Markets Weekly - Sparkasse Bremen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Markets Weekly Aktienmärkte Indices tendieren auf hohem Niveau seitwärts 16.07.2021 Der deutsche Leitindex trat diese Woche weiter auf der Stelle. Nach den schnell aufgeholten Kursverlusten der Vorwoche folgte am Mittwoch ein neues Allzeithoch bei 15.811 Punkten. Dieses Niveau konnte der Dax allerdings nicht halten. Der Dow Jones übersprang zeitweise die Hürde von 35.000 Punkten, die Gewinne bröckelten aber danach wieder etwas ab. Auch der S&P500- und der Nasdaq100-Index erreichten im Wochenverlauf neue Bestmarken. Im Fokus der Märkte standen diese Woche neben den Quartalsberichten der US-Banken (siehe Seite 2) auch die Aussagen von Jerome Powell, dem Präsident der US-Notenbank. Dieser betonte, dass es noch eine Weile dauern werde, bis die amerikanische Wirtschaft so weit sei, dass über eine Reduzierung der geldpolitischen Unterstützung nachgedacht werden könne. Die Fortschritte am Arbeitsmarkt würden bei weitem noch nicht ausreichen, um die Anleihekäufe zu reduzieren. Angesichts der weiter steigenden US- Inflation (siehe Seite 3) wächst allerdings der Druck auf die Notenbank, ihre Argumentation aufrechterhalten zu können. Renten und Volkswirtschaft Chinas Wirtschaft wächst etwas langsamer Wie die chinesische Regierung mitteilte, lag das Bruttoinlands- produkt im zweiten Quartal um 7,9 Prozent höher als im Vorjahr. Das Wachstum traf damit die Marktschätzungen. Durch den Vergleich mit dem Vorjahr war die Wachstumsrate im ersten Quartal noch mit 18,3 Prozent angegeben worden. Insofern lässt sich aus den Zahlen der Schluss ziehen, dass die Wachstumsdynamik etwas nachlässt. Aus diesem Grund hatte die chinesische Zentralbank bereits am Montag die Mindestreserven für die Banken gesenkt, um die Kreditvergabe etwas zu erleichtern. Auch das Coronavirus dämpfte das Wachstum erneut. So stand der Hafen von Shenzhen – der viertgrößte Container- hafen der Welt – nach einem Ausbruch des Virus in der Stadt für mehrere Wochen praktisch still, was den Außenhandel bremste. Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
16.07.2021 Markets Weekly Auftakt der Berichtssaison US-Großbanken verdienen weiter prächtig – Pläne von Gerresheimer kommen nicht gut an Bank of America Wie die anderen großen US-Banken vermeldete die Bank of America am Mittwoch sehr gute Quartalszahlen. Der Gewinn des Instituts sprang um 173 Prozent auf 8,96 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen profitierte massiv davon, dass es gebildete Rückstellungen für faule Kredite in Milliardenhöhe auflösen konnte, da sich die wirtschaftlichen Aussichten in den Vereinigten Staaten wieder verbessert haben. Die Quartalsdividende wurde bereits im Vorfeld der Meldung um 21 Prozent angehoben und auch der Ausblick auf das kommende Halbjahr angehoben. Gleichzeitig stiegen die Kosten des Unternehmens, insbesondere für das Personal, merklich an. An der Börse dämpfte dies deutlich die Stimmung. Die Aktien von Bank of America verloren nach der Meldung knapp 4,5 Prozent. Citigroup Auch Citigroup profitierte von einer geringeren Risikovorsorge für faule Kredite. Der Gewinn versechsfachte sich auf 6,19 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Erträge aus dem Tagesgeschäft gingen dagegen um 12 Prozent auf 17,5 Milliarden US-Dollar zurück. Gleichzeitig stiegen die Kosten, unter anderem wegen strikterer regulatorischer Vorgaben. Deutliche Einbußen verzeichnete die Bank im Anleihenhandel. Obwohl die gemeldeten Ergebnisse die Schätzungen der Analysten deutlich schlugen, konnte der Aktienkurs nicht zulegen. Gerresheimer Die Düsseldorfer Firma profitiert indirekt von dem großen Bedarf an Corona-Impfstoffen, da sie unter anderem die Glasfläschen für die Abfüllung der Vakzine produziert. Dies trieb das Geschäft im zweiten Quartal weiter an und der Umsatz stieg auf 377 Millionen Euro (+ 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal). Das bereinigte Konzern- ergebnis legte um 8,2 Prozent auf 40,8 Millionen Euro zu. Da das Management dauerhaft eine höhere Nachfrage bei Impfstoffen erwartet, sollen die Produktionskapazitäten für die Glasfläschen ausgebaut werden. Aufgrund dieser Investitionen kann allerdings die Verschuldung des Unternehmens nicht gesenkt werden. Dieser Aspekt kam an der Börse nicht gut an und der Kurs der MDAX-Aktie gab am Dienstag um 8,6 Prozent nach. Gemäß einer Mitteilung des Unternehmens nutzte der Vorstandsvorsitzende diesen Kursverfall und kaufte privat für 140.000 Euro Aktien der Firma. Der Kurs gab allerdings auch am Mittwoch weiter nach. Goldman Sachs Die größte Investmentbank der Welt konnte die Erwartungen der Analysten weit übertreffen. Der Gewinn der Bank konnte nach 373 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 5,49 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Das Institut erzielte den zweithöchsten Quartalsgewinn aller Zeiten. Allerdings sah es nicht in allen Bereichen rosig aus: So schwächelte der Gewinn aus dem Anleihenhandel, doch der boomende Markt für Aktienemissionen einschließlich von Börsengängen sorgte für hohe Umsätze und satte Gewinne. Als Folge der erfolgreichen ersten Jahreshälfte 2021 erhöht Goldman Sachs die Quartalsdividende um 60 Prozent auf 2,00 US-Dollar pro Anteil. Der Aktienkurs gab nach der Meldung am Dienstag um 1,2 Prozent nach. J.P.Morgan Die größte Bank der USA konnte für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 11,9 Milliarden US-Dollar melden. Im Vorjahresquartal waren es „nur“ 4,7 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der hohen Unsicherheit durch die Corona- Pandemie waren damals hohe Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle gebildet worden. Im abgelaufenen Quartal wurden diese teilweise wieder aufgelöst und 2,3 Milliarden US-Dollar flossen in die Ertragsrechnung ein. Abgesehen von diesem Posten entwickelte sich das operative Geschäft etwas schwächer als im ersten Quartal 2021. So gingen die Umsätze im Wertpapierhandel – insbesondere bei Anleihen – zurück, was auf den Provisionserträgen lastete. An der Börse gab der Aktienkurs von J.P.Morgan nach der Meldung am Dienstag um 1,5 Prozent nach. Seite 2 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
