Garten neben Polybahn "nicht schutzwürdig" - Lokalinfo AG
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83. Jahrgang Donnerstag, 8. November 2018 Nr. 45 GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch Garten neben Polybahn ZKB stellt Kabinen-Design «nicht schutzwürdig» und Ticketpreise vor ETH, Universität und che Treppe durch das Akademiker- Trotz Widerstand aus den ZKB rechnet allerdings mit einer haus und den Garten dahinter. Unge- Normal-Besetzung von 11 Passagie- Unispital sind der Treppe fähr derselbe Weg ist für den Polysteig betroffenen Quartieren: ren. Die 24 Personen seien eher an entlang der Polybahn vorgesehen, der zwischen 2020 und Das Seilbahnprojekt der ZKB einem Anlass wie dem Züri-Fäscht zu einen Tritt näher. 2025 realisiert werden soll. wird immer konkreter. erwarten, wie es am Rand der Veran- staltung hiess. Theoretisch wären die David Herter Ort der Ruhe und Entspannung 14 Franken pro reguläre Fahrt für Kabinen auf 48 Personen ausgelegt, Als möglicher Stolperstein steht den Erwachsene – diesen voraussichtli- was dann aber enge Verhältnisse wie Im Masterplan ist er drin und in vielen Plänen von Bund, Kanton und Stadt chen Preis hat die Zürcher Kantonal- in einem Ski-Gebiet bedeuten würde. weiteren Papieren zum Hochschulge- das Pärklein hinter dem Akademiker- bank (ZKB) für ihre Seilbahn von Ebenfalls vorgestellt wurde das biet Zürich-Zentrum auch: der neue haus im Weg. Es dient Studentinnen Wollishofen nach Riesbach über den Design der Masten, der Stationen so- Polysteig. Als Treppe oder Rolltreppe und Studenten als Ort der Ruhe und See festgelegt. An einer Medienkonfe- wie der Kabinen. Die Masten stehen soll er HB und Hochschulgebiet ver- Entspannung und ist im Inventar der renz sagte ZKB-CEO Martin Scholl, etwa 50 Meter vom Ufer entfernt und binden, entlang der «Wunschlinie der schutzwürdigen Objekte aufgeführt. dass das Angebot nicht zu günstig sind an ihrem höchsten Punkt 88 Me- Fussgänger», also auf direktem Weg. Ein Gutachten kommt nun zum sein dürfe, weil zu viele Passagiere ter hoch. Heute führt der direkte Fussweg Schluss, dass der Garten «nicht im wiederum Verkehrsprobleme mit sich Morgen Freitag beginnt die öffent- vom Central hinauf zu den Hochschu- gartendenkmalpflegerischen Sinn bringen würden. liche Auflage des Projekts. Ohne Re- Die Masten sind über 80 Meter hoch. len und zum Unispital entlang der Po- schutzwürdig ist». Die Eigentümer Die 18 Kabinen sollen maximal kurse wäre der Baubeginn im Herbst Die Höhe der Grossmünstertürme be- lybahn über eine öffentlich zugängli- teilen diese Einschätzung. Seite 5 24 Personen transportieren – die 2019 möglich. (pw.) Seite 11 trägt 64 Meter. Visualisierung: ZKB Liebfrauen Lora Licht Bildungspolitik ist in vielen europäischen Ländern zum Zank- Radio Lora ist und bleibt ein Exot: Seit 35 Jahren sendet Ra- 600 Kinder und Erwachsene sind am Samstagabend mit apfel geworden. Wie weiter? In einem Vortrag hat nun die dio Lora – zuerst aus dem Seefeld, heute aus dem Kreis 4 – Räbeliechtli durch Oberstrass gelaufen. Am traditionellen schwedische Sprachwissenschaftlerin Inger Enkvist im Pfar- in über 20 Sprachen. Der Sender wird derzeit mit einer Aus- Umzug nahm auch der Musikverein Harmonie Oberstrass reizentrum Liebfrauen Möglichkeiten aufgezeigt. Seite 5 stellung in der Roten Fabrik gefeiert. Seite 10 mit «Pauken und Trompeten» teil. Letzte Seite
2 Stadt Zürich Nr. 45 8. November 2018 NATUR Anstatt Familiengärten-Parzellen zu bewirtschaften, wird hier bald Eishockey gespielt. Bevor die Bagger auffahren, wurden Blindschleichen und Erdkröten ... Tierrettungsaktion auf Vulkan-Gartenareal Philippe Goeldlin hat sich auf Baubeginn des bei waren die Voraussetzungen nicht neuen Stadions optimal. «Wegen der grossen Trocken- dem Familiengarten-Areal der ZSC Lions. heit verkrochen sich beispielsweise Vulkan um bedrohte Tiere Dafür muss gut Blindschleichen, Erdkröten und Grün- gekümmert – mit Erfolg. die Hälfte der frösche tief in den Boden», sagt Goeld- Familiengärten lin auf Anfrage. Trotzdem war seine Lorenz Steinmann westlich des Rettungsaktion durchaus erfolgreich. Bahnhofs Zü- Philippe Goeldlin. Goeldlin brachte die gefundenen Wild- Das Familiengarten-Areal Vulkan bie- rich-Altstetten tiere in unberührte Naturgebiete, zum tet momentan einen Anblick, den weichen. Immerhin: Die ZSC Lions be- Beispiel nach Dietikon ins Natur- wohl nur Endzeit-Fans toll finden. Die teiligen sich mit bis zu 250 000 Fran- schutzgebiet Glanzenberg. Und die jahrelang liebevoll gepützelten Gärten ken an den Räumungskosten. Als Bau- anderen Wildtiere? «Waldmäuse, und Häuschen sind meist in einem beginn fürs neue Stadion ist der März Mauereidechsen und zum Teil auch jämmerlichen Zustand. Überwuchert, 2019 vorgesehen, momentan läuft Unken konnten sich zum Teil selber in eingestürzt, von Abfall übersät. Fast noch die Rekursfrist gegen die Baube- Sicherheit bringen, als vor einigen schon überstürzt scheint der eine oder willigung. Geradezu rührend ist in Wochen die Unruhe wegen dem Rück- andere Pächter sein Areal verlassen dieser Phase, wie sich der Naturschüt- bau begann», so Goeldlin. zu haben, ohne Rücksicht auf Verlus- zer Philippe Goeldlin um auf dem Are- Kontakt bei Arealräumungen: philippe. te. Grund ist im Prinzip der baldige al heimische Wildtiere kümmerte. Da- goeldlin@gmail.com ... sowie ein Siebenschläfer gerettet. Fotos: Lorenz Steinmann/ Philippe Goeldlin ANZEIGEN
AKTUELL Züriberg Nr. 45 8. November 2018 3 IN KÜRZE Kunstmarkt dauert nun zwei Tage AUF EIN WORT 50 Malerinnen, Illustrato- Gute Wasserqualität ren, Fotografinnen und Gra- Die Wasserqualität der Zürcher Seen und Flüsse sowie des fiker präsentieren am drit- Christina Brändli Grundwassers hat sich in den ten «Schau!Werk» im Kul- letzten Jahren weiter verbessert. turmarkt ihre Kunstwerke. Mein erster Gang, nachdem wir Dies zeigen umfassende Untersu- auf dem Flughafen in New York chungen des Amts für Abfall, unser Gepäck geschnappt haben, Dieses Jahr gibt es zwei Neuheiten: Wasser, Energie und Luft (Awel). geht zur Toilette. Ein Kultur- Die Ausstellung dauert auf Wunsch Mikroverunreinigungen durch schock. Ich mit meinen 180 Zenti- vieler Besucherinnen nun zwei Tage. Pflanzenschutzmittel und Medi- metern kann beinahe über die Und die Organisatoren, der Kultur- kamente stellen nach wie vor die Trennwände der Kabinen schau- markt und «n’importe quoi produkti- grösste Herausforderung für eine en. Ich bin froh, als ich die Toilette on» legen das Schwergewicht auf gute Wasserqualität dar. Bis 2035 verlassen kann, und rede mir ein, junge Künstlerinnen und Künstler. werden deshalb die grössten ARA dass ich meine künftigen Toilet- Ausserdem sind sie stolz darauf, mit einer zusätzlichen