LIFE-Projekt Wiesenvögel: Eine Chance für Brachvogel, Uferschnepfe & Co - Land NRW

 
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LIFE-Projekt Wiesenvögel: Eine Chance für Brachvogel, Uferschnepfe & Co - Land NRW
Nummer 81
                                                                   24. Jahrgang
                                                                      Juni 2021

                                                 Themen
                                                 Wiesenvogelschutz
                                                 Summende Lernorte
                                                 Vielfalt kennenlernen
                                                 GießkannenheldInnen

LIFE-Projekt Wiesenvögel:                        AGUM-Tagung online
                                                 Naturerlebnis digital
                                                 Freiluftunterricht
Eine Chance für Brachvogel, Uferschnepfe & Co.   BNE trifft MINT
                                                 BNE digital
                                                 Grün achten und fördern
                                                 Waldforschung

www.nua.nrw.de                                                           1
                                                          81/2021
Aus der NUA

Impressum                                  Wie eine Ethnolgin zur „Schule der Zukunft“ kommt
                                           Jenni Kappmeier-Klenk kommt aus dem Neanderthal-Museum und taucht nun ein in BNE im Bereich Schule

Natur- und Umweltschutz-                   Seit Anfang Februar unterstützt                                                      SchülerInnen-Gruppen aller Alters-
Akademie NRW (NUA)                         Jenni Kappmeier-Klenk das Team                                                       stufen durchführte. Bei beiden Tä-
Siemensstr. 5
45659 Recklinghausen
                                           der Landeskoordination des Lan-                                                      tigkeiten konnte sie mit viel Freude
Tel. 02361 305-0                           desprogramms „Schule der Zu-                                                         zahlreiche Erfahrungen sammeln,
Fax: 02361 305-3340                        kunft“ und hat nun den Staffelstab                                                   die ihr in der Landeskoordination
E-Mail: poststelle@nua.nrw.de              von Stefanie Horn übernommen.                                                        von „Schule der Zukunft“ sicherlich
www.nua.nrw.de
www.nuancen.nrw.de                         Damit wird die Landeskoordinati-                                                     dienlich sein werden.
                                           on erstmals nicht von einer Lehre-
Herausgeber:                                                                                                                In ihrer Freizeit engagiert sie sich
                                           rin, sondern einer studierten Ethno-
Landesamt für Natur, Umwelt                                                                                                 in der solidarischen Landwirtschaft
und Verbraucherschutz
                                           login geleitet.
                                                                                                                            in Mettmann im Rahmen eines pri-
Nordrhein-Westfalen (LANUV)
                                           Während ihres Masterstudiums                                                     vaten Gemeinschaftsgartens und
Leibnizstr. 10
45659 Recklinghausen                       der Ethnologie in Köln forschte sie                                              im Bereich Färbergärten. Außer-
E-Mail: poststelle@lanuv.nrw.de            am Kulturwissenschaftlichen Institut                                             dem verbringt sie gerne viel Zeit
www.lanuv.nrw.de                           in Essen (KWI) in einem Projekt zur                                              mit der Familie, vor allem mit den
Die NUA ist eingerichtet im                Umsetzung der Energiewende im                                                    beiden Söhnen (10 und 5) und mit
­Landesamt für Natur, Umwelt               Ruhrgebiet zu bürgerschaftlichem                                                 dem Hund in Wald oder Garten.
 und Verbraucherschutz NRW
                                           Engagement mit Nachhaltigkeits-                                                  Ansonsten hat sie gern viele Freun-
 (LANUV). Sie arbeitet in einem
 Kooperationsmodell mit den vier           bezug. Spannend an diesem Pro-                                                   de und Musik um sich, wenn es
 anerkannten Naturschutzver­               jekt war nicht nur die eigentliche Seit dem 1. Februar unterstützt Jenni Kapp- nicht gerade durch eine globale
 bänden zusammen (BUND, LNU,               Feldforschung, sondern dass zu- meier-Klenk das Team der Landeskoordina- Pandemie verhindert wird. Dabei
 NABU, SDW).
                                           dem ein Beteiligungsformat entwi­ tion des Landesprogramms „Schule der bringt sie, privat wie auch beruf-
Redaktion:                                 ckelt, durchgeführt und ausgewer- Zukunft“.                                      lich, gerne Menschen zusammen,
Marlies Graner (mgr)                       tet wurde, in dem verschiedene                           Foto: M. Wengelinski die gemeinsame Interessen oder
(verantwortlich)
                                           InteressensvertreterInnen aufeinan-                                              Ziele verfolgen. Wenn sich Perso-
Volker Langguth (vla)
                                           der stießen, um die Bedingungen und Herausforderun-        nen, Ideen, Kulturen oder Projekte gegenseitig beflügeln
Erscheinungsweise:                         gen von Nachhaltigkeit in ihrer Region zu diskutieren      und alle Beteiligten davon profitieren, geht ihr Herz auf
Die NUAncen erscheinen viermal
                                           und zu verbessern.                                         – und das kann bei der „Schule der Zukunft“ ja viel-
jährlich. Redaktionsschluss jeweils
01.02., 01.05., 01.08., 01.11.             In den vergangenen beiden Jahren war Jenni Kapp­           leicht von Vorteil sein. Das ganze NUA-Team wünscht
                                           meier-Klenk am Neanderthal Museum, quasi vor ihrer         ihr viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit und darüber
Gestaltung:                                Haustür in Mettmann, tätig, wo sie als freie Mitarbeite-   hinaus.
völcker druck, Goch
                                           rin des Bereichs Bildung und Vermittlung Führungen und
                                                                                                                                     (J. Kappmeier-Klenk, mgr)
Druck:                                     Workshops rund um Evolution und Menschwerdung mit
Griebsch & Rochol Druck,
Hamm
Klimaneutral gedruckt auf 100%
Recycling-Papier, ausgezeichnet
                                           Gesucht: Bilder für den SdZ-Schulkalender 2022
mit dem „Blauen Umweltengel“.              Angemeldete Schulen können sich bis Ende August bewerben
Druck mit mineralölfreien
ökologischen Farben.
                                           Das Landesprogramm „Schule der                                                    der sollten im Querformat und für den
        klimaneutral                       Zukunft“ (SdZ) führt 2021 einen Foto-                                             Druck in hoher Auflösung (mind.
        natureOffice.com | DE-077-187385   wettbewerb für angemeldete Schulen                                                1800 x 120 px) eingereicht werden.
        gedruckt                           durch. Ziel ist es, die vielfältigen BNE-                                         Mitmachen lohnt sich! Es wird zwölf
                                           Bildungsaktivitäten in NRW sichtba-                                               Gewinnerschulen geben, die im Ka-
                                           rer werden zu lassen und so die Öf-                                               lender auf den Monatsseiten mit
                                           fentlichkeitsarbeit der Schulen zu un-                                            Schulbezeichnung, Klasse und Na-
                                           terstützen. Mitmachen können alle                                                 men der Mitwirkenden erscheinen.
                                           angemeldeten Schulen. Die Fotos sol-                                              Zudem gibt es einen Geldpreis für die
Ausgabe:
Nummer 81, 24. Jahrgang 2021               len BNE-Bildungsaktivitäten zeigen,                                               Klassenkasse in Höhe von 300 Euro
                                           die an der Schule stattfinden. Bis zu                                             für diejenige Schule, die es mit dem
Bezug: kostenlos                           fünf Bilder können pro Schule über                                                Bild auf die Titelseite schafft. Allen
ISSN Print: 1615-3057                      das eigene SdZ-Schulprofil online bis                                             Teilnehmenden werden SdZ-Jahreska-
ISSN Internet: 2197-8301                   zum 31. August 2021 eingereicht                                                   lender zugesendet. Außerdem wer-
                                                                                       „Schule der Zukunft“ sucht Fotos zu
                                           werden.                                     BNE-Aktivitäten.
                                                                                                                             den alle Gewinnerschulen auf der In-
Zum Titelfoto:
                                                                                                                             ternetseite des Landesprogramms
Der stark bedrohte Große Brach-            Zu jedem Bild sollte die Lerngruppe                              Foto: G. Hein
vogel kann ohne den Schutz ge-                                                                                               „Schule der Zukunft“ gewürdigt und
                                           eine kurze Erläuterung der abgebilde-
eigneter Mähwiesen nicht über­                                                                                               erhalten eine Urkunde. (SdZ-Team)
leben.                                     ten Bildungsaktivität mitschicken. Wichtig ist es, auch
                 Foto: B. Beckers          den Namen der Fotografierenden anzugeben. Die Bil-             Infos: www.sdz.nrw.de/aktuelles/wettbewerb/

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              81/2021
Wiesenvogelschutz

LIFE Wiesenvögel NRW: eine Chance für Uferschnepfe & Co
Die Hybrid-Veranstaltung zum Projektauftakt ging live aus dem großen NUA-Saal online

