FORUM ALPINUM 02-2020 - www.sggm-ssmm.ch - SGGM Schweizerische Gesellschaft für ...

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FORUM ALPINUM                            02-2020

      25
       Jahre SGGM:                                Seite 5
         Jubiläumsweekend im Schnee

      Aus Fehlern lernen:                        Seite 13
         Wenn das Seil nicht läuft

      Gelungene Kurspremiere:                    Seite 15
         Freeriden und Medizin

      Höhenmedizin
                  in Nepal:                      Seite 17
         Reduktion auf das Wesentliche

                              www.sggm-ssmm.ch
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Inhalt | Ausgabe 02 – April 2020

Inhalt
03       Tommy Dätwyler | Editorial
05       Judith Hillner | Jubiläums-WE im Berner Oberland
06       Jonathan Schütze | Improvisieren im Winterkurs
11       Forum Alpinum | Bruno-Durrer-Fellowships
13       Corinna Schön | Aus Fehlern lernen
15       Lita Bieberstein | Freeride und Medizin: Kurspremiere                                                 www. spit zhorn.ch

17       Judith Hillner | Höhenmedizin in Nepal – Interview mit Karolina Büchel
20/21 Pinwand | Nachrichten
                                                                                                                  w w w. s p i t z h o r n . c h

23       Agenda | Wichtige Daten

     Nicht ein Unikat
     sondern
     dein Unikat

       SWISS HANDMADE                                   www.karlenswiss.ch

                                                                                  Titelbild: SGGM-Kurse machen glücklich!
Impressum Forum Alpinum                                                           Kurs «Freeride und Medizin 2020» (Foto SGGM)

Herausgeber / Éditeur                                                             Layout / Mise en page
Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin                                    Druckform – die Ökodruckerei
Société suisse de médecin de montagne                                             Gartenstrasse 10, 3125 Toffen
Società Svizzera di Medicina di Montagna
                                                                                  Erscheinen
Präsidium / Présidence                                                            4 x jährlich / par an
Corinna Schön
Email: praesident@sggm-ssmm.ch                                                    Redaktionsschluss Ausgabe 03 – 2020
                                                                                  Mitte Juni 2020
Kassier / Caissier
Michael Bigger                                                                    Druck / Impression
Email: kassier@sggm-ssmm.ch                                                       Druckform – die Ökodruckerei
                                                                                  Gartenstrasse 10, 3125 Toffen
Beitritts-Anmeldung / Inscription d’entrée
Sekretariat SGGM                                                                  Jahrgang
Daniela Berther, Langenjohnstrasse 4, 7000 Chur                                   26, Nr. 2, April 2020
Email: sekretariat@sggm-ssmm.ch
Redaktion / Rédaction
Tommy Dätwyler
Mobile: +41 79 224 26 39
Email: redaktion@sggm-ssmm.ch
       tommy.daetwyler@bluewin.ch

2 | Forum Alpinum 02–2020
FORUM ALPINUM 02-2020 - www.sggm-ssmm.ch - SGGM Schweizerische Gesellschaft für ...
Tommy Dätwyler | Editorial

Corona-Pamdemie: Es ist nichts gut an dieser Situation, ausser …   verständlich. Applaus von Balkonen, aus Wohnungen, Büros
                                                                   und offenen Türen ist das symbolische Dankeschön für die
                                                                   Bereitschaft, sich selber in kritischen Zeiten zurückzunehmen
Die Corona-Krise: Verunsicherung, Respekt vor etwas das            und eigene Ängste zu überwinden. Bleibt zu hoffen, dass es
man nicht sieht, eine Spur Machtlosigkeit auch – und für           gerade auch für jetzt stark belastete Ärzte und Arztinnen,
einige wohl auch Angst vor dem was noch kommt, denn vieles         Pflegerinnen und Pfleger, Rettungspersonal und Freiwillige
wird anders sein als das was wir uns gewohnt sind.                 – für alle die sich uneigennützig engagieren - medizinische,
                                                                   psychische und soziale Hilfe gibt, wenn sie selber – infiziert
Ich fühle mich machtlos, wenn meine Tochter Ronja (9) fragt:       oder wegen Grenzerfahrungen belastet – Hilfe brauchen.
«Papa, hört das met dem Virus au weder emol uf?». «Sicher» -
meine Antwort, denn jeder Naseweis weiss: «Alles hat ein           Für Alpinisten, die normalerweise und selbstredend keine
Ende nur die Wurst hat zwei». Aber mehr weiss ich auch             Hotspots und Menschenmassen suchen, ist die Frühlingssai-
nicht – und versprechen kann ich schon gar nichts. Auch            son schon zu Ende, bevor sie begonnen hat und viele der Berg­
diese Situation ist neu.                                           retter werden im Moment anderswo gebraucht. Wer weiss, was
                                                                   der Sommer bringen wird. Wir müssen mit dieser Unsicherheit
Und plötzlich ist es ungeahnt schwierig, ein Editorial zu          und vielen Veränderungen leben und dürfen einander dabei
schreiben, das auch nach der Drucklegung des «Forum Al-            helfen. Auch das kann ein Glück sein, genauso wie Vorfreude!
pinum» noch Gültigkeit hat. Was ist in ein zwei Monaten? Wir
wissen es nicht! Diese Tatsache lähmt und macht Angst, auch        Das hat gestern mein Sohn Till (12) wohl auch gemerkt. Er hat
weil wir in unseren Breitengraden nicht wirklich gewohnt           für mich tröstende Worte für seine Gefühlswelt gefunden:
sind, mit Unsicherheiten zu leben. Bisher waren wir überzeugt,     «Weisch Papa, ich möchte emol ganz lang öppis ned ässe ond
gut versichert und im besten Gesundheitswesen der Welt ein-        de, vell spöter, ganz vell dervo… denn esches nämlech ganz
gebettet zu sein. Nun ist diese Einschätzung ins Wanken ge-        bsunders fein!». Freuen wir uns darauf ! Bliibed gsund!
kommen. Und unser von A bis Z durchgetaktetes Leben ist ins
Stottern gekommen. Das lässt auch den coolsten unter uns           Es ist nichts gut an dieser Situation, ausser das, was wir viel-
nicht cool! Ja, es wäre besser zu ertragen, wenn wir klare,        leicht daraus lernen können.
verlässliche Prognosen hätten und wüssten was auf uns zu-
kommt. Auch die SGGM ist von den besonderen Massnahmen
betroffen. Zwar konnten die Winterkurse noch durchgeführt          Herzlich
werden, aber unterdessen mussten die im Frühling und Früh-         Tommy Dätwyler
sommer geplanten Kurse, genauso wie der Weltkongress der
                                                                   Redaktor «Forum Alpinum»
Höhenmediziner (ISMM) in Interlaken Anfang Juni, abgesagt
werden.

Vielleicht kommt es uns nun ab und zu zugut, dass wir als
Bergsportler, Retter oder Ärzte immer wieder mit Unsicher-
heiten konfrontiert sind. Wir alle kennen medizinische und
gesundheitliche Gratwanderungen, heikle Entscheidungen
am Berg oder das Warten auf besseres Wetter. Die offene Fra-
ge, ob man losziehen kann oder besser noch zuwartet? Ob sich
der Nebel lichtet, die Lawinengefahr noch weiter zunimmt
oder der Sturm abflaut. Ob man es riskieren kann. Und wir
kennen die Hoffnung, dass die Sonne die Welt wieder verän-
dert. Genau diese Hoffnung kann Energie geben!

Was Gesundheits- und Rettungsorganisationen, Ärzte, Pfleger
und Betreuer und genauso unzählige Freiwillige seit Wochen         Schilthornbahnen: Sponsor der Bergrettungsmedizin-Tagung in Interlaken
und Monaten leisten ist immens und alles andere als selbst-        (24. Oktober 2020)

                                                                                                           Forum Alpinum 02–2020 | 3
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HIMALAYA TOURS

Unbekannte 6000er besteigen, mit Nomaden am Lagerfeuer zusammensitzen,
jahrhundertealte Klöster entdecken...
Wir haben mehr als 4 Jahre in Ladakh, Zanskar und Spiti verbracht, kennen die
Gegend wie unsere Westentasche und sprechen den ladakhischen Dialekt.

                                                                 www.himalayatours.ch
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25 Jahre SGGM | Jubiläumswochenende

                                              Jubiläums-Wochenende auf der Winteregg-Hütte

                                              Hipphipphurra!
                                              Zum 25. SGGM-Geburtstag!