Reini- tenbesuche wieder ungestörter er- dass sie sogar ein Künstlerinnen-Kol- gungsstufe ausgestattet. ledigen kann. Was sich leider als lektiv von der Geriet-Rietveld-Kunst- schule in Amsterdam bei ihrem An- Wunschdenken herausstellen lass dabei haben. Die drei jungen wird. Modemarkt leidet Frauen, Renée Van Zadelhoff, Vica Unser Hotel liegt direkt am Times Square und damit an einem Allakhverdyan und Sofie Flint Bred- Der Schweizer Detailhandel be- Touristenmagnet. Für eine Woche holt kombinieren Fotografie, Storytel- findet sich per Ende September in New York gibt es meiner Mei- ling und Grafikdesign und präsentie- 2018 mit 0,3 Prozent im Plus ge- nung nach keinen besseren Ort. ren am «Schau!Werk» ihre erste ge- genüber den ersten drei Quarta- Sogar wenn man ohne einen Plan meinsame Publikation als Kollektiv. len 2017. Der Lebensmittelhan- ankommen würde, ist es unmög- del wuchs mit 1,1 Prozent stärker lich, nichts zu unternehmen. Da- als im Vorjahr, während der Eintritt bleibt gratis Insgesamt präsentieren am Freitag für sorgen die unzähligen Verkäu- Non-Food-Handel ein Minus von fer, die hinter jeder einzelnen und Samstag, 9. und 10. November, 1,4 Prozent hinnehmen musste. Strassenbiegung lauern. Angefan- rund 50 Malerinnen, Illustratoren, Eine Auswahl der Werke, die an Ausstellung gezeigt werden. Fotos: zvg. Insbesondere der Fashionmarkt Fotografinnen und Grafiker zweidi- litt überdurchschnittlich. Auf- mensionale Kunst zu einem bezahl- sein Handwerk präsentiert, hat seine trittspreis. Schliesslich soll Kunst al- grund der warmen Temperaturen wurde bedeutend weniger Beklei- baren Preis. Erneut trifft man viele Wurzeln in der Nachbarschaft. «Trotz len zugänglich sein.» (zw.) «Hahneburger» Künstlerinnen und Künstler aus den sehr tiefer Standplatz-Preise», so die dung eingekauft. Kreisen 2 und 3 an. Auch das «Street Organisatoren, «ist unser Kunstmarkt «Schau!Werk», Fr 9. Nov., 19 bis 22 Uhr, Sa 10. Nov., 13 bis 19 Uhr. Kulturmarkt, mit Chlorgeschmack Art.Limited Kollektiv», das mit Tapes immer noch der einzige ohne Ein- Aemtlerstr. 23. www.kulturmarkt.ch. gen mit den Ticketverkäufern für Tsunami-Opferhilfe AUS DEM GEMEINDERAT die Hop-on-, Hop-off-Busse. Die wittern einen Touristen schon von Ein starkes Erdbeben hatte am Weitem, und ehe man sich ver- 28. September auf der Insel Sula- sieht, hat man einen Plan mit der wesi in Indonesien eine Tsuna- mi-Welle ausgelöst, die ganze Ge- meinden im Distrikt Donggala Ja zum neuen Fussballstadion Busroute in der Hand. Da eine Tour mit den Doppeldeckerbussen In diesen Tagen verschwindet die verlangt hat. Es ist eine einmalige auf unserer To-do-Liste steht, hat zerstört hat. Die Stadt Zürich will schon der erste Verkäufer leichtes Stadt unter einer grauen Hochnebel- Chance für die Sportstadt Zürich und sich mit einem Beitrag von Spiel bei uns. Im Netz stand, dass decke und die Maroni-Stände haben verdient unsere Unterstützung. Einen 100 000 Franken an der Nothilfe- alle Touren in etwa das Gleiche ihre Arbeit aufgenommen: Untrügli- besseren Kompromiss wird es nicht aktion des Schweizerischen Ro- bieten, somit können wir ja nicht che Zeichen dafür, dass es Herbst ge- geben, und von einem Ja zum Ausbau ten Kreuzes beteiligen. viel falsch machen. Dass das nicht worden ist – nach dem scheinbar end- der Sportinfrastruktur profitieren alle los langen Jahrhundertsommer. Dass Sportarten. So könnten im Stadion ganz stimmt, stellen wir fest, als die Klimaerwärmung abrupt verlaufen Letzigrund neben dem legendären wir an einer Haltestelle den Bus Höhere Preise kann, weiss die Forschung schon län- ger. Ob die hohen Temperaturen im Leichtathletik-Meeting «Weltklasse Zürich» künftig mehr nationale und verlassen, um zu frühstücken. Als wir wieder einsteigen wollen, hat Der Zürcher Index der Konsu- sich schon eine lange Schlange ge- Sommer zusammen mit der noch an- regionale Wettkämpfe stattfinden und mentenpreise ist im Oktober ge- bildet. Dort warten wir und schau- dauernden Trockenheit unser Land in es gäbe mehr Trainingsmöglichkeiten genüber dem Vormonat um 0,2 klimatischer Hinsicht definitiv auf ein «Fairplay gilt auch beim für den Nachwuchs, die dringend be- en zu, wie ein Bus nach dem an- Prozent gestiegen und hat den bisher unerreichtes und erschrecken- neuen Fussballstadion, nötigt werden. Den Bau des neuen deren anhält und Passagiere aus- Stand von 101,8 Punkten erreicht und einlädt. Nur unsere Schlange (Basis Dezember 2015 = 100). des Niveau gebracht haben, werden über das die Zürcher Stadions ermöglicht die Credit Suisse wir erst rückblickend in einigen Jah- als privater Investor. Das entlastet die wird nicht kürzer, sondern länger. Die Jahresteuerung lag bei 1 Pro- Stimmbevölkerung Keiner der haltenden Busse gehört ren beurteilen können. Die Gefahr be- Investitionsrechnung der Stadt und zent. Hauptverantwortlich für steht, dass das Klimajahr 2018 zur am 25. November zu ermöglicht es ihr, sich auf die Unter- zu unserem Anbieter. den Anstieg des Preisniveaus wa- befinden hat.» Nach knapp sieben Tagen in neuen Normalität wird und ein Mene- stützung des Breitensports und die ren höhere Preise für Heizöl, Gas einer der vollsten, lautesten Städte tekel für die Zukunft darstellt. Förderung des Jugendsports zu kon- und Mäntel. Günstiger wurden der Welt ziehe ich Bilanz. Es ver- Zu den Profiteuren der langen stark Kollegialität und gegenseitige zentrieren. Aufgrund des Bevölke- Pauschalreisen und Salatgemüse. geht keine halbe Stunde, ohne das Schönwetterperiode gehören Veran- Rücksichtnahme unter Sporttreiben- rungswachstums sind künftig klar staltungen im Freien und Freizeitakti- den ausgeprägt sind, auch beim Brei- mehr Investitionen erforderlich, zum Gejaule einer Sirene. Dabei kann vitäten, darunter insbesondere der tensport. Fairness gilt als oberstes Beispiel für den Bau von Mehrfach- man den schrillen Ton nicht mit Lotteriefonds Sport. Gute Rahmenbedingungen für den Sport in der Stadt Zürich sind Prinzip – eine Schule für das Leben. Fairplay gilt auch beim neuen Sporthallen bei neuen Schulhäusern. Ein Ja zum Fussballstadion ist auch unseren Schweizer Sirenen ver- gleichen. Der Times Square ist ein Der Kanton Zürich nimmt an der etwas unwirklicher Ort. Umgeben aber nicht einfach eine Frage des Fussballstadion, über das die Zürcher richtig, weil die Credit Suisse ein «Fête des Vignerons» 2019 in Ve- von überdimensionalen Werbean- Wetters. Politische Zielsetzungen sind Stimmbevölkerung am 25. November Rückkaufsrecht für ihr ehemaliges vey teil und bereitet für den offi- zeigen und Musical-Plakaten be- wichtig: Was es braucht, sind weit- zu befinden hat. Sowohl als Gemein- Land besitzt, falls dort kein Stadion ziellen Zürcher Tag am 4. August gegnet man Cowboys in Unterho- sichtige