Im Oktober 2020 startete ein großes Wiesenvogel-
schutzprojekt mit Fördermitteln des EU-Umweltförderpro-
gramms LIFE und des Umweltministeriums NRW. Das
Projekt findet in Zusammenarbeit des LANUV mit zehn
Biologischen Stationen im Tiefland von NRW und der
niederländischen vogelkundlichen Organisation
SOVON statt. Es zielt ab auf die Bestandssicherung
­
wiesenbrütender Vogelarten wie Uferschnepfe, Großer
Brachvogel, Kiebitz und Wiesenpieper in acht EU-­
Vogelschutzgebieten des NRW-Tieflandes vom Nieder­
rhein bis zum Kreis Minden-Lübbecke. Auch sollen die
Rastbestände von Enten und Limikolen (Watvögeln) in
diesen Gebieten gesichert werden.
Bis Ende 2027 werden im Projekt eine Vielzahl von
Maßnahmen umgesetzt, um wesentliche Bereiche in
den Vogelschutzgebieten wiesenvogeltauglich zu ge-
stalten. Dazu gehören insbesondere die Verbesserung
des Wasserhaushalts, eine extensive landwirtschaftliche
Nutzung, die Entfernung störender Strukturen wie Ge-
hölze oder Grünlandbrachen und ein Beutegreiferma-
nagement. Auch werden durch das Land Flächen zur
                                                                                                                           NRW-Karte mit der Lage der Pro-
langfristigen Sicherung von Wiesenvogelbrutgebieten
                                                                                                                           jektgebiete (grün) und den Logos
erworben. Eine wichtige Rolle spielen darüber hinaus                                                                       der Projektpartnerorganisationen.
                                                               welche Akteure es im Wiesenvogelschutz in NRW an-
Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, der Be-
                                                               kommt. Moderiert wurde das Gespräch durch LANUV-                       Quelle: LANUV NRW
sucherlenkung und des Monitorings. Das Gesamtbudget
                                                               Pressesprecher Wilhelm Deitermann. Dabei wurde von
des Projektes ist mit knapp 19 Millionen Euro veran-
                                                               allen Beteiligten insbesondere die Bedeutung einer gu-
schlagt, davon kommen 11,4 Millionen aus dem EU-
                                                               ten Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren hervorge-
LIFE-Topf und 7,5 Millionen Euro vom Land NRW.
                                                               hoben.
Am 23. Februar 2021 fand die Auftaktveranstaltung
                                                               Das Interesse an der Veranstaltung war groß: es waren
zum LIFE-Projekt statt. Was normalerweise in feierlichem
                                                               rund 180 Personen zugeschaltet. Da die Teilnehmenden
Rahmen gemeinsam mit Projektpartnern, Stakeholdern
                                                               ihre Fragen und Anmerkungen nur über die Chatfunk­
und anderen Interessierten begangen wird, musste auf-
                                                               tion mitteilen konnten, wurden sie zusätzlich über ver-
grund der Corona-Pandemie beim LIFE-Projekt Wiesen-
                                                               schiedene interaktive Elemente eingebunden. So waren
vögel NRW digital stattfinden. Dank des engagierten
                                                               die Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung z.B.
Organisationsteams aus LANUV und NUA konnte eine
                                                               dazu aufgerufen, am Bildschirm in einer NRW-Karte ein
sehr gelungene Online-Veranstaltung auf die Beine ge-                                                                      Der NUA-Saal glich mit Kamera-
                                                               Kreuz an den Ort zu setzen, von dem aus sie teilneh-
stellt werden. Teile der Veranstaltung wurden direkt live                                                                  und Tontechnik ausgestattet beina-
                                                               men. Dabei war zu sehen, dass die Veranstaltung auch
aus dem großen NUA-Saal übertragen, der mit umfang-                                                                        he einem Fernsehstudio.
                                                               außerhalb von NRW Resonanz fand. Außerdem gab es
reicher Kamera- und Tontechnik ausgestattet beinahe                                                                                            Foto: S. Helm
                                                               eine Abstimmung, bei der es unter anderem darum
wie ein Fernsehstudio aussah. Nach einer Begrüßung
                                                               ging, welche der geplanten Maßnahmen aus dem Pro-
durch den LANUV-Präsidenten Dr. Thomas Delschen
                                                               jekt die Teilnehmenden am wichtigsten finden. Die Bera-
wurde NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser für
                                                               tung der Landwirte stand dabei auf Platz 1, dicht ge-
ein Grußwort zugeschaltet. Peter Herkenrath, Leiter der
                                                               folgt von der Verbesserung des Wasserhaushalts in den
­LANUV-Vogelschutzwarte, gab den Teilnehmenden ei-
                                                               Projektgebieten. Schließlich sollten noch persönliche
 nen Überblick über Ziele und Inhalte des LIFE-Projekts.
                                                               Wünsche an das Projekt geäußert werden. Am häufig-
 Die elf Projektpartner stellten sich in persönlichen Video-
                                                               sten wurde dem Projekt eine gute Zusammenarbeit ge-
 botschaften vor und gaben den Teilnehmenden einen
                                                               wünscht – und das ist tatsächlich die Basis für den Er-
 lebendigen Einblick in die einzelnen Projektgebiete und
                                                               folg. Insgesamt war eine hohe Motivation aller Beteilig-
 die dort jeweils geplanten Maßnahmen. In einer span-
                                                               ten sowie die Bereitschaft zu einer engen Kooperation
 nenden Interviewrunde stellten Dr. Heide Naderer                                                                          In NRW kommt der Rotschenkel
                                                               auf allen Ebenen festzustellen. Damit war die Auftaktver-
 (Landesvorsitzende des NABU NRW), Dr. Armin Hent-                                                                         nur noch lokal vor. Er gehört zu
                                                               anstaltung ein gelungener Start in ein erfolgverspre-
 schel (Landwirtschaftskammer NRW), Georg Kurella                                                                          den Zielvogelarten des LIFE-Wie-
                                                               chendes Projekt. (B. Fels, P. Herkenrath)                   senvogelprojektes.
 (Vizepräsident des Landesjagdverbandes NRW) und
 Dr. Thomas Delschen ihre Sichtweisen dazu dar, auf            Infos: https://www.lanuv.nrw.de/life-wiesenvoegel-nrw                        Foto: B. Beckers

                                                                                                                                                      3
                                                                                                                                     81/2021
Summende Lernorte

                                     Biologische Vielfalt und Insektenschutz in der BNE
                                     Online-Seminar „Summende Lernorte in NRW“ – mit Tipps für die praktische Umsetzung

                                                          Welche Rolle nimmt BNE bei              liche Gelände ihrer Einrichtung, um auf die dort ge-
                                                          den Bemühungen um Arten-                schaffenen summenden Lernorte einzugehen. Reinhold
                                                          schutz und speziell Insekten-           Glüsenkamp von der Gesamtschule Leverkusen-Schleh-
                                                          schutz ein? Wie hängen globa-           busch ließ es dann wahrlich Summen: besonders
                                                          ler Wandel und Artenschwund             beeindru­ckend in den Filmbeiträgen aus der Arbeit des
                                                          zusammen? Wie kann BNE die              Projektes „Mit Bienen in die Zukunft“ war die Begeiste-
                                                          Praxis bereichern? Wo können            rung der SchülerInnen, sich für die Bienenvölker im
                                                          die Themen Arten- und Insekten-         schulischen Vielfaltsgarten einzusetzen.
                                                          schutz an Lehrpläne anknüpfen
                                                                                                  Parallel wurde über den ganzen Tag hinweg im Chat
                                                          oder in Bildungsangeboten auf-
                                                                                                  diskutiert und Anregungen und Erfahrungen aus der ei-
                                                          bereitet werden? Das sind Fra-
                                                                                                  genen Praxis geteilt. Hier zeigte sich, wie auch in der
                                                          gen, die für viele Aktive aus
                                                                                                  abschließenden Austauschrunde mit den ReferentInnen
                                                          Schule, Verwaltung und außer-
                                                                                                  des Nachmittags und einzelnen, aktiv dazu geschalte-
Schulen und Kitas sollen zu „Summenden Lernorten“ werden. schulischen Bildungseinrichtun-
                                                                                                  ten TeilnehmerInnen, wie vielfältig die Beiträge zu mehr
Das Online-Seminar gab Tipps wie das machbar ist.         gen eine bedeutsame Rolle spie-
                                                                                                  biologischer Vielfalt und Insektenschutz im Kontext einer
                                            Foto: S. Helm len. Dass sehr viel Interesse dar-      BNE in NRW bereits geleistet werden.
                                                          an besteht, Maßnahmen zum
                                    Insektenschutz und zur Vielfalt auch im Bereich von
                                    Schule und Kita umzusetzen, zeigte auch die, mit über
                                    80 Personen, sehr große Teilnehmendenzahl des ausge-
                                    buchten Seminares „Summende Lernorte in NRW – so
                                    kann es gehen!“, das am 25. März online stattfand.
                                     Um für das eigene Projekt die jeweils passenden Ant-
                                     worten zu finden, gab es am Vormittag Impulse aus der
                                     Insektenforschung durch Dr. Dominik Poniatowski (De-
                                     partment of Biodiversity and Landscape Ecology, Uni-
                                     versität Osnabrück) und der Politischen Bildung durch
                                     Prof. Dr. Bernd Overwien (ehem. Leiter des Fachgebie-
                                     tes Didaktik der politischen Bildung, Universität Kassel).   Während der Veranstaltung sprudelten die Ideen.

