Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT

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Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
DAS MAGAZIN FÜR INFORMATIONEN AUS DEM AUTOMOBIL-CLUSTER

Ausgabe 1 - März 2018   quarterly

                               Effiziente Prozesse in der Produktion
                               Tendenzen und Umbrüche
                               Seite 4

                                                          Aston Martin Gaydon Manufacturing. Bild: Aston Martin

                                                                       www.automobil-cluster.at
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
EDITORIAL

    Dating mit Robotern

    Die Digitalisierung gibt den Autobauern neue Werkzeuge in die Hand. In immer mehr smarten
    Fabriken werden neue Möglichkeiten der Herstellung in Raum und Zeit ausgelotet und ange-
    wendet. Die Qualität der Produkte gewinnt mit der neuen, digital beeinflussten Qualität der Pro-
    zesse. Produktionslinien werden nicht nur effizienter und schneller - für die Menschen, die mit
    den Robotern und Tablets arbeiten, wird der Arbeitsplatz sicherer und attraktiver.

    Nicht das Ausbooten der menschlichen Arbeitskraft ist das Ziel, wenn Hersteller das digitale
    Angebot für ihre Prozesse nützen, sondern ein modernes, angenehmes und effizientes Mitein-
    ander von Mensch und Maschine muss im Mittelpunkt stehen. Wie in jeder neuen Beziehung,                                                                       Mit besten Grüßen,
    müssen die Protagonisten voneinander lernen und aufeinander eingehen. Intelligente Maschi-
    nen, die dazulernen, sind ebenso gefragt, wie Mitarbeiter, die sich weiterentwickeln und sich
    dem digitalen Gegenüber mit Offenheit und Neugier nähern. Erstes Kennenlernen war gestern,
    miteinander arbeiten ist heute.
                                                                                                                                                                  Wolfgang Komatz, MSc
                                                                                                                                                                  Manager des Automobil-Clusters

    INHALTSVERZEICHNIS

       LEITARTIKEL                                                                 KOOPERATIONEN                                                                  INTERVIEW
       Effiziente Prozesse in der Produktion                                       Testumgebung DigiTrans und Leitprojekt                                         Im Gespräch mit Michael Druml und
       - Tendenzen und Umbrüche                                        4, 5        „Connecting Austria“ arbeiten                                                  Christoph Krammer, Magna Steyr    14, 15
                                                                                   zusammen                             10, 11
       INTERNATIONALISIERUNG                                                       Die Transformation zur Smart Production 11
       Effiziente Prozesse im Engineering und
       in der Produktion durch interdisziplinäre                                   AC-PARTNER
       Expertise                                                           6       Führender Messtechnikhersteller
       AC-Lieferanteninnovationstage                                       6       unterstützt Nachwuchswissenschaftler 12
       Russland schüttelt Krise ab                                         7
       Palfinger mit Erfolg in Russland                                    7       VERANSTALTUNGEN
                                                                                   Gewürzhersteller und Autoindustrie
       KARTE ZUM HERAUSNEHMEN                                                      arbeiten in Plattform zusammen           13
       Hersteller und Zulieferer                                                   Mittlerweile 20 erfolgreiche Absolventen 16
       in Russland                                                     8, 9        Lehrgangskalender                        16                                    Druml, Bild: Magna Steyr            Krammer, Bild: Magna Steyr

       HAUPTTHEMA DER NÄCHSTEN AUSGABE
       > Europäische Testregionen für vernetzte Mobilität

    IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ
    Blattlinie: Information über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Automobil- und Zulieferindustrie. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Der Automobil-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Salzburg. Die Träger
    des Automobil-Clusters sind die Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und die Innovations- & Technologietransfer Salzburg GmbH. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaft-
    sagentur GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5084, Fax: +43 732 79810 – 5080, E-Mail: automobil-cluster@biz-up.at, www.automobil-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH)
    Werner Pamminger, MBA. Redaktion: Wolfgang Komatz MSc, Mag. Susanne Ringler. Umsetzung Grafi k: Agentur Timber, www.timber.at. Bildmaterial: Titelbild: Daimler. Alle anderen Bilder, wenn nicht anders angegeben: Business Upper
    Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH/Automobil-Cluster.
    Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen entgeltliche Informationsarbeit des AC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne
    Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.

2   AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
INTERNATIONALISIERUNG

Automobil-Zulieferer wollen im NAFTA Raum
gemeinsam Fuß fassen
Auch wenn der nordamerikanische Kontinent für die heimische Wirtschaft                                         Oberösterreich. Die Teilnehmer sind Ebner In-
längst keinen Exotenstatus mehr besitzt – der Markteinstieg ist mit hohem Kos-                                 dustrieofenbau, RICO - Elastomere Projecting
ten- und Zeiteinsatz sowie Risiko verbunden.                                                                   GmbH, Cara Industrieanlagen GmbH & Co KG
                                                                                                               sowie Hirtenberger Automotive Safety GmbH.
„Wir unterstützen Unternehmen, einen neu-                    Auftakt bei ZKW in Wieselburg und
en Markt schnell, effizient und erfolgreich zu               Projektstart am 7. Februar 2018
erschließen. Und zwar gemeinsam“, erklärt                    22 Unternehmensvertreter und Experten
Wolfgang Komatz, der Leiter des Automo-                      nutzten Ende letzten Jahres die Möglichkeit,
bil-Clusters. „Roadmap to X“ nennt sich das                  sich aus erster Hand über das Roadmap-An-
dahinterstehende Konzept, wobei das „X“ für                  gebot zu informieren und Erfahrungsberichte
eine bestimmte Region steht. 2018 steht die                  heimischer Exporteure zu hören. Unter den
NAFTA-Region mit Kanada, USA und Mexiko                      Vortragenden: die mexikanische Botschaf-
im Zentrum des Interesses. Themen, die ge-                   terin I.E. Alicia Buenrostro Massieu, Exper-
meinsam erarbeitet werden, sind unter ande-                  ten des AußenwirtschaftsCenters in Mexiko
rem die Analyse der Kunden- und Lieferan-                    und der mexikanischen Wirtschaftsagentur
tenstruktur, die Sammlung und Aufbereitung                   ProMéxiko sowie die Handelsdelegierte der
von Daten und Informationen über den Markt                   kanadischen Botschaft. Gastgeber war der
in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Au-                    niederösterreichische Zulieferer ZKW mit Sitz
ßenwirtschaftsCenter und dem Export Center                   in Wieselburg.
OÖ sowie den teilnehmenden Unternehmen,                      Am 7. Februar 2018 startete die gemeinsame
                                                                                                               Lukas Elmer (Exportcenter der Wirtschaftskammer OÖ),
Markt-und Standortanalyse und strukturier-                   Arbeit der Unternehmen, die sich zu einer Teil-   Martha Suda (stv. Außenhandelsdelegierte des Außenwirt-
                                                                                                               schaftsCenters Mexiko) und Wolfgang Komatz (Leiter des
ter Erfahrungsaustausch. Das Projektma-                      nahme am Projekt entschlossen haben, mit
                                                                                                               Automobil-Clusters) bei der Auftakt-Veranstaltung zur Ro-
nagement übernimmt der Automobil-Cluster.                    einem Workshop in der Wirtschaftskammer           admap to NAFTA. Bild: Business Upper Austria

