MDR SINFONIEORCHESTER 2010

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MDR SINFONIEORCHESTER 2010
MDR
 Sinfonieorchester
  2010 | 2011

www.mdr-sinfonieorchester.de
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
KLASSIK                                                                      GRUSSWORT                                                 2

     FÜR DREI LÄNDER                                                             Reihe einS – MUSical landScapeS                           4

                                                                                 MaTineeKOnZeRTe                                          38

                                                                                 ZaUBeR deR MUSiK in leipZiG                              48

                                                                                 ZaUBeR deR MUSiK in eRFURT                               58

                                                                                 ZaUBeR deR MUSiK in MaGdeBURG                            66

                                                                                 ZaUBeR deR MUSiK in SUhl                                 74

                                                                                 RaThaUSKOnZeRTe                                          80

                                                                                 SOndeR- Und GaSTKOnZeRTe                                 90

                                                                                 BiOGRaFien                                              106

                                                                                 KOnTaKTe                                                110

                                                                                 iMpReSSUM                                               112

                                                                                 TicKeTS | aBOnneMenTS                                   114

                                                                                 KOnZeRTe iM ÜBeRBlicK                                   120

www.mdr-sinfonieorchester.de | www.mdr-rundfunkchor.de | www.mdr-kinderchor.de
                                                                                 w w w. m d r - s i n f o n i e o r c h e s t e r. d e
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
Liebe Freundinnen und Freunde des
    MDR Sinfonieorchesters,

    dass Sie bei ARD und MDR in der ersten Reihe sitzen, das wissen Sie. Dass
    Sie jetzt aber auch beim MDR Sinfonieorchester jederzeit in Reihe Eins Platz
    nehmen können, erleben Sie mit Beginn dieser Spielzeit.
    Reihe Eins ist neu in unserem Leipziger Angebot. Eine Konzertreihe, in der große
    Künstler spannende Themen vorstellen und die Verbindungen sucht zu vielen
    Partnern des MDR: Kulturveranstaltern, Kinos, Museen, Medien und manchmal
    auch zur Gastronomie. Acht Konzerte bietet diese Reihe Eins, acht Konzerte,
    die sich in dieser Saison mit acht musikalischen Landschaften beschäftigen und
    Sie einladen auf eine Entdeckungsreise in acht(zig) Tagen um die Welt. Acht
    Konzerte bieten jeweils auch unsere beiden anderen attraktiven Reihen
    »Matinee« (erstmals mit einem speziellen Angebot für Familien) und »Zauber
    der Musik«, die sich steigender Beliebtheit erfeuen. Wir konnten viele
    interessante Interpreten gewinnen, auf die ich mich auch persönlich sehr
    freue. Das Repertoire, welches von Purcell bis Turnage reicht und auch zwei
    so unterschiedliche Geburtstagskinder wie Liszt und Mahler berücksichtigt,
    zeigt den Farbenreichtum und die Vielseitigkeit dieses wunderbaren Orchesters.
    Eine Opernuraufführung und die Teilnahme am Festival »Impuls« setzen neue
    Akzente in unserem Engagement für die Musik unserer Zeit; dazu kommen
    selbstverständlich zahlreiche weitere Konzerte in Sachsen, Sachsen-Anhalt
    und Thüringen, viele davon eingebunden in unsere Abonnementzyklen in
    Suhl, Erfurt und Magdeburg. Und indem wir das ganze Angebot in unserem
    Schul-Musik-Netzwerk »Clara« zusammenführen, sind wir sicher, in der
    Saison 2010/11 noch mehr Menschen erreichen zu können, als wir dies
    bisher schon tun konnten.
    Ich möchte Sie herzlich einladen, uns zu entdecken oder aber auch uns
    weiterhin treu zu bleiben. In jedem Fall freue ich mich darauf, Sie in unseren
    Konzerten begrüßen zu dürfen. Wir werden alles tun, Ihnen schöne Stunden
    mit dem MDR Sinfonieorchester zu bereiten.

                 Ihr Jun Märkl

2                                                                                      J U N  M Ä R K L                                         3
                                                                                       CHE F DI R I G EN T M D R S IN F O NIE O R CHE S T E R
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
Reiheins

                                                                                                Reiheins
                           Herzlich willkommen in Reihe Eins. Und herzlich willkommen in
                           acht musikalischen Landschaften aus vier Kontinenten. Folgen Sie
                           uns auf einer Reise um die Welt, die in der peruanischen Hoch-
                           ebene ebenso Halt macht wie in der pulsierenden Stimmung von
                           New York, die japanische Meditation genauso kennt wie den
                           tiefen Glauben unserer polnischen Nachbarn, die Italien entdeckt
                           und in die Schweiz einlädt und in der wir über den inneren
                           Frieden Indiens ebenso etwas erfahren wie von der Balance in der
                           chinesischen Philosophie. Dabei sind Begegnungen mit
                           Vertrautem, ja mit »Lieblingsstücken« ebenso garantiert wie
                           vielversprechende Entdeckungstouren in Neuland. Ungewöhnliche
                           Programme bieten dabei auch die Chance zu Musikerlebnissen
                           über den »traditionellen« Rahmen hinaus. So soll die Reisezeit bei
                           einigen exotischen Zielen durchaus nicht auf gängiges Maß
                           beschränkt sein, zumal wir Ihnen einige Landschaften nicht nur
                           akustisch imaginieren wollen. Film- bzw. Foto-Kunst etwa bildet
                           einen Kontrapunkt, wenn es um Südamerika oder die Schweiz
                           geht. Die besonderen musikalischen Farben, die u.a. mit
                           orchesterfremden, für verschiedene Regionen typischen
                           Instrumenten oder länderspezifischen Themen ins Spiel kommen,
                           sollen nicht nur in den großen Abendkonzerten zu spüren sein.
                           In Kammerkonzerten im MDR-Studio Augustusplatz oder in
                           der Musikinstrumenten-Sammlung des Grassimuseums, bei
                           Filmprogrammen im Kino, Ausstellungen, Familienangeboten und
                           einigem mehr können Sie sich den »Musical Landscapes« aus
                           weiteren Perspektiven nähern. Das detaillierte Gesamtprogramm,
                           an dem verschiedene Kulturinstitutionen Leipzigs mitwirken, ist ab
                           August 2010 in kompakter Form nachzulesen. Seien Sie neugierig!

4    A n j a  Pott i e r                                                                           5
     Viola
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
Reiheins

                                       Reiheins
               ITALIEN
                  Musical Landscapes

6                                         7
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
ju n  märk l
                                                                                                                                                dirigent

                                                                                                                                                               Reiheins
    Peter Tschaikowski
    Capriccio italien
    NiccolÒ Paganini
    »La Campanella«
    Ottorino Respighi
    »Fontane di Roma«
    Nino Rota
    »La Strada« Sinfonische Suite
    Ausschnitte aus Opern von
                                                                                         spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle wie die vielseitigen
    Gioacchino Rossini, Giuseppe Verdi
    und Pietro Mascagni                                                                  Assoziationen, mit denen uns bekannte Melodien in
                                                                                         andere Genres entführen können: zu brillantem Zauber des
    Italienische Volksweisen
                                                                                         »Teufelsgeigers« Paganini, zu Klang gewordenen Empfin-
                                                                                         dungen Respighis beim Anblick der Fontane di Roma, zu den
    MDR Sinfonieorchester | MDR Rundfunkchor                        samstag              schicksalhaften Verstrickungen in Mascagnis veristischer
                                                                    11. september 2010   Erfolgsoper Cavalleria rusticana oder Fellinis neorealistischem
    Andreas Hartmann | Violine                                      20.00 uhr            Melodram La Strada. Unser Auftakt zur neuen Konzertreihe
    Jun Märkl | Dirigent                                            leipzig              hält die eine oder andere musikalische Überraschung bereit,
                                                                    gewandhaus           auf die man nicht bis zum Ende an diesem »Tag der offenen
    Lebensfreude und Temperament: Diese Vorzüge verbinden                                Tür« warten muss.
    sich wie selbstverständlich mit dem Bild von »Bella Italia« –
    auch musikalisch. Unser vergnüglicher wie unterhaltsamer
    Streifzug gilt verschiedenen Zeiten und Regionen. Virtuosität

8                   W ALT R A U T W Ä CH T E R                                                         AND R EA S  HA R T M ANN                                   9
                    K O N Z E R T M EI S T E R IN                                                      K O N Z E R T M EI S T E R
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
Reiheins

                               Reiheins
JAPAN     Musical Landscapes

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MDR SINFONIEORCHESTER 2010
Duo  T AL  & G R O E T H U Y S EN

                                                                                                                                                                                                Reiheins
     Pietro Mascagni
     »Iris« Vorspiel zum 3. Akt
     Giacomo Puccini
     »Madama Butterfly« (Ausschnitte)
     Toru Takemitsu
     »Quotation of Dream« für zwei Klaviere und Orchester
     »From me flows what you call time«
     Claude Debussy
     »La Mer«
     sowie Musik für Taiko-Ensemble