                                     Praktisch ging es nach der Mittagspause auf dem On­
                                                                                                  Eine gelungene Veranstaltung, die Ideen gesät hat.
                                     line-Podium weiter. Teresa Zabori stellte den von ihr im
                                                                                                  Sicher, gemeinsame praktische Arbeit vor Ort wäre
                                                                                                  ­
                                     Auftrag der NUA verfassten Praxisleitfaden „Summende
                                                                                                  schön gewesen, doch hier wurde einmal wieder deut-
                                     Lernorte in NRW“ vor. An Beispielen aus Kunst und
                                                                                                  lich, dass auch ein Online-Seminar reiche Ernte verspre-
                                     Musik veranschaulichte sie exemplarisch, wo und wie
Das Insektenhotel ist ein idealer                                                                 chen kann. Der Praxisleitfaden mit vielen Tipps und In-
Ort um das Brutverhalten von         das Thema des Seminars auch jenseits des naturwissen-
                                                                                                  formationen zu „Summenden Lernorten in NRW“ kann
Wildbienen zu beobachten.            schaftlichen Unterrichts in der Schule zur Lerngelegen-
                                                                                                  kostenfrei über die NUA bezogen werden. (S. Horn)
                                     heit werden kann. Karin Blomenkamp vom BNE Regio-
                    Fotos: S. Helm
                                     nalzentrum Bruchhausen nahm die Teilnehmenden mit            Infos: www.nua.nrw.de/medienshop/publikationen/
                                     auf einen virtuellen Rundgang über das insektenfreund-       254-summende-lernorte-fuer-nrw.html

                                     Leitfaden Summende Lernorte
                                     BNE und Insektenschutz an Schule und Kita

                                     Mit dem Praxisleitfaden „Summende Lernorte für NRW“          punkt des Leitfadens. Zur besseren Orientierung werden
                                     erhalten Lehrende und Mitarbeitende in Kitas, Schulen        die jeweiligen Lernziele besonders hervorgehoben.
                                     oder in anderen Bildungseinrichtungen Hintergrundwis-        Good-Practice-Beispiele, bei denen es Einrichtungen
                                     sen und Anregungen, sich intensiver mit Insekten und         bereits gelungen ist, „Summende Lernorte“ erfolgreich
                                     ihren Ökosystemen auseinanderzusetzen. Vor allem             zu etablieren, runden den Leitfaden ab.
                                     aber zeigt er Möglichkeiten und Methoden, wie die
                                                                                                  Der Praxisleitfaden steht kostenlos zum Download zur
                                     Einrichtung/Schule (noch mehr) zum „Summenden Lern-
                                                                                                  Verfügung und kann als Broschüre kostenfrei bestellt
                                     ort“ werden kann. Denn Insekten und andere Krabbel-
                                                                                                  werden.
                                     tiere können ihren Platz in nahezu allen (Unterrichts-)
                                     Themen finden.
                                     Nach relevanten Hintergrundinformationen in den er-          Bezug: www.nua.nrw.de/medienshop/
Titelseite der Broschüre.            sten beiden Kapiteln steht die Bildungsarbeit im Mittel-     publikationen/254-summende-lernorte-fuer-nrw.html

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             81/2021
Vielfalt kennenlernen

Girls’ Day zeigt Biodiversitätsforschung online
Digitale Einblicke in die Arbeit am, im und mit dem LUMBRICUS

Der LUMBRICUS – Umweltbus, rollendes Klassenzimmer          Mit dem Smartphone
und mobile Umweltstation der NUA – fährt im Normal-         ging es vor die eigene
fall zu Bildungseinsätzen ins Gelände. Naturerfahrung,      Haustür, um mithilfe von
Erkundung von Lebensräumen oder Naturschutzprojekte         Bestimmungs-Apps das
stehen dabei im Mittelpunkt der Arbeit des LUMBRICUS-       Umfeld zu entdecken. Im
Teams. In jedem Jahr ist das LUMBRICUS-Team zusam-          abschließenden Aus-
men mit LANUV-Kolleginnen beim Girl’s Day aktiv,um          tausch konnten die Mäd-
bei Mädchen Interesse für die wissenschaftlichen Ar-        chen erfahren, wie sie
beitsbereiche zu wecken.                                    bereits mit diesen „klei-
                                                            nen“ Ergebnissen ihrer
Coronabedingt konnte das Girl’s Day-Angebot von
                                                            Forschung vor der Haus-
NUA und LANUV in diesem Jahr leider nicht in Präsenz
                                                            tür die wissenschaftliche
stattfinden und das NUA-Team konzipierte flugs ein
                                                            Feldforschung unterstüt-
Online-Angebot. Das Interesse war groß und die mit
                                                            zen können. So kann
dem Videotool edudip durchgeführte Veranstaltung war
                                                            z.B. durch die mit der
nach wenigen Tagen ausgebucht. Der Vormittag be-
                                                            Flora-Incognita-App ge-
gann mit einem filmischen Einblick in die mobile Um-
                                                            meldeten Daten die Bio-      Mit einigen Apps können Arten gemeldet werden. So kann jede/r
weltbildung des LUMBRICUS und einigen dazugehören-
                                                            diversität in einem bis-     selbst die Biodiversitätsforschung voranbringen.
den natur- und umweltwissenschaftlichen Disziplinen.
                                                            her nicht möglichen
Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmerinnen die
                                                            Umfang dokumentiert und analysiert werden. Die teil-
Berichte aus dem Berufsalltag dreier Kolleginnen aus
                                                            nehmenden Mädchen empfanden das erste Online-
dem ­LANUV NRW: Ina Brüning gab Einblicke in die
                                                            Girl’s Day-Angebot des LANUV bzw. der NUA durch-
Arbeit einer Ornithologin, Heike Bonen in das Tätig-
                                                            weg als informativ und durch den eingebauten Praxisteil
keitsfeld einer Gewässerbiologin und Christina Seiden-
                                                            auch als anschaulich und kurzweilig. Dennoch bleibt
stücker in die Aufgaben einer Klimadatenerforscherin.
                                                            die große Vorfreude auf die Zeit, wenn der Girl’s Day
Über Mittag konnten die 11 „Girls“, die aus ganz            wieder in Präsenz stattfinden kann.
Deutschland zugeschaltet waren, selbst aktiv werden.                                (R. v. Oldenburg, S. Horn, mgr)

Ausbildung zu zertifizierten SternenGuides in der Eifel gestartet
30 sternenbegeisterte NaturführerInnen bilden sich fort zu Zertifizierten SternenGuides – zunächst online

Wenn man nachts in den Himmel schaut, sieht man die         Onlineformat mit Webseminaren zu Themen wie Kosmi-
Milchstraße an den meisten Orten kaum einmal. Licht-        sche Dimensionen, Orientierung am Sternenhimmel so-
verschmutzung lässt die dunkle Nacht an vielen Orten        wie zur nötigen Ausrüstung. In Folgeveranstaltungen
selten werden. Lichtsmog stört ganze Ökosysteme und         wird der Blick auf das Geschehen im Wald bei Nacht
kann sogar krank machen. In sternenklaren Nächten           gelenkt, auf Tiere und Geräusche. Auch ein Ausbil-
kann man in der Eifel die Milchstraße sehen. Um zukünf-     dungsmodul mit Angebotsalterna­  tiven bei bewölktem
tig BesucherInnen den Sternenhimmel und die nächtli-        Nachthimmel ist vorgesehen. Die Veranstalter hoffen,
che Landschaft noch näherzubringen, werden nun Ster-        dass zum Abschluss eine Präsenzveranstaltung möglich
nenGuides ausgebildet: Der Naturpark Nordeifel starte-      sein wird, um sich persönlich kennenzulernen und tat-
te Ende Januar gemeinsam mit der Nationalparkverwal-        sächlich Sterne zu beobachten.
                                                                                                                       Bald können Sternenbegeisterte an
tung Eifel, der NUA und der Astronomie-Werkstatt
                                                            Die Weiterbildung ist Teil des Projekts „Unterm Sternen-   der Seite von SternenGuides den
„Sterne ohne Grenzen“ erstmals mit der Ausbildung und                                                                  klaren Nachthimmel im Sternen-
                                                            zelt – Eifel bei Nacht“, das der Naturpark Nordeifel
Zertifizierung der SternenGuides. Seit dem Frühjahr                                                                    park Nationalpark Eifel erleben.
                                                            gemeinsam mit über 40 PartnerInnen aus Bildung, Tou-
2019 hat die International Dark Sky Association (IDA)
                                                            rismus, Umweltschutz und Verwaltung umsetzt, um die                         Foto: M. Kaiser
den Nationalpark Eifel als Internationalen Sternenpark
                                                            SternenLandschaft Eifel bekannt zu machen. Dabei
anerkannt. Diese Auszeichnung ist mit dem Auftrag
                                                            werden bis 2022 unter anderem Erlebnisorte und Beob-
verbunden, die natürlich dunkle Nachtlandschaft zu
                                                            achtungsplätze, so genannte SternenBlicke, außerhalb
schützen und NaturfreundInnen für die Schönheit und
                                                            des streng geschützten Nationalparks Eifel eingerichtet.
den Wert einer natürlichen Dunkelheit zu sensibilisieren.
                                                            Das Projekt hat den Landesförderwettbewerb „Natur-
Die in NRW bislang einzigartige Weiterbildung richtet       park.2021.NRW“ des Umweltministeriums NRW ge-
sich gezielt an bereits zertifizierte Natur- und Land-      wonnen und wird durch die Städteregion Aachen sowie
schaftsführerInnen (ZNL). 30 ZNL wurden für die Pilot-      die Kreise Euskirchen und Düren kofinanziert. Der Ei-
ausbildung ausgewählt. Wie es den Pandemie-Bedin-           genanteil wird vom Naturpark Nordeifel e.V. getragen.
gungen entspricht, startet die Zertifizierung zunächst im   (Nationalparkverwaltung Eifel, mgr)

                                                                                                                                                 5
                                                                                                                                 81/2021
GießkannenheldInnen

                                      Projekt GießkannenheldInnen gibt Stadtbäumen eine Chance
                                      Bürgerschaftliches Engagement zur Förderung grün-blauer Infrastrukturen für eine klimaresiliente Stadt

