LGT Medienpreis 2021 - LGT Bank Austria
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LGT Medienpreis 2021 Kriterien Eine Fachjury entscheidet über die Vergabe des Preises an eine oder mehrere Personen. Wichtige Kriterien für die Auswahl der Preisträger sind: • Finanz- und Wirtschaftsbezug • Relevanz und Aktualität • Perspektivenvielfalt und Unabhängigkeit • Transparenz und Fairness • Kreativität in der Umsetzung und Darstellung des Themas • Heranziehen von Quellen und Expertisen vertrauenswürdiger Dritter • Grad der Eigenrecherche gegenüber übernommenen Inhalten • Originalität und Attraktivität • Narrativität und Verständlichkeit
LGT Medienpreis 2021 Kategorien Der LGT Medienpreis 2021 war für die folgenden Kategorien ausgeschrieben: • Finanz- und Wirtschaftsberichtserstattung Print • Finanz- und Wirtschaftsberichterstattung Digital • Sonderthema 2021: "Covid-19 im Finanz- oder Wirtschaftskontext" Durch die erstmalige Vergabe eines Preises in einer Sonderkategorie wollte man die Bedeutung der Berichterstattung rund um das Thema Covid-19 auch im LGT Medienpreis anerkennen. Nachdem die eingereichten Beiträge in der Kategorie „Digital“ für die unabhängige Jury allerdings keinen ausreichenden „digitalen“ Auftritt mit sich brachten, sondern vorwiegend Beiträge eingereicht wurden, die sowohl im Print als auch Online erschienen sind, hat sich die Jury aufgrund der vielen qualitativ hochwertigen Beiträge zum Thema Corona-Pandemie entschlossen, zusätzliche Preisträger in der Sonderkategorie „Covid-19“ zu küren.
LGT Medienpreis 2021 Jury Die Jurymitglieder sind führende Exponenten aus Forschung und Lehre, der Wirtschaft und der österreichischen Medienlandschaft: • Michael Fleischhacker, Moderator und freier Publizist • Dr. Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung, Leiter des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung, Leiter des Cognion Forschungsverbundes unabhängiger wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute, Vorsitzender der Businesseurope Regional Policy Working Group • Dr. Franz Schellhorn, Direktor der Agenda Austria • Komm.-Rat Mag. Ursula Simacek, CEO und Miteigentümerin der SIMACEK Gruppe
LGT Medienpreis 2021 Die Gewinner Kategorie «Print»: Jonas Vogt, Der Standard Kategorie «Covid-19»: Eric Frey, Der Standard Sonderpreis: Kategorie «Covid-19»: Madlen Stottmeyer, Die Presse Sonderpreis: Kategorie «Covid-19»: András Szigetvari, Der Standard
LGT Medienpreis 2021 Kategorie «Print» Jonas Vogt, Der Standard Artikel: Bau doch Boomer - Hatten es unsere Eltern leichter beim Kauf von Immobilien? Kommentar von Jurymitglied, Franz Schellhorn, Leiter der Denkfabrik Agenda Austria: „Bekanntlich ist ja alles sehr kompliziert – doch dann kam Jonas Vogt und hat einen sehr komplexen Sachverhalt für jedermann verständlich aufgelöst. Ein hervorragend geschriebener Beitrag, der wirklich Freude macht.“
SA. /S O., 12 . / 1 3 . S E P T E M B E R 20 2 0 LEBEN Leben in Wien mit reise 23 P ROTO KO LL D E S I N FE RN OS U MS TR I T T E N E R SAG E R Forscher rekonstruieren, wie manche Menschen den Auf Besuch beim Lebensmittel- Foto: Reuters Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. überleben konnten. Dealer von Wiens „Little Italy“ Seite 25 Seite 25 doch, Bau Boomer Hatten es unsere Eltern wirklich leichter beim Erwerb von Immobilien? Und wenn ja, warum? Eine Annäherung. ZUR MIETE: Jonas Vogt wenn man die Emotionen abzieht? War es frü- her wirklich einfacher, eine Immobilie zu bau- en oder zu kaufen? Lässt sich diese Frage über- haupt beantworten? Oder wie kann man sich ihr zumindest annähern? Man könnte zum Beispiel damit beginnen, ein paar Zahlen aus dem Weg zu räumen. Die Österreicher sind verhältnismäßig immobi- lienfaul. 43 Prozent der Menschen wohnen zur W enn Sie sich noch an die Miete, das ist in Europa fast Spitze. Der Im- Zeit erinnern können, als mobilienbesitz ist nicht regional gleich ver- Milch und Honig die teilt: Den höchsten Wert an Immobilienbesit- Kärntner Straße entlang- zern hat das Burgenland; Wien hat eine Eigen- flossen, sind Sie vermut- tumsquote von nur 19 Prozent, was den lich ein Baby-Boomer. Sie Schnitt für Gesamtösterreich hinunterzieht. hatten es einfacher damals. Es gab ein steti- Dass Junge heute statistisch weniger haben ges Wirtschaftswachstum, die Jobs waren so als ihre Eltern, ist unbestritten. Laut Berech- sicher wie die spätere Luxuspension, das Ge- nungen des Internationalen Währungsfonds halt eines Installateurs reichte für einen Pa- besitzen Millennials 40 Prozent weniger Ver- last. So oder so ähnlich war das damals. mögen als ihre Eltern im selben Alter. Im Jahr Sollten Sie hingegen ein Millennial sein, 1996 wohnten zwei Drittel der 25- bis 35-jäh- werb von Eigentum: Geld. Wohneigentum dann schaut die Sache anders aus. Sie sind ge- rigen Briten im Eigenheim, 2016 war es nur korreliert stark mit Einkommen. Dieser Zu- rade in ihren späten 20ern oder frühen 30ern, noch ein Viertel. Das Durchschnittsalter der sammenhang wurde in einer Studie der WU der Rushhour des Lebens, und rasen durch die Immobilien-Ersterwerber lag in Deutschland 2020 erneut bestätigt: Im unteren Drittel der Abstiegsgesellschaft. Sie gehören zur Genera- 1984 noch bei 37, heute bei 49 Jahren. Einkommensskala wohnen 60 Prozent der tion Praktikum, kriegen den Klimawandel mit Menschen zur Miete, im oberen nur noch 28,8 der Breitseite ab und werden nie so viel haben Die Gründe Prozent. „Da gibt es eine starke Segregation wie Ihre Eltern, egal, wie sehr Sie sich anstren- Und auch im Einkommen zeigt sich ein nach Einkommen“, sagt Studienautor Ema- gen. So ist das – oder so was in die Richtung. ähnliches Bild: Laut Berechnungen der OECD nuel List. Und diese Verteilung zementiere die Seit Jahren schwelt eine gesellschaftliche gehörten 70 Prozent der Babyboomer mit Mit- Unterschiede auch eher ein: Der Anteil an Diskussion vor sich hin, die auf diesem – na- te 20 zur Mittelschicht, bei den Millennials Menschen, der mehr als 40 Prozent ihres Ein- türlich völlig übertrieben beschriebenen – sind es nur noch 60 Prozent. Für Österreich kommens für Wohnkosten aufwende, sei Gegensatz