Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer - BMU Heft 6 (2020)

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Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer - BMU Heft 6 (2020)
BMU Heft 6 (2020)

Magazin
für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer
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                       MUSIK
                       SEKUNDARSTUFE I          NEU

                          LL2T)X4/2MXMIW
Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer - BMU Heft 6 (2020)
Inhaltsverzeichnis 3

Editorial .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .    4         – Lust auf Musik! VIII 2020 –
                                                                                                         ein Rückblick . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .           34

Aus dem Bundesverband                                                                                  – Magazin für sächsische
                                                                                                         Musiklehrerinnen und Musiklehrer –
      – Blitzlicht auf die Bund-Länder-                                                                  ein Dankeschön .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 38
        Versammlung des BMU .  .  .  .  .  .  .  .  .                                        6
                                                                                                       – Fachpraktisches Angebot:
      – Bericht von der Bund-Länder-                                                                     Musizierstück „Taj Mahal“ . .  .  .  .  .  .  .                                40
        Versammlung des BMU .  .  .  .  .  .  .  .  .                                        7

      – BMU-Serviceleistungen und                                                                Aus der Region
        Aufnahmeantrag .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                          12
                                                                                                       – „Schule tanzt“ 2020 . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                       42
      – Mitgliedsbeiträge ab 01. 01. 2021
        angepasst .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .             14         – Bandclash – und dann gleich
                                                                                                         so etwas!.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   43

Landesverband Sachsen                                                                                  – „Schulen musizieren“ –
                                                                                                        Anmeldung .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .            44
      – 21. Musiksymposium
        in Meißen – ein Rückblick .  .  .  .  .  .  .                                       16         – Umfrage 2020 . .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .               46

      – 23. Musiksymposium                                                                             – Musikpraktikum an der
        November 2021 – Einladung .  .  .  .                                                32           HMT Leipzig 2020 online .  .  .  .  .  .  .  .                                 49

      – Verlosung. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .            33
                                                                                                 Das Vorletzte .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .      50

Impressum:                        Das „Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer“ ist die Mitgliederzeitschrift des
                                  Landesverbandes Sachsen des Bundesverbandes Musikunterricht.
                                  Die Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.

Bezug:                            Über den Verband | Verbandsmitgliedern wird es einmal jährlich kostenlos zugestellt.
Herausgeber:                      Vorstand des Landesverbandes Sachsen des BMU e. V.
Koordination:                     Gabriele Schlenzig
Redaktion/Satz:                   Marlis Mauersberger
Fotos:                            S. 33 Dave Parkinson auf pixabay ; S. 48 Gustavo Rezende auf pixabay; alle weiteren Bilder © BMU
Kontakt:                          mauersberger@gmx.org | Marlis Mauersberger, Scharnhorststr. 36, 04275 Leipzig, Tel.: 0341 391 75 31

www.sn.bmu-musik.de www.sn.bmu-musik.de www.sn.bmu-musik.de

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Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer - BMU Heft 6 (2020)
4 Editorial

Liebe Mitglieder des BMU Sachsen,
liebe Musiklehrerin, lieber Musiklehrer,

das letzte Schuljahr 2019/2020 und auch            gestellt werden würden, konnte keiner
das im August begonnene Schuljahr                  vorausahnen. Plötzlich hatte nichts mehr
2020/2021 werden sicherlich in vieler-             Bestand und auch das kulturelle Leben
lei Hinsicht nachhaltig bleiben. Mit der           erlosch und erlischt nun wieder. Das
Umsetzung der neuen Stundentafel (und              änderte sich auch mit den damals vorsich-
damit der Kürzung von Musikstunden),               tigen Öffnungen nur zum Teil, kulturelle
angepassten Lehrplänen und neuen                   An­gebote wurden abgespeckt oder durch-
Richtlinien der Ganztagsangebote hielt             aus kreativ weiterentwickelt, aber natürlich
das letzte Schuljahr engagierte Musik­leh­         niemals ganz befriedigend umgesetzt. Ein
rerinnen und Musiklehrer schon am Anfang           kleiner Lichtblick war damals ein kreativer
in Bewegung. Bei unserem Landeskongress            und fröhlicher Corona-Song eines säch-
Anfang März in Dresden bekamen viele               sischen Musikkollegen, den wir auf unserer
Teilnehmende und Referierende sogar                Homepage veröffentlichten.
wieder „Lust auf Musik“.                           Nun waren und sind die schulischen
Dass aber durch die Covid-19-Pandemie              Prozesse heute immer noch hart davon
und den damit einhergehenden flächen­              betroffen. Viele Schulleitungen sind ver-
deckenden Schulschließungen die Verän­             unsichert und der Musikunterricht sowie
de­rungen noch weit in den Schatten                die Ganztagsangebote in den Schulen

              Die Präsidenten des LV Sachsen des BMU, Henno Kröber und Christiane Hein

     BMU / Magazin / 6
Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer - BMU Heft 6 (2020)
Editorial 5

waren und sind teilweise wieder einge-          Streicher- und Bandklassen ist notwendig
stellt. Lockdowns führen bei vielen Kindern     und möglich und bei uns in Sachsen nicht
und Jugendlichen zu einem musikalischen         verboten. Vieles hängt von Räumlichkeiten
„Stillstand“. Die so bezeichneten wich-         ab und daher sollte dem Fach Musik immer
tigsten Fächer (Wir wissen es anders!) ste-     der größte Raum der Schule zur Verfügung
hen nun wieder im Vordergrund. Wenn jetzt       stehen.
von aufzuholenden Defiziten gesprochen          Spannend und interessant war eine im
wird, dann sollten wir Musiklehrerinnen         Oktober vom MDR initiierte Umfrage
und Musiklehrer uns immer daran erin-           zur Lage des Musikunterrichts in
nern, dass diese Zeit auch nachhaltige          Mitteldeutschland, welche wir als BMU
Defizite im musikalischen Lernen mit sich       Sachsen gern unterstützten. Hier gaben
bringt.                                         uns viele Mitglieder ein direktes Feedback
Deshalb ist und bleibt der Musikunterricht      zur aktuellen Situation an ihrer Schule.
ein wichtiger und unverzichtbarer Bau-          Besonders beeindruckend ist, dass
stein in einer allumfassenden Bildungs-         über zwei Drittel der Befragten sich als
landschaft. Viele Beispiele von engagierten     Musiklehrer und Musiklehrerinnen mit
Musiklehrerinnen und Musiklehrern in der        dem Fach Musik sehr wertgeschätzt füh-
Coronazeit für und mit Schülerinnen und         len. Für die Teilnahme an der Umfrage
Schülern zeugen davon, dass Vieles mög-         sagen wir auf diesem Wege „Danke schön!“
lich gemacht wurde und wird. Wir freuen         Besonders freuten wir uns, als das neue
uns darüber, dass unser Bundesverband           Schuljahr mit angepasstem Normalzustand
Musikunterricht geschlossen auftritt,           starten konnte. Aber seit November findet
die Landesverbände unterstützt und              vieles wieder eingeschränkt statt. Das gilt
Ideen ballt. So stehen auf unserer Bun-         für Präsenz-Fortbildungen genauso wie für
des- und Landes-Homepage viele kreative         Schulveranstaltungen oder Wettbewerbe.
Umsetzungsmöglichkeiten von Musik-              Trotzdem sind die Schülerbegegnungen
unterricht und immer wieder neueste             „Schulen musizieren“ und „Schule tanzt“
Informationen zu Veränderungen der all-         im Frühjahr geplant und wir hoffen, dass
gemeinen Hygienebestimmungen.                   diese Veranstaltungen durchgeführt wer-
Musik ist natürlich per se wichtig, aber        den können.
das Hauptargument in Diskussionen in            Für die nächsten Herausforderungen, die in
der Schule oder mit der Schulleitung            jedem Fall auf uns in den nächsten Wochen
sollte die Tatsache sein, dass der Lehrplan     warten, wünschen wir uns allen Mut, Kraft,
nicht ausgesetzt wurde, sondern einzu-          Kreativität und vor allem Gesundheit, um
halten ist. Darin steht die Musizier-           diese mit musikalischem Leben zu füllen.
praxis im Mittelpunkt. Das Singen im
Musikunterricht, in Chorklassen und Schul-      Herzliche Grüße
chören sowie das Musizieren u. a. in Bläser-,   Die Präsidenten

