MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster

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MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster
DAS MAGAZIN DER MEDTECH-BRANCHE AUS OÖ

#1 – April 2018

                                         MED UP –
                                         Medical Upper Austria
                                         Impulse für den Ausbau des
                                         MedTech-Standortes OÖ              ab Seite 3

                                                             www.medizintechnik-cluster.at
MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster
EDITORIAL

    Liebe MTC-Partner, liebe Leserinnen, liebe Leser,

    den Rahmen für die bisherigen Überlegungen            Gesundheitseinrichtungen, Bildungseinrich-
    zum „MED UP – Medical Upper Austria“ bildet           tungen, Forschungs- und Entwicklungsinsti-
    das Strategische Programm „Innovatives OÖ             tutionen und einschlägigen etablierten Unter-
    2020“. Unmittelbar stellt das MED UP – Medi-          nehmen und Start-ups zu erschließen.
    cal Upper Austria den Konnex zum darin ent-
    haltenen Aktionsfeld „Gesundheit | Alternde           Das Fundament hierfür ist bereits gelegt, denn
    Gesellschaft“ her und offeriert die Chance, in-       das MED UP – Medical Upper Austria baut auf
    nerhalb dieses Bereiches eine zukunftsträchti-        bestehenden Stärkefeldern auf, wie Sie in den
    ge Erweiterung und Schärfung gleichermaßen            folgenden Seiten lesen werden.
    auf den Weg zu bringen.
                                                          Lassen Sie sich von bestehenden Medizin-
    Der Vision des MED UP – Medical Upper Aus-            technikprojekten (Nachzuschlagen u.a. im On-
    tria wohnt das Potential inne, am Standort            line-Whitebook unter www.jku.at) sowie von der
    Oberösterreich neue Arbeitsplätze zu schaf-           aktuellen Ausgabe des MTC-connect zu weite-
    fen, die Patientenbetreuung zu verbessern,            ren innovativen Ideen und Projekten inspirieren
    die F&E­Quote signifikant zu steigern sowie           und leisten Sie damit Ihren ganz individuellen                            Ihre Nora Mack
    wertvolle Synergien zwischen bestehenden              Beitrag zum MED UP – Medical Upper Austria.                              Cluster-Managerin

    INHALTSVERZEICHNIS

      SCHWERPUNKT MED UP –                                 MedTech-Sprechstunden für Erfolg          10     PARTNERVORSTELLUNGEN
      MEDICAL UPPER AUSTRIA                                Neue Forschungs-Labors                    10     Ernährungsliebe: Diätologische Praxis                               13
      Impulse für den Standort-Ausbau               3                                                       medPhoton: neue Bildgebungstechnologie                              13
      Exzellenz in der Forschung                  4–5      KOOPERATIONEN                                    ENGEL Medical: Spritzgießen für die MT                              14
      Regionale Stärkefelder                      6–7      Start Qualiseminar DigiHealth             11     M bioserviceS: Umgang mit Rohstoffen                                14
      Zum Standortmanagement                        8      MedTech-Branche boomt                     11     KML Vision: dig. Bildanalyse automatisiert                          15
      ERFAs für mehr Erfolg                         9      Verstärkte Auslagerung                    12     Fuss und Fit: Kosmetik & Fußpflege Studio                           15
      Über die Landesgrenzen hinaus                 9      Wirtschaft wird wachsen                   12

    MTC-TERMINE 2018

     Jänner–September         Seminarreihe: TechnikerInnen in die Medizintechnik
                              Grundlagen der Medizintechnik für FacharbeiterInnen
          Februar–Mai         FFG Qualifizierungsseminar DigiHealth – Digitalisierte
                              Gesundheitstechnologien
                 7. Juni      MedTech.Factory: Medical Device Regulation – und jetzt?!
                              Fachveranstaltung zur neuen europäischen
                              Medizinprodukte- und IVD-Verordnung
            11. Oktober       MedTech.Transfer: business meets research                                     Impressum & Offenlegung gem. §25 Mediengesetz
                                                                                                            Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ
                              Workshop zur Ideen­ und Kooperationsfindung mit                               Wirtschaftsagentur GmbH, FN 89326m, Hafenstraße 47-51, 4020 Linz,
                                                                                                            Telefon: +43 732 79810-5156, Fax: +43 732 79810-5150,
                              Schwerpunkt Medical Materials                                                 E-Mail: medizintechnik-cluster@biz-up.at,
                                                                                                            Website: www.medizintechnik-cluster.at.
                                                                                                            Angaben und Offenlegungspflichten gemäß § 25 Mediengesetz:
         29. November         DIGITAL MEDTECH: Chancen durch Künstliche                                     www.biz-up.at
                                                                                                            Blattlinie: Informationen über Aktivitäten des Medizintechnik-Clusters
                              Intelligenz in der Medizintechnik                                             und seiner Partnerunternehmen sowie News aus der MedTech-Branche.
                                                                                                            Der Medizintechnik-Cluster ist eine Initiative des Landes Oberösterreich.
                              Fachtagung zur Digitalisierung in der Medizintechnik                          Bildmaterial: alle Bilder, wenn nicht anders angegeben: Business
                                                                                                            Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH/Medizintechnik-Cluster.
                                                                                                            Titelbild: Sergey Nivens/Shutterstock.com. Gastbeiträge müssen nicht
                              Nähere Informationen & Anmeldung:                                             notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Dieses
                                                                                                            Magazin steht kostenlos zur Verfügung. Wir sind bestrebt, die gebotenen
                              T +43 732/79810 5156                                                          Informationen aktuell, richtig und vollständig darzustellen. Wir übernehmen
                                                                                                            jedoch keinerlei Gewähr und Haftung für die Inhalte des Magazins,
                              E medizintechnik-cluster@biz-up.at                                            diesbezüglich insbesondere auch nicht für die Richtigkeit, Vollständigkeit
                                                                                                            und Aktualität der enthaltenen Informationen bzw. deren Nutzbarkeit für
                              W www.medizintechnik-cluster.at                                               einen bestimmten Zweck.

2   MTC-connect I #1 – April 2018
MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster
MED UP – MEDICAL UPPER AUSTRIA

MED UP – Medical Upper Austria vereint Wirtschaft, Forschung, Gesundheit und Bildung in OÖ

Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ
Das „MED UP – Medical Upper Austria“ ist eine vom Wirtschafts- und Forschungsressort gemeinsam mit dem Gesund-
heitsressort des Landes OÖ in Auftrag gegebene Initiative zum Ausbau des oö. MedTech-Standortes. Eine hochkarätige
Steuerungsgruppe (Johannes Kepler Universität, Kepler Universitätsklinikum, Fachhochschule Oberösterreich, Upper
Austrian Research), der Medizintechnik-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria in der Rolle des
neutralen Koordinators und Vertreter der Wirtschaft bildeten vor einem Jahr die Keimzelle für den Ausbau des Standortes
und erarbeiteten ein Konzept für das MED UP – Medical Upper Austria. Die Umsetzung des MED UP – Medical Upper
Austria soll in weiterer Folge durch ein anwendungsorientiertes Interaktionsmodell zwischen allen relevanten
oö. MedTech-­Akteuren – Unternehmen, Forschungs-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen – realisiert werden.