     MDR SINFONIEORCHESTER                                                     Samstag           Sprache sowie Versuche, westliche und östliche Elemente zu
                                                                               2. Oktober 2010   verbinden, prägen die japanische Musiklandschaft bis heute.
     Duo Tal & Groethuysen | Klavier                                           20.00 Uhr         Großer Einfluss ging dabei vom musikalischen Impressionismus
     Leipziger Schlagzeugensemble                                              Leipzig           und insbesondere von Debussys La Mer aus. Ein spätes und
     Jun Märkl | Dirigent                                                      Gewandhaus        ungewöhnliches Zeugnis seines »Nachhalls« gab Toru Takemitsu,
                                                                                                 einer der außer­gewöhnlichs­ten, vielseitigsten Komponisten
     Eine der erfolgreichsten italienischen Opern des 20. Jahr­hun-                              Japans, mit Quotation of Dream.
     derts prägt bis heute den europäischen Blick auf Japan. Madama
     Butterfly blieb ein Belcanto-Stück par excellance, wenngleich sein                          »Musik in Japan ist nicht das Gleiche wie Musik im Westen. Im
     musikalischer Exotismus von Puccinis intensiver Beschäftigung                               Westen gibt es die drei Schlüsselfaktoren Melodie, Rhythmus
     mit japanischen Instrumenten, japanischer Sprachmelodie und                                 und Harmonie. In Japan
     Sammlungen japanischer Musik ausging. Zur gleichen Zeit stand                               schätzen wir Tonfarbe und
     die Entwicklung von »Kompositionskunst« und »Konzertwesen«                                  -qualität, nicht die Melodie.«
     in Japan ganz am Anfang. Vor allem japanische Studenten,                                    Toru Takemitsu
             die ihre Erfahrungen mit euro­päischer Musik in
                  Deutschland und Frankreich gemacht hatten,
                    sorgten für neue Impulse. Auseinandersetzung mit
                    westlicher Musik, Suche nach einer »neuen«

12   R O DIN - G E O R G E  M O LD O V AN                              R AINE R  A G A T HA                 M ICHAELA P R E U S S                                   HA R T M U T  P R E U S S    13
     S O L O V I O L O NCELL O                                         S o l o pa uk e                      HA R F E                                                V I O LINE
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
Reiheins

POLEN

                               Reiheins
          Musical Landscapes

14                              15
MDR SINFONIEORCHESTER 2010
K rzysztof PENDE R EC K I
                                                                                                  DI R I G EN T

                                                                                                                                                                                       Reiheins
     Krzysztof Penderecki
     Polnisches Requiem

     MDR SINFONIEORCHESTER | MDR Rundfunkchor                                   Samstag                Als ersten Satz komponierte Penderecki 1980 das »Lacrimosa«
                                                                                15. Januar 2011        im Auftrag der Gewerkschaftsbewegung Solidarność zum
     Izabella Kłosińska | Sopran      Agnieszka Rehlis | Alt                   20.00 Uhr              Gedenken an die Opfer des 1970 blutig niedergeschlagenen
     Rafal Bartminski | Tenor          Piotr Nowacki | Bass                     Leipzig                Aufstandes auf der Danziger Werft. Es folgte im Mai 1981
     Krzysztof Penderecki | Dirigent                                            Gewandhaus             das »Agnus Dei« – geschrieben innerhalb weniger Stunden
                                                                                                       unter dem Eindruck des Todes von Kardinal Stefan Wyszyński,
     »Jeder Komponist möchte in seinem Leben ein Requiem                                               der wesentlich an den Bemühungen um Versöhnung zwischen
     schreiben.« Diese Überzeugung äußerte Krzysztof Penderecki                                        Deutschland und Polen und als Primas von Polen an der
     nicht erst und nicht nur 1984, im Jahr der Stuttgarter                                            Vermittlung zwischen Solidarność und kommunistischer Staats-
     Ur­aufführung seines Polnischen Requiem. In den zurück­                                           führung beteiligt gewesen war. Das »Recordare« schließlich
     liegenden zwei Jahrzehnten hatte er – u.a. mit Lukas-Passion,                                     entstand anlässlich der Heiligsprechung des Franziskaner­
     Magnificat und Te Deum – traditionelle Bereiche der katholi-                                      mönches Maximilian Kolbe, der 1941 anstelle eines Familien-
     schen Kirchenmusik um neuartige Werke bereichert, aber auch                                       vaters in Auschwitz den Weg in die Gaskammer ging. Den
     altslawische Musik und orthodoxe Liturgie benutzt (Aufer­                                         eindringlichen Gesang dieses Satzes entwickelte Penderecki
          stehung und Grablegung Christi) sowie jüngste Geschichte                                     aus dem polnischen Kirchenlied Świe˛ ty Boże, das wie
                im »Auschwitz-Oratorium« Dies irae reflektiert. Dass                                         ein musikalisches Initial auf verschie­dene
                  das Requiem gleichsam »nationale« Identität                                                   Weise das gesamte Werk beeinflusst.
                   erhalten sollte, wurde durch historische Ereignisse
                   ausgelöst und sodann musikalisch manifestiert.

16   M A T T HIA S S CH Ä F E R                                        S T E F AN PAN T Z IE R                                                 G E R D - EC K EHA R D  M EI S S NE R    17
     Viola                                                             FAG OTT                                                                 V I O LINE
Reiheins

                          Reiheins
SÜDAMERIKA
18
     Musical Landscapes
                           19
M i gu e l  H a rt h - B e d oy a
                                                                                       dirigent

                                                                                                                                                                                  Reiheins
     Gabriela Frank
     »Illapa« für Flöte und Orchester
     Osvaldo Golijov
     »Mariel« für Violoncello und Orchester
     DANIEL ALOMIA ROBLES
     »EL CONDOR PASA«
     Werke von JIMMY
                  LÓPEZ, Baltasar
     Martínez y Compagñón, Diego
     Luzuriaga und Alfonso Leng
                                                                                                  Farben. Wir beginnen unsere Reise im 18. Jahrhundert – mit
                                                                                                  Musik, die der Bischof von Trujillo zur Mozart-Zeit in Peru
     MDR SINFONIEORCHESTER                                           Sonntag                      aufzeichnete –, begeben uns in »postromantische« Regionen
                                                                     6. Februar 2011              – mit einem Werk des 1894 geborenen Chilenen Alfonso Leng –
     Jessica Warren-Acosta | Flöten                                  20.00 Uhr                    und halten erst bei neuen Klängen des 1979 geborenen
     Jesús Castro-Balbi | Violoncello                                Leipzig                      Peruaners Jimmy López inne. Dabei »begleiten« uns
     Miguel Harth-Bedoya | Dirigent                                  Gewandhaus                   malerische Bilder und Film­s equenzen ebenso wie die Töne
                                                                                                  einheimischer (Volks-)Instrumente – so beispielsweise,
     »Auf den Spuren der Inka« – Sie lesen richtig und befinden                                   wenn in Gabriela Franks Tondichtung der Wettergott Illapa
     sich keineswegs auf der Seite eines Reiseveranstalters!                                      auf Bergeshöhn die Bambusflöte spielt. Wie verschiedene
     Zugegeben, wir wollen Sie entführen: Zu fernen Ländern und                                   musikalische und kulturelle Einflüsse die Arbeit eines
     Menschen, zu sagenhaften Stätten und in »alte« Zeiten.                                       Künstlers prägen können, zeigt sich auf ganz besondere
     Auch wenn Namen und Titel zumeist unbekannt erscheinen,                                      Weise bei Osvaldo Golijov. Als sein »Markenzeichen« gilt die
                 verbirgt sich hinter ihnen eine ganz eigene,                                     Mischung traditioneller Stile wie klassischer Kammermusik,
                   seltsam vertraute Klangwelt voller Rhythmus und                                jüdischer Liturgie oder Klezmer mit Tango-Elementen,
                                                                                                  die von Astor Piazzolla beeinflusst sind. Bei Mariel
                                                                                                  stammen die »Echos« von brasilianischen Klängen,
                                                                                                  die der Freund, dem das Stück gewidmet ist, so
                                                                                                  sehr liebte…

20   CH R I S T O PH EN G EL B ACH                                                                                                                       G E R D  F I S CHE R      21
     Viola                                                                                                                                               S o l o T R O M PE T E
Reiheins

                                       Reiheins
22
                INDIEN
                  Musical Landscapes
                                        23
A n ous h k a S h a n k a r
                                                                                         S i ta r

                                                                                                                                                                                    Reiheins
     Ravi Shankar
     1. Sitarkonzert
     Gustav Holst
     Choral Hymns from the Rig Veda

     MDR SINFONIEORCHESTER | MDR Rundfunkchor                            Sonntag                   sein, und meine Musik sollte in dem gleichen Geist aufgenom-
                                                                         20. März 2011             men werden.« Sein erstes Solokonzert für Sitar, das Königs­
     Anoushka Shankar | Sitar                                            20.00 Uhr                 instrument der indischen Musik, schrieb Ravi Shankar 1971.
     Howard Arman | Dirigent                                             Leipzig                   Mit Ravi Shankars Tochter Anoushka wird seine wohl authen-
                                                                         Gewandhaus                tischste Interpretin den Geist dieser wunderbaren indischen
     »Die indische Musik ist religiösen Ursprungs. Die Europäer                                    Musik nach Leipzig bringen.
     betrachten sie gern als eine Art Droge, die zur Liebe stimuliert,
     doch das ist sie keineswegs, im Gegenteil: Sie will die Seele zur                             Der Rig Veda, das »in Versen bestehende Wissen«, gilt als
     absoluten Ruhe, bis ins Nirwana erheben.« Ravi Shankar, dessen                                ältestes Literaturdenkmal Indiens und gehört zu den wichtigsten
     Name im Westen immer noch als Synonym für indische Musik                                      Schriften des Hinduismus. In dem heiligen, aus mehreren
     steht, weiß um die Wirkungen, die sein Spiel hervorrufen kann,                                Textschichten bestehenden Buch sind ewige Wahrheiten und
     war es doch gerade auch seine Musik, durchzogen von sinnlich-                                 Weisheiten formuliert, Fundamente einer sittlichen Ordnung der
     magischen Sitar-Klängen, die viele Hippies der 60er und 70er                                  Welt. Die über tausend in sogenannte Liederkreise (Mandalas)
     als Teil ihrer Bewusstseinserweiterung betrachteten. Dass er                                      eingeteilten Hymnen entstanden vor etwa 3500 Jahren und
                    manchmal dabei durchaus missverstanden wurde,                                          bilden damit die frühesten Texte des Rig Veda. Gustav
                                    hat er mehrfach geäußert: »Wenn                                                          Holst, der sich intensiv mit indischer
                                        ich ein Konzert gebe, versuche                                                        Mythologie und Sanskrit beschäftigte,
                                                ich innerlich und                                                             vertonte einige dieser Hymnen für
                                                  äußerlich rein zu                                                         Chor und unterschiedliche
                                                                                                                            Besetzungen zwischen
                                                                                                                           1908 und 1912.

