Gis@work Das Kundenforum der AED Solution Group - Baral Geohaus
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Das Kundenforum der AED Solution Group gis@work © elenabsl, fotolia.de Arbeitsplatz der Zukunft g is @ wo r k 1 / 2 0 1 8
gis@work 8 14 Geeignete Stellen sind LEFIS ready Erfolgreicher Technologie- wandel in Erfurt 20 24 Wege zu Open Data Quantensprung für Bauleitpläne 32 Planung mit Panorama-Aufnahmen 21 Prozesse mit ProOffice individuell abbilden 37 SmartReplika 2 g i s@w o rk 1/2018
gis@work 4 Editorial Der Arbeitsplatz der Zukunft Lösungen 5 WebOffice-Projektausbau bei 21 Prozesse mit ProOffice individuell abbilden der Verbandsgemeinde Kelberg Leistungsdokumentation beim ZWA Wasser- und Kanalinformationen jetzt auch im Web Saalfeld-Rudolstadt 6 Forschung mit Portal for ArcGIS 22 Managed Services am Beispiel der Neue Möglichkeiten der archäologischen Auswertung beim UTM-Transformation Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie in ALKIS-Datentransformation nach ETRS89 bei Schleswig der Stadt Mannheim 8 Geeignete Stellen sind LEFIS ready 24 Quantensprung für Bauleitpläne: XPlanung Mecklenburg-Vorpommern erweitert den ist beschlossene Sache LEFIS Anwenderkreis AED Solution Group punktet mit erprobter Software 10 Digitale Verkehrssicherungspflicht in Süßen 25 GeoOffice xPlanung bei der Stadt Bielefeld Rechtssicher handeln, Naturschutz und Vorausschauende Planung beim FNP und LSP Bürgerinteressen wahren 26 XPlanung: Vom Datenaustausch- 12 Denkmale im Blick zum Prozessstandard Das Denkmalinformationssystem beim Landesamt Hamburg zeigt die Zukunft der Bauleitplanung für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt 28 GIS und SAP wirklich integriert 14 Erfolgreicher Technologiewandel in Erfurt Sperrflächenerfassung in SAP bei der Produktionsstart für die Stadtgrundkarte auf Basis der Pfalzwerke Netz AG LM-Produktlinie 30 Hessenwasser implementiert 16 Vernetzung und Digitalisierung bewegt auch internetbasierte GIS-Lösung kleinere Kommunen Integration verschiedener GIS-Datenquellen in Gemeinde Schwanau setzt auf ProOffice UT for ArcGIS 18 Nutzungsabfrage für den Naturschutz 32 Planung mit Panorama-Aufnahmen Naturerbe-Management mittels flexibler Objekte in ProOffice Baustellenmonitoring in neuem Gewand 20 Wege zu Open Data 33 Über die Grenzen hinaus 3A Web ALKIS Auskunft und WOS für die kostenfreie Auszüge aus der Liegenschaftskarte mit WMS Abgabe offener Katasterdaten NW ALKIS Technologie 34 Generalisierung und Prozessautomation in ATKIS 41 Ab in die Cloud – mit Amazon Web Services Mit weniger Aufwand mehr erreichen AED-SICAD setzt Cloud-Dienst für EU-Projekt ein 36 Liegenschaftsbuch mobil 42 WebOffice Ideas: Neues Portal für Change Noch mehr Anwendungsmöglichkeiten Requests Kurze Wege und mehr Transparenz 37 SmartReplika Bereitstellung lokaler GIS-Projekte auf Knopfdruck 43 Bereit für Neues 3A Web RD ALKIS Auskunft und WOS RD jetzt 38 Neue Standards für performante verfügbar Einsatzszenarien nutzen FUSION Data Service 5.0 jetzt mit OGC GeoPackage, 44 UT Pro – die Weiterentwicklung von CityGML, 3D und GeoJSON UT for ArcGIS AED-SICAD begleitet Esri-Entwicklung intensiv 39 Viele Zertifizierungen in der AED Solution Group Projektmanagement und Esri Know-how auf höchstem 46 Gut gesucht ist halb gefunden fachlichen Niveau GIS Portal mit Search Widget für GDI und Open Data 40 ENERGIC OD – eine europäische Idee Paneuropäischer Virtual Hub integriert Datensätze gis@work 47 Neuigkeiten 51 Termine und Impressum 50 Veranstaltungen gis@wo r k 1/2018 3
gis@work Editorial Der Arbeitsplatz der Zukunft Unsere Gesellschaft wird nachhaltig durch die Veränderungen der Digitalisierung geprägt. Viele Auf- gaben stehen aktuell zur Umsetzung an. Welche Neuerungen ergeben sich durch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen? Was prägt den Arbeitsplatz der Zukunft? Welche Chancen und Risiken erge- ben sich für Unternehmen und Behörden als Arbeitgeber? Welche Veränderungen kommen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu? Wie kann dieser Prozess aktiv gestaltet werden und wie können die Produkte und Lösungen der AED Solution Group hierbei unterstützen? Wir möchten Ihnen mit der vorliegenden Ausgabe der gis@work praxisnahe Lösungen für die Gestaltung des Arbeitsplatzes der Zukunft präsentieren. Sie werden entdecken, dass wesentliche Voraussetzungen für den Arbeitsplatz der Zukunft bereits heute bei vielen Kunden geschaffen worden sind. Führen wir uns die Möglichkeiten der Digitalisie- stellt bereits die Einführung moderner Rechner mit rung vor Augen, so stellen wir fest, dass diese zu mobilem Betriebssystem eine Veränderung dar. den wichtigsten Kriterien für die Gestaltung von Für andere geht es nicht ohne weitreichende Ver- Arbeitsplätzen der Zukunft geworden sind. Mit änderungen in der kompletten Unternehmens- und dem Begriff „Arbeitsplatz“ meinen wir hier nicht die Arbeitsorganisation. Schaut man sich die Mög- übliche Büroausstattung. Wir verbinden damit den lichkeiten und Auswirkungen der Digitalisierung Grad der Vernetzung und die digitale Einbindung im Detail an, so stellt man fest, dass gerade der in die Arbeitsprozesse in Unternehmen und Behör- Arbeitsprozess und der konkrete Arbeitsplatz der den. Zudem benötigen immer mehr Arbeitsplätze Mitarbeiter zum Dreh- und Angelpunkt jeder Digi- die Fähigkeit zur Unterstützung mobiler Prozesse. talisierungsstrategie wird. Es ist nicht mehr entscheidend, ob im eigenen Büro, beim Kunden oder im Außendienst gear- Denn letztlich entstehen Wertschöpfung und Auf- beitet wird. Entscheidend ist, dass die Mitarbeiter gabenerledigung immer an einem einzelnen Ar- zu jedem Zeitpunkt umfassenden Zugriff auf alle beitsplatz oder in einem Arbeitsvorgang. Der benötigten Systemressourcen haben. Diese Ent- Digitalisierungsgrad und die damit einhergehende wicklung betrifft immer mehr Branchen in unserer Vernetzung des Arbeitsplatzes bestimmen heute modernen Gesellschaft. und zukünftig noch viel mehr die Wettbewerbsfä- higkeit und die Effizienz der Aufgabenerledigung. In ganz besonderer Weise liegen hierbei unsere Hierfür bieten die Produkte und Lösungen der Chancen darin, durch die Integration von Geoin- AED Solution Group umfassende Unterstützung an. formationen und Infrastrukturdaten grundlegende Mehrwerte zu schaffen. Viele Aufgabenstellungen Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. können besser bewertet und gelöst werden, wenn Mitarbeiter die Aufgaben direkt vor Ort erledigen Ihr können. Konsequentes