Den Rahmen für bisherige Überlegungen zum
MED UP – Medical Upper Austria bildet das
Strategische Wirtschafts- und Forschungspro-
gramm „Innovatives OÖ 2020“ und das darin
enthaltene Aktionsfeld „Gesundheit | Alternde
Gesellschaft“. Damit fördert das Land OÖ die
Entwicklung neuer Technologien zur Steige-
rung der Effizienz und Qualität der integrierten
Versorgung, die insbesondere unserer alternden
Gesellschaft ermöglicht, die Beschäftigungsfä-
higkeit zu erhöhen, um länger am Arbeitsplatz          LH-Stv. Strugl und LRin Haberlander betonten beim MedTech.Circle 2018 wie wichtig Kooperation und Zusammenhalt für den
                                                       Ausbau des MedTech-Standortes ist und gaben das „Go“ für die Initiative MED UP – Medical Upper Austria. Bild: Florian Voggeneder
aktiv zu bleiben. Ziel ist es auch, dass ältere Per-
sonen länger im eigenen Heim wohnen und sich
aktiv in der Gesellschaft beteiligen können. Die       internationalen MedTech-Leitbetrieben an einer         entsprechend fokussieren sich die inhaltlichen
Medizintechnik stellt dabei in OÖ ein vielverspre-     Ansiedlung am Standort OÖ wecken soll. Eine            Schwerpunkte des MED UP – Medical Upper
chendes Zukunftsfeld mit enormem Potenzial             Sichtbarkeit, die auch die                                                Austria primär auf den Be-
dar. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Med-         Gründungsszene ankurbeln         „Gemeinsam mit dem medi-                  reich der Medizintechnik
Tech-Branche und mit ihr der MTC in den letzten        und die Zahl der MedTech- zinischen und technischen                        (Medical Engineering), der
Jahren stark entwickelt hat.                           Start-ups steigern soll.         Personal kann die Entwicklung             sich wiederum in Digital He-
                                                                                        zukunftsweisender medizin-                alth und Medical Materials
Vereint für einen erfolgreichen                        Ziel ist es, am oö. Stand- technischer Produkte, Prozesse verzweigt.
MedTech-Standort OÖ                                    ort neue Arbeitsplätze zu        und Verfahren im Sinne einer
Oberösterreich hat zahlreiche innovative Un- schaffen, die Patienten- bestmöglichen Patientenversor- Kooperationen im MED UP
ternehmen und eine exzellente Forschungs-,             betreuung maßgeblich zu          gung und -sicherheit maßgeb-             – Medical Upper Austria
Entwicklungs-, Gesundheits- und Bildungs- verbessern, die F&E-Quote                     lich gefördert werden.“                   Der Ansatz hinter dem Auf-
umgebung, die es alle zu vereinen gilt, um den         signifikant zu steigern, die     Mag. Christine Haberlander, LR für
                                                                                             a                         in         bau des MED UP – Medi-
Standort zu befruchten und so erfolgreich und          internationale Sichtbarkeit      Bildung, Frauen und Gesundheit            cal Upper Austria ist, den
international bekannt zu werden.                       zu erhöhen sowie wertvolle                                                 Standort in Richtung eines
                                                       Synergien zwischen bestehenden Gesundheit-, „virtuellen Medical Hub“ zu entwickeln, denn
Vor allem zeichnet sich OÖ durch ein Zusammen- Bildungs-, Forschungs-, und Entwicklungsein- das MED UP erfordert kein Gebäude. Erreicht
spiel der Johannes Kepler Universität, der Fach- richtungen und einschlägigen Unternehmen zu                  werden soll diese Zielsetzung über eine interna-
hochschulen, der auße-                                                     erschließen.                       tionale Ausrichtung und eine thematische Ein-
runiversitären Forschung        „Wichtig ist, dass alle Akteure                                               beziehung von Experten, unabhängig davon wo
und der Kliniken/Spitäler       an einem Strang ziehen. Denn               Die inhaltlichen                   sie beheimatet sind. Ein virtueller Medical Hub
aus. All diese Institutionen    nur ein effizientes Nahtstel-              Schwerpunkte des MED               verlangt nach Internationalität, um sich mit den
leisten einen wesentlichen      lenmanagement kann den                     UP – Medical Upper                 Besten weltweit zu vernetzen und in Koopera­
Beitrag zur Exzellenz in der    entscheidenden Vorteil im                  Austria                            tion etwaige Lücken zu schließen.
medizin(techn)ischen For- Wettbewerb der Regionen brin-                    Wichtig ist dabei, dass
schung am Standort.             gen und das MED UP – Medical das Fundament gelegt ist, Ein Blick in die Zukunft beim
                                Upper Austria erfolgreich und              denn das MED UP – Medi- MedTech.Circle 2018
Es ist genau diese Exzel- international bekannt machen.“                   cal Upper Austria baut un- Zum Thema MED UP – Medical Upper Austria
lenz in der medizin(techn)      Wirtschafts- und Forschungsreferent        ter  Berücksichtigung des          fand am 08. März der MedTech.Circle 2018
ischen Forschung, die über      LH-Stv. Dr. Michael Strugl                 Cross-Cluster-Ansatzes auf         in der Raiffeisenlandesbank OÖ in Linz statt.
das MED UP – Medical Up-                                                   bestehenden Stärkefeldern          Die Branche informierte sich vor Ort über Idee,
per Austria sichtbarer werden soll. Eine Sicht- wie u.a. Digitalisierung, Materialien und Ma- ­Vision und Mission dieses zukunftsträchtigen
barkeit, die in weiterer Folge das Interesse von       schinenbau auf (Details auf Seite 6–7). Dem- Standort-Themas.

                                                                                                                                               MTC-connect I #1 – April 2018              3
MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster
MED UP – MEDICAL UPPER AUSTRIA

    Verbesserte Patientenversorgung und –behandlung durch nahtlose Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

    Exzellenz in der medizin(techn)ischen
    Forschung am oö. Standort
    Das MED UP – Medical Upper Austria baut auf bestehenden innovativen MedTech-Unternehmen und einer
    exzellenten Forschungs-, Gesundheits- und Bildungslandschaft im Bereich der Medizintechnik auf. Vor allem
    die Vielzahl der Einrichtungen in OÖ ist der Vorteil gegenüber anderen Regionen. Gemeinsam mit dem
    medizin(techn)ischen Personal kann durch die Kooperation von Patientenversorgung, Lehre und Forschung die
    Entwicklung zukunftsweisender medizintechnischer Produkte, Prozesse und Verfahren im Sinne einer bestmög-
    lichen Patientenversorgung und -sicherheit maßgeblich gefördert werden. Einen ersten Eindruck über aktuell
    laufende MedTech-Forschungsprojekte aller Akteure bietet das Whitebook „Medical Technology Upper Austria“.

    JKU bietet Top-Forschung für die Medizin                          „Der Ausbau des MED UP – Medical Upper
    von Morgen                                                  Austria ist besonders wertvoll, um Wissenschaft,
    Ein Blick auf die demografische Entwicklung                 Forschung und Wirtschaft im medizinischen und
    zeigt: Die Gesellschaft altert. Die Johannes                   medizinnahen Bereich optimal zu vernetzen.“
    ­Kepler Universität Linz begegnet diesem Wan-                     Dr. Heinz Brock, MBA, MPH, MAS, Geschäftsführung für die
     del umfassend – auf mehreren Ebenen und in                       Bereiche Medizin, Qualitätsmanagement, Informations- und
     den unterschiedlichsten Disziplinen: „Mit der                      Kommunikationstechnologie, Kepler Universitätsklinikum
                                                                                                                  Bild: M. Berger
     erfolgreichen Etablierung der Medizinischen
     Fakultät und dank der Unterstützung der invol-
    vierten PartnerInnen haben wir vorausschau-
     end die Weichen gestellt. Unsere Expertise in
     der Medizintechnik ist über die Landesgrenzen
     in Wissenschaft und Wirtschaft anerkannt“,
     betont Rektor Meinhard Lukas.                      wenig Innovation. Es besteht daher ein enor-           hen von Erkrankungsvorgängen erforscht, um
                                                        mer Bedarf an neuen Ideen für Therapien und            so neue Werkzeuge herzustellen, die klinische
    Der Erfolg der JKU manifestiert sich in ihrem       Wirkstoffe. Die JKU sucht in Zusammenarbeit            Entscheidungen verbessern.
    Selbstverständnis: nicht rein in Fakultäten und     mit ChemikerInnen, biomedizinischen Wissen-
    Fachbereichen denken, sondern der Vernet-           schaftlerInnen sowie klinisch tätigen ÄrztIn-          Kepler Uniklinikum macht Fortschritt mit
    zung und dem Austausch Raum geben. Die-             nen und ForscherInnen nach neuen Wegen in              Forschung
    sem Ansatz folgt auch das Open Innovation           der Früherkennung von Krankheiten.                     Mehr als 40 Prozent der in Oberösterreich wis-
    Center des Linz Institute of Technology (LIT),                                                             senschaftlich tätigen oder habilitierten ÄrztIn-
    das nun – u.a. im Medical Engineering – kon-        Ein Beispiel für den Erfolg ist die Entwicklung        nen arbeiten am Kepler Uniklinikum. Bereits in
    krete Formen annimmt. Heute forschen knapp          neuer Möglichkeiten in der Behandlung von              den ersten zwei Jahren seit seiner Gründung
    70 Abteilungen und Institute der JKU im medi-       Herzkreislauferkrankungen. Denn mit dem                konnten wertvolle Forschungsprojekte reali-
    zinischen oder medizinnahen Bereich.                Fortschreiten des natürlichen Alterungspro-            siert werden, die in intensiver Kooperation mit
                                                        zesses erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für          medizintechnischen Unternehmen entstanden
    Die Bevölkerung wird immer älter, in der Be-        das Auftreten von Herzkreislauferkrankungen.           sind und zur Entwicklung des MED UP – Medi-
    handlung von Erkrankungen gibt es jedoch nur        Deshalb werden neue Möglichkeiten im Verste-           cal Upper Austria beitragen.

