Lutherkirche Bonn August - November 2014 - Lutherkirche ...

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Lutherkirche Bonn August - November 2014 - Lutherkirche ...
Lutherkirche Bonn
August – November 2014
Lutherkirche Bonn August - November 2014 - Lutherkirche ...
Editorial

                        Liebe Leserin, lieber Leser!

                        W     enn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute
                              noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Zitat Martin Luther. Ob
                        der Reformator das wirklich so gesagt hat, ist etwas umstritten.
                        Der Satz ist aber Ausdruck tiefen Gottvertrauens und einer fast
                        trotzigen Zuversicht, wie sie Luther immer wieder ausgezeichnet
                        hat. Und darum darf man diese frommen Worte getrost Martin
                        Luther zuschreiben.
                                                               Gerade das Schöpferische
                                                               mit dem Apfelbäumchen
                                                               gefällt mir. Wo Menschen
                                                               ausreißen, da pflanzt der
                                                               Christ neu an. Wo Men-
                                                               schen Zerstörung erleben
    Foto: J. Gerhardt

                                                               oder versuchen, noch
                                                               schnell ihr Hab und Gut
                                                               ins Trockene zu bringen,
                                                               da blickt der Christ weiter,
                        Symbolträchtig: Apfelbaum in unserem   über den Tellerrand, den
                        Pfarrhausgarten an der Lutherkirche    eigenen Horizont hinaus.
                                                               Und das biblische Sinn-
                        bild der Verführung, der Apfelbaum im Paradies, wird zu einem
2                       Zeichen der Hoffnung und des Lebens. Das ist ebenfalls eine
                        schöne Erkenntnis. Und auch das ist Martin Luther. Er malte seine
                        Worte gerne in kräftigen Farben, liebte die Fülle der Natur und
                        sah im frischen Grün der ausschlagenden Bäume im Frühling ein
                        Sinnbild für die Auferstehung der Toten und die göttliche Gnade
                        im irdischen Leben.
                        Unsere Sommerausgabe ist nun eine Lutherausgabe. 2017 feiern
                        wir 500 Jahre Reformation. Dieser Gemeindebrief möchte Sie
                        darauf einstimmen und den Staub aus diesem historischen Da-
                        tum schütteln, um im Bild der Titelkarikatur von Küster Knur zu
                        bleiben. Beispielhaft haben wir Menschen gefragt: Was bedeutet
                        Ihnen Luther? Reformator, Begründer der evangelischen Kirche,
                        großer Prediger, Seelsorger … In jedem Fall ist er der Namenspa-
                        tron unserer Kirche. Das sollte uns Zuspruch sein und Anspruch,
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Andacht

im Geiste wach und reformatorisch zu
sein und im Zweifelsfall öfter mal gar-
tenpflegerisch kreativ zu werden. Also
Apfelbäume zu pflanzen – und sei es für
die Seele.

                                                                                                              Foto: M. Feger
In diesem Sinne: „Fruchtbare“ Lektüre
auch im Namen meiner Kollegin Ulrike
Veermann und aller Mitarbeitenden un-
serer Gemeinde wünscht Ihnen                                        Joachim Gerhardt, Pfarrer
                                                                    an der Lutherkirche und des
                                                                    Bonner Kirchenkreises

   Pfr. Joachim Gerhardt
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Andacht
Ist's aber aus Gnade, so ist's nicht aus Verdienst der Werke;
sonst wäre Gnade nicht Gnade. (Römerbrief Kap. 11, Vers 6)

                                S  o hat Paulus es formuliert – So hat Luther
                                   ihn wieder entdeckt, den Schatz der Gnade.
                                Das Geschenk, das all meinem Handeln
                                vorausgeht. Ich muss nicht, ich bekomme und
                                weil ich bekomme, werde ich.                                                                   3
                     Ganz anders aber die Vorstellung in meiner
                     Kindheit: Wenn ich nur lieb genug bin, wenn
                     ich nur oft genug bete, wenn ich regelmäßig
                     zur Kirche gehe, wenn ich … – ja, dann wird
Pfarrerin Ulrike     Gott mich lieben. Nein, Paulus stellt vor fast
Veermann            2000 Jahren mit seinen Worten unsere Werte-
systeme auf den Kopf. Gar nicht so leicht zu verstehen, gar nicht
so leicht zu leben – wie soll ich mit solch einem Geschenk umge-
hen und nicht beliebig werden, mich zurücklehnen und dann den
lieben Gott „einen guten Mann sein lassen“? Nein, Paulus ist ganz
überzeugt, dass dieses Geschenk, diese Gnade Menschen verändert,
ihr Handeln beeinflusst, und sie zu neuen Menschen macht. Ein
neuer Mensch, genauso muss sich Martin Luther gefühlt haben, als
                                                                                          weiter Seite 4
Lutherkirche Bonn August - November 2014 - Lutherkirche ...
Andacht

     er diese Worte wieder fand und sich fragte, wo waren sie all die
     Jahrhunderte verborgen. Wie konnte seine Kirche die Menschen
     so mit Gott maßregeln ohne seine vorausgehende Gnade, seine
     unvorstellbare Vergebungsfähigkeit zu predigen. Gewiss, es war
     nicht einfach, eine Kirche aufzubauen, die auf mündige Menschen
     baut, leichter schon mit harter Hand das „Heil“ zu verkündigen:
     „wenn Du nur genug betest, genug beichtest, genug spendest…“
     Eine Weltkirche entstand, gewiss ein Verdienst, sie änderte sich je-
     doch grundlegend als ein „kleiner Mönch“ in der Bibel las.
     Schauen Sie selbst einmal hinein, staunen Sie, ärgern Sie sich, lesen
     Sie noch einmal und reden darüber, da sind noch manche Schätze
     zu finden zwischen den Worten aus einer anderen Zeit.
                                                               Ulrike Veermann

      Stichwort „Ablass“
      „Eine spezifische, nur in der Westkirche gewachsene Form des Umgangs der
      Kirche mit dem reuigen Sünder. In der frühen Kirche war es die Verkürzung
      der Zeit, die ein abgefallener und nun reumütiger Christ aus der Gemeinschaft
      ausgeschlossen war. Im Mittelalter wurde der Ablass Teil der Bußpraxis: Sind
      die Sünden selbst in der Beichte vergeben, so bleiben die Sündenstrafen den-
4     noch bestehen, der Ablass ist deren Verkürzung („Erlass einer zeitlichen Strafe
      vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind" [Paul
      VI., Indulgentiarum doctrina 12,1967]). Die Wahrnehmung des Ablasses ist
      für niemanden verpflichtend. Der kommerzielle Handel mit Ablässen und die
      damit verbundenen Ablassbriefe im 16. Jh. führten zum Protest Martin Lu-
      thers (Reformation) und zur Reform des Ablasswesens auf dem Konzil von
      Trient (Tridentinum). Unabhängig davon, ob man sich die Ewigkeit als eine
      messbare Zeit vorstellen sollte, darf man den Ablass als einen sichtbaren Aus-
      druck des Heilswillens Gottes und als Einladung zur Umkehr verstehen. Denn
      der Ablass ersetzt nicht die Buße, sondern setzt sie voraus.“
                                                          (Zitiert nach: katholisch.de)
      Und heute? Auch heute noch nutzt die römisch katholische Kirche den
      Ablass, so gab es zum Beispiel für die Christuswallfahrt nach Trier
      einen Ablass, Bischof Ackermann verzichtete aber darauf, einen Son-
      derablass in Rom zu beantragen. Immer noch hilft der Ablass, den Weg
      zu Gott zu „verkürzen“.                                          U. Veermann
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Luther

                Denke ich an Luther ...
                                                                   d  enke ich an Wahrheit
                                                                      und Mut. Wahrheit
                                                                  darüber, was in der Bi-

                                                                                                    Foto: privat
                                                                  bel steht und darüber,
                                                                  was sich die Kirche da-
                                                                  mals nur ausgedacht
                                                                  hat. Martin Luther schuf
Foto: J. Gerhardt

