Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster

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Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
DAS MAGAZIN FÜR INFORMATIONEN AUS DEM AUTOMOBIL-CLUSTER

Ausgabe 4 - Dez. 2017   quarterly

                               Gütertransport der Zukunft
                               automatisiert und vernetzt
                               Seite 4

                                                                      Tesla Semi. Bild: Tesla

                                                            www.automobil-cluster.at
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
EDITORIAL

    Das geht automatisch

    Es gibt kaum noch Lebensbereiche, in denen uns nicht automatisch Unterstützung von techni-
    schen Helfern angeboten wird. Unterstützung, die wir als Mehrwert sehen oder als nette Spie-
    lerei nicht missen wollen. In unser „Leben per Knopfdruck“ integrieren wir nun auch unsere
    Fahrzeuge. Während wir aber auf komplett autonom gesteuerte Personenwagen noch warten,
    sind im Transportwesen und in der Logistik unbemannte Fahrzeuge schon unterwegs.

    In der Autoindustrie ist die Einführung autonomer Fahrzeuge ein langer Prozess und braucht
    die Anstrengung aller Beteiligten, von den Lieferanten und Herstellern über die Infrastruktur und
    Politik bis zum Endkunden. Ein Vernetzen der Protagonisten kann das Tempo beschleunigen.                                                                      Mit besten Grüßen,

    Auf der automotive.2017 zeigten internationale Hersteller und Zulieferer, was in der Zukunft
    steckt. Technologien stehen bereit, Konzepte sind fertig und erste Schritte sind auch schon ge-
    macht. Mit ehrgeizigen Projekten wecken wir das Interesse und zeigen, was machbar ist. Noch
    denken wir automatisch an das, was alles passieren kann. Aber bald wird uns „automatisch“                                                                     Wolfgang Komatz, MSc
    genau vor diesen Szenarien schützen.                                                                                                                          Manager des Automobil-Clusters

    INHALTSVERZEICHNIS

       LEITARTIKEL                                                                 AC-PARTNER                                                                     Notizen
       Gütertransport der Zukunft                                                  TÜV Austria: Nachhaltige                                                       automotive.2017: Preisgekrönte
       – automatisiert, vernetzt mobil                                  4,5        Fuhrparklösungen                                                  11           Technologien und e-Rallye Meister                            12, 13
                                                                                   Entrada Group unterstützt
       INTERNATIONALISIERUNG                                                       bei Ansiedlung in Mexiko                                          11
       Österreichische Zulieferer bei
       Dräxlmaier Group                                                    3       INTERVIEW
       DigiTrans im Silicon Valley                                         7       Im Gespräch mit DI Herbert Schwaiger,
                                                                                   GF Reform-Werke Bauer               14,15
       KARTE ZUM HERAUSNEHMEN
       Hersteller und Zulieferer
       im Silicon Valley                                                8,9

       KOOPERATIONEN
       Vier neue Unternehmen aus OÖ im Iran 6                                                                                                                     VERANSTALTUNGEN
       Workshop zum Workshop und                                                                                                                                  KVP-Branchentreff 2018, Forum
       Reifegradmodell Digitalisierung      10                                                                                                                    Maschinenbau 2018, Lehrgangskalender 16

       HAUPTTHEMA DER NÄCHSTEN AUSGABE
       > Effiziente Prozesse in der Automobilproduktion

    IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ
    Blattlinie: Information über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Automobil- und Zulieferindustrie. Das Magazin erscheint vierteljährlich. Der Automobil-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Salzburg. Die Träger
    des Automobil-Clusters sind die Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH und die Innovations- & Technologietransfer Salzburg GmbH. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaft-
    sagentur GmbH, Redaktionsadresse: Hafenstraße 47 – 51, 4020 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5084, Fax: +43 732 79810 – 5080, E-Mail: automobil-cluster@biz-up.at, www.automobil-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH)
    Werner Pamminger, MBA. Redaktion: Wolfgang Komatz MSc, Mag. Susanne Ringler. Umsetzung Grafi k: Agentur Timber, www.timber.at. Bildmaterial: Titelbild: Daimler. Alle anderen Bilder, wenn nicht anders angegeben: Business Upper
    Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH/Automobil-Cluster.
    Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen entgeltliche Informationsarbeit des AC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne
    Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.

2   AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
INTERNATIONALISIERUNG

Österreichische Zulieferer präsentieren
ihre Innovationen bei der Dräxlmaier Group
Beim Lieferanteninnovationstag des Automobil-Clusters am 23. Oktober in Vils-                                             Braunau, aber hier im Headquarter können wir
biburg präsentierten 16 Unternehmen aus der Automobilzulieferbranche dem                                                  wichtige neue Kontakte knüpfen, die vor allem
Tier 1 Zulieferer Dräxlmaier ihre Innovationen.                                                                           aufgrund neuer Schnittmengen im Bereich
                                                                                                                          der Digitalisierung enorm wichtig für uns
                                                                                                                          sind. Die Digitalisierung in allen Ebenen des
                                                                                                                          Fahrzeuges ermöglicht uns, neue Geschäfts-
                                                                                                                          felder zu erschließen“, meint Thomas Stottan,
                                                                                                                          Geschäftsführer von Audio Mobil.

                                                                                                                          Vom Konzept des Lieferanteninnovationsta-
                                                                                                                          ges überzeugt zeigt sich Jürgen Dostal, Bu-
                                                                                                                          siness Area Sales Manager Automotive bei
                                                                                                                          Starlim Spritzguss GmbH: „Starlim Spritzguss
                                                                                                                          ist bereits Lieferant von Dräxlmaier, dennoch
                                                                                                                          ist es für uns wichtig, hier unsere Kontakte zu
                                                                                                                          pflegen. Wir sind zu diesem Lieferanteninno-
                                                                                                                          vationstag mit einem neuen Produkt herge-
                                                                                                                          kommen, das wir mit unserem Partner Sil-
                                                                                                                          cos aus Deutschland gemeinsam entwickelt
                                                                                                                          haben. Wir nützten die Gelegenheit, unseren
                                                                                                                          Lichtleiter mit hochtransparentem Silicon
                                                                                                                          vorzustellen, dessen Oberfläche von Silcos
                                                                                                                          veredelt wird. Die Resonanz auf dieses neue
Mehr als 200 Mitarbeiter von Dräxlmaier besuchten die Gäste aus Österreich und informierten sich über neue Produkte und   Produkt ist sehr groß.“
Verfahren. Bild: Dräxlmaier

„Es macht einen Unterschied, ob man im Team                  lern und Ingenieuren
auftritt oder als Einzelkämpfer bei einem Her-               zu präsentieren. Die
steller oder Lieferanten anklopft.“ Wolfgang                 Beschränkung auf be-
Komatz, Manager des Automobil-Clusters und                   stimmte Themen sowie
Veranstalter des Lieferanteninnovationstages                 die begrenzte Zahl an ausgewähl-
bei Dräxlmaier sieht im gemeinsamen Auftritt                 ten Unternehmen ermöglichten einen                           Die Starlim Spritzguss GmbH stellte das neue Flexilight vor.
die besten Chancen für die Firmen, sichtbar zu               fokussierten Überblick und intensive Infor-                  Bild: Silcos GmbH/Die Wilden Kaiser

werden. „Mit unserer Vorarbeit bereiten wir den              mationsgespräche. Fast schon Stammgast
Weg direkt in die Hauptquartiere der Hersteller              bei den Lieferanteninnovationstagen des Au-                  Zusätzlich zu den direkten Gesprächen mit
und Tier 1 Lieferanten vor, den in den letzten               tomobil-Clusters ist die Audio Mobil Elektro-                den Vertretern von Dräxlmaier nutzen einige
Jahren immer mehr Unternehmen gemeinsam                      nik GmbH aus Ranshofen: „Sehr wertvoll ist                   Unternehmen auch die Gelegenheit, in Vor-
mit uns beschreiten.“                                                                                                     trägen ihre Produkte und Prozesse vorzu-
                                                                                                                          stellen. Die Österreichischen Unternehmen
Im Zuge der Vorbereitungen wurden gemein-                                                                                 präsentierten Elektronikkomponenten sowie
sam mit der Dräxlmaier Group strategisch                                                                                  die unterschiedlichsten Materialien für den
interessante Themenfelder identifiziert, zu                                                                               Innenraum. Mit dabei waren: AUDIO MOBIL
denen innovative Unternehmen nominiert                                                                                    Elektronik GmbH, Carcoustics Shared Ser-
wurden. Der diesjährige Fokus lag auf kun-                                                                                vices GmbH, Gruber & Kaja High Tech Metals
denwahrnehmbaren Innovationen im Inte-                                                                                    GmbH, HTP High Tech Plastics GmbH, Smart
rieur wie z.B. hochwertige und innovative                                                                                 Plastics Upper Austria sowie starlim//sterner
Oberflächen, neuartige Trägerstrukturen für                                                                               und Silcos GmbH.
den Innenraum, vernetzte Mobilität und Mo-
delle für effiziente Mobilität.                                                                                           Der Lieferanteninnovationstag wurde vom Au-
                                                             Thomas Stottan, GF der Audio Mobil Elektronik GmbH baute
                                                             Kontakte bei Dräxlmaier aus. Bild: Dräxlmaier
                                                                                                                          tomobil-Cluster Oberösterreich in Zusammen-
Sechs Firmen und zwei Technologieplatt-                                                                                   arbeit mit dem ACstyria, Bayern Innovativ und
formen aus Österreich nützten die Chance,                    für uns die Gelegenheit, bestehende Kontak-                  der Wirtschaftskammer Österreich organisiert.
ihre neuen Innovationen, Technologien und                    te aufzufrischen und über unsere Neuheiten                   Lieferanteninnovationstage für 2018 u.a. bei
Verfahren in dem kompakten 1-Tages-Event                     und Entwicklungen zu berichten. Wir kennen                   Jaguar/Land Rover, Volvo, Sapco und GAZ
direkt den zuständigen Einkäufern, Entwick-                  Dräxlmaier bereits durch seinen Standort in                  Group sind bereits in Ausarbeitung.