                                                                     Ein vitaler, widerstands-     Ehrenamt­liche und Wassertankstandorte zu gewinnen
                                                                     fähiger Stadtbaumbe-          und diese professionell zu vernetzen, zu organisieren
                                                                     stand hat zentrale Funk-      und auszustatten! Gelebtes bürgerschaftliches Engage-
                                                                     tionen bei der Minde-         ment soll so für eine „Klimaresiliente Region mit interna-
                                                                     rung von Klimafolgen          tionaler Strahlkraft“ stehen.
                                                                     und der Sicherung der
                                                                                                   Hierfür werden gebrauchte 1.000 Liter-Kunststofftanks
                                                                     Lebensqualität und Ge-
                                                                                                   im gesamten Stadtgebiet bei Ehrenamtlichen, Vereinen,
                                                                     sundheit aller Menschen.
                                                                                                   Firmen, sozialen Einrichtungen, Schulen, KiTas, Woh-
                                                                     Bäume spenden Schat-
                                                                                                   nungsbaugesellschaften etc. aufgestellt und an Regen-
                                                                     ten für Straßen und Ge-
                                                                                                   fallrohre angeschlossen. Das erforderliche Equipment
                                                                     bäude, kühlen die Luft,
                                                                                                   zur Bewässerung wie Kannen, Fässer, Schläuche, Kar-
                                                                     filtern Luftschadstoffe
                                                                                                   ren, Warnwesten etc. wird von der Stadt je nach Bedarf
                                                                     und binden das proble-
                                                                                                   zur Verfügung gestellt. Alle Menschen jeden Alters sol-
Die InitiatorInnen und Kooperationspartner des Projektes Gieß­ matische CO2. Große                 len entsprechend ihrer Möglichkeiten dabei sein und
kannenheld­Innen beim ersten Platzspender in Essen-Süd.              Bäume sind stille Helfer.
                                                                                                   mithelfen, indem sie unterschiedlichste Teilaufgaben
                                                                     Sie transportieren täg-
                                                                                                   übernehmen können. Gesucht werden Platzschenker,
                                     lich mehrere hundert Liter Wasser von den Wurzeln in
                                                                                                   GieskannenheldInnen, Logistiker, Ärmelaufkrempler und
                                     die Blätter und geben dieses überwiegend an die Um-
                                                                                                   Wassertaxis. Fachkundige und geschulte Ehrenamtliche
                                     gebung ab. Doch unseren Bäumen geht es nicht gut,
                                                                                                   sorgen für eine kontinuierliche Betreuung aller Mitwir-
                                     denn es steht ihnen in Zeiten des fortschreitenden Klima-
                                                                                                   kenden durch altersangepasste Aktionen und Informa­
                                     wandels zu wenig Wasser zur Verfügung!
                                                                                                   tionsveranstaltungen an Schulen und Kitas, Weiterbil-
                                      Allein durch den Sturm Ela im Juni 2014 hat die Stadt        dungen, Vernetzungstreffen, Fachvorträge, Online-Fra-
                                      Essen ca. 20.000 ihrer 200.000 Stadtbäume verloren.          gestunden und Feste zur Wertschätzung des Engage-
                                      Drei Dürrejahre in Folge (2018 – 2020) und ein da-           ments. Die Zusammenhänge aller Umwelt- und Klima-
                                      durch verstärkter Schädlingsbefall (Käfer, Pilze, Bakteri-   themen sind bei diesem Projekt offensichtlich und bieten
                                      en und Viren) haben die Stadtbäume weiter ge-                zahlreiche Möglichkeiten für entsprechende Informa­
                                      schwächt, so dass in den vergangenen sieben Jahren           tions- und Bildungsangebote.
                                      ca. 25 Prozent des Essener Baumbestandes verloren
                                                                                                   In den heißen und regenarmen Hochsommermonaten
                                      gingen. Ein weiterer erheblicher Anteil weist massive
                                                                                                   muss bei leeren Tanks auch mal Trinkwasser zur Bewäs-
                                      Trockenschäden und eine vorschnelle Vergreisung auf
                                                                                                   serung eingesetzt werden. Hierfür stellen die Stadtwer-
                                      und ist vom Absterben oder einer Fällung aus Gründen
                                                                                                   ke Essen ein Wasserkontingent und Standrohre zur
                                      der Verkehrssicherheit bedroht.
                                                                                                   Verfügung. Unterstützt und ermöglicht wird die ehren-
                                      Das Überleben von Stadtbäumen hängt im Wesent­               amtliche Initiative bereits durch: Emschergenossenschaft
                                      lichen von der fachgerechten Bauweise im Wurzelraum          (EGLV), Ruhrverband, Stadtwerke Essen, Grün und
                                      und einer ausreichenden Wasserversorgung ab. Da die          Gruga, EMG – Essen Marketing GmbH und Ämter der
PlatzspenderInnen und Gieß­    kan­   Bodenfeuchte und das pflanzenverfügbare Wasser               Stadt Essen. Das Land NRW hat das Projekt „Gießkan-
nen­­heldInnen aus Essen-Kray.        nicht ausreichend vorhanden sind, muss die Bewässe-          nenheldInnen“ als Klimaanpassungsmaßnahme für die
                  Fotos: S. Lorenz    rung der Bäume im Stadtgebiet drastisch erhöht wer-          „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“
                                      den. Der Fachbereich Grün & Gruga der Stadt Essen            (Themenpaket Grüne Infrastruktur) für förderwürdig be-
                                      hat seine Bewässerungsmaßnahmen deshalb bereits              funden und wird es zunächst für das Jahr 2021 in gro-
                                      erheblich gesteigert. Alle 11.000 Jungbäume, die seit        ßen Teilen finanzieren. Die übrigen Mittel werden von
                                      2010 im Stadtgebiet Essen gepflanzt wurden, werden           den Ehrenamtlichen durch Crowdfunding und Spenden
                                      durch Mitarbeitende der Stadt und beauftragte Fachfir-       aufgebracht. Mit den gewonnenen Erkenntnissen kann
                                      men in Trockenphasen regelmäßig gewässert. Ältere            im Jahre 2022 gegebenenfalls damit begonnen wer-
                                      Bäume erhalten aufgrund mangelnder Kapazitäten je-           den, es mit örtlichen Partnern in die Nachbarstädte des
                                      doch keine Wassergaben. Deshalb ist dabei die Mithil-        Ruhrgebietes zu übertragen. Die Ehrenamt Agentur Es-
                                      fe der Bevölkerung gewünscht und nötig.                      sen ist Antragstellerin und koordiniert die Bürgerbetreu-
                                                                                                   ung. (G. Nesselhauf, K. Bußmann, C. Gregor, H. Rath-
                                      Um die Bewässerung von Stadtbäumen erheblich zu
                                                                                                   mann)
                                      verstärken und hierbei das Trinkwasser in Teilen durch
                                      Regenwasser zu ersetzen, haben die Vernetzungsplatt-         Infos zu Anmeldung und Mitarbeit:
                                      formen „Gemeinsam für Stadtwandel“ und der „Runde            giessen@ehrenamtessen.de, Tel. 0201 / 8391490,
Gesucht werden Platzschenker,
GieskannenheldInnen, Logistiker,      UmweltTisch Essen“ gemeinsam mit der Ehrenamt-               www.ehrenamtessen.de/portfolio-items/
Ärmelaufkrempler und Wasser­          Agentur Essen e. V. das Projekt „GießkannenheldInnen“        giesskannenheldinnen/, www.youtube.com/
taxis.                                ins Leben gerufen. Ziel ist es, in jedem Stadtteil           watch?v=EJrlSbFLEC0

    6
             81/2021
AGUM-Tagung online

AGUM traf sich im März 2021 im kleinen Kreis online
Internationales AGUM-Treffen der Umweltmobile wird auf Februar 2022 verschoben

