Jubiläum - #2 2018 - Mitteldeutsche Medienförderung

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Jubiläum - #2 2018 - Mitteldeutsche Medienförderung
#2 2018

Jubiläum         Austausch                                Talente
Die MDM feiert   Filmkonferenz „Meet Your Neighbour“      MDM-Pilotprogramm mit
                 mit Partnern aus Schweden und Dänemark   vier spannenden Projekten
20. Geburtstag
Jubiläum - #2 2018 - Mitteldeutsche Medienförderung
EINE VERANSTALTUNG DER   MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DURCH:
Jubiläum - #2 2018 - Mitteldeutsche Medienförderung
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,

seit 20 Jahren ist die MDM Förderpartner und Unterstützer der mitteldeutschen Medienbranche.
Nach der Phase des intensiven Aufbaus ist es gelungen, gemeinsam mit den vielen engagierten Kreativen
am Standort eine lebendige und vielfältige Medienlandschaft in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen
zu entwickeln. Dieses Jubiläum wollen wir zum Anlass nehmen, um einen Blick zurück zu werfen auf die
Geschichte(n) und Erfolge aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. So finden Sie in dieser Ausgabe einen
Zeitstrahl, der den Menschen, ihren Projekten und besonderen Ereignissen gewidmet ist. In einer Sonder­
beilage haben wir zudem Wissenswertes und Überraschendes aus 20 Jahren MDM zusammengetragen.
     Mit Blick nach vorn wird nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2016 vom 18. bis 20. Juni 2018
die Filmkonferenz „Meet Your Neighbour“ fortgesetzt – in diesem Jahr in Kooperation mit regionalen
Förderinstitutionen in Schweden und Dänemark. Gemeinsam mit der Stadt Leipzig möchte die MDM
mitteldeutsche und skandinavische Produzenten und Kreative vernetzen und Impulse für die Anbahnung
künftiger Kooperationen auf dem internationalen Markt liefern.
     Auch die Stärkung regionaler Talente liegt der MDM seit vielen Jahren besonders am Herzen.
Mit dem MDM-Pilotprogramm bekommen junge Filmemacher den kreativen Freiraum, ihre Vorhaben
mit Hilfe renommierter Tutoren umzusetzen. Im April wurden vier neue, spannende Projekte in
das Förderprogramm aufgenommen.
     Daneben fanden in den vergangenen Monaten zahlreiche Dreharbeiten in Thüringen, Sachsen-Anhalt
und Sachsen statt, darunter für die VR-Experience „Future Diaries“, über die Sie ebenfalls in der
aktuellen Ausgabe lesen.

Eine spannende Lektüre wünscht
Ihr Redaktionsteam

                  Grussworte                            „Meet Your                             MDM-Pilot­                            Creative Europe
                  Staatsminister Rainer Robra,          Neighbour“ lädt                        programm                              News
                  Chef der Staatskanzlei und Minister
                  für Kultur des Landes Sachsen-
                                                        zum Austausch                          Mit über 50 Einreichungen traf die    Creative Europe zu Koproduktionen
                                                                                               Ausschreibung für das MDM-Pilot-      und aktuellen Aufrufen sowie
                  Anhalt und Vorsitzender des           Vom 18. bis 20. Juni findet in
                                                                                               programm auf große Resonanz. In       weitere Informationen und
                  Aufsichtsrates der MDM und            Leipzig die deutsch-schwedisch-
                                                                                               die diesjährige Runde wurden zwei     Kurzmeldungen
                  MDM-Geschäftsführer Claas             dänische Filmkonferenz „Meet
                                                                                               experimentelle Dokumentarfilme,       Seite 22 und 23
                  Danielsen zu 20 Jahren Medien­        Your Neighbour“ statt. Rund 50
                                                                                               ein Spielfilm und ein Serienprojekt
                  förderung in Mitteldeutschland        Gäste aus Schweden, Dänemark und
                                                                                               von talentierten jungen Filmema-
                  Seite 4 und 5                         Mitteldeutschland tauschen sich
                                                                                               chern aus der Region aufgenommen.
                                                        an drei Tagen über ihre bisherigen
                                                                                               Seite 9 bis 11
                                                                                                                                     Förderent-
                                                        Erfahrungen bei Koproduktionen
                                                        aus und diskutieren aktuelle und                                             scheidungen
                                                        künftige Herausforderungen der                                               24.04.2018
                                                        Filmindustrie. // Marcel Lenz          Rückblende                            Seite 24 und 25
                                                        (ostlicht filmproduktion) spricht im
                                                                                               Veranstaltungen, Dreharbeiten,
                                                        Interview über die Zusammenarbeit
                                                                                               Premieren und Preise
                                                        bei der internationalen Koprodukti-
                                                        on „Die Nile Hilton Affäre“ und die
                                                                                               Seite 12 bis 14
                                                                                                                                     Termine &
                                                        Besonderheiten bei der Arbeit mit
                                                                                                                                     Veranstaltungen
                                                        skandinavischen Partnern.
                                                                                                                                     Kinostarts, Einreichtermine und
                                                        Seite 6 bis 8                          In Produktion                         Veranstaltungstermine in Mittel-
                                                                                               Eine Auswahl aktueller MDM-geför-     deutschland
                                                                                               derter Projekte in Produktion sowie   Seite 26
                                                                                               Berichte von den Dreharbeiten zu
                                                                                               der VR-Experience „Future Diaries“
                                                                                               und dem Debütfilm „Der Rebell“ von
                                                                                               Randa Chahoud, dazu ein Interview
                                                                                               mit der Trickfilmerin und Animato-
                                                                                               rin Urte Zintler aus Leipzig.
Titel: „Gundermann“
                                                                                               Seite 15 bis 21
Foto: © Pandora

                                                                                                                                                                        3
Jubiläum - #2 2018 - Mitteldeutsche Medienförderung
Grußworte
Staatsminister Rainer Robra
MDM-Aufsichtsratsvorsitzender

           Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

           rückblickend auf 20 Jahre Mitteldeutsche Medienförderung          fördern. Über die Vergabe der Mittel entscheidet der MDM-
           (MDM) kann man von einer Erfolgsgeschichte sprechen.              Vergabeausschuss vier Mal im Jahr. Dieses Gremium verfügt
           Durch eine kluge Förderpolitik und Lobbyarbeit ist es ge-         über einen „guten Riecher“, denn MDM-geförderte Filme
           lungen, neben den kleinen und mittleren Filmprojekten auch        haben alle nur denkbaren Festivalpreise errungen und das
           internationale Großproduktionen in die Region zu holen. Di-       Publikum begeistert. Auch Hollywood war zu Gast in Mittel-
           verse Produktionsfirmen, Branchendienstleister und kreati-        deutschland. Der Oscar für Wes Andersons „Grand Budapest
           ve Köpfe haben sich hier niedergelassen. Mitteldeutschland        Hotel“ (2015) ist dafür nur ein Beispiel. Über die herausragen-
           präsentiert sich mehr denn je als leistungsfähiger Mediens-       den MDM-geförderten Filme und deren Auszeichnungen er-
           tandort.                                                          fahren Sie mehr in diesem Heft.
                Seit 2002 bin ich Mitglied des Aufsichtsrates und seit dem       Aber auch Filme wie „Frantz“ (Regie: Francois Ozon) oder
           18. März 2018 habe ich erneut die Funktion des Aufsichtsrats-     „24 Wochen“ von Anne Zohra Berrached erhielten Förderung
           vorsitzenden der MDM inne. Ich freue mich darüber, dass ich       durch die MDM, wurden in Mitteldeutschland gedreht oder
           die wertvolle Arbeit der MDM für die Medienregion in den          es fanden Postproduktionsarbeiten statt. Wir freuen uns, dass
           Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereits seit        die MDM als zuverlässiger Partner wahrgenommen wird
           vielen Jahren begleiten und unterstützen darf und gratuliere      und Förderanträge für solch qualitativ hochwertige Projekte
           sehr herzlich – im Namen aller Mitglieder des Aufsichtsrates      eingereicht werden. Die MDM ist als maßgeblicher Akteur
           – zu diesem schönen Jubiläum.                                     bei der Gewährung von Zuschüssen zu Film-, Fernseh- und
                „Film“ ist bekanntlich sowohl ein Kultur- wie auch ein       Multimediaproduktionen wichtig sowohl für die regional
           Wirtschaftsgut. Die Produktion eines Films ist somit stets        ansässigen Firmen, wie auch für die großen nationalen wie
           Ausdruck kreativen und künstlerischen Schaffens und zu-           internationalen Produktionsstudios. Die MDM unterstützt
           gleich Motor für die Entwicklung der regionalen Medienwirt-       im Sinne einer starken Produktionslandschaft eine geeignete
           schaft. Aber ein Film entsteht nicht einfach so. Notwendig        Mischung aus größeren deutschen und internationalen Pro-
           ist eine leistungsfähige Infrastruktur. Eine solche gab es bei    jekten, mittleren und kleineren Arthouse-Projekten sowie
           Gründung der MDM im Jahr 1998 in Mitteldeutschland noch           den Nachwuchs.
           nicht. Gemeinsam haben die drei mitteldeutschen Länder die            Dabei wird stets auch mit Augenmaß darauf geachtet, dass
           Chancen eines regionalen, leistungsfähigen Medienstandortes       die Finanzmittel der Gesellschafter – also der drei Länder und
           erkannt und mit Weitsicht die MDM gegründet. Zielgerichtet        seit November 1998 auch des MDR sowie ZDF –als Effekte
           sollten bessere Strukturen geschaffen und Mitteldeutschland       auch in möglichst großem Umfang der Region zu Gute kom-
           als Medienstandort profiliert und etabliert werden.               men. Voraussetzung für eine Förderung durch die MDM ist
                Der Medienstandort Mitteldeutschland insgesamt aber          daher der Nachweis kultureller und wirtschaftlicher Effekte
           auch die drei ländereigenen Medienstandorte haben über            in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Und so kam es,
           die Jahre starke Profile entwickelt: Thüringen steht seit der     dass die Regionaleffekte als „harte Währung“ für das Förder-
           Ansiedlung des Kinderkanals in Erfurt für Kindermedien,           geschehen in Mitteldeutschland gelten. Dank der hervorra-
           Sachsen-Anhalt gewinnt durch die Errichtung des Mittel-           genden Arbeit der MDM sind befinden sich diese stets auf
           deutschen Multimediazentrums (MMZ) in Halle Bedeutung             einem beachtlichen Niveau.
           als Postproduktionsstandort und der Bereich Fernsehpro-               Es hat sich eine Vielfalt an angesiedelten Firmen gebildet,
           duktion kann verstärkt zu Sachsen gezählt werden. Natürlich       die Potential für die Zukunft bieten. Die Erfolgsgeschichte
           haben sich alle drei Länder auch einen Namen für interessan-      der MDM kann also weitergehen. Die positive Entwicklung,
           te Drehorte erarbeitet, sei es z.B. Görlitz oder Quedlinburg.     die die MDM für den Drei-Länder-Medienstandort und die
           Diese positive Entwicklung ist ganz wesentlich auch mit dem       beschäftigten Menschen bewirkt hat, soll noch viele Jahre
           Namen des Gründungsgeschäftsführers Manfred Schmidt               anhalten. Für die bestmögliche Umsetzung dieser Ziele weiß
           verbunden, der von 1998 bis 2016 die Geschicke der MDM            ich die MDM bei dem seit Dezember 2016 amtierenden Ge-
           bestimmt hat.                                                     schäftsführer Claas Danielsen in guten Händen.
                Der Gesamtetat der MDM liegt ab 2018 jährlich bei 15,47
           Mio. Euro, um die derzeitigen Bereiche Kino- und Fern-            Ich gratuliere herzlich zum 20-jährigen Jubiläum und
           sehfilmproduktionen, Nachwuchs, Drehbuch, Multimedia,             wünsche der MDM eine erfolgreiche Zukunft!
           Projektentwicklung, Verleih und Sonstige Maßnahmen zu

4
Jubiläum - #2 2018 - Mitteldeutsche Medienförderung
Claas Danielsen
MDM-Geschäftsführer

          Sehr geehrte Damen und Herren,
          liebe Freunde der MDM,

          als die Mitteldeutsche Medienförderung vor 20 Jahren ge-        aus drei Bundesländern, den Verantwortlichen in den betei-
          gründet wurde, arbeitete ich in München und konzipierte ein     ligten Sendern MDR und ZDF und dem Team der MDM,
          neues Trainingsprogramm für europäische Dokumentarfil-          eine gemeinsame Vision umzusetzen, die einzigartig ist: Un-
          memacher. Ich konnte mir damals schwer vorstellen, dass es      vergessliche Geschichten aus Mitteldeutschland in Filmen,
          möglich sein würde, in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thü-         Serien oder Transmediaprojekten zu dokumentieren, zu re-
          ringen eine signifikante Medienbranche aufzubauen, waren        flektieren und zu den Menschen in die Welt hinauszutragen
          die gewachsenen Standorte in München, Köln, Hamburg und         und zugleich herausragende internationale Produktionen in
          Berlin doch allzu gut aufgestellt.                              die Region zu holen., Nicht in der Konkurrenz, sondern in
              Als Studienleiter der neuen Trainingsinitiative Discovery   der Zusammenarbeit entstand Qualität und Stärke – auch
          Campus (heute Documentary Campus) hatte ich dann bald viel      wirtschaftlich, denn jeder von der MDM ausgereichte Euro
          in Leipzig zu tun. Denn die MDM wurde einer der zentralen       Steuergeld bringt den doppelten Effekt in die Region zurück.
          Partner und Leipzig zu einem festen Standort mit zahlreichen         Jetzt ist die MDM also erwachsen. Manfred Schmidt hat
          Symposien und Workshops für Teilnehmer*innen aus ganz           als langjähriger Gründungsgeschäftsführer eine hoch profes-
          Europa. Ohne die Bereitschaft von Manfred Schmidt, das in-      sionell arbeitende, national und international sehr anerkann-
          novative, aber schwer zu finanzierende Trainingsprogramm        te Institution hinterlassen und – wer hätte das gedacht – mit
          zu unterstützen, wäre dieses nicht entstanden. Diese Offen-     allen Beteiligten dazu beigetragen, dass man heute wirklich
          heit für neue Ideen und Konzepte sowie exzellente Stoffe hat    von lebendigen Medienstandorten in „Mitteldeutschland“ am
          die MDM seit ihrer Gründung ausgezeichnet.                      östlichen Rande Deutschlands sprechen kann.
              Als ich 2004 Festivaldirektor von DOK Leipzig, dem               Als Förderempfänger, Vergabeausschussmitglied und seit
          Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und          anderthalb Jahren als Geschäftsführer habe ich die Mittel-
          Animationsfilm, wurde, konnten wir die Partnerschaft mit        deutsche Medienförderung bis heute als besonders empfun-
          der MDM fortsetzen und das traditionsreiche Filmfestival        den. Trotz aller Komplexität in den Entscheidungsprozessen
          mit einer umfassenden neuen Branchenplattform wieder in         mit fünf Gesellschaftern und aller Bürokratie, die die Vergabe
          die erste Reihe der internationalen Dokumentarfilmfesti-        von Steuergeldern mit sich bringt, ist die MDM immer ein
          vals führen. Die Konzeption entstand im fruchtbaren und         „Ermöglicher“ auf Augenhöhe mit den Machern der Filme.
          konstruktiven Austausch mit Manfred Schmidt und seinen          Gelingt es uns, im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen
          Mitarbeiter*innen.                                              Effekten und Förderung der Filmkultur radikales Erzählen
              Inzwischen hatte die MDM viele Brücken nach Mittel-         und exzellenten künstlerischem Ausdruck für ein interna-
          und Osteuropa gebaut und Produzent*innen aus ihrer Region       tionales Publikum zu ermöglichen? Ich glaube ja und weiß,
          erfolgreich mit internationalen Partnern vernetzt. Bis heute    dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag dafür
          entstehen aus diesen Koproduktionen einige der besten eu-       kämpfen. Als junge Erwachsene hat die MDM viel vor sich:
          ropäischen Spiel-, Dokumentar- und auch Animationsfilme.        Nachwuchs binden und stärken, neue innovative Firmen er-
          Mit dem Studiopark KinderMedienZentrum in Erfurt und            mutigen sich anzusiedeln, in einem sich ständig wandelnden
          dem Mitteldeutschen Multimediazentrum in Halle wurden           Medienmarkt am Puls der Zeit bleiben, zwischen Kreativen,
          zudem Branchenkerne geschaffen, um die herum großes             Wirtschaft und Politik optimal vermitteln und all jene, für
          Know-how im Kinderfilm wie im Bereich der Postproduk-           die wir arbeiten, so professionell und unbürokratisch wie
          tion entstand.                                                  möglich zu unterstützen.
              Inzwischen sind von der MDM geförderte Werke regel-              Was bleibt ist, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
          mäßig in den Wettbewerben der renommiertesten Filmfes-          tern und den Gesellschaftern danke für 20 Jahre großartige
          tivals und unter den Gewinnern wichtiger Preise zu finden.      Arbeit und Unterstützung zu sagen. Und wiederum in ih-
          Nach 20 Jahren, Hunderten von Produktionen, die mit Hilfe       rem Namen Ihnen allen zu danken – den Regisseur*innen,
          der MDM in der Region an einzigartigen Locations gedreht        Produzent*innen, Autor*innen, Kameraleuten, Cutter*innen,
          und postproduziert wurden, und der Ansiedlung hervorra-         Set Designer*innen, Animator*innen, Komponist*innen,
          gender Firmen kann man ganz bescheiden feststellen, dass        Mischtonmeister*innen usw. –für die Filme und neuen Me-
          die Gründungsväter und -mütter der MDM sehr weise und           dieninhalte, an denen die MDM teilhaben und mit ihrem
          vorausschauend gehandelt haben. In einer gemeinsamen            Logo in die Herzen der Zuschauer*innen reisen durfte.
          Kraftanstrengung gelang es politischen Entscheidungsträ-
          gern, Mitarbeiter*innen in Staatskanzleien und Ministerien      Ihr Claas Danielsen