24   DA G M A R  EI S EN M ANN                                                            M A T T HIA S  HALLE R                                              DIE T R ICH HA G EL    25
     Viola                                                                                S o l o K LA R INE T T E                                            V I O LINE
Reiheins

                USA

                                     Reiheins
                Musical Landscapes

26                                    27
st e v e N s l o a n e
                                                                                              dirigent

                                                                                                                                                                                                  Reiheins
        Leonard Bernstein
        »The Age of Anxiety« für Klavier und Orchester
        John Corigliano
        »The Red Violin« Concerto for Violin
        John Adams
        »Harmonielehre«

       MDR SINFONIEORCHESTER                                                 Sonntag                  wichtigsten Komponisten des Landes und gleichzeitig drei
                                                                             10. April 2011           der »Säulen« seiner Musik: Jazz, Minimal Music und Musik
       Orli Shaham | Klavier                                                 20.00 Uhr                für den Film.
       Philippe Quint | Violine                                              Leipzig                  Die »unendliche Vielfalt der Musik«, der Leonard Bernstein einen
       Steven Sloane | Dirigent                                              Gewandhaus               Essayband widmete, verkörperte er gleichsam selbst. In The Age
                                                                                                      of Anxiety (Das Zeitalter der Angst) erstreckte er sie bis in das
       Kann man Amerika komponieren? John Adams, einer der                                            Metier des Theaters, der Poesie wie des politischen Bekenntnis-
       erfolgreichsten seines Metiers und fast ein Synonym für »Minimal                               ses und nutzte den Kunstgriff der Verbindung von Sinfonie und
       Music«, lenkt die Aufmerksamkeit des geneigten Lesers mit                                      Klavierkonzert, um im Pianisten gleichsam den Erzähler von
       seiner 2008 erschienenen Autobiographie auf eben jene Frage.                                   Audens textvirtuosem »Existenzdrama« zu konstituieren. In der
       Einen wesentlichen Teil hat er mit seinem weltweit bekannten                                   Geschichte der Red Violin sind Schicksal und Musik auf ganz
       Œuvre dazu selbst beigetragen. Wie reichhaltig und vielseitig                                  andere Weise eng verknüpft. John Coriglianos Violinkonzert
       heute in Amerika Musik entsteht – davon kann man sich in                                       basiert auf seiner Oscar-gekürten Musik zum gleichnamigen Film,
                 Europa hörend noch immer kaum annähernd Eindruck                                     der »Schöpfung« und »Leben« einer sagenumwobenen Stradivari
                       verschaffen. Eigene Entdeckungsreisen lohnen                                                          in verschiedenen Rückblenden und Gegen-
                           jederzeit und bergen höchst selten ein                                                               wartssequenzen schildert. Das außer­
                             Sicherheitsrisiko (für die Ohren). Die Stücke                                                      gewöhnliche Sujet erschien dem Komponis-
                              dieses Programms repräsentieren drei der                                                         ten als geradezu perfekt für eine Reise
                                                                                                                               durch Zeit und Raum.

28   D O R O T HEE  K Ä S T NE R - K U HN T                                                            N O R B E R T S T R O B EL                                          G U N T E R B AL K O    29
     V I O LINE                                                                                        so l o O B O E                                                      K LA R INE T T E
Reiheins

                                    Reiheins
                SCHWEIZ
                   Musical Landscapes

30                                   31
K R I S T J AN  J ärv i
                                                                                              DirigenT

                                                                                                                                                                                                    Reiheins
      Gioacchino Rossini
      »Wilhelm Tell« Ouvertüre
      Daniel Schnyder
      Alphornkonzert
      Richard Strauss
      »Eine Alpensinfonie«

      MDR SINFONIEORCHESTER                                                  Samstag                      nicht auf die Schweiz beschränkt: »Mein Alphornkonzert ist
                                                                             30. April 2011               eine Verbindung von Kuh-note mit Blue-note, ein Melting Pot
      Arkady Shilkloper | Alphorn                                            20.00 Uhr                    der Kulturen auf dem Hindergrund einer alpinen Urkultur.«
      Kristjan Järvi | Dirigent                                              Leipzig                      Dieses ungewöhnliche Stück erklingt bei uns im gleichen
                                                                             Gewandhaus                   »Kontext« wie zur Uraufführung beim Menuhin Festival
      Längst gilt Daniel Schnyder als einer der erfolgreichsten                                           Gstaad 2004. Strauss’ Alpensinfonie entführt uns dabei nicht
      zeitgenössischen Schweizer Komponisten. Inzwischen ist er                                           nur akustisch in die Bergwelt: Ein Film, der (als technische
      in den USA beheimatet, doch eigentlich als musikalischer                                            Neuentwicklung) der Interpretation Kristjan Järvis folgen
      Weltbürger ständig unterwegs. Ausgebildet in klassischer                                            wird, lässt uns das Gewandhaus verlassen, die Schweizeri-
      Flöte und Jazzsaxophon, zeigt er auch als Interpret und                                             schen Berge rund um Gstaad ersteigen und ein bisschen von
      Komponist, wie man Ohren und Emotionen verschiedenen                                                dem Land entdecken, dessen großem Freiheitskämpfer
      Richtungen oder Stilen öffnen und dabei »Grenzen«                                                   Wilhelm Tell Friedrich Schiller und Gioacchino Rossini
      überwinden kann. Mit seiner Musik trifft er seit Jahren den                                         wunderbare Denkmäler geschaffen haben.
      Nerv der Hörer – und auch sein Blick auf die Alpen bleibt

32   S U S ANNE  R A S S B ACH               HAN S - DIE T E R F R EN Z EL                                                                                               T H O M A S S CH U L Z E    33
     V I O L O NCELL O                       HORN                                                                                                                        HORN
Reiheins

                                       Reiheins
                CHINA
                  Musical Landscapes

34                                      35
LAN  S H U I
                                                                                            DI R I G EN T

                                                                                                                                                                       Reiheins
     Chen Qigang
     »Wu xing« (The Five Elements)
     Tan Dun
     Orchestral Theatre No. 1
     Chen Gang | He Zhanhao
     »The Butterfly Lovers« Violinkonzert
     Béla Bartók
     »Der wunderbare Mandarin« Konzert-Suite

     MDR SINFONIEORCHESTER                                                Samstag             eines »modernen« Europäers wie Bartók ebenso im Gepäck
                                                                          4. Juni 2011        wie eine vielleicht romanti­sierend wirkende Projektion
     Tianwa Yang | Violine                                                20.00 Uhr           chinesischer Klangerfahrungen auf die Konvention eines
     Lan Shui | Dirigent                                                  Leipzig             »herkömmlichen« europäischen Solo-Konzertes. Doch was
                                                                          Gewandhaus          geschieht, wenn sich eine Künstlerseele mit all ihrer tiefen
     So fern und riesig das Reich der Mitte ist, so bringt doch                               nationalen Verwurzelung dauerhaft auf ganz andere
     selbst die kürzeste Reise unwiederbringliche Erlebnisse.                                 Erfahrungen und auf eine »Von außen nach innen«-Schau
     Und nicht selten beginnt der Reisende, sich mit der                                      einlässt? Seien wir gespannt auf sehr individuelle »Welten«
     chinesischen Philosophie und Kulturgeschichte zu beschäf­                                neuer Musik, so etwa des in Frankreich lebenden Messiaen-
     tigen, die auch dieses Konzert bestimmen. So tauchen wir                                 Schülers Chen Qigang. Wie er in kulturellen Traditionen
     ein in die Welt der fünf Elemente und erleben Musik aus                                  seiner Heimat verankert ist und dabei »neu« denkt, zeigt er
     China und über China, die sich diesem faszinierenden Land                                in Wu xing, den musikalischen Kurzstudien zu den fünf
     aus verschiedenen Richtungen nähert. Dabei haben wir                                     Elementen des Universums.
     märchenhafte Geschichten mit exotischem Flair in der Lesart

36   R AL F S CHIPP M ANN                                          T H O M A S S CHIC K E                                                   CH R I S T INE END R E S    37
     OBOE                                                          KONTRABASS                                                               V I O LINE
matineekonzerte

                                                                                                    m a t i n e e ko n z e rt
                              Stimmungsvolle musikalische Vormittagsstunden versprechen die
                              Konzerte in unserer diesjährigen Matinee-Reihe. Der Bogen, der
                              sich über alle acht Konzerte spannt, ist geprägt von verschiedenen
                              Musizierhaltungen, von stilistischer Vielfalt und unterschiedlichen
                              thematischen Schwerpunkten. Er erstreckt sich von Mahlers
                              Zweiter Sinfonie im ersten bis zu Bruckners Zweiter im letzten
                              Konzert. Hier wird auch ein faszinierendes vokalsinfonisches
                              Werke des 20. Jahrhunderts zu hören sein: Karol Szymanowskis
                              Stabat mater unter der Leitung von Thomas Dausgaard.
                              Geistliche Musik erklingt traditionell am Totensonntag: Diesmal
                              hat der amerikanische Dirigent Andrew Litton dafür Antonín
                              Dvořáks berühmtes Stabat mater ausgewählt. Einen ebenso
                              außergewöhnlichen wie abwechslungsreichen Streifzug durch die
                              Musik seiner englischen Heimat präsentiert Paul Goodwin;
                              Michael Sanderling wird sich in seinem Konzert ganz auf das
                              klassische Repertoire konzentrieren. Auch Chefdirigent Jun Märkl
                              bringt verschiedene »Farben« in diese Reihe, unter anderem mit
                              Werken französischer Komponisten. Zudem wird er auch das
                              gemeinsame Konzert mit dem Jugendsinfonieorchester Leipzig
                              leiten.
                              In gewohnter Weise laden wir Sie 45 Minuten vor Konzertbeginn
                              im Schumann-Eck zu einer Programmeinführung ein. Auch in
                              dieser Saison erwarten wir – parallel zu einem Konzertteil –
                              »MatineeKinder« ab sechs Jahren zu eigenen Erkundungen in die
                              Welt der Musik; Details zu Daten und Anmeldungen entnehmen
                              Sie bitte unseren aktuellen Informationen in Programmheften
                              sowie der »Clara«-Internetseite. Eine gute Gelegenheit, das neue
                              »Familien Spezial«-Ticket zu probieren!