                                                                                                                                       AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017          3
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
LEITARTIKEL

    Kein Fahrer mehr in der Kabine: Einride T-Pod. Bild: Einride                                                                     Wirtschaftliche Effizienz: Die Transportlogistik

    Gütertransport der Zukunft –
    automatisiert und vernetzt
    Gastkommentar von Manfred Jerzembek, Motorjournalist

    Der Zuzug von immer mehr Menschen in die Städten und Ballungsgebieten ist                                     Verkehrssysteme im öffentlichen Raum nut-
    ungebrochen und wird sich weiter verstärken – Studien der UNO sagen bis 2050                                  zen. Zudem spielen die in einem effizienten
    ein Anwachsen der Weltbevölkerung in den urbanen Zentren von 66 Prozent vo-                                   Planungsschema festgeschriebenen Abläu-
    raus. Umso dringlicher erscheint eine Neuausrichtung des Transportsektors in                                  fe des Gütertransports den Ingenieuren und
    den kommenden Jahren.                                                                                         IT-Spezialisten in die Hände, denen die Koor-
                                                                                                                  dination und sicherheitstechnische Realisie-
    Für den Modernisierungsschub der Trans-                        zitiert werden können und das tägliche Leben   rung dieser integrierten und automatisierten
    portsysteme in den Städten lassen sich die                     der Menschen vereinfachen und komfortabler     Gütermobilität obliegt.
    vielfältigen Möglichkeiten des autonomen                       machen. Stark individualisierte Transportlö-   Ein Beispiel ist das bei Porsche in Leipzig lau-
    Fahrens und der Elektromobilität hervorra-                     sungen sind in Sicht, deren Automatisierung    fende Projekt eJIT, bei dem das hochautoma-
    gend miteinander verbinden. Hinzu kommen                       unumgänglich erscheint, weil klassische Lie-   tisierte Fahren in einem Werksverkehr-Um-
    Roboter und Drohnen, die den problemati-                       ferketten an der gegenseitigen Konkurrenz um   feld erprobt wird. Die eJIT-Partner Porsche,
    schen und oft kostenträchtigen Lieferan-                       den immer knapper werdenden Verkehrsraum
    teil der „letzten Meile“ übernehmen und via                    auf den Straßen zu scheitern beginnen.
    Apps dem Endverbraucher den Zugriff auf                        Zeitverluste durch Staus und die sich in Me-
    die gelieferten Waren in den automatisier-                     gacities verschärfende Abgas-Problematik
    ten Transportmitteln erlauben. Beispiele mit                   sorgen für einen hohen Lösungsdruck der
    Lieferrobotern bei der österreichischen und                    anstehenden Veränderungen gegenüber den
    deutschen Post verlaufen bereits vielver-                      politischen Entscheidern.
    sprechend. Und zukunftsaffine Architekten
    planen für neue Hochhaus-Projekte sogar                        Große Chancen für die
    spezielle Drohnen-Landeplätze an den Au-                       Nutzfahrzeugindustrie                          MAN und DB Schenker sammeln 2018 Erfahrungen im
                                                                                                                  Platooning-Einsatz. Bild: MAN
    ßenfassaden der Gebäude ein.                                   Stand bislang das Paradethema autono-
                                                                   mes Fahren für die Öffentlichkeit meist in     VW Sachsen, IAV, Schnellecke Logistics und
    Maßgeschneiderte und individualisierte                         Zusammenhang mit dem Pkw und dessen            mehrere Zulieferbetriebe entschieden sich für
    Transportlösungen                                              privater Nutzung, ergeben sich im Sektor der   einen von IAV realisierten Elektro-Lkw-Pro-
    Es bahnt sich am gar nicht mehr so weit ent-                   Transportlogistik viel bessere Startbedin-     totypen mit 144 kWh Batteriekapazität und
    fernten Zeithorizont, zumindest in den sich ge-                gungen zur Etablierung der ambitionierten      70 Kilometer Reichweite. Die Fahrroute führt
    genüber neuen Technologien offener verhal-                     Vorhaben. Firmen können beispielsweise auf     vom Porsche-Logistikzentrum ins Montage-
    tenden fernöstlichen Märkten, ein Szenario an,                 ihrem Werksgelände einen autonomen Ver-        zentrum im Werk Leipzig, das Laden der Ak-
    in dem eine Vielzahl autonomer Fahrzeuge bis                   kehr nach internen Regeln aufbauen. Die hier   kus erfolgt während der Wartezeiten im Be-
    hin zum Mini-Roboter mit einer Fingerbewe-                     gewonnenen Praxiserfahrungen lassen sich       triebsablauf. Währenddessen schreitet auch
    gung auf dem Smartphone oder Tablet herbei-                    dann für die Implementierung autonomer         die Testphase des Platooning-Verkehrs von

4   AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
LEITARTIKEL

steht vor einem gewaltigen Umbruch. Bild: Bosch                                 Tesla Semi: Elektro Truck mit 800 Kilometern Reichweite. Bild:Tesla

         schweren Lkw auf Autobahnen voran. MAN                    Produktionsstart-Versprechen: noch im Jahr
         und Logistikpartner DB Schenker beginnen                  2019. Es bleibt spannend…
         im Frühjahr 2018 auf der Autobahn A 9 zwi-
         schen München und Nürnberg zunächst mit                   Streetscooter erobert die
         Leerfahrten, die im Laufe des Jahres in regu-             Elektro-Transporter-Szene
         läre Linienfahrten übergehen sollen.                      Nicht immer sind Newcomer so erfolgreich
                                                                   wie das Aachener Unternehmen Streetscoo-
         Fahrerloser Lkw von Schweden-Startup                      ter, speziell nicht in einer von Platzhirschen
         und der Tesla Semi                                        dominierten Branche. Aber dank mutiger                          Rückwärtsfahren ganz autonom: Volvo testet Müllfahrzeug.
                                                                                                                                   Bild: Volvo Trucks
         Als spektakulär entpuppte sich im Sommer                  Vorgehensweise und dem Vertrauen in die
         2017 der Einride T-Pod, ein mit futuristischem            Zukunftsfähigkeit der gewerblich genutzten                      Volvo läßt Müllautos rückwärts fahren
         Design aufwartender fahrerloser 20-Ton-                   Elektromobilität schafften es die aus dem Um-                   Zusammen mit dem Abfallentsorger Reno-
         nen-Lkw. Das schwedische Startup-Un-                      feld der RWTH Aachen stammenden Protago-                        va entstand ein Müllfahrzeug, dessen Fahrer
         ternehmen und dessen Chef Robert Falck                    nisten, einen Großabnehmer wie die Deutsche                     nicht mehr ständig hinter dem Lenkrad zu
         versprechen eine Zuladekapazität von 15                   Post für ihren Elektro-Flitzer zu begeistern.                   sitzen braucht, sondern außen die Entlee-
         Standard-Paletten, das Maximalgewicht soll                Nach den beiden kleineren Versionen folg-                       rung der Müllbehälter selber steuert, während
         20 Tonnen betragen. Mit einer Batteriekapa-                                                                               der Wagen dabei rückwärts fährt. Ebenso
         zität von 200 kWh will Einride 200 Kilometer                                                                              zukunftsträchtig gestaltet sich der Einsatz
         Reichweite sicherstellen. Auf öffentlichen                                                                                von kleinen autonomen Agri-Robotern in der
         Straßen könnte der T-Pod erstmals 2020 auf-                                                                               Landwirtschaft: der deutsche Agrartech-
         tauchen, eine Strecke zwischen Göteborg und                                                                               nikhersteller Fendt aus Marktoberdorf hat
         Helsingborg wurde bereits ausgewählt. Eben-                                                                               das Mars-Projekt (Mobile Agricultural Robot
         falls zwischen Vision und (harter) Wirklichkeit                                                                           Swarms) zur Serienreife entwickelt. Dabei
         bewegt sich der Mitte November 2017 vorge-                                                                                werden bis zu zwölf der jeweils 50 kg schwe-
         stellte Tesla Semi Truck. Lassen sich die ge-                                                                             ren elektrisch betriebenen Aussaat-Roboter
         nannten Leistungswerte im überschaubaren                  Induktives Laden für den Renault Kangoo Z.E. auf einer          auf einem Feld eingesetzt. Satellitennaviga-
                                                                   Versuchsstrecke. Bild: Remnault
         Kostenrahmen erfüllen, steht eine interessan-                                                                             tion und Cloud-Datenmanagement garantie-
                                                                   te Mitte August 2017 der Streetscooter Work                     ren die bestmögliche räumliche Koordination
                                                                   XL, ein in Kooperation mit Ford geplanter und                   ebenso wie die genau dosierte Menge des
                                                                   mit einem Transit-Fahrgestell aufwartender                      Saatgutes. Mittels App erscheinen alle rele-
                                                                   Elektro-Transporter. 20 Kubikmeter Laderaum                     vanten Daten zur Kontrolle auf dem Tablet, der
                                                                   stehen zur Verfügung, die Batteriekapazität                     Vorgang läßt sich somit bequemauch abseits
                                                                   kann dank modularem Konzept zwischen 30                         des Einsatzgebietes steuern.
                                                                   und 90 kWh variieren. Als Reichweite werden
                                                                   80 bis 200 Kilometer genannt. 2500 Einheiten
                                                                   des XL-Modells sollen bis Ende 2018 im Vertei-
         Elektro-Transporter Streetscooter Work XL: Mit Ford als   lernetz der Deutschen Post bereits Dienst tun.
         Technologiepartner. Bild: Ford
                                                                   Das Transportergeschäft mit den lautlosen
         te Sattelzugmaschine mit aerodynamischem                  Motoren hat auch Renault im Visier: Im Ver-
         Fahrerkabinen-Design zunächst exklusiv für                suchsstadium bei den Baureihen Master und
         den US-Heimatmarkt bereit. Stationäre Me-                 Kangoo befinden sind induktive Ladesysteme
         gacharger-Speicher sollen in nur 30 Minuten               verschiedener Auslegungen für ein Aufladen                      Agri-Roboter erobern die Felder: Fendt MARS automatisiert
         für 640 Kilometer Strom-Reichweite sorgen.                während der Fahrt.                                              die Aussaat. Bild: Fendt