EBNER forciert die Markteroberung im Iran
Mit dem Ziel, neue Marktsegmente zu erobern und langfristig eine lokale Prä-                                   Im Zuge dieser Zusammentreffen hat man
senz aufzubauen, hat das Unternehmen EBNER Industrieofenbau GmbH nun die                                       sich detailliert mit den wirtschaftlichen und
EBNER Group Middle East im Iran gegründet.                                                                     politischen Rahmenbedingungen, der Kultur,
                                                                                                               dem Aufbau von Netzwerken und der Suche
                                                                                                               nach Geschäftspartnern auseinandergesetzt,
                                                                                                               wobei das Netzwerk und die Expertise des
                                                                                                               Automobil-Clusters eine entscheidende Rolle
                                                                                                               dargestellt haben.
                                                                                                               Zuletzt hat das Unternehmen an der Messe
                                                                                                               Iran Wire im Dezember 2017 teilgenommen
                                                                                                               und die Kontakte in das Land ausgebaut.
                                                                                                               Mit der Gründung von EGME (EBNER Group
                                                                                                               Middle East) ist EBNER dem Ziel einer lokalen
Die iranische Wirtschaftsdelegation zu Gast bei der Firma EBNER Industrieofenbau GmbH in Leonding.             Fertigung im Iran ein großes Stück näherge-
Bild: Business Upper Austria
                                                                                                               kommen. Der Fokus von EGME liegt bei der
                                                                                                               Steigerung der lokalen Wertschöpfung im
Schon seit Anfang der 1990er Jahre hat das                   bung der Geschäftsbeziehungen anzustreben.        Iran, dem Ausbau des Kundenstammes ge-
in Leonding ansässige Familienunternehmen                    Eine Bevölkerung von rund 85 Millionen Men-       stützt auf die bereits bestehenden Referen-
und der globale Technologieführer bei Wär-                   schen und eine kaufkräftige städtische Mittel-    zen im Land und dem Aufbau von mehr Kun-
mebehandlungsanlagen Kontakte in den Iran.                   schicht mit Präferenz für westliche Konsum-       dennähe bei gleichzeitiger Gewährleistung
Bereits um die 100 Anlagen wurden in den                     güter bieten ein enormes Wachstumspotenzial       von EBNER Qualität („made in Iran – quality
vergangenen 20 Jahren in diesen Markt ex-                    insbesondere im Automobilbereich.                 by EBNER“). Dabei wird man sich zuerst auf
portiert. Dem vom Automobil-Cluster im Jahr                  EBNER hat sich intensiv mit der erfolgreichen     die Schutzhaubenfertigung konzentrieren.
2016 initiierten Projekt „Roadmap to Iran“ (R2I)             Marktbearbeitung des Iran beschäftigt und         Eine darüberhinausgehende Anlagenkom-
hat sich EBNER zusammen mit sieben weite-                    war mehrmals Gastgeber bei den „R2I“- Ver-        ponentenfertigung und die Errichtung eines
ren Unternehmen angeschlossen, um nach der                   anstaltungen und Delegationsbesuchen in           lokalen Servicecenters sind ebenfalls in wei-
Auflockerung der Sanktionen eine Wiederbele-                 den vergangenen zwei Jahren.                      terer Zukunft geplant.

                                                                                                                                 AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018      3
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LEITARTIKEL

                                                                                Industrielle Prozesse im Kreativitäts-Wettbewerb: Mercedes-Think-Tank Tecfabrik, Bild: Daimler

    Effiziente Prozesse in der Produktion –
    Tendenzen und Umbrüche
    Von Manfred Jerzembek

    Größere Flexibilität, höhere Effizienz, höhere Geschwindigkeit, attraktives Ar-                               mierens vor dem Produzieren“ ersetzen, so
    beitsumfeld, smarte Logistik – das sind die stellvertretend von den Wissen-                                   der Grundgedanke. Kampker favorisiert eine
    schaftlern der Tec-Fabrik von Mercedes-Benz für die gesamte Industrie definier-                               anspruchsvolle Zielvorgabe: Markteintritt in
    ten Arbeitsschwerpunkte.                                                                                      der Hälfte der Zeit und mit einem Zehntel der
                                                                                                                  normalerweise vorgesehenen Investitionen.
    Eine bekanntlich mehr als fordernde Aufgabe      Know-how mutiger Männer von der RWTH                         Zudem konsequentes Umsetzen von „Dis-
    für zukünftige Produktionsprozesse heißt: Der    Aachen. Zeit für neues Denken in der Fer-                    ruptive Network Approach“ – keine Hinwen-
    technologische Wandel auf dem Antriebssek-       tigung, keine Angst vor dem Infragestellen                   dung mehr zu einem funktionalen Optimum
    tor hin zu emissionsfreier Mobilität muss ver-   alter Zöpfe: Streetscooter-Geschäftsführer                   des Gesamtsystems, stattdessen das Opti-
    zahnt werden mit den neuen fertigungstech-       Prof. Achim Kampker plädiert für einen neu-                  mieren standardisierter Komponenten.
    nischen Spielregeln der „Industrie 4.0“ und      en Ansatz, mit dem die Entwicklungsarbeit
    ihrer atemberaubend rasch fortschreitenden       in der deutschen Automobilindustrie bes-                     Währenddessen bereitet sich Prof. Günther
    Digitalisierung der „smart factory“.             ser aufgestellt sein könnte. Eine raschere                   Schuh, einstiger Streetscooter-Gründer, als
                                                     Umsetzung von Projekten soll dabei das                       Chef der eGO Mobile AG darauf vor, sein
    Neue Ideen bei Streetscooter und eGO             bis heute verfolgte Prinzip des „Durchopti-                  Unternehmen auf den Produktionsstart des
    Geradezu legendär ist mittlerweile der Auf-                                                                   Elektrokleinwagens eGO Life im zweiten
    stieg der Aachener Start-ups Streetscooter                                                                    Quartal 2018 auszurichten. Es folgt 2019 ein
    und eGO. Das konsequente Ausnutzen nicht-                                                                     Elektro-Stadtbus für 15 Passagiere, der eGO
    besetzter Marktlücken in der Elektromobi-                                                                     Mover. 2021 steht dann hochautomatisiertes
    lität durch die großen deutschen Automo-                                                                      Fahren Level 4 auf dem Programm, in einer
    bilkonzerne brachte eine ganz ungewohnte                                                                      Entwicklungspartnerschaft mit ZF. Für 2020
                                                     In Aachen kommt die E-Mobilität in Schwung: eGO Mobile
    Dynamik hervor, geprägt durch frisches           AG plant mit zwei Fertigungsstätten, Bild: eGO Mobile        plant eGO Mobile die Fertigung von 50 000