                                            und

                                                                         BMU / Magazin / 6
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6 Aus dem Bundesverband

Blitzlicht auf die Bund-Länderversammlung (BLV) des
Bundesverbandes Musikunterricht
Henno Kröber

In jedem Jahr ist ein Novemberwoche­        -   Beispiele aus anderen Ländern, die den
ende auch für sächsische Vorstandsmit­
­­                                              Musikunterricht aussetzten, weil sie die
glieder als Tagungstermin in Fulda vorge-       Regeln so interpretierten, dass dieser gar
sehen. Dort treffen sich alle Protagonisten     nicht möglich sei. Auch da stehen wir in
zum Austausch über die wichtigsten              Sachsen (lesbar auf unserer Homepage)
Projekte des Verbandes und deren                doch ganz gut da. Es geht dabei ja immer
Umsetzungen in den Ländern. Dabei fin-          darum, den bestmöglichen Schutz zu
den aber eben auch intensive informelle         gewährleisten. Aber in der Umsetzung ist
Gespräche in den Pausen und abends              mit Kreativität und sorgfältiger Auslegung
statt, in denen man, das schätze ich per-       bei uns doch vieles möglich.
sönlich sehr, vieles über die Schulsysteme      Auch in vielen weiteren Arbeitsgruppen
der anderen Länder und über deren               haben wir Sachsen ganz aktiv mitge-
Umsetzung des Musikunterrichts, erfahren        wirkt, so in denen, die die Digitalisierung
kann.                                           im Musikunterricht in den Fokus nah-
Was erstaunlich ist, Sachsen steht da häu-      men (Da sind wir doch schon viele Jahre
fig ganz gut da, z. B. kennen wir ja alle die   an der Entwicklung vorne dabei.) oder
Statistiken vom Unterrichten im Fach Musik      auch beim intensiv diskutierten Thema
durch Fachlehrlehrkräfte in den einzelnen       Seiteneinsteiger. Für Seiteneinsteiger
Schularten, wo es in Sachsen (noch!) gut        haben wir ja sehr gute Begleitmaterialien
aussieht, so auch bei der Stundenzahl des       erstellt und können so die neuen
regulären Fachunterrichts (auch wenn wir        Kolleginnen und Kollegen aus diesem
uns das noch anders vorstellen könnten          Bereich im Schuldienst „an die Hand“
und da ständig am Ball bleiben müssen!).        nehmen und diese unterstützen, so dass
Ebenso werden wir immer wieder auf die          es letztendlich allen Schülerinnen und
Aktivitäten unseres Landesverbandes             Schülern zu Gute kommt. Nichts desto
angesprochen und exemplarisch dann als          trotz – und das ist selbstverständlich eben-
best practice vorgestellt. Das passiert dann    so ein wichtiges Arbeitsthema gewesen –
oft in den sogenannten Ländergruppen,           wollen wir in den nächsten Jahren wie-
die verschiedene Themen, die im Vorfeld         der viele neue grundständig ausgebil-
vorbereitet wurden, diskutieren und             dete Musiklehrkräfte in allen Schularten
Schlüsse für die Praxis ableiten.               begrüßen können. Da befinden wir uns
Da geht es um ganz pragmatische                 derzeit mit den zuständigen Hochschulen
Themen wie die Verbandsfinanzierung,            in intensiven Gesprächen oder sind auch
die Führung von Geschäftsstellen, die           direkt an der Ausbildung vor Ort beteiligt.
Öffent­lichkeitsarbeit, auch um die Betreu­     Doch zurück nach Fulda, Corona-bedingt
ung von Homepages und die Verbands­             fand die diesjährige BLV nicht vor Ort,
wettbewerbe. Es geht aber auch um so            sondern zum ersten Mal komplett als
wichtige Themen, wie z. B. wie der Umgang       digitale Konferenz statt. Interessant
mit den Hygieneregeln bei Covid-19              war, dass alles wirklich klappte, ein Aus­
den Musikunterricht tangiert. Da gab es         tausch zustande kam, sehr diszipliniert

     BMU / Magazin / 6
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Digitale Bund-Länder-Versammlung des BMU 7

und pragmatisch gearbeitet wurde               te und das Informelle, welches durch
und in den Arbeitsgruppen und in der           direkte Gespräche über Ländergrenzen
Mitgliederversammlung       mehr    Teil­      hinweg erfolgen kann, vermisst wurde.
nehmende versammelt waren, als es vor          So ist im nächsten Jahr dann doch wieder
Ort möglich gewesen wäre. Natürlich            eine Präsenztagung vorgesehen, auf die
möchte ich nicht verschweigen, dass die        sich in der Auswertung alle einigten, die
virtuelle Umsetzung für jeden Einzelnen        Hoffnung ist da, findet diese ja dann erst
schon eines hohen Maßes an Konzentra­          im November statt.
tion im heimischen Arbeitszimmer bedurf-

Digitale Bund-Länder-Versammlung des BMU – Bericht
Georg Biegholdt

Auch dieses wichtige Forum des Au­        s­   ners­tagabend nahm Beatrice Kuntzsch
tausches zwischen den Vorständen des           teil:
BMU auf Landes- und Bundesebene muss-          Es gab zunächst umfassende Erläute­
te in Distanz stattfinden – und das klappte    rungen zum Verbandshaushalt, speziell
dann doch erstaunlich gut.                     zu steuerlicher Bewertung der einzelnen
Bereits vor dem offiziellen Beginn am 13.11.   Bereiche der Vereinsaktivität (ideeller
trafen sich am Mittwoch und Donnerstag         Bereich, wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb).
vorher die Geschäftsstellenleiter und die      Weiterhin haben wir Meinungen ausge-
Webmaster in ihren Arbeitsgruppen.             tauscht, welche Druckshop-Artikel sinnvoll
                                               und welche notwendig wären. Einen gro­
Mittwoch-Abend, die Webmaster der Län­         ßen Teil der Zeit haben wir genutzt, um
der versammelten sich um das virtuel­          ein Empfehlungssystem für Fortbildungen
le Lagerfeuer, darunter Heiko Vogel            und Referenten bzw. Referentinnen zwi-
vom sächsischen Landesvorstand, um             schen den Bundesländern zu überden-
den Austausch zu pflegen und Ent­              ken, um noch gezielter auf erfolgreiche
wicklungslinien zu beraten. Dorothee           Fortbildungen zugreifen zu können.
Pflug­felder (Bundes­geschäftsstelle) eröff­
nete mit einem Input zu
den Ent­wick­lungen auf den
Landesseiten und hatte Tipps
und Tricks für alle vorbereitet.
So kam man schnell zu einer
lebendigen,        gewinnbrin-
genden Diskussion und dem
Wunsch, sich regelmäßig wie-
der zu treffen. Für Webmaster
ist der Online-Treff völlig in
Ordnung.

An    der     Arbeitsgruppe
Geschäftsführung am Don­

                                                                        BMU / Magazin / 6
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8 Aus dem Bundesverband