und grosszügige Investitionen derat und Mitglied der gemeinderätli- gebaut würde. ein vielfältiges Programm vor. sen, Figuren aus der Sesamstrasse in die Sport-Infrastrukturen. In einer chen Sportgruppe wie auch als aktiver Simon Kaelin, Dafür hat der Regierungsrat aus und nackten Tatsachen genauso Stadt wie Zürich mit Menschen aus Sportler und Mitglied beim ASVZ un- Gemeinderat Grüne Partei 7+8 dem Lotteriefonds 500 000 Fran- wie Polizisten auf Pferden. Hun- verschiedensten Kulturen, Sozietäten terstütze ich das Projekt «Ensemble». ken freigegeben. Für elf andere gern ist ein Fremdwort. An jeder und Altersgruppen stellt der Sport ei- Es vermag Begeisterung zu wecken: In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» gemeinnützige Vorhaben wie Ecke findet man Hotdog-Verkäufer ne integrative Kraft dar, die nicht zu Das neue Fussballstadion ist nicht nur schreiben Volksvertreter aus den Kreisen Schweizer Vogelschutz, Stiftung 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im und viele andere Fast-Food-Stän- unterschätzen ist. Beim Sport sind alle ein ausgewogenes Projekt, bei dem Alpine Rettung, Verein Weltklasse Stadtparlament vertretenen Parteien be- de. Nur Pommes kennen die New gleich, und wer schon an einem sport- zusätzlich gemeinnütziger Wohnraum Zürich etc. hat er gleichzeitig Bei- kommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Yorker nicht. Dafür bin ich jetzt lichen Wettkampf teilgenommen hat, realisiert und das privat finanziert Die Schreibenden äussern im Beitrag ihre träge von knapp zwei Millionen süchtig nach einem ganz speziel- der weiss aus eigener Erfahrung, wie wird – so, wie es der Gemeinderat persönliche Meinung. Franken beschlossen. len Donut. ANZEIGEN Was bestimmt niemand ver- misst, ist das New Yorker «Hahne- Palliative Care burger». Der Chlorgeschmack in Nase und Mund macht einem klar, Um die Lücken in der Palliative- dass wir unser Trinkwasser hier Care-Versorgung der Stadt Zürich viel mehr schätzen sollten. Auch zu schliessen, bewilligt der Stadt- die öffentlichen Verkehrsmittel in rat 1,4 Millionen Franken. Sechs der Schweiz haben klar ihre Vor- Massnahmen sollen dazu beitra- züge. Sie verkehren oberirdisch. gen, die allgemeine und speziali- Neben der Tatsache, dass in den sierte Palliative-Care-Versorgung U-Bahnen in New York eine drü- und deren Zugänglichkeit effektiv ckende Hitze herrscht, zermürben und nachhaltig zu verbessern. die langen Fahrten unter der Erde das Gemüt.
B I L D U N G & VE R KE H R Züriberg Nr. 45 8. November 2018 5 Was man von Schwedens Schule lernen kann Nordische Länder gelten für viele Bildungspolitiker als Vorbild. Doch was macht Schweden in seiner Volks- schule anders? Die schwedi- sche Professorin Inger Enkvist informierte Interes- sierte in Zürich darüber. Rudolf Richner * Letzten Donnerstag hielt Professorin und Sprachwissenschafterin Inger Enkvist aus Schweden im Pfarreizen- trum Liebfrauen vor rund 40 Zuhö- renden, darunter Lehrer, Eltern und Grosseltern, einen spannenden Vor- trag über die Auswirkungen von 50 Jahren Bildungsreformen in Schwe- den auf Schule, Familie, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit Jahren fordert sie in Schweden eine bessere Qualität des Schulunterrichts. Buch über schwedische Schul- Sprachwissenschafterin Inger Enkvist (m.) während ihres Vortrags, Übersetzerin Ursula Cross Schlinkmeier (l.), Marianne Wüthrich, Moderatorin. F.: zvg. reform geschrieben In ihrem Buch über die schwedi- nehmen. Studien zeigen auch, dass das Kind die Muttersprache gründ- Lehrkräfte ihrer Freiheit und press- Weil der Stand der Kinder aus schen Schulreformen übt sie deutli- Kleinkinder, die von ihren Eltern und lich lernen, erst nachher kann es mit ten sie in ein zu enges pädagogisches verschiedenen Familienverhältnissen che Kritik. Inger Enkvist geht der Beziehungspersonen sprachlich ge- den Fremdsprachen darauf aufbau- Korsett. Gleichzeitig schaffte Schwe- und erst recht von fremdsprachigen Frage nach, wie verschiedene Länder fördert werden, indem sie viel mit ih- en. Besonders für die Integration von den Schritt für Schritt Sonderklassen Kindern im Zeitpunkt des Schulein- ihr Bildungssystem gestalten und was nen sprechen und ihnen Geschichten fremdsprachigen Kindern ist das eine ab und integrierte Schüler mit allen tritts sehr unterschiedlich ist, hat die Schweden von ihnen lernen kann. In vorlesen, im Alter von drei Jahren wichtige Voraussetzung. möglichen Problemen in Regelklas- Volksschule die Pflicht, einen intensi- ihrem Vortrag wies sie anhand ein- dreimal so viele Wörter kennen wie Die Ausführungen von Enkvist sen, ohne die Folgen zu bedenken. ven und durch die Lehrerin geführ- drücklicher internationaler Studien Kinder, mit denen man wenig zeigten deutlich, dass wir auch in Diese traten schliesslich in den letz- ten muttersprachlichen Unterricht für auf die Bedeutung der Muttersprache spricht. Dieser Rückstand gleicht sich der Schweiz die Studien zum Schul- ten Jahren zutage. Sowohl etablierte alle anzubieten, sodass der einzelne als Grundlage allen Lernens und un- bis zum Alter von zehn Jahren nicht erfolg ernst nehmen müssen. Nur Industrie- als auch Dienstleistungs- Schüler bis zum Ende der Schulzeit serer kulturellen Entwicklung hin. mehr aus, er vergrössert sich sogar. wenn die Erwachsenen, Eltern und unternehmen wanderten ins Ausland die Unterschiede kompensieren oder Ebenso wichtig erwies sich die Per- Das wirkt sich nach Inger Enkvists Lehrer, die Kinder aktiv in die Welt ab, weil sie keine geeigneten Arbeit- zumindest verringern kann. Dazu ge- sönlichkeit der Lehrer und wie sie Aussage auch auf den Erwerb von einführen und nicht nur «begleiten», nehmer mehr fanden. hören das regelmässige Schreiben mit ihren Schülern Beziehung auf- Frühfremdsprachen aus: Zuerst muss erhalten sie genug Rüstzeug für die von Diktaten und Aufsätzen und der Zukunft. Alle abholen, alle mitnehmen stetige Versuch, den Schülern das Le- Die Politik in Schweden hatte Un- Die Studien ergaben auch, dass man sen in der Freizeit näherzubringen. Verein «Starke Volksschule Zürich» summen von Geld investiert, die aber von einem Text über 90 Prozent der Diese grundlegende Aufgabe der Der Verein «Starke Volksschule Zü- chen. Zudem gibt der Verein einen nicht den gewünschten Effekt zur Wörter inklusive Schlüsselwörter und Volksschule wird heute grob vernach- rich» ist aus dem Komitee «Lehr- Newsletter heraus und organisiert Folge hatten. Schwedens Schüler auch ihre Bedeutung kennen muss, lässigt: Wer zu Hause nicht gefördert plan vors Volk» hervorgegangen. Er Veranstaltungen. Er beobachtet die schnitten nämlich im internationalen um den Inhalt des Textes richtig ver- wird, lernt über die ganze Schulzeit setzt sich zum