4   AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
LEITARTIKEL

Einheiten der Baureihen Life, Mover und Boos-           petenzaufbau von Carbonfiber-Technologien             Lernbereitschaft und das Einüben kreativer
ter, zwei Jahre später werden sogar 100 000             im eigenen Unternehmen beschreitet McLa-              Fähigkeiten für wirtschaftlich erfolgreiche
Fahrzeuge erwartet.                                     ren Automotive in Abstimmung mit dem Ad-              KVP-Kampagnen.
                                                        vanced Manufacturing Research Centre der
Mahle: Die Herausforderung annehmen                     Universität Sheffield. Das seit 2015 laufende         Erfolgreich in der Nische: Alpine und
Besonders gefordert beim Strategieumbau                 Forschungsprojekt „Factory 2050“ mit seiner           Aston Martin
sind aktuell jene Zulieferer, deren Kernge-             engen Verzahnung von theoretischer Arbeit             Zwei interessante Beispiele für erfolgreiches
schäft bislang hauptsächlich im Sektor Ver-             und direkter eigener Umsetzung in moderns-            Agieren von Herstellern in speziellen Seg-
brennungsmotoren liegt. Bei Mahle in Stutt-             ten Fertigungseinrichtungen wird von der              menten bieten Alpine und Aston Martin. Wäh-
gart lautet das Zukunftsziel: Realisierung              Integrated Manufacturing Group des AMRC               rend die Briten im walisischen St. Athan auf
eines „Unternehmens der zwei Geschwindig-               geleitet. Diesen universitären Ansatz von Ver-        einem ehemaligen Royal Air Force-Gelände
keiten“. Dabei werden auch Extremszenari-               netzung industrieller Hightech-Forschung
en durchgespielt, etwa dass 2030 der Anteil             nennt McLaren als ideale Basis zur Gründung
von Batterie-E-Autos und Plug-In-Hybriden               des firmeneigenen Composites Technolo-
67 Prozent betragen könnte. Das Unterneh-               gy Centre in Sheffield. Es handelt sich um
men setzt auf eine komplett neue Organisa-              das erste Werk außerhalb des traditionellen
tion im Bereich des Technologiebereiches                McLaren-Standorts in Woking. Besonderer
Elektromobilität. Hier sollen die anspruchs-            Schwerpunkt der Entwicklung sind die neu-
vollen Rahmenbedingungen des Wettbe-                    en automatisierten Prozesse in der Fertigung
werbs-Umfeldes, bestehend aus disruptiven               von Carbonfiber-Chassis-Elementen.
Innovationen in extrem engen Zeitfenstern,
aufgegriffen werden. Außerdem geplant: Ge-
                                                                                                              2019 kommt der Aston Martin SUV: Werk St. Athan in Wales,
zielte Investitionen in Start-ups. Die bisherige                                                              Bild: Aston Martin
Struktur bleibt parallel erhalten, allerdings fo-
kussiert auf ohnehin zeitaufwendigere Quali-                                                                  ihre zweite Fertigungsstätte für den 2019
tätssicherungsprozesse. Für das klassische                                                                    debütierenden SUV im Aston Martin-Ver-
Kerngeschäft mit der Verbrennungsmotoren-                                                                     bund vollkommen neu auf der grünen Wiese
technik plant Mahle eine Absicherung durch                                                                    planten, setzten die Franzosen als Submarke
Steigerungen des eigenen Marktanteils.                                                                        der Groupe Renault am traditionsreichen Al-
                                                                                                              pine-Standort in Dieppe alles daran, in ledig-
Mercedes Tecfabrik: Wo Veränderung zum                                                                        lich 24 Monaten eine wegweisende Kleinseri-
guten Ton gehört                                                                                              en-Fabrikation zu etablieren. Das 35 Millionen
Die Tecfabrik im Pkw-Werk Sindelfingen ist                                                                    Euro umfassende Investitionsvorhaben für
                                                        Jaguar-Werk Wolverhampton für Verbrennungsmotoren:
für Mercedes-Benz eine Hightech-Werkstatt               Das Bewährte zukunftssicher gestalten, Bild: Jaguar   die Produktion des Sportwagens Alpine A 110
und entscheidende Schnittstelle, um den He-                                                                   der zweiten Generation mit seiner anspruchs-
rausforderungen in der Produktion gerecht zu            JLR-Motorenwerk: Wandel mit Augenmaß                  vollen Aluminium-Karosserie wurde flankiert
werden. Dank der Vernetzung der Bereiche                gestalten                                             durch die Neueinstellung von 151 Mitarbei-
Entwicklung, Design, Produktion, Einkauf und            Wie sehr industrielle Fertigung, speziell die         tern. Insgesamt sind am Standort Dieppe 392
                                                        Standortabsicherung und Beschäftigungs-               Personen beschäftigt. Aston Martin entschied
                                                        situation von Werken für Verbrennungsmo-              sich für St. Athan nach einer Begutachtung
                                                        toren, auf langjährige Kontinuität der politi-        von weltweit 20 möglichen Werksstandorten.
                                                        schen Rahmenbedingungen angewiesen ist,               750 neue Arbeitsplätze entstehen und stär-
                                                        wird am Beispiel des 2013 eröffneten Engine           ken den strukturschwachen Wirtschaftsraum
                                                        Manufacturing Centre in Wolverhampton                 von Süd-Wales.
                                                        deutlich. Das Motorenwerk von Jaguar Land
                                                        Rover mit 1400 Mitarbeitern und hochflexi-
Forschen und Produzieren für die Carbonfiber-Zukunft:   blen Produktionsprozessen liefert seit 2015
McLaren Composites Technology Centre,
Bild: McLaren Automotive                                Vierzylinder-Dieselmotoren und seit Frühjahr
                                                        2017 Zweiliter-Vierzylinder-Benzinmotoren.
Vertrieb werden alle Zukunftsszenarien be-              Wie viele andere OEM steht auch JLR vor der
rücksichtigt, der interne Austausch zwischen            Aufgabe, die eigene Triebwerksfabrikation
den Fachstellen wird intensiviert und noch              an die Umbrüche in der Mobilitätsbranche
besser fokussiert auf die jeweilige Aufgaben-           anzupassen, erschwerend hinzu kommt die
stellung. Hier verfolgen die schwäbischen               aktuelle Unsicherheit durch die Brexit-Aus-
Zukunftsplaner unter anderem die Intensivie-            wirkungen. Das künftige Nebeneinander un-
rung der Mensch-Roboter-Kooperation weit                terschiedlicher Antriebssysteme mit Verbren-
über den bereits erfolgten ersten Schritt in der        nern, E-Mobilität akkubasiert und E-Mobilität
Serienfertigung hinaus.                                 brennstoffzellenbasiert erfordert von allen
                                                                                                              Allez les bleus: Alpine A 110-Fertigung im Werk Dieppe,
Den Weg zu einem weiter verbesserten Kom-               Mitarbeitern ein Höchstmaß an Flexibilität,           Bild: Renault

                                                                                                                                 AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018     5
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
International sichtbar mit den
                                                                                                                      AC-Lieferanteninnovationstagen
                                                                                                                      Stellen Sie Ihre innovativen Technolo-
                                                                                                                      gien und Dienstleistungen bei namen-
                                                                                                                      haften Automobilherstellern und Tier1
                                                                                                                      Lieferanten vor. Melden Sie sich jetzt
                                                                                                                      zu den Lieferanteninnovationstagen
                                                                                                                      des Automobil-Clusters an!

                                                                                                                      Volvo Group: Göteborg, Schweden:
                                                                                                                      29. - 30. Mai 2018
                                                                                                                      Kooperationspartner des Lieferan-
                                                                                                                      teninnovationstags sind Bayern In-
                                                                                                                      novativ, ACsytria und das Außen-
                                                                                                                      wirtschaftsCenter. Die Volvo Group
                                                                                                                      verschafft sich in einem ersten Vo-
                                                                                                                      rauswahlverfahren einen Überblick
                                                                                                                      über neue Technologien und Ansätze
                                                                                                                      in folgenden Bereichen: User Experi-
    Effiziente Prozesse im Engineering                                                                                ence, Connected Mobility, Lightweight,
                                                                                                                      Electric Drivetrain, Safety & Automati-
    und in der Produktion durch                                                                                       on, ADV Aerodynamics, Process Inno-
                                                                                                                      vation
    interdisziplinäre Expertise                                                                                       Die Vorauswahl durch die Volvo Group
                                                                                                                      erfolgt bis Ende März 2018. Danach
                                                                                                                      erhalten Sie von uns eine schriftliche
    Seit Ende 2017 ist die österreichische EK Design GmbH mit Standorten in Wien,
                                                                                                                      Zu- oder Absage für den Lieferan-
    Steyr und Graz ein integriertes Unternehmen der SEGULA Technologies Group.
                                                                                                                      teninnovationstag in Schweden.
    Als internationaler Engineering-Konzern un-        die Technologie bereits in Produktionslinien
    terstützt die SEGULA Gruppe alle wichtigen         für die Luftfahrt – mittels eines Devices das                  Infos und Anmeldung bei: Frederic
    Industriebranchen wie Automobil, Luft- und         Bediener zur richtigen Zeit am richtigen Ort                   Hadjari,  frederic.hadjari@biz-up.at,
    Raumfahrt, Energie, Eisenbahn, Schifffahrt,        mit Informationen versorgt und gleichzeitig                    +43 732 79810-5087
    Pharmazie und Petrochemie. Mit ihren 140           mittels eines Echtzeit-Warnungs-Systems
    Niederlassungen in 28 Ländern ist die Grup-        deren Sicherheit garantiert.                                   GAZ Group: Nizhny Novgorod,
    pe mit 11.000 Beschäftigten stets in direktem    • Robotik: Ermüdende Tätigkeiten werden auf                      Russland, 5. - 6. Juni 2018
    Kontakt mit ihren Kunden.                          das Minimum reduziert, Roboter assistieren                     Die GAZ Group möchte AC-Partner
                                                       dem Personal beim Zusammenbau komple-                          treffen, um sich über Technologien
    Das Leistungsspektrum in der Automotive-In-        xer Systeme. Mit ATLAS, einer autonomen                        in den folgenden Bereichen zu infor-
    dustrie umfasst im Bereich Prozess- und Lie-       industriellen Drohne begleitet die Gruppe                      mieren: Manufacturing Trends and
    ferkette die Optimierung von Herstellprozes-       ihre Kunden auf dem Weg zur Fabrik der Zu-                     Material Considerations for Chassis
    sen, Fertigungsanlagen, die Entwicklung und        kunft.                                                         Components, Drivetrain Innovations
    Integration von Montagelinien und Dienstleis-    • 3D Druck: Durch sogenannte additive Fer-                       focused on Diesel Engines, Innova-
    tungen für die Fertigung wie Wartung, Qua-         tigungsverfahren wurde beispielsweise be-                      tions for Electro Mobility, Connected
    lität und Logistik. Ein Hebel für die Wettbe-      reits der Helium-Tank einer Trägerrakete um                    Mobility, Lightweight, Electric Dri-
    werbsfähigkeit ist die Fabrik der Zukunft, die     25 Prozent gewichtsvermindert.                                 vetrain
    die Gruppe mit folgenden technologischen
    Bausteinen verfolgt:                             Als Firma, deren strategischer Schwerpunkt                       Die Vorauswahl durch die GAZ Group
                                                     auf dem Bereich Innovation liegt, realisiert                     erfolgt bis Mitte/Ende April 2018.
    • Modellieren und Simulation: Entwickelt         SEGULA Technologies umfangreiche innova-                         Danach erhalten Sie von uns eine
      werden verschiedenste digitale Werkzeuge       tive Projekte. Selbstverständlich unterstützt                    schriftliche Zu- oder Absage für den
      zur Abwicklung eines Produkts im digitalen     EK Design seine Kunden aber auch weiterhin                       Lieferanteninnovationstag in Nizhny
      Umfeld mit dem Ziel der Optimierung des lo-    mit den bewährten Engineering-Dienstleis-                        Novgorod.
      gistischen Flusses, der Ergonomie und der      tungen über den gesamten Produktentwick-
      Einhaltung der Anforderungen der Kunden.       lungsprozess.                                                    Infos und Anmeldung bei: Matthias
                                                                                                                      Koller, matthias.koller@biz-up.at, +43
                                                                                                   bezahlte Anzeige

