NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried

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NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
37. Jahrgang                                        www.tutzinger-nachrichten.de
                                                              Ausgabe 02 / Februar 2019

                                      TUTZINGER
  NACHRICHTEN      Das Magazin für Tutzing und seine Bürger

   DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
Heft 02/19
NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
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EINBLICK
Liebe Leserin, lieber Leser,                               3
TUTZING REPORT
Unser Nachbar Bernried	                             4
Höhenried – das Schloss der „Last Queen of Bavaria“ 6
Wie aus einem Schloss eine Klinik wurde             7
Das Bildungshaus St. Martin		                       8
Das Museum der Phantasie		                          9
Bernrieder Projekt Betreutes Wohnen, Tagespflege und
Seniorentreff10
UNSERE GEMEINDE
Tutzinger Schneealbum (1): Wenn Schnee verzaubert	        12
Volksbegehren „Rettet die Bienen“                         13
Ja zu einem lebendigen Tutzing / Wintersachen
in der Kinderkiste			                                     14
WIE ICH ES SEHE
Josef Steigenberger, Erster Bürgermeister Bernried
über die Ortsnachbarschaft	                               15
HANDEL, HANDWERK & SERVICE
Hotel Seeblick – traditionsreiches Hotel im Familienbesitz /
DIES und DAS	                                               16
Flohmarkt mit Spende an die Tafel                           17
Über die Schulter geschaut: Fragen an Fahrschulchef
Stephan Schubert			                                         18
Notdienste im Februar                                       19

WIE ES FRÜHER WAR
Die wechselvolle Geschichte des Bernrieder Hotels Seeblick  20
Inserentenliste Februarheft                                 21

MENSCHEN IN TUTZING
Kirchenpfleger Alfons Mühleck vollendet sein Ehrenamt /
Die Aufgaben eines Kirchenpflegers                          22
Konrad Vollmayer hat uns verlassen                          23
Thomas Hubl – der letzte Fischer von Bernried               24
TUTZINGER SZENE
Traditioneller Faschingsball im Tutzinger Hof           26
Spaziergang durch Penzberg / Schmunzelausstellung
der Fotogruppe Traubing / Sternsinger bringen Freude    27
Kustermann- Gärtnerei unter Denkmalschutz /
Kulturerbe alte Nutzgärten                              28
Maffay-Begegnung im KurTheater                          30
Spendenfreude der Heimatbühne Tutzing                   31
Musikfreunde Tutzing präsentieren Bassiona Amerosa      32
Ausstellung Winterbilder im Schloss Garatshausen /
Traum und Technik von König Ludwig II.                  33
Neue Pressereferentin der Evang. Akademie               34
Wenn Schneelust zur Last wird (2)                       35
JUNGES TUTZING
Gymnasium Tutzing Wahlkurs Studium Generale /
Junge Vorbilder für fairen Handel                       36
Die gute Schokolade gewinnt / Neue Medien in der Schule 37

KALENDER & KONTAKTE
Veranstaltungen im Februar                              38
KIRCHENMITTEILUNGEN Februar40
Die Bedeutung von „Maria Lichtmess“                     41
NACHLESE
Leserbriefe42
Der Tratzinger / Februargruß / Impressum43

    Redaktionsanschrift:                                                                      Titelbild:
                                                                                        Strandbad Hubl
                                                                                                               37. Jahrgang

                                                                                                                                                 TUTZINGER
                                                                                                                                                                   www.tutzinger-nachrichten.de
                                                                                                                                                                         Ausgabe 02 / Februar 2019

    E-Mail: redaktion@tutzinger-nachrichten.de                                                Bernried       NACHRICHTEN      Das Magazin für Tutzing und seine Bürger

    Verteilung: Hermann Buncsak, Tel. 08158/2050                                            Foto: privat
    Anzeigen: Roland Fritsche,
    anzeigen@tutzinger-nachrichten.de, Tel. 08807/8387
    Post: Tutzinger Nachrichten
    Zugspitzstraße 30, 82327 Tutzing
    Redaktionsschluss für das Märzheft 2019 ist der 04. Februar 2019.                                         DÖRFLICHE HARMONIE
    Zulieferungen danach können leider nicht mehr berücksichtigt werden. Wir bitten um Verständnis.
                                                                                                                                                             Tutzings Seenachbar Bernried
                                                                                                           Heft 02/19

    Ihre Beiträge und Fotos sind uns sehr willkommen, bitte als E-Mail oder auf CD und mit Angabe der Quelle/Foto.
    Anzeigenschluss 14. Februar 2019, Erscheinungstermin: 28. Februar 2019.
    Bitte besuchen Sie die Internet-Seite der Tutzinger Nachrichten mit zahlreichen
    aktuellen Leserinformationen und Inserentenkontakten - www.tutzinger-nachrichten.de

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NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
EINBLICK

                   Liebe Leserinnen, liebe Leser,
                     unsere Nachbargemeinde im Süden ge-          „Kompetenz kommt
                                                                  niemals aus der Mode.
                     hört nicht zu Tutzing, ja nicht einmal zum
                     Landkreis. Trotzdem ist sie vielen Tutzin-
                     gern durch allerlei Verbindungen recht

                                                                  Genauso wenig wie
                     nah. Bernried hat ebenso wie Schloss Hö-
                     henried eine interessante Geschichte und
eine vielfältige Gegenwart. Bernried hat also viel zu bieten.
Ein neues hat im Sommer eröffnet, ein anderes hat eine lan-
ge Tradition. Gastfreundschaft gibt nicht nur in den Lokalen      Vertrauen.“
sondern auch im Bildungshaus St. Martin und im Strandbad
Hubl. Der letzte Fischer von Bernried erzählt über sein Leben     Bei U.B.I Immobilien steht seit den Anfängen
und der amtierende Bürgermeister berichtet uns über seinen        das ganzheitliche und nachhaltige
Ort. Er lenkt die Geschicke der Gemeinde in guter Koopera-
tion mit seinem Nachbarn Tutzing wie ein großes Gemein-           Immobilienmanagement im Vordergrund.
schaftsprojekt mit Vorteilen für beide Orte zeigt.
                                                                  Zusammen mit Verkauf und Vermietung,
Während ich dies schreibe, liegen draußen Berge von Schnee.
Aber der nächste Frühling kommt bestimmt und dann brau-           Grundstücksentwicklung, Projektsteuerung, ist
chen wir sie wieder dringend – die Bienen. „Rettet die Bie-       die professionelle Verwaltung von Immobilien
nen“ ist also ein wichtiger Aufruf, bei dem jede Stimme zählt,    ein wesentliches Geschäftsfeld unseres
auch Ihre.
                                                                  Unternehmens.
Die Szene im Februar präsentiert eine Vielfalt von Veranstal-
tungen: die Tutzinger Ortsgeschichtsgruppe bietet für alle        Ihre Interessen sind unsere Interessen.
Tutzinger einen historischen Spaziergang durch Penzberg an,
eine Fotoausstellung zum Schmunzeln und Winterbilder im
BRK Schloss Garatshausen warten auf Betrachter, ein Konzert
mit Donner und Blitz und ein Vortrag über König Ludwig II
„Traum und Technik“ freuen sich auf Zuhörer.                      Ursula Bluhm | Hauptstraße 42 | 82327 T u t z i n g
Wir berichten über alte Nutzgärten, von denen es auch in          08158-9066290 | www.ubi-immobilien.de
Tutzing kaum mehr welche gibt und von denen einige des-
halb als immaterielles Kulturerbe geschützt werden sollen.
Die alte Kustermann-Gärtnerei hat es so zum Denkmal ge-
schafft. Neben allen wiederkehrenden Veranstaltungen hat
inzwischen auch ein Faschingsball wieder Tradition. Immer-
hin haben die Faschingsfans heuer viel Zeit zum Feiern und
für nette Erlebnisse.
Ein Erlebnis der besonderen Art war eine Kinovorstellung,
die Peter Maffay live besucht hat.
Abschied nehmen mussten die TN von ihrem Redaktionskol-
legen Konrad Vollmayr, der verstorben ist. Begrüßen durften
wir in Tutzing eine neue Studienleiterin und Referentin in der
Evangelischen Akademie.
Die Jugend hat uns auch einige Berichte geschickt: Der Wahl-
kurs Studium Generale am Gymnasium ist wieder gut besucht
und die Teilnehmer schreiben für uns über eine Veranstal-
tung zu Rhetorik, Kommunikation, Moderation und Präsen-
tation.
Auf einem ganz anderen Feld war die Benedictus Realschule
tätig. Sie ist Vorreiter auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde.
Interessant sind auch zwei Schülerstimmen aus verschie-
denen Ländern zum Thema neue Medien in der Schule.
Ein Leserbrief aus dem Osten Bayerns greift das Thema Sied-
lungsdruck auf Tutzing auf und der Tratzinger staunt, warum
grad weniger Autos umeinander stehen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Februar, ob mit oder
ohne Fasching, machen Sie es sich drinnen mit dieser Ausga-
be der Tutzinger Nachrichten gemütlich wenn es Ihnen drau-
ßen zu ungemütlich ist.

