MIETER ECHO - ENERGIEWENDE UND ENERGETISCHE SANIERUNG WER ZAHLT? WER PROFITIERT? - BERLINER ...

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MIETER ECHO - ENERGIEWENDE UND ENERGETISCHE SANIERUNG WER ZAHLT? WER PROFITIERT? - BERLINER ...
Mieterecho
   Zeitung der Berliner MieterGemeinschaft e.v. www.bmgev.de   Nr. 357 Dezember 2012

   Energiewende und
ENERGETISCHE SANIERUNG
  Wer zahlt? Wer profitiert?
MIETER ECHO - ENERGIEWENDE UND ENERGETISCHE SANIERUNG WER ZAHLT? WER PROFITIERT? - BERLINER ...
■ impressum                                                                                               ■ Geschäftsstelle
                                                                                                                 Berliner MieterGemeinschaft e.V.
        Herausgeber: Berliner MieterGemeinschaft e.V., Möckernstraße 92,
                                                                                                                 Möckernstraße 92 (Ecke Yorckstraße), 10963 Berlin
        10963 Berlin, Telefon: 030 - 216 80 01, Telefax: 030 - 216 85 15
                                                                                                                 Telefon: 030 - 216 80 01, Telefax: 030 - 216 85 15
        Bankverbindung: Postbank Berlin BLZ 10010010 Konto-Nr. 830 71 109                                        www.bmgev.de

        Redaktion MieterEcho: Telefon: 030 - 21 00 25-84, E-Mail: me@bmgev.de                                    Öffnungszeiten
        V. i. S. d. P.: Joachim Oellerich                                                                        Mo, Di, Do 10 – 13 Uhr und 14 – 17 Uhr
                                                                                                                 Mi 10 – 13 Uhr (ab 16 Uhr stehen die Räume der Kreuzberger
        Layout und Satz: nmp-grafik 		                                                                           Mittwoch-Beratungsstelle zur Verfügung)
        Titel: Matthias Coers, Hermann Werle, Rainer Sturm/Pixelio, Vattenfall
                                                                                                                 Fr 10 – 13 Uhr und 14 – 16 Uhr
        Belichtung und Druck: Union Druckerei Berlin                                                             Fahrverbindung:
                                                                                                                 u Möckernbrücke, Mehring­damm, Yorckstraße i Yorckstraße ; M19
        Redaktionsschluss: 19.10.2012
                                                                                                                 Die MieterGemeinschaft bietet ihren ­Mitgliedern persönliche Mietrechts­beratung
        © Berliner MieterGemeinschaft e.V.                                                                       in den Beratungsstellen an (siehe hintere Umschlag­seite).
        Nachdruck nur nach vorheriger Rücksprache. Der Bezugspreis ist durch den                                 Die rollstuhl­­­gerechten Beratungsstellen sind durch - gekennzeichnet.
        Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stimmen
        nicht notwendigerweise mit der Meinung der Redaktion überein. Für unverlangt                             Achtung! In unserer Geschäftsstelle und in den ­Vor-Ort-Büros findet
        eingesandte Manuskripte oder Fotos wird keine Haftung übernommen.                                        während der ­Öffnungszeiten keine Rechtsberatung statt.

■ Probleme mit dem Vermieter?
Bei der Berliner Mieter­Ge­mein­schaft können Ratsuchende kostenlos folgende                              Bitte ankreuzen und mit Briefmarken im Wert von 0,95 € einfach an
Informationsblätter bestellen:                                                                            folgende Adresse schicken:
                                                                                                          Berliner MieterGemeinschaft e.V.

                                                                                                                                                                                                             B ERLINER M IETERG EMEINSCHAFT E. V.
                                                                                                                                                                                                                                             Möckernstraße 92 · 10963 Berlin · Telefon 216 80 01
jBetriebskostenabrechnung
                                                         jSchönheitsreparaturen                    Möckernstraße 92
                                                                                                          10963 Berlin
jHeizkosten­
          abrechnung                                     jMängelbeseitigung

jEigentümerwechsel
                                                     jMieterhöhung
                                                                                                        Name

jUmwandlung und                                         jMietvertrag
                                                                                                          Vorname
   Wohnungsverkauf                                         jModernisierung
                                                             
                                                                                                          StraSSe
jZutritt und                                          jUntermiete
                                                             
   Besichtigung                                                                                           PLZ                                         Ort
                                                           jWohnfläche
                                                             
jKündigung
         durch den
   Vermieter                                               jMietsicherheit/Kaution
                                                             

■ BEITRITTSERKLÄRUNG
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Berliner MieterGemeinschaft e.V.                                  Der Jahresbeitrag inkl. Mietrechtsschutzversicherung beträgt 69 €.
                                                                                                          Der Kostenanteil für den Mietrechtsschutz-Gruppenversicherungsvertrag in Höhe von 26,04 €
                                                                                                          wird an die ALLRECHT Rechtsschutzversicherungen abgeführt.
                                                                                                                                                                                                             B ERLINER M IETERG EMEINSCHAFT E. V.
                                                                                                                                                                                                                                             Möckernstraße 92 · 10963 Berlin · Telefon 216 80 01

Name, Vorname
                                                                                                          Die Aufnahmegebühr beträgt 8 €. Sie entfällt, wenn eine Einzugsermächtigung erteilt wird.
StraSSe, Nr.                                                    PLZ                        Berlin             Ich beantrage eine Mitgliedschaft ohne Rechtsschutz zum Jahresbeitrag von 43 €, da ich
                                                                                                               bereits über eine bestehende Mietrechtsschutzversicherung verfüge.
                                                                                                               Den entsprechenden Nachweis habe ich in Kopie beigelegt.
Telefon                                                         geb. am

                                                                                                                Ich beantrage eine Mitgliedschaft zum ermäßigten Jahresbeitrag von 45 €, da ich
HausEigentümer/in                                                                                               Arbeitslosengeld II (SGB II), Sozialhilfe oder Grundsicherungsgeld (SGB XII) beziehe.
                                                                                                                Den entsprechenden Bescheid habe ich als Einkommensnachweis in Kopie beigelegt.
HausVerwaltung
                                                                                                          EINZUGSERMÄCHTIGUNG
Die Satzung erkenne ich hiermit an und verpflichte mich, den Jahresbeitrag bei Fälligkeit zu bezah-       Ich bin damit einverstanden, dass der Beitrag bei Fälligkeit von folgendem Konto abgebucht wird:
len. Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten mittels EDV gespeichert werden und zur Abwick-
lung der Rechtsschutzversicherung an die ALLRECHT Rechtsschutzversicherungen übermittelt werden.          Geldinstitut

Berlin, den                                   Unterschrift                                                Konto-Nr.                                       BLZ

Bitte zahlen Sie den Jahresbeitrag zzgl. der Aufnahmegebühr von 8 € auf unser Konto:                      Kontoinhaber/in
Postbank Berlin, BLZ 100 100 10, Konto-Nr. 830 71 109
oder erteilen Sie uns eine Einzugsermächtigung (ohne Aufnahmegebühr).                                     Berlin, den                                     Unterschrift

