Markets Weekly - Sparkasse Bremen

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Aktienmärkte
Indices tendieren auf hohem Niveau seitwärts
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Der deutsche Leitindex trat diese Woche weiter auf der Stelle. Nach
den schnell aufgeholten Kursverlusten der Vorwoche folgte am
Mittwoch ein neues Allzeithoch bei 15.811 Punkten. Dieses Niveau
konnte der Dax allerdings nicht halten. Der Dow Jones übersprang
zeitweise die Hürde von 35.000 Punkten, die Gewinne bröckelten aber
danach wieder etwas ab. Auch der S&P500- und der Nasdaq100-Index
erreichten im Wochenverlauf neue Bestmarken.
Im Fokus der Märkte standen diese Woche neben den
Quartalsberichten der US-Banken (siehe Seite 2) auch die Aussagen
von Jerome Powell, dem Präsident der US-Notenbank. Dieser betonte,
dass es noch eine Weile dauern werde, bis die amerikanische
Wirtschaft so weit sei, dass über eine Reduzierung der geldpolitischen
Unterstützung nachgedacht werden könne. Die Fortschritte am
Arbeitsmarkt würden bei weitem noch nicht ausreichen, um die
Anleihekäufe zu reduzieren. Angesichts der weiter steigenden US-
Inflation (siehe Seite 3) wächst allerdings der Druck auf die Notenbank,
ihre Argumentation aufrechterhalten zu können.

Renten und Volkswirtschaft
Chinas Wirtschaft wächst etwas langsamer
Wie die chinesische Regierung mitteilte, lag das Bruttoinlands-
produkt im zweiten Quartal um 7,9 Prozent höher als im Vorjahr. Das
Wachstum traf damit die Marktschätzungen. Durch den Vergleich mit
dem Vorjahr war die Wachstumsrate im ersten Quartal noch mit 18,3
Prozent angegeben worden. Insofern lässt sich aus den Zahlen der
Schluss ziehen, dass die Wachstumsdynamik etwas nachlässt. Aus
diesem Grund hatte die chinesische Zentralbank bereits am Montag
die Mindestreserven für die Banken gesenkt, um die Kreditvergabe
etwas zu erleichtern. Auch das Coronavirus dämpfte das Wachstum
erneut. So stand der Hafen von Shenzhen – der viertgrößte Container-
hafen der Welt – nach einem Ausbruch des Virus in der Stadt für
mehrere Wochen praktisch still, was den Außenhandel bremste.

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16.07.2021
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Auftakt der Berichtssaison
US-Großbanken verdienen weiter prächtig – Pläne von Gerresheimer kommen nicht gut an
Bank of America
Wie die anderen großen US-Banken vermeldete die Bank of America am Mittwoch sehr gute Quartalszahlen. Der
Gewinn des Instituts sprang um 173 Prozent auf 8,96 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen profitierte massiv davon,
dass es gebildete Rückstellungen für faule Kredite in Milliardenhöhe auflösen konnte, da sich die wirtschaftlichen
Aussichten in den Vereinigten Staaten wieder verbessert haben. Die Quartalsdividende wurde bereits im Vorfeld der
Meldung um 21 Prozent angehoben und auch der Ausblick auf das kommende Halbjahr angehoben. Gleichzeitig
stiegen die Kosten des Unternehmens, insbesondere für das Personal, merklich an. An der Börse dämpfte dies
deutlich die Stimmung. Die Aktien von Bank of America verloren nach der Meldung knapp 4,5 Prozent.
Citigroup
Auch Citigroup profitierte von einer geringeren Risikovorsorge für faule Kredite. Der Gewinn versechsfachte sich auf
6,19 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Erträge aus dem Tagesgeschäft gingen
dagegen um 12 Prozent auf 17,5 Milliarden US-Dollar zurück. Gleichzeitig stiegen die Kosten, unter anderem wegen
strikterer regulatorischer Vorgaben. Deutliche Einbußen verzeichnete die Bank im Anleihenhandel. Obwohl die
gemeldeten Ergebnisse die Schätzungen der Analysten deutlich schlugen, konnte der Aktienkurs nicht zulegen.
Gerresheimer
Die Düsseldorfer Firma profitiert indirekt von dem großen Bedarf an Corona-Impfstoffen, da sie unter anderem die
Glasfläschen für die Abfüllung der Vakzine produziert. Dies trieb das Geschäft im zweiten Quartal weiter an und der
Umsatz stieg auf 377 Millionen Euro (+ 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal). Das bereinigte Konzern-
ergebnis legte um 8,2 Prozent auf 40,8 Millionen Euro zu. Da das Management dauerhaft eine höhere Nachfrage bei
Impfstoffen erwartet, sollen die Produktionskapazitäten für die Glasfläschen ausgebaut werden. Aufgrund dieser
Investitionen kann allerdings die Verschuldung des Unternehmens nicht gesenkt werden. Dieser Aspekt kam an der
Börse nicht gut an und der Kurs der MDAX-Aktie gab am Dienstag um 8,6 Prozent nach. Gemäß einer Mitteilung des
Unternehmens nutzte der Vorstandsvorsitzende diesen Kursverfall und kaufte privat für 140.000 Euro Aktien der
Firma. Der Kurs gab allerdings auch am Mittwoch weiter nach.
Goldman Sachs
Die größte Investmentbank der Welt konnte die Erwartungen der Analysten weit übertreffen. Der Gewinn der Bank
konnte nach 373 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 5,49 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Das Institut erzielte
den zweithöchsten Quartalsgewinn aller Zeiten. Allerdings sah es nicht in allen Bereichen rosig aus: So schwächelte
der Gewinn aus dem Anleihenhandel, doch der boomende Markt für Aktienemissionen einschließlich von
Börsengängen sorgte für hohe Umsätze und satte Gewinne. Als Folge der erfolgreichen ersten Jahreshälfte 2021
erhöht Goldman Sachs die Quartalsdividende um 60 Prozent auf 2,00 US-Dollar pro Anteil. Der Aktienkurs gab nach
der Meldung am Dienstag um 1,2 Prozent nach.
J.P.Morgan
Die größte Bank der USA konnte für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 11,9 Milliarden US-Dollar melden. Im
Vorjahresquartal waren es „nur“ 4,7 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der hohen Unsicherheit durch die Corona-
Pandemie waren damals hohe Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle gebildet worden. Im abgelaufenen Quartal
wurden diese teilweise wieder aufgelöst und 2,3 Milliarden US-Dollar flossen in die Ertragsrechnung ein. Abgesehen
von diesem Posten entwickelte sich das operative Geschäft etwas schwächer als im ersten Quartal 2021. So gingen
die Umsätze im Wertpapierhandel – insbesondere bei Anleihen – zurück, was auf den Provisionserträgen lastete. An
der Börse gab der Aktienkurs von J.P.Morgan nach der Meldung am Dienstag um 1,5 Prozent nach.