Die jährlichen Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Um-      der aufrecht zu erhalten. Über
weltmobile (AGUM) sind konzipiert für alle BetreiberIn-     30 mobile UmweltbildnerInnen
nen von Umweltmobilen. Sie haben in jedem Jahr einen        aus immerhin acht Bundeslän-
speziellen Fortbildungsschwerpunkt und dienen dem           dern waren online dabei. Mithil-
wichtigen Erfahrungsaustausch zwischen den Akteur­          fe der Online-Plattform Edudip
Innen. In unregelmäßigen Abständen haben die Treffen        hatten alle eingeloggten Teilneh-
sogar internationalen Charakter: So waren im Jahr           menden die Gelegenheit, ihre
2017 in Essen unter anderem Projekte aus Namibia,           laufenden Projekte vorzustellen
Polen, Ungarn und sogar Japan vertreten und insgesamt       und auch von den bislang ge-
17! Mobile vor Ort zu besichtigen.                          machten Erfahrungen mit der
                                                            mobilen Umweltbildung in Coro-
Zum dritten Mal nach 2001 und 2011 stand in diesem
                                                            nazeiten zu berichten.
Jahr wieder die Insel Vilm als Tagungsort für die AGUM
auf dem Programm. Das Treffen war vom 9. bis zum            Neben einigen Akteuren der
12. März 2021 geplant und bereits komplett organi-          „ers­ten Stunde“ und Umweltmo-
                                                                                                2011 hinderte die zugefrorene Ostsee die UmweltmobilistIn-
siert vom Team des LUMBRICUS – Umweltbus NRW. Vor           bilistInnen, die schon etliche Jah-
                                                                                                nen daran, sich auf der Insel Vilm zu treffen.
dem Hintergrund der weiterhin sehr angespannten             re den Kreis bereichern, melde-                                                    Foto: G. Hein
Pandemielage konnte die Veranstaltung so allerdings         ten sich auch ganz neu eingestellte KollegInnen zu Wort
nicht über die Bühne gehen. Stattdessen einigte man         und nutzten die Möglichkeit, sich auf der Online-Konfe-
sich vorerst auf ein kurzes Online-Treffen in diesem Jahr   renz zum ersten Mal dem Kreis vorzustellen. Höchst er-
und auf die Verschiebung der tatsächlichen Tagung um        freulich: Die Baden-Württemberger Oekomobil-Flotte
ein Jahr. Das Schwerpunktthema „Artenkenner gesucht         wird in absehbarer Zeit auf insgesamt acht Fahrzeuge
– Herausforderung für Naturschutz und Bildungsarbeit“       aufgestockt, insgesamt vier neue Stellen können in die-
wird nun für 2022 übernommen.                               sem Zusammenhang in Baden-Württemberg für die
                                                            mobile Umweltbildung geschaffen werden. Auch in
Hierbei geht es inhaltlich um die abnehmende Arten-
                                                            NRW soll ein ganz neues Umweltmobil in Bonn „auf
kenntnis in der Bevölkerung und die stark sinkende Zahl
                                                            Kiel gelegt“ werden und im Auftrag des Zoologischen
von Artenkennerinnen und -kennern auch in den Natur-
                                                            Forschungsmuseums Alexander König, Bonn, voraus-
schutzbehörden und der biologischen Forschung. Wie
                                                            sichtlich ab Ende des Jahres zum Thema Artenvielfalt
und wo vermittelt man zumindest einen Grundschatz an
                                                            auf Tour gehen.
faunistischem, botanischem und ökologischem Wissen
für Kinder, Jugendliche und interessierte Erwachsene?       Einhellige Meinung der Teilnehmenden der diesjährigen
Welche Hilfsmittel bieten die neuen Medien dazu an?         Online Tagung: Schön, dass man wenigstens online
Wie ist der Stand der Entwicklung und der Umsetzung         zusammenkommen konnte – schade, dass es nicht „face
eines zentralen, einheitlichen Zertifizierungssystems für   to face“ möglich war. Aber aufgeschoben ist ja nicht
Ehrenamtliche und Fachleute? Fragen, die auch die           aufgehoben! Der persönliche Kontakt und lebhafte Aus-
                                                                                                                          So soll das neue Artenkenner-­
mobilen Umweltpädagoginnen und -pädagogen interes-          tausch soll dann wieder vom 8. bis zum 10. Februar            Mobil des Zoologischen For-
sieren (müssen). Denn in der „Basisarbeit“ mit Kinder-      2022 möglich sein – und das auf der Insel Vilm.               schungsmuseums Alexander Kö-
und Jugendgruppen, den einschlägigen Kursen der                                           (LUMBRICUS-Team, mgr)           nig, Bonn,aussehen.
Naturschutzverbände oder der Universitäten liegt der
Schlüssel für den nachhaltigen Aufbau des qualifizier-
ten Nachwuchses an Artenkundigen.
Die Insel Vilm mit Sitz der Internationalen Naturschutz-
Akademie (INA) ist durch ihre einzigartige Natur und
ihre wechselvolle Geschichte als Tagungsort ein beson-
derer Magnet, doch war die AGUM-Tagung dort nicht
nur 2021 unmöglich. 10 Jahre zuvor verhinderte ein
plötzlicher Wintereinbruch nebst einem defekten Eisbre-
cher, dass die UmweltmobilistInnen auf die Insel gelan-
gen konnten: Getagt wurde dann 2011 ganz spontan
in Lauterbach, mit Blick auf die Insel übers Eis! In die-
sem Jahr organisierte das LUMBRICUS-Team nun coro-
na-bedingt für den Nachmittag des 11. März 2021 ein
Online-Meeting, um die inzwischen seit 1994 bestehen-
de Tagungsreihe nicht ganz zu unterbrechen und um           Die Oekomobil-Flotte in Baden-Württemberg wird sich demnächst verdoppeln.
den Kontakt und den Erfahrungsaustausch untereinan-                                                                                        Foto: S. Reussink

                                                                                                                                                     7
                                                                                                                                     81/2021
Naturerlebnis digital

                                    Online-Naturerlebnis, geht das?
                                    Über die Möglichkeiten, digital Natur zu erleben und zu vermitteln

                                                                                                keiten sind. Auch online können Inhalte anschaulich
                                                                                                wiedergegeben und die Teilnehmenden ins Seminar
                                                                                                miteinbezogen werden. Mit Emojis können Reaktionen
                                                                                                aufgefangen, mit Textwerkzeugen Meinungen eingeholt
                                                                                                und im Chat Nachfragen gestellt werden. Duch das Er-
                                                                                                stellen eines sogenannten Padlets, einer digitalen Pinn-
                                                                                                wand, hat man ein buntes Portfolio der Ergebnisse,
                                                                                                welches sich zusätzlich durch alle Teilnehmenden mit
                                                                                                Fotos, Rezepten und anderen Dateien ergänzen lässt.
                                                                                                So ist ein individueller Input zum Seminar möglich und
                                                                                                die Inhalte sind gut nachlesbar. Auch herkömmliche
                                                                                                Methoden wie eine klassische Vorstellungsrunde lassen
                                                                                                sich im Online-Seminar anwenden, um die Atmosphäre
                                                                                                zu lockern und den späteren Austausch zu erleichtern.
                                                                                                Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Gruppen-
                                                                                                größe begrenzt sein sollte, denn mit der Größe der
Online-Veranstaltungen bieten                                                                   Gruppe steigt auch die Anonymität und evtl. auch die
neue Möglichkeiten. Auf einer di-                                                               Hemmschwelle zur Beteiligung.
                                    Die vielen Veränderungen im alltäglichen Leben sowie
gitalen Pinnwand lassen sich Er-
                                    die Umstellungen, welche die Corona-Pandemie seit           Neben der Theorie darf die tatsächliche Naturerfah-
gebnisse präsentieren, die von
den Teilnehmenden ergänzt wer-
                                    dem letzten Jahr mit sich gebracht hat, haben auch die      rung nicht außer Acht gelassen werden. Hierzu können
den können.                         Umweltbildung nicht unberührt gelassen. Zwischen be-        die Teilnehmenden auf eigene Faust hinausgeschickt
                                    dingtem Stattfinden mit strengem Hygienekonzept und         werden. Mit der richtigen Einführung ins Thema und
                                    gänzlichem Absagen hat es im letzten Jahr bei den           ggf. im Voraus zugesandten Materialien geht es hinaus
                                    NUA-Veranstaltungen wohl alles gegeben. Um vorerst          in den Garten, die nächste Wiese oder den Wald, um
                                    aber ein Weiterbestehen des Bildungsprogramms zu            selbstständig die Natur unter die Lupe zu nehmen. Auch
                                    gewährleisten, wurde die Digitalisierung in der NUA         hier müssen evtl. Einschränkungen in Kauf genommen
                                    kräftig vorangetrieben. So konnten viele Veranstaltun-      werden. Bestimmte botanische Merkmale lassen sich
                                    gen für das Jahr 2021, wenn möglich, in eine digitale       bildlich vor der Kamera weniger gut veranschaulichen
                                    Form umgewandelt werden. Aber Natur digital erfah-          und auch gewisse Vorkenntnisse sind oft von Vorteil.
                                    ren, geht das überhaupt?                                    Wer aber ein gewisses Maß an Selbstständigkeit und
                                    Dieser Herausforderung stellen sich seit etwa einem         Motivation an den Tag legt, kann trotzdem Einiges aus
                                    Jahr die UmweltbildnerInnen der NUA und anderer             den Seminaren mitnehmen. Zudem kann man die eigen-
                                    Umweltbildungseinrichtungen. Stefanie Horn von der          ständigen Exkursionen auch dazu nutzen, sich vom
                                    NUA, die normalerweise zu dieser Jahreszeit schon           persönlichen Interesse und seiner Neugier treiben zu
                                    zahlreiche Einsätze mit dem LUMBRICUS-Umweltbus             lassen.
                                    gehabt hätte, meint dazu: „Es ist schon gewöhnungsbe-
                                    dürftig, statt dem direkten Blickkontakt zu den Teilneh-    Diese kleinen Einblicke in den zurzeit schwerpunktmä-
                                    menden nur das eigene Kamerabild zu sehen. Aber in-         ßig digitalen Alltag der Umweltbildung zeigen, dass es
                                    zwischen habe ich mich daran gewöhnt und Methoden           trotz oder gerade wegen der besonderen Umstände
                                    entwickelt, zumindest ein bisschen Feedback zu bekom-       lohnenswert ist, auch einmal über den Tellerrand der
                                    men und die Interaktion zu befördern“.                      herkömmlichen Praxis hinauszuschauen und neue Mittel
                                                                                                und Wege zu finden, die Natur für alle erfahrbar zu
                                    Neben klaren Einschränkungen durch die Corona-Pan-          machen. Dass dies gut gelingen kann, bestätigen auch
                                    demie lassen sich aber durchaus auch Vorteile und Po-       die Ergebnisse der Meinungsumfrage zum BNE-Modul
                                    tenziale für die Umweltbildung erkennen. Eine typische      „Artenvielfalt rund ums Schulgelände“. Denn „jeder
                                    Einstiegsfrage im Online-Seminar lautet zum Beispiel:       kann in dieser Form seiner eigenen Neugier nachkom-
                                    „Von wo sind Sie gerade zugeschaltet?“ Und die dar-         men“ und es kann durchaus eine „tolle Alternative in
                                    auffolgenden Markierungen auf der Karte machen              der Pandemiezeit“ sein. Letztendlich macht Not erfinde-
                                    schnell deutlich, dass die Teilnehmenden in ganz NRW        risch und wer wirklich möchte, muss auch in diesen
                                    verstreut sind und für die Teilnahme an einer Präsenzver-   herausfordernden Zeiten nicht auf ein persönliches Na-
                                    anstaltung teilweise lange Wege hätten zurücklegen          turerlebnis unter Anleitung verzichten. Dennoch bleibt
Damit die Praxis nicht zu kurz
kommt, gibt es z.B. die Möglich-    müssen. Die Teilnahme am heimischen Computer spart          zu hoffen, dass die reinen Online-Veranstaltungen in
keit die Teilnehmenden mit dem      da nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern bietet z.B.       der Umweltbildung zumindest langfristig nur eine Notlö-
Smartphone vor die Tür zu schi­     auch eine Möglichkeit der Teilnahme für diejenigen, die     sung bleiben und bald wieder ein Austausch zwischen
cken, um zum Thema zu recher-       in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Setzt man sich       Naturinteressierten und gemeinsame Naturerfahrungen
chieren.                            einmal mit dem Fortschritt in der digitalen Welt ausein-    möglich sein werden. Und bis dahin gilt, möglichst viele
                   Foto: C. Voigt   ander, erkennt man schnell, wie vielseitig die Möglich-     dieser Erfahrungen selbst zu sammeln. (C. Voigt)