                                                                                                               Prim. Dr. Franz Fellner und sein Team entwi-
                                                                                                               ckelten die medizinische Visualisierungstech-
                                                                                                               nologie „Cinematic Rendering“ zur fotorealisti-
                                                                                                               schen Darstellung klinischer Bilddaten, womit
                                     „Medizin begleitet uns ein Leben lang.                                    sie auch für den deutschen Zukunftspreis
                                     Angesichts der immer älter werdenden                                      nominiert wurden. Prim. Dr. Clemens Stein-
                                     Bevölkerung kommen der Forschung und                                      wender und das Unternehmen Medtronic ent-
                                     auch der Ausbildung im Gesundheitsbereich                                 wickelten den kleinsten Herzschrittmacher
                                     immer gewichtigere Rollen zu.“                                            der Welt. Im Bereich der Neurochirurgie wird
                                                                                                               gemeinsam mit der RISC Software GmbH an
                                     Univ.-Prof. Mag. Dr. Meinhard Lukas,
                                                                                                               der Entwicklung eines weltweit einzigartigen
                                     Rektor Johannes Kepler Universität
                                     Bild: JKU                                                                 OP-Simulators für die Operation von Hirna-

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MED UP – MEDICAL UPPER AUSTRIA

neurysmen gearbeitet. Gemeinsam mit der                      „Das MED UP – Medical Upper Austria profitiert
JKU werden gegenwärtig Sensoren entwickelt,                von einem direkten Wissenstransfer zwischen der
um die Aufmerksamkeit des Chirurgen wäh-                      Produktionsforschung und der Medizintechnik.
rend der Operation zu messen.                                 Dabei nimmt das UAR Innovation Network eine
                                                                                        wichtige Rolle ein.“
Auch der Kepler Science Day liefert wertvolle                                                 DI Dr. Wilfried Enzenhofer, MBA,
Impulse für den Aufbau des MED UP – M ­ edical                               Geschäftsführer, Upper Austrian Research GmbH
                                                                                                                      Bild: UAR
Upper Austria. Ziel ist es, Kooperationen zu
fördern, die für Neuentwicklungen essentiell
sein können. Im Jahr 2017 wurden über 70             tenanalyse, Biomedizinische Sensorik, Biomi-             bei ihren Innovationsvorhaben kompetent
hochkarätige medizinische Beiträge einge-            metik und Materialentwicklung, Hochauflösen-             unterstützen. Die Stärkefelder liegen dabei
reicht. Die Entwicklungen einer künstlichen          de Bildgebung, Medizinische Simulatoren und              insbesondere in den Bereichen Innovative
Netzhaut oder einer Prothese, die fühlen kann        Simulation sowie Wirkstoffcharakterisierung.             Werkstoffe, Informations- und Kommunikati-
sind nur zwei von 32 Projekten, die durch eine                                                                onstechnologien sowie Mechatronik, die über-
Kooperation zwischen Uniklinikum und JKU             Unternehmen setzen AbsolventInnen der Stu-               wiegend in der produzierenden Industrie zum
entstanden sind und im aktuellen „Whitebook“         diengänge Medizintechnik sowie Medizin- und              Einsatz kommen.
dokumentiert wurden.                                 Bioinformatik gerne in der Entwicklung, dem
                                                     Projekt- und Produktmanagement oder als                  Mit dem umfassenden Know-how aus der Pro-
FH Oberösterreich hat Fokus auf                      Applikationsspezialisten ein. Sie arbeiten sich          duktionsforschung trägt das UAR Innovation
Praxisorientierung                                   rasch in herausfordernden Aufgabenstellungen             Network auch wesentlich dazu bei, vielfältige
Als Hochschule mit einem starken Fokus auf           ein und werden auch bei der Umsetzung einer              Herausforderungen in der Medizintechnik zu
Erzeugung und Anwendung von wissenschaft-            Startup-Idee unterstützt.                                bewältigen. Dazu zählen unter anderem die
lichen Ergebnissen in Forschung und Lehre, ist                                                                Entwicklung von komplexen mechatronischen
Praxisorientierung in die DNA der FH Oberös-         Durch die internationale Ausrichtung erweitern           Systemen, High-Tech Materialien sowie funkti-
terreich codiert. Dies manifestiert sich in vielen   Studierende ihren Erfahrungsschatz schon im              onalen Oberflächen, innovativen bildgebenden
Firmenkooperationen und konkreten Projekten.         Studium, schauen über den regionalen Teller-             Technologien, medizinischer Bildverarbeitung,
                                                     rand und profitieren von den fundierten Fach-            Spezialsoftware für medizinische Anwendun-
Ein vitales Umfeld an klinischen Einrichtungen       kenntnissen internationaler Gastwissenschaft-            gen oder Ausbildungssysteme.
wie auch an medizintechnischen Unternehmen           lerInnen. Speziell zum Austausch findet heuer
fördert den Gedankenaustausch und initiiert In-      die erste „Winter-School Medizintechnik“ mit             In der zunehmenden Stärkung des Zusammen-
novationen, die oft an der Schnittstelle der an-     Studierenden aus 12 Nationen statt.                      spiels zwischen der Medizinischen Fakultät der
gewandten Forschung und Produktentwicklung                                                                    JKU, der Industrie und der außeruniversitären
liegen. Im Rahmen von TIMed, dem „Zentrum            UAR bietet Innovation Network für                        Forschung, durch den Aufbau des MED UP –
für technische Innovationen in der Medizin“ hat      Unternehmen                                              Medical Upper Austria, steckt enormes Po-
die FH Oberösterreich ihre medizintechnische         Das UAR Innovation Network steht für ein                 tenzial. Im Innovationsprozess wird man von
Forschungskompetenz gebündelt. Forciert              Netzwerk hochkarätiger außeruniversitärer                einem direkten Wissenstransfer zwischen der
werden die Schwerpunkte Biomedizinische Da-          Forschungseinrichtungen, die Unternehmen                 Produktionsforschung und der Medizintechnik
                                                                                                              stark profitieren – dabei kommt den außer­
                                                                                                              universitären Forschungseinrichtungen eine
                                   „In OÖ haben viele Institutionen und Firmen                                wichtige Rolle zu. Als Leitgesellschaft für For-
                                   einschlägige Kompetenzen in der Medizintechnik                             schung des Landes OÖ leistet die Upper Austri-
                                   entwickelt. Das MED UP ist die Chance, um durch                            an Research GmbH einen wesentlichen Beitrag,
                                   geschicktes Zusammenwirken unserer Akteure                                 um zielgerichtet Kooperationen zwischen For-
                                   und Nutzung unserer Infrastruktur, Ideen aus der                           schung und Wirtschaft anzubahnen und stra-
                                   Medizin erfolgreich in innovative Medizinprodukte                          tegische Projekte voranzutreiben. Bereits in der
                                   umzusetzen und so die Region für Start-ups und                             Aufbauphase des MED UP – Medical Upper
                                   Betriebsansiedlungen interessant zu machen.“                               Austria kann auf viele konkrete Projekte bzw.
                                                                                                              Projektvorhaben verwiesen werden, an denen
                                   FH-Prof. DI Dr. Martin Zauner MSc,
                                   Leiter Department Medizintechnik, FH Oberösterreich
                                                                                                              die außeruniversitären Forschungseinrich­
                                   Bild: FH OÖ                                                                tungen maßgeblich beteiligt sind.

                                                                                                                                  MTC-connect I #1 – April 2018   5
MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster
MED UP – MEDICAL UPPER AUSTRIA

    Cross-Clustering für einen erfolgreichen MedTech-Standort OÖ

    Regionale Stärkefelder im MED UP –
    Medical Upper Austria nutzen
    Das hohe Marktpotential von Gesundheit im Allgemeinen und Medizintechnik im Speziellen erkennen
    auch immer mehr GründerInnen und Unternehmen in Oberösterreich. Durch die Zusammenführung
    von Wissen verschiedener Branchen sowie von unterschiedlichen Technologiefeldern können
    Problemstellungen in der Medizintechnik verbessert oder sogar gelöst werden. Unter Berücksichtigung
    des Cross-Cluster-Ansatzes setzt man im Zuge des MED UP – Medical Upper Austria auf regionale
    Stärkefelder und bearbeitet zukünftig das Thema Medical Engineering mit den Schwerpunkten Digital
    Health und Medical Materials.

     IT & Medizintechnik:
     Mindbreeze unterstützt Ärzte
    Die Anwendung von semantischen Such-
     maschinen im klinischen Umfeld erlaubt es,
     rasch die wesentlichen Fakten aus umfang-
     reichen Krankengeschichten – einschließlich
    ELGA – hervorzuheben. Mindbreeze bedient
     sich dabei einer selbst entwickelten Appliance,
     die bei großen Wirtschaftsunternehmen wie
     beispielsweise Lufthansa, deutsche Telekom,
    ­Public Storage, seit Jahren im Einsatz ist.