                                                                                                                                                 AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017      5
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
KOOPERATIONEN

    Kooperationsprojekt Roadmap to Iran

    Vier neue Unternehmen aus OÖ im Iran
    Vier renommierte Unternehmen aus Oberösterreich werden
    demnächst auch im Iran agieren. Der Automobil-Cluster er-                                                  „Die Firma Fill ist seit Ende 2014
    leichterte mit „Roadmap to Iran“ den ersten Schritt in den                                                 geschäftlich aktiv im Iran.
    Osten.                                                                                                     Um einen noch besseren Zu-
                                                                                                               gang zum iranischen Markt zu
    Die Exportquote österreichischer Firmen ist außerordentlich hoch und                                       erreichen haben wir uns dem
    Oberösterreich gilt als das wichtigste Exportbundesland Österreichs.                                       Konsortium Roadmap to Iran
    Der Automobil-Cluster Oberösterreich beschränkt sich nicht darauf,                                         des Automobil-Clusters ange-
    bestehende Märkte zu sichern sondern unterstützt mit seinem Ko-                                            schlossen.
    operationsprojekt „Roadmap to X“ Unternehmen dabei, neue Märkte                                            Bei den jeweiligen Treffen des
    schnell, effizient und erfolgreich zu erschließen. Gemeinsam mit dem                                       Konsortiums wurden jedes Mal
    Export Center OÖ und dem AußenwirtschaftsCenter entstand in der                                            sehr interessante Themen be-
    „Roadmap to Iran“ (R2I) ein maßgeschneidertes Programm für vier             sprochen und es fand immer ein intensiver Erfahrungsaus-
    Unternehmen, die gemeinsam den Weg in den Osten wagten.                     tausch mit den teilnehmenden Partnern statt.
                                                                                Hervorheben möchten wir die perfekte Organisation des Inno-
    Seit April 2017 begleitet der Automobil-Cluster Oberösterreich die          vationstages in Teheran bei der Firma SAPCO. Diese Veranstal-
    Unternehmen Fill, Bolk Transporte, Ebner Industrieofenbau und               tung hat dazu beigetragen, unser Netzwerk im Iran bei einem der
    Perndorfer auf ihrem Weg in den Iran. Projektende war der 23. No-           wichtigsten Kunden für Fill erheblich zu erweitern.“
    vember 2017. Der Einstieg in den neuen Markt gilt für alle Beteiligten      Alfons Meier, Fill Gesellschaft m.b.H.
    als gelungen.

                                    Gerhard Wagner, CEO der BOLK             Im Westen viel Neues
                                    Transport GmbH Österreich hat            In der Reihe „Roadmap to X“ widmet sich der Automobil-Cluster seit
                                    bereits zweimal am Projekt R2I           30. November wieder dem NAFTA-Raum. Zahlreiche Interessenten
                                    teilgenommen: „Ich habe jedes            besuchten die Kick-off Veranstaltung in Wieselburg. Gastgeber war
                                    Mal für mich und mein Unterneh-          die ZKW-Group. Das Interesse an der NAFTA-Region (USA, Kanada,
                                    men sehr wertvolle Inputs erhal-         Mexiko) ist trotz neuer politischer Rahmenbedingungen ungebrochen.
                                    ten. Themen und Vorträge waren           Die Handelsbilanz hat sich seit der Gründung des nordamerikanischen
                                    gut gewählt und sehr praxisori-          Binnenmarktes verdreifacht.
                                    entiert. Hilfreich fand ich auch
                                    den gut funktionierenden Erfah-          Roadmap to NAFTA (R2NAFTA)
                                    rungsaustausch in der Gruppe.            Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen ist ein Wirtschaftsver-
                                    Mir ist es wichtig, mich vor dem         band zwischen Kanada, den USA und Mexiko und bildet eine Freihan-
       Markteintritt intensiv mit dem jeweiligen Land, der Mentalität,       delszone im nordamerikanischen Kontinent.
       den kulturellen und geschäftlichen Usancen zu beschäftigen.           Der Binnenmarkt umfasst 444 Millionen Menschen und verfügt über
       Durch das Projekt habe ich dahingehend sehr viel gelernt und          eine gemeinsame Wirtschaftsleistung von rund 17 Billionen US-Dollar.
       gute Kontakte geknüpft. Das hat mir die Erschließung dieses           Ein Grund für österreichische Zulieferer, sich dort niederzulassen.
       Marktes wesentlich erleichtert.                                       Nach 2015 startet der Automobil-Cluster OÖ nun in Kooperation mit
       Gerhard Wagner, CEO der BOLK Transport GmbH                           dem ExportCenter OÖ und dem AußenwirtschaftsCenter eine neue
                                                                             „Roadmap to NAFTA“. Der diesjährige Kick-off fand am 30.November
                                                                             bei der ZKW Group in Wieselburg statt. Erste Themen wurden von Ex-
    Was man unbedingt wissen sollte                                          perten aus der ZKW Group, ProMexico Deutschland, dem Außenwirt-
    Im Projekt R2I wurden Handlungsfelder wie Zahlungswege/Finan-            schaftsCenter Mexiko und von den Botschaften Mexikos und Kanadas
    zierung, Vertragsmanagement, Rechtsberatung/Legal Affairs, Per-          erläutert. Mit dem multilateralen NAFTA-Abkommen bietet diese Re-
    sonalmanagement, Marktforschung, Politik und Wirtschaft mit Fo-          gion auch große Chancen für österreichische Zulieferfirmen. Auf ei-
    kus Iran mit inländischen und ausländischen Experten behandelt.          ner mittlerweile langen Liste von europäischen Unternehmen (u.a.
    Die Veranstaltungen im Rahmen der R2I halfen den Unternehmen             Audi, BMW, VW) finden sich auch einige österreichische Vertreter. Die
    beim Netzwerkaufbau und gaben einen Einblick in interkulturelle          voestalpine, starlim//sterner, Neuman Aluminum, Pewag, Pollmann
    Beziehungen. Ein Delegationsempfang des iranischen Tier1 Zuliefe-        oder ZKW sind nur ein paar wenige Beispiele dafür.
    rers SAPCO in Oberösterreich sowie ein Lieferanteninnovationstag
    in Teheran dienten der Vertiefung der Beziehungen. In Erfahrungs-        Die neu gestartete „R2NAFTA“ ist derzeit noch für Interessenten offen.
    austauschrunden bei Fronius, Rubble Master und TCM International         Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung erhalten Sie beim
    konnten die Unternehmen wichtige Inputs von Firmen erhalten, die         Automobil-Cluster: Frederic Hadjari, frederic.hadjari@biz-up.at,
    bereits im Iran tätig sind.                                              +43(0)732 79810 5087