Ziel, die Meinungs- Schulreformen und die Umsetzung Vergleich immer schlechter ab – und stehen zu können. Das erklärt, war- hinweg Lesen und Schreiben der vielfalt im Bildungsbereich zu för- des neuen Lehrplans kritisch und zwar auch in den eigentlichen Kern- um viele Kinder und Jugendliche Muttersprache nur sehr mangelhaft. dern und damit eine differenzierte setzt sich für eine gute Schulbil- kompetenzen Lesen, Mathematik und nicht gerne Bücher lesen, da ihr öffentliche Diskussion zu ermögli- dung ein. (zb.) Naturwissenschaften. Der Grund: Die Wortschatz zu klein ist und sie den * Rudolf Richner ist Mitglied im Verein Reformen beraubten Schulen und Inhalt nicht richtig verstehen. «Starke Volksschule Zürich». Garten steht Rolltreppe nicht im Weg Der Augustinusverein geht «Bis dahin hat das Gutachten keine Folgen.» nicht gegen ein Gutachten Der Augustinusverein plane nicht, der Denkmalpflege vor. Was gegen das Gutachten vorzugehen, sagt Bund, Kanton und Stadt in Hiestand vom Aki. Der ehemals zum Areal der Seifenfabrik Steinfeld gehö- seinem Garten planen, weiss rende Garten sei nicht speziell gepflegt aber auch er nicht genau. worden, werde aber als Ausgleichsflä- che und Oase sehr geschätzt. Das Gut- David Herter achten betrachtet Hiestand als Teil von «allgemeinen Sondierungen rund Zwei Wege haben Bund, Kanton und um das Projekt Polysteig». Stadt durch den Garten hinter dem Akademikerhaus am Hirschengraben Erster Entscheid im Januar gezeichnet. Einerseits den Polysteig, Auf den zweiten durch den Garten eine Treppe oder Rolltreppe hinauf des Akademikerhauses gezeichneten zur ETH und in Richtung Universi- Weg, die sogenannte Querspange tätsspital. Andererseits einen Quer- wurde Hiestand bisher von keiner In- spange genannten Weg vom Polysteig stitution angesprochen. Der Weg ist hinüber Richtung Universität. vorgesehen, um vom Central her Beide Wege sind Teil des grossen nicht nur die ETH besser zu er- Plans, viel mehr Personen aus dem schliessen, sondern auch die Univer- Stadtzentrum hinauf ins Hochschul- sität. Wie für den Polysteig ist auch gebiet führen zu können. Und beide die Realisierung der Polyspange für Wege führen über ein Grundstück, Zwischen Polybahn (links) und Akademikerhaus sehen Pläne den Bau einer Treppe hinauf zur ETH vor. Foto: dh Mitte der 2020er-Jahre vorgesehen. das wie das Akademikerhaus dem Die an der Gebietsplanung Hoch- Augustinusverein gehört. In diesem Hiestand. Der Jesuit leitet die Hoch- sen aus der Mensa an die kleinen nem Weg oder einer Rolltreppe pa- schulgebiet Zürich Zentrum Beteilig- Haus bietet die katholische Hoch- schulgemeinde und ist Seelsorger. In Tischlein unter den grossen Bäumen. rallel zur Polybahn», sagt Bonderer. ten prüften für die Verbindung des schulgemeinde (Aki) Seelsorge für Absprache mit dem Augustinusverein Anlass für das Gutachten zum Das Gutachten der Stadt Zürich Stadtzentrums mit dem Hochschulge- Studentinnen und Studenten an, habe die ETH bei Grün Stadt Zürich Aki-Garten sei die Erschliessung des kommt zum Schluss, «das Baumgefü- biet viele Varianten, heisst es bei der führt Veranstaltungen durch wie ein ein Gutachten in Auftrag gegeben, Hochschulgebiets, bestätigt Dominik ge» hinter dem Aki sei zu «erhalten Baudirektion. Darunter Fusswege, Resteessen und vermietet Räume. um die Schützwürdigkeit des Gartens Bonderer, Leiter Kommunikation der und zu entwickeln», der Garten ins- Treppen, Rolltreppen und Lifte. Über abklären zu lassen, sagt Hiestand. kantonalen Baudirektion, bei der alle gesamt aber nicht schutzwürdig im Entscheide würden die Direktbetrof- Freiluftmensa unter Bäumen Der Garten, eigentlich ein kleiner Fäden in Sachen Gebietsplanung Sinn eines Gartendenkmals. Das Gut- fene zuerst informiert. «Ich gehe da- Der Augustinusverein sei von der Park, dient heute nicht bloss Studen- Hochschulgebiet Zürich Zentrum zu- achten werde eine der Grundlagen von aus, dass bis im Januar 2019 ETH hinsichtlich möglicher Varianten tinnen und Studenten als Ort der Ru- sammenlaufen. «Wie öffentlich be- sein, wenn über die Varianten zur feststeht, welche Varianten vertieft für den Polysteig mehrfach kontak- he und Entspannung. Im Sommer kannt, werden verschiedene Varian- Erschliessung des Hochschulgebiets untersucht werden», sagt Bonderer. tiert worden, sagt Pater Franz-Xaver zieht es viele von ihnen mit dem Es- ten geprüft, unter anderem mit ei- entschieden werde, sagt Bonderer. Ein Entscheid dürfte 2019 fallen.
6 Züriberg Nr. 45 8. November 2018 VE R M I S C H TE S Spiel der wenigen Chancen Kunstvoller November Nächste Woche öffnet Der FC Seefeld wollte das Haus zum Ehrenberg sich weiter an der Spitze seine Tore. Das Künstler- festsetzen. Dafür waren Team des Lyceum Clubs im Duell gegen den Stadt- Zürich zeigt sein kollektives rivalen FC Red Star aller- Werk. dings Punkte nötig. Tobias Stepinski Theo Phon Es ist wieder so weit. Der Lyceum Club Zürich lädt zu den alljährlichen Nach fast der Hälfte der Spielzeit ent- November-Kunsttagen ein und zeigt November-Kunsttage 2018. Foto: zvg. wickelt sich ein enger Spitzenkampf sein künstlerisches Schaffen. Über der fünf stärksten Teams in der 2. Li- Monate hinweg haben Zürcher und soziale Fragen engagieren. Sein ga Regional Gruppe 1. Und der FC Künstlerinnen gleichzeitig individu- Zweck ist, auf anspruchsvollem Ni- Seefeld spielt zur Freude der grossen ell und unabhängig voneinander veau kulturelle Veranstaltungen zu Anhängerschaft mit seinem jungen künstlerisch gearbeitet. Ergebnis ist organisieren und junge Talente zu Team frech ganz vorne mit. So be- Kaum ein Durchkommen: FCS-Spieler Guido Bischofberger im Zweikampf. ein kollektives Werk, dass sich fördern. Der Pflege von Verständnis suchte die 1. Mannschaft des FC See- durch eine grosse und ideenreiche und Freundschaft wird grosses Ge- feld am Sonntag das im Mittelfeld vorbeisegelte, war somit die einzige Vorstoss über die Flanke. Sein geziel- Vielfalt auszeichnet. Bei der Vernis- wicht beigemessen. platzierte zweite Team des FC Red nennenswerte Chance der ersten 20 ter Abschluss ins nahe Eck konnte sage wird die Kunstvermittlerin Star Zürich auf der Allmend mit kla- Minuten. Den besten Abschluss der der Red-Star-Goalie jedoch ins Out Christina Enderli-Fässler Kunstinte- Vernissage: 12. Nov., 16.30–20.00 Uhr rem Ziel: Drei Punkte mussten her. Hausherren durch Sven Vonderlinn ablenken. ressierte durch den Abend führen. 13.–16. Nov., 16.00–19.00 Uhr 17.