Herzlichst
Ihre

Heft 02/19                                                                                                              3
NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
TUTZING REPORT 

Unser Nachbar Bernried
Unser Nachbar im Süden, Bernried, gehört wohl zu den äl-       können wir heute noch dank der Wilhelmina Busch-Woods-
testen Siedlungen am Würmsee. Seit 2007 trägt die Gemein-      Stiftung genießen.
de den Namenszusatz „am Starnberger See“, um nicht ver-        Nach dem 2. Weltkrieg erwarben die Missions-Benediktine-
wechselt zu werden mit Bernried in Niederbayern.               rinnen von Tutzing das Haus und verwendeten es als Novizi-
Im Jahre 1120 errichteten Otto und Adelheid von Valley ein     at bzw. heute als Bildungshaus.
Chorherrenstift in Bernried und bereits um 1122 gibt es eine   Ein Gut außerhalb des Ortes erwarben Konsul Eduard August
erste urkundliche Ortsnennung sowie ein erstes Zeugnis ei-     Scharrer und seine Ehefrau Wilhelmina geb. Busch. 1937/38
ner St. Martin Kirche. Ab 1330 war der Ort dann Teil einer     fand der Bau des Schlosses Höhenried statt. Nach dem Tod
geschlossenen Hofmark.                                         von Wilhelmina Busch-Woods wurde der Höhenrieder Park

Der Klosterhof im Herzen des Dorfes                Foto: BR   Ortsbildgestaltung: Mehrfach preisgekrönt 
Das Wappen der Gemeinde stammt aus dieser Zeit. Es zeigt                                           Fotoquelle: Günter Lühning
in Gold einen mit fünf silbernen Glocken belegten schwarzen    1952 für die Allgemeinheit geöffnet und ist es bis heute, ob-
Schrägbalken auf einem heraldischen Schild. Die Gemeinde       wohl er sich im Besitz der Landesversicherungsanstalt Ober-
übernahm das alte Wappen des ehemaligen Augustinerchor-        bayern befindet. Die Rehabilitationsklinik Höhenried GmbH
herrenstifts Bernried, das die Geschicke der näheren Umge-     der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd ist der größ-
bung als geistliches Zentrum und als Hofmarksherrschaft bis    te Arbeitgeber der Gemeinde. Weitere Arbeitsplätze liegen
zur Säkularisation prägte. Die 1238 ausgestorbenen Grafen      im Süden von Bernried in einem Gewerbegebiet. Zurzeit be-
von Valley sollen dasselbe Wappen, einen mit glockenför-       herbergt dieses Gewerbegebiet etwa 35 Firmen. Von Hand-
migem Feh (Pelzwerk) belegten Schrägbalken, geführt ha-        werk, Bauunternehmen, Groß- und Einzelhandel bis hin zu
ben. Bei der Säkularisation 1803 wurde das Stift Bernried      Biotech sind dabei die unterschiedlichsten Sparten vertre-
aufgelöst, 1818 entstand dann eine selbstständige politische   ten. Der zweitgrößte Arbeitgeber in Bernried nach der Klinik
Gemeinde, die zum Landgericht Weilheim gehörte. 1852 er-       Höhenried und der größte Arbeitgeber im Gewerbegebiet
warb der bayerische Gesandte in Frankreich August Freiherr     ist dabei die Firma Microcoat mit etwa 140 Arbeitsplätzen.
von Wendland das frühere Stiftsgut und wandelte es in ein      Auch Kunst und Kultur haben ihren Platz in unserer Nach-
Schloss im Renaissance-Stil um. Die Anlage des Bernrieder      bargemeinde. So fand das Museum der Phantasie nach lan-
Parks wurde 1855 von dem Landschaftsarchitekten und Hof-       gem Hin und Her 2001 hier seine Heimat. Es beherbergt u.a.
gärtner Carl Effner gestaltet. Bemerkenswerte Baumgrup-        die Kunstsammlung von Lothar-Günther Buchheim und ist
pen mit 600-800 Jahre alten Eichen und schöne Ausblicke        ein Touristenmagnet für die weitere Umgebung.

                                                                  AB 05. FEBRUAR HABEN WIR WIEDER GEÖFFNET!

                                                                  QUALITÄT AUS DER REGION

                                                                  B E R N R I E D E R H O F L A D E N • Tu t z i n g e r S t r a ß e 1 2 d • 8 2 3 4 7 B e r n r i e d
                                                                  info@bernrieder-hofladen.de • www.bernrieder-hofladen.de • Tel: 08158 / 9048777
                                                                  Ö F F N U N G S Z E I T E N : Di – Sa: 10 – 17 Uhr, Sonn – und feiertags: 14 – 17 Uhr
                                                                            Frühstück 10 – 13 Uhr, Sonntags Café: kein Produktverkauf

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NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
Bereits seit 1991 besteht eine Partnerschaft zwischen der Ge-     Dennoch werden sie von den gleichen Sorgen umgetrieben
meinde Bernried und der französischen Gemeinde Samore-            wie die meisten Dörfer als Seeanrainer. Da ist in erster Linie
au, Département Seine-et-Marne, das in der Nähe von Fon-          der Druck, den die Gemeinde durch die Nähe zur Metropole
tainebleau, ca. 50 km südlich von Paris liegt.                    München spürt. Das zweite Problem ist der demografische
                                                                  Wandel, der auch vor Bernried nicht Halt machen wird. Die
                                    Es ist schon eine Zeit her,   zunehmende Individualisierung und Auflösung traditio-
                                    dass Bernried im Wett-        neller Gemeinschaften verändert auch in Bernried das ge-
                                    bewerb „Unser Dorf soll       sellschaftliche Leben.
                                    schöner werden“   eine        Die Kommunalpolitik will sich möglichst frühzeitig auf kom-
  Zukunftsbild                      Goldmedaille auf Lan-         mende Entwicklungen einstellen und die Bürger/innen bei
                                    desebene und eine Sil-        der Weiterentwicklung ihrer Gemeinde mitnehmen – mit

     Bernried                       bermedaille im Bundes-
                                    wettbewerb gewonnen
                                    hat. Aber nach wie vor
                                                                  dem Zukunftsbild Bernried 2030.
                                                                  Hier werden Antworten und Strategien gesucht, wie bei-
                                                                  spielsweise mit dem Einheimischenmodell oder einer betei-
                                    ist Bernried mit seinen       ligungsorientierten und vorausschauenden Bauleitplanung.
                                    schönen Häusern, im           So hofft unser Nachbar auch in 10 Jahren noch lebenswert
                                    Sommer dem üppigen            und attraktiv zu sein.
                                    Blumenschmuck,        dem     Zu Bernried gehören die Gemeindeteile Adelsried, Gallafilz,
                                    malerischen      Friedhof,    Hapberg, Höhenried und Gut Unterholz.                    esch
                                    der Klosteranlage, dem
                                    wunderbaren Park und          – Anzeigen –
                                    dem ländlichen Dorfkern

               2030
                                    immer einen Spazier-
                                    gang wert. Im Zentrum            ENTDECKEN SIE JETZT UNSERE
                                    befinden sich zahlreiche
                                    Häuser, die unter Denk-
                                                                     NEUEN PRALINENKREATIONEN.
Weitsichtig: Vision und Konzept     malschutz stehen und so
für die Ortsplanung                 erhalten geblieben sind.
    Fotoquelle: Gemeinde Bernried Seit 2002 bis heute heißt
                                    der amtierende Bürger-
meister Josef Steigenberger. Vor ihm hat Walter Eberl Senior
30 Jahre die Geschicke der Gemeinde gelenkt. Der Ort hat
etwa zweieinhalbtausend Einwohner. Auch wenn Bernried
am See und an der Eisenbahnstrecke nach Weilheim liegt,
ist der Ort selbst verkehrstechnisch vom Durchgangsverkehr
verschont, da er keine direkte Anbindung zur B 2 und kei-
nen S-Bahnanschluss hat. Für Einkäufe und andere Dienstlei-
stungen sowie in die weiterführenden Schulen müssen die
Bernrieder ihr Dorf verlassen.