                                                                  das Bild eines gnädigen
                                                                  Gottes und versuchte,
                                                                  die Leute zu überzeugen,
                                                                  keine Angst mehr vor
                                                                  dem strafenden Gott zu
                    Martin Luther – Sie werden Fotos              haben. Luther lehrte den
                    mit seiner Figur zahlreich in dieser          Menschen die wichtigen
                    Gemeindebriefausgabe entdecken, an            Werte wie Glaube, Liebe
                    besonderen Orten in unserer Gemeinde          und Hoffnung.
                    wie in Bonn: mal blau, mal rot, mal
                                                        Ich denke, dass es wenige
                    grün. Die 80 Zentimeter hohe Figur ist
                    ein Abbild der weltberühmten Luther-Menschen gibt, die sich
                    Statue von Johann Gottfried Schadow trauen würden, sich al-
                    auf dem Wittenberger Marktplatz.    leine gegen eine so große
                    Dort steht sie seit 1821 und ist dasMacht, wie es damals die
                    älteste Lutherdenkmal und zugleich  Kirche war, zu stellen. Die                       5
                    erste öffentliche ganzfigurige Standbild
                                                        nicht nur im kleinen Um-
                    für eine bürgerliche Persönlichkeit in
                                                        kreis ihre Zweifel und Be-
                    Deutschland. Unsere Kirchengemeinde
                    hat drei Miniatur-Kunstwerke des Ak-schwerden aussprechen,
                    tionskünstlers Ottmar Hörl erworben.sondern laut mit Wort
                                                        und Tat und dennoch
                    Weltweit gibt es 800 Exemplare davon.
                                                        ohne Gewalt ihre Mei-
                                                         ger
                                                        nung ausdrücken. Luther
                ist für mich ein mutiger Aufklärer, dessen höchste Priorität es ist,
                dass die Menschen die Wahrheit kennen und nicht aufgrund ihres
                Glaubens und ihrer Angst betrogen und ausgenutzt werden.
                           						                                   Isabel Frisch
                    Isabel Frisch (Bild oben), in der Lutherkirche konfirmiert, ist ehrenamtliche
                Jugendmitarbeiterin in unserer Gemeinde und absolviert ab November bei uns
                ihren Bundesfreiwilligendienst, kurz „Bufti” genannt.
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Thema

     Gottvertrauen einüben
     – am besten schwingend
     Kantor Berthold Wicke auf Spurensuche zu
     Martin Luthers bekanntestem Lied

     E   in feste Burg ist unser Gott“ – nach Heinrich Heine die „Mar-
         seilleise der Reformation“ – hat unter den Liedern Martin Lu-
     thers die wohl größte Symbolkraft für den Protestantismus erlangt.
     Gleichwohl wird es heute eher selten angestimmt oder jedenfalls
     kaum ungebrochen gesungen. Sein kriegerischer Inhalt ver-
     schreckt ebenso wie sein vielfältiger Missbrauch – wie der im Drit-
     ten Reich, als man in Hitler den „rechten Mann“ sehen wollte, der
     für uns streiten würde.
6    Aber ist „Ein feste Burg“ wirklich ein Kriegslied? Es sind ja doch
     gerade nicht die Bomben und Drohnen, auf die wir unsere Zuver-
     sicht setzen sollen, sondern auf den Gott, „der die Bogen zerbricht
     und die Spieße zerschlägt“. So heißt es im Psalm 46, den Luther mit
     seinem Lied nachgedichtet hat.
     Nicht mit einem Kriegs- sondern mit einem Vertrauenslied ha-
     ben wir es also zu tun – Versuchen Sie einmal die frühe Fassung
     des Liedes zu singen (auch sie ist übrigens im Evangelischen Ge-
     sangbuch abgedruckt) und erleben Sie die lebendige, synkopische,
     unberechenbare Rhythmik, in der die Melodie interessanterweise
     „moderner“ wirkt als in der geglätteten und martialisch auftrump-
     fenden Spätfassung. Die ursprüngliche Melodie klingt so gar nicht
     nach einer Zuversicht, die bitter, sich gegen Andere abschließend
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Luther

und sie ausschließend, er-

                                                                       Foto: J. Gerhardt
trotzt werden muss, sondern
eher nach einer, die einlädt,
mit zu schwingen mit dem,
was durch sie eröffnet wird.
Die Burgen der Lutherzeit
sind heute Ruinen. Ist es der
Hoffnung ebenso ergangen?
Ist sie unter dem Schutt der
Geschichte begraben? Haben
wir den festen Halt verloren,
um den wir einen Martin
Luther nur noch beneiden Ein virtuoses Duo: Kantor Berthold
können? Wir sind zutiefst Wicke mit Matthias Höhn beim fröhli-
verunsichert und überfordert. chen Gottesdienst zu Himmelfahrt auf
                                der Wiese am Gemeindezentrum
Symptomatisch in der Wer-
tedebatte: In Fragen pränataler Diagnostik oder solchen der Ster-
behilfe fehlen uns die Maßstäbe. Wir vermögen nicht einmal ein-
deutig zu sagen, welche Entscheidungen durch das christliche
Liebesgebot gedeckt sind und welche nicht. Also setzen wir Ethik-
Kommissionen ein. Aber auch die ersetzen nicht die „feste Burg“.
Aber vielleicht ist der Sinn unseres Vertrauensliedes zu eng ge-
fasst, wenn sich die „feste Burg“ in einem festen Standpunkt er-         7
schöpft. Burgen haben für viele Platz, sind geräumig. Erst recht die
Burg Gottes: sie bietet die unabsehbare Fülle der Möglichkeiten.
Gerade auch im Blick auf die uns oft ängstigende Zukunft gilt: Al-
les ist noch möglich. Wir wissen nicht, was kommt. Aber gerade
weil wir es nicht wissen, sind wir auch nicht daran gehindert, alles
für möglich zu halten, nicht daran gehindert, grenzenlos zu hoffen:
Darauf, dass die Tränen abgewischt werden, dass die Unwieder-
bringlichkeit sich als Schein erweist.
„Alles ist möglich, dem, der glaubt“: Die Kunst, alles für möglich
zu halten, verändert unser Leben, öffnet den Blick für seine nicht
auszuschöpfende Fülle und gönnt auch Leid und Tod nicht das
letzte Wort. Man mag diese Kunst auch „Gottvertrauen“ nennen.
Singen Sie „Ein feste Burg“ als Einübung in diese Kunst!
                                                 Berthold Wicke
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Thema
Foto: J. Gerhardt

                                                      Denke ich
                                                      an Luther ...

                                                      g
                                                    ehen die Erinnerungen zurück
                                                    in die Jugendzeit, als ich meine
                                                gesamte Freizeit in der Jugendar-
                                                beit verbrachte. Damals hörte ich
                                                als Katholikin ausführlicher von
                                                Martin Luther und seiner mutigen
                                                Aussage in Worms. Ich empfand
                                                Bewunderung für diesen Mann, der
                                                damals noch ein Augustiner-Mönch
                                                war. Wie groß muss sein Vertrauen
                                                zu Gott gewesen sein, wo er doch
                                                wusste, wie es Jan Hus ergangen
                    war und zur damaligen Zeit der Vatikan noch „Herr Über Leben
                    und Tod” praktizierte.
                    Er war ein Geschenk Gottes, vor allem für die vielen mittellosen
                    Menschen, die nun durch Luthers Schriften in deutscher Sprache
                    und auch der Bibel erfuhren, dass Gott ein Vater der Liebe und
                    der Barmherzigkeit und des Verzeihens ist, wenn wir Menschen
8                   bereuen. Warum kann „Rom” bis heute nicht zugeben, dass es
                    nicht Martin Luther war, der die Kirchenspaltung verursacht hat,
                    sondern vor allem der geistige Hochmut des damaligen Papstes
                    Leo X. und seiner Kurie.
                    Mein Wunsch ist es, dass für uns in Zukunft
                    nur wichtig wird, dass wir Christen sind, un-
                    wesentlich ob katholisch oder evangelisch,
                    Schwestern und Brüder im Herrn, der gesagt
                    hat: „Liebet einander, wie ich euch geliebt
                    habe!“ Es ist meine Hoffnung, dass Papst
                    Franziskus das Bedürfnis und den Mut hat,
                    Wege zu beschreiten, die uns näherbringen, näher zur Einheit der
                    Christenheit.                                 Marlene Wilkes
                      Die Autorin ist katholisch und eine kritische und engagierte Christin,
                      wohnt in der Kurfürstenstraße und singt im Projektchor der Lutherkirche
Lutherkirche Bonn August - November 2014 - Lutherkirche ...
Luther

                                Denke ich an Luther ...

                                d   ann denke ich an: „Hier stehe ich und kann
                                    nicht anders! Gott helfe mir, Amen!" Dieser
                                Satz ist Legende. Aber aus heutiger Sicht mag er die
                „Twitterversion“ dessen sein, was er vor dem Reichstag in Worms
                gesagt hat: „Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare
                Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch
                den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt
                und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen
                der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in mei-
                nem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann
                und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu
                tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!"
                Was mich an dieser Aussage fasziniert, ist die Feststellung, dass
                da nicht einer in Verbohrtheit trotz bedrohlicher Lage einfach bei
                ei-ner Aussage bleibt, sondern zwei „Verbündete“ für sich anführt,
                die Vernunft und sein Gewissen.
                Ich finde es beruhigend, dass die „Vollversion“ seines Bekennt-
                nisses überliefert ist und nicht nur die so prägnante und populäre
                „Light-Variante“. Es täte uns sicher gut, sich auch in unserer heuti-
                gen Welt mit Vernunft und Gewissen mit drängenden Fragen aus-
                einanderzusetzen und nicht nur mit Schlagzeilen und -worten.             9
                                                                   Berthold Lange
Foto: J. Gerhardt
Lutherkirche Bonn August - November 2014 - Lutherkirche ...
Thema