Text: Judith Hillner/Carla Gürtler
Fotos: Burkhard Michaeli/Carla Gürtler/
Corina Schön
                                                           Bilder sagen mehr als tausend Worte!
                                                           Es war eine äusserst sympathische
                                                           Gruppe Gebirgsmediziner, die Mitte
                                                          Januar das Jubiläumswochenende der
                                                           SGGM zu einem entspannenden und
                                                           gemütlichen Geburtstagsfest werden
                                                           liess. Wir blicken auf zwei abwechs-
                                                           lungsreiche Tage im Berner Oberland
                                                           zurück, auf sehr feines Essen, anre-
                                                           gende Gespräche in gemütlicher At-
                                                           mosphäre und lustigem Spiel zu Bier,
                                          Œ               Wein und Absent! Endlich einmal Zeit
                                                           für diese Facette, deren Wirkung nicht
                                                           zu unterschätzen ist.
                                                           Der Sonntag hatte alles, was es für
                                                           einen tollen Tourentag braucht! Pulver-
                                                           schwünge, Blaubeerkuchen und ein
                                                           bisschen Wind in den Haaren: Das hat
                                                           uns zusätzliche Energie gegeben! Wir
                                                           freuen uns auf die nächsten 25 Jahre
                                                           und sagen vielen Dank an alle Enga-
                                                           gierten, die zu Erhalt und Fortschritt der
                                                    ‘     Schweizer Gebirgsmedizin beitragen!

                                                           1   Munterheitere Skitourengruppe
                                                           2   Im Aufstieg zur «alten Gemmi»
                                                           3   Ausblick aufs Chli Rinderhorn
                                                           4   Paul und Sylvia, die Hüttenwarte
                                                           5   Urgemütlicher Abend mit feinem Essen
                                                           6   Ausblick in den Schnee
                                          Ž          ’     7   Winteregghütte auf Sunnbüel

                                                                          Forum Alpinum 02–2020 | 5
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Basis-Kurs Winter 2020 | Jonathan Schütze

Gebirgsmedizin Basiskurs Winter:
In Disentis statt in Andermatt

Wenn Fortbildung und
Improvisation richtig Freude
machen …
… ja dann: Klappts auch unter erschwerten Bedingungen! Auf dem Weg
zum «International Diploma of Mountain Medicine» haben sich im März
55 motivierte Aspirantinnen und Aspiranten aus dem Gesundheitswesen
für den Winterbasiskurs in Andermatt angemeldet. Mindestens die Aus-
bildungsschwerpunkte waren klar: Ski-/Snowboardtechnik, Lawinen­
rettung, Behandlung von Hypothermie und und und. Alles andere hat
die Improvisationsfähigkeit der Kursleitung aber schon vor Kursbeginn
auf die Probe gestellt.                                                 Will gelernt und trainiert sein: Nur wer richtig schaufelt hat Erfolgsaussichten.

Genau einen Tag vor Kursbeginn hat das Corona-Virus auch
die Organisatoren des traditionellen SGGM-Winterkurs in
Andermatt eingeholt: Die Schweizer Armee hat nämlich
die Militärunterkunft in der Kaserne Andermatt und damit
auch die Ausbildungslokalitäten für den Ärzte-Basiskurs
wegen der Ausbreitung von Covid-19 kurzerhand geschlos-
sen. Nun galt es, den Kurs entweder abzusagen oder inner-
halb von 24 Stunden eine passende Alternative zu finden.
Dank der tatkräftigen Mithilfe des ortskundigen Bergfüh-
rers Ervin konnte der Kurs im letzten Moment ins «Catrina
Ressort» in Disentis verlegt werden. Ein folgenschwerer
Entscheid, mind. was die Bequemlichkeit in der Unterkunft
betraf.
Am ersten Tag: Ein grosses Hallihallo – viele Kursteilneh-
mer kannten sich schon von anderen Ausbildungsgängen,
eine offizielle Begrüssung und das obligate gegenseitige
Beschnuppern – und schon hatte die medizinische Ausbil-
dung die Oberhand … Zuerst die Theorie und dann das
Vergnügen … Wobei: Die Vorträge der sorgfältig ausge-
wählten Dozenten waren genauso spannend wie lehrreich                   LVS-Technik: Wie sendet und empfängt ein Verschüttetensuchgerät so und
und eine ausgezeichnete Vorbereitung – nicht nur auf die                nicht anders?

  MURMELI-KRÄUTERSALBE                                                                                                                      hweiz
                                                                                                                                         sc

                                                                                                                                                  er
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  Rein und kraftvoll – aus den Schweizer Alpen. Wärme- und Kältetherapie für Rücken, Muskeln und Gelenke                                   ur
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6 | Forum Alpinum 02–2020
FORUM ALPINUM 02-2020 - www.sggm-ssmm.ch - SGGM Schweizerische Gesellschaft für ...
Jonathan Schütze | Basis-Kurs Winter 2020

Muss gelernt sein: Schneeprofil erstellen und lesen können.   Muss trainiert sein: Wer falsch schaufelt kommt nicht ans Ziel.

                                                              Soll nicht noch mehr schaden: Improvisierter Patiententransport in
Will überlegt sein: Richtige Bergung eines Unfallopfers.      schwierigem Gelände.

noch kommende schriftliche Prüfung – sondern auch auf         «White Out» als unverzichtbar, und die erste Lektion war
den praktischen Teil. Anschliessend erfolgte die Einteilung   gründlich gelernt: Eine gewissenhafte Tourenplanung ist
in die sympathisch kleinen Klassen. Jeweils sechs Kursab-     das «A» und «O»!
solventen gingen mit einem Bergführer ab ins Gelände.         Das Wetter und der Schnee blieben veränderlich, so dass
Zum ersten Mal mit dabei: Eine mit Schneeschuhen aus-         sich die TeilnehmerInnen teils an wunderbaren Abfahrten
gerüstete Klasse. Sie hatten es besonders schwer, denn nach   durch feinsten Powder erfreuen konnten, aber gleichzeitig
dem Aufstieg mussten sie auch die Abfahrt zu Fuss absol-      auch immer wieder neue Bedingungen und unterschiedli-
vieren. Einziges Positivum: Sie haben diese Variante selber   che Stufen der Lawinengefahr akzeptiert, «gelesen und be-
gewählt.                                                      urteilt» werden mussten. Auch das Umkehren kurz vor dem
Nach einer kleinen Gewöhnung an die Bedingungen im            Gipfel muss geübt sein… Damit wäre die zweite Lektion
Skigebiet bei blauem Himmel ging es am nächsten Tag           gelernt: Die Verhältnisse müssen ständig neu beurteilt wer-
richtig los, und das Wetter auferlegte uns eine erste Prü-    den, und das geht auch bei Gebirgsärzten nur bei voller
fung. Bei miserabler Sicht galt es, den Weg zum Gipfel zu     Konzentration. Unter präziser Anleitung unserer Bergfüh-
finden und heil wieder herunter zu kommen. Die am Abend       rer haben wir gelernt, wie bei einem Lawinenunglück mit
zuvor akribisch berechneten Azimut erwiesen sich im           LVS-Geräten, Sonden und Schaufeln Verschüttete schnell

                                                                                                        Forum Alpinum 02–2020 | 7
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Jonathan Schütze | Basis-Kurs Winter 2020

Mit Engagement, Improvisationsfreude, Ehrgeiz, Können und Liebe zum Detail konstruierter SGGM-Rettungsschlitten.

und effizient gefunden und ausgegraben werden können.                        Das erworbene Wissen wurde zum Abschluss in einer gros-
Was für die eigene Sicherheit von Belang ist und wie im                      sen Lawinenübung mit acht verschütteten Opfern erneut
Notfall aus den verfügbaren Materialien ein Transport-                       angewendet und der Ernstfall geprobt. Die alles andere als
                                                                             lockere Abschlussprüfung haben – zuletzt - alle bestan-
                                                                             den. Viel zu schnell war damit eine lehrreiche und produk-
                    «Zum Glück gibt es noch viele                            tive Woche zu Ende, und schweren Herzens mussten wir
                    weitere spannende Kurse, und                             Abschied nehmen. Zum Glück gibt es noch viele weitere
                   die nächste Tour wird nicht lange                         spannende Kurse, und die nächste Tour wird nicht lange
                                                                             auf sich warten lassen.
                        auf sich warten lassen.»
                                                                             Zum Schluss das Zitat einer Teilnehmerin – des Pudels Kern
                                                                             quasi: «Es gibt nichts Schöneres, als mit Menschen, die man
schlitten konstruiert werden kann. Dabei haben sich die                      gerne hat, in den Bergen zu sein». Das wäre dann wohl auch
Teilnehmenden nicht nur Fähigkeiten angeeignet, auch die                     die dritte Lektion.
Gruppen entwickelten sich im sozialen Bereich, neue
Freundschaften wurden geschlossen und alte verfestigt                        Text: Jonathan Schütze
und erneuert.                                                                Fotos: Tom Zwahlen und Niklaus Kretz

Begeisterung pur: SGGM-Winter-Basiskurs 2020 an der Rheinquelle              Verantwortlich für das «Concerto furioso»: Die Kursleitung mit Marc Maurer,
(Oberalppass).                                                               Edith Oechslin und Patrick Hediger.