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Zentrale Marktdaten
  Aktienindex                  Indexwert                   52-W-Hoch                    52-W-Tief                   Prozentuale Veränderung

                                                                                                                    1 Woche                     1 Monat                   3 Monate                     12 Monate

  DAX                          15.660                      15.811                       11.450                      + 1,4 %                     - 0,6 %                   + 2,5 %                      + 20,9 %

  EuroStoxx 50                 4.062                       4.166                        2.921                       + 1,6 %                     - 2,1 %                   + 1,6 %                      + 20,1 %

  Dow Jones                    34.968                      35.085                       25.455                      + 0,3 %                     + 2,8 %                   + 2,2 %                      + 30,8 %

  S&P 500                      4.360                       4.362                        3.116                       + 0,9 %                     + 2,7 %                   + 4,6 %                      + 35,1 %

Inflation in den USA steigt weiter
Die hohe Teuerung ist die Kehrseite der wirtschaftlichen Erholung
 Im Juni ist die Inflation in den USA weiter gestiegen.
 Während die allgemeine Inflationsrate einen Wert von
 5,4 Prozent erreichte (siehe Grafik), legte auch die von
 der Notenbank beachtete Kerninflationsrate (ohne
 Energie- und Lebensmittelpreise) um 4,5 Prozent zu und
 erreichte den höchsten Stand seit 1991.
 Treiber der Teuerung ist zum einen der Ölpreis. So war
 Benzin im Juni um 45,1 Prozent teurer als vor einem
 Jahr. Zum anderen sorgte die kräftige Konjunktur-
 erholung für steigende Preise. Während der Besuch im
 Restaurant 4,2 Prozent und Bekleidung 4,9 Prozent
 teurer waren als im Juni 2020, sorgten insbesondere
 Dienstleistungen wie Hotel, Flugreisen und Mietwagen
 für den Anstieg der Kerninflation. Den höchsten Beitrag
 lieferten erneut die Preise für Gebrauchtwagen. Sie sind
 mittlerweile 45,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. Hier
 trifft eine hohe Nachfrage auf ein knappes Angebot, da
 auch in den USA zahlreiche Automobilfabriken aufgrund
 des Chipmangels still stehen.

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Ausgewählte wichtige Termine
  22.07.2021                     Notenbank-Sitzung (Euroraum)                                                        23.07.2021                     Einkaufsmanagerindices (Euroraum)

                                                                                                                                                                                                                    Seite 3 | 5

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Wir sind für Sie da
Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom-
plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in-
dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir
einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.

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Leiter Wertpapier- und                                                        Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio-                                        Analyst Wertpapier- und Portfolio-
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nen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG                                                         der irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen
als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von                                                        nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver-
unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht                                                          öffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch
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Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die-
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Die Sparkasse Bremen                                                                                                 Quellenangaben

Dr. Sascha Otto                                                                                                      Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/
Universitätsallee 14                                                                                                 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd
28359 Bremen
0421 179-3542                                                                                                        Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von Daten des
                                                                                                                     Bureau of Labor Statistics
sascha.otto@sparkasse-bremen.de
www.sparkasse-bremen.de

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