                        Denke ich an
                        Martin Luther ...
     Dagmar Johannson
                        d  ann denke ich auch immer an Katharina von
                           Bora. Es heißt doch gerne, dass einer bemerkens-
        werten männlichen Person eine bemerkenswerte weibliche Person
        zur Seite steht. Im Falle des Ehepaares Martin Luther und Katha-
        rina von Bora sehe ich das kräftigst bestätigt.
        Nachdem Katharina von Bora mit mehreren

                                                                                 Foto: Wikipedia
        Ordensschwestern zusammen die ersten
        Schriften von Martin Luther gelesen hatte,
        verließen sie in Heringsfässern fluchtartig
        am Karsamstag 1523 ihr Zisterzienserin-
        nenkloster Marienthron in Nimbschen bei
        Grimma. In Wittenberg nahm Luther die
        Damen bei sich und in Häusern von Freun-
        den auf. So kam Katharina zu Lukas Cra-
        nach dem Älteren, der so schöne Portraits
        von ihr mit und ohne Haube malte. Für eine
        verlässliche Versorgung in der Zukunft der
        entlaufenen Ordenschwester besorgte ihnen
10      Luther Ehemänner.
                                                      Katharina von Bora, Por-
        Für Katharina von Bora kam nur Martin trät von Lucas Cranach
        Luther selbst infrage. Sie heirateten am 13. dem Älteren von 1526
        Juni 1525. Luthers Vertrauter Melanchthon
        war entsetzt darüber, in der Zeit des Bauernkrieges zu heiraten
        und dann noch eine so stolze und eigensinnige Frau. Erasmus von
        Rotterdam bemerkte dagegen, dass Luther nach der Heirat milder
        wurde und nicht mehr so mit der Feder wütete. Katharina über-
        nahm das Regiment über das ehemalige Augustinerkloster. Sie ließ
        Haus, Hof, Ställe, Zimmer ausbessern und frisch anstreichen. Die
        Strohmatte in seinem Schlafzimmer wurde nun regelmäßig aufge-
        schüttelt und gewechselt. Der Mönchsfriedhof wandelte sich zum
        Kräutergarten. Es wurden ein Schweinestall und ein Backhaus her-
        gerichtet.
Luther

Die Auswahl zwi-

                                                                       Foto: Archiv
schen      mehreren
Fischsorten       bei
Tische     versöhnte
Luther mit der An-
schaffung       eines
Baches mit dazu
gehörendem Teich.
Weitere Gärten und
Güter für Obstan- Trautes Paar, das als erste Pfarrfamilie Geschichte
bau und Viehzucht schrieb: Martin Luther und Katharina von Bora
sorgten für gut aus-
reichend Nahrung. Auf dem ehemaligen Kloster lag noch ein Brau-
recht. Da konnte Katharina ihren Mann und seine Gäste bei den
Gesprächsrunden am Essenstisch mit selbstgebrautem Bier versor-
gen. Die täglichen Bettler und Hilfesuchenden an ihrer Haustüre,
die große Familie mit den sechs eigenen und elf aufgenommenen
Kindern und die zahlreichen Gäste überforderten nicht mehr ihre
Vorräte. Es wird vermutet, dass täglich an die 40 Personen bei Lu-
thers zu Tische saßen. Katharina hatte die Bankkonten im Auge und
kümmerte sich um die Schuldentilgung. Sie war der alles zusam-
men haltende Gegenpol zu Martin Luthers, der nicht nur über die
große Güte und Freigiebigkeit des Himmels predigte, sondern sie
auch praktizierte.                                                                    11
„Herr Käthe“ hielt ihm den Rücken frei
Mit diesem wohl versorgten Haushalt im Hintergrund hatte Luther
leichtes Scherzen mit seiner tüchtigen Verwalterin und konnte sie
respektvoll „Herr Käthe“ nennen. Durch seine Briefe an Katharina
entsteht auch das Bild einer Mutter, die die Kinder liebt und sie in
ihrer Entwicklung begleitet und die eigene Familie mit viel Wärme
umsorgt. Als besonderer Schicksalsschlag wurde von beiden der
Tod ihrer Tochter Lenchen empfunden. Abends saß seine Frau mit
einer Handarbeit bei Martin Luther mit im Studierzimmer und sie
sprachen gemeinsam über Familie und Stadt oder über das was
Luther gerade schrieb. Ich gönne dem Paar diese schönen gemein-
samen Momente. Der Alltag war mit Sicherheit sehr sehr hart.
                                                         weiter Seite 12
Thema

      Nach Luthers Tod im Jahre 1546 sorgten rechtliche Umstände,
      Pest und Krieg dafür, dass Katharinas letzter Lebensabschnitt
      noch weiter an Härte gewann. Verwandte und Nachbarn erho-
      ben Ansprüche auf ihr Erbe. Sie führte Prozesse, um ihren Besitz
      zu retten. Die Familie verlies Wittenberg mehrere Male. Um sich
      vor der Pest zu retten, reisten sie im Land umher. Anschließend
      musste die herunter gekommene Landwirtschaft zu Hause wie-
      der neu aufgebaut werden. Geldgeschenke vom dänischen König
      halfen ihr zwar, trugen aber mit dazu bei, dass ihr schlechter Ruf
      unter den lutherischen Freunden weiter Bestätigung fand. Luthers
      Freunde ließen sie im Stich, andere verhöhnten sie schon zu Leb-
      zeiten. Doch Katharina kämpfte unverdrossen für ihr Recht und
      die Zukunft ihrer Kinder.
      Von einem Unfall mit ihrer Pferdekutsche auf einer weiteren Flucht
      vor der Pest, bei dem sie sich eine Lähmung und eine Erkältung zu-
      zog, konnte sie sich nicht mehr erholen. Katharina von Bora starb
      am 20. Dezember 1552 bei Torgau in Sachsen. Da war sie 53 Jahre
      alt geworden und hatte 21 Jahre mit Martin Luther ein Eheleben
      geführt.                                     Dagmar Johannson

12    Denk ich an Luther ...

                                              d   ann denke ich an den, dem
                                                  wir unsere evangelische
                                              Kirche zu verdanken haben. Ich
                                              bewundere Luther dafür, dass
                                              er einige Dinge der katholi-
                                              schen Kirche kritisch hinterfragt
                                              hat und sich so in Lebensgefahr
                                              begeben hat. Außerdem denke
                                              ich beim Namen Luther immer
                                              an meine Kirchengemeinde, in
                                              der ich getauft und konfirmiert
      Lucia wurde in der Lutherkirche kon-
      firmiert und ist oft im Jugendzentrum   wurde!           Lucia Laufner
Luther

Martin Luther, der Übersetzer
Wissenswertes zu Luthers großem Werk

                                                                         Foto: J. Gerhardt
Martin Luther hat die Bibel übersetzt, das wissen Sie sicher. Aber
wussten Sie schon,
-      dass er das Neue Testament 1521 auf der Wartburg in nur                               13
80 Tagen übersetzte?
-      dass für die erste Auflage dieses neuen Testaments 3.000
Exemplare gedruckt wurden, die trotz des hohen Preises von 1 ½
Gulden in 3 Monaten vergriffen waren?
-      dass Luther eine flüssige Übersetzung wollte und dafür
eine kräftige, bildreiche, volkstümliche Sprache verwendete, ohne
auf rhetorische Mittel der Antike zu verzichten?
-      dass das Alte Testament, das er in Wittenberg in Angriff
nahm, eigentlich ein Gemeinschaftswerk war, an dem mehrere
Fachleute, u.a. Philipp Melanchthon mitarbeiteten?
-      dass Luther und seine Mitübersetzer viel recherchierten,
um die richtigen Bezeichnungen zu finden? So heißt es, Luther ließ
Hammel schlachten, um vom Metzger die Bezeichnungen der ein-
                                                       weiter Seite 14
Thema

      zelnen Innereien zu erfahren.
      -       dass Luthers Übersetzung nicht die erste Übersetzung der
      Bibel ins Deutsche war? Doch erst zu seiner Zeit war die Druck-
      kunst so weit, dass man Drucke in großer Auflage anfertigen
      konnte, wodurch die Verbreitung einfach wurde.
      -       dass Luthers Sprache das Ostmitteldeutsche war, er sich
      aber sprachlich stark am Oberdeutschen der Franken orientierte, da
      Nürnberg ein zentraler Ort reformatorischer Ideen war? Über Lu-
      thers Bibelübersetzung verbreitete sich dieses „Neuhochdeutsch“
      dann auch im niederdeutsch sprechenden Norddeutschland und
      bildete die Grundlage für unser heutiges Hochdeutsch.