    Die Adaption dieses Systems auf die Bedürf-                    Die Mindbreeze Appliance für Unternehmen und Gesundheitseinrichtungen   Adolf Sonnleitner, Mindbreeze GmbH
                                                                   Bilder: Mindbreeze GmbH
    nisse einer Klinik – insbesondere der erfor-
    derliche erhöhte Datenschutz – haben zu
    Lösungen geführt, die den klinischen Alltag                    In den Einrichtungen der RHÖN Klinikum                      Kunststoff & Medizintechnik:
    der Mitarbeiter in Krankenhäusern erleichtern:                 AG, Deutschland, wird das System dazu ver-                  NP Life Science Technologies nutzt
    Ganz unkompliziert lassen sich rasch hunderte                  wendet, aus allen verfügbaren Quellen die                   Synergien für Innovationen
    von Dokumenten eines Patienten nach einer                      Diagnosen, Medikamente und Symptome                         Synergien zwischen Wirtschaft und Forschung
    bestimmten Diagnose, Therapie oder einem                       in einem sogenannten Medical Cockpit ®                      sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit auf
    Medikament durchsuchen.                                        zusammenzufassen.                                           Augenhöhe sind auch im Kunststoffsektor
    Das Qualitätsmanagement und Medizincont-                       Damit können die Ärzte der verschiedenen                    der Motor für Innovationen. Hierfür bietet der
    rolling profitieren vom Auffinden von auffälli-                Einrichtungen der RHÖN Klinikum AG immer                    Wirtschaftsstandort OÖ mit dem Schwerpunkt
    gen Mustern in Krankengeschichten, die neue                    die gleiche Sicht auf die Krankengeschichte                 Kunststoff eine ideale Voraussetzung, da sich
    Maßnahmen ableiten lassen (QM) oder die Ab-                    erhalten, unabhängig vom Standort und dem                   das Wissen auf Forschung, Produktion und
    rechnung vervollständigen.                                     darunterliegenden EDV-System.                               Vermarktung von Polymeren konzentriert.

                                                                                                                               An der JKU, die über eine weltweit einzigar-
                                                                                                                               tige Vielzahl von Lehrstühlen rund um das
                                                                                                                               Thema Kunststoffe und Polymere verfügt, ar-
                                                                                                                               beiten Wissenschaftler an Projekten, die vom
                                                                                                                               Molekül-Design über die Synthese und Cha-
                                                                                                                               rakterisierung von Kunststoffen bis zu deren
                                                                                                                               Verarbeitung und Bauteil-Herstellung alles ab-
                                                                                                                               decken. Die Medizinische Fakultät, mit dem
                                                                                                                               angebundenen Kepler Uniklinikum, erlaubt da-
                                                                                                                               rüber hinaus eine ortsnahe Konzipierung klini-
                                                                                                                               scher Studien, die im Rahmen der Entwicklung
                                                                                                                               von Medizinprodukten vorgeschrieben sind.

                                                                                                                               Diese Synergien tragen dazu bei, dass innova-
    Innovationen für die Medizin aus modernsten Laboratorien an der JKU          Oliver Brüggemann, JKU, NP Life Science
    Bild: Dr. Klaus Schroeder                                                    Technologies. Bild: Melanie Pils              tive Ideen zu neu gegründeten Unternehmen

6   MTC-connect I #1 – April 2018
MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster
MED UP – MEDICAL UPPER AUSTRIA

Für anspruchsvolle Produkte aus den Bereichen Medizintechnik, Pharma,   Christoph Lhota, ENGEL AUSTRIA
Diagnostika und Health Care entwickelt ENGEL Medical maßgeschneiderte
Fertigungslösungen. Bilder: ENGEL

führen, wie die NP Life Science Technologies                nik der FH Oberösterreich zusammen und             In diesem Zusammenhang fließen auch neu-
KG, deren Geschäftsidee mehrfach ausge-                     unterstützt ­
                                                                        regelmäßig bei Bachelor- und           este Trends wie „Superfood“ oder „Functional
zeichnet wurde. Das Unternehmen ist aus einer               Master-Arbeiten.                                   Food“ in die Rohstoffauswahl bei der Pro-
Kooperation des JKU-Instituts für Chemie der                                                                   duktentwicklung ein.
Polymere, das sich seit Jahren mit medizini-                Angesichts des zunehmenden Mangels an
schen Themen wie Drug Delivery und Tissue                   Fachkräften müssen Unternehmen noch ak-           Um einen stetigen Wissenstransfer sowie die
Engineering beschäftigt, und der außeruniver-               tiver sein, um das gute Innovationsklima in       kontinuierliche Verbesserung sicherzustellen,
sitären Forschung hervorgegangen. NP Life                   Oberösterreich zu halten. ENGEL setzt auf die     kooperiert das Unternehmen in diversen Pro-
Science Technologies entwickelt auf Basis                   Ausbildung im eigenen Haus und bietet für den     jekten mit Forschungseinrichtungen wie der
von Polymeren Implantate für die regenerative               Führungskräftenachwuchs ein internationales       BOKU Wien sowie der FH Wels. Darüber hinaus
Medizin – ein Beispiel dafür, dass genannte Sy-             Traineeprogramm an.                               nehmen die MitarbeiterInnen an zahlreichen
nergien zu weiteren Umsetzungen innovativer                                                                   Seminaren und Fortbildungen teil, um tech-
Ideen im interdisziplinären Bereich der Medi-               Gemeinsam mit dem MTC gelingt es Unter-           nisch und technologisch am neuesten Stand
zinforschung führen.                                        nehmen wie ENGEL noch besser, die Inno-           zu bleiben.
                                                            vationsstärke, das kreative Potenzial und die
Mechatronik & Medizintechnik:                               Verlässlichkeit der oö. Wirtschaft auch beim
ENGEL AUSTRIA setzt auf Innovation                          Nachwuchs bekannt zu machen.                       Die Fischer Brot Kaisersemmeln
In der Medizintechnik ist die Zusammenarbeit
der Unternehmen entlang der Wertschöp-                      Lebensmittel & Medizintechnik:
fungskette ein wesentlicher Erfolgsfaktor.                  Fischer – Brot erzeugt „Functional Food“
Prozessintegration, Digitalisierung und Vernet-             Das Familienunternehmen Fischer Brot wur-
zung eröffnen große Chancen, stellen uns aber               de 1958 in Linz von Hildegard und Wilhelm
auch vor neue Herausforderungen, die sich mit               Fischer gegründet und wird derzeit in zweiter
den Kompetenzen eines einzelnen Unterneh-                   Generation von den Brüdern Roland, Alfred
mens nicht lösen lassen.                                    und Hubert Fischer geführt. Fischer Brot ist
                                                            seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner für
Genau deshalb ist das Netzwerken im MTC so                  den Lebensmitteleinzelhandel und betrach-
wichtig. Beim Event-Format der Erfahrungs-                  tet die Qualitäts- und Kostenführerschaft als
austauschrunden zum Beispiel, ergeben sich                  höchste Maxime.
bei jeder Runde neue Impulse und Partner-
schaften. Indem das Know-how gebündelt                      Um die Verschwendung unnötiger Ressourcen
wird, stärkt man die Wettbewerbsfähigkeit der               zu vermeiden, setzt das Unternehmen seit vie-
Unternehmen, der Branche und der Region.                    len Jahren auf die Verwendung regionaler Roh-
                                                            stoffe und erzeugt mittels traditioneller, aber
Die Medizintechnik- und Kunststoffindust-                   weitgehend automatisierter Backprozesse
rie sind in Oberösterreich extrem stark, und                Brot und Gebäck in höchster Qualität. Unter der
dies nicht zuletzt, weil hier gute Standortbe­              Prämisse „weniger ist mehr“, werden weitge-
dingungen vorliegen. Die Branchen profitie-                 hend einfache Rezepturen ohne Zusatzstoffe
ren von einem hohen Ausbildungsstandard                     entwickelt. Weitere wesentliche Zielsetzungen
in den Mittelschulen, den Lehrberufen und                   des Unternehmens betreffen die Innovations-
an den Universitäten. ENGEL arbeitet mit                    kraft und die Gesundheit der Mitarbeiter und
                                                                                                               Roland Fischer, Fischer Brot
der JKU und dem Studiengang Medizintech-                    der Konsumenten.                                   Bilder: Fischer Brot

                                                                                                                                   MTC-connect I #1 – April 2018   7
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MED UP – MEDICAL UPPER AUSTRIA

    Zukunftsmarkt Medizintechnik

    Von der Standortentwicklung
    zum Standortmanagement
    Als Schnittstelle zwischen Medizin und Ingenieurswissenschaften ist die
    Medizintechnik ein wichtiger Zukunftsmarkt, auf dem sich Oberösterreich
    durch Spitzenforschung international positionieren kann. Die Voraussetzungen
    sind gut: Viele starke Medizintechnik-Unternehmen – wie etwa GE Healthcare,
    Siemens oder Greiner Bio-One – bergen großes Innovationspotenzial.