und durchgängiges Da- tenmanagement – unterstützt durch Geoinformati- onen und Infrastrukturdaten – spielt eine entschei- dende Rolle. Der Trend geht zur umfassenden Digitalisierung von Arbeitsprozessen und betrifft nahezu aus- Elmar Happ nahmslos die gesamte Arbeitswelt. Für den einen (Geschäftsführer der AED-SYNERGIS GmbH) 4 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work WebOffice-Projektausbau bei der Verbandsgemeinde Kelberg Wasser- und Kanalinformationen jetzt auch im Web Seit vielen Jahren arbeitet die Verbandsgemeinde Kelberg mit AED-SYNERGIS zusammen. Seit dem Jahr 2004 ist in Kelberg die Softwarelösung WebOffice als webbasiertes Liegenschaftsinfor- mationssystem im Einsatz. WebOffice dient nicht nur der Verbandsgemeinde für die Katasteraus- kunft, sondern wird auch von den Verbandsgemeindewerken genutzt, um Grundstücksdaten für die Gebührenabrechnung zu aktualisieren. Seit Herbst 2017 nutzen die Werke Kelberg WebOffice auch für die Beauskunftung von Wasser- und Kanalinformationen. Schon im Sommer 2011 hatte die Verbandsgemeinde Kelberg auf die von der Katasterver- waltung vorgegebene ALKIS- Datenstruktur umgestellt. Seit- dem nutzt Kelberg zusätzlich das ProOffice ALKIS.buch, das als Liegenschaftsbuch direkt in WebOffice integriert ist. Die Lö- sung wird im Rechenzentrum der AED-SYNERGIS gehostet. „Datenupdates laufen direkt über die AED-SYNERGIS, vier Mal im Jahr werden die Daten von AED-SYNERGIS in un- serem Hosting-Projekt aktua- lisiert. Das klappt wunderbar“, sagt Iris Steinhaus, Verbands- gemeinde Kelberg, Abteilung EDV, Steuern und Abgaben. „Letztes Jahr kam bei uns dann die Überlegung auf, unsere Ka- naldaten ins WebOffice zu brin- gen“, so Hans-Peter Jax von den Verbandsgemeindewerken Kelberg. Die Verbandsgemein- dewerke fungieren als Dienst- leistungszweig der Verbandsge- meinde und kümmern sich um sämtliche Aufgaben im Bereich © ThomBal, fotolia.de der Ver- und Entsorgung. Daraus entstand ein Partnerprojekt mit AED-SYNERGIS, Geotech- im Bereich Wasser sowie Ansprechpartner: Janka und IBS Ingenieure, Schächte und Haltungen im Hans-Peter Jax dem Ingenieurbüro der Bereich Kanal inklusive Text- Verbandsgemeindewerke Kelberg Verbandsgemeinde. teil sind farblich dargestellt. Je Telefon: 02692 87232 nach Themenabfrage können hans-peter.jax@vgv-kelberg.de Die in der Verbandsgemeinde- einzelne Informationen ein- verwaltung über das Ingenieur- und ausgeblendet werden. „Im Anna Füllenbach büro IBS Ingenieure erfassten Ergebnis haben wir ein tolles, AED-SYNERGIS GmbH Wasser- und Kanaldaten übersichtliches Projekt, in dem Telefon: 0228 9542500 werden von Geotech Janka wir alle relevanten Wasser- und anna.fuellenbach@aed-synergis.de grafisch aufbereitet und von Kanalinformationen zusammen AED-SYNERGIS im Hosting- haben und einzeln abrufen kön- projekt eingebunden. Hauptlei- nen. So habe ich mir das vorge- tungen, Hydranten, Schieber stellt“, zeigt sich Jax begeistert. gis@wo r k 1/2018 5
gis@work Lösungen Forschung mit Portal for ArcGIS Neue Möglichkeiten der archäologischen Auswertung beim Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie in Schleswig Das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und in der Stiftung Schleswig- Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf angesiedelt. Schwerpunktmä- ßig befasst sich das ZBSA zeit- und raumübergreifend mit der Archäologie im Nord- und Ostseeraum sowie in Skandinavien. In diesem Rahmen wird eine Vielzahl mittel- und langfristig angelegter Forschungsprojekte bearbeitet, an denen die GIS-Abteilung oft über mehrere Jahre als Kooperationspartner sowie im Rahmen des technischen Supports beteiligt ist. Zusammenarbeit gemeinsam mit der IT-Abteilung der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen. Auf Basis von Esri-Technologie können nun die bis- lang nur lokal zur Verfügung stehenden Projekte in Form von Online- oder WMS-Diensten bereitgestellt werden. Dies erleichtert die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern im In- und Ausland um ein Vielfaches. Die Forscher des ZBSA und internationale Pilot- und Projektpartner können nun direkt auf ausgewählte In- halte zugreifen. Durch ein entsprechendes Rechtemanagement wer- den in der GIS-Abteilung sowohl die freigegebenen Inhalte als auch die Berechtigungen der Nutzer fest- gelegt. Damit ist gewährleistet, dass für den öffent- lichen Zugriff nur Lese-, aber keine Schreibrechte ZBSA GIS-Projekte 2017 vergeben werden, wie dies bei den Fachnutzern im Projektrahmen der Fall ist. Dies macht es möglich, zeitgleich mit Projektpartnern an gemeinsamen Pro- Doktoranden und Kooperationspartner können für jekten zu arbeiten und Änderungen im GIS einzupfle- ihre Projekte auf die technischen und personellen gen. Der bereits vor der Einführung von Portal for Ressourcen der GIS-Abteilung des ZBSA zurückgrei- ArcGIS vorhandene umfangreiche Bestand an digi- fen. Besonders die systematische Neubearbeitung talen Geobasis- und Fachdaten wird im Laufe des von historischen und aktuellen Grabungsdokumenta- Projekts stetig erweitert und verdichtet. tionen aus unterschiedlichen Zeiträumen sowie deren Kombination mit weiteren topographischen und the- Zu den laufenden internationalen Kooperationspro- matischen Daten mit Hilfe eines GIS ist ein wichtiges jekten, die bereits vom WebGIS profitieren, gehören Aufgabenfeld der Abteilung. unter anderem die Gräberfelder der Wielbark-Kultur in Polen, gemeinsam mit Dr. hab. Adam Cieśliński Informationen aus Grabungstagebüchern, Berichten, vom Archäologischen Institut der Universität War- Zeichnungen und Fotos, die schwer zugänglich in schau, und die Burgwälle in Böhmen mit Ph. Dr. Vla- Archiven lagern, werden somit für weiterführende Un- dimír Salač vom Archäologischen Institut der tsche- tersuchungen im GIS verfügbar gemacht. Gleichzeitig chischen Akademie der Wissenschaften in Prag. werden dadurch die wertvollen Originaldokumente, die häufig deutliche Gebrauchs- und Alterungsspuren Im vergangenen Jahr wurden in diesem Zusam- aufweisen und vom Verfall bedroht sind, als Digita- menhang bei mehreren Projekten Fortschritte in der lisate gesichert. Mit der Einführung von Portal for Erzeugung von Geobasisdaten erzielt. So wurde die ArcGIS in Zusammenarbeit mit ARC-GREENLAB im Editierung der geologischen Karten der Königlich vergangenen Jahr stehen nun völlig neue Möglich- Preußischen Geologischen Landesanstalt im Maß- keiten für die Auswertung und Präsentation dieser stab 1:25000 weitergeführt. Auch