                                                                           Bahnhofstraße 25 • 82347 Bernried am Starnberger See
                                                                                     Hackenstraße 3 • 80331 München
                                                                                         www.clement-chococult.de

Heft 02/19                                                                                                                        5
NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
TUTZING REPORT 

Höhenried, das Schloss der „Last Queen of Bavaria“
1911 kam Wilhelmina Busch, die Tochter des amerikanischen            werden. Über diese Kontakte verhinderte sie auch die Zer-
Bierbrauers Adolphus Busch nach Bernried. Auf einer Jagd-            störung des Schlosses Höhenried durch Luftangriffe. Über
partie, die sie mit ihrem ersten Ehemann August Scharrer             den Rüstungsunternehmer Bernhard Berghaus ließ sie ei-
unternahm, verliebte sie sich in die Landschaft am Starnber-         nen Teil der Schweizer Gesandtschaft auf dem Gelände von
ger See und konnte bald darauf das Hofgut in Bernried und            Höhenried einquartieren. Die unmittelbaren Auswirkungen
das Gut Adelsried erwerben. Nach ihrer Ankunft in Bern-              der Besetzung von Bernried hielten sich auch deswegen in
ried ließen die Scharrers als ersten Wohnsitz 1915 die „wei-         Grenzen, das Schloss und die anderen Besitzungen wurden
ße Pfauenvilla“ errichten. Sie wurde schon bald zu einem             nicht beschädigt.
                                                                     Erst im Herbst 1946 kehrte Wilhelmina Busch nach Höhen-
                                                                     ried zurück. Nach Auszug der Orthopädischen Klinik und
                                                                     dem Ende der Beschlagnahmung der Gebäude durch die
                                                                     US-Armee wurde das Schloss renoviert und wieder vollstän-
                                                                     dig eingerichtet. Busch zog dort in Begleitung ihres neuen
                                                                     Partners Samuel Woods wieder ein, der 1947 Generalkonsul
                                                                     in München wurde. Nun fand endlich das gesellschaftliche
                                                                     Leben in Schloss Höhenried statt, ein erster Höhepunkt war
                                                                     die Hochzeit von Busch mit Woods im Februar 1948 in An-
                                                                     wesenheit von viel Prominenz aus Politik und Gesellschaft.
                                                                     In diesem Ambiente gab es in den Jahren der politischen
                                                                     Tätigkeit von Sam Woods, von 1947 bis 1952 opulente Fes-
                                                                     te und Empfänge. Sam Woods war ein gefragter Gesprächs-
                                                                     partner, wenn es um die politische und wirtschaftliche Zu-
                                                                     kunft Deutschlands ging. So kam neben Theodor Heuss und
                                                                     Konrad Adenauer auch Lucius D. Clay, der von 1947 bis 1949
                                                                     Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone war,
Das Schloss als realer Wintertraum    Fotoquelle: C. Schleyerbach
                                                                     hierher. Ein weiterer wichtiger Gast war George Marshall,
gesellschaftlichen Zentrum, bei dem jungen Paar ging der             ein persönlicher Freund von Sam Woods, der Initiator der
Hochadel ein und aus. Nach der Trennung von Scharrer hei-            nach ihm benannten Wirtschafts- und Aufbauhilfe der Eu-
ratete Wilhelmina 1933 ihren Arzt Dr. Carl Borchard. Jetzt           ropäischen Gemeinschaft. Diese pompösen Feste im Höhen-
wollte sie im Höhenrieder Park, den sie 1927 erworben hat-           rieder Schloss brachten Wilhelmina Woods schließlich bei
te, ein Schloss errichten lassen. Die Baugenehmigung hierfür         ihren amerikanischen Landsleuten den Titel „Last Queen of
konnte die durchsetzungsfähige Geschäftsfrau durch einen             Bavaria“ ein.
Tausch ihres Münchner Geschäftshauses erreichen, das den             Wilhelmina Woods war kinderlos, deshalb entschied sie sich
stadtplanerischen Ideen Hitlers im Weg stand. Der Schloss-           1950 ihren rund 80 Hektar großen Besitz südlich von Bern-
bau konnte nun beginnen und wurde in den Jahren 1937                 ried in eine Stiftung „Nationalpark Bernried“ einzubringen.
bis 1939 verwirklicht. Der Gebäudekomplex war der letzte             Sie plante eine ähnliche Stiftung oder Schenkung auch für
repräsentative Villenbau am Starnberger See. Das Schloss             ihren restlichen Besitz, besonders für das Schloss und den
war gerade bezugsfertig, als der Kriegsbeginn die hochflie-          Park Höhenried. Dazu kam es nicht mehr, Wilhelmina Busch-
genden Pläne von Wilhelmina Busch-Borchard durchkreuzte.             Woods verstarb am 23. November 1952 mit 78 Jahren an
Das gesellschaftliche Leben, das sie sich gewünscht hatte,           einem Herzleiden. Die Trauerfeier fand in der Bernrieder
konnte sich nicht mehr entfalten. Von ihrem Ehemann Dr.              Pfarrkirche in Anwesenheit von Hunderten von Trauergä-
Carl Borchard wurde sie im Herbst 1941 geschieden. Mit dem           sten statt. Ihr Sarkophag wurde in der Nähe des Seeufers
Kriegseintritt der USA zog sie nach Lugano zu ihrer verwit-          im Schlosspark am „Wilhelminaplatz“ beigesetzt. Nur ein
weten Schwester Clara von Gontard. Sie behielt aber ihren            halbes Jahr später starb auch Samuel Woods und fand neben
deutschen Pass und kam während des Krieges mehrmals zu-              ihr seine letzte Ruhestätte.
rück, um sich um ihren Besitz zu kümmern. Bei ihrer Abreise          Damit endete das exzentrische Luxusleben der „Märchen-
in die Schweiz übertrug sie die Schlossbetreuung ihrer Zofe          königin von Bernried“, schon bald wurden die Verkaufsab-
Anna Hartwich. Diese musste sich um die Einlagerung der              sichten der amerikanischen Erbengemeinschaft bekannt und
wertvollen Einrichtungsgegenstände und deren Abtrans-                es kam zur Versteigerung der gesamten Schlosseinrichtung.
port zu anderen Auslagerungsorten in Bernried kümmern.               Neben der großen medizinischen Bedeutung des neuen Kli-
Wegen des Bombenkrieges wurde seit September 1943 ein                nikums dienten Schloss Höhenried und Park wiederholt als
Teil der Münchner Orthopädischen Klinik in das Schloss Hö-           Kulisse für Filme oder Werbeaufnahmen. Der erfolgreiche
henried verlegt. Zur Pflege der Kranken zogen einige barm-           Film „Ein Stück vom Himmel“ mit der Skilegende Toni Sailer
herzige Schwestern vom Orden des heiligen Vinzenz von                wurde im Spätsommer 1957 in Schloss und Park gedreht. Sie
Paul aus München mit ein. Auf Grund des Reichsleistungs-             dienten als Kulisse für deutsche Film- und Fernsehproduk-
gesetzes zahlte die Schlossherrin jährlich 62.170 Reichsmark.        tionen wie „Raumschiff Orion“, „Der Alte“, „Derrick“ und
Bald waren allerdings Überweisungen in Schweiz nicht mehr            „Kir Royal“. 2005 wurde eine Folge der Krimireihe „Siska“ in
möglich, sodass ihr keine Finanzmittel mehr aus den USA              Höhenried gedreht.                                            HB
dorthin überwiesen wurden. Nur über ihre Bekanntschaft                    Quellen: Peter Wiede: Die Dollarkönigin vom Starnberger See
mit Samuel Woods, dem amerikanischen Generalkonsul in                                       Hrsg. Klinik Höhenried: Schloss und Klinik,
Zürich, gelang es ihr, von der schwarzen Liste gestrichen zu                                               Geschichte und Gegenwart

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NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
Wie aus einem Schloss eine Klinik wurde
Kurz nach dem Tod der Schlossherrin Wilhelmina Busch ver-       Sitzplätzen. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde das neue
kaufte die Erbengemeinschaft Schloss Höhenried mit allen        Bettenhaus als „Hochhaus“ konzipiert. Wie von der Baube-
Gebäulichkeiten und mit allem Zubehör und einem Gesamt-         hörde gefordert, ist es weder von Tutzing noch vom Starn-
areal von 88 Hektar an die Landesversicherungsanstalt Ober-     berger See aus zu sehen. Die Kapazität stieg auf 540 Betten,
bayern. Bald entstanden die ersten Pläne, eine Kurklinik auf-   was schließlich auch zur Verbesserung der Behandlungsmög-
zubauen, denn Kurkliniken für die eigenen Versicherten zu       lichkeiten der betroffenen Patienten führte. Weitere Investi-
errichten und zu erhalten gehörte zu den Aufgaben der LVA.      tionen wurden 1987 in den hufeisenförmigen Funktionsbau
Und bereits 1955 nahm man die Planungen für den Bau einer       getätigt. Dieser war nötig geworden, weil die Patienten mit
großen Anlage in Angriff. Da es unvorhergesehene Schwie-        schweren Krankheitsbildern zunahmen und daher die Labor-

