Mit Interoperabilität in die Zukunft Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung - KMA
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Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Einleitung 04 Was ist Interoperabilität? 06 Interoperabilität zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit 16 Realisierung von Interoperabilität 26 Zusammenfassung 31 Ihre Ansprechpartner 32 Quellen 33 03
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Einleitung Stellen Sie sich für einen Moment eine Zukunft vor, in der Mediziner, Pflegekräfte und Patienten Zugang zu allen relevanten Gesundheitsdaten haben und diese innerhalb von Einrichtungen und mit allen Akteuren im Gesundheitswesen sektorenübergreifend, digital und ohne Schnittstellenprobleme teilen können. Diese Zukunft erscheint momentan noch postalische Sendungen oder Papierscans schwer vorstellbar: Eine ganzheitliche und gehören leider immer noch zum Alltag in unmittelbare Einsicht in alle relevanten vielen deutschen Praxen, Kliniken oder Gesundheitsdaten eines Menschen, welche anderen Gesundheitseinrichtungen. zur Vorsorge, Therapie und Versorgung benötigt werden, ist innerhalb und vor Einer der Hauptgründe hierfür liegt in der allem zwischen Sektoren – trotz allen mangelnden Fähigkeit an Interoperabilität technischen Fortschritts – im deutschen der datenerhebenden und -speichernden Gesundheitsweisen derzeit nur bedingt Systeme in den historisch unabhängig möglich. Die Pandemie hat die Relevanz gewachsenen Sektoren des Gesundheits- von Gesundheitsdaten und speziell die systems. So ist es heutzutage noch nicht Notwendigkeit eines effizienten, digitalen flächendeckend möglich, dass die Einwei- und strukturierten Datenaustauschs noch- sungsdokumentation eines niedergelasse- mals verdeutlicht. „Notlösungen“ wie Fax, nen Facharztes automatisch im klinischen 04
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Informationssystem (KIS) eines Kranken- interoperabel verarbeiten und austauschen hauses empfangen, gelesen und in der können. Die europäische Kommission Patientenakte abgespeichert werden kann. schließt zusätzlich zum Sektor Gesund- Aber auch innerhalb einzelner Sektoren ist heitswesen auch alle anderen Industrie- der Austausch von Daten durch proprietäre sektoren, wie bspw. die Automobilindustrie Systeme (bspw. ambulanter Sektor: oder den Energiesektor mit ein und hält Praxisverwaltungssystem (PVS), statio- in ihrer Mitteilung an das europäische närer Sektor: KIS) nur sehr eingeschränkt Parlament vom 19.02.2020 fest, dass eine möglich. Dadurch entstehen erhebliche europäische Datenstrategie mittels so- Redundanzen und Zusatzaufwände und genannter „Interoperablen Datenräume“ daraus resultierend, elementare Kosten auf unabdingbar ist.1 So wurden im Jahr 2018 Seiten der Leistungserbringer. Gleichzeitig weltweit 33 Zettabyte an Daten generiert. entstehen Risiken in der Patientensicher- 2025 wird von 175 Zettabyte an jährlich heit, weil etwa Medikationsinteraktionen produzierten Daten ausgegangen, welche nicht digital und automatisch bearbeitet, ohne Interoperabilität und darauf aufbau- überwacht und übertragen werden kön- enden Technologien, wie bspw. künstlicher nen. Um die Bedürfnisse der steigenden Intelligenz zur Auswertung und weiteren Erwartungen von Menschen sowie des Verwendung nicht effizient nutzbar sind. Gesundheitssystems zu bedienen, bedarf Mit dem GAIA-X Projekt unterstützt das es Technologien, die Daten interoperabel Bundesamt für Wirtschaft und Energie die austauschen und zusammenführen, um Entwicklung und den Aufbau dieser einheit- z.B. Doppeluntersuchungen und mehrfach lichen, europäischen Interoperabilität auch notwendige