die Arbeiten an Arbeit zur Verfügung. einem historischen Höhenmodell des Samlandes (ehem. Ostpreußen) auf Basis der letzten Ausgabe Ein großer Schritt nach vorn für die GIS-Abteilung von Messtischblättern aus den 1930er Jahren schrit- des ZBSA ist die Einführung von Portal for ArcGIS in ten weiter voran. Im Moment ist zudem der Aufbau Zusammenarbeit mit ARC-GREENLAB im Jahr 2017. und Betrieb eines 3D-WebGIS auf Basis von Portal Die Implementierung der Software erfolgte in enger for ArcGIS im Gange. Mit Hilfe der 3D-Daten aus den 6 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work 3D-Visualisierung der wichtigen eisenzeitlichen Waffendeponierung in Nydam/Dänemark, Bild ZBSA Grabungsdokumentationen des frühmittelalterlichen Zudem wurde ein innovatives Verfahren zur Visuali- Siedlungsplatzes Elisenhof am Ufer der Eider in der sierung und Analyse archäologischer Fundplätze im Nähe von Tönning/Schleswig-Holstein oder der um- GIS für den Fundplatz von Riņņukalns in Lettland fangreichen eisenzeitlichen Waffendeponierung in eingeführt. Gemeinsam mit lettischen Partnern wer- Nydam/Dänemark werden verschiedene Möglich- den hier 3D-Photogrammetriedaten mit GIS-Daten keiten der 3D-Visualisierung im WebGIS getestet. zusammengeführt. Dies eröffnet völlig neue Möglich- keiten der Auswertung in einer so am ZBSA noch nie Blick auf das Schloss Gottorf dagewesenen Form. Ansprechpartner: Dipl.-Geogr. Karin Göbel Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie Telefon: 04621 813466 karin.goebel@schloss-gottorf.de Eilert Wiskow ARC-GREENLAB GmbH Telefon: 030 762933345 wiskow.eilert@arc-greenlab.de gis@wo r k 1/2018 7
gis@work Lösungen Geeignete Stellen sind LEFIS ready Mecklenburg-Vorpommern erweitert den LEFIS Anwenderkreis Nach einem erfolgreichen Proof of Concept der technischen Umsetzung und einer Pilotierungsphase setzen nun auch die geeigneten Stellen nach dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz in Mecklenburg-Vorpommern die Applikation LEFIS für die Bearbeitung von ländlichen Bodenordnungsver- fahren ein. Dabei wird die Fachanwendung zentral bei der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH mit gesichertem Zugang zur zentralen LEFIS Datenhaltung des Landes betrieben. © Ansebach, fotolia.de Neben den Flurbereinigungsbehörden werden in Mecklenburg-Vorpommern war daher klar, dass verschiedenen Bundesländern auch externe Partner auch die geeigneten Stellen integriert werden, wo- zur Bearbeitung der ländlichen Bodenordnungsver- bei verschiedene technische Fragestellungen zu fahren hinzugezogen. In Mecklenburg-Vorpommern lösen waren. Einerseits betreiben die geeigneten werden den sogenannten geeigneten Stellen unter Stellen ihre eigene technische Infrastruktur, inner- Beleihung mit hoheitlichen Befugnissen Verfahren halb derer die Software installiert und verwaltet zur Feststellung und Neuordnung von Eigentums- werden sollte. Andererseits musste ein gesicher- verhältnissen nach dem Landwirtschaftsanpas- ter Zugriff auf die zentrale LEFIS Datenhaltung des sungsgesetz im gesamten Land übertragen. Sie Landes realisiert werden, ohne dessen Sicherheits- sind in diesen Verfahren Ansprechpartner für die richtlinien zu verletzen. betroffenen Bürger. Die Anbindung der geeigneten Stellen sollte ge- Bei der Einführung von LEFIS als neue IT-Lö- bündelt über eine Einrichtung mit entsprechender sung für die Flurbereinigungsverwaltung in IT-Infrastruktur und dem erforderlichen Know-how 8 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Hauptsitz der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH in Leezen (Copyright: LGMV / CopterDrohne) Die Aufteilung von Editor und Server auf verschiedene Dienstleister ist eine neue Konstellation, in der die Applikation LEFIS betrieben wer- den kann und unter- streicht damit einmal mehr die Integrations- fähigkeit und Skalier- barkeit der zugrunde liegenden LM-Lösung. für das zuverlässige und sichere Hosting der Soft- In einem Proof of Concept wurde ab Herbst 2016 wareapplikation LEFIS ermöglicht werden. Als Part- getestet, ob und mit welcher Performance das be- ner für diese Aufgabe konnte die Landgesellschaft schriebene Konzept funktioniert und wie belastbar Mecklenburg-Vorpommern mbH gewonnen werden, sich die zentrale Konfiguration z.B. der Steuerpa- die als gemeinnütziges Siedlungsunternehmen des rameter und der Benutzerberechtigungen durch Landes seit 1991 Maßnahmen zur Agrarstrukturver- die obere Flurbereinigungsbehörde in der Praxis besserung und zur Regionalentwicklung durchführt. darstellt. Zusätzlich wurde eruiert, in welcher Form Das Dienstleistungsangebot der Landgesellschaft eine Trennung zwischen sogenannten Erfassungs- zielt darauf ab, die wirtschaftliche, ökologische und Qualifizierungsarbeitsplätzen möglich ist, wo- und soziokulturelle Entwicklung des Bundeslandes bei nur letztere die Möglichkeit erhalten, die Daten Mecklenburg-Vorpommern zu fördern und rich- tatsächlich in die Datenhaltungskomponente fort- tet sich an die öffentliche Hand, Unternehmer und zuführen. Nachdem verschiedene Hürden genom- Landwirte. Neben der Flurneuordnung gehören das men wurden, konnte das theoretische Konzept im Flächenmanagement, die Stadt- und Regionalent- Frühjahr 2017 vollständig bestätigt werden. wicklung, das Fördermittelmanagement, Baupla- nungs- und Vermessungsleistungen sowie Projekte Aufgrund der so gewonnenen Erfahrungen wurden im Bereich der Erneuerbaren Energien und des Um- das Mengengerüst, die Konfiguration und die ver- weltschutzes zu ihren Tätigkeitsschwerpunkten. traglichen Regelungen für die Anwendung abgelei- tet und die Produktivumgebung eingerichtet, so- Für die Anbindung der geeigneten Stellen wurde dass die geeigneten Stellen am 1. September 2017 zunächst ein Konzept erarbeitet, wie die bereits ihre Tätigkeit in einer ersten Ausbaustufe mit 18 Ar- bestehende Infrastruktur von Landgesellschaft und beitsplätzen aufnehmen konnten. Damit setzt das Flurneuordnungsverwaltung gemeinsam genutzt Land Mecklenburg Vorpommern einen technischen werden kann. Die Struktur ist nicht ungewöhn- Meilenstein für die Nutzung der LM Produktwelt in lich – bei der Landgesellschaft sollte eine Terminal Richtung Software as a Service. Server Umgebung in Betrieb genommen werden, auf die alle geeigneten Stellen per remote Desktop Momentan liegt der Schwerpunkt der Arbeiten in zugreifen. der Legitimation der beteiligten Grundstücksei- gentümer, der Wertermittlung und Einlagewertbe- Neu ist, dass der Zugriff auf die Konfigurationspa- rechnung sowie der Erfassung der Tatsächlichen rameter, die LEFIS Datenhaltungskomponente, die Nutzung. Er wird aber mit dem Fortschreiten der Projektsteuerung und insbesondere das URM nicht jeweiligen Verfahren auch die Arbeitsprozesse im lokalen Netz, sondern über einen VPN-Tunnel des neuen Bestandes umfassen wie z.B. die An- direkt in das Netz des Datenverarbeitungszentrums spruchsberechnung, die Zuteilung und die Übertra- Mecklenburg-Vorpommern erfolgt. So wird das ge- gung der Rechte in den neuen Bestand mit dem nerelle Konzept, alle Flurbereinigungsverfahren in Flurneuordnungsplan. Mit der Beauftragung wei- einer einzigen Datenbank zu führen, beibehalten. terer Verfahren, die mit LEFIS bearbeitet werden, ist Zusätzlich behält die obere Flurbereinigungsbehör- außerdem eine schrittweise Anhebung der Anzahl de die Hoheit über die Gesamtsteuerung, da die der Arbeitsplätze vorgesehen. zentralen Komponenten, die Projektvorlagen und sämtliche Steuerungsparameter nur im Lesemodus Ansprechpartner: bereitgestellt werden. Ausschließlich das Land kann Achim Vaculik mit Hilfe der Benutzerverwaltung steuern, wer wel- AED-SICAD AG che Verfahren bearbeiten und welche fachlichen Tä- Telefon: 0228 95420 tigkeiten durchführen darf. achim.vaculik@aed-sicad.de gis@wo r k 1/2018 9
gis@work Lösungen Digitale Verkehrssicherungspflicht in Süßen Rechtssicher handeln, Naturschutz und Bürgerinteressen wahren Egal ob im Rathaus, beim Bauhof oder im Au- ßeneinsatz direkt am Baum: Die Stadt Sü- ßen im Landkreis Göppingen hat ihre Daten stets im Blick. Seit Ende 2014 setzt Süßen ProOffice Baumkataster ein. Die Lösung wird im Rechenzentrum der AED-SYNERGIS gehostet. Dies ermöglicht der Stadt und ihren Dienstlei- stern einen durchgängigen Zugriff auf alle Daten. Zunächst hatte der Dienstleister der Stadt, die Fir- zur Verkehrssicherungspflicht professionell umge- ma Neidlein Baumerhaltung & Baumüberprüfung, setzt. Im Falle eines Schadens liegt jederzeit eine den ursprünglichen Datenbestand 2014 zur Über- rechtssichere und digitale Dokumentation vor. nahme nach ProOffice bereitgestellt. Das Unter- nehmen führt seitdem regelmäßige Baumkontrollen Vor allem die GPS-gestützte „on the fly“-Verortung durch und erfasst neue Bäume direkt in ProOffice der Bäume auf Basis aktueller Geobasisdaten wie Baumkataster. Die Prüfung von rund 2.000 Bäumen Katasterkarten oder Luftbildern ermöglicht eine erfolgt alle 18 Monate im Wechsel von belaubtem Nachjustierung der Bäume ohne großen Mehrauf- und unbelaubtem Baumzustand. Jungbäume wer- wand vor Ort. Frühere Arbeitsweisen mit Listen den alle 36 Monate kontrolliert. und detaillierten Einweisungen mit dem Bauhof entfallen. „Vom GIS her ein Traum, tiptop“, findet Damit dies reibungslos und medienbruchfrei pas- Christian Gruß von der Neidlein Baumerhaltung & siert, werden die Daten per WLAN oder Mobilfunk Baumüberprüfung. vom ProOffice Server inklusive Karteninformationen auf das mobile Panasonic Toughpad synchroni- Nach erfolgter Erfassung oder Kontrolle werden die siert. Die Bearbeitung der Daten erfolgt dort über Daten über das Mobilfunknetz oder WLAN auf den die Erweiterung ProOffice Baum mobil+. Dieses Server synchronisiert und stehen dort sofort dem bietet die Möglichkeit, ohne Netzanbindung autark Bauamt zur Verfügung. Sybille Goldmann, zustän- und offline im Feld zu arbeiten. AED-SYNERGIS dig für die weitere Bearbeitung, kann die aus den stellt mit ProOffice Baumkataster sowie ProOffice Kontrollen resultierenden Pflegemaßnahmen an die Baum mobil+ eine durchgehende Online-/Offline- Mitarbeiter des Bauhofs disponieren. Lösung zur Verfügung. Damit werden die Vorgaben 10 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work © Helmle Durch das regelmäßige Zusammenspiel von Kon- Ansprechpartner: trolle, Dokumentation und kontinuierlicher Bear- Sybille Goldmann beitung der vorgeschlagenen Maßnahmen können Stadt Süßen weitere Belange etwa des Natur- und Artenschut- Telefon: 07162 961647 zes besonders berücksichtigt werden. Eine Maß- sybille.goldmann@suessen.de nahme aus dem Naturschutz ist die Ausweisung von Naturdenkmälern. So können Bäume, die ge- Johannes Klein mäß FLL gefällt werden müssten, erhalten werden, Neidlein Baumerhaltung & wenn die Kriterien für ein Naturdenkmal festgestellt Baumüberprüfung GmbH & Co. KG werden und entsprechende Maßnahmen zur Ge- Telefon: 07172 305514 währleistung der Verkehrssicherheitspflicht vorge- johannes.klein@baumerhaltung.de nommen werden. Norbert Helmle In Süßen sind vier Linden vor einigen Jahren als AED-SYNERGIS GmbH Naturdenkmal ausgewiesen worden. Durch die Telefon: 0163 5527958 Kroneneinkürzung bei den vier Linden kann die norbert.helmle@aed-synergis.de Verkehrssicherheit trotz ihres hohen Alters gewähr- leistet werden. Gut für alle: Fledermäuse finden in einer natürlichen Höhle Lebensraum und die Bürger können sich bei Spaziergängen unbesorgt an den prächtigen alten Bäumen erfreuen. gis@wo r k 1/2018 11
gis@work Öffentliche Verwaltungen © LDA Sachsen-Anhalt Denkmale im Blick Das Denkmalinformationssystem beim Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt Die Betrachtung von Situationen und Sachver- Denkmalverzeichnissen. Damit verbunden ist halten über die kombinierte Nutzung von un- die Erarbeitung gutachterlicher Stellungnahmen terschiedlichsten Geo- und Sachdatenquellen zu denkmalpflegerischen Belangen in Genehmi- gungs- und Planverfahren. Die Bau- und Kunst- ermöglicht es, Denkmale zu erkennen, diese denkmalpflege begleitet Erhaltungsmaßnahmen schneller zu erfassen und gesicherter zu bewer- an Baudenkmalen und Denkmalbereichen. ten. Das GIS-basierte zentrale Fachinformations- system ist dabei ein unverzichtbares Arbeitsmittel Der Bedarf an einem umfassenden Informations- für die Mitarbeiter. Es wird vorwiegend in den Be- system ergibt sich schon allein aus dem breiten reichen der Bodendenkmalpflege sowie der Bau- Aufgabenspektrum und der damit einherge- und Kunstdenkmalpflege genutzt. henden Menge zu betrachtender Informationen. Neben den im Amt erfassten und gepflegten Denkmalfachdaten mit umfangreichen textlichen Beschreibungen und den Geobasisdaten steht ein großer Fundus an historischen Daten, Luft- Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie bilddaten und 3D-Modellen aus regelmäßigen Sachsen-Anhalt hat seinen Sitz in Halle an der Saale. Befliegungen zur Verfügung. Für die Arbeit mit Gesetzlicher Auftrag ist der Schutz der Boden- sowie diesen Daten sind Informationen zu deren