                                                                                                                      Forum Alpinum 02–2020 | 9
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ISMM-Kongress 2020 | Bruno-Durrer-Fellowships

ISMM Kongress 2020: Bruno-Durrer-Fellowships

Ein besonderes Engagement für
junge Höhenmediziner                                                                                   Susanne Durrer          Melina Tatalias

Susanne Durrer (Lauterbrunnen) und Melina           2020 wenigstens im Gedenken dabei                  offiziellen Homepage www.ismm2020.org
Tatalias (Zürich), sind am Weltkongress für         sein wird.                                         einen Blog erstellen, wo all unsere
Gebirgsmedizin der ISMM im Juni mit einem                                                              Spender und Gönner unsere Fellowees
                                                    Melina, hast auch du Bruno Durrer persönlich       begleiten können und ersichtlich ist,
besonderen Projekt am Start: Gemeinsam ha-          gekannt?
ben die beiden ein Förderungsprogramm für                                                              wer sie sind, wie ihre Träume und ihre
                                                    Melina Tatalias: Ich hatte während ei-             Welt aussehen und was sie bei uns in
junge Höhenmediziner auf die Beine gestellt.        nes SGGM-Gebirgsmedizinkurses die                  der Schweiz erleben.
Sie wollen mit ihrem «Bruno-Durrer-Fellows-         Chance, Bruno kennen zu lernen. Ich
hips» jungen Medizinern aus wirtschaftlich          bewundere sein langjähriges und rie-               Zum Schluss ein Ausblick: Ist das Bruno Durrer
schwächeren Ländern die Möglichkeit geben,          siges Engagement im Bereich der Ge-                Fellowship ein einmaliges Engagement oder soll
am Kongress in Interlaken (2.–5. Juni) teilzu-      birgsmedizin und Bergrettung. Gleich-              das Projekt später weitergeführt werden?
nehmen und neues Netzwerk und Wissen mit            zeitig bin ich aber auch von seinem                Susanne Durrer: Ich werde Bruno Dur-
nach Hause zu nehmen. Das «Forum» hat mit           Engagement für Menschen, die auf-                  rer Fellowship über den Kongress hin-
den beiden gesprochen.                              grund ihrer Herkunft nicht den glei-               aus weiterführen. Es bedeutet mir sehr
                                                    chen freien Zugang zu Bildung haben                viel, in Bruno`s Sinn und in seinem
Forum Alpinum: Melina, Susanne, wie seid ihr                                                           Gedenken weiterhin hoffnungsvolle
                                                    wie wir hier in der Schweiz beein-
auf die Idee gekommen, dieses Unterstützungs-                                                          und engagierte Menschen in der medi-
                                                    druckt. Es ist auch mir ein grosses
projekt zu realisieren?                             Anliegen, motivierten jungen und zu-               zinischen Ausbildung zu unterstützen.
Melina Tatalias: Ich war im 2018 an                 künftigen Medizinern, die sonst auf-
der Pocusha Studie in Nepal mit dabei                                                                  Was geschieht mit den Spenden, wenn der Kon-
                                                    grund von Geschlecht, Ethnie, Her-
und habe so Monika Brodmann und                                                                        gress in Interlaken aufgrund der aktuellen Lage
                                                    kunft oder was auch immer für Be-
einen Teil des OKs näher kennen ge-                                                                    rund um das Corona-Virus abgesagt werden
                                                    schränkungen nicht die Möglichkeit
lernt. Dadurch hat sich die Chance er-              hätten vom Internationalen Austausch
                                                                                                       müsste?
geben, am ISMM mit machen zu kön-                                                                      Melina Tatalias: Diese Krise macht uns
                                                    und Know how profitieren und so auch
nen. Nachdem ich Susanne Durrer                                                                        betroffen, aber sie bestärkt uns auch,
                                                    in ihren eigenen Ländern etwas bei-
dann auch persönlich kennen lernen                                                                     unser Engagement weiter voranzutrei-
                                                    tragen zu können, zu unterstützen.
durfte, war für mich klar, dass ich das             Oder etwas kürzer gesagt: Ich möchte               ben. Ich denke, wir müssen die Globa-
Ressort Fellowship und Crowdfunding                 das Glück und die Unterstützung, wel-              lisierung mit all ihren negativen Aus-
gerne übernehmen möchte.                            che ich selber in meinem bisherigen                wüchsen auch als Chance sehen und
Susanne Durrer: Ich werde als Witwe                                                                    zum Positiven zu nützen. Uns weiter
                                                    Leben erfahren durfte, auch in einem
von Bruno die Bruno Durrer Fellows-                                                                    lokal, regional und global vernetzen,
                                                    solchen Rahmen weitergeben.
hip betreuen und als Patin für die                                                                     Wissen, Knowhow genauso wie Sor-
Spendenaktion einstehen.                            Wie genau setzt Ihr die Spendengelder ein und      gen, Nöte und Scheitern zu teilen und
Das Fellowship trägt den Namen deines im Dezem-     welche Ziele habt Ihr Euch gesetzt?                voneinander zu lernen und es besser
                                                    Melina Tatalias: Wir möchten ausge-                machen zu können. Muss der Kongress
ber 2016 verstorbenen Ehemannes Bruno, der                                                             abgesagt werden, werden wir das
                                                    wählte junge Medizinerinnen und Me-
auch Mitbegründer der SGGM war. Er ist, nicht nur                                                      Crowdfunding abbrechen. Wir werden
                                                    diziner aus ärmeren Ländern den Kon-
wegen seinem grossen Engagement bei der Aus-        gressbesuch ermöglichen, die Kosten                mit Sicherheit keine Geldspenden
und Weiterbildung von Bergärzten einer ganzen       für den Kongressbesuch übernehmen                  zweckentfremden.
Generation von Gebirgsmedizinern ein Begriff.       um so gegenseitige Lernprozesse zu er-             Das wahrscheinlichere Szenario ist je-
Warum setzt ihr gerade heute ein solches Projekt    möglichen und den in der Medizin so                doch eine Verschiebung, so dass sich
in die Tat um, war das immer schon ein Ziel?        wichtigen Erfahrungsaustausch zu                   für uns nichts gross ändert. Wie Sus-
Susanne Durrer: Die Idee der «Bruno                 fördern. Je mehr Geld zusammen-                    anne es bereits angetönt hat, wird das
Durrer Fellowship» ist im Rahmen der                kommt, desto mehr junge Menschen                   Bruno-Durrer-Fellowship aber so oder
Organisation des ISMM-Kongresses                    können wir unterstützen. Wir haben                 so weitergeführt, auch wenn im worst
entstanden. Es war für mich eine gros-              uns jedoch entschieden, lieber wenige              case der ISMM2020 nicht stattfinden
se und überraschende Freude, als mir                richtig als «viele es Bitzeli und doch             würde.
Monika Brodmann das Projekt vor-                    nöd richtig» zu unterstützen.
stellte. Bruno war ein leidenschaftli-
cher, engagierter Gebirgsmediziner                  Wie erfährt die Öffentlichkeit von Eurem Engage-   Wer das Projekt per Crowdfunding
und ich finde es wunderschön, dass er               ment?                                              unterstützen möchte:
am Weltkongress der Gebirgsmedizin                  Susanne Durrer: Wir werden auf der                 www.lokalhelden.ch/bruno-durrer-fellowship

                                                                                                                    Forum Alpinum 02–2020 | 11
EXPED – EXPEDITION EQUIPMENT

                                                           IMPULSE 20

               DER ALLESKÖNNER
               Der vielseitige IMPULSE 20 eignet sich dank
               seines körpernahen Sitzes für alpines Berg-
               steigen und Trailruns genauso gut wie für den
               Familienausflug. Der Frontlader hat eine große
               Öffnung, die den Zugriff auf alles Eingepackte
               vereinfacht, eine clevere Taschenorganisation
               und viele Befestigungsmöglichkeiten.                                                                       vielseitig einsetzbar
               Das wasserabweisende Ripstop Nylon-                                                                        abnehmbarer Hüftgurt
               Material ist leicht, widerstandsfähig,
               Öko Tex-100zertifiziert und PFC-frei.                                                                      grosse Reissverschlussöffnung
               Auch als 15 und 30 Liter Version
               erhältlich.

