MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN

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MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
DAS OFFIZIELLE MAGAZIN DER BIOMESSEN | BIOMESSEN.INFO

Messe
BIOOST/BERLIN 22.4.2018 · BIOWEST/DÜSSELDORF 29.4.2018

2018

Magazin
BIOMESSEN

Entwicklung konsequent
begleiten
BIO-REGIONALITÄT
Gebrochene (Liefer-)Ketten
AUSSENANSICHT
INTERVIEW MIT PROF. DR. FRANZ-THEO GOT T WALD
›Es ist keine ethische
Selbstverständlichkeit,
an die kommenden
Generationen
zu denken.‹
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
naturland-zeichen.de

Willkommen                                                                      Besuchen Sie
                                                                                              uns auf

im Naturland.
                                                                                             nd BioWest:
                                                                                der BioOst u

                                                                                BioOst         in Be  rlin
                                                                                22. April 2018
                                                                                Halle 25
                                                                                Stand A02
Naturland ist Öko fürs WIR. Wir statt Ich. Wir wollen dazu beitragen, anders
zusammenzuleben. Wir möchten auf gute Art miteinander wirtschaften und          BioWest          in Düsseldorf
die Gesellschaft gemeinsam zum Besseren verändern. Wertschätzende Be-           29. April 2018
ziehungen und lebendige Verbindungen zwischen Erzeugern, Verarbeitern           Halle 14
und Verbrauchern sind für uns essentiell. All das ist klar erkennbar an einem   Stand E15
der bekanntesten Zeichen im Öko-Bereich: dem Naturland Zeichen.

                                                                                HAUS HALL
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
BIOMESSEN.INFO
E D I T O R I A L /I N H A LT

                                                                         Inhalt

                                                                         Grüße                                                    5
                                                                         aus Bio-Branche und Politik
Worüber wir
reden müssen.
Dass sich die deutsche Bio-Branche, die in den 1970er Jahren des ver-    Messen                                                   8
gangenen Jahrtausends entstand, im Umbruch befindet, ist derzeit ihr     ›Entwicklung konstruktiv begleiten‹
beherrschendes Thema. ›Umbruch‹ ist ein Wort, in dem Überwältigung       Interview mit Matthias Deppe und Wolfram Müller
mitschwingt. Diese Überwältigung zu reflektieren, neue Widersprü-
che und Interessenkonflikte intensiv auszutragen, das ist ein wich-
                                                                         Mehr Bio für Morgen                                     12
tiger Prozess. Allerdings: Der Übergang von der Selbstreflektion zur
                                                                         Jetzt bewerben für den Förderpreis der BioMessen
Selbstbespiegelung ist fließend. Die selbstverständliche Verwendung
von Begriffen wie ›die Branche‹ und ›der Fachhandel‹ verweist auf die
Dominanz des Internen.
                                                                         Verbände/Politik                                        14
Ein anderes Wort für Umbruch wäre Veränderung, ein Begriff, der          Wer was macht
aktives Gestalten möglicher erscheinen lässt. Veränderung aktiv zu
gestalten muss dabei nicht heißen, in einen marktwirtschaftlichen
Zweckoptimismus zu verfallen und jede Veränderung automatisch            BNN                                                     16
als Chance zu bejubeln. Es kann aber heißen, für praktische Probleme     [KOMMENTAR] Bio ist weiterhin auf dem Weg
Lösungen zu suchen und zu finden: Themen wie Züchtung und grü-
ne Logistik gehören dazu. Oder die Tatsache, dass Verbraucher mit
offenen Armen auf Bio-Regionalität warten, aber vielerorts regiona-
                                                                         Bio-Regionalität                                        18
le Verarbeiter fehlen (was dazu führt, dass mehr Bio-Produkte über
                                                                         Gebrochene (Liefer)-Ketten.
die Autobahnen rollen, als uns recht sein kann).
                                                                         Wenn regionale Verarbeiter fehlen
Und natürlich gilt es auch zu debattieren, wie der zentrale Wider-
spruch gelöst werden kann: Bio-Lebensmittel zum massenhaften
Normalfall zu machen ohne die ursprünglichen Ideale, die von klein-      Kommunikation                                           24

teiligen Strukturen ausgingen, aufzugeben.                               Messeauftritt erfolgreich gestalten

In der ›Außenansicht‹ schildert Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald an-
schaulich, was nicht nur Bio, sondern auch die konventionelle Land-
                                                                         Messen                                                  28
und Lebensmittelwirtschaft erwartet: Das Ende des Erdöl-Zeitalters
                                                                         Infos und Service BioOst/BioWest
und die neue Dominanz der Bioökonomie. Das wiederum bedeutet
einen noch nie dagewesenen Druck auf die pflanzlichen Ressour-
cen der Erde.
                                                                         Hersteller                                              34
Angesichts dessen brauchen wir eine ethisch-philosophische Diskus-       Wer was macht
sion darüber, wie eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft
der Zukunft aussehen kann, eine Diskussion, die über Partikularinter-
essen hinausgeht. Denn worum geht es der Bio-Branche letztlich? Um       Außenansicht                                            36
eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten. Wie wir dafür sorgen,      ›Es ist keine ethische Selbstverständlichkeit, an die
dass sie stattfindet, darüber sollten wir reden, müssen wir reden. Wir   nächsten Generationen zu denken‹
werden oft unterschiedlicher Meinung sein. Das ist okay. Man könn-       Interview mit Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald
te es auch Bio-Diversität nennen.

Das Team der BioMessen freut sich darauf, Sie in Berlin und Düssel-
dorf zu begrüßen!                                                        Impressum                                               38

3
                                                                                                               BIOOST/BIOWEST 2018
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
EST.                         1979

                        Ausgezeichnete
                      Olivenspezialitäten
                       aus Griechenland

                                            D MANI Produkte werden
                                            Die
                                            Jahr für Jahr von Fachjurys
                                            Ja
                                            ausgezeichnet.
                                            a
                                            Qualität, die überzeugt und
                                            Q
                                            den hohen Ansprüchen der
                                            d
                                            Kunden im Bio-Handel
                                            K
                                            gerecht wird.
                                            g

                                            Mehr hierzu auf
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                                                                                   Vom
                                            www.mani.bio
                                            w                                  kum der
                                                                      Fachpublikum
                                                                               018 zum
                                                                      Biofach 2018
                                                                      Top 10 Olivenöl
                                                                              gewählt

                              „Einzigartiger, natürlicher Genuss
                      und Respekt vor Mensch und Natur – diese Werte  e
                               teilt unser Familienunternehmen
                      seit über 35 Jahren mit dem Naturkostfachhandel.
                             Als zuverlässiger Partner bringen wir
                           höchste Qualität in das Olivenöl-, Oliven-
Besuchen Sie uns:                     und Feinkost-Regal.“
BioOst Halle 25, Stand B01
                                         Felix Bläuel
BioWest Halle 14, Stand E15
                                         Unternehmensleitung

                                                                                         @ManiOlivenOel
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
DR. DIRK BEHRENDT + CHRISTINA SCHULZE FÖCKING
G R U S S WO R T E
JOHANNES REMMEL

                                                                                                                       b
                                                                                                                       V

                              DR. DIRK                                                      CHRISTINA
                             BEHRENDT
                                              b                                          SCHULZE FÖCKING

                                              V
                                                                   Liebe Leserinnen und Leser,
                                                                   am 29. April wird die Fachmesse BioWest bereits zum sechs-
                                                                   ten Mal in Düsseldorf stattfinden. Für die zahlreichen Anbieter
                                                                   des Fachhandels sowie eine Vielzahl handwerklicher Verarbei-
                                                                   ter und Gastronomen nimmt die Bedeutung von Branchentreffs
Liebe Leserinnen                                                   wie der BioWest weiter zu.
und Leser,                                                         Denn die Branche wächst weiter kontinuierlich. Allein in Nord-
die Bundesumweltministerin formulierte im vergangenen Jahr         rhein-Westfalen erzeugen, verarbeiten und vermarkten derzeit
eine neue Bauernregel. Barbara Hendricks sagte: ›Steht das         rund 3.900 Unternehmen ökologische Erzeugnisse. Der bundes-
Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein.‹ Bemer-    weite Umsatz mit Bio-Lebensmitteln betrug Ende 2016 bereits
kenswert an dieser Anekdote ist der Umstand, dass sich Frau Hen-   über neun Milliarden Euro. Schätzungsweise 2 Milliarden Euro
dricks für diesen Satz entschuldigen musste. Wenn sich eine Um-    davon wurden anteilig in Nordrhein-Westfalen umgesetzt.
weltministerin für eine solche Anmerkung entschuldigen muss,       Die stabilen Preise im Bio-Markt bieten neue Chancen und Pers-
ist das zunächst einmal zu bedauern. Gerade vor dem Hinter-        pektiven für landwirtschaftliche Betriebe. Der Bio-Markt ist da-
grund, dass die rechtlichen Grundlagen für die Schweinehaltung     mit ein Marktsegment, um die Wertschätzung von Lebensmitteln
in Deutschland fragwürdig sind. Mehr noch: Ich bin überzeugt,      mit einem möglichst fairen Entgelt weiter zu stärken.
dass die Regelungen zur Schweinehaltung gegen das Tierschutz-      Diese guten Aussichten für den Ökolandbau sind auch gute Per-
gesetz verstoßen. Darum wird das Land Berlin auch dagegen vor      spektiven für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen insgesamt.
dem Bundesverfassungsgericht klagen.                               Denn Land- und Ernährungswirtschaft sind hierzulande ein be-
Wenn eine Bundesumweltministerin sich für eine solche Aussa-       deutender Wirtschaftsfaktor. Und sie sind wichtige Arbeitgeber
ge entschuldigen muss, dann zeigt dies aber auch: Beim Thema       im ländlichen Raum. Das Land unterstützt daher die Entwicklung
nachhaltige und biologische Landwirtschaft gibt es noch viel zu    des Bio-Marktes mit dem gezielten Einsatz von Mitteln aus meh-
tun. Und an dieser Stelle kommt es auf Sie an. Es sind die Kon-    reren Förderprogrammen. Unser Ziel ist es, den Ökolandbau, als
sumierenden, die jeden Tag mitentscheiden, wie Lebensmittel        einen wichtigen Bereich der heimischen Landwirtschaft, in un-
produziert werden. Und für diese Menschen muss es ein entspre-     serem Bundesland weiterzuentwickeln und regionale Wertschöp-
chendes Angebot geben. In Berlin ist in den vergangenen Jah-       fungsketten zu stärken. Die Vernetzung der Marktpartner in re-
ren eine neue Bewegung für gesunde, regionale und nachhalti-       gionalen Wertschöpfungsketten ist eine große Chance, um den
ge Ernährung entstanden. Nachfrage und Angebot wachsen. Das        heimischen Bio-Markt weiter voranzubringen. Die BioWest bie-
freut mich und macht deutlich: Wir sind auf einem guten Weg!       tet hierfür als Branchentreff den geeigneten Rahmen.
Umso mehr freue ich mich, dass die BioOst auch in diesem Jahr      Ich wünsche allen Ausstellern und Fachbesuchern in diesem
in Berlin wieder Impulse setzt, um diesen Weg auch weiterhin       Sinne eine erfolgreiche BioWest 2018. Nehmen Sie die Heraus-
erfolgreich zu beschreiten.                                        forderung an, die Bio-Branche der Zukunft aktiv zu gestalten.