beruht: Frühere Generationen hät- ist die Datenlage – wie so oft – leider dürftig. unter Mietern fast 20, bei Eigentümern nur ten es einfacher gehabt. Die jungen Leute wä- Man könnte auch bei den Menschen anru- drei Prozent. Aber auch das ist ein bisschen ren zu spät zur Party aufgetaucht, und jetzt fen, von denen man ziemlich sicher weiß, dass komplizierter. Meine Eltern hatten in ihrer sei halt der Kartoffelsalat schon weg. Es geht sie mal ein Haus gebaut haben – die eigenen frühen Karriere kein hohes Haushaltseinkom- um ein gegenseitiges Unverständnis, stumme Eltern zum Beispiel. Meine Eltern waren An- men, aber einen entscheidenden Vorteil: Sie Vorwürfe, die 2019 in einer Phrase kumulier- fang 30, als sie sich ein Haus im Speckgürtel waren früh verbeamtet und hatten ihr Ein- ten: „Okay, Boomer“. Ein rhetorisches Augen- einer deutschen Großstadt bauten. Sie hatten kommen sicher. Klassischen stabile Erwerbs- rollen, das die eigene Frustration ironisierte: zwei Einkommen, meine Mutter war aller- laufbahnen werden seltener. Und es gibt eine Mach du mal, Boomer. Zwischen deinem Le- dings in ihren 20ern mehrere Jahre in Karenz. sich öffnende Einkommensschere zwischen ben und meinem gibt es eine so große Kluft, Sie sparten sich ein wenig Eigenkapital an, be- denen, die ganzjährig vollzeitbeschäftigt sind dass es sich nicht mal zu Reden lohnt. kamen staatliche Beihilfen, nahmen einen und dem Rest. Millennial-Jammerlappen auf der einen; großen Kredit auf. Am Ende stand erst ein saturierte, verständnislose Boomer auf der Bungalow, dem später ein Dachausbau folgte. Zu spät zur Party anderen Seite. Das ist die Ausgangslage einer „Wir haben uns jahrelang extrem einge- „Um einen Kredit abzubezahlen, braucht es Debatte, die sich immer wieder an einzelnen schränkt“, sagt Mama. Meinen Eltern ging es eine stabile Erwerbsbiografie“, sagt Lukas Sus- Punkten entzündet – zum Beispiel am Erwerb nicht schlecht. Aber die Vorstellung, ein Im- tala. Der Ökonom und Direktor des Neos Lab, von Immobilien. Da wirkt es in der Diskussion mobilienerwerb wäre ohne größere Erbschaft der Parteiakademie der Neos, hat heuer das gerne mal, als hätte man das Eigenheim frü- früher einfach gewesen, ist natürlich auch zu Buch Zu spät zur Party veröffentlicht, das sich her auf dem Rückweg vom „Konsum“ mit dem simpel. mit der Generationen-Thematik beschäftigt. Wechselgeld erstehen können. Und es gibt Damit wären wir beim ersten wichtigen „Wer heute 35 ist, war früh im Berufseinstieg auch den impliziten Vorwurf an die Millenni- Einflussfaktor für die Möglichkeit zum Er- mit den Folgen der Finanzkrise konfrontiert. als: Wenn ihr euch am Riemen reißen würdet, Zu dieser Phase des geringeren Wachstums könntet ihr das auch alles haben. und schwächerer Gehaltsentwicklungen Foto: iStockphoto Dass Vermögen – und damit auch Immobi- kommen nun auch noch die Verwerfungen lien – ein politisches Kampffeld sind, über- der Pandemie, die anders als die Gesundheits- rascht nicht. Aber was bleibt von der Debatte, krise selbst junge Menschen stärker treffen.“ Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pagklwiener - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
24 | SA./SO., 12./13. SEPTEMBER 2020 Leben in Wien DER ∂TANDARD WOCHENENDE Auf dem Schaflsteig auf der Sonnenseite des Hochkönig Rundtour im Pongau – mit Almbesuchen Thomas Neuhold D a Summa is uma“, heißt es dieser Tage bald auf den hei- mischen Almen und Berg- hütten. Die Tage werden kürzer, die ersten Nebel ziehen durch die Täler. Die Sonnenhungrigen zieht es wie- der vermehrt auf die „Sunnseitn“ einem Interview Familien mit Kindern „im der Berge. Moment“ eher Miete statt Kauf empfahl. Eine mögliche Destination: die Experten der Arbeiterkammer verweisen Sonnenterrassen auf der Südseite deshalb auch darauf, dass sich der Miet- des mächtigen Hochkönigstockes. und der Kaufmarkt nicht sauber trennen Hier, zwischen Dienten im Westen lassen: Wenn Anleger teuer kaufen, müs- und Bischofshofen im Osten, ist es sen sie auch teuer vermieten. oft weit in den Oktober hinein tags- Nun ist das Ganze aber leider noch kom- über wohlig warm. Und das Beste: plexer. Es geht nicht nur um Preise und Viele Hütten und Almen halten ihre Einkommen, sondern auch um Kredite. Die Wirtschaft an schönen Wochenen- wenigsten Käufer können eine Immobilie den noch offen, auch wenn das Vieh einfach so aus der Tasche zahlen. In Zeiten längst im Tal ist. von Niedrigzinsen, also wie heute, bekom- Blickfang der Gegend ist die men wir günstige Kredite. Das ist allerdings Mandlwand. Die Südostflanke des Eine Frage wie der Erwerb der eigenen Im- ein zweischneidiges Schwert: Meine Kredi- Hochkönigstockes ist eine bizarre mobilie sei nie monokausal und von vielen te werden günstiger, aber ich bekomme Ansammlung von Spitzen, Zacken, Faktoren abhängig, aber die Alterskohor- auch weniger Geld beim Sparen. Der Bau- Graten, Rinnen und Karen. Ein Do- teneffekte seien real, im Kauf- wie im Miet- sparer, den die Oma für den Enkel anlegt rado für Kletterer. Der Zustieg er- markt. und der schön 15 Jahre Zinsen abwirft, der Brüchige Erwerbsbiografien sind ein ist heute schwerer möglich. Und das ist ein Grund für den erschwerten Immobilien- Problem. Und wie ist jetzt die Antwort auf die Fra- erwerb, da sind sich alle einig. Ein anderer ge? Ist es für Millennials schwieriger, Im- STANDARD ist die Flucht ins „Betongold“: Wenn Inves- Das Dreieck mobilien zu erwerben, als es für die Boo- toren wenig Vertrauen in andere Anlagefor- Ein Anruf bei Michael Voigtländer, mer war? Die Antwort ist wie so oft wahr- HÜTTENSOMMER men haben, investieren sie verstärkt in Im- Wohnbauökonom beim Institut der Deut- scheinlich: ja, aber. Durchschnittlich war mobilien, die historisch gesehen eine ge- schen Wirtschaft in Köln. „Kredite sind es damals für ein Mitglied der Alterskohor- folgt über den Mandlwand-Steig, wisse Sicherheit bieten. Und wenn es mehr heute günstig zu bekommen, wenn man te der heute 56- bis 74-Jährigen eher mög- ein nicht markierter, aber gut aus- Nachfrage gibt, steigen die Preise. Das ist die nötige Eigenkapitalschwelle erreicht“, lich, als es