6   AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
INTERNATIONALISIERUNG

Suche nach globalen Partnern für Testregion in Oberösterreich

DigiTrans im Silicon Valley
Seit rund einem Jahr laufen die Vorbereitungen zur geplan-                Neue Kooperation mit Stanford initiiert
ten Testregion für automatisiertes Fahren für Nutzfahrzeu-                Vor Kurzem beschlossen die österreichische Wirtschaftskammer und
ge und Gütermobilität in Oberösterreich. Nun hofft man, in                die renommierte kalifornische Universität Stanford eine Kooperation.
den USA neue Erkenntnisse und Partner für eine hochquali-                 Jürgen Roth, Vizepräsident der Österreichischen Wirtschaftskammer
fizierte Zusammenarbeit zu gewinnen.                                      betonte in einem Interview mit dem ORF Steiermark die Bedeutung
                                                                          dieser Vereinbarung:: „Wir wollten uns mit den innovativsten Netzwer-
Dr. Michael Nöst, CEO von IESTA, hat als Kernpartner des DigiTrans        ken dieser Welt vernetzen, und dazu zählt unbestrittener Weise auch
Projektes eine österreichische Delegation in die Bay Area begleitet.      die Universität von Stanford. Noch dazu gibt es einen österreichischen
Die Reise führte nach Seattle, San José und San Francisco, wo ei-         Professor hier vor Ort, Professor Fritz Prinz, mit dem wir heuer inten-
nige der weltweit größten Unternehmen sitzen: Amazon, Microsoft,          siven Kontakt aufgenommen haben: Mit ihm konnten wir vor wenigen
Boeing standen ebenso auf der Liste der Besichtigungen wie IBM,           Wochen ein Agreement unterschreiben, das es u.a. mehreren öster-
die Elite-Unis Stanford und Berkeley, die Hightech Inkubatoren Play-      reichischen Unternehmern, die speziell in den Bereichen Forschung,
ground und Plug & Play sowie VW und SAP. Mit den Bay Area Fir-            Entwicklung, erneuerbare Technologien, Batterien-Technologien,
men NVIDIA und CISCO ist man seitens des DigiTrans Konsortiums ja         3D-Printing, aber auch im Speichermedium-Bereich tätig sind, erlaubt
bereits in gutem Kontakt und Abstimmung. Es konnten beide Global          hierher zu kommen - entweder einige Tage zu einzelnen Workshops
Player bereits als Partner für die DigiTrans Sondierungsphase ge-         oder, um hier bis zu zwei Monate an ihren eigenen Technologien zu
wonnen werden.                                                            forschen und sich weiterzuentwickeln.“

Besonderer Sprit im Valley                                                DigiTrans wird das nächste Mal im März 2018 gemeinsam mit Partner-
Amazon, Microsoft und Google: drei der großen Spieler der Digita-         unternehmen und der WKO Sparte Transport & Logistik in das Silicon
lisierung, alle angesiedelt an der amerikanischen Pazifikküste vom        Valley reisen, um auf die bereits initiierten Kontakte und Ideen aufzu-
Bundesstaat Washington bis nach Kalifornien. „Um die Philosophie          bauen und seine Position als die Testregion für automatisierte Güter-
dieser Wirtschaftsgiganten des dritten Jahrtausends besser verste-        mobilität & Transportlogistik nachhaltig und international zu stärken.
hen zu können, lohnt sich die Spurensuche bei ihren Wurzeln“, er-
läutert Michael Nöst: „Ein besonderes Highlight ist für mich immer
wieder der Besuch an der Stanford Universität. Ich war bereits vor
zehn Jahren hier, zu dieser Zeit waren aber Themen, die heute selbst-
verständlich erscheinen, aufgrund der zu geringen Rechenleistungen
und Kommunikationsbandbreiten nicht möglich. Die relevanten euro-
päischen OEMs haben sich bereits im Silicon Valley angesiedelt, um
mit innovativen Start Ups gemeinsam an konkreten Umsetzungen
des Autonomen Fahrens zu arbeiten. So hatten wir Gelegenheit zum
Gespräch und zur Vernetzung mit einem Vertreter der Audi-Strategie
Abteilung und der österreichischen Hightech-Firma und potenziellem
DigiTrans Partner TTTech, die bereits ebenfalls im Silicon Valley an-
gesiedelt ist.“

Microsoft, Treiber von Cyber Security
Bei einem Besuch beim Softwareriesen Microsoft in Redmond stand           Michael Nöst aus dem DigiTrans Konsortium zu Besuch beim Hightech Inkubator playground.
                                                                          Bild: Michael Nöst
für die Wirtschaftsdelegation die Sicherheit im World Wide Web im
Vordergrund. Ken Malcomson, der die Delegation empfing, ist verant-
wortlich dafür, dass die Produkte von Microsoft vor Cyberattacken si-
cher sind. Microsoft erhebt den Anspruch, führend im Kampf gegen
die Cyberkriminalität zu sein. „Cybersicherheit ist neben künstlicher
Intelligenz und dem Internet der Dinge das beherrschende Thema der
nächsten Jahre“, betont Malcomson. In jüngster Zeit sei es geradezu
zu „einer Industrialisierung von Cyberattacken“ gekommen. Registriert
werde „eine rasant wachsende Zahl an automatisierten Zufallsatta-
cken, die sehr zerstörerisch wirken“, warnt der Experte. Cyber-Security
wird auch ein zentrales Thema für DigiTrans und die beteiligten Unter-
nehmen sein.

Der Softwareriese Microsoft beschäftigt allein im Großraum Seattle
40.000 Mitarbeiter, darunter 30 Österreicher - einer davon ist Edmund     Im Silicon Valley sind auf rund 4.000 qkm 7.000 Firmen mit 500.000 Beschäftigten und einem
Kirisits, der der Delegation als Gesprächspartner zur Verfügung stand.    Gesamtumsatz von rund 180 Milliarden US-Dollar angesiedelt. Bild: Clipdealer

                                                                                                                       AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017        7
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
AC-PARTNER
    Hersteller und Zulieferer im Silicon Valley

    1    Apple                                     Cupertino        39 PlusAI, Inc.                            Los Altos
    2    Auro Robotics                             Santa Clara      40 Porsche Digital                         Santa Clara
    3    AutoX                                     Palo Alto
                                                                    41 Quanergy Systems                        Sunnyvale
    4    Baudi USA                                  Sunnyvale
    5    BMW Group Technology Office                Mountain View   42 Renovo.auto                             Campbell
    6    Bosch Research and Technology Center North                 43 RideCell                                San Francisco
         America                                    Palo Alto       44 RPM Ventures                            Menlo Park

    7    Caruma Technologies                       San Francisco    45   Starsky Robotics                      San Francisco
    8    Civil Maps                                San Francisco    46   Step AI                               San Francisco
    9    Cobalt Robotics Inc.                      Palo Alto        47   Strobe                                San Francisco
    10   Comma.ai                                  San Francisco    48   Swift Navigation                      San Francisco
    11   Continental Tires                         San Jose
    12   Cruise Automation                         San Francisco    49 Telenav                                 Santa Clara
                                                                    50 Tesla                                   San Francisco,
    13   DeepScale                                 Mountain View    		                                         Corte Madera,
    14   Delphi Labs                               Mountain View    		                                         San Leandro
    15   Denso International America               Silicon Valley   51 Toyota InfoTechnology Center USA        Mountain View
    16   Drive.ai                                  Mountain View
    17   DriverMiles                               San Jose         52 Uber                                    Palo Alto
    18   Driving Management Systems                San Francisco    53 Uber (UATC LLC)                         San Francisco,
    19   Drone Employee                            San Francisco    		                                         Oakland
                                                                    54 Udacity Inc.                            Mountain View
    20 Efficient Power Conversion                  El Segundo
    21 eMotorWerks                                 San Carlos       55   Valeo North America, Inc.             San Bruno
                                                                    56   Velodyne LiDAR                        San Jose
    22 Ford Silcon Valley Lab                      Palo Alto        57   Veniam                                Mountain View
                                                                    58   Vivify Truck                          San Francisco
    23 General Motors Advanced Technology          Palo Alto        59   VoicePark                             San Francisco
    24 Google                                      San Francisco    60   Volkswagen Electronics Research Lab   Belmont
                                                                    61   Volvo                                 Mountain View
    25 Honda Research Institute                    Mountain View
    26 Hyundai Ventures                            Menlo Park       62 Waymo                                   Mountain View
                                                                    63 Wheego                                  Sonoma
    27 Intel                                       San Francisco
                                                                    64 Zendrive                                San Francisco
    28 Liquid Robotics                             Sunnyvale        65 Zoox                                    Menlo Park
    29 Lyft                                        San Francisco

    30 Mercedez-Benz R&D                           Sunnyvale
    31 Microsoft                                   San Francisco
    32 Motionloft                                  San Francisco

    33   Nauto, Inc.                               Palo Alto
    34   NIO (formerly NextEV USA)                 San Jose
    35   Nissan Research Center                    Sunnyvale
    36   Nuro                                      Mountain View
    37   Nvidia                                    Oakland