               DAS MAXIMALE NATURERLEBNIS MIT MINIMALEN MITTELN | www.exped.com

               Exped-Produkte sind im Berg- und Outdoor-Fachhandel erhältlich. Die grösste Auswahl findest du in folgenden Geschäften:
               Bächli-Bergsport, Lausanne, Conthey, Bern, Thun, Basel, Aarau, Kriens, Chur, Zürich, Volketswil, Pfäffikon SZ, St. Gallen; Yosemite, Lausanne, Vevey, Zermatt; Le Globe-Trotter,
               Genève; Trango Sport, Bulle; Le Nomade, Vevey; Look Montagne, Martigny; Follomi Sports, Sion; Defi Montagne, Peseux; Primal Instinct, Bettlach; Berger Schuhe & Sport, Konolfin-
               gen; Bordogna Bergsport, Solothurn; Yana Cocha, Baden; Von Moos Sport + Hobby, Luzern; BergePUR, Zug; Trail and Outdoorshop, Küssnacht a. Rigi; Go Vertical, Pontresina; Ruedi
               Bergsport, Zürich; Scandinavian Outdoor Shop, Bachenbülach, Aventura-Travel, Uster.

EX_Impulse_A4_CHd_Alpinum 2_20.indd 1                                                                                                                                               22.04.2020 08:32:55
Corinna Schön | Aus Fehlern lernen

Aus Fehlern lernen… (Folge 13)

«Wenn das Seil nicht läuft…»
Zwei Freunde verabredeten sich zum        Da der Kletternde das Seil beim Klip-     Während der ersten Benutzung eines
Klettern in einem Klettergarten. Wäh-     pen schon mehrfach ruckartig nach-        neuen Sicherungsgerätes ist es ratsam,
rend der eine über bereits mehrjährige    gezogen hatte, es dabei zum Blockie-      sich von einer erfahrenen Person kon-
Erfahrung verfügte und auch regel-        ren des Geräts und damit gestörter        trollieren zu lassen. Ausserdem sollte
mässig kletterte, war sein Kletterpart-   Seilausgabe gekommen war, hatte der       das Halten von Stürzen geübt werden,
ner als Anfänger zu bezeichnen. Der       Sicherer angefangen, den Bremsme-         denn Sicherungsfehler haben in der
erfahrene Kletterer brachte 2 neue Si-    chanismus zu deblockieren (Abb. 1).       Regel nur Konsequenzen, wenn es
cherungsgeräte (Halbautomat) mit. Er      Durch diesen Fehler mit zusätzlicher      zeitgleich zu einem Sturz kommt.
instruierte seinen Freund kurz, wie er    Verletzung des Bremshandprinzips          Doch auch, wenn man bereits lange
das Gerät zu bedienen habe; dieser        unterblieb die Bremswirkung des Si-       mit einem bestimmten Gerät sichert,
hatte bislang immer nur mit dem Halb-     cherungsgerätes, was letztlich dazu       kann es mit wachsender Routine pas-
mastwurf (HMS) gesichert. Als der er-     führte, dass er den Sturz des Kollegen    sieren, dass sich das eigene Siche-
fahrene Kletterer eine Route im Vor-      nicht hatte halten können. Inwieweit      rungsverhalten verändert. Deshalb
stieg kletterte, kam es beim Einhängen    Schlappseil und/oder eine zu weit ent-    wird auch hier eine gelegentliche Be-
der nächsten Expressschlinge plötz-       fernte Position zum Fels zusätzlich zu    urteilung empfohlen. Da sich die bei-
lich zum Sturz. Der heftige Sturz         dem tragischen Ausgang beitrugen,         den Kletterer alleine im Klettergarten
konnte vom vermeintlich sichernden        konnte nicht rekonstruiert werden.        befanden, war zudem niemand dort,
Kollegen nicht gehalten werden, wes-                                                der den Sicherer auf seinen Fehler hät-
halb der Mann aus rund zehn Metern        Wie hätte das Ereignis vermieden werden   te aufmerksam machen können.
Höhe zu Boden stürzte. Beim Aufprall      können?
im felsigen Gelände zog sich der Ab-      Insbesondere neue Sicherungsgeräte        Quellen:
gestürzte trotz Helm lebensbedrohli-      bergen die Gefahr, dass sie falsch        1. Broschüre «Sicher klettern indoor»,
che Verletzungen zu.                      benutzt werden. Fängt man an, mit         Schweizer Alpen-Club SAC,
                                          einem neuen Gerät zu sichern, so ist es   2. Auflage 2017
Was war passiert?                         wichtig, sich über dessen Mechanis-
                                                                                    2. Halbautomaten – Stärken,
Ursache des Sturzes war ein Griff, der    mus und damit verbunden die korrekte
                                                                                    Schwächen, Unterschiede.
während des Einhängens der Express-       Handhabung im Klaren zu sein
                                                                                    Wie viel hilft uns das Gerät? DAV
schlinge ausbrach. Der abgestürzte        (Abb. 2). Je nach Gerät kann die Brems­
                                                                                    Panorama 5/2015; 58-63.
Kletterer hatte bis dahin alle vorhan-    wirkung bei einem Sturz insbesondere
denen Bohrhaken benutzt und die Ex-       durch die Haltekraft der Bremshand
pressschlingen überall unter Berück-      erzeugt werden (dynamische Siche-
sichtigung des Routenverlaufs korrekt     rungsgeräte), das Seil wird durch einen
eingehängt. Der letzte benutzte Bohr-     Klemmmechanismus im Gerät kom-            Abb. 1: Durch Deblockieren des Bremsme-
haken (und damit der Umkehrpunkt          plett blockiert (Halbautomaten) oder      chanismus wird die Bremsfunktion bei einem
des Seils beim Sturz) befand sich auf     die Bremshand wird entlastet (unter-      Halbautomaten (hier: Grigri) blockiert.
einer Höhe von ca. 7,5m ab Boden. Es      stützte Tuber). Manche Geräte dürfen
kam nicht zu einem Aushängen des          nur mit einem bestimmten Karabi-          Abb. 2: Mit der «Gaswerkmethode» ist ein
Seils am obersten, bereits geklippten     ner-Typ und Seilen mit einem bestimm-     schnelles Seilausgeben mit Beibehaltung des
Express.                                  ten Durchmesser benutzt werden.           Bremshandprinzips möglich.

                                                        Abb. 1                                                               Abb. 2

                                                                                                 Forum Alpinum 02–2020 | 13
Willkommen in der Natur

Kontinuierliches Streben nach Nachhaltigkeit,
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Lita Bieberstein | Freeride-Kurs in Disentis

Ein Höhepunkt zum Start: Der erste SGGM-Freeride-Kurs für Ärzte

Gelungene Kurspremiere in Disentis
Mitte Januar am Freitagmorgen – neun extrem motivierete «Skischüler»        den Piz Ault und ins Val Strem. Sie bot neben einer lufti-
– Kursleiterin Edith Oechslin (ein Alpenkalb) – Ervin Jacomet und Patrick   gen Leiternkletterei genug Möglichkeiten, unsere zwei Tage
Hediger (zwei Vollblutprofis am Berg) – die Bergbahnen Disentis (als        lang trainierte Technik anzuwenden. Und auch hier wurden
Schuhlöffel für Schneeträume): Alles zusammen das ultimative Mise en        wir von zwei «kollidierten» Skifahrern in freiem Backcoun-
Place um in die Freeridelehre und medizische Besonderheiten einzutau-       try überrascht, sodass wir nach fixer Lead-Festlegung die
chen. Die Zutaten zum ersten Freeride-Kurs der SGGM in Disentis waren       Algorithmen durchgingen und mangels Flugwetter einen
                                                                            Rucksackschlitten konstruierten, dessen Funktionalität
schon mal «nicht ohne»!
                                                                            uns selbst die Sprache verschlug. Im Steilhang konnte Edith
                                                                            nun mit verletztem Knie abtransportiert werden. Es war
Einige kannten sich schon von den Basiskursen und nun
                                                                            ein rundum perfekt organisierter, sehr lehrreicher, warm-
warteten auf uns drei zauberhafte Tage mit theoretischer
                                                                            herziger Kurs, an den wir uns gerne zurückerinnern.
und praktischer Skitechnik, Übungen, Videoanalysen und
natürlich anschaulichen Fallbeispielen mit einer leicht bis                 Text: Lita Bieberstein
schwerverletzten Edith…                                                     Fotos: Jonas Blecher, Edith Oechslin, Patrick Hediger
Auf der Piste und abseits herrschten perfekte Bedingungen:
zerfahren, krustig, harschig, buckelig, zum Teil eisig, zum
Teil sulzig und perfektioniert wurde das Wochenende durch
Bluebird-Wetter.
Wir teilten uns in eine Ervin- und eine Pädy-Gruppe und
begannen zunächst am Freitag auf den perfekt präparier-
ten Pisten von Disentis, um die Grundzüge der Skitechnik
zu lernen. Hier nicht zu vergessen: Tricks wie «Zitrone
pressen», die 3 Oberkörper-Lämpli in Richtung Tal zu zei-
gen, immer Schienbeine vorne an Skischuh zu pressen,
Brust raus, Ein- und Ausatmung anpassen. Auf der Piste
wurden dann Basketbälle gedrippelt und in der passiven
Schwungphase in den Korb manövriert. Die Skistöcke ba-
lancierten wir vor uns auf unserem Handtablette die ge-
samte Piste parallel hinunter und konnten so unsere Hal-
tung verbessen. Ski zusammen! O-Beine!
So wurden wir – alles Rohdiamanten – langsam zu Ski­
akrobaten geschliffen – mindestens mehr oder weniger.
Unsere Videoanalysen zeigten sich als besonders hilfreich
– den wer weiss schon im nachhinein, wie schön er gestürzt
ist.
Der Vollmond bescherte uns schliesslich am Samstagabend
bei klarem Himmel Ski zu fahren. Atemberaubend und
unvergesslich!
Den krönenden Abschluss aber bildete am Sonntag bei
strahlendem Sonnenschein eine Freetouring-Runde um