      Auf Herz und Nieren und Gift und Galle
                             Es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass
                             der „Sündenbock“, das „Leviten lesen“
                             und „von Pontius zu Pilatus“ ihren Ur-
                             sprung in der Bibel haben. Aber wussten
                             Sie auch,
                                -    dass viele weitere Redensarten und
      Sprichwörter eigentlich Zitate aus Luthers Bibelübersetzung sind?
      Zum Beispiel findet man in den Sprüchen Salomos: „Wer anderen
      eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“, „Hochmut kommt vor dem
14    Fall“ und „Der Mensch denkt und Gott lenkt!“
      -       dass auch folgende Wendungen aus Luthers Feder stam-
      men? Etwas ausposaunen, ein Dorn im Auge, im Dunkeln tappen,
      mit Füßen treten, auf Herz und Nieren prüfen, Gift und Galle, auf
      keinen grünen Zweig kommen, Brief und Siegel, Wolf im Schaf-
      spelz, ein Herz und eine Seele, der große Unbekannte, auf Sand
      bauen …
      -       dass Luther sogar neue, bildhafte Wörter schuf? Hierzu
      gehören: Feuertaufe, Bluthund, Selbstverleugnung, Machtwort,
      Schandfleck, Lückenbüßer, Jugendsünden, Gewissensbisse, Läster-
      maul und Lockvogel
      -       dass, wenn Ihnen jetzt „die Haare zu Berge stehen“, dies
      ebenfalls ein Zitat ist? Dreimal dürfen Sie raten, wo sie es finden!
                                                       Gitta Edelmann
Luther

7 zu 6 – Ganz knapp für Luther
Wie aus der Evangelischen Kirche in Poppels-
dorf die Lutherkirche wurde

D    em Bau der späteren Lutherkirche

                                                                          Foto: J. Gerhardt
     und ihrer Einweihung im Jahre
1903 lag die dringende Erkenntnis zu-
gunde, dass für die wachsende evan-
gelische Gemeinde in Bonn neben
der Stadtkirche am Kaiserplatz und
der Schlosskirche eine weitere Kirche
benötigt wird. Die Gemeinde war in vier
Pfarrbezirke unterteilt, die die Stadt und
ihre umliegenden Orte abdeckten. Zum
Einzugsgebiet der Lutherkirche in Pop-
pelsdorf gehörten alle südlichen und
westlichen Stadtteile, von Kessenich
und Dottendorf bis Ippendorf, Duisdorf
und Röttgen. Neben den Kirchen behalf Willkommen an der
                                      Lutherkirche: So selbstver-
man sich mit Gemeindehäusern für den
                                      ständlich einem der Name
Gottesdienst.                         heute ist, vor 67 Jahren war
Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen das nicht so.
verheerenden Schäden an kirchlichen
                                                                                 15
Häusern, von 33 Objekten waren nur sechs unbeschädigt geblieben,
die restlichen fast ausnahmslos total zerstört, berücksichtigte man
bei den Überlegungen zum Wiederaufbau auch die weiter wach-
sende Gemeinde, u.a. durch den Zuzug von Flüchtlingen. Die Auf-
teilung in weitere Pfarrbezirke war vorhersehbar. Damit aber auch
der zukünftige Bau von weiteren Kirchen. Die Einteilung in Stadt-
kirche und Poppelsdorfer Kirche genügte dann nicht mehr. Und so
beantragte Presbyter Major Lang am 18. Mai 1947 eine „Benennung
der Kirchen“. In der Sitzung des Presbyteriums am 2. Juni 1947
wurde darüber beraten. 15 stimmberechtigte Presbyter waren an-
wesend. Nach einer Aussprache stimmte man mit 9 Stimmen dafür,
die Stadtkirche am Kaiserplatz fortan „Kreuzkirche“ zu benennen.
Für die Benennung der Poppelsdorfer Kirche in „Lutherkirche“
                                                        weiter Seite 16
Thema

      waren 7 Stimmen, 6 stimmten für „Christuskirche“ und 2 Mitglied-
      er enthielten sich. In guter, presbyterialer Abstimmungsmanier fol-
      gte der „einmütige“ Beschluss für die „Lutherkirche“.
      Bereits 1950 wurde aus dem Bezirk der Lutherkirche mit Duisdorf
      ein neuer Bezirk abgeteilt und 1952 die Johanniskirche eingeweiht.
      Und es folgten bis heute viele neue Kirchen mit wunderbaren Na-
      men.
                                                             Reinhard Knur

      Die Lutherkirche und
      Poppelsdorf vor 100 Jahren (2)
       In dieser Ausgabe des Gemein-
       debriefes lesen Sie in lockerer
       Folge Teil 2 von den Ereignissen in
                                              M     itte Februar 1915 teilt die
                                                    oberste Heeresleitung in
                                              ihrem Tagesbericht mit, dass
       Poppelsdorf und der Lutherkirche       bei Ypern über 900 Meter Front-
       in den Jahren 1914-1918. Auch
       in Erinnerung daran, wie die
                                              abschnitt dem Feind entrissen
       Schrecken des Ersten Weltkriegs,       worden sei und man im Weich-
       der soganannten „Urkatastrophe”        selgebiet immer mehr an Boden
                                              gewonnen hätte. Überhaupt
16
       des 20. Jahrhundert, bei uns in Bonn
       spürbar waren. Vielleicht kann der     gewönne man immer und über-
       eine oder die andere von Ihnen mit     all. Viele Gefangene wurden
       Dokumenten oder Fotos aus dieser
       Zeit helfen? Wir danken für Ihre
                                              gemacht und der Reichskanzler
       Mithilfe.                              warnt die neutrale Schifffahrt.
                                              Der Beginn des U-Boot-Krieges
         Wissen Sie mehr?                     steht bevor.
          Haben Sie Fotos
         aus der Zeit? Bitte                  In Poppelsdorf wie in ganz
         melden bei                           Deutschland werden Lebensmit-
         Küster Reinhard                      tel und andere Waren knapp. Die
         Knur, Tel. 21 64 24                  fehlende Vorratshaltung und
                                              die englische Blockade führen
                                              zu einer massiven Preistreiberei.
                                              Am 6. März erhält jeder Bonner
                                              Haushalt ein Brotbuch, um die
Luther

                         Zuteilung von Backwaren und Mehl zu
                         regeln. Im November werden außerdem
                         fleischfreie Tage angeordnet. Im Laufe
                         der Zeit werden es sechs vorgeschrie-
                         bene Karten sein, die der Poppelsdorfer
                         zum Überleben braucht. Das Kaufhaus
                         Tietz bietet dafür eine praktische Tasche
                         mit sechs Einschüben an. Der Deutsche
                         braucht halt seine Ordnung.

Das alte Poppelsdorfer   Brot nur mit Stempel
Rathaus ist heute die
städtische Musikschule    In der Kirschallee 23, der ehemaligen
                          Bürgermeisterei und heutigen Musik-
schule ist die städtische Verkaufsstelle für Poppelsdorf unterge-
bracht. Hier bekommen hungrige Bürgerinnen und Bürger gegen
Vorlage des richtigen Brotbu-

                                                                        Fotos: Archiv
ches, mit dem richtigen Stem-
pel und der richtigen Nummer,
Nahrungsmittel ausgehändigt.
Wie die Poppelsdorferin Anna
Kohns im Oktober 1916 schrei-
ben wird: „Ist das ein Jammer,
Elend und Not! Wir haben
nicht genug zum Leben und
                                                                                        17
zuviel zum Sterben.“
               Reinhard Knur

(Fortsetzung folgt)

                               Lutherkirche vor etwa 100 Jahren: noch
                               ziemlich freistehend von Umgebungsbe-
                               bauung
Thema

      Kleine „Beffchenkunde“
      Über die Konfessionen in der Evangelischen
      Kirche

                                    S   chwarz gewandet kommen die
                                        Geistlichen daher, wenn Gottes-
                                     dienst in der Lutherkirche gefeiert
                                     wird. Die Gemeinde in Luther ist
                                     es so gewohnt. Einzige Unterbre-
      An ihrem Beffchen kann man sie chung des Schwarz stellt das Beff-
      erkennen: lutherisch (v.l.),   chen dar. Vorne mittig unter den
      reformiert oder uniert         Kragenecken des Talars geknöpft
                                     oder gebunden, sollte es in Zeiten
      als die Pfarrer ausschließlich männlich und Bartträger waren,
      den schwarzen Stoff vor Bartfett und anderen Verunreinigungen
      schützen.
      Heutzutage tragen die wenigsten Pfarrer noch Bart, Beffchen je-
      doch fast alle Pfarrerinnen und Pfarrer. Diese sind innerhalb der
      Evangelischen Kirche Deutschlands unterschiedlich geschnitten.
      Da gibt es eine Form, die nahezu rechteckig daherkommt, zwei
      Zierelemente oder eine zarte Naht machen sichtbar, dass es sich
18    um ein mittig, vertikal unterteiltes Stoffstück handelt.
      Da es auch andere Gestaltungsmöglichkeiten für dieses Stoffstück
      gibt, hier eine kurze Erläuterung. Diese hier beschriebene Form
      weist darauf hin, dass die TrägerIn sich dem reformierten Bekennt-
      nis zugehörig fühlt. Daneben zeugt ein Beffchen mit offener Mit-
      telnaht vom lutherischen Bekenntnis.