    38 Otto                                        San Francisco

8   AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
INTERNATIONALISIERUNG

    50
           Corte Madera
                                              37, 53
                                                        Oakland
                    San Francisco
                                                   7, 8, 10, 12, 18, 19, 24, 27, 29, 31, 32, 38, 43, 45-48, 50, 53, 58, 59, 64

                   55           San Bruno
                                   San Leandro
                                    50

                                                                                                                        26, 44, 65

                               60
                                         Belmont
                                            21       San Carlos
                                                           Redwood
Silicon Valley                                                  Menlo Park
                          15                       Palo Alto
                                                                 Los Altos
                                                            39
                                                                   Mountain View
3, 5, 9, 22, 23, 33, 52                                                Sunnyvale
                                                                  Cupertino
                                                               1            Santa Clara
5, 13, 14, 16, 25, 36, 51, 54, 57, 61, 62
                                                                                                          San Jose
                                                                                                      Campell
                                                                                                 42

                                                                                                                            11, 17, 34, 56

                                                                            El Segundo
                                                                                                      Kalifornien
                               4, 28, 30, 35, 41                   20

                                                                           2, 40, 49

 Quelle: Österreichisches AußenwirtschaftsCenter Chicago

                                                                                                                           AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017   9
Quarterly - Gütertransport der Zukunft automatisiert und vernetzt - Automobil Cluster
KOOPERATIONEN

     Digitalisierung, Workshops und Prämiensysteme

     Der Workshop zum Workshop und
     das Reifegradmodell für Digitalisierung
     Was verbindet Themen wie „Workshop-Gestaltung“, „Reifegradmodell“ und „Prä-                                      hörigkeit muss nicht zwingend die gleiche
     miensysteme“ miteinander? Und welche Veranlassung haben 20 Unternehmen                                           sein, denn die Probleme sind branchenüber-
     aus unterschiedlichen Clustern, sich genau mit diesen Themen gemeinsam zu                                        greifend oftmals die gleichen.
     befassen? Das Bindeglied heißt KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess).
                                                                                                                      Zu den Teilnehmern an den KVP-Treffen ge-
                                                                                                                      hören Unternehmen wie z.B. Engel Austria, Fill
                                                                                                                      Metallbau, Mark Metallwarenfabrik, Miba Fric-
                                                                                                                      tec, Primetals Technologies Austria, Rosen-
                                                                                                                      bauer International, Starlim Spritzguss, TCG
                                                                                                                      Unitech, Ebner Industrieofenbau, FACC, Grei-
                                                                                                                      ner Packaging und Palfinger. Die Gastgeberrol-
                                                                                                                      le übernimmt jeweils einer der Partner. Bei den
                                                                                                                      Rundgängen durch die Firmen werden nicht
                                                                                                                      nur Best-Practice-Beispiele aus dem Bereich
                                                                                                                      KVP gezeigt, es kann auch Feedback von den
                                                                                                                      Gästen zu Verbesserungen eingeholt werden.
     „Reifegrad der Digitalisierung“ war das Motto des KVP-Plattform-Treffens bei Rosenbauer. Bild: Rosenbauer        „Auf Grund meiner früheren Tätigkeit bei der
                                                                                                                      Business Upper Austria kannte ich den Ko-
     Wie man Workshops richtig einsetzt und wel-                    KVP-Verantwortlicher in seinem Unterneh-          operationsgedanken und die gute Qualität
     che Methoden für welche Ansprüche sinnvoll                     men und sieht in der Vielfalt der Gruppen-        der Erfa-Runden. Die Erwartungshaltung war
     sind, haben die Teilnehmer der KVP-Plattform                   themen große Vorteile: „Die Treffen mit den       demnach sehr hoch und wurde absolut er-
     des Automobil-Clusters beim letzten Tref-                      Kollegen der KVP-Plattform sind für mich          füllt. Letztendlich profitieren alle vom Erfah-
     fen in Schwertberg erarbeitet. Gastgeber des                   schon zu einer vertrauten Runde geworden.         rungsaustausch, davon bin ich überzeugt und
     Treffens war der Maschinenhersteller Engel                     Manchmal nimmt man konkrete Ideen mit, ein        dies wird gerade in der KVP-Plattform gelebt.
     Austria GmbH.                                                  anderes Mal sammelt man Eindrücke, Tipps          Die Inhalte sind jedes Mal interessant, ich
                                                                    oder lernt aus den Best Practice Beispielen für   kann viele Ideen sammeln und mich gut mit
                                                                    die Zukunft. Ich bin seit über zehn Jahren mit    den Kollegen austauschen“, meint Johannes
                                                                    dabei und möchte kein Treffen missen.“            Hoertenhuber, Greiner Packaging GmbH.

                                                                    Wie reif sind wir für Industrie 4.0?              „ERFA auf Zuruf“ und freie Themenwahl
                                                                    Ein Partnerunternehmen der KVP-Runde              Manche Themen sind sehr brisant oder benö-
                                                                    brachte den Vorschlag ein, sich den Bereich       tigen eine rasche Lösung. Dann kann ein Prob-
                                                                    Digitalisierung in der Gruppe näher anzuse-       lem „auf Zuruf“ mit den anderen Partnern dis-
                                                                    hen. Für dieses Treffen übernahm Rosen-           kutiert werden. Auch die Vielfalt der Bereiche,
                                                                    bauer International die Gastgeberrolle. Im        in denen Verbesserungsvorschläge erwünscht
                                                                    Mittelpunkt standen dabei ein Firmenrund-         sind, ist erstaunlich: Prämiensysteme, Ab-
     „Wie gestaltet man einen Workshop?“ - darüber tauschten        gang mit dem Schwerpunkt Digitalisierung          fallmanagement, Lean Methoden & Tools
     sich die Teilnehmer des KVP-Treffens bei Engel Austria aus.
     Bild: Automobil-Cluster                                        bei Rosenbauer sowie die Ermittlung des Di-       (5S, SMED), Organisationsentwicklung / BDE
                                                                    gitalisierungs-Reifegrades im eigenen Unter-      Systemeinführung sind nur einige, die in den
     In der Gruppenarbeit zum Thema „Gestal-                        nehmen anhand des Reifegradmodelles, das          nächsten Monaten auf dem Programm stehen.
     tung v. Workshops“ tauschten die Firmen                        vom Mechatronik-Cluster entwickelt wurde.
     ihre Erfahrung zu Workshop-Organisation,                       In kleinen Gruppen wurden Anwendungen
     Gruppengrößen, Teilnehmerstruktur, Kreativi-                   des Reifegradmodells light mittels Interview
     tätsmethoden zur Wissensvermittlung, best &                    ermittelt, Ergebnisse bewertet und nächste
     worst Practice Beispielen und Ideen für neue,                  Schritte abgeleitet.
     abgewandelte Methoden aus.
     Welche Themen bei den Treffen der                              Gemeinsam mit Kollegen kontinuierlich
     KVP-Runden behandelt werden, bestimmen                         verbessern
     die Partner der KVP- Plattform selbst. Dabei                   Der Austausch mit anderen Unternehmen ist          Informationen und Anmeldungen zur
     kann es sehr unterschiedliche Ansprüche und                    ein wichtiger Bestandteil des „Sich-Verbes-        KVP-Plattform bei: Automobil-Cluster,
     Denkansätze geben und zu wertvollen Ergeb-                     serns“. Partner in den KVP-Runden können           Matthias Koller, +43 (0) 732 79810 5086,
     nissen für den einzelnen kommen. Thomas                        Großunternehmen ebenso sein, wie Klein-            matthias.koller@biz-up.at
     Pesendorfer von der Miba Frictec GmbH ist                      und Mittelbetriebe, auch die Branchenzuge-