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      operativen Personals. Die Gruppe benutzt

6   AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
INTERNATIONALISIERUNG

 Russland schüttelt Krise ab
Die kalten Zeiten für Autohersteller in Russland scheinen vorüber zu sein. Das                        für unsere Produkte LKW-Ladekran und
belegen Zuwachszahlen bei den Fahrzeugzulassungen. Der bisher strenge Au-                             Forst- u. Recyclingkrane, Railway Systeme,
towinter könnte nun zum europäischen Autofrühling werden.                                             Mitnahmestapler, Hubarbeitsbühnen, Teles-
                                                                                                      kopkrane und Abrollkipper.
Experten schätzen das russische Marktpo-          Unternehmen aus Asien wie KIA, ISUZU und            Russland hat enormen Nachholbedarf und
tenzial sogar so stark ein, dass Deutschland      FAW auf den Plan, die die Russland-Produkti-        auch in Zukunft ein beträchtliches Wachs-
bald als größter Automarkt Europas von den        on ausweiten wollen. Great Wall investiert 200      tumspotenzial für unser Produkte.
Russen abgelöst werden könnte. Im Vergleich       Mio. USD in ein neues Werk in Tula, Lifan baut
zu 2016 stiegen die Absatzzahlen nämlich um       seit 2015 um 300 Mio. USD in Lipezk und             Wie hat Palfinger die Marktdurchdringung
satte elf Prozent. Dazu trugen 18 Prozent Stei-   Mazda Sollers errichtet in Wladiwostok ein          in Russland geschafft?
gerung alleine im September 2017 bei – in den     Motorenwerk. FAW und die Sumotori Gruppe            Der Zugang zum russischen Markt mit ent-
EU-Ländern waren es nur zwei Prozent. Die         planen ebenfalls ein neues Werk.                    sprechender Marktdurchdringung wurde
Zahl der Russen ohne Auto ist noch enorm,                                                             durch jahrelange intensive Marktbearbeitung
weshalb die Autobauer bei einer Normalisie-       Russische Technologien mit Zukunft                  mit lokalen Vertriebs- u. Serviceniederlassun-
rung der Wirtschaftsbeziehungen zu Russland       Während die Absätze seit 2013 stagnierten,          gen geschafft (natürlich mit dem besten und
mit einem gewaltigen Wachstum rechnen.            gab es bei der Weiterentwicklung der tech-          innovativsten Produkt in unserem Segment).
                                                  nologischen Fähigkeiten keinen sichtbaren           Zusätzlich wurden durch Akquisitionen
Deutsche Hersteller erwarten mehr                 Stillstand. Der russische Marktführer Kamaz         im Jahr 2011 (Fa. INMAN – Hersteller von
von Russland                                      will ab 2018 autonom fahrende LKW testen            Knickarmkranen) und 2014 (PM Group –
Derzeit werden in Russland vor allem teure        und bis 2020/2015 in Serie produzieren. Ein         Hersteller von Forst- u. Recyclingkranen)
Autos mit hohen Gewinnspannen verkauft,           selbstfahrendes Minibus-Shuttle konnte Ka-          lokale russische Hersteller zu 100 Prozent
Daimler steht dabei an der Spitze der Ver-        maz bereits beim Moskauer Automobilsalon            übernommen. Dies hilft uns speziell in Zeiten
kaufszahlen. Das animierte den Nobelmar-          präsentieren. AwtoWAZ widmet sich in den            von Sanktionen seitens Europa gegenüber
kenhersteller auch dazu, 2018 ein neues Werk      kommenden Jahren dem Facelifting seiner             Russland, als lokaler „russischer“ Hersteller
bei Moskau für den Bau von SUV-Modellen           Lada-Modelle und der Weiterentwicklung von          zu gelten und dadurch konnten wir Marktan-
und E-Klasse-Limousinen zu errichten. Ab          Elektromobilität und Connected Mobility bzw.        teile in den letzten Jahren ausbauen. Zusätz-
2019 sollen dort jährlich bis zu 30.000 Fahr-     der Ausstattung mit smarten Funktionen, die         lich wurden vor zwei Jahren dann noch zwei
zeuge produziert werden können. Auch BMW          per Smartphone gesteuert werden können.             Joint-Ventures mit dem größten LKW Her-
prüft die Errichtung eines Werkes in Kali-        Quellen: automobilwoche.de, gtai.de im Fokus 2016   steller KAMAZ gegründet.
ningrad, wo es seit fast 20 Jahren eine gute                                                          Diese Zusammenarbeit sollte uns helfen, ei-
Kooperation mit dem Auftragshersteller Awto-
tor gibt. BMW will in den wachsenden Markt
                                                  Palfinger mit                                       nerseits Komplettsysteme mit Aufbau (LKW
                                                                                                      + Kran) anbieten zu können und andererseits
mehrere hundert Millionen Euro investieren.       Erfolg in Russland                                  helfen wir KAMAZ dabei, ein internes Zylin-
Seit Ende letzten Jahres führt auch VW wieder                                                         der-Fertigungswerk auf modernsten Stand
Gespräche über Kooperationen in Russland.         Ein Unternehmen, das bereits seit Jahren            zu bringen.
GAZ Group, eine Hersteller leichter Nutzfahr-     in Russland erfolgreich ist, ist die Palfinger
zeuge und im Besitz des Oligarchen Oleg De-       AG, Hersteller von hydraulischen Hebe- und          Was waren für Palfinger die größten Hürden
ripaska, wird als geeigneter Partner gesehen.     Ladevorrichtungen. Über Erfahrungen auf             für Geschäfte mit Russland?
Geschäftliche Beziehungen zwischen VW und         dem russischen Markt sprachen wir mit Rai-          Palfinger musste lernen, mit den lokalen rus-
GAZ bestehen bereits auf deutschem Boden,         ner Bodenhofer, Global Supplier Manage-             sischen Gegebenheiten und der Mentalität
wo das VW Motorenwerk Salzgitter einen            ment bei PALFINGER Group.                           umzugehen – im Endeffekt waren die Hürden
Großauftrag für GAZ abarbeitet.                                                                       deutlich geringer, als vielfach angenommen.
                                                  Warum ist für Palfinger der russische Markt         Wichtig ist, lokales russisches Management
Nicht nur die Deutschen wollen in Russland        interessant?                                        vor Ort zu haben und es wurden auch nach
investieren. Die russischen Marktzahlen und       Russland ist für die Palfinger Gruppe seit Jah-     den Akquisitionen die entscheidenden Positi-
die daraus abgeleitete Entwicklung ruft auch      ren ein sehr interessanter Absatzmarkt              onen mit lokalen Personen besetzt. Zusätzlich
                                                                                                      hat Palfinger mittlerweile auch in neue Werke
                                                                                                      investiert und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen
                                                                                                      in Russland gesichert und ausgebaut. Aktuell
                                                                                                      ist in der Palfinger Gruppe jeder fünfte Mitar-
                                                                                                      beiter ein Russe.
                                                                                                      Eine Herausforderung ist sicherlich der loka-
                                                                                                      le Beschaffungsmarkt, der in Russland noch
                                                                                                      nicht entsprechend ausgebaut ist und dadurch
                                                                                                      Importe aus Europa oder Asien erfordert.
                                                                                                      Russland ist alles in allem eine Erfolgsstory in
                                                                                                      einem äußerst interessanten Markt.