    8
            81/2021
Freiluftunterricht

Freiluftklassenzimmer und Draußenunterricht
Draußen lernt es sich nicht nur in Pandemiezeiten besser!

Selten war der Drang nach Draußenunterricht so groß          zung durch den Schul-
wie in Pandemiezeiten. Seit Beginn der Pandemie hat          träger. Der Schulträger
sich eine breite Akzeptanz für das Lernen an frischer        ist auf jeden Fall einzu-
Luft – unabhängig von Schulform, Schulstufe und Unter-       beziehen, da er als Ei-
richtsfach – bei Lernenden, Lehrenden und Eltern entwi­      gentümer jede Verände-
ckelt – einer der ganz wenigen positiven Effekte.            rung auf dem Schulge-
                                                             lände aus Versicherungs-
Vor allem in Skandinavien und Schottland hat der Drau-
                                                             und Unterhaltungsgrün-
ßenunterricht bereits seit langem einen hohen Stellen-
                                                             den genehmigen muss.
wert. Dies gilt nicht nur für den MINT-Unterricht. Bereits
                                                             Da oft auch in Pausen
seit Mitte der 1990er Jahre gibt es hier vermehrt lehr-
                                                             Sitzgelegenheiten feh-
planbezogene Konzepte des Draußenunterrichts. Im
                                                             len, ist es sinnvoll, Frei-
Rahmen der Draußenschule-Didaktik in Norwegen wird
                                                             luftklassen so zu positio-
regelmäßig und selbstverständlich der Unterricht, auch
                                                             nieren, dass sie auch
bei Wind und Wetter, im „Nahbereich“ des Klassenzim-
                                                             außerhalb des Unter-
mers durchgeführt. Dazu gibt es das nationale Förder-
                                                             richts genutzt werden
programm „Der natürliche Schulranzen“. Auch in Däne-
                                                             können.
mark findet an jeder 5. Schule der Unterricht außerhalb
des Klassenzimmers statt. Erste empirische Forschungs-       Positive Erfahrungen mit
                                                                                           Kunst-Unterricht im Schulinnenhof: Zeichnen nach der Natur.
ergebnisse zeigen die positive Wirkung regelmäßiger          der Nutzung des Schul-
Draußenschule auf das Lern-, Sozial- und Aktivitätsver-      geländes als Unterrichts-                                                       Foto: M. Henning
halten der Kinder.                                           ort, ob in der Freiluftklasse oder bei Arbeits- und Unter-
                                                             suchungsaufträgen, wecken oft die Bereitschaft, das
Aber was sind die Voraussetzungen für erfolgreichen
                                                             Schulgelände als dritten Pädagogen zu gestalten.
Draußenunterricht? Ein erster Schritt ist es schon, die
                                                             Schritt für Schritt sind dann größere Veränderungen
Stühle nach draußen zu setzen. Um Geschmack am
                                                             möglich. Die NUA-Beratungsmappe Natur an der Schu-
Unterricht im Außenbereich zu bekommen, können aber
                                                             le gibt dazu ein breites Spektrum an Tipps und Hilfestel-
auch erstmal Isomatten oder ein Klassensatz Eimer be-
                                                             lungen – von guten Argumenten und praktischen Hilfen
nutzt werden. So ist es einfach z.B. an warmen Tagen
                                                             bis zu wichtigen Förderadressen.
draußen zu unterrichten – ob Mathe, Deutsch, Kunst
oder Sachunterricht. Geeignete geschützte Ecken finden       Fazit: Beim Draußenunterricht motiviert das Umge-
sich fast auf jedem Schulgelände. Wichtig ist, Orte zu       bungsgrün. Das Lernen ist entspannter und gesünder als
nutzen, an denen der Unterricht in den Klassenräumen         im stickigem Klassenraum. Aufgrund kurzer Wege kön-
nicht gestört wird – also Abstand zu Fenstern halten.        nen Freiluftklassenzimmer auch bei nur einstündigem
Eine gute Akustik muss gewährleistet sein. Optimaler-        Unterricht genutzt werden. Freiluftklassenzimmer lassen
weise ist der Platz beschattet. Hier und da noch unent-      sich an jeder Schule auch mit einfachsten Mitteln ein-
deckt als Freiluftklassenzimmer sind die Innenhöfe vieler    richten bzw. ausweisen. Daher zählen zu einer guten
                                                                                                                            Mal Unterricht, mal Pause – das
Schulen. In der Regel handelt es sich dabei um schattige     und zeitgemäßen zukunftsfähigen Schule auch ausrei-            Schulgelände sollte sich für beides
bis halbschattige Atrien, die häufig abschließbar sind       chend Möglichkeiten für den Unterricht draußen. Wün-           eignen.
und ein ungestörtes Arbeiten gewährleisten. Gemein-          schenswert sind je nach Größe der Schule mehrere
                                                                                                                                                Foto: M. Hoff
sam mit SchülerInnen lassen sich schnell geeignete Orte      Freiluftunterrichtsplätze auf dem Gelände.
finden und fotografisch dokumentieren. Aufgrund der
                                                             Im Referenzrahmen Schulqualität NRW als Instrument
zunehmend heißen Tage sollten möglichst viele geeigne-
                                                             der inneren Schulentwicklung finden sich in der aktuali-
te Orte bestimmt werden. Es kann sogar notwendig
                                                             sierten Fassung von 2021 in der Rubrik „Schulkultur“
werden, dafür einen Belegungsplan zu erstellen.
                                                             die Bereiche 3.6 „Gesundheit und Bewegung“ sowie
Nach den ersten positiven Erfahrungen entsteht schnell       3.7 „Gestaltung des Schulgebäudes und -geländes“.
der Wunsch, eine Freiluftklasse fest einzurichten. Wie       Zum Thema: „Draußen lernen bei Corona – gerade
wird ein Außenklassenzimmer professioneller? Es wer-         jetzt ist frische Luft gefragt!“ finden sich Regeln für eine
den Sitzgelegenheiten gebraucht – keine Bänke, eher          coronakonforme Arbeit auf dem Schulgelände im Nach-
zufällige Mauern, Steine, Baumstämme u.a. in abge-           barbundesland Hessen, unter Klimabildung Hessen im
schirmten Nischen. Pro Person sollten, außerhalb von         Rundbrief Nr. 12 von September 2020. Viel Spaß beim
Pandemiezeiten, ca. 50 cm Sitzfläche vorhanden sein,         Lernen draußen! (M. Henning, M. Hoff)
so dass für 30 Schülerinnen und Schüler ein Sitzkreis
von ca. 6 m Durchmesser ausreicht. Realisiert werden         Infos: www.nua.nrw.de/medienshop/bildungsordner-
können solche Projekte im Rahmen von Technikgruppen,         bildungsmaterial-und-materialmappen/146-                       SchülerInnen bei der Bestandsauf-
Arbeitsgemeinschaften oder bei Aktionstagen in Eigen-        beratungsmappe-naturnahes-schulgelande.html;                   nahme geeigneter Plätze.
leistung der Schule, am besten mit Materialunterstüt-        www.klimabildung-hessen.de/ unter Rundbriefe                                     Foto: S. Grewe

                                                                                                                                                        9
                                                                                                                                      81/2021
BNE trifft MINT

                                      Kooperationsprojekt „BNE trifft MINT“ weitet Aktivitäten aus
                                      BNE und MINT gehören zusammen: Innovationen für eine lebenswerte Erde sind gefragt