10   AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017
PARTNER

TÜV Austria

Auf der Straße und dem Datenhighway:
Nachhaltige Fuhrparklösungen
TÜV AUSTRIA liefert gesamtheitliche Lösungen für den Fuhrpark der Zukunft und                           TRIA strategischer Setup-Partner von ALP.
sicherheitstechnische Expertise für automatisiertes Fahren und Datensicherheit.                         Lab, der Austrian Light Vehicle Proving Region
                                                                                                        for Automated Driving. Mit den Projektpart-
                                                       parkoptimierung und -administration, Elek-       nern AVL, Magna, TU Graz, Joanneum Re-
                                                       tromobilität, Energieeffizienz, Infrastruktur,   search, ASFINAG, AIT, TTTech und Siemens
                                                       Finanzierung und Förderungen.                    wird getestet, wie hochautomatisierte Fahr-
                                                                                                        zeuge Verkehrsunfälle, die überwiegend auf
                                                       Vollautomatische Erhebung des                    menschliches Versagen zurückzuführen sind,
                                                       Mobilitätsverhaltens                             verhindern können.
                                                       Mittels GPS-Logger oder Fahrtenbuchaus-
Der Fuhrpark der Zukunft ist elektrisch angetrieben.
                                                       wertung erfolgt eine vollautomatische Erhe-      Bei DigiTrans, einem Sondierungsprojekt zur
Bild: TÜV Austria                                      bung des Mobilitätsverhaltens pro Fahrzeug       Etablierung einer Testregion für automati-
                                                       und Mitarbeiter. Sämtliche Daten werden mit      siertes und vernetztes Fahren im Gütertrans-
Als akkreditierter technischer Dienst prüft, über-     der Ladeinfrastruktur abgeglichen und dar-       port, das unter anderen von AIT, dem Auto-
wacht und genehmigt TÜV AUSTRIA Kraftfahr-             aus wird errechnet, ob die Umstellung auf ein    mobil-Cluster OÖ, ASFINAG, Rosenbauer,
zeuge und Fahrzeugkomponenten. Das Unter-              Elektrofahrzeug ökonomisch und ökologisch        Hödlmayer, Kapsch und MAN getragen wird,
nehmen ist aber auch kompetenter Partner für           geeignet ist.                                    ist TÜV AUSTRIA assoziierter Projektpartner.
Fuhrparklösungen, sowohl im Bereich konventi-          Raiffeisen Leasing Fuhrparkmanagement            Mit Safety- & IT-Security für Systeme zum
oneller Fahrzeuge als auch für Elektromobilität.       hat eine Kooperation mit TÜV AUSTRIA ab-         hochautomatisierten Fahren ist TÜV AUS-
Mit e-fleet bieten die TÜV AUSTRIA-Exper-              geschlossen und bietet Kunden für einen          TRIA auch beim Innovationsprojekt auto.
ten eine eigens entwickelte, gesamtheitliche           ersten Schritt zur Zusammensetzung einer         bus – Seestadt als Partner von Wiener Li-
Lösung für die Herausforderungen an den                Öko-Flotte die Fahrprofilanalyse des TÜV         nien, Wiener Stadtwerke, Kuratorium für
Fuhrpark der Zukunft. Unternehmen, aber                AUSTRIA an.                                      Verkehrssicherheit, AIT, Siemens und navya
auch Gemeinden, profitieren vom fachüber-              Automatisiertes Fahren und Datensicherheit       involviert.
greifenden Know-how in den Bereichen Fuhr-             In den kommenden drei Jahren ist TÜV AUS-        www.e-fleet.at & www.tuv.at

Viele Wege führen nach Mexiko

Entrada Group unterstützt bei Ansiedlung in Mexiko
Unternehmen, die ihre Einnahmen im amerikanischen Raum steigern möchten,
sollten auch den Standort Mexiko berücksichtigen. Über Varianten zum Produk-
tionsaufbau in Mexiko informiert das Expertenteam der Entrada Group.

Jede Form der von Entrada Group beleuch-               ohne die meisten der Ausgaben, die mit einem
teten Markteintrittsvarianten (Eigenständi-            Start-Up normalerweise verbunden sind. Un-
ges Unternehmen / eigene Niederlassung,                ternehmen minimieren jedoch nicht nur Kos-
Auftragsfertigung, Joint Venture oder Dach-            ten und teure Anfängerfehler, sondern haben
gesellschaft/Shelter Service) hat spezifische          die Zukunft ihrer Fertigung in Mexiko immer
Vor- und Nachteile, die dabei zu berücksich-           selbst in der Hand.
tigen sind.
                                                       Durch eine Kombination aus dem Shared Ser-
Bei der Entrada Group dreht sich alles darum,          vices Ansatz, den zentralen Entrada Dienst-      Entrada Campus in Fresnillo, Bundesstaat Zacatecas, 2.
                                                                                                        Standort in Celaya, Guanajuato nicht im Bild.
Unternehmen eine sichere und kontrollierbare           leistungsbüros vor Ort und dem von zahlrei-      Bild: Entrada Group
Fertigung in Mexiko zu ermöglichen. Das Shel-          chen Kunden gemeinschaftlich genutzten
ter-Konzept von Entrada stellt sicher, dass aus        Industriepark, lassen sich enorme Kosten-        Mitarbeiter, Systeme und neue Technologien
einer Produktionsverlagerung nach Mexiko der           vorteile mit kurz- und langfristigem Nutzen      – Maßnahmen, die nur eines zum Ziel haben:
größtmögliche Nutzen gezogen werden kann.              erzielen.                                        nachhaltig niedrige Kosten und eine gleich-
Ein Fertigungsbetrieb in Mexiko kann schnell                                                            bleibend hohe Qualität für die Fertigungskun-
und profitabel anlaufen, ohne ein mexikani-            Entrada geht jedoch immer einen Schritt          den in Mexiko zu gewährleisten.
sches Unternehmen gründen zu müssen und                weiter und investiert kontinuierlich in eigene   www.entradagroup.com

                                                                                                                     AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017    11
automotive 2017

     automotive.2017 - Autoindustrie präsentiert sich in Linz

     Preisgekrönte Technologien und e-Rallye Meister
     Preisgekrönte Technologien, Konzepte für die Mobilität der Zukunft und der Spaß am Fahren in der E-Rallye-Klasse stan-
     den im Mittelpunkt der automotive.2017, zu der der Automobil-Cluster der Wirtschaftsagentur Business Upper Austria am
     14. und 15. November in die voestalpine Stahlwelt in Linz einlud.

     220 Besucher nahmen an der automotive.2017 teil. Bild: Klaus Rothenwänder                 Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Effiziente Mobilität“ ging es um neue Wert-
                                                                                               schöpfungsketten.Bild: Klaus Rothenwänder

     Im Zeichen Chinas stand die Diskussion mit v.l. Werner Köstler (Continental) und Thomas     „Connected Mobility - die smarte Zukunft“ war das Thema der dritten hochkarätig besetzten
     Bründl (Starlim//Sterner). Bild: Klaus Rothenwänder                                         Diskussionsrunde.Bild: Klaus Rothenwänder

     Was wir heute beim Fahren noch selbst er-                     oder Renault Group stellten bei der automo-                  des Bereiches Automobile Prospective bei
     ledigen (müssen), wird in Zukunft das Auto                    tive.2017, der jährlichen Konferenz des Au-                  Renault Group erläutert den Blickpunkt von
     ganz alleine tun. Zumindest, wenn es nach                     tomobil-Clusters zum internationalen Aus-                    Renault in seinem Vortrag: „Automotive in-
     den Konzepten der Autobauer und Kompo-                        tausch der Autoindustrie, am 15. November                    dustry faces a revolution“.
     nentenhersteller geht. Schon im Laufe des                     in Linz ihre Konzepte für die Mobilität der Zu-
     nächsten Jahrzehnts werden wir Bekannt-                       kunft vor, um auch die Zulieferer auf die neuen              Eine wissenschaftliche Betrachtung der Ver-
     schaft mit autonomen und vernetzten Fahr-                     Themen einzuschwören.                                        änderungen in der Autoindustrie durch Künst-
     zeugen machen. Darin sind sich Zulieferer                                                                                  liche Intelligenz kam von Univ.-Prof. Sepp
     und internationale Hersteller bei ihrem Treffen               Topimpulse kamen dabei von Dr.-Ing. Dirk                     Hochreiter vom Institut für Bioinformatik der
     in Linz einig.                                                Wisselmann, Referent Automatisiertes Fah-                    Johannes Kepler Universität in Linz: „Künstli-
                                                                   ren der BMW Group im Vortrag „BMW 2021                       che Intelligenz - Ungeahnte Möglichkeiten für
     Internationale Hersteller in Linz                             – Roadmap zum Automatisierten Fahren“.                       den Automobilsektor“ stellt der renommierte
     Automobilhersteller wie die BMW Group                         Rémi Bastien, seines Zeichens Vice President                 Wissenschaftler vor, dessen Institut bereits

12   AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017
automotive 2017

                                                                                                                      künstliche Intelligenz im Fahrzeug deutlich
                                                                                                                      vermindern will.

                                                                                                                      E-Rallye Fahrt mit Manfred Stohl
                                                                                                                      Manfred Stohl, frisch gebackener Sieger der
                                                                                                                      Rallye 4WD-Klasse, kam mit seinem Elekt-
                                                                                                                      ro-Siegerauto, dem STARD Hiper MK1 nach
                                                                                                                      Linz, um dem Publikum der automotive.2017
                                                                                                                      den Spaß an der Elektromobilität zu vermit-
                                                                                                                      teln. Er war auch Diskussionsteilnehmer in
                                                                                                                      der Podiumsdiskussion zum Thema „Effizi-
                                                                                                                      ente Mobilität – neue Wertschöpfungsketten:
                                                                                                                      Das Rennen ist eröffnet!“.

                                                                                                                      Krönendes Highlight war für zwei Teilnehmer
                                                                                                                      der automotive.2017 ein E-Rallye Taxi Drive
                                                                                                                      mit Manfred Stohl, der unter den Anwesenden
Rallyefahrt mit Elektroantrieb – Highspeed mit Manfred Stohl. Bild: Bodi´s TV                                         verlost wurde. Auf der Strecke im Hafenbecken
                                                                                                                      der Linz AG ging es mit Highspeed zur Sache.
intensiv mit Autoherstellern zusammenarbei-                       werden können, sieht Hochreiter nicht mehr          Wie anspruchsvoll und aufregend Autofah-
tet. Dass Autos durch mit künstlicher Intelli-                    als Vision sondern als realisierbare Technik.       ren auch mit einem Elektrofahrzeug mit zum
genz ausgestattete Komponenten in Zukunft                         Im Zentrum der Forschungen steht dabei die          Teil computergesteuerten Komponenten sein
vom Handy aus oder per Sprache gesteuert                          Anzahl von Verkehrsopfern, die man durch            kann, wurde bei den Extrem-Fahrten deutlich.