Am Freitag fand dann das Eröffnungs­         die Bedeutsamkeit der politischen Arbeit
plenum mit ca. 50 Teilnehmenden statt,       des BMU, die gemeinsam erörtert wurde.
bei dem alle Bundesländer vertreten          Die Länder reflektierten, dass sie sich als
waren. Die Zusammenkunft diente einem        Landesverband selbst mit den verant-
allgemeinen Überblick über die aktuellen     wortlichen Ministerien vor Ort besprechen
Entwicklungen des Musikunterrichtes und      mussten aber sich auch bei Widerstand
der Verbandsarbeit. Unmittelbar danach       auf die Unterstützung des Bundes ver-
begannen die ersten Arbeitsgruppen mit       lassen konnten. Als sächsischer LV haben
der Arbeit.                                  wir entsprechende Texte zur Verfügung
                                             gestellt, in denen z. B. die Auslegung der
In der Arbeitsgruppe Politische Arbeit       Hygieneregeln für die konkrete Unter­
wirkte Henno Kröber mit:                     richtsumsetzung oder ganz konkrete
Die Schwerpunktthemen waren u. a. die        Anfragen direkt mit den Lehrkräften
Agenda zur langfristigen Sicherung des       besprochen.
Musikunterrichts, die u. a. die Attrak­­
tivität des Berufes Musiklehrerin bzw.       In der Arbeitsgruppe Digitalisierung war
Musiklehrer an Grundschulen und Ober-/       Sachsen durch Maik Oyen vertreten:
Regel-/Sekundar-/Mittel-/Gemein­schafts­     In der Arbeitsgruppe wurde deutlich, dass
schulen in den Fokus nimmt – hierzu          es sowohl innerhalb der Bundesländer als
gehörten auch die finanzielle Gleich­        auch vor allem unter den Bundesländern
stellung der Lehrerinnen und Lehrer an       große Unterschiede in Bezug auf die
allen Schularten und das ewige Thema         Umsetzung des Digitalpaktes gibt. Als
(hier machen sich die sächsischen Hoch­      Kernproblem wurde das bürokratische
schulen nach ihren eigenen Aussagen          Beantragungssystem genannt. Des Weite­
auf den Weg), differenzierte schulart-       ren gibt es einige Bundesländer, die
zielgerichtete Aufnahmeprüfungen für         mit den unterschiedlichsten Lern- und
das Musiklehramtsstudium umzusetzen.         Kommunikationsplattformen arbeiten. Die
Ebenso wurde der Ruf nach einem Mas­         Vertreter der östlichen Bundesländer und
ter­studiengang laut, in dem Personen mit    Berlins schilderten positive Erfahrungen
einem musikalischen Bildungsabschluss        mit den jeweiligen einheitlichen Platt­
(z. B. Instrumentalpädagoginnen oder         formen, welche mit dem sächsischen
-pädagogen) eine schulartspezifische         LernSax vergleichbar sind. Natürlich gibt es
Lehrbefähigung für das Fach Musik inklusi-   noch immense Reserven in Bezug auf Netz-
ve der bildungswissenschaftlichen Grund­     Ausbau und Ausstattung mit Endgeräten,
lagen erwerben könnten. Und schluss­         aber insgesamt sehe ich auch uns in
endlich wurde über berufsbegleitende         Sachsen auf einem guten Weg.
zertifizierte Weiterbildungen im Bereich
Grundschule diskutiert. Selbstverständlich   Weiter ging es dann am Samstagmorgen
wurde auch nicht außer Acht gelassen,        mit der Arbeitsgruppe Seiteneinsteiger, in
dass die als derzeitige Übergangslösung      der Sachsen durch Christiane Hein vertre-
eingesetzten Seiteneinsteiger entspre-       ten war:
chend methodisch-didaktisch geschult         Die Arbeitsgruppe hatte das Ziel, ein
werden müssen.                               Positionspapier zu diesem Thema zu
Das Thema Umgang mit der Pandemie            erstellen. Das Papier wird aufzeigen, wel-
und Musikunterricht musste in diesem         che Anforderungen und Ansprüche an
Jahr Eingang finden. Hierbei ging es um      den Seiten- oder Quereinsteiger im Lehrer­

     BMU / Magazin / 6
Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer - BMU Heft 6 (2020)
Digitale Bund-Länder-Versammlung des BMU 9

beruf gestellt werden und was alles im         Bundesländern eine Rolle, fachfremd
Musikunterricht zu leisten ist.                Musik Unterrichtende nachzuqualifizie-
Die momentane Situation zeigt unter­           ren. Die Bandreite reicht von universi-
schiedlichste      Szenarien     in    allen   tären Kursen mit 60 Leistungspunkten
Bundesländern von gut gelungenen               (zusätz­licher Abschluss in Musik) bis zu
Seiten­einstiegen, bei denen die Berufsein­    recht kurzen Lösungen über die Landes­
steiger sich sogar für ein zweites Fach qua-   fort­
                                                   bildungsakademien. Thema war in
lifizieren dürfen, bis hin zu gescheiterten    diesem Zusammenhang natürlich auch
Einstiegen oder sogar dem Stopp solcher        die Bertelsmann-Studie zur Musikunter­
Einstiegsprogramme.                            richtsversorgung, in der Sachsen (noch!)
Daran sieht man, wie wichtig so ein Papier     ganz gut wegkommt. Diskutiert wurde
ist, welches sich vor allen Dingen an die      auch die Aussetzung der Benotung, da
Kultus- und Wissenschaftsministerien           durch den coronabedingten Wegfall
sowie Hochschulen bzw. Universitäten           bestimmter musikalischer Aktivitäten in
richtet.                                       diesem Schuljahr die vom Lehrplan gefor-
Hier wurden wichtige Argumente für poli-       derte Bandbreite nicht abgedeckt ist und
tische Arbeitsgespräche und Diskussionen       so Ungerechtigkeiten entstehen würden.
gesammelt.                                     Hier wurde empfohlen, den Zusammen­
Die Arbeitsgruppe blieb dabei sehr kon-        schluss mit anderen betroffenen Fächern
struktiv, obwohl dieses Thema für alle sehr    (Sport, Kunst) zu suchen und entspre-
emotional war.                                 chende Vorstöße zu unternehmen.
                                               Hans Hoch nahm ebenfalls an dieser
Parallel tagte die Arbeitsgruppe Präsenz-      Arbeitsgruppe teil:
digital-hybrid. Mit einem Input von Heiko      „Ich nahm hier an einer Diskussion teil, die
Vogel versehen, trafen sich Interessierte      zum Teil interessant, zum Teil auch befremd-
rund um das Unterrichten in der digitalen      lich für mich war. Bei vielen Dingen ähneln
Welt. Aus den präsentierten Beispielen         die angesprochenen Probleme der staat-
ergab sich schnell eine Diskussion, in der     lichen Schulen denen der Privatschulen.
immer wieder deutlich wurde, wie wich-         Interessant empfand ich die Diskussion
tig der musizierpraktische Kern unseres        über Zensuren im Musikunterricht der
Faches ist und dass dies in der digitalen      Grundschule. Da konnte ich nicht mitreden
Welt auch durch den Einsatz digitaler          und dies ist für mich gut so. Die Probleme,
Medien gestärkt werden kann, sollte, sogar     aufgrund von Corona keine Zensuren im
muss.                                          Singen geben zu können, empfand ich
                                               als völlig verrückt. Wir sind an unserer
Es folgte ein zweites Plenum, in welchem       Laborschule, die nach Jenaplan arbeitet,
vor allem die zukünftigen Aufgaben des         froh, keinerlei Zensuren zu geben. Und die
BMU und deren zu sichernde Finanzierung        Motivation der Kinder ist immens hoch,
beraten wurden. Aus der Diskussion ent-        ohne Zensurendruck. Da sind die verba-
stand dann ein Beschlussvorschlag für das      len Einschätzungen zwar arbeitsintensiver
Abschlussplenum am Sonntag.                    aber auch genauer! Interessant für mich
                                               war, dass es da in einigen Bundesländern
Nach dem Mittagessen ging es weiter mit        durchaus Spielraum an den staatlichen
der Arbeitsgruppe Grundschule, welche          Schulen gibt, überhaupt zu zensieren, die-
von Georg Biegholdt geleitet wurde:            ser aber nicht ausgeschöpft wird … Da
Hier spielten Programme in verschiedenen       bleibt noch viel zu tun!“

                                                                        BMU / Magazin / 6
Magazin für sächsische Musiklehrerinnen und Musiklehrer - BMU Heft 6 (2020)
10 Aus dem Bundesverband

