MENSCH UND TECHNOLOGIE - EIN STARKES TEAM - Gindele GmbH
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ET 06.05.21 NORDSCHWARZWALD MAI 2021 | NR. 5 MENSCH UND TECHNOLOGIE EIN STARKES TEAM AB SEITE 8 4 BLUE TABLE IM INTERVIEW: MATTHIAS GINDELE, GINDELE GMBH 24 REGION NORDSCHWARZWALD JUNGE TALENTE DIGITAL GEWINNEN 46 FAKTOR MENSCH BEREICHSÜBERGREIFEND UND STRATEGISCH – KI-MANAGER IHK (M/W/D)
Voll vernetzt und digital: Hochschule Pforzheim Hochschule Pforzheim – Führend durch Perspektivenwechsel #interdisziplinär #verantwortlich #international #persönlich #praxisnah #innovativ Jetzt bewerben: hs-pforzheim.de
EDITORIAL INNOVATIONSTRANSFER ENTSCHEIDEND FÜR ERFOLGREICHE ZUKUNFT Wer neue Märkte erschließen will, der muss stets einen Schritt voraus sein. Doch ist es selten der ganz große Wurf, der zum Erfolg führt. Meistens sind es die kleinen Schritte, die ein Unternehmen auf inter- nationalem Parkett wettbewerbsfähig machen. Innovation entsteht dort, wo der Mittelstand gefordert ist. Zum Beispiel durch den Ruf nach intelligenten Produkten, leistungsfähigen Verfahren oder neuartigen Dienstleistungen. Diese Notwendigkeit zur Weiterentwicklung spornt an. Dabei kommt dem Innovationstransfer eine besondere Bedeutung zu. Denn er ist entscheidend für den Erfolg. Die IHK begegnet dem Anspruch, seine Mitgliedsunternehmen dabei nachhaltig zu begleiten, auf vielfältige Weise. Dafür hält sie ein breites Angebot an Beratungsleistungen bereit, die vom Technologie-Transfer- manager bis zur regionenübergreifenden Plattform reichen. Führende Akteure aus Wirtschaft und Verwaltung arbeiten an der Entwicklungs- strategie 2030+ mit, um mit neuen Konzepten den sich global verändern- den Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu begegnen. Und schließlich bringen sich seit zwei Jahren innovative Unternehmen gemeinsam mit der IHK und der Hochschule Pforzheim in das Weiß- buch „Wege zur autonomen Produktion“ ein. Ein wertvoller Kompass zur Inspiration und zum Mutmachen mit Fallbeispielen aus der Region von Innovatoren für Innovatoren. Claudia Gläser Präsidentin IHK Nordschwarzwald IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 -1- www.nordschwarzwald.ihk24.de
INHALT 1 EDITORIAL 4 BLUE TABLE 8 SCHWERPUNKTTHEMA 8 Mensch und Technologie – ein starkes Team 10 Wege zur autonomen Produktion 12 Forschung und Wissenstransfer auf neuem Level 14 Smart Factory – agil, autonom und selbststeuernd 16 Förderprogramm Digitalisierungsprämie Plus 17 Förderprogramme Invest BW 18 GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN 18 Einheitlichere Unternehmenssteuern in der EU? 19 Die Luft ist noch nicht rein 20 MÄRKTE & TRENDS 20 Förderung Netzdienlicher Batteriespeicher 22 REGION NORDSCHWARZWALD 22 Rundum schöne Aussichten 23 Weichen stellen für eine innovative Zukunft 24 Junge Talente digital gewinnen 26 „Die beste Entscheidung meines Lebens“ 28 In die Zukunft investiert 29 Go electric! 30 Verlagsspecial 38 BEKANNTMACHUNGEN 38 Ehrungen 40 IHK AKTIV 40 Mitglied der IHK Vollversammlung: 8 41 42 Peter Wagner Verstärkung international 5 Jahre Mentoring für Chancengleichheit SCHWERPUNKTTHEMA 44 Finanzielle Hilfen in der Krise MENSCH UND TECHNOLOGIE EIN STARKES TEAM 46 FAKTOR MENSCH 46 Bereichsübergreifend und strategisch – KI-Manager IHK (m/w/d) 48 FINALE/IMPRESSUM www.nordschwarzwald.ihk24.de -2- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
4 16 BLUE TABLE SCHWERPUNKTTHEMA „ICH HABE DAS GEFÜHL, DASS WIR FÖRDERPROGRAMM GANZ SCHÖN GAS GEBEN MÜSSEN“ DIGITALISIERUNGSPRÄMIE PLUS 20 MÄRKTE & TRENDS FÖRDERUNG NETZDIENLICHER BATTERIESPEICHER 18 GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN EINHEITLICHERE UNTER- NEHMENSSTEUERN IN DER EU? 22 REGION NORDSCHWARZWALD RUNDUM SCHÖNE AUSSICHTEN 26 44 REGION NORDSCHWARZWALD IHK AKTIV „DIE BESTE FINANZIELLE ENTSCHEIDUNG HILFEN IN DER MEINES LEBENS“ KRISE IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 -3- www.nordschwarzwald.ihk24.de
BLUE TABLE DAS INTERVIEW HEUTE AM TISCH: Matthias Gindele Martin Keppler „ICH HABE DAS GEFÜHL, DASS WIR GANZ SCHÖN GAS GEBEN MÜSSEN“ Die Gindele GmbH in Neuhausen bietet mit seinem 58-köpfigen Mitarbeiterteam Beratung, Konstruktion und Herstellung hochpräziser Spritzgusswerkzeuge, die auch in der eigenen Serienproduktion besonders anspruchsvoller Kunststoffteile eingesetzt werden. Das 1980 gegründete Familienunternehmen schreibt einen jährlichen Umsatz von bis zu acht Millionen Euro. Seine Kunden sind hauptsächlich in der Elektrotechnik, Automobilindustrie und der Medizintechnik zuhause. IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 -5- www.nordschwarzwald.ihk24.de
BLUE TABLE Herr Gindele, Sie haben die Firma Gindele Die Firma wurde seit 2010 mit Automati- 2016 von Ihrem Vater übernommen. Wel- sierung und Robotertechnologie innovativ che Herausforderungen ergaben sich für weiterentwickelt. War das ein Muss? Sie und Ihr Team? Erste Automatisierungsansätze gab es schon Ich bin schon zehn Jahre zuvor in das Un- bei meinem Vater, der da sehr vorausschau- ternehmen eingestiegen, daher gab es für end war. Die Automatisierung geht außer- alle Beteiligen keine neuen Herausforde- dem auf Kundenanforderungen zurück. Sie rungen. Unsere langjährigen Mitarbeiter- hat uns schlagkräftiger gemacht. Es ist uns innen und Mitarbeiter kenne ich bereits gelungen, kleinere, flexible Roboterzellen von klein auf, und es besteht ein großes in den Betriebsablauf zu integrieren. Der te zu Kunden und Lieferanten. Das geht Vertrauen. Insofern war es ein fließender Mittelstand muss bei Automatisierung und momentan fast nur über virtuelle Kon- Übergang. Die Firma Gindele ist wie eine Digitalisierung am Ball bleiben. Doch ver- takte. Wir nutzen auch die IHK als Netz- große Familie, in der auch das Arbeitsklima suchen Sie mal überall im Schwarzwald in werk-Plattform. Mit Förderprogrammen sehr familiär ist. der Cloud zu arbeiten. Viele sprechen von und Forschungsprojekten haben wir sehr Industrie 4.0, ohne genau zu wissen, wor- gute Erfahrungen gemacht. über sie eigentlich reden. Da findet eine zu unterschiedliche Aufklärung statt. Heben Sie sich durch Innovationen vom Markt ab? Oder verschaffen Sie sich Wett- Wie stoßen Sie Prozesse zur Ideenfindung bewerbsvorteile durch Einzigartigkeit, Qua- an, und wie steuern Sie diese? Gibt es bei lität und Preis? Gindele strukturierte Forschungs- und Ent- Christian Metzler wicklungsabläufe? Als reiner Dienstleister tun wir uns schwer, uns vom Markt abzuheben. Wir haben ja Bei unserer Betriebsgröße läuft das in der keine Eigenentwicklungen und Produkte Regel über direkte Absprachen von Mensch im eigentlichen Sinne. Das müssen wir Matthias Gindele, Jahrgang 1972, zu Mensch. Ich persönlich versuche jeden über Kundennähe, Qualität und Service ist 2005 nach mehreren berufli- Tag zu jedem Mitarbeitenden Kontakt zu wettmachen. Natürlich spielt auch der chen Stationen in den elterlichen haben. Weiter setzen wir ein digitales Un- Preis eine Rolle. Die Zeiten von „Made in Betrieb eingestiegen. Vor fünf ternehmenshandbuch ein, in das alle ihre Germany“ sind längst vorbei, aber wir ver- Jahren hat der Diplom-Ingenieur Anregungen einstellen können. Im Füh- suchen weiterhin daran festzuhalten. Die (FH) die Leitung des Familien- rungskreis werden diese dann besprochen. Mitbewerber in Asien sind stark geworden. unternehmens als alleiniger Ge- Aber man sollte sich davor hüten, rein über schäftsführer von seinen Eltern Werden in die Ideenfindung auch Zuliefe- den Preis zu verkaufen. Solche Kundenbe- übernommen. Matthias Gindele rer, Kunden, Verbände oder Hochschulen ziehungen halten in der Regel nicht lange. hatte sich nach der Mittleren eingebunden? Wie wichtig sind Netzwerke? Auch die Schnelligkeit ist wichtig, weil Reife zunächst zum Werkzeugma- Nutzen Sie Förderprogramme? alles kurzlebiger geworden ist. cher der Fachrichtung Formen- bau ausbilden lassen und dann Ich bin ein starker Verfechter von Netz- Welche Veränderungen müssen Sie von Kunststofftechnik an der Fach- werken. Man braucht den Austausch mit Mitarbeitenden erwarten? Wie reagieren hochschule in Aalen studiert. Gleichgesinnten. Doch vermisse ich in Kunden und Lieferanten? Wie weit ist die der Pandemie die persönlichen Kontak- Automatisierung bei Ihnen fortgeschritten? www.nordschwarzwald.ihk24.de -6- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
BLUE TABLE Christian Metzler Ein gewisser Druck steckt schon dahinter, Wie sehen Sie die IHK als Sprachrohr der aber die Begriffe rund um die Digitalisie- Wirtschaft. Nimmt sie das Gesamtinteresse rung wollen in der Industrie erstmal rich- der IHK-Mitgliedsbetriebe wahr? tig interpretiert sein. Wir arbeiten mit am Weißbuch der Hochschule Pforzheim, das Ich sehe die IHK schon als Sprachrohr der von Professor Doktor Guido Sand und der Wirtschaft, aber mir hat das zu wenig Ein- IHK begleitet wird. Darin geht es um den fluss auf die Politik. Da nehme ich alle Weg zur autonomen Produktion. Über Pra- Wirtschaftsverbände in die Pflicht. Wir xisbeispiele soll kleineren Unternehmen schweigen zu viel. Der Mittelstand muss die Angst vor der Digitalisierung genom- sich mehr artikulieren und stärkeren Ein- Wir wissen längst, dass es ohne Automati- men werden. Die Zusammenarbeit hat mir fluss auf die Politik nehmen. Wir brauchen sierung nicht mehr geht. Unsere Mitarbei- schon sehr viel gebracht, gerade auch in Wettbewerbsfähigkeit. Das fängt bei den terinnen und Mitarbeiter haben verstan- der Diskussion mit der Hochschule. Steuersätzen an und hört bei den hohen den, dass sie keine Bedrohung ist. Denn Strompreisen auf. Die Auflagen werden der Mensch ist Teil der Automatisierung. Es ist viel vom Internet der Dinge und immer höher. Wir müssen dafür sorgen, Unsere Mitarbeiterzahl ist durch die Di- Smart Services die Rede. Wie sehen Sie un- dass auch unsere Enkel noch vom Wirt- gitalisierung sogar gewachsen, weil die ser Land international aufgestellt? Welche schaftsstandort Deutschland profitieren Anforderungen gestiegen sind. Wir sind Herausforderungen kommen auf uns zu? können. früh auf den Zug aufgesprungen und gut vernetzt. Dennoch stecken wir erst in den Ich habe das Gefühl, dass wir hier ganz Wirkt sich Corona auf Ihre Arbeit aus? Anfängen. schön Gas geben müssen. Viele deutsche Welches sind die Einflüsse der Pandemie? Traditionsunternehmen werden aufge- Wo sehen Sie bei Künstlicher Intelligenz kauft. Doch unser großer Benefit bleibt Wir haben einen Umsatzeinbruch von die Herausforderungen? Wie schnell wird der Mensch. Die Technik ist austauschbar, 30 Prozent, weil wir ein sehr schwieriges KI in die Steuerung von Produktionspro- aber nicht der Tüftler. Da muss die Politik Jahr hinter uns haben. Aber man muss zessen Eingang finden? reagieren, damit uns das erhalten bleibt. auch ehrlich sagen, dass die Anfänge Wir müssen den Wirtschaftsstandort Eu- der Wirtschaftskrise schon vor Corona ropa stärken. zu spüren waren. Die Politik hat schnell und gut gehandelt. Mit dem Instrument Wie sehen Sie das Leiden des deutschen Kurzarbeit mussten wir niemanden ent- Mittelstands in Hinblick auf Bürokratie, lassen. Momentan spüren wir eher einen Arbeitsgesetze und Besteuerung? großen Verdruss. Die Menschen haben keine Lust mehr, weil Perspektiven feh- Die Bürokratie in Deutschland ufert immer len. Die Politik muss jetzt rasch handeln mehr aus. Es gibt ständig neue Formulare. und für Aufschwung sorgen. Dafür ist der Da ist es schwierig, wettbewerbsfähig zu Technologieausbau enorm wichtig. Doch bleiben. Wir brauchen Flexibilität, auch wenn ich sehe, dass wir es in zehn Jahren am Arbeitsmarkt. Die Arbeitsgesetze müs- nicht geschafft haben, ein flächendecken- sen dringend angepasst werden. Der Kli- des Glasfasernetz aufzubauen, bin ich mir Christian Metzler maschutz soll über steigende Strompreise nicht sicher, ob die Schwerpunkte richtig gesteuert werden. Aber diese Rechnung gesetzt sind. geht nicht auf. Werner Klein-Wiele IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 -7- www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA MENSCH UND TECHNOLOGIE Ein starkes Team Was müssen technologische Anwendungen leisten? Und wie können Innovationsdynamiken in Unternehmen erfolgreich sein? Ein Beitrag von Patrick Großheim. W ir im RKW Kompetenzzentrum (Rationalisierungs- und Innovati- onszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V.) TECHNIK UND MENSCHEN: WER DIENT WEM? nun mitgenommen werden können. Oder zumindest liegt die Antwort nahe: Indem ihre Tätigkeit einfacher wird. Ist das nicht entwickeln im engen Austausch mit Die Literatur- und Filmgeschichte ist reich der Fall, mögen noch Erklärungen und mittelständischen Unternehmen anwen- an Bildern und Geschichten, wie eine Welt Auseinandersetzungen ausstehen. Oft ist dungsorientierte Instrumente und Ansätze aussehen könnte, in der technologische allerdings die technische Anwendung für die Praxis. Dabei begegnet uns immer Entwicklungen die Veränderungsdynamik schlicht falsch gewählt. wieder die Frage, wie Mitarbeitende in bestimmen. Meist kommen dabei Szena- technologieorientierten oder digitalisie- rien zustande, die nicht sehr lebenswert BETRIEBLICHE INNOVATIONS- rungsbezogenen Entwicklungsprozessen aussehen oder klingen. Nun ist es nicht DYNAMIKEN: MIT- ODER mitgenommen werden können. Auf unsere Aufgabe eines mittelständischen Unter- GEGENEINANDER? Nachfragen hin bekommen wir es meist nehmens, für vitale Umfelder zu sorgen. mit der Erwartung zu tun, dass wir als er- Wichtig erscheint mir an dieser Stelle Man könnte versucht sein, eine technische fahrene Organisationsentwickler einfache vielmehr, den Unterschieden zwischen Innovation so zu begreifen, dass ein be- Handlungsanweisungen oder Rezepte in lebendiger, selbstorganisierter Entwick- stimmter Ausgangszustand nicht (mehr) der Tasche haben, wie man dieses Prob- lungsdynamik und dem Wesen von zur Umwelt passt, man entsprechend lem möglichst prozesssicher und eindeutig Technik auf die Spur zu kommen. Letztere technisch innoviert und hinterher alles abarbeiten kann. definiert Niklas Luhmann als „Simplifika- besser wäre, wenn nur die Mitarbeitenden tion im Medium der Kausalität“. Aus dieser (endlich) mitmachen würden. In aller Regel Nun folgen weder der Mensch noch die intuitiv erst einmal nicht sehr eingängigen legt man mit dieser Lesart den Grundstein Organisation diesem eher technischen Ver- Definition folgt zweierlei: Erstens muss für eine destruktive Entwicklungsdynamik: ständnis von Veränderung. Oder um die die Anwendung zuverlässig im Sinne von jede Innovation zerstört Bestehendes, mit zugrundeliegende Haltung zuzuspitzen: Ursache und Wirkung funktionieren. Eine dem sich Mitarbeitende verbunden fühlen. bei dem eingangs geschilderten Anliegen Kaffeemaschine, die nur jedes dritte Mal Resultierender (oft verdeckter) Wider- handelt es sich schlicht um keine sinn- das beabsichtigte Ergebnis produziert, stand wird dann gerne bagatellisiert und volle Frage. Diese zugegeben starke These fällt also nicht in die Kategorie Technik. die Notwendigkeit des Neuen lauter und möchte ich gerne erläutern, die Blick- Zweitens – und das scheint mir der für vehementer verlautbart. Es ist leicht er- richtung ändern und möglichst ein paar unsere Frage spannendere Aspekt – ver- kennbar, dass daraus ein Teufelskreis wird, praktische Hinweise geben, wie solche dient eine Anwendung den Begriff Technik der sich in hektischen Stillstand kleidet. Thematiken sinnvoll bearbeitet werden erst, wenn das Leben der Anwenderinnen Ein vielversprechender Ausweg: Wert- können. Unsere kurze Reise führt uns und Anwender infolgedessen einfacher schätzung des Neuen und des Bestehenden an drei – wie ich finde – ausgesprochen wird. Wer seine technische Anwendung und ein neugierig empathisches Interesse spannenden Stationen entlang: Technik, also vorher darauf hin abklopft, ob sie an der jeweils anderen Position. Spricht betriebliche Innovationsdynamiken und dies leisten kann, wird hinterher kaum man dann noch darüber, ist meist viel Menschen in Organisationen. die Frage stellen, wie Mitarbeitende denn gewonnen. www.nordschwarzwald.ihk24.de -8- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
SCHWERPUNKTTHEMA MENSCHEN UND UNTERNEH- MEN: EIN UNGLEICHES PAAR Menschen, die in Organisationen tätig sind, bleiben immer noch Menschen. Sie haben Bedürfnisse und Interessen, auch wenn Organisationen Mittel und Wege haben, um möglichst viel der ungelieb- ten menschlichen Dynamiken außen vor zu halten (meist nicht zum Schaden der Menschen übrigens). Die Welt, die ent- steht, wenn man beides zusammendenkt, ist ebenso interessant wie facettenreich. Der Rahmen dieses Artikels lädt uns al- lerdings zu Kürze und Prägnanz ein: Die beste Idee taugt nichts, wenn niemand Alles in al- mitmacht. Genauso wenig taugt die Idee, lem erscheint die alle unterstützen, wenn daraus keine technologischer sinnvolle Problemlösung entsteht. Es hilft Fortschritt in die- wenig, diesen anspruchsvollen Gegensatz sem kurzen Abriss Das RKW Baden-Württemberg einseitig aufzulösen. Praktisch gedacht: als Motor sozialer Evo- startet am 20. Mai einen neuen Klopfen Sie vor dem Projektstart ab, wie lution. Damit dies gelingen Durchgang des vom Ministerium für sehr eine Innovation im Betrieb getragen kann, müssen technische An- Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau wird oder wie sie aussehen müsste, damit wendungen verlässlich sein, das geförderten Lehrgangs „Persona- sie getragen würde. Erforschen Sie, wie Leben erleichtern und zumindest lexpert/-in für die Entwicklung das Vorhaben Ihren Führungskräften und den Menschen soweit in den Blick digitaler Kompetenzen“. Ihren Mitarbeitenden mit ihren Interessen nehmen, dass nicht alle, laut oder entspricht. Und wenn Sie unmittelbar kei- leise Reißaus nehmen. Dabei hel- ne sinnvollen Antworten auf diese Frage fen Lust auf Widersprüchlichkeiten, bekommen, reden Sie miteinander. Aber miteinander reden und die Erinnerung da- Vorsicht: dieses Wagnis kann leicht dazu ran, dass sich jede technische Neuerung WEITERE INFOS: führen, dass am Ende herauskommt, was im Miteinander bewähren muss, bevor sie rkw-bw.de/veranstaltungen gebraucht wird, und nicht, was geplant sich als Innovation bezeichnen lassen darf. oder direkt unter war. Denn wer fragt, bekommt Antworten Patrick Großheim, stehle@rkw-bw.de und womöglich innere Beteiligung. RKW Kompetenzzentrum IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 -9- www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA Wege zur autonomen Produktion Unternehmen schreiben ein Buch mit der Hochschule Pforzheim: ein Kompass mit Fallbeispielen aus der Region Nordschwarzwald von Innovatoren für Innovatoren. Ein Beitrag von Prof. Dr. Guido Sand. D ie schlechte Nachricht gleich zu Be- ginn: Dieses Buch ist kein Ratgeber. Es enthält auch keine einfachen Checklis- Gesprächen, vor allem mit kleinen und mittleren Unternehmen der Region Nord- schwarzwald, höre ich noch immer viele bung2 der acatech im selben Jahr erst vier Prozent der Unternehmen Anwendungen auf der ersten von vier Entwicklungsstufen ten oder Patentrezepte. Allerdings: Dieses Fragen: Welche Technologien verbergen realisiert. Die Revolution steckt wohl noch Buch macht Mut - ganz sicher denen, die sich eigentlich genau hinter Industrie 4.0? in den Kinderschuhen. es schreiben und bestimmt auch vielen, die Wie reif sind sie? Können sie für meine es lesen werden. Produkte oder meine Produktion nützlich Gibt es einen Weg aus diesem Dilemma? sein? Welche meiner betrieblichen Proble- Ich denke nicht, dass es den einen Weg gibt. Aber von vorne: Wir schreiben das Jahr me lösen sie? Und schließlich: Soll ich auf Zu verschieden sind die Problemstellungen, 2021. Vor acht Jahren hat die Deutsche Aka- die Digitalisierungswelle aufspringen oder die Digitalisierung lösen kann. Zu unter- demie für Technikwissenschaften acatech sie einfach ignorieren? schiedlich sind die Unternehmen – und vor die vierte industrielle Revolution ausge- allem: Zu unterschiedlich sind die klugen rufen. Viel ist seitdem über Industrie 4.0 Ignorieren ist für viele keine Option. Auf Köpfe, die digital innovieren wollen. Des- geschrieben und gesagt worden. Auf Vie- der anderen Seite lassen die personellen halb habe ich der IHK vor gut zwei Jahren les hat man das Etikett „Industrie 4.0“ Ressourcen vieler Unternehmen auch kei- auch nicht den „einzig wahren“ Vorschlag geklebt; die drei Zeichen „4.0“ haben sich ne ausschweifenden Analysen dieser für gemacht, um hier weiterzukommen, son- verselbstständigt. viele noch fremden Technologiewelten zu. dern einen möglichen. Und dieser Vorschlag Ein Dilemma, das auch die Zahlen belegen: lautete: Lasst uns ein Buch schreiben. Ein Viele Forscherinnen und Forscher, Be- Nach einer Erhebung1 des Branchenver- Buch mit innovativen Unternehmen aus raterinnen sowie Berater und auch bandes bitkom nutzten oder planten 81 der produzierenden Branche über die Au- Technologieanbieter haben den Begriff Prozent der befragten Unternehmen im tonomisierung der Produktion. Über die der digitalen Transformation aufgenom- Jahr 2020 Anwendungen für Industrie 4.0: gemeinsame Arbeit an dem Buch lernen men. Aber was ist bei den produzierenden Es herrscht also Aufbruchsstimmung. Auf wir miteinander und voneinander über die Unternehmen angekommen? In meinen der anderen Seite haben nach einer Erhe- Digitalisierung. Der Weg ist das Ziel. 1 Berg, Achim (2020). Industrie 4.0 – so digital sind Deutschlands Fabriken. bitkom. Online verfügbar unter https://www.bitkom.org/sites/default/files/2020-05/200519_bitkom- prasentation_industrie40_2020_final.pdf (abgerufen am 22.05.2020). 2 Schuh, Günther/Anderl, Reiner/Dumitrescu, Roman/Krüger, Antonio/Hompel, Michael ten (2020). Der Industrie 4.0 Maturity Index in der betrieblichen Anwendung. Aktuelle Herausforderungen, Fallbeispiele und Entwicklungstrends. acatech KOOPERATION. Online verfügbar unter https://www.acatech.de/publikation/der-industrie-4-0-maturity-in- dex-in-der-betrieblichen-anwendung/ (abgerufen am 19.05.2020). www.nordschwarzwald.ihk24.de - 10 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
SCHWERPUNKTTHEMA Welche Überlegungen steckten dahinter? überzeugt und arbeiten seit zwei Jah- Kapiteln zu Motivation, Relevanz, Erwar- Ich hatte Unternehmen vor Augen, die ren an diesem Projekt mit: Claus Martin tungen, Zielen, Vorgehensweise, Forschung, in dem was sie tun, sehr gut sind, aber und Dr. Bernhard Bock (MartinMechanic Innovation und Management wider. Die eher in der Welt des Stahls und Eisens als Friedrich Martin GmbH & Co KG), Werner betrachteten Fallbeispiele umfassen fahr- in der Welt der Bits und Bytes zu Hause Flögel (GEMÜ GmbH & Co. KG), Uwe Fuchs erlose Transportsysteme, Flugroboter, die sind. In viele Gesprächen hatte ich Un- (UF automation GmbH), Matthias Gindele auftragsgesteuerte Produktion, Werker- ternehmensvertreterinnen und -vertreter (Gindele GmbH), Stephan Scholze (STÖBER führung, Cobots, Maschineneinrichtung, kennengelernt, denen es zwar schwerfällt, Antriebstechnik GmbH & Co. KG) und Dr. prädiktive Instandhaltung und einige mehr. von abstrakten Darstellungen auf ihre ei- Frank Wehrheim (Richard Wolf GmbH). Von Während ich diese Zeilen schreibe, ar- gene Anwendung zu konkretisieren – die beiten meine Mitautoren an den aber exzellent von einer frem- letzten Abschnitten. den konkreten Anwendung auf ihre eigene Anwendung transferieren können. Also müsste das Buch eine Sammlung von Dieses Buch ist ein ungewöhnliches Buch. Es wird in erster Linie geschrieben, um es zu schreiben; und zwar von Menschen und gut aufbereiteten real existierenden Bei- der Hoch- Unternehmen, die sich auf ihren eigenen spielen enthalten. Und diese Beispiele schule Pforz- Weg gemacht haben – hin zur Autonomi- müssten mit den individuellen Innovati- heim sind au- sierung der Produktion. Für andere kann onsvorhaben der Unternehmen verknüpft ßerdem Professor es Inspiration, Kompass oder Mutmacher werden. Also müssten die Unternehmen Dr. Claus Lang-Koetz und sein. Das Buch „Wege zur autonomen Pro- in dem Buch auch eigene konkrete An- Dr. Pankaj Kolhe mit von der Partie, um duktion“ erscheint voraussichtlich in der wendungsfälle beschreiben. Und ich wollte Management- und Forschungsaspekte zu zweiten Hälfte dieses Jahres in der Stein- nicht zu kurz springen: Deshalb sollte der beleuchten. In quartalsweisen Treffen mit beis-Edition. Fokus auf der höchsten der vier Entwick- dem gesamten Autorenteam und vielen Prof. Dr. Guido Sand lungsstufen von Industrie 4.0 liegen – der bilateralen Treffen, in denen ich mit den Autonomisierung der Produktion. Unternehmen ihre spezifischen Anwen- dungen diskutiere, entstehen Schritt für Inhaber und führende Technologen von Schritt über 100 Seiten Manuskript. Unse- sechs Unternehmen sind von dieser Idee re gemeinsame Lernkurve spiegelt sich in IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 - 11 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA FORSCHUNG UND WISSENSTRANSFER AUF NEUEM LEVEL Additive Fertigungsverfahren sind als Ergänzung zu den konventionellen Fertigungsverfahren in der industriellen D ie Additive Fertigung ist integraler Be- standteil des Maschinenbaustudiums am Campus Horb. Bereits im Grundstudi- Produktion nicht mehr wegzudenken. um werden Kenntnisse über den Prozess Die Vielzahl der Methoden sowie deren und die grundlegenden Verfahren ver- Komplexität nehmen stetig zu und mittelt und im weiteren Studienverlauf erfordern von Ingenieurinnen und Inge- vertieft. Dieses Wissen wird – gemäß nieuren ein entsprechend breites und dem Prinzip des dualen Studienmodells tiefes Wissen. Der Campus Horb der – von den Studierenden in den Unterneh- DHBW Stuttgart baut die additive men praktisch umgesetzt und fließt zum Fertigung aus und setzt auf industrie- Beispiel über wissenschaftliche Ausarbei- nahe Lehrprojekte. tungen in die Unternehmen ein. Um zukünftig auch im Rahmen der Theoriephase an der Hochschule ein Lern- Kunststoff-Freiformen umfeld mit praktischer Anwendung auf diesem speziellen Gebiet zu ermöglichen, entsteht derzeit am Campus Horb ein neu Filament Fabrication (FFF) und Arburg konzipiertes Labor für Additive Fertigungs- Kunststoff-Freiformens (AKF) werden zu- verfahren. Das folgt dem didaktischen künftig ergänzt durch das Selektive Laser Prinzip des dualen Studiums, denn umso Sintern (SLS). komplexer die Inhalte, umso wichtiger ist die unmittelbare Anwendung für das Bauteilbelastungen werden über die Verständnis. So sollen Studierende der Stu- Finite-Elemente-Methode (FEM) simu- dienrichtung Produktionstechnik lernen, liert, Festigkeit wird an der Zugprüf- additive von subtraktiven Verfahren von- maschine analysiert. Für die materialogra- einander abzugrenzen und deren jeweilige phischen Analysen und für weitergehende Anwendungsfelder und Wirtschaftlichkeit analytische Charakterisierungen der Bau- zu beurteilen. In der Studienrichtung teileigenschaften stehen spezielle Labore Konstruktion und Entwicklung werden zur Verfügung. Im Rahmen der Studien- Prototypen additiv gefertigt. richtung Kunststofftechnik können so zum Beispiel Einflüsse von Chemikalien, Die am Campus vorhandene Messtechnik Temperatur und UV-Strahlung auf die ermöglicht dabei eine umfassende Analy- gedruckten Bauteile untersucht werden. se der Bauteile. Für die Überprüfung der Studienrichtungsunabhängig werden in Genauigkeit stehen Koordinatenmessma- den wissenschaftlichen Projekten, mit schinen und Laserscanner zur Verfügung. denen sich Studierende an der DHBW Die bisherigen Druckverfahren des Fused auseinandersetzen, u. a. Eigenschaften www.nordschwarzwald.ihk24.de - 12 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
SCHWERPUNKTTHEMA – ANZEIGE – ARBURG gedruckter Bauteile analysiert und neue Referenzbauteile entwickelt, um so den Vergleich unterschiedlicher Herstellver- fahren zu untersuchen. Der Umbau für das neue Labor am Campus Horb ist in vollem Gange. Um das Wissen auch außerhalb der Hochschule verfüg- bar zu machen, bringen sich Professoren des Campus Horb zudem ehrenamtlich bei der Betreuung des 3D-Druck Maker- spaces im Digital Hub Nordschwarzwald in Horb mit ein. Über das Digital Hub werden zudem Fachvorträge und über das Steinbeis-Transferzentrum „Institut für Kunststoff- und Entwicklungstechnik (IKET)“ Fachtagungen und Seminare zu diesem Thema angeboten. Prof. Dr.-Ing. Tim Jansen & Prof. Dr.-Ing. Oliver Keßling IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 - 13 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA Smart Factory AGIL, AUTONOM UND SELBSTSTEUERND Durchgängige Prozessintegrationen und digitale End-to-End Szenarien von Produktanforderungen bis in den Produktionsprozess der Werkzeugmaschine nehmen an Bedeutung zu. Somit können Echtzeitdaten aus der Werkzeugmaschine direkte Auswirkungen auf den CAD/CAM- und Bearbeitungsprozess haben. Neue Nutzenpotenziale einer modellbasierten Fertigung werden greifbar. H eutige Produktivitätsverbesserungen in der Teilefertigung stoßen an ihre Grenzen, da u. a. Werkzeugbelegungen, NC-Programme erzeugt werden können. Bauteile können so in einem stabilen und sicheren Fertigungsprozess kostengünstig Bauteillagen in der Maschine zu korrigieren, Toleranzen während der Bearbeitung Kapazitäten im Shopfloor i. d. R. nicht mit einer kurzen Durchlaufzeit hergestellt des Bauteiles zu berücksichtigen direkt berücksichtigt werden. Mittels ei- werden, da Historiendaten aus der Maschi- und direkt gegenzusteuern, nes Top-Down-Ansatzes, basierend auf ne berücksichtigt werden. Auf diese Weise Qualitätsinformationen zum CAD- definierten Arbeitsplänen und NC-Pro- können Schwingungen, Toleranzabwei- Feature am Bauteil auszulesen, grammen, kann zum Beispiel aufgrund chungen, etc. einer Werkzeugmaschine im Rattermarken, Schwingungsverhalten, fehlender Flexibilität und Agilität keine Planungsbereich zur Erstellung individuel- etc. aus der Maschine auszulesen signifikante Verbesserung der Durchlauf- ler NC-Programme berücksichtigt werden. und qualitätsrelevante Rückschlüsse zeit und Produktivität mehr erzielt werden. bei der Erstellung von NC-Program- Eine wesentlich flexiblere Produktion auf Um diese Daten von Shopfloor in das En- men zu berücksichtigen, Basis von Echtzeitdaten in Verbindung gineering rückübertragen zu können, sind Werkzeugbahnen durch Verrechnung mit CAD-Produktstrukturen ist daher folgende Voraussetzungen notwendig: von Echtzeitpositionen zu korrigieren, notwendig, um Kostensenkungen und um bei nicht linearen Werkzeugwegen Effizienzverbesserungen zu erzielen. Die Prozessdaten aus der Maschine müssen die Oberfläche zu verbessern und konventionelle Fertigung über den Top- für alle Zerspanungswerkzeuge für die evtl. nachfolgende Arbeitsgänge zu Down-Ansatz mit der Integration zwischen Werkzeugbereitstellung und Nutzung zu vermeiden. ERP (Enterprise-Resource-Planning), PLM jedem CAD-Features eines Bauteiles (Product-Lifecycle-Management) und MES auswertbar sein. Hierbei ist die Assozia- Mittels neuer Technologien werden qua- (Manufacturing-Execution-System) bildet tivität des physischen Werkzeuges zum litätsrelevante Messungen und Toleranz- nur teilweise flexible Fertigungsansätze ab. CAD-Feature über die definierten Metho- betrachtungen während des Bearbeitungs- den der NC-Operation von Bedeutung. prozesses ermittelt. Hierbei können direkte Produkt- und Modelldaten als Teilas- Hierüber werden in Verbindung mit Korrekturen an der Maschine vorgenom- pekt des digitalen Produktzwillings sind Hochfrequenzdaten aus der Werkzeug- men werden, um zusätzliche Nacharbeiten, die Basis, um darauf aufbauend mit- maschine dementsprechende technolo- als auch nachfolgende Messprozesse tels CAD-Features NC-Programme in gische, qualitäts- und prozessrelevante einzusparen. Aufgrund aktueller und zu- Abhängigkeit von der realen Situation au- Analysen abgeleitet, wodurch ein künftigen Datennutzungen aus Maschinen tomatisiert zu erstellen. Im Master-Modell stetiger Verbesserungsprozess über die in Verbindung mit einer Datendurchgän- werden zu jedem Feature Produkt- und Wertschöpfungskette erzielt wird. gigkeit von CAD-Modellen sind erhebliche Fertigungsinformationen (PMI’s) ab- Über den Auftragsbezug werden nicht Nutzenpotenziale bereits heute realisierbar, gebildet. Um die Operationen mit den nur Prozessdaten aus der Maschine die durch Machine-Learning-Algorithmen möglichen Fertigungsverfahren (Me- ausgewertet, sondern mit Hochfrequenz- ergänzt werden. Das hat Siemens bereits thoden) abzubilden, sind aufgrund von daten ergänzt, um z. B.: heute in einigen Werken umgesetzt. Qualitätsvorgaben, Prozessabhängigkeiten, Werkzeugverschleiß über Kamera – etc. Echtzeitdaten aus der Werkzeugma- und Bilderkennung via Machine schine notwendig, damit automatisiert Learning zu erkennen, www.nordschwarzwald.ihk24.de - 14 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
Produkt Produktion SYSTEMGRENZEN VERSCHWINDEN Damit Digitalisierungslösungen eingeführt werden können, ist zuvor eine detaillierte Prozessaufnahme nötig. Hierzu starten wir mit einer Potenzial- analyse, um aus strategischer Sicht, Kundenperspektive und den aktuellen Anforderungen eine Planung für eine Digitalisierungsstrategie zu definieren. Über ein Reifegradmodell und die defi- nierten Pain Points wird eine Roadmap auf Basis von Nutzenpotenzialen erstellt, damit eine stufenweise Einführung in eine intelligente Fabrik (Smart Factory) erfol- Performance Verschmelzung digitaler gen kann. Zwillinge des Produktes, der Produktion und Performance Wenn die neuen Techniken eingesetzt Wenn werden, ändern sich teilweise die Arbeitsab- wir uns den läufe. Dies hat zur Folge, dass eher einfache notwendigen Her- Tätigkeiten im administrativen, als auch ausforderungen in den lokalen operativen Bereich automatisiert werden Märkten nicht stellen, wird die Kluft zwi- und Mitarbeitende verstärkt orchestrie- schen den Hoch– und Niedriglohnländern rende Rollen haben werden. Es sind also weiter zunehmen. Wir haben es also in der Dr.-Ing. Thomas Mücke, höhere Qualifizierungen notwendig, um die Hand, den lokalen Produktionsstandort zu strategisches Business Consulting, bestimmten Tätigkeiten durchzuführen. Bei stärken. Siemens Digital Industries Software den einfacheren Tätigkeiten werden Jobs – ANZEIGE – entfallen, die durch den Fachkräftemangel kompensiert werden. Zur Einführung oben beschriebener Digitalisierungsprojekte sollte die Un- ternehmensleitung den Change-Prozess begleiten. Dies ist u. a. notwendig, damit keine Ängste und Abwehrreaktionen bei den Mitarbeitenden aufkommen. Digita- lisierungsprojekte können zugleich die Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden in den Betrieben fördern. IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 - 15 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA Die Digitalisierung ist für die Unter- Förderprogramm nehmen in Baden-Württemberg eine große Chance für effizientere Plus: Digitalisierungsprämie betriebliche Prozesse, neue Pro- dukte und Dienstleistungen oder innovative Geschäftsmodelle. Das Wirtschaftsministerium hat in Kooperation mit der L-Bank das Förderprogramm „Digitalisierungs- Mit verbesserten Konditionen, einem erweiterten Kreis der Antragsberech- prämie Plus“ im Oktober 2020 tigten sowie förderfähigen Vorhaben kann mit der Digitalisierungsprämie gestartet. Plus ein noch stärkerer Schwerpunkt auf die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungs- und Prozesskette gelegt werden. Die Unternehmen können zwischen zwei Programmvarianten der Digitali- sierungsprämie Plus wählen: Zuschussvariante (direkter Zuschuss) Darlehensvariante (zinsverbilligtes Darlehen mit T-Zuschuss) In der Zuschussvariante erfolgt die Antragstellung über die L-Bank, in der Darlehensvariante über die Hausbank des Antragstellers. Wer wird gefördert? Die Digitalisierungsprämie Plus hat zum Ziel, Unternehmen Was wird gefördert? aller Branchen sowie Ange- Prozesse, Verbesserung der IKT- hörige freier Berufe mit bis zu Gefördert werden vor allem die Sicherheit sowie künstliche-Intel- 500 Mitarbeitenden bei der Einführung neuer digitaler Sys- ligenz-Anwendungen. Auch die im Digitalisierung zu unterstützen. teme der Informations- und Rahmen des Digitalisierungspro- Nicht gefördert werden Unter- Kommunikationstechnik (IKT) jekts notwendigen Schulungen der nehmen, an denen ein anderes für Produkte, Dienstleistungen, Mitarbeitenden sind förderfähig. Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden oder eine öffent- liche Stelle zu 25 Prozent oder mehr beteiligt ist. Falls ein Unternehmen bereits Die Antragstellung ist vor Vorha- schon einmal eine Digitalisie- bensbeginn erforderlich – d. h. es rungsprämie erhalten hat, muss dürften vor Antragstellung z. B. die Festsetzung des Tilgungszu- noch keine Auftragsvergaben er- Hotlines der L-Bank schusses bei Darlehen oder die folgt sein. Ein Vorhabensbeginn Fragen zur Antragstellung für die Vollauszahlung des Zuschusses nach Antragseingang aber vor Zu- Digitalisierungsprämie Plus länger als ein Jahr her sein. sage der L-Bank erfolgt auf eigenes Darlehensvariante: 0711 122 2345 Risiko des Antragstellers. Zuschussvariante: 0721 150 3020 Weitere Infos: l-bank.de/produkte/wirtschaftsfoerderung/digitalisierungspraemie.html www.nordschwarzwald.ihk24.de - 16 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
SCHWERPUNKTTHEMA Förderprogramme INVEST BW Gerade in der heutigen Zeit der technologischen Transformation der Produktion, der entstehenden neuen Mobilitätskonzepte und der Förderung von Zukunftsinvestitionsvorhaben allumfassenden Digitalisierung ist eine Investition in zukunftsorien- Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft tierte Themenfelder von zentraler und der freien Berufe mit Sitz in Baden-Württemberg. Bedeutung zur Sicherung der Wett- Die Förderquote liegt je nach Art und Umfang der Investitionen bewerbsfähigkeit des Landes. zwischen zehn und 25 Prozent. Gefördert werden können Projekte mit einem Investitionsvolumen ab 20.000 Euro. Die Anschaffung materieller Güter (neue Maschinen, Produktionsanlagen Die beiden Förderlinien des Invest etc.) und auch immaterieller Wirtschaftsgüter (Softwaretechnologien, BW des Ministeriums für Wirtschaft, Patentrechte, etc.), werden durch das Förderprogramm erfasst. Arbeit und Wohnungsbau sollen die Die Unternehmensinvestitionen sollen zum Ziel haben, die Unternehmen dabei unterstützen, Produktivität, Effizienz bzw. Flexibilität zu steigern. Zudem sollten sie ihre Innovationskraft zu erhalten. zum Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen beitragen. Zuschläge zum Regelfördersatz von zehn Prozent sind möglich für Projekte, die Ziele der Nachhaltigkeit verfolgen. Auch Investitionsvorhaben, die von hoher strategischer Bedeutung für den Standort Baden-Württemberg sind, können einen gesonder- ten Fördersatz beantragen. Förderung von Innovations- und Technologievorhaben Gefördert werden können einzelne Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg sowie Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bzw. Hochschulen. Je nach Forschungsintensität, Unternehmensgröße bzw. Projektart Ansprechpartner sind Förderquoten zwischen 15 und 50 Prozent möglich. Bei kleinen IHK Nordschwarzwald und mittleren Unternehmen kann sich der Fördersatz auf bis zu 80 Werner Morgenthaler Prozent erhöhen. Tel. 07231 201-157 Die Förderhöhe liegt zwischen 20.000 Euro und 5 Mio. Euro. morgenthaler@pforzheim.ihk.de Förderung technologischer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, aber auch nicht technische Innovationsprojekte im Dienstleistungs- bereich. Fokus der Projekte: Erschließung neuer Marktfelder, Erhöhung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit sowie Innovationskraft. Weitere Infos: invest-bw.de IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 - 17 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN O b das Projekt nach einem Jahrzehnt der Diskussionen zwischen der EU und der OECD um die sogenannte „aggres- sive“ Steuervermeidung mit zahlreichen Verschärfungen – vor allem des Steu- erverfahrensrechts – den Unternehmen Erleichterungen bringen könnte, ist derzeit noch offen. Der Fahrplan ist zunächst einmal eine Be- standsaufnahme: Die Herausforderungen für Wirtschaft und Finanzverwaltungen liegen nach dem Fahrplan unter anderem in der Digitalisierung, dem nachhaltigen Nutzen von Produktion, Transport und Finanzierung sowie im Bemühen um EINHEITLICHERE Wachstumsstrategien für die Nach-Co- UNTERNEHMENSSTEUERN vid-Wirtschaft. Die Kommission möchte diesen Herausforderungen mit einer Kurz-, IN DER EU? Mittel- und Langfriststrategie begegnen. Die Europäische Kommission hat im März einen kurzen Fahrplan zu der für Laut dem Fahrplan benötige Europa eine das zweite Quartal 2021 angekündigten Mitteilung „Business Taxation for „Vision für einen EU-Rahmen der Un- the 21st Century“ veröffentlicht. In der Mitteilung will sie aufzeigen, wie sie ternehmenssteuern“. Doch nach wie vor sich die Unternehmenssteuern im 21. Jahrhundert vorstellt. gilt: Es sind die Mitgliedstaaten, welche gemäß den EU-Verträgen die Hoheit über Ertragsteuern besitzen. Die Kommission will die internationale ertragsteuerliche Reformdiskussion bei ihren Vorschlägen berücksichtigen. Malte Weisshaar DIHK, Referatsleiter Steuern in der EU www.nordschwarzwald.ihk24.de - 18 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN Die Luft ist noch nicht rein EU-Luftqualitätsrichtlinie: der Umweltausschuss fordert weitere Regulierung. Durch die Richtlinie zur Luftqualität könnten auf Unternehmen neue Vorgaben für ihre Produktionsprozesse zukommen. D er Umweltausschuss des Europäischen Parlaments (ENVI) hat im März einen Bericht zur Umsetzung der EU-Luftqualitäts- richtlinien verabschiedet. Darin sprechen sich die Parlamentarier Kommission dazu auf, eine so genannte Watchlist für besorg- niserregende Stoffe wie Mikroplastik einzuführen. Hinsichtlich der Messstellen fordern die Parlamentarier klarere Regeln zur für Grenzwerte für weitere Stoffe aus und fordern eine besse- angemessenen Positionierung. Auch stellt der Bericht bisherige re Umsetzung der bestehenden Standards. Auf Unternehmen Ausnahmen für bestimmte Industrieanlagen im Rahmen der In- könnten dadurch neue Vorgaben für ihre Produktionsprozesse dustrieemissionsrichtlinie infrage. zukommen. Bei einer Überarbeitung der entsprechenden Richtlinien kämen Gleichwohl schreiben die Parlamentarier in einer Pressemit- auf Unternehmen unter Umständen strengere Vorgaben bezüglich teilung der Richtlinie bereits Erfolge bei der Reduzierung der Emissionen und damit möglicherweise nötige Anpassungen etwa Luftverschmutzung in Europa zu. Zusätzliche Grenzwerte sollten ihrer Produktionsprozesse oder Mobilität zu. demnach allerdings für Ultrafeinstaub, Quecksilber, Ammoniak Moritz Hundhausen, DIHK, Referatsleiter und Ruß eingeführt werden. Auch fordern die Parlamentarier die Europäische Umwelt- und Rohstoffpolitik – ANZEIGE – IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 - 19 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
MÄRKTE & TRENDS FÖRDERUNG NETZDIENLICHER BATTERIESPEICHER Neu gestartet: Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat das Förder- programm „Netzdienliche Photovoltaik- Batteriespeicher“ erneut aufgelegt. Damit können Batteriespeicher, die in Verbindung mit einer neuen Photo- voltaik-Anlage installiert werden, gefördert werden. I nsgesamt stehen in den Jahren 2021 und 2022 zehn Millionen Euro an För- dermitteln zur Verfügung. Förderanträge Ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn ist möglich, das heißt, bereits nach der An- tragstellung können Aufträge vergeben ANSPRECHPARTNER können seit dem 1. April 2021 bei der Lan- werden. Maßnahmen, die vom 1. Januar Andreas Fibich deskreditbank gestellt werden. Wenn ein 2021 bis 31. März 2021 begonnen wur- Tel. 07231 201-108, netzdienlicher Ladepunkt für E-Fahrzeu- den, können gefördert werden, wenn der fibich@pforzheim.ihk.de ge eingerichtet wird, wird ein einmaliger Antrag bis zum 1. Juli 2021 gestellt wird. Bonus von 500 Euro gewährt. Photovol- Detaillierte Informationen, Merkblätter taik-Anlagen, deren installierte Leistung und Antragsformulare werden auf den über 100 kWp beträgt, werden einmalig Seiten des Umweltministeriums und der mit 2.500 Euro unterstützt. L-Bank bereitgestellt. Andreas Fibich WEITERE INFOS: l-bank.de/produkte/finanzhilfen/foerderung-netzdienlicher-photovoltaik-batteriespeicher.html www.nordschwarzwald.ihk24.de - 20 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
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REGION NORDSCHWARZWALD ER F E NSTK AU AR SCHATURP Ulrike Klumpp N Rundum schöne Aussichten AugenBlick Oberharmersbach Der Schwarzwald als höchstes deutsches den bis Schramberg und Oberharmersbach gitales Gästebuch, um Erlebnisse zu teilen. Mittelgebirge bietet Wanderern und im Süden. Zwischen Fachwerkidylle, Für jeden Naturpark-AugenBlick gibt es Naturbegeisterten traumhafte und atem- Weinbergen und Streuobstwiesen gibt dort Wandertipps, Anfahrtsbeschreibun- beraubende Ausblicke. An markanten es für Wandernde jede Menge zu entde- gen, Hinweise zur Barrierefreiheit und Aussichtspunkten reicht der Blick oft bis cken. Die AugenBlick-Runden sind gut Einkehrtipps. zur Schwäbischen Alb, den Vogesen ausgeschildert – die Rautenschilder des Jochen Denker, und sogar bis zu den Alpen im Süden. Schwarzwaldvereins weisen den Weg. Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Doch welches Gebäude ist das dort im Tal? Welcher Gipfel erhebt sich am An zwei Standorten gibt es neuerdings Horizont? Antworten liefern die auch einen AugenKlick: In Ebhausen- Naturpark-AugenBlicke. Rotfelden und Wildberg können Familien oder Wandergruppen ganz komfortabel ein Selbstporträt von der ganzen Familie ALLE NATURPARK-AUGEN- D iese besonderen Aussichtspunkte laden mit Sitzbank, kleinem Tisch und beschrifteter Panoramatafel dazu oder Wandergruppe vor dem weiten Pa- norama machen. Dazu muss einfach nur das Smartphone ins eigens aufgestellte BLICKE FINDEN SIE UNTER: naturpark-augenblicke.de ein, die Landschaft zu entdecken. Die Selfie-Brett geschoben werden - und los AugenBlicke sind in Anlehnung an das geht’s! Naturpark-Logo – das Naturpark-Auge – TIPP gestaltet und gleichzeitig Ausgangspunkt Interessierte können vorab auch vir- Die gedruckte AugenBlicke-Broschüre für einen Rundweg, die AugenBlick-Runde. tuell auf Entdeckungsreise gehen: Die mit allen 20 Aussichtspunkten und Insgesamt 20 dieser markanten Aussichts- AugenBlicke-Website bietet hochauf- Rundwanderungen ist im Online-Shop punkte gibt es bereits im Naturpark – von gelöste Panoramabilder, eindrucksvolle des Naturparks erhältlich! Tiefenbronn und Bad Herrenalb im Nor- 360-Grad-Luftbildaufnahmen und ein di- www.nordschwarzwald.ihk24.de - 22 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
REGION NORDSCHWARZWALD WEICHEN STELLEN FÜR EINE INNOVATIVE ZUKUNFT Der virtuelle Innovationstag bringt Unternehmen in der Region Nordschwarzwald weiter. Sie erhielten zahlreiche Impulse für das Innovationsmanagement und die Realisierung neuer Geschäftsideen. E ine hohe Innovationsfähigkeit ist mehr WFG denn je relevant für das Überleben von Unternehmen, auch in der Region Nordschwarzwald. Wie können Innova- tionen vorangetrieben und methodisch unterstützt werden? Wie können gute Innovationsideen gefunden und dann erfolgreich am Markt umgesetzt werden? Welche Erfahrungen haben andere Unter- nehmen gemacht, aus denen man lernen kann? Das waren nur einige der Fragen, denen sich der Regionale Innovationstag der Wirtschaftsförderung Nordschwarz- wald (WFG) in Kooperation mit der v. l. n. r.: Herbert Wackenhut (WFG), Prof. Dr.-Ing. Claus Lang-Koetz (Hochschule Pforzheim), Prof. Dr. Ulrich Jautz (Hochschule Pforzheim), Jochen Protzer (WFG) Hochschule Pforzheim widmete. Die hohe Teilnehmerzahl der Online Ver- zu nutzen, denn sie bieten hervorragende rangetrieben. Durch die Bündelung von anstaltung zeigt, wie gefragt das Thema Chancen und Möglichkeiten, den Nord- Synergien und die aktive Einbindung aller Innovation ist. Die Interessenten erhielten schwarzwald als innovativen, attraktiven Beteiligten soll die Zusammenarbeit zwi- in Form von Impuls- und Praxisvorträgen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort schen der regionalen Wirtschaft und der namhafter Referenten, Workshops und in- weiter zu stärken.“ Wissenschaft intensiviert werden. dividuellen Fragerunden jede Menge Input Jutta Effenberger und praktische Anregungen für ein erfolg- Im Rahmen des Projekts RegioINNO der reiches Innovationsmanagement und die WFG war der Innovationstag der erfolg- Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. reiche Auftakt einer Veranstaltungsreihe zum Thema Innovation für das Jahr 2021. ANSPRECHPARTNER Wenn es darum geht, kreative Ideen, Ex- Die Inhalte sind für Interessierte weiterhin REGIOINNO perimentierfreude und Innovationen abrufbar: https://bit.ly/30XUNOY Herbert Wackenhut (WFG) regionaler Unternehmen voranzutreiben, Tel. 07231 154369 33 kommt die Wirtschaftsförderung Nord- RegioINNO ist ein prämiertes Projekt wackenhut@nordschwarzwald.de schwarzwald ins Spiel. Mit ihrem des Förderaufrufes „Regionales Innova- Expertenteam bietet sie zielgerichtete tionsmanagement“ des Ministeriums für ANSPRECHPARTNERIN Unterstützung bei der Findung des indi- Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Ba- FÖRDERMITTEL viduell geeigneten Förderprogramms. „Nie den-Württemberg. Mit RegioINNO wird die Melissa Schwab (WFG) gab es so viel Fördergelder und Förder- zielgeführte Vernetzung der Innovations- Tel. 07231 154369 32 mittel wie heute“, betont Jochen Protzer, akteure unterstützt und die Erarbeitung schwab@nordschwarzwald.de Geschäftsführer der WFG, „Diese gilt es einer regionalen Innovationsstrategie vo- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21 - 23 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
REGION NORDSCHWARZWALD JUNGE TALENTE DIGITAL GEWINNEN Unternehmen aufgepasst! Ausbildungs- Haben wir Ihr Interesse geweckt? Folgende messe mal anders – die digitale Präsentations-Pakete stehen für Ihr Unter- „Nacht der Ausbildung“ der Wirtschafts- nehmen zur Verfügung: junioren Nordschwarzwald richtet sich an Unternehmen, die neue Wege in 1. GOLD-PAKET der Azubi-Gewinnung gehen wollen. Anmeldeschluss 31.05.21 Limitierte Anzahl! Zusätzlich zu den Vorteilen des Bronze- und Silber-Pakets W ie mache ich neue Auszubildende auf meine Firma aufmerksam? wird Ihr Unternehmen als Sponsor des Projekts genannt und das Firmenlogo auf allen Werbemitteln (Startseite der Webseite, Alle Unternehmen, die sich diese Frage Banner, Plakate, Social-Media-Kanäle) zur stellen, sind bei der ersten digitalen „Nacht Nacht der Ausbildung prominent platziert, der Ausbildung“ im Nordschwarzwald am 950 € 30. September 2021 herzlich willkommen. 2. SILBER-PAKET Bei dieser besonderen Ausbildungsmesse Anmeldeschluss 30.06.21 erhalten Schülerinnen und Schüler und Namentliche Firmen-Nennung inklusive zukünftige Auszubildende die Gelegenheit, Firmenlogo auf Webseite & Instagram, Fir- alle teilnehmenden Ausbildungsbetriebe men-Video-Veröffentlichung auf Webseite und deren Ausbildungsberufe inklusive & Youtube-Kanal für 6 Monate, Teilnahme dualer Studiengänge kostenlos von 16 bis an digitaler Nacht der Ausbildung auf Dis- 21 Uhr beim Onlinedienst Discord digital cord, Teilnahmeurkunde nach dem Event, kennenzulernen. Darüber hinaus berichten 450 € Ausbilderinnen und Ausbilder, Auszubil- dende und Studierende an diesem Abend 3. BRONZE-PAKET von ihren Erfahrungen und stehen Rede Anmeldeschluss 15.07.21 und Antwort. Um sich digital einfach und Namentliche Firmen-Nennung, Verlinkung sicher präsentieren zu können, erhält je- auf Webseite & Instagram für 6,5 Mona- des Unternehmen einen eigenen Raum auf te (Mitte Juli 2021 bis Ende Januar 2022), Discord, den die Schülerinnen und Schü- Teilnahme an digitaler Nacht der Ausbil- ler, je nach Interessen, selbst aussuchen dung auf Discord, Teilnahmeurkunde nach und betreten können. In diesem virtuellen dem Event, 200 € Raum werden Fragen beantwortet, Details besprochen und Termine für Vorstellungs- Zur optimalen Vorbereitung bieten wir gespräche ausgemacht. Zusätzlich erhalten im Sommer Erklärvideos und einen Pro- interessierte Schülerinnen und Schüler bedurchlauf auf der Online-Plattform oder Studierende auf der Internetseite der Discord ca. eine Woche vor der Veranstal- Wirtschaftsjunioren Nordschwarzwald und tung an. den dazu gehörenden Social-Media-Kanä- len Informationen zu den teilnehmenden Unternehmen. www.nordschwarzwald.ihk24.de - 24 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 5/21
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