Ge- der Bau- und Kunstdenkmale des Landes, verbunden nauigkeit und Herkunft unerlässlich. mit der wissenschaftlichen Erforschung sowie der För- derung des Verständnisses der Öffentlichkeit. Im Falle Dieser Datenbestand wird seit vielen Jahren einer notwendigen Veränderung eines Denkmales wird kontinuierlich ausgebaut und gepflegt. Das Ziel dieses in Form einer fachgerechten Dokumentation für ist es, den vielen, oft auch dezentral arbeitenden die Nachwelt erhalten. Eine der vordergründigen Aufga- Anwendern, wie z. B. den Unteren Denkmal- ben zur Erfüllung dieses Auftrages ist die Führung von schutzbehörden, jederzeit einen selbstständigen 12 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Zugriff auf aktuelle, redundanzfreie, landesweite In- Denkmalbereichen vor. Diese Zahlen zeigen, dass formationen zu ermöglichen. Mit der Verfügbarkeit die entstandene Lösung nicht nur ein bedeutender von leistungsfähigen WebGIS-Lösungen konnte mit Informationspool ist, sondern auch einen wichtigen der Umsetzung begonnen werden. Beitrag leistet, zeitnahe und qualitativ hochwertige Auskunft zu ermöglichen. Unter der Voraussetzung, dass die Datenhaltung mit Esri-Basistechnologie erfolgt, fiel die Entschei- Insgesamt wird das Angebot von den Anwendern dung nach erfolgter Marktrecherche auf WebOffice im Landesamt gut angenommen und es ist eine als geeignetes System. Mit entscheidend waren da- hohe Akzeptanz zu spüren. Schon jetzt besteht der bei die Möglichkeiten der Rechteverwaltung für eine Bedarf, weitere Themen in die Lösung zu integrie- zentrale und einheitliche Benutzeroberfläche des ren und den Anwenderkreis zu erweitern. Auskunftssystems und für Editieraufgaben. Weitere wichtige Punkte für eine breite Nutzung im Lan- Eine Herausforderung wird es auch in Zukunft sein, desamt waren zudem eine der CI entsprechende bei steigenden Anforderungen an die Vielfältig- einheitliche Druckausgabe sowie die Möglichkeit, keit und Komplexität des Angebots im WebOffice Funktionalität und Nutzerführung für unterschied- UserManagement die Übersicht und Struktur mit liche Anwenderbedürfnisse von Auskunft bis Erfassung skalie- ren zu können. Die Grundeinrichtung und die Einweisung des Administrators für WebOffice fand mit Unter- stützung von ARC-GREENLAB bis Ende 2016 statt, und die of- fizielle Inbetriebnahme startete mit Anwenderschulungen im Februar 2017. Momentan, etwa ein Jahr später, arbeiten schon mehr als 60 Anwender mit dem Informationssystem. Nachfolgend sind einige Aufga- ben, die mit Unterstützung der Anwendung bearbeitet werden, beispielhaft benannt. So ist es möglich, mittels GIS- Systemen durch die Auswer- tung verschiedener Basisdaten bislang unbekannte archäolo- Kreisgrabenanlage der frühen Jungsteinzeit, Quelle: © LDA Sachsen-Anhalt 2018 gische Kulturdenkmale zu ent- decken und somit besser schüt- zen zu können. Zum Beispiel gelang es mit Hilfe vertretbarem Aufwand sicherzustellen. Weitere Zu- von Infrarotluftbildern eines bestimmten Zeitraums kunftsthemen sind die Vereinheitlichung und weit- in Kombination mit LiDAR-Daten, die abgebildete gehende Automatisierung bei der Erzeugung von Kreisgrabenanlage der frühen Jungsteinzeit (6000 - notwendigen Standarddokumenten und Ausgaben, 6800 Jahre alt) zu identifizieren. die Bereitstellung der Daten für die mobile offline- Nutzung sowie für die interessierte Öffentlichkeit. Eine weitere ungewöhnliche Datengrundlage sind als Geometriedatensatz erfasste Elemente aus dem preußischen Urmesstischblatt der ersten Hälfte des Ansprechpartner: 19. Jahrhunderts, wie Wege und Wasserläufe. Die Andreas Brunn historischen Daten wurden in Anlehnung an das Referent Digitale Dokumentationen / Informationssysteme ATKIS-Modell erfasst. Im Vergleich mit diesen Da- Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie ten lassen sich die Inhalte der aktuellen Karten bes- Sachsen-Anhalt ser bewerten. Richard-Wagner-Straße 9 06114 Halle (Saale) Das Informationssystem unterstützt weiterhin wir- Telefon: 0345 5247456 kungsvoll bei Stellungnahmen und Auskünften abrunn@lda.stk.sachsen-anhalt.de für Bauanträge, Genehmigungsverfahren oder im Rahmen von Auskünften der Unteren Denkmal- Frank Möller behörde bei mehr als 10.000 Anfragen im Jahr. ARC-GREENLAB GmbH Insgesamt hält das System Basisinformationen Telefon: 030 762933345 zu mehreren Zehntausend Baudenkmalen und moeller.frank@arc-greenlab.de gis@wo r k 1/2018 13
gis@work Lösungen Erfolgreicher Technologiewandel in Erfurt Produktionsstart für die Stadtgrundkarte auf Basis der LM-Produktlinie Das Amt für Geoinformation und Bodenordnung der Landeshauptstadt Erfurt hat mit der AED-SICAD die Produktion der Stadtgrundkarte erfolgreich auf eine neue Techno- logiebasis angehoben. Als Grundlage dienen die GIS-Basisprodukte von Esri und die LM-Produktlinie der AED-SICAD. Aufbauend auf dem Konzept der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen (AdV) erstellt und verwaltet Erfurt die Stadtgrundkarte auf Basis des AAA-Datenmodells sowie der kommunalen Modellerweiterung von AED-SICAD. Die Stadt Erfurt nutzt damit konsequent die aktuellen Standards im Geodatenumfeld. Datenaufbereitung Zunächst mussten die erforderlichen Prozesse analysiert, spezifiziert und die existierenden Da- tenbestände detailliert begutachtet werden. Neben der Umstellung der Technologiebasis realisierte die Stadt auch eine umfängliche Da- tenaufbereitung und -zusammenführung ver- schiedener Maßstäbe für die Stadtgrundkarte. Mit Unterstützung von AED-SICAD wurden die erforderlichen fachlichen und technischen Vo- raussetzungen geschaffen, um die Maßstabsbe- reiche 1:500, 1:2000 und 1:5000 in einer neuen AdV-konformen Datenbasis zusammenzuführen. Gemeinsam wurden die erforderlichen Konfigura- tionen definiert, umgesetzt und mit Hilfe der Fea- ture Manipulation Engine (FME) und FUSION Data Service (FDS) die verschiedenen Ausgangsdaten in eine neue Datenbasis überführt. AdV-konforme einheitliche Datenbasis Die bisher in unterschiedlichen Systemen vorge- haltenen Geodaten für die verschiedenen Maß- stabsbereiche werden nun redundanzfrei verwal- tet und bereitgestellt. Als Basis hierfür dient der LM Server. Er ermöglicht die Aufnahme, Aktuali- sierung und Speicherung der AAA-Daten des Lan- des Thüringen als Sekundärnachweis. Zugleich dient er als primäre Datenhaltungskomponente für die kommunalen Objekte der Stadtgrundkarte. Geschäftsprozessorientierte Fortführung Ergänzt um die Produktlinie Change Detection der Stadtgrundkarte wird das komfortable