                                                                                                      
MIETER ECHO - ENERGIEWENDE UND ENERGETISCHE SANIERUNG WER ZAHLT? WER PROFITIERT? - BERLINER ...
INHALT                                                                          Liebe Leserinnen und LESER,
TITEL
4        Energiewende treibt Wohnkosten in die Höhe
                                                                                dieses Jahr war kein gutes Jahr für Mieter/innen. Der Woh-
         Energiewende ist ökologisch zweifelhaft und sozial unverträglich
                                                                                nungsbestand wird immer geringer, Neubau findet nur noch
         Hermann Werle
                                                                                auf Sparflamme statt, der soziale Wohnungsbau ist faktisch
5        Energieeinsparung von 25% durch andres Nutzerverhalten
         Was haben Mieter/innen von energetischen Modernisierungen?             abgeschafft. Eine gute Gelegenheit für die konservativ-liberale
         Interview mit dem Bauingenieur Martin Schultze                         Bundesregierung, auch das Mietrecht zugunsten der Eigen-
6        Staatliche Förderung für unsoziale Mieterhöhungen                      tümer, Investoren, Finanzanleger und vor allem zugunsten der
         Neuköllner Mieter/innen kritisieren Politik der Förderbank KfW         Spekulanten, für die steigende Mieten durch die Entwicklung
         Jutta Blume                                                            garantiert scheinen, einschneidend zu verändern. Der Senat
8        Wer zahlt die Zeche?                                                   handelt nicht, er plant. In Arbeit ist ein Stadtentwicklungsplan
         „Teure erneuerbare Energie“ als Ursache steigender Strompreise?        Wohnen, der irgendwann im nächsten Jahr abgeschlossen
         Rainer Balcerowiak                                                     werden und die Grundlage für die Beschäftigung mit der
10       Bedingt klimafreundlich                                                Wohnungsnot bilden soll. Damit sind zwei Jahre – wie man will
         Fernwärme ist energieeffizient, aber nicht immer billig		              – gewonnen, für die Verschärfung der Wohnungsversorgung im
         Jutta Blume                                                            Interesse der Spekulation, oder verloren, für die Entspannung
12       Extrem hohe Heizkosten durch Contracting                               des Wohnungsmarkts, auf die wir Mieter/innen dringend ange-
         Mieter/innen der Glienicker Straße zahlen deutlich über Durchschnitt   wiesen sind. Bis dahin wird weiter Sand in die Augen der Berli-
         Götz Autenrieth                                                        ner/innen gestreut. Ein Bündnis wurde geschlossen zwischen
13       Eine Anfrage bei Lichtblick mit Folgen                                 dem Senat als Eigentümer und den öffentlichen Wohnungsbau-
         Kündigungsgrund: Erkundigung nach alternativer Beheizung		             unternehmen als seinem Eigentum. Eine Farce! Demnächst
         Peter Nowak                                                            wird Senator Müller auch mit der ihm unterstellen Verwaltung
14       „Kunststoff macht Sieger“                                              ein Bündnis schließen und mit seinem Dienstwagen.
         Chemie-Industrie präsentiert sich als problemlösender Umweltengel
                                                                                Das scheint alles so trostlos. Aber dennoch, es gibt Grund zum
         Hermann Werle
                                                                                Optimismus. Der Widerstand regt sich. Zuletzt gegen die
16       Dicke Pullover stricken für die Energiewende
                                                                                Zwangsräumung einer Familie in Kreuzberg. Wenn es denn
         Für wen rechnen sich energetische Modernisierungen eigentlich?
                                                                                nicht anders geht, dann muss es eben so gehen und vor allem
         Hermann Werle
                                                                                so weitergehen.
BERLIN
                                                                                In diesem Sinne wünschen wir allen Leser/innen ein
17     Placebo gegen Wohnungsnot
                                                                                entspanntes Weihnachtsfest und ein kämpferisches neues Jahr.
       „Mietenbündnis“ ist bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein
       Rainer Balcerowiak
18     Große Pläne – nichts dahinter                                                                                  Ihr MieterEcho
       Rot-schwarzer Senat hält an fragwürdigen Großprojekten fest
       Benedict Ugarte Chacón
                                                                                Anmerkung in eigener Sache:
20	Fluglärm weg, Mieten rauf?
       Flughafen Tegel schließt – die Aufwertung ist absehbar                   Viele kennen zwar die Webseite der Berliner MieterGemein-
       Jörn Boewe                                                               schaft, aber vielleicht noch nicht alle. Deshalb unser Hinweis:
22     Die Lobby am Regierungstisch                                             Unter www.bmgev.de findet sich vieles, was gebraucht wird.
       Politische Instinktlosigkeit der CDU durch neue Wirtschaftssenatorin     Tipps zu mietrechtlichen Problemen und die eine oder andere
       Benedict Ugarte Chacón                                                   Information zum aktuellen Geschehen. Vor allem aber einen
23     Wohnungsnot zum Semesterbeginn                                           Betriebskostenrechner mit Informationen, die auf ein Bera-
       In vielen Universitätsstädten hat sich die Lage dramatisch verschärft    tungsgespräch sehr gut vorbereiten können. Bitte nutzen Sie
23     „Marktfähige Wohnkonzepte“ für Studierende?                              ihn und bitte geben Sie die Information weiter.
       Die pantera AG bietet ein „Wohnheim“ der gehobenen Preisklasse           Wer an der Seite Gefallen hat, kann es uns auf unserer
24     Luxus-Loft statt Grundschule                                             facebook-Seite mitteilen. Vielen Dank.
       Die Freie Schule Kreuzberg steht vor der Räumung
       Robert Maruschke
PROJEKTE UND INITIATIVEN
25     „Hier kaufen Sie Ärger!“
                                                                                HINWEIS ZUM JAHRESWECHSEL
       Kreuzberger Mieter/innen behaupteten sich gegen Modernisierung           Vom 24. bis 31.12.2012 sind die Beratungsstellen
       Tobias Höpner                                                            grundsätzlich geschlossen.
26     Perspektive der Gegenwehr
       Mit Umfrage vernetzte eine Stadtteilinitiative in Neukölln Betroffene    Für nicht aufschiebbaren Beratungsbedarf in Eilfällen sind
       Kiezinitiative DonauFulda                                                die am 27. und 28.12.2012 geöffneten Beratungsstellen
                                                                                auf der hinteren Umschlagseite mit * gekennzeichnet.
27       RECHT UND RECHTSPRECHUNG
31       SERVICE                                                                Die Geschäftsstelle ist am 27. und 28.12.2012 wie üblich
32       RECHTSBERATUNG                                                         geöffnet und am 24. und 31.12.2012 geschlossen.

ME 357 / Dezember 2012                                                                                                                           3
MIETER ECHO - ENERGIEWENDE UND ENERGETISCHE SANIERUNG WER ZAHLT? WER PROFITIERT? - BERLINER ...
TITEl
Energiewende treibt
                                                                                                          stalten (Seite 15). Unter der Federführung des
                                                                                                          Wirtschaftsministeriums wurde unter der
                                                                                                          Dachmarke „Energieeffizienz – Made in Ger-

Wohnkosten in die Höhe
                                                                                                          many“ eigens eine Exportinitiative eingerich-
                                                                                                          tet. Diese liefert Marktanalysen, veranstaltet
                                                                                                          „individuelle Geschäftsreisen“, die auch „po-
                                                                                                          litisch begleitet“ werden können, „um deut-
„Umweltschonend und bezahlbar“ soll sie laut                                                              sche Unternehmen bei der Kontaktanbah-
                                                                                                          nung weltweit zu unterstützen“, oder bringt
Angela Merkel sein – tatsächlich ist die derzeit                                                          auch „ausländische Entscheidungsträger aus
                                                                                                          Politik und Wirtschaft in Ihr Unternehmen“,
vorangetriebene Energiewende ökologisch 		                                                                wie dem Internetportal der Initiative zu ent-
                                                                                                          nehmen ist.
zweifelhaft und sozial unverträglich                                                                           Arme sollen noch mehr sparen
Hermann Werle							                                                                                      Auch die deutsche Entwicklungspolitik unter
                                                                                                          Dirk Niebel (FDP) hat sich das Thema Ener-
Die Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeinsparung sind die zentralen Elemente                       gieeffizienz zu eigen gemacht und wirbt für
der Energiewende – das ist allgemeiner Konsens. Bei den Fragen, welches die geeig-                        „technische und Managementlösungen von
neten Maßnahmen sind, und wie diese finanziert werden sollen, endet die Einigkeit.                        neuen Informations- und Kommunikations-
Nach den Planungen der Bundesregierung werden neue Kohlekraftwerke ans Netz                               technologien bis hin zur energieeffizienten
gehen und Unternehmen von weiteren Subventionen profitieren. Den Forderungen der                          Gebäudesanierung“ aus deutschen Landen
Industrie entsprechend sollen die Kosten der Energiewende auf die Privathaushalte                         für den Rest der Welt. Angesichts dessen, dass
abgewälzt werden.                                                                                         energetische Modernisierungen für viele Mie-
                                                                                                          terhaushalte in Deutschland kaum zu bezah-
Neben den erneuerbaren Energien wolle die         tischen Modernisierung setzt sich die Indus-            len sind und dass nach Schätzungen von Ver-
Bundesregierung den Gebäudebereich „als           trieförderung munter fort. So wie sich der BDI          braucherschutzzentralen 600.000 bis 800.000
zweite wichtige Säule der Energiewende ver-       für das Mietrechtsänderungsgesetz stark                 Haushalte in diesem Jahr von Stromsperren
ankern“, so die Bundesminister Philipp Rösler     macht, agieren Lobbyverbände der Industrie              betroffen sein werden, lässt sich erahnen,
(FDP) und Peter Altmaier (CDU) anlässlich         auf nationaler wie europäischer Ebene, um               welche soziale Nachhaltigkeit deutsches Know-
einer Konferenz des Bundesverbands der            den politischen Rahmen für das Geschäft mit             how beim Energiesparen in Schwellen- und
Deutschen Industrie (BDI) im vergangenen          Gebäudeeffizienz und Dämmstoffen zu ge-                 Entwicklungsländern entfalten wird. Hierzu-
September. Die BDI-Initiative „Energieeffizi-                                                             lande werden bereits angelernte Arbeitslose
ente Gebäude“ kann diese Zusicherung als                                                                  als Stromspar-Helfer entsandt, um anderen
Erfolg verbuchen, da ihr Ziel einzig darin be-                                                            Unterschichtlern zu zeigen, wo noch was zu
steht, das Thema der energetischen Gebäude-                                                               sparen ist. Dieses Modell will Minister Altmei-
sanierung „prominent in der politischen Dis-                                                              er zum Programm machen und fordert kosten-
kussion zu platzieren“, wie es in einer Mittei-                                                           lose Energieberatungen für alle.
lung des BDI heißt. Weit weniger prominent                                                                In Südafrika haben sich aus dem Protest ge-
konnte das Forum Ökologisch-Soziale Markt-                                                                gen Privatisierungen und steigende Preise
wirtschaft (FÖS) eine ganz andere Botschaft                                                               sowie Strom- und Wassersperrungen andere
platzieren: „Immer wieder müssen die erneu-                                                               Modelle entwickelt. Aktive aus Basisgruppen
erbaren Energien als Preistreiber herhalten,                                                              schließen die von Versorgungsunternehmen
dabei sind sie schon heute günstiger als Koh-                                                             unterbrochenen Leitungen wieder an oder
le und Atom.“ In der Studie „Was Strom                                                                    geben in Schnellkursen praktische Anlei-
wirklich kostet“ rechnet das FÖS vor, dass die                                                            tungen dazu. Soweit ist die Widerständigkeit
erneuerbaren Energien nicht annähernd so                                                                  in Deutschland noch nicht herangereift.
viel staatliche Förderungen erhalten wie die                                                              Deshalb rät die Berliner MieterGemeinschaft
konventionellen Energien (Seite 8).                                                                       zur Überprüfung aller Mieterhöhungsverlan-
                                                                                                          gen und Modernisierungsankündigungen
        Exportmarkt Klimaschutz                                                                           sowie der Betriebskostenabrechnungen. Nut-
Während auf der einen Seite die Strom erzeu-                                                              zen Sie die vielfältigen Beratungsangebote
genden Energiekonzerne von staatlichen För-                                                               (Seite 31) und den auf der Website der Berliner
derungen profitieren, werden die Strom-                                                                   MieterGemeinschaft verfügbaren Betriebsko-
Großverbraucher der Industrie bei der Erneu-                                                              stenrechner sowie die Infoschriften.
erbaren-Energie-Umlage finanziell begüns-
                                                                                                          Weitere Infos:
tigt (Seite 9). Die Quittung bekommen Mieter/     Geht es nach der Bundesregierung, bilden die erneuer-
innen mit den Strom- und Betriebskostenab-        baren Energien und energetische Gebäudesanierungen      www.bmgev.de/betriebskosten
rechnungen serviert. Im Bereich der energe-       die Schwerpunkte der Energiewende.          Foto: nmp   www.bmgev.de/mietrecht/infoschriften
4                                                                                                                              ME 357 / Dezember 2012
MIETER ECHO - ENERGIEWENDE UND ENERGETISCHE SANIERUNG WER ZAHLT? WER PROFITIERT? - BERLINER ...
TITEL
„Durch verändertes Nutzerverhalten sind
Energieeinsparungen von 25% möglich.“
Was haben Mieter/innen angesichts der hohen Mieterhöhungen von
energetischen Modernisierungen?                                   Interview mit dem Bauingenieur Martin Schultze