für einen heute 21- bis 35-Jähri- getretener Pfad, der die gesamte einfache Marktlogik. sagt Voigtländer. Das Problem sei, dass die- gen ist. Das sind natürlich statistische Aus- Länge der Mandlwand entlang- se Schwelle heute für viele aufgrund der be- sagen, die nicht auf die Individualebene he- führt. Wobei die Salzburger Alpinis- ruflichen Situation und der schwierigen runterzubrechen sind. Wer heute mit 24 ten selten vom Mandlwandsteig Die Immobilienpreise Zinslage schwerer zu erreichen sei – vor al- einen okay bezahlten Job nebst Partner fin- sprechen – gebräuchlicher ist der Und damit sind wir beim zweiten wich- lem für Normalverdiener. In Deutschland det, beides behält und diszipliniert Geld zur Name „Schaflsteig“ – im Steilgelän- tigen Einflussfaktor: den Immobilienprei- besitzen 90 Prozent der Mieter weniger als Seite legt, wird sich ein Haus oder Woh- de unter den Felsen tummeln sich sen. „Die Preissteigerungen der letzten Jahr 50.000 Euro an Ersparnissen, und selbst nung leisten können. Aber die Fälle, wo alle im Sommer jede Menge Schaferln. waren vor allem in Wien überdurchschnitt- mit diesem Eigenkapital kommt man in diese Parameter stimmen, werden seltener. lich“, sagt Karin Wagner, Senior Expert bei Großstädten oft nicht weit. Das erhöht die Und auch wahre statistische Aussage über Anspruchsvolle Wanderung der Oesterreichischen Nationalbank. Das Bedeutung der Geburtslotterie. „Wir sehen, Alterskohorten/Generationen bergen im- Was den Kletterern Zustiegsweg ist logisch: Im urbanen Raum wird die dass Erbschaften oder Bürgschaften von El- mer die Gefahr, die gewaltigen Unterschie- ist, können geübte Bergwanderer als Nachfrage nach Wohnraum in den nächs- tern in den letzten zehn Jahren wieder re- de innerhalb dieser Gruppen zu verdecken. anspruchsvolle Rundtour nutzen. ten Jahrzehnten eher nicht abnehmen, levanter geworden sind“, sagt Voigtländer. Absolute Trittsicherheit ist Voraus- auch weil Grund und Boden – der größte Die Sache ist also kompliziert, aber über Die Antwort setzung, zudem sollte man sich auf Preistreiber – endlich sind. Die Preise ren- das Dreieck „Erwerbsbiografien – Immobi- „Ich glaube, dass wir unsere Eigentums- nicht markierten, alpinen Steigen nen der Lohnentwicklung tendenziell da- lienpreise – Zinsen“ kann man sich dem gläubigkeit bezüglich Wohnraum hinter- halbwegs zurechtfinden. von: Seit dem Jahr 2000 haben sich die Im- Problem ganz gut nähern. Und dort ist das fragen müssen“, sagt Barbara Ruhsmann, Die Orientierung ist in Summe mobilienpreise in Wien mehr als verdop- Bild nicht ganz so eindimensional, wie es Obfrau des Vereins „Forum Wohn-Bau- aber einfach: Die Tour startet beim pelt, der Netto-Medianlohn stieg im selben auf den ersten Blick ausschaut. Die Oester- Politik“. Ein Immobilienkauf sei prinzipiell Arthurhaus (Parkplatz) und führt Zeitraum nur um 38 Prozent. Das geht so reichische Nationalbank erstellt ist dem gut, verlange aber Ortsgebundenheit und auf dem Zufahrtsweg zur Mitter- weit, dass der Chef der Erste Bank, der Jahr 2000 regelmäßig den Affordability-In- sei auch finanziell nur unter bestimmten feldalm, einem der schönsten Aus- eigentlich mit Krediten Geld macht, 2019 in dex, der misst, ob eine Familie mit dem Bedingungen besser als Miete. Als Alterssi- sichtspunkte der Region. Nun an der mittleren Einkommen genug Einkommen cherung ist ein Haus in Zeit der Landflucht orografisch rechten Seite des Wild- hat, um sich für eine Hypothek auf ein nur in Ballungsräumen noch eine sichere zaunes bergan bis unter die Felsen, Haus mit mittlerem Preis zu qualifizieren. Anlage. Das eigene oder elterliche Haus im dann immer dem Steig entlang Der der schwankt mit Preisen und Zinsen, ländlichen Tirol oder Oberösterreich loszu- unter der Mandlwand durch in das aber verschlechtert sich nicht grundlegend. werden kann schwierig sein. Gamskar. Hier (Achtung Stein- Es gibt neben diesem Dreieck noch ein Und dann ist da ja auch noch Corona. Für schlaggefahr!) ist Gespür fürs weg- Ziehung vom 10. 9. 2020 paar andere Einflussfaktoren, welche die eine Bewertung, wie sich die Situation auf lose Gelände notwendig, bis man „Es ist alles schwieriger geworden!“-These den Immobilienmarkt auswirken wird, ist wieder auf die Almmatten (First) 23 - 07 - 06 ein wenig relativieren. Es gibt die anekdo- es noch zu früh. Die Signale sind gemischt: kommt. Hier hinunter zu den „Vier tische Argumentation, dass Häuser früher Viele Immobilienmakler erwarten einen Hütten“ und am „Salzburger Almen- über mehrere Jahre, mit mehr Eigenleis- negativen Effekt auf die Preise, in Deutsch- weg“ über die Almhütten retour. Angaben ohne Gewähr tung, mehr Nachbarschaftshilfe und weni- land stiegen sie aber auch im zweiten Quar- p Mehr Infos: www.derStandard.at/ ger auf Rechnung gebaut wurden. Das mag tal. In Österreich gab es laut einer Auswer- Lifestyle/Reisen/Outdoortipps sein, Daten dazu gibt es wenige. Was aller- tung der Immobilienunternehmen Remax dings feststeht: Unsere Ansprüche sind ge- und Immo United im ersten Halbjahr 2020 Sbg: Wanderung Hoch- wachsen. Der durchschnittliche Österrei- sogar mehr Immobiliendeals als im Ver- Ziehung vom 10. 9. 2020 könig-Mandlwandsteig cher wohnt heute auf knapp 45 Quadratme- gleichzeitraum 2019, der Markt hatte sich Die Zahlen in gezogener Reihenfolge: tern, im Jahr 1991 waren es knapp 33, wo- im April bereits wieder erholt. 