Aufsammeln und Auswer- Die Bearbeitung und Fortführung der Stadtgrund- ten von Fortführungsinformationen optimal unter- karte folgt zukünftig nach festgelegten kommu- stützt. Der Prozess bezüglich der erforderlichen nalen Geschäftsprozessen. Diese wurden gemein- Nachführungen an Fachdaten bei den verschie- sam erarbeitet und konfiguriert. Die Erstellung der dener Dienststellen wird somit noch effizienter. So Präsentationsvorschriften für die verschiedenen stehen zum Beispiel dem Tiefbauamt oder Grün- Maßstäbe obliegt dem Amt für Geoinformationen flächenamt unmittelbar nach der Speicherung von und Bodenordnung. Änderungen an der Stadtgrundkarte alle für die Fachbereiche interessanten Informationen in einer NBA-Aktualisierung des Geodatenportals zentralen Datenbank zur Verfügung und können der Stadt Erfurt zielgerichtet und interessensorientiert bearbeitet Alle wesentlichen Geodaten der Stadt Erfurt wer- werden. den auch weiterhin im Geodatenportal der Stadt 14 g i s@w o rk 1/2018
gis@work © steschum, fotolia.de zur Nutzung in der Stadtverwaltung und Veröffentlichung im Internet zur Ver- fügung gestellt. Die Daten der Stadt- Ansprechpartner: grundkarte werden hierbei über ein Rüdiger Bier NBA-Verfahren bereitgestellt und aktu- Sachgebiet Geoinformatik alisiert. Dies erfolgt über Standardfunk- Amt für Geoinformation und Bodenordnung tionalitäten des Produkts FUSION Data Landeshauptstadt Erfurt Service der AED-SICAD. Telefon: 0361 6553457 ruediger.bier@erfurt.de Das Amt für Geoinformation und Bo- denordnung hat somit ideale Vorausset- Hubert Fünfer zungen geschaffen, um seine Geodaten AED-SICAD AG effizient, amtsübergreifend und bürger- Telefon: 089 450260 nah zur Verfügung zu stellen. hubert.fuenfer@aed-sicad.de gis@wo r k 1/2018 15
gis@work Lösungen Vernetzung und Digitalisierung bewegt auch kleinere Kommunen Gemeinde Schwanau setzt auf ProOffice In der oberrheinischen Tiefebene liegt direkt am Rhein die Gemeinde Schwanau im Land- kreis Ortenau. Seit 2014 setzt die Gemeinde Schwanau ProOffice im Hosting ein. Angefan- gen haben die Schwanauer mit ProOffice ALKIS.buch, gefolgt von ProOffice Baumkataster, ProOffice Grün und Spielplatz sowie die Lösung ProOffice Objektverwaltung (Gebäudema- nagement). Gehostet wird die Lösung im Rechenzentrum der AED-SYNERGIS. Wir spra- chen mit Jens Blümle, dem stellvertretenden Hauptamtsleiter der Gemeinde, über die Historie des Projekts. 16 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work g@w: Warum haben Sie sich für ein digitales Baum- und Spielplatzkataster entschieden? Blümle: Der Anstoß kam über unseren Bauhofleiter. Wir wollten sehen, wo unsere Bäu- me und Anlagen sind und wollten wissen, wann was geprüft wurde. Davor gab es Listen und Verzeichnisse, die Pläne lagen nur in Papierform im Grundbuchamt vor. Es gab keine Verknüpfung der Fachdaten, wie das heute möglich ist. Aktuell im Einsatz haben wir ProOffice ALKIS.buch, das Baumkataster, die Spielplatz- und die Objektverwaltung mit derzeit ca. 35 Gebäuden. Die Vernetzung ist ein großer Vorteil. Früher mussten die Ortsverwaltungen Informationen über die Fachkataster immer in der Hauptverwaltung anfordern. Heute können sie diese online selbst abrufen. Die Digitalisierung bewegt uns schon. Für uns als kleinere Gemeinde ist allerdings die Manpower das Problem. g@w: Wie ist Ihre aktuelle Situation? Blümle: Die Gebäudeobjekte sind erfasst, der Startschuss ist also gemacht. Ein Haupt- grund, ein System anzuschaffen, war die Gebäudeerhaltung. Die Gemeinde Schwa- nau hat in den letzten Jahren einen Großteil ihrer Gebäude mit hohem finanziellen Auf- wand saniert. Mit dem Einsatz der Software sollen sie im Rahmen der Unterhaltung überwacht, geprüft und instandgehalten werden, um zu verhindern, dass künftig wie- der hohe Sanierungskosten anfallen. Dazu wird es natürlich notwendig sein, weitere Bausteine von ProOffice zu nutzen. Und hier liegt das Hauptproblem der fehlenden Manpower. Neue Verfahren müssen zusätzlich zum „normalen“ Geschäft mit Inhal- ten gefüttert und gepflegt werden. Insgesamt haben nun etwa 20 Personen aus vier Fachabteilungen Zugriff auf ProOffice. Hinzu kommen noch die Ortsverwaltungen. In ProOffice sind momentan neben den Gebäuden die sieben Spielplätze aus den vier Orts- teilen aufgenommen. Die bereits vor Anschaffung der Software erfassten Bäume wurden vom Hosting problemlos übernommen und eingepflegt. Die Verortung neuer Bäume bzw. Anlagen kann jetzt mittels mobiler Geräte erfolgen. Das Hosting läuft reibungslos. g@w: Was sind Ihre nächsten Schritte? Haben Sie Wünsche? Blümle: Wenn die Gebäude in ihrer Struktur erfasst sind, sollen die derzeit noch ana- logen Wartungsverträge eingebunden werden. Die Instandhaltung der Anlagen könnte der nächste Schritt sein. Konkret gewünscht ist, die Bebauungspläne digital zur Verfü- gung zu stellen und die Pachtflächen digital darzustellen. Hier könnte auch die Losflä- chenaufteilung aufgenommen werden, damit z.B. bei Baumaßnahmen sofort ersichtlich ist, welcher Pächter betroffen ist. g@w: Herr Blümle, vielen Dank für das offene Gespräch! Mit Jens Blümle sprachen Norbert Helmle und Sabine Parschau. Ansprechpartner: Jens Blümle Gemeinde Schwanau Kirchstr. 16 77963 Schwanau Telefon: 07824 649922 bluemle.j@schwanau.de © MNStudio, fotolia.de Norbert Helmle AED SYNERGIS GmbH Telefon: 0163 5527958 norbert.helmle@aed-synergis.de gis@wo r k 1/2018 17
gis@work Lösungen Nutzungsabfrage für den Naturschutz Naturerbe-Management mittels flexibler Objekte in ProOffice Die gemeinnützige Naturerbe-Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wird in den kommenden Jahren 70 Flächen mit etwa 69.000 Hektar in zehn Bundesländern für den Natur- schutz sichern. Hierzu entwickelt die DBU Naturerbe GmbH auf Basis der Liegenschaftsverwaltung in ProOffice gemeinsam mit ARC-GREENLAB ein neues Modul zur Abfrage naturschutzfachlicher Flächennutzungen. Die betreffenden Naturerbeflächen wurden ehemals Eingriff zu Wildnis entwickelt werden. Hierzu wer- überwiegend militärisch genutzt. Die ersten 33 Flä- den artenarme Forste in naturnahe Wälder über- chen, die sogenannte erste Tranche, wurden nach führt und Feuchtgebiete sowie Fließ- und Stillge- dem Koalitionsvertrag von 2005 im Jahre 2008 von wässer ökologisch aufgewertet oder erhalten. der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an die DBU Naturerbe übertragen. Mit der zweiten Für jede dieser Flächen entwickelt das DBU-Na- Tranche folgten 2013 weitere 14 Liegenschaften. turerbe-Team mit