Es grüßt Sie herzlich                                              Es grüßt herzlich

                                                                   Christina Schulze Föcking
Dr. Dirk Behrendt                                                  Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft,
Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung      Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

5
                                                                                                               BIOOST/BIOWEST 2018
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
RAINER PLUM
                                                                                G R U S S WO R T E

                       für eine jugendliche
                           Ausstrahlung

                                                gek
                                                   NEU
                                                    o n z ept
                                                              mit
                                                             ien
                                                                                                            RAINER
                                                                                                             PLUM
                                                                                                                    b
                                            Pfle oxidant                                                            V
                                               Anti

                                                                                Liebe Besucher/innen, liebe
                                                                                Aussteller/innen!
                                                                                Jetzt ist es amtlich: Nach Minister Schmidt, der Glyphosat auf EU-
                                                                                Ebene im nicht erlaubten Alleingang durchgewunken hat, kommt
                                                                                jetzt Ministerin Klöckner, die sich bereits vor Amtseinführung für
                                                                                synthetische Nervengifte (Pestizide) nicht nur in der konventionel-
                                                                                len Landwirtschaft stark macht, sondern diese auch im Biolandbau
                                                                                erlauben will. Schöne neue Bio-für-alle Welt!
                                                                                Zusammen mit unseren Partnerverbänden im BÖLW setzen wir uns
                                                                                weiterhin mit aller Kraft für eine seriöse ökologische Landwirt-
                                                                                schaft ein, die für Mensch, Tier und unsere Lebensgrundlagen Bo-
                                                                                den, Wasser und Luft die einzige nachhaltige Alternative ist. Nur
                                                                                dadurch erhalten wir Produkte, die dem Menschen nicht schaden,
                                                                                sondern ihm Lebensfreude, Kraft und Vitalität vermitteln.
                                                                                Diese Themen und die vielfältigen und vor allem auf den Fach-
                                                                                handel zugeschnittenen Angebote auf den regionalen Reform-
                                                                                Welt- und BioMessen unterstützen unsere Mitglieder und deren
                                                                                Mitarbeitende optimal. Dadurch wird dieses Messe-Duo von den
                                                                                Reformhaus®-InhaberInnen und deren Mitarbeitenden als regio-
                 mit dem wertvollen Komplex aus
                                                                                nale Fach-Messen sehr geschätzt.
                 OPC, Q10 und Hyaluron –                             Nat        Als Schirmherr der Branchenveranstaltungen freuen wir uns sehr,
                                                                   0% ur
                 für die Revitalisierung der Haut
                                                              10

                                                                           al

                                                                                dass die speziellen Themen und Erfordernisse des Reformhaus®-
                 und ein jüngeres Aussehen.                        Origin       Marktes auch 2018 auf den ReformWelt- und BioMessen sehr gut
                                                                                präsentiert werden.
                 Tages- und Nachtcreme | Intensivcreme
                 CC Creme LSF 30 und 50 in je                                   Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam die Welt jeden Tag ein Stück
                                                                                besser machen. Wir wünschen allen eine aktive und inspirierende
                 zwei Farbnuancen
                                                                                Messe mit vielen interessanten Kontakten.
                 Augencreme | Crememaske |
                 Reinigungsschaum | Reinigungsmilch                             Mit besten Grüßen
                                                                   according
                                                                   to the law

                                 29.4 Düsseldorf
                                 Bio West
www.runtinx.de

                                 14-H15
                                                                                Rainer Plum
                                                                                Vorstand Reformhaus eG
                   www.eco-cosmetics.com
                                                                                6
                                                                                                                           BIOOST/BIOWEST 2018
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
ELKE RÖDER
G R U S S WO R T E

                b  V

                                  ELKE
                                 RÖDER

Liebe Besucherin, lieber Besucher,
ich begrüße Sie sehr herzlich – nicht nur als Gast der BioMessen,
sondern auch und vor allem als Pionierin und Pionier des Wandels.

                                                                          WIR
Der ›Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Um-
weltveränderungen‹ prägte diesen Begriff erstmals im Jahr 2011.
Der Beirat charakterisierte Pioniere des Wandels als ›meist zivil-
gesellschaftliche Gruppen, die sich für bestimmte Veränderungen
aktiv einsetzen und dabei etablierte Weltbilder und Pfade in Fra-

                                                                          ACKERN
ge stellen, neue Einstellungs- und Verhaltensmuster sowie eine al-
ternative Praxis schaffen‹. Dies trifft sehr genau die Anstrengun-
gen und die damit verbundenen Pionierleistungen, die Sie und die
Branche bis zum heutigen Tag erbringen.

                                                                          FÜR
Natürlich wünschen wir uns angesichts mancher Entwicklungen in
Politik und Gesellschaft eine schnellere und linearere Veränderung,
hin zum Umbau der Gesellschaft, weg von einer Wirtschaft, die ver-
braucht und zerstört, statt zu erhalten und aufzubauen. Rückschlä-

                                                                          VIELFALT.
ge sind daher auch als solche zu verstehen und nicht zwangsläu-
fig als Herausforderung zu deklarieren. Als Pioniere des Wandels
sind wir es jedoch gewohnt, dass uns der politische und zuweilen
auch gesellschaftliche Wind ins Gesicht weht. Viele Protagonis-
ten dieser Branche sind so gestartet und haben, allen Unkenrufen
zum Trotz, ihre Visionen gelebte Realität werden lassen. Die neue
Generation, die in allen Landwirtschafts-, Produktions- und Han-
delsstufen bereits Fuß gefasst hat beziehungsweise in den Startlö-
chern steht, hat sich ebenfalls ganz bewusst für die Fortsetzung der
Pionierleistungen, für die Transformation der Ernährungsstile und
etablierte Pfade entschieden.

                                                                                                   tner
                                                                             Bioland und unsere Par
Wir freuen uns, mit Ihnen am BNN-Messestand über Entwicklun-
gen und Veränderungen zu sprechen. Wie sehen Sie die Ereignis-

                                                                             auf BioOst & BioWest!
se der vergangenen Monate und was ist Ihre Meinung zu den not-
wendigen Schritten?
                                                                                  BioOst: 25-A14 | BioWest: 14-C08
Eine erfolgreiche Messe wünscht Ihre

Elke Röder
Geschäftsführerin Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e. V.
Schirmherr der BioMessen

7                                                                                               www.bioland.de
                                                 BIOOST/BIOWEST 2018
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
///

      ›ENTWICKLUNG
       KONSTRUKTIV BEGLEITEN‹
        8
                        BIOOST/BIOWEST 2018
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
INTERVIEW
BIOMESSEN

BioMessen-Veranstalter Matthias Deppe und Wolfram Müller über Umbrüche, die Not-
wendigkeit, Veränderung bewusst zu gestalten und die Rolle der BioMessen als Dienst-
leister für die Bio-Branche.

                                        B                                                                                       UNSERE PILZE SIND

                                                                                                                             Natürlich
>> Die BioMessen als Fachmessen für den        Das geht in der ganzen Diskussion manch-
deutschen Naturkost-, Naturwaren- und          mal etwas unter. Ja, es gehen Bio-Umsät-
Reformwarenfachhandel haben sich in den        ze in den LEH, aber auch der Fachhandel

                                                                                                                              frisch.
letzten zehn Jahren als äußerst erfolgrei-     ist im letzten Jahr gewachsen. Ja, Bio-Fi-
ches Konzept für die klassische deutsche       lialisten sind auf dem Vormarsch, aber es
Bio-Branche etabliert. Wie sieht es in die-    gibt weiterhin viele erfolgreiche individu-
sem Jahr aus?                                  elle Verkaufskonzepte, sowohl klassische
                                               Fachgeschäfte als auch Hofläden und Abo-
 Zum Standort Berlin hört man ja gele-
                                               messe, zugeschnitten auf ihre Bedürfnis-
                                               se, an ihren Standorten. Die bieten wir
                                                                                                                                          FRISCH AUS
gentlich auch kritische Stimmen...             mit den BioMessen und da haben wir eine                                                     DEUTSCHLAND
                                               Kernkompetenz: Ein nationales Konzept
> Also ein Fall von ›gefühlter Wahrheit‹?                                       60
                                                        2
                   56+1496154A
> Alle reden vom Umbruch in der Bio-
Branche, dem Generationswechsel, den
                                                                      14                                                       auf unserem Stand

                                                                                                                               25-B25
strukturellen Veränderungen im Handel.
                                                                                             Quelle: Akkreditierungen 2017

Hat das alles Auswirkungen auf das Kon-
zept der BioMessen?                              1 Naturkost               1 Spezialitäten
                                                 1 Reform                  1 Gastro
MESSE MAGAZIN - BIOMESSEN
INTERVIEW
BIOMESSEN

                                                                                        >> Und wie sieht die Zukunft der
                                                                                        BioMessen aus?