Für Mieter/innen stellt sich die Frage, was energetische Sanierungen tatsächlich bringen, denn es folgen drastische Mieterhöhungen.
Zudem ist zweifelhaft, dass die damit verbundenen Ziele der Energieeinsparung überhaupt erreicht werden. Das MieterEcho fragte
Martin Schultze, der sich als Bauingenieur mit der technischen Umsetzung der energetischen Modernisierung bestehender Wohn-
häuser beschäftigt hat.

MieterEcho: Wie viel ist bei Miethäusern            den. Problematisch ist die Entsorgung. Prinzi-   Heizungsanlage. Zeitgleich sollte den Bewoh-
durch eine neue Dämmung an Energieein-              piell sind Wärmedämmverbundsysteme Son-          ner/innen ein anderes Nutzerverhalten (Lüften
sparung herauszuholen? Lohnen sich die              dermüll. Der Aufwand ihrer Entsorgung hängt      etc.) vermittelt werden. Eine Innendämmung
Maßnahmen für Mieter/innen?                         von den eingesetzten Baustoffen ab. Die nor-     bringt dagegen nur Probleme und ist aus
                                                    male Außenwanddämmung besteht aus Kle-           bauphysikalischen Gründen abzulehnen.
Martin Schultze: Das Thema Wärmedäm-                bestoffen, dem Dämmstoff und den äußeren
mung beinhaltet verschiedene Aspekte der            Schutz- und Farbschichten mit Bioziden. Der      Welche Probleme können entstehen, wenn
Baukonstruktion, der Bauphysik und des Nut-         am meisten eingesetzte Polystyrol-Hartschaum     ein Haus ordentlich eingepackt wurde?
zerverhaltens, die von Objekt zu Objekt ver-        (Styropor) lässt sich schwer in seine che-
schieden sind. Ob die geplanten Dämmwerte           mischen Bestandteile trennen. Das alles steht    Die Raumluft muss öfter ausgetauscht werden,
durch die Baumaßnahmen tatsächlich erreicht         einer erfolgreichen Wiederverwertung entge-      da sonst Schimmelbefall droht. Die Brand- und
werden, steht auf einem anderen Blatt. Hohe         gen. Anzumerken ist, dass nach dem Ende der      Feuergefährlichkeit der Dämmung ist umstrit-
Einsparpotenziale bieten industrialisierte Plat-    Lebensdauer der Baustoffe in einigen Jahr-       ten. Auch wenn die Fassade schwerentflamm-
tenbauten der ehemaligen DDR und im Westen          zehnten erhöhte Entsorgungsmengen zu er-         bar ist, können kleinere Brände Giftstoffe
in der Regel sehr einfach ausgeführte Häuser,       warten sind.                                     freisetzen. Bei Wärmedämmverbundsystemen
bei denen Wärmedämmung keine Rolle spielte.                                                          fällt die Putztemperatur unter die Umgebungs-
Auch haben allein stehende Gebäude größere          Was ist von Berechnungen zu halten, die bei      temperatur, Feuchtigkeit lagert sich an und es
Einsparpotenziale als Geschossbauten und            der Planung der energetischen Sanierung          droht Algenbefall. Daher werden im Putz Bio-
Reihenhäuser, da mehr Flächen an die Außen-         angewendet werden?                               zide eingesetzt, die mit der Zeit ausgewaschen
luft grenzen. Unberücksichtigt bleibt in den                                                         werden und ins Grundwasser gelangen. Bei
Berechnungen das generelle Nutzerverhalten:         Die aktuellen Normen versuchen, eine Bilanz      nicht fachgerechter Dämmung können Wär-
Menschen, die weniger Heizen und eher mal           aus dem Energieverbrauch und Einflüssen aus      mebrücken entstehen, die Schimmelbildung in
einen Pullover anziehen, haben weniger von          der Umwelt – Kälte wie auch Sonneneinstrah-      den Wohnräumen fördern. Auch Balkone in all
energetischen Sanierungen als diejenigen, die       lung – zu erstellen. Also wird per Programm      ihren unterschiedlichen Bauformen sind kon-
dem statistisch ermittelten Wohnverhalten           eine Liste der Bauteile und ihrer Durchgangs-    struktiv sehr schwer zu behandeln.
entsprechen. Letztendlich kann der Umfang           werte, der verschiedenen Nutzungsflächen
einer sinnvollen und für die Bewohner/innen         und der Haustechnik erstellt und berechnet.      Wann würden Sie von einer Fassadendäm-
verträglichen Wärmedämmung nur im Einzel-           Ein Test des Deutschen Ingenieurblatts vom       mung abraten?
fall entschieden werden.                            Oktober 2008 zeigte in einem Vergleichstest
                                                    gebräuchlicher Programme gravierende Ab-         Bei Gebäuden, die städtebaulich oder archi-
Die Herstellung der Dämmung ist energie-            weichungen. Auch werden Normen immer             tektonisch bemerkenswert sind. Im Allgemei-
intensiv. In welchem Verhältnis steht das zur       weiter fortgeschrieben, was die Programm-        nen auch bei komplexen Fassaden, bei denen
Energieeinsparung?                                  pflege sehr problematisch macht.                 durch Wärmebrücken bauphysikalische Pro-
                                                                                                     bleme entstehen können.
Die am meisten eingesetzten Dämmstoffe              Welche baulichen Maßnahmen lohnen sich
basieren auf Erdöl. Auf dem Papier sollen sie       meist und welche sind oft wenig effektiv         Durch energetische Sanierungen werden
sich üblichen Berechnungen zufolge in der           oder einfach unverhältnismäßig teuer?            Häuser technisch immer weiter aufgerüstet.
angesetzten Lebensdauer von 30 Jahren                                                                Was bedeutet das für den Wartungsaufwand?
amortisiert haben. Diese Berechnungen basie-        Generell ist die Dämmung großer Außenflä-
ren in der Regel auf projizierten Brennstoffprei-   chen sinnvoll, wobei die Dachflächen kon-        Mehr Technik bedeutet immer auch mehr
sen und sind mit Vorsicht zu genießen. Außer-       struktiv am einfachsten zu dämmen sind. Der      Wartung. Diese schlägt sich nicht unbedingt in
dem muss die neue Außenhaut auch mal ge-            Austausch der Fenster hat oft ebenfalls großen   der Energiebilanz nieder, erhöht aber die Be-
strichen oder bei Vandalismus repariert wer-        Wert und auch die Modernisierung einer alten     triebskosten.
ME 357 / Dezember 2012                                                                                                                          5
MIETER ECHO - ENERGIEWENDE UND ENERGETISCHE SANIERUNG WER ZAHLT? WER PROFITIERT? - BERLINER ...
TITEL
                                                         Staatliche Förderung für
Was würden Sie Mieter/innen und Vermie-
tern jenseits großer Baumaßnahmen zum
Zweck der Energieeinsparung raten?