derzeit rund 20 Mitarbeitern ge- Jüngst fand auch die Übertragung der dritten Tran- meinsam mit der Geschäftsleitung der DBU sowie che statt, so dass der DBU Naturerbe nun insge- in enger Zusammenarbeit mit der Sparte Bundes- samt 70 bedeutsame Flächen in Deutschland anver- forst der BImA für alle Flächen Naturerbe-Entwick- traut wurden (s. Abbildung 1). Die DBU Naturerbe lungspläne (NEP). versteht sich mit Blick auf das Nationale Naturerbe als Treuhänder für nachfolgende Generationen. In diesen Plänen werden die die geplanten Maßnah- men sowie die Besucherlenkung der nächsten zehn Aufgaben und Ziele Jahre festgelegt. Für den Erhalt der natürlichen Auf den DBU-Naturerbeflächen sollen offene Le- Lebensräume ist eine fachgerechte naturschutz- bensräume mit ihren oft seltenen Tier- und Pflan- fachliche Flächenbewirtschaftung erforderlich, die zenarten durch zielgerichtete Pflege bewahrt und durch die Bundesforstbetriebe in Zusammenarbeit naturnahe Wälder möglichst ohne menschlichen mit zumeist regionalen Pächtern erfolgt. Offenlandmanagement auf der DBU-Naturerbefläche Prora, Foto: J. Tillmann 18 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Nutzungsabfrage in ProOffice Im Zuge der Zusammenstellung der Pachtflächen- kulisse wurden sämtliche Pachtverträge auf den DBU-Naturerbeflächen geprüft, die Pachtflächen im WebOffice erfasst und alle Pachtverträge mit dem Modul „ProOffice Bewirtschaftung“ gekoppelt. In Ergänzung dazu wurde auf der Grundlage der „Flexiblen Objekte“ in ProOffice ein eigenes Modul Naturerbe-Management entwickelt, in dem nun auch die Nutzungsabfrage implementiert worden ist. Abb.2: Nutzungsabfrage in ProOffice, Quelle: © DBU Naturerbe Die Nutzungsabfrage soll dazu dienen, die jährlich auf den DBU-Naturerbeflächen durchgeführten und vertraglich vereinbarten naturschutzfachlichen Maßnahmen im Offenland zu dokumentieren und an gepachtete Fläche auswählen und die Nutzungs- die DBU Naturerbe zu übermitteln. abfrage auf der Kartengrundlage für diesen Schlag durchführen. Neben den allgemeinen Angaben zum Aufbauend auf dem ArcGIS-Server liefert Betrieb bzw. der Betriebsform werden insbesondere WebOffice die entsprechend aufbereiteten Dienste die Nutzungsform und weitere naturschutzfachliche in Verbindung mit aktuellen Katasterinformationen Informationen abgefragt. Dabei wird unterschieden und Luftbildern zur Darstellung der sogenannten zwischen der Nutzung von Weiden, Wiesen und „Schlagkartei“ in ProOffice. Anders als in der Pacht- Mähweiden sowie der Nutzung von Ackerflächen. karte werden in der Schlagkartei die verpachteten Der Anteil an Pflichtfeldern, die ausgefüllt werden Flächen gleicher Nutzung zu Schlägen zusam- müssen, ist hierfür auf ein Mindestmaß reduziert mengefasst, um dem Pächter die Zuordnung sei- worden. Zur Unterstützung einer schnellen und ziel- ner Flächen zu erleichtern. Die modulspezifischen gerichteten Bearbeitung helfen klassische Check- Anpassungen in ProOffice wurden dafür an die boxen und vorkonfigurierte Auswahlwertefelder. ARC-GREENLAB beauftragt und konnten mit einem geringen administrativen Aufwand angepasst werden. Mit der digitalen Unterzeichnung der Abschluss- erklärung wird die Nutzungsabfrage für die- Nach der individuellen Anmeldung kann der Päch- se Schlagkarte beendet und kann für eine wei- ter mit der Einbindung von vordefinierten Suchen tere Fläche vorgenommen werden. Mit Hilfe der aus der Pacht- und Vertragsverwaltung seine Excel-Exportfunktion in ProOffice können voll- ständige Berichte aller Nutzungsabfragen di- rekt aus dem System erstellt werden. Die Ent- Abb1: Karte der DBU-Naturerbeflächen, Quelle: © DBU Naturerbe 2017 wicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit der ARC-GREENLAB, die die Konzeption und Umset- zung auch zukünftig weiter begleiten wird. Ausblick ProOffice hat sich für die DBU Naturerbe neben den Anwendungen WebOffice und gl-forest als das zentrale Auskunfts- und Informationssystem für die Flurstücks-, Vertrags- und Liegenschaftsverwal- tung entwickelt. Mittelfristig wird das System über die anpassungsfähigen flexiblen Objekte weitere Komponenten mit den damit verbundenen Aufga- ben abdecken. Ansprechpartner: Dr. André Kopka IT- und GIS-Koordinator DBU Naturerbe GmbH An der Bornau 2 49090 Osnabrück Telefon: 0541 9633650 a.kopka@dbu.de Andreas Friese ARC-GREENLAB GmbH Telefon: 030 762933332 friese.andreas@arc-greenlab.de gis@wo r k 1/2018 19
gis@work Lösungen Wege zu Open Data 3A Web ALKIS Auskunft und WOS für die kostenfreie Abgabe offener Katasterdaten Open Government zielt auf eine Verbesserung des Informations- Bestandsdatenauszug ohne austausches zwischen Bürgern und Verwaltung. Open Data sind Eigentümerinformationen kann heute ein Kennzeichen für die bürgernahe, agile Verwaltung. Der in GIS Portal und 3A Web nach vorangehender Flurstücks- und Rhein-Erft-Kreis zeigt beispielhaft, wie mit vorhandener 3A Web- Adresssuche oder einer räum- Infrastruktur auch vom Kataster offene Daten bereitgestellt wer- lichen Navigation zum Ort des den können. Interesses mit wenigen Maus- klicks im Format NAS bestellt werden. Ein Download erfolgt nach Bereitstellung der Daten Open Data über den Web Order Service Open Data sind maschinenlesbare Informationen. (WOS). Damit nutzt der Rhein-Erft-Kreis innovativ Das „Verflüssigen“ des Informationsflusses mit- die Standardkomponenten von 3A Web für den tels Open Data-Angeboten soll kreative Datennut- kostenfreien Bürgerservice. zungen fördern. Hierzu hat die Bundesregierung im Juni 2017 ein Gesetz zur Änderung des E- Schrittweiser Ausbau Government-Gesetzes, das sogenannte Open- Außer im Datenformat NAS können offene Ka- Data-Gesetz, beschlossen. Mit dem Gesetz und tasterdaten auch in weiteren Datenformaten wie seiner Umsetzung in den Ländern bis hinab zur DXF oder Shape im AdV-Profil sowie anderen von kommunalen Ebene sollen vor allem der Wirtschaft der Exportfunktion des Fusion Data Service (FDS) neue Geschäftsmodelle eröffnet werden. unterstützten Formaten angeboten werden. In ei- ner kommenden WOS-Version ist daher auch die Open Data und amtliches Kataster Zuweisung von Open-Data-Lizenzangaben wie die Maschinenlesbare Katasterinformationen stehen Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Ver- heute durch entsprechende Vorgaben der Arbeits- sion 2.0 als Erweiterung vorgesehen. gemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) über Ergänzend zu eigenen Dienstangeboten können die Normbasierte Austauschschnittstelle (NAS) in diese Open Data wie „Bestandsdatenauszüge ohne standardisierter und praxisorientierter Weise zur Eigentümer“ immer auch in Open-Data-Portalen Verfügung. 3A Web bietet den darauf aufbauenden wie hier in Open.NRW registriert und mit Metainfor- „NAS-Bestandsdatenauszug ohne Eigentümerin- mationen und Suchmethoden des Portals recher- formationen“ als webbasierten Service an. Nahezu chierbar gemacht werden. perfekte Voraussetzungen, um mit wenig Aufwand einen Beitrag zum Aufbau von Open Data zu leisten. Ansprechpartner: NAS-Datenabgabe gemäß Open Data Prinzipien AED-SICAD AG Der Rhein-Erft-Kreis unterstützt auf der Homepage Ralph Pfannkuche https://geo.rhein-erft-kreis.de/ASWeb/ die NAS- Telefon: 0228 95420 Datenabgabe nach Open-Data-Prinzipien. Der ralph.pfannkuche@aed-sicad.de © kamasigns, fotolia.de 20 g i s@w o rk 1/2018