–18. Nov., 11.00–15.00 Uhr entschärfte Seefeld Hüter Luca Cede- Die Offensivbemühungen der See- Der Lyceum Club ist ein Zusam- Lyceum Club Zürich, Kunstraum zum Riesbächler kamen nie ins Spiel no in dem er aus seinem Kasten eilte felder öffnete nun auch Räume für menschluss von Frauen, die sich für Ehrenberg, Rämistrasse 26, 8001 Zürich. Vielleicht war es dieser Erwartungs- und den Schussversuch mit hervorra- die Gegner. Ein Ballverlust der Gäste literarische, musische, künstlerische Ein Besuch der Ausstellung ist gratis. druck, der dem Spiel der Riesbächler gendem Reflex entschärfte. in der 65. Minute und ein schnell die übliche Eleganz und Spielfreude über den linken Flügel vorgetragener nahm. Sicherlich hat die taktisch gut Penalty führte Red Star Konter mit tollem Abschluss durch AUS DEN PARTEIEN aufgestellte Red-Star-Truppe ihren auf die Siegerstrasse Max Wehrli brachten das Heimteam Teil zu einem über lange Zeit zähen Es war keine Überraschung, dass das 2:0 in Führung. Der FC Seefeld such- Spiel beigetragen. Beide Teams neu- erste Tor der Partie in der 35. Minute te in der Folge mit Vehemenz den GLP 7+8 zieht in Wahlkampf tralisierten sich im Mittelfeld und durch einen Penalty markiert wurde. Anschlusstreffer, der aber einfach versuchten immer wieder, ihre Spit- Die sonst solid organisierte Seefeld nicht gelingen wollte. Die grünliberale Kreispartei 7+8 lud zen steil aus der hart umkämpften Verteidigung foulte den bis dahin un- Da auch der Leader Lachen/Al- auf den 1. November 2018 zu einer Mittelzone zu lancieren, ohne dass es glücklich agierenden Flügel Caurua tendorf am Sonntag verlor, gehen die ausserordentlichen Mitgliederver- zu nennenswerten Abschlussszenen Nogueira ohne zwingende Notwen- Riesbächler als Tabellendritter ins sammlung im Mühlerama in der kam. digkeit, und Marco Schmid erzielte letzte Spiel vor der Winterpause. Mit Mühle Tiefenbrunnen, um die Kan- Auch das frühe Stören der See- vom Punkt ohne Probleme das 1:0 einem Sieg auf der heimischen «Fes- tonsratsliste für die Wahlen am 24. felder in der gegnerischen Hälfte für die Heimmannschaft. tung Lengg» will die junge Truppe März 2019 zu verabschieden. Der führte nicht zum erhofften Erfolg. Ein Die Riesbächler kamen motiviert um das Trainerduo Mirzai/Kaufmann Parteivorstand freute sich, der Ver- eleganter Schlenzer von Guido Bi- aus der Kabine, und bereits nach we- auf einem Spitzenplatz überwintern. sammlung eine gut durchmischte und schofberger von der linken Straf- nigen Minuten lancierte der rechte ausgewogene Kandidatenliste zu prä- Saisonabschluss: Samstag, 10. November, raumgrenze, welcher am Torhüter, Aussenverteidiger Nino Scherrer die 17 Uhr auf der Sportanlage Lengg. FC sentieren, welche einstimmig ange- aber leider auch am rechten Pfosten Aufholjagd mit einem energischen Seefeld 1 – FC Stäfa 1 nommen wurde. Verlorenen Sitz zurückgewinnen Die Listenplätze wurden wie folgt AUS DEN PARTEIEN vergeben: 1. Corina Gredig, Gemein- Publireportage derätin und designierte Co-Präsiden- Führt die Liste für die Kantonsrats- Die FDP sichert Arbeitsplätze – auch im Zeitalter der Digitalisierung tin der Grünliberalen des Kantons Zürich, 2. Nathalie Aeschbacher, Prä- wahlen an: Corina Gredig. Foto: zvg. Wie wird sich die Digitalisierung auf punkt. Gleichzei- sidentin der Kreispartei und Archi- den Arbeitsmarkt auswirken? Unzäh- tig dürfen aber tektin, 3. David Meier, Geograf, 4. wieder zurückzuholen. Getreu dem lige Untersuchungen wurden dazu die Schwächsten Nick Schwarz, Rechtsanwalt, 5. Julia Standort als ehemalige Brauerei und schon veröffentlicht. Wie schnell die- nicht durch die Guran, PR-Beraterin und 6. Ann-Ca- Mühle, fand die Versammlung einen se Entwicklung voranschreiten wird, Maschen fallen. therine Nabholz, Gemeinderätin und gemütlichen Ausklang bei Bier, beleg- darüber gehen die Meinungen aus- Deshalb braucht Dozentin. Erklärtes Ziel der Kreispar- ten Broten und angeregten Gesprä- einander. Einig ist man sich, dass es auch einen tei ist es, den vor vier Jahren verlo- chen. Nicolas Schwarz, Jobs verloren gehen, aber auch neue Bildungsschub. ren gegangenen Sitz im Kantonsrat GLP 7+8 entstehen. Und dass jene, die ihre Die 18 neuen Stelle verlieren, teils noch nicht über Professuren an die Kompetenzen verfügen, um die der Universität neu entstandenen Jobs wahrzuneh- Zürich im Be- men. Doch wie stellen wir politisch reich der Digita- die Weichen, wenn wir Menschen auf lisierung sind si- Jobs ausrichten müssen, von denen cher ein Schritt wir noch gar nicht wissen, dass es sie in die richtige geben wird, und wann es sie geben Richtung. Den ei- wird? gentlichen tech- Die beiden Spitzenkandidierenden der FDP 7+8 für die nischen Entwick- Kantonsratswahlen: Bettina Balmer (Kinderchirurgin) Politische Entscheide lungspfad kann und Marc Bourgeois (Internet-Unternehmer), beide bei komplexer Informationslage und soll die Poli- bisher. Foto: zvg. Nur zu oft werden «passende» Stu- tik aber nicht dien selektiv beigezogen, um politi- vorzeichnen. Selbst in «staatsnahen» men. Wer globale Entwicklungen lo- sche Forderungen zu untermauern. Bereichen wie E-Government oder kal ausbremst, und wer Denk- und Doch wenn es schon Fachpersonen E-Health können wir nur umsetzen, Technologieverbote fordert, der ver- nicht möglich ist, einen verlässlichen was die Technologie ermöglicht. abreicht den Menschen zwar ein «Digitalisierungsfahrplan» aufzuzei- kurzfristig wirksames Beruhigungs- gen, so wäre es völlig vermessen, Liberale und soziale Rahmenbe- mittel – das Aufwachen danach wird wenn Politiker glauben würden, es dingungen als Königsweg aber umso schmerzhafter. Will die besser zu wissen und daraus dann In einem solchen Umfeld kann die Schweiz ihren Wohlstand erhalten, Mikroregulierungsvorschläge ablei- FDP ihre Stärken ausspielen: Mit un- brauchen wir einen Spitzenplatz bei ten. Die Politik ist in diesem Umfeld serer liberalen Grundhaltung üben der Digitalisierung! schlicht zu langsam. Zudem sind wir wir Zurückhaltung bei staatlichen Die sechs Kantonsratskandidie- Milizpolitiker, nicht Digitalisierungs- Eingriffen und glauben an die Leis- renden der FDP Zürich 7+8 sind her- spezialisten. tungsfähigkeit unserer Bürgerinnen, vorragend qualifiziert, breit aufge- Im Vordergrund müssen deshalb Bürger, Unternehmen und Institutio- stellt und stehen voll im Berufsleben. der Erhalt und die Weiterentwicklung nen. Konservative Besitzstandwah- Sie sind bereit, sich dieser Herausfor- geeigneter Rahmenbedingungen ste- rung bringt uns genauso wenig wei- derung zu stellen, und haben bei den hen. Wir brauchen weiterhin eine li- ter wie der unerschütterliche linke Neuwahlen am 24. März 2019 Ihr berale Gesetzgebung, die Raum für Glaube an einen Staat, der jedes De- Vertrauen verdient. Damit der Kan- Innovation, Eigenverantwortung und tail regeln, jedes Problem mit Geld ton Zürich weiterhin spitze bleibt. Selbstentfaltung lässt und damit glo- zuschütten und jedes private Risiko Bettina Balmer, bale Technologieunternehmen an- auffangen soll. Die Digitalisierung Kantonsrätin FDP 7+8 zieht. Der Flughafen ist dabei für un- weckt natürlich auch Ängste. Das ist Marc Bourgeois, seren Standort ein zentraler Plus- menschlich, darf uns aber nicht läh- Kantonsrat FDP 7+8
