Magazin für ökologische Agrar- & Esskultur in Luxemburg
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Magazin für ökologische September 2015 N°57 Agrar- & Esskultur in Luxemburg Zu Besuch im Gemüsegarten des Ansembourger Schlosses Der Boden : Vielfältig, lebenswichtig Maison Viticole Roeder – Einen Aktionsplan Biologische und bedroht Naturschutz durch Weinbau! Landwirtschaft bis 2020 Seite 6 Seite 8 Seite 12
MIR FANNE BIO LOGESCH! Mir setzen eis an fir eng Qualitéit ouni Kompromëss ! Cactus Bio ouni OGM, ouni Pestiziden an ouni chemeschen Dünger. Nëmmen dat Bescht! DE-ÖKO-OO6
Bio in und aus Luxemburg – ist das wirklich gewollt? Aus Sicht der Konsumenten wird diese Frage eindeutig mit „Ja“ beantwortet. 2014 war Luxemburg Spitzenreiter der EU im Pro-Kopf-Verbrauch von Bioprodukten. Auch die erste Resonanz der Konsu- menten auf das neue Logo „Bio LËTZEBUERG - Eise Logo fir Bioprodukter aus der Regioun“ bestätigt den Wunsch der Konsumenten nach regionalen Bioprodukten. Aus Sicht der Landwirte erleben wir momentan eine stärkere Anfrage der konventionellen Kollegen, die sich für die Umstellung ihres Betriebes auf Biolandbau interessieren. Damit wäre ein positives Signal aus der Landwirtschaft gegeben, die Herausforderung der nachhaltigen Landbewirtschaftung anzunehmen. Von dieser Stelle aus möchten wir die Kollegen ermutigen, den Schritt in die Bioland- wirtschaft wirklich zu machen! Die bestehenden Strukturen in Verein, Beratung, Forschung und Vermarktung stehen dabei hilfreich zur Seite. Aus Sicht der Organisationen des Biolandbaus in Luxemburg haben wir uns diese Frage in der letzten Zeit mehrfach gestellt, denn… … im PDR wurden bis 2020 nur 5.800 ha biologisch bewirtschaftete Fläche als Ziel festgehalten. Im Jahr 2014 wurden aber in Luxemburg bereits 4.200 ha biologisch bewirtschaftet. Das Landwirt- schaftsministerium befürchtet also selbst, dass die von ihm festgelegten Fördermaßnahmen im Biologischen Landbau nicht ausreichen werden, um mehr als 1.600 ha Zuwachs der Biofläche in 6 Jahren zu bewerkstelligen. Nicht sehr ermutigend! …5,5% aller luxemburgischen Landwirte arbeiteten 2014 nach biologischen Richtlinien. Demzu- folge müssten für die Beratungsstruktur im Biolandbau auch wenigstens 5,5% der Mittel, die für landwirtschaftliche Beratung vorgesehen sind, verfügbar sein. Ein in Ausarbeitung stehendes neues System zur Finanzierung der Beratungsinstitutionen in der Landwirtschaft schickt bestehende kleine Strukturen, wie z.B. die Bioberatungsstelle, bewusst ins Aus. In einem kleinen Land, wie Luxem- burg, sind kleine Strukturen, die ein vielfältiges Angebot sicherstellen, an der Tagesordnung. Wir sollten uns an den Ideen anderer EU-Staaten orientieren: Z.B. die Kollegen aus Dänemark, die es, staatlich organisiert wohlbemerkt, fertig bringen 7% Biolandwirtschaft zu realisieren und sich sogar eine 100%ige Steigerung der Biolandwirtschaft auf 14% bis 2020 zum Ziel gesetzt haben UND dafür einen dementsprechenden Bioaktionsplan aufgestellt haben! Vorbildlich! …der nationale Bioaktionsplan für biologischen Landbau ist ab 2017 auf 0,00 Euro gesetzt. Es wurde bisher aber mitgeteilt, der Bioaktionsplan bliebe erhalten und solle in Zukunft auf die Vermark- tung im Biobereich fokussiert werden. Budgetposten, wie die Finanzierung der Bio-Sortenversuche, sollten aus dem BAP herausgenommen werden und in ein eigenes Budget im Landwirtschaftsbudget überführt werden. In der Realität stehen zurzeit keine derartigen Budgetposten zur Verfügung! …die Kontrolle von Biobetrieben ist gesetzlich vorgeschrieben und findet einmal pro Jahr statt. Die obligatorischen Kontrollkosten müssen die Biobetriebe künftig selbst tragen, obwohl anscheinend eine staatliche Kontrollkostenübernahme von 80% möglich wäre, was zu prüfen ist. Denn insbe- sondere Kleinbetriebe können sich diese zusätzlichen Kosten nicht leisten, mit der Folge, dass wir diese Betriebe verlieren werden. Ist Biolandwirtschaft in Luxemburg wirklich gewollt? Dani Noesen, Bio-Lëtzebuerg Herausgeber Redaktion Nachdruck Aender Schanck (AS), Anja Staudenmayer (AST), nur nach Absprache mit den Herausgebern Raymond Aendekerk (RA), Tom Kass (TK), Vertrieb Julie Mousel (JM), Daniela Noesen (DN) Mit der finanziellen Unterstützung von NATURATA Auflage und Cactus. 4.500 Die Autoren sind für den Inhalt 13, rue Gabriel Lippmann • L-5365 Munsbach Erscheinungsweise ihrer Artikel selbst verantwortlich. Impressum www.bio-letzebuerg.lu März, Juni, September, Dezember Die Redaktion behält sich das Recht vor, e-mail: info@bio-letzebuerg.lu Beratung / Koordination Anzeigen, welche ökologisch nicht vertretbar mousel@bio-letzebuerg.lu OIKO – Consulting / Georges Goedert oder nicht informativ sind, nicht zu veröffentlichen. noesen@bio-letzebuerg.lu Tel. 26 15 35 70 • Fax 26 15 35 71 staudenmayer@bio-letzebuerg.lu e-mail: goedert.oiko@pt.lu Imprimé sur papier recyclé. www.oiko.lu Tel: Julie Mousel: 26 15 23 - 74 Daniela Noesen: 26 15 23 - 80 Fax: 26 15 33 - 81
„Unser Geheimnis? Die schonende Röstung im Allos Hof-Ofen!” Wien gutt schmiert - dien gutt fiert ! Alois Dumstorff, Röstmeister bei Allos AUS DER ES AL U NE LO S ck- REZ hen DE Gescd EP TU I i ee E R-SC HM Die Innovation im Frühstückscerealien-Regal! Mariendistelöl: Leindotteröl: 100% natürliche Getreide flocken, wertvolle Saaten und knusprige Flakes in Bio- * als herkömmliche Crunchies ist angenehm mild im besitzt einen delikaten Qualität, ummantelt mit Agavendicksaft und angereichert Geschmack. und außerordentlich mit leckeren Nüssen, fruchtigen Beeren oder köstlicher Es eignet sich hervor- feinen Geruch, nach Schokolade. Durch die schonende Röstung im Allos Hof- ragend für kalte Speisen, frisch gemähtem Ofen wird die einzigartige Rezeptur so unglaublich knusprig Dressings oder pur einen Löwenzahn duftend. und lecker. Voller Genuss bei 30% weniger Zucker*! Teelöffel voll genießen. Jetzt neu in den Sorten Cranberry & Kürbiskern, Cashew & Vanille, Schokolade, Wildbeere, Apfel & Zimt, Aronia & Chia. Erhältlich bei Charel Goedert www.allos-hof-manufaktur.de 12B, rue Principale • L-8540 Ospern Tel: 23 62 07 29
Inhaltsverzeichnis Fotos: Jessica Bellamy 5 Dossier: • Der Boden unserer Erde: Vielfältig, lebenswichtig und bedroht 6 • Maison Viticole Roeder – Naturschutz durch Weinbau! 8 • Zu Besuch bei Frank Adams 10 • Einen Aktionsplan Biologische Landwirtschaft bis 2020 12 Agenda 14 Rückblick: • Die Fachgruppe Demeter zu Besuch auf „Haus Bollheim“ 15 Bio-Lëtzebuerg: • Vereenegung fir Bio-Landwirtschaft Lëtzebuerg asbl 16 • Mitglieder von Bio-Lëtzebuerg 17 • Die neue Kollektivmarke Bio Lëtzebuerg 18 Rückblick: • Besichtigung der Versuchsflächen des IBLAs 19 • „Ech si Bio“ auf der Foire Agricole in Ettelbrück 21
Dossier Der Boden unserer Erde: 6 Vielfältig, lebenswichtig und bedroht Aufgrund der verschiedenen Bedingungen jetzige Form der Brandrodung gibt den Böden Kalkkrusten in allen Erdteilen mit Salzböden auf unserer Erde haben sich sehr unter- nicht mehr ausreichend Regenerationszeit. vergesellschaftet. Gerade diese Böden ent- schiedliche Böden entwickelt. Ausgangsge- Ein Beispiel hierfür sind die weit verbreiteten lang der großen Wüsten unserer Erde sind stein, Wasser- und Lufthaushalt, Temperatur Laterit-Böden mit ihrer ziegelroten Farbe stark vor Degradation durch Überbeweidung und Vegetation haben unterschiedliche (lat.“later“ Ziegel), aufgrund der Anreiche- sowie Wind- und Wassererosion gefährdet. chemische, physikalische und biologische rung von Aluminium- bzw. Eisenoxiden und In unseren gemäßigten Klimazonen be- Prozesse in Gang gesetzt. So gibt es eine –hydroxiden. Fruchtbare tropische Böden schränkt sich der chemische Prozess der Unzahl an verschiedenen Bodenarten die befinden sich, wie auch in vielen anderen Bodenentwicklung auf die warmen Peri- von Wissenschaftlern nach verschiedenen Klimazonen, infolge von angeschwemmten oden des Jahres, welches dann weniger Systemen in verschiedene Bodentypen Lehm- und Tonsedimenten in Tälern und in tiefgründige Böden, als in den Tropen und eingeteilt werden (1). Küstennähe (Deltas). Hier sind die Böden Subtropen ergibt. In unserer Laubwaldzone grau bis schwarz und oft reich an orga- Weltweit große Vielfalt an Böden des feucht-gemäßigten Klimas der Nord- nischen Stoffen. Diese Böden eignen sich halbkugel herrschen Braunerden vor. Durch Weil das Klima einen bedeutenden Einfluss z.B. gut für den Reisanbau. Sehr fruchtbare die Rodungen vor vielen hunderten Jahren auf die Bodenentstehung hat, gibt es große Böden befinden sich ebenfalls in den vielen sind unsere landwirtschaftlichen Böden, wie Unterschiede von Klimazone zu Klimazone. Vulkanregionen unserer Erde. wir sie besonders im Acker wahrnehmen, In tropischen Regionen mit hohen Jahrestem- Aride Zonen mit niedrigen Niederschlägen entstanden. peraturen und Niederschlägen, von vielen und einer sehr hohen Verdunstung, be- Tausend Millimeter, ergeben tiefgründige, Tschernosem, der König unter den Böden günstigen Böden mit variablen Gehalten stark verwitterte und ausgewaschene Böden an leicht verfügbaren Mineralien, wie Kalk Zu den fruchtbarsten Böden unserer Erde mit niedrigen Nährstoffgehalten. Die üppige (Calciumcarbonat) oder Gips, welche nach zählen die Tschernoseme. Die Schwarzerden Vegetation ist nahezu die einzige Quelle der Verdunstung von Wasser übrig bleiben. haben eine hohe Anreicherung an Humus an Nährstoffen. Die Bauern versuchten Halbwüsten- und Wüstenböden sind mit ihrer bis in 60-80 cm Tiefe und sind tief schwarz früher durch ein ausgeklügeltes System charakteristischen Armut an organischer gefärbt. Schwarzerden entstanden auf kal- der Brandrodung –nur alle 40-50 Jahre– die Substanz und den vielfach vorhandenen kreichen Lockergesteinen (z.B. Löss) unter Nährstoffe aus den Pflanzen zu erhalten. Die Für die Beweidung mit Rindern, wie hier im Süden Costa Rica‘s wurden die Primär-Regenwälder abgeholzt. Die Weiden sind von geringer Qualität, verunkrauten und verbuschen sehr schnell. Herbizideinsatz ist allgegenwärtig. AGRI-KULTUR März 2015 / N°55
Dossier 7 Soweit das Auge reicht: fruchtbare Schwarzerde in Rumänien nahe der moldawischen/ ukrainischen Grenze. Trockene Sommer und Winter fördern die Winderosion. sommertrockenen, kontinentalen Klimabe- besonders in den warmen süd- dingungen im Osten Europas und in Asien. lichen Ländern erfolgreich für Wegen der Trockenheit dominierten Steppen die ländliche Entwicklung und mit Gräsern und Kräutern und einzelnen Lebensmittelversorgung sind. Baumgruppen, welche große Mengen an Gesunder Boden für optima- organischer Pflanzenmasse produzierten. les Pflanzen-wachstum UND Letztere vertrocknete im Sommer und der Klimaschutz kalte Winter begünstigte die Humusanreiche- rung. Bis heute profitieren die Kornkammern Gesunde Böden, die natürlich Europas von diesem Phänomen. für eine optimale Lebensmit- telproduktion notwendig sind, Bodenfruchtbarkeit durch Menschenhand können weltweit eine wichtige Diese unterschiedlichen, natürlichen Bedin- Rolle in der Einlagerung und gungen hatten für die Menschen verschie- Speicherung von Kohlendioxid dene Konsequenzen in der Beschaffung ihrer und bei der Anpassung beim Nahrung. Der Ackerbau in Verbindung mit Klimawandel spielen. Es gibt der Tierhaltung ergaben über Jahrtausende mehr organisch gebundenen Der Reisanbau, wie hier in Karnataka/Indien, findet statt auf guten sehr erfolgreiche Konzepte und konnten viele Kohlenstoff in unseren Böden, Schwemmlandböden in den Tropen und Subtropen. Menschen ernähren. Diese biologischen als in der Vegetation UND in Prozesse sind weltweit in allen Kulturen gut unserer Atmosphäre. Welt- erforscht, -auch wenn die Kenntnisse vieler weit sind 1.417 Pg (1015 Gramm) -Tonnen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz biologischer Prozesse des Bodenlebens Kohlenstoff in einem Meter Bodenschicht leisten und auf unseren Böden Lebensmittel noch zahlreiche Lücken aufweisen- und gespeichert, 456 Pg sind in der Vegetation produzieren. Laut IASS gehen jährlich über lassen Rückschlüsse auf deren Nachhal- und organischer Bodenauflage gelagert. Die 20 Millionen Tonnen Boden verloren. Es ist tigkeit oder eventuell auch Degradierung organische Substanz spielt eine herausra- also höchste Zeit weltweit was dagegen zu zu. Das Bevölkerungswachstum erzeugt gende Rolle bei der Einlagerung von CO2. Je tun. Bodenschutzziele und ein breiteres natürlich einen enormen Druck auf die Le- höher der Gehalt an organischer Substanz öffentliches Bewusstsein sind dafür not- bensmittelproduktion und auf den Boden, im Boden ist, desto nachhaltiger ist seine wendig, und das überall auf der Erde. dennoch sagen Berechnungen voraus, dass Fruchtbarkeit und umso höher ist auch sein Potential der CO2-Einlagerung. Raymond Aendekerk in den unterschiedlichen Klimazonen sehr IBLA produktive, auf traditionelle Bewirtschaf- Dennoch: Degradation, Bodenverdich- tungsweisen beruhende Systeme, gute und Quellen: Weltbodenkarte: tung, Verlust an Nährstoffen, Erosion und ausreichende Erträge für eine hohe Anzahl ftp://ftp.fao.org/agl/agll/faomwsr/wsavcl.jpg Siedlungsausbreitung verursachen alle an Menschen in einer Region zulassen. IASS: Institute for Advanced Sustainability zusammen den weiteren Fortgang des Auch die FAO hat in den letzten Jahren Studies e.V. www.iass-potsdam.de Klimawandels. erkannt, dass die Optimierung und Verbes- serung von traditionellen Methoden und die Wenn wir unsere Böden schützen und sie Wissensverbreitung bei vielen Menschen nachhaltig bewirtschaften, können wir einen AGRI-KULTUR September 2015 / N°57
Dossier Maison Viticole Roeder – Naturschutz durch Weinbau! Gespräch mit Luc Roeder aus Steinheim 8 Nachdem Luc Roeder durch die Förster-Aus- vorhanden, die ich unterhalte und pflege. bildung seine Passion zum Beruf machen Eine Trockenmauer habe ich sogar selbst konnte, war er auf der Suche nach einem errichtet. Diese Mauern bieten ein ideales neuen Hobby. Der Weinbau und die dadurch Habitat für Eidechsen und weitere seltene verbundene Arbeit mit und in der Natur geschützte Tier- und Pflanzenarten. Eines wurden zu einer weiteren Herausforderung. Tages wurde ich sogar bei meiner Arbeit im Für ihn war von Anfang an des Flairs wegen Weinberg auf ein noch nie zuvor gehörtes klar, die Südhänge der Sauerschleife von Geräusch aufmerksam, ich drehte mich um Rosport biologisch zu kultivieren. Nach der und erblickte eine ein Meter lange Glatt- Ausbildung kam es vorerst zum Kauf einer natter, die dabei war sich in die Mauer zu alten Streuobstwiese im Weinbergsareal verziehen. Ich verzichte in meinem Wingert von Rosport genannt „Hoelt“. 2009 war auf den Anbau von Leguminosen zwischen es endlich soweit, Luc Roeder durfte eine den Reihen, da in der „Hoelt“ die Artenviel- Weinbergslage sein eigen nennen. In den falt so hoch ist, dass es zu Schade ist, sie darauffolgenden Jahren kamen dann noch durch den Anbau von Stickstoffeinträgern einige Flächen hinzu. zu beeinflussen. Meine Trockenwiesen bewirtschafte ich so, dass die Artenvielfalt Die Eidechse – das Markenzeichen der Naturschutz durch Weinbau, wie setzen Sie nicht zerstört wird. Im Frühjahr blüht hier Weinlage „Hoelt“. das auf Ihrem Betrieb um? eine Vielzahl von Orchideen. Der Schutz der Der Naturschutz liegt mir sehr am Herzen. Artenvielfalt war auch meinem Vorgänger ich mit dem Gedanken in Zukunft noch Ich genieße es, im Weinberg zu arbeiten, ein großes Anliegen. Präparate aus der Biologisch Dynamischen die Ruhe und die Natur auf mich wirken Bewirtschaftung auszubringen, um die Wenn Sie nicht auf den Anbau von Stick- zu lassen. In meinen Weinbergslagen Pflanzen zusätzlich zu stärken. stoffliefernden Pflanzen setzen, wie gelingt sind teilweise noch alte Trockenmauern es Ihnen Ihre Reben trotzdem ausreichend Warum war von Anfang an klar, dass die mit Nährstoffen zu versorgen? Weinbaulagen biologisch bewirtschaftet Wir haben noch 2 alte Ponys, den daraus werden sollten? gewonnen Kompost bringe ich alle zwei Konventioneller Weinbau mit dem Einsatz Jahre auf meinen Flächen aus. Bis jetzt von systemischen Stoffen kam für mich funktioniert das sehr gut, allerdings spiele nicht in Frage. Denn nach der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln verdunstet der Die Weinlage „Hoelt“ zeichnet sich durch Stoff und ich würde ihn während meiner ihre Terrassen und Trockenmauern aus, Arbeit ständig einatmen. Schwefel die ihr ein besonderes Flair verleihen. und Kupfer versuche ich so wenig wie möglich auszubringen, meine Dosierung ist möglichst niedrig angesetzt, denn auch diese natürlichen Stoffe verdunsten. Betriebsspiegel: Bio passt zudem in den Na- turschutzgedanken (Schutz Gegründet: 2009 von Flora, Fauna Wasser Betriebsgröße: 1,27 ha davon 0,82 ha Weinbau, 0,05 ha & Luft), deshalb habe ich Streuobstwiese und 0,40 ha Trockenwiese gleich beim Kauf der Flä- chen angefangen in Um- Bio seit: 2012 stellung auf biologischen Weinbergslagen: Rosport „Hoelt“, Muschelkalkboden Landbau zu gehen. Rebsorten: Pinot Gris, Pinot Noir, Pinot Blanc, Elbling, Was macht Ihre Maison Riesling, neu angepflanzt Chardonnay und Auxerrois Viticole besonders? Philosophie: Jede Flasche Wein trägt zur Natur- und Unter meinen 0,82 Kulturlandschaft bei. h a We i n l a g e n versteckt sich Maison Viticole Roeder der älteste noch 27, rue de la Montagne | L-6586 Steinheim www.biowenzer.lu | luc.roeder@biowenzer.lu AGRI-KULTUR September Dezemberr 2015 2014 / N°57 N°54
wurzelechter Elbling Luxemburgs. Somit Wie vermarkten Sie Ihren Qualitätswein? habe ich das Privileg den wohl ältesten Elb- Den größten Teil verkaufe ich an Privatkun- ling des Landes zu lesen und nachher in Fla- den. Ein kleiner Teil geht an die Restaurants schen einfüllen zu lassen. Diese Rebsorte im Müllerthal. Jedes Jahr am Wochenende wurde vor über 100 Jahren angebaut, so vom 1. Mai organisiere ich gemeinsam mit kommt es, dass die Pflanzen langsam einem Künstler eine Weinprobe im „Dënzelt“ erschöpft sind und der Ertrag abnimmt, auf dem Markplatz in Echternach. Hier verkaufe ich den größten Teil meiner Pro- duktion. Viele Weinflaschen sind bereits vor der Ernte verkauft, vor allem der Elbling ist bei Kennern sehr beliebt. Haben Sie weitere Projekte für die Zukunft? Einen Teil des Obstertrags von der Einen Zukauf von Flächen wird es vorerst Streuobstwiese lässt Luc Roeder bei der nicht geben, da ich die Kapazitäten trotz „Eppelpress“ pressen, den restlichen Teil Familienunterstützung für meinen Ne- liefert er an Apfelsaftanlagen. benerwerbsbetrieb erreicht habe. Aber ich Die Domaine Sunnen-Hoffmann übernimmt habe neue Rebsorten, Chardonnay und im Lohnunternehmen die Weinherstellung Auxerrois, jeweils „Sélection Massale“ und das Abfüllen des Weins in Flaschen. angepflanzt, damit ich in Zukunft auch die ein oder andere interessante „Cuvé“ anbieten kann. Vielen Dank für das Gespräch, wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg im historischen Weinberg „Hoelt“. Julie Mousel und Daniela Noesen, Bio-Lëtzebuerg. /Fotos: Julie Mousel Ursprünglicher Weingenuss im Wingert - das erfreut auch den Winzer. Im Wein spiegelt sich die Qualität der Rebe zurück! deshalb steht in absehbarer Zeit eine Veredelung des Elblings ins Haus. Die Nachfrage nach diesem exklusiven und historischen Produkt ist dementsprechend hoch und macht unseren Betrieb interes- sant. Als Nebenerwerbsbetrieb ist es für mich ausschlaggebend Qualitätsweine zu produzieren, etwas anderes kann ich mir nicht leisten, wenn ich mich auf dem Markt durchsetzen möchte, Qualität vor Quantität. Nicht zu vergessen ist auch das Hervorheben des Naturschutzes, denn: Jede Flasche Wein trägt zur Natur- und Kulturlandschaft bei!
Dossier „Wir wollen nicht nur Saatgut vermehren, sondern die Vermehrer von Saatgut vermehren!“ Zu Besuch bei Frank Adams, verantwortlich im Gemüsegarten des Ansembourger Schlosses für den Anbau und die Saatgutvermehrung im Rahmen der Organisation SEED. Betriebsübersicht: 10 An verschiedenen Standorten wird Saatgut für unsere Ernährung, sondern auch für von traditionellen, samenfesten Gemüse- Natur und Umwelt bewusst geworden. 42 ar Gemüsegarten, sorten vermehrt, wie zum Beispiel im Bewässerung möglich Insbesondere Gemüse finde ich genial! Es Garten des Schlosses Ansembourg. Hier ein Anzuchtsgewächshaus (56 m2), lässt sich ohne großen Aufwand anbauen, vermehrt Frank Adams mit seinen Auszubil- 2 Folientunnel für die Saatgutvermehrung und man braucht im Vergleich zum Getreide (84 und 30 m2) denden und Helfern auf ca. einem halben nur wenig Fläche. Gemüse enthält alle Nah- Hektar an die 40 Sorten von etwa 25 Ca. 40 Gemüsesorten von ca. 25 Arten rungssubstanzen, die wir für eine gesunde sind in der Vermehrung (u.a. Tomaten, Gemüsearten. Einen Teil seines Saatguts Ernährung brauchen, man kann praktisch Kohl, Bohnen, Lauch, Zwiebeln, Sellerie, liefert er an seine belgischen Kollegen von Rote Bete, Mais, verschiedene Salate, nie zu viel davon essen! Gemüse bietet „Semailles“ bei Namur, ein anderer Teil Spinat, Radieschen, Gurken, Paprika, eine enorme Vielfalt und ist als wird auf den Veranstaltungen von SEED an Kürbis, verschiedene Kräuter etc.) Grundlage für die menschliche Privatgärtner abgegeben. In Ansembourg Spalierobstbäume, die im Schlosspark Ernährung einfach wunderbar stehen die Gärten Besuchern offen, die teil- stehen, der ein Erhaltungsgarten für alte geeignet, auch als Eiweißträger. Obstsorten ist weise auch mitarbeiten oder an Seminaren Dass, wir alle weniger Fleisch teilnehmen können. Aus Zeitgründen kann Bienen eines befreundeten Imkers essen sollten, hat sich ja mittler- Frank Adams nur Saatgutvermehrung aber Seit 2013 in die Organisation SEED ein- weile schon herumgesprochen; gebettet, die weitere Standorte in Luxem- keine wirkliche Züchtungsarbeit leisten. warum also nicht mehr Gemüse zu burg hat, unter anderem an der Ackerbau- Sein Hauptinteresse liegt ohnehin nicht schule in Ettelbruck. sich nehmen? in der Perfektionierung seiner Fähigkeiten, sondern darin, Menschen für diese Arbeit „Saatgut ist als Grundlage für unse- im eigenen Garten zu begeistern und sie re Ernährung fast wichtiger als der Boden.“ zu motivieren auch Gemüsesorten zu SEED – Som fir d‘Erhalen an d‘ Entwéck- erhalten. Denn… Frank Adams: Der Züchtungsansatz im lung vun der Diversitéit Biologischen Landbau setzt auf eine „Gemüse ist genial“ Gegründet am 21. Juli 2012, als Verein natürliche Resistenz der Sorten durch geführt ab dem 29. April 2013 Frank Adams: Ich hatte schon als Kind eine gute Anpassungsfähigkeit an lokale immer ein Faible für die Landwirtschaft. In Nicht nur die Erhaltung der Sortenvielfalt, Boden-, Klima- und Anbaubedingungen. sondern auch die Sensibilisierung über meiner Studentenzeit ist mir die Wichtigkeit Wichtig ist dabei besonders ein gutes die gesellschaftliche Bedeutung von der biologischen Landwirtschaft nicht nur Saatgut und die Information rund um den praktischen Samenbau hat sich SEED Da lacht das Gärtnerherz! zu Aufgaben gemacht. Dabei richtet sich die Gruppe bisher hauptsächlich an PrivatgärtnerInnen. Ziel ist nicht, für jeden Garten DAS passende Saatgut anzubieten. Ziel ist es, „Vermehrer zu vermehren“ – also Menschen, die ihr eigenes Saatgut aus- lesen und vermehren möchten und so nicht nur selten gewordene Sorten, sondern auch das Handwerk des Samen- baus am Leben erhalten. Weitere Info unter www.seed-net.lu
Dossier 11 11 Die Vielfalt des Gartens gibt ihm seinen besonderen Charme. Wurzelwerk, das es der Pflanze erlaubt Leguminosen eine vielseitige Alternative seitig unterstützen können, um so auch auch ohne zusätzliche künstliche Düngung dar. in Politik und Gesellschaft mehr Gehör zu und Bewässerung ausreichend Wasser und finden. Ein erstes Treffen ist für November Der Erhalt einer lokalen Nutzpflanzenvielfalt Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen 2015 geplant. heißt aber auch, dass die Kultur und Tradi- und mit den Bodenbakterien und -pilzen tion, die mit der Vermehrung der einzelnen Für alle Interessierten werden ab März effiziente Symbiosen einzugehen. Die Sorten verbunden ist, erhalten bleibt. 2016 wieder Saatgutkurse angeboten. Universal- oder Hochleistungssorten der Saatgut ist der Begleiter des Menschen Die Termine werden rechtzeitig auf den modernen konventionellen Züchtung sind durch seine Geschichte und somit auch Internetseiten von SEED, natur&ëmwelt demgegenüber oft auf die Unterstützung Teil seiner Identität. Das ist für mich ein und Bio-Lëtzebuerg zu finden sein. Und durch Betriebsmittel angewiesen, um gute wichtiger Aspekt! der Garten des Ansembourger Schlosses Resultate zu erzielen. Leider gibt es heute ist für Besucher zugänglich, falls schon noch viel zu wenig biologisch gezüchtetes Und für die Zukunft…? jemand neugierig geworden ist. Saatgut, so dass die biologische Land- Frank Adams: …da wünsche ich mir, dass wirtschaft oft auf konventionellen Ersatz Dani Noesen, Bio-Lëtzebuerg Menschen, die sich für Nutzpflanzenviel- zurückgreifen muss. Fotos: Julie Mousel falt, Saatgut oder das Gärtnern allgemein In Luxemburg gibt es tolle Initiativen, wie interessieren, sich einbringen und ak- die von Steve Schwartz, der im Klouschter- tiv mithelfen die Nutzpflanzenvielfalt zu gaard der Stadt Luxemburg und in seinem erhalten. Landwirte, Konsumenten und Erntezeit –schönste Zeit! Kraizschouschteschgaart in Leudelingen an Privatgärtner sollten da auf lange Sicht Radieschensamen für das nächste Jahr. die 500 Sorten von zum Teil in Vergessen- zusammenarbeiten. heit geratenen Nahrungspflanzen vermehrt, Aber auch die EU-Gesetzgebung oder François Kieffer, der als Selbstver- muss angepasst werden. Bei SEED sorger neben Gemüse auch alte Getreide- setzen wir uns für ein ausgewo- sorten vermehrt und zu Brot verarbeitet. genes Saatgutgesetz ein, das die (www.kraizschouschteschgaart.info) Nutzpflanzenvielfalt nicht nur schüt- Natürlich gehören zu den Luxemburger zen, sondern auch ausdrücklich Nutzpflanzenvielfaltsinitiativen auch die fördern kann und Vielfaltsinitiativen Obst-Projekte von natur&ëmwelt sowie endlich aus der eigentlich absurden noch einige andere mehr. Situation der Illegalität herausholt. In Ansembourg bauen wir jetzt im dritten Wie bei allen Initiativen, die im Klei- Jahr einen Populationsmais aus Frankreich nen wirken und von enormer Wich- an, der an interessierte Biobauern zum Ver- tigkeit für den Erhalt suchsanbau abgegeben werden soll. Der der Vielfalt sind, fehlt „Blanc de Moneïn“ ist ein „Polentamais“ es an Manpower, um Vorsicht bei der Ernte! Die Samen springen bei der geringsten für die menschliche Ernährung, kann aber die zahlreichen Projekte Berührung aus der Schale. auch gut als Futtermais eingesetzt werden. und Ideen in die Tat umzusetzen. Daher er- „Ich habe immer ein paar Bohnensamen in der Hosentasche.“ hofft sich Frank Adams viel von der Entwick- Frank Adams: Die Arbeit in der Nutzpflan- lung eines Netzwerkes, zenvermehrung hat auch einen hohen in dem alle Initiativen Spaßfaktor für mich. Bohnen und Le- Luxemburgs, die sich guminosen finde ich sehr spannend in um den Erhalt der Nutz- ihrer Vielfalt, aber auch in ihrem Potential pflanzenvielfalt bemühen, Eiweiß für die Ernährung zu liefern. Für die zusammenkommen, sich Senkung unseres Fleischkonsums stellen austauschen und gegen- AGRI-KULTUR September 2015 / N°57