28 11 87 61 45 bei ein Teil davon ein statistischer Effekt Langfristig wird es aber wohl Folgen ha- der Zunahme von Single-Haushalten ist. ben, weil diese Krise wieder die Jungen N Kategorie-D-Wohnungen in Wien, die man überdurchschnittlich trifft. Ein heute 34- Sbg günstig erwerben und selbst renovieren jähriger, der seit zehn Jahren am Arbeits- konnte, sind weitgehend verschwunden. markt ist, durchläuft in seiner Erwerbskar- Mitter- Hochkönig feldalm Runde 37A 8. September 2020 Wohnen kostet uns also heute mehr, wir riere jetzt bereits den zweiten wirtschaftli- 2.941 m 1.669 m wohnen allerdings auch besser als früher. chen Schock. Und Ökonomen kennen so- dlwand 2 2 2 2 X 2 1 2 2 X 1 1 X 2 1 1 2 1 Man Fixspiele 1–5 Wahlspiele 6–18 Darüber hinaus spielt die Wahl des genannte „Scarring“-Effekte: Einen Be- Gamskar kein × 13 Richtige Doppel-Jackpot Wohnorts eine Rolle (im Burgenland kann rufseinstieg in einen schwachen Arbeits- START kein × 12 Richtige Doppel-Jackpot ich mir eher eine Immobilie leisten als in markt trägt man mit Pech ein ganzes ZIEL 5 × 11 Richtige 5 238,60 Vier Hütten 12 × 10 Richtige 5 105,60 Innsbruck), genauso wie demografische Arbeitsleben lang als Rucksack mit herum. Arthurhaus 1.503 m 36 × 5er Bonus 5 14,60 Gründe. Wir heiraten seltener und finden Letzteres könnte ein Problem sein, nicht später zusammen. Meine Eltern konnten nur für die Millennials oder die Gen Z, son- L246 Torwette 2:+ 1:2 1:+ 0:1 1:1 sich das Haus auch deshalb leisten, weil sie dern auch für die Baby-Boomer. Viele von Karte: DER STANDARD Spiel 1 Spiel 2 Spiel 3 Spiel 4 Spiel 5 kein × 5 Richtige Mega-Jackpot mit Anfang 20 kennengelernt haben und ihnen werden in den nächsten Jahren ihre kein × 4 Richtige Jackpot die Ehe gehalten hat. Ein stabiles Paar mit Häuser verkaufen wollen. Die wahrschein- Mühlbach 0 1 km 14 × 3 Richtige 5 36,40 zusätzl. zum Hattrick einer stabilen Erwerbsbiografie schafft das lichsten Käufer sind Millennials. Das kann WANDERUNG 5 h Anstieg Hattrick der nächsten Runde natürlich auch heute. ja heiter werden. ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR 900 Hm SCHWIERIGKEIT Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pagklwiener - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
LGT Medienpreis 2021 Kategorie «Covid-19» Eric Frey, Der Standard Artikel: Das Risiko Corona - Gefahrenzonen in Zeiten von Corona- Lockerungen Kommentar von Jurymitglied, Michael Fleischhacker, Journalist: „Eric Frey behandelt die Kernfrage der aktuellen Krise: Was heißt Risikomanagement, und wie steht es um die Ambiguitätstoleranz einer Gesellschaft, die in dieser Pandemie an den Holzhammer gewöhnt wurde? Unaufgeregt dargestellt, aus allen Perspektiven angeschaut und vorbildlich eingeordnet.“
8 | SA./SO., 16./17. MAI 2020 Agenda: Das Risiko Corona Agenda DER STANDARD WOCHENENDE Gefahrenzonen Die Corona-Krise zwingt die Politik und die Menschen, verschiedene Risiken gegeneinander abzuwägen und Entscheidungen zu treffen. Damit tun sich viele schwer, vor allem wenn man über die tatsächlichen Gefahren so wenig weiß wie beim Virus. WARNZEICHEN: Eric Frey D as Leben war so einfach in den werden. Und je mehr Menschen sich guitätsavers“ und werden dadurch noch dann auf betrügerische Anlagemodelle ersten Wochen des Corona- dem Risiko aussetzen, desto größer wird vorsichtiger. Diese Ängstlichkeit droht herein, die ihnen phänomenale Rendi- Shutdowns. Wer besonnen, die Gefahr für alle. „Mit Risiko kann nun den privaten Konsum und damit ten versprechen. Das Grundprinzip der rücksichtsvoll und gesetzes- man lernen umzugehen, aber mit die- den wirtschaftlichen Aufschwung zu Geldanlage, dass höhere Gewinne nur treu war, blieb einfach zu Hause. Doch ser Unsicherheit tut sich jeder noch viel bremsen. mit mehr Risiko möglich sind, wird mit den zunehmenden Lockerungen schwerer“, sagt der Verhaltensökonom „Im Zweifel bin ich vorsichtig, sagen nicht verstanden oder bei verlockenden stellen sich für jeden Einzelnen immer Martin Kocher, Direktor des Instituts sich viele. Aber das führt auch zu Ver- Angeboten vergessen. Wer nach der Leh- mehr Fragen: Soll ich Freunde treffen, für Höhere Studien (IHS). lusten, in diesem Fall zu wirtschaftli- man-Pleite 2008 seine Ersparnisse von ins Wirtshaus gehen, die Kinder in die Diese Ambiguität, wie es Ökonomen chen“, sagt Kocher. „Wenn einmal ein der Bank abhob und nach Hause trug, Schule schicken, vielleicht sogar ver- nennen, haben auch der Politik die Ent- kollektiver Pessimismus um sich greift, handelte sich das größte finanzielle Ri- reisen? Was ist unbedenklich, und wo scheidungsfindung in der Corona-Krise dann bewegen wir uns in einer Ab- siko überhaupt ein: dass das Bargeld ge- gehe ich ein unnötiges Risiko ein, mich erschwert. Wegen fehlender Daten tap- wärtsspirale.“ Anders als bei der Fi- stohlen oder geraubt wird. selbst oder andere zu infizieren? pen die Regierungen im Dunkeln. Dass nanzkrise, als der Staat die Banken auf- Hier sollte die Politik gegensteuern, Die Corona-Krise ist für viele Men- physische Distanz funktioniert, wusste fing und so die Angst vor finanziellen sagt Schrager, die für den Thinktank schen ein Crashkurs in einer schwieri- man aus der Erfahrung mit früheren Pan- Verlusten dämpfte, sei es viel schwieri- Manhattan Institute in New York arbei- gen Disziplin – dem Risikomanage- demien. Aber sind Masken wirkungs- ger, den Menschen die Angst vor dem tet. Die Corona-Krise mit ihren Ambi- ment. Womit sich Experten in Versiche- los, wie auch viele Wissenschafter bis Virus zu nehmen – zumindest solange guitäten biete dafür einen guten Anlass. rungen, der Finanzwelt und anderen heute behaupten, oder bringt das häu- es keine Impfung gibt. „Die Regierungen sollten den Menschen Branchen professionell beschäftigen, fige Maskentragen in Asien doch etwas? Also müsste die Regierung, nachdem zu verstehen helfen, wie man mit Risi- ist nun Aufgabe für jeden Einzelnen. Ist es fast nicht möglich, sich im Freien sie wochenlang zur Vorsicht gemahnt ko lebt, anstatt nur zu sagen: Wie wer- Ganz neu ist das nicht. Denn das All- anzustecken, und sind daher alle Ab- hat, jetzt die Menschen ermutigen, sich den euch schützen“, sagt sie. tagsleben ist immer mit Risiken behaf- standsregeln unnötig? Und wie schaut etwas mehr zu trauen, glaubt Kocher. tet, und jeder Schritt, den man unter- es wirklich mit der Ansteckungsgefahr Das heiße nicht, Vorsichtsmaßnahmen Hedgen oder Versichern nimmt, setzt eine Abwägung von Nut- bei Kindern aus – und in der Folge mit wie Abstandhalten und Händewaschen In ihrem Buch beschreibt die Ökono- zen und möglichen Gefahren voraus. dem Sinn von Schul- und Kindergarten- zu vernachlässigen, aber sehr wohl das min zwei Strategien zur Risikomini- Selbst zu Hause zu bleiben ist ein Wag- schließungen? Zu all diesen kritischen Leben wieder zu genießen, wo es er- mierung in der Finanzwelt, die auch für nis: 