    Die Nähe von Forschung und Wirtschaft, die        tätsklinikums. Mit dem Ausbau des MED UP
    Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte so-    – Medical Upper Austria treibt der MTC als
    wie das gut ausgebaute globale Netzwerk bei       unabhängiger Koordinator diese Entwicklung
    gleichzeitiger Nähe zu europäischen Innovati-     weiter aktiv voran“, so Axel Kühner.
    onhubs, wie etwa Wien, Berlin oder Barcelona,
    machen das Land ob der Enns zum idealen            Internationale Zusammenarbeit im Fokus
    Standort.                                          des MED UP – Medical Upper Austria
                                                      „Es ist mir wichtig, dass wir das aktuelle Clus-
    Schnittstelle zwischen Wirtschaft,                 ter-Netzwerk größer denken und so koordi-
    Wissenschaft und Medizin                           nieren, dass alle wesentlichen Akteure an
    Oberösterreich erkannte das Potenzial der          einem Strang ziehen. Es braucht kein Gebäu-
    Medizintechnik bereits im Jahr 2002. Damals        de und keine großen Investitionen, denn das
    wurde der Gesundheits-Cluster – der heutige        MED UP – Medical Upper Austria funktioniert
    Medizintechnik-Cluster (MTC) der oö. Wirt-         als virtuelles Netzwerk. Wir müssen eine ge-
    schaftsagentur Business Upper Austria – als        meinsame Vision erarbeiten und das MED UP
    Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissen-        – Medical Upper Austria von der Standortent-
    schaft und Medizin ins Leben gerufen. Heute       wicklung zum Standortmanagement beglei-
    befinden sich im Netzwerk des Medizin-             ten“, fährt Axel Kühner fort.                     Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender Greiner Gruppe &
                                                                                                         MTC-Beiratssprecher unterstützt den Standort-Ausbau
    technik-Clusters rund 230 Partner, die es zu-                                                        zum MED UP – Medical Upper Austria.
                                                                                                         Bild: Robert Maybach / Greiner Gruppe
    sammenzuführen gilt um gemeinsam neue             Die Verbindung mit Start-ups und Ven-
    Projekte, Dienstleistungen und Geschäftsmo-       ture-Kapitalgebern könnte eine große He-
    delle zu initiieren. Seit Bestehen des Clusters   belwirkung haben. Durch die Bündelung von
    konnten bereits 86 Ideen der MedTech-Bran-        Ressourcen im Rahmen von Innovations-,             zu vernetzen und in Kooperation etwaige Lü-
    che in Cluster-Kooperationsprojekten sowie        Forschungs- und Industrieprojekten werden          cken zu schließen.
    nationalen und internationalen Projekten ge-      die MedTech-Akteure am oö. Standort im Be-
    meinsam erfolgreich umgesetzt werden.             reich der Medizintechnik künftig noch besser       Politisches Commitment als Standortvorteil
                                                      zusammengeführt.                                   Im Vergleich zu vielen anderen Standorten hat
    Sowohl der Medizintechnik-Cluster als auch                                                           Oberösterreich einen klaren Wettbewerbsvor-
    das MED UP – Medical Upper Austria fokus-         MED UP – Medical Upper Austria als                 teil, denn der Medizintechnik-Sektor wird aktiv
    sieren sich auf die Medizintechnik (Medical       virtueller Medical Hub                             von der Politik gefördert. Das politische En-
    Engineering) mit den Themenschwerpunk-            Der Ansatz hinter dem Aufbau des MED UP            gagement stellt sicher, dass die vorhandene
    ten „Digital Health“ und „Medical Materials“.     – Medical Upper Austria ist, den Standort in       Infrastruktur bestmöglich genutzt wird und
    Nach diesen Themen richten sich auch die          Richtung eines „virtuellen Medical Hub“ zu         internationale Innovationen in Oberösterreich
    Aktivitäten.                                      entwickeln, denn das MED UP – Medical Up-          in die Praxis umgesetzt werden können.
                                                      per Austria erfordert kein Gebäude.
    „Als MTC-Beiratssprecher freue ich mich                                                              Konkret heißt das, dass beispielsweise For-
     sehr über die äußerst positive Entwicklung       Erreicht werden soll diese Zielsetzung über        scher aus Tel Aviv oder dem Silicon Valley
     des Standortes OÖ im Allgemeinen und jene        eine internationale Ausrichtung und der the-       neuartige Ideen und vielversprechende Ver-
     des Clusters im Speziellen. Wertvolle Impul-     matischen Einbeziehung von Experten, un-           fahren an der Medizinischen Fakultät in Linz
     se dafür lieferten nicht zuletzt die Gründung    abhängig davon wo sie beheimatet sind. So          testen und weiterentwickeln und von hier aus
     der Medizinischen Fakultät an der Johannes       verlangt ein virtueller Medical Hub nach Inter-    die Ergebnisse in die weite Welt hinaustragen
    Kepler Universität und des Kepler Universi-       nationalität, um sich mit den Besten weltweit      können.

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Erfolgreiches Format des MTC für mehr Wettbewerbsfähigkeit am MedTech-Standort

Erfahrungsaustauschrunden verhelfen
Unternehmen zu neuen Erfolgen
Eines der erfolgreichsten Formate des Medizintechnik-Clusters sind die Erfahrungsaustauschrunden
(sogenannte E­ RFAs) in Oberösterreich und Salzburg. Ziel dieser Treffen ist der regelmäßige Erfahrungs-
austausch unter Fachleuten zu einem Querschnittsthema der Medizintechnik.

Bei einer Erfahrungsaustauschrunde treffen                 die Medizintechnik aus anderen Branchen) vier      Wollen auch Sie gerne Erfahrungen mit anderen
sich VertreterInnen von 6-8 Unternehmen (eta-              Mal jährlich, um über aktuelle Themen aus ei-      UnternehmensvertreterInnen aus der Medizin-
blierte Unternehmen, Start-ups, Umsteiger in               nem Fachgebiet zu diskutieren und sich aus-        technik-Branche austauschen und von anderen
                                                                       zutauschen. Die Themen wählen          Unternehmen lernen?
                                                                       die TeilnehmerInnen selbst bei der
                                                                       Kick-Off Veranstaltung zur Erfah-      Dann melden Sie sich bei:
                                                                       rungsaustauschrunde aus. Die           medizintechnik-cluster@biz-up.at
                                                                       ERFAs finden meist in den Räum-
                                                                       lichkeiten eines teilnehmenden Un-
                                                                       ternehmens statt, um dieses Un-        „Mit den regelmäßigen ­ERFA-Treffen
                                                                       ternehmen auch kennenzulernen.         ist es gelungen, einen ­vertrauensvollen
                                                                                                              Rahmen zu schaffen, in dem sich
                                                                       Der MTC bietet Erfahrungsaus-          ­Qualitätsmanager verschiedener
                                                                       tauschrunden zu allen relevanten        Medizinproduktehersteller über
                                                                       Bereichen der Medizintechnik ent-       ­gegenwärtige und zukünftige
                                                                       lang der Wertschöpfungskette:            ­Herausforderungen unterhalten
                                                                      „Beschaffung“, „Produktion“, „Qua-         und sich gegenseitig unterstützen.“
                                                                       litätsmanagement“ (in Salzburg         Dieter Neubauer, Qualitätsmanagementbeauftragter,
ERFA QM – Besichtigung Reinraum bei STRATEC Consumables in Anif
Bilder: STRATEC Consumables GmbH                                       und Oberösterreich) und „Vertrieb“.    DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH

STRATEC Consumables setzt auf Kompetenzen und Kooperation                                                                              ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Medizintechnik über die Landesgrenzen hinaus
„Wir sollten aufhören in Landesgrenzen zu denken und den Fokus in
der MedTech-Branche auf überregionale Wirtschaftsräume legen.“,
rät Dr. Georg Bauer, SVP Development, STRATEC Consumables GmbH.

Sowohl in Oberösterreich, als auch in Salzburg,            ten. Solche Vorteile müssen genutzt werden,
entstanden im Laufe der letzten Jahre Netz-                um das Outsourcen von Hochtechnologieun-
werke aus Wirtschaft, Forschung und Medizin.               ternehmen in Österreich zu begünstigen. Die
Um diese Netzwerke an den Trends der Zu-                   größte Aufgabe der lokalen Netzwerke besteht
kunft auszurichten, ist es vor allem von hoher             darin, sich an den Trends der Medizintech-
Bedeutung, überregional zu denken.                         nik-Hotspots zu orientieren.