 Parallel dazu tagte die Arbeitsgruppe          Im Plenum ging es nun darum, wie diese
 Nachwuchsgewinnung an der Richard              Beitragserhöhung den einzelnen Ländern
 Schlen­zig mitwirkte:                          und ihren Mitgliedern zugutekommt.
 „Wir besprachen in erster Linie nicht nur      Es wurden vier Modelle vorgestellt. Es
 die Sorgen des Verbandes um die aktive         entbrannte eine teilweise emotionale
 Generierung neuer Mitglieder. Vielmehr         Diskussion, da ja auch die einzelnen
 stand das Thema des bundesweit feh-            Länder ihre finanziellen Schritte genau
 lenden Nachwuchses an Musiklehrerinnen         planen und abwägen müssen, gerade
 und -lehrern im Vordergrund. Nach einem        auch aufgrund von Einbußen durch die
 kurzen Überblick über die aktuelle Situation   Pandemie. Am Ende wurde ein Modell
 und die allgemeine Verständigung               beschlossen, wonach jedes Bundesland
 da­rüber, dass der überwiegende Mangel         einen festen Satz mehr erhält und die klei-
 in der Primar- und Sekundarstufe I vorliegt,   nen Länder mit wenig Mitgliedern einen
 wurde versucht, über Lösungen nachzu-          Mindestsockelbetrag bekommen.
 denken.
 Wir besprachen vielen Ideen, wie ein           Bei der Verabschiedung am Sonntag gegen
 aktives Mentorenprogramm für Refe­      ren­   12.00 Uhr wurde deutlich, dass ein leib-
 dare, Studenten oder junge Lehrerinnen         haftiges Zusammenkommen mit all den
 und Lehrer, das gezielte Angebot von           informellen Gesprächen am Rande und
 Praktika an Musik­lehr­amtsstudierende und     am Abend zwar vielen Teilnehmenden
 die aktive Vernetzung mit Hochschulen,         fehlte, eine Videokonferenz das auch
 Universi­ täten und Lehramtsseminaren.         nicht ersetzen kann, aber diese virtuelle
 Eine finale und bundesweit gültige Lösung      Bund-Länder-Versammlung professionell
 konnte jedoch nicht gefunden werden.           durchgeführt wurde und einen effektiven
 Hier ist jeder Landesvorstand gefragt, indi-   Austausch ermöglichte.
 viduelle Lösungen zu forcieren und sich
 dennoch im Bundesverband gegenseitig
 zu unterstützen.                               Anekdotisches
 Das Thema der Nachwuchsgewinnung ist           Normalerweise trifft sich die Bund-Länder-
 ein sehr wichtiges, welches in Hinblick auf    Versammlung in einem Hotel in Fulda.
 die gegenwärtige Lehrerenden-Situation         Diesmal also online. Dass sich einige davon
 im Freistaat Sachsen nicht in Vergessenheit    die Laune nicht verderben lassen, zeigt
 geraten sollte.“                               dieser Chat am Rande der Plenum-ZOOM-
                                                Konferenz am Sonntag, kurz vor Ende:
 Am Abschlussplenum nahmen u. a.                A: Die Dame von der Rezeption meinte
 Christiane Hein und Georg Biegholdt teil:      gerade, dass wir alle bis 11.30 Uhr ausge-
 Hier ging es noch einmal um das Thema          checkt haben müssen …. da fehlen wohl
 Finanzen. Der BMU hatte am Samstag­            noch zwei/drei Kollegen ……;))
 abend in der Mitgliederversammlung             B: Zimmer 213: da wurde geraucht
 eine Beitragserhöhung für die Mitglieder       C: Ich habe Zugbindung, muss dann los.
 beschlossen, da seit einiger Zeit die          D: Same procedure as every year :-)
 Ausgaben des BMU immer mehr ange-              E: B, du musst auch noch auschecken …
 wachsen sind und die Einnahmen deutlich        B: 34 Euro Getränkekosten sind noch
 übersteigen. Deshalb war dieser Beschluss      offen … und ein Nucki-Eis.
 notwendig geworden.

      BMU / Magazin / 6
RONDO
Der Musiklehrgang
                                                                  NEU

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12 Aus dem Bundesverband

BMU – Serviceleistungen für unsere Mitglieder

Unsere Mitglieder erhalten folgende Vergünstigungen sowie Services:
• bundesweit vergünstigter Zugang zu Fortbildungen, Regional-, Landes- und
  Bundeskongressen, die der BMU anbietet.
• für Mitglieder in Ausbildung kostenloser bzw. stark ermäßigter Zugang zu vielen
  BMU-Kursen
• Für Studierende unter 27 Jahren ist die Mitgliedschaft kostenfrei.
• Alle angemeldeten Teilnehmer bei BMU-Fortbildungen und -Tagungen sind unfall-
  versichert.
• vergünstigte Abonnements einer Reihe von Fachzeitschriften
• Zusendung des kostenlosen Mitgliedermagazins „Musikunterricht aktuell“ (2x jähr-
  lich)
• Zusendung von Jahresgaben (alle 2 Jahre Kongressband „musikunterricht“)
• Sonderkonditionen bei Instrumentenversicherung SINFONIMA
• zeitnahe und umfassende Zusendung von Informationen über wichtige politische
  Weichenstellungen im Bereich des Musikunterrichtes über die Landesverbände
• Mitglieder haben mit ihrem Verband eine gemeinsame Vertretung ihrer schulpo-
  litischen Interessen nach außen hin und können auch durch eigenes Engagement
  ihren Verband mitgestalten.

Der rechts stehende Aufnahmeantrag ist – neben weiteren Informationen zur Mitglied­
schaft – als interaktives PDF zu finden unter:
https://www.bmu-musik.de/service/downloads.html

     BMU / Magazin / 6
Aufnahmeantrag

Bundesverband Musikunterricht e.V.
Mitgliederverwaltung
Herrn Stefan Hülsermann
Pestalozzistr. 16
34119 Kassel
                                                                                                                Bitte per Post
                                                                                                  oder Fax: 0561. 60 28 56 33

Ich beantrage die Aufnahme in den Bundesverband Musikunterricht e.V. (BMU) zum nächstmöglichen Zeitpunkt und
bitte um Zusendung einer Aufnahmebestätigung. *
Nachname, Vorname, Titel

Straße, Hausnummer                                                PLZ, Ort

Bundesland                                                        Geburtsdatum

Emailadresse

Telefon                                                           Mobiltelefon

Schulart
   Grundschule                Hauptschule      Realschule         Förderschule        Gesamtschule        Berufsbildende Schule

   Gymnasium                  Uni/Hochschule   Sonstige

SEPA-Lastschriftmandat - Wiederkehrende Zahlungen
Ich zahle jährlich __ __ , 00 €.
* Mitgliedsbeitrag: 65,- € Normalbeitrag, 32,50 € ermäßigter Beitrag für Referendarinnen und Referendare, Lehramtsan-
wärterinnen, Lehramtsanwärter und Studierende 27+; Studierende bis zum 27. Lebensjahr beitragsfrei.
Ausbildungsende voraussichtlich

Der angegebene Beitrag ist steuerlich abzugsfähig und ich erhalte vom Verein eine Spendenquittung. Hiermit ermächtige ich den Bun-
desverband Musikunterricht e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Zahlungen des Mitgliedsbeitrags bei Fälligkeit zu Lasten
meines angegebenen Kontos durch Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Bundesverband Musik-
unterricht e.V. gezogenen Lastschriften einzulösen. Der Mitgliedsbeitrag wird jeweils am 20. März oder an dem darauf folgenden Werk-
tag eines laufenden Jahres von Ihrem Konto abgebucht. Bei Eintritt in den Verein zu einem späteren Zeitpunkt wird der Beitrag am 20.
oder dem darauf folgenden Werktag im auf den Eintritt folgenden Monat abgebucht. Im Folgejahr dann immer am 20. März oder dem
darauf folgenden Werktag. Ihre Mandatsreferenz-Nr. entspricht der Mitgliedsnummer, die Ihnen nach Ihrer Anmeldung mitgeteilt wird.

Unsere Gläubiger-ID lautet: DE75 ZZZ0 0001 5132 74

IBAN       DE _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _   Kontoinhaber

BIC        (nur bei Auslandskonten)

Ort, Datum, Unterschrift
14 Aus dem Bundesverband

Mitgliedsbeiträge ab 01.01.2021 angepasst
Georg Biegholdt (Vizepräsident des BMU und Mitglied des Landesverbandes Sachsen)