39 Prozent aller Verletzungen gin- Fragen gibt es trotz täglich neuer Stu- laubt ist. Doch diese zwiespältige Bot- den Alltag gelten: Hedging und Versi- ge 2018 auf Haushaltsunfälle zurück. dien keine verlässlichen Antworten. schaft sei schwieriger zu kommunizie- cherungen. Beim Hedging gibt man „Leben bedeutet immer Risiko, aber Rückblickend hält es Schrager für ren als das einfache „Bleib zu Hause“. einen Teil der potenziellen Gewinne in der Corona-Krise spüren die Men- richtig, dass europäische Regierungen auf, um Verluste zu begrenzen. Das tun schen das viel mehr als sonst und müs- im März von den schlimmsten Szena- Furcht vor dem Falschen Fluglinien, wenn sie sich den Kerosin- sen lernen, Entscheidungen zu treffen“, rien ausgegangen sind und das Leben Das Grundproblem ist, dass Menschen preis auf ein Jahr voraus sichern, oder sagt die US-Ökonomin Allison Schra- und die Wirtschaft mit Holzhammer- bei der Einschätzung von Risiken oft da- Besitzer einer Ölheizung, die frühzeitig ger. „Und je mehr aufgemacht wird, methoden heruntergefahren haben. „Ita- nebenliegen – selbst wenn diese bere- ihre Tanks füllen. desto mehr Entscheidungen muss jeder lien war ein Weckruf“, sagt sie. „Ange- chenbar sind. Sie lassen sich von aktu- Bei einer Versicherung zahlt der Kun- Einzelne treffen.“ Schrager hat in ihrem sichts der Bilder von überfüllten Spitä- ellen Ereignissen, Erzählungen und Bil- de einen – oft hohen – Fixbetrag an eine Buch An Economist Walks into a Brothel lern und Massen von Särgen konnte man dern beeinflussen und ignorieren wis- Gesellschaft, die dafür das Risiko über- Risikostrategien im Alltag beschrieben gar nicht überreagieren. Man musste die senschaftliche Studien oder Statisti- nimmt. Sie kann das tun, weil sie viele – darunter auch über die titelgebende Rettung von Menschenleben zur Priori- ken. Man fürchtet sich vor Terroran- Einzelrisiken bündelt und damit das Entscheidung von Prostituierten in Ne- tät machen.“ schlägen, Flugzeugabstürzen oder Kin- eigene Verlustpotenzial begrenzt. Der vada, auf einen Gutteil ihrer Einnah- desentführungen, statt vor größeren Ge- Versicherungsnehmer hat den Vorteil, men zugunsten der Sicherheit eines Einfache Regeln fahren wie Verkehrsunfällen, Rauchen dass er nach oben hin seine Gewinne Bordells zu verzichten. Dabei erließen die Regierungen meist oder Übergewicht, die im Schnitt viel nicht begrenzt. Aber in vielen Lebenslagen kennt man einfache Regeln, wie etwa die berühm- mehr Lebenjahre kosten. Mit fast 40 „In der Corona-Krise haben wir bei- die Wahrscheinlichkeit, dass einem et- ten vier Gründe für das Verlassen des Prozent sind Herz-Kreislauf-Erkrankun- des gesehen“, sagt Schrager. „Wir ha- was zustößt, oder hat ein Gefühl dafür. Hauses von Kanzler Sebastian Kurz. Da- gen die häufigste Todesursache in Ös- ben zunächst auf viele wirtschaftliche Wer paragliden, bergsteigen oder Mo- für habe es gute Gründe gegeben, sagt terreich – und ließen sich durch Verän- Tätigkeiten verzichtet, um die Zahl der torrad fahren geht, nimmt ein kalkulier- IHS-Chef Kocher. „Wenn Menschen ver- derung im Lebensstil vermeiden. Toten zu beschränken. Das war eine tes Todesrisiko in Kauf. Beim Motor- unsichert sind, unterstützen sie einfa- Die typischen Helikoptereltern schüt- Hedging-Strategie. Und nun brauchen bike beträgt es ein Prozent in 1000 Stun- che und drastische Maßnahmen. Kom- zen ihre Kinder vor allen sichtbaren Ge- wir eine Versicherung gegen den wirt- den, beim Paragliding drei Prozent. plizierte Regeln verunsichern sie nur fahren und merken nicht, wenn sie tat- schaftlichen Kollaps und zur Rettung Auch Raucher können nachlesen, wie noch mehr.“ Feingliedrigere Maßnah- sächlich in Schwierigkeiten geraten. der Unternehmen. Aber das kann keine viele Lebensjahre sie ihr Laster kostet. men wie etwa Sperren nur in bestimm- Dabei stößt nur ganz wenigen Kindern private Versicherung leisten, die sind Und im Kasino, dem Sinnbild des Risi- ten Gebieten oder für gewisse Lebens- auf dem Schulweg etwas zu, und Ent- nicht groß genug. Das kann nur der kos, lassen sich die Gewinn- und Ver- bereiche hätten weniger gut gewirkt. führungen à la Natascha Kampusch sind Staat, weil er Schulden auf die Zukunft lustchancen präzise berechnen. Kocher: „Dann wäre der Widerstand höchst unwahrscheinliche Einzelfälle. aufnehmen kann.“ Bei Covid-19 hingegen ist das tat- größer gewesen.“ Dennoch nimmt die Zahl der Kinder, Für ihr eigenes Leben während des sächliche Risiko unbekannt, weil die Nun aber, da die Zahl der Erkrankten die unbegleitet in die Schule gehen, ab. Shutdowns in New York, der bisher Wissenschaft zu wenig über das Virus täglich sinkt, wird es komplizierter. Re- Aus einer verfehlten Suche nach Si- kaum gelockert wurde, hat Schrager ver- weiß. Die Todesraten schwanken von gierungen müssen zwischen zwei Risi- cherheit werden immer mehr SUVs ge- schiedene Risiken gegeneinander abge- Land zu Land, und die offiziellen Zah- ken abwägen – dem Wiederaufflammen kauft, die das Verletzungsrisiko bei Un- wogen. Sie sei viel spazieren gegangen, len über Infektionen gelten als unzuver- der Pandemie und einer verschärften fällen kaum reduzieren, dafür aber die aber habe die U-Bahn gemieden, weil es lässig. Ein Lokal mit 50 anderen Gästen Wirtschaftskrise, die auch Leid verur- Klimakrise verschärfen. dort zu eng sei. „Sobald es wieder mög- zu betreten kann völlig ungefährlich sacht und sogar Menschenleben kostet. Nur wenige Österreicher investieren lich ist, gehe ich wieder ins Café und sein. Aber wenn auch nur eine infizier- Verschärft wird dieses Dilemma durch in Aktien, weil sie die Börse für zu ris- treffe Freunde“, sagt sie. Die Menschen Foto: Getty Images te Person dabei ist, die es selbst nicht die Tatsache, dass die meisten Men- kant halten. Sie lassen das Geld auf zin- in Österreich können diese ganz per- weiß, und die Abstandsregeln nicht schen sich mit Unsicherheit unwohl senlosen Sparbüchern liegen, wo es ga- sönliche Entscheidung für mehr oder eingehalten werden, kann es brenzlig fühlen, betont Kocher. Sie sind „ambi- rantiert weniger wert wird, und fallen weniger Risiko bereits treffen.