Als Partner internationaler Diagnostikunter-              „Wir haben ein sehr gutes Gefühl für Trends und
nehmen muss STRATEC Consumables in der                     können so rechtzeitig Beiträge dazu abliefern
Lage sein, Innovationen zu antizipieren und sei-           und Innovationen beitragen“, so Bauer. Dabei       Bild: mphoto, Stratec Consumables GmbH

nen Kunden neue Lösungswege vorzuschla-                    geht es vor allem um die Nutzung von langfris-
gen. Dabei ist es besonders wichtig, die Netz-             tigen sowie nachhaltigen Kompetenzen und          kann vorhandenes Wissen ausgetauscht und
werke zu nutzen und sich an den Hotspots der               Kooperationen. Wer es schafft, klassische Fer-    diskutiert werden. Die regelmäßig stattfin-
Medizininnovation (Kalifornien, Boston, etc.)              tigungstechnologien, additive Fertigung und       denden Erfahrungsaustauschrunden zum
auszurichten.                                              Data Management zu vereinbaren, hat einen         Qualitätsmanagement des MTC bieten eine
Im Bereich der Aus- und Weiterbildung ist                  klaren Vorteil. Durch die bestehende Koope-       vertrauensvolle Plattform für den Austausch
STRATEC Consumables enorm fortgeschrit-                    ration zwischen Salzburg und Oberösterreich       zwischen MedTech-Unternehmen.

                                                                                                                                 MTC-connect I #1 – April 2018     9
MED UP - Medical Upper Austria - Impulse für den Ausbau des MedTech-Standortes OÖ ab Seite 3 - Medizintechnik-Cluster
MED UP – MEDICAL UPPER AUSTRIA

     MTC bietet neues Eventformat in Linz an

     Sprechstunden für den Erfolg von
     MedTech-Unternehmen & Start-ups
     „In kurzer Zeit, konnten sich die Teilneh-                         Im November des vergangenen Jahres bot der
     merInnen bei den Expertensprechstunden                             MTC den Unternehmen und Start-ups aus der
     geballtes Know-How aus allen relevanten                            Medizintechnik-Branche erstmals exklusive
     Bereichen sichern. Dieses Format ist auch                          Sprechstunden mit fünf MedTech-ExpertIn-                         sche Studien, Business Modeling, Qualitätsma-
     für Rentsales –Vertriebsexperten für die                           nen aus verschiedenen Bereichen an. Auch im                      nagement, regionale und nationale Förderun-
     Medizintechnik – ideal, um Unternehmen                             Jahr 2018 können exklusive Expertensprech-                       gen sowie Gründung aus und profitierten von
     frühzeitig auf vertriebliche Themen                                stunden auf Anfrage angeboten werden!                            deren Tipps und Tricks. Neben MedTech-Ak-
     aufmerksam zu machen.“                                                                                                              teuren sind auch Vertreter der Branchen wie IT,
     DI Oliver Kronawittleithner MBA,
                                                                        Vier Unternehmen buchten je eine 60-minütige                     Mechatronik, Lebensmittel oder Kunststoff, die
     Geschäftsführer, RENT SALES,                                       exklusive Sprechstunde und tauschten sich mit                    in die MedTech-Branche einsteigen möchten,
     Workforces Industrial Services GmbH                                den ExpertInnen zu den Themen Vertrieb, klini-                   zu den Sprechstunden eingeladen.

     Zentrum für Medizinische Forschung der JKU und des Kepler Uniklinikums                                                                                         ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

     Neue Labors für medizinische Top-Forschung in Linz
     Über 600 m² Laborfläche wurden im Dezember                                                                                          siologie und Intensivmedizin, Augenheilkunde
     2017 ans Zentrum für Medizinische Forschung                                                                                         und Optometrie, Gynäkologie und Geburtshilfe,
     (ZMF) übergeben. Die Eröffnung nahmen Ke-                                                                                           Herz-, Gefäß-, und Thoraxchirurgie sowie der
     pler-Uniklinikum-Geschäftsführerin Dr.in Elgin                                                                                      Neurochirurgie.
     Drda, Bauherrenvertreterin Dr.in Pia Goldmann                                                                                       Im Laufe des Jahres wird die Laborforschung
     und Mag. Alexander Freischlager (Operation                                                                                          im ZMF durch drei weitere Kliniken (Hämato­
     Management der JKU) vor. ZMF-Leiter Univ.-                                                                                          onkologie, Orthopädie und Hals, Nasen und
     Prof. David Bernhard darf sich somit über ins-                                                                                      Ohren) und eine neue Core Facility (Metabolo-
     gesamt mehr als 1.000 m2 Laborfläche freuen.                                                                                        mics) verstärkt. Mit der Übergabe der Laborflä-
                                                                                                                                         chen im 3. Obergeschoß der Blutzentrale wur-
     Geforscht wird derzeit an Next Generation Se-                                                                                       de ein weiteres Teilprojekt der Medizi­nischen
     quencing und Molekularbiologie. Ebenfalls im                                                                                        Fakultät am Med Campus erfolgreich abge-
     ZMF untergebracht sind die ForscherInnen-                                                                                           schlossen. Zurzeit sind 18 Personen im ZMF
                                                                        VertreterInnen der JKU und des Kepler Uniklinikums im ZMF
     gruppen der Universitätskliniken für Anästhe-                      Bild: JKU                                                        tätig, Tendenz: stark steigend.

                            Industrie

                                                                         Technik für
                                                                            Menschen
                                                                            medizin&technik zeigt die interessantesten
                                                                            Seiten der Medizintechnik
                                                                            medizin&technik informiert über Technologien,
                                                                            Komponenten, Verfahren, kurz über alles, was für
                                                                            die Entwicklung und Fertigung innovativer Medizin-
                                                      Kontakt:              produkte gebraucht wird. Mit aktuellen Trends aus Medizin,
                                                                            Forschung und Wirtschaft gibt sie Impulse für den Markt.
                                                   Joachim Linckh
                                               Phone +49 711 7594-565
                                                  joachim.linckh@
                                                                            Europas Medizintechnik aus einer Hand erreichen              Die passenden
                                                     konradin.de            Mit sechs Ausgaben für DACH und zwei englischsprachigen      Medien für Ihre Branche:
                                                                            Ausgaben für Europa erreichen Sie mit uns Europas Medizin-    konradin.de/industrie
                                                                            technikbranche aus einer Hand.                                media.industrie.de

                                                                                                                                                                    ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
        11522_ba_avl_anzeige_1_3_Seite_quer.indd 1                                                                                                                          07.02.2018 11:02:07

10   MTC-connect I #1 – April 2018
KOOPERATIONEN

FH OÖ, R’n’B Consulting & MTC bieten FFG Qualifizierungsseminar für MedTech-Branche

Start für neues Qualifizierungsseminar
für Digitalisierte Gesundheitstechnologien
Um das enorme Potential digitalisierter Gesundheitstechnologien auszuschöpfen,
benötigen Hersteller in diesem Bereich spezielles Methodenwissen. Dieses umfasst
beispielsweise fundiertes Fachwissen in Bezug auf Software-Qualität, IT-Security und
den Nachweis der Produktsicherheit und -wirksamkeit.

Damit sich Unternehmen der MedTech-Bran-                       Das Seminar umfasst 5 Ausbildungstage/Mo-
che dieses Fachwissen aneignen können, hat                     dule (Februar – Mai 2018), an denen in Vor-
der MTC gemeinsam mit der FH Oberöster-                        trägen und interaktiven Parts Wissen vermit-
reich und der R’n’B Consulting GmbH das Qua-                   telt und der Erfahrungsaustausch zwischen                              „Da die Digitalisierung ein
lifizierungsseminar DigiHealth – Digitalisierte                den TeilnehmerInnen gefördert wird. Mittels                           schnell voranschreitendes
Gesundheitstechnologien (gefördert durch die                   einschlägiger Beispiele und Testfragen wird                      Innovationsfeld ist und enorme
FFG) ins Leben gerufen.                                        der Lernerfolg reflektiert. Eventuelle Ver-                     Auswirkungen im Bereich der in
                                                                                 ständnislücken werden er-                   Vitro Diagnostik hat, ist es für uns
                                                                                 kannt und im Rahmen der                      essentiell, uns hier über State of
                                                                                 Weiterbildungsinitiative                   the Art und Trends zu informieren.
                                                                                 aufgearbeitet.                                   Dieses Qualiseminar ist dafür
                                                                                                                                       hervorragend geeignet.“
                                                                                  Die Seminarreihe spannt                                      DI Dr. Max Sonnleitner,
                                                                                  den Bogen über ausge-                                        CEO Genspeed Biotech
                                                                                                                                                  Bild: Indrich Fotografie
                                                                                  wählte Fachgebiete bis zu
                                                                                  den Innovationspotentialen
                                                                                  digitaler Gesundheitstech-       maßnahme für Unternehmen, welche sich im
                                                                                  nologien und dient als qua-      Bereich der softwaregestützten Gesundheit-
Start des ersten Moduls zum Thema „Identifikation von
Innovationspotentialen“ des FFG Qualifizierungsseminars DigiHealth.               lifizierte Weiterbildungs-       stechnologien weiterentwickeln möchten.