Bei der Gründungsversammlung des BMU              die Bundesgeschäftsstelle aufgefangen
2014 in Leipzig wurden die Mindest-Mit­           werden – und damit die erfolgreiche
gliedsbeiträge für reguläre Mitglieder mit        Arbeit des Verbandes im bisherigen
50 festgelegt. Sämtliche Projekte des AfS         Umfang weitergeführt werden.
und des VDS wurden vom BMU fortgesetzt,
weiterentwickelt und professionalisiert,       Sämtliche BMU-Landesvorstände und der
was den Mitgliedern unmittelbar, z. B. über    BMU-Bundesvorstand haben diese The­
Kon­ gresse und Publikationen, und mit-        matik mehrfach, zuletzt ausführlich bei der
telbar, z. B. über Öffentlichkeitsarbeit und   Bund-Länder-Versammlung im November
bil­dungspolitische Interessenvertretung,      2019 in Fulda, diskutiert und dabei auch
zu­­
   gute­kommt. Da zudem die seit 2014          berücksichtigt, dass Beitragserhöhungen
erfolg­ten Kostensteigerungen bisher nicht     stets unpopulär sind und nach Möglichkeit
durch entsprechende (bspw. automa-             vermieden werden sollten. Da bei aller
tische) Anpassungen der Mitgliedsbeiträge      Spar­samkeit inzwischen jedoch nur noch
ausgeglichen werden, bestand inzwi-            die obengenannten Alternativen zur Wahl
schen eine erhebliche und zunehmende           standen, empfahlen die Landes­vor­stände
Finanzierungslücke für die Verbandsarbeit.     und der Bundesvorstand der Bundes­
Diese konnte bisher durch Abschmelzen          mitgliederversammlung eine Anpassung
der von den Altverbänden übernomme­            der Mindest-Mitgliedsbeiträge auf 65 €/
nen Vermögenswerte noch ausgeglichen           Jahr. Damit würden die Möglichkeit der
werden.                                        Weiterführung der erfolgreichen Arbeit
                                               des BMU auf Bundes- und Landesebene
Für die Folgejahre gab es nun nur noch fol-    im bisherigen Umfang ermöglicht. In der
gende Szenarien der Verbandsarbeit:            Frühjahrsausgabe des bundesweiten Ver­
1. Beibehaltung des aktuellen Mindest-         bandsmagazins „Musikunterricht aktuell“
   Mitgliedsbeitrags von 50 €/Jahr             wurde dies bereits ausführlich dargestellt.
   und starkes Zurückfahren der
   Verbandsaktivitäten in nahezu allen         Die Mitgliederversammlung des BMU
   Bereichen – das hätte jedoch die wahr-      beschloss daher am 14.11.2020 die An­he­
   scheinliche Folge gehabt, dass sich         bung der Mitgliedsbeiträge auf 65 €/Jahr.
   das bisher sehr hohe ehrenamtliche          Referendare zahlen weiterhin nur den hal­
   Engagement deutlich reduziert hätte,        ben Beitrag; diese Möglichkeit gibt es jetzt
   da unter deutlich verschlechternden         auch für in den Ruhestand wechselnde
   Rahmenbedingungen kaum noch                 Mit­glieder. Studierende können nach wie
   neue Mitstreiter für die Verbandsarbeit     vor kostenfrei Mitglied sein – das ist unsere
   begeistert werden können.                   Form der Nachwuchsförderung.
2. Anhebung des aktuellen Mindest-
   Mitgliedsbeitrags auf 65 €/Jahr: Hiermit
   können die seit der Verbandsgründung
   erfolgten Kostensteigerungen und die
   stark gestiegenen Anforderungen an

     BMU / Magazin / 6
Mitgliedsbeiträge ab 2021 angepasst 15

Die Verwendung des Mitgliedsbeitrages ist
hier noch einmal aufgeschlüsselt:
1. Hellblau: 14,86 € –
   Direkt an die Mitglieder
   (Magazin, Jahresgabe,
   Subventionierung
   Studierende und
   Referendare …)
2. Orange: 14,00 € – Arbeit
   der Landesvorstände
   (politische Arbeit,
   Landesbegegnungen
   Schulen musizieren,
   Landeskongresse …)
3. Grau: 2,00 € –
   Rücklagen
4. Ocker: 4,73 € –
   Fixkosten des
   Vereins (Büromiete,
   Rechnungswesen,
   Versicherungen,
   Personalverwal­
   tungskosten, IT,
   Büroaufwand …)
5. Blau: 17,72 € –
   bundesweite Veranstaltungen              oder dienen zur Durchführung der großen
   (Bundeskongress, Bundesbegegnung         Veranstaltungen und Projekte, die eben-
   Schulen musizieren, Wettbewerbe …)       falls den Mitgliedern zugutekommen und
6. Grün: 3,71 € – Öffentlichkeitsarbeit     dem verbandspolitischen Ziel der Weiter­
   (Drucksachen, Website …)                 entwicklung des Musikunterrichtes die-
7. Dunkelblau: 7,89 € – Arbeit des          nen. Die für unsere Arbeit an den Schulen
   Bundesvorstandes (politische Arbeit,     so wichtige bildungspolitische Interes­
   Vorbereitung der bundesweiten            senvertretung auf Länder- und Bundes­
   Veranstaltungen, Erstellen der           ebene schlägt vor allem deswegen nur mit
   Positionspapiere, Redaktion von          jeweils relativ kleinen Anteilen zu Buche,
   Magazin und Jahresgabe, Verbindung       da hier nahezu ausschließlich ehrenamt-
   zu anderen Verbänden …)                  lich gearbeitet wird. Insgesamt sind die
                                            Mitgliedsbeiträge damit sehr gut einge-
Sämtliche Mittel werden ressourcenspa-      setzt. Der neue Beitrag beträgt 5,42 €/
rend und effektiv für die Belange der       Monat. Mit ihm ermöglichen die Mitglieder
Mitglieder eingesetzt, wobei insbesonde-    die Fortsetzung des erfolgreichen und ver-
re die Verwaltungskosten im Vergleich zu    lässlichen Einsatzes des Bundesverbandes
anderen Institutionen sehr gering sind.     Musikunterricht für die musikalische Bil­
Die größten Anteile sind Leistungen, die    dung an Schulen sowohl auf Landes- wie
direkt den Mitgliedern zugutekommen         auf Bundesebene.

                                                                    BMU / Magazin / 6
16 BMU Landesverband Sachsen

21. Musiksymposium 08. und 09.11.2019 im Schloss Siebeneichen
Florian Förner, Helene Klanthe, Anna-Maria Ketter, Laura Melzer,
Stefanie Laimer, Eliane Schlenzig

Das 21. Musiksymposium
festigte    seinen   hervor-
ragenden Ruf als Quelle
von In­  spiration für den
Musikunterricht.       Unser
Verband hatte für den Abend
zum Beisammensein geladen,
„Die Noten­Dealer“ begeister-
ten zum Anfang das Publikum;
spät wurde der Abend
dann aber durch spontanes
Musizieren und Tanzen. Hier
einige Workshopeindrücke:

Matthias Krebs: Klassen­
musizieren mit Musikapps
                                                                        Die NotenDealer
Seit mittlerweile zehn Jahren beschäf-
tigt sich Matthias Krebs, Leiter der         direkt aus­probieren und dabei verschie-
Forschungsstelle Appmusik an der UdK         dene Methoden für das projektorientierte
Berlin, mit Musikapps und gibt sein Wis­     Arbei­ten in Kleingruppen kennenlernen.
sen in Aufsätzen, YouTube-Videos und         Aus­gangspunkt für die musikalisch-explo­
zahl­ reichen Fortbildungen weiter. Im       rative Arbeit mit Apps waren künstle-
BMU-Workshop (Bild unten) konnten die        rische Gestaltungsaufgaben anstatt die
Teil­neh­men­den eine ganze Bandbreite       Schulung technischer Bedienung. Techni­
an musi­zier­pädagogischen Projektideen      sche Herausforderungen wurden erst

     BMU / Magazin / 6
Musikunterricht – mal anders
                       NEU

                                            • Kreatives Lernen – mit Fantasie,
                                              Unterhaltung und Spannung
                                            • Lieder, Songs, Tänze und Musiktheorie
                                              für Klasse 5/6

                                            Score it!                  Online-Material
                                            Musik-Workbook 5/6
                                            Julian Oswald / Andreas Wickel
                                            Buch mit Online Material
                                            ca. 80 Seiten
                                            ED 23326 • € 24,50
                                            ISBN 978-3-7957-2044-5