38   CA R L O Q U EI T S CH                                                                         39
     KONTRABASS
m i c h a e l a  k a u n e
                                                                            so p r a n

                                                                                                                                                                                                   m a t i n e e ko n z e rt
                                                                                                         Henry Purcell
                                                                                                         »King Arthur« Suite
                                                                                                         Georg Friedrich Händel
                                                                                                         Concerto a due cori HWV 333
                                                                                                         William Walton
                                                                                                         »Façade« Suite
                                                                                                         Edward Elgar
                                                                                                         »Nursery« Suite
     Gustav Mahler                                                                                       Ralph Vaughan Williams
     2. Sinfonie                                                                                         »The Lark Ascending« für Violine und Orchester
                                                                                                         Mark-Anthony Turnage
                                                                                                         »Scherzoid«

     MDR SINFONIEORCHESTER | MDR Rundfunkchor                                Sonntag
                                                                             5. September 2010           MDR SINFONIEORCHESTER                                                  Sonntag
     Michaela Kaune | Sopran                                                 11.00 Uhr                                                                                          10. Oktober 2010
     Gerhild Romberger | Mezzosopran                                         Leipzig                     Ray Chen | Violine                                                     11.00 Uhr
     Jun Märkl | Dirigent                                                    Gewandhaus                  (1. Preisträger des Reine-Elisabeth-Wettbewerbs 2009)                  Leipzig
                                                                                                         Paul Goodwin | Dirigent                                                Gewandhaus
     Die Komposition der Zweiten Sinfonie war für Mahler ein langer
     und schmerzvoller Prozess. Während er 1888 relativ schnell eine                                     Mit einer Mischung aus Jazz und verschiedenen klassischen
     »musikalische Todtenfeier« (der spätere erste Satz) skizzierte,                                     Stilrichtungen hat sich der britische Komponist Mark-Anthony
     kam er danach nur noch mühsam voran. Kritik von Kollegen wie                                        Turnage einen höchst originellen Weg zwischen Tradition und
     Hans von Bülow bedrückte ihn; vor allem rang er um eine                                             Moderne gebahnt. Seine Musik ist farbenreich, rhythmisch, oft
     schlüssige Finallösung. Ausgerechnet bei von Bülows Trauerfeier                                     lyrisch und immer originell durch den ihr innewohnenden
                                        im März 1894 löste sich die                                      dramatischen Geist. Auch in Scherzoid hält er dem Publikum
                                           Blockade: Als der beteiligte                                          einen Spiegel des aktuellen gesellschaftlichen Lebens
                                           Chor eine Vertonung der                                                   vor, wie es zu ihrer Zeit auch William
                                            »Aufersteh’n«-Verse von Klop-                                             Walton mit seinem »Entertainment«
                                           stock intonierte, so Mahler,                                               Façade oder Edward Elgar mit seiner
                                               habe ihn plötzlich ein                                                    Nursery Suite getan hatten.
                                                    »Blitzstrahl« durch-
                                                        zuckt, »und alles
                                                          stand klar und
                                                          deutlich vor
                                                         meiner Seele!«
40     S Y B ILLE HE S S EL B A R T H                                                                    L O T HA R M Ü LLE R                                 CH R I S T IAN  S P R EN G E R   41
       so l o V I O L O NCELL O                                                                          T R O M PE T E                                       so l o F LÖ T E
st e w a rt goo d y e a r
                                                                                                   k l av i e r

                                                                                                                                                                                                      m a t i n e e ko n z e rt
                                                                                                          Claude Debussy
                                                                                                          Petite Suite
     Antonín Dvořák
     Stabat mater                                                                                         Maurice Ravel
                                                                                                          Klavierkonzert G-Dur
                                                                                                          Claude Debussy
                                                                                                          »Prélude à l’après-midi d’un faune«
                                                                                                          Maurice Ravel
     MDR SINFONIEORCHESTER | MDR Rundfunkchor                              Sonntag                        Rapsodie espagnole
                                                                           21. November 2010
     N.N. | Sopran                Jolana Fogasova | Alt                    11.00 Uhr
     Steve Davislim | Tenor       Ralf Lukas | Bass                        Leipzig                        MDR SINFONIEORCHESTER                                                     Sonntag
     Andrew Litton | Dirigent                                              Gewandhaus                                                                                               12. Dezember 2010
                                                                                                          Stewart Goodyear | Klavier                                                11.00 Uhr
     Sein Stabat mater vollendete Antonín Dvořák 1877 unter dem                                          Jun Märkl | Dirigent                                                      Leipzig
     Eindruck mehrerer persönlicher Schicksalsschläge. 1875 verstarb                                                                                                                Gewandhaus
     die erste Tochter Josefa kurz nach ihrer Geburt, zwei Jahre später                                   »Ich habe nie aufgehört, Ravel als den größten Meister der
     verlor er auf tragische Weise auch seine zweite Tochter Růžena                                      französischen Musik neben Rameau und Debussy anzusehen –
     und seinen kleinen Sohn Otakar. Auf der Suche nach Trost und                                         einen der größten Musiker aller Zeiten. Was er in Musik ausdrückt,
     vor dem Hintergrund seiner oft bezeugten tiefen Religiosität                                         berührt mich seltsam. Schon seine Aussagekraft ist von einer
     wandte sich Dvořák der Komposition eines großen oratorischen                                        Klarheit, einem Raffinement und einem so unvergleichlichen
                  Werkes über die Leiden der Mutter Christi zu, in                                        Glanz, dass alle Musik nach ihm unvollkommen erscheint.«
                     dem es ihm auf meisterhafte Art gelang, seiner                                       Romain Rolland, 1938
                     tiefen Trauer ebenso wie seiner Hoffnung auf                                         »Ravel träumt von der Vollkommenheit und weiß sie zu erreichen.
                     Erlösung Ausdruck zu verleihen. Die Aufführun-                                       Seine Musik bietet das Wunder der vollkommenen Form: nichts ist
                     gen ab 1883 vor allem in England begründeten                                         zuviel, nichts fehlt. Kein Überschwang, keine Dürre: Immer gerade
                       mit ihrem durch­schlagenden Erfolg Dvořáks                                        das rechte Maß und das richtige Zusammentreffen von dem, was
                                Weltruhm.                                                                 gesagt ist, und dem, was der Künstler sagen will. Sein einziger
                                                                                                                        Fehler ist manchmal, ohne Fehler zu sein.«
                                                                                                                            André Suarés, 1938

42   andrea döring                                                        k a tj a p fAE n d e r                                                                            J O HANNE S W IN K LE R   43
     so l of l ö t e                                                      violine                                                                                           HORN
M ICHAEL  S ANDE R LIN G
                                                                                                                                                            DI R I G EN T

                                                                                                                                                                                       m a t i n e e ko n z e rt
     EUGen D‘ALBERT                                                                      Franz Benda
     »TIEFLAND« SINFONISCHES VORSPIEL                                                    Sinfonia
     Edward Elgar                                                                        Ludwig van Beethoven
     Violoncellokonzert                                                                  2. Klavierkonzert
     Peter Tschaikowski                                                                  Franz Schubert
     4. Sinfonie                                                                         6. Sinfonie

     MDR SINFONIEORCHESTER                                            Sonntag            MDR SINFONIEORCHESTER                                                   Sonntag
     Jugendsinfonieorchester Leipzig                                  9. Januar 2011                                                                             27. Februar 2011
                                                                      11.00 Uhr          Da Sol | Klavier                                                        11.00 Uhr
     Daniel Müller-Schott | Violoncello                               Leipzig            Michael Sanderling | Dirigent                                           Leipzig
     Jun Märkl | Dirigent                                             Gewandhaus                                                                                 Gewandhaus
                                                                                         Heute würde man vielleicht von einem »Rossini-Hype«
     Die Zusammenarbeit mit dem Jugendsinfonieorchester der                              sprechen; als 1816 der gefeierte Opernstar nach Wien kam
     Stadt Leipzig ist für das MDR Sinfonieorchester (auch Pate für                      und die ganze Stadt verhexte, sprach man noch vom Fieber.
     das Leipziger Universitätsorchester) eine lange und liebe                           In jedem Fall gab es niemanden, der sich so richtig dagegen
     Tradition. Dozenten des Orchesters erarbeiten mit den jungen                        wehren konnte, und so hat der Komponist aus Bella Italia auch
     Musikern ein großes Werk der sinfonischen Musik und führen                          das eine oder andere Werk zumindest mit beeinflusst.
     es dann zusammen mit den Profis vom MDR auf. Chefdirigent                           Schuberts Sechste etwa hätte ohne Rossinis Besuch vielleicht
     Jun Märkl, der sich die Arbeit für junge Menschen ebenso                            nicht diese besondere Farbe, die ganz eigene musikalische
          auf die Fahnen geschrieben hat wie der MDR mit seinem                          Sprache gefunden, die auch heute noch viele Hörer verzaubert.
              Schul-Musik-Netzwerk »Clara«, hat für das dies-                            Vieles erscheint überraschend, doch wer wollte bestimmen,
                jährige Projekt Tschaikowskis »Vierte« ausgewählt,                       dass An-           klänge an Singspiel oder Oper, Ouvertüre oder
                     die beide Orchester zu einem grandiosen Finale                      Serenade in          einer Sinfonie nichts zu suchen hätten?
                                 vereinigen wird.