                                                                                                                                        ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Zertifizierungen nach ISO 13485 sind essentiell

Die Medizintechnik-Branche boomt
In Österreich wurden 2015 in der                               Neben den Unternehmen, die Medizinprodukte          DQS Medizinprodukte GmbH anbietet. Nach-
Life-Science-Branche von 823 Unter-                            direkt in Verkehr bringen, sind in OÖ Zuliefe-      dem die Zertifikate nach EN ISO 13485:2012
nehmen 19,11 Mrd. Euro umgesetzt.                              rer und Dienstleister für die Medizinproduk-        weltweit am 31. März 2019 ihre Gültigkeit ver-
Ein wesentlicher Beitrag kommt dabei                           te-Branche tätig. Diese geraten durch aktuelle      lieren, empfiehlt sich ein rascher Umstieg auf
aus Oberösterreich, wo konsequent                              Änderungen in den gesetzlichen Anforderun-          die neue Norm.
an der Entwicklung des Wirtschafts-                            gen (MDR, IVDR, ISO 13485:2016) und ständig
standortes gearbeitet wird.                                    steigende Kundenerwartungen zunehmend               In Hinblick auf den Ausbildungsbereich hat sich
                                                               unter Druck.                                        in OÖ ein leistungsfähiges Netzwerk etabliert.
                                                                                                                   Auch die Quality Austria bietet Fachseminare
                                                               Medizinproduktehersteller erwarten von ihren        für die Medizintechnik an, wie zum Beispiel in
                                                               Lieferanten ein zertifiziertes Qualitätsmanage-     den Bereichen Managementsystem und Regu-
                                                               mentsystem nach ISO 13485, obwohl diese             latory Affairs bzw. Entwicklung, Herstellung und
                                                               Norm erst bei der letzten Revision im Jahr          Vertrieb von Medizinprodukten. Aufgrund der
                                                               2016 um alle Akteure der Wertschöpfungsket-         in den nächsten drei Jahren umzusetzenden
                                                               te erweitert wurde. Es gilt also für alle Organi-   EU-Verordnung für Medizinprodukte und des
                                                               sationen in der Medizinprodukte-Branche, ei-        Trends zur Digitalisierung wird der Ausbildungs-
                                                               nen verlässlichen Systemzertifizierer zu finden.    bereich, neben der Förderung von Start-ups, ein
                                                                                                                   zentraler Erfolgsfaktor für den weiteren Ausbau
                                                               Einer davon ist die Quality Austria, die mit        des oö. Medizinprodukte-Standortes sein.
                                                               über 1.200 Netzwerkpartnern auch Richt­
Bild: EtiAmmos/Shutterstock.com                                linienbegutachtungen in Kooperation mit der         www.qualityaustria.com/medizinprodukte

                                                                                                                                   MTC-connect I #1 – April 2018             11
KOOPERATIONEN

                                                                                                                                    ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

     Erich Lehner: Vertragshersteller für Pharmabranche immer wichtiger

     Verstärkte Auslagerung lässt Transaktionen
     und Bewertungen stark steigen
     Der Sektor der Contract Development                        2016 bei 62 Mrd. US-Dollar, im Vergleich      spricht einer Steigerung von 35 Prozent pro Jahr.
     and Manufacturing Organisations                                zu 59 Mrd. US-Dollar im Vorjahr. Die      Die Vertragshersteller und -entwickler profitie-
     (CDMO) gewinnt zunehmend an                                       jährliche Wachstumsrate liegt          ren vom Wandel der Pharmaunternehmen, die
     Bedeutung. In der Folge steigt                                      bei sechs bis sieben Prozent         sich vermehrt auf Themen wie personalisierte
     das Interesse an den Vertrags-                                      im Vergleich zu fünf bis sechs       und digitalisierte Medizin oder die Portfolioent-
     herstellern und -entwicklern                                        Prozent in der Pharmaindustrie.      wicklung konzentrieren. Viele Pharmakonzerne
     für die Pharmaindustrie. Das                                        Kein Wunder also, dass Unter-        betrachten derzeit sehr kritisch, welchen Teil der
     M&A-Geschehen erreicht im-                                          nehmen aus der CDMO-Bran-            Produktion sie behalten oder an externe Dienst-
     mer neue Höhen, wie eine ak-                                      che in den Fokus der Investoren        leister auslagern wollen. Die nächsten Jahre
     tuelle EY-Studie zeigt. In Folge                                rücken. Seit 2012 ist das Volumen        werden zeigen, ob sich Pharma-Unternehmen
                                         Erich Lehner, Managing
     der steigenden Nachfrage lag der                                der Transaktionen von 4,9 auf 16,2       stärker an Generalisten wenden oder doch das
                                      Partner Markets EY Österreich
     Jahresumsatz der CDMO-Branche          Bild: Stefan Seelig      Mrd. US-Dollar gestiegen – das ent-      Angebot von spezialisierten CDMO nutzen.

                                                                                                                                    ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
     Drei Fragen an RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller:

     „Wirtschaft wird heuer kräftig wachsen“
     Wie schätzen Sie die konjunkturelle                von der zunehmenden Digitalisie-                                   Was sind für Sie die wichtigsten
     Entwicklung im Jahr 2018 ein?                      rung geprägt sein. Wir bieten hier                                 Trends im Bankgeschäft?
     Schaller: Wir gehen davon aus, dass die heimi-     viele Möglichkeiten und arbeiten                                   Schaller: Sämtliche herkömmli-
     sche Wirtschaft heuer kräftig wachsen wird.        vor allem auch permanent an der                                    che Bankgeschäfte online abwi-
     Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist in diesem Auf-     Weiterentwicklung bestehender                                      ckeln zu können, ist schon Stan-
     schwung ein verlässlicher und starker Partner      Services und neuen Innovationen,                                   dard. Hier wird es noch unzählige
     der Unternehmen. So konnten wir bereits im Vor-    um das Bankgeschäft für unsere                                     neue Entwicklungen geben, wo-
     jahr das Finanzierungsvolumen kräftig steigern.    Kunden so bequem und flexibel                                      bei das Smartphone die zentrale
                                                        wie möglich zu gestalten. Dies                                     Drehscheibe sein wird. Wir können
     Wie wird sich das Geschäft der Banken im           wird eng mit der persönlichen        Dr. Heinrich Schaller,        und wollen aber nicht alles selbst
                                                                                             Generaldirektor der
     nächsten Jahr entwickeln?                          Beratung und Betreuung in den                                      entwickeln, sondern arbeiten ver-
                                                                                             Raiffeisenlandesbank OÖ.
     Schaller: Das Bankgeschäft wird weiterhin stark    Bankstellen verknüpft.               Bild: RLB OÖ                  stärkt mit FinTechs zusammen.

                                               Die Fachzeitschrift für Entwickler und Konstrukteure
                                               von Medizingeräten

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12   MTC-connect I #1 – April 2018
PARTNERVORSTELLUNGEN

Ernährungsliebe – Diätologische Praxis

Junge Frauenpower aus
Oberösterreich für Ernährung
Jeder von uns isst mehrmals am Tag. Warum dann nicht
gleich das Richtige? So lautet das Motto der drei Diätologinnen
Hildegard Lidauer, Marlene Jagersberger und Julia Plöchl, die
gemeinsam die Praxis „Ernährungsliebe“ betreiben.
                                                                                    Die drei Diätologinnen der Praxis Ernährungsliebe (v.l.): Marlene Jagersbacher,
                                                                                    Hildegard Lidauer und Julia Plöchl. Bild: Ernährungsliebe – Diätologische Praxis
Mit der Zunahme von ernährungsbedingten Zi-
vilisationserkrankungen, mehren sich auch die
Ratschläge für gesunde Ernährung. Es ist für         reiten, dass sie für Ihre Kunden verständlich und        von Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Er-
den Laien nicht immer leicht, herauszufinden,        leicht umsetzbar sind. Dabei wird großer Wert            nährungsliebe bietet seine Leistungen auch
welche davon wirklich seriös oder sinnvoll sind.     auf eine individuelle Beratung gelegt. „Jeder            in Kremsmünster und Leonding in der Praxis
                                                     Mensch is(s)t anders. Es macht einen großen              Xundheit, sowie in Wels im Kompetenzcener
Die Diätologinnen haben es sich zur Aufgabe          Unterschied, ob jemand sein sportliches Ziel mit         Gesundheit St. Stephan an.
gemacht, einen neuen Zugang zum Thema                der Ernährung unterstützen möchte, an einer Er-
Ernährung zu schaffen und gründeten Anfang           krankung leidet oder seine Ernährung im Büro-            Ziel ist es, noch viele Menschen mit ihrer Ernäh-
2017 ihre gemeinsame Praxis. Es werden ernäh-        alltag optimieren möchte. Es ist nicht für jeden         rungsliebe anzustecken: „Unsere Köpfe sind vol-
rungsmedizinische Beratungen zu einem brei-          das Gleiche gesund.“, so Julia Plöchl.                   ler Ideen – es gibt noch große Ziele und anste-
ten Spektrum sowie Vorträge und Workshops                                                                     hende Projekte – aber das werden wir im Laufe
im Bereich betriebliche Gesundheitsförderung         Das Thema Regionalität liegt den drei Diätolo-           der nächsten Jahre Schritt für Schritt umsetzen“.
angeboten. Die Jungunternehmerinnen sehen            ginnen besonders am Herzen und so schrei-
ihre Aufgabe darin, Informationen so aufzube-        ben sie auch Beiträge für den Blog „Schmeck’s“           www.ernaehrungsliebe.at