LGT Medienpreis 2021 Sonderpreis: Kategorie «Covid-19» Madlen Stottmeyer, Die Presse Artikel: So treffen Seuchen die Wirtschaft Kommentar von Jurymitglied, Ursula Simacek, CEO SIMACEK Facility Management Group: „In dem Artikel wird beeindruckend beschrieben, dass Pandemien die Wirtschaft nicht zunichtemachen, die Gesellschaft aber nachhaltig verändern können. Der Blick in die Vergangenheit wird zum Fenster in die Gegenwart. Sehr tiefgehend recherchiert, zeigt dieser historische Brückenschlag retrospektiv die Verwundbarkeit unserer modernen Gesellschaft.“
So treffen Seuchen die Wirtschaft Der Blick in die Geschichte lehrt uns: Die Wirtschaft erholt sich wieder nach Pandemien - selbst mit Millionen Toten. Dennoch gibt es tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. [*] VON MADLEN STOTTMEYER D ie Quarantäne wurde in Ve nedig erfunden. Aus Angst vor der Pest im 14. Jahrhun dert mussten Schiffe samt Ladung und Passagieren 30 Tage auf einer Insel vor der Stadt bleiben, bevor man an Land gehen durfte. Marseille folgte dem Beispiel und erhöhte die Frist auf 40 Tage. Darum heißen solche Maßnahmen "Quarantäne" - abgeleitet von "quarantina", dem damaligen italienischen Ausdruck für 40 Tage. Wie heute musste zwischen einem wirtschaftlichen Schaden und dem Leben von Menschen abgewogen werden. Die Quarantänerichtlinie war auch noch im 18. Jahrhundert in Kraft, als sich die Pest abermals im östlichen Mittelmeerraum ausbreitete. 1720 erreichte die Grand Saint Antoine den Hafen von Marseille. Das Frachtschiff aus dem Libanon hatte teure Textilien geladen, rechtzeitig für die anstehende Textilmesse in der französischen Stadt. Reiche Händler setzten die Gesundheitskommission unter Druck, die Frist zu lockern - ein fataler Fehler. Das Schiff entlud, und die Mannschaft ging an Land. Nur wenige Tage später verbreitete sich die Pest wie ein Lauffeuer. Die Verwaltung war mit den Bergen von Leichen in den Straßen überfordert. Ludwig der XV. ließ eine zwei Meter hohe Mauer, die "Mur de la Peste", um die Provinz erbauen und von Soldaten bewachen. Teile davon stehen noch heute. Auch wenn einige wenige flüchteten, beschränkte sich der Ausbruch des schwarzen Todes auf Marseille. Dort starben 100.000 Menschen, ein Drittel der Bevölkerung. Rasche Ausbreitung. Wie bei dem heutigen Covid-19 gab es damals keine Impfung. Nur effektive Interventionen eines funktionierenden Staates konnten Europa retten. "Obwohl es noch keine Interkontinentalflüge gab, verbreiteten sich schon damals die Krankheiten äußerst schnell", sagte der Historiker Roman Sandgruber zur "Presse". Im 14. Jahrhundert kam die Pest über die Handelswege aus Asien über Venedig nach Europa. Zwischen 1346 und 1350 starb fast ein Drittel der europäischen Bevölkerung. "Der Bevölkerungsrückgang führte zu einem Nachfragerückgang bei Getreide", erklärt Historiker Ernst Bruckmüller der "Presse". Gleichzeitig habe die Tierhaltung zugenommen, und gewerbliche Güter wurden stärker nachgefragt. "Auf dem Arbeitsmarkt herrschte nach der Pest immer eine rege Nachfrage. Wahrscheinlich stiegen die Reallöhne - sie waren jahrhundertelang nicht mehr so hoch wie im 15. Jahrhundert." Grundherren hätten Bauern für ihre leeren Bauernhöfe gesucht und mussten manchen Nachlass gewähren, um überhaupt welche für diese Höfe zu gewinnen. Einige Herrscher versuchten, durch Höchstlohnverordnungen und Verbot der Abwanderung das Leben von Unternehmern und Grundherren zu erleichtern, wie zum Beispiel die Tiroler Landesordnung durch Ludwig den Brandenburger im 14. Jahrhundert. Der Stanford-Historiker Walter Scheidel kommt sogar zu dem Schluss, dass soziale Ungleichheit immer nur nach Kriegen, Pandemien, Staatsversagen oder Revolutionen abgenommen habe. Für die erste Pestwelle dürfte das gestimmt haben, sagt Markus Lampe, Leiter des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der WU. Danach hätten die Eliten
allerdings Wege gefunden, ihre Position zu sichern. Es habe kaum mehr Umverteilungseffekte durch Seuchen gegeben. Umbrüche fanden auf der gesellschaftlichen Ebene statt. Im 19. Jahrhundert habe Cholera dazu geführt, dass Investitionen in den Gesundheitsbereich umgeleitet worden seien, sagt der Historiker der Universität Wien, Herwig Weigl, zur "Presse". Als Robert Koch 1883 den Choleraerreger entdeckt und bewiesen hat, dass er vor allem durch verunreinigtes Wasser übertragen wird, verbesserten viele Städte ihr Trinkwassersystem. Sozialwohnungen lösten die Armutsquartiere der Arbeiter ab, eine neue Kanalisation und Wasserversorgung wurden geschaffen, Badeanstalten eingerichtet, die Versorgung mit Ärzten und Krankenbetten verbessert. Koch übernahm auch das in England erfolgreiche Leicester-System von James Young Simpson. Es bestand aus drei Prinzipien: Überwachung, Meldung, Isolierung. 90 Jahre später wurde die Methode von der WHO übernommen. Auch jetzt wäre mehr Investition in die medizinische Forschung, Pharmaindustrie und Gesundheitspolitik denkbar, prognostiziert Weigl. Auch die Spanische Grippe setz te ähnliche Innovationsprozesse zum Ende des Ersten Weltkrieges in Gang. Damals gab es erste Bestrebungen, Grippeschutzimpfungen einzuführen, die dann in den 40er-Jahren erstmals auch durchgeführt wurden. Wirtschaftliche Folgen der Spanischen Grippe lassen sich schwer von den Nachwehen des Ersten Weltkrieges trennen. Jüngste Forschungen zeigen, dass es hier kaum zu einer Lohnveränderung gekommen sein dürfte. Im Gegensatz zu Covid-19 waren damals vor allem Menschen im Alter zwischen 20 und 40 gefährdet. Das Virus wurde durch die Truppenverlagerung verbreitet. "Die Spanische Grippe hat mehr Tote gefordert als der Krieg", sagt