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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-105 Das Thema G7-Finanzminister fordern Tempo bei globaler Steuerreform Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat mit mehreren Amtskollegen zum Auftakt des G7-Finanzministertreffens in London eine rasche Einigung bei der globalen Mindestbesteuerung von Großkonzernen angemahnt. "Es ist jetzt Zeit, zu einer Vereinbarung zu kommen", betonten Scholz und die Finanzmi‐ nister aus Frankreich, Spanien und Italien in einem heute veröffentlichten Gastbeitrag im britischen "Guardian". "Die Einführung eines gerechteren und effizienteren internationalen Steuersystems war bereits vor der aktuellen Wirtschaftskrise eine Priorität, und sie wird umso notwendiger sein, wenn wir aus der Krise herauskommen", schrieben die Ressortchefs. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire twitterte heute: "Eine globale Einigung zur Besteuerung von Konzernen ist in Sicht – lasst uns sicherstellen, dass sie kommt." Der britische Finanzminister Rishi Sunak hatte bereits im Vorfeld des zweitägigen G7-Treffens erklärt, er sei zuversichtlich, dass ein globales Abkommen über die Besteuerung multinationaler Konzerne und großer US- Tech-Firmen erreicht werde. Die britische Regierung will globale Unternehmen bei dem Ministertreffen zudem dazu auffordern, sich zur Klimaberichter‐ stattung zu verpflichten. Die US-Regierung hatte zuletzt vorgeschlagen, einen weltweiten Mindeststeuersatz von mindestens 15 Prozent für internationale Großkonzerne einzuführen, um das globale Wettrennen um den niedrigsten Steuersatz zu beenden. Es wird erwartet, dass sich die G7-Länder im Grundsatz hinter die Pläne stellen. Japans Finanzminister Taro Aso hatte im Vorfeld bereits erklärt, er rechne nicht damit, dass schon eine konkrete Höhe für die Mindeststeuer festgesetzt werde. [reuters.com] [bbc.com] [theguardian.com] [deutschlandfunk.de] [sueddeutsche.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Hackerangriff auf Fiducia & GAD IT Ein Cyberangriff auf Rechenzentren des IT-Dienstleisters der Volks- und Raiff‐ eisenbanken, Fiducia & GAD IT, hat das Online-Banking zahlreicher Geldhäuser zeitweise lahmgelegt. Wie das Unternehmen heute mitteilte, gab es gestern eine sogenannte Distributed-Denial-of-Service-Attacke (DDos). Dadurch seien die Webservices der Fiducia & GAD IT wie Bank-Webseiten oder das eBanking der im Karlsruher Rechenzentrum verarbeiteten Volks- und Raiffeisenbanken eine Zeit lang nicht oder nur sporadisch erreichbar gewesen. Bis in die Nacht habe es weitere größere Angriffe gegeben, die aber erfolgreich abgewehrt werden konnten. Sensible Kundendaten seien nicht in Gefahr gewesen. [rnd.de] Gericht: Abzugsmöglichkeiten für Aktienverluste teilweise verfassungswidrig Der Bundesfinanzhof (BFH) hat die steuerlichen Abzugsmöglichkeiten für Verluste aus Aktiengeschäften teilweise als verfassungswidrig eingestuft. Wie das höchste deutsche Finanzgericht heute mitteilte, soll der Fall nun dem Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung vorgelegt werden. Konkret gehe es darum, dass Anleger seit 2008 ihre Verluste aus Aktienverkäufen nur noch mit Gewinnen aus dem Verkauf anderer Aktien verrechnen dürfen, nicht mit Gewinnen aus anderen Kapitalanlagen. Diese Beschränkung der Verrech‐ nungsmöglichkeiten sei ein verfassungswidriger Verstoß gegen den Gleich‐ heitsgrundsatz. Es gebe keinen Grund, Steuerzahler bei der Verrechnung von Verlusten aus Geldgeschäften unterschiedlich zu behandeln. [spiegel.de] DWS offenbar an Sparte der NN Group