                                                                                         MA 0611-02 · 1020

Erhältlich bei Ihrem Buch- oder Musikalienhändler oder unter
www.schott-music.com
18 BMU Landesverband Sachsen
                                                           Chorgesang mit
                                                           Angela Kitzing

 nach Bedarf geklärt. So improvisierten die       dungs­ möglichkeiten von Gesang mit
 Teilnehmenden beispielsweise mit der App         Bewe­ gung bzw. Tanz aufgezeigt. Der
 „PlayGround“ in Dreiergruppen an einem           gesamte Kurs war sehr praktisch aufge-
 iPad zu einer Stummfilmszene oder bil-           baut und verband Koordinations- und
 deten mit mehreren iPads eine Band zum           Bewe­gungs­übungen mit einer Vielzahl
 Songwriting. Im Plenum wurde ausge-              von musikalischen Playback-Beispielen.
 hend von diesen praktischen Erfahrungen          Die Kursteilnehmerinnen und -teilneh-
 diskutiert, welche Möglichkeiten und             mer konnten so die Wirkungsweisen
 Grenzen die Apps mit sich bringen. Dabei         und Kniffe der unterschiedlichen musi-
 wurde betont, dass die Nutzung von Apps          kalischen Stilis­
                                                                  tiken beim Singen in
 eine Ergänzung und keinen Ersatz zu der          Verbindung mit kom­pa­tiblen, also mehr
 herkömmlichen Arbeit mit Instrumenten            oder weniger synchro­   nen Tänzen oder
 im Unterricht darstellen soll. Herr Krebs        Bewegungsmustern, direkt selbst erfah-
 gab darüber hinaus Hilfestellungen und           ren und so die ein oder anderen Impulse
 Tipps wie die Arbeit mit dem iPad im             in das eigenen Unter­        richtskonzept
 Klassenverband erleichtert werden kann.          übertragen und anpassen oder erwei-
 Die Teilnehmenden gingen mit einer posi-         tern. Die Idee eines „Call and Response“-
 tiven Einstellung zum Musizieren mit Apps        Stundeneinstieges wurde zurecht mit viel
 aus dem Workshop.                                Elan umgesetzt. Schließlich steckt in jedem
 Download weiterer Infos: https://sn.bmu-musik.   Musiklehrenden noch ein wenig „Schüler“.
 de/projekte/symposium-schulmusik/                Der durchweg zum aktiven Bewegen
                                                  animierende Workshop erfreute sich
 Angela Kitzing: Bewegter Chorgesang              großer Beliebtheit und die Um­set­zungs­
 In Angela Kitzings Workshop drehte               vorschläge werden bei den Schülerinnen
 sich alles um den frischen, aktiven Chor­        und Schülern in Oberschulen/ Gymnasien
 gesang. Absolut authentisch und mit              aber auch Grundschulen sicherlich ebenso
 viel Elan wurden verschiedene Verbin­            gut ankommen wie bei den Lehrkräften.

      BMU / Magazin / 6
21. Musiksymposium – Rückblick 19

Beatrice Kuntzsch: Tanzen,
ohne vorzutanzen!? – Mit
Poptanz-Bausteinen      zur
individuellen Choreografie
Die Antwort auf diese Frage
ist einfach: Sollte man im
Unterricht tanzen? Auf jeden
Fall. Der Weg zur ersten
Tanzchoreografie         muss
aber nicht immer dem klas-
sischen Prinzip „die Lehrkraft
tanzt vor und die Schüler
und      Schülerinnen     tan-
zen nach“ folgen. Anhand
grafisch      aufgearbeiteter
Tanzbausteine     entstanden
unter der Anleitung von
Beatrice Kuntzsch zu aktu-
ellen oder zeitlosen Hits populärer Musik                     Linedance mit Beatrice Kuntzsch
individuelle Choreografien. Wie der
didaktisch gut strukturierte „Lindedance“-     Diffe­ren­zierungsmöglichkeiten    vorge-
Workshop zeugte auch der „Tanzen ohne          stellt das Konzept bis zur zwölften Klasse
vorzutanzen!?“-Kurs von der Workshop-          zu erweitern. Der Kurs überzeugt durch
Güte von Frau Kuntzsch.                        eine klare Kursstruktur und durch die für
                                               den Musik­unterricht eher ungewöhnliche
Beatrice Kuntsch: Linedance – endloses         Musikrichtung in Verbindung mit einfach
Tanzen mit grenzenlosem Spaße                  zur erlernenden Tanzschritten.
Eine kurze Choreografie, die sich einfach
nur wiederholt und dennoch ein ganzes          Uwe Fink: Liedbegleitung Gitarre,
Lied füllt – das kann Linedance. Und genau     Grundkurs für rechte und linke Hand
diesen Inhalt kann Beatrice Kuntzsch in        In zwei separaten Kursen vermittelte Uwe
gewohnt strukturierter Weise routiniert        Fink, Dozent für Gitarre an der HfM Dresden,
und abwechslungsreich näher­       bringen.    den Teilnehmenden sein umfangreiches
Die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden           Wissen verschiedener Spieltechniken, die
konnte Frau Kuntzsch schnell gewin-            für den Schulbereich besonders geeig-
nen und die theoretischen Inhalte durch        net sind. Der Fokus lag besonders auf
kurze und teils auch innovative Videos         Kenntnissen, die der Neuling ebenso wie
näherbringen. Die scheinbar einfachen          der fortgeschrittene Gitarrist gleichsam
Line­
    dance-Schritte wurden zunächst             anwenden kann.
in ihrer Grundform anhand grooviger            Zu Beginn des ersten Kurses wurde das
Country-Pop-Musik erar­     beitet, sodass     Schlagen mit der rechten Hand perfekti-
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer             oniert und nachfolgend durch Backbeats
mit einem ersten Grundkonzept in die           mit Deadnotes erweitert. Ziel des Kurses
eige­ne Erarbeitung im Unterricht star-        war es, verschiedene Rhythmen in ein-
ten könnten. Von der Lindedance-Basis          facher Harmonisierung möglichst stilge-
für die fünfte Klasse ausgehend wurden         treu spielen zu können.

                                                                        BMU / Magazin / 6
20 BMU Landesverband Sachsen

                                              dem Internet ausgegangen und haben
                                              diese akustisch anhand einer Aufnahme
                                              des entsprechenden Songs auf Korrektheit
                                              überprüft. Anschließend erarbeiteten sich
                                              die Teilnehmenden gemeinsam den Song
                                              „Paparazzi“ von Lady Gaga. Der Fokus
                                              lag dabei besonders auf Rhythmus und
                                              Schlag­technik und dynamischer Gestal­
                                              tung des Songs.

                                              Uwe Fink: Gitarre spielen ohne Noten
                                              Vom Lagerfeuerakkord bis zu pentato-
                                              nischen Bluestonleitern reicht die Band­
                                              breite des Musizierens ohne Noten­
                                              grundlage auf der Gitarre. Dabei hatten
                                              die Teilnehmenden in diesem Kurs von
                                              Uwe Fink viel Spaß, die verschiedensten
                                              Improvisationstechniken auszuprobieren.
Uwe Fink
                                              Das Lösen von einer Notenvorlage stellte
Der Grundkurs für die linke Hand beinhalte-   sich als eine interessante Herausforderung
te verschiedene Varianten, Grundakkorde       dar. Die Teilnehmenden waren von den vie-
auf einfache Weise zu erweitern. Seien es     len Möglichkeiten begeistert, die Fähigkeit
add9 oder sus, einige Akkorde lassen sich     des spontanen Solo- und Begleitspiels im
leichter greifen und spielen als man auf      Unterricht einzusetzen. Selbstverständlich
den ersten Blick vielleicht denkt. Auch der   erfordert diese Technik durchaus fortge-
Sinn und die Einsatzmöglichkeiten eines       schrittene Fähigkeiten in der rechten und
Kapodasters wurden aufgegriffen und mit       linken Hand sowie eine gewisse Spon­ta­
den Teilnehmenden ausprobiert. Mit die-       nität und Kenntnis verschiedenen Lied­
sem großartigen Input können nun Songs        guts. Im Kurs legte Uwe Fink gemein-
in der Schule mit mehr Vielfalt und Kreati­   sam mit den Teilnehmenden vielseitige
vität begleitet und musiziert werden.         Grundlagen, auf die anschließend selbst-
                                              ständig aufgebaut werden kann.
Uwe Fink: Einen Song für die Gitarre
adaptieren                                    Gero Schmidt-Oberländer: Piano Grooves
Lässt sich eine ganze Band nur auf der        für Einsteiger und Fortgeschrittene
Gitarre imitieren oder ein Bigband-Arran­     Gero Schmidt-Oberländer, Professor für
gement eines Songs ohne Notenvorlage          Schulpraktisches Klavierspiel an der Hoch­
für Gitarre adaptieren? Wie das für fort­     schule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar,
geschrittene Gitarristen möglich wird,        erarbei­tete in seinem Einsteigerworkshop
zeigte Uwe Fink in seinem Kurs. Die           mit den Teilnehmenden an typischen
Teiln­
     ehmenden konnten in entspan-             Songs einfache, aber wirkungsvolle Begleit­-
nter Atmos­phäre ihre Vorkenntnisse auf       ­pattern für Pop/Latin, Swing/Shuffle, Pop-
verschie­dene Beispielsongs anwenden           Ballade und Reggae. Zuerst wurden die
und Adap­tionstechniken unter Anleitung        Rhythmen als Body Percussion einstu­diert
von Uwe Fink ausprobieren. Dabei sind          und danach auf das Klavier über­tragen.
sie von den frei verfügbaren „Chords“ aus      Die anfangs eher nach Applaus klin­genden