VE R M I S C H TE S Züriberg Nr. 45 8. November 2018 7 Orchesterverein spielt Mozart und Haydn 60 Mädchen zeigten Power im Dynamo Das Novemberkonzert des Orchester- Schweissen, tanzen, singen vereins Zürich (OVZ) findet heuer wieder in der St.-Anna-Kapelle statt. und Party feiern – und das Als markanter Auftakt erklingt die nur unter Frauen: 60 Girls Ouvertüre zur Oper «Ascanio in Al- aus dem Kanton Zürich ha- ba», die der 15-jährige Mozart 1771 während seiner zweiten Italienreise ben am Mädchenpowertag für die Hochzeit von Erzherzog Ferdi- im Jugendkulturhaus nand von Österreich mit der Prinzes- Dynamo teilgenommen. sin Maria Beatrice von Este geschrie- ben hat. Die Fortsetzung bildet sein 5. Karin Steiner Violinkonzert, das mit seinen gesang- lichen Partien und im letzten Satz mit Das Jugendkulturhaus Dynamo war einer burschikosen Einlage einen spe- am Samstag ganz in Frauenhänden. ziellen Platz unter Mozarts Werken 60 Mädchen aus dem ganzen Kanton dieser Gattung einnimmt. Zürich waren angereist, um gemein- Hip-Hop und Dancehall – das Tanzen war besonders gefragt. Fotos: kst. Hier wird gemeinsam gesungen. sam einen ungezwungenen Tag zu Namhafter Dirigent und Solist erleben. Am Nachmittag wurden Mit Dmitry Mishelovich, 1. stv. Kon- zahlreiche Workshops angeboten, für zertmeister des Sinfonieorchesters St. die sich die Mädchen zwischen 11 Gallen, konnte der OVZ einen ausge- und 18 Jahren vorgängig anmelden zeichneten Solisten verpflichten. konnten. Im Saal im Obersten Ge- Den zweiten Teil des Konzertes schoss gab es Hip-Hop- und Dance- bildet die bekannte Sinfonie Nr. 94 hall-Unterricht bei einer professionel- mit dem Paukenschlag, die Haydn len Tänzerin, in anderen Räumen während seiner ersten Londoner Rei- wurde Theater gespielt und gesun- se komponiert hat. Ihr englischer Na- gen, andere Mädchen wiederum mix- me lautet «Surprise», und überra- ten alkoholfreie Getränke, schweiss- schen lassen darf man sich nicht nur ten in der Metallwerkstatt Schilder vom Fortissimo im 2. Satz, an dem mit ihren Namen oder drehten mit übrigens nicht bloss die Pauke betei- Tricks kleine Actionszenen. ligt ist, sondern auch von den kompo- sitorischen Feinheiten, mit denen die- Alles beruht auf Freiwilligkeit ses Werk ausgestattet ist. Es dirigiert Der Mädchenpowertag wird seit vielen Gabriel Estarellas Pascual, seit 2014 Jahren von Jugendarbeiterinnen des Einige Mädchen schweissen ihren Namen aus Metall. Die Theatergruppe übt Improvisation. künstlerischer Leiter des OVZ. Für Kantons Zürich organisiert. Sie bieten seine Erfolge mit dem Jugendorches- damit einen geschützten Rahmen, in dass Mädchen gemischtgeschlechtliche bewusstsein stärken. Die Gruppe «Get sie einstudiert hatten. «Aber niemand ter Thurgau wurde er 2013 mit dem dem sich die jungen Frauen unge- Räume und Angebote allgemein weni- on Stage» befasste sich mit der Organi- wird gezwungen, öffentlich aufzutre- Kulturförderpreis des Kantons Thur- zwungen bewegen und sich mit mäd- ger nutzen als Jungen. In mädchen- sation der Party und des Abendpro- ten», sagt Latifah Mudassar, die zum gau ausgezeichnet. (rhö.) chenrelevanten Themen befassen kön- spezifischen Angeboten fühlen sie sich gramms. Eine ihrer Aufgaben war es, Team gehörte. «Freiwilligkeit steht bei nen. Das Projekt Mädchenpowertag freier. Ziel ist es, dass die jungen Teil- die Teilnehmerinnen der Workshops uns an oberster Stelle.» Der Mädchen- Samstag, 10. Nov., 19.30 Uhr, St.-Anna- Kapelle, Zürich. Billettkasse ab 18.30 Uhr, entstand, weil Jugendarbeiterinnen nehmerinnen eigene Ressourcen ent- zur Mitgestaltung des Programms zu powertag ist gratis und wird über Karten zu 35.–/Legi 20.–, freie Platzwahl und Jugendarbeiter festgestellt hatten, decken und dadurch auch ihr Selbst- animieren. So konnten alle zeigen, was Spenden finanziert. ANZEIGEN ALLES, WAS RECHT IST Solaranlagen lohnen sich Solaranlage die Möglichkeit, gegen die Anlage Solarwärmeanlagen können für eine Anzeige zu erstatten und so ein Baubewilli- Warmwasser, zur Heizungsunter- gungsverfahren in Gang zu setzen. Sofern die stützung, für die Regeneration Behörde jedoch die im Meldeverfahren begut- achtete Anlage bereits seriös geprüft hat, hat von Erdwärmesonden oder gar zur der Eigentümer nicht zu befürchten, dass die solaren Kühlung genutzt werden. Anlage im Nachhinein demontiert werden muss. Wie bereits erwähnt, gibt es zum einfachen Bei Neu- und Umbauten sowie beim notwendi- Meldeverfahren natürlich Ausnahmen, bei wel- gen Ersatz von Heizungsanlagen sollte immer chen eine Solaranlage ein normales Baubewilli- die Installation von Sonnenkollektoren in Be- gungsverfahren zu durchlaufen hat, welches na- tracht gezogen werden. Auch immer in Betracht türlich länger dauert. Dies ist der Fall bei kanto- zu ziehen sind Photovoltaikanlagen, welche die nalen oder nationalen Natur- und Kulturdenk- Sonnenstrahlen direkt in elektrische Energie mälern, d.h. bei kantonal, regional oder natio- umwandeln und damit Strom liefern. Je nach nal geschützten oder inventarisierten Gebäuden Art der Baute rechnet sich eine solche Variante oder Ortsbildern oder in Schutzzonen wie Ge- sehr und der Beitrag an die Umwelt ist nicht zu wässer- oder Uferräumen. Ein ordentliches Bau- verkennen. Baurechtlich gesehen sind diese bei- bewilligungsverfahren ist notwendig, wenn das den Arten von Anlagen jedoch gleichzustellen, Gebäude in der Kernzone steht oder wenn es da ihr äusseres Erscheinungsbild sehr ähnlich ein kommunales Schutzobjekt ist, nicht aber ist und ihre Unterscheidung vor allem in der wenn es lediglich im Denkmalschutzinventar Technik liegt. aufgeführt ist. Auch wenn hier die Anforderun- Um Solaranlagen zu fördern, hat der Bund gen an die Gestaltung der Solaranlage grund- Vorschriften zur Gestaltung und zum Bewilli- sätzlich die gleichen sind, ist zu beachten, dass gungsverfahren erlassen. Damit müssen solche die schützenswerten Natur- oder Kulturdenkmä- Anlagen, wenn sie auf Dächern von Gebäuden ler durch die Solaranlage nicht wesentlich be- in der Bau- oder Landwirtschaftszone installiert einträchtigt werden dürfen. Eventuell müssen werden sollen und bestimmte Gestaltungsanfor- zusätzliche gestalterische Anforderungen erfüllt derungen erfüllen, nicht bewilligt werden, son- werden. Bei guter Planung ist auch eine bewilli- dern lediglich gemeldet. Dieser Grundsatz kennt gungspflichtige Solaranlage möglich, was sich natürlich Ausnahmen. Dennoch trifft dies für über die Jahre rechnet. Maja Saputelli die allermeisten Gebäude zu und ist damit eine enorme Erleichterung, auch hinsichtlich Pla- nung, Zeit und Kosten. Maja Saputelli Maja Saputelli ist Das Meldeverfahren Rechtsanwältin mit Beim Meldeverfahren wird vorab von einer eigener Anwalts- kompetenten Solarfirma geplant. Möglicherwei- kanzlei in Zürich. se sind informelle Vorabklärungen bei der zu- Sie berät Private, ständigen Behörde notwendig. Dann wird ein Firmen und Ge- Meldeformular eingereicht. Die Behörde über- meinden in allen Be- prüft, ob die Solaranlage nicht ausnahmsweise reichen des Bau- dem Baubewilligungsverfahren untersteht und rechts. Mehr Infos ob die Anlage den Gestaltungsanforderungen unter saputelli-bau- entspricht. Der Entscheid erfolgt innert 30 Ta- recht.ch. (zb.) gen, womit die Anlage schon bald gebaut wer- den kann. Nachbarn haben nach dem Bau der