interessiert Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat Medienberichten zufolge offenbar Interesse an einer Übernahme der Vermögensverwaltung der niederländi‐ schen Versicherungsgruppe NN Group. DWS und die italienische Versicherung Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Assicurazioni Generali hätten in dieser Woche erste Gebote für die Sparte übermittelt, berichteten Medien gestern unter Berufung auf Finanzkreise. Diese könnte dabei mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet werden. Neben einigen US-Firmen seien zudem auch der deutsche Versicherer Allianz und die schweizerische Bank UBS an dem Geschäft interessiert. Die DWS und die NN Group äußerten sich bislang nicht dazu. [finanzen.ch] Schweiz stellt Liquiditätsanforderung von Großbanken auf Prüfstand Die Schweizer Regierung will die geforderte Liquiditätsausstattung der systemrelevanten Banken des Landes anpassen. Diese würde voraussichtlich nicht genügen, um den Liquiditätsbedarf in einer Notlage oder bei einem Ausfall zu decken, wie die Regierung heute mitteilte. Das Finanzministerium, die Finanzmarktaufsicht Finma und die Schweizerische Nationalbank (SNB) sollen nun entsprechende Vorschläge erarbeiten. Grundlegende Verände‐ rungen des Schweizer Regulierungsansatzes seien dafür nicht erforderlich. Zudem sollen die Anreizsysteme im Zusammenhang mit der globalen Abwick‐ lungsfähigkeit besser verankert werden. [fuw.ch] Studie: Digitale Zahlungssysteme lösen Bargeld schneller ab Internationale Überweisungen in Echtzeit, Super-Apps als Serviceplattformen mit eigenen Bezahlfunktionen und Cyberwallets dürften bald auch in Europa keine Zukunftsmusik mehr sein. Wie aus einer heute veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und ihrer globalen Strategieberatung Strategy& hervorgeht, werden bargeldlose Transaktionsvolumen weltweit bis 2025 um mehr als 80 Prozent auf 1,9 Billionen (2020: 1 Billion) zulegen. Bis 2030 dürfte sich die Zahl der digitalen Zahlungen pro Person nahezu verdreifachen. [boersen-zeitung.de] (bezahlpflichtig) [asscompact.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Die Köpfe Powell: Fed will keine Klimapolitik betreiben Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will nach den Worten ihres Präsi‐ denten Jerome Powell keine Klimapolitik für die USA betreiben. Zentralbanken könnten zwar unter anderem eine wichtige Rolle bei der Analyse und bei der Messung der Risiken spielen, sagte Powell heute bei einer Veranstaltung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). "Aber wir sind keine Klima‐ politiker und streben auch nicht danach, solche zu sein." In der Gestaltung der US-Geldpolitik spiele der Klimawandel bislang keine große Rolle. [handelsblatt.com] Biden schränkt Handel mit chinesischen Wertpapieren ein US-Präsident Joe Biden verschärft das Vorgehen gegen chinesische Firmen mit mutmaßlich Verbindungen zum chinesischen Militär. Biden unterzeichnete gestern eine Verfügung, wonach Amerikanern der Handel mit Wertpapieren von zunächst 59 chinesischen Firmen ab dem 2. August verboten wird. Die Maßnahme baut auf einer Verfügung seines Vorgängers Donald Trump vom November auf, in deren Folge mehr als 40 Firmen mit mutmaßlichen Militär- Verbindungen auf eine sogenannte Schwarze Liste gesetzt wurden. Bidens Verfügung betrifft nun auch Firmen, die nach Einschätzung der USA mit Überwachungstechnologie zu Menschenrechtsverletzungen beitragen. [tagesschau.de] Altmaier sieht Fortschritte bei Gaia-X Der Aufbau der europäischen Cloud- und Dateninfrastruktur-Initiative Gaia-X kommt nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier voran. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups biete das Datenökosystem die Chance, schnell und einfach auf geteilte Ressourcen wie leistungsstarke Infrastrukturen oder KI-Dienstleistungen zuzugreifen und Daten mit Kooperationspartnern auszutauschen, sagte Altmaier heute in Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Stuttgart. Insgesamt beteiligen sich 212 Unternehmen an dem Projekt, davon 80 Firmen aus Deutschland. [stuttgarter-zeitung.de] Am Vortag meistgeklickt Bankenverband: Zahl der Firmenpleiten dürfte verkraftbar bleiben Die privaten Banken in Deutschland rechnen nicht mit einer riesigen Pleite‐ welle als Folge der Corona-Krise. "Das zuletzt niedrige Niveau von Insolvenzen in Deutschland zeichnet ein verzerrtes Bild. Klar ist, dass die Unternehmensin‐ solvenzen zunehmen werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundes‐ verbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, in einem heute veröffent‐ lichten Interview. "Wir erwarten allerdings keinen sprunghaften Anstieg, sondern einen Prozess, der sich über mehrere Monate hinziehen wird." Der Verband rechnet mit 24.000 Firmenpleiten in diesem Jahr – und damit weniger, als zunächst von einigen Beobachtern befürchtet. "Das sind Zahlen, die verkraftbar erscheinen", stellte Ossig fest. "Die Banken in Deutschland sind darauf gut vorbereitet, weil sie gut vorgesorgt haben. Die Kapitalpuffer wurden deutlich gestärkt, die Risikovorsorge schon im vergangenen Jahr erhöht." In einem heute veröffentlichten Papier zur Unternehmensfinan‐ zierung erklärt der BdB außerdem, dass in deutschen Banken bislang keine negativen Veränderungen bei den Volumen ausfallgefährdeter Kredite ersichtlich seien. Vielmehr deuteten die bisher vorliegenden Quartalsergeb‐ nisse auf eine Entspannung der Lage hin. Viele Häuser hätten nunmehr weniger zusätzliche Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite bilden müssen als im Vorjahr. "Notwendig ist, dass die Politik ähnlich wie im vergan‐ genen Jahr Rahmenbedingungen schafft, die es ermöglichen, den Unter‐ nehmen den Weg aus der Krise heraus zu finanzieren", mahnte Ossig. "Um die hierzu erforderliche Kreditvergabe anzukurbeln, müssen konkret die tempo‐ rären Entlastungen von Banken verlängert werden." [merkur.de] [wiwo.de] [handelsblatt.com] [nzz.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [n-tv.de] Was bis Montag wichtig wird Am Sonntag finden in Sachsen-Anhalt Landtagswahlen statt. – Am Montag lädt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) in Berlin zu einem Pressege‐ spräch über den Finanzstandort Deutschland. – Das Forum Nachhaltige Geldanlagen veröffentlicht seinen Marktbericht 2021. – In Frankfurt legt das Beratungsunternehmen Sentix seinen Konjunkturindex für Juni vor. – In Peking gibt Chinas Zollbehörde die Außenhandelszahlen für Mai bekannt. Der Nachschlag Pandemie-Fragen im Bewerbungsgespräch Die Corona-Pandemie dürfte langfristig für Veränderungen in der Arbeitswelt sorgen – auch in Vorstellungsgesprächen. Recruiterin Jaclyn Westlake erwartet, dass zusätzlich zu den typischen stellen- oder unternehmensbezo‐ genen Themen künftig Fragen zur Pandemie etwa dazu genutzt werden, um abzuklopfen, ob Bewerber anpassungsfähig oder lernbereit sind. "Wie hat die Pandemie Ihre beruflichen Ziele beeinflusst?" oder "Wie haben Sie sich an das Arbeiten aus der Ferne gewöhnt?" – Lesen Sie hier, welche Antworten die Karriereberaterin darauf empfiehlt: [businessinsider.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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