Miteinander Reden. Und dass Maßnahmen der
Wärmedämmung sinnvoll – dem realen Nut-
zerverhalten und der Bausubstanz entspre-
                                                         unsoziale Mieterhöhungen
chend – eingesetzt werden, damit sie nicht zu
unnötigen Belastungen der Mieter/innen füh-
                                                         Neuköllner Mieter/innen kritisieren die Politik der
ren. Untersuchungen ergaben, dass allein
durch verändertes Nutzerverhalten Energie-
                                                         staatlichen Förderbank KfW
einsparungen von 25% möglich sind: Neben-
                                                         Jutta Blume
räume und Badezimmer müssen zum Beispiel
nicht unbedingt so stark beheizt werden wie              Im Jahr 2011 hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 6,5 Milliarden Euro im
Wohnräume. Ein kurzes Durchlüften der Woh-               Bereich „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“ finanziert. Die staatliche Förderbank
nung mit weit geöffneten Fenstern ist sinn-
                                                         vergibt zinsvergünstigte Darlehen sowie Tilgungszuschüsse für Hauseigentümer, die
voller als lange gekippte Fenster. Letztendlich
                                                         energieeffizient bauen oder energetisch modernisieren. Der Tilgungszuschuss fällt
muss jeder selbst entscheiden, wie seine/ihre
                                                         umso höher aus, je besser der Energiestandard ist. Viele Eigentümer von Miethäusern
Toleranz gegenüber der Kälte ist.
                                                         haben die Förderkredite daher in den letzten Jahren in Anspruch genommen, um einen
Vielen Dank für das Gespräch.                            Teil der Baumaßnahmen zu finanzieren. So auch die Grundstücksgemeinschaft Weich-
Das Interview führte Tobias Höpner.                      selplatz, die Anfang 2010 das Gebäude am Weichselplatz/ Ecke Fuldastraße in
                                                         Neukölln gekauft hatte.
     Energieeinsparverordnung (EnEV)
     Die EnEV ist zentraler Baustein der Energie- und
     Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. Sie geht
     auf die EU-Richtlinie „Über die Gesamtenergie-
     effizienz von Gebäuden“ (Richtlinie 2002/91/
     EG) zurück und fasste die vorher gültigen Hei-
     zungsanlagen- und Wärmeschutzverordnungen
     zusammen. Seit der ersten EnEV (2002) gab es
     drei Neufassungen, eine weitere ist für nächstes
     Jahr vorgesehen. Diese beruht auf einer Neufas-
     sung der EU-Richtlinie von 2010, die unter ande-
     rem vorsieht, den Energieverbrauch in der Union
     bis 2020 um 20% zu senken.
     Die EnEV definiert verbindliche Grenzwerte und
     Berechnungsweisen für den Primärenergiebedarf
     von Gebäuden. Dabei werden die Wärmedämm-
     fähigkeit der Gebäudehülle sowie die Energieeffi-
     zienz der technischen Ausstattung und dabei ins-
     besondere der Heizungsanlage berücksichtigt.        Die Förderbank KfW verstößt gegen die eigenen Sozialleitsätze, wenn sie — wie im Eckgebäude am Weichselplatz —
     Daraus ergibt sich eine Gesamtbilanz des Energie-   Modernisierungen fördert, die erhebliche soziale Nachteile für die betroffenen Mieter/innen zur Folge haben.
     verbrauchs und der CO2-Emissionen.
                                                         Bereits wenige Monate nach dem Eigentü-                  an die Bank heranzutreten, entstand dadurch,
     Für bestehende Gebäude gilt, dass Energieverluste
                                                         merwechsel erhielten die Mieter/innen des                dass sich die Vermieter in den Verhandlungen
     der Gebäudehülle um 15% und der Gesamtener-
                                                         Eckhauses Modernisierungsankündigungen,                  mit den Mieter/innen immer auf die Vorgaben
     gieverbrauch der Gebäude um 30% gesenkt wer-
                                                         die Mieterhöhungen bis zu 89% zur Folge                  der finanzierenden Bank beriefen. Nur mit der
     den soll. Verpflichtend sind Dämmmaßnahmen,
                                                         haben sollten. Die in der Initiative Fulda-              vollständigen Umsetzung dieser Vorgaben
     wenn mehr als 10% der Fassade verändert werden,
                                                         Weichsel zusammengeschlossenen Bewoh-                    würden sie den Kredit auch bekommen.
     beispielsweise bei einer Putzsanierung.
     Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht
                                                         ner/innen des Hauses wehren sich nicht nur               „Vorhaben mit voraussehbar nicht akzep-
     vor, dass jährlich 2% des Gebäudebestands ener-
                                                         gerichtlich gegen die finanziellen Härten der            tablen sozialen Nachteilen schließen wir von
     getisch modernisiert werden. Dies würde die Ver-
                                                         energetischen Modernisierung, sondern ha-                der Finanzierung aus“, heißt es dagegen in
     doppelung auf rund 360.000 Gebäude bedeuten.        ben nun auch die staatliche Bank mit den                 den für alle Programmbereiche der KfW gel-
     Finanziell gefördert werden diese Maßnahmen mit     sozialen Folgen ihrer Förderprogramme kon-               tenden Umwelt- und Sozialleitsätzen. Dass die
     zinsgünstigen Krediten der Kreditanstalt für Wie-   frontiert. „Das Vorgehen der Eigentümer ist in           Modernisierung im Eckgebäude am Weichsel-
     deraufbau (KfW) in Höhe von derzeit 1,5 Mrd.        unseren Augen nicht mit Ihren Sozial-Richtli-            platz zu erheblichen sozialen Nachteilen führt,
     Euro pro Jahr. (hw)                                 nien zu vereinbaren“, schrieben die Mieter/              schilderten die Mieter/innen des Hauses de-
                                                         innen Anfang Juli 2012 an die KfW. Die Idee,             tailliert in ihrem Brief. Dazu zählen die Mehr-

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TITEL

Nachbarschaftsfest vor dem Haus im Sommer 2012.			                         Wandzeitung der FuldaWeichsel-Initiative gegen Mieterhöhung.   Fotos: Matthias Coers

kosten durch Modernisierungsumlage und            gebaut hat. Gleichzeitig werden noch der              staffelte Mieterhöhung um insgesamt 244
höhere Heizkosten, die Belastung durch die        Rückbau der Gastherme und der Fernwärme-              Euro und höhere Kosten für Heizung und
sich über ein Jahr hinziehenden Bauarbeiten       anschluss mit jährlich 11% auf die Nettokalt-         Warmwasser kommen auf die Familie zu.
sowie der Umgang der Eigentümer mit den           miete umgelegt.				                                   „Dafür haben wir dann, was wir nicht brau-
zum Teil langjährigen Mieter/innen des Hauses.    Einige Mietparteien versuchen, im laufenden           chen“, so Bachmaier. Dazu gehören nach
                                                  Verfahren den Anschluss an die Fernwärme zu           seiner Meinung weniger Licht durch die dicke
                                                  verhindern. „Es wurde ein Gutachten erstellt,         Dämmung, Isolierfenster anstelle der alten,
        Steigende Heizkosten im                   ob die Fernwärme wirklich effizienter ist als         funktionierenden Kastendoppelfenster sowie
         Energie-Effizienzhaus                    unsere Gasetagenheizung“, erklärt Ralf Schu-          der Fernwärmeanschluss anstelle der eben-
Das Haus am Weichselplatz wird zum Energie-       ster*. Im Gutachten wird zum einen der Pri-           falls gut funktionierenden Gasetagenheizung.
Effizienzhaus 85 nach dem Standard der KfW        märenergiefaktor des jeweiligen Brennstoffs           Auch Ralf Schuster stört sich am unnötigen
umgebaut, das heißt, das Haus soll schließ-       zugrunde gelegt, zum anderen die Effizienz            Austausch funktionierender Haustechnik.
lich maximal 85% des Primärenergiebedarfs         der Heizungsanlage, in diesem Fall also der           „Wenn das ganze Haus mit Gasetagenhei-
eines vergleichbaren Neubaus haben. Über          Wärmeübergabestation und der Gastherme.               zungen ausgestattet ist, macht es keinen Sinn
das Programm können beispielsweise die            „Die Gutachterin hat falsche Zahlen genom-            diese zu verschrotten.“ Schließlich stecken
Wärmedämmung von Fassade, Dach und                men“, sagt Schuster, „anstelle einer vergleich-       auch in den Geräten Ressourcen und Energie.
Keller und die Erneuerung von Fenstern, Türen     baren Gastherme hat sie die Werte einer               Mit der Wärmedämmung zeigen sich die
und der Heizung gefördert werden. Die             Gasaußenwandheizung eingesetzt“. 		                   meisten Mieter/innen unzufrieden. Die Woh-
Grundstücksgemeinschaft Weichselplatz will        In einem weiteren Gutachten wird geprüft, ob          nungen würden durch die dicke Dämmschicht
im Zuge der energetischen Modernisierung          ein Fernwärmeanschluss in Neukölln zum                dunkler, die Balkone schmaler und in einigen
alle Mietparteien an Fernwärme anschließen,       ortsüblichen Standard gehört. „Momentan               Wohnungen hätte sich bereits Schimmel ge-
hat die Fassade mit einer dicken Dämmschicht      sind nur 4% der Neuköllner Haushalte an               bildet. „Die Arbeiten wurden zudem häufig
eingepackt und die Fenster zum Hof komplett       Fernwärme angeschlossen“, so Schuster. Da-            schlecht und nachlässig durchgeführt“, so die
ausgetauscht. Weitere Modernisierungsmaß-         mit kann eigentlich von Ortsüblichkeit keine          Mieter/innen.
nahmen dienen nicht der energetischen Mo-         Rede sein. Dieses Gutachten ist dafür ent-            Über die KfW konnten die Mieter/innen indes-
dernisierung, tragen aber erheblich zur Auf-      scheidend, ob die Modernisierung trotz sozi-          sen nur wenig erreichen, auch wenn die Bank
wertung bei, etwa der Anbau zusätzlicher          aler Härte – das heißt einer Mietbelastung            in ihrem Antwortschreiben beteuert, die An-
Balkone und eines Aufzugs im Hof. 		              von über 30% des Einkommens – geduldet                gelegenheit sehr ernst zu nehmen. „Es ist uns
Da einige Mietparteien bereits selbst Gaseta-     werden muss.                                          rechtlich nicht erlaubt einzugreifen“, erklärt
genheizungen eingebaut sowie ihre Woh-                                                                  Svenja Bremer aus dem Beschwerdemanage-
nungen durch Mietermodernisierungen auf                                                                 ment der KfW. In ihrer Antwort an die Mieter/
einen ortsüblichen Standard gebracht hatten,           Nachteile der Modernisierung                     innen erklärt die KfW außerdem, aufgrund des
zahlen sie nun zum zweiten Mal für eine           Die Prozesse gegen die einzelnen Mietpar-             Bankgeheimnisses keine Auskünfte geben zu
Modernisierung und werden zudem voraus-           teien sind sehr unterschiedlich, was eine ge-         können. „Die Planung und Umsetzung von
sichtlich noch mit höheren Heizkosten belastet.   meinsame Strategie schwierig macht. In eini-          Modernisierungsmaßnahmen sowie die Miet-
„Die Heizkosten werden mindestens um ein          gen Fällen wurden Vergleiche geschlossen.             preisgestaltung obliegen zudem grundsätz-
Drittel teurer“, sagt die Mieterin Imke Hage-     „Wir haben uns auf Anraten unseres Anwalts            lich dem Eigentümer“, heißt es in dem Brief
dorn*, die ihre Gasetagenheizung selbst ein-      auf einen, in unseren Augen erzwungenen,              weiter. Was immerhin eins zeigt: Die Eigentü-
                                                  Vergleich eingelassen“, schreibt Oliver Bach-         mergemeinschaft kann sich nicht hinter den
*) Namen geändert.                                maier* an die KfW. Eine über drei Jahre ge-           Vorgaben der Bank verstecken.