      Kirchen- und Reformationsgeschichte
      Viele Worte um eine kleine Sache? Nein, denn dahinter steht ein
      wichtiges Stück Kirchen- und Reformationsgeschichte. Martin Lu-
      ther beeinflusste besonders den Osten und Norden des damaligen
      Deutschen Reichs, Calvin und Zwingli, die Niederlande, Schweiz
      und Teile des Südens und Nordens.
Luther

Auch Kirchenausstattungen und Liturgien unterscheiden sich.
Die Reformierten feiern Gottesdienste in einer sehr schlichten, fast
kargen Kirche ohne Schmuck, manchmal ohne Altar. Nichts soll
ablenken oder zum Gegenstand der Anbetung werden. Die Predigt
ist in alter Tradition deutlich länger, gesungen werden mehr Psal-
men, weniger Kirchenlieder wie zum Beispiel von Paul Gerhardt.
Lutherische Gemeinden feiern in Kirchen, die etwas stärker ge-
schmückt sind, es werden mehr kirchliche Lieder gesungen, es gibt
einen Altar und ein Kreuz, das auch schon mal mit einer Darstel-
lung Christi versehen ist.
Und welcher Konfession gehören wir mit der Lutherkirche an? Ein
Blick auf die Beffchen verrät – es gibt noch eine dritte Variante,
die ist mit einer halboffenen oder -geschlossenen Naht versehen.
Zeichen für das unierte Bekenntnis, später entstanden aus dem
Zusammenschluss von reformierten und lutherischen Gemein-
den. Das unierte Bekenntnis sieht die Gemeinsamkeiten im Vor-
dergrund und mischt die verschiedenen Elemente von reformiert
und lutherisch munter miteinander. Alle drei Konfessionen sind
evangelisch und unter dem Dach der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD) vereint.                     Maike Nowottny

Anzeige in eigener Sache:
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Thema

                      Auftakt schon 2016
                      Bonn feiert 200 Jahre evangelische Gemeinde
                      und 500 Jahre Reformation
     Fotos: J. Gerhardt

                     Hier, wo alles begann: Am 5. Juni 1816 durften die Protestanten in Bonn ihre er-
                     ste öffentliche Gemeinde gründen, feierlich im Rathaus. Daran erinnern Student-
                     en der Theologie mit unseren Luther-Figuren unterwegs durch Stadt. Auch die
20                   Universität (Foto rechts) ist 1818 entscheidend von Protestanten mitgegründet.

                      2   017 jährt sich zum 500. Mal Martin Luthers 95-Thesenanschlag
                          an die Schlosskirche zu Wittenberg. Ein halbes Jahrtausend ist
                      das her. Der 31. Oktober in drei Jahren soll zu einem weltweiten
                      Fest der Reformation werden, denn der ehemalige Augustiner-
                      mönch hat die Kirche, hat die Welt verändert. Die Evangelische
                      Kirche in Deutschland hat eine „Lutherdekade“ angestoßen, die
                      jedes Jahr bis 2017 unter ein reformatorisches Motto stellt. Bildung,
                      Freiheit, Musik, Toleranz waren schon. Dieses Jahr geht es um
                      „Reformation und Politik“, es folgt „Bild und Bibel“ (2015) und
                      „Reformation und die Eine Welt“ (2016). Botschafterin ist die ehe-
                      malige Bischöfin Margot Käßmann. 2017 wird es eine Vielzahl von
                      Veranstaltungen geben. Ein Höhepunkt soll Ende Mai der Evange-
                      lische Kirchentag in Berlin und Wittenberg sein.
Luther

Wir in Bonn haben das Glück, uns bereits ein Jahr vor
dem Jubiläum, reformatorisch einstimmen zu können.
Denn am Sonntag, 5. Juni 2016, wurde vor 200 Jahren
im Bonner Rathaus die erste evangelische Gemeinde
gegründet. Bis dahin lebten Protestanten auf der rech-
ten Rheinseite nur im Untergrund. Dieses historische
Datum soll mit einem Abendmahlsgottesdienst unter
freiem Himmel auf dem Rathausplatz gemeinsam mit
allen Gemeinden aus Bonn (vielleicht sogar aus der
Region) gefeiert werden. Feierlich mit viel Musik kann damit ein
sichtbares Zeichen gesetzt werden für das lebendige evangelische
Leben bei uns.
Können und wollen Protestanten überhaupt ihre Geschichte feiern?
Das mag mancher fragen, der die Diskussionen in innerkirchlichen
Gremien erlebt. Denn es gibt Widerstände. Manche befürchten
eine historisch fragwürdige Engführung der Reformation auf Lu-
ther. Andere gruselt es bei der Lektüre von Luthers Äußerungen
zu Juden und Bauernkriegen. Auch der Thesenanschlag sei ja nur
eine Legende, heißt es. Und die Ökumene dürfe man nicht verges-
sen, damit das Fest nur ja nicht antikatholisch werde.
Ich glaube, Fröhlichkeit und Ernsthaf-
tigkeit, protestantisches Selbstbe-
wusstsein und ökumenische Weite,                                   21
die uns ja gerade in Bonn auszeichnet,
schließen sich nicht aus. Und in die
eigenen selbstkritischen Reihen sei ge-
sagt: Evangelische Kirche ist nicht alles
Luther, klar – aber ohne Luther wäre
sie nichts. Freuen wir uns auf 2016 und
2017!              Joachim Gerhardt

  Pfarrer Gerhardt leitet den Planungsaus-
  schuss „Reformationsjubiläum 2016/2017“
  im Kirchenkreis Bonn
  Weitere Infos: www.luther2017.de
  www.bonn-evangelisch.de
Thema

                                 Kinder malen „Luther”
                                 Denk ich an Luther ... Wir haben auch Kinder unserer Kinderta-
                                 gesstätte gefragt, was ihnen einfällt bei Luther. Zumindest bei
                                 der Kirche. Sehen Sie hier das kreative Ergebnis, das dabei
                                 herausgekommen ist: „junge geistliche Kunst”.               ger
     Fotos: S.Heggen/S.Hellwig

                                 Für Künstlerin Mathilda ist Kirche hell und fröhlich,
                                 auch wenn das Üben „für Lieder und so schon mal
                                 anstrengend ist”.
22

                                                                                         Mika: „Das Singen in der
                                                                                         Lutherkirche gefällt mit
                                                                                         besonders” - und ob die
                                                                                         Kirche dann ein, zwei
                                                                                         oder drei Türme hat, ist
                                                                                         künstlerische Freiheit
Luther

                        Friedrich war im Keller
                        der Lutherkirche und
                        hat dort nach eigenen
                        Angaben „eine Hexe
                        gesehen” - vielleicht sollte
                        der Küster einmal nach-
                        schauen. Hoffen wir, dass
                        es eine „gute Hexe” ist ...

                                                       23

     Lotta war auch
     mit der Kita im
  Kirchenkeller und
beindruckt. Sie malt
aber lieber Glocken.
  Denn das „ist das
      Wichtigste bei
  der Lutherkirche”
     und sie hat gut
  hingehört: Es sind
       wirklich drei.
Lutherkirche

                     Luther hat Platz für Jeden!
                     Einladung zum Gemeinde- und Stadteilfest am
                     ersten Sonntag im September

                                                       E   in wunderbarer Gedanke,
 Foto: J. Gerhardt

                                                           zumal für eine Kirchenge-
                                                       meinde. Platz für Jeden! Jeder
                                                       ist willkommen in Luther, ob
                                                       aus Bonn oder aus einem fern-
                                                       en Land, ob evangelisch oder
                                                       katholisch, ob Christ oder Mos-
                                                       lem oder aus einer anderen
                                                       Glaubensgemeinschaft.       Ein
                                                       Gedanke, der dem Leitbild un-
                                                       serer Gemeinde „Du stellst
                                                       meine Füße auf weiten Raum.“
                                                       voll entspricht. Daher auch ein
                                                       wunderbares Motto für unser
                                                       Gemeindefest am Sonntag, 7.
                                                       September 2014.
                                                      Fröhlich und bunt soll es zuge-
24                                                    hen. Mit viel Musik, wie bei Lu-
                                                      ther so üblich, mit vielen guten
                                                      und leckeren Sachen für Leib
                     und Magen, mit viel Spiel und Spaß für Jeden und Jede. Halt von
                     der Luftrutsche über die Tombola bis zur Chormusik, eben ein
                     schönes Rundum-Sorglos-Paket.
                     Ganz praktisch einen Platz für Jeden zu schaffen, ist auch das Ziel
                     unseres diesjährigen Projektes, dem der Erlös unseres Gemeinde-
                     festes zu Gute kommen soll. Neue Bänke vor der Kirche sollen
                     angeschafft werden. Damit es nicht nur in der Lutherkirche schön
                     ist, sondern auch davor, zum Beispiel für eine kleine Ruhepause
                     auf dem Kirchenvorplatz. Helfen Sie bei der Finanzierung einfach
                     durch einen schönen Familientag auf dem Gemeindefest.
                     Wir freuen uns auf Sie!                         Reinhard Knur
Gemeinde

Warum ich Theologie studiere
Justine Neuhaus aus unserer Gemeinde über
ihren Weg in ein tolles Studium

I m August vor zehn
  Jahren kam ich mit
meiner Familie nach ei-
nem 6-jährigen Aufenthalt

                                                                              Foto: Neuhaus
in Griechenland zurück
nach Bonn, genauer ge-
sagt nach Poppelsdorf.
2004 war ich zwölf Jahre
alt und im Gegensatz zu     In Luther konfirmiert und langjährige Mit-
dem kleinen griechischen    arbeiterin in unserer Jugend- und Konfir-
Fischerdorf schien mir      mandenarbeit: Justine Neuhaus studiert in
Bonn riesig und laut.       Bonn Evangelische Theologie

Mich hier einzufinden war allerdings nicht allzu schwer. In der
Schule habe ich gut Anschluss gefunden und die Konfirmanden-
zeit hat mich stark geprägt. In Griechenland auf dem Dorf ist jeder
gläubig, mehr oder weniger. Alle gehen in die Kirche und schlagen
drei Mal das Kreuz vor der Brust, wenn sie an einer Kirche vor-
beigehen. Fasziniert hat mich das immer schon, aber griechische
Gottesdienste werden leider in altgriechischer Sprache abgehalten                             25
und hatten somit für mich als Kind wenig Gehalt.