                                                                                                                     AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018   7
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
AC-PARTNER
    Die wichtigsten Hersteller und Zulieferer in Russland

    Hersteller                                                                                   1, 17, 18, 19, 32, 35
    1   AVTOVAZ                              Toljatti
    2   KAMAZ                                Nabereyhnze Chelnz
    3   GAZ Group                            Nizhny Novgorod
                                                                                                                                   Vs
    4   Sollers                              Moscow
    5   VOLVO TRUCKS EAST                    Kaluga
                                                                                                                         St. Petersb
    6   AVTOTOR Holding                      Moscow
    7   Toyota Motor Manufacturing Russia    Taganrog
    8   TagAZ                                Taganrog                            4, 6, 13, 15, 20, 37
    9   Hyundai Motor Manufacturing Rus      St. Petersburg
    10 PSMA Rus                              Kaluga
    11 Nissan Manufacturing                  St. Petersburg
    12 Ford Motor Company                    Moscow
                                                                                                                  MOSCOW
    14 Derways                               Cherkessk                                                                         26
                                                                           5, 10, 15, 30
    15 Volkswagen Grup Rus                   Moscow                                                                      Dobrino
                                             Kaluga                                                            Kaluga
                                             Nizhny Novgorod
    16 BAW-RUS                               Ulyanovsk
                                                                                                                              16, 31

                                                                               1, 17, 18, 19, 32, 35                     Ulyanovsk
    Zulieferer
    17 Brose Togliatti Automotive LLC        Toljatti
    18 Eberspächer Avtovazagregat
                                                                                                                            Toljatti
        Exhaust Systems LLC                  Toljatti
    19 Edscha Togliatti LLC                  Toljatti
                                                                                                                                       Sa
                                                                                            8
    20 FEV Rus                               Moscow
    21 Formel D Russland                     St. Petersburg                                  Taganrog
                                             Vsevolozhsk
    22 HellermannTyton                       St. Petersburg
                                                                                                          14
    23 Kiekert Rus LLC                       Naberezhnye Chelny                                 Cherkessk
    24 LEONI RUS                             Naberezhnye Chelny
    25 MANN+HUMMEL                           Naberezhnye Chelny
    26 MAHLE RUS                             Dobrino
    27 Robert Bosch Saratow                  Engels
    28 Bosch Power Tools Werk Engels         Engels
    29 Robert Bosch Samara LTD               Samara
    30 SCHERDEL Kaluga                       Kaluga
    31 Schaeffler Manufacturing Rus          Ulyanovsk
    32 mefro wheels Russia Plant Togliatti   Toljatti
    33 mefro wheels Russia Plant Zainsk      Zainsk
    34 Witzenmann Russia GmbH                Ufa
    35 Woco Rus                              Toljatti
    36 ZF Russia                             St. Petersburg
    37 ZF Russia                             Moskau
    38 ZF KAMA                               Naberezhnye Chelny
                                                                  Quelle: AußenwirtschaftsCenter Moskau

8   AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
INTERNATIONALISIERUNG

   12, 21
 sevolzhsk
burg

            3, 15

 Nizhny Novgorod

                         2, 23, 24, 25, 38

     Naberezhnye Chelny
                                  33
    29
                    34     Zainsk
amara
             Ufa

                                             AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018   9
Quarterly - Effi ziente Prozesse in der Produktion Tendenzen und Umbrüche - A2LT
KOOPERATIONEN

     Testumgebung DigiTrans und Leitprojekt „Connecting
     Austria“ arbeiten zusammen
     Am 15. Dezember 2017 erteilte die FFG (österreichische Forschungsförderungsge-                     „Connecting Austria“ mit kompetenten
     sellschaft) dem ambitionierten Projekt DigiTrans, das der Automobil-Cluster für au-                Konsortialpartnern
     tonomes Fahren initiiert hat, die Förderzusage. Zusätzliche Unterstützung kommt                    Mit dem Thema „automatisierte LKW-Kon-
     vom Land OÖ. Das Forschungsleitprojekt „Connecting Austria“ darf sich ebenfalls                    vois“ beschäftigen sich gemeinsam die Unter-
     über eine Förderung freuen. Die beiden Projekte arbeiten in Zukunft zusammen.                      nehmen Andata, Siemens Österreich, Swarco
                                                                                                        Futurit, Transdanubia, Virtual Vehicle und der
     DigiTrans heißt das Projekt, das seit Dezem-    Erste Projekte starten bereits in den Um-          Automobil-Cluster OÖ sowie die Forschungs-
     ber 2015 in Sondierung war und nun vom Au-      setzungsfeldern „Automatisiertes Fahren            partner HiTec Marketing (Projektleitung), IES-
     tomobil-Cluster und den Konsortialpartnern      zur Unterstützung der In- und Outbound             TA, Kuratorium für Verkehrssicherheit KfV, FH
     aufgebaut wird. DigiTrans ist - neben ALP.      Logistik“, „Automatisierung von multimo-           OÖ Logistikum Steyr, Software Competence
     lab in der Steiermark - die zweite vom bmvit    dalem Transport und Umschlag“, „Automa-            Center Hagenberg (SCCH), die TU Wien und
     geförderte Testregion für autonomes Fahren.     tisches Rangieren von Sonderfahrzeugen             die Universität für Bodenkultur – CNL.
     Das Projektvolumen umfasst für die nächs-       am Betriebsgelände, Hafen, Flughafen“ und
     ten fünf Jahre 7,5 Millionen Euro, von denen    „Bedarfsorientierter Einsatz automatisierter
     das bmvit (Innovationssektion) und das Land     Lösungen in der Citylogistik“. „Die Zusam-
     Oberösterreich gemeinsam 3,75 Millionen         menarbeit mit einem Projekt, das sich speziell
     Euro als Förderung beisteuern.                  mit automatisierten LKW-Konvois beschäf-
                                                     tigt, ist auch für die Verifizierung der Testum-
     „Connecting Austria“ ist ein Leitprojekt, das   gebung von Bedeutung“, sieht Komatz den
     sich um das Wiener Forschungsinstitut HiTec     Nutzen für DigiTrans.
     Marketing formiert hat. Es beschäftigt sich
     vor allem mit dem Thema „energieeffiziente      DigiTrans: Branchengrößen machen mit
     automatisierte LKW-Konvois“. Die Synergien      Gründungspartner von DigiTrans sind neben
     zwischen beiden Projekten waren schnell ge-     dem Automobil-Cluster das AIT (Austrian In-
     funden und eine Zusammenarbeit der beiden       stitute of Technology GmbH), LOGISTIKUM
     Konsortien wird umgesetzt.                      Steyr, IESTA (Institut für innovative Ener-
                                                     gie- & Stoffaustauschsysteme e.V.) und die
     Testumgebung zur Erforschung neuer              LCM (Linz Center of Mechatronics GmbH).
     Technologien                                    17 Unternehmen wie z.B. die Industrie-Lo-
     „Unser Hauptziel im Projekt DigiTrans ist es,   gistik-Linz GmbH, ASFINAG Autobahnen-
     eine Vielzahl von F&E-Projekten für automa-     und Schnellstraßen- Finanzierungs- Ak-
     tisiertes Fahren umzusetzen und den Autozu-     tiengesellschaft, Ennshafen OÖ GmbH,
     lieferern und Herstellern eine gut ausgestat-   Flughafen Linz GesmbH, MAN Truck & Bus
     tete Testumgebung zur Erforschung neuer         Österreich AG, Rosenbauer International            Bild: Schildorfer, 2012

     Technologien zu bieten“, skizziert Wolfgang     AG, Reform-Werke Bauer & Co Gesellschaft
     Komatz, Manager des Automobil-Clusters,         m.b.H., Hödlmayr Logistics GmbH u.a. lie-          Dr. Wolfgang Schildorfer, Leiter des Pro-
     die Ambitionen von DigiTrans.                   fern bereits wichtigen Input.                      jektes “Connecting Austria” zur geplanten