     BMU / Magazin / 6
21. Musiksymposium – Rückblick 21

Versuche wandelten sich nach und
nach in groovige Rhythmen, die zum
Mitsingen und –spielen einluden. Außer­
dem gab Gero Schmidt-Oberländer Tipps
und verriet Tricks, wie stilistisch passende
Begleitungen zu bisher unbekannten
Songs erarbeiten werden können. Im
Work­shop für Fortgeschrittene wurden
die Begleit­varianten komplexer und es
gab Anregungen zu Improvisationen für
Intros, Zwischenspiele und Endings.

Gero Schmidt-Oberländer: MusiX-Start
-ups
Wie Rhythmusgefühl und Stimme mit
Spaß und Körpereinsatz trainiert wer-
den, konnten die Teilnehmenden bei
Gero Schmidt-Oberländer erleben. Mit                Piano Grooves mit Gero Schmidt-Oberländer
MusiX-Startups wurde ein großer Fundus
an    abwechslungsreichen       Übungen,        Außerdem präsentierte der Referent einen
Chants und Musizierstücken vorgestellt,         Methodenkoffer zum Arbeiten in den
mit welchen der Erwerb von musikalischen        Berei­chen Stimme, Tonhöhe, Metrum und
Kompetenzen allen leichtfallen wird.            Rhythmus.

Gero Schmidt-Oberländer: Primacanta –
AMU
Wie Kinder über Körperaktivierung,
Stimmbildung, Metrumempfinden und                  MusiX-Start-ups mit Gero Schmidt-Oberländer
gemeinsames Musi­
zieren Singen und
Rhythmus       erlernen
können, stellte Gero
Schmidt-Oberländer
in diesem Workshop
vor.    Nach     einem
kurzen        Warm-up
wurde zunächst der
AMU       (Aufbauender
Musikunterricht) vor-
gestellt. Danach wur-
den lustige Übungen
nach dem Konzept
des AMU erarbei-
tet, die im Projekt
Primacanta entwickelt
und erprobt wurden.

                                                                          BMU / Magazin / 6
22 BMU Landesverband Sachsen
                                                                 Weihnachts-)Liedersingen
                                                                 mit Ulf Firke

 Ulf Firke: (Weihnachts-)Liedersingen         werte darstellen um sie Alt und Jung beizu-
 Im Workshop mit Ulf Firke konnten die        bringen. In seinem Workshop „Trommeln,
 Teilnehmenden ein „Best-of“ an (mehrstim­    Boomwhackers, LEGO“ brachte er die
 migen) Weihnachtsliedern für die Schule,     Teilnehmenden durch immer differenzier-
 explizit die Sekundarstufe, kennenlernen     tere Kombinationen aus Bodypercussion
 und selbst singen. Außerdem gab Herr         und Instrumentalspiel ordentlich in
 Firke Impulse zu Liedbegleitung und          Schwung. Mithilfe von bunten Karten und
 -gestal­tung und eine Einführung in das      Ma­te­ria­lien, auf denen Anleitungen zum
 mehr­stimmige Singen.                        Spie­len zu finden waren, wurden immer
                                              neue und vielfältige Kombinationen
 Michael Fromm: Trommeln, Boom­               erstellt. Durch diese Methode der Ver­mitt­
 whackers, LEGO                               lung der Notenlehre entwickeln Schüler
 Ob mit Unokarten, farbigen Bausteinen        und Schülerinnen Ausdruckskompetenz
 oder Knöpfen, Michael Fromm kann mit         und erleben den Trans­for­mationsprozess
 fast allen Materialien verschiedene Noten­   am eigenen Körper. Auch die Teilnehmer

                                                                   Trommeln,
                                                                   Boomwhackers, LEGO
                                                                   mit Michael Fromm

      BMU / Magazin / 6
21. Musiksymposium – Rückblick 23
Ukulele-
Workshop mit
Michael Fromm

und Teilnehmerinnen arrangierten Lied­          den wurden erste Akkorde und mehrstim-
begleitungen zu kleinen Stücken und stell-      mige Begleitsätze auf der Ukulele erprobt.
ten sich diese gegenseitig vor. Gut gelaunt     In der Praxisphase erlernten sie Methoden
und mit einer Melodie auf den Lippen ver-       wie sie in einer großen Gruppe die Freude
ließen die Teilnehmenden den Raum.              am Musizieren aufrechterhalten können,
                                                ohne das die Lehrperson überfordert ist.
Michael Fromm: Ukulele für Anfänger             Dabei spielten offenes, selbstgesteuertes
Eine Ukulele ist praktisch klein, schnell zu    Lernen und Üben eine große Rolle. Es
erlernen und im Gegensatz zu Klavier oder       wurde zudem besprochen wie man eine
Gitarre relativ günstig. Michael Fromm          Ukulelenklasse in die Schule integrieren,
versprach den Teilnehmerinnen und               sowie fächerübergreifend arbeiten kann.
Teilnehmern, dass sie nach Absolvierung         Mit vielen neuen didaktischen Ideen gin-
seines Workshops „Ukulele für Anfänger“         gen die TeilnehmerInnen aus dem Kurs.
mindestens 111 Lieder spielen können.
Sie wurden nicht enttäuscht. Gemeinsam          Karin Müller: Popchor für gleiche
erlernten sie Dur- und Moll-Akkorde,            Stimmen
sowie einfache Pattern zum Begleiten            Wie kann ich neue Songs möglichst ori-
vieler Kinderlieder. Diese fanden sogleich      ginalgetreu mit meinen Schülern und
praktische Anwendung und es wurde viel          Schülerinnen singen? Dieser Frage geht
gesungen und musiziert. Am Ende beka-           Karin Müller in ihrem Workshop nach.
men alle einen Ukulelenschein und kön-          Exemplarisch dafür wurde gemeinsam
nen sich jetzt als gestandenen Ukulelisten      mit den Seminarteilnehmenden der
bezeichnen.                                     Song „A Thousand Years“ von Christina
                                                Perri für drei Frauenstimmen erarbeitet.
Michael Fromm: UKU & LELE – Die                 Dabei gab Karin Müller auch hilfreiche
Ukulelenklasse                                  Tipps zur Arbeit mit einem Schulchor,
In seinem Workshop stellt Michael Fromm         beispielsweise wie man effektiv mit allen
die Konzeption einer Ukulelenklasse vor         Stimmen übt, ohne Langeweile zu erzeu-
und erzählt von seinen eigenen Erfah­           gen. Ein anderer Aspekt des Workshops
rungen. Gemeinsam mit den Teilneh­men­          war eine angemessene Stimmfärbung für

                                                                        BMU / Magazin / 6
24 BMU Landesverband Sachsen
                                                         Popchor für gleiche Stimmen mit
                                                         Karin Müller