Johann Puch Automotive Awards

Auszeichnung für innovative Technologien
und Verfahren
Bereits am 14. November bildete die automotive.2017 den feierlichen Rahmen für die Überreichung der Johann Puch
Automotive Awards. Die Preise im Wert von 20.000 Euro wurden von MAGNA STEYR gestiftet und bereits zum 17. Mal
verliehen. Gastgeber der Veranstaltung war erstmals der Automobil-Cluster.

                                                                   sche Produkte, Prozesse oder Methoden, die         Preis soll Innovationskraft fördern
                                                                   bis zum Jahr 2016 so weit entwickelt wur-          Karl-Friedrich Stracke, Geschäftsführer von
                                                                   den, dass sie das Stadium „Proof of Con-           Magna Steyr würdigte die Arbeit der österrei-
                                                                   cept“, d. h. den praktischen Nachweis ihrer        chischen Zulieferer und universitären Einrich-
                                                                   Machbarkeit, vorweisen konnten.                    tungen: „Mit den Johann Puch Automotive
                                                                                                                      Awards möchte Magna Steyr die Talente im
                                                                  Preisträger in der Kategorie „Master-/              automotiven Bereich würdigen und die Wett-
                                                                  Diplomarbeiten“:                                    bewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken.
                                                                  Platz 1: Dipl.Ing. Christina Granitz, BSc – Tech-   Die Projektarbeiten sollen die österreichische
                                                                  nische Universität Graz, Institut für Verbren-      Autoindustrie nach vorne bringen. In diesem
Verleihung in der Kategorie „Master-/Diplomarbeit“:               nungskraftmaschinen und Thermodynamik               Zusammenhang sind wir stolz auf die gute
v.l. Werner Pamminger (Business Upper Austria), Karl Friedrich
                                                                  Platz 2: Dipl.Ing. David Wirthl – Johannes Ke-      Zusammenarbeit mit den Automobil-Clustern
Stracke (Magna Steyr) die Siegerin Christina Granitz (TU Graz),
Helmut Eichlseder (TU Graz). Michael Strugl (LH-Stv. OÖ)          pler Universität Linz, Institut für Robotik         in Oberösterreich und der Steiermark.“
                                                                  Platz 3: Camillo Balerna , MSc – ETH Zürich,
Eine hochrangige Jury, bestehend aus Vertre-                      Institute for Dynamic Systems and Control           FlexiLight von Starlim Sterner holt
tern von Universitäten, Industrie und Magna,                                                                          ersten Platz
zeichnete jeweils die drei besten Einreichun-                     Preisträger in der Kategorie „Open                  Die Starlim Spritzguss GmbH konnte mit ei-
gen in folgenden zwei Kategorien aus:                             Innovation“:                                        nem neuartigen Display names „FlexiLight“
                                                                  Platz 1: Roland Pirsic, Vice President Business     den ersten Platz bei den „Open Innovations“
• Master-/Diplomarbeiten, die sich mit The-                      Development – Starlim Spritzguss GmbH               holen: FlexiLight ist eine Silikonmatte, die im
   men der Fahrzeugtechnik und Automobil-                         Platz 2: Wolfgang Haggenmüller, Business            Inneren mit LEDs ausgestattet ist. Durch die
   produktion auseinandersetzen und im Jahr                       Development – Felss Holding GmbH                    Flexibilität des umgebenden Silikons entsteht
   2016 abgeschlossen wurden.                                     Platz 3: Dipl.-Ing. Dr.techn. Markus Ernst,         ein Lichtträger, der biegsam ist und sich drei-
• „Open Innovation“: Neue fahrzeugtechni-                        MLBT – Technische Universität Graz                  dimensional an Bauräume anpassen lässt.

                                                                                                                                AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017   13
INTERVIEW

     „An der Digitalisierung
     führt kein Weg vorbei“

                                                                                                       DI Herbert Schwaiger, GF Reform-Werke Bauer, Foto Reform

     Moderne Nutzfahrzeugtechnologien stehen im Mittelpunkt des Gespräches zwi-                        die Schwerpunkte verteilt und wo findet die
     schen dem Geschäftsführer der Reform-Werke, DI Herbert Schwaiger, und dem                         Entwicklungsarbeit statt?
     Manager des Automobil-Clusters, Wolfgang Komatz, MSc.                                             Aufgabe der AGROMONT AG ist es, die RE-
                                                                                                       FORM-Produkte am Schweizer Markt erfolg-
     REFORM erzeugt Fahrzeuge für die Berg-            dass es sich bei landwirtschaftlichen Be-       reich zu platzieren und teilweise auch das
     land- und Kommunaltechnik. Welchen Ein-           triebsflächen meist um Privatflächen handelt    Service der Fahrzeuge zu übernehmen. Die
     fluss haben neue Trends wie autonomes             – somit ist der öffentliche Verkehr ausge-      KIEFER GMBH ist ist ausschließlich im kom-
     und vernetztes Fahren auf diese beiden Be-        schlossen und der autonome Betrieb ist mit      munalen Bereich tätig und mit den Produkten
     reiche?                                           ungleich niedrigerem Gefährdungspotenzial       wie bspw. dem Kommunalgeräteträger Boki
     Nun, die Digitalisierung – Stichwort: Industrie   realisierbar. Umgekehrt ist der autonome Be-    bestens im Kernmarkt Deutschland aber auch
     4.0 – macht natürlich auch bei Fahrzeugen         trieb von Fahrzeugen unserer kommunalen         in den angrenzenden Exportmärkten einge-
     für den landwirtschaftlichen und kommuna-         Kunden wohl etwas schwieriger darstellbar.      führt. Eine Produktentwicklung im „klassi-
     len Einsatz nicht Halt. Die Großen der Bran-      Die Aufgabenstellung an Trägerfahrzeuge der     schen Sinn“ gibt es bei AGROMONT nicht, sehr
     che sind schon vor einiger Zeit auf diesen Zug    Kommunen ist umfangreicher als im land-         wohl aber beeinflusst das Unternehmen durch
     aufgesprungen – z.B. CNH mit einem autono-        wirtschaftlichen Einsatz – man denke nur an     laufende Marktrückmeldungen die Entwick-
     men Traktor oder Fendt mit dem Schwarm-           den Winterdienst, an Transportarbeiten, an      lungsprojekte der REFORM-Werke. Bei KIEFER
     roboter. Mittlerweile gibt es unzählige – auch    Mäharbeiten, usw. – alles mit dem gleichen      wird die Entwicklung der Produkte selbständig
     universitäre – Projekte, die sich dem autono-     Fahrzeug und das im öffentlichen Raum. Die      am Standort in Dorfen durchgeführt. Ein Aus-
     men Fahren widmen. Letztendlich ist es ein        Lösung erscheint mir hier nicht ganz trivial.   tausch über die Entwicklungs-Roadmap findet
     weiterer Schritt in Richtung Vollautomatisie-     Was allerdings in überschaubaren Zeiträu-       natürlich übergreifend statt – genauso wie
     rung der Landwirtschaft. Ich würde es gleich-     men angedacht und wohl auch umgesetzt           eine gegenseitige Vorstellung von angedach-
     setzen mit dem Einzug der CNC-Technik in          werden kann, ist eine Automatisierung von       ten oder umgesetzten technischen Lösungen
     den Produktionsbetrieb: Der Werker hat sei-       sich wiederholenden Teilaufgaben wie bspw.      bei komplexeren Aufgabenstellungen. Die Um-
     ne Produktionsmaschine zu programmieren,          die Reinigung von Parkplätzen mit mannlosen     setzung im Detail wird jedoch von jedem Un-
     zu rüsten und die Rohteile bereitzustellen;       Geräteträgern. Die REFORM-Werke sehen ei-       ternehmen autonom durchgeführt – und so
     die Teilefertigung erledigt die Maschine völ-     nen zukünftigen Bedarf beim automatisier-       soll es auch in Zukunft bleiben.
     lig autonom. Mit einiger Phantasie darf man       ten und vernetzten Betrieb der Geräteträger
     zukünftig Gleiches für die Landwirtschaft er-     und eine wesentliche Entwicklungsmöglich-       Welchen Stellenwert hat die Elektrifizierung
     warten – der Landwirt wird seinem Geräteträ-      keit zukünftiger Gerätegenerationen. Dies ist   des Antriebes in Ihren Fahrzeugen?
     ger den gewünschten Arbeitsprozess aufprä-        letztendlich auch der Grund dafür, dass wir     Sie sprechen damit treffsicher ein weiteres
     gen und die Maschine mit den notwendigen          uns im DigiTrans-Projekt des AC massiv ein-     Thema an, das wohl jeden Fahrzeughersteller
     Betriebsstoffen versorgen – die Feldarbeit        bringen werden.                                 augenblicklich intensiv beschäftigt. Nach Al-
     wird sie alleine erledigen. Das macht auch                                                        ternativen zum Dieselmotor wird zunehmend
     Sinn, denn es führt zu einer massiven Arbeits-    REFORM hat zwei Schwesterunternehmen –          stärker verlangt – vor allem aus dem kommu-
     erleichterung für den Landwirt.                   eines in der Schweiz (Agromont AG) und ei-      nalen Bereich. Aktuell ist – für die mit unseren
     Erwähnenswert erscheint mir auch noch,            nes in Deutschland (Kiefer GmbH). Wie sind      Fahrzeugen abzudeckenden Arbeitsaufgaben