44   J Ü R G EN DIE T Z E                                                                xxxxxxxxxxxxx                                                  EC K A R T B O R M ANN     45
     so l o O B O E                                                                      xxxxxxxxxxxx                                                   so l o F A G O T T
S i mo n a Š a turov á
                                                                                                  Sopran

                                                                                                                                                                                           m a t i n e e ko n z e rt
     RICHARD WAGNER
     SINFONIE E-DUR (FRAGMENT)
     DMITRI SCHOSTAKOWITSCH	                                                                      Karol Szymanowski
     1. Violoncellokonzert                                                                        Stabat mater
     Johannes Brahms                                                                              Anton Bruckner
     1. Sinfonie                                                                                  2. Sinfonie

     MDR SINFONIEORCHESTER                                             Sonntag                    MDR SINFONIEORCHESTER | MDR Rundfunkchor                              Sonntag
                                                                       27. März 2011                                                                                    17. April 2011
     Truls Mørk | Violoncello                                          11.00 Uhr                  Simona Šaturová | Sopran      N.N. | Alt                              11.00 Uhr
     Jun Märkl | Dirigent                                              Leipzig                    N.N. | Bariton                Thomas Dausgaard | Dirigent             Leipzig
                                                                       Gewandhaus                                                                                       Gewandhaus
     Die Entwicklung des musikalischen Ausdrucks von Ludwig van                                   »Seit vielen Jahren schon habe ich über die polnische religiöse
     Beethoven hin zu Johannes Brahms gehört von jeher zu den                                     Musik nachgedacht… Es ging mir um ein inneres Experiment,
     Lieblingsthemen der Musikgeschichte im 19. Jahrhundert.                                      es ging mir darum, dem, was im geheimnisvollen Leben der
     Brahms bezog sich in zahlreichen Äußerungen über seine Arbeit                                Seele zugleich am realsten und am ungreifbarsten ist, moderne,
     immer wieder auf den Wiener Klassiker, dessen Vorbild ihm oft                                in sich geschlossene Formen zu verleihen. …Ins Polnische
     erdrückend schien. Es dauerte daher lange, bis Brahms mit                                    übertragen, hat diese unvergängliche, naive Hymne für mich an
     43 Jahren und nach zahlreichen Vorarbeiten den Mut fasste,                                   Unmittelbarkeit gewonnen, sie ist für mich zu etwas geworden,
     seine Erste Sinfonie zu komponieren. Deren edles Pathos, die                                 das mit mir wohlbekannten, verständlichen Farben gemalt ist.«
              deutlich hörbare Entwicklungslinie vom düsteren Beginn                              Kein Geringerer als Thomas Dausgaard wird es übernehmen,
                   des Kopfsatzes bis zum strahlenden Finale und die                              diese Farben zusammen mit denen des »Klangarchitekten«
                     wie selbstverständlich wirkende formale                                      Anton Bruckner zum Leuchten zu bringen.
                      Ausgewogenheit führten zu Hans von Bülows
                       berühmtem Diktum, hier handele es sich um die
                                  »Zehnte Sinfonie« Beethovens.

46   B A R B A R A HA R T M ANN                                        J EN S - U W E  W EI S S                                                           K O R NELIA  W EINE R            47
     V I O LINE                                                        HORN                                                                               V I O LINE
Zauber der Musik
     in Leipzig

                                                                                                       Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                             i n  L e i p z i g
                                    Große Werke des gesamten sinfonischen Repertoires, dirigiert,
                                    gespielt und gesungen von vielen großartigen Interpreten,
                                    sorgen in unserem »Zauber der Musik« regelmäßig für
                                    musikalische Sternstunden. Brahms’ einzigartiges Doppel­
                                    konzert, das 1. Klavier­konzert Tschaikowskis, Korngolds
                                    Violinkonzert und Gershwins Concerto in F umfasst das
                                    Programm ebenso wie Sibelius’ Zweite und Dvořáks Fünfte
                                    Sinfonie. Am Pult stehen dabei Dirigenten, die unser Publikum
                                    in den letzten Jahren regelmäßig begeistert haben, so
                                    beispielsweise Gilbert Varga oder James Gaffigan. Zu den
                                    Solisten, die in aller Welt gefeiert werden, gehören diesmal die
                                    lettische Geigerin Baiba Skride, der deutsche Cellist (und
                                    Intendant der Dresdner Musikfestspiele) Jan Vogler sowie der
                                    französische Pianist Jean-Yves Thibaudet. Zwei der bereits sehr
                                    erfolgreichen Musiker der jungen Generation können Sie mit der
                                    1988 geborenen deutsch-japanischen Pianistin Alice Sara Ott
                                    und dem polnischen Dirigenten Krzysztof Urbański erleben.
                                    Einen inzwischen traditionellen Mosaikstein dieser Konzertreihe
                                    werden Sie auch in diesem Jahr finden: Am 25. Dezember lädt
                                    Howard Arman dazu ein, »Weihnachten in der Welt« musikalisch
                                    auf ganz eigene Weise zu feiern. Außer an diesem Abend
                                    erwarten wir Sie natürlich auch in dieser Saison 45 Minuten vor
                                    Konzertbeginn zur Programmeinführung im Schumann-Eck.

48   B R I T T A C R O I S S AN T                                                                            49
     F LÖ T E
ELENA  T S ALLA G O V A
     S O P R AN

                                                                                                                                                                                          Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                i n  L e i p z i g
                                                                                                      Ludwig van Beethoven
                                                                                                      »Coriolan«-Ouvertüre

     Alexander Borodin                                                                                Peter Tschaikowski
     »Eine Steppenskizze aus Mittelasien«                                                             1. Klavierkonzert

     Maurice Ravel                                                                                    Antonín Dvořák
     »Scheherazade« für Sopran und Orchester                                                          5. Sinfonie

     Jean Sibelius
     2. Sinfonie

                                                                                                      MDR SINFONIEORCHESTER                                                 Sonntag
     MDR SINFONIEORCHESTER                                                       Sonntag                                                                                    14. November 2010
                                                                                 19. September 2010   Alice Sara Ott | Klavier                                              19.30 Uhr
     Elena Tsallagova | Sopran                                                   19.30 Uhr            Krzysztof Urbański | Dirigent                                        Leipzig
     James Gaffigan | Dirigent                                                   Leipzig                                                                                    Gewandhaus
                                                                                 Gewandhaus           Von Peter Tschaikowskis drei Klavierkonzerten wurde das in
     Die Weite und Tiefe seiner finnischen Landschaft, die den                                        b-Moll durch die Klarheit seines Aufbaus, seine eingängige
     träumerischen Ausflügen Borodins oder Ravels in nichts                                           Melodik, die Innigkeit des Ausdrucks, nicht zuletzt aber durch
     nachstehen, haben die Sinfonien von Jean Sibelius maßgeblich                                     sein russisches Kolorit und seine virtuose Eleganz zu einem der
     geprägt. Und auch wenn er immer wieder darauf hingewiesen                                        erfolgreichsten pianistischen Repertoirestücke. Danach sah es
     hat, dass diese Werke »Musik ohne irgendwelche literarischen                                     am Anfang allerdings nicht aus. Nikolai Rubinstein, dem das
     Grundlagen« sind, wusste er genau, dass seine Musik nie ohne                                     Konzert gewidmet werden sollte, wies die Komposition schroff
     diese Landschaft existieren würde: »Ich bin kein literarischer                                   zurück: Sie sei unspielbar, tauge nichts, viele Passagen
           Musiker, für mich beginnt die Musik da, wo das Wort                                        seien abgedroschen und so ungeschickt, dass man
                               aufhört. … Natürlich kommt es vor,                                     sie nicht verbessern könne. Der Kritik sonst
                                 dass ein seelisches Bild unfreiwillig                                              zugängliche und zu Änderungen
                                 bei einem musikalischen Satz, den                                                   bereite Tschaikowski war tief verletzt,
                                  ich geschrieben habe,                                                       hatte aber bald darauf die Genugtuung,
                                    haftengeblieben ist.«                                             dass sich das Konzert auch gegen Rubin-
                                                                                                      steins Verdikt durchsetzte.