8 Stadt Zürich Nr. 45 8. November 2018 Illuminarium im Innenhof des Landesmuseums Weihnachten wird dieses Jahr magisch Auch dieses Jahr taucht das Landesmuseum Zürich zur Weih- nachtszeit in besonderes Licht. Das 3D-Spektakel Illuminarium entführt die Besucherinnen und Besucher vom 15. November bis 30. Dezember in einen Lichterzirkus für alle Sinne. Pia Meier Nach dem gelungenen Premierenjahr 2017 kehren Yuki und ihre schrecklich-spektakulä- ren Freunde am 15. November zurück in die Schweiz. Mit im Gepäck: eine neue Show, ei- ne neue Spielstätte und jede Menge neue, wahnwitziger Lichter. Die Besucherinnen und Besucher erwartet wiederum eine be- zaubernde Winterwunderwelt aus Licht, Illu- mination, Illusion, Musik und Kulinarik. Eine Das Fabelwesen Yuki ist auch dieses Jahr im Innenhof des Landesmuseums zu sehen. Intergalaktische Reise. Fotos: zvg. fantastische Welt, die alle Sinne anspricht: Ein einzigartiges Lichtermeer im Innenhof mit Flöte, Trompete oder auch Schlagzeug Künstlerkollektivs Projektil entführt die Besu- Gäste auf ihre kulinarischen Kosten. Er- des Landesmuseums Zürich, magisches Ge- den Besucher zu betören. cher in diesem Jahr auf eine intergalaktische gänzt wird das vielfältige Angebot an den schichtenerzählen, leuchtende Zuckerwatten, Dirigentin Yuki, die einäugige, behaarte Zy- Weihnachtsreise. Yuki muss für das kommende zahlreichen zauberhaft dekorierten Hütten Glühwein, Konzerte von geheimnisvollen Fa- klopin, orchestriert in der Show mit ihren Weihnachtsfest die Hilfe ihrer schrecklich spek- und eine illuminierte und geheizte Bar mit belwesen und weitere verspielte Überra- Freunden Beat, Asi, Indi, Diva, Pom Pom, Rue- takulären Freunde aus dem ganzen Weltall und angesagten DJs durch ein transparentes schungen für Gross und Klein – inszeniert di & Ueli. Dieses Jahr führt die Reise bis hin zu jenem dahinter in Anspruch nehmen. Die An- Restaurant mit Platz für bis zu 300 Perso- durch Yuki und ihre fabelhaften Freunde. den Sternen und zurück: Yuki muss intergalak- wesenden werden unter anderem mit Tschai- nen, ein geheiztes Fondue-Pop-up. Weih- tische Hilfe auf weit entfernten Planeten holen, kowskis «Nussknacker» oder auch Enyas nachtsapéro, Licht-Dom mit Sofa-Lounges Intergalaktische Reise um Zürich das perfekte Weihnachtsfest zu kre- «Adeste Fidelis» auf eine knapp 30-minütige und Sitznischen, illuminierte Drinks und Spektakuläre Lichtinstallationen kreieren ei- denzen. Zwischen 17 und 22 Uhr findet zu je- Reise mitgenommen, die Jung und Alt gleicher- vieles mehr erwartet den Besucher bei die- ne zauberhafte Illusion und entführen den der halben Stunde das schrecklich-spektaku- massen begeistert. Das Illuminarium-Ticket er- sem modernen Weihnachtsfestival. Besucher in eine winterwunderliche 3D-Welt. lärste Konzert statt, welches Zürich je gesehen möglicht den Zugang zu weiteren verspielten Interaktive und immersive Kunstwerke, bei hat. Das Illuminarium-Ticket gewährt Eintritt Installationen. welchen der Gast nach eigenem Ermessen in die Fabelwelt im neuen Innenhof des Lan- Illuminarium: 15. November bis 30. Dezember, ge- den Fassaden des Innenhofs im Landesmuse- desmuseums Zürich: ein Ort zum Staunen, Ver- Viele kulinarische Highlights schlossen 24. und 25.12. Show: 17 bis 22 Uhr. Showdauer 25 Minuten. Anzahl Plätze limitiert. um Zürich neues Leben einhauchen kann. weilen und die Kraft und Magie des Lichts sel- Im vorderen und für alle Besucher jederzeit Eintritt Lichtshow: Erwachsene 13, Jugendliche 8, Animierte Fabelwesen, die aus den Fenstern ber zu entdecken. Die von Grund auf neu kon- frei zugänglichen Bereich des Innenhofs Kinder 5 Franken. Gastronomie offen bis 24 Uhr. des Landesmuseums steigen, um wahlweise zipierte 25-minütige 360°-Show des Zürcher des Landesmuseums Zürich kommen die Online-Reservation. Landesmuseum Zürich. Seit 1992: Nostalgisches, Silber, Glas, Kleinmöbel, Schmuck, Spielzeug, Porzellan, Schallplatten usw. Reisen mit Renaldo Moser Haushaltsauflösungen 11. 11. Grösstes EK-Center Italies 52.– Rosy’s Nostalgieladen 18. 11. Zusatzfahrt Markt Cannobio 48.– Asylstrasse 133, 8032 Zürich unterh. Klusplatz Wir fahren Sie an die schönsten Weihnachts- 044 381 17 53 – offen ab 11.00 – rosys@nostalgieladen.ch märkte in der CH, F, D, und A. 15.–16. Dez. Seefeld - Innsbruck HP 215.– inkl. Kuchen- u. Käsebüffet im 4* Hotel Seeblick Bestellen Sie unser Programm Weihnachtsmärkte, Silvester, Neujahrsfahrt mit Brunch Insel Mainau art station isabella lanz anders-carreisen.ch / 043 343 17 60 galerie für zeitgenössische kunst – Tischdecken, Placemats, Sideboard- Läufer – Handklöppel-Spitzendecken Weihnachtsverkauf – handgerollte Herren- und Damentaschentücher, Spitzenpochetten Mit Einblick in die Bereiche Arbeit, Tagesstätten und Betreutes Wohnen. Geniessen Sie im Restaurant Rauti, nebst feinen Mittagsmenüs, – Monogrammtücher, Tellerdeckeli selbst gemachte Kuchen und leckeres Gebäck. – Brokatdecken, Lavendel-Sachets usw. Samstag, 17. November 2018, 10 –16 Uhr SPITZENHAUS Werkstätte Rauti Rautistrasse 75 Bitte benutzen Sie den öffentlichen Verkehr: DE GIACOMI 8048 Zürich Bus 67, 78 oder 80 Torgasse 11, beim Bellevue Telefon 058 307 11 11 bis Rautistrasse 8001 Zürich Für eine unbehinderte tagesstaetten@stiftung-rgz.ch Bus 83 oder 89 Telefon 044 211 55 76 Entwicklung www.stiftung-rgz.ch bis Flurstrasse www.embroiderie.blogspot.com