                                                        beispiele, wie man unter-
                                                        schiedliche Zu­  gänge zum
                                                        mehrstimmigen Gesang in
                                                        der Grundschule schaffen
                                                        kann. Dabei führte er aus,
                                                        dass zu beachten sei, dass
                                                        man keineswegs anspruchs-
                                                        volle Lieder musizieren
                                                        müsse, sondern zunächst
                                                        nur mit Sprache arbeiten
                                                        könne. Anschließend seien
                                                        selbst kleine zweistimmige
                                                        Lieder oder Kanons ein
                                                        Erfolgserlebnis. Das Buch
                                                        „Chorissimo green“ gibt
Pop-Songs zu finden und dennoch ohne       viele weitere Anregungen, aktives und
Anstrengung der Stimme zu singen. Für      bewegtes Singen zu fördern, das den
interessierte Arrangeure wurde auch auf    Schülerinnen und Schülern Spaß macht.
Besonderheiten bei Chorsätzen von Pop-     Daraus wurden den Teilnehmenden eine
Songs eingegangen.                         Bandbreite an Liedern unterschiedlicher
                                           Themen und Stile vorgestellt.
Klaus Brecht: Impulse für das Singen
In kleiner Runde gab Klaus Brecht auf      Karin Müller: Körperbetonte Rhythmus­
Basis des Liederbuches „Chorissimo         arbeit in der Grundschule
green“ Impulse zum Singen in Klassen       Was „Digedag“ und Michael Jackson in
und Chören. Zielgruppe dieses Workshops    der Grundschule zu suchen haben, konn-
waren vor allem Grundschullehrkräfte.      ten die Teilnehmenden in Karin Müllers
Herr Brecht erklärte anhand vieler Lied­   Workshop erfahren. Dabei wurden auf
                                                       verschiedenste Art und Weise
                                                       Rhythmen, Sprache und
                                                       Bewegungen erlernt und
                                                       verknüpft. Die Teilnehmer
                                                       und          Teilnehmerinnen
                                                       wurden       zu     sitzenden
                                                       Körperschlagzeugen,       aber
                                                       auch viel Bewegung durch
                                                       Klatschspiele zeichneten das
                                                       Seminar aus. Unterstützend
                                                       zu allen Rhythmen wurden
                                                       verschiedene Silben und
                                                       ganze      Rhythmussprachen

                                                       Feel the Groove mit Karin Müller

    BMU / Magazin / 6
21. Musiksymposium – Rückblick 25
Sing the day away mit Karin Müller
(beide Bilder)

aus­probiert. „Digedag“ ist bei-
spielsweise die Silben­   kom­
bination für die Sech­    zehn­
telnote, während „dida“ die
Achtel­note und „di“ für die
Viertelnote steht. Sprache und
Bodypercussion zu kombinie-
ren und gleichzeitig im Takt zu
bleiben, stellte dabei durch-
aus eine Herausforderung dar
und wird auch den Schülern
und Schülerinnen viel Spaß
machen. Ganz besonders die
„Michael Jackson“ Drehung während des           Workshop. Dabei wurde sogar Pop-Musik
Klatschspieles wird den Teilnehmenden           in das Einsingen integriert und gleichzei-
sicher in Erinnerung bleiben.                   tig auf Lockerung für Körper und Stimme
                                                geachtet. Die Schwerpunkte durften die
Karin Müller: Sing the day away                 Teilnehmer und Teilnehmerinnen selbst
Singen macht glücklich oder auf Englisch        festlegen und lernten dabei viel zu Tempo,
„Sing the day away“ – so lautete das Motto      Lockerung und die ein oder andere Übung,
dieses Workshops. Karin Müller stellte viele    die ein „cooles“ Einsing-Repertoire ergänzt.
interessante Pop-Songs, u. a. von Pink und      So wird bereits das Einsingen zu einem
Sinéad O’Connor, vor, die zum Teil von ihr      Highlight im Schullalltag!
selbst zu Arrangements für Chöre bear-
beitet wurden. Auch in kleiner Besetzung
machte das Singen der englischspra-
chigen Lieder viel Freude und regte die
Teilnehmenden an, diese
auch mit ihren Schulchören zu
musizieren.

Karin Müller: Warming up im
Pop-Chor
Oftmals finden Chorproben
am Ende des Schultages zu
einer Zeit statt, wenn die
meisten Schülerinnen und
Schüler abgespannt sind. Wie
die Kids entspannt ankom-
men können und trotzdem
eine angenehme Chorprobe
gestaltet     werden      kann,
erklärt Karin Müller in diesem

                                                                         BMU / Magazin / 6
26 BMU Landesverband Sachsen

 Christin Werner/Steffen Reinhold:               dene Beispiele inhaltlich vor, die anschlie-
 Lehramts­studium in Sachsen                     ßend auch mit kurzen Bewegungsabläufen
 Musiklehrer und -lehrerinnen sind in            und kleinen Tänzen praktisch erprobt wur-
 Sachsen so gesucht wie nie, aber wie för-       den. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
 dert man Schüler und Schülerinnen am            konnten die Unterschiedlichkeit der
 besten, die Musiklehrkräfte werden wol-         Geräusche, die Kinder wahrnehmen,
 len? Antworten fanden Teilnehmende im           vom Lärm im Straßenverkehr bis zu
 Workshop von Christin Werner und Steffen        Musikstücken, erfahren und auch selbst,
 Reinhold. Informiert wurde über das             beispielsweise mit Linealen, Stäbchen
 Studium an den beiden Musikhochschulen          und selbst gebauten Trommeln ganz neue
 in Dresden und Leipzig und die dort             Klänge erzeugen. Alle Inhalte wurden
 gestellten Anforderungen. Die Ausbildung        im Zusammenhang mit dem Lehrwerk
 bietet von Klavierspiel, Gesangsunterricht,     „tipolino“ vorgestellt, welches unter ande-
 Gehör­ bildung über Musikdidaktik und           rem von Katrin-Uta Ringger geschrieben
 vielem mehr ein großes Spektrum dessen,         wurde. Die Teil­neh­menden nahmen den
 was man als Musiklehrkraft beherrschen          Workshop sehr positiv an. Es kam zu ange-
 sollte. Voraussetzung für dieses Studium        regten Gesprächen und Diskussionen.
 ist jedoch eine Aufnahmeprüfung, bei
 der die Schüler und Schülerinnen auf die        Katrin-Uta Ringger: Lieder im Musik­
 Unterstützung ihrer Musiklehrerinnen und        unterricht der GS
 -lehrer angewiesen sind.                        Singen ist natürlich ein Kernbestandteil
                                                 des Musikunterrichts. Umso mehr stellen
 Katrin-Uta Ringger: Musikhören im               sich die Fragen, wie man Lieder am bes­
 Musikunterricht                                 ten in den Unterricht einbaut und wie
 Im Kurs von Katrin-Uta Ringger wurde den        Lern­prozesse gestaltet werden können.
 Teilnehmenden die Wichtigkeit des aktiven       Antwor­ ten darauf gab es im Workshop
 Musikhörens im Musikunterricht näherge-         „Lieder im Musikunterricht“ von Katrin-
 bracht. Dazu stellte Frau Ringger verschie-     Uta Ringger. An verschiedenen Beispielen
Lehramtsstudium in Sachsen mit Christin Werner   durften sich die Teilnehmenden auspro-
und Steffen Reinhold                             bieren, erlernten zu Liedern auch einfache
                                                              Bewegungsabläufe, die den
                                                              Schülern und Schülerinnen im
                                                              Unterricht das Lernen erleich-
                                                              tern sollen. Die Gruppe der
                                                              Teil­neh­menden war begeis-
                                                              tert, aktiv dabei und konnte
                                                              viele sinnvolle Impulse mit-
                                                              nehmen. Die erlernten Inhalte
                                                              stammten aus dem Lehrwerk
                                                              „tipolino“, welches von der
                                                              Seminarleiterin selbst mitge-
                                                              schrieben wurde.

      BMU / Magazin / 6
Italienische Begriffe von A-Z in der
                Musik und im Alltag

           Itallegro
                                                             400 italienische Begriffe aus
               Jutta Eckes                                   der Musik mit Übersetzungen
               ITALLEGRO                                     und Erläuterungen
               Italienische Musik-Begriffe von A–Z
               Glossar – Anekdoten – Beiseite-Gesprochenes
                                                             Storielle erzählen kleine
                                                             Geschichten und schlagen
                                                             Brücken zur Alltagssprache
                                                             Vetrinette bieten Übersichten
                                                             zu verschiedenen Themen
                                                             wie Noten, Intervallen, Opern
                                                             wichtige Aussprache-Regeln
                                                             alle Begriffe vorgesprochen im
                                                             MP3-Format zum Download
                                                             auf www.breitkopf.com
        mit   Podcast
                                            Jutta Eckes
                                         Itallegro
          Italienische Begriffe von A-Z in der Musik und im Alltag
Glossar – Anekdoten – Beiseite-Gesprochenes | Illustration: Mehrdad Zaeri
                  120 Seiten | Hardcover BV 480 24,90 €
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