Das Klinikum Höhenried mit vielfältigem Reha-Programm: Gemeinnützig mit Gewinn                        Fotoquelle: C. Schleyerbach
rigkeiten bei der Verwirklichung des gesamten Klinikbaus        und Diagnostikbereiche erweitert werden mussten. Anfang
gab, wurde das renovierte und zweckmäßig eingerichtete          der 1990er Jahre zeichneten sich bereits die ersten Reformen
Schloss zunächst als Sanatorium betrieben. Mitte Mai 1958       im Gesundheitswesen ab, die auch Auswirkungen auf die Re-
konnten die ersten 32 Patienten in das „Haus für Gesund-        habilitation und die Klinik Höhenried haben sollten. Es wur-
heitsvorsorge der LVA Oberbayern“ einziehen. In Höhenried       den Modelle zur Kostensenkung entwickelt, denn es zeigte
wurden ausschließlich Vorsorgekuren angeboten, sie sollten      sich, dass eine Klinik mit 540 Betten und der Ausrichtung auf
die meisten der als arbeitsunfähig eingewiesenen Patienten      eine einzige Indikation in der Rehalandschaft aus eigener
wieder in die Arbeitswelt integrieren. Die medizinischen        Kraft nicht zu halten war. So wurde aus der Klinik Höhenried
Indikationen waren zunächst Herz – und Kreislauferkran-         eine gemeinnützige GmbH, die als Wirtschaftsunternehmen
kungen und die Einrichtung erwies sich schon bald als groß-     arbeiten und Gewinne erzielen sollte. In den Jahren 2003
er Erfolg. Das Ziel der LVA Oberbayern blieb aber weiterhin     und 2004 wurden die Psychosomatik und die Orthopädie als
der Klinikneubau und neben der Behandlung von Patienten         neue Indikationen in Höhenried eingeführt. Sanierung auf
im Schloss liefen dessen Planungen auf Hochtouren.              einen hotelähnlichen Standard und ein Speisesaal für die
                                                                neu aufzunehmenden Orthopädiepatienten mit Rollstühlen
Die Klinikanlage wurde gleichsam „aus dem Nichts“ er-           und Gehhilfen waren die Folge. Mit all diesen Maßnahmen
richtet, die Infrastruktur von einer Zufahrtsstraße über die    und dem Mut zu Innovationen ist die Klinik seitdem bestens
Wasserversorgung bis hin zu Unterkünften für Ärzte und          gerüstet.                                                      HB
Angestellte musste erst geschaffen werden. Die Klinik war                       Quelle: Hrsg. Klinik Höhenried: Schloss und Klinik,
von Anfang an auf eine Kapazität von 500 Betten ausge-                                                 Geschichte und Gegenwart
legt. Diese Größe wurde jedoch erst 1972 erreicht, als das
dritte Bettenhaus seiner Funktion übergeben werden konn-
te. Es war ein Klinikkomplex entstanden, der den höchsten
Ansprüchen entsprach, die damals an ein Rehabilitations-
zentrum gestellt wurden. Höhenried sollte jetzt zu einem
einzigartigen Zentrum für kardiologische Prävention und
Rehabilitation gemacht werden. Dabei wurde auch eine
heute selbstverständliche, damals aber höchst umstrittene
Therapieform von Infarktpatienten, die sog. Bewegungs-
therapie, angewandt. Der Erste Ärztliche Direktor Prof. Dr.
Max Joseph Halhuber hatte diese neuen Vorstellungen ein-
gebracht, die die Klinik zu einem neuen Typ Krankenhaus für
chronisch Herz-Kreislaufkranke machen sollte.
Angesichts der hohen Auslastung bis in die frühen 1980er
Jahre beschloss die LVA Oberbayern die Erweiterung der Kli-
nik und gleichzeitig den Bau einer Mehrzweckhalle mit 200

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NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
TUTZING REPORT 

Das Bildungshaus St. Martin:
Lebendiges Lernen in benediktinischer Gastfreundschaft
Ganz im Sinne benediktinischer Gastfreundschaft laden die       50 und 93 Jahren leben derzeit im Kloster Bernried. Sie al-
Klosterschwestern Gäste ein, damit sie teilhaben können an      leine können die anstehenden Aufgaben nicht alle selbst
der Kultur des Klosters, an ihrem Leben und dem Glauben in      erledigen. Deshalb stehen ihnen 30 Mitarbeiter und Mitar-
der Gemeinschaft. Das Bildungshaus St. Martin und das Klos-     beiterinnen unterstützend zur Seite. Die Schwestern bieten
ter der Missions- Benediktinerinnen von Tutzing liegt mit       zusammen mit Co- Leitern und – Leiterinnen ein ordenseige-
seinem weitläufigen Garten direkt am Starnberger See und        nes Bildungsprogramm an. Es beinhaltet die Weiterbildung
dem anschließenden Bernrieder Park. Seit 1973 ist dieser Ort    im religiösen, spirituellen, kommunikativen Bereich und zur
für Menschen aus Nah und Fern einer Oase der Ruhe. Das          Persönlichkeitsentwicklung.
Kloster Bernried war einst das erste klösterliche Bildungs-
haus in Bayern. Die Besucher schätzen die besondere Atmo-       Das Programm wendet sich an Menschen die über ihr eige-
sphäre, eingebettet in einer noch intakten Natur. 40 unter-     nes Leben und den Glauben nachdenken wollen. Es soll dazu
schiedliche Pflanzen und Tiere, die auf der Liste gefährdeter   beitragen, dass Menschen zur Ruhe kommen können, zu sich

Klösterliches Bildungsjuwel am Starnberger See                                   Foto: https://www.bildungshaus-bernried.de/

Arten stehen, haben hier ihre Heimat gefunden. Viele Gäste      selber finden und zu Gott. Überwiegend wird das Angebot
die im Sommer kommen, genießen den hauseigenen Bade-            von Frauen genutzt. Die Gäste haben die Gelegenheit in der
platz mit Liegewiese. Auf die Frage an die Missions-Bene-       Kapelle an den Gottesdiensten der Schwestern teilzuneh-
diktinerin und Bildungsschwester Beate Grupp was denn das       men. Das Bildungsprogramm 2019 steht unter dem Leitsatz
Besondere an diesem Ort ist, antwortet sie: “Wir bieten den     „Sie sollen einander in gegenseitiger Achtung zuvorkom-
Menschen die zu uns kommen einen Rahmen, der es ihnen           men.“ (RB 72,4). Für Seminare, Konferenzen und Tagungen
ermöglicht in den Austausch mit sich selbst, den Gästen und     stehen zwölf Tagungsräume zwischen 20 und 110 Quadrat-
den Schwestern zu kommen.“                                      meter zur Verfügung. Die Räumlichkeiten werden auch von
Schwester Beate ist seit über 40 Jahren im Kloster Bernried.    auswärtigen Veranstaltern mit eigenem Bildungsangebot
Viele Gäste kennt sie von Anfang an. Mittlerweile kommen        genutzt. Sie schätzen die besondere Atmosphäre die dieser
schon deren Kinder und Enkelkinder. Das Bildungsangebot         Ort zu bieten hat.
ist sehr gefragt. 2018 verbuchte das Kloster 25 500 Über-       Das beste Bildungsangebot hilft nichts, wenn der Rahmen
nachtungen. Die Gäste können in 50 Einzelzimmern und            nicht stimmt. Das Bildungshaus St. Martin bietet beides.
25 Doppelzimmern mit insgesamt 95 Betten untergebracht          Das Kloster Bernried ist eine wertvolle (Bildungs-) Perle am
werden. 20 Missions- Benediktinerinnen im Alter zwischen        Starnberger See.GS