Abfragen zu Vorerkrankungen für den EU Datenraum des Gesundheits- zu vermeiden. wesens. Was jedoch viel wichtiger ist: Der Gesundheitsmarkt verändert sich radikal! Die technischen Voraussetzungen hierfür Er wird wesentlich datengetriebener und sind durch offene, internationale Standards patientenzentrierter. So gehen wir bei und Profile (z.B. HL7, FHIR, DICOM und IHE) Deloitte davon aus, dass Austausch und zum Datenaustausch durchaus gegeben. Analyse von Gesundheitsdaten in Zukunft Das deutsche Gesundheitswesen war nicht nur einer massiven Verbesserung jedoch bisher zurückhaltend in der konse- der Pandemiebekämpfung und Patienten- quenten Anwendung dieser, insbesondere versorgung dienen, sondern auch die auch verursacht durch die föderale Struk- Möglichkeiten für zusätzliche Use-Cases tur und die bestehenden Sektorengrenzen und Geschäftsmodelle eröffnet. Wer das in Deutschland. Durch einrichtungs- erkannt hat, weiß: Ohne Interoperabilität bezogene, unterschiedlich ausgeprägte wird es in Zukunft nicht gehen. Entwicklungen von proprietären Systemen und individuell realisierten, technischen Standards können diese allgemeinen Stan- dards als Grundlage der Interoperabilität nicht effektiv angewendet werden. Dass es auch anders gehen kann, sehen wir im internationalen Vergleich. Deutschland hängt momentan auf Ebene des Digitali- sierungsgrades im Gesundheitswesen weit hinter anderen Ländern zurück. Der deutsche Gesetzgeber hat die Be- deutung der Interoperabilität erkannt und durch die gematik und dem health innovation hub (hih) weitere Maßnahmen, wie das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) veranlasst. Das KHZG sieht Straf- zahlungen für Krankenhäuser vor, die bis 2025 wesentliche Gesundheitsdaten nicht 05
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Was ist Interoperabilität? Definition sowie wesentliche weltweit etablierte bzw. Notwendigkeit der Kombination aller §384 SGB V sowie die EU-Medizinproduk- landesspezifische Standards und Standar- Ebenen der Interoperabilität teverordnung definieren Interoperabilität disierungsorganisationen im deutschen Die Schaffung der syntaktischen Inter- wie folgt: Gesundheitswesen. operabilität stand in den letzten Jahren verstärkt im Fokus, um sowohl Software- „Interoperabilität bezeichnet die Fähigkeit Die Interoperabilität im Gesundheits- systeme innerhalb einer Gesundheits- von zwei oder mehr Produkten – ein- wesen wurde in den letzten Jahren mit einrichtung miteinander kommunizieren schließlich Software – desselben Herstel dem Vorhaben des Datenaustausches zu lassen als auch Daten über Gesund- lers oder verschiedener Hersteller, vorangetrieben. Sie soll wesentlich die heitseinrichtungen hinweg übertragen zu Vernetzung und Verknüpfung aller im können. So wurden z.B. Plattformen / Netz- a) Informationen auszutauschen und Ökosystem beteiligten Akteure, Systeme werke von Krankenkassen oder auch kirch- und Anwendungen (mitsamt der Daten) lichen Trägern etabliert. Diese Projekte sind b) die ausgetauschten Informationen für gewährleisten. Erhobene Daten sollen im vorwiegend auf Basis von IHE und teilweise die korrekte Ausführung einer konkre Optimalfall von Beginn einer Leistungsan- auch FHIR konzipiert und sollen Gesund- ten Funktion ohne Änderung des Inhalts forderung über die Leistungserbringung, heitseinrichtungen sektorenübergreifend der Daten zu nutzen und/oder bis hin zu Daten von Kostenträgern oder verbinden. Unter anderem durch fehlende öffentlichen Stellen (z.B. RKI) sowie allen semantische Harmonisierung und Gover- c) miteinander zu kommunizieren und/ dabei beteiligten Akteuren, verständlich nance der Daten innerhalb der einzelnen oder erzeugt, verarbeitet und ausgetauscht Gesundheitseinrichtungen sind diese werden können. Hierzu müssen Schnitt Ansätze allerdings nur sehr wenig effizient d) bestimmungsgemäß zusammenzuar stellen und Standards zu einem vollständi- und vornehmlich in kleinen oder mittel- beiten.