                                                                                                                                      5
Filmkonferenz
„Meet Your Neighbour“
 lädt zum Austausch
Vom 18. bis 20. Juni findet in Leipzig die deutsch-schwedisch-dänische
Filmkonferenz „Meet Your Neighbour“ statt. Das Forum bietet rund
50 Gästen aus Südschweden, Kopenhagen und Mitteldeutschland
Einblicke in die Produktionslandschaft und Marktstrukturen der
jeweiligen Regionen und befasst sich mit den aktuellen und
künftigen Herausforderungen der Filmindustrie.

               Eingeladen zu „Meet Your Neighbour“ haben die Mittel-          Phase der Stoffentwicklung oder bei der Zusammenstellung
               deutsche Medienförderung gemeinsam mit dem Amt für             des Kreativstabs.
               Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig sowie den regiona-          Ausgehend von den Trends und Erfahrungen in den drei
               len Filmförderungen Film i Skåne aus Schweden und dem          Ländern beschäftigen sich die Panels vor allem mit den He-
               Copenhagen Film Fund aus Dänemark. Nachdem im Jahr             rausforderungen im Bereich Kinder- und Jugendfilm, Do-
               2016 eine Konferenz erstmals deutsche und niederländische      kumentarfilm und Serien und werden gleichzeitig aktuelle
               Produzenten zum gegenseitigen Kennenlernen und Ideenaus-       Diskussionen um flexible Formate und die zunehmende Ver-
               tausch zusammengebracht hatte, soll die zweite Ausgabe von     schmelzung von Filmgattungen beleuchten. Darüber hinaus
               „Meet Your Neighbour“ mitteldeutsche und skandinavische        erörtern die Teilnehmer die wechselseitige Inspiration mit
               Produzenten und Kreative vernetzen und Koproduktionen          Kreativen aus allen Departments der Filmherstellung. Daher
               befördern. „Schweden und Dänemark sind mit ihren regional      werden neben Filmproduzenten und Vertretern von Welt-
               verorteten und dennoch universellen Filmstoffen sehr profi-    vertrieben und Fernsehsendern, u.a. auch Drehbuchautoren,
               liert und international höchst erfolgreich“, beschreibt MDM-   Regisseure, Casting-Agenten, Schauspieler und Komponis-
               Geschäftsführer Claas Danielsen das besondere Interesse an     ten auf der Konferenz erwartet. „Wir verstehen ‚Meet Your
               den nordeuropäischen Filmschaffenden. „Mit der Konferenz       Neighbour‘ als ein innovatives und offenes Format, das die
               bieten wir die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaus-       aktuellen Herausforderungen des Filmmarktes und all seiner
               tausch im kleinen Rahmen eines Think Tanks jenseits übli-      Akteure im Blick hat“, erklärt Claas Danielsen.
               cher Koproduktionstreffen.“                                        Eröffnet wird die Veranstaltung am 18. Juni mit ei-
                   In verschiedenen Formaten wie Fallstudien, Vorträgen,      nem gemeinsamen Abendessen. Am kommenden Tag wird
               Gesprächsrunden sowie im individuellen Austausch mitein-       der dänische Schauspieler Thure Lindhardt, der sowohl
               ander erhalten die Teilnehmer Impulse für die Anbahnung        in skandinavisch-deutschen Koproduktionen („Die Brü-
               künftiger Kooperationen auf dem internationalen Markt.         cke – Transit in den Tod“), aber auch in internationalen
               Dabei stehen neben der Produktion und Auswertung auch          Kinofilmen wie Sean Penns „Into the Wild“ zu sehen war,
               Aspekte wie Themenfindung und Kreativität im Fokus. Vo-        die Konferenz in der Alten Handelsbörse Leipzig eröffnen
               raussetzung für die Entwicklung erfolgreicher Stoffe für den   und über seine bisherigen Erfahrungen mit verschiedenen
               globalen Markt und ein breites Publikum ist eine frühzeiti-    Arbeitsstilen und Mentalitäten sprechen. Daraufhin ge-
               ge Zusammenarbeit der beteiligten Partner, vor allem in der    ben Claas Danielsen, Ralf Ivarsson, der Geschäftsführer

Mitteldeutsche                   1998                                                          Dezember:
Medienförderung                                                                               Berufung von
                                   18. März:                                              Manfred Schmidt
1998–2018                         Gründung der MDM                                      zum Geschäftsführer

                                                                               August:
                                                                              Erste Vergabe-
                                                                              ausschusssitzung –
                                                                              Fördermittel
                                                                              u.a. für „Die Braut“,
                                                                              „In aller Freundschaft“,
                                                                              „Der kleine Eisbär“

6
von Film i Skåne, und Thomas Gammeltoft, Leiter des           (LOOKS Film) und Showrunner Jan Peter detaillierte Einbli-
                Copenhagen Film Fund, einen Überblick über die bisheri-       cke in die Entwicklung und Produktion historischer Dokudra-
                gen Aktivitäten der drei Länder im Bereich Film und Serie.    ma-Serien wie „18 – Krieg der Träume“ und schildern dabei die
                    Anschließend erörtern die Macher des schwedischen         Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Fernsehen
                Jugend-Mysteryfilms „Room 213“ („Rum 213“, Regie: Emelie      und Streamingdiensten. Am 20. Juni widmet sich die Kon-
                Lindblom) sowie des von der Erfurter Kinderfilm/Grown Up      ferenz schließlich den Drama-Serien. Unter der Moderation
                Films produzierten Zombiefilms „Endzeit“ (Regie: Carolina     von Matthijs Wouter Knol, Leiter des European Film Market
                Hellsgård) die Herausforderungen bei der Produktion von       (EFM), diskutieren Gäste wie Stefan Arndt (X-Filme, „Baby-
                Genrefilmen für ein junges Publikum.                          lon Berlin“) über zukünftige Strategien der Zusammenarbeit
                    Am Nachmittag steht der Dokumentarfilm im Fokus der       bei der Entwicklung und Produktion von cross-nationalen
                Veranstaltung. Hier berichtet u.a. Stefan Kloos, Produzent    Projekten in einem dicht umkämpften Markt. „Wir freuen
                und Verleiher preisgekrönter Dokumentarfilme für Kino und     uns sehr über die positive Resonanz auf unsere Einladung zur
                Fernsehen („Pre-Crime“, „Transit Havanna“), über die inten-   ‚Meet Your Neighbour‘-Konferenz und sind überzeugt, dass
                sive Zusammenarbeit mit Autoren und Regisseuren von der       der rege Austausch die Kreativen unserer drei Regionen enger
                kreativen Themenfindung und -entwicklung bis zur Heraus-      verbinden und die Entwicklung gemeinsamer Projekte inten-
                bringung eines Films. Weiterhin gewähren Gunnar Dedio         sivieren wird“, ist sich Claas Danielsen sicher.