Dossier Einen Aktionsplan Biologische Landwirtschaft bis 2020 für Luxemburg 12 Erster EU Aktionsplan konnten in dieser Zeit nicht alle Sektoren biologische-konventionelle Landwirtschaft bearbeitet werden. erstellt (Öko-Öko-Studie, 2011) und mehr- Die EU bestimmt in weiten Teilen die ge- jährige Getreidesortenversuche auf Bio-Be- samte Agrarpolitik. Mit dem Ausbreiten Es wurde diverses Infomaterial für die trieben eingerichtet. Auch die Biolandbau - des biologischen Landbaus auf nationaler Konsumenten, wie z.B. ein Bio-Einkaufs- aus- und weiterbildung wurde mit dem und europäischer Ebene hat die EU 1991 führer, erstellt und laufend aktualisiert. LTA (Lycée Technique Agricole Ettelbruck) die finanzielle Förderung des biologischen Die ASTA präsentierte den Biolandbau auf analysiert und Vorschläge für Programme Landbaus über die gemeinsame Agrarpoli- verschiedenen Messen und Ausstellungen. erarbeitet. tik eingeführt. In verschiedenen Ländern, Der Bio-Agrar-Preis wurde eingeführt und wie z.B. Österreich, den skandinavischen und einigen zentraleuropäischen Ländern hat dies zu einer Umstellung konventio- neller Betriebe auf biologischen Landbau geführt. Durch die Lobbyarbeit der biolo- gischen Landbauverbände veröffentlicht die EU 2004 den ersten „Europäischen Aktionsplan für ökologische Landwirtschaft und ökologisch erzeugte Lebensmittel“. Im Fokus stand die Erkenntnis, dass „die Entwicklung des biologischen Landbaus den Marktgesetzen unterliegt“ und dass „die biologische Landbewirtschaftung anerkanntermaßen öffentliche Güter er- bringt, vor allem im Umweltbereich, aber auch zur ländlichen Entwicklung und in gewisser Hinsicht zur Verbesserung des Tierschutzes. Unter diesem Gesichtspunkt sollte die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft von der Gesellschaft ge- fördert werden.“ Ein etwas später Start… Erst 2008 wurde dann auch in Luxem- burg ein erster nationaler Aktionsplan für die Biologische Landwirtschaft ins Die Aufklärung der Verbraucher ist nach wie vor ein wichtiges Thema und verlangt Kontinuität. Leben gerufen. Es war klar, dass das Hierzu braucht es weiterhin verstärkt Unterstützung über einen abgestimmten Aktionsplan Biologische Landwirtschaft. vorgeschlagene 21 Punkte-Programm der EU nicht komplett umgesetzt werden die Großküchen und Restaurants wurden Learning by doing! konnte. Die Arbeitsgruppe, bestehend für den Gebrauch von biologischen Lebens- aus Vertretern aus dem Landwirtschafts- Bilanzierend kann festge- mitteln sensibilisiert. Die Akteure des Bio- ministerium, den landwirtschaftlichen stellt werden, dass die landbaus in Luxemburg wie Bio-Lëtzebuerg Verwaltungen, dem Handel, der Verarbei- ersten Gehversuche in und das IBLA waren an vielen Aktivitäten tung, des Bioanbauvereins und der Biofor- diesen 5 Jahren gemacht des Bioaktionsplanes maßgeblich beteiligt. schung, hat einige Schwerpunkte aus dem wurden und der Erfolg, So wurden im Rahmen der Öffentlich- 21 Punkte-Programm des EU-Bio-Aktions- wenn man ihn an der keitsarbeit Hoffeste für Konsumenten, plans festgelegt, zu denen verschiedene Zahl der Betriebsum- Umstellungsseminare für Produzenten Akteure Projekte durchführen sollten. Die stellungen misst, sich mit zugehörigem Infomaterial etc. von ASTA (Administration et Services Tech- eher in Grenzen hält. Bio-Lëtzebuerg in enger Kooperation mit niques de l’Agriculture) hat in den ersten Um die biologische der ASTA organisiert. Das IBLA hat in Zu- Jahren die Märkte und Strukturen in den Landwir tschaft in sammenarbeit mit der ASTA ein Netzwerk Bereichen Biofleisch, -gemüse, -getreide Luxemburg jetzt auch mit 8 biologischen Demonstrationsbe- und –milch in Luxemburg evaluiert. Leider an die Nachfrage des trieben aufgebaut, eine Vergleichsstudie AGRI-KULTUR September 2015 / N°57
Zwei Expertinnen Dossier des dänischen Landwirtschafts- ministeriums besuchten die Luxemburgische Aktionsplan- Arbeitsgruppe und stellten ihre Maßnahmen vor. Verbrauchers anzu- und folgende typische Merkmale ausge- Forschung, Export, staatliche Großküchen 13 passen (die ist in macht: und Schulen, u.a. werden in 1-3 jährigen dieser Zeit nämlich Programmen gefördert. Der Aktionsplan • Beteiligung der Akteure am Planungs- rasant gestiegen), wurde über einen Zeitraum von einem Jahr prozess des Aktionsplanes und an seiner müsste der Bio-Ak- erstellt und es wurden externe Experten der Implementierung tionsplan in Luxem- Kommunikation und des Marketings, sowie burg überarbeitet • Explizite Aussagen zur strategischen viele Akteure hinzugezogen. Umgerechnet und neu aufgestellt Rolle des Ökolandbaus im Rahmen der werden bis 2020 ca. 2,1 €/Einwohner und werden. Leider wurde allgemeinen Agrarpolitik Jahr in Dänemark und über 335€/Betrieb das Budget des Akti- (ohne Umstellungs-Flächenprämie) für • Analysen des Status Quo und Identifizie- onsplanes im Laufe der den Biolandbau an staatlichen Geldern rung von kollidierenden sowie fördernden Jahre zurück gefahren, ausgegeben. Für Luxemburg würde das Politikbereichen und so dass keine Weiterent- heißen: mindestens 1,5 Mill. €/pro Jahr wicklung des Aktionspla- • Formulierung klarer Strategie- und Wachs- in den Biolandbau zu investieren, wenn nes möglich war. tumsziele hinsichtlich der Anbaufläche oder auch wir eine Verdoppelung der mageren des Marktanteils. 3-4% Bio-Fläche bis 2020 anstreben wol- Bereits 2013 hat auch die Einfach nachmachen, wenn etwas gut ist! len. Auch unsere Nachbarn in Wallonien EU einen neuen Aktionsplan peilen eine Verdoppelung ihrer Bio-Flä- vorgestellt, welcher wieder Wir sollten uns nun in Luxemburg an den che bis 2020 auf 16% an. Sie verfügen als Anhaltspunkt für einen erfolgreichen Ländern orientieren und ebenfalls über einen gut strukturierten neuen Luxemburger Bio-Akti- die gewonnenen Erfahrungswerte der 30-Punkte-Aktionsplan. Da gibt es einiges onsplan dienen könnte. vergangenen Jahre nutzen, um einen Plan aufzuholen, haben die wallonischen Bauern Es wurde festgestellt, dass mit gezielten, abgestimmten Aktionen sich doch bereits im Bio-Fleischexport die Länder, die in den letzten bis 2020 zu entwickeln. Hierzu wurden nach Luxemburg etabliert. Bio-Landbau 15 Jahren den biologischen bereits 2 Expertinnen des dänischen ist eine Soft-Investition in die Zukunft Landbau besonders weit entwi- Landwirtschaftsministeriums in unsere für unsere gesamte Landwirtschaft und ckeln konnten und nahe an der Aktionsplan-Arbeitsgruppe eingeladen. Lebensmittelproduktion. 10%-Grenze Biolandbaufläche Der dänische Aktionsplan sieht vor, die Raymond Aendekerk angekommen sind, zusätzlich zu biologische Landbaufläche bis 2020 von den Flächenprämien entsprechend 6,9 auf 14% zu verdoppeln. Hieran sind Quellen: mehr in die Förderung des Biolo- mehrere Ministerien beteiligt, da der bio- * Jürn Sanders, Otto Schmidt ; Öko- gischen Landbaus investiert haben. logische Landbau und die Ernährung sämt- Aktionspläne : Den biologischen liche Lebensbereiche umfasst. Umstel- Landbau in der Politik verankern ; Die beiden Agrarexperten Otto lungsförderung, Beratung, Innovationen Oekologie&Landbau, 171,3/2014 Schmidt und Jürn Sanders* haben in der Lebensmittelindustrie, Mehrkosten, europäische Aktionspläne analysiert Getreide-Sorten-Versuchsfelder, die seit 5 Jahren auf Biobetrieben angelegt wurden, sind über den Aktionsplan Biologische Landwirtschaft finanziert worden. Sie geben den Bauern eine Hilfestellung bei der Auswahl der Getreidesorte für die Aussaat.
Agenda 1 Gemeinsam säen für eine gentechnikfreie und bäuerliche Landwirtschaft 4. Oktober 2015 in Fischbach Save the dates: 4. Oktober Zukunft Säen um 15:00 Uhr auf dem Betrieb Dormans-Reiff und Sohn in Fischbach (Duerefstrooss 23, L-9749 Fischbach,Clervaux) in Zusammenarbeit mit 2015 dem Naturpark Our und der Gemeinde Clervaux. 14 Programm: LUXEMBURGER SAATBAU- GENOSSENSCHAFT Tel.: (00352) 26 32 33 - 25 Fax: (00352) 26 32 33 - 34 www.lsg.lu Organisation: Bio-Lëtzebuerg 15:00: Treffpunkt auf dem Betrieb Dormans Reiff & Sohn 15:05: Begrüßung Pierre Dormans 15:15: Begrüßung Carole Dieschbourg Umweltministerin und Fernand Etgen Landwirtschaftsminister 15:25: Begrüßung Emile Eicher Bürgermeister der Gemeinde Clervaux und Präsident des Naturpark Our 15:35: Begrüßung Daniela Noesen Direktorin Bio-Lëtzebuerg asbl. 15:40: Abmarsch zum Feld 16:00: Beginn des Säens 17:00: Ehrenwein und Imbiss am Hof (Bitte Schuhwerk und Kleider den Witterungsverhältnissen anpassen.) Gerne können Sie die Aktion mit einer Spende unterstützen. Vielen Dank! BCEE LU59 0019 3955 1816 5000 | CCPL LU74 1111 0142 5997 0000 10. Oktober Protestmarsch STOP TTIP 2015 Treffpunkt: 11:00 Uhr auf dem Platz „Place du Glacis“ in Luxemburg Stadt 30. Oktober Bio-Symposium: Biolandwirtschaft im Gespräch – 2015 Wie wir den Biolandbau in Zukunft gestalten können! Mit Gastrednern aus Deutschland und der Schweiz. Sie referieren zu den Themen: Biolandwirtschaft aus der Sicht des Konsumenten, des verarbeitenden Gewerbes und des modernen Bauern, mit anschließender Podiumsdiskussion. Ort: Roodt-Syre im Syrkus http://www.syrkus.lu Programm: 10:00 – 10:15 Uhr: Begrüßung durch die Direktorin Daniela Noesen 10:15 – 11:00 Uhr: Dr. Tanja Busse Warum die Biolandwirtschaft keine Wegwerfkälber produzieren darf - Die Krise der industriellen Landwirtschaft und was die Biolandwirte daraus lernen können. 11:00 – 11:45 Uhr: Dr. Alexander Beck Qualität begreifen - Die Aufgabe des Bio Verarbeiters 12:00 – 13:00 Uhr: Mittagspause 13:15 – 14:00 Uhr: Martin Ott Die Vision der biologischen Landwirtschaft aktuell oder überholt? 14:10 – 15:40 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema Biolandbau innerhalb der Gesellschaft mit den 3 Gastrednern, sowie einem Produzenten, einem Verarbeiter und einem Vertreter aus der Politik. Ein Moderator leitet die Diskussion und schließt die Veranstaltung. Verpflegungsunkosten pro Person: 25€ (für Kaffeepause und Mittagessen), 10€ (ohne Mittagessen) Anmeldungen bis zum 25. Oktober 2015 bei Julie Mousel: mousel@bio-letzebuerg.lu, Tel: 26 15 23-74 (von 08:00 – 15:00 Uhr), Fax: 26 15 33-81 Die Anmeldung wird erst beim Eingang der Überweisung gültig.
Rückblick 15 Wo die Vielfalt gepflegt wird… Die Fachgruppe Demeter zu Besuch auf „Haus Bollheim“ An der KÜSTE tanken wir auf: Der weite Blick, das Spiel der Wellen, die Erinnerung Manchmal muss man ein bisschen über den Tellerrand schauen und andere Betriebe besuchen. Am Samstag, den 11.7.2015 machten wir uns auf den Weg nach Zülpich bei Euskirchen und wurden dort auf Haus Bollheim 15 an endlose Sommerferien – all das rufen Sie mit von Hans von Hagenow, einem der Betriebsleiter, empfangen. Er führte uns sowohl in die Geschichte und einer Tasse Küstenwind wieder wach. Er ist einer die Aktivitäten des Hofes ein als auch über den Hof. von vier Regionalen Schätzen und sowohl im Bio- Seit 1981 wird hier biologisch-dynamisch gewirtschaf- laden als auch auf shop.lebensbaum.de erhältlich. tet. Es gibt Ackerland, etwas Grünland, Gemüsebau, Getreidezüchtung, Milchkühe, Legehennen und Bruder- hahnmast, Käserei, Hofbäckerei und einen Hofladen mit vielen hofeigenen Produkten, Naturkostvollsortiment und Terrassencafé. Auf Haus Bollheim arbeiten etwa 40 Menschen, was angesichts der Vielfalt der Aufga- ben auch sicher angemessen ist. Was wirklich beein- druckt ist, dass Haus Bollheim seine Aktivitäten und Tätigkeitsfelder auch gut in der Öffentlickeit darstellt, das bedeutet, dass über Internet (www.bollheim.de), Flyer, Rundbriefe, Gesprächsrunden, Kinderaktivitäten Beziehung zum Kunden hergestellt wird. Durch eine an- sprechende Aufmachung werden auch schwierige Themen einfach aufbereitet und die Kunden in die Projekte mit einbezogen (z.B. Bruderhahnmast, Getreidezüchtung). Wir konnten in diesem Sinne eine echte Hofindividualität kennenlernen. Anja Staudenmayer All unsere Regionalen Schätze lassen sich von beliebten Ferienzielen inspirieren und enthalten eine prominente Zutat aus der jeweiligen Region. Pommerscher Sanddorn prägt die Rezeptur des Küstenwinds. Dieser Tee schmeckt herrlich fruchtig- frisch. Als wenn Sie grad der Sommer Die Besucher im Zuchtgarten von Haus Bollheim. KÜSSTE . FEINSTE BIOQUALITÄT SEIT 1979 AGRI-KULTUR September 2015 / N°57
Bio-Lëtzebuerg - Vereenegung fir Bio-Landwirtschaft Lëtzebuerg asbl Bio-Lëtzebuerg ist 2012 aus einer Fusion Aktionsplans für Biolandwirtschaft des eigene Label kann von interessierten der zwei Luxemburger Pionier-Bio-Ver- Landwirtschaftsministeriums hat der Produzenten und Verarbeitern auf ihrem bände Bio-LABEL und Demeter-Bond Verein sich so weit wie möglich bei der Hof- oder Firmenschild oder auch auf hervorgegangen. Ziel und Zweck dieser Ausarbeitung des PDR eingebracht, um ihren Etiketten genutzt werden. Diese Verschmelzung war die Stärkung der die bisherigen Nachteile für die Bio-Pro- Nutzung wird mit jedem Interessenten Bio-Bewegung in Luxemburg durch Bün- duzenten im Verhältnis zu den Konven- vertraglich geregelt und beinhaltet auch delung der Kräfte und deren Professi- tionellen einigermaßen auszugleichen. die Zahlung einer Lizenz, mit der es dann onalisierung durch eine koordinierte Neben dieser politischen Arbeit wendet auch möglich wird, die so gekennzeichne- Mitarbeiterschaft. sich der Verein mittels des vierteljährlich ten Produkte zu bewerben. Da nicht jeder erscheinenden Magazins Agrikultur, mit Mitgliedsbetrieb Produkte zum direkten Ordentliche Mitglieder des Vereins kön- Vorträgen und Konferenzen an die Öffent- Verkauf hat, oder nicht auf diese Form nen in erster Linie die landwirtschaft- lichkeit, um diese für diese ökologischste der Kennzeichnung angewiesen ist, ist lichen und gärtnerischen Betriebe werden, Form der Landwirtschaft zu sensibilisieren die Nutzung dieser Vermarktungsunter- die den in den Statuten des Vereins fest- stützung nicht obligatorisch. gelegten Richtlinien nachkommen, sowie Zum anderen ist es notwendig, die Arbeit Verarbeitungs- und Handelsbetriebe, die mit den Mitgliedern nicht zu vernachlässi- „Mitglied bei Bio-Lëtzebuerg asbl.