                                                                                         Warum ausgerechnet in Berlin?
 cher, unter anderem aus Naturkost- und      sen ausgestellten Produkte unterliegen
 Reformwarenhandel, Bio-Supermärk-           klaren Kriterien und Zertifizierungsan-    > Das Thema Branchenentwicklung liegt
 che. Die klimaschädlichen Emis-                   triebe an dem von Projektpartner     Euch Veranstaltern offensichtlich am Her-
 sionen, die durch die Anreise von                 Soil & More durchgeführten Pro-      zen. Das zeigt sich auch an weiteren Akti-
 Ausstellern und Besuchern, den Be-            gramm. Für ihren erhöhten Aufwand        vitäten der BioMessen.
 trieb der Messehallen etc. anfallen, wer-   erhalten die Bio-Landwirte einen finan-
 den hier in Deutschland durch Humus-        ziellen Ausgleich. Dank der BioMessen
INTERVIEW
BIOMESSEN

se ermutigen, die über das reine Erzeugen, Verarbeiten und Han-
deln von Ware hinausgehen. Die ersten beiden Preisträger, die Bio-
Boden Genossenschaft und Vivasphera, verkörpern das für mich
beispielhaft. Grundsätzlich haben wir festgestellt, dass die Orientie-
rung an Werten und Beziehungen in der Branche, allen Unkenrufen
                                                                                   aus Überzeugung!
zum Trotz, noch sehr lebendig ist, wie die Vielfalt und Qualität der
Einreichungen bewiesen hat. Wir freuen uns schon auf die nächste
Runde ›Mehr Bio für morgen‹ in diesem Jahr.

K MEHR ZUM FÖRDERPREIS DER BIOMESSEN AB SEITE 12
AWARD | MEHR BIO FÜR MORGEN
BIOMESSEN

BIOMESSEN FÖRDERPREIS
ERSTMALS VERGEBEN
Was gesucht wurde, war klar: Projekte, die dafür sorgen, dass die Zu-    Hamburg und der Marke Vivasphera wurden am Ende gleich vier Ein-
kunft mehr Bio bringt. Die Einreichungen waren so vielfältig wie die     reichungen in die Endrunde nominiert. Am Ende stand eine hauch-
Branche selbst und machten es der Jury nicht leicht. Mit der BioBo-      dünne Entscheidung: Die BioBoden AG und Vivasphera teilen sich den
den Genossenschaft, der Regionalmarke V.O.N., der Regionalwert AG        ersten BioMessen Förderpreis zu gleichen Teilen.

Nominierte und Jury bei der Preisverleihung vor der BioSüd in Augsburg               BIOBODEN AG                         VIVASPHERA GMBH
                                                                                        Tobias Keye                     Armin Kullmann

BIOBODEN AG                                       bal gerecht erfolgen. Dieser Weg ist für      vate. Durch Monitoring kann für jedes
Boden für Bio sichern,                            uns der einzig richtige, denn die Folgen      Vivasphera-Produkt das Vorkommen
Lebensgrundlagen schützen                         der intensiven Landwirtschaft sind bereits    von durch den Anbau geförderten Ar-
        Mehr als 2.500 Hektar Land für            seit vielen Jahren überall auf der Welt       ten auf den Flächen der Erzeugerbetrie-
        25 Betriebe hat die BioBoden Ge-          sichtbar. Wenn wir unsere Böden nicht         be belegt werden. Dafür bürgt die Ar-
        nossenschaft für die ökologische          schützen, beraubt sich die Menschheit ih-     tenschutz-Allianz e.V. mit der Vergabe
Landwirtschaft gesichert. Seit Gründung           rer Lebensgrundlage“, so die engagierten      ihres Zeichens. So trägt der Genuss der
im April 2015 ist die Mitgliederzahl der          Genossenschaftler in ihrer Bewerbung.         Viva­sphera-Produkte aktiv zum Schutz
Genossenschaft bereits auf über 2.500                                           bioboden.de     der Artenvielfalt bei. „Als Kind habe ich
Mitglieder angewachsen. Diese haben                                                             auf den Äckern meiner Familie noch viele
ein Kapital von über 13 Millionen Euro            VIVASPHERA GMBH                               Feldhasen und Rebhühner gesehen, heute
eingebracht. Auch Gründungspartner                Genussvoll für die                            sind unsere Landschaften ausgeräumt“,
aus der Naturkostbranche und der nach-            Artenvielfalt                                 so beschreibt Vivasphera-Gründer Ar-
haltigen Wirtschaft, wie zum Beispiel die                  Das junge Unternehmen Viva­          min Kullmann seine Motivation. Mit Vi-
GLS Bank, tragen mit ihrer Unterstüt-                      sphera verbindet ökologische         vasphera will er das Bewusstsein der
zung zum Erfolg der Genossenschaft bei.                    Erzeugung, handwerkliche Ver-        Menschen für die Schönheit und Gefähr-
„Wir sind davon überzeugt: Die Zukunft            arbeitung und höchste Produktqualität         dung der Artenvielfalt schärfen und ih-
einer am Menschen orientierten Land-              mit dem nachweisbaren Schutz der Ar-          nen gleichzeitig ermöglichen, durch den
wirtschaft kann nur ökologisch nachhal-           tenvielfalt. Die Bio-Feinkost-Produkte        Genuss hochwertiger Bio-Feinkost einen
tig, an der Bewahrung und schonenden              stammen von ausgewählten Handwerks-           aktiven und belegbaren Beitrag zum Ar-
Nutzung der langfristig zur Verfügung ste-        betrieben und Manufakturen aus den Re-        tenschutz zu leisten.
henden Ressourcen ausgerichtet und glo-           gionen der deutschen Biosphärenreser-                                      vivasphera.de

12
                                                                                                                  BIOOST/BIOWEST 2018
AWARD | MEHR BIO FÜR MORGEN
BIOMESSEN

                              JETZT BEWERBEN

              BioMessen-Förderpreis
              ›Mehr Bio für Morgen‹
/// Die Bewerbungsfrist für den zwei-        Anbauprojekten über innovative Mar-
ten BioMessen-Förderpreis läuft: Noch        kenstrategien, von grünen Blogs bis zu
bis zum 31. Mai können Unternehmen,          alternativem Wirtschaften reichte das
Initiativen, Vereine, Institutionen oder     Spektrum der Einreichungen. Bewerben
Einzelpersonen ihr Projekt vorstellen        können sich übrigens sowohl geplante
und zeigen, wie sie ›Mehr Bio für mor-       als auch bereits laufende Projekte. Eine
gen‹ realisieren.                            vierköpfige Jury aus Bio-Experten wählt
Potenzielle Preisträger des Förderprei-      einen, gegebenenfalls auch zwei Preis-
ses der BioMessen setzen Impulse für         träger unter den eingereichten Bewer-
die Weiterentwicklung der Bio-Branche        bungen aus. Der Förderpreis der BioMes-
und des ökologischen Landbaus bezie-         sen ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.
hungsweise eines nachhaltigen Lebens-        Die Preisträger erhalten diese in Form
stils insgesamt. Dabei weisen sie mit ih-    von Sachleistungen wie Messeauftritten,
ren Aktivitäten über die unmittelbare        Werbeunterstützung, Presse- und Öffent-
Erzeugung, Verarbeitung und Vermark-         lichkeitsarbeit etc.
tung ökologischer Produkte hinaus: Im
Fokus der Bewerber und ihrer Projekte        Die Bewerbungsunterlagen und ausführ-
stehen Kernwerte der Bio-Branche wie         liche Teilnahmebedingungen stehen im
Nachhaltigkeit, Fairness, Innovation etc.    Internet unter www.biomessen.info zur
„Die Anzahl, Vielfalt und Qualität der Be-   Verfügung. Bewerbungsschluss ist der 31.
werbungen des letzten Jahres hat uns sehr    Mai 2018. Die Preisverleihung findet am
beeindruckt“, berichtet Matthias Deppe,      8. September 2018, am Vorabend der Bio-
Veranstalter der BioMessen. Von fairen       Nord in Hannover, statt.