                                                                                                                    Forum Alpinum 02–2020 | 15
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                                                 neu erleben.
                                                    Egal ob Stadt, Berg
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Judith Hillner | Interview mit Karolina Büchel

Interview: Karolina Büchel über ihren Einsatz im Herzen des Himalayas

«Es lohnt sich, sich auf das Wesentliche zu besinnen»

Vogelperspektive über Lukla, mit dem Spital und dazugehörigem Wohnheim im Vordergrund und dem Kongdey Phari Mountain im Hintergrund.

Karolina Büchel, bergsportbegeisterte Internistin   zin, häufigen Erkrankungen und Hy-              das Wenige – gut genutzt – (meist)
und Notfallmedizinerin aus Bern, hat drei Mona-     giene für die Pflege und Ärzte                  ausreicht, um eine gute Medizin zu
te in Lukla gelebt und das Team des Spitals mit     organisiert und durchgeführt. Ich               machen. So gab es nur ein konventi-
Fachwissen und Können unterstützt. Im Gespräch      habe aktiv bei der Behandlung von               onelles Röntgengerät, das während
mit Judith Hillner erzählt sie, von den Überra-     medizinisch schwierigen Fällen mit-             meines Aufenthaltes sogar einen Mo-
schungen und den Herausforderungen bei der          geholfen und wenn es ganz knifflig              nat lang defekt war, und ein einziges
                                                    wurde auch mal mit Ärzten in der                Ultraschallgerät. Es bestand auch die
Arbeit in einem entlegenen Spital Nepals, das
                                                    Schweiz telefoniert, um zusätzliche             Möglichkeit, einige Blutwerte, wie
sowohl erster Anlaufpunkt für die regionale Be-
                                                    Imputs zu erhalten und den Patienten            zum Beispiel den Hämoglobinwert, zu
völkerung als auch medizinische Basis für viele
                                                    helfen zu können.                               bestimmen. Ein Blutgasanalysegerät,
Bergsteiger rund um den Mount Everest und der                                                       das die Funktion des Lungenkreislau-
umliegenden Berge und Täler ist.                    Welche Krankheitsbilder waren am häufigsten?    fes darstellen kann, hat aber zum Bei-
                                                    Kinder mussten am häufigsten wegen              spiel gefehlt, und es gab auch keine
Judith Hillner: Karolina wie bist du auf das Spi-   Infektionen der oberen Atemwege und             Computertomografie, beides gehört in
tal in Nepal gekommen und wie hast du deinen        bakeriellen Hauterkrankungen wie                der Schweiz im Notfall zur Standard-
Aufenthalt dort organisiert?                        der Impetigo behandelt werden. Bei              diagnostik.
Karolina Büchel: Mein Wunsch eines                  den Erwachsenen gehörten, neben                 In den Fällen, in denen die Patienten
beruflichen Auslandsaufenthaltes und                Symptomen der akuten Höhenkrank-                zu schwer erkrankt waren und zum
meine Liebe zu den Bergen haben mein                heit, Atemwegsinfektionen und mus­              Beispiel eine Computertomografie
Herz sofort höher schlagen lassen, als              ku­loskeletale Beschwerden in die Liste         brauchten oder beatmet werden muss-
sich mir die Möglichkeit bot nach Ne-               der häufigsten Erkrankungen an.                 ten, war die einzige Möglichkeit den
pal zu gehen. Der Kontakt zum Spital                                                                Helikopter für einen Flug nach Kath-
und der Fondation Nicole Niquille kam               Wie war die medizinische Versorgung grund-      mandu zu bestellen. Dies war jedoch
durch Monika Brodmann, Leitende                     sätzlich und was hat dir am meisten gefehlt?    von Wetter, Saison und Kapazität ab-
Ärztin am Notfallzentrums des Insel-                Der Standard der medizinischen Ver-             hängig. Die Helikopterunternehmen
spitals, zustande.                                  sorgung im Spital Lukla ist überdurch-          haben Touristen Vorrang gegeben und
                                                    schnittlich hoch für nepalesische Ver-          oft auch darauf gewartet, dass meh-
Wie konntest du das Team vor Ort unterstützen?      hältnisse, trotzdem kann man ihn                rere Plätze belegt wurden, bevor sie
Ich habe vor allem Workshops zu ver-                nicht mit der Schweiz vergleichen. Ich          losgeflogen sind. Die einheimischen
schiedenen Themen der Notfallmedi-                  habe mit der Zeit gelernt, dass auch            Patienten mussten daher oft warten,

                                                                                                                  Forum Alpinum 02–2020 | 17
Interview mit Karolina Büchel | Judith Hillner

bis ein Helikopter frei war. Die Verle-           und schon stark geschwächt auf die
gung nach Kathmandu hing ausser-                  Welt kam. Obwohl wir alle in Lukla
dem von den finanziellen Möglichkei-              möglichen Massnahmen getroffen ha-
ten des Patienten und seiner Familie              ben, hat es nicht überlebt. Wäre dieses
ab, die eine Versorgung des Patienten             Kind in Kathmandu oder irgendwo in
und für mindestens ein Familienmit-               der Schweiz auf die Welt gekommen
glied in Kathmandu gewährleisten                  oder wäre eine Verlegung nach Kath-
mussten.                                          mandu mit dem Helikopter möglich
                                                  gewesen, hätte es mit grösserer Wahr-
Wieviel kostet die medizinische Versorgung in     scheinlichkeit überlebt. Das war einer
Lukla?                                            der schwierigsten Momente als Ärz-
Für Nepalesen hat die Notfallkonsulta-            tin, die ich bisher erlebt habe.
tion im Spital umgerechnet 1 Franken,
für Touristen 100 Franken gekostet. Das           Und dein schönstes Erlebnis?
fanden viele Ausländer zu teuer und               Es gab viele schöne Momente an die
wollten den Betrag nicht bezahlen, ob-            ich gern zurückdenke. Besonders ge-
wohl sie ja damit das Spital unterstütz-          freut habe ich mich über den Verlauf      Mama und Baby kommen zum allmonatlichen
ten. Ein Helikopterflug kostete circa             eines Patienten mit schweren Ver-         Impftermin im Spital Lukla.
2000 Franken. Er wurde für schwan-                brennungen der Beine und des Rump-
gere Nepalesinnen und Mütter mit Neu-             fes, der bereits bei meinem Eintreffen    Krankengymnastik hätte durchführen
geborenen von der Regierung bezahlt.              seit 4 Wochen im Spital lag. Der Mann     können. Mit mir zusammen traf dann
                                                  konnte sich aufgrund ausgedehnter         Maelle ein, die es mit in mühevollem
Was war dein schwierigstes Erlebnis in Lukla?     Kontrakturen, die die Gelenke verstei-    und zeitintensivem Training schaffte,
Der schlimmste Fall, den ich mitbe-               fen lassen, nicht mehr bewegen. Im        dem Patienten wieder auf die Beine zu
treut habe, war eine komplizierte Ge-             Spital gab es, bis zum Eintreffen einer   helfen. Er konnte nach zwei weiteren
burt, bei der das Kind während der                Schweizer Physiotherapeutin, nieman-      Monaten das Spital selbstständig lau-
Geburt Mekonium in die Lunge bekam                den, der eine passive oder aktive         fend wieder verlassen.