ME 357 / Dezember 2012                                                                                                                                      7
TITEl
                                  Wer zahlt die Zeche?                                                                                                  Rainer Balcerowiak

                                  Politiker und Lobbyverbände pflegen weiter die Legende von den „teuren
                                  erneuerbaren Energien“ als Ursache explodierender Strompreise
                                     Sie hat gute Chancen, zum Unwort des Jahres zu werden. Denn von Woche zu Woche wird nebulöser, wie sie denn eigentlich
                                     genau funktionieren soll, die viel beschworene Energiewende. Eines ist allerdings schon sicher: Verbraucher/innen werden or-
                                     dentlich zur Kasse gebeten, Strom- und Wärmepreise befinden sich im Steigflug und ein Ende ist noch lange nicht abzusehen.
                                     Zusätzlich geschröpft werden Mieter/innen, in deren Häusern bauliche Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung durch-
                                     geführt werden. Dadurch mögliche Einsparungen beim Energieverbrauch stehen in der Regel in keinem Verhältnis zu den umlage-
                                     fähigen Kosten, die dauerhaft auf die Grundmiete aufgeschlagen werden.

                                  Gern wird behauptet, dass steigende Strom-                                      men befreit werden. Zu den Nutznießern                   stoffen hält einer näheren Betrachtung nicht
                                  preise in erster Linie eine Folge des wachsen-                                  dieser Regelungen gehören unter anderem                  stand. Eine Untersuchung des FÖS kommt
                                  den Anteils erneuerbarer Energieträger wie                                      Golfplatzbetreiber, Geflügelmastbetriebe, Su-            zum Ergebnis, dass konventionelle Energieträ-
                                  Sonne, Wind und Wasser seien. Denn die                                          permarkt- und Bekleidungsketten. Auch Ver-               ger für Verbraucher/innen letztendlich we-
                                  Einspeisung von Strom aus diesen Quellen                                        lage, Versicherungen und sogar das Rote                  sentlich höhere Kosten als erneuerbare Ener-
                                  wird subventioniert, was mittels einer im Er-                                   Kreuz stehen auf der Liste. Die Zeche für die-           gien verursachen. Diese bekommen die Ver-
                                  neuerbare-Energien-Gesetz (EEG) veran-                                          se Privilegien zahlen in erster Linie die pri-           braucher/innen allerdings nicht – wie die
                                  kerten Umlage auf die Verbraucher/innen                                         vaten Verbraucher/innen. Für einen Durch-                EEG-Umlage – auf der Stromrechnung prä-
                                  umgelegt wird. Natürlich nicht auf alle, denn                                   schnittshaushalt summieren sich die aus den              sentiert, sondern sie werden direkt aus dem
                                  Unternehmen können sich von dieser Umlage                                       Befreiungen resultierenden Mehrkosten für                Steueraufkommen finanziert.
                                  befreien lassen. Was einst als Ausnahmerege-                                    Strom im kommenden Jahr laut einer Schät-                Die Liste der Fördertöpfe, aus denen sich die
                                  lung für besonders energieintensive Produk-                                     zung des FÖS auf 57 Euro pro Jahr.                       Stromkonzerne seit Jahrzehnten bedienen
                                  tionsbetriebe konzipiert war, die vor „Wettbe-                                                                                           können, ist lang. Neben direkten Subventi-
                                  werbsnachteilen“ geschützt werden sollten,                                                                                               onen gibt es die Absatzbeihilfen für heimische
                                  hat sich mittlerweile zu einer Art Selbstbedie-                                          Mär vom „billigen“ Strom                        Steinkohle, die Befreiung von Wasserentnah-
                                  nungsladen für Firmen aus allen möglichen                                       Für Gegner der Energiewende ist das natür-               meentgelten für Kühlkreisläufe, die kosten-
                                  Branchen entwickelt. Im kommenden Jahr                                          lich ein gefundenes Fressen. Getarnt als                 lose Zuteilung von Emissionszertifikaten für
                                  wird die Zahl der von der EEG-Umlage befrei-                                    „Verbraucherschützer“ warnen sie vor „un-                Kohlekraftwerke, die Steuerbefreiung für
                                  ten Firmen sogar sprunghaft steigen, wie aus                                    bezahlbaren Strompreisen“ und fordern eine               Rücklagen der AKW-Betreiber, sowie die Be-
                                  einer Untersuchung des Forum ökologisch-                                        Modifizierung oder gar Abschaffung des EEG.              freiung von weiteren externen Kosten, bei-
                                  soziale Marktwirtschaft (FÖS) hervorgeht: von                                   Verwiesen wird auf die Möglichkeiten kosten-             spielsweise für die Beseitigung von Umwelt-
                                  813 auf über 2.000. Doch das ist noch nicht                                     günstiger Stromerzeugung durch neue Stein-               schäden. Für den Zeitraum von 1970 bis 2012
                                  alles. Auch von Umlagen für die Förderung des                                   und Braunkohlekraftwerke. Ähnlich argumen-               ergeben sich daraus laut der Studie Kosten in
                                  Baus von Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopp-                                      tierte auch die Atom-Lobby, bevor ihr die                Höhe von 10,2 Cent pro erzeugter Kilowatt-
                                  lung, den künftigen Haftungskosten für die                                      Reaktorkatastrophe in Fukushima einen                    stunde (kWh) Strom aus fossilen Energieträ-
                                  Netzanbindung von Offshore-Windparks so-                                        Strich durch die Rechnung machte. Doch die               gern. Die derzeit in der Kritik stehende EEG-
                                  wie bei den Netzentgelten können Unterneh-                                      Mär vom „billigen“ Strom aus fossilen Brenn-             Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien
                                                                                                                                                                           beläuft sich dagegen auf 3,6 Cent. Und ohne
Quelle: Was Strom wirklich kostet, August 2012, FÖS

                                                                   Kulminierte staatliche Förderung 1979-2012 in Milliarden Euro (real), Anteil Stromerzeugung             die genannten Privilegien für bestimmte Un-
                                                                                                                                                                           ternehmen würde sie lediglich 2,4 Cent pro
                                        200 Milliarden Euro kulminiert
                                                                                                                                                         187 Atomenergie   kWh betragen.