10   AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018
KOOPERATIONEN

Zusammenarbeit: „Die Vorteile der Zusam-                       ner Mobilitätssektor mit der – auch weiterhin reich eine inhaltliche Ergänzung zum PKW-Au-
menarbeit sehe ich zum einen personell – es                    in den nächsten Jahrzehnten – höchsten Dy- tomatisierungsschwerpunkt in der Steiermark.“
arbeiten dieselben Schlüsselpersonen (For-                     namik und enorm wichtig für Oberösterreich
scherInnen und ProjektmitarbeiterInnen) in                     ist. „Aus Sicht von Connecting Austria ist die Der Hauptnutzen der Zusammenarbeit mit
beiden Projekten und somit kann ein sehr                       Kombination von Automatisiertem Fahren und DigiTrans liegt für Schildorfer in der starken
früher Lern- und Wissenstransfer zwischen                      Güterverkehr in Form von energieeffizienten Vernetzung bei der projektbegleitenden In-
Connecting Austria und DigiTrans erfolgen.                     LK W-Konvois                                                                   formations- und
Viel tazides Wissen hängt an Schlüsselper-                     daher     Schlüs-    „Die    Digitalregion    Oberösterreich        erhält     Wissensver tei-
sonen. Der Hebel für die oberösterreichische                   selthema       für   durch    das   Leitprojekt  DigiTrans      weiteren       lung (Knowled-
F&E-Landschaft ist somit ein doppelter. Zum                    Österreichs Inf- Antrieb.“ LH-Stv. Dr. Michael Strugl                          ge      Spillovers).
anderen ist das Thema energieeffizienter Gü-                   rastrukturbetrei-                                                              „ C o n necting
tertransport mit LKW-Konvois (Platooning) in                   ber (höherrangiges Straßennetz) sowie der       Austria Lernergebnisse    fallen auf fruchtbaren
Connecting Austria der Hauptinhalt und in Di-                  vor allem in Oberösterreich starken Logistik- Boden und haben somit einen höheren Impakt.
giTrans ein wesentlicher Use Case. Frühe Ler-                  industrie. Es geht vorrangig um die Vorberei- Diese Vernetzung ist die Basis für schnelleres
nergebnisse aus dem Leitprojekt Connecting                     tung österreichischer Schlüsselakteure auf Lernen, bessere F&E-Ergebnisse, der Validie-
Austria werden in die Aufsetzung der Testum-                   die internationalen Herausforderungen (Auto- rung von Zwischenresultaten und vor allem
gebung DigiTrans einfließen.“                                  matisierung, Digitalisierung, erhöhter Wettbe- der effizienten Verbreitung der Lernergebnisse
Warum gerade der Güterverkehr im Mittel-                       werbsdruck, etc.). Weiters ist die Positionie- in Politik, Industrie und Forschung.“
punkt der Projekte steht, erklärt Wolfgang                     rung des Themas „Automatisiertes Fahren im www.testregion-digitrans.at
Schildorfer damit, dass der Güterverkehr je-                   Güterverkehr und der Logistik“ in Oberöster- www.connecting-austria.at

Die Transformation zur Smart Production
Die VESCON Systemtechnik mit Sitz in der Oststeiermark ist ein etablierter Hersteller von Sondermaschinen und Prüf-
ständen. Ein weiteres Standbein des innovativen Gleisdorfer Unternehmens ist die Entwicklung von maßgeschneiderten
Softwarelösungen. Diese ungewöhnliche Kombination hat man sich nun zu Nutze gemacht.

                                                                                                                 Verfügbarkeits- und Qualitätsdaten direkt in
                                                                                                                 den Steuerungen der einzelnen Anlage ab-
                                                                                                                 gegriffen. Über Standort-, Werkshallen- und
                                                                                                                 Anlagen-Dashboards können Status und Ef-
                                                                                                                 fizienz der Produktion (OEE/TEEP) jederzeit
                                                                                                                 abgerufen werden, ganz egal ob am Tablet un-
                                                                                                                 terwegs oder am PC im Büro. LIVE-Trends und
                                                                                                                 Verteilungen sämtlicher Messwerte gehören
                                                                                                                 ebenso zu den integrierten Funktionen, wie
                                                                                                                 automatische Alarmierungen bei der Über-
                                                                                                                 schreitung von Warngrenzen. So kann mit
                                                                                                                 HIBERION Qualitätsverlusten proaktiv entge-
                                                                                                                 gengewirkt werden.
                                                                                                                 Durch das aufgezeigte Optimierungspoten-
                                                                                                                 zial der Taktzeiten können die Produktivität
                                                                                                                 und Wettbewerbsfähigkeit der Anlagen konti-
Vollautomatische Produktionsanlage mit integrierten Prüfstationen für Zündaktuatoren
                                                                                                                 nuierlich gesteigert werden, Effizienzverluste
Herausforderung: hohe Typenvielfalt bei kürzesten Taktzeiten und niedrigen Rüstzeiten.
Bild: VESCON Systemtechnik                                                                                       frühzeitig erkannt und die notwendigen inter-
                                                                                                                 nen Abläufe in der Produktion besser geplant
HIBERION heißt das neue BDE/MES-Sys-                           rischen Pápa in eine Smart Factory trans-         werden. Aus Kundensicht bedeutet das u. a.
tem, das ganz im Fokus von Industrie 4.0 und                   formiert. Elf Produktionsanlagen von sechs        genauere Auskünfte bezüglich Liefertermine.
Smart Production in enger Zusammenarbeit                       unterschiedlichen Herstellern wurden bereits      Je besser Zeit-, Personal- und Maschinenka-
mit ausgewählten Kunden entwickelt wurde                       mit HIBERION ausgestattet. Vier zusätzliche       pazitäten erfasst sind, desto besser können
und nun neue Möglichkeiten in der Produk-                      Anlagen am Hauptsitz in Österreich folgen.        Termine geplant und gesteuert werden. Unzu-
tionsoptimierung und Effizienzsteigerung er-                   Ein hoher Stellenwert wurde dabei auf die         friedene Kunden aufgrund nicht eingehaltener
öffnet.                                                        100-prozentige Vergleichbarkeit der Perfor-       Termine und Fristen gehören der Vergangen-
So wurde für die Firma Hirtenberger AG ein                     mance der unterschiedlichen Produktions-          heit an, die Kundenzufriedenheit steigt.
kompletter Produktionsstandort im unga-                        anlagen gelegt. Daher werden die Leistungs-,      www.vescon.com

                                                                                                                                 AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018   11
AC-PARTNER

     Keysight Technologies Austria GmbH

     Führender Messtechnikhersteller unterstützt
     Nachwuchswissenschaftler
     Keysight Technologies Inc. mit Hauptsitz in Kalifornien ist das weltweit führende Unternehmen in den Bereichen elektroni-
     sche Messtechnik und innovative Testlösungen im Bereich Hardware und Software. Mit der Keysight Technologies Austria
     GmbH ist das US-Unternehmen seit elf Jahren auch in Österreich vertreten.

                                                                                                Lieferant für Automotive-, Energie- und Batterieindustrie
                                                                                                Das Keysight Produkt Portfolio umspannt einen breiten Bogen und
                                                                                                beinhaltet führende Testkonzepte unter Anderem für den Automoti-
                                                                                                ve-, den Energie- und den Batteriesektor. Der Anwendungsbereich
                                                                                                umfasst dabei sowohl Forschung und Entwicklung als auch Produk-
                                                                                                tion und Qualitätskontrolle. Einige Stichworte dazu sind: Wireless und
                                                                                                Connected Car, Automotive Radar, Automotive Functional Testing, Po-
                                                                                                wer Semiconductors, Battery R&D mit Nanotechnology sowie Battery
                                                                                                Forming und Qualitätssicherung. Eine spannende Entwicklung sind die
                                                                                                „Regenerative Power Systems RPS7900A“. Dabei handelt es sich um
                                                                                                dynamische, rückspeisefähige Hochleitungs DC-Quellen und Senken,
                                                                                                die im Bereich Komponententest, Batterie Emulation und Batterie For-
                                                                                                ming zum Einsatz kommen. Es werden dabei Spannungen bis 950 V
                                                                                                und im Gruppenbetrieb Leistungen bis 100 kW+, abgedeckt. Ein wei-
                                                                                                teres Highlight in der Produktpalette ist der neue „Self Discharge Ana-
                                                                                                lyzer BT2152A“ mit der dazugehörigen Software Plattform. Das Gerät
     v.li.: Ferry Kienberger (Keysight Austria General Manager), Manuel Kasper (Keysight Labs
     Technical Lead). Bild: Keysight Technologies Austria GmbH                                  ermöglicht es mit einem neuartigen Verfahren, die Selbstentladerate
                                                                                                von Batterien in einem Bruchteil der Zeit, die bisher nötig war, zu be-
     Keysight Technologies Austria GmbH ist ein Forschungsunternehmen                           stimmen (eine Stunde statt Wochen). Dabei werden bis zu 32 Kanäle
     und Teil der zentralen Keysight Laboratories, mit einer Niederlassung in                   gleichzeitig gemessen.
     Linz und Wien. Seit elf Jahren forscht in Linz ein Team von Ingenieuren,
     Physikern, Chemikern und Materialwissenschaftlern an verschiede-
     nen Technologien im Bereich Nanotechnologie, Batteriesysteme und
     Hochfrequenzsysteme. Kürzlich wurde etwa ein Hochfrequenz-mi-
     kroskop (Scanning Microwave Microscope) entwickelt, das mehrere
     Preise gewonnen hat, etwa den R&D Top 100 Award, als eine der 100
     wichtigsten R&D Entwicklungen weltweit.