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NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
Das Museum der Phantasie                                        nach Bernried kommt, war keinesfalls selbstverständlich. Der
                                                                Autor (u.a. „Das Boot“), Filmemacher, Verleger und Samm-
Expressionismus, Zirkuskunst oder doch lieber etwas             ler Lothar-Günther Buchheim wollte zunächst in Feldafing
U-Boot-Erfahrung? Wer es abwechslungsreich möchte, geht         bauen. Doch der dort als „Poltergeist“ beschriebene Buch-
am besten ins Bucheim Museum, auch „Museum der Phan-            heim stieß auf Widerstand, die Gemeinde stellte sich quer.
tasie“ und „lebendiges Museum“ genannt. Der Gründer,            Nicht so Bernried, wo die Verantwortlichen wohl die Vorteile
Lothar-Günther Buchheim, hat gleich mehrere Sammlungen          eines Touristenmagneten sahen.
                                                                        Der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund
                                                                        Stoiber sagte anlässlich der Eröffnung im Jahr 2001:
                                                                        „Ich bin froh, dass es gelungen ist, in Bernried den
                                                                        ‚richtigen Fleck’ für das Buchheim Museum der
                                                                        Phantasie zu finden. An wenigen Plätzen gehen
                                                                        Kunst, Architektur und Natur eine so großartige
                                                                        Symbiose ein wie bei diesem Kulturprojekt am Starn-
                                                                        berger See.“ Er war sich sicher, dass der Ort bald
                                                                        einen echten „kulturellen Gewinn“ erfahren wer-
                                                                        de und bekam Recht: Das Museum zählt heute zu
                                                                        den meistbesuchten Attraktionen am Starnberger
                                                                        See. Ob sich die Gemeinde Feldafing heute ärgert,
                                                                        den „Poltergeist“ vertrieben zu haben? Vielleicht.
                                                                        Buchheim wollte jedenfalls nach seinem Tod 2007 in
                                                                        Bernried beerdigt werden und fand dort auch seine
                                                                        letzte Ruhe.
Das „Buchheim-Museum“ – Kunst und Phantasie
                                                                        Mehr und aktuelle Informationen zu den Ausstel-
verbinden sich                                          Fotoquelle: BR
                                                                        lungen gibt es unter buchheimmuseum.de           AB
unter einem Dach vereint: Expressionisten der Künstlerver-
einigung „Brücke“ wie Karl Schmidt-Rotluff, Ernst Ludwig
Kirchner, aber auch Max Beckmann sowie Kunsthandwerk
aus aller Welt – von Bayern bis Afrika. Die Dauerausstellung
wird regelmäßig ergänzt durch wechselnde Sonderausstel-
lungen. Bis 24. März 2019 ist noch „Dix & Pechstein – Der
Erste Weltkrieg in Bildern“ zu sehen.
Auch für Kinder ist etwas geboten: Eine extra Spielecke, teil-
weise mit Betreuung, im Untergeschoss und regelmäßige
Führungen speziell für die jungen Kunstinteressierten durch
das Museum. Noch dazu lädt der Park zum Verweilen und
Staunen ein. Ein Tor bereit zum Freistoß oder ein gemüt-
liches Paar, das sich vielleicht über die Besucher amüsiert,
stehen und sitzen dort herum. Dass ein Museum wie dieses

Heft 02/19                                                                                                                9
NACHRICHTEN TUTZINGER - DÖRFLICHE HARMONIE Tutzings Seenachbar Bernried
TUTZING REPORT 

Betreutes Wohnen, Tagespflege und Seniorentreff in Bernried
Ein Gemeinschaftsprojekt von Ambulanter Krankenpflege Tutzing e.V. und Gemeinde Bernried
Im April 2016 verstarb die Berlinerin Theresia Petsch, die seit     schwächere ältere Bewohner aus Tutzing und Bernried. Eine
40 Jahren in Tutzing lebte und vermachte ihr Vermögen der           entsprechende vertragliche Vereinbarung wurde in der Zwi-
Ambulanten Krankenpflege Tutzing e.V.mit der Auflage, es            schenzeit vom Gemeinderat in Bernried und vom Vorstand
zur Unterstützung hilfsbedürftiger alter Menschen einzu-            der Ambulanten Krankenpflege gebilligt. Um zu einer op-
setzen. Der Vorstand der Ambulanten Krankenpflege be-               timalen Gestaltung zu gelangen, wurde ein Architekten-
schloss, einen Großteil der Erbschaft in eine zu gründende          wettbewerb durchgeführt. Am 30. Oktober entschied sich
Theresia Petsch Stiftung einzubringen, um die nachhaltige
Erhaltung des Willens der Erblasserin sicherzustellen. Als ers-
tes größeres Projekt sollte ein Betreutes Wohnen für sozial
schwächere Bevölkerungsschichten realisiert werden. In ih-
rer Hauptversammlung billigten die Mitglieder im Sommer
2017 diese Überlegungen.
Die Gründung der Stiftung wurde in der Zwischenzeit auf
den Weg gebracht. Die endgültige Genehmigung durch das
bayerische Kultusministerium steht jedoch noch aus.

Projekt Betreutes Wohnen in Bernried: Grundriss und Ansicht von Süden                                   Grafiken: Höss, Amberg + Partner
Ältere Menschen gehören in die Mitte der Gesellschaft.              ein elfköpfiges Beurteilungsgremium in dem jeweils zwei
Eine entsprechende Einrichtung muss daher mitten im Ort             Vertreter der Ambulanten Krankenpflege und des Bern-
errichtet werden und nicht abgelegen und schwer erreich-            rieder Gemeinderates vertreten waren, für den Entwurf des
bar auf einem Areal am Ortsrand. Drei potentielle Standorte         in München ansässigen Architektenbüro Höss, Amberger
in Tutzing wurden im letzten Jahr diskutiert. Zwei schieden         und Partner, die unter anderem das Betreute Wohnen im
sehr schnell aufgrund der hohen Grundstückskosten aus. Ein          Altersheim in Garatshausen geplant haben. Unter der schon
Vorhaben mit einer starken sozialen Komponente kann bei             mehrfach bewährten Projekt -Leitung und- Koordination
den verlangten qm Preisen im Ortskern durch einen gemein-           des Ulrichswerkes- der ausgegliederten Bauabteilung der
nützigen Verein oder eine Stiftung kaum realisiert werden.          Diozöse Ausburg - werden Planungs-, Genehmigungs- und
Dies kann nur im Zusammenspiel und mit der Beteiligung              Vergabeprozess zügig und zielgerichtet vorangetrieben,
der jeweiligen Kommune gelingen.                                    um einen Baubeginn im Spätsommer 2019 sicherzustellen.
                                                                    Bei der Planung wird besonders auf die Verwirklichung von
Aus Gesprächen mit Josef Steigenberger, dem Bürgermeis-             Nachhaltigkeits- und Umweltaspekten Wert gelegt. Die In-
ter von Bernried, schälte sich jedoch die Möglichkeit heraus,       betriebnahme ist für das Frühjahr 2021 geplant.
gemeinsam so ein Vorhaben in unserer Nachbargemeinde
anzupacken, das sowohl Tutzingern wie Bernriedern offen             Unabhängig von diesem Vorhaben verfolgt der Vorstand
steht. Bernried bringt ein Grundstück im Ortszentrum am             der Ambulanten das feste Ziel, sollte sich vor allem unter fi-
Grundweiher gegenüber dem Schulungszentrum der Ge-                  nanziellen Gesichtspunkten eine geeignete Gelegenheit in
nerali ein, schafft das entsprechende Baurecht und beteili-         Tutzing ergeben, eine weitere Einrichtung zu realisieren. Die
gt sich zusätzlich an den Baukosten. Geplant sind ein Seni-         entsprechenden notwendigen Mittel sind vorhanden.
orentreff, eine Tagespflege und 25 Wohnungen für sozial                                        Dr. Thomas von Mitschke-Collande

                                          „Ich möchte kein Grab!“
                                          Welche Alternativen gibt es?
                                                                                                             Tel: 0 81 58 / 63 42
                                                                                                        Greinwaldstr. 13, 82327 Tutzing

                                                                          www.zirngibl-bestattungen.de | info@zirngibl-bestattungen.de
                                                     Filialen in Starnberg, Weilheim, Dießen a. A., Gauting, Wolfratshausen & Geretsried

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MALEN
                                                                    TAPEZIEREN
                                                                    BODENBELÄGE
                                                                    VOLLWÄRMESCHUTZ
                                                                    GERÜSTBAU
                                                                    STRUKTURPUTZ
                                                                    FASSADENGESTALTUNG

                                                                    Dr.-Edith-Ebers-Str. 8 · 82407 Haunshofen · Tel. 08158 /65 46 · Fax 0 81 58/36 14
                                                                          Geschäftsführer: Reiner + Eduard Thiel · Maler- und Lackierermeister

                   Standard 90x50.pdf   1   09.10.2018   17:55:14

 C

                                                                             105.
                                                                           Tutzinger
 M

 Y
                                                                           Patienten-
CM
                                                                             forum

MY

CY

        Reisen à la Starnberger Reise AG, www.sta-ag.de
CMY

        Hauptstraße 52 08158-25950 tzg@sta-ag.de
 K

                                                                       MINIMAL / INVASIV –
                                                                       MAXIMAL ERFOLGREICH:
                                                                       Moderne Gelenkchirurgie

                                                                       Mittwoch, 06. Februar 2019,
                                                                       um 19.00 Uhr

                    Por t rait s
                                                                       REFERENT
                                                                       Dr. Martin Huber-Stentrup

              u s u n s e r e m S t udio                               Chefarzt Schulterchirurgie und Sportorthopädie

            a                                                          VERANSTALTUNGSORT

            MARQUART
                                                                       Benedictus Krankenhaus Tutzing
                                                                       Bahnhofstraße 5
                                                                       82327 Tutzing

            foto studio rahmen                                         Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-102.