“ gen, in sich konsistenten System realisiert großen Gesundheitseinrichtungen gänzlich werden. Das heißt insbesondere, dass nicht in produktivem Einsatz. Skaliert über Diese Definition ist klar und eindeutig. erhobene Daten, welche von weiteren viele Gesundheitseinrichtungen hinweg hat Denken wir nun aber an eine Gesund- Akteuren benötigt werden, verfügbar, sich Stand jetzt kein Ansatz etabliert. heitseinrichtung wie z.B. ein Krankenhaus standardisiert austauschbar („syntak- mit einer Vielzahl an Systemen von tisch“) und maschinell interpretierbar („se- unterschiedlichen Herstellern mit eigenen mantisch“) sein müssen. Hierzu gehören Datenstrukturen, sind die Details häufig un- auch Daten, welche durch Medizingeräte klar und somit wird die Umsetzung dieser oder Wearables des einzelnen Menschen, Definition zur großen Herausforderung. ggf. Patienten erhoben werden sowie das Häufige Fragestellungen sind: Welche Stan- koordinierte Management der Verwaltung dards brauche ich für die Interoperabilität? der zentralen Daten durch den Menschen. Welche Investitionen in welche Lösungen Interoperabilität ist daher mitunter eine und Standards sind sicher und zielführend? der Grundvoraussetzungen einer erfolg- Um in die Position zu kommen, konkret reichen Digitalisierung im Gesundheits- entscheiden und vorgehen zu können wesen. sowie Notwendigkeiten ganzheitlich in den Fokus zu bekommen, ist im ersten Schritt Dabei ist es notwendig, in den Bereichen das Verständnis notwendig, aus welchen Syntaktik, Semantik und Organisation Ebenen und Standards sich Interoperabili- speziell auf medizinische Inhalte und An- tät zusammensetzt. Tabelle 1 gibt eine forderungen einzugehen, welche in ihrer Übersicht über die vier (technische, syntak- Standardisierung weiter gehärtet werden tische, semantische und organisatorische) müssen. Standardebenen der Interoperabilität 06
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Tabelle 1 – Standardebenen der Interoperabilität Ausgewählte Standards (S) Ebenen der Beschreibung bzw. relevante Standardisierungs Praxisbeispiel Interoperabilität organisationen (O) Grundlage der Interoperabilität. Alle Ebenen des O Bereitstellung der Infrastruktur, welche ISO-OSI Modells: Ohne WLAN/5G keine Technische / zur strukturierten Speicherung von Interoperabilität von Mobile Strukturelle TCP/IP, HTTPs, RESTful API, Daten sowie zum Austausch von S Devices Informationen benötigt wird. SOAP, o.Auth HL7 O HL7 v.2 S Definitionen von Schnittstellen, HL7 v.3 S Ohne strukturierte Datenstrukturen und Vorgaben zur Syntaktische Nachrichten kein Sender/ Strukturierung von Nachrichten zur HL7 FHIR S Empfänger Verständnis Übertragung von Daten. IHE ITI O DICOM, xDT, CDA S Schaffung eines gemeinsamen ICD, S Terminus und Vereinheitlichung Ohne genau definierte LOINC, SNOMED CT, S von Begrifflichkeiten in Form von Nachrichteninhalte in Semantische Definitionsverzeichnissen. Erzeugung OPS-301, IDMP, TNM, S einheitlichem Terminus, eines gemeinsamen Verständnisses von kein Sender/Empfänger ORPHA/Alpha-ID, OMOP S Daten, sodass Sender und Empfänger Verständnis Daten identisch interpretieren. CDM S gematik, ISiK, O vesta, O Organisatorisches Management IHE Deutschland, O bei der Umsetzung und im HL7 Deutschland, DIN O Betrieb. Anbietermanagement, Organisatorische Zulieferung von Informationen wie Normenausschuss Medizin O Berechtigungskonzepten oder Data (NAMed), Governance-Definitionen. IEEE, ANSI, O Geschäftsäftsführungen, O IT-Abteilungen 07