50   HAN S S CHL O S S E R                                               S T E F AN CHA R LE S        xxxxxxxxxxxxx                                              AXEL AND R AE                  51
     V I O LINE                                                          V I O LINE                   xxxxxxxxxxxx                                               so l o F A G O T T
J AN  V O G LE R
                                                                                                  V I O L O NCELL O

                                                                                                                                                                                                    Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                          i n  L e i p z i g
     »Weihnachten in der Welt«
     Ralph Vaughan Williams                                                                               Johannes Brahms
     »Hodie« Weihnachtskantate                                                                            Ungarische Tänze
     Internationale Weihnachtslieder                                                                      Johannes Brahms
                                                                                                          Doppelkonzert
                                                                                                          Franz Liszt
                                                                                                          Ungarische Rhapsodie Nr. 1

                                                                                                          Richard Strauss
     MDR SINFONIEORCHESTER | MDR Rundfunkchor                                 Samstag                     »Don Juan«
     MDR Kinderchor                                                           25. Dezember 2010
                                                                              19.30 Uhr
     Howard Arman | Dirigent                                                  Leipzig                     MDR SINFONIEORCHESTER                                                       Sonntag
                                                                              Gewandhaus                                                                                              23. Januar 2011
     Hodie (wörtlich übersetzt: dieser Tag), wenige Jahre vor Ralph                                       Baiba Skride | Violine   Jan Vogler | Violoncello                           19.30 Uhr
     Vaughan Williams Tod entstanden, gehört zu seinen heitersten,                                        Jun Märkl | Dirigent                                                        Leipzig
     kraftvollsten und einfallsreichsten Werken. Lange Zeit hatte                                                                                                                     Gewandhaus
     Vaughan Williams darum gerungen, eine groß angelegte                                                 Vom Spannungsverhältnis zwischen »Neudeutschen« und
     »Weihnachts-Komposition« zu schreiben, die seine lebenslange                                         »Brahmsianern« lebt dieses Programm zur Eröffnung des
     Sympathie für dieses wichtigste Fest der Christenheit angemes-                                       Liszt-Jahres 2011. Was zu Lebzeiten von Liszt und Brahms
     sen ausdrückte. Musikalisch »verlinkte« Vaughan Williams die                                         noch undenkbar schien, nämlich die beiden grundsätzlich
     vom »Narrator« dargebotene Geschichte von Christi Geburt                                             verschiedenen sinfonischen Stilrichtungen des 19. Jahrhunderts
           mit Chorsätzen und nahm so direkt Bezug auf die                                                in einem Konzert zu vereinen, gerät heute zu einem anregenden
                     von ihm hochgeschätzten Passionen Johann                                             und zwanglosen Vergleich. Der hinsichtlich seiner Sinfonischen
                       Sebastian Bachs.                                                                   Dichtungen fest in der Liszt-Nachfolge verankerte Richard
                                                                                                          Strauss setzt dem vielschichtigen Programm mit seinem
                                                                                                          feurigen Don Juan schließlich das
                                                                                                          Sahnehäubchen auf…

52   S IL V IA  W IN T E R                             R EINHA R D  R IEDEL                                                                                   S T E F AN  S AND O W                       53
     Viola                                             V I O LINE                                                                                             so l o T U B A
M A R K U S  P O S CHNE R
                                                                               DI R I G EN T

                                                                                                                                                                                                            Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                                  i n  L e i p z i g
                                                                                                           Béla Bartók
                                                                                                           2. Violinkonzert

        Kurt Weill                                                                                         JOSEPH HAYDN
        Kleine Dreigroschenmusik                                                                           SINFONIE NR. 70

        Erich Wolfgang Korngold                                                                            Zoltán Kodály
        Violinkonzert                                                                                      »Tänze aus Galánta«

        Paul Hindemith
        Sinfonie »Mathis der Maler«

                                                                                                           MDR SINFONIEORCHESTER                                                       Sonntag
       MDR SINFONIEORCHESTER                                                        Sonntag                                                                                            3. April 2011
                                                                                    6. März 2011           Patricia Kopatchinskaya | Violine                                           19.30 Uhr
       Hyeyoon Park | Violine (ARD-Preisträgerin 2009)                              19.30 Uhr              Gilbert Varga | Dirigent                                                    Leipzig
       Markus Poschner | Dirigent                                                   Leipzig                                                                                            Gewandhaus
                                                                                    Gewandhaus             Dass die Ungarn Franz Liszt zu ihrem musikalischen National-
       »Ich glaube, dass ich mich jetzt entscheiden muss, wenn ich                                         heiligen ernannt haben, kann angesichts seiner Herkunft aus dem
       nicht den Rest meines Lebens als Hollywood-Musiker verbringen                                       ehemals ungarischen Raiding nicht verwundern. So ist es nur
       will.« Das heute wohl bekannteste Instrumentalwerk des schon                                        natürlich, dass die unter Liszts Einfluss gegründete Budapester
       früh erfolgverwöhnten Korngold entstand 1945 unmittelbar                                            Musikakademie seinen Namen trägt. Zoltán Kodály, der dort
       nach Kriegsende. Nun endlich sah er die Möglichkeit, nach mehr                                      unterrichtete, schrieb seine Tänze aus Gálanta unter dem
       als einem Jahrzehnt zu seinen musikalischen Wurzeln und ins                                         Eindruck jener regen Sammlungstätigkeit nationaler Folklore, die
       europäische Musikleben zurückzukehren. Doch zur Aufbruch-                                           er lange Zeit gemeinsam mit seinem Freund Béla Bartók betrieben
       stimmung, die dort herrschte, »passten« seine klangschönen                                          hatte. Bartók seinerseits komponierte 1937/38 für den im
                               Instrumentalkonzerte eher nicht; resignierend                               holländischen Exil lebenden ungarischen Geiger Zoltán Székely
                                  erkannte Korngold, dass ihm ein glanz-                                   sein zweites Violinkonzert, in dem er sowohl Székelys Sehnsucht
                                      volles Comeback versagt bleiben                                      nach der Heimat wie der eigenen Angst angesichts des herauf-
                                       musste. Doch es war nur eine Frage                                  ziehenden Krieges Ausdruck verlieh.
                                       der Zeit, bis dieses wunderbare
                                       Violinkonzert auch in Europa
                                       anhaltende Begeisterung auszu-
                                       lösen vermochte…

54   DIE T M A R W I T T I G                                                   M A R T INA PACH M ANN                                                                        CH R I S T IAN  S EI F E R T         55
     OBOE                                                                      V I O LINE                                                                                    Viola
J EAN - Y V E S T HI B A U DE T
                                                                  K LA V IE R

                                                                                                                                                                                                                         Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                                               i n  L e i p z i g
       Maurice Ravel                                                                                                           Wolfgang Amadeus Mozart
       »Scheherazade«-Ouvertüre                                                                                                Klavierkonzert G-Dur KV 453
       George Gershwin                                                                                                         Anton Bruckner
       Concerto in F                                                                                                           7. Sinfonie
       Nikolai Rimski-Korsakow
       »Scheherazade«

                                                                                                                               MDR SINFONIEORCHESTER                                                    Sonntag
       MDR SINFONIEORCHESTER                                                      Sonntag                                                                                                               19. Juni 2011
                                                                                  15. Mai 2011                                 Mihaela Ursuleasa | Klavier                                              19.30 Uhr
       Jean-Yves Thibaudet | Klavier                                              19.30 Uhr                                    Carl St. Clair | Dirigent                                                Leipzig
       Jun Märkl | Dirigent                                                       Leipzig                                                                                                               Gewandhaus
                                                                                  Gewandhaus                                   Anton Bruckners 1884 in Leipzig uraufgeführte 7. Sinfonie,
       Jean-Yves Thibaudet und Chefdirigent Jun Märkl verbindet eine                                                           »Seiner Majestät, dem Könige Ludwig II. von Bayern in tiefster
       lange und intensive künstlerische Freundschaft, von der sich                                                            Ehrfurcht gewidmet«, ist ohne Zweifel sein populärstes Werk.
       jetzt auch das Leipziger Publikum überzeugen kann. Mit dem                                                              In der Musik von Anfang an spürbar ist eine deutliche Nähe zu
       Concerto in F haben beide ein Werk ausgewählt, das die                                                                  Richard Wagner, Bruckners »unerreichbarem Ideal«, dem »Meister
       Facetten von Solist und Orchester hervorragend präsentieren                                                             aller Meister«, wie er ihn im Widmungstext bezeichnete. Nicht nur
       kann. Gerahmt wird dieses Stück von zwei musikalischen                                                                  in der Themengestaltung, die im ersten Satz beispielsweise den
       Gemälden, die in die sagenhafte Welt der Prinzessin Scheherazade                                                        Beginn des Rheingold-Vorspiels aufschimmern lässt, sondern auch
       und der Geschichten aus 1001 Nacht entführen. Nikolai                                                                   in der Linienführung des Trauergesangs im zweiten Satz (vollendet
                Rimski-Korsakow benannte die Episoden und Bilder                                                               nach Wagners Tod 1883) und in der Besetzung (mit vier Wagner-
                      die ihn inspirierten direkt: Das Meer und Sindbads                                                         Tuben) werden diese Bezüge deutlich. Bruckner gelingt es damit,
                       Schiff, die phantastische Erzählung des Prinzen                                                                 die wichtigsten musikalischen Errungenschaften Wagners,
                       Kalender, der Prinz und die Prinzessin, das Fest in                                                                     seine »unendliche Melodie« und die gestische Kraft
                       Bagdad, das an dem Felsen mit dem ehernen                                                                                seiner »sprechenden Musik«, für die spätroman-
                      Reiter zerschellende Schiff.                                                                                               tische Sinfonik nutzbar zu machen.

56   ANNA  F U CH S                                                                     N O R B E R T  HIL G E R   V E R A HIL G E R                                                               J O ACHI M F U CH S         57
     V I O LINE                                                                         V I O L O NCELL O          V I O LINE                                                                      V I O LINE
Zauber der Musik
     in Erfurt

                                                                                                                                                                                        Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                              i n  Erfurt
                                                                                                                       Die 16. Auflage unserer Konzertreihe »Zauber der Musik« in
                                                                                                                       Erfurt bringt einige neue Entwicklungen. Erstmals vergrößern
                                                                                                                       wir die Bandbreite der musikalischen Angebote mit neuen
                                                                                                                       Konzepten. Dabei ist es unser Ziel, die Leistungs- und
                                                                                                                       Wandlungsfähigkeit der Musiker und Sänger des MDR
                                                                                                                       Sinfonieorchesters und des MDR Rundfunkchores durch größere
                                                                                                                       Genrevielfalt noch besser abzubilden. So werden Sie Gelegen-
                                                                                                                       heit haben, drei bedeutende Kammermusikformationen aus
                                                                                                                       Mitgliedern des »großen« Orchesters kennen zu lernen: die
                                                                                                                       Sächsischen Bläsersolisten, das Leipziger Hornquartett und die
                                                                                                                       Kammersymphonie Leipzig. Darüber hinaus gibt der MDR
                                                                                                                       Rundfunkchor unter seinem langjährigen Leiter Howard Arman
                                                                                                                       nach längerer Pause wieder ein Konzert im Kaisersaal; hier
                                                                                                                       werden Werke Franz Schuberts und Robert Schumanns im
                                                                                                                       Mittelpunkt stehen. Und selbstverständlich werden Sie auch auf
                                                                                                                       das gewohnte Weihnachtskonzert des MDR Kinderchores unter
                                                                                                                       Leitung von Gunter Berger nicht verzichten müssen.

58   B E R ND  B A R T EL S , S O L O T R O M PE T E  | R AINE R R E G NE R , T R O M PE T E                                                                                                  59
     R AINE R K ÖHLE R ,  H O R N  | U W E  G E B EL ,  P O S A U NE  | B E R ND AN G E R HÖ F E R , S O L O T U B A
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                                                                                                      KLASSIK
      künstler
      Werke von
      FRANZ
      stück
      und
             SCHUBERT
      künstler
                                                                                                      TALK
      ROBERT SCHUMANN
                                                                                                      MENSCHEN, MUSIK UND MEHR

      MDR Rundfunkchor                                                      Sonntag
                                                                                                      1 x im Monat | 18.00 Uhr
                                                                            26. September 2010
                                                                                                      MDR STUDIO AUGUSTUSPLATZ | Leipzig
      Howard Arman | Dirigent                                               17.00 Uhr
      Heiko Reintzsch | Klavier                                             Erfurt                    Beim MDR KLASSIK TALK treffen Sie bekannte Gesichter aus
                                                                            Kaisersaal                Kultur, Medien und Politik, die sich für Musik begeistern. Dabei
                                                                                                      wird das MDR-Studio zur Lounge. In lockerer Feierabend-
      Zu ihrem 34. Geburtstag am 13. September 1853 schenkte
                                                                                                      Atmosphäre gewähren wir Einblicke in Leben und Arbeit des
      Robert Schumann seiner Frau Clara einen (von ihr wegen                                          Stargastes, möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen und den
      der Weichheit des Tons bevorzugten) Flügel der Düssel-                                          ein oder anderen Tipp für den nächsten Konzertbesuch, die
      dorfer Firma Klems und komponierte als Zugabe das                                               eigene CD-Sammlung oder das heimische Bücherregal geben.
                                                                                                      Bereichert wird der Abend mit Live-Musik der MDR-Ensembles.
      Vokalquartett Bei Schenkung eines Flügels. Für das heutige
      Konzert hat Howard Arman neben diesem kleinen Werk
      weitere Chorkompositionen von Robert Schumann und
      Franz Schubert ausgewählt, die von Heiko Reintzsch,
                     allerdings auf einem Flügel eines anderen nam-
                            haften Klavierbaumeisters, begleitet werden.

                                                                                                                                                            Eintritt frei!
                                                                                                                                          Anmeldung unter www.mdr-klassik-talk@mdr.de
60   U T A  K R E U T E R                                                  T H O M A S Z S CHE R PE
     V I O LINE                                                            KONTRABASS
GUNTER BERGER
                                                                                                       DI R I G EN T

                                                                                                                                                                                                    Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                          i n  Erfurt
      Richard Strauss
      Serenade Es-Dur
      Richard Strauss
      Suite B-Dur
      Wolfgang Amadeus Mozart
      Harmoniemusik aus »Don Giovanni«                                                                       »Sind die Lichter angezündet«
                                                                                                             Weihnachtskonzert

      Sächsische Bläsersolisten                                                 Sonntag                      MDR KINDERCHOR                                                          Donnerstag
      Leipziger Hornquartett                                                    31. Oktober 2010                                                                                     23. Dezember 2010
      (Mitglieder des MDR Sinfonieorchesters)                                   17.00 Uhr                    Instrumentalensemble                                                    19.00 Uhr
                                                                                Erfurt                       Gunter Berger | Dirigent                                                Erfurt
      »Harmoniemusiken«, also Kammermusiken für Bläserensembles,                Kaisersaal                                                                                           Kaisersaal
      bereicherten im späten 18. Jahrhundert zunehmend das                                                   Musik als Sprache der Seele, die überall und von allen verstanden
      Musikleben. Neben Originalkompositionen kamen schnell                                                  wird, steht bei diesem weihnachtlichen Programm im Mittelpunkt.
      Bearbeitungen aktuell berühmter Bühnenwerke in Mode.                                                   Dabei kommt auch das verbindende Gemeinschaftserlebnis durch
      Opernkomponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart nutzten diese                                             populäres Liedgut zum Mitsingen nicht zu kurz. Der christliche
      Möglichkeit der Verbreitung ganz bewusst und stellten von                                              Hintergrund des Weihnachtsfestes wird musikalisch stimmungsvoll
      vornherein Arrangements für Harmoniemusik zur Verfügung. Mit                                           ausgeleuchtet. Aber ebenso wichtig ist der Appell zu Frieden und
      Blick auf Die Entführung aus dem Serail beklagte sich Mozart                                           Verständigung über Grenzen und Kulturen hinweg, den wir zu
      allerdings in einem Brief an den Vater: »Sie glauben nicht wie                                         Weihnachten in besonderer Weise spüren. Kinder als Träger einer
      schwer es ist so was auf die harmonie zu setzen – dass es den                                          Hoffnung, die auf die Zukunft einer besseren Welt gerichtet ist,
                 baßinstrumenten eigen ist, und doch nichts von der                                          verkörpern diese Gedanken auf eine besonders bewegende Art
                       Wirkung verloren geht«. Joseph Triebensees                                            und Weise. Der festlich illuminierte Kaisersaal schafft alljährlich
                          originelle Bearbeitung von Don Giovanni                                            den glanzvollen Rahmen für dieses beliebte Konzert.
                           entstand um 1810.

62   HE R M ANN  R EINH O LD                                           M o n i k a R i e tzs c h e L                                                                      S U S ANNE  S CHNEIDE R         63
     V I O LINE                                                        Violine                                                                                            F LÖ T E
A n tj e W e i t h a a s
                                                                                                 Violine

                                                                                                                                                                                                Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                      i n  Erfurt
     LUDWIG VAN BEETHOVEN
     »CORIOLAN«-OUVERTÜRE
     FRANZ SCHUBERT                                                                                    Wolfgang Amadeus Mozart
     6. SINFONIE                                                                                       Sinfonie B-Dur KV 319
     LUDWIG VAN BEETHOVEN                                                                              Wolfgang Amadeus Mozart
     5. KLAVIERKONZERT                                                                                 Violinkonzert B-Dur KV 207
                                                                                                       Peter Tschaikowski
                                                                                                       StreicherSerenade C-Dur

     MDR SINFONIEORCHESTER                                              Sonntag
                                                                        13. März 2011                  Kammersymphonie Leipzig                                                 Sonntag
     N.N. | Klavier                                                     17.00 UHR                      (Mitglieder des MDR Sinfonieorchesters)                                 29. Mai 2011
     David Afkham | Dirigent                                            Erfurt                                                                                                 17.00 Uhr
                                                                        Kaisersaal                     Antje Weithaas | Violine und Leitung                                    Erfurt
     »Was Schuberts Symphonien anbelangt, bewundere ich sie so,                                                                                                                Kaisersaal
     dass ich nicht zögere, sie gleich hinter Beethoven, weit vor                                      Trotz eines klaren Bekenntnisses zu seiner russischen Herkunft
     Mendelssohn, ebenso wie vor Schumann zu stellen.                                                  zählte Peter Tschaikowski in der russischen Musik des
     … An Originalität der Harmonie und Modulation, mit der Gabe                                       19. Jahrhunderts zu den eigenwilligsten und einsamsten
     des Instrumentalkolorits hat Schubert niemand übertroffen. …                                      Erscheinungen. Eine glühende Verehrung für Mozart und seine
     Ich zögere nicht zu sagen, dass ich zwar Schuberts Lieder liebe,                                  Überzeugung, in der europäischen Klassik ein künstlerisches
     aber seine Instrumentalmusik noch höher schätze.«                                                 Leitbild gefunden zu haben, brachten ihn bald in deutlichen
     Antonín Dvořák                                                                                   Gegensatz zu den Novatoren des »Mächtigen Häufleins« um
                                                                                                       Balakirew, Mussorgski und Rimski-Korsakow, von denen er sich
                                                                                                       in scharfen und oft einseitigen Worten distanzierte. Gleichwohl
                                                                                                       entwickelte Tschaikowski aus der Synthese von bodenständig-
                                                                                                       russischen Elementen mit stilistischen, formalen und technischen
                                                                                                       Errungenschaften der abendländischen Musikkultur
                                                                                                       seine unverwechselbare Tonsprache.