             Hallberger Allee 8 82327 Tutzing   ■

            Tel.: 0 81 58 - 80 20 Fax: 0 81 58 - 80 30
                                            ■

                     www.marquartfoto.de

      Heft 02/19                                                                                                                                    11
UNSERE GEMEINDE

Tutzinger Schneealbum - wenn Schnee verzaubert

     1                                                             2

     3                                                             4

     5                                                             6

     7                                                             8

Impressionen und Ansichten Tutzinger Schneelandschaften im Januar 2019 (siehe auch Seite 35)
                                 Fotos: 1 Simon 2 Schleyerbach 3 esch 4 Bouterwek 5 Schleyerbach 6 Simon 7 U. Eisenmann 8 esch

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Volksbegehren „Rettet die Bienen!“                                     Auch für den Ausbau der biologischen Landwirtschaft soll
                                                                       es gesetzlich festgelegt Ziele geben. Großen Wert legen die
Mit knapp 100.000 Unterschriften wurde das von einem                   Initiatoren darauf, „dass es sich nicht um eine Initiative ge-
breiten gesellschaftlichen Bündnis aus ÖDP, LBV, den Grü-              gen die Landwirtschaft handelt“. Dankenswerter Weise un-
nen, dem Bund Naturschutz und über 100 anderen Orga-                   terstützt die Gemeinde das Volksbegehren mit erweiterten
                                                                       Öffnungszeiten (zusätzlich an den Samstagen, 2.2./9.2. von
                                                                       9 bis 12 Uhr und am Dienstag, 12.2. von 13 bis 20 Uhr). Den
                                                                       detaillierte Gesetzestext finden Sie unter: www.volksbe-
                                                                       gehren-artenvielfalt.de. Ihre Unterschrift zählt!
                                                                                                                   Sabine Schellerer

                                                                       Am Andechser Hof tut sich was
                                                                       Der Ortsplaner Prof. F. Burgstaller stellte im Bauausschuss
                                                                       ein Konzept für die Nachfolgenutzung des Andechser Hofs
                                                                       vor. Das würde einen Abbruch des gesamten Altbestandes
Ziel: Artenvielfalt erhalten                                           und Neubau einer Gastwirtschaft sowie von Wohnungen
                                                                       beinhalten.
nisationen getragene Volksbegehren für Artenvielfalt und
Naturschönheit „Rettet die Bienen!“ vom Innenministerium               Die Planung sieht einen Biergarten direkt an der Hauptstra-
zugelassen. Jetzt steht die zweite und noch größere Heraus-            ße vor mit einem Bebauungsriegel nach Westen. Ein Saal ist
forderung an: Zwischen dem 31. Januar und dem 13. Februar              nicht vorgesehen.
2019 müssen sich mindestens eine Million wahlberechtigte
Bürgerinnen und Bürger in Bayern in ihren Rathäusern ein-
tragen, um für ein besseres Naturschutzgesetz und mehr
Artenschutz ihre Unterschrift zu leisten. Wie es danach wei-
ter geht liegt beim Landtag: nimmt den aus einem Volksbe-
gehren hervor gegangenen Gesetzentwurf unverändert an,
bedarf es keines Volksentscheides mehr. Wenn der Landtag
das Volksbegehren ablehnt, kann er dem Volk einen eige-
nen Gesetzentwurf zusammen mit dem Gesetz des Volksbe-
gehrens zur Entscheidung vorlegen (Nachzulesen in Art. 74
Abs. 4 Bayerische Verfassung).

Ziel des Volksbegehrens ist es, in Bayern das wirksamste Na-
turschutzgesetz Deutschlands zu erreichen. Ein Biotopnetz-
verbund soll die „Verinselung“ von einzelnen geschützten
Gebieten beenden und das Ausbringen von Pestiziden soll
eingedämmt werden, um nicht nur den Bienen, Schmetter-
lingen und Vögeln, sondern dem gesamten Artenreichtum
bessere Überlebenschancen zu verschaffen. An den Gewäs-
sern sollen Uferrandstreifen verpflichtend geschützt werden
und in der landwirtschaftlichen Ausbildung sollen die Grün-
de des Artenschwunds zum Lehrinhalt gemacht werden.                    Der Entwurf stieß im Gemeinderat auf positive Resonanz.       TN

     DR.
     HOLLAY &
                            PRAXISTELEFON: 08158 - 62 92
     NEUGEBAUER

     Zahnärzte in Tutzing
                            Ihre Zahnärzte in Tutzing bieten:
                            Kariesprophylaxe                                            Zahnerhalt (Füllungen, Inlays etc.)
                            Zahnersatz (Kronen, Brücken etc.)                          Endodontie (Wurzelkanalbehandlungen)
                            Zahnärztliche Chirurgie (Entfernung von Weisheits-          Ästhetische Zahnheilkunde
                            zähnen, Implantate und Knochenaufbauten etc.)               Digitale Zahnheilkunde (Sirona Cerec)

                            SPRECHSTUNDEN:                                              ZAHNÄRZTE IN TUTZING:
                            Mo bis Do: 9.00 - 13.00 und 14.00 - 18.00 Uhr               Greinwaldstraße 1 • 82327 Tutzing
                            Fr: 9.00 - 14.00 Uhr • Und nach Vereinbarung!               Telefon: 08158 - 62 92 • Fax: 08158 - 31 73
                                                                                        praxis@zahnaerzte-tutzing.de

Heft 02/19                                                                                                                            13
UNSERE GEMEINDE

Ja zu einem lebendigen Tutzing
Wenn man zurzeit durch Tutzing geht, fällt einem das Plakat
der Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibende e. V.
(atg) immer wieder ins Auge. Hintergrund der Aktion ist,
dass sich die Tutzinger Gewerbetreibende Sorgen machen,
wie die Parksituation nach der Sanierung der Hauptstraße
aussieht. Dass die Hauptstraße saniert und attraktiver ge-
staltet werden muss, ist allen Beteiligten klar. Jedoch müssen
auch die Bedürfnisse der Geschäftsinhaber und Kunden be-
rücksichtigt werden. Die atg befürchtet, dass, wenn zu viele
                              Parkplatze wegfallen, das Aus
                              für die Geschäfte vorprogram-
                              miert ist. Tutzing erlebt zurzeit
                              einen Zuzug von Bürgerinnen
                              und Bürgern wie es ihn bisher
                              in der Geschichte noch selten
                              gegeben hat. Das bedeutet der
                              Ort braucht eigentlich mehr
                              Parkplätze. Jedoch geschieht
                              das Gegenteil. Es fallen mit der
                              Sanierung in der Hauptstraße
                              Parkplätze weg. Die Zukunft
                              der Parkplätze auf der ehema-
                              ligen Turnhalle in der Grein-
waldstraße ist nicht gesichert. Ein geplantes Parkhaus auf
dieser Fläche kann aus Kostengründen von der Gemeinde
nicht realisiert werden. Ein Teil der Parkplätze am Rathaus
Tutzing ist für die Bürgerinnen und Bürger weggefallen, weil
sie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde
benötigt werden. Tutzing steht vor einer großen Herausfor-
derung: Es allen recht zu machen wird nicht gelingen. Was
gelingen kann, ist die Bedürfnisse alle Betroffenen ernst zu
nehmen und einen gemeinsamen Konsens zu finden.            GS

Wintersachen in der Kinderkiste
Rechtzeitig zum Schnee warten warme Wintersachen zu
Sonderpreisen auf kleine Schneemannbauer, Pistenmäuse
und Rodelspezialisten. Damit Füße, Hände und der gan-
ze Frischluftfreund, bzw. -freundin nicht frieren, gibt es
Schneeanzüge, Winterschuhe, Mützen, Handschuhe und
noch vieles mehr vom 14. Januar bis zum 9. Februar um 30
Prozent günstiger.
Ausgenommen davon sind Bücher und Spielwaren und Win-
terequipment wie Skier, Skischuhe und Schlittschuhe.
Wo? Im Secondhandladen „Kinderkiste“ des Roten Kreuzes
für Kinder und Jugendsachen in Tutzing in der Greinwald-
straße 3, Tel. 08158 999636                    K. Windorfer