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Grund ist unter anderem, dass es im nur durch gemeinsam im Ökosystem ab- zen. Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass Gesundheitsmarkt an der gesamtheitlichen gestimmte Änderungen weiterentwickelt diese Standards in Kombinationen auch Anwendung aller vier Standardebenen werden dürfen. innerhalb einer Ebene verwendet werden fehlt, welche die Grundlage für den Erfolg müssen. Es gibt also kein „Entweder / Oder“. von Interoperabilität ist. Die Herausforde- Um Informationen automatisch interpre- Es geht vielmehr darum, Standards ge- rung ist, alle Standards in Einklang mit den tierbar zu machen, ist die Strukturiertheit meinsam so zu verwenden, dass benötigte Geschäftsprozessen zu bringen und von von Daten von Bedeutung. Nur so kann Anwendungsfälle realisiert werden können. jeder Gesundheitseinrichtung in gleicher Semantik realisiert und darauf aufbauend Form, herstellerunabhängig zu verwenden. der Vorteil von künstlicher Intelligenz und Technische Standards existieren seit langer Hierzu ist ein starker Fokus auf Semantik Entscheidungsunterstützungssystemen im- Zeit und dienen der Vernetzung und der und Data Governance zu legen. Ein mer mehr genutzt werden. Die strukturier- Datenübertragung in vielen industriellen Empfängersystem, das mit dem Absender te und granulare Ablage von Daten wird die Bereichen. So ist es auch in Gesundheits- kommuniziert, muss die Nachricht nicht Ablage unstrukturierter Daten in Form von einrichtungen möglich, PC’s technisch nur technisch verarbeiten (speichern, wei- PDF und Bildern insofern ersetzen, als dass mit einem serverbetriebenen KIS oder terleiten usw.) können, sondern auch ihren unstrukturierte Formate wie z.B. Arztbriefe Enterprise Resource Planning (ERP)-System semantischen Inhalt, d.h. ihre Bedeutung, in PDF lediglich noch zur forensischen über ein Netzwerk, kabelgebunden oder eindeutig interpretieren können. Je ver- Langzeitbeweiswerterhaltung dienen, nicht kabellos zu verbinden. netzter ein Gesundheitssystem wird, desto aber zur Einsicht im operativen Bereich. wichtiger wird es, sich auf gemeinsame semantische Standards zu beziehen, um Ausgewählte Interoperabilitäts- die Kommunikation zwischen den verschie- standards denen Systemen belastbar sicherzustellen. In den folgenden Tabellen werden aus- Besonders zu beachten ist, dass Standards gewählte Standards dargestellt, welche die stringent eingehalten werden müssen und Interoperabilität unterstützen bzw. umset- Tabelle 2 – Ausgewählte technische Standards und ihre Einordnung auf Basis ihrer Notwendigkeit Standard Beschreibung Netzwerk Authentifizierung Sicherheit Interoperabiliät In 7 Schichten aufgeteiltes Referenzmodell, OSI mit dem sich Kommunikation zwischen Systemen beschreiben und definieren lässt Grundlegende Protokolle zur TCP/IP Datenübertragung in Netzwerken Sammlung von Protokollen zur o.Auth standardisierten, sicheren API-Autorisierung für Desktop-, Web- und Mobile-Anwendungen Netzwerkprotokoll, mit dessen Hilfe Daten zwischen Systemen ausgetauscht werden SOAP können. U.a. Basis für Kommunikation über IHE Beschreibungsgrundlage der FHIR RESTful API Spezifikation 08