18 | Forum Alpinum 02–2020
Judith Hillner | Interview mit Karolina Büchel

                                                                            Die medizinische Situation in Nepal
                                                                            «Lukla liegt auf einer Höhe von 2850 m im Nordosten
                                                                            von Nepal, es verfügt über eine Landepiste, die je nach
                                                                            Jahreszeit und Wetterlage mehr oder weniger regelmäs-
                                                                            sig benützt werden kann. Die Kommunen im Tal der
                                                                            Sherpas erhalten sehr wenig medizinische Versorgung.
                                                                            Die Kindersterblichkeit in Nepal ist im Jahre 2018 8 Mal
                                                                            höher als in der Schweiz. (2) Ein Bericht der Vereinten
Die Verlegung eines Patienten mit dem Helikopter nach Kathmandu.            Nationen schätzt die Müttersterblichkeit 2017 auf 186
                                                                            pro 100‘000 Lebendgeburten.(3) Dies ist die traurige und
Was wirst du aus deinem Einsatz in Lukla mit in dein privates und beruf-    tragische Realität eines Volkes, welches am Fuss des
liches Leben in der Schweiz nehmen?                                         «Daches der Welt» lebt.
Nach den drei Monaten in Lukla empfinde ich tiefe Dank-
barkeit für die Möglichkeiten, die sich uns in der Schweiz                  Wie kann man das Spital aus der Schweiz unterstützen? Und wenn
bieten. Möglichkeiten der individuellen Entfaltung, des                     sich eine/r unserer Leser/Innen auch dafür interessiert im Spital in
Wissenserwerb und vor allem auch der medizinischen                          Lukla mitzuhelfen, an wen dürfte sich die-/derjenige wenden?
Versorgung.                                                                 Auf der Webseite der Stiftung von Nicole Niquille (1)
All das ist in der Mehrzahl der Länder dieser Welt und für                  finden sich alle Information rundum Spenden und inte-
die Mehrzahl der Menschen, die mit uns diese Erde bewoh-                    ressierte Ärzt/Innen, Pflegekräfte und Physiotherapeut/
nen, nicht selbstverständlich. Besitztümer und Status, die                  Innen wenden sich an Patricia Vuichard (4), die die me-
in den westlichen Industrienationen einen hohen Stellen-                    dizinische Kommission des Spitals leitet.
wert haben, sind weder für das individuelle noch das
                                                                            1) http://www.hopital-lukla.ch/?lang=de
Gemeinwohl wichtig.
Nepal hat mich gelehrt, dass es lohnt sich auf das Wesent-                  2) https://data.unicef.org/country/npl/
liche zu besinnen.                                                          3) https://data.worldbank.org/indicator/
                                                                                SH.STA.MMRT?locations=NP
Text: Judith Hillner
Fotos: Karolina Büchel                                                      4) patricia.vuichard@bluewin.ch

 Portrait-Sendung über Nicole Niquille auf SRF1
 «Das Leben einer Unbeugsamen»
                                                                           Nach dem Unfall lernte Nicole Niquille Demut und Zu-
                                                                           rückhaltung. Sie organisierte ihr Leben neu und baute mit
                                                                           dem Geld der Versicherung in Nepal ein Spital auf.
                                                                           In «Menschen und Horizonte» erzählt die bald 60-jährige
                                                                           Greyerzerin, wie sie sich für die Bergführerausbildung
                                                                           als Mann angemeldet hat und weshalb sie sich nach dem
                                                                           Unfall von ihrem Mann und gegen seinen Willen hat
                                                                           scheiden lassen.
                                                                           Trotz ihrer Behinderung, kämpft die langjährige Pionier-
                                                                           in im Bergsport für ihr Spital im nepalesischen Lukla und
                                                                           besucht regelmässig das von ihr vor bald elf Jahren ge-
 Sie war schon als Kind lebenshungrig und unbeugsam,                       gründete Lebenswerk. Ans Glück und ans Schicksal glaubt
 und sie ist es geblieben. Die erste Bergführerin der Schweiz              Nicole Niquille aber nicht. (Redaktion: Tommy Dätwyler)
 war als Spitzenalpinistin auf der Gipfeln der ganzen Welt
 zuhause. Ein Unfall hat die junge Frau aber mit 37 Jahren                 Sendung «Menschen & Horizonte» auf SRF1
 in den Rollstuhl gezwungen.                                               (www.srf1.ch)

                                                                                                                  Forum Alpinum 02–2020 | 19
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                                                                                                                                                                             Helikopterrettungen im Wallis
       COVID19: Einsatzkrä
                             fte gefordert
      Hohe Belastung für                                                                                                                                                    Rettungen werden teurer
                         Retter
      und Helfer                                                                                                                                                            Nach einem jahrelange
                                                                                                                                                                            steht fest, dass Heliko
                                                                                                                                                                                                         n Streit
                                                                                                                                                                                                        pterrret-
       Aufgrund der Au
                         sn                                                                                              Die Bergwelt                                       tungen im Wallis teurer
       menhang mit CO ahmesituation im Zusam-                                                                                                                                                            werden.
      rinnen und Mit
                          VID19 sind die
                                             M                                                                           für unsere Kleinen                                Die Krankenversicherer
                                                                                                                                                                                                        und die
                       arbeiter der Eins itarbeite-                                                                                                                        beiden Heliunternehmen
                                                                                                                          Endlich:
      tionen einer                         at zorganis a-                                                                                                                                               Air Gla-
                          deutlichen zu                                                                                                                                    cier und Air Zermatt ha
                                                                                                                                                                                                       ben sich
                                                                                                                          Wimmelbuch
     Mehrbelastung                            sätzlichen                                                                                                                   geeinigt und mit einen
                        ausges et zt .                                                                                                                                                              vom Wal-
     Trot z oder weg                                                                                                                                                      liser Staatsrat genehm
                                                                                                                           aus der Heimat
                        en der ak tuel                                                                                                                                                               igten Ta-
     Lage besteht                        l schwierigen                                                                                                                    rif vertrag einen Schlus
                     bei Betrof fene                                                                                                                                                               sstrich un-
    eine Zurückha                       n nicht selten                                                                                                                    ter die Angelegenheit ge
                      ltung, einen                                                                                        ch an-                                                                      zogen.
    sprächstermin                       direkten Ge-                                                  n hat auch no                                                      Die Einigung bringt ge
                      bei einem Ps yc                                                 se  e- R eg  io                                                                                               mäss den
    Ps ychologen w                        hiater oder                  Die Thun    er                               en und le-
                     ahrzunehmen.                                            Se it en :  In   den fa rbenfroh ne Geser                                                   Partnern eine langfrist
                                                                                                                                                                                                   ige Siche-
   Die Privatklinik                                                    dere                                   n Celi                                                     rung des helikopterst
                     Meiringen biet                                                        st rationen vo                                                                                            stützten
   beiterinnen und                     et allen Mitar-                 bend igen Il lu                 en er ie n ru nd um de
                                                                                                                                 n
                                                                                                                                                                        Rettungswesens. Sie füh
                     Mitarbeitern in                                                        n nte Sz                                                                                                   rt aber
   denen Eins at zb                     den                            er wchen be ka                               ss ie rt in ei -
                     ereichen (Poliz verschie-                                         zu   m  Le  ben. Was pa                                                          auch zu deutlich kostp
                                                                                                                                                                                                    ieligeren
  Ambulanzen ps                         ei, Rettung,                    Thuner   se e                              ildern w -  im
                    ychi                                                                         ch: In den B                                                           Einsätzen. Künftig be
                                                                                                                                                                                                 läiuft sich
  tische Krieseng atrisch-psychotherapeu-                               nem    W  im  m   el bu
                                                                                                                    d ty pi schen                                       ein Rettungseinsatz mi
 Videokonferenz
                     espräche via
                                       Telefon oder                       el t es  vo  n   tr ad it ionellen un s, aber bei                                                                         t einem
                                                                        m                                      ande                                                    zweimotorigen Heliko
                    soft ware an.                                                            Ber ner Oberl                                                                                        pter auf
 Für einen Term                                                          Mot iven des              ch  tu ng    entdec kt man                                          3566 Franken. Gemäss
                                                                                           B et ra                                                                                                dem bis-
                   in melden Sie                                         genaue    re r                             bi sher unbe-                                      herigen Tarif waren es 27
 üblichen Gesch                        sich zu den                                        K u ri ositäten und                        -                                                             66 Fran-
                 äf tszeiten bei:                                        auch   au  ch                            isschen Span                                         ken. (yr.)
Dr. med. univ. Ch
                    ristian Mikutta                                         n  nt e G  eh  ei m n isse. Ei n B          sp an ne nd  e
                                                                         ka                                         n
(033 /972 82 36                                                                                  in. Es war te
christian.mikut
                 ) oder                                                   nu ng muss se chten von La nd schaft ,
                                                                                              ussi
                ta@privatklinik
                                   -meiringen.ch                          Ei n- und A                ru nd um den
                                                                                                                        Thuner see.
                                                                                           d  Ti er
                                                                          Men   sc  h  un                            s entdec ken!
                                                                                                ei n mal andere
                                                                           Die Bergwelt                 n Thuner see W
                                                                                                                              im mel-
                                                                                         es er :  M  ei                       Seiten /
                                                                           Celi ne G                   g, Hardcover, 16
                                                                                    W   eb  er V er la
                                                                           buch ,                                        yr.
                                                                                                  eber verlag.ch)
                                                                           Fr. 25 (w w w.w