     Ausbildung junger Forscher
     Das Keysight Linz Team ist international verknüpft mit Universitäten,
                                                                                                Bild links: Regenerative Power System RPS7900A. Bild rechts: Self Discharge Analyzer
     Forschungsinstituten und Firmen und war Partner in mehr als 15 EU                          BT2152A. Bild: Keysight Technologies Austria GmbH

     und FFG Forschungsprojekten im Bereich der Energieforschung, Mate-
     rialien und Nanotechnologie. Auch ist für Keysight Technologies Austria                    Internationaler Player auf höchstem Level
     GmbH die Ausbildung von jungen Nachwuchswissenschaftlern wich-                             Keysight Labs Linz ist aufgrund der Kompetenz und einem weltwei-
     tig. So bietet Keysight Labs Linz zahlreiche Trainings fuer Doktoranden                    ten Netzwerk optimal geeignet, neue Lösungen zu realisieren – von
     im Rahmen von EU Projekten an. Keysight Labs Linz ist etwa Part-                           der Grundlagenforschung bis hin zu Demonstratoren in der in-line
     ner von mehreren H2020 Marie Curie ITNs (initial training networks),                       Produktion von Batterien. Gemeinsam mit der Keysight Automotiv
     in denen Doktoranden industrienahe wissenschaftliche Aussbildung                           und Batterie Abteilung entwickelt das Unternehmen Einzelprüfplätze
     bekommen. Keysight ist desweiteren auch Co-Organisator einer in-                           bis hin zur Planung und Implementierung gesamter Labore mit meh-
     ternationalen Nanotechnologie-Konferenz, die jedes Jahr in Linz am                         reren hundert Testkanälen. Eine eigene Abteilung beschäftigt sich mit
     Institut für Biophysik der Johannes Kepler Universität stattfindet. Ferry                  Automotive-, Batterie- und Energiesystemen. Keysight hat weltweit
     Kienberger, General Manager der Keysight Austria GmbH unterstreicht                        mehr als 13.000 Mitarbeiter und ein eigenes zentrales Forschungs-
     dabei den wichtigen Beitrag für den Standort Oberösterreich: „Es ist                       labor, Keysight Laboratories, in dem über 400 Forscher neue Break-
     uns ein großes Anliegen, das Keysight Labs Linz Team weiter wachsen                        through-Technologien entwickeln.
     zu lassen und in die oberösterreichische und österreichische Techno-
                                                                                                                                                                                       bezahlte Anzeige

     logie-Strategie vermehrt zu integrieren. Die Zusammenarbeit mit lo-                        Keysight Labs Linz,
     kalen Firmen und Forschungsinstituten schafft dabei einen Mehrwert,                        Gruberstraße 40, 4020 Linz
     der beiden Seiten hilft, um an der Spitze der weltweiten Technologie-                      ferry_kienberger@keysight.com
     entwicklung zu stehen.“                                                                    www.keysight.com

12   AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018
VERANSTALTUNGEN

KVP-Branchentreff am 24. April in Linz-Hörsching

Gewürzhersteller und Autoindustrie arbeiten
in Plattform zusammen
Wenn Automobilzulieferer sich bei einem Gewürzproduzenten über die Betriebsprozesse informieren, dann nicht etwa,
weil man Autos ein besseres Aroma verleihen möchte. Vielmehr geht es bei dem Firmenbesuch, der die Teilnehmer aus
der Autoindustrie in das Werk der Almi GmbH führt, um Verbesserungspotenziale in der Produktion. Der Firmenrundgang
findet am 24. April im Rahmen des 12. KVP-Branchentreffs des Automobil-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business
Upper Austria statt.

Seit 2017 ist die Almi GmbH Mitglied der KVP-Plattform des Auto-          kontinuierlichen Verbesserung ein, die für manchen Teilnehmer zur In-
mobil-Clusters und tauscht sich regelmäßig mit Unternehmen der            itialzündung werden, um dem KVP im Unternehmen den nötigen Stel-
Automobil- und der Kunststoffbranche über Kontinuierliche Verbesse-       lenwert zu verschaffen. Eine KVP-Plattform sorgt seit ??? auch unterm
rungsprozesse (KVP) in den Unternehmen aus.                               Jahr für den intensiven Austausch beteiligter Unternehmen. Daraus
Viele Prozesse sind in produzierenden Unternehmen gleich, egal, wel-      entstehende gemeinsame Projekte und Kooperationsfördermöglich-
cher Branche sie angehören. Kontinuierliche Verbesserungsschritte         keiten werden in dieser Plattform generiert. Der Programmpunkt des
können nach gleichen Mustern und Methoden in unterschiedlichen            Workshops beim 12. KVP-Branchentreff widmet sich genau dieser
Unternehmen umgesetzt werden. Beim Firmenrundgang im Almi Werk            Plattform und dem Generieren neuer Ideen und Ansätze für die Indust-
in Oftering werden ähnliche Prozesse sichtbar und Anwendungsbei-          riebetriebe. Weitere Teilnehmer sind jederzeit gern willkommen.
spiele für KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) können vom
Gewürz auf Autozulieferteile oft mit wenigen Anpassungen angewen-
det werden.

Auch die EREMA Engineering Recycling Maschinen und Anlagen
GmbH ist Mitglied der KVP-Plattform und zeigt bei einem spannenden
Firmenrundgang, wie KVP effizient eingesetzt werden kann und wel-
che Vorteile sich das Unternehmen daraus erarbeitet hat.
Die KVP-Manager von Unternehmen wie Geberit Österreich oder Ato-
mic Austria GmbH zeigen, wie man mit einfachen und wirkungsvollen
Methoden kontinuierliche Schritte nach vorne macht.

KVP-Plattform stiftet erfolgreiche Zusammenarbeit
Der KVP-Branchentreff des Automobil-Clusters bringt seit zwölf Jah-
                                                                                 12. KVP-Branchentreff des Automobil-Clusters
ren KVP-Verantwortliche und –interessierte (hauptsächlich aus der
                                                                                 24. April 2018
Automobil- und Kunststoffindustrie) zusammen und dient vor allem
                                                                                 Flughafen Linz-Hörsching, 1. Stock, Sky Loft
dem Erfahrungsaustausch. Branchenfremde Unternehmen bringen
zu diesen Themen oft verblüffend einfache und wirksame Ideen zur

Effiziente Mobilität – Neue Wertschöpfungsketten:
Das Rennen ist eröffnet!
Roadmap to Efficient Mobility (R2EM) ist eine Schwer-                     bil-Clusters (AC) bereits umgesetzt werden. Der E-Truck von MAN,
punktinitiative des Automobil-Clusters der oberösterreichi-               Leichtbau-Elektromotoren des Automobilzulieferers Miba oder die re-
schen Wirtschaftsagentur Business Upper Austria. R2EM                     volutionären Batteriesysteme von Kreisel Electric sind nur einige Pro-
soll sicherstellen, dass der derzeitige Wandel der Mobilität              jekte, die die Richtung für die Region Oberösterreich anzeigen. Die hier
für die Zulieferunternehmen der Region zur Chance und                     bestehenden Stärkefelder sollen durch die Initiative des AC auf Partne-
nicht zur Bedrohung wird.                                                 runternehmen des gesamten Netzwerks ausgeweitet werden.

Automotive-Zulieferer stellen sich vermehrt die Frage, was die Mobili-    Mit der Roadmap to Efficient Mobility (R2EM) wird ein Rahmen ge-
tät von morgen für die Produktentwicklung von heute bedeutet. Leicht-     boten, in dem sich Zulieferbetriebe gemeinsam diesen Herausforde-
baulösungen sind ein Aspekt, um die Effizienz in der Mobilität zu stei-   rungen stellen können. Neben dem Erfahrungsaustausch steht das
gern. Komponenten für alternative Antriebssysteme stellen eine weitere    Initiieren und Begleiten von Kooperationsprojekten dabei im Fokus.
Chance dar – doch welche Konzepte werden sich durchsetzen?                Die Überleitung in einen praxisnahen Demobetrieb sowie der Transfer
Die Relevanz des Wandels hin zu effizienten Antrieben zeigt sich in       in Richtung potenzieller Kunden ergänzen die Aktivitäten innerhalb
den Projekten regionaler Leitbetriebe, die im Netzwerk des Automo-        der R2EM.

                                                                                                                  AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018   13
INTERVIEW

      Die Smart Factory von morgen nimmt bei Magna Steyr heute schon Gestalt an. Bild: Magna Steyr

     „Wandel erfordert ein Erweitern
     der Kenntnisse”
     Im Gespräch mit dem Automobil-Cluster: Michael Druml, Global Director Purchasing & Logistics und Christoph Krammer,
     Technologie Steuerung Contract Manufacturing bei Magna Steyr.