Neue Technologie in der „Advanced Computed
Tomography von medPhoton

Cutting Edge Technologie
der Röntgenbildgebung
Die medPhoton GmbH mit Sitz in Salzburg, ist ein junges Unternehmen,
das mit hochtechnischen Entwicklungen international neue Maßstäbe                                             ImagingRing im Ionentherapie Behandlungsraum mit BEC
in der medizinischen Bildgebung setzt.                                                                        examove MedAustron. Bild: EBG MedAustron GmbH

Röntgenbildgebung spielt nicht nur in der Di-        malignen Erkrankungen des Gewebes, ist es                Die medPhoton GmbH ist ein Spin-Off des
agnostik eine große Rolle, sondern hat in der        nicht nur relevant den Tumor zu erkennen und             Institutes für Technologieentwicklung in der
bildgeführten Strahlentherapie (IGRT – Image         mit Bilddaten die Therapieplanung zu gestal-             Strahlentherapie (radART) der Paracelsus Me-
Guided Radiation Therapy) eine sehr zentrale         ten – der Tumor muss auch unmittelbar vor                dizinischen Privatuniversität und der Universi-
Bedeutung. Bei dieser Behandlungsform von            und während der hochdosierten und hochener-              tätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkolo-
                                                     getischen Behandlung mit Protonen- und Pho-              gie der Salzburger Landeskliniken und wurde
                                                     tonen-Strahlung genau erfasst werden können.             2012 gegründet. Mittlerweile arbeitet ein Ent-
                                                                                                              wickler-Team von rund 40 Experten aus ver-
                                                     Dazu wurde der ImagingRing entwickelt, ein               schiedenen Fachbereichen an den komplexen
                                                     Computertomographie-System mit einzigartig               Anforderungen der Kunden. Das einzigartige
                                                     präziser räumlicher Auflösung und sehr kom-              Konzept des ImagingRing eröffnet der med-
                                                     pakten Abmessungen. So ist es möglich, direkt            Photon nun auch den Transfer in andere Berei-
                                                     am Ort an dem behandelt wird, die Lage des               che der Medizintechnik, wie etwa in der chirur-
                                                     Zielgewebes, auf das der Behandlungsstrahl               gischen Applikation, in der erheblich von den
                                                     appliziert, darzustellen. Derzeit werden mit             Vorteilen des kompakten Systems profitiert
                                                     dem ImagingRing Patienten im Provision CA-               werden kann.
ImagingRing im ProVision SC360 Behandlungsraum mit
                                                     RES Proton Therapy Knoxville in den USA und
LEONI Orion – Simulation von ProVision Healt care
Bild: ProNova Solutions LLC                          bei MedAustron in Wiener Neustadt behandelt.             www.medphoton.at

                                                                                                                                   MTC-connect I #1 – April 2018       13
PARTNERVORSTELLUNGEN

     ENGEL Medical ist Ihr Partner im Spritzgießen für die
     Medizintechnik

     Kompromisslose Qualität,
     Sicherheit und Effizienz
     Wenn es um das Leben geht, darf es keine Kompromisse geben.
     Mit Spritzgießlösungen von ENGEL gelingt es, höchste Qualität                                       Die vollelektrische Spritzgießmaschinenbaureihe e-motion ist auf höchste
     und Sicherheit mit bezahlbaren Stückkosten zu vereinen.                                             Leistungen im Reinraum ausgelegt. Bild: ENGEL

     Mit einem Jahresumsatz von rund 1,5 Mrd.                   Seit seiner Gründung 1945 hat sich das Fami-          Um maßgeschneiderte Produktionszellen zu
     Euro und weltweit mehr als 6.000 Mitarbeitern              lienunternehmen konsequent zum Systeman-              entwickeln, gilt es, die Herausforderungen der
     ist ENGEL, mit Stammsitz in Schwertberg, der               bieter entwickelt. Das heißt integrierte und          Kunden bis in die Tiefe zu verstehen. Genau
     global größte Hersteller von Spritzgießmaschi-             automatisierte Produktionszellen aus einem            deshalb befasst sich eine ganze Abteilung zu
     nen. Dabei machen einzelne Maschinen einen                 Guss und aus einer Hand. Neben Spritzgieß-            100 % mit den Anforderungen der Life-Scien-
     immer kleineren Anteil am Umsatz aus.                      maschinen kommen Roboter, weitere Automa-             ce-Industrie. Im eigenen Reinraum werden die
                                                                tisierungskomponenten, Prozesstechnologien            Maschinen und Technologien für die Anforde-
                                                                und Software aus der eigenen Entwicklung              rungen der Medizintechnik optimiert und neue
                                                                und Produktion. Darüber hinaus integriert             Produkte gezielt für diese Branche entwickelt.
                                                                ENGEL Produkte von Systempartnern ins Ge-
                                                                samtkonzept und übernimmt auf Wunsch die               Es ist das Streben nach einer immer noch
                                                                GMP-Dokumentation für seine Kunden. „Im                höheren Leistung, Reinheit und Effizienz, das
                                                                Systemgeschäft stimmen wir von Beginn an               das Team von ENGEL Medical kontinuierlich
                                                                alle Komponenten der Produktionszelle exakt            zu Innovationen antreibt und das oö. Unterneh-
                                                                aufeinander ab und können so die Qualitäts-            men weltweit zu einem bevorzugten Partner
                                                                und Effizienzpotenziale vollständig ausschöp-          im Spritzgießen für die Medizintechnik macht.
     Integrierte Systemlösungen aus einer Hand: die CC300
                                                                fen“, sagt Christoph Lhota, Leiter der Business
     Steuerung der Spritzgießmaschine ist das zentrale
     Bedienpanel für die gesamte Fertigungszelle. Bild: ENGEL   Unit Medical.                                          www.engelglobal.com

     M bioserviceS unterstützt Unternehmen weltweit im Umgang mit Rohstoffen

     Linzer Firma sucht, generiert und
     vermarktet seltene Rohstoffe
     Das Unternehmen M bioserviceS wurde im Jahr 2013 gegründet. Das Firmen­                                           in den Bereichen Sourcing, Supply Chain und
     konzept baut auf einen Grundsatz: Ein richtiger Umgang mit Rohstoffen ist                                         Regulatory Affairs. M bioserviceS hilft auch bei
     für die erfolgreiche Vermarktung der Endprodukte enorm wichtig.                                                   der Suche nach Lieferanten, unterstützt bei Qua-
                                                                                                                       litätsfragen oder bei Themen zu Import, Export
     Biotechnologie-Unternehmen benötigen lau-                  terstützung bei der Suche nach verlässlichen           und Registrierung. Produkte werden auch nach
     fend neue Rohstoffe oder Lieferquellen. Ein                Rohstoffen und Quellen, bei der Bestimmung             Kundenbedarf hergestellt und neu entwickelt.
     großer Teil davon wird auf Basis biologischer              und Auswahl der optima-
     Produkte hergestellt – Schlachthausabfälle,                len Qualität und des besten                                                  2017 hat M bioserviceS eine
     Spenden aus Blutbanken oder pflanzliche Prä-               Lieferweges.                                                                 EUROSTARS Förderung er-
     parate. Gewinnung, Einsatz, Import und Export                                                                                           halten, um einen noch nicht
     sind produktspezifisch und werden weltweit                 Es gibt kaum Experten, die eine                                              vorhandenen Rohstoff für
     sehr streng reguliert. Dabei existieren keine ein-         umfassende Beratung anbie-                                                   die Herstellung humanthera-
     heitlichen Regeln – viele Länder haben eigene              ten. M bioserviceS unterstützt                                               peutischer Medizinprodukte,
     Gesetze, die komplex sind und sich oft ändern.             deshalb weltweit Unternehmen                                                 herzustellen. „Wir freuen uns
     Oftmals fehlen auf dem Markt bei neuen Pro-                bei der Lösung spezifischer                                                  auf jeden neuen Partner und
     dukten gar Verordnungen.                                   Probleme und beim Aufbau                                                     jede neue Herausforderung!“,
                                                                kompletter Versorgungskon-                                                   Gründerin Maria Seriakov.
     Aufgrund der komplexen Anforderungen benö-                 zepte. Die Firma baut auf 20
                                                                                                  Maria Seriakov, M bioserviceS
     tigen viele Biotechnologie-Unternehmen Un-                 Jahre internationale Erfahrung    Bild: Markus Schneeberger                  www.mbioservices.com

14   MTC-connect I #1 – April 2018
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