“ Bio-Lëtzebuerg-Produkte verarbeiten, gen. Die hierfür notwendige Beratung der oder „Member bäi Bio-Lëtzebuerg asbl.“ verpacken und handeln. Andere Interes- Bauern und Gärtner wird zurzeit vom IBLA Möchten Mitgliedsbetriebe das neue senten und Freunde der Bio-Bewegung im Auftrag von Bio-Lëtzebuerg geleistet. Logo nicht nutzen, können sie dennoch können Fördermitglied oder unter be- Für diese Leistungen zahlt jedes Mitglied ihre Mitgliedschaft beim Verein nach stimmten Umständen auch ordentliches einen flächenbezogenen Beitrag. Außen kommunizieren. Es besteht hier Mitglied werden. die Möglichkeit folgenden Slogan unter Unser neues Logo Bio-Lëtzebuerg übernimmt für seine bestimmten Nutzungsbedingungen zu Mitglieder unterschiedliche Aufgaben. Wir sind stolz Ihnen das neue Zeichen für verwenden: Bioprodukte aus der Region, die exklusiv Zum einen vertritt der Verein die Interes- von Bio-Lëtzebuerg-Betrieben produziert sen seiner Mitglieder nach außen, dies werden, vorzustellen. sowohl auf politischem Felde als auch insgesamt in der Gesellschaft. Neben Hiermit bietet Bio-Lëtzebuerg seinen der Mitarbeit in der Arbeitsgruppe des Mitgliedern eine Unterstützung für die Vermarktung ihrer Produkte an. Das Wollen Sie mehr wissen über den Verein? Die Bedingungen für den Beitritt, die Arbeitsgruppen und Pro- jekte, die Mitgliederbeiträge, die Nutzung des neuen Logos oder über sonstige Formen der Un- terstützung? Dann können Sie sich gerne an uns wenden. Daniela Noesen und Julie Mousel 13, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach • E-Mail: info@bio-letzebuerg.lu • www.bio-letzebuerg.lu • Tel.: 26 15 23 74
Aktuelle Mitglieder von Bio - Lëtzebuerg Gemüse / Obstbau Goedert Charles, Ospern 1 1 Hamen Nico, Drauffelt Adams Fränk, Ansembourg 2 Hoeser-Haff, Bergem Aendekerk Raymond, Betzdorf Houtmann Jos, Buschdorf Ateliers Kräizbierg, Düdelingen 1 Jacobs Francis, Kalborn Autisme Luxembourg, Beckerich Jemming-Schmit Marie-Antoinette, Kahler Biwer Georges, Dalheim* Johanns Jos, Assel C.N.D.S. Les Services de l‘Entraite, Troivierges 3 Kaes-Haff, Hoscheid-Dickt 1 CIGL-Esch “Projekt Kalendula“, Esch-sur-Alzette 3 Kass-Haff sàrl., Rollingen CIGL-Pétange asbl, Pétange 1 Keiser Amand, Tadler Co-Labor - Grénge Kuerf, Walferdingen Kintzle‘s Haff, Harlange 1 Forum pour l‘Emploi - Am Gärtchen, Diekirch Kleer Mario, Everlange Frising Marc, Harlange Kler Claude, Bertrange Haff Ditgesbach, Ettelbrück 1 Koeune Marco, Harlange Klein Thessy, Beckerich Laeisenhof, Trier D 2 Krijnse-Locker Hugo, Mamer Lambert Guy, Walsdorf Mousel Annick, Longsdorf* Linden-Wirth Josiane, Reichlange 2 Philipp-Rausch Sylvie, Steinsel Mailliet Camille, Kehmen 1 ProActif - Am Gärtchen Süd, Luxembourg Mathieu Christian, Derenbach Brennerei Meyers-Weis Guy, Windhof 3 3 Schanck-Haff, Hupperdange Bertrand-Graf Jean-Pierre, Hostert 1 Scharll Roland, Lellingen Schmit André, Düdelingen Weinbau Sobral Julio, Christnach Beissel-Becker Joé, Bous 3 Van Dyck Serge, Leudelange Entringer Carlo, Lenningen Wilhelm Christian, Capellen Krier-Bisenius Jean-Paul, Bech-Kleinmacher* 1 Witry Pierre, Dippach Krier-Welbes Guy, Ellange-Gare Krippes René, Rosport Roeder Luc, Steinheim Imker 2 Bienenlehrstand, Grevis Michel, Hollenfels Sunnen-Hoffmann Yves, Remerschen 3 Collette Michel, Mertzig Dammé Roger Ackerbau und Viehzucht 1 1 Hamen Nico, Drauffelt 1 An Miergen, Gosseldingen 1 Kalmes Nico, Bivange Arend-Stemper Guy, Pétange 2 Paquet Yves, Hostert Baltes-Alt Daniel, Stegen Thiel Marc, Manternach Bertrand Johny, Übersyren 3 Van der Pal-Becker Steffan, Pratz 2 Betriebsgemeinschaft Terrenhof, St. Vith B 2 Wenkin-Grenez Chantal, Niederanven Born Rüdiger, Morbach D Brandenburger Marc, Filsdorf Colling von Roesgen Jean-Louis, Colmar-Berg Verarbeiter / Händler 3 BIOG, Münsbach Dondlinger Albert, Ospern 3 Biogros, Münsbach Dormans Reiff und Sohn, Fischbach BIO-OVO S.A., Buschdorf Emering Marc, Sprinkange Boulangerie-Pâtisserie Scott, Luxembourg 1 Fischbach-Reiff Annick, Enscherange 3 OIKO-Bakhaus, Münsbach François Patrick, Hostert Alle hier aufgelisteten Betriebe sind Mitgliedsbetriebe von Bio-Lëtzebuerg asbl. und halten sich an die 3 zusätzlichen Anforderungen die für eine Mitgliedschaft erfüllt werden müssen. * Betriebe 1 Bio LËTZEBUERG 2 Demeter Betriebe 3 Demeter und Bio in Umstellung Logo Nutzer LËTZEBUERG Betriebe www.bio-letzebuerg.lu www.facebook.com/bioletzebuerg
Bio-Lëtzebuerg - Vereenegung fir Bio-Landwirtschaft Lëtzebuerg asbl Die neue Kollektivmarke Bio LËTZEBUERG • Der Konsument findet unter diesem Zeichen Bioprodukte, die exklusiv von Mitgliedern des Vereines Bio-Lëtzebuerg asbl. pro- duziert wurden. • Ein mit Bio LËTZEBUERG gekennzeichnetes Einzelprodukt, wie z.B. Milch, beinhaltet zu 100% Milch von lizensierten Bio-Lëtzebu- erg-Mitgliedsbetrieben. • Ein Mischprodukt, wie z.B. Brot darf mit Bio LËTZEBUERG gekennzeichnet werden, wenn der Verarbeiter, als lizensiertes Bio-Lëtzebuerg-Mitglied, Zutaten verarbeitet, die wenigstens zu 55% aus der Produktion von Bio-Lëtzebuerg-Mitgliedsbetrieben stammen. • Die lizensierten Mitglieder von Bio-Lëtzebuerg können die Kol- lektivmarke als Werbeträger und Kommunikationsmittel, z.B. ein Hofschild, ein Flyer, etc. nutzen. • Jedwede Nutzung der neuen Kollektivmarke ist an einen zusätz- lichen Lizenzvertrag bei Bio-Lëtzebuerg gebunden. AGRI-KULTUR September 2015 / N°57
Rückblick 19 Besichtigung der Versuchsflächen des IBLAs: Sortenversuche für die Praxis Auch in diesem Jahr konnte das „Institut fir biologësch Landwirt- 19 schaft an Agrarkultur Lëtzebuerg“ (IBLA) die Landwirte bei drei Feld- begehungen begrüßen. Die erste Feldbegehung fand am 17. Juni auf der IBLA Versuchsfläche Kaesfurt (Heinerscheid) statt. Am 29. Juni stellte das IBLA seine Winter- und Sommer- getreide-Sortenversuche im biologischen Anbau auf dem Karelshaff im Beisein des Landwirtschaftsministers Fernand Etgen vor. Die letzte Feldbegehung fand am 10. Juli in Zusammenarbeit mit dem Lycée Technique Agricole (LTA) auf den Versuchsflächen des LTAs in Huldange, Wilwerdange und der IBLA Versuchsfläche Kaesfurt statt. Die Teilnehmer der Feldbegehung schauen sich die Bio-Sommergetreide-Sortenversuche auf der Kaesfurt an. / Foto: Serge Heuschling, LTA Auf den IBLA Versuchsflächen wurden logischen Anbau durchgeführt. Die Sorten- die Winter- und Sommergetreide- Sor- versuche wurden auf zwei Versuchsstand- tenversuche im biologischen Anbau, orten ausgesät, den Betrieben „Karels- die in Zusammenarbeit mit dem LTA, haff“ von Jean-Louis Colling-von Roesgen, den ASTA Laboren (Administration des Colmar-Berg und „Schanck Haff“ von Jos Services Techniques de l’Agriculture) Schanck, Hupperdange. und Bio-Lëtzebuerg durchgeführt werden, Es werden interessante Ergebnisse erwar- besichtigt. Seit 2010 prüft das IBLA tet, in Bezug auf die Trockenstresstoleranz im Rahmen des „Aktionsplans für bio- der verschiedenen Sorten. logische Landwirtschaft Luxemburg“ mit Unterstützung der ASTA verschiedene Wintergetreide auf ihre Eignung für Weitere Infos unter: www.ibla.lu den biologischen Anbau in Luxemburg. Evelyne Stoll und Hanna Heidt, IBLA Zusätzlich wurden 2014 erstmals auch E-Mail: stoll@ibla.lu; Tel: 621 28 74 66 Sommergetreide-Sortenversuche im bio-
Sojabohnen wachsen im Herzen Europas ich und Österre , Frankreich Soja aus D eu ts ch la nd chem Anbau ert ökologis re ies So ja aus kontrolli dwirte Gentechnikf 0 Vertragslan r So ja fe ld er - über 10 Hekta u Rund 1.600 en Sojaanba europäisch En ga ge m ent für den Seit 1997 Taifun-Anbauberater Fabian von Beesten (l.) und Vertragslandwirt Ulrich Zimmermann (mit Sohn) stellen ein Hinweisschild zum Sojaanbau auf.
Rückblick 21 „Ech si Bio“ auf der Foire Agricole in Ettelbrück 2015 mischten die Bio-Stände zum 4-mal im Zelt von „sou schmaacht Lëtzebuerg“ mit. 21 Ermöglicht wurde der Auftritt durch die finanzielle Unterstützung im Rahmen des Bioaktionsplans der ASTA und durch die gute Zusammenarbeit mit der Aktion „sou schmaacht Lëtzebuerg“ von der Landwirtschaftskammer. Nicht zu vergessen das Engagement der Mitglieder und Mitarbeiter von Bio-Lëtzebuerg, IBLA und BIOG, sowie der Produzenten. Zu den Infoständen zählten die ASTA, die BIOG, Bio-Lëtzebuerg sowie das IBLA. Bei den Produzenten BIOG (Milchprodukte), Biohaff Baltes (Ziegenkäse), Bio-Maufel (Fleisch) und Hoffmannshaff (Viz) wurden die Produkte ausgestellt, zur Verköstigung angeboten und verkauft. Bio-Lëtzebuerg und IBLA baten freitags interaktive Workshops für Schulklassen an, bei denen die Kinder begeistert mitmachten. Das IBLA brachte den Kindern das Thema Leguminosen spielerisch Auf dem Stand der IBLA konnte man sich eine Vielzahl von näher. Es hatte eine Vielzahl an Leguminosenpflanzen und – Leguminosen anschauen. Körnern im Gepäck, die das Erklären der Bedeutung von Legu- minosen erleichterte. Die Kinder versuchten die Samenkörner den Pflanzen zuzuordnen und durften einige Lupinen-Samen einpflanzen oder mit nach Hause nehmen um im eigenen Garten auszusäen. Mit seinem Stand wollte das IBLA die Vielfalt der Leguminosen aufzeigen und auf ihre Wichtigkeit bezüglich Acker- vielfalt, Bodenfruchtbarkeit und Futterautarkie in einer guten Fruchtfolge hinweisen. Bei Bio-Lëtzebuerg beschäftigten sich die Kinder mit den Themen Boden, Pflanzen und Bienen. Sie durften anschließend Honig kosten und eine Bienenweide zum Mitnehmen in ein Töpf- chen pflanzen. Der Bienenteil wurde freundlicherweise vom SNJ aus Hollenfels übernommen. Ziel des Bio-Lëtzebuerg-Standes war es, das neue Logo „Bio LËTZEBUERG“ für Bio-Produkte von seinen Mitgliedsbetrieben, bekannt zu machen. Eine breite Palette von Bio LËTZEBUERG Produkten wurde präsentiert und teilweise zur Verköstigung angeboten. Die Kinder konnten durch Riechen und Fühlen die verschiedenen Facetten des Bodens entdecken. Die BIOG stellte erstmals die neuen „Bio-Stoffi-Desserts“, ebenfalls mit dem Bio LËTZEBUERG Logo versehen, vor. Die Besucher der FAE hatten das exklusive Vergnügen die ersten 3 von 5 Kreationen zu kosten, Apfel-Birne, Kirsche und Erdbeere (weitere Sorten sind Heidelbeere und Blutorange). Die kühlen Desserts und das BIOG-Eis waren an den heißen Sommertagen eine willkommene Erfrischung und wurden somit zum Publikumsmagneten. Neben den süßen Köstlichkeiten bat die BIOG auch diverse Milchprodukte wie z.B. Käse zur Verköstigung und zum Verkauf an. Sonntags nachmittags wurde auf der großen Bühne im Zelt von „sou schmaacht Lëtzebuerg“ der Bioagrarpreis für Innovationen im Biolandbau von Herrn Minister Etgen vergeben. Der Preis für landwirtschaftliche Betriebe, die biologisch bewirtschaftet werden ging an das Projekt „Heutrocknungsanlage“ von Patrick François. Der Preis für Verarbeiter, Händler und Organisationen im Bereich der biologischen Landwirtschaft ging an Cactus. Julie Mousel, Bio-Lëtzebuerg und Evelyne Stoll, IBLA Die Verköstigung auf dem BIOG-Stand war ein Publikumsmagnet.
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