14
WIE ICH ES SEHE                                                  In einem Beitrag in den Tutzinger Nachrichten vor 3 Jahren
                                                                 habe ich beschrieben, wie wir mit dem Einheimischenmodell
Wohnen, arbeiten und leben                                       in der Vergangenheit unseren jungen Leuten ermöglicht
                                                                 haben, Wohneigentum zu erwerben. Diese Aufgabe ist mit
in Nachbarschaft                                                 den neuen Vorgaben der EU-Kommission nicht einfacher ge-
                              Vor 200 Jahren, mit dem Ge-        worden, trotzdem vor dem Hintergrund extrem steigender
                              meindeedikt von 1818, begann       Immobilienpreise äußerst wichtig. Wobei die Bereitstellung
                              die kommunale Selbstverwal-        von günstigem Mietwohnraum natürlich mindestens genau-
                              tung in Bayern. Zwei Nachbar-      so bedeutsam ist. Keine leichte Aufgabe, ist der aus Mün-
                              dörfer, Bernried am Starnber-      chen kommende Siedlungsdruck doch enorm und wird der
                              ger See und Tutzing, wurden        zur Verfügung stehende Grund immer weniger. Dieses da-
                              also zur gleichen Zeit aus der     durch entstehende, weiter ansteigende Preisniveau beunru-
                              Abhängigkeit des Augustiner-       higt mich gewaltig – ich fürchte, dass sich künftig viele junge
                              Chorherrenstifts Bernried in die   Leute das Leben in ihren Heimatgemeinden nicht mehr lei-
                              Selbständigkeit entlassen. Und     sten können. Hier müssen wir als Gemeinden mit allen Kräf-
                              doch haben sie sich ganz unter-    ten gegensteuern!
                              schiedlich entwickelt. Während
                              Tutzing zur größten Gemeinde       Wohnen und arbeiten gehört zusammen. Nachdem in den
Josef Steigenberger,
                              nach der Stadt Starnberg wur-      letzten Jahren in Bernried der Fokus deutlich auf die Wohn-
Bernrieds Erster
                              de, blieb Bernried die kleinste    bebauung gerichtet war, wird derzeit unser Gewerbegebiet
Bürgermeister
                              Gemeinde am Starnberger See.       erweitert und daran anschließend ein Mischgebiet (bau-
           Foto: bernried.de
                              Das hat ganz unterschiedliche      rechtlich „Urbanes Gebiet“) entstehen. Insgesamt 22 Be-
Ursachen, denkt man nur an die gegebenen Besitzstruk-            triebe, im Urbanen Gebiet kombiniert mit einem deutlich
turen oder an die Landkreiszugehörigkeit, war aber auch          größeren Wohnanteil als im Gewerbegebiet, werden nach
Ziel der gemeindlichen Politik.                                  Abschluss der Erschließungsmaßnahmen ab dem Sommer
Bernried hat sich in der Rolle der kleinen Gemeinde immer        2019 dort eine neue Heimat finden.
recht wohlgefühlt. In einer vor knapp vier Jahren mit gro-       Nach dem Umbau der alten Schule, die bisher überwiegend
ßer Beteiligung durchgeführten Bürgerbefragung haben             von der Musikschule, der Blaskapelle und vom Sozialen Netz
über 95 % der teilnehmenden Bernriederinnen und Bern-            genutzt war, zum weiteren Kinderhaus sind wir, was die
rieder angegeben, dass sie sich in der Gemeinde sehr wohl        Kinderbetreuung betrifft, gut aufgestellt. Neu hinzukam,
fühlen und insbesondere die dörflichen Strukturen äußerst        pünktlich zum 10-jährigen Bestehen des Waldkindergartens,
schätzen. Natürlich versucht der Gemeinderat, die dörfliche      der Waldhort, der sehr gut angenommen wird. Für den Um-
Infrastruktur auszubauen und den heutigen Gegebenheiten          bau und die erforderliche Erweiterung der Grundschule sind
anzupassen. Kinderbetreuung, Grundschule, Wasserversor-          wir eifrig am Planen, ebenso wie für den Umbau des Feuer-
gung, Einkaufsmöglichkeiten, Wohnraum, Wohneigentum,             wehrhauses.
Förderung von Handwerk und Gewerbe, medizinische Ver-            Gerade in einer kleineren Gemeinde sind Maßnahmen zur
sorgung und vieles mehr, bis hin zum Wohnen im Alter, ein        Förderung des dörflichen Lebens mit seinen Vereinen ganz
großer Aufgabenkatalog, der abzuarbeiten ist. Dass das,          entscheidend. So sind die Renovierung des Vereinsheims und
insbesondere auch angesichts der finanziellen Ausstattung,       die Renovierung des Torbogengebäudes im Klosterhof der-
nicht alles auf einmal geht, ist sicher nachvollziehbar.         zeit in der Planung. Die bisherigen Nutzer der alten Schule
Und hier ist es wirklich Glück für uns, dass die Gemeinde Tut-   ziehen in das ehemalige Klosterrichterhaus (unser altes Rat-
zing mit einem sehr guten Angebot im Bereich der Grundver-       haus) um. Und ganz langsam ist beim Umbau des Sommer-
sorgung, der medizinischen Versorgung usw., aber auch als        kellers zum großen Veranstaltungszentrum mit bis zu 1.000
Schulstandort für Mittelschule, Realschule und Gymnasium         Plätzen ein Ende absehbar, ebenso beim Bau von Bücherei
aufwarten kann. Seit Jahrzehnten decken viele Bernrieder         und Tourismusbüro.
Familien nicht nur ihren täglichen Bedarf zum Teil in Tutzing,   Ich denke, wir sind gut für die Zukunft mit dem geplanten
auch das weitere Angebot in Tutzing wird sehr gerne ange-        sehr moderaten Wachstum gerüstet und vielleicht entsteht
nommen. Umgekehrt nutzen auch die Tutzingerinnen und             das eine oder andere weitere Angebot, das auch die Tutzin-
Tutzinger die Angebote in Bernried, beispielsweise beim Bä-      gerinnen und Tutzinger gerne nutzen wollen.
cker oder in der Gastronomie.                                                                              Josef Steigenberger,
Ich denke, das wird auch in Zukunft so bleiben, denn Koope-                                                Erster Bürgermeister
rationen jeglicher Art unter den Gemeinden werden mehr                                             Bernried am Starnberger See
denn je erforderlich sein, dass das, was die Bürgerinnen und
Bürger heutzutage an Angeboten in ihrem Umfeld erwar-
ten, auch tatsächlich zur Verfügung steht. Und es freut mich
ganz besonders, dass wir zusammen mit der Ambulanten
Krankenpflege Tutzing e.V. 25 Wohnungen für ältere Men-
schen und eine Tagespflege mit voraussichtlich 18 Plätzen für
die Bewohner unserer Dörfer Bernried und Tutzing sowie ei-
nen Seniorentreff realisieren werden. Ein gutes und schönes
Projekt, gemeinde- und sogar landkreisübergreifend – zum
Wohle der Bevölkerung unserer beiden Gemeinden. Sicher
beispielgebend!

Heft 02/19                                                                                                                   15
HANDEL, HANDWERK & SERVICE

Hotel Seeblick – traditionsreiches Bernrieder Hotel im Familienbesitz
Von Tutzing kommend erhebt sich auf der rechten Straßen-                Ab Februar 2019 wird die Hotelleitung durch den Sohn Oliver
seite am Ortseingang von Bernried mächtig aufragend das                 verstärkt. Dann hat der 22-Jährige seine Ausbildung zum Ho-
Hotel Seeblick mit seinen 180 Gästebetten. Die großen Hin-              telfachwirt und Hotelbetriebswirt abgeschlossen.
weisschilder vor dem Hotel zeigen schon an, was das Hotel               Ständige Veränderungen durch An- und Umbauten und
heute alles bietet: Wellnessbereich, Fitnessraum, Seminar-              natürlich immer anfallende Renovierungen haben seit der
                                                                        Übernahme der Gaststätte „Zum Altwirt“ mit Metzgerei
                                                                        und Fremdenzimmer im Jahr 1926 durch die Großeltern von
                                                                        Hermine Lütjohann das Haus zu dem gemacht, was es heute
                                                                        darstellt: ein modernes, großzügiges, erfolgreiches Hotel-
                                                                        und Restaurationsunternehmen.

