Jubiläum - #2 2018 - Mitteldeutsche Medienförderung
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#2 2018 Jubiläum Austausch Talente Die MDM feiert Filmkonferenz „Meet Your Neighbour“ MDM-Pilotprogramm mit mit Partnern aus Schweden und Dänemark vier spannenden Projekten 20. Geburtstag
Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, seit 20 Jahren ist die MDM Förderpartner und Unterstützer der mitteldeutschen Medienbranche. Nach der Phase des intensiven Aufbaus ist es gelungen, gemeinsam mit den vielen engagierten Kreativen am Standort eine lebendige und vielfältige Medienlandschaft in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zu entwickeln. Dieses Jubiläum wollen wir zum Anlass nehmen, um einen Blick zurück zu werfen auf die Geschichte(n) und Erfolge aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. So finden Sie in dieser Ausgabe einen Zeitstrahl, der den Menschen, ihren Projekten und besonderen Ereignissen gewidmet ist. In einer Sonder beilage haben wir zudem Wissenswertes und Überraschendes aus 20 Jahren MDM zusammengetragen. Mit Blick nach vorn wird nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2016 vom 18. bis 20. Juni 2018 die Filmkonferenz „Meet Your Neighbour“ fortgesetzt – in diesem Jahr in Kooperation mit regionalen Förderinstitutionen in Schweden und Dänemark. Gemeinsam mit der Stadt Leipzig möchte die MDM mitteldeutsche und skandinavische Produzenten und Kreative vernetzen und Impulse für die Anbahnung künftiger Kooperationen auf dem internationalen Markt liefern. Auch die Stärkung regionaler Talente liegt der MDM seit vielen Jahren besonders am Herzen. Mit dem MDM-Pilotprogramm bekommen junge Filmemacher den kreativen Freiraum, ihre Vorhaben mit Hilfe renommierter Tutoren umzusetzen. Im April wurden vier neue, spannende Projekte in das Förderprogramm aufgenommen. Daneben fanden in den vergangenen Monaten zahlreiche Dreharbeiten in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen statt, darunter für die VR-Experience „Future Diaries“, über die Sie ebenfalls in der aktuellen Ausgabe lesen. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr Redaktionsteam Grussworte „Meet Your MDM-Pilot Creative Europe Staatsminister Rainer Robra, Neighbour“ lädt programm News Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen- zum Austausch Mit über 50 Einreichungen traf die Creative Europe zu Koproduktionen Ausschreibung für das MDM-Pilot- und aktuellen Aufrufen sowie Anhalt und Vorsitzender des Vom 18. bis 20. Juni findet in programm auf große Resonanz. In weitere Informationen und Aufsichtsrates der MDM und Leipzig die deutsch-schwedisch- die diesjährige Runde wurden zwei Kurzmeldungen MDM-Geschäftsführer Claas dänische Filmkonferenz „Meet experimentelle Dokumentarfilme, Seite 22 und 23 Danielsen zu 20 Jahren Medien Your Neighbour“ statt. Rund 50 ein Spielfilm und ein Serienprojekt förderung in Mitteldeutschland Gäste aus Schweden, Dänemark und von talentierten jungen Filmema- Seite 4 und 5 Mitteldeutschland tauschen sich chern aus der Region aufgenommen. an drei Tagen über ihre bisherigen Seite 9 bis 11 Förderent- Erfahrungen bei Koproduktionen aus und diskutieren aktuelle und scheidungen künftige Herausforderungen der 24.04.2018 Filmindustrie. // Marcel Lenz Rückblende Seite 24 und 25 (ostlicht filmproduktion) spricht im Veranstaltungen, Dreharbeiten, Interview über die Zusammenarbeit Premieren und Preise bei der internationalen Koprodukti- on „Die Nile Hilton Affäre“ und die Seite 12 bis 14 Termine & Besonderheiten bei der Arbeit mit Veranstaltungen skandinavischen Partnern. Kinostarts, Einreichtermine und Seite 6 bis 8 In Produktion Veranstaltungstermine in Mittel- Eine Auswahl aktueller MDM-geför- deutschland derter Projekte in Produktion sowie Seite 26 Berichte von den Dreharbeiten zu der VR-Experience „Future Diaries“ und dem Debütfilm „Der Rebell“ von Randa Chahoud, dazu ein Interview mit der Trickfilmerin und Animato- rin Urte Zintler aus Leipzig. Titel: „Gundermann“ Seite 15 bis 21 Foto: © Pandora 3
Grußworte Staatsminister Rainer Robra MDM-Aufsichtsratsvorsitzender Sehr geehrte Leserinnen und Leser, rückblickend auf 20 Jahre Mitteldeutsche Medienförderung fördern. Über die Vergabe der Mittel entscheidet der MDM- (MDM) kann man von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Vergabeausschuss vier Mal im Jahr. Dieses Gremium verfügt Durch eine kluge Förderpolitik und Lobbyarbeit ist es ge- über einen „guten Riecher“, denn MDM-geförderte Filme lungen, neben den kleinen und mittleren Filmprojekten auch haben alle nur denkbaren Festivalpreise errungen und das internationale Großproduktionen in die Region zu holen. Di- Publikum begeistert. Auch Hollywood war zu Gast in Mittel- verse Produktionsfirmen, Branchendienstleister und kreati- deutschland. Der Oscar für Wes Andersons „Grand Budapest ve Köpfe haben sich hier niedergelassen. Mitteldeutschland Hotel“ (2015) ist dafür nur ein Beispiel. Über die herausragen- präsentiert sich mehr denn je als leistungsfähiger Mediens- den MDM-geförderten Filme und deren Auszeichnungen er- tandort. fahren Sie mehr in diesem Heft. Seit 2002 bin ich Mitglied des Aufsichtsrates und seit dem Aber auch Filme wie „Frantz“ (Regie: Francois Ozon) oder 18. März 2018 habe ich erneut die Funktion des Aufsichtsrats- „24 Wochen“ von Anne Zohra Berrached erhielten Förderung vorsitzenden der MDM inne. Ich freue mich darüber, dass ich durch die MDM, wurden in Mitteldeutschland gedreht oder die wertvolle Arbeit der MDM für die Medienregion in den es fanden Postproduktionsarbeiten statt. Wir freuen uns, dass Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereits seit die MDM als zuverlässiger Partner wahrgenommen wird vielen Jahren begleiten und unterstützen darf und gratuliere und Förderanträge für solch qualitativ hochwertige Projekte sehr herzlich – im Namen aller Mitglieder des Aufsichtsrates eingereicht werden. Die MDM ist als maßgeblicher Akteur – zu diesem schönen Jubiläum. bei der Gewährung von Zuschüssen zu Film-, Fernseh- und „Film“ ist bekanntlich sowohl ein Kultur- wie auch ein Multimediaproduktionen wichtig sowohl für die regional Wirtschaftsgut. Die Produktion eines Films ist somit stets ansässigen Firmen, wie auch für die großen nationalen wie Ausdruck kreativen und künstlerischen Schaffens und zu- internationalen Produktionsstudios. Die MDM unterstützt gleich Motor für die Entwicklung der regionalen Medienwirt- im Sinne einer starken Produktionslandschaft eine geeignete schaft. Aber ein Film entsteht nicht einfach so. Notwendig Mischung aus größeren deutschen und internationalen Pro- ist eine leistungsfähige