                                                          „BNE trifft MINT“ möchte die Chan-       zum Energiesparen vor. Cathrin Gronenberg und Ebba
                                                          cen der MINT-Disziplinen für eine        Ulferts von der BNE-Agentur NRW setzten das Thema
                                                          nachhaltige Entwicklung aufzeigen.       Energieeffizienz in den BNE-Kontext und konkretisierten
                                                          In einer Veranstaltungsreihe für Lehr-   die Merkmale gemäß der Leitlinie BNE NRW. Die Zahl
                                                          kräfte werden MINT-Entwicklungen         der Projektpartner von „BNE trifft MINT“ wird größer
                                                          vorgestellt, die nach Lösungen su-       und so gibt es nun mit der Bildungssparte 3malE – Bil-
                                                          chen, um die Lebensbedingungen           dung mit Energie – der Westenergie AG (www.3male.
                                                          von Menschen im Sinne der Nach-          de) eine fruchtbare Zusammenarbeit, in deren Rahmen
                                                          haltigkeitsziele (SDGs) zu verbes-       bereits drei Lernheftchen zu Umweltthemen entstanden
                                                          sern. „BNE trifft MINT“ ist ein Ko-      sind. Parallel zu den Heftchen wurde eine Homepage
                                                          operationsprojekt der BNE-Agentur        mit begleitendem Lehrmaterialien für den Elementar-
Die im Kooperationsprojekt „BNE trifft MINT“ entstande-   NRW und des zdi-Netzwerkes               und Primarbereich bereitstellt. In Zusammenarbeit mit
nen Lernheftchen helfen dabei, bei Kindern Neugier und    MINT.REgio. Das Spektrum der Akti-       der Bildungssparte 3malE beteiligen sich die BNE-
Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur zu         vitäten wird weiter ausgedehnt und       Agentur NRW und das zdi-Netzwerk MINT.REgio dar-
wecken.                                                   geht über das Angebot von Veran-         über hinaus als Juroren beim 3malE Schulwettbewerb
                                 Foto: C. Gronenberg      staltungen immer mehr hinaus.            Energie mit Köpfchen. Ein weiterer neuer Projektpartner
                                                                                                   ist der Trägerverein PhänomexX e.V. Die außerschuli-
                                      In den Veranstaltungen der Reihe „BNE trifft MINT“
                                                                                                   schen PhänomexX Schullabore fördern den naturwissen-
                                      werden Fachvorträge, Good Practice Beispiele und
                                                                                                   schaftlichen Unterricht durch interaktive Angebote an
                                      Vernetzungsmöglichkeiten geboten. Die Themen „Maß-
                                                                                                   Stationen, die eng an die Lehrpläne angelegt sind. Die
                                      geschneiderte Gesundheit“ oder „Repair mit dem 3D-
                                                                                                   BNE-Agentur NRW berät den Verein bei der Konzepti-
                                      Drucker“ standen bisher ebenso auf dem Programm wie
                                                                                                   on der Bildungsangebote.
                                      die Vorstellung von Umweltprojektwochen oder Schul-
                                      gartenprojekte. Im Rahmen einer Sonderveranstaltung          MINT-Innovationen spielen für die Gestaltung einer
                                      wurde bereits zweimal der Sonderpreis Umwelt des             nachhaltigen Zukunft neben Politik, Industrie und Wirt-
                                      Umweltminsteriums NRW in Anwesenheit der Umwelt-             schaft eine große Rolle. Und MINT-Disziplinen kommt
                                      ministerin Ursula Heinen-Esser bzw. des Staatsekretärs       deshalb im Bereich der nachhaltigen Entwicklung ein
                                      Dr. Heinrich Bottermann ausgelobt. Mittlerweile wird         besonderer Stellenwert zu. BNE liefert den passenden
                                      das Projekt auch auf weiteren Fachtagungen themati-          Ansatz, damit neue Technologien immer auch den
                                      siert. Am 11. März 2021 fand der Workshop „Energie-          Schutz der Ökosysteme und die soziale Gerechtigkeit
                                      sparen/Energieeffizienz in der Schule – BNE-Pädago-          mitdenken. SchülerInnen lernen mit BNE Chancen, Pers­
                                      gik im Praxisbeispiel“ auf dem Physiklehrertag NRW           pektiven und Risiken von Innovationen abzuwägen.
                                      der Bezirksregierung Arnsberg statt. Markus Real vom         BNE und MINT gehören einfach zusammen!
                                      zdi-Netzwerk MINT.REgio stellte u.a. technische Ideen                                              (C. Gronenberg)

                                      Gemeinschaftsprojekt weckt Interesse für die „wilde Welt“
                                      Lernheftreihe zu verschiedenen Tierarten: Abenteuer von Wilma, Timi, Karl und Co.

                                      In Zusammenarbeit von BNE-Agentur NRW, NUA, Na-              Das Lernangebot wird mit einer eignen Seite für jedes
                                      turschutzzentrum Bruchhausen, zdi-Netzwerk MINT.Re-          Tier durch weitere Mitmach-Materialien und Lösungen
                                      gio und 3malE – Bildung mit Energie ist eine Lernheft­       für die Rätsel auf der Homepage von 3malE abgerun-
                                      reihe entstanden. Zusammen mit einem interaktiven            det. Zielgruppe dieser Lernheftreihe sind Kinder im Alter
                                      Angebot auf der 3malE-Homepage entdecken Kinder              von fünf bis acht Jahren. Neben dem Entdecken der
                                      eingebettet in eine spannende Geschichte den Lebens-         Lebensweise und dem Unterscheiden ausgewählter
                                      raum ausgewählter Tiere. „Wilmas wilde Welt“, „Timis         Tierarten sollen sie angeregt werden, das eigene Ver-
                                      abenteuerlicher Sommer“und „Karls klappernde Kin-            halten gegenüber der Natur zu bedenken und die jah-
                                      der“ heißen die kleinen Lernhefte zu Wildbiene, Sieben-      reszeitlichen Veränderungen in der Natur kennenzu­
                                      schläfer und Weißstorch. Kinder erfahren in den liebe-       lernen.
                                      voll illustrierten Heftchen viel über die „wilde Welt“.      Die drei in dem Gemeinschaftsprojekt entstandenen
                                                                                                   Lernheftchen können einzeln oder als Klassensatz kos­
                                      Die in den Heften enthaltenen Spielideen und Interaktio-
                                                                                                   tenfrei auf 3malE bestellt werden. (E. Ulferts)
                                      nen vertiefen das erlernte Wissen auf spielerische Wei-
                                      se und nützliche Lerntipps ergänzen die Kenntnisse über      Bezug: www.3male.de/kinder/materialien-fuer-den-
                                      die naturnah erzählten Abenteuer der Protagonisten.          kindergarten/wilmas-wilde-welt-lernheft-wildbienen

   10
             81/2021
BNE trifft MINT

BNE trifft MINT: Zusammenarbeit von Kreis und Berufskolleg
Veranstaltung zum digitalen Bienenstock auf dem Hof Wessels in Herten im Juni 2021

Wer sich zum Wohlergehen seines Bienenvolkes auf            bes und gibt Aufschluss in Zusammenhang
dem Laufenden halten und mehr über die Lebensbedin-         mit der Gewichtskontrolle über die Tracht-
gungen der Bienen erfahren möchte, kann dies durch          verhältnisse in der Region. Außerdem
die ständige digitale Informationsübertragung wichtiger     wurde zusätzlich eine Wetterstation ange-
Parameter in und am Bienenstock erreichen. Dabei            bracht. Die Daten werden mit innovativer
werden z.B. Temperatur, Gewicht und Feuchtigkeit ge-        LoraWAN-Technik kontinuierlich ins Inter-
messen. Der Hof Wessels in Herten, Mitglied im BNE-         net gesandt und in Datenbanken des Krei-
Landesnetzwerk NRW der Regionalzentren, stattete im         ses Recklinghausen gespeichert. Dort ste-
März 2021 seinen Bienenstock digital aus. Der Bienen-       hen sie für Auswertungen und Monitoring-
stock am Hof Wessels wurde in Zusammenarbeit mit            zwecke zur Verfügung.
dem Fachdienst Kataster und Geoinformation und dem
                                                            Am 17. Juni stellt der Hof Wessels den
Berufskolleg OSTVEST digitalisiert. In Zusammenarbeit
                                                            neuen digitalen Bienenstock übrigens im
mit Schulen der Region werden die Messdaten ausge-
                                                            Rahmen einer „BNE trifft MINT“-Veranstal-
wertet und z.B. im Unterricht genutzt.
                                                            tung vor. Dort gibt es Informationen zu den Der Imker des Hofes bei der Arbeit.
Sensoren im Inneren des Bienenstockes zeichnen die          technischen Geräten und deren Installation
Innentemperatur auf und messen das Gewicht. Die Ge-         ebenso, wie Informationen zur pädagogischen Einbin-
wichtszunahme und Abnahme des Bienenstockes lässt           dung der gewonnenen Daten in das schulische Lernen.
Rückschlüsse auf die Völkerentwicklung zu, während                                                  (C. Gronenberg)
die Temperaturmessung Hinweise auf den Gesundheits-
zustand der Bienen gibt. Eine Außenkamera unterstützt       Infos zum digitalen Bienenstock: www.webgis-re.de/
jetzt zusätzlich die visuelle Beurteilung des Flugbetrie-   cms/digitaltag2020/digitaler-bienenstock

Kitawerkstatt Ernährung im Alltag: Was kommt auf den Teller?
Im kleinen Kreis ermöglicht auch ein Online-Format einen intensiven Austausch