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Syntaktische Standards sind die Archi- mit dem Unterschied, dass sich z.B. Diagno- tektur der Datenformate und die Form der sen, Prozeduren, Medikation in einzelnen Übertragung von Daten. Der Standard CDA („standardisierten“) XML-Bereichen (Tags) (Clinical Document Architecture) macht die befinden. Damit kann auch maschinell Architektur sehr deutlich. Ein CDA-„Do- in den Dokumenten nach exakt diesen kument“, welches z.B. einen Arztbrief dar- Informationen gesucht werden. Ein CDA stellt, ist nicht ein einfaches PDF oder ein Dokument kann mittels IHE, FHIR oder HL7 Word- Dokument. Es ist ein strukturiertes dann standardisiert übertragen werden. XML-Dokument mit demselben Inhalt und Tabelle 3 – Ausgewählte syntaktische Standards und ihre Einordnung auf Basis ihrer Notwendigkeit Relevanz für KHZG Standard Beschreibung Umsetzungsgrad Interoperabilität Relevanz Kombination etablierter HL7-Standard-Produktlinien der FHIR Version 2, 3 und CDA mit aktuellen Web-Standards. Starker Fokus auf eine einfache Implementierbarkeit Grundlegende Protokolle zur Datenübertragung in IHE ITI Netzwerken Protokolle zur standardisierten, sicheren API-Autorisierung HL7 v.2 für Desktop-, Web- und Mobile-Anwendungen offener Standard zur Speicherung und zum Austausch von DICOM Informationen im medizinischen Bilddatenmanagement Datenaustauschformat zur Geräteanbindung im Bereich xDT der niedergelassenen Ärzte und in Krankenhäusern XML basierender Standard für den Austausch und die CDA Speicherung klinischer Inhalte Medizinische Informationsobjekte. Festlegung von MIO semantisch und syntaktisch interoperablen Inhalten der elektronischen Patientenakte (ePA) durch die gematik 09
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Semantische Standards befüllen die können, sondern auch die Inhalte der syntaktische Datenarchitektur mit stan- Datensegmente konkret und einrichtungs- dardisierten Inhalten, sodass nicht nur unabhängig interpretiert werden können einzelne Datensegmente innerhalb von (z.B. Diagnosen anhand von ICD-10/11). Dokumenten maschinell gelesen werden Tabelle 4 – Ausgewählte semantische Standards und ihre Einordnung auf Basis ihrer Notwendigkeit Relevanz für KHZG Standard Wesentliche Merkmale Umsetzungsgrad Interoperabilität Relevanz Ontologiebasierter Terminologiestandard. Gruppe, SNOMED medizinischer Terminologiesysteme, verwendet u.a. in der CT MII, den MIO und ISIK BfArM: Verzeichnis allgemeingültiger Namen und Identifikatoren zur Bezeichnung und dem Austausch von LOINC Untersuchungsergebnissen wesentlich aus dem Labor- und Vitaldatenumfeld BfArM: Klassifikation von operationellen Prozeduren für OPS die Leistungssteuerung, den Leistungsnachweis und Grundlage für die Leistungsabrechnung Einteilung/Klassifikation von malignen, bösartigen TNM Krebserkrankungen/Tumoren in Stadien ORPHA / BfArM: Verzeichnis zur detaillierten Kodierung seltener Alpha-ID SE Erkrankungen, welche nicht über ICD abgebildet werden WHO: Internationale statistische Klassifikation/Kodierung ICD-10 / 11 von Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme 10
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Etablierte Standardisierungsgremien dards der globalen Organisation einhalten, organisieren und steuern die Definition von jedoch Anpassungen auf den deutschen einzelnen technischen, syntaktischen und Markt mit einbeziehen. Ebenfalls bedient semantischen Standards. IHE und HL7 sind sich die gematik oder ISiK an den Ergeb- z.B. weltweite Organisationen und in vielen nissen dieser Organisationen und definiert Ländern aktiv. Viele dieser Organisationen daraus ihre Spezifikationen. haben deutsche Töchter, welche die Stan- Tabelle 5 – Ausgewählte Gremien und Organisationen zur Weiterentwicklung von Interoperabilitäts-Standards Relevanz für KHZG Standard Wesentliche Merkmale Umsetzungsgrad Interoperabilität Relevanz Definition von technischen Implementierungsleitfäden IHE durch Kombination existierender Standards zu (Deutschland) Anwendungsfällen Persönliches Engagement klinischer Nutzer HL7 (Deutschland) zur Standardisierung des (Deