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Bankenbrief
Bankenbrief - Ausgabe 2021-177
Das Thema
Weidmann: Digital-Euro wird womöglich kein
Alleskönner
Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, hat vor zu großen
Erwartungen für die mögliche Ausgabe einer digitalen Gemeinschafts‐
währung gewarnt. Bislang sei nur vage zu erkennen, wie ein solches
Digitalgeld aussehen könne, sagte er heute zur Eröffnung eines gemein‐
samen Symposiums von Bundesbank und der chinesischen Zentralbank
People’s Bank of China (PBOC). "Es wird womöglich kein Alleskönner sein",
betonte Weidmann. Angesichts der mit einem solchen Projekt verbundenen
Risiken sei es aus seiner Sicht angebracht, schrittweise vorzugehen. Zunächst
könne ein Digital-Euro mit einer spezifischen Reihe von Funktionen
geschaffen werden. Dies könne auch die Option enthalten, später weitere
Eigenschaften zu ergänzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im
Sommer mitgeteilt, eine zweijährige Untersuchung zu beginnen, in der die
grundlegenden Eigenschaften einer digitalen Gemeinschaftswährung
zunächst festgelegt werden sollen. Experten erwarten eine Einführung in etwa
fünf Jahren. Mögliche Risiken, die sich aus digitalem Zentralbankgeld (Central
Bank Digital Currency – CBDC) ergeben könnten, betreffen die Datensi‐
cherheit, den Schutz der Privatsphäre, Geldwäsche und Terrorismusfinan‐
zierung sowie die Stabilität des Finanzsystems. Der Bundesbankchef mahnte,
dass Bankkunden ihre Einlagen bei Geschäftsbanken im Falle einer Krise
massenhaft in CBDC umwandeln könnten, wenn dies nicht durch geeignete
Vorkehrungen verhindert werde. Auch ein schleichender Mittelabfluss sei
denkbar. Die Banken würden dadurch eine wichtige Finanzierungsquelle
verlieren. Zur Bedeutung digitalen Zentralbankgeldes sagte Weidmann: "Es
sollte so attraktiv sein, dass die Nutzer es akzeptieren. Gleichzeitig sollte das
CBDC nicht zu attraktiv sein, da es sonst das Finanzsystem stören könnte."
[finanzen.net]
[faz.net]
[reuters.com]
[wiwo.de]
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[bloomberg.com]
Meldungen
Creditshelf steigert Neugeschäft auf mehr als 100
Millionen Euro
Der Kreditplattform-Anbieter Creditshelf hat Anfang September die 100-
Millionen-Euro-Schwelle beim Neugeschäft auf dem eigenen digitalen Markt‐
platz übersprungen, wie heute berichtet wurde. Damit übertrifft das Frank‐
furter Fintech bereits nach gut acht Monaten das Vorjahresergebnis beim
Neugeschäft von 98,9 Millionen Euro. CEO Tim Thabe sagte, dass eigentlich
"die starken Monate historisch gesehen noch vor uns" lägen.
[4investors.de]
Prozess gegen Finanzprofis wegen Insiderhandels in
Frankfurt gestartet
Wegen mutmaßlichen Insiderhandels mit Wertpapieren stehen seit heute ein
Fondsmanager (45) und ein Angestellter einer Investmentbank (45) vor dem
Landgericht Frankfurt. In dem Prozess geht es um angebliche Verstöße gegen
das Wertpapierhandelsgesetz, die den beiden Angeklagten im vergangenen
Jahr Gewinne von insgesamt mehr als zehn Millionen Euro gebracht haben
sollen. Die Wirtschaftsstrafkammer hat vorerst fünf Verhandlungstermine bis
Ende September anberaumt.
[zeit.de]
Berliner Fintech Modifi sammelt 20 Millionen Euro ein
Die Finanzierungsplattform Modifi wird nach einer aktuellen Finanzierungs‐
runde von 20 Millionen Euro mit rund 100 Millionen Euro bewertet. Wie heute
berichtet wurde, führten Heliad Equity Partners und Neva SGR, der Venture-
Capital-Fonds der italienischen Bank Intesa Sanpaolo, die Series B an. Alt-
Investoren wie Global Founders Capital (GFC), Maersk Growth und Picus
Capital beteiligten sich ebenfalls.
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[businessinsider.de]
Zahlungsmoral in Deutschland deutlich verbessert
Der Kreditversicherer Coface hat ermittelt, dass Kunden deutscher Unter‐
nehmen zuverlässiger ihre Rechnungen begleichen als in den Vorjahren. Laut
eines Medienberichts von heute gaben 59 Prozent der Firmen an, von verspä‐
teten Zahlungen betroffen gewesen zu sein. In den Vorjahren hatten diese
Werte 85 Prozent (2019) und 68 Prozent (2020) betragen.
[aktiencheck.de]
IWH senkt Konjunkturprognose drastisch
Die Experten des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gehen
von einem schwachen Schlussquartal der deutschen Wirtschaft aus. Zwar
habe sich die Wirtschaft im Sommer 2021 wieder erholt, dennoch behin‐
derten Engpässe beim Seetransport den Welthandel, teilte das Institut heute
mit. Konkret erwarten die IWH-Experten ein Wachstum des Bruttoinlandspro‐
dukts (BIP) für 2021 von insgesamt um 2,2 Prozent und 2022 um 3,6 Prozent.
Im Frühsommer hatte das IWH noch mit einem Plus von 3,9 Prozent für dieses
Jahr gerechnet.
[faz.net]
DK lehnt NPL-Data-Hub ab
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat sich in einer Stellungnahme
gegen Pläne der EU-Kommission gestellt, nach denen ein europaweiter Data-
Hub für ausfallgefährdete Kredite (Non-Performing Loans – NPL) geschaffen
werden soll. Aus Sicht der DK bestehe bereits eine hohe Transparenz auf den
Sekundärmärkten für NPL. Die Marktteilnehmer der zumeist regional
begrenzten NPL-Sekundärmärkte kennen einander, ihre Standards und ihre
besondere Expertise. Wenn NPLs nicht verkauft würden, seien Preiserwar‐
tungen die Gründe hierfür, nicht fehlende Markttransparenz, hieß es in einer
DK-Mitteilung.
[bankenverband.de]
[bankenverband.de] Download DK-Stellungnahme
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DK fordert regulatorische Klarheit für Krypto-Assets
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat sich für einen einheitlichen
globalen Rahmen zur aufsichtsrechtlichen Behandlung von Krypto-Assets
ausgesprochen. Das schrieb sie in einer Stellungnahme zur Konsultation des
Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht. Dieser Rahmen müsse für Banken und
Nicht-Banken gleichermaßen gelten. Entscheidende Punkte seien hier regula‐
torische Klarheit sowie eine konsistente Taxonomie und Standardisierung von
Krypto-Assets. Oberstes Ziel müsse dabei die Gewährleistung der Finanzstabi‐
lität sein.
[bankenverband.de]
[bankenverband.de] Download DK-Stellungnahme
Die Köpfe
Klösges beginnt als neuer Chef der Aareal Bank
Nach einer längeren Übergangsphase hat die Aareal Bank wieder einen
hauptamtlichen Chef: Der ehemalige Commerzbank-Vorstand Jochen Klösges
tritt morgen als Vorstandsvorsitzender bei dem Wiesbadener Immobilienfi‐
nanzierer an. Klösges ist Nachfolger von Hermann Merkens, der wegen einer
Erkrankung schon länger pausiert hatte und Ende April aus dem Vorstand des
im SDax gelisteten Instituts ausgeschieden war. Übergangsweise hatten die
Aareal-Bank-Vorstände Marc Heß und Thomas Ortmanns die Geschäfte
geführt.
[finanzen.net]
Denis Coleman wird CFO von Goldman Sachs
Denis Coleman wird am 1. Januar 2022 Nachfolger von Stephen Scherr als
Finanzchef bei der US-Großbank Goldman Sachs, wie das Geldhaus heute
mitteilte. Coleman ist derzeit Co-Chef der Global Financing Group in der
hauseigenen Investmentbank. Scherr habe sich entschieden, die Bank nach
28 Jahren zu verlassen.
[cnbc.com]
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Vansteenkiste übernimmt EZB-Ressort Internationale
Beziehungen
Die EZB hat Isabel Vansteenkiste zur Generaldirektorin ernannt. Vom 1.
November an wird die Belgierin als Nachfolgerin von Hans-Joachim Klöckers,
der in den Ruhestand geht, das Ressort Internationale und europäische Bezie‐
hungen leiten, wie heute berichtet wurde. Der Bereich von Vansteenkiste
erstellt unter anderem Prognosen zur globalen Wirtschaftsentwicklung und
bereitet politische Positionen zu internationalen und EU-/Eurozonen-Angele‐
genheiten vor.
[finanzbusiness.de]
Gilles Stuck wird Schweiz-Chef von Julius Bär
Das Schweizer Geldhaus Julius Bär führt die Leitungen für den französisch‐
sprachigen und den deutschsprachigen Teil des Landes zusammen. Wie die
Bank heute mitteilte, wird Gilles Stuck zum 1. November diese Position
übernehmen. Er verantworte damit die strategischen Marktinitiativen im
gesamten Land und führe außerdem die Teams der deutsch- und französisch‐
sprachigen Schweiz. Stuck berichtet an Yves Robert-Charrue, den Leiter
Schweiz & Europa, Naher Osten und Afrika.
[cash.ch]
Der Tweet des Tages
Wie wichtig #Digitalisierung für Banken ist, macht unser Kollege
@tobilinius in der neuen Debatte von Meinungsbarometer.info @Fachde‐
batten deutlich. Wichtige Punkte: #Blockchain, #Datenschutz und
#Regulierung.
[twitter.com]
Am Vortag meistgeklickt
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So wird Ihre Präsentation zum Erfolg
Powerpoint-Präsentationen sind ein häufiges Phänomen im Berufsalltag und
können zu einer echten Herausforderung werden – sowohl für die Präsentie‐
renden als auch für das Publikum. Denn allzu oft sind derartige Präsenta‐
tionen vor allem eines: langweilig. Doch das muss nicht sein. Marketingex‐
perte und Risikokapitalgeber Guy Kawasaki hat die simple 10-20-30-Regel für
optimale Präsentationen entwickelt: "Eine Powerpoint-Präsentation sollte zehn
Folien haben, nicht länger als 20 Minuten dauern und keine Schrift unter 30
Punkt enthalten." Warum Kawasaki von dieser Formel überzeugt ist, lesen Sie
hier:
[impulse.de]
Was morgen wichtig wird
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält im Europaparlament
ihre jährliche Rede zur Lage der Union.
Der Nachschlag
Die Nachteile des Homeoffice
Das Arbeiten von zu Hause boomt seit der Corona-Krise. Allerdings birgt das
Homeoffice auch zahlreiche Gefahren oder Nachteile, wie eine aktuelle
Umfrage zumindest für den angelsächsischen Raum und Mexiko ergab. So
wünschen sich 90 Prozent der Befragten, zumindest einen Tag wieder im Büro
zu sein, ein Fünftel will jeden Tag kommen. Und die Kreativität leidet, da ein
spontanes Brainstorming nicht mehr möglich ist. Was sonst noch droht, lesen
Sie hier:
[capital.de]
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