„Eine intensive und
 fruchtbare Zusammenarbeit“
                                                                                  Das erste große Tref-
                                                                              fen fand 2014 in Cannes
                                                                              statt. Im Vorfeld hatten
 Zahlreiche internationale Koproduktionen sind im Portfolio der               wir bereits die zweite
 Weimarer ostlicht filmproduktion zu finden. Zuletzt entstand das             Drehbuchfassung be-
 beim Sundance Filmfestival als bester Film prämierte Drama                   kommen und nach dem
                                                                              Treffen entschieden, das
 „Die Nile Hilton Affäre“ als schwedisch-deutsch-dänische Koproduktion.
                                                                              Projekt gemeinsam wei-
 Im Interview spricht Produzent Marcel Lenz über die intensive                ter zu entwickeln. Ab
 Zusammenarbeit bei diesem Projekt, Besonderheiten bei der Arbeit             diesem Zeitpunkt haben
 mit skandinavischen Partnern sowie aktuell anstehende Vorhaben.              wir jede Fassung gele-
                                                                              sen und unser Feedback
                                                                              – im direkten Gespräch
                Sie haben bereits einige Projekte mit skandinavischen         mit dem Regisseur oder
                Partnern realisiert – zuletzt das preisgekrönte Drama         schriftlich – gegeben.
                „Die Nile Hilton Affäre“ von Tarik Saleh. Wie kam es zu       Das war eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit, weil sich bei-
                dieser Koproduktion?                                          de Seiten intensiv und auf Augenhöhe miteinander auseinan-
                    Im Jahr 2010 habe ich als Teilnehmer der europäischen     dergesetzt haben – so wie es eben bestenfalls sein sollte.
                Weiterbildungsinitiative EAVE die schwedische Produzentin         Was das Packaging betrifft, stand die Hauptrolle mit Fares
                Charlotte Most kennengelernt. Sie hat ein paar Jahre später   Fares von Anfang an fest. In die Entscheidung über die weite-
                für Kristina Åberg von der schwedischen Filmproduktion        re Besetzung waren wir aber eng involviert. Simone Bär hat
                Atmo die Koproduktionsgemeinschaft für „Die Nile Hilton       uns einen französischen Kollegen empfohlen, der große Teile
                Affäre“ mit uns und Final Cut For Real aus Dänemark zusam-    des Castings übernommen hat. Da wir viele arabischsprachi-
                mengebracht.                                                  ge Schauspieler benötigten, die zudem den Dialekt aus dem
                                                                              ägyptischen Raum sprechen mussten, war das sehr hilfreich.
                Ab welchem Zeitpunkt waren Sie in die Koproduktion            In Bezug auf die Finanzierung, ist natürlich jeder Koprodu-
                involviert und wie intensiv war die Zusammenarbeit?           zent erst einmal für seinen Teil selbst verantwortlich. Für die

   1999                           2000                                     MDM Location Guide mit                     Beginn der
                                                                          1000 Drehorten geht online                  Kooperation mit
     Eröffnung                                                                                                       der MEDIA Antenne
                                                                           Gründung der
    des MDM-Büros                                                                                                     Berlin-Brandenburg
                                                                          MDM Film Commission
    in Leipzig

     Erster MDM-
    Branchentreff in
    Halle (Saale)

                                    Silberner Bär für Nadja Uhl
                                   und Bibiana Beglau in                                                            media city
                                   „Die Stille nach dem Schuss“                                                    Leipzig eröffnet
                                                                                                                                           7
                                   (R: Volker Schlöndorff)
Auswahl des Weltvertriebes wiederum standen wir in sehr       Was macht Koproduktionen mit skandinavischen
                 enger Abstimmung miteinander und haben uns dann gemein-       Partnern interessant?
                 sam für The Match Factory entschieden.                             Ganz klar, die Qualität der Stoffe, die mitunter eine ganz
                                                                               eigene und besondere Stimmung vermitteln. Damit eröffnen
                 Stand von Anfang an fest, dass auch Dreharbeiten              sich dort andere Möglichkeiten internationale Projekte zu re-
                 in der Region stattfinden werden?                             alisieren. Nur so konnte „Nile Hilton“ ohne Dreh in Europa
                     Um aus Deutschland eine nennenswerte Finanzierung         gemacht werden, abgesehen von den Drehtagen in Erfurt.
                 mit Fördergeldern bereitstellen zu können, müssen hier auch
                 Dreharbeiten stattfinden. Wir haben entschieden, ein gro-     Was denken Sie, wovon macht ein skandinavischer
                 ßes Innenmotiv – die Wohnung des Protagonisten Noredin        Produzent abhängig, ob er sich einen deutschen
                 – im Studiopark Kindermedienzentrum in Erfurt zu bauen        Partner ins Boot holt oder nicht?
                 und drei Tage dort zu drehen. Die Zusammenarbeit zwischen         Es muss sicher vieles passen. Abgesehen von nationalen
                 unserem Szenenbildner Stephan von Tresckow und Roger          Eigenheiten, ist der Inhalt immer die wichtigste Komponente.
                 Rosenberg, dem Chef-Szenenbildner, war sehr intensiv. Be-     Zudem sind Aspekte wie Vertrauen wichtig und die Chemie
                 vor wir mit dem Bau begonnen haben, kam Roger nach Er-        zwischen den Parteien muss stimmen. Und dann ist da die Fi-
                 furt und hat dann entschieden, welche Teile aus Ägypten       nanzierungsfrage: Welche Mittel werden benötigt und wel-
                 mitgebracht werden müssen – wie Lichtschalter und andere      che Zugeständnisse, wie die Verlagerung von Dreharbeiten,
                 Eigenheiten, die man für einen authentischen Look braucht.    bin ich bereit dafür einzugehen? Denn das macht ein Projekt
                 Danach haben Stephan von Tresckow und sein Team begon-        komplexer und teurer.
                 nen, die Wohnung herzurichten. Als die komplette Crew zu          Die Bereitschaft sich mit außergewöhnlichen Stoffen zu
                 den Dreharbeiten nach Erfurt kam, waren alle vom Ergebnis     beschäftigen und diese zu fördern, ist sowohl bei Sendern als
                 begeistert.                                                   auch bei anderen Beteiligten in Skandinavien gefühlt höher.

                                                                               Worauf legen Sie den Schwerpunkt bei der Projekt­
                                                                               auswahl für internationale Koproduktionen?
                                                                                   Das ist ganz klar immer die Geschichte und die Frage da-
                                   Die ostlicht filmproduktion                 nach, was hat sie mit uns oder unserem Leben zu tun. Dabei
                                   GmbH ist seit 2003 in Weimar                legen wir uns in Sachen Genre überhaupt nicht fest. Bei „Nile
                                   ansässig. Produzenten und                   Hilton“ haben wir das erste Mal einen Genrefilm koprodu-
                                   geschäftsführende Gesellschafter            ziert. Ein Polizist als Hauptfigur ist in Deutschland für das
                                   sind Marcel Lenz und Guido                  Kino schon problematisch, da diese Art von Filmen eher im
                                   Schwab. Neben der Entwicklung               Fernsehen gezeigt wird. Das hat uns aber nicht abgehalten,
                                   und Herstellung von Spiel­filmen            weil wir begeistert waren von der Geschichte. Zudem waren
                                   für Kino und TV, wie zuletzt                wir überzeugt, dass der Film ein Publikum im Kino finden
                                   den „besonderen Kinderfilm“                 wird.
                                   „Die Unsichtbaren“ von Markus
                                   Dietrich, eine deutsch-luxemburgi-          Stehen weitere Projekte mit skandinavischen Partnern an?
sche Koproduktion, waren Lenz und Schwab bereits an zahlreichen                   Mit Charlotte Most, die uns auch für die Koproduktion
internationalen Koproduktionen beteiligt, unter anderem mit                    von „Die Nile Hilton Affäre“ ins Spiel gebracht hat, planen wir
Partnern aus Belgien, Brasilien, Bulgarien, Mazedonien, Serbien,               derzeit ein aktuelles Projekt und hoffen, dass es mit deutscher
Tschechien, Israel, Dänemark und Schweden. Aktuell in Postpro­                 Beteiligung entstehen kann.
duktion befindet sich die bulgarisch-deutsch-belgisch-serbisch-
mazedonische Koproduktion „18% Gray“ von Regisseur Viktor
Chouchkov, mit dem die Produzenten bereits für „Tilt“ zusammen­
arbeiteten. Im Sommer wird der niederländische Familienfilm
„Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“ gedreht, der mit
Partnern aus Holland im Rahmen des deutsch-niederländischen
Co-Development Fonds entwickelt wurde.

   2001                                                                        2002
                                                                                „Luther“ von Eric Till mit Joseph                Erster MDM-
                                                                               Fiennes in Mitteldeutschland gedreht;            geförderter Film
                                                                               Kinobesucher D: 3.082.790                        bei den Filmfest­-
                                                                                                                              spielen in Cannes:
                                                   Discovery                                                                     „Russian Ark“
                                                  Campus Masterschool                                                              (R: Alexander
                                                  erstmalig in Leipzig                                                                  Sokurov)

    1. Filmkunstmesse Leipzig
MDM-Pilotprogramm:
Kreativer Freiraum für Ideen
Mit über 50 Einreichungen traf die Ausschreibung der Mitteldeutschen
Medienförderung für das Pilotprogramm zur Entwicklung von neuen,
spannenden Projektideen auf große Resonanz. Vier vielversprechende
Projekte von talentierten Filmemacherinnen und Filmemachern aus
der Region sind unlängst in das Programm aufgenommen worden,
das sie bei der Entwicklung und Realisierung ihrer Vorhaben unterstützt.