Öffentliche Verwaltungen gis@work Prozesse mit ProOffice individuell abbilden Leistungsdokumentation beim ZWA Saalfeld-Rudolstadt Der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung für Städte und Gemeinden des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt (ZWA Saalfeld-Rudolstadt) betreibt seit 1993 die Was- serversorgungs- und Abwasserentsorgungseinrichtungen für das Ver- und Entsorgungsge- biet der 15 Mitgliedsgemeinden. Schon frühzeitig wurde das Potenzial einer GIS-basierten Lösung für die verschiedenen Aufgabenbereiche des ZWA erkannt. © ArTo, fotolia.de Im Zuge der Weiterentwicklung der IT- und GIS-Technologie kam es im Jahr 2012 zum Wechsel vom teils eigenentwickelten Bestandssystem zu ArcGIS-basierten Lö- sungen. Ziel war es, mehr fachspezifische Daten im Hause zur Verfügung zu stellen und digitale Datenflüsse zu optimieren. Nach der Migration der Bestandslösungen in die Systemlandschaft ArcGIS, UT for ArcGIS, WebOffice und ProOffice wurden weitere ergänzende Anwendungen, wie z.B. die Leistungsdokumentation, um- gesetzt. Notwendige Grundlagendaten werden den Anwendern im Rahmen der Bestanddokumentation und der Eigentü- merauskunft bereitgestellt. Zur Erfassung, Fortführung und Analyse der Daten für ca. 1.000 km Wasser- und ca. 600 km Ab- wasserleitungen stehen den Bearbeitern leistungsfähige Fachanwendungen für Ver- und Entsorgungsnetze zur Verfügung. Die Bereitstellung der Eigentumsinformationen aus ALKIS erfolgt als Karte über die ein- gesetzten GIS-Clients in Verbindung mit ProOffice alkis.buch. Die ergänzende Anwendung „Leistungsdokumentati- das Management und Arbeitsaufträge mit Kar- on“ wurde vollständig in ProOffice konfiguriert. Klares tendarstellung konnten mit Basisfunktionen der Ziel war es, die Schwachstellen des bisherigen, größ- ProOffice Plattform realisiert werden. tenteils analog und auf Basis von Excel-Formularen geführten Verfahrens zu beseitigen. Das bedeutete, Die so implementierte Lösung „Leistungsdo- Arbeitsprozesse abteilungsübergreifend zu vereinfa- kumentation“ hat sich im Produktivbetrieb be- chen, Mehrfacherfassungen zu vermeiden und Infor- währt und ist bei den Mitarbeitern akzeptiert. Es mationstransparenz herzustellen. Konkreter Inhalt war hat sich gezeigt, dass mit ProOffice flexibel und die graphische Erfassung von Schäden für Schadens- schnell auf individuelle Anforderungen reagiert karten mit WebOffice „editing“ und die Dokumentati- werden kann und bestehende Lösungen und on für Auswertungen, u.a. auch als Grundlage für die Erweiterungen auf diese Weise optimal ergänzt Investitionsplanung. Hinzu kommen Umsetzungen für werden. die automatisierte Ausgabe von Aufträgen durch die Arbeitsvorbereiter, die Zuweisung an Bautrupps sowie den Wassertransport und Spülungen in ProOffice. Ansprechpartner: Ilka Greiner Die Implementierung der Anforderungen erfolgte durch ZWA Saalfeld-Rudolstadt ARC-GREENLAB in enger Zusammenarbeit und lau- Telefon: 03671 579660 fender Abstimmung mit dem Auftraggeber. Von Vor- ilka.greiner@zwa-slf-ru.de teil war, dass WebOffice und ProOffice bereits beim ZWA etabliert waren. Die Formulare für die alphanu- Frank Möller merische Schadensdokumentation konnten mit den ARC-GREENLAB GmbH „flexiblen Objekten“ in ProOffice nachgebildet werden. Telefon: 030 762933345 Notwendige Suchen, Quartals- und Monatsberichte für moeller.frank@arc-greenlab.de gis@wo r k 1/2018 21
gis@work Lösungen Managed Services am Beispiel der UTM-Transformation ALKIS-Datentransformation nach ETRS89 bei der Stadt Mannheim Die Aufgabe der ALKIS-Datentransformation nach ETRS89 war sehr vielfältig und erforderte profes- sionelles Handeln aller Beteiligten. Aufgabenstellungen wie die exakte Einhaltung der landesweiten Transformationsregeln, die Überprüfung der Ein- und Ausgangsdaten sowie die Berücksichtigung der aktuellen Verwaltungsvorschriften mussten in Einklang gebracht werden. Der reibungslose und zeitnahe Produktionsübergang von Gauß-Krüger nach ETRS89-UTM und damit verbunden die Be- reitstellung einer aktuellen Softwaregeneration konnten durch professionelles Projektmanagement, intensive Terminabsprachen und exakte Termineinhaltung zwischen dem Fachbereich Geoinforma- tion und Vermessung der Stadt Mannheim (FB62) und der AED-SICAD erfolgreich realisiert werden. UTM-Transformation … und letztlich dem Produktionsstart unter ETRS89- organisiert als Managed Services UTM übernommen. Kernaufgaben bezüglich der IT- AED-SICAD kümmert sich im Umfeld der Stadt Infrastruktur, des Datenmanagementsystems oder Mannheim bereits seit der ALKIS-Produktionsein- der Netzwerke, Kommunikation und IT-Sicherheits- führung sehr intensiv um den Betrieb des kom- mechanismen obliegen in diesem Zusammenhang pletten ALKIS-Verfahrens. So wird zum einen die weiterhin ausschließlich dem Fachbereich Informa- Fachabteilung durch Vor-Ort-Workshops kontinu- tionstechnologie der Stadt Mannheim (FB12). ierlich und professionell beraten und zum anderen über abgesicherte remote-Zugänge der stabile Ab- lauf des ALKIS-Verfahrens sichergestellt. Ohne es offiziell so zu nennen, werden somit bereits heute Managed Services (Software as a Service – SaaS) in großen Teilen umgesetzt. © Web Buttons Inc, fotolia.de Mit dem UTM-Transformationsprojekt wurde der Aspekt der umfänglichen und vollständigen Betreu- ung von Datenhaltung und Software als einheitlicher Service weiter vorangetrieben. AED-SICAD hat zu- sammen mit den Fachabteilungen des FB62 alle wesentlichen Aktivitäten von den vorbereitenden Maßnahmen, dem Produktionsstopp unter Gauß- Krüger, den Nacharbeiten zur Datentransformation 22 g i s@w o rk 1/2018
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