Langsam reifte die Idee ...
Erst durch den Konfirmationsunterricht konnte ich verstehen, was
da wirklich vor sich geht und durch das Begleiten der folgenden
Konfigruppen auf diverse Freizeiten wurde das Interesse noch
mehr darüber zu lernen, immer größer. Schließlich konfirmierte
unser Pfarrer Joachim Gerhardt dann noch meine kleine Schwester
und traute meine Eltern und von da an spielte ich ernsthaft mit dem
Gedanken, Theologie zu studieren. Ich machte zuerst eine Ausbil-
dung zur Krankenschwester, um im Nachhinein festzustellen, dass
Krankenpflege und Theologie gar nicht so unterschiedlich sind.
                                                            weiter Seite 26
Gemeinde

                         Jetzt, im zweiten Semester dieses mindestens sechs Jahre dau-
                         ernden Studiums, bin ich sehr glücklich über meine Entscheidung.
                         Häufig werde ich gefragt, was man damit denn überhaupt machen
                         kann. So vieles! Pfarrerin zu werden ist sicherlich nicht meine ein-
                         zige Option und ich höre täglich von neuen Berufsfeldern in denen
                         Theologen gebraucht werden. Zur Krisenintervention und Seel-
                         sorge, in Ethikkommissionen, in Personalabteilungen zum Einstel-
                         len neuen Personals und mein persönlicher Favorit bis zu diesem
                         Zeitpunkt, Öffentlichkeitsarbeit für die Kirche. Ich habe noch so
                         viel zu lernen über die alten Sprachen Hebräisch, Altgriechisch
                         und Latein, in Philosophie, Psychologie, Ethik, Kirchengeschichte
                         und habe dabei die komplette Freiheit auszuwählen, was ich mir
                         wann angucke, da es sich um einen Magister Studiengang handelt.
                         Meine Ziele verändern sich im Moment fast täglich, aber eins habe
                         ich schon länger: in Griechenland den Gottesdienst endlich mal zu
                         verstehen!                                    Justine Neuhaus

26
     Foto: J. Gerhardt

                          Luther leibhaftig: Paulina und Janna, damals gerade konfimiert, packen mit
                          an beim Gemeindefest: Feiern auch Sie mit beim nächsten Fest: Sonntag, 7.
                          September 2014. Herzlich willkommen!
Gemeinde

Diakoniesammlung
Sommer 2014

I n vielen Büros, Unternehmen und öffentlichen
  Einrichtungen gibt es Automatiktüren oder au-
tomatische Türöffner. So können Rollstuhlfahrer
oder Menschen mit Gehbehinderungen ungehin-
dert ihrer Wege gehen und ans Ziel gelangen.
Längst nicht alle Türen öffnen sich automatisch,
und wer auf eine geschlossene Tür trifft, fühlt
sich ausgeschlossen. Geöffnete Türen stehen für
freien Zugang und dafür, dass Menschen sich be-
gegnen können.
„Türen öffnen“ heißt das Leitwort der diesjährigen Sommer-
sammlung. Türen sollen sich öffnen, damit Menschen, die auf Hilfe
angewiesen sind, die Hilfe bekommen, die ihnen gut tut. Wenn sich
Türen öffnen, muss keiner draußen bleiben, niemand wird abge-
wiesen, neue Wege der Hilfe können gefunden werden.
Die Einrichtungen des Diakonischen Werkes haben immer eine of-
fene Tür für Menschen, die krank oder pflegebedürftig sind, die
Beratung in schwierigen Lebenssituationen brauchen oder Unter-
stützung in anderen Bereichen benötigen.                             27
Viele dieser Angebote können wir nur zur Verfügung stellen, wenn
Sie uns unterstützen. Deshalb bitten wir zur Sommersammlung um
Ihre Spende. Öffnen Sie Türen! Ganz herzlichen Dank, dass Sie uns
„helfen zu helfen“ hier vor Ort.“ So heißt es im Spendenaufruf des
Diakonischen Werkes.
60 Prozent der Spenden, die Sie uns geben, kommen den Einrich-
tungen der Bonner Diakonie zugute. 40 Prozent verbleiben in der
Lutherkirchengemeinde. Schon jetzt vielen Dank für Ihre Spende.
Sie erhalten umgehend eine Spendenbescheinigung.
                                              Ulrike Veermann
Familienzentrum

     Unsere Angebote für Sie und Ihre Fam
     Datum          Uhrzeit		                 Ort der Veranstaltung             Art der V
     August 2014
     28.07.-15.08.				                        Sommerferien			                   Die Einrich
     20.08.		 8.30-10.30 		                   Luthers Arche			                  Erziehungs
     					                                    Familienzentrumsraum		            Evangelisch
     29.08.					                              Betriebsausflug			                Die Einrich

     September 2014
     02.09.		 14.00-16.00		 Luthers Arche			                                    Tag der offe

     03.09.		 8.30-9.30		   Luthers Arche			                                    Sprachther
     									                                                                  mit der Stim
     17.09.		 20.00-22.00		 Luthers Arche			                                    Spieleabend
     24.09.		 8.30-10.30 		 Luthers Arche			                                    Erziehungs
     					                  Familienzentrumsraum
     25.09.		 20.00-21.30		 Luthers Arche			                                    Information

     Oktober 2014
     01.10.		 8.30-9.30		   Luthers Arche			                                    Sprachther
     					                  Familienzentrumsraum
     07.10.		 14.00-16.00		 Luthers Arche			                                    Tag der offe
28   15.10.		 8.30-10.30 		 Luthers Arche			                                    Erziehungs
     					                  Familienzentrumsraum
     23.10.		 20.00-21.30		 Luthers Arche			                                    Infoveranst
     									                                                                  in Koopera
     November 2014
     04.11.		 14.00-16.00		 Luthers Arche			                                    Tag der offe
     05.11.		 8.30-9.30		   Luthers Arche			                                    Sprachther
     					                  Familienzentrumsraum		                              mit der Stim
     12.11.		 8.30-10.30 		 Luthers Arche			                                    Erziehungs
     19.11.		 20.00-21.30		 Luthers Arche			                                    Infoveranst
     									                                                                  in Koop. m
     27.11.		 15.30-18.00		 Luthers Arche			                                    „Lebkuchen

       Wir laden Sie herzlich ein, unsere Veranstaltungen zu besuchen und unsere Angebote wah
       Anmeldungen erforderlich: Familienzentrum Luthers Arche, Sternenburgstr. 90, 53115 Bon
Familienzentrum

 milie
Veranstaltung

htung ist geschlossen
sberatung in Kooperation Familienzentrumsraum mit Maria Heisig von der
 hen Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- u. Lebensfragen
htung ist geschlossen

 enen Tür

rapeutische Beratung in Kooperation
mm- und Sprachtherapeutin Susanne Koch
 d in Kooperation mit Jugendleiter Uwe Janser
sberatung in Koop. mit Maria Heisig (Evang. Beratungsstelle Bonn)

 nsveranstaltung „Erste Hilfe bei Kindern“mit Dr. Antje Wasmuth, Kinderärztin

rapeutische Beratung in Koop. mit der Stimm- und Sprachtherapeutin Susanne Koch

 enen Tür
 sberatung in Koop. mit Maria Heisig (Evang. Beratungsstelle Bonn)                      29
 taltung zum Thema „Das Gehirn – der Ort des Geschehens“
ation mit Dr. Annette Mund, Heilpraktikerin

 enen Tür
rapeutische Beratung in Kooperation
 mm- und Sprachtherapeutin Susanne Koch
 sberatung in Koop. mit Maria Heisig (Evang. Beratungsstelle Bonn)
 taltung zum Thema „Ihr Kinderlein kaufet! - Kinder, Werbung, Weihnachtswünsche“
                                                                                   Fotos: Fabian Korte

mit Monika Kramer, Kommunikationswissenschaftlerin
 nbaumschmuck basteln“ in Kooperation mit Mirjam Jäckel, Ökotrophologin

 hrzunehmen.
nn, Tel. 21 78 71 oder s.hellwig@lutherkirche-bonn.de   www.fz-luthers-arche.de
Gottesdienste in Luther
       GD: Gottesdienst; AGD: mit Abendmahl; FGD: Familiengottesdienst