                                                                    Welche grundlegenden Veränderungen gab
                                                                    es in den letzten Jahren im Bereich Supply
                                                                    und Logistik?
                                                                    Michael Druml: Ehemalige Schlagwörter der
                                                                    Supply Chain wie „Geofencing“, „Pick by light“,
                                                                    „Dispo-Cockpit“, „Big Data Analytics“ usw.
                                                                    sind bei uns Realität geworden.
                                                                    Eine der großen Veränderungen sehe ich in
                                                                    der steigenden Anzahl von „Just in Sequen-
                                                                    ce“-Anlieferungen. Das heißt, Module und
                                                                    Komponenten werden in einer genau defi-
                                                                    nierten Baureihenfolge sechs Tage vorher
                                                                    eingeplant und entsprechend minutengenau
                                                                    dem Produktionsband zugeführt – mitunter
     Michael Druml, Bild: Magna Steyr                               aus Entfernungen von mehreren hundert Ki-         Christoph Krammer, Bild: Magna Steyr

                                                                    lometern. Eventuelle Abweichungen erfordern
     Magna Steyr hat in Österreich eines der                        höchste Flexibilität der Logistikmannschaft.      ten in bestehende Fertigungslinien dar, um
     modernsten Werke der Automobilindustrie.                                                                         Umbauten in den kurzen Shut-down-Zeiten
     Welche Auswirkungen hatte die Moderni-                         Produziert eine digitalisierte Fabrik die bes-    realisieren zu können. Der Trend zur virtu-
     sierung auf Ihre Zulieferer?                                   seren Autos?                                      ellen Entwicklung von Fahrzeugen hält an
     Michael Druml: Das Ziel ist das gleiche ge-                    Christoph Krammer: Die Zielsetzungen un-          und dadurch ist es unumgänglich, auch die
     blieben: eine effiziente, kostenoptimale Ver-                  serer Digital und Smart Factory sind es, un-      virtuelle Fabrik zu forcieren. Das Ziel unserer
     sorgung der Produktionslinien mit qualitativ                   sere Fahrzeugfertigung effizienter, schneller     Smart Factory ist es, die Flexibilität unserer
     hochwertigem Material.                                         und günstiger zu machen – und das bei ei-         Gesamtfahrzeugfertigung weiter zu steigern,
     Die Auswirkungen auf die Lieferanten erge-                     ner gesteigerten Qualität. Die Digital Factory    um besser auf Veränderungen des Marktes
     ben sich in erster Linie in den Bereichen Kom-                 hat das primäre Ziel, die Durchlaufzeit von       hinsichtlich Volumen und Produkte reagieren
     munikation, Datentransfer und Transparenz                      der Konzeptphase bis zur Serienproduktion         zu können. Alle unsere Maßnahmen im Be-
     entlang der gesamten Wertschöpfungskette                       durch virtuelle Planung und Absicherung           reich der digitalisierten Fabrik zielen darauf
     – vom Sublieferanten bis hin zur Auslieferung                  zu verkürzen. Dies stellt auch die Basis für      ab, bessere Fahrzeuge in kürzerer Zeit für
     der fertigen Fahrzeuge.                                        die rasche Integration von weiteren Produk-       unsere Kunden zu fertigen.

14   AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018
INTERWIEW

Was versteht man bei Magna unter dem                          In welchen Bereichen profitieren die Men-           Wie hat sich die Zahl der Mitarbeiter seit dem
„virtuellen Zwilling“ und was kann er?                        schen von den digitalisierten Vorgängen?            Vormarsch der Digitalisierung verändert?
Christoph Krammer: Der virtuelle Zwilling                     Wo gibt es Nachteile für die Belegschaft?           Christoph Krammer: Durch die Digitalisie-
stellt das Abbild der realen Welt dar. Es gilt,               Christoph Krammer: Digitalisierte Vorgänge          rung kommt es primär zu einer Verlagerung
Produkt, Prozess und Ressourcen (wie Werk-                    sind seit geraumer Zeit im Einsatz und sowohl       der Tätigkeiten. Den Fachkräftemangel in
zeuge, Anlagen und Infrastruktur) virtuell im                 aus dem privaten wie auch dem beruflichen           Bereichen wie Automatisation, Robotik, IT,
ständigen Abgleich mit der Realität verfüg-                   Umfeld nicht mehr wegzudenken. Die Mitar-           Simulation oder Data Scientists spüren wir
bar zu haben. Die Entwicklung, Simulation,                    beiter profitieren überall dort, wo ihnen die       täglich. Die Anforderungen an die Mitarbeiter
Planung bis hin zur Steuerung erfolgen dabei                  Arbeit erleichtert wird. Wenn z. B. der Prüfum-     ändern sich und es entstehen teilweise völlig
virtuell. Der Vorteil besteht darin, bereits früh-            fang auf einem Tablet vorgegeben wird und           neue Berufsfelder.
zeitig auf einer gemeinsamen Datenbasis zu                    die Ergebnisse direkt dokumentiert werden
arbeiten, Abweichungen zu erkennen und ge-                    können – das erleichtert den Arbeitsprozess         Wie investieren Sie in die Aus- und Weiter-
gensteuern zu können.                                         unserer Mitarbeiter. Generell bedeutet die          bildung der Mitarbeiter im Zusammenhang
Der virtuelle Zwilling dient auch dazu, die vor-              Bereitstellung von kontextabhängigen Infor-         mit der Erweiterung digitaler Prozesse im
liegenden Informationen direkt in die nächs-                  mationen an den Mitarbeiter zum richtigen           Unternehmen?
ten Prozessschritte ausleiten zu können, zum                  Zeitpunkt einen großen Vorteil.                     Christoph Krammer: Die Aus- und Weiter-
Beispiel den Prozessfluss der Rohbauanlage                                                                        bildung sind integrierte Bestandteile der Aus-
in die Programmierung der Roboter, oder die                   Eine Herausforderung stellt der Wandel dar,         rollung digitaler Prozesse. Einerseits geht es
Landkarte der Fabrik als Basis für die Naviga-                der eine Veränderung der Anforderungen mit          um die Schulung der Mitarbeiter im Umgang
tion der fahrerlosen Transportsysteme.                        sich bringt und ein regelmäßiges Erweitern          mit den Lösungen, andererseits auch um die
                                                              der Kenntnisse erforderlich macht.                  Nutzung der neuen Möglichkeiten der Digi-
Wie groß war anfangs die Akzeptanz der                                                                            talisierung zum Schulen oder Anleiten von
Mitarbeiter bei der Einführung erster digita-                 Wird die Erfahrung der Mitarbeiter irgend-          Prozessen. Wir sind hier auch im Austausch
ler Prozesse? Und wie hoch ist die Akzep-                     wann obsolet sein, wenn die Erfahrung der           mit Ausbildungseinrichtungen, um die Ausbil-
tanz der „Smart Factory“ heute?                               Maschinen zunimmt?                                  dungsprofile zukünftiger Mitarbeiter gemein-
Christoph Krammer: Ein schrittweises He-                      Christoph Krammer: Wir sehen bei Magna              sam zu gestalten.
ranführen an die neuen Anwendungen und                        Steyr keineswegs eine menschenleere Fabrik
entsprechende Schulungen für die Mitarbei-                    in der Zukunft. Die Vielseitigkeit des Menschen     Welchen Mehrwert bringt die Smart Factory?
ter spielen eine wesentliche Rolle und sind                   ist für unsere Flexibilität entscheidend und kei-   Christoph Krammer: Unsere Kunden erwar-
hier ein Schlüssel; ebenso gemeinsame,                        neswegs von Maschinen abbildbar. Auch das           ten, dass wir ihre Projekte technologisch
fachbereichsübergreifende Entwicklungen.                      komplexe Denken und die Erfahrung der Mitar-        hochwertig, mit bester Qualität kosteneffi-
Die Akzeptanz der Mitarbeiter steigt natür-                   beiter sind unerlässlich. Wenn es aber darum        zient im vorgegebenen Zeitplan abwickeln.
lich auch, wenn diese einen Nutzen für die                    geht, rasch Entscheidungsgrundlagen mittels         Damit sehen wir die Maßnahmen der Smart
eigenen Arbeitsabläufe erkennen und von                       Simulation und Algorithmen zu schaffen, dann        Factory als essentiell für unsere Wettbe-
diesem Nutzen profitieren.                                    unterstützen uns Maschinen mehr und mehr.           werbsfähigkeit.

 Das Grazer Magna-Werk ist weltweit die Nummer 1 im Bereich Fahrzeug-Auftragsfertigung. Bild: Magna Steyr

                                                                                                                                AC quarterly | Ausgabe 1 - März 2018   15
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