                                                                                              chafm
                                                                                            -S

                                                                                                       ilch
                                                                                          Bio
                                                                                            100%
                                                                                                       ic h
                                                                                          au

                                                                                            sF
                                                                                                 r a n kre

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                                                               BIOOST/BIOWEST 2018
BIOLAND · HAMBURG BIO · NATURLAND
        MELDUNGEN

+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +                            + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +                            + + + + + + + + +
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    +
    +
        BRANCHEN
         + + + + + + + + +
         + + + + + + + + +
                                                   + + + + + + + + +
                                                   + + + + + + + + +
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                                                                                                + + + + + + + + +
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    +
    +
        MELDUNGEN
         + + + + + + + + +
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                                                   + + + + + + + + +
                                                   + + + + + + + + +
                                                                                                + + + + + + + + +
                                                                                                + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +                            + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +                            + + + + + + + + +
        BIOLAND
+   +    + + + + + erreichen:
        20-Prozent-Ziel          + + + +           + + + + + + + + +
                                                   20 Prozent der landwirtschaftlichen
                                                                                                +NATURLAND
                                                                                                 Rund  + 25+ Prozent
                                                                                                                 + + mehr  + + + +
+   +    + + + verbindlich
        Bio-Anbau      + + + +fördern     + +      + + +in Deutschland
                                                   Nutzfläche      + + + entsprechen
                                                                                  + + +         +Bauern+ +und+ Fläche + + weltweit
                                                                                                                                 + + +
+   +    + + + + + + + + +
        Bis 2030 sollen 20 Prozent der landwirt-
        schaftlichen Fläche in Deutschland öko-
                                                   + + + + + + + + +
                                                   etwa 3,4 Millionen Hektar Land. Stand
                                                   Ende 2016 werden allerdings erst 1,25
                                                                                                +land +kann+für das
                                                                                                                 + vergangene
                                                                                                                      + + +Jahr +auf ein+
                                                                                                 Der ökologische Anbauverband Natur-

+   +    + +bewirtschaftet
        logisch     + + + werden + +– so+steht+    + + +Hektar,
                                                   Millionen       + zirka
                                                                        + 7,5+ Prozent,
                                                                                  + +öko-+      +stolzes
                                                                                                       + Wachstum
                                                                                                             + + zurückblicken:
                                                                                                                      + + + 54.000    + +
+   +    + + + + + + + + +
        es im Koalitionsvertrag. Verbindliche
        Maßnahmen müssen nun folgen, fordert
                                                   + + + + + + + + +
                                                   logisch bewirtschaftet. Um das Potenzial
                                                   von 2,15 Millionen Hektar für mehr Bio-
                                                                                                +Erde+wirtschaften
                                                                                                             + + jetzt+ +nach+Naturland
                                                                                                                                      + +
                                                                                                 Bäuerinnen und Bauern in 52 Ländern der

+   +    + ökologische
        der   + + +Anbauverband
                            + + + Bioland.+ +      + + + + umsetzen
                                                   Landwirtschaft       + + zu+ können,+ +      +Richtlinien,
                                                                                                       + + das+ sind+ 26,4+ Prozent
                                                                                                                                 + +mehr+
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +
                                                   brauche es deutlich mehr Finanzmit-
                                                   tel als bisher geplant, so Bioland-Präsi-
                                                                                                +wirtschaftliche
                                                                                                       + + +Fläche    + legte
                                                                                                                           + um  + 23,8+ Pro-+
                                                                                                 als noch vor einem Jahr. Auch die land-

+   +    + + + + + + + + +                         + Jan
                                                   dent  + Plagge.
                                                              + +Statt+ pauschaler
                                                                             + + Direkt-
                                                                                       + +      +zent+auf knapp
                                                                                                             + +343.000
                                                                                                                      + +Hektar  + zu.+Dazu+
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +
                                                   zahlungen nach dem Gießkannenprinzip
                                                   gelte es, Umweltleistungen zu honorie-
                                                                                                +Waldwirtschaft,
                                                                                                       + + + so +dass+insgesamt  + + nun+
                                                                                                 kommen noch 54.000 Hektar ökologische

+   +    + + + + + + + + +                         + Der
                                                   ren.  + Verband
                                                              + + leistet
                                                                        + +nach+ eigenem
                                                                                       + +      +fast +400.000
                                                                                                             + Hektar
                                                                                                                 + +Land+ weltweit
                                                                                                                                 + +nach+
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +
                                                   Bekunden seinen Beitrag zum 20-Pro-
                                                   zent-Ziel. Die nach Bioland-Vorgaben
                                                                                                +Naturland
                                                                                                       + + Richtlinien
                                                                                                                 + + +bewirtschaftet
                                                                                                                                 + + +
                                                                                                 werden. In Deutschland konnte Natur-
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + Fläche
                                                   bewirtschaftete      + +nahm+ 2017  + er-+   +land +vor allem
                                                                                                             + +bei der+ Zahl+ der+Mitglieds-
                                                                                                                                      + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + bioland.de         + + +
                                                   neut zu, ebenso die Zahl der Mitglieds-
                                                   Betriebe.
                                                                                                +Insgesamt
                                                                                                       + +321+Betriebe+ entschieden
                                                                                                                           + + + sich+
                                                                                                 betriebe überdurchschnittlich zulegen.

+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +                            +2017+für +die Umstellung
                                                                                                                 + + +auf+Naturland,  + +
+   +    + + + + + + + + +
        HAMBURG.BIO                                + + + + + + + + +                            +Bäuerinnen
                                                                                                       + + und   + Bauern,
                                                                                                                      + + die+außerhalb
                                                                                                                                      + +
                                                                                                 ein Plus von 10,3 Prozent. Die Zahl der

        Bio-Treff für Profis und
+   +    + + + + Bürger
        interessierte       + + + + +              + + + + + + + + +
                                                   staltung richtet sich sowohl an professio-
                                                   nelle Akteure der Bio-Branche als auch an
                                                                                                +Deutschlands
                                                                                                       + + +nach+Naturland + + Richtlini-
                                                                                                                                      + +
+   +    + +dem+erfolgreichen
        Nach           + + Auftakt
                                 + + im+ver-+      + + + + Bürgerinnen
                                                   bio-interessierte    + + +und+Bür-+          +handelt
                                                                                                       + es+sich+vor allem
                                                                                                                      + +um Kleinbauern,
                                                                                                                                 + + +
                                                                                                 en arbeiten, stieg um gut 11.000. Dabei

+   +    + + + + + + + + +
        gangenen Jahr war die Handelskammer
        Hamburg erneut am 7. und 8. April Treff-
                                                   + + + + + + + + +
                                                   ger. Entsprechend bot die hamburg.bio
                                                   sowohl kulinarische Entdeckungen wie
                                                                                                +die in+einer+von+117 +Naturland
                                                                                                                           + +Kooperati-
                                                                                                                                      + +
+   +    + +für Bio-Profis,
        punkt       + + +Bio-Fans+ +und+sol-+      + + Wein
                                                   Kaffee,    + und+ Gewürze
                                                                        + + als+ auch  + ein+   +nisiert+ sind.
                                                                                                             + Im+vergangenen
                                                                                                                      + + +Jahr kamen
                                                                                                 ven oder Erzeugergemeinschaften orga-
                                                                                                                                      + +
+   +    + + + + + + + + +
        che, die es werden wollen. Rund 50 Bio-
        Lebensmittelhandwerker, -Erzeuger und
                                                   + + + + + + + + +
                                                   umfassendes Rahmenprogramm mit In-
                                                   fos rund um die Themen Bio-Ernährung,
                                                                                                +insgesamt
                                                                                                       + +23 neue+ +Erzeugerorganisatio-
                                                                                                                           + + + +
+   +    + + +präsentierten,
        Initiativen    + + +was+ die+Bio-+         + + und
                                                   Kontrolle  + Nachhaltigkeit.
                                                                   + + + +Für +Fach-+           +land +Kooperativen
                                                                                                             + + konnten
                                                                                                                      + + zum    + Teil
                                                                                                                                      + vie-+
                                                                                                 nen zu Naturland und bestehende Natur-

+   +    + + + + + + + + +
        Stadt Hamburg und die Metropolregion
        zu bieten haben. Die vom gleichnamigen
                                                   + + + + + + + + +
                                                   besucher bot die hamburg.bio eine will-
                                                   kommene Möglichkeit, bestehende Kon-
                                                                                                +le Kleinbauern
                                                                                                       + + +neu für   + den+ Öko-Landbau
                                                                                                                                 + + +
+   +    + +hamburg.bio
        Verein      + + ausgerichtete
                            + + + Veran-  + +      + +zu pflegen
                                                   takte      + + und+ neue  + zu+ knüpfen.
                                                                                       + +      + + + + + + + + +
                                                                                                 gewinnen.                     naturland.de

+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +
                                                   Ein besonderer Schwerpunkt in diesem
                                                   Jahr war das Thema Außer-Haus-Ver-
                                                                                                + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + und
                                                   pflegung   + Großverbraucher.
                                                                   + + + + Bereits     + +      + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +
                                                   am Vortag hatte der erste hamburg.bio-
                                                   Kongress unter dem Motto ›Ökologisch
                                                                                                + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + –+Kür +oder +Muss‹+ stattge-
                                                   wirtschaften                        + +      + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +
                                                   funden. 		               hamburg.bio.de
                                                                                                + + + + + + + + +
+   +    + + + + + + + + +                         + + + + + + + + +
                                                   14
                                                                                                + + + + + + + + +
                                                                                                                   BIOOST/BIOWEST 2018
BÖLW · DEMETER
MELDUNGEN

+ + + + + + + + +
BÖLW + BVK                                 + + + + + + + + +                          +und+erinnert
                                                                                                + Eltern
                                                                                                     + +täglich + daran,
                                                                                                                     + +für ein +    +   +
Mehr Durchblick im Bio-Recht
+ + + + + + + + +
Die EU-Öko-Verordnung bildet den
                                           + + + + + + + + +                          +Für +Unternehmen
                                                                                                + + +aus +Herstellung+ + und
                                                                                       gesundes Pausenfrühstück zu sorgen.
                                                                                                                                +    +   +
+ + + +für+Bio-Unternehmen.
Rechtsrahmen              + + + +          + + + + + + + + +                          +Handel
                                                                                           + bietet
                                                                                                + +die Bio-Brotbox
                                                                                                           + + + eine+ gute     +    +   +
+ + + + + + + + +
Allerdings: Sie ist ständig in Bewegung.
Seit Inkrafttreten der aktuellen Verord-
                                           +Unternehmen,
                                                 + + +Kontrollstellen,
                                                               + + + Behör-  + +      +gagieren,
                                                                                           + +wie +zahlreiche
                                                                                                           + +Aktive + über
                                                                                                                          + die +
                                                                                       Möglichkeit, sich als Betrieb sozial zu en-
                                                                                                                                     +   +
+ +wurden
nung      + über+ 50+ Änderungsverord-
                          + + + +          +den +und +Verbandsvertreter.
                                                          + + + + Er +findet+         +Jahre+belegen.
                                                                                                + +Wer+mitmachen+ + möchte+ +        +   +
+ + + + + + + + +
nungen beschlossen, auch Auslegungen
der Länder sowie Gerichtsentscheidun-
                                           +tet 300
                                                 + €.+Mehr+ Informationen
                                                               + + + können  + +
                                            am 30. Mai 2018 in Fulda statt und kos-
                                                                                      +ne Bio-Brotbox
                                                                                           + + + Aktion    + +zu organisieren,
                                                                                                                     + + +
                                                                                       oder vielleicht sogar erwägt, eine eige-
                                                                                                                                     +   +
+ wirken
gen   + + sich  + auf+ ihre
                          + Anwendung
                               + + +       +per E-Mail
                                                 + +an veranstaltung@boelw.de
                                                          + + + + + +                 +kann+sich+jetzt+ bei+der+Bio-Brotbox
                                                                                                                     + + In-    +    +   +
+ + + + + + + + +
aus. Ab 2021 wird eine neue Verord-
nung in Kraft treten. Der Bund Ökolo-
                                           + + + + + + +boelw.de
                                            angefordert werden.
                                                                             + +      + + + + + +bio-brotbox.de      + + +
                                                                                       formationsstelle beraten lassen.
                                                                                                                                     +   +
+ + Lebensmittelwirtschaft
gische    + + + + + (BÖLW)         + +     + + + + + + + + +                          + + + + + + + + +                              +   +
+ + + + + + + + +
und der Bundesverband der Kontroll-
stellen (BVK) bieten nun erstmalig eine
                                           +BIO-BROTBOX-INITIATIVEN
                                                 + + + für+Aktionen
                                            Saisonstart            + + + +            + + + + + + + + +                              +   +
+ + + + + + zum
Fortbildungsveranstaltung      + Thema
                                   + +     +Die Vorbereitungen
                                                 + + + + für+ die+Bio-Brot-  + +      + + + + + + + + +                              +   +
+ + + + + + + + +
Bio-Recht an. Fachanwälte und Refe-
renten aus dem Bio-Bereich beleuchten
                                           +itiativen
                                                 + +in Deutschland
                                                          + + + wollen  + +auch+
                                            box Saison 2018 beginnen. Rund 75 In-
                                                                                      + + + + + + + + +                              +   +
+ + Aspekte
aktuelle  + + und    + ihre
                          + Auswirkun-
                               + + +       +in diesem
                                                 + + Jahr+ Bio-Brotboxen,
                                                               + + + gefüllt + +      + + + + + + + + +                              +   +
+ + + + + + + + +
gen: Was hat sich in den letzten Mona-
ten im Bio-Recht geändert und wie wirkt
                                           +an Erstklässlerinnen
                                                 + + + + und       + Erstklässler
                                                                        + + +
                                            mit einem gesunden Schulfrühstück,
                                                                                      + + + + + + + + +                              +   +
+ das
sich  + auf+ die+Praxis
                     + aus?
                          + Was+ kommt
                                   + +     +übergeben.
                                                 + + Gemeinsam
                                                          + + + erreicht+ + das+      + + + + + + + + +                              +   +
+ + + + + + + + +
mit der Revision des Bio-Rechts auf die
Unternehmen zu? Der Praxislehrgang
                                           +Netzwerk
                                                 + +bereits
                                                          + etwa
                                                               + +ein Viertel
                                                                        + + aller+
                                            Schulanfänger. Die Bio-Brotbox vermit-
                                                                                      + + + + + + + + +                              +   +
+ + +richtet
Bio-Recht       + sich
                     + an+Praktiker
                               + + aus+    +telt die
                                                 + Wichtigkeit
                                                      + + +gesunder+ +Ernährung
                                                                             + +      + + + + + + + + +                              +   +
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KOMMENTAR
BNN

BIO IST NACH
WIE VOR AUF
DEM WEG                                                     UNABHÄNGIGE ZÜCHTUNG UND
                                                            GRÜNE LOGISTIK: BIO MUSS ZEICHEN
                                                            FÜR ENTWICKLUNG SETZEN.

                             ///
                                             Für nicht wenige Politikvertreter, die kei-   haltigkeitsleistungen, sondern auch die
                                             ne eindeutige Position pro oder contra        Unterschiede zu ›konventionell‹ und
                                             Ökologische Lebensmittelwirtschaft be-        ›EU-Bio‹. Angesichts von immer mehr
Bereits einen Monat bevor die neue Land-     ziehen wollen, ist dies eine beliebte Stra-   Playern, die von der Bio-Welle getragen
wirtschaftsministerin ihr Amt antrat,        tegie: man propagiert ein Aufeinander-        werden wollen, ist gerade letzteres ein
dachte Julia Klöckner in einem Inter-        zugehen der Systeme. Wer über so etwas        Unterschied, den es gilt, kenntlich zu ma-
view laut darüber nach, Ökolandwirten        nachdenkt oder es fordert, hat die Leit-      chen.
chemisch-synthetische Pestizide zur Ver-     idee unserer gesamten Branche nicht           Ein wichtiger Baustein wird in diesem
fügung zu stellen, weil sie sonst ›in nas-   verstanden. Denn Bio ist weiterhin auf        Zusammenhang künftig mehr und mehr
sen Jahren ein erhebliches Problem‹ hät-     dem Weg, hin zu einer Transformation          die biologische Züchtung sein. Bereits
ten. Vorgänger Christian Schmidt betonte     der Lebensmittelwirtschaft und der            seit vielen Jahren sind hier verschiede-
noch während der Jamaika-Koalitionsge-       Gesellschaft an sich. Dieser Weg führt        ne Organisationen, Züchterinnen und
spräche, man wolle ›auch und gerade kon-     weg von der konventionellen Landwirt-         Züchter tätig, um gemeinsam und un-
ventionelle Landwirtschaft, die nachhal-     schaft. Ziel ist die stete Optimierung der    abhängig neue Sorten und Arten bereit-
tig sein muss.‹                              eigenen Nachhaltigkeit und damit der          zustellen. Denn der Ökolandbau ist auf
                                             Wandel an sich.                               robuste und standortangepasste Pflan-
                                             Die Betätigungsfelder sind zahlreich und      zensorten ebenso angewiesen, wie auf
                                             lohnenswert. Denn je unabhängiger und         Tierrassen, die nicht auf Hochleistung
                                             nachhaltiger sich die Branche entwickelt,     gezüchtet wurden, sondern widerstands-
                                             desto größer werden nicht nur die Nach-       fähig und an die Fütterungsbedingungen

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                                                                                                            BIOOST/BIOWEST 2018
KOMMENTAR
  BNN

  angepasst sind. Angesichts neuer gen-        vor das Urteil des Bundesverwaltungsge-     ren über Beiträge Grüner Logistik zur Er-
  technischer Verfahren wie CRISPR/Cas9,       richts in Leipzig zur Rechtmäßigkeit von    höhung der Lebensqualität in der Stadt,
  deren Regulierungs- und Kennzeich-           Diesel-Fahrverboten in Städten absehbar     Experten stellen besonders innovative
  nungspflicht aber seit Jahren durch die      war, engagiert sich der Naturkost-Groß-     umweltschonende Technologien vor,
  Gentechnik-Industrie versucht wird ab-       händler BODAN mit Stammsitz in Über-        Pionier-Anwender berichten über den
  zuwenden, ist die ökologische Züchtung       lingen in Sachen nachhaltiger Trans-        Einsatz neuartiger Lösungen und Lkw-
  nicht nur eine Notwendigkeit des öko-        portlogistik. Das Unternehmen hat sich      Modelle mit unterschiedlichen alternati-
  logischen Landbaus. Sie stellt eine Al-      das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2020 die   ven Antriebstechniken stehen für Demo-
  ternative dar, die es dringend braucht.      Treibhausgas-Emissionen (CO²-e) des         Anwendungen und Testfahrten bereit.
  Die Großhandelsunternehmen im BNN-           Fuhrparks aus der Verbrennung fossi-        Biologische Züchtung und grüne Logis-
  Monitoring unterstützen bereits seit         ler Kraftstoffe auf Null zu reduzieren.     tik: Nur zwei Beispiele für eine stete
  2015 die biologische Züchtung – insge-       Dafür hat man bereits einiges getan. Im     Fortentwicklung. Denn: Bio ist weiter-
  samt bis heute 35 konkrete Projekte. Die     vergangenen Jahr lud der Großhandel         hin auf dem Weg.
  Fördermittel von insgesamt 470.000 Euro      zum ersten Forum Grüne Logistik ein.
  kommen verschiedenen Züchtungspro-           Unterstützt vom BNN informierten sich       r Hilmar Hilger | Bundesverband
  jekten zugute, bis diese Marktreife er-      über 80 Vertreterinnen und Vertreter der    Naturkost Naturwaren BNN e.V.
  reicht haben. Nichtsdestotrotz braucht       Logistikbranche über neue Technologien
  und verdient das Thema noch mehr Auf-        und erprobte Alternativen. 2018 wird die
  merksamkeit, will man den eigenen An-        Veranstaltung fortgesetzt: BODAN und
  sprüchen gerecht werden und sich vom         BNN laden zum 2. Forum Grüne Logistik
  ›Basis-Bio‹ abheben.                         am 17. Mai nach München-Garching ein.

                                                                                                                             ///
  Eine weitere wichtige Innovation stellt      Als Fachpartner ist das Kompetenznetz-      — BioOst: 25 B07
  in diesem Zusammenhang die grüne Lo-         werk Nachhaltige Mobilität (KoNaMo)         — BioWest: 14 C01
  gistik dar. Bereits seit Jahren, lange be-   mit an Bord. Mobilitätsexperten diskutie-   — n-bnn.de

                                      Mach
          Grillen                         zum
    Männerspiel!
   Grillen ist DAS Thema des Sommers, wenn es um
   Gewürze geht. Für den perfekten Geschmack für
   die Grillerei sind unsere sechs Neuen alles, was du
   brauchst:
   Smokey Paprika, Smokey Salt, Holy Veggie,
   Fish & Chicks, Steak That und Rub me Tender
   bringen ganz einfach fantastische Geschmacks-
   erlebnisse auf jedes Grillgut!

               25-A20                            Das perfekte Gesch
                                                                        enk
BIO OST: STAND D 14-E09                                e Gr illp art y!
BIO WEST: STA N                                für jed

                                                          WWW.SONNENTOR.COM/GRILLEN
GEBROCHENE
(LIEFER)-KETTEN
       WENN BIO-REGIONALITÄT NICHT GEHT, WEIL
               REGIONALE VERARBEITER FEHLEN

18
                         BIOOST/BIOWEST 2018
ENGPASS VERARBEITUNG
      B I O - R E G I O N A L I TÄT

      Regionalität ist für Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf das zweitwichtigste Kriterium. Doch
      es wird immer schwieriger, Produkte regional zu verarbeiten. Vielerorts schließen Schlachthö-
      fe, Käsereien, Molkereien und Mühlen. Eine Herausforderung für Bio-Erzeuger, die ihre Milch,

///
      ihre Tiere und ihr Getreide hunderte Kilometer weit fahren müssen, und für die Bio-Branche
      insgesamt, denn an sie werden besonders hohe Ansprüche gestellt, wenn es um Glaubwür-
      digkeit geht. Lösungsansätze sind gefragt – und es gibt sie.

      Im aktuell erschienenen ›Ernährungsre-          ›Es wird zu wenig über das
      port‹ fragte das Bundesministerium für          Thema gesprochen‹
      Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)             /// Beispiel Bodensee-Region. Hier be-
      deutsche Verbraucher, auf welche Krite-         richtet Sascha Damaschun vom Bio-
      rien sie bei der Auswahl ihrer Lebensmit-       Großhandel Bodan, dass Milchbauern
      tel achten. ›Dass es gut schmeckt‹, sagen       vor Ort bis zu 250 Kilometer weit fah-
      97 Prozent. ›Dass das Lebensmittel aus          ren müssen, um ihre Milch zur nächs-
      der Region kommt‹, sagen 78 Prozent.            ten Molkerei zu bringen. Wie viele Ki-
      Damit liegt der Wunsch nach regionalen          lometer hier zusammenkommen, wenn
      Produkten auf Platz zwei. Regionale Pro-        Kühe täglich gemolken und die Milch
      dukte sind in der Gunst der Verbraucher         alle zwei Tage transportiert werden will,
      nochmals gestiegen, denn im Vorjahr wa-         kann sich jeder ausrechnen. Dass das an
      ren es noch 73 Prozent. Gleichzeitig ge-        die Grenzen des Verständnisses von Re-
      winnen auch Bio-Produkte an Beliebt-            gionalität bei Kunden stößt, ebenfalls.
      heit: Erstmals hat der Bio-Umsatz die           Transparente Kommunikation wird da-
      10 Milliarden-Euro-Marke geknackt, wie          durch erschwert, dass gerade aufgeklär-
      der Bund ökologische Lebensmittelwirt-          te Verbraucher hier aus dem konventio-
      schaft (BÖLW) in seinen aktuellen Zahlen        nellen LEH Kummer gewohnt sind. Denn
      mitteilt. Insgesamt 29.174 Betriebe, 2.042      die Bezeichnung ‚Regional’ ist bekannt-
      mehr als 2017, bewirtschaften ihren Hof         lich nicht geschützt. ›Noch immer nicht‹,
      ökologisch. Damit ist mittlerweile jeder        klagt Ilonka Sindel, Projektleiterin im
      zehnte deutsche Hof ein Bio-Betrieb: Beste      Bundesverband der Regionalbewegung,
      Voraussetzungen für mehr Bio-Regionali-         und seufzt hörbar in den Telefonhörer.
      tät. Aber wohin mit der Milch, dem Getrei-      Da gebe es nach wie vor Nürnberger
      de und den Tieren, wenn es in der Region        Bratwürste, deren Schweinefleisch aus
      keine entsprechenden Verarbeiter gibt?          Dänemark kommt. Und es gebe immer

      19
                                                                         BIOOST/BIOWEST 2018
noch die Nordsee-
krabben, die zum
Pulen nach Marokko ver-
frachtet würden. Die Verbrau-
cher könnten am Supermarkt-Regal nur
schwer erkennen, wie regional das Pro-
dukt tatsächlich sei. ›Die Lobbyisten der
Lebensmittel-Industrie und des LEH sind
einfach zu stark, und auch die Handels-
marken sind auf den ‚Regio-Zug’ aufge-
sprungen‹, berichtet Ilonka Sindel und                                                      Antworten und
spricht von einem ›Deckmäntelchen‹,                                                         Lösungen finden
das sich solche Marken mit der Bezeich-                                                     /// Für Bio-Erzeuger und -Her-
nung ›Regional‹ dreist umhängen und                                                         steller ist es angesichts der komplexen
den Kerngedanken von Regionalität ad                                                        Gemenge-Lage sicherlich nicht einfach,
absurdum führen. ›Wir sehen daher Bio                                                       diese Situation gegenüber Verbrauchern
und Regional als Dreamteam, aber auch           be: Ein bürokratischer Aufwand, der         offen anzusprechen, transparent zu ma-
wir beobachten mit Sorge, dass verarbei-        manchen Familienbetrieb überfordert         chen und zu vermitteln. Und letztlich
tende Betriebe vielerorts, konventionell        und die nachfolgende Generation da-         sind nicht Kommunikationsstrategien
wie bio, wegbrechen. Das ‚Verarbeitungs-        von abschreckt, das Steuer zu überneh-      gefragt, sondern Lösungsansätze: Die
sterben’ steht ganz oben auf der Agen-          men. ›Wir betrachten das mit größter Sor-   gibt es zum Glück ebenfalls. Die Spiel-
da.‹ Als Grund vermutet Ilonka Sindel,          ge‹, sagt Ursula Hudson, Vorsitzende von    berger Mühle nahe Stuttgart ist eine der
dass es für viele junge Menschen nicht          Slow Food Deutschland. ›Es wird zu we-      größten Bio-Mühlen mit Demeter-Zerti-
mehr ›en vogue‹ sei, ins Lebensmittel-          nig über das Thema gesprochen.‹ Ein Bä-     fizierung. 50 Mitarbeiter stellen an zwei
handwerk zu gehen – der Wecker, der             cker aus Nordrhein-Westfalen habe ihr       Standorten im Schwabenland und in
mitten in der Nacht klingelt, das bluti-        berichtet, er müsse 200 Kilometer weit      Franken 160 Produkte wie Mehle, Müs-
ge Fleisch, das zerlegt werden muss…            fahren, um Mehl zu bekommen, dass sei-      li, Flocken und Nudeln her. Demeter-ver-
›Kaum jemand möchte Bäcker oder Metz-           nen Qualitätsansprüchen entspreche.         arbeitende Mühlen sind in der Repub-
ger werden‹, titelte zum Beispiel die Wo-       Auch für Tiere sei es eine Qual, wenn sie   lik dünn gesät, Demeter-Bauern müssen
chenzeitung ›Die Zeit‹ und berichtet, dass      hunderte Kilometer zum Schlachthof ge-      ihr Getreide transportieren. ›Ja, das kann
die entsprechenden Ausbildungszahlen            fahren werden. ›Oft werden die Schlacht-    im Einzelfall ein relativ weiter Weg sein‹,
seit 2010 drastisch zurückgegangen sei-         körper zum Zerlegen dann noch mal an        sagt Marketing-Leiterin Charlotte Ruck.
en. Hinzu kommen immer strengere Auf-           einen anderen Ort transportiert. Das ist    ›Aber die Qualität des Mehles können wir
lagen und Anforderungen an die Betrie-          doch nicht mehr regional!‹                  nur über die Qualität des Getreides steu-
                                                                                            ern.‹ Deshalb verarbeitet die Spielber-
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                      Stand 25-E39
                                                                                            Roggen aus Norddeutschland oder Polen,
                      Stand 14-E43                                                          Hirse aus Ungarn. ›Die heimischen Ge-
                                                                                            treidearten kaufen wir aber zum großen
                                                                                            Prozentsatz aus der Region in einem Ra-
                                                                                            dius von 200 Kilometern.‹ Zur Wertschöp-
                                                     www.perits.de                          fungskette gehört für Charlotte Ruck da-
                                                  Kassen und Warenwirschaft                 bei vor allem auch die Wertschätzung
                                                  im Bio-Einzelhandel                       der Erzeuger: eine Geschäftsbeziehung
                                                                                            auf Augenhöhe und mit Planbarkeit.
                                                                                            ›Wir nehmen den Demeter-Landwirten
                                                                                            um uns herum die gesamte Ernte ab. Auch
                                                                                            wenn es zu viel Weizen gibt. Das gehört
                                             Tel.: 04823 / 23 500 - 00
                                                                                            für uns zur Wertschätzung dazu.‹

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                                                                                                              BIOOST/BIOWEST 2018
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 Alternativen zu ›Wachsen                    Verarbeiter-Sterben oder,
 oder Weichen‹                               beschönigend gesagt,
 /// Seit   Ende des Zweiten Weltkrie-       einen Strukturwandel.‹
 ges ist die Zahl der Mühlen in Deutsch-     Im Bio-Bereich gehe es
 land drastisch gesunken. Ein beson-         den Mühlen hingegen
 ders großes Mühlensterben gab es in         gut. ›Ich kenne keine ein-
 den 1960er-Jahren. Viele kleine Müh-        zige Bio-Mühle, die dicht ge-
 len wurden damals durch höhere Aufla-       macht hat.‹ Die Wertschöpfungs-
 gen und Stilllegungsprämien zum Aufhö-      kette sei hier noch nicht gebrochen.
 ren bewogen. Heute gibt es laut Verband     ›Natürlich unterliegen auch Bio-Produkte
 der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirt-      einem Preiskampf – aber eben nicht nur.
 schaft noch 550 Mühlen in Deutschland,      Bio bedeutet, über Qualität und nicht nur
 die mehr als 1.000 Tonnen jährlich mah-     ausschließlich über Preise zu reden.‹ Zu-
 len. Die meisten konventionellen Müh-       dem überleben viele Mühlen, weil sie so-
 len setzen auf Masse und Preis, ›Wachsen    wohl Bio-Mehl als auch konventionelles      Längere
 oder Weichen‹ gibt die Marschrichtung       Mehl mahlen. Ähnlich die Situation bei      Tiertransporte durch
 vor. Demgegenüber sieht die Situation       Molkereien; auch hier sind viele Molke-     Konzentrationsprozesse
 für Bio-Mühlen anders aus, erklärt Fried-   reien Gemischtbetriebe: morgens läuft       /// Die Frage, wieviele Schlachthöfe es
 helm von Mering vom Fachausschuss           Bio-Milch durch die Schläuche, nachmit-     in Deutschland gibt, ist überraschend
 Verarbeitung des BÖLW. ›Im konventio-       tags konventionelle. Abends muss eh die     schwierig zu beantworten – und führt
 nellen Bereich erleben wir durchaus ein     gesamte Anlage gereinigt werden.            zu einem Weiterreichen von Verband

Einige unserer Stärken
können wir hier aufschreiben
... andere sollten Sie an unserem Stand selbst herausfinden.

        • ohne Aromen
        • ohne Zusatzstoffe
        • vegetarisch / vegan
        • vielfach DLG-prämiert

        Halle 14 | Stand B04                                                                                 schmeckt natürlich
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                                                                                       Regionale
                                                                                       Strukturen schaffen
                                                                                       /// Auch   in Norddeutschland gibt es
                                                                                       selbstverständlich Positiv-Beispiele für
                                                                                       regional agierende Bio-Strukturen. Der
                                          prozess werde durch eine Verordnung          Hamfelder Hof in Mühlenrade ist eine
                                          der Europäischen Union gefördert, die        ökologische Molkerei, die ausschließ-
                                          vorschreibt, dass es getrennte Räume         lich die Milch von den Höfen einer Bau-
zu Verband. Der Deutsche Fleischer-       zum Schlachten und zum Zerlegen ge-          erngemeinschaft abfüllt: ›Damit sind
Verband verweist auf den Verband der      ben müsse, ebenso durch steigende Kos-       wir die erste Bio-Meierei in Schleswig-
Fleischwirtschaft. Der wiederum ver-      ten für vorgeschriebene Gerätschaften.       Holstein, die ausnahmslos regionale Bio-
weist Journalisten auf ein Internetpor-   Wehde sieht den Konzentrationsprozess        land-Milch verarbeitet‹, verkündet Ge-
tal des Bundesamtes für Verbraucher-      vor allem bei kommunalen Schlachthö-         schäftsführer Janosch Raymann stolz.
schutz und Lebensmittelsicherheit mit     fen mit Sorge: ›Sterben solche Betriebe,     Für ein ausführlicheres Gespräch hat er
allen EU-zugelassenen Schlachthöfen.      dann fehlen uns regionale Unternehmen,       keine Zeit – zu viel zu tun. Dafür rede
Konkrete Fragen nach genauen Zahlen       die auch Bio-Tiere schlachten. Längere       ich mit Malte Bombien, Vorstand der Re-
bleiben unbeantwortet. Laut Süddeut-      Tiertransporte sind dann die Folge.‹         gionalwert AG Hamburg. Regionalwert-
scher Zeitung gibt es schätzungsweise     Ungefähr eine Hand voll Metzger arbei-       AGs haben sich seit 2006 in Freiburg, der
5.000 Schlachthöfe und schlachtende       tet mobil, schätzt man beim Deutschen        Region Isar-Inn, im Rheinland und in
Metzgereien in Deutschland. Sie ver-      Fleischer-Verband. Einer davon ist Mat-      Berlin-Brandenburg gebildet. Die Idee:
arbeiten immer mehr Tiere und kon-        thias Kürten aus dem Rheinland, der          Verbraucher kaufen Aktien, dieses Geld
zentrieren sich in den Bundesländern,     auch zu Bio-Höfen fährt. Er kommt mit        investiert die AG in regionale Betriebe,
in denen besonders viele Tiere gehal-     seinem mobilen Schlachthof direkt zum        die damit wichtige Investitionen tätigen
ten werden, zum Beispiel Nordrhein-       Stall. Er schlachtet und zerlegt die Tiere   können. Und gleichzeitig haben sie einen
Westfalen und Niedersachsen. Von ei-      auf seinem acht Meter langen Lastwagen       festen Kundenstamm, der ihnen planbar
nem ›Oligopol‹ spricht Gerald Wehde,      in getrennten Aufsätzen. Für die Tiere       die Produkte abnimmt. Denn die Kun-
Sprecher vom Anbauverband Bioland.        entfällt die Strapaze des Tiertransports     den sind ja auch gleichzeitig Aktienbe-
›Drei Unternehmen schlachten 56 Pro-      zum nächsten Schlachthof. Und: regio-        sitzer. ›Auch wir haben immer weniger
zent der Schweine.‹ Der Konzentrations-   naler geht es mit der Verarbeitung kaum.     handwerkliche Betriebe hier in der Regi-

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                                                                                                        BIOOST/BIOWEST 2018
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                                                  on. Damit gehen das Wissen und die Ar-
                                                  beitsplätze vor Ort verloren.‹ Malte Bom-
                                                  bien wollte nicht länger zuschauen und
                                                  gründete 2014, zusammen mit Ulf Schön-
                                                  heim und 50 weiteren Mitgründern, die
                                                  Regionalwert AG Hamburg. Neun Betrie-
                                                  be, 350 Aktionäre, zwei Mitarbeiter – so       Auch am Bodensee ist Bo-
                                                  ökologisch kann Kapitalismus sein. ›Wir        dan aktiv, damit die Bio-
                                                  sind gerade dabei eine Meierei, die es seit    Milch weniger reisen muss.
                                                  mehr als 100 Jahren gibt, als Partner zu       Die Region bewirbt sich als ›Bio-
                                                  unterstützen.‹ Auch nach vier Jahren ver-      Musterregion Bodensee‹ in Baden-Würt-
                                                  steht sich Malte Bombien immer noch als        temberg, um Entwicklungsprojekte vor-
                                                  Start-up. ›In der grünen Branche braucht       anzutreiben und hemmende Lücken in
                                                  halt alles länger. Aber uns geht es ja nicht   der Wertschöpfungskette aktiv anzuge-
                                                  nur um die finanzielle Rendite: Auch die       hen. ›Bodan ist bei dieser Regional-Ini-
                                                  soziale und die ökologische Komponente         tiative als Unterstützer vorn mit dabei,
                                                  zählen zum Erfolg dazu‹, sagt Bom­bien         um die Umstellung auf Bio für noch mehr
                                                  und meint damit Ausbildungsplätze, Bo-         Landwirte attraktiv zu machen. Wir sind
                                                  den- und Artenvielfalt. Herauskommt            da deutschlandweit auf einem guten Weg‹,
                                                  ein Wertschöpfungsverband ›Vom Acker           meint Damaschun und blickt deshalb op-
                                                  bis zum Teller‹, zu hundert Prozent aus        timistisch in die Zukunft.
                                                  der Region.                                                             rJörg Oberwittler

                                                                                                                                    frisch       st
                                                                                                                              mühlen k altgepres
                            Individuell und authentisch                                                                                       Entdecken:
                            Manufaktur-Qualität                                                                                               Speiseöle
                                                                                                                                              Würzöle

Zeit für einen
                                                                                                                                              Wohlfühlöle
                                                                                                                                              Aufstriche
                                                                                                                                              Nuss- und
                                                                                                                                              Kernmehle

Ölwechsel
Entdecken Sie die mühlenfrischen Produkte aus der Ölmühle Solling.
                                                                                                                                              Essige

Wir bieten Ihnen ein vollständiges Sortiment an Ölen und Feinkost
für echte Genießer. Die Ölmühle Solling ist eine familiengeführte
Manufaktur für hohe Ansprüche: Bei uns werden Bio-Ölsaaten und
-Nüsse aus der Region und aller Welt handwerklich und mühlenfrisch
zu wertvollen und kaltgepressten Ölen verarbeitet. Neben sortenreinen
Klassikern und Ölen für den gesundheitsbewussten Feinschmecker fin-
den Sie bei uns eine spannende Auswahl an Würzölen, Aufstrichen,
Kokosspezialitäten und Nussmehlen.
Neugierig? Jetzt einen persönlichen Beratungstermin
vereinbaren und attraktive Listungsangebote sichern.

BIOOST STAND 25-E04 | BIOWEST STAND 14-A05
                                                                                                                                                            DE-ÖKO-039

Ölmühle Solling GmbH
Höxtersche Straße 1 · 37691 Boffzen
T 49 [0] 5271.9 66 66-0 · oelmuehle-solling.de
R
MESSEPRA XIS

           E  N E
       N G  I T T
 E L U  T R
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                                                                                                                                    r
                                                                                                                                che
                                                                                                                         t e gis n
                                                                                                                       ra nge
                                                                                                                  r st        u
                                                                                                           k l are ordn As-
                                                                                                       i t          e n
                                                                                                   .M           öß           rer
                                                                                            a t ion ler Gr weite spiel
                                                                                          k          l                      Bei
                                                                                      uni         na          t ei
                                                                                                                   n
                                                                            k o mm ehme omm en am
                                                                                                                 t
                                                                         ens ntern en k xper
                                                                r n ehm en U nehm von E
                                                            nte       önn nter                ps
                                                    l d er U tung k Bio-U t – Tip
                                                  i           i                     h
                                             r Te         ere        Für       flic
                                    c h tige r Vorb tzen. dern P
                                  i                       nu
                               dw           rte                    son
                       t e  sin kturie ür sich t Kür,
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                   trit d str mal f r nich
               auf                    i          e
       e sse ng un n opt ist hi
     M         h tu       r m e       e i t
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     Aus -Plat chhalt
         s s e       N  a
     Me inzu: .
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     der

24
                                                                                                                                        BIOOST/BIOWEST 2018
MESSEPRA XIS

                                         ///
Am Anfang steht die Entscheidung: Fach-            gen Messe zurück oder investiert man in
oder Verbrauchermesse? International               einen individuellen Stand? Welche Aus-
oder national? Ist es eine Ordermesse              stattung wird mitgebracht, was wird ge-
oder soll die Kontaktpflege im Vorder-             mietet?
grund stehen? Die Entscheidung für die
Teilnahme an einer Messe bindet Res-
sourcen – das soll sich am Ende loh-

                                                       l i ch
nen. ›Eine sorgfältige Planung
ist deshalb wichtig. Wen will                  n   wil n?
                                          We e i c h e r
ich erreichen? Auf welcher
                                              er r el che
                                                  w         g
                                          A u f t a l t un s
Veranstaltung gelingt mir
das am effektivsten?‹, sagt
                                            an  s       da
Detlef Harting, Harting +             Ver g t mir en?
                                          in        st
Tovar Marketingkommu-                g el ek t i v
                                        e f f
nikation, dessen Agentur            am
sowohl Fach- als auch Ver-
brauchermessen organi-
siert. Nicht nur die Wahl
der richtigen Veranstaltung,
auch die Standplanung und die Frage,
wer vom Team dabei sein soll, gilt es zu
klären. ›Man sollte auf jeden Fall ein Jahr
im voraus mit der Planung beginnen‹, rät
Barbara Harbecke. Sie berät und coacht                                                               antiseptisch - -
Unternehmen verschiedenster Branchen                                                                adstringierend-
                                                                                                      beruhigend
zum Thema Messeauftritte. In der frü-              Planung ist alles                                   verjüngend
hen Phase steht die Standplanung im                /// Zeitpläne und Checklisten sind da-
Mittelpunkt. Wie groß soll er sein, greift         bei ein Muss. Sind sie einmal erstellt,
man auf einen Systemstand der jeweili-             braucht man sie von Jahr zu Jahr nur
                                                   noch zu aktualisieren. Wenn es darum
                                                   geht, einen Stand zu entwerfen, oder
                                                   auch einen Systemstand optisch auf-
                                                   zuwerten, sind Werbeagenturen und
                                                   Messebau-Unternehmen die richtigen
                                                   Ansprechpartner. ›Letztlich spart profes-
                                                   sionelle Unterstützung hier Zeit und Geld‹,
                                                     weiß Barbara Harbecke aus Erfahrung.
                                                                 Die Profis wissen nämlich auch,
                                                                     welche   Materialien    die
                                                                     strengen Brandschutz- und
                                                            rt
                                                    h   sp a e       Sicherheitsanforderungen
                                                li c n e ll
                                            tzt
                                       › L e f e s s i o un g
                                                                     erfüllen. Diese setzen Deko-

                                          pr o r s tüt z ei t        rationswünschen auf dem
                                             te         rZ
                                        Un hi e el d‹
                                                                     Stand an vielen Messestand-
                                                        G            orten enge Grenzen. Auf den
                                                un d                 BioMessen sieht man zahl-
                                                                     reiche Beispiele für gelun-
                                                                     gene Stände, die individuell

25
                                                                         BIOOST/BIOWEST 2018
MESSEPRA XIS

                                                                                                                           te und Möbel immer wieder verwertet
                                                                                                                           werden, sondern auch die hochwerti-
                                                                                                                           gen Teppichfliesen. ›Auch ästhetisch sind
                                                                                                                           nachhaltige Lösungen, wie zum Beispiel
                                                                                                                           Bambusschälchen oder echte Gläser fast
                                                                                                                           immer überlegen‹, findet Detlef Harting.
                                                                                                                           Die Aussteller der BioMessen tragen das
                                                                                                                           Engagement mit: ›Insbesondere die Ange-
                                                                                                                           bote zum Paletten-Transportservice und
                                                                                                                           die Abgabe zur CO2-Kompensation schät-
                                                                                                                           zen wir sehr, denn sie gehen über die An-
                                                                                                                           gebote anderer Veranstalter hinaus‹, lobt
                                                                                                                           Carolyn Dobs.

                                                                                                                            ::::::::::: TAGESSEMINAR :::::::::::

                                                                                                                            Macht fit für den (Bio)Messe-Auftritt

                                   en                                                                                       ›Nachhaltige Messekon-
                               e ss h
                             M
                        B i o k li c    und zugleich gut zu hand-           maneutral statt – sogar die An- und Ab-         zepte für Bio-Verarbeiter‹
                i d e n h w ir w i e    haben sind, zum Beispiel,           reise der Aussteller und Besucher wird          Nachhaltige Messeplanung und Stand­
            ›B e w a r i c s cht , d
                       r r a d un
                                        weil sie einfach in Flight-         bei der Kompensation berücksichtigt.            gestaltung, ansprechende Pro­dukt­
                  übe ht wir eht‹       cases verstaut werden               ›Grundsätzlich gilt beim Thema Messe: Je        präsentation, Tipps für zielorientierte
                      c         g
              g e m a a ll e s          können. Andere Aussteller           häufiger etwas zum Einsatz kommt, desto         Kommunikation: Das praxisorientierte
           er w a s
      l hi                              kombinieren verschiede-             nachhaltiger ist es. Das ist übrigens fast      Seminar richtet sich an die Mitarbei-
vie
                                        ne Möglichkeiten mitein-            immer auch betriebswirtschaftlich auf           tenden im Bio-Unternehmen, die mit
                                        ander: ›Je nach Größe und           lange Sicht sinnvoll‹, meint Detlef Har-        dem Thema Messe befasst sind. Es
                        Dauer des Auftritts entscheiden wir uns             ting. Ein besonderer Dorn im Auge sind          bietet ein kompaktes Messecoaching
                        bei Standbau und Ausstattung gezielt                ihm Wegwerf-›Lösungen‹ wie Teppich-             sowie einen Überblick in Sachen Mes-
                        zwischen Mietangeboten des Veranstal-               boden, der nach der Messe auf den Müll          semanagement. Ein Schwerpunkt liegt
                        ters oder eigenem Material mit Blick auf            wandert, Pappbecher oder gar Plastikge-         auf den Möglichkeiten nachhaltiger
                        flexible Wiederverwendbarkeit und Ein-                           schirr. Auf den BioMessen ist      und ressourcenschonender Messe­­
                        satz natürlicher Materialien, zum Beispiel                       es eine Selbstverständlichkeit,    auftritte, die am Beispiel der BioMes-
                                                                                     -                                      sen vorgestellt werden. Das Seminar
                                                                                neh
                        Messewände aus Holz‹, erläutert                                  dass nicht nur Systemelemen-
                                                                            e r
                                                                           t li ch                                          wird von der FiBL organisiert und vom
                        Carolyn Dobs, Teamleiterin
                                                                        Un
                        Messen bei der Naturland                 B i o - n a t ür k t                                       BOELN finanziert. Die Teilnahme ist
                                                               r
                                                           Fü ollte t spun t
                        Zeichen GmbH.                         n s ch             ke i                                       kostenlos, es wird lediglich eine Be-
                                                         m e r G e si a l t ig i t t                                        wirtungspauschale in Höhe von 25
                                                            d e a c hh au f t r
                        Möglichst müllfrei                       N        e         le
                                                            der Me ss r e Ro l .
                                                                                                                            Euro erhoben. Die Teilnehmerzahl ist
                        /// Für Bio-Unternehmen                m        d e       e n                                       begrenzt. Bei Überbuchung entschei-
                                                          b e i e s o n sp i e l                                            det das Anmeldedatum.
                        sollte natürlich der Ge-
                                                             e b
                        sichtspunkt der Nachhal-        e in
                        tigkeit beim Messeauftritt                                                                          ›Nachhaltige Messekonzepte für
                        eine     besondere    Rolle                                                                         Bio-Verarbeiter‹
                        spielen, ein Thema, das                                                                             V Donnerstag, 3. Mai 2018
                        den Veranstaltern der                                                                               } 9.30 bis 17.15 Uhr
                        Bio­Messen besonders am Herzen liegt.                                                               , Tagungshotel Haus St. Ulrich
                        ›Ich arbeite viel mit konventionellen Un-                                                              Kappelberg 1
                        ternehmen zusammen. Bei den BioMes-                                                                    86150 Augsburg
                        sen war ich wirklich überrascht, wie viel
                        hier gemacht wird und was alles geht‹,                                                              ONLINE-ANMELDUNG UNTER
                        stellt Barbara Harbecke fest. So finden                                                             w anmeldeservice.fibl.org
                        alle vier Veranstaltungen komplett kli-

                        26
                                                                                                                                            BIOOST/BIOWEST 2018
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