               Mit dem Pilotprogramm ergänzt die MDM ihre langjähri-            Messerschmidt. In der ersten Stufe des Programms entwickeln
               gen und zahlreichen Aktivitäten im Bereich der regionalen        die Teilnehmer zunächst gemeinsam mit ihrem Tutor sowohl
               Talentförderung, zu denen unter anderem der im September         ein Drehbuch als auch ein Realisierungskonzept, welches eine
               zum 14. Mal stattfindende Nachwuchstag KONTAKT gehört.           detaillierte Planung zur Umsetzung des Vorhabens enthalten
               Im Rahmen des Pilotprogramms erhalten die ausgewählten           soll. Nach Fertigstellung erhält der Vergabeausschuss der MDM
               Teilnehmer neben der finanziellen Unterstützung in Form          beides zur Abnahme und gibt „grünes Licht“ für die nächsten
               eines Zuschusses eine intensive Begleitung durch erfahrene       Schritte. Dabei stehen die ausgewählten Projekte keineswegs in
               Tutoren und können sich so ganz auf ihre Geschichte und          Konkurrenz zueinander, vielmehr können alle bis zu ihrer Fer-
               deren künstlerische Umsetzung sowie die Entwicklung einer        tigstellung begleitet werden. Nach Abschluss der zweiten Stufe
               eigenen Handschrift konzentrieren. Das Förderprogramm            wird auf Basis eines ersten Rohschnittes gemeinsam mit dem
               ist stufenförmig aufgebaut und orientiert sich an den Phasen     Tutor geprüft, ob aufgegangen ist, was sich die Filmemacher
               der Filmherstellung: Entwicklung von Drehbuch und Reali-         vorgenommen haben. Nur dann wird das Projekt in die dritte
               sierungskonzept, Dreh und erster Rohschnitt und schließlich      Stufe überführt. Das heißt, auch ein Scheitern ist möglich. Das
               Schnitt, Feinschnitt und Postproduktion.                         Programm würde dann nach der ersten oder zweiten Stufe be-
                    Ob dokumentarisch oder fiktional, animiert oder experi-     endet, erläutert Dana Messerschmidt: „Sollte zum Beispiel nach
               mentell – Filme aller Gattungen sind für die Aufnahme in das     der ersten Stufe bereits erkennbar sein, dass sich eine Idee nicht
               Programm zugelassen, zudem gelten keine spezifischen Län-        wie erwartet entwickelt hat oder eine Produktion als Micro-
               gen oder Formatvorgaben. „Entscheidend für die Auswahl aus       budget nicht mehr sinnvoll erscheint, können wir nach Rück-
               den eingegangenen Bewerbungen ist vielmehr die Originali-        sprache mit den Tutoren das Pilotprogramm an dieser Stelle
               tät der Stoffe sowie das Potential der Filmemacher“, sagt Dana   beenden, ohne dass die bereits ausgezahlten Mittel zurücker-
               Messerschmidt, die bei der MDM für den Bereich Nachwuchs         stattet werden müssen.“
               verantwortlich und Ansprechpartnerin für das Programm ist.            In die diesjährige Runde des Pilotprogramms wurden die
               Wichtig sei zudem die Eignung des Vorhabens als Microbud-        experimentellen Dokumentarfilme „Moretones“ von Ginan
               get-Projekt, denn die MDM kann jeden Film mit bis zu 250.000     Seidl und „La Duna“ von Stefanie Schroeder und Emerson
               Euro unterstützen. „Insgesamt muss das Projekt finanziell und    Culurgioni sowie der lange Spielfilm „Unter dem Stein“ von
               produktionstechnisch so aufgestellt werden können, dass es       Philipp Hirsch und das fiktionale Serienprojekt „Machiavel-
               im Rahmen des Programms umsetzbar ist. Je nachdem, ob ein        li“ von Tim Burek und Andreas Reinhardt aufgenommen. Sie
               Kurzfilm, ein experimenteller Dokumentarfilm mit Dreh im         entwickeln nun, begleitet von ihren Tutoren aus den Berei-
               Ausland oder ein Spielfilm mit kleinem Team entsteht, kann       chen Dramaturgie und Project Packaging, ein Drehbuch und
               die Fördersumme individuell angepasst werden“, erklärt Dana      ein ausführliches Realisierungskonzept für ihre Vorhaben.

                                                                          2003

                                  Production Guide                         MDM Film Commission
                                 der MDM Film Commission,                  Service in Dresden und
                                 das Branchenverzeichnis                   Erfurt eröffnet
                                 für Dienstleister und
                                 Freischaffende am                                                         Michael Schorr gewinnt
                                 Produktionsstandort                                                      Regiepreis für „Schultze
                                 Mitteldeutschland,                                                       gets the Blues“ in
                                 geht online                                                              Venedig/Controcorrente

                                                                                                                                                9
Moretones                                        La Duna                                                     Unter dem Stein

            Moretones           Die in Halle (Saale) lebende Medienkünst-      Class (PMMC) und des PMMC Lab, die mit ihren dort entstan-
            lerin Ginan Seidl ergründet gemeinsam mit ihrem mexikani-          denen Werken „Rotation“ und „Spin“ Weltpremieren im Forum
            schen Co-Autor Daniel Ulacia in „Moretones“ die Geschichte         Expanded der Berlinale feierte, sieht im MDM-Pilotprogramm
            und Gegenwart der Costa Chica, im Süden Mexikos. Die Idee          die ideale Plattform für die Finanzierung und Realisierung ih-
            zu dem Projekt kam der Filmemacherin auf einer Reise in die        res experimentellen Dokumentarfilms.
            Küstenregion, die lange politisch, historisch und gesellschaft-
            lich vom Rest des Landes abgetrennt war und vor allem von af-      La Duna Ebenfalls einen experimentellen Dokumentar­­-
            rikanisch-stämmigen Einwohnern und indigenen Völkern be-           film realisieren die Leipziger Filmemacher Stefanie Schroeder
            wohnt wird. Heute ist sie zunehmend anziehend für Touristen        und Emerson Culurgioni mit „La Duna“. Darin spüren sie der
            und Händler. „Die Costa Chica und ihre Bewohner faszinierten       Legende von einem kuriosen Dünen-Diebstahl auf Sardinien
            mich, seit ich das erste Mal die Region besuchte. Fortwährend      und den damit verbundenen Fragen nach Landbesitz, Koloni-
            hatte ich das Gefühl, eine andere Welt zu betreten, in der Zeit    sation und Tourismus nach. Beide Filmemacher sind ebenfalls
            und Raum, Erinnerung und Narration andere Regeln haben,            Absolventen der PMMC und des PMMC Labs, in dem fortge-
            die sich mir nur langsam erklärten“, erzählt Ginan Seidl. „Hier    schrittene Talente innovative dokumentarische Formate ent-
            ist ein Glauben präsent, der eine komplett andere Weltwahr-        wickeln und realisieren können. Zwischen Surrealismus und
            nehmung beinhaltet und von einer starken Verbundenheit zur         Realismus, zwischen Fakten und Gerüchten schwankend, „soll
            Natur geprägt ist. Auf der anderen Seite sind die Ausmaße der      die Erzählung wie ein Roadmovie anmuten, das jederzeit von
            schroffen Spuren zu finden, die der Kolonialismus hinterlas-       der Straße abkommen kann“, beschreiben die Filmemacher ih-
            sen hat und die sich in neuen Formen von Rassismus und Aus-        ren experimentellen Ansatz. „Der Film folgt keiner klassischen
            grenzung äußern.“ Zwischen dokumentarischer und surrealer          Narration, sondern setzt sich vielmehr fragmentarisch und col-
            Erzählung schwebend möchte Seidl mit ihrem Film die Spuren         lagenhaft aus assoziativ montierten Bildern, Tönen, Informati-
            der Erinnerung aus Vergangenheit und Gegenwart sichtbar ma-        onen, Fotos und Satellitenaufnahmen zusammen. ‚La Duna‘ soll
            chen, die sich in die Menschen, Landschaften und Geschichten       weniger eine journalistische Recherche zur Aufdeckung von
            der Costa Chica eingeschrieben haben. Ihren Co-Autor und           Wahrheit und Fakten, sondern vielmehr eine experimentelle
            Co-Regisseur Daniel Ulacia lernte Ginan Seidl 2014 in Halle        Collage politischer, historischer und zeitgenössischer Realitä-
            (Saale) über ein Stipendium des Werkleitz e.V. kennen. Nach        ten werden.“ Emerson Culurgioni, dessen Eltern aus dem Süden
            mehreren gemeinsamen Reisen in die Region reifte die Idee          Sardiniens stammen und die 1978 nach Deutschland kamen, hat
            zum Filmprojekt, und die Autoren entwickelten schließlich ein      an der HGB in Leipzig Medienkunst studiert und beschäftigte
            Treatment. Ginan Seidl, die sich schon während ihres Studiums      sich in seinen bisherigen Filmprojekten, wie dem Dokumentar-
            der Bildhauerei/Metallplastik an der Burg Giebichenstein in        film „Habitat“, der 2017 beim Visions du Réel Festival in Nyon
            Halle (Saale) dem Filmemachen zuwandte, fasziniert vor allem       Weltpremiere feierte, mit Landschaft und Migration. Stefanie
            das Geschichtenerzählen. Dabei sieht sie den Übergang von bil-     Schroeder interessiert in ihren Arbeiten, wie etwa der Videoin-
            dender zu filmischer Kunst als einen organischen Prozess. Die      stallation ,,40 h, max. 2 Monate‘‘ vor allem der wachsende Ein-
            Absolventin der vom Werkleitz e.V. in Halle (Saale) veranstalte-   fluss des unternehmerischen Denkens und Handelns auf alle
            ten und von der MDM geförderten Professional Media Master          Lebensbereiche – ein Thema, welches auch im aktuellen Projekt

                                                                            „Schussangst“ (R: Dito Tsintsadze)
                                                                           erhält die „Goldene Muschel“ als Bester Film
                                                                           beim Festival in San Sebastian

                                                                                                                           1. European
                                                                                                                          Animation Masterclass
                                                                                                                          in Halle (Saale)
             Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland
            erstmalig vergeben

10
Machiavelli          Die Regisseure Tim Burek und Andreas
                                                                    Reinhardt aus Erfurt werden mit ihrem Team die Pilotfolge
                                                                    für das auf drei Staffeln angelegte Serienformat „Machia-
                                                                    velli (AT)“ über den Aufstieg und Fall einer jungen Frau in
                                                                    der Hooligan-Szene entwickeln. Die Serie soll dabei nicht
                                                                    nur Einblick in diese für die Öffentlichkeit weitgehend un-
                                                                    bekannte Subkultur geben, sondern zudem aktuelle sozial-
                                                                    politische Themen unserer Zeit wie Fremdenfeindlichkeit
                                                                    aufgreifen. Teil der Bewerbung für das Pilotprogramm war
                                                                    ein neunminütiger Minipilot, den das Team an nur fünf Ta-
        Machiavelli
                                                                    gen umgesetzt hat, und der bereits die Serienfiguren und ihre
                                                                    Grundkonflikte einführt sowie einen ersten Eindruck von
erforscht werden soll. Seit ihrem Studium der Fotografie an         der visuellen Gestaltung vermittelt. Tim Burek, der visuelle
der HGB Leipzig beschäftigt sich Schroeder außerdem mit dem         Kommunikation an der Bauhaus Universität Weimar stu-
Einfluss, dem Nutzen, der Wirkung, Macht und Ohnmacht von           diert und bereits einige Kurzfilme gedreht hat, beschäftigen
Bildern. Mit der Teilnahme am MDM-Pilotprogramm erhof-              die Themen Hooliganismus, Gewalt, Frauenbilder in Filmen
fen sich die Filmemacher die Chance, ihr künstlerisches Projekt     sowie soziale und kulturelle Unterschiede seit Beginn seiner
ohne Abstriche und Formatvorgaben umsetzen zu können.               Arbeit als Filmemacher. „Ich will eine radikale Geschichte mit
                                                                    Antihelden erzählen, die sich in einer brutalen und verwir-
Unter dem Stein Mit „Unter dem Stein“ wurde                         renden Gegenwart stets neu positionieren müssen. Zudem
wei­terhin ein Spielfilmprojekt in die erste Stufe des Pilotpro-    reizt es mich, klassische, maskuline Genres mit weiblichen
gramms aufgenommen. Regisseur Philipp Hirsch erzählt in             Protagonisten neu darzustellen, um damit gängige Dogmen
dem Thriller eine Geschichte vom Ende der Zivilisation, in der      zu durchbrechen.“ Bureks Co-Autor Andreas Reinhardt, der
sich drei junge Menschen auf eine ungewisse Reise in eine bes-      in Jena Anglistik und Filmwissenschaft studierte und zuletzt
sere Zukunft begeben. Endzeitgenre und Kammerspiel ließen           als Assistent an Serien wie „Dark“ oder „Deutschland 86“ mit-
sich aus Sicht des Filmemachers hervorragend zu einem span-         gewirkt hat, sieht seine Aufgabe in der Entwicklung starker
nenden, relevanten und anrührenden Filmstoff vereinen, der          Charaktere: „Wir wollen uns von der bloßen Skizzierung der
sich als Microbudget-Projekt durchaus professionell realisieren     Figuren entfernen und mit unseren Charakteren die Grenzen
lässt: „Das Projekt setzt ganz auf die Symbiose aus möglichst ge-   zwischen Gut und Böse auflösen und neu ergründen.“ Zum
ringem Drehaufwand mit überschaubarem Ensemble und Team             Team zählt zudem der renommierte Filmkomponist Steffen
an wenigen, aber stimmungsvollen und abwechslungsreichen            Thum, der seit 2014 in den Hans Zimmer Remote Control
Locations sowie einer zum Stoff und Genre passenden Bildge-         Studios in Los Angeles arbeitet, und die Musik für Netflix-
staltung und dem Einsatz von simplen VFX“, beschreibt Philipp       Produktionen wie „iBoy“ verantwortete. Er hat bereits den
Hirsch sein Konzept. Der Leipziger Filmemacher studierte Pro-       Soundtrack für den Minipiloten beigesteuert.
duktdesign an der Bauhaus Universität Weimar und hat bereits
zahlreiche Kurzfilme sowie seinen Debütfilm „Die Hütte“ mit
der ostlicht filmproduktion aus Weimar realisiert. Mit seinen
umfangreichen Erfahrungen in nahezu allen Departments einer
Filmproduktion hat er zudem Musikvideos oftmals in Personal-
union umgesetzt und dabei neben der Regie auch die Kamera,             Anfragen zur Aufnahme in das MDM-Pilotprogramm an
den Schnitt, die Animation und VFX-Arbeiten übernommen.                Dana Messerschmidt: dana.messerschmidt@mdm-online.de;
„Die Möglichkeiten im Rahmen des Microbudget-Programms                 Telefon: 0341-2698722
kommen meiner Arbeitsweise sehr entgegen, denn die Finan-
zierung aus einer Hand sorgt für klare und verlässliche Verhält-       MDM Nachwuchstag KONTAKT:
nisse“, begründet Philipp Hirsch seine Bewerbung. Zugleich             14. September 2018 in Leipzig
sieht er große Chancen für seine kreative Arbeit, weil man mit         Anmeldung unter: nachwuchstag@mdm-online.de
kleineren Budgets häufig eher bereit sei, Wagnisse sowohl in
Bezug auf den Inhalt als auch in der Visualisierung einzugehen.

   2004                                                                                2005
                                                1. Mitteldeutsches                     1. MDM Nachwuchstag                          Deutsch-
                                               Kurzfilmfestival Kurzsuechtig           KONTAKT                                       Polnischer Co-
                                                                                                                                     Development-
                                                                                                                                     Fonds startet
                                                1. TP2 Talentpool
                                               in Erfurt

    Deutscher Filmpreis in Gold
   für „Die Blindgänger“
   (R: Bernd Sahling)
                                                                                                                                                11
Rückblende
                                              Goldener Bär für „Touch Me Not“
                                              Adina Pintilies MDM-geförderter Debütfilm
                                              „Touch Me Not“ hat den Goldenen Bären
                                              für den besten Film bei der 68. Berlinale
                                              gewonnen, die rumänische Regisseurin
                                              erhielt darüber hinaus den GWFF-Preis
                                              für den besten Erstlingsfilm. Der Wettbe-     TV-Event „Bauhaus“ an
                                              werbsbeitrag „In den Gängen“ des Leipziger    Originalschauplätzen in
                                              Filmemachers Thomas Stuber war eben-          Weimar und Dessau gedreht
                                              falls erfolgreich. Der Liebesfilm wurde mit   Das MDM-geförderte TV-Event „Bau-
                                              dem Hauptpreis der Ökumenischen Jury          haus“ (AT) wurde unter der Regie von
                                              sowie dem Gilde Filmpreis ausgezeichnet.      Gregor Schnitzler mit Alicia von Rittberg,
                                                                                            Noah Saavedra und Jörg Hartmann in den
                                                                                            Hauptrollen bis Anfang Juni unter ande-
 Drei Lolas für „In den Gängen“,                                                            rem an Originalschauplätzen in Mittel-
„Western“ und „Der Hauptmann“                                                               deutschland wie dem Haus am Horn in
      „Western“ von Valeska Grisebach hat                                                   Weimar sowie den Meisterhäusern und
  am 27. April den Deutschen Filmpreis als                                                  dem Bauhaus-Gebäude in Dessau gedreht.
   bester Spielfilm in Bronze erhalten. Mit
 einer Lola für die beste männliche Haupt-
    rolle ehrte die Deutsche Filmakademie
Franz Rogowski für seine Rolle in Thomas
 Stubers „In den Gängen“. Zudem nahmen
    André Bendocchi Alves, Eric Devulder
   und Martin Steyer den Preis für die bes-
     te Tongestaltung in „Der Hauptmann“
      (Regie: Robert Schwentke) entgegen.

                                                                                            „Der Hauptmann“
                                                                                             feierte Kinopremiere
                                                                                            Zur Premiere des MDM-geförderten Films
                                                                                            „Der Hauptmann“ kamen Cast und Crew am
                                                                                            14. März in die Leipziger Passage Kinos, da-
                                                                                            runter Produzent Frieder Schlaich, Markus
                                                                                            Görsch (MDM), Darsteller Samuel Finzi, Re-
                                                                                            gisseur Robert Schwentke, der Hauptdarstel-
                                                                                            ler Max Hubacher, Filmkomponist Martin
                                                                                            Todsharow und Dietmar Güntsche (Welt-
                                                                                            kino). Der Großteil der Dreharbeiten des
                                                                                            Films fand in Görlitz und Umgebung statt.

 2006                       Zwei Preise für den                                                   International Emmy-Award für
                           Debütfilm „Ping Pong“                                                  „Knowledge is the Beginning –
                            (R: Matthias Luthardt)                                                Daniel Barenboim and the West-Eastern
  Start der Akademie         in Cannes/Semaine                                                   Divan Orchestra“ (R: Paul Smaczny)
 für Kindermedien in                de la Critique
 Erfurt als Nachfolger
 der Winterakademie

                                                   Beitritt der MDM zum
                                                  europäischen Netzwerk
                                                  der Länderförderer CineRegio
„Ayka“ und „Donbass“
          gewinnen Preise in Cannes
    Bei den 71. Filmfestspielen in Cannes hat
 die Wettbewerbsjury Samal Yeslyamova für
     ihre Rolle in Sergey Dvortsevoys Drama
  „Ayka“ als beste Schauspielerin geehrt. Der
    Preis für die beste Regie in der Reihe „Un
  Certain Regard“ ging an den ukrainischen
 Filmemacher Sergei Loznitsa für „Donbass“.

                                                 Documentary Convention in Leipzig
                                                      Vom 12. bis 14. April 2018 brachten die
                                                    Netzwerkinitiative DOX BOX und AFAC
                                                   (Arab Fund for Arts and Culture) über 100
                                                    Dokumentarfilmschaffende und Entschei-
                                                     dungsträger aus 30 Ländern für die erste
                                                 arab.european Documentary Convention in
                                                 Leipzig zusammen. Im Mittelpunkt der Ver-
                                                 anstaltung auf dem Mediencampus Villa Ida
                                                  stand der kreative Dialog zu Fragen der Zu-
                                                  sammenarbeit im Dokumentarfilmbereich.
                                                            www.documentary-convention.org

Zu Besuch am Set von „100 Dinge“
Für ihren aktuellen Kinofilm „100 Dinge“
machte das Erfolgsgespann Florian David
Fitz (Buch, Regie, Hauptdarsteller) und
Matthias Schweighöfer (Produzent und
Hauptdarsteller) im April in Halle (Saale),
Bad Schmiedeberg und Leipzig Station: Da-
niel Sonnabend (Pantaleon Films), Markus
Görsch und Claas Danielsen (MDM), Florian
David Fitz, Stephanie Schettler-Köhler (Pan-
taleon Films) und Matthias Schweighöfer.
Warner Bros. Pictures bringt den Film am
6. Dezember 2018 in die deutschen Kinos.

                                                 30. Filmfest Dresden
                                                 Vom 17. bis 22. April zeigte das Filmfest Dresden in seiner 30. Jubiläumsausgabe über
                                                 300 Kurzfilme aus 52 Ländern. Im Mittelpunkt standen die insgesamt 69 nominierten
                                                 Kurzfilme in den nationalen und internationalen Wettbewerben, ergänzt von einem
                                                 umfangreichen Rahmenprogramm. Der Publikumspreis in der mitteldeutschen Film-
                                                 nacht ging an den MDM-geförderte Kurzfilm „Occupied Summer“ von Berit Toepfer.

   2007                                                   Silberne Taube für „Kinder. Wie die
                                                         Zeit vergeht“ (R: Thomas Heise) und
                                                         DEFA-Förderpreis für Mario Schneiders
                                                         „Heinz und Fred“ beim 50. DOK Leipzig

                                                                                                          Eröffnung des Studioparks
                                                                                                         Kindermedienzentrum in Erfurt
    Mitteldeutsches Multimediazentrum (MMZ)
   in Halle (Saale) eröffnet

                                                                                                                                         13
Premiere von „In den Gängen“
 In zwei ausverkauften Kinosälen stellte Re-
  gisseur Thomas Stuber am 24. April in den
Passage Kinos Leipzig seinen preisgekrönten
    Film „In den Gängen“ dem Premierenpu-
   blikum in Anwesenheit zahlreicher Gäste
  vor: Dana Messerschmidt (MDM), Undine
   Filter (Departures Film), Fabian Maubach
     (Sommerhaus Filmproduktion), Werner
    Fuchs (Zorro Film), Autor Clemens Mey-
    er, Schauspielerin Sandra Hüller, Thomas
  Stuber, Darsteller Peter Kurth, Jana Brandt
        (MDR), MDM-Geschäftsführer Claas
 Danielsen und Jochen Laube (Sommerhaus).

              Bernd Böhlich dreht
    „Warum?“ in Mitteldeutschland
     Regisseur Bernd Böhlich drehte im Fe-
     bruar mit den Darstellern Stefan Kurt,
  Alexandra Maria Lara und Robert Stadlo-
   ber Szenen für das Kinodrama „Warum“
   (AT) an Locations in Mitteldeutschland,
    u.a. in der Festung Mark in Magdeburg.
    Die Mafilm Produktion startet 2019 im
        Verleih von Neue Visionen im Kino.

                                                                                              „The Unanswered Ives“
                                                                                              Filmemacherin Anne-Kathrin Peitz dreht
                                                                                              derzeit eine Dokumentation über den ame-
                                                                                              rikanischen Komponisten Charles Ives. Für
                                                                                              die Musikaufnahmen standen im histori-
                                                                                              schen Saal des UT Connewitz in Leipzig
                                                                                              Pianist Steffen Schleiermacher und Sopra-
                                                                                              nistin Julia Sophie Wagner vor der Kamera.
                                                                                              Weitere Aufnahmen entstanden u.a. in
                                                                                              der Tropfsteinhöhle Rübeland im Harz.

                                                               15. Neiße Filmfestival
    Vom 15. bis 20. Mai gab das 15. Neiße Filmfestival mit über 120 Spiel-, Kurz- und Doku-
  mentarfilmen in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen sowie einem umfangreichen
      Begleitprogramm an rund 20 Spielstätten in Deutschland, Tschechien und Polen einen
umfassenden Einblick in das Filmschaffen im Dreiländereck und darüber hinaus. Den Publi-
 kumspreis für den besten Langfilm des Festivals erhielt der MDM-geförderte Dokumentar-
 film „Muhi – Generally Temporary“ von Rina Castelnuovo-Hollander und Tamir Elterman.

  2008
    Michael Hoffman dreht „Ein russischer                                                              Preisregen in Cannes:
   Sommer“ mit Helen Mirren und Christopher                                                            Hauptpreis Un Certain Regard für
   Plummer in Sachsen-Anhalt und Sachsen                                                               „Tulpan“ (R: Sergey Dvortsevoy),
                                                                                                       Hauptpreis Semaine de la Critique
                                                                                                       für „Snow“ (R: Aida Begić),
                                                                                                       FIPRESCI Award für „Delta“
                                                       In Sebnitz und Görlitz filmt                   (R: Kornél Mundruczó)
                                                      Quentin Tarantino Szenen
                                                      für „Inglorious Basterds“
                                                      mit Christoph Waltz
In Produktion

MDM-geförderte Filme
in Produktion
100 Dinge                                  Der Rebell                                  Latte Igel und                              The Unanswered Ives
Komödie – Produktion: Pantaleon Films –    Drama – Produktion: Neue Impuls Film­       der Wasserstein                             Dokumentarfilm – Produktion: accentus
Regie: Florian David Fitz                  produktion GmbH – Regie: Randa Chahoud      Animationsfilm – Produktion: Dreamin‘       music GmbH – Regie: Anne-Kathrin Peitz
– im Schnitt –                             − im Schnitt −                              Dolphin Film GmbH – Regie: Andrea           – im Schnitt –
                                                                                       Deppert, Agnieszka Kruczek
Awalatje – Die Hebammen                    Der Schlüssel                               − in Produktion −
                                                                                                                                   This Kind of Hope
Dokumentarfilm – Produktion: Tondowski     Animationskurzfilm – Produktion: Reynard                                                Dokumentarfilm – Produktion: Departures
Films GbR – Regie: Sarah Noa Bozenhardt    Films GbR – Regie: Ghassan Jaradat          Die Odyssee (AT)                            Film GmbH – Regie: Pawel Siczek
− im Dreh −                                − in Produktion −                           Animationsfilm – Produktion: Balance Film   − im Dreh −
                                                                                       GmbH – Regie: Florence Miailhe
Bauhaus (AT)                               Die alte Frau und …                         − in Produktion −
                                                                                                                                   Tithonos und die Göttin
TV-Event – Produktion: UFA Fiction         Dokumentarfilm – Produktion: Hoferichter                                                der Morgenröte
GmbH – Regie: Gregor Schnitzler            & Jacobs GmbH – Regie: Jan N. Lorenzen      Martin Eden                                 Animationskurzfilm – Produktion:
− im Dreh −                                – im Dreh –                                 Drama – Produzent: Match Factory Produc-    sublunare welt – Regie: Jörg Weidner
                                                                                       tions GmbH – Regie: Pietro Marcello         − in Produktion −
Beyond the Frame − …                       Die Frau des Piloten                        – im Dreh –
Dokumentarfilm – Produktion: ravir film    Drama – Produktion: Razor Film Produkti-                                                Unbändige Neugier
GbR – Regie: Robert Dobe, Omar Shalsh      on GmbH – Regie: Anne Zohra Berrached       Maya: Me, My Selfie and I                   aufs Leben – Der Dirigent
− im Schnitt −                             − in Vorbereitung –                         Dokumentarfilm – Produktion: in one         Herbert Blomstedt
                                                                                       media – Regie: Anne Scheschonk
Böse Spiele                                Fritzi – Eine Wende­                        – im Dreh –
                                                                                                                                   Dokumentarfilm – Produktion: accentus
                                                                                                                                   music GmbH – Regie: Paul Smaczny
Drama – Produktion: Essential Film­        wundergeschichte
                                                                                                                                   – im Dreh –
produktion GmbH – Regie: Ulrich Seidl      Animationsfilm – Produktion: Balance Film   Playhouse of A.
– im Dreh –                                GmbH – Regie: Ralf Kukula, Matthias Bruhn   Dokumentarfilm – Produktion:                Verschwinden
                                           − in Produktion −                           ZEITGEBILDE Filmproduktion GbR –
Crazy Machines VR                                                                      Regie: Benjamin Schindler
                                                                                                                                   Dokumentarfilm – Produktion:
                                                                                                                                   Ma.ja.de Filmproduktions GmbH –
VR-Game – Produktion: FAKT Software        Immenhof                                    − im Schnitt −                              Regie: Thomas Heise
GmbH – Head of Creative: Bodo Pfeifer      Family Entertainment – Produktion: Rich
                                                                                                                                   – im Schnitt –
− in Produktion −                          and Famous Film GmbH – Regie: Sharon        Robin Hood Gardens
Der Hauptgewinn
                                           Diana von Wietersheim                       Dokumentarfilm – Produktion: Beyer &        Verschwörung
                                           − in Vorbereitung –                         Dorschner Filmproduktion GbR –              Thriller – Produktion: Vierzigste Babels-
Kurzfilm – Produktion: Geißendörfer
                                                                                       Regie: Thomas Beyer, Adrian Dorschner       berg Film GmbH – Regie: Fede Alvarez
Film- und Fernsehproduktion KG –           It must be Heaven                           – im Dreh –                                 – im Schnitt –
Regie: Alice von Gwinner                   Drama – Produktion: Pallas Film GmbH –
− im Schnitt −                             Regie: Elia Suleiman                        Sealand                                     Viet Wander House
                                           − im Dreh –                                 Animationskurzfilm – Produktion:
Der kleine Rabe Socke                                                                  Greenhouse Production GmbH –
                                                                                                                                   Drama – Produzent: Rohfilm Productions
                                                                                                                                   GmbH – Regie: Mariko Saga
Animationsfilm – Produktion: Akkord Film   Krieger                                     Regie: Till Giermann                        – im Schnitt –
Produktion GmbH – Regie: Sandor Jesse      Kurzspielfilm – Produktion: Wunderwelt
                                                                                       − in Produktion −
− in Produktion −                          Pictures GbR – Regie: Dino Weisz
                                           − im Schnitt −

                                               2009                                                         Goldene Palme
                                                                                                              in Cannes und
 1. Filmmusiktage                                                                                          drei Europäische
Sachsen-Anhalt                                                                                                 Filmpreise für
in Halle (Saale)                                                                                          „Das weiße Band“
                                                                                                        (R: Michael Haneke)

                                                Kate Winslet wird mit dem Oscar ® als beste Hauptdarstellerin
                                               in „Der Vorleser“ (R: Stephen Daldry, gedreht in Görlitz) ausgezeichnet

                                                                                                                                                                           15
Future Diaries:
Botschaft aus der Zukunft
Sechs Augenpaare blicken hochkonzentriert auf einen Bildschirm im
Studiopark Kindermedienzentrum in Erfurt. Hier entsteht unter der
Leitung von Showrunner Alexander Herrmann die virtuelle Welt für
die Virtual Reality (VR)-Experience „Future Diaries“. In einer Blue-Box
agieren die Schauspieler Clelia Sarto und Samuel Schneider vor einer
Stereo-3D Kamera. Auf dem Bildschirm sind sie in der fotorealisti-
schen, computergenerierten Umgebung eines Raumschiffs zu sehen.

               Alexander Herrmann schafft mit „Future Diaries“ eine ge-          2015 mit seiner expanding focus GmbH in Leipzig ansässig
               dankliche Spielwiese, eine Vision der Gesellschaft, in der sich   ist. Die Entwicklung der Storyworld, in der das grundsätz-
               ein einzigartiges, futuristisches Design mit einer spannen-       liche Setting für eine Experience entsteht, nahm zwei Jahre
               den Geschichte und den technischen Möglichkeiten von 360          in Anspruch. Erst dann konnten die weiteren Arbeitsschritte
               Grad-VR-Anwendungen verbindet.                                    erfolgen: vom Schreiben des Drehbuchs über die Kreation des
                   Im Jahr 2047 konkurrieren zwei auf unterschiedlichen          Designs und dessen Umsetzung in 3D bis hin zum Finden der
               wirtschaftlichen Strukturen fußende Weltanschauungen              richtigen Kamerapositionen für die Integration der analog
               miteinander: Utopia, basisdemokratisch, manipulationssicher       gefilmten Schauspieler in die computergenerierten und foto-
               sowie auf faire und gleiche Ressourcenverteilung gegründet,       realistischen Umgebungen. „Am Anfang bewegten wir uns in
               und die auf Profitmaximierung ausgelegte Omega-Welt. Die          einem Experimentierfeld und wussten noch nicht genau, wo
               Experience macht komplexe Szenarien erlebbar und lässt den        die Reise hingehen würde“, resümiert Alexander Herrmann.
               Nutzer Teil dieser Zukunft werden, über der die große Frage       Gemeinsam mit seinen Mitstreitern – darunter die ansässi-
               schwebt: „Wie wollen wir künftig leben?“.                         gen Dienstleister blendFX und Lumalenscape – wurde viel
                   Von der ersten Idee, ein komplexes Universum in VR            ausprobiert, getestet und wieder verworfen, bevor man die
               zu erschaffen, bis zu den aktuellen Dreharbeiten in Erfurt        Summe der einzelnen Teile in der Produktion des Trailers zu-
               war es ein langer Weg für Herrmann, der als Produzent seit        sammenführen konnte. Mit Unterstützung durch die MDM

                                                   2010                                                    2011
                                                    Christoph Waltz                                         Golden Globe Award®
                                                   erhält den Oscar ®                                       für „Carlos – Der Schakal“
                                                   als bester Neben-                                        (R: Olivier Assayas)
                                                   darsteller in
                                                   „Inglorious
                                                   Basterds“
                                                   (R: Quentin
 1. Europäische Kinderfilmkonferenz               Tarantino)
„KIDS Regio Forum“ in Erfurt

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