Infrastruktur. Eine solche gab es bei jekten, mittleren und kleineren Arthouse-Projekten sowie Gründung der MDM im Jahr 1998 in Mitteldeutschland noch den Nachwuchs. nicht. Gemeinsam haben die drei mitteldeutschen Länder die Dabei wird stets auch mit Augenmaß darauf geachtet, dass Chancen eines regionalen, leistungsfähigen Medienstandortes die Finanzmittel der Gesellschafter – also der drei Länder und erkannt und mit Weitsicht die MDM gegründet. Zielgerichtet seit November 1998 auch des MDR sowie ZDF –als Effekte sollten bessere Strukturen geschaffen und Mitteldeutschland auch in möglichst großem Umfang der Region zu Gute kom- als Medienstandort profiliert und etabliert werden. men. Voraussetzung für eine Förderung durch die MDM ist Der Medienstandort Mitteldeutschland insgesamt aber daher der Nachweis kultureller und wirtschaftlicher Effekte auch die drei ländereigenen Medienstandorte haben über in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Und so kam es, die Jahre starke Profile entwickelt: Thüringen steht seit der dass die Regionaleffekte als „harte Währung“ für das Förder- Ansiedlung des Kinderkanals in Erfurt für Kindermedien, geschehen in Mitteldeutschland gelten. Dank der hervorra- Sachsen-Anhalt gewinnt durch die Errichtung des Mittel- genden Arbeit der MDM sind befinden sich diese stets auf deutschen Multimediazentrums (MMZ) in Halle Bedeutung einem beachtlichen Niveau. als Postproduktionsstandort und der Bereich Fernsehpro- Es hat sich eine Vielfalt an angesiedelten Firmen gebildet, duktion kann verstärkt zu Sachsen gezählt werden. Natürlich die Potential für die Zukunft bieten. Die Erfolgsgeschichte haben sich alle drei Länder auch einen Namen für interessan- der MDM kann also weitergehen. Die positive Entwicklung, te Drehorte erarbeitet, sei es z.B. Görlitz oder Quedlinburg. die die MDM für den Drei-Länder-Medienstandort und die Diese positive Entwicklung ist ganz wesentlich auch mit dem beschäftigten Menschen bewirkt hat, soll noch viele Jahre Namen des Gründungsgeschäftsführers Manfred Schmidt anhalten. Für die bestmögliche Umsetzung dieser Ziele weiß verbunden, der von 1998 bis 2016 die Geschicke der MDM ich die MDM bei dem seit Dezember 2016 amtierenden Ge- bestimmt hat. schäftsführer Claas Danielsen in guten Händen. Der Gesamtetat der MDM liegt ab 2018 jährlich bei 15,47 Mio. Euro, um die derzeitigen Bereiche Kino- und Fern- Ich gratuliere herzlich zum 20-jährigen Jubiläum und sehfilmproduktionen, Nachwuchs, Drehbuch, Multimedia, wünsche der MDM eine erfolgreiche Zukunft! Projektentwicklung, Verleih und Sonstige Maßnahmen zu 4
Claas Danielsen MDM-Geschäftsführer Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der MDM, als die Mitteldeutsche Medienförderung vor 20 Jahren ge- aus drei Bundesländern, den Verantwortlichen in den betei- gründet wurde, arbeitete ich in München und konzipierte ein ligten Sendern MDR und ZDF und dem Team der MDM, neues Trainingsprogramm für europäische Dokumentarfil- eine gemeinsame Vision umzusetzen, die einzigartig ist: Un- memacher. Ich konnte mir damals schwer vorstellen, dass es vergessliche Geschichten aus Mitteldeutschland in Filmen, möglich sein würde, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thü- Serien oder Transmediaprojekten zu dokumentieren, zu re- ringen eine signifikante Medienbranche aufzubauen, waren flektieren und zu den Menschen in die Welt hinauszutragen die gewachsenen Standorte in München, Köln, Hamburg und und zugleich herausragende internationale Produktionen in Berlin doch allzu gut aufgestellt. die Region zu holen., Nicht in der Konkurrenz, sondern in Als Studienleiter der neuen Trainingsinitiative Discovery der Zusammenarbeit entstand Qualität und Stärke – auch Campus (heute Documentary Campus) hatte ich dann bald viel wirtschaftlich, denn jeder von der MDM ausgereichte Euro in Leipzig zu tun. Denn die MDM wurde einer der zentralen Steuergeld bringt den doppelten Effekt in die Region zurück. Partner und Leipzig zu einem festen Standort mit zahlreichen Jetzt ist die MDM also erwachsen. Manfred Schmidt hat Symposien und Workshops für Teilnehmer*innen aus ganz als langjähriger Gründungsgeschäftsführer eine hoch profes- Europa. Ohne die Bereitschaft von Manfred Schmidt, das in- sionell arbeitende, national und international sehr anerkann- novative, aber schwer zu finanzierende Trainingsprogramm te Institution hinterlassen und – wer hätte das gedacht – mit zu unterstützen, wäre dieses nicht entstanden. Diese Offen- allen Beteiligten dazu beigetragen, dass man heute wirklich heit für neue Ideen und Konzepte sowie exzellente Stoffe hat von lebendigen Medienstandorten in „Mitteldeutschland“ am die MDM seit ihrer Gründung ausgezeichnet. östlichen Rande Deutschlands sprechen kann. Als ich 2004 Festivaldirektor von DOK Leipzig, dem Als Förderempfänger, Vergabeausschussmitglied und seit Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und anderthalb Jahren als Geschäftsführer habe ich die Mittel- Animationsfilm, wurde, konnten wir die Partnerschaft mit deutsche Medienförderung bis heute als besonders empfun- der MDM fortsetzen und das traditionsreiche Filmfestival den. Trotz aller Komplexität in den Entscheidungsprozessen mit einer umfassenden neuen Branchenplattform wieder in mit fünf Gesellschaftern und aller Bürokratie, die die Vergabe die erste Reihe der internationalen Dokumentarfilmfesti- von Steuergeldern mit sich bringt, ist die MDM immer ein vals führen. Die Konzeption entstand im fruchtbaren und „Ermöglicher“ auf Augenhöhe mit den Machern der Filme. konstruktiven Austausch mit Manfred Schmidt und seinen Gelingt es uns, im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Mitarbeiter*innen. Effekten und Förderung der Filmkultur radikales Erzählen Inzwischen hatte die MDM viele Brücken nach Mittel- und exzellenten künstlerischem Ausdruck für ein interna- und Osteuropa gebaut und Produzent*innen aus ihrer Region tionales Publikum zu ermöglichen? Ich glaube ja und weiß, erfolgreich mit internationalen Partnern vernetzt. Bis heute dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag dafür entstehen aus diesen Koproduktionen einige der besten eu- kämpfen. Als junge Erwachsene hat die MDM viel vor sich: ropäischen Spiel-, Dokumentar- und auch Animationsfilme. Nachwuchs binden und stärken, neue innovative Firmen er- Mit dem Studiopark KinderMedienZentrum in Erfurt und mutigen sich anzusiedeln, in einem sich ständig wandelnden dem Mitteldeutschen Multimediazentrum in Halle wurden Medienmarkt am Puls der Zeit bleiben, zwischen Kreativen, zudem Branchenkerne geschaffen, um die herum großes Wirtschaft und Politik optimal vermitteln