                                                                                                                                                         177 Steinkohle
                                  150
                                                                                                                                                                               Steuersubvention nicht auf der
                                        100                                                                                                                                     Stromrechnung ausgewiesen
                                                                                                                                                         65 Braunkohle     Die Zahlen sprechen für sich. Die Steinkohle
                                           50                                                                                                            54 Erneuerbare    hat in dem betreffenden Zeitraum mit insge-
                                                                                                                                                                           samt 311 Milliarden Euro staatlichen Subven-
                                                        0                                                                                                 (1)* Erdgas      tionen am meisten profitiert, gefolgt von der
                                                                                                                                                                           Atomenergie mit rund 213 und Braunkohle
                                           -50                                                                                                                             mit 87 Milliarden Euro. Erneuerbare Energien
                                                            1970        1975       1980      1985      1990       1995      2000      2005       2010    2012
                                                                                                                                                                           werden erst seit Mitte der 90er Jahre nennens-
                                                 *Daten für Erdgas erst ab 2007 verfügbar.                                                                                 wert gefördert, bislang mit einem Gesamtvo-

                               8                                                                                                                                                               ME 357 / Dezember 2012
TITEL
lumen von 67 Milliarden Euro. Während die              Die Autoren der Studie betonen, dass bei der
EEG-Förderung transparent im Strompreis                Aufstellung einige gesamtgesellschaftlich fi-
ausgewiesen wird, erfolgen die staatlichen             nanzierte Projekte, unter anderem der Rück-
Subventionen von Atom und Kohle teils aus              bau der ostdeutschen Atomkraftwerke, die
dem öffentlichen Haushalt und teils über               Sanierung des maroden Atommülllagers Asse,
Regelungen, die letztlich ebenfalls den Strom-         die Erkundungsarbeiten für ein Atommüll-
preis erhöhen wie zum Beispiel der Emissions-          Endlager oder auch die Renaturierung von
handel. In beiden Fällen sind die Förderungen          stillgelegten Braunkohletagebauen noch gar
für Verbraucher/innen auf ihren Stromrech-             nicht eingerechnet seien. Dennoch ergibt sich
nungen nicht sichtbar. Dadurch entsteht der            – bezogen auf das Jahr 2012 – ein klares Bild
Eindruck, dass erneuerbare Energien auf-               von den tatsächlichen Kosten der Stromerzeu-
grund der EEG-Vergütungen die „Preistrei-              gung: Der vermeintlich billige Atomstrom
ber“ der Stromversorgung sind und konven-              schlägt dabei mit 42,2 Cent/kWh zu Buche.

                                                                                                                                                          Foto: E4LEngeryMap/Wikipedia
tionelle Energieträger demgegenüber eine               Braun- und Steinkohle kommen auf 15,6 bzw.
bezahlbare Versorgung bieten. 		                       14,8 Cent. Bei Erdgas als günstigstem fossi-
                                                       len Energieträger sind es 9 Cent. Deutlich
  Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)                    besser schneiden Wind (8,1 Cent) und Wasser
  Das EEG trat im Jahr 2000 in Kraft und ist der       (7,6 Cent) ab.
  entscheidende Motor für den Ausbau der Stromer-      Solarstrom kommt zwar aufgrund der langfri-
  zeugung aus erneuerbaren Energien. Gefördert         stig garantierten Einspeisevergütung für be-
  werden nach EEG: Wasserkraft (Wellen-, Gezeiten-     reits installierte Anlagen auf den hohen Wert
  und Strömungsenergie), Windenergie, Solarener-       von 36,7 Cent/kWh, doch dieser wird in den
  gie (Photovoltaik), Geothermie, Energie aus Bio-                                                      Der Umstieg auf erneuerbare Energien wird von der
                                                       kommenden Jahren durch die abgesenkte            Atom-Lobby für steigende Strompreise verantwortlich
  masse (Biogas, Deponiegas und Klärgas).		            Förderung deutlich verringert. So beträgt die    gemacht. Der eigentliche Grund — die Befreiung vieler
  Dem EEG zufolge erhalten die Betreiber von Anla-     Einspeisevergütung für neu installierte Anla-    Unternehmen von der EEG-Umlage — wird verschwiegen.
  gen zur regenerativen Stromerzeugung in der
                                                       gen ab Oktober 2012 nur noch zwischen 12,6
  Regel über 20 Jahre eine feste Vergütung pro
                                                       und 18,2 Cent/kWh. Zudem sind die Kosten-        Es ist höchste Zeit, die Energieversorgung auf
  Kilowattstunde. Die Höhe der Vergütung richtet
                                                       vorteile dezentraler Versorgungsstrukturen,      eine zukunftsfähige Grundlage zu stellen,
  sich nach der Art der Stromerzeugung, des Stand-
  orts und der Größe der Anlage. Die auf 20 Jahre      die mit regenerativen Energieträgern wie         sowohl aus ökonomischen wie auch aus
  garantierte Einspeisevergütung fällt umso gerin-     Windrädern, Wasserkraftwerken und Photo-         ökologischen Gründen. Dazu sind mittelfristig
  ger aus, je später eine Anlage ans Netz geht,        voltaikanlagen realisiert werden können,         Investitionen im hohen dreistelligen Milliar-
  womit ein Anreiz zu Kostenreduzierung und Inno-      nicht in die Berechnung eingeflossen.            denbereich notwendig. Gebraucht werden
  vation gegeben ist.				                                                                               unter anderem flexible Netze, Speicherkapa-
  Ein zentraler Streitpunkt in der Energiewende-                                                        zitäten und ein intelligenter Mix aus zentralen
                                                        Energieversorgung als Aufgabe der
  Debatte ist, wer die Kosten der EEG-Förderung                                                         und dezentralen Anlagen. Ferner gibt es rie-
  tragen soll. Die Kosten berechnen sich aus der           öffentlichen Daseinsvorsorge                 sigen Nachholbedarf bei der Energieeffizienz.
  Differenz zwischen dem Marktpreis, den der Strom     Eine Betrachtung verdienen auch die reinen       Dies gilt vor allem für die Wärmenutzung, aber
  aus erneuerbaren Energien erbringt, und der ga-      Produktionskosten und Marktpreise von            auch beim Strom: Alleine durch den flächen-
  rantierten Vergütung, die den Anlagenbetreibern      Strom. Dass Strom in alten, längst abgeschrie-   deckenden Austausch veralteter Heizungs-
  gezahlt werden. Die Summe dieser Differenz wird      benen Atom- und Kohlemeilern relativ günstig     und Wärmepumpen könnte der Strombedarf
  auf den gesamten Stromverbrauch umgelegt. Von        erzeugt werden kann, ist unbestritten. Doch      in der Größenordnung der Jahresproduktion
  dieser EEG-Umlage lassen sich immer mehr Unter-      auch Anlagen für die Verstromung erneuer-        von zwei Atomkraftwerken gesenkt werden.
  nehmen befreien, was die Kosten für die privaten     barer Energieträger werden sich irgendwann       Die Energiewende ist eine gesamtgesell-
  Haushalte in die Höhe schnellen lässt.
                                                       amortisieren und haben dann den Vorteil          schaftliche Aufgabe. Dennoch brüten die Po-
  Ziel des EEG ist, dass der Anteil erneuerbarer
                                                       quasi unbegrenzt verfügbarer, kostenloser        litiker derzeit in erster Linie darüber, wie man
  Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr
                                                       „Rohstoffe“ wie Wind, Wasser und Sonne.          die entstehenden Kosten den „einfachen
  2020 auf mindestens 35% erhöht wird und bis
  2050 auf 80%. Nach Meinung des Bundesver-            Ohnehin machen die reinen Beschaffungs-          Bürgern“ aufdrücken kann und die Industrie
  bands Windenergie ist das EEG „zur Erfolgsge-        preise auf der Stromrechnung nur einen           entlastet. Wenn der Strompreis aufgrund der
  schichte geworden: Mit Hilfe des Gesetzes hat sich   Bruchteil aus. Selbst wenn man Kosten für        politischen Rahmenbedingungen weiterhin
  in Deutschland der Anteil der Erneuerbaren Ener-     Vertrieb und Service der Unternehmen ein-        ungebremst steigt, wird die Versorgung mit
  gien am Stromverbrauch von 6,4% im Jahr 2000         rechnet, kommt man nur auf rund 35%. Den         Energie sehr bald zu einer drängenden sozi-
  auf 25% in 2012 (1. Halbjahr) fast vervierfacht.     Rest berappen Verbraucher/innen für Steuern,     alen Frage werden, und das nicht nur für
  Bereits im Jahr 2010 konnten durch den EEG-ge-       Umlagen, Abgaben und Netzentgelte. Daher         Hartz-IV-Beziehende. Wenn Strom und Wär-
  förderten erneuerbaren Strom über 74 Millionen       kann man auch von einem „politischen Preis“      me zum „ökologisch korrekten“ Luxus wer-
  Tonnen Treibhausgase eingespart werden. (…)          sprechen. Die Grundfrage ist, ob die Energie-    den, ist die soziale Barbarei in diesem Land
  Seit seiner Einführung hat sich das Gesetz auch im   versorgung vorrangig als Aufgabe der öffent-     wieder einen Schritt weiter.
  Vergleich zu anderen Fördersystemen als hochef-      lichen Daseinsvorsorge angesehen wird oder
  fizientes Instrument erwiesen und ist dadurch zum    – nur dezent reguliert – den Profitinteressen    Weitere Infos und Download der Studie:
  Exportschlager geworden.“ (hw)                       der in diesem Sektor tätigen Konzerne dient.     www.foes.de

ME 357 / Dezember 2012                                                                                                                                                       9
TITEl
Bedingt klimafreundlich
Fernwärme ist in der Regel energieeffizienter, aber nicht immer billiger
Jutta Blume
Rund eine Million Berliner Haushalte sind an das Fernwärmenetz von Vattenfall angeschlossen, davon etwa jeweils die Hälfte
im Westen und im Osten der Stadt. In den letzten drei Jahren hat der Berliner Kraftwerksbetreiber Vattenfall das Fernwärmenetz
stark ausgebaut und etwa 1.500 Liegenschaften mit 100.000 Wohneinheiten neu angeschlossen. Der weitere Ausbau mit
Schwerpunkten in Spandau, Prenzlauer Berg, Moabit und Wilmersdorf ist geplant.