Sandgruber. Flugverkehr eingeschränkt. Trotz der 50 Millionen Toten stieg der US-Index Dow Jones Industrial in den Jahren 1918 und 1919 im zweistelligen Prozentbereich. Ähnlich verhielten sich die Aktienkurse während der Sars- Epidemie zu Beginn der Nullerjahre. Der Index der US-Großkonzerne, der S&P 500, erlitt zwar vom November 2002 bis zum folgenden März einen Rückschlag von 14,2 Prozent. Er profitierte indes mit einer Erholung von 28,7 Prozent im folgenden Jahr, obgleich damals der Zweite Irakkrieg begann. Sars soll die Weltwirtschaft je nach Schätzungen 1,0 bis 1,4 Prozent Wachstum gekostet haben, vor allem wegen der massiven Einschränkun gen im internationalen Flugverkehr. Es starben 750 Menschen an dem Erreger. Covid-19 forderte bisher 12.000 Leben. Die Geschichte der Seuchen zeigt, dass auch moderne Gesellschaften verwundbar sind und Krankheiten schwer beherrschbar. Die Pest ist übrigens noch nicht besiegt. In einigen Ländern tritt sie noch auf, so etwa 1994 in Indien, 2006 im Kongo, 2008 in Uganda oder 2017 in Madagaskar. [*]
LGT Medienpreis 2021 Sonderpreis: Kategorie «Covid-19» András Szigetvari, Der Standard Artikel: Der Fluss des Geldes Kommentar von Jurymitglied, Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung: „András Szigetvari begibt sich auf eine Spurensuche zu den verborgenen Quellen jenes breiten Geldflusses, welcher den wirtschaftlichen Flächenbrand infolge der Covid-19-Pandemie löschen soll. Dabei geht es um nichts weniger als die indirekte Staatsfinanzierung zum Zwecke der Krisenfolgenminimierung. Was geradezu nach einer Fortsetzung investigativer Anstrengungen des Preisträgers ruft: Welche Folgen hätte es, wenn dieser Geldstrom dereinst abebbte – und welche, wenn er nicht abebbte? Und was wäre schlimmer?“
2 | SA./SO., 20./21. JUNI 2020 Agenda: Abcdefghijklmnopqrstuvwxyz Agenda: Rettungspaket Agenda DER STANDARD WOCHENENDE Notenbanken C OR N ONE Banken OR C N ONE Illustration: Standard OR Staat C N ONE Der Fluss des Geldes Türkis und Grün haben die Hilfen aufgestockt, bis zu 50 Milliarden Euro will die Regierung in den Kampf gegen die Wirtschaftskrise stecken. Woher kommt dieses Geld? SPURENSUCHE: András Szigetvari A m Ende ist alles schnell gegangen. für die Republik 2020 am Markt auftreiben. Konto, Österreicher sind Aktienmuffel. Die mus weitgehend ausgesetzt“, sagt Patrick Kri- Innerhalb von zwei Tagen einigte So war es zu Jahresbeginn geplant. Aktuell, Banken wollen das Geld aber nicht horten, zan, Analyst bei der Allianz Versicherung. sich die türkis-grüne Regierungs- als Folge der Krise, sind schon 60 Milliar- weil sie dafür Strafzinsen bei der Europä- Die Hälfte der staatlichen Schulden von koalition darauf, das Hilfspaket für den avisiert. Es könnten noch mehr wer- ischen Zentralbank zahlen. Sie legen es also entwickelten Ländern halten derzeit öffent- die Wirtschaft nochmals ordentlich aufzu- den. Noch sind nicht alle Maßnahmen der an, etwa in sichere Staatsanleihen wie ös- liche Institutionen wie Notenbanken. Das stocken. Bei der Aufzählung der bisherigen Regierung berücksichtigt. Dafür könnte terreichische. Dieses Phänomen vollzieht ist ein Rekord. Neben der EZB kaufen auch und neu dazugekommenen Maßnahmen manches, was geplant ist, weniger kosten. sich weltweit: In allen Industrieländern andere Notenbanken wie die Fed in den kann einem schwindlig werden. Zehn Mil- 26 Milliarden Euro hat die staatliche Fi- steigt die Sparquote. USA, die Bank of Japan oder die Bank of liarden für die Kurzarbeit sind schon zuge- nanzierungsagentur heuer an Krediten am Die erste Geldquelle waren Fonds und England massiv staatliche Schuldscheine sagt. Eine Milliarde bekommen Gemein- Markt schon aufgenommen: Die Agentur Versicherungen, dann ausländischen No- auf. Eine Folge davon ist, dass die Zinsen den, eine weitere Milliarde gibt es aus dem begibt dafür Anleihen, das sind handelbare tenbanken. Die dritte sind private Sparer. weiter gesunken sind. Härtefallfonds für Unternehmen. 1,6 Mil- Schuldscheine, also Wertpapiere. Investo- Aber das ist nur ein Teil der Geschichte. Die liarden Euro kostet die Senkung der ersten ren bezahlen dafür. Im Gegenzug verspricht wichtigste Quelle liegt woanders. ... befüllt den See am schnellsten Stufe der Einkommenssteuer, 360 Millio- der Staat ihnen, die Gesamtsumme in fünf, Wenn Österreich eine Anleihe begibt Da global zu viel gespart wird, werden nen der neue Kinderbonus. zehn, 30 oder selten auch in 100 Jahren zu- und Banken wie Nomura, Barclays, Deut- Zinsen ohnehin seit Jahrzehnten tiefer und Wenn man sich jede dieser Ausgaben als rückzuzahlen. Dafür bekommen Investoren sche, JPMorgan oder die Erste zuschlagen, tiefer. Die Notenbanken verstärken diesen Fluss vorstellt, könnte man sagen: Die Re- Zinsen – dazu später. halten sie einen großen Teil der Papiere nur Trend nur: Bei viel Nachfrage nach Anlei- gierung hat alle Schleusen geöffnet, um kurz. Sie geben der Republik Geld, holen es hen steigen die Kurse der Papiere, dadurch einen großen See zu befüllen. Auf 50 Mil- Wie das funktioniert? sich aber bald zurück, indem sie die Papie- sinken automatisch die Zinsen dafür. Das liarden Euro summieren sich die Hilfen. re am Markt wieder verkaufen. An wen? An hat zur Folge, dass aktuell die höhere Ver- Aber: Nicht all die Mittel fließen tatsäch- Fonds, Versicherungen und Pensions- die Republik. An Thomas Steiner. schuldung durch Corona keine Rolle spielt. lich, manche Zuflüsse zum See sind noch kassen aus dem In- und Ausland kaufen üb- Er und sein Team aus einer Handvoll Österreich zahlt auf die bisher 2020 aufge- trocken. So sind in die Gesamtsumme der licherweise die Papiere der