und all jene, für Know-how im Kinderfilm wie im Bereich der Postproduk- die wir arbeiten, so professionell und unbürokratisch wie tion entstand. möglich zu unterstützen. Inzwischen sind von der MDM geförderte Werke regel- Was bleibt ist, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- mäßig in den Wettbewerben der renommiertesten Filmfes- tern und den Gesellschaftern danke für 20 Jahre großartige tivals und unter den Gewinnern wichtiger Preise zu finden. Arbeit und Unterstützung zu sagen. Und wiederum in ih- Nach 20 Jahren, Hunderten von Produktionen, die mit Hilfe rem Namen Ihnen allen zu danken – den Regisseur*innen, der MDM in der Region an einzigartigen Locations gedreht Produzent*innen, Autor*innen, Kameraleuten, Cutter*innen, und postproduziert wurden, und der Ansiedlung hervorra- Set Designer*innen, Animator*innen, Komponist*innen, gender Firmen kann man ganz bescheiden feststellen, dass Mischtonmeister*innen usw. –für die Filme und neuen Me- die Gründungsväter und -mütter der MDM sehr weise und dieninhalte, an denen die MDM teilhaben und mit ihrem vorausschauend gehandelt haben. In einer gemeinsamen Logo in die Herzen der Zuschauer*innen reisen durfte. Kraftanstrengung gelang es politischen Entscheidungsträ- gern, Mitarbeiter*innen in Staatskanzleien und Ministerien Ihr Claas Danielsen 5
Filmkonferenz „Meet Your Neighbour“ lädt zum Austausch Vom 18. bis 20. Juni findet in Leipzig die deutsch-schwedisch-dänische Filmkonferenz „Meet Your Neighbour“ statt. Das Forum bietet rund 50 Gästen aus Südschweden, Kopenhagen und Mitteldeutschland Einblicke in die Produktionslandschaft und Marktstrukturen der jeweiligen Regionen und befasst sich mit den aktuellen und künftigen Herausforderungen der Filmindustrie. Eingeladen zu „Meet Your Neighbour“ haben die Mittel- Phase der Stoffentwicklung oder bei der Zusammenstellung deutsche Medienförderung gemeinsam mit dem Amt für des Kreativstabs. Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig sowie den regiona- Ausgehend von den Trends und Erfahrungen in den drei len Filmförderungen Film i Skåne aus Schweden und dem Ländern beschäftigen sich die Panels vor allem mit den He- Copenhagen Film Fund aus Dänemark. Nachdem im Jahr rausforderungen im Bereich Kinder- und Jugendfilm, Do- 2016 eine Konferenz erstmals deutsche und niederländische kumentarfilm und Serien und werden gleichzeitig aktuelle Produzenten zum gegenseitigen Kennenlernen und Ideenaus- Diskussionen um flexible Formate und die zunehmende Ver- tausch zusammengebracht hatte, soll die zweite Ausgabe von schmelzung von Filmgattungen beleuchten. Darüber hinaus „Meet Your Neighbour“ mitteldeutsche und skandinavische erörtern die Teilnehmer die wechselseitige Inspiration mit Produzenten und Kreative vernetzen und Koproduktionen Kreativen aus allen Departments der Filmherstellung. Daher befördern. „Schweden und Dänemark sind mit ihren regional werden neben Filmproduzenten und Vertretern von Welt- verorteten und dennoch universellen Filmstoffen sehr profi- vertrieben und Fernsehsendern, u.a. auch Drehbuchautoren, liert und international höchst erfolgreich“, beschreibt MDM- Regisseure, Casting-Agenten, Schauspieler und Komponis- Geschäftsführer Claas Danielsen das besondere Interesse an ten auf der Konferenz erwartet. „Wir verstehen ‚Meet Your den nordeuropäischen Filmschaffenden. „Mit der Konferenz Neighbour‘ als ein innovatives und offenes Format, das die bieten wir die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaus- aktuellen Herausforderungen des Filmmarktes und all seiner tausch im kleinen Rahmen eines Think Tanks jenseits übli- Akteure im Blick hat“, erklärt Claas Danielsen. cher Koproduktionstreffen.“ Eröffnet wird die Veranstaltung am 18. Juni mit ei- In verschiedenen Formaten wie Fallstudien, Vorträgen, nem gemeinsamen Abendessen. Am kommenden Tag wird Gesprächsrunden sowie im individuellen Austausch mitein- der dänische Schauspieler Thure Lindhardt, der sowohl ander erhalten die Teilnehmer Impulse für die Anbahnung in skandinavisch-deutschen Koproduktionen („Die Brü- künftiger Kooperationen auf dem internationalen Markt. cke – Transit in den Tod“), aber auch in internationalen Dabei stehen neben der Produktion und Auswertung auch Kinofilmen wie Sean Penns „Into the Wild“ zu sehen war, Aspekte wie Themenfindung und Kreativität im Fokus. Vo- die Konferenz in der Alten Handelsbörse Leipzig eröffnen raussetzung für die Entwicklung erfolgreicher Stoffe für den und über seine bisherigen Erfahrungen mit verschiedenen globalen Markt und ein breites Publikum ist eine frühzeiti- Arbeitsstilen und Mentalitäten sprechen. Daraufhin ge- ge Zusammenarbeit der beteiligten Partner, vor allem in der ben Claas Danielsen, Ralf Ivarsson, der Geschäftsführer Mitteldeutsche 1998 Dezember: Medienförderung Berufung von 18. März: Manfred Schmidt 1998–2018 Gründung der MDM zum Geschäftsführer August: Erste Vergabe- ausschusssitzung – Fördermittel u.a. für „Die Braut“, „In aller Freundschaft“, „Der kleine Eisbär“ 6
von Film i Skåne, und Thomas Gammeltoft, Leiter des (LOOKS Film) und Showrunner Jan Peter detaillierte Einbli- Copenhagen Film Fund, einen Überblick über die bisheri- cke in die Entwicklung und Produktion historischer Dokudra- gen Aktivitäten der drei Länder im Bereich Film und Serie. ma-Serien wie „18 – Krieg der Träume“ und schildern dabei die Anschließend erörtern die Macher des schwedischen Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Fernsehen Jugend-Mysteryfilms „Room 213“ („Rum 213“, Regie: Emelie und Streamingdiensten. Am 20. Juni widmet sich die Kon- Lindblom) sowie des von der Erfurter Kinderfilm/Grown Up ferenz schließlich den Drama-Serien. Unter der Moderation Films produzierten Zombiefilms „Endzeit“ (Regie: Carolina von Matthijs Wouter Knol, Leiter des European Film Market Hellsgård) die Herausforderungen bei der Produktion von (EFM), diskutieren Gäste wie Stefan Arndt (X-Filme, „Baby- Genrefilmen für ein junges Publikum. lon Berlin“) über zukünftige Strategien der Zusammenarbeit Am Nachmittag steht der Dokumentarfilm im Fokus der bei der Entwicklung und Produktion von cross-nationalen Veranstaltung. Hier berichtet u.a. Stefan Kloos, Produzent Projekten in einem dicht umkämpften Markt. „Wir freuen und Verleiher preisgekrönter Dokumentarfilme für Kino und uns sehr über die positive Resonanz auf unsere Einladung zur Fernsehen („Pre-Crime“, „Transit Havanna“), über die inten- ‚Meet Your Neighbour‘-Konferenz und sind überzeugt, dass sive Zusammenarbeit mit Autoren und Regisseuren von der der rege Austausch die Kreativen unserer drei Regionen enger kreativen Themenfindung und -entwicklung bis