14   AC quarterly | Ausgabe 4 - Dezember 2017
INTERWIEW

– ein abrupter Verzicht auf den Dieselmotor         REFORM hat eine staatlich ausgezeichnete                     ware aufzubauen bzw. ein Netzwerk zu spe-
nicht denkbar. Bspw. Ist die Schneeräumung          Lehrwerkstatt. Wie viel Digitalisierung steht                zialisierten Fachfirmen zu knüpfen und kon-
bei gleichzeitiger Streumittelausbringung mit       auf den neuen Ausbildungsplänen?                             kret die Realisierung eines Prototypen mit
der existierenden Batterietechnologie nicht         Eine gute Frage – ein Blick in den Maschinen-                definierten Arbeitsaufgaben umzusetzen. Wir
sinnvoll abdeckbar. Somit dreht sich alles um       park unserer Lehrwerkstätte gibt uns die Ant-                sind sehr zuversichtlich, dass uns das mit Di-
die Kernfrage der Batteriekapazität – oder          wort. Hatten wir früher in der Lehrwerkstätte                giTrans gelingen wird und freuen uns auf eine
vereinfacht formuliert: Wann kann der Ar-           konventionelle – das heißt manuell zu bedie-                 intensive Zusammenarbeit.
beitsinhalt von 100 Liter Dieselkraftstoff von      nende – und einfache Werkzeugmaschinen,
einer 100 kg Batterie – die in wenigen Minu-        so haben sich die Zeiten auch dort geändert.                 Können Sie uns einen Ausblick auf die
ten aufgeladen oder getauscht werden kann           5-Achsfräsmaschine,        CNC-Programmier-                  Marktentwicklung im Bereich der Kommu-
– bereitgestellt werden? Tritt dieser Fall ein,     platz und auch der 3D-Druck gehören mitt-                    nalfahrzeuge geben?
ist der Verbrennungsmotor vermutlich noch           lerweile zur Standardausrüstung einer „gut                   Wenn Sie gestatten, reduziere ich mich auf
am gleichen Tag Geschichte. Die Vorteile des        sortierten“ Lehrwerkstätte. Unser Ziel ist es,               den von REFORM abgedeckten Bereich der
Elektroantriebes selbst – man denke nur an          dass wir unseren Nachwuchs fit für die Zu-                   Geräteträger im Leistungssegment von 75
die Effizienz (im Sinne der geringeren Ab-          kunft ausbilden. Bei der Digitalisierung in der              bis 120 PS. Hier sehen wir eine sehr positive
wärme), den Drehmomentverlauf, der Regel-           Ausbildungsphase zu sparen, bedeutet einen                   Entwicklung – wir gehen davon aus, dass die
barkeit, usw. – sind bereits jetzt gegeben. Es      Mehraufwand durch Nachqualifizierung un-                     Anforderungen hinsichtlich Straßenerhal-
fehlt an der gewichtseffizienten Speicherbar-       serer Mitarbeiter in der Zukunft.                            tung, Entsorgung und Umweltpflege, die an
keit bzw. der prompten Nachlademöglichkeit                                                                       die Kommunen gestellt werden, eher zuneh-
der elektrischen Energie. Kurzum, nichts zu         Wenn diese neuen Technologien Einzug in                      men werden. Die personellen Ressourcen der
tun und ewig auf den Dieselmotor zu setzen,         Ihre Fahrzeuge halten, sind auch neue Lie-                   Kommunen werden vermutlich auch zukünftig
wäre fatal. Allerdings alternativlos in die Elek-   feranten und Entwicklungspartner nötig.                      nicht üppig aufgestockt werden, sodass letzt-
trifizierung zu marschieren, wäre wohl ein          Finden Sie diese in Oberösterreich? Mit                      endlich eine Produktivitätssteigerung durch
mindestens genauso großer Fehler. Was auf-          wem arbeiten Sie aktuell gemeinsam an Ih-                    den Einsatz von effizienten Geräten erforder-
grund der aktuell verfügbaren Technologie für       ren Entwicklungen?                                           lich sein wird. Unsere Verkaufszahlen der letz-
uns von Interesse ist, sind Hybridlösungen.         Bis dato hatten wir das Glück, dass wir quali-               ten Jahre belegen das ebenso: Die Umsatzzu-
                                                    fizierte Firmen gefunden haben, die uns meist                wächse wird REFORM zukünftig verstärkt im
Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen und Ihre        über viele Projekte und viele Jahre begleiten.               kommunalen Bereich realisieren – ohne dabei
Produkte das Thema Digitalisierung? Durch           Um nur wenige zu nennen: Im Bereich Fahr-                    die Landwirtschaft, im Konkreten die Berg-
welche Maßnahmen unterstützen Sie in Ih-            zeug-Diagnosetool ist es die Firma Datafor-                  landwirtschaft zu vernachlässigen.
rem Betrieb die Digitalisierung?                    mers, im Bereich Fahrzeugantriebe ist es
Auf den Betrieb bezogen – vielleicht etwas          BOSCH-Rexroth, für die energieoptimierte                     370 Arbeitnehmer entwickeln und produ-
frech formuliert: „An der Digitalisierung führt     Lüfterregelung ist es Technocert, als Unter-                 zieren am Standort Wels, der Exportanteil
kein Weg vorbei“. Will man Arbeitsabläufe           stützung in der mechanischen Konstruktion                    beträgt 75%. Welchen Vorteil hat für Sie der
effizient gestalten, egal ob in der Produktion      ist es die Fa. Bitter, usw. Die nichtgenannten               Standort Oberösterreich?
oder in der Verwaltung, gibt es praktisch keine     Firmen mögen es mir nachsehen. Zu Ihrer                      Unser Kernabsatzgebiet ist Europa; hier tä-
„digitalfreie Zone“ mehr. Zur Vernetzung von        Frage: Ja, wir haben bis dato unsere Entwick-                tigen wir rund 95% unserer Verkäufe und
Werkzeugmaschinen mit Handling-Robotern             lungspartner im Umland gefunden – nicht alle                 Oberösterreich liegt zentral in der Mitte – eine
und automatisierten Teilelagern habe ich in         sind jedoch aus Oberösterreich.                              vernünftige Erreichbarkeit unserer Kunden ist
Ihrer Eingangsfrage schon Stellung genom-                                                                        somit gegeben. Zum anderen: Wir brauchen
men – in der gleichen Tonart geht’s bspw.           Welche Erfolge erwarten Sie sich von der                     für die Erstellung unserer Produkte Entwick-
auch in der Logistik weiter. Aktuell läuft bei      Mitarbeit im Projekt DigiTrans?                              lungspartner, kompetente Zulieferfirmen und
uns im Haus ein Pilotversuch mit Datenbrille        Der Schwerpunkt liegt für uns natürlich im                   ein agiles Netzwerk – auch damit sind wir
und Spracherkennung im Lagerbereich.                autonomen Betrieb einem unserer Geräteträ-                   versorgt. Und zu guter Letzt: Wir brauchen
                                                    ger. Hier gilt es für uns, umfassend Know-how                qualifizierte Mitarbeiter und die finden wir
Zur Digitalisierung unserer Produkte ist Fol-       hinsichtlich Sensorik und Steuerungs-Soft-                   ebenfalls in Oberösterreich.
gendes zu ergänzen: Wir versuchen hier ei-
nen nicht ganz einfachen Spagat zu bewerk-
stelligen. Einerseits gibt es Kunden, die nach
einfachen Fahrzeugen fragen - auf die wir in
einem Nischenmarkt auch nicht verzichten
wollen. Diese kommen in der Regel beinahe
ohne Elektronik aus. Andererseits haben wir
natürlich auch Kunden, denen Komfort und
Assistenzsysteme wichtig sind und da geht
es ohne Steuergeräte und der entsprechen-
den Digitalisierung ohnehin nicht mehr. Dem
Trend folgend gilt für unsere Produkte das
gleiche wie für unseren Betrieb: „An der Digi-
                                                    Die umfangreiche und vielseitige REFORM Produktpalette für die Bergland- und Kommunaltechnik.
talisierung führt kein Weg vorbei“.                 Bild: Reform-Werke Bauer & Co Gesellschaft m.b.H

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