16.07.2021 Markets Weekly Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 15.660 15.811 11.450 + 1,4 % - 0,6 % + 2,5 % + 20,9 % EuroStoxx 50 4.062 4.166 2.921 + 1,6 % - 2,1 % + 1,6 % + 20,1 % Dow Jones 34.968 35.085 25.455 + 0,3 % + 2,8 % + 2,2 % + 30,8 % S&P 500 4.360 4.362 3.116 + 0,9 % + 2,7 % + 4,6 % + 35,1 % Inflation in den USA steigt weiter Die hohe Teuerung ist die Kehrseite der wirtschaftlichen Erholung Im Juni ist die Inflation in den USA weiter gestiegen. Während die allgemeine Inflationsrate einen Wert von 5,4 Prozent erreichte (siehe Grafik), legte auch die von der Notenbank beachtete Kerninflationsrate (ohne Energie- und Lebensmittelpreise) um 4,5 Prozent zu und erreichte den höchsten Stand seit 1991. Treiber der Teuerung ist zum einen der Ölpreis. So war Benzin im Juni um 45,1 Prozent teurer als vor einem Jahr. Zum anderen sorgte die kräftige Konjunktur- erholung für steigende Preise. Während der Besuch im Restaurant 4,2 Prozent und Bekleidung 4,9 Prozent teurer waren als im Juni 2020, sorgten insbesondere Dienstleistungen wie Hotel, Flugreisen und Mietwagen für den Anstieg der Kerninflation. Den höchsten Beitrag lieferten erneut die Preise für Gebrauchtwagen. Sie sind mittlerweile 45,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. Hier trifft eine hohe Nachfrage auf ein knappes Angebot, da auch in den USA zahlreiche Automobilfabriken aufgrund des Chipmangels still stehen. ..................................................................................................................................................................................................................................... Ausgewählte wichtige Termine 22.07.2021 Notenbank-Sitzung (Euroraum) 23.07.2021 Einkaufsmanagerindices (Euroraum) Seite 3 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
16.07.2021 Markets Weekly Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom- plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in- dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. ....................................................................................................................................................................................................................................... Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Aktienmärkte und Rohstoffe: volkswirtschaftliche Analysen, Notenban- volkswirtschaftliche Analysen: ken und Rentenmärkte: Dr. Sascha Otto Björn Mahler Steffen Dierking Leiter Wertpapier- und Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio- Analyst Wertpapier- und Portfolio- Portfoliomanagement management management 0421 179-3542 0421 179-1450 0421 179-1475 sascha.otto@sparkasse-bremen.de bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de steffen.dierking@sparkasse-bremen.de Seite 4 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
16.07.2021 Markets Weekly Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informations- Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder zwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informatio- Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten o- nen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG der irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver- unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht öffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaub- Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle nis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen o- Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die der Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, vorherige Ankündigung ändern. einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument ge- Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind langt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines solche Einschränkungen zu beachten. Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die- ser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. ...................................................................................................................................................................................................................................... Die Sparkasse Bremen Quellenangaben Dr. Sascha Otto Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/ Universitätsallee 14 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd 28359 Bremen 0421 179-3542 Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von Daten des Bureau of Labor Statistics sascha.otto@sparkasse-bremen.de www.sparkasse-bremen.de Seite 5 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
Sie können auch lesen