       07. So. n. Tr.			 03.08.                 10.30 Uhr       AGD
       08. So. n. Tr.			 10.08.                 10.30 Uhr       GD
       09. So. n. Tr.			 17.08.                 10.30 Uhr       GD
       10. So. n. Tr.			 24.08.                 10.30 Uhr       GD
       11. So. n. Tr.			 31.08.                 10.30 Uhr       GD

       12. So. n. Tr.			 07.09.                 10.30 Uhr       AGD
       13. So. n. Tr.			 14.09.                 10.30 Uhr       GD
       14. So. n. Tr.			 21.09.                 10.30 Uhr       GD
       15. So. n. Tr.			 28.09.                 10.30 Uhr       FGD

       16. So. n. Tr.			               05.10.   10.30 Uhr       AGD
       17. So. n. Tr.			               12.10.   10.30 Uhr       GD
       18. So. n. Tr.			               19.10.   10.30 Uhr       GD
       19. So. n. Tr.			               26.10.   10.30 Uhr       GD
       Reformationstag		               31.10.   19.30 Uhr       GD
       Zentrale Bonner Reformationsfeier, dieses Jahr als Gastpredigerin mit Kirchentags

       20. So.n. Tr.			                02.11.   10.30 Uhr       AGD
       Drittletzter So. des Kj		       09.11.   10.30 Uhr       GD
       Vorletzter So. des Kj		         16.11.   10.30 Uhr       GD
30     Buß- und Bettag
       Letzter So. des Kj
                                       19.11.
                                       23.11.
                                                18.00 Uhr
                                                10.30 Uhr
                                                                GD
                                                                GD
       1. Advent			                    30.11.   10.30 Uhr       FGD

      GOTTESDIENSTE in Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern (s. au
      Grundmannhaus, 10.30 Uhr: 03.09., 01.10., 05.11.
      Daniheim, 10.30 Uhr: 04.09., 02.10., 06.11.
      Domizil, 10.30 Uhr: 14.08., 11.09., 09.10., 13.11.
      Maria von Sodenheim, 10.00 Uhr: 27.08., 24.09., 29.10., 26.11.
      Poppelsdorfer Allee, 11.00 Uhr: 24.09.
      Petrus/Gemeinschaftskrankenhaus: jeden 2. Mittwoch im Monat, 18.00 Uhr m
Gottesdienste in Luther

                                          Kindergottesdienst:
                                          An jedem dritten Sonntag im
				       Ulrike Veermann                Monat um 10.30 Uhr im
				       Ulrike Veermann                Gemeindezentrum (ab Kinder-
				       Joachim Gerhardt               gartenalter), ab sofort mit
				       Wolfgang Wallrich              erweitertem Team laden wir
				       Ulrike Veermann                herzlich ein (siehe auch Seite 50)

				       Ulrike Veermann              Wer ist wer?
				       Maike Nowottny                Ulrike Veermann: Pfarrerin an der
				       Wolfgang Wallrich             Lutherkirche
				       Ulrike Veermann
                                         Joachim Gerhardt: Pfarrer an der
				       Joachim Gerhardt              Lutherkirche, Pressepfarrer Kirchenkreis
				       Ulrike Veermann               Maike Nowottny: Prädikantin
				       Maike Nowottny                in unserer Gemeinde
				       Axel von Dobbeler
                                         Carla Vanselow: Pfarrerin im
				       Kreuzkirche am Kaiserplatz
                                         Petruskrankenhaus
   spräsidentin Ellen Überschär
                                         Jürgen Faber: Pfarrer im
				       Joachim Gerhardt              Ruhestand
				       Ulrike Veermann
                                         Prof. Dr. Axel von Dobbeler: Leiter
				       Ulrike Veermann
                                         Evangelisches Forum Bonn

           Ulrike Veermann
           Maike Nowottny                Wolfgang Wallrich: Pfarrer im Ruhe-
                                                                                                  31
				       Ulrike Veermann               stand und aktiv in der Stadtkirchenarbeit

   uch Ankündigungen vor Ort):
                                                                                     Foto: J. Gerhardt

   mit Pfr´in Carla Vanselow
Lutherkirche

           Gottes Segen und herzlichen Glück

32

     Feierliche Stimmung kurz vor der Einsegnung am Sonntag, 1. Juni 2014, in
     Baumann, Lina Bernemann, Nina Birkenhauer, Timo Bischoff, Floris Born, Wolfgan
     Victoria Jacob, Finn Jost, Malte Kleiß, Stefan Krämer, Lucas Lichte, Clara Linden, F
     Emma Riecken, Frederik van Rossum, Leonie von Rüden, Tim Sahler, Robert Schäfer
     Zühlke und Paulina Zumbeck mit Pfarrer Joachim Gerhardt
Lutherkirche

kwünsch zur Konfirmation

                                                                                   Foto: Barbara Frommann
                                                                                                33

n der Lutherkirche: Unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden 2014: Anna
ng Buhl, Emily Fitzgibbon, Jakob Groeger, Christian Groteklaes, Paula-Ricarda Hebel,
 Frieda Loschnig, Oliver Pohle, Jonathan Quiske, Constantin Rathmann, Sofia Recht,
 r, Ben Schell, Sophia Stave, Susanne Timm, Caroline und Antonia Vankann, Theresa
Lutherkirche

                                       Goldkonfirmation 201

34

        Ein fröhliches und nachdenkliches Fest fand am 21. April 2013 in der Lu
        aus vergangenen Tagen wurde ausgetauscht. Ein bewegender Moment n
        spruch zu hören und den Segen zugesagt zu bekommen. „Wir kommen
        Auch im nächsten Jahr werden wir wieder Goldkonfirmation feiern. Da
        firmiert wurden, melden Sie sich schon jetzt bei mir, vielleicht können w

          Kontakt: Pfarrerin Ulrike Veermann (Tel. 0228 21 71 45 oder E-Mail: buero@lutherk
Lutherkirche

 14 – Einladung für 2015

                                                                        Foto: Christian Oesrer
                                                                                                 35

utherkirche statt. Die Gedanken gingen zurück und manche Anekdote
 noch einmal vor dem Altar zu stehen, noch einmal den Konfirmations-
n wieder – aber nicht erst in 10 Jahren.”
as Fest findet am 26. April 2015 statt. Wenn Sie selbst im Jahr 1965 kon-
wir so möglichst viele Ehemalige erreichen!
                                          Pfarrerin Ulrike Veermann
kirche-bonn.de
Musik

      Poppelsdorfer Orgelsommer
      vom 3. - 24. August immer sonntags um 20 Uhr

                                     E   r gilt als Komponist des
                                         nervösen Stils und als wilder
                                     Experimentator: Carl Philipp Ema-
                                     nuel Bach. Sein 300. Geburtstag
                                     in diesem Jahr gab die Anregung
                                     zum Motto des Poppelsdorfer
                                     Orgelsommers 2014: “Sturm und
                                     Drang”. Die Werkauswahl be-
                                     schränkt sich freilich nicht auf die
      unter diesem Namen bekannte literatur- und musikgeschichtliche
      Periode, sondern sie versucht dem Geist abgründiger Subjektivität
      und umstürzlerischen Aufbruchs auch in anderen Epochen nach-
      zuspüren. Eintritt frei.

                          SANKT SEBASTIAN
                                  3. August

36                  Frühvollendet
                       Orgelsonaten von C.Ph.E. Bach
                       Julius Reubke „Der 94. Psalm“
                           Christoph Hamm – Orgel

                                  10. August

                        Prophetisch
              C.Ph.E. und J.S. Bach (Fantasie und Fuge g-moll)
                Franz Liszt: „Ad nos ad salutarem undam“
                        Gunhild Wolff (Paris) – Orgel
Musik

                         LUTHERKIRCHE
                               17. August

                           Impetus
     textlich-musikalische Collage mit Kompositionen von
     C.Ph.E. Bach, W.A. Mozart und Ludwig van Beethoven
     Bettina Marugg – Rezitation, Susanne Schietzel – Flöte(n)
                 Berthold Wicke – Orgel, Klavier

                               24. August

                   Geniestreich
                 F.X. Brixi (Orgelkonzert F-Dur)
              C.Ph. E. Bach (Flötenkonzert d-moll),
         W.A. Mozart (Klavierkonzert Es-Dur KV 449)
     Susanne Schietzel – Flöte, Berthold Wicke – Orgel, Klavier,
               Kammerorchester der Lutherkirche

                                                                               Fotos: Christian Oesrer
                                                                                                         37