64   DIE T M A R K O R T H                                                F R AN K M I T T A G                                                                            R ENÉ  B O G NE R           65
     V I O L O NCELL O                                                    so l o F A G O T T                                                                              Violine
Zauber der Musik
       in magdeburg

                                                                                                Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                   i n M a g d e burg
                             Von der Barockmusik bis zur Vokalsinfonik des 20. Jahrhunderts
                             reicht das außergewöhnlich facettenreiche Programm, mit dem
                             MDR Sinfonieorchester, MDR Rundfunkchor sowie MDR
                             Kinderchor im diesjährigen »Zauber der Musik« in der
                             Magdeburger Johanniskirche zu hören sein werden. Chefdirigent
                             Jun Märkl vereint in seinem Konzert einige der besten Werke des
                             großen deutschen romantischen Repertoires, und es ist uns
                             eine besondere Freude, dass Brahms’ berühmtes Doppelkonzert
                             von zwei so herausragenden Instrumentalisten wie Baiba Skride
                             und Jan Vogler interpretiert werden wird. Zu den ebenso
                             vielver­sprechenden wie bereits international sehr erfolgreichen
                             Vertretern der ganz jungen Generation zählen die Pianistin Alice
                             Sara Ott und der Dirigent Krzysztof Urbański, die wirklich
                             zauberhafte Musik im Reisegepäck haben. Auf einen höchst
                             abwechslungs­reichen Streifzug durch die Jahrhunderte, bei dem
                             es vergnügliche wie anrührende Seiten zu entdecken gibt, nimmt
                             uns der Engländer Paul Goodwin mit. Einen Höhepunkt der
                             besonderen Art bietet der letzte Abend, wenn der dänische
                             Dirigent Thomas Dausgaard in einem Konzert Szymanowskis
                             Stabat mater, eines der schönsten Werke polnischer Kirchen-
                             musik, mit Anton Bruckners Zweite Sinfonie vereint.

66   S V EN  F R IED R ICH                                                                            67
     V I O LA
PA U L  G O O D W IN
     DI R I G EN T

                                                                                                                                                                                                 Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                    i n M a g d e burg
                                                                                                          Ludwig van Beethoven
                                                                                                          »Coriolan«-Ouvertüre

          Henry Purcell                                                                                   Peter Tschaikowski
          »King Arthur« Suite                                                                             1. Klavierkonzert

          Georg Friedrich Händel                                                                          Antonín Dvořák
          Concerto a due cori HWV 333                                                                     5. Sinfonie

          William Walton
          »Façade« Suite
          Edward Elgar
          »Nursery« Suite                                                                                 MDR SINFONIEORCHESTER                                                    Samstag
                                                                                                                                                                                   13. November 2010
          Ralph Vaughan Williams
          »The Lark Ascending« für Violine und Orchester                                                  Alice Sara Ott | Klavier                                                 17.00 Uhr
                                                                                                          Krzysztof Urbański | Dirigent                                           Magdeburg
          Mark-Anthony Turnage
          »Scherzoid«                                                                                                                                                              Johanniskirche
                                                                                                          Zwei junge »Senkrechtstarter« treffen aufeinander: Hier der
                                                                                                          knapp 30-jährige Dirigent, gerade jüngst zum Chefdirigenten
         MDR SINFONIEORCHESTER                                                        Samstag             in Trondheim gekürt und bei jedem seiner Auftritte mit
                                                                                      9. Oktober 2010     Lorbeeren überhäuft, dort die junge Pianistin, die schon mit
         Ray Chen | Violine                                                           17.00 Uhr           22 Jahren Exklusivkünstlerin eines großen internationalen
         (1. Preisträger des Reine-Elisabeth-Wettbewerbs 2009)                        Magdeburg           Labels geworden ist. Zusammen mit dem MDR Sinfonie­
         Paul Goodwin | Dirigent                                                      Johanniskirche      orchester werden sie eine aufregende Version von Tschaikowskis
                                                                                                          erstem Klavierkonzert präsentieren, musikalisch sorgfältig
         Ein höchst intelligentes Programm, das die faszinierende Band-                                   eingepasst in Beethovens Coriolan-Ouvertüre und
                      breite britischer Musik vom 17. Jahrhundert bis zur                                 Dvořáks viel zu selten gespielte 5. Sinfonie.
                        Gegenwart bedient! Die thematischen Verweise sind
                        vielfältig: Sie reichen von der Oper bei Purcell, der auf
                             ein Gedicht bezogenen Romanze bei Vaughan
                                Williams bis zu den frei gebildeten »Sujets« des
                                 experimentellen »entertainments« in Waltons
                                     Façade und in den Kindheits-
                                      erinnerungen in Elgars Suite.

68       J o h a n n a  Er e m i a                                       W O L F G AN G M AX                                                                  R ENÉ  R ICH T E R                       69
         Viola                                                           Viola                                                                                KONTRABASS
B a i b a S kr i d e
      Violine

                                                                                                                                                                                               Z a ub e r  d e r  M us i k
                                                                                                                                                                                                  i n M a g d e burg
                                                                                                     Johannes Brahms
                                                                                                     Ungarische Tänze
                                                                                                     Johannes Brahms
                                                                                                     Doppelkonzert
      »Sind die Lichter angezündet«                                                                  Franz Liszt
      Weihnachtskonzert
                                                                                                     Ungarische Rhapsodie Nr. 1
                                                                                                     Richard Strauss
                                                                                                     »Don Juan«

      MDR KINDERCHOR                                                     Sonntag
                                                                         19. Dezember 2010          MDR SINFONIEORCHESTER                                                      Samstag
      Instrumentalensemble                                               17.00 Uhr                                                                                             22. JANUAR 2011
      Gunter Berger | Dirigent                                           Magdeburg                  Baiba Skride | Violine     Jan Vogler | Violoncello                        17.00 Uhr
                                                                         Johanniskirche             Jun Märkl | Dirigent                                                       Magdeburg
      »Sind die Lichter angezündet« – dem MDR Kinderchor ist es                                                                                                                Johanniskirche
      zur guten Tradition geworden, mit diesem ihm zugedachten                                      Hinsichtlich des 1887 entstandenen Doppelkonzerts sprach
      Weihnachtslied alljährlich die Konzerte zur Adventszeit                                       Brahms gegenüber Clara Schumann von einem »lustigen
      anzustimmen. Die vom Gründer und langjährigen Leiter des                                      Einfall«. Der ursprüngliche, gar nicht so lustige Anlass für die
      Chores, Hans Sandig, geschriebene Weise nach Worten von                                       Komposition war aber der Versuch, eine tiefe Verstimmung im
      Erika Engel zieht nach wie vor Jung und Alt in ihren Bann.                                    Verhältnis zu Joseph Joachim aus der Welt zu schaffen, was
      Neben solch moderneren Liedern dürfen sich die Gäste des                                      Brahms auch gelang. Joachim, der dem Freund schon beim
      Konzerts freilich auch auf all die alt bekannten freuen, die von                              Violinkonzert beratend zur Seite gestanden hatte, erklärte sich
      der Heiligen Nacht, von Christi Geburt und von den Gebräu-                                                     bereit, gemeinsam mit dem Cellisten Robert Haus-
                                               chen der Weihnachts-                                                    mann die neue Komposition auf ihre Spielbarkeit
                                                     zeit künden.                                                       hin durchzusehen. Die Uraufführung fand im
                                                                                                                         Herbst 1887 mit den beiden als Solisten und
                                                                                                                         Brahms als Dirigenten in Köln statt.

70   T IN O B ÖL K                                                                             U T E  G Ü N T HE R                                              HAN S - W E R NE R M EHLIN G         71
     so l oH O R N                                                                             F LÖ T E                                                         V I O LINE
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     Karol Szymanowski
     Stabat mater
     Anton Bruckner
     2. Sinfonie

     MDR SINFONIEORCHESTER | MDR Rundfunkchor                                 Samstag
                                                                              16. April 2011
     Simona Šaturová | Sopran      N.N. | Alt                                 17.00 Uhr
     N.N. | Bariton                Thomas Dausgaard | Dirigent                Magdeburg
                                                                              Johanniskirche
     »Wenn ich etwas Wichtiges zu sagen habe, muss ich vorher

                                                                                                  CLARA
     Atem holen.« Bei der 1871/72 komponierten Zweiten
     praktizierte Bruckner es erstmals, einzelne Abschnitte durch
     Generalpausen voneinander abzugrenzen. Die Wiener
     Philharmoniker lehnten das Werk ab – dass es keineswegs
     unspielbar war, demonstrierte Bruckner, als er es auf eigene
     Kosten am 26. Oktober 1873 im Wiener Musikvereinssaal
                                                                                                  SCHUL-MUSIK-NETZWERK
     selbst erfolgreich uraufführte. Ein Kritiker urteilte begeistert:
               »Aus dieser Sinfonie tritt uns eine musikalische
                   Persönlichkeit entgegen, welcher die zahlreichen
                                                                                                 Clara heißt das Schul-Musik-Netzwerk des MDR. Erfunden für junge Leute und unterstützt
                   Gegner, die sie gefunden, nicht würdig sind, die
                                                                                                 von den Kultusministerien in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist es ein Forum für
                   Schuhriemen aufzulösen. Er kann lächeln über
                                                                                                 Kinder- und Jugendaktivitäten der reichen Musiklandschaft Mitteldeutschlands.
                   seine Widersacher, denn an Wissen und Können
                                                                                                 Jeder Lehrer, jeder Schüler, jede Klasse oder Schule der drei Länder kann mitmachen, sich zu
                       stehen sie unendlich weit unter ihm.«
                                                                                                 Kursen, Projekten und Proben bei Orchester und Chören des MDR anmelden, sich für Schul­
                                                                                                 besuche einzelner Sänger oder Musiker (oder gar des gesamten Orchesters und Chores)
                                                                                                 be­werben. Es gibt kostenlose Unterrichtsmaterialien und günstige Eintrittskarten für Konzerte.

                                                                                                 Mehr zu CLARA im Netz unter:    www.mdr-clara.de
72   M ICHAEL  G Ü HNE                                           ALEXANDE R R O S K E
     HORN                                                        so l o K LA R INE T T E
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