                                                                                                                                                                                                          www.gloryfy.ch
                    GET CLOSER
                                  to freedom.
                                                                                    Photo © Christoph Oberschneider

                                    TOUR STICK
                                   VARIO CARBON
                   Gewicht: 271 g | Packmaß: 42 cm | Länge: 115 - 135 cm

                                                                                                                      Die perfekte Brille für Abenteurer.
                                                                                                                      gloryfy unbreakable eyewear – unzerbrechliche Brillen
                                                                                                                      Made in Austria aus dem innovativen und patentierten
                                                                                                                      Spezialkunststoff NBFX. Die unzerbrechlichen Brillen sind
                                                                                                                      nicht nur beim Sport unentbehrlich, auch im Alltag und

                                      www.leki.ch                                                                     speziell auf Reisen sind sie die perfekten Begleiter.              G13 Devil blue

                                                                                          gloryfy_CH_Forum_Alpinum_Ins_A6_FIN.indd 1                                                                      28.05.19 19:01
Pinwand | Nachrichten
                                           e:
                           -Suchdrohn
                                              Einsätzen ann mit einer Ge-
      ­               a
          Projekt Reg           rns t f all -
                    Tests vor E
          Ausgiebige Rettungsflugwacht rüscsthweteindigkeit vo6n 8Q0uakdmra/htkilometeor-
                                                     Drohne k                   in zwei
                                                                                                                                                    Skitourenguru baut aus
                         weizer                            ng einer                    n ein 1                       sten Pers
           Die Sch t die Neuentwicklu hdruck Stunde ebiet nach vermis orithmen                                                                       Auf der Plattform Skitourenguru
                        e ib                              o c                          s G                            lg
           (Rega) tr ch-Drohne mit H icht si- grosse chen. Wenn die A m Boden                                                                       sind einige Neuerungen aufgeschal-
                    en   S u                       a b er  n                    n   a b su                    rs o  n  a
            eigen                              ist                            ne                         e Pe                          r
              e it er  v o ran. Noch e Suchgerät be- Hinweise auf ein sofort der Operato                                                            tet: Das Planungsinstr ument zeig t
            w                    n  e  u a rt ig                  n e in -                   n  ,  w ir d                    u n g v o n
                             as                               lle                         he                           erg                          neu einen Lawinenrisikoindikator
             cher, ob d m Jahr bei Ernstfä ngaben ausmac n informiert. Zur B ietet die
                             se                              A                            e                               b
             reit s in die en kann. Gemäss derzeit am Bod denen Personen Helikop-                                                                   für die angebotenen Routen. Dieser
                     tz t w  erd                       e rd e n                      g e fu n                   o r ein  en                         wird anhand des Lawinenbulletins
              gese                             elle w                          so                         wie v                         w
                              Medienst                         de sowie                   ann nach                        insatzcre
              der Rega- Flugtest s im Gelän - und Rega d ine terrestrische E bei Un-                                                                und des Geländes berechnet. Auch
                              e
               ausgiebig mungen von Ha
                                                                rd               ter oder e die Rega-Drohne
                                                                                                 r                             en kann,             das Routenangebot wird ausgebaut.
               Feinabstim urchgeführt.                                   d er    auf. Bevo n eingesetzt werd betei-                                 Neu stehen in der Schweiz 1200
                                d                                 v o n                      äll  e                          jekt
                Software m fliegende und entwi- glück sf alle an diesem Pro und im                                                                  Routen «auf dem Programm». Zu-
                                  o
                 Das au     to  n                    Partn    e rn                müss    te n                 n tra rt in ie
                        a  z u sa m    men mit ltweit einmalig                        g en  F a  c hpersone h Einsatz sein,                        sätzlich steht eine Ausweitung auf
                 Re   g                           t we                             li                        reic
                                 chgerät is                        gen und                     chen Be                       Anfrage.              dem ganzen Alpenbogen in Aus-
                  ckelte Su uch bei Nebel, Re Mini- technis bei der Rega auf ssichtlich
                                  t  a                            e re                           s                             u                   sicht. Die Routen in den Osta lpen,
                   und flieg Der 25 Kilo schw - oder heis st e en» besuchen vora des Trai-
                             e fa  ll .                       w  in e n                     A  lp                          c h en                  in Fran kreich und in Italien sind
                    Schne                            em la                            «Die
                                        kann zud Gebiete ansteu- im Sommer ein e über den Fortgang
                                                                                                                ntspre
                        lik o p te  r                                                                                                              aber erst im Test- oder Demobetrieb.
                    he                              te                                                           n
                                      gefährde                       esonders                      d berichte
                     erdrutsch ch Suchtrupps b ürden. ning un kts . (yr. )                                                                         Via Verlinkung zu Map.geo.admin.
                                       si                              w                           je
                      ern, wo fahren aussetzen ausge- des Pro                                                                                      ch kann man eine Kartenansicht
                                         e                             s
                      grossen G chiedenen Kamera                                                                                                   wäh len, die das Aufstiegsgelände
                         ie  m  it v  e rs
                       D                                                                                                                          mit Routenkorridoren zeig t. Diese
                                                                                                                                                  erscheinen neu in fliessendem blau.
­                                          cken:                                                                                                  Ebenfalls verlinkt sind neu aktuel-
     Sonneneinstrahlung mit Tü
                               nders gefährdet
                                                                                                                                                  le und hochaufgelöste Satellitenbil-