                                                                        „Natürlich steckt viel Herzblut in der Führung eines Fami-
                                                                        lienhotels, ohne Leidenschaft geht es gar nicht“, sagt Her-
                                                                        mine Lütjohann. „Unser Haus ist gut ausgelastet“, stellt die
                                                                        Hoteliersfrau mit Stolz fest. Zur Saison im Sommer kommen
                                                                        langjährige Stammgäste und zunehmend Touristen, die sich
                                                                        kurzfristig für Erholung am Starnberger See entscheiden.
                                                                        Einen Großteil der Übernachtungen machen Geschäftsleu-
                                                                        te, Tagungs- und Seminarteilnehmer aus. Außerdem hat das
                                                                        Hotel Verträge mit Reiseunternehmen, die mit ihren Busrei-
                                                                        sen Gäste aus ganz Deutschland bringen.
                                                                        Das Restaurant wird seit 30 Jahren vom gleichen Küchenchef
                                                                        bekocht. Auch Jens Lütjohann, selbst Küchenmeister, un-
Die Familientradition geht weiter: Sohn Oliver sichert die
                                                                        terstützt den Küchenbetrieb nach wie vor. Das Restaurant
Nachfolge für Hermine und Jens Lütjohann               Foto: privat
                                                                        hat das ganze Jahr über täglich geöffnet. Es wird von zahl-
räume, Tiefgarage und natürlich das Restaurant. Dieses ist              reichen Stammgästen aufgesucht. Auch wird es vielfach für
mit seinem Saal für bis zu 280 Gäste auch für große Ver-                kleine und große Veranstaltungen reserviert.
anstaltungen und Feiern geeignet. Aber auch für kleinere                Im Sommer lädt der schattige Biergarten oberhalb der Straße
Gruppen stehen Räumlichkeiten zur Verfügung.                            zum Verweilen ein. Sonnenschirme können die Lütjohanns
Das seit Generationen im Familienbesitz befindliche Anwe-               sich sparen. Die vor 22 Jahren – zur Geburt des Sohns Oliver
sen wird seit 1995 von Hermine und Jens Lütjohann geführt.              – gepflanzten Kastanien spenden ausreichend Schatten. EK

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     aufhalten. Wichtig ist außerdem,     können, empfiehlt das
     die Türe zu diesem Raum              Umweltbundesamt,
     möglichst verschlossen               den Fachmann zu
     zu halten, so dass sich              beauftragen.

16
Spende an die Tafel
Der Flohmarkt „Andechser Hof“ erbrachte den Erlös in Höhe
von 1.500 Euro. Er wurde von Konny und Georg Schuster an
das „Tischlein Deck Dich“ gespendet. Der Scheck wurde an
Armin Heil und einige Mitarbeiter des Tischlein-Deck-Dich
übergeben.                                            TN

Jeder Scheck hilft weiter!    Foto: Stefan A. Schuhbauer - v. Jena            106.
                                                                                    ger
                                                                             Tutzin its-
                                                                                 n d he
                                                                            Gesu m
                                                                                foru

                                                                       DIVERTIKEL –
                                                                       DIE RICHTIGE THERAPIE
                                                                       Mittwoch, 20. Februar 2019,
                                                                       um 19.00 Uhr
                    Ihr Vermögen im Focus -
                                                                       REFERENT
                    Wertermittlung vom Experten                        Dr. Alexander Fieger, Oberarzt Viszeralchirurgie

   Verschaffen Sie sich Klarheit über den tatsächlichen Wert           VERANSTALTUNGSORT
   Ihrer Immobilie.
                                                                       Benedictus Krankenhaus Tutzing
   Die fundierte Marktwertermittlung Ihrer Immobilie zu Sach-
   und Ertragswert ist unerlässlich:                                   Bahnhofstraße 5, 82327 Tutzing
   ■ um den aktuellen Wert einer Immobilie zu kennen
   ■ für einen geplanten Verkauf                                       Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-112
   ■ bei Vermögensteilung durch Trennung oder Scheidung
                                                                       oder per E-Mail unter gesundheitsforum-bkt@artemed.de.
   ■ bei Vererbung oder Überschreibung einer Immobilie
                                                                       Bitte geben Sie bei der Anmeldung die Nummer des Gesundheitsforums an.
   Nähere Informationen erhalten Sie unter:
   Tel. 08157 / 99 66 66 oder www.see-immo.de                          www.krankenhaus-tutzing.de

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                         Verkauf | Vermietung | Bewertung | Beratung

Heft 02/19                                                                                                                                      17
HANDEL, HANDWERK & SERVICE

Zehn Fragen an Stephan Schubert, Fahrschule Schubert

Sie kommen morgens zur Arbeit. Was machen Sie als Erstes?
In der Regel hole ich meine Fahrschüler zu Beginn der Fahr-
stunde ab (meist von zu Hause oder nach Beendigung ihrer
Schulstunden). Eventuelle Wartezeiten verkürze ich mir, in-
dem ich z.B. die aktuellen Nachrichten über das Handy lese.

Erinnern Sie sich an eine besonders schwierige Situation
während Ihrer Arbeit?
Wir hatten einmal während einer Fahrprüfung einen Auf-
fahrunfall. Ab und zu gibt es während der Fahrstunden
schwierige Situationen, die volle Aufmerksamkeit erfordern,     Stephan Schubert, Fahrlehrer und Leiter
die aber durch meine langjährige Erfahrung immer gut zu         der Fahrschule Schubert Tutzing                 Foto: privat
meistern sind.
                                                                Was nehmen Sie nach der Arbeit mit nach Hause - real oder
Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Arbeitsplatz?              in Gedanken?
Ich schätze an meinem Beruf die große Flexibilität.             Jeder Tag ist anders, da ich mich immer wieder auf neue
                                                                Schüler und Situationen einstelle, aber am schönsten ist das
Welche Ausbildung braucht man für Ihren Beruf?                  gute Gefühl nach einem Prüfungstag, wenn meine Schüler
Die Voraussetzung für die Fahrlehrer-Ausbildung ist das Min-    alles bestanden haben und den Führerschein in den Händen
destalter von 21 Jahre sowie das Vorhandensein einer bereits    halten.
abgeschlossenen Berufsausbildung. Für den Führerscheinun-
terricht der Klasse B benötigt man selbst den Führerschein      Würden Sie Ihren Beruf nochmal ergreifen?
der Klasse B und E und muss diesen Führerschein seit minde-     Ja, ich bin in den Beruf hineingewachsen und für mich kam
stens 3 Jahren besitzen. Die Fahrlehrer-Ausbildung dauert 1     nichts anderes in Frage.
Jahr und setzt sich zu gleichen Teilen aus Theorie und Praxis
zusammen und am Ende der Ausbildung müssen mehrere
Prüfungen erfolgreich abgelegt werden.                            Fahrschule Schubert, Tutzing
                                                                  Die Fahrschule Schubert besteht seit über 40 Jahren.
Welche Kompetenzen sind in Ihrem Alltag besonders
                                                                  Ausbildung in den Klassen: A, A1, A2, AM, B, BE, L und
wichtig?
                                                                  Mofas
Vorausschauendes Denken, Ausdauer und Geduld für die
                                                                  Alles Wissenswertes zur Anmeldung, dem Ablauf des
Schüler, Flexibilität, Durchsetzungsvermögen, Sorgfalt, das
                                                                  theoretischen und praktischen Unterrichts sowie zu
Bewusstsein für die Vorbildfunktion, Belastbarkeit, Kunden-
                                                                  den Prüfungen, befinden sich auf der Homepage www.
orientiertheit, Zuverlässigkeit.
                                                                  fahrschule-tutzing.de
Welches Motto würden Sie für Ihre Arbeit wählen?
                                                                  Inhaber: Stephan Schubert,
„Fahrschule Schubert, schnell und sicher zum Führerschein.“
                                                                  weiterer Fahrlehrer: Alexander Weber
Dieses Motto hatte schon mein Vater, als er die Fahrschule
Schubert gegründet hatte.
                                                                  Greinwaldstr. 18, 82327 Tutzing
                                                                  Telefon: 08158/6246, Fax: 08151/73260
Mit welchen drei Adjektiven beschreiben Sie Ihre
                                                                  E-Mail: fahrschule-tutzing@t-online.de
Arbeitsumgebung?
                                                                  Internet: www.fahrschule-tutzing.de
Fachkundig, individuell, pädagogisch.
                                                                  Öffnungszeiten:
Wenn Ihr Unternehmen mit einem Tier symbolisiert
                                                                  Montag und Mittwoch: 17:30 – 19:00 Uhr
werden müsste, welches wäre das?
                                                                  Unterricht: Montag, Dienstag, Mittwoch: 19:00 – 20:30
Der Elefant: er strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.

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                                                                   www.atg-tutzing.de
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