SPORT Züriberg Nr. 45 8. November 2018 9 «Meine Familie ist meistens in der Halle» Auf Rückschläge reagiert sie mit Frustessen: Die 24-jährige Leimbacherin Martina Traber spielt Hand- ball in der höchsten Liga der Schweiz. Seit diesem Jahr ist die Tochter von alt Gemeinderat Christian Traber zudem im Kader der Nationalmannschaft. Stefanie Käser Martina Traber, Handball ist ja bekannt- lich ein grober Sport. Sind Sie grund- sätzlich eine Kampfsau? Nein, im Gegenteil (lacht). Handball ist eben nicht einfach rohe Gewalt, es geht um viel Taktik und Schnelligkeit. Aber klar, mal ein wenig «ellböglen» mache ich schon gerne, man muss ja schliesslich auch mal das Teufelchen raushängen lassen (grinst). Wie sind Sie zum Handball gekommen? Eigentlich schon ganz früh durch meine Eltern. Sie beide haben Hand- ball gespielt, meine jüngere Schwes- ter später auch. Ich war von klein auf oft an den Matches dabei und habe mit den anderen Kindern zugeschaut. Es hat mich bald gereizt, den Sport selber auch mal auszuprobieren. Wirklich gefallen hat es mir damals aber noch nicht. Dann hat es Ihnen erst später den Ärmel reingezogen? Ja. Mit elf habe ich es noch einmal versucht und da hat es mich plötzlich gepackt. Mit zwölf stieg ich dann be- Die Leimbacherin Martina Traber (links) spielt Handball beim LK Zug in der obersten Schweizer Liga. Foto: Markus Fleischli reits in den Leistungssport ein. Da bin ich irgendwie einfach reinge- Am Einzug sind wir ja leider knapp Grosseltern. Die kommen praktisch an seher gesetzt. ich vor allem mit Mentaltraining. Ich rutscht. Ich habe mich nie aktiv für vorbeigeschrammt, nach einem jedes Spiel. Meine Mutter spielt halte mir jeweils den linken Unter- den Leistungssport entschieden. erfolgreichen Start mit einem Dop- manchmal die Eingeschnappte und Sind Sie noch nervös vor Matches nach arm und konzentriere mich darauf. pelsieg gegen die Ukraine. Die EM meint, sie seien bei ihr damals bei so vielen Jahren im Handball-Business? Ich versuche, meine Gedanken posi- Wie muss man das verstehen? wäre schon cool gewesen. Im Hand- weitem nicht so oft im Zuschauerpub- Klar, das bin ich auch mit 24 Jahren tiv zu bündeln, und im Kopf alle gu- Man hat mich damals angefragt, ob ball ist die Europameisterschaft likum gewesen (schmunzelt). noch. Aber ich gehöre mittlerweile ten Würfe und Aktionen wieder ab- ich nicht die Sport-Sekundarschule stärker als die WM, da sich die gu- schon zu den Älteren im Team, das zurufen und nochmals durchzuge- machen wolle. Und ich habe gefun- ten Teams eigentlich fast alle in Was war der bisherige Höhepunkt Ihrer heisst, ich kann schon besser mit hen. Auch spezifische Wurfbilder den: Ja, wieso nicht? Europa befinden. Handball-Karriere? meiner Nervosität umgehen. Ich präge ich mir so nochmals gut ein. Da gibt es mehrere. Ganz speziell ist kümmere mich mehr um die Jünge- Hatten Sie je das Gefühl, eine spezielle Neben dem Training und der Arbeit, sicher immer der Schlusspfiff, wenn ren, die in der Vor-Spiel-Phase Unter- Abschliessend: Haben Sie eine Vorstel- Kindheit verbracht zu haben? man weiss, damit hat man den stützung brauchen. lung von Ihrer Zukunft? Klar, man wird im Leistungssport Meistertitel gewonnen. Das hat sich Nein, ich habe grundsätzlich nie ei- mehr gefördert. Als 12-Jährige hatte «Ganz speziell auch nach acht Titeln nicht Wenn Sie noch eine ruhige Minute für nen Plan. Ich spiele einfach so lange ich zwei- bis dreimal pro Woche Trai- ist sicher immer geändert. Oder mein allererstes Goal sich haben vor einem wichtigen Spiel, Handball, wie es mir Freude macht. ning. Verglichen mit zum Beispiel der Schlusspfiff.» in der obersten Liga. Gegen den wie bereiten Sie sich vor? Ich kann es auch nicht ausschliessen, Kunstturnen ist das Nichts. Aber ich Goalie zu jener Zeit: Manuela Neben gewissen Routineübungen und bei einem Angebot ins Ausland zu ge- hatte immer schon einen anderen Martina Traber Brütsch. Da ist mir die Brust schon einer kollektiven Videoanalyse vom hen oder später einmal Trainerin zu Bezug zum Wettbewerb. Auch habe angeschwollen. Gegnerteam vor dem Match arbeite werden. ich schon als Kind immer viel mit äl- bleibt da überhaupt noch Zeit für ande- teren Leuten zu tun gehabt, weshalb res – worauf müssen Sie verzichten? Welche Rückschläge haben Sie erlebt? ANZEIGEN ich sehr früh ein erwachsenes Mäd- Ich habe gelernt, in meiner wenigen Wenn etwas nicht läuft, bin ich die chen war. Freizeit nicht viel zu planen. So kann Pragmatische und suche einfach Seit diesem Jahr sind Sie in der A-Natio- ich spontan auch mal einen Abend für mich verbringen. Ansonsten ver- nach Lösungen. Bei mir hilft oft Men- taltraining. Aber viel deprimierter, Wie im Himmel! nalmannschaft der Frauen im Handball. bringe ich gerne Zeit mit Kollegin- als wenn ich einfach schlecht spiele, Fraumünster, 16. November, 19 Uhr Ihre ersten Länderspiele waren Quali- nen, gehe mit ihnen «lädelen» oder fikationsspiele für die EM . . . essen. Das Reisen kommt aber sicher zu kurz. Und wenn ich dann mal weg «Ich habe mich also bin, kann es halt auch sein, dass ich einen Tag mit Rimuss Zur Person spontan zurück oder, wie diesen und Chips vor den Martina Traber ist 24 Jahre alt. Sommer, die bereits gebuchte Reise Fernseher gesetzt.» Sie ist die Tochter von Christian absagen muss. Ich werde auch im- Traber, alt CVP-Gemeinderat in mer wieder geneckt, dass man mich Martina Traber den Wahlkreisen 1 und 2 nie im Ausgang sehen würde. Aber sowie Leimbacher Quartierver- wenn ich mal frei habe, hat das für einspräsident. Martina Traber ist mich einfach keine Priorität. bin ich, wenn wir miteinander als praktisch in der Handball-Halle Mannschaft nicht gut gespielt und aufgewachsen. Und Ihre Familie, kommt die nicht zu deshalb verloren haben. kurz? Heute spielt sie in der Spar Premium League, der höchsten Da ich durch sie in den Sport Hand- Wie reagieren Sie in solchen Situatio- Michael Volle und Ulrike Hofbauer Liga der Schweiz, beim LK Zug. ball gekommen bin, habe ich hier die volle Unterstützung von zu Hause, nen? Ich reagiere mit Frustessen. Wir ha- singen die Dialogkantaten von Bach. Seit diesem Jahr ist sie im Kader der Schweizer Nationalmann- was mir sehr viel bedeutet. Meine Fa- ben vorletzte Saison im Halbfinal des Barockorchester le buisson prospérant schaft im Handball. Traber ar- milie war und ist meistens in der Hal- Schweizer Cups verloren. Zu Hause beitet 70 Prozent für die Allianz le. Diesen Rückhalt und die finanzielle habe ich den ganzen Match nochmals Leitung Hansjörg Albrecht Suisse. Nebenbei hat sie soeben Hilfe brauche ich; ich wohne noch zu angeschaut – keine gute Idee. Ich bin Tickets: CHF 60 nummeriert / CHF 30 unnummeriert eine Versicherungs-Weiterbil- Hause. Nach einem langen, anstren- dann schnurstracks in den Weinkel- genden Tag inklusive Training ist es ler, habe mich aber dort entschieden, Vorverkauf: Tel. 078 629 47 70 – tickets@fraumuenster.ch dung an einer höheren Fach- schule begonnen. Martina Traber auch sehr schön, wenn das Essen dass das nicht die Lösung sein kann Poststellen und Ticketino Abendkasse ab 18.15 Uhr lebt in Leimbach. (sk.) schon parat steht. Meine Nummer-1- (lacht). Ich habe mich also einen Tag Informationen zum Konzert: musik.fraumuenster.ch Fans sind aber immer noch meine mit Rimuss und Chips vor den Fern-
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