Am 9. März 2021 beschäftigten sich Erzieherinnen und        die Best Practice Beispiele, die Susanne Schubert aus
Erzieher in einer Online-Veranstaltung mit der Frage,       verschiedenen Kitas vorstellte. Von den zahlreichen        Viel Flugbetrieb herrschte beim
was in der Kita auf den Teller gehört. Werden Kinder        Ideen die Kinder zu beteiligen: beim Gärtnern, Einkau-     Öffnen des Bienenkastens zur In-
                                                                                                                       stallation des Temperatur-/Feuchte-
gefragt, woher das Essen kommt, antworten viele Kita-       fen, bei der Tischkultur bis hin zu den Klimaak­ tions­
                                                                                                                       sensors.
Kinder: „Aus dem Supermarkt.“ Das stimmt aus ihrer          wochen „Weniger ist fair“, konnten die Teilnehmenden
                                                                                                                             Fotos: Kreis Recklinghausen
Sicht zunächst, doch lohnt es sich genauer zu fragen,       viele Anregungen mitnehmen.
woher Lebensmittel ursprünglich kommen und wie das
                                                            Insgesamt ermöglichte es die Online-Veranstaltung, vie-
Essen auf den Teller gelangt. Da ergeben sich viele
                                                            le Ansatzpunkte herauszuarbeiten, um das neu erwor-
Fragen, z. B. „Wachsen Erdbeeren auf Bäumen?“ oder
                                                            bene Wissen in die Bil-
„Wo wohnt die Kuh?“. Das gibt Anlässe, um mit ihnen
                                                            dungsarbeit mit Kindern
über gesunde Ernährung ins Gespräch zu kommen. Die
                                                            und die Zusammenarbeit
Teilnehmenden der Veranstaltung beschäftigten sich
                                                            mit den Eltern zu inte-
darum mit der Essenskultur im allgemeinen, der Verpfle-
                                                            grieren. Dabei spielte
gung in der Kita selbst, der Zusammenarbeit mit Eltern
                                                            die Frage der Kinderpar-
und der Beteiligung der Kinder an der Versorgung.
                                                            tizipation eine wichtige
Susanne Schubert vom Innowego-Forum für Bildung &           Rolle. Die Veranstaltung
Nachhaltigkeit informierte in einem spannenden Impuls-      fand mit begrenzter
vortrag rund um das Thema „gesunde und nachhaltige          TeilneherInnenzahl statt,
Ernährung“. Sie führte auch durch die weitere Veran-        um auch im Online-For-
staltung, in der die Teilnehmenden aktiv, z.B. in einer     mat einen intensiven
Lernwerkstatt mit dem Tool Miro, eingebunden werden         Austausch zu ermög­
konnten. Ebenso wurden viele Fragen rund ums Thema          lichen. Auch künftig soll
Essen angesprochen z.B.: Wie lange dauert es, bis           es in der NUA solche
Verpackungen verschiedenster Arten verrotten? Wie           Angebote neben „face
geht man mit Lebensmittelresten um? Auch die Label zu       to face“-Veranstaltungen Schmackhaft dekoriert schmeckt gesundes Essen nicht nur Kindern
fair gehandelter und biologisch erzeugter Ware wurden       geben.                     besser.
genauer unter die Lupe genommen. Interessant waren                   (C. Gronenberg)                                                  Foto: G. Hein

                                                                                                                                                  11
                                                                                                                                 81/2021
BNE digital

                                      BNE-Festival NRW – auch online ein großer Erfolg
                                      BNE-Community gestaltet gemeinsam ein vielfältiges Programm

                                                    Zwei Tage BNE pur. Am 16. und 17.            gendlichen an politischen Entscheidungsprozessen und
                                                    April 2021 fand das BNE-Festival NRW         ihrer Wirkung auf die Nachhaltigkeitspolitik widmete.
                                                    erstmals online statt. Das attraktive Pro-   Unter der Moderation von Julian Lagemann (Sportju-
                                                    gramm rund um eine Bildung für nach-         gend NRW) diskutierte die Umweltministerin mit Dr.
                                                    haltige Entwicklung (BNE) lockte mit ca.     Thomas Weckelmann (Familienministerium NRW) sowie
                                                    40 Beiträgen zahlreiche BNE-Aktive in        Julia Binder (NAJU), Emily Stief (youpaN) und Jason
                                                    den virtuellen Raum. Fast 500 Menschen       Michalek (Fridays For Future).
                                                    meldeten sich zur Teilnahme am Festival
                                                                                                 Die fast 40 ausgewählten Workshops, Vorträge und
                                                    an.
                                                                                                 Diskussionen machten die große Vielfalt und Expertise
                                                    Aus dem „Malkasten“ in Düsseldorf sen-       der BNE-Community deutlich. Die Teilnehmenden waren
                                                    dete das Festival seinen Livestream, der     aufgerufen, sich ihr eigenes Festival-Programm zusam-
Begrüßungstalk mit den Veranstaltenden: Ursula über das zentrale BNE-Webportal www.              menzustellen. Über ein spezielles Online-Tool hatten al-
Heinen-Esser (Umweltministerin NRW), Dr. Alfred bne.nrw.de abgerufen werden konnte.              le Festival-Gäste die Möglichkeit, mit einer kleinen Figur
Buß (Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW), Dr. Zum Auftakt des von Nadine Kreutzer               durch die Räume des virtuellen Projektmarkts zu schlen-
Jens Kreuter (Engagement Global gGmbH).             moderierten Festivals diskutierten Prof.     dern und mit anderen Teilnehmenden in direkten Aus-
                                                    Dr. Imme Scholz (Stellvertretende Direk-     tausch per Videoschaltung zu gehen.
                                    torin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik
                                                                                                 Das Online-Format des BNE-Festivals NRW war ein
                                    (DIE)), Prof. Dr. Ute Stoltenberg (em. Professorin der
                                                                                                 Novum. Das Umweltministerium NRW, die Stiftung Um-
                                    Leuphana Universität Lüneburg) sowie Stefan Rostock
                                                                                                 welt und Entwicklung NRW sowie Engagement Global
                                    von Germanwatch (NRW-Fachpromotor für Klima &
                                                                                                 Außenstelle Düsseldorf bedanken sich bei allen Mitwir-
                                    Entwicklung) mit dem Staatssekretär des Umweltministe-
                                                                                                 kenden für den großen Erfolg, der eng mit den vielen
                                    riums, Dr. Heinrich Bottermann. Unter dem Titel „Bil-
                                                                                                 BNE-Akteurinnen und -Akteuren verknüpft ist, die sich
                                    dung als eine Voraussetzung nachhaltiger Transforma­
                                                                                                 sowohl bei der Planung als auch Durchführung des Fes­
                                    tion“ unterstrichen die Podiumsgäste die Wichtigkeit
                                                                                                 tivals mit guten Ideen und konstruktiven Vorschlägen
                                    einer BNE für das Erreichen der 17 Nachhaltigkeitszie-
                                                                                                 eingebracht haben. Zeitnah werden Mitschnitte des
                                    le der UN.
Einer der vielen parallel laufenden                                                              ­Livestreams auf der Webseite abrufbar sein.
Workshops per Videokonferenz.         Am zweiten Tag veranstaltete der Landesjugendring                                                   (S. Neumann)
Nadine Kreutzer führte als Mode-      NRW ein Podiumsgespräch mit der Umweltministerin
ratorin durch das Programm der        Ursula Heinen-Esser, das sich der Beteiligung der Ju-      Infos: www.bne.nrw.de/festival
beiden Festival-Tage.
                    Fotos: MULNV
                                      KISS – 1. Klima in der Schule Symposium – die Zukunft im Blick
                                      Größte deutschsprachige Veranstaltung zum Thema „Klimawissen in die Schulen“

                                                           Vom 31. März bis zum 1. April         Prof. Harald Lesch, Margret Rasfeld, Prof. Volker
                                                           fand das erste „Klima in der          ­Quaschning, Prof. Joachim Curtius, Dr. Gregor Hage-
                                                           Schule Symposium“ (KISS) – der         dorn und viele mehr. Die über 2000 Teilnehmenden
                                                           Fachgruppe Schule der Scientists       konnten sich während der zwei halben Tage intensiv
                                                           for Future Deutschland unter Be-       vernetzen, von Anregungen profitieren, gemeinsam
Logo der Scientists for Future, der Initiative von Wissen- teiligung der BNE-Agentur statt.       Ideen sammeln und in Workshops mit Übungsanteilen
schaftlern zur Unterstützung der Fridays for Future Bewe- Ganz im Sinne des überinstitutio-       wichtige Themen vertiefen und voneinander lernen. Der
gung.                                                      nellen und überparteilichen Zu-        Vortrag „BNE Leitlinie NRW für Schulen im Kontext der
                                      sammenschlusses von WissenschaflterInnen verschiede-        Klimabildung“, den Cathrin Gronenberg und Ebba
                                      ner Disziplinen den Dialog zu fördern, wurde mit der        ­Ulferts von der BNE-Agentur bei der NUA gemeinsam
                                      wohl größten deutschsprachigen Veranstaltung zum             hielten, wurde, wie das gesamte Symposium auch, ge-
                                      Thema „Klimawissen in die Schulen“ das Anliegen jun-         streamt und ist auf dem YouTube Kanal Scientists for
                                      ger Menschen, das 1.5° C Ziel des Pariser Klimaab-           Future – FG Schule abrufbar. Die Referentinnen der
                                      kommens einzuhalten, von den Scientists for Future un-       BNE-Agentur stellten die Leitlinie BNE in NRW sowie
                                      terstützt.                                                   die sechs Merkmale eines BNE-Lernprozesses am Bei-
                                                                                                   spiel Lernen zum Klimawandel vor.
                                      In über 80 Workshops, Vorträgen und Vorstellungen
                                      von Projekten gab die Online-Veranstaltung einen ersten    Aufgrund des großen Erfolges der Veranstaltung findet
                                      Überblick, wie alle gemeinsam dieses zukunftsentschei-     am 11. und 12. November bereits das nächste KISS
Cathrin Gronenberg und Ebba
Ulferts während ihres Vortrages       dene Thema schnell und lösungsorientiert in den            statt! (E. Ulferts, C. Gronenberg)
„BNE Leitlinie NRW für Schulen im     deutschsprachigen Bildungslandschaften platzieren kön-
Kontext der Klimabildung“             nen. Zu den Vortragenden zählten ExpertInnen, wie          Stream: www.youtube.com/watch?v=6cDhx2kxziI

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