Republik. So Wertpapierhändlern bei der Oesterreichi- nommenen Kredite im Schnitt leicht nega- Hilfen sieben Milliarden Euro an Garantien war das auch in den vergangenen Monaten. schen Nationalbank haben in den vergan- tive Zinsen. Sprich: Gläubiger geben uns eingerechnet, die der Staat dafür vergibt, Bei Pensionskassen ist gesetzlich vorge- genen sechs Monaten fast zehn Milliarden sogar Geld, damit wir uns verschulden. dass sich Unternehmen bei privaten Ban- schrieben, dass sie in sichere Staatspapie- Euro neu in österreichische Staatsanleihen Wenn bei manchen Anleihen doch Zinsen ken Kredite nehmen. Im Idealfall, wenn die re investieren müssen. Österreich ist ein si- investiert. Wir erinnern uns: 26 Milliarden anfallen, dann landet das Geld dafür den- Unternehmen diese Darlehen zurückzah- cherer Schuldner. Das ist also die erste und Euro hat die Republik sich an Geld heuer noch wieder beim Staat. Da wir einen gro- len, werden diese Garantien nie schlagend. übliche Quelle für den Geldfluss. ausgeborgt. Mehr als ein Drittel davon kam ßen Teil der Schulden bei uns machen, zah- Mindestens noch einmal sechs Milliarden Ungewöhnlich kräftig eingekauft haben also von der eigenen Notenbank. len wir auch Zinsen zu einem Teil an uns. bestehen aus Steuerstundungen, die der zuletzt ausländische Notenbanken, etwa Der Geldkreislauf ermöglicht es also, ak- Staat Firmen gewährt hat. Auch dieses Geld aus der Schweiz, Japan, Saudi-Arabien Eine unendliche Quelle ... tuell dringend benötigte Summen für die ist noch nicht für den Fiskus verloren, weil oder China. Zwanzig Prozent aller Kredite Steiner und seine Kollegen nehmen das Wirtschaft zum Nulltarif bereitzustellen. die Steuern nachbezahlt werden müssen. für Österreich kamen heuer von ihnen. No- Geld aus dem Nichts: Sie schöpfen es, wie Aber sogar wenn man diese Posten von der tenbanken kaufen ausländische Anleihen, Notenbanker dazu sagen, erschaffen es neu Was sind die Schattenseiten? Gesamtsumme voll abzieht, bleiben gut um den Wert der eigenen Währung zu drü- per Knopfdruck. Das machen sie natürlich 37 Milliarden Euro übrig. cken oder um Geldreserven sicher anlegen nicht auf eigene Faust. Die Europäische Im Idealfall wachsen Industrieländer aus Woher kommt dieses Geld, was findet zu können. Letzteres ist in aktuell turbulen- Zentralbank hat als Antwort auf die Krise den Schulden heraus, wenn die Pandemie man, wenn man stromaufwärts reist und ten Zeiten offenbar besonders gefragt. ein Notprogramm, das Pandemic Emergen- vorbei ist. Ein Risiko ist, dass das Finanzsys- die Quellen sucht? Die erste Station der Rei- Auch heimische Banken halten mehr cy Purchase Programme, aufgelegt. Im Wert tem instabiler wird, wie Analyst Krizan sagt. se führt zu Markus Stix. Staatsanleihen in ihren Büchern als zuvor. von 1350 Milliarden Euro kaufen die No- Zinsen werfen heute nur noch riskante Der Grund dafür ist, dass die Bürger sparen. tenbanken des Eurosystems bis Juni 2021 Wertpapiere ab: Investoren müssen also, um Der erste Zufluss Die Geschäfte waren im März und April Wertpapiere, vor allem Staatsanleihen. Die Rendite zu finden, mehr Risiko suchen. Die Das Finanzministerium mag zwar die geschlossen, die Kunden konnten keine Aktivitäten der Oesterreichischen Natio- große Unbekannte ist die Inflation. Sollte Millionen an Unternehmen und Familien Autos kaufen oder in Einkaufsstraßen fla- nalbank sind ein Teil davon. Mit dem Geld 2021 die Wirtschaft in die Gänge kommen, auszahlen. Doch Stix ist dafür verantwort- nieren. Zugleich wird weniger Geld ausge- soll die Inflation in der Eurozone auf beina- Unternehmen und Kunden wieder konsu- lich, dass die Republik genug liquide Mit- geben, weil die Krise für Unsicherheit sorgt: he zwei Prozent angehoben werden. mieren und investieren, könnten dann die tel hat: Der Manager verantwortet bei der Wer Angst hat, seinen Job zu verlieren, ist Wobei in der Eurozone wie in den meis- Preise rapide zu steigen beginnen? Es ist Österreichischen Bundesfinanzierungs- weniger spendabel. Im Schnitt der vergan- ten anderen Ländern gilt, dass die Zentral- mehr Zentralbankgeld im Umlauf. Wenn agentur alle Geldoperationen. Die vergan- genen Jahre haben Haushalte in Österreich banken nicht direkt vom Staat kaufen, son- Löhne und die Kreditnachfrage des Privat- genen Wochen waren hektisch für ihn. sieben bis acht Prozent ihres Einkommens dern über den Umweg privater Investoren. sektors kräftig zulegen, bestünde das Risiko. Österreich wird krisenbedingt deutlich gespart. Laut der Oesterreichischen Natio- In normalen Zeiten soll das eine Kontrolle Ökonomen wie Barry Eichengreen von der weniger einnehmen, als es ausgeben muss. nalbank werden es heuer 13 Prozent wer- ermöglichen: Die Banken werden nur sol- University of Berkeley sehen ein solches Stix ist operativ dafür verantwortlich, die- den. Für die Wirtschaft ist das schlecht, chen Staaten günstig Geld geben, denen sie Szenario nicht in naher Zukunft. Die Wun- se Lücke zu schließen. Etwas mehr als 32,5 weil das Geld nicht in Konsum oder Inves- vertrauen, die also vernünftig wirtschaften, den durch die Pandemie seien zu tief. Bis die Milliarden Euro sollten er und sein Team titionen fließt. Die Mittel landen oft auf dem so die Idee. „Aktuell ist dieser Mechanis- Krise überwunden ist, werde es dauern.
Notizen
Friedrich Oelenhainz, Detail aus «Porträt des späteren Fürsten Johann I. von Liechtenstein (1760–1836)», 1776 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna LGT Bank AG Zweigniederlassung Österreich Stadtpalais Liechtenstein, Bankgasse 9 A-1010 Wien Tel. +43 1 22759 0 www.lgt.at
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