zur Heraus- verbinden und die Entwicklung gemeinsamer Projekte inten- bringung eines Films. Weiterhin gewähren Gunnar Dedio sivieren wird“, ist sich Claas Danielsen sicher. „Eine intensive und fruchtbare Zusammenarbeit“ Das erste große Tref- fen fand 2014 in Cannes statt. Im Vorfeld hatten Zahlreiche internationale Koproduktionen sind im Portfolio der wir bereits die zweite Weimarer ostlicht filmproduktion zu finden. Zuletzt entstand das Drehbuchfassung be- beim Sundance Filmfestival als bester Film prämierte Drama kommen und nach dem Treffen entschieden, das „Die Nile Hilton Affäre“ als schwedisch-deutsch-dänische Koproduktion. Projekt gemeinsam wei- Im Interview spricht Produzent Marcel Lenz über die intensive ter zu entwickeln. Ab Zusammenarbeit bei diesem Projekt, Besonderheiten bei der Arbeit diesem Zeitpunkt haben mit skandinavischen Partnern sowie aktuell anstehende Vorhaben. wir jede Fassung gele- sen und unser Feedback – im direkten Gespräch Sie haben bereits einige Projekte mit skandinavischen mit dem Regisseur oder Partnern realisiert – zuletzt das preisgekrönte Drama schriftlich – gegeben. „Die Nile Hilton Affäre“ von Tarik Saleh. Wie kam es zu Das war eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit, weil sich bei- dieser Koproduktion? de Seiten intensiv und auf Augenhöhe miteinander auseinan- Im Jahr 2010 habe ich als Teilnehmer der europäischen dergesetzt haben – so wie es eben bestenfalls sein sollte. Weiterbildungsinitiative EAVE die schwedische Produzentin Was das Packaging betrifft, stand die Hauptrolle mit Fares Charlotte Most kennengelernt. Sie hat ein paar Jahre später Fares von Anfang an fest. In die Entscheidung über die weite- für Kristina Åberg von der schwedischen Filmproduktion re Besetzung waren wir aber eng involviert. Simone Bär hat Atmo die Koproduktionsgemeinschaft für „Die Nile Hilton uns einen französischen Kollegen empfohlen, der große Teile Affäre“ mit uns und Final Cut For Real aus Dänemark zusam- des Castings übernommen hat. Da wir viele arabischsprachi- mengebracht. ge Schauspieler benötigten, die zudem den Dialekt aus dem ägyptischen Raum sprechen mussten, war das sehr hilfreich. Ab welchem Zeitpunkt waren Sie in die Koproduktion In Bezug auf die Finanzierung, ist natürlich jeder Koprodu- involviert und wie intensiv war die Zusammenarbeit? zent erst einmal für seinen Teil selbst verantwortlich. Für die 1999 2000 MDM Location Guide mit Beginn der 1000 Drehorten geht online Kooperation mit Eröffnung der MEDIA Antenne Gründung der des MDM-Büros Berlin-Brandenburg MDM Film Commission in Leipzig Erster MDM- Branchentreff in Halle (Saale) Silberner Bär für Nadja Uhl und Bibiana Beglau in media city „Die Stille nach dem Schuss“ Leipzig eröffnet 7 (R: Volker Schlöndorff)
Auswahl des Weltvertriebes wiederum standen wir in sehr Was macht Koproduktionen mit skandinavischen enger Abstimmung miteinander und haben uns dann gemein- Partnern interessant? sam für The Match Factory entschieden. Ganz klar, die Qualität der Stoffe, die mitunter eine ganz eigene und besondere Stimmung vermitteln. Damit eröffnen Stand von Anfang an fest, dass auch Dreharbeiten sich dort andere Möglichkeiten internationale Projekte zu re- in der Region stattfinden werden? alisieren. Nur so konnte „Nile Hilton“ ohne Dreh in Europa Um aus Deutschland eine nennenswerte Finanzierung gemacht werden, abgesehen von den Drehtagen in Erfurt. mit Fördergeldern bereitstellen zu können, müssen hier auch Dreharbeiten stattfinden. Wir haben entschieden, ein gro- Was denken Sie, wovon macht ein skandinavischer ßes Innenmotiv – die Wohnung des Protagonisten Noredin Produzent abhängig, ob er sich einen deutschen – im Studiopark Kindermedienzentrum in Erfurt zu bauen Partner ins Boot holt oder nicht? und drei Tage dort zu drehen. Die Zusammenarbeit zwischen Es muss sicher vieles passen. Abgesehen von nationalen unserem Szenenbildner Stephan von Tresckow und Roger Eigenheiten, ist der Inhalt immer die wichtigste Komponente. Rosenberg, dem Chef-Szenenbildner, war sehr intensiv. Be- Zudem sind Aspekte wie Vertrauen wichtig und die Chemie vor wir mit dem Bau begonnen haben, kam Roger nach Er- zwischen den Parteien muss stimmen. Und dann ist da die Fi- furt und hat dann entschieden, welche Teile aus Ägypten nanzierungsfrage: Welche Mittel werden benötigt und wel- mitgebracht werden müssen – wie Lichtschalter und andere che Zugeständnisse, wie die Verlagerung von Dreharbeiten, Eigenheiten, die man für einen authentischen Look braucht. bin ich bereit dafür einzugehen? Denn das macht ein Projekt Danach haben Stephan von Tresckow und sein Team begon- komplexer und teurer. nen, die Wohnung herzurichten. Als die komplette Crew zu Die Bereitschaft sich mit außergewöhnlichen Stoffen zu den Dreharbeiten nach Erfurt kam, waren alle vom Ergebnis beschäftigen und diese zu fördern, ist sowohl bei Sendern als begeistert. auch bei anderen Beteiligten in Skandinavien gefühlt höher. Worauf legen Sie den Schwerpunkt bei der Projekt auswahl für internationale Koproduktionen? Das ist ganz klar immer die Geschichte und die Frage da- Die ostlicht filmproduktion nach, was hat sie mit uns oder unserem Leben zu tun. Dabei GmbH ist seit 2003 in Weimar legen wir uns in Sachen Genre überhaupt nicht fest. Bei „Nile ansässig. Produzenten und Hilton“ haben wir das erste Mal einen Genrefilm koprodu- geschäftsführende Gesellschafter ziert. Ein Polizist als Hauptfigur ist in Deutschland für das sind Marcel Lenz und Guido Kino schon problematisch, da diese Art von Filmen eher im Schwab. Neben der Entwicklung Fernsehen gezeigt wird. Das hat uns aber nicht abgehalten, und Herstellung von Spielfilmen weil wir begeistert waren von der Geschichte. Zudem waren für Kino und TV, wie zuletzt wir überzeugt, dass der Film ein Publikum im Kino finden den „besonderen Kinderfilm“ wird. „Die Unsichtbaren“ von Markus Dietrich, eine deutsch-luxemburgi- Stehen weitere Projekte mit skandinavischen Partnern an? sche Koproduktion, waren Lenz und Schwab bereits an zahlreichen Mit Charlotte Most, die uns auch für die Koproduktion internationalen Koproduktionen beteiligt, unter anderem mit von „Die Nile Hilton Affäre“ ins Spiel gebracht hat, planen wir Partnern aus Belgien, Brasilien, Bulgarien, Mazedonien, Serbien, derzeit ein aktuelles Projekt und hoffen, dass es mit deutscher Tschechien, Israel, Dänemark und Schweden. Aktuell in Postpro Beteiligung entstehen kann. duktion befindet sich die bulgarisch-deutsch-belgisch-serbisch- mazedonische Koproduktion „18% Gray“ von Regisseur Viktor Chouchkov, mit dem die Produzenten bereits für „Tilt“ zusammen arbeiteten. Im Sommer wird der niederländische Familienfilm „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“ gedreht, der mit Partnern aus Holland im Rahmen des deutsch-niederländischen Co-Development Fonds entwickelt wurde. 2001 2002 „Luther“ von Eric Till mit Joseph Erster MDM- Fiennes in Mitteldeutschland gedreht; geförderter Film Kinobesucher D: 3.082.790 bei den Filmfest- spielen in Cannes: Discovery „Russian Ark“ Campus Masterschool (R: Alexander erstmalig in Leipzig Sokurov) 1. Filmkunstmesse Leipzig
MDM-Pilotprogramm: Kreativer Freiraum für Ideen Mit über 50 Einreichungen traf die Ausschreibung der Mitteldeutschen Medienförderung für das Pilotprogramm zur Entwicklung von neuen, spannenden Projektideen auf große Resonanz. Vier vielversprechende Projekte von talentierten Filmemacherinnen und Filmemachern aus der Region sind unlängst in das Programm aufgenommen worden, das sie bei der Entwicklung und Realisierung ihrer Vorhaben unterstützt. Mit dem Pilotprogramm ergänzt die MDM ihre langjähri- Messerschmidt. In der ersten Stufe des Programms entwickeln gen und zahlreichen Aktivitäten im Bereich der regionalen die Teilnehmer zunächst gemeinsam mit ihrem Tutor sowohl Talentförderung, zu denen unter anderem der im September ein Drehbuch als auch ein Realisierungskonzept, welches eine zum 14. Mal stattfindende Nachwuchstag KONTAKT gehört. detaillierte Planung zur Umsetzung des Vorhabens enthalten Im Rahmen des Pilotprogramms erhalten die ausgewählten soll. Nach Fertigstellung erhält der Vergabeausschuss der MDM Teilnehmer neben der finanziellen Unterstützung in Form beides zur Abnahme und gibt „grünes Licht“ für die nächsten eines Zuschusses eine intensive Begleitung durch erfahrene Schritte. Dabei stehen die ausgewählten Projekte keineswegs in Tutoren und können sich so ganz auf ihre Geschichte und Konkurrenz zueinander, vielmehr können alle bis zu ihrer Fer- deren künstlerische Umsetzung sowie die Entwicklung einer tigstellung begleitet werden. Nach Abschluss der zweiten Stufe eigenen Handschrift konzentrieren. Das Förderprogramm wird auf Basis eines ersten Rohschnittes gemeinsam mit dem ist stufenförmig aufgebaut und orientiert sich an den Phasen Tutor geprüft, ob aufgegangen ist, was sich die Filmemacher der Filmherstellung: Entwicklung von Drehbuch und Reali- vorgenommen haben. Nur dann wird das Projekt in die dritte sierungskonzept, Dreh und erster Rohschnitt und schließlich Stufe überführt. Das heißt, auch ein Scheitern ist möglich. Das Schnitt, Feinschnitt und Postproduktion. Programm würde dann nach der ersten oder zweiten Stufe be- Ob dokumentarisch oder fiktional, animiert oder experi- endet, erläutert Dana Messerschmidt: „Sollte zum Beispiel nach mentell – Filme aller Gattungen sind für die Aufnahme in das der ersten Stufe bereits erkennbar sein, dass sich eine Idee nicht Programm zugelassen, zudem gelten keine spezifischen Län- wie erwartet entwickelt hat oder eine Produktion als Micro- gen oder Formatvorgaben. „Entscheidend für die Auswahl aus budget nicht mehr sinnvoll erscheint, können wir nach Rück- den eingegangenen Bewerbungen ist vielmehr die Originali- sprache mit den Tutoren das Pilotprogramm an dieser Stelle tät der Stoffe sowie das Potential der Filmemacher“, sagt Dana beenden, ohne dass die bereits ausgezahlten Mittel zurücker- Messerschmidt, die bei der MDM für den Bereich Nachwuchs stattet werden müssen.“ verantwortlich und Ansprechpartnerin für das Programm ist. In die diesjährige Runde des Pilotprogramms wurden die Wichtig sei zudem die Eignung des Vorhabens als Microbud- experimentellen Dokumentarfilme „Moretones“ von Ginan get-Projekt, denn die MDM kann jeden Film mit bis zu 250.000 Seidl und „La Duna“ von Stefanie Schroeder und Emerson Euro unterstützen. „Insgesamt muss das Projekt finanziell und Culurgioni sowie der lange Spielfilm „Unter dem Stein“ von produktionstechnisch so aufgestellt werden können, dass es Philipp Hirsch und das fiktionale Serienprojekt „Machiavel- im Rahmen des Programms umsetzbar ist. Je nachdem, ob ein li“ von Tim Burek und Andreas Reinhardt aufgenommen. Sie Kurzfilm, ein experimenteller Dokumentarfilm mit Dreh im entwickeln nun, begleitet von ihren Tutoren aus den Berei- Ausland oder ein Spielfilm mit kleinem Team entsteht, kann chen Dramaturgie und Project Packaging, ein Drehbuch und die Fördersumme individuell angepasst werden“, erklärt Dana ein ausführliches Realisierungskonzept für ihre Vorhaben. 2003 Production Guide MDM Film Commission der MDM Film Commission, Service in Dresden und das Branchenverzeichnis Erfurt eröffnet für Dienstleister und Freischaffende am Michael Schorr gewinnt Produktionsstandort Regiepreis für „Schultze Mitteldeutschland, gets the Blues“ in geht online Venedig/Controcorrente 9
Moretones La Duna Unter dem Stein Moretones Die in Halle (Saale) lebende Medienkünst- Class (PMMC) und des PMMC Lab, die mit ihren dort entstan- lerin Ginan Seidl ergründet gemeinsam mit ihrem mexikani- denen Werken „Rotation“ und „Spin“ Weltpremieren im Forum schen Co-Autor Daniel Ulacia in „Moretones“ die Geschichte Expanded der Berlinale feierte, sieht im MDM-Pilotprogramm und Gegenwart der Costa Chica, im Süden Mexikos. Die Idee die ideale Plattform für die Finanzierung und Realisierung ih- zu dem Projekt kam der Filmemacherin auf einer Reise in die res experimentellen Dokumentarfilms. Küstenregion, die lange politisch, historisch und gesellschaft- lich vom Rest des Landes abgetrennt war und vor allem von af- La Duna Ebenfalls einen experimentellen Dokumentar- rikanisch-stämmigen Einwohnern und indigenen Völkern be- film realisieren die Leipziger Filmemacher Stefanie Schroeder wohnt wird. Heute ist sie zunehmend anziehend für Touristen und Emerson Culurgioni mit „La Duna“. Darin spüren sie der und Händler. „Die Costa Chica und ihre Bewohner faszinierten Legende von einem kuriosen Dünen-Diebstahl auf Sardinien mich, seit ich das erste Mal die Region besuchte. Fortwährend und den damit verbundenen Fragen nach Landbesitz, Koloni- hatte ich das Gefühl, eine andere Welt zu betreten, in der Zeit sation und Tourismus nach. Beide Filmemacher sind ebenfalls und Raum, Erinnerung und Narration andere Regeln haben, Absolventen der PMMC und des PMMC Labs, in dem fortge- die sich mir nur langsam erklärten“, erzählt Ginan Seidl. „Hier schrittene Talente innovative dokumentarische Formate ent- ist ein Glauben präsent, der eine komplett andere Weltwahr- wickeln und realisieren können. Zwischen Surrealismus und nehmung beinhaltet und von einer starken Verbundenheit zur Realismus, zwischen Fakten und Gerüchten schwankend, „soll Natur geprägt ist. Auf der anderen Seite sind die Ausmaße der die Erzählung wie ein Roadmovie anmuten, das jederzeit von schroffen Spuren zu finden, die der Kolonialismus hinterlas- der Straße abkommen kann“, beschreiben die Filmemacher ih- sen hat und die sich in neuen Formen von Rassismus und Aus- ren experimentellen Ansatz. „Der Film folgt keiner klassischen grenzung äußern.“ Zwischen dokumentarischer und surrealer Narration, sondern setzt sich vielmehr fragmentarisch und col- Erzählung schwebend möchte Seidl mit ihrem Film die Spuren lagenhaft aus assoziativ montierten Bildern, Tönen, Informati- der Erinnerung aus Vergangenheit und Gegenwart sichtbar ma- onen, Fotos und Satellitenaufnahmen zusammen. ‚La Duna‘ soll chen, die sich in die Menschen, Landschaften und Geschichten weniger eine journalistische Recherche zur Aufdeckung von der Costa Chica eingeschrieben haben. Ihren Co-Autor und Wahrheit und Fakten, sondern vielmehr eine experimentelle Co-Regisseur Daniel Ulacia lernte Ginan Seidl 2014 in Halle Collage politischer, historischer und zeitgenössischer Realitä- (Saale) über ein Stipendium des Werkleitz e.V. kennen. Nach ten werden.“ Emerson Culurgioni, dessen Eltern aus dem Süden mehreren gemeinsamen Reisen in die Region reifte die Idee Sardiniens stammen und die 1978 nach Deutschland kamen, hat zum Filmprojekt, und die Autoren entwickelten schließlich ein an der HGB in Leipzig Medienkunst studiert und beschäftigte Treatment. Ginan Seidl, die sich schon während ihres Studiums sich in seinen bisherigen Filmprojekten, wie dem Dokumentar- der Bildhauerei/Metallplastik an der Burg Giebichenstein in film „Habitat“, der 2017 beim Visions du Réel Festival in Nyon Halle (Saale) dem Filmemachen zuwandte, fasziniert vor allem Weltpremiere feierte, mit Landschaft und Migration. Stefanie das Geschichtenerzählen. Dabei sieht sie den Übergang von bil- Schroeder interessiert in ihren Arbeiten, wie etwa der Videoin- dender zu filmischer Kunst als einen organischen Prozess. Die stallation ,,40 h, max. 2 Monate‘‘ vor allem der wachsende Ein- Absolventin der vom Werkleitz e.V. in Halle (Saale) veranstalte- fluss des unternehmerischen Denkens und Handelns auf alle ten und von der MDM geförderten Professional Media Master Lebensbereiche – ein Thema, welches auch im aktuellen Projekt „Schussangst“ (R: Dito Tsintsadze) erhält die „Goldene Muschel“ als Bester Film beim Festival in San Sebastian 1. European Animation Masterclass in Halle (Saale) Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland erstmalig vergeben 10
Machiavelli Die Regisseure Tim Burek und Andreas Reinhardt aus Erfurt werden mit ihrem Team die Pilotfolge für das auf drei Staffeln angelegte Serienformat „Machia- velli (AT)“ über den Aufstieg und Fall einer jungen Frau in der Hooligan-Szene entwickeln. Die Serie soll dabei nicht nur Einblick in diese für die Öffentlichkeit weitgehend un- bekannte Subkultur geben, sondern zudem aktuelle sozial- politische Themen unserer Zeit wie Fremdenfeindlichkeit aufgreifen. Teil der Bewerbung für das Pilotprogramm war ein neunminütiger Minipilot, den das Team an nur fünf Ta- Machiavelli gen umgesetzt hat, und der bereits die Serienfiguren und ihre Grundkonflikte einführt sowie einen ersten Eindruck von erforscht werden soll. Seit ihrem Studium der Fotografie an der visuellen Gestaltung vermittelt. Tim Burek, der visuelle der HGB Leipzig beschäftigt sich Schroeder außerdem mit dem Kommunikation an der Bauhaus Universität Weimar stu- Einfluss, dem Nutzen, der Wirkung, Macht und Ohnmacht von diert und bereits einige Kurzfilme gedreht hat, beschäftigen Bildern. Mit der Teilnahme am MDM-Pilotprogramm erhof- die Themen Hooliganismus, Gewalt, Frauenbilder in Filmen fen sich die Filmemacher die Chance, ihr künstlerisches Projekt sowie soziale und kulturelle Unterschiede seit Beginn seiner ohne Abstriche und Formatvorgaben umsetzen zu können. Arbeit als Filmemacher. „Ich will eine radikale Geschichte mit Antihelden erzählen, die sich in einer brutalen und verwir- Unter dem Stein Mit „Unter dem Stein“ wurde renden Gegenwart stets neu positionieren müssen. Zudem weiterhin ein Spielfilmprojekt in die erste Stufe des Pilotpro- reizt es mich, klassische, maskuline Genres mit weiblichen gramms aufgenommen. Regisseur Philipp Hirsch erzählt in Protagonisten neu darzustellen, um damit gängige Dogmen dem Thriller eine Geschichte vom Ende der Zivilisation, in der zu durchbrechen.“ Bureks Co-Autor Andreas Reinhardt, der sich drei junge Menschen auf eine ungewisse Reise in eine bes- in Jena Anglistik und Filmwissenschaft studierte und zuletzt sere Zukunft begeben. Endzeitgenre und Kammerspiel ließen als Assistent an Serien wie „Dark“ oder „Deutschland 86“ mit- sich aus Sicht des Filmemachers hervorragend zu einem span- gewirkt hat, sieht seine Aufgabe in der Entwicklung starker nenden, relevanten und anrührenden Filmstoff vereinen, der Charaktere: „Wir wollen uns von der bloßen Skizzierung der sich als Microbudget-Projekt durchaus professionell realisieren Figuren entfernen und mit unseren Charakteren die Grenzen lässt: „Das Projekt setzt ganz auf die Symbiose aus möglichst ge- zwischen Gut und Böse auflösen und neu ergründen.“ Zum ringem Drehaufwand mit überschaubarem Ensemble und Team Team zählt zudem der renommierte Filmkomponist Steffen an wenigen, aber stimmungsvollen und abwechslungsreichen Thum, der seit 2014 in den Hans Zimmer Remote Control Locations sowie einer zum Stoff und Genre passenden Bildge- Studios in Los Angeles arbeitet, und die Musik für Netflix- staltung und dem Einsatz von simplen VFX“, beschreibt Philipp Produktionen wie „iBoy“ verantwortete. Er hat bereits den Hirsch sein Konzept. Der Leipziger Filmemacher studierte Pro- Soundtrack für den Minipiloten beigesteuert. duktdesign an der Bauhaus Universität Weimar und hat bereits zahlreiche Kurzfilme sowie seinen Debütfilm „Die Hütte“ mit der ostlicht filmproduktion aus Weimar realisiert. Mit seinen umfangreichen Erfahrungen in nahezu allen Departments einer Filmproduktion hat er zudem Musikvideos oftmals in Personal- union umgesetzt und dabei neben der Regie auch die Kamera, Anfragen zur Aufnahme in das MDM-Pilotprogramm an den Schnitt, die Animation und VFX-Arbeiten übernommen. Dana Messerschmidt: dana.messerschmidt@mdm-online.de; „Die Möglichkeiten im Rahmen des Microbudget-Programms Telefon: 0341-2698722 kommen meiner Arbeitsweise sehr entgegen, denn die Finan- zierung aus einer Hand sorgt für klare und verlässliche Verhält- MDM Nachwuchstag KONTAKT: nisse“, begründet Philipp Hirsch seine Bewerbung. Zugleich 14. September 2018 in Leipzig sieht er große Chancen für seine kreative Arbeit, weil man mit Anmeldung unter: nachwuchstag@mdm-online.de kleineren Budgets häufig eher bereit sei, Wagnisse sowohl in Bezug auf den Inhalt als auch in der Visualisierung einzugehen. 2004 2005 1. Mitteldeutsches 1. MDM Nachwuchstag Deutsch- Kurzfilmfestival Kurzsuechtig KONTAKT Polnischer Co- Development- Fonds startet 1. TP2 Talentpool in Erfurt Deutscher Filmpreis in Gold für „Die Blindgänger“ (R: Bernd Sahling) 11
Rückblende Goldener Bär für „Touch Me Not“ Adina Pintilies MDM-geförderter Debütfilm „Touch Me Not“ hat den Goldenen Bären für den besten Film bei der 68. Berlinale gewonnen, die rumänische Regisseurin erhielt darüber hinaus den GWFF-Preis für den besten Erstlingsfilm. Der Wettbe- TV-Event „Bauhaus“ an werbsbeitrag „In den Gängen“ des Leipziger Originalschauplätzen in Filmemachers Thomas Stuber war eben- Weimar und Dessau gedreht falls erfolgreich. Der Liebesfilm wurde mit Das MDM-geförderte TV-Event „Bau- dem Hauptpreis der Ökumenischen Jury haus“ (AT) wurde unter der Regie von sowie dem Gilde Filmpreis ausgezeichnet. Gregor Schnitzler mit Alicia von Rittberg, Noah Saavedra und Jörg Hartmann in den Hauptrollen bis Anfang Juni unter ande- Drei Lolas für „In den Gängen“, rem an Originalschauplätzen in Mittel- „Western“ und „Der Hauptmann“ deutschland wie dem Haus am Horn in „Western“ von Valeska Grisebach hat Weimar sowie den Meisterhäusern und am 27. April den Deutschen Filmpreis als dem Bauhaus-Gebäude in Dessau gedreht. bester Spielfilm in Bronze erhalten. Mit einer Lola für die beste männliche Haupt- rolle ehrte die Deutsche Filmakademie Franz Rogowski für seine Rolle in Thomas Stubers „In den Gängen“. Zudem nahmen André Bendocchi Alves, Eric Devulder und Martin Steyer den Preis für die bes- te Tongestaltung in „Der Hauptmann“ (Regie: Robert Schwentke) entgegen. „Der Hauptmann“ feierte Kinopremiere Zur Premiere des MDM-geförderten Films „Der Hauptmann“ kamen Cast und Crew am 14. März in die Leipziger Passage Kinos, da- runter Produzent Frieder Schlaich, Markus Görsch (MDM), Darsteller Samuel Finzi, Re- gisseur Robert Schwentke, der Hauptdarstel- ler Max Hubacher, Filmkomponist Martin Todsharow und Dietmar Güntsche (Welt- kino). Der Großteil der Dreharbeiten des Films fand in Görlitz und Umgebung statt. 2006 Zwei Preise für den International Emmy-Award für Debütfilm „Ping Pong“ „Knowledge is the Beginning – (R: Matthias Luthardt) Daniel Barenboim and the West-Eastern Start der Akademie in Cannes/Semaine Divan Orchestra“ (R: Paul Smaczny) für Kindermedien in de la Critique Erfurt als Nachfolger der Winterakademie Beitritt der MDM zum europäischen Netzwerk der Länderförderer CineRegio
„Ayka“ und „Donbass“ gewinnen Preise in Cannes Bei den 71. Filmfestspielen in Cannes hat die Wettbewerbsjury Samal Yeslyamova für ihre Rolle in Sergey Dvortsevoys Drama „Ayka“ als beste Schauspielerin geehrt. Der Preis für die beste Regie in der Reihe „Un Certain Regard“ ging an den ukrainischen Filmemacher Sergei Loznitsa für „Donbass“. Documentary Convention in Leipzig Vom 12. bis 14. April 2018 brachten die Netzwerkinitiative DOX BOX und AFAC (Arab Fund for Arts and Culture) über 100 Dokumentarfilmschaffende und Entschei- dungsträger aus 30 Ländern für die erste arab.european Documentary Convention in Leipzig zusammen. Im Mittelpunkt der Ver- anstaltung auf dem Mediencampus Villa Ida stand der kreative Dialog zu Fragen der Zu- sammenarbeit im Dokumentarfilmbereich. www.documentary-convention.org Zu Besuch am Set von „100 Dinge“ Für ihren aktuellen Kinofilm „100 Dinge“ machte das Erfolgsgespann Florian David Fitz (Buch, Regie, Hauptdarsteller) und Matthias Schweighöfer (Produzent und Hauptdarsteller) im April in Halle (Saale), Bad Schmiedeberg und Leipzig Station: Da- niel Sonnabend (Pantaleon Films), Markus Görsch und Claas Danielsen (MDM), Florian David Fitz, Stephanie Schettler-Köhler (Pan- taleon Films) und Matthias Schweighöfer. Warner Bros. Pictures bringt den Film am 6. Dezember 2018 in die deutschen Kinos. 30. Filmfest Dresden Vom 17. bis 22. April zeigte das Filmfest Dresden in seiner 30. Jubiläumsausgabe über 300 Kurzfilme aus 52 Ländern. Im Mittelpunkt standen die insgesamt 69 nominierten Kurzfilme in den nationalen und internationalen Wettbewerben, ergänzt von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Der Publikumspreis in der mitteldeutschen Film- nacht ging an den MDM-geförderte Kurzfilm „Occupied Summer“ von Berit Toepfer. 2007 Silberne Taube für „Kinder. Wie die Zeit vergeht“ (R: Thomas Heise) und DEFA-Förderpreis für Mario Schneiders „Heinz und Fred“ beim 50. DOK Leipzig Eröffnung des Studioparks Kindermedienzentrum in Erfurt Mitteldeutsches Multimediazentrum (MMZ) in Halle (Saale) eröffnet 13
Premiere von „In den Gängen“ In zwei ausverkauften Kinosälen stellte Re- gisseur Thomas Stuber am 24. April in den Passage Kinos Leipzig seinen preisgekrönten Film „In den Gängen“ dem Premierenpu- blikum in Anwesenheit zahlreicher Gäste vor: Dana Messerschmidt (MDM), Undine Filter (Departures Film), Fabian Maubach (Sommerhaus Filmproduktion), Werner Fuchs (Zorro Film), Autor Clemens Mey- er, Schauspielerin Sandra Hüller, Thomas Stuber, Darsteller Peter Kurth, Jana Brandt (MDR), MDM-Geschäftsführer Claas Danielsen und Jochen Laube (Sommerhaus). Bernd Böhlich dreht „Warum?“ in Mitteldeutschland Regisseur Bernd Böhlich drehte im Fe- bruar mit den Darstellern Stefan Kurt, Alexandra Maria Lara und Robert Stadlo- ber Szenen für das Kinodrama „Warum“ (AT) an Locations in Mitteldeutschland, u.a. in der Festung Mark in Magdeburg. Die Mafilm Produktion startet 2019 im Verleih von Neue Visionen im Kino. „The Unanswered Ives“ Filmemacherin Anne-Kathrin Peitz dreht derzeit eine Dokumentation über den ame- rikanischen Komponisten Charles Ives. Für die Musikaufnahmen standen im histori- schen Saal des UT Connewitz in Leipzig Pianist Steffen Schleiermacher und Sopra- nistin Julia Sophie Wagner vor der Kamera. Weitere Aufnahmen entstanden u.a. in der Tropfsteinhöhle Rübeland im Harz. 15. Neiße Filmfestival Vom 15. bis 20. Mai gab das 15. Neiße Filmfestival mit über 120 Spiel-, Kurz- und Doku- mentarfilmen in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen sowie einem umfangreichen Begleitprogramm an rund 20 Spielstätten in Deutschland, Tschechien und Polen einen umfassenden Einblick in das Filmschaffen im Dreiländereck und darüber hinaus. Den Publi- kumspreis für den besten Langfilm des Festivals erhielt der MDM-geförderte Dokumentar- film „Muhi – Generally Temporary“ von Rina Castelnuovo-Hollander und Tamir Elterman. 2008 Michael Hoffman dreht „Ein russischer Preisregen in Cannes: Sommer“ mit Helen Mirren und Christopher Hauptpreis Un Certain Regard für Plummer in Sachsen-Anhalt und Sachsen „Tulpan“ (R: Sergey Dvortsevoy), Hauptpreis Semaine de la Critique für „Snow“ (R: Aida Begić), FIPRESCI Award für „Delta“ In Sebnitz und Görlitz filmt (R: Kornél Mundruczó) Quentin Tarantino Szenen für „Inglorious Basterds“ mit Christoph Waltz
In Produktion MDM-geförderte Filme in Produktion 100 Dinge Der Rebell Latte Igel und The Unanswered Ives Komödie – Produktion: Pantaleon Films – Drama – Produktion: Neue Impuls Film der Wasserstein Dokumentarfilm – Produktion: accentus Regie: Florian David Fitz produktion GmbH – Regie: Randa Chahoud Animationsfilm – Produktion: Dreamin‘ music GmbH – Regie: Anne-Kathrin Peitz – im Schnitt – − im Schnitt − Dolphin Film GmbH – Regie: Andrea – im Schnitt – Deppert, Agnieszka Kruczek Awalatje – Die Hebammen Der Schlüssel − in Produktion − This Kind of Hope Dokumentarfilm – Produktion: Tondowski Animationskurzfilm – Produktion: Reynard Dokumentarfilm – Produktion: Departures Films GbR – Regie: Sarah Noa Bozenhardt Films GbR – Regie: Ghassan Jaradat Die Odyssee (AT) Film GmbH – Regie: Pawel Siczek − im Dreh − − in Produktion − Animationsfilm – Produktion: Balance Film − im Dreh − GmbH – Regie: Florence Miailhe Bauhaus (AT) Die alte Frau und … − in Produktion − Tithonos und die Göttin TV-Event – Produktion: UFA Fiction Dokumentarfilm – Produktion: Hoferichter der Morgenröte GmbH – Regie: Gregor Schnitzler & Jacobs GmbH – Regie: Jan N. Lorenzen Martin Eden Animationskurzfilm – Produktion: − im Dreh − – im Dreh – Drama – Produzent: Match Factory Produc- sublunare welt – Regie: Jörg Weidner tions GmbH – Regie: Pietro Marcello − in Produktion − Beyond the Frame − … Die Frau des Piloten – im Dreh – Dokumentarfilm – Produktion: ravir film Drama – Produktion: Razor Film Produkti- Unbändige Neugier GbR – Regie: Robert Dobe, Omar Shalsh on GmbH – Regie: Anne Zohra Berrached Maya: Me, My Selfie and I aufs Leben – Der Dirigent − im Schnitt − − in Vorbereitung – Dokumentarfilm – Produktion: in one Herbert Blomstedt media – Regie: Anne Scheschonk Böse Spiele Fritzi – Eine Wende – im Dreh – Dokumentarfilm – Produktion: accentus music GmbH – Regie: Paul Smaczny Drama – Produktion: Essential Film wundergeschichte – im Dreh – produktion GmbH – Regie: Ulrich Seidl Animationsfilm – Produktion: Balance Film Playhouse of A. – im Dreh – GmbH – Regie: Ralf Kukula, Matthias Bruhn Dokumentarfilm – Produktion: Verschwinden − in Produktion − ZEITGEBILDE Filmproduktion GbR – Crazy Machines VR Regie: Benjamin Schindler Dokumentarfilm – Produktion: Ma.ja.de Filmproduktions GmbH – VR-Game – Produktion: FAKT Software Immenhof − im Schnitt − Regie: Thomas Heise GmbH – Head of Creative: Bodo Pfeifer Family Entertainment – Produktion: Rich – im Schnitt – − in Produktion − and Famous Film GmbH – Regie: Sharon Robin Hood Gardens Der Hauptgewinn Diana von Wietersheim Dokumentarfilm – Produktion: Beyer & Verschwörung − in Vorbereitung – Dorschner Filmproduktion GbR – Thriller – Produktion: Vierzigste Babels- Kurzfilm – Produktion: Geißendörfer Regie: Thomas Beyer, Adrian Dorschner berg Film GmbH – Regie: Fede Alvarez Film- und Fernsehproduktion KG – It must be Heaven – im Dreh – – im Schnitt – Regie: Alice von Gwinner Drama – Produktion: Pallas Film GmbH – − im Schnitt − Regie: Elia Suleiman Sealand Viet Wander House − im Dreh – Animationskurzfilm – Produktion: Der kleine Rabe Socke Greenhouse Production GmbH – Drama – Produzent: Rohfilm Productions GmbH – Regie: Mariko Saga Animationsfilm – Produktion: Akkord Film Krieger Regie: Till Giermann – im Schnitt – Produktion GmbH – Regie: Sandor Jesse Kurzspielfilm – Produktion: Wunderwelt − in Produktion − − in Produktion − Pictures GbR – Regie: Dino Weisz − im Schnitt − 2009 Goldene Palme in Cannes und 1. Filmmusiktage drei Europäische Sachsen-Anhalt Filmpreise für in Halle (Saale) „Das weiße Band“ (R: Michael Haneke) Kate Winslet wird mit dem Oscar ® als beste Hauptdarstellerin in „Der Vorleser“ (R: Stephen Daldry, gedreht in Görlitz) ausgezeichnet 15
Future Diaries: Botschaft aus der Zukunft Sechs Augenpaare blicken hochkonzentriert auf einen Bildschirm im Studiopark Kindermedienzentrum in Erfurt. Hier entsteht unter der Leitung von Showrunner Alexander Herrmann die virtuelle Welt für die Virtual Reality (VR)-Experience „Future Diaries“. In einer Blue-Box agieren die Schauspieler Clelia Sarto und Samuel Schneider vor einer Stereo-3D Kamera. Auf dem Bildschirm sind sie in der fotorealisti- schen, computergenerierten Umgebung eines Raumschiffs zu sehen. Alexander Herrmann schafft mit „Future Diaries“ eine ge- 2015 mit seiner expanding focus GmbH in Leipzig ansässig dankliche Spielwiese, eine Vision der Gesellschaft, in der sich ist. Die Entwicklung der Storyworld, in der das grundsätz- ein einzigartiges, futuristisches Design mit einer spannen- liche Setting für eine Experience entsteht, nahm zwei Jahre den Geschichte und den technischen Möglichkeiten von 360 in Anspruch. Erst dann konnten die weiteren Arbeitsschritte Grad-VR-Anwendungen verbindet. erfolgen: vom Schreiben des Drehbuchs über die Kreation des Im Jahr 2047 konkurrieren zwei auf unterschiedlichen Designs und dessen Umsetzung in 3D bis hin zum Finden der wirtschaftlichen Strukturen fußende Weltanschauungen richtigen Kamerapositionen für die Integration der analog miteinander: Utopia, basisdemokratisch, manipulationssicher gefilmten Schauspieler in die computergenerierten und foto- sowie auf faire und gleiche Ressourcenverteilung gegründet, realistischen Umgebungen. „Am Anfang bewegten wir uns in und die auf Profitmaximierung ausgelegte Omega-Welt. Die einem Experimentierfeld und wussten noch nicht genau, wo Experience macht komplexe Szenarien erlebbar und lässt den die Reise hingehen würde“, resümiert Alexander Herrmann. Nutzer Teil dieser Zukunft werden, über der die große Frage Gemeinsam mit seinen Mitstreitern – darunter die ansässi- schwebt: „Wie wollen wir künftig leben?“. gen Dienstleister blendFX und Lumalenscape – wurde viel Von der ersten Idee, ein komplexes Universum in VR ausprobiert, getestet und wieder verworfen, bevor man die zu erschaffen, bis zu den aktuellen Dreharbeiten in Erfurt Summe der einzelnen Teile in der Produktion des Trailers zu- war es ein langer Weg für Herrmann, der als Produzent seit sammenführen konnte. Mit Unterstützung durch die MDM 2010 2011 Christoph Waltz Golden Globe Award® erhält den Oscar ® für „Carlos – Der Schakal“ als bester Neben- (R: Olivier Assayas) darsteller in „Inglorious Basterds“ (R: Quentin 1. Europäische Kinderfilmkonferenz Tarantino) „KIDS Regio Forum“ in Erfurt 16
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