     Männer in der Schweiz beso nnencreme alleine genügt im Ex-
                                                                                                                                                  der, die zeigen, wo es Schnee hat und
                                                                                                                                                  wo nicht. (yr.)
                                 ranken mehr So                                Krebsliga emp-
     Nirgends in Europa erk                in   de r tremfall nicht. Die
                                     als                                                            d
     Männer an Ha       utk reb s                                   , Hut, Sonnenbrille un
                   son de rs ge fäh   rlic h ist die fiehlt auch                                                                      ­
     Schweiz. Be                                              Kleidung.                                                                                                            tung in Tirol
     Kombination Sonne un
                                 d Höhe … und gute
                                                             Me lanom, auch schwarze
                                                                                          r Haut-                                           Buchtipp: Die Geschichte der Bergret
                                  hnee hinzu-           Da s                                    eine
                                                                                                                                            Ehrensache Leben retten
         nn   dann   no  ch   Sc                                     nnt, ist hie rzu lan de
     we
                              g  «h eis  s».            krebs gena                        .   Jed   es
      kommt, wir es ric   hti                                               Krebsar   ten
                                            iko   für der häufigsten
      In den Alp   en  ste igt  da  s   Ris
                                                                      bei 2700    Me  ns ch  en   ge  -                                                             Punktgenau zum 70-jährigen
                 s  au fgr un d    ein  er    hohen Jahr wird es               d öft er be  tro  ffe  n                                                             Bestehen der Bergrettung
      Hautkreb                                               den. Männer   sin
                                 ders an, sagt fun                                      30 Jahren                                                                   Tirol präsentiert der Bergret-
       UV-Belastung beson                    eb slig a   als Frauen. In den letzten
       Luca Toneatti      vo n    de  r   Kr                              hl der Neue ankun-
                                                                                        rkr                                                                         ter Walter Spitzenstätter das
                                              erh öht hat sich die Za
       Schweiz. Die     UV -St rah   lun  g
                                                                     als verdoppelt. Die Üb
                                                                                                    er-                                                             Buch «Ehrensache Lebenret-
                  10 00   Hö he  nm   ete  r um 10 gen mehr                   Ne ue rkr an  kte   lie gt                                                             ten – Die Geschichte der Ber-
       sich pro                                  utl i-  lebenschance für
        Prozent… Schnee so     ga  r  no  ch  de
                                                          in der Schweiz gemä
                                                                                  ss Statis   tik   de  r                                                            grettung Tirol». Das im Tyro-
                                                 f die
        cher. Längst nic   ht  all e  sin  d  au
                                                               sliga bei über 90 Pro    zen   t.  (yr .)                                                            lia-Verlag erschienene Buch
                                    reitet, denn Kreb                                                                                                                          g der Bergrettung von
        UV-Strahlung vorbe                                                                                                                   berichtet über die Entwicklun
                                                                                                                                                                                   19. Jahrhundert bis
            ­                                                                                                                                den Anfängen im ausgehenden
                                                                                                                                                                                t ihre prägenden Per-
                Naturerlebnis                                                                                                                zur Gegenwart und portraitier
                                  trotz Corona-K                                                                                                                                  nnendes Bildmateri-
                                                       rise:                                                                                 sönlichkeiten. Ergänzt durch spa
                Lowa lanciert                                                                                                                al berichtet Walter Spit   zen  stät ter  von historischen
                                         Hörspiel für K                                                                                       Ereignissen und herausragend
                                                                                                                                                                                 en Entwicklungen im
           Die Schwe
                         izer Schule
                                                        inder                                                                                 Rettungswesen, wegweisenden
                                                                                                                                                                                  Entscheidungen und
           schlossen                  n sind ge                                                                                                                                    digt damit auch den
                        und viele
                                   Eltern leis
                                                       - mic e
                                                                  rl                                                                          spektakulären Einsatzen. Er wür
           Grosses be                            ten WA eben die Geschwiste                                                                                            atz  beh  erzt er Menschen, die
                       i der Unters                            zusammen                         r LO und                                      jahrzehntelangen Eins
          Kinder wä                  tützung de                                                                                                                                  en riskieren um ande-
                      hre
          heim. Abe nd des Lernens da
                                                      r ken LO                  mit d
                                                                   WINGO zah em Wanderfal-                                                    immer wieder ihre eigenes Leb
                                                                                                                                                                                  men.
                      r
         Kinder nich danach können die
                                                     - er. G
                                                                emeinsam
                                                                                    lreiche Abe
                                                                                                   nteu-                                       ren in Bergnot zu Hilfe zu kom
                                                                                                                                                                                oni k über Einsätze auf
                      t einfach a
                                  uf den Sch             Wis senswe              lern  en sie alle                                             Obwohl die «umfassende Chr
         hausplatz,                             ul- Kult                rt e s ü ber ferne           rlei                                                              sen  steh end  e vielleicht ein we-
                       ins Tennis                             ur und Na                        L änder,                                        Leben und Tod» für aus
        meinsam                       o der                                                                                                                                       en spannenden Foto-
                    in den W
                                ald
                                              g e ­­    erste von v           tur. Nun gibt e
                                                                                                  s die                                        nig zu breit ausgelegt, den viel
        bleiben is
                   t angesag . Zuhause als                             ielen Gesc                                                                                                   wenig Platz einge-
                               t.                             H örspiel zu hichten auch                                                         dokumenten dagegen eher zu
       unter Umst                  Da komm                                                                                                                                     h  eine   spannenden Blick
                     än
       spiel des Tr den das neue Hör-
                                                 t Down
                                                              load
                                                                                 m kosten
                                                                                                losen                                           räumt wurde, bietet das Buc
                                                  ­ spanne . Es ist der Auftakt                                                                                         r ver dan  ken  swü rdigen Ehren-
                   aditions-S
                               chusters u                      n                                e iner                                          in die Geschichte eine
      SGGM-Au                                                    d e n, kinderge                                                                                                      spannender Details
                  srü
      gerade ri stungspartner LOWA
                                             nd spie
                                                          lreihe.                     rechten Hö                                                sache. Das Buch ist ein Fundus
                                                                                                    r-                                                                               lick sogar in die Ge-
                  ch
     von hochw tig. Die Herstelle                                                                                                               und bietet einen einmaligen Einb
                                                                                                                                                                                  (yr. )
                   ert
     hen setzt b igen Outdoorschu
                                               r Das H
                                                            örspiel sow                                                                          mütswelt erfahrender Retter.
                                              - des A                         ie alle Ausg                                                                                «Eh ren sac  he  Leben retten» –
                  ei den Jün
                              gsten bere                  benteuerh                                                                              Walter Spitzenstätter:
    seit ein p
                aar Jahren                 its zum                       andbuchs g aben                                                         416 Seiten, 339 Abbildungen, geb
                                                                                                                                                                                       unden. Tyrolia-Ver-
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                                                    kids-corne .lowa.de /lowa-news/
                                                                 r.html
                                                                                                                                                                   Forum Alpinum 02–2020 | 21
Trekking im Herzen der höchsten Himalaya-Gipfel
                               berg-welt.ch

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   WALLIS • BALTSCHIEDER • BALTSCHIEDERKLAUSE (2783m) • BIETSCHHORN (3934m)

                              Kennt Ihr, oder? Noch nicht? Dann nichts wie hin …

   Die Hütte: Ein Ort der Ruhe, der Bergenergie, des Wohlfühlens
              (ein kleiner Geheimtipp – nie ausgebucht)

   Das Tal:   Ein Traum von Fauna und Flora und Urtümlichem (Suonen)
   Der Weg:                   Zum Abschalten, lang – einzigartig abwechslungsreich

                              Mehr Infos und Bilder, um Euch «gluschtig» zu machen: www.baltschiederklause.ch
                              (oder jstettler1@gmx.ch – Jolanda, Hüttenwartin)

22 | Forum Alpinum 02–2020
Termine | Agenda

Datum                       Anlass                                                            Diverses                   Infos /Anmeldung
                                                                          gt
13.–16. Juni 2020           Sportkletterkurs Wegen Corona-Pandemie abgesa                                                www.sggm-ssmm.ch

30. August –                Höhenmedizinkurs Diavolezza                                                                  www.sggm-ssmm.ch
4. September 2020
12.–18. September           Gebirgsmedizin Basiskurs Sommer                                  Ausgebucht!                 www.sggm-ssmm.ch
                            Steingletscher
24. Oktober 2020            Nationale Bergrettungsmedizin-Tagung Interlaken (ganzer Tag)                                 www.sggm-ssmm.ch
                            Aula Oberstufenschulhaus
24. Oktober 2020            SGGM-Generalversammlung 2020 (im Anschluss an die                                            www.sggm-ssmm.ch
                            BRM-Tagung) Aula Oberstufenschulhaus Interlaken
23./24. Januar 2021         Lawinenkurs Engstligenalp                                                                    www.sggm-ssmm.ch

8.–10. Januar 2021          Freeriden und medizinische Notfälle im Gelände                                               www.sggm-ssmm.ch

Über das ganze Jahr         Ausbildungskurse für Laien, Private, Organisationen und Vereine (z.T. auch franz.)           Information:
                            (Erste Hilfe für Laien, Trekking/Höhenmedizin für Wanderleiter / J+S-Leiter teilw.           Melanie Kuhnke,
                            inkl. BLS / AED-Kurs) Ort: Je nach Kurs Kandersteg/Kerenzerberg/ Fronalp/La                  laienkurse@sggm-ssmm.ch
                            Fouly

DAS BUCH!                       Gebirgs- und Outdoor-Medizin
Für den eigenen
                                Outdoor and Mountain Medicine / Medicina e primo soccorso in montagna
Rucksack
                                Das Erste-Hilfe-Buch für alle die draussen und am Berg unterwegs sind:
oder als Geschenk!
                                Auch auf italienisch oder englisch!                                                                             Preis für
                                                                                                                                      SGGM-Mitglieder
                                Die Apotheke in Buchform ist erhältlich über:                                                          inkl. Verpackung
                                www.sggm-ssmm.ch oder sekretariat@sggm-ssmm.ch                                                     und Versand: Fr. 52.–

                                     s i n c e 1 9 04                                                                            Hotel Schweizerhof
                                                                                                                                   7078 Lenzerheide
                                                                                                                                       081 385 25 25
                                                                                                                         schweizerhof-lenzerheide.ch

        L   E   N   Z   E   R    H   E   I    D    E

     H ot e l | Wel l n es s | R e s ta ura nts
      Willkommen in unseren Sinneswelten!
      Loslassen, sich vom Alltag befreien, auftanken, innere Ruhe finden. Körper, Geist und Seele in Einklang bringen.

      Wohnen im Hotel Schweizerhof
      Luxuriös-alpine Eleganz, gepflegte Nostalgie oder doch lieber sachliche Zweckmässigkeit? Sie haben die Wahl!

      Essen & Trinken
      Kulinarische Erlebnisse können Sie in fünf erstklassigen Restaurants und in unserer Restaurant+Bar geniessen.

                                                                                                                   Forum Alpinum 02–2020 | 23
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      DIE NEUE GENERATION.
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