Erstklassig: Lutherkirche zur 6. Bonner Kirchennacht im Mai unter anderem
mit Jella Linnert (Violine), Michael Neuhalfen (Klarinette) sowie Susanne
Schietzel (Flöten) und Bettina Marugg (Rezitation), die beide auch beim Pop-
pelsdorfer Orgelsommer wieder live bei uns zu erleben sind.
Musik

                       Die Prinzen in der Lutherkirche
                       in der Bonner Südstadt
                       Vorverkauf für Konzert am 9. September läuft

                                                                           W    ohl     kaum
     Foto: Tine Acke

                                                                                eine deutsche
                                                                          Pop-Band erscheint
                                                                          so     prädestiniert
                                                                          wie die „Prinzen”,
                                                                          sich der Heraus-
                                                                          forderung       von
                                                                          Popkonzerten      in
                                                                          Kirchen zu stellen.
                                                                          Durch ihre Ausbil-
                       Die Prinzen: In Kirchen haben sie als Sänger ange- dung im berühm-
                       fangen, nun kommen sie dorthin zurück im Rahmen    ten Leipziger Tho-
                       einer ganze besonderen Konzert-Tournee             manerchor      und
                                                                          im Kreuzchor aus
                       Dresden ist das Singen in Kirchen für die „Prinzen” kein Experi-
                       ment, sondern die logische Fortführung einer Tradition, betonen
                       sie selbst.
38                     In den letzten Jahren hat die Gruppe wiederholt in Kirchen gas-
                       tiert. Alle Konzerte waren ausverkauft und die Band wurde vom
                       Publikum begeistert gefeiert. So erwarten auch die Zuschauer in
                       der Lutherkirche am Dienstag, 9. September 2014, alle großen Hits
                       der „Prinzen” im Akustik-Gewand sowie bisher noch nicht darge-
                       botenes Repertoire von Prinzen- CDs. Und als Reminiszenz an ihre
                       Zeit in Knabenchören auch mindestens ein klassisches, sakrales
                       Werk, verspricht die Gruppe und kündet an: „Durch die Einmalig-
                       keit unserer 5 A-cappella Stimmen, teilweise mit modernem Pop-
                       sound gemischt und durch eine Vielzahl akustischer Instrumente
                       unterstützt, wird unser Konzert zum unvergesslichen Erlebnis.”
                                                                          Joachim Gerhardt
                         Karten gibt es im Buchladen Poppelsdorf sowie im Gemeindebüro an der
                       Lutherkirche (Kurfürstenstr. 20a) / Weitere Infos: www.dieprinzen.de
Musik

              Gioachino Rossini

                      Sonntag, 28. September
                      18.00 Uhr – Lutherkirche

            „Petite Messe Solenelle”
       mit Christina Kühne (Sopran), Susanna Franck (Alt),
         Theodor Browne (Tenor), Achim Hoffmann (Bass),
       Tatyana Levina (Orgel), Heddayet Djeddikar (Klavier)
        Lutherkantorei unter Leitung von Berthold Wicke
                            Eintritt: 15,-/10,- Euro                        Fotos: Christian Oesrer
                                                                                                      39

Blick gen Himmel und viel Applaus: noch zwei weitere Impressionen von
einer eindrucksvoll szenisch-musikalischen Aufführung zur Bonner Kirchen-
nacht in der Lutherkirche
Posaunen

                        60 Jahre Posaunenchor
                        der Lutherkirche

                        I m Jahr 1954 ging es offiziell los. So würden es die Historiker aus-
                          drücken. In Wirklichkeit wurde im Vorfeld schon viel gemacht
                        und organisiert. Aber 1954 war die erste schriftliche Erwähnung in
                        den Unterlagen des Presbyteriums: Es wurde beschlossen, Instru-
                        mente für den Posaunenchor anzuschaffen.
                        Das ist nun 60 Jahre her und Anlass für den Posaunenchor dies
                        auch zu feiern: Am 8. November 2014 findet um 20.00 Uhr ein Fest-
                        konzert des Posaunenchores in der Lutherkirche statt. Eintritt ist
                        frei.
                        Das besondere an dem Programm: Die Mitglieder durften sich
                        Musik wünschen. Da es sehr viele Wünsche waren, wurden in ei-
                        ner zweiten Runde die Stücke ausgewählt, die die meisten Punkte
                        erhielten. So ist ein sehr buntes Programm entstanden. Von der
                        Musik der Romantik, über Klassiker der Folkmusik oder des Kar-
                        nevals bis zu Musik aus großen Kinofilmen ist für jeden Geschmack
                        etwas dabei.
                        Am Sonntag, 9. November 2014, findet dann um 10.30 Uhr der
40                      große Festgottesdienst in der Lutherkirche statt. Auch dazu gibt es
                        ausgesuchte Musik und zusammen mit Pfarrerin Ulrike Veermann
                        eine etwas andere Predigt. Lassen Sie sich überraschen.
                                                                             Ulrich Scharf

                                                                          Stimmgewaltig
     Foto: Uwe Janser

                                                                          und wie immer
                                                                          sehr festlich:
                                                                          die Posaunen der
                                                                          Lutherkirche zur
                                                                          Konfirmation
                                                                          im letzten Juni
Posaunen

 Zackenrand für
 Posaunenchöre
 Posaunenchöre: das
 evangelische Marken-
 zeichen nun auch als
 Briefmarke

 P    osaunenchöre prägen auch bei kirchenfernen Menschen bei
      vielen Veranstaltungen das Bild der evangelischen Kirche.
 Dieses hohe ehrenamtliche Engagement für den guten Ton
 zwischen Menschen, Gott und untereinander wird jetzt mit einer
 Sonderbriefmarke geehrt. Zu Beginn des Jahres informierte das
 Bundesfinanzministerium die EPiD (Evangelischer Posaunen-
 dienst in Deutschland) darüber. Auf Grundlage der Sachin-
 formationen der EPiD wurde dann aus mehreren Entwürfen
 der Entwurf der Grafikern Susanne Osterlee ausgewählt. Die
 Marke hat den Wert von 2,15 Euro. Also genau passend für ein
 Einschreiben. Seit Mitte April gibt es diese Marke in jeder Post-
 filiale.                                         Ulrich Scharf           41

Was spielen die denn da?
Über das große Repertoire unserer Posaunen
im Wandel der Zeit

I n der letzten Gemeindezeitung schrieb Harald Kampmann aus
  der Gründungszeit des Posaunenchores folgendes: „Die Litera-
tur war in der Tat sehr begrenzt damals. Das lag am Geschmack des
amtierenden Pfarrers Friedel Denkhaus. Er konnte selbst Trompete
spielen, war aber in einer theologischen Tradition groß geworden,
die in einem Posaunenchor nur die alternative Liedbegleitung zur
Orgel sah.“
                                                        weiter Seite 42
Posaunen

                Choralbegleitung ist heute noch eine der wichtigen Aufgaben des
                Posaunenchores. Aber darüber hinaus geht es auch darum, den
                Choral entsprechend einzuführen. Die Gemeinde mit dem Vorspiel
                schon in die richtige „Stimmung“ zu bringen. Oder den Gottes-
                dienst entsprechend „einzustimmen“ oder „ausklingen“ zu lassen.
                Oder sogar ein ganzes Konzert oder einen ganzen Bläsertag „klin-
                gend“ zu gestalten.
                Während in den 50-er und 60-er Jahren der gute alte „Kuhlo - Cho-
                ral“ das Rückgrat bildete, spielen heutzutage alle musikalischen
                Stilrichtungen im Repertoire eines Posaunenchor eine große Rolle.
                Von der Musik des Barock bis zu modernen Rock und Popsongs.

                                  Konzert am 8. November
                                  Wurden früher viele schon verstorbene Kom-
                                  ponisten gespielt, stehen heute lebende Kompo-
                                  nisten im Vordergrund. Erwähnt seien nur Trau-
                                  gott Fünfgeld, Michael Schütz, Michael Nagel,
 Foto: Archiv

                                  Dieter Wendel und viele andere.
                                  Und jedes Jahr kommen viele neue Komposi-
                                  tionen, die speziell für Posaunenchöre kom-
                Luthers Bläser in
                Aktion            poniert werden, dazu. Verantwortlich für solche
42                                Hefte ist zum Beispiel das Posaunenwerk im
                Rheinland, das die Arbeit über die einzelnen Gemeinden hinaus
                koordiniert. Sehr oft haben wir auch in den Gottesdiensten der Lu-
                therkirche aus diesen Heften gespielt: „Musik aus England“ (2005),
                „Musik aus Skandinavien“ (2009) oder aktuell „Musik aus dem
                östlichen Europa“ (2013).
                Einen Querschnitt dürfen alle Gemeindemitglieder am 8. Novem-
                ber 2014 erleben, wenn der Posaunenchor ein Konzert zum 60
                -jährigen Jubiläum gibt. Von Mendelssohn-Bartholdy (Denn er hat
                seinen Engeln befohlen) bis zu Klaus Badelt (Pirates of the Caribbean)
                ist für jeden etwas dabei.
                                                                      Ulrich Scharf
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