Vorne hui, hinten pfui: Den zur Senkung der CO2-Emissionen voran getriebenen Ausbau des Fernwärmenetzes benutzt die Vattenfall Europe AG auch gern mal dazu, Kraftwerksneu-
bauten zu rechtfertigen, wie zum Beispiel beim umstrittenen Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg. 					                                             Foto: Florian Muhl/Wikipedia

In der mit dem Land Berlin im Oktober 2009                 gungsanlagen, die Nutzung Erneuerbarer                      maschutzvereinbarung, weil sich das Unter-
geschlossenen Klimaschutzvereinbarung ver-                 Energien, den Einsatz biogener Stoffe sowie                 nehmen trotz Braunkohletagebau und -ver-
pflichtete sich die Vattenfall Europe AG, ihr              den Einsatz innovativer Technologien zur Er-                stromung in Brandenburg mit einem sauberen
Fernwärmenetz weiter auszubauen sowie ih-                  höhung der Energieeffizienz in der Stadt.“                  Image präsentieren kann. Die Nutzung der
ren Kraftwerkspark zu modernisieren: „Das                                                                              Abwärme aus den Kraftwerken verbessert den
Land Berlin und Vattenfall bauen mit dieser                                                                            Wirkungsgrad erheblich und ist insbesondere
Klimaschutzvereinbarung ihre bisherigen Ko-                     Mieter/innen haben keine Wahl                          in Ballungsräumen sinnvoll. Allerdings nutzt
operationen im Klimaschutz weiter aus. Der                 Zwar verfügt das Land Berlin nach wie vor                   Vattenfall den Fernwärmebedarf auch, um
Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung von                    über kein Klimaschutzgesetz, hat aber Kli-                  Kraftwerksneubauten zu legitimieren, etwa
Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emis-                    maschutzvereinbarungen mit großen privaten                  das umstrittene Kohlekraftwerk in Hamburg-
sionen bis zum Jahr 2020 im Vergleich zum                  und öffentlichen Unternehmen der Stadt ge-                  Moorburg. Dass der Klimaschutz nicht auf
Basisjahr 1990. Dabei umfassen die Maßnah-                 schlossen. Auf diese Weise will der Senat                   reiner Freiwilligkeit beruht, zeigen die ur-
men von Vattenfall die Modernisierung seines               seine Ziele zur CO2-Reduktion von mehr als                  sprünglichen Pläne für den Ersatz des Heiz-
Berliner Kraftwerkparks zur Fernwärmever-                  40% bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 1990                  kraftwerks Klingenberg in Berlin. Am Standort
sorgung, den Ausbau dezentraler Erzeu-                     erreichen. Vattenfall profitiert von der Kli-               des alten Braunkohlekraftwerks wollte der

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TITEL
Konzern mitten in der Stadt ein neues Stein-                                                           durchschnittlichen Kosten variieren geringfü-
                                                    Wärmecontracting
kohlekraftwerk bauen. Der Widerstand der                                                               gig entsprechend der Gebäudegröße, bei ei-
Berliner Bevölkerung führte zur Änderung der        Immer mehr Firmen bieten Wärmecontracting          ner Gesamtfläche von 1.000 qm gelten Beträ-
Pläne. In Klingenberg entstehen nun ein Gas-        an, in Berlin sind derzeit etwa zehn Anbieter      ge ab 16,60 Euro/qm als zu hoch. Nach Erhe-
und Dampfturbinenkraftwerk sowie ein Bio-           am Markt, darunter Vattenfall, Gasag und           bungen des Verbands Berlin-Brandenbur-
masseheizkraftwerk. Ebenfalls ein Biomasse-         Lichtblick (siehe auch nachfolgende Beiträge).     gischer Wohnungsunternehmen (BBU) wurde
heizwerk soll ab Mitte 2013 das Märkische           Beim Wärmecontracting gehört die Heizungs-         Fernwärme in Berlin im vergangenen Jahr 7%
Viertel mit Wärme beliefern. Doch auch die          anlage im Keller nicht mehr dem Hauseigen-         teurer, was im bundesweiten Schnitt liegt,
Verfeuerung von Biomasse muss nicht unbe-           tümer, sondern einer externen Firma, die           während die Erdgaspreise mit 10% in Berlin
dingt nachhaltig und klimafreundlich sein. Da       dann für die Bereitstellung der Wärme verant-      um das Doppelte des Bundesdurchschnitts
regional nicht genügend Holz verfügbar war,         wortlich ist.                                      stiegen. Der bundesweite Preisanstieg beim
plante Vattenfall zunächst den Import von                                                              Heizöl betrug dagegen 24,5%.
Holzchips aus dem afrikanischen Liberia. Die        Es gibt unterschiedliche Varianten des Contrac-
                                                                                                       Obwohl die Fernwärme eigentlich eine effizi-
Pläne wurden von verschiedenen Organisati-          tings, am häufigsten dürfte wohl sein, dass der
                                                                                                       ente Heizungsart ist, besteht die Gefahr, dass
onen scharf kritisiert, zum einen aufgrund des      Contractor eine neue Heizungsanlage oder ein
                                                                                                       die Anbieter aufgrund ihrer regionalen Mono-
langen Transportwegs und zum anderen auf-           Blockheizkraftwerk einbaut und dann be-
                                                                                                       polstellung überhöhte Preise fordern. So er-
grund der ungünstigen Vertragsbedingungen           treibt. Für Stromanbieter ist der Einbau von       mittelt das Bundeskartellamt nach Informati-
für die liberianischen Bauern. Im Mai erklärte      Blockheizkraftwerken attraktiv, da sie nach-       onen der Stiftung Warentest gegen die Betrei-
Vattenfall schließlich in einer Pressemitteilung    weisen müssen, möglichst viel Strom in Kraft-      ber von elf Fernwärmenetzen. Die Ermitt-
seinen Ausstieg: „Der wesentliche Grund für         Wärme-Kopplung zu erzeugen.                        lungen beziehen sich auf die Jahre 2007 und
diese Entscheidung liegt darin, dass die Erwar-                                                        2008, in diesem Zeitraum lagen die Fernwär-
                                                    Eine andere Variante des Contractings ist, dass
tungen an Mengen und Preise der dort er-                                                               mepreise in einem weiten Spektrum zwischen
                                                    ein externer Betreiber den Betrieb einer be-
zeugten Holzhackschnitzel nicht erfüllt wer-                                                           4 und 18 Cent pro Kilowattstunde. Die Berliner
                                                    stehenden Anlage übernimmt. Hier besteht die
den konnten.“ Vattenfall plant aber weiter-                                                            Preise befanden sich dabei eher im unteren
hin, Holz auf internationalen Märkten einzu-        Gefahr, dass den Mieter/innen Kosten doppelt
                                                                                                       Bereich des Spektrums. Weiterhin will das
kaufen, und verweist dabei auf eine mit dem         berechnet werden. „Der Wärmepreis enthält
                                                                                                       Bundeskartellamt die Preisentwicklung von
Land Berlin geschlossene Nachhaltigkeitsver-        Reparatur- und Wartungskosten, die eigent-
                                                                                                       2009 bis 2011 überprüfen.
einbarung.                                          lich Vermietersache sind. Der Contractor
                                                    müsste daher einen Teil herausrechnen“, er-
                                                    klärt Birgit Holfert, Energiereferentin beim         Bessere Werte für Energieausweis
   Kosten regional sehr verschieden                 Bundesverband der Verbraucherzentralen.                      durch Fernwärme
Mieter/innen haben weder einen Einfluss             Wenn der Wärmepreis mit der Umstellung auf         Für Hauseigentümer ist Fernwärme attraktiv,
darauf, was Vattenfall in seinen Kraftwerken        Contracting stark steigt, sollte daher auf jeden   weil sie bestimmte Anforderungen der Ener-
verfeuert, noch, ob sie mit Fernwärme versorgt      Fall Einsicht in die Unterlagen verlangt und       gieeinsparverordnung erfüllt. Gebäude, die
werden. Wenn sich Hauseigentümer für einen          eine Beratungsstelle aufgesucht werden.            verkauft, neu vermietet oder verpachtet wer-
Anschluss ans Fernwärmenetz entscheiden,                                                               den, benötigen seit 2009 einen Energieaus-
gibt es für Mieter/innen keine Möglichkeit          Nach (noch) geltendem Mietrecht müssen
                                                                                                       weis. Gebäudeeigentümer können durch die
dagegen vorzugehen, selbst wenn in der ei-          Mieter/innen dem Wärmecontracting nicht in
                                                                                                       Nutzung von Fernwärme vom Nachweis des
genen Wohnung bereits eine Gasetagenhei-            jedem Fall zustimmen, zumindest nicht, wenn        Primärenergiebedarfs befreit werden. Voraus-
zung vorhanden ist. Am 24. September 2008           eine bestehende Heizungsanlage auf Contrac-        setzung ist, dass die Fernwärme zu über 70%
entschied der Bundesgerichtshof (AZ: VIII ZR        ting umgestellt wird. Mit der Änderung des         in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wird. In
275/07), dass es sich beim Anschluss an das         Mietrechts will die Bundesregierung allerdings     Berlin liegt der Kraft-Wärme-Kopplung-Anteil
aus Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung ge-            auch das Contracting erleichtern. Vermieter        nach Angaben von Vattenfall bei über 90%.
speiste Fernwärmenetz (siehe unten) um eine         sollen die Kosten der Wärmelieferung eines         Für die Anforderung an die Dämmung der
zu duldende Energiesparmaßnahme handelt.            externen Lieferanten als Betriebskosten um-        Gebäude ist außerdem der Primärenergiefak-
Da die Fernheizung teurer als Erdgas ist, sind      legen können, wenn eine neue Heizungsanla-         tor der jeweiligen Heizungsart wichtig. Für die
diese Mieter/innen dann in der Regel mit            ge eingebaut wird, die Wärme aus einem             Fernwärme von Vattenfall gilt ein sehr nied-
höheren Heizkosten konfrontiert. Besonders          Wärmenetz bezogen wird oder das Contrac-           riger Primärenergiefaktor von 0,56. Bundes-
hoch fallen die Kosten aus, wenn sich der Ei-                                                          weit gilt für Fernwärme aus Kraft-Wärme-
                                                    ting zu einer Effizienzsteigerung der Hei-
gentümer verkalkuliert und eine zu große                                                               Kopplung sonst pauschal ein Primärener-
                                                    zungsanlage führt. Eine Umstellung auf Wär-
Wärmemenge bestellt.                                                                                   giefaktor von 0,7 und für gas- und ölbeheizte
                                                    mecontracting müssen Vermieter drei Monate
Sowohl im Vergleich zu anderen Fernwärme-           vorher ankündigen. Genauere Einzelheiten zu
                                                                                                       Gebäude 1,1 bis 1,3. Aufgrund des niedrigen
netzen im Bundesgebiet als auch im Vergleich                                                           Primärenergiefaktors für Fernwärme von Vat-
                                                    den Wärmelieferverträgen sind im Gesetzes-
mit anderen Heizungsarten ist die Fernwärme                                                            tenfall können Eigentümer weniger umfang-
                                                    entwurf noch nicht geregelt. Die Bundesregie-
in Berlin aber in der Regel noch relativ günstig.                                                      reiche Maßnahmen an der Gebäudehülle
                                                    rung wird ermächtigt, durch Rechtsverord-
Laut bundesweitem Heizspiegel 2012 lagen                                                               vornehmen und dennoch gute Werte für den
im Abrechnungsjahr die mittleren Kosten für         nung ohne Zustimmung des Bundesrates               Energieausweis erzielen. Einen direkten Rück-
Fernwärme zwischen 7,10 und 12,40 Euro/             Vorschriften für Wärmelieferverträge zu er-        schluss auf die zu erwartenden Heizkosten
qm und Jahr inklusive Warmwasser. Diese             lassen. (jb)                                       lassen diese Energieausweise nicht zu.

ME 357 / Dezember 2012                                                                                                                           11
TITEL
Extrem hohe Heizkosten
                                                                                                         Verfügung und betreibt diese. Der Eigentümer
                                                                                                         spart so die Ausgaben für die Anschaffung der
                                                                                                         Heizung. Da der Contractor auch den Betrieb

durch Contracting
                                                                                                         der Heizung übernimmt, muss sich der Eigen-
                                                                                                         tümer darum nicht mehr kümmern, beispiels-
                                                                                                         weise bei einem Heizungsausfall an Weih-
                                                                                                         nachten. Auch die Instandhaltung wird meist
Mieter/innen in der Glienicker Straße 49 in Berlin                                                       mit übernommen. Geworben wird damit, dass
                                                                                                         der Dienstleister immer die neueste Technik
zahlen fast doppelt so viel wie der Durchschnitt                                                         zur Verfügung stellt und dadurch die Kosten
                                                                                                         für die Bewohner/innen sinken würden. Die
                                                                                                         Idee des Contractings ist grundsätzlich gut: So
Götz Autenrieth                                                                                          können alte Heizungsanlagen gegen neue,
                                                                                                         beispielsweise ein Blockheizkraftwerk (siehe
Susanne Kreimer* ist Mieterin bei der Prelios (früher Pirelli RE). Ihre Betriebskosten-                  Seite 13), ausgetauscht werden. Vermieter, die
abrechnung für das Jahr 2010 wies eine sehr hohe Nachzahlung aus. Bei der Über-                          sonst durch das sogenannte „Eigentümer-
prüfung fielen die extrem hohen Heiz- und Warmwasserkosten auf. Die Ausgaben für                         Nutzer-Dilemma“ (Eigentümer investieren in
die Fernwärme betrugen fast das Doppelte des Berliner Durchschnitts.                                     eine sparsame Heizung und Mieter/innen
                                                                                                         profitieren vom gesunkenen Verbrauch) wenig
                                                                                                         von der Erneuerung der Technik haben, wer-
Die Kosten für Fernwärme sind in den meisten                                                             den so eher bewegt, umwelt- und ressourcen-
Abrechnungen etwa gleich und in Berlin mit          Götz Autenrieth ist Fachmann für Energie,
                                                                                                         schonende Technik einzusetzen.
rund 70 bis 80 Euro/MWh deutlich günstiger          Mängel und Betriebskosten in Gebäuden,
                                                    Alt-Moabit 124, 10557 Berlin		                       Allerdings handelt es sich bei einer Fernwär-
als in anderen Städten. Die Mieter/innen der
                                                                                                         meübergabestation – wie im Haus Glienicker
Glienicker Straße 49 im Bezirk Treptow-Köpe-        www.goetzautenrieth.de
                                                                                                         Straße 49 – nur um ein Gerät zur Verteilung,
nick aber müssen 129 Euro/MWh dafür be-
                                                                                                         nicht zur Produktion der Wärme. Somit sind
zahlen. Die Kosten für Heizung und Warmwas-
                                                                                                         Einsparungen nur in sehr geringem Umfang
ser betragen damit 2,48 Euro/qm und Monat
                                                                                                         möglich. Das ist in der Heizkostenabrechnung
– der Durchschnitt liegt laut Berliner Heizkos-
                                                                                                         dann auch zu erkennen: Für Heizung und
tenspiegel etwa bei der Hälfte. Die Kosten für
                                                                                                         Warmwasser werden in der Glienicker Straße
Ablesen und Abrechnung durch den Mess-
                                                                                                         49, einem wärmegedämmten Plattenbau,
dienst ares e-count betragen 1,20 Euro/qm
                                                                                                         rund 150 kWh/qm pro Jahr verbraucht, was
und Jahr. Eine Folge des sehr teuren Energie-
                                                                                                         etwa einem ungedämmtem Altbau entspricht.
bezugs ist ein immenser Preis für Warmwasser.
                                                                                                         Zum Vergleich: Neu gebaute Häuser haben
Hier werden inklusive Kaltwasseranteil 17,47
                                                                                                         meist einen Verbrauch unter 50 kWh pro qm
Euro/cbm berechnet. In den meisten Abrech-
                                                                                                         und Jahr, also ein Drittel des Verbrauchs des
nungen werden dagegen nur rund 10 Euro/
                                                                                                         Hauses Glienicker Straße 49.
cbm verlangt.
Warum Prelios die Fernwärme derart teuer
einkauft, ließ sich bisher nicht abschließend                                                                              Was tun?
ermitteln. Trotz mehrmaliger Aufforderung an                                                             In Heizkostenabrechnungen können eine
Prelios erhielt die Mieterin statt des ver-                                                              Menge Fehler stecken. Um Überraschungen
langten Vertrags zur Energielieferung lediglich                                                          bei der Anmietung einer Wohnung zu vermei-
eine Rechnung – interessanterweise von ares                                                              den, ist es sinnvoll, sich von den Vormieter/
Energiekonzept GmbH. Die Wärme kommt                                                                     innen die letzte Abrechnung zeigen zu lassen
also von einem Energiedienstleistungsunter-                                                              oder vom Vermieter schriftlich die Bestätigung
nehmen und somit handelt es sich um einen                                                                einzuholen, dass die Vorauszahlungen ko-
Fall von Wärmecontracting. Solche Energie-                                                               stendeckend sind. Dann wissen Sie, mit wel-
dienstleistungsunternehmen können die Kos-                                                               chen Kosten Sie zukünftig zu rechnen haben.
ten für Mieter/innen deutlich ansteigen lassen.                                                          Wenn Sie unsicher sind, ob in Ihrer Abrech-
                                                                                                         nung alles korrekt ist, lassen Sie sich in einer
          Warum Contracting?                                                                             Beratungsstelle beraten.
Bei Wärmecontracting erwirbt der Eigentü-         Beim Wärmecontracting gehört die Heizungsanlage im
mer der Immobilie die Heizanlage – entweder       Keller nicht mehr dem Hauseigentümer, sondern einem    Bei der Berliner MieterGemeinschaft können Sie
                                                  Energiedienstleistungsunternehmen (Contractor). Der    ihre Betriebskostenabrechnung überprüfen lassen
den Heizkessel oder die Fernwärmeübergabe-
                                                  Contractor ist für den Betrieb und die Lieferung der   (siehe Seite 31). Außerdem finden Sie auf unserer
station – nicht selbst, sondern kauft Wärme                                                              Website zahlreiche Tipps und Infos zur Heiz- und
                                                  Energie verantwortlich. Wenn die Wärme wie in der
ein (siehe Seite 11). Dazu stellt der Energie-                                                           Warmwasserkostenabrechnung sowie einen Be-
                                                  Glienicker Straße 49 in Form von Fernwärme geliefert
dienstleister (Contractor) eine Anlage zur                                                               triebskostenrechner.
                                                  wird, stellt der Contractor eine Fernwärmeübergabe-
*) Name geändert.                                 station zur Verfügung. Foto: Ulrichulrich/Wikipedia    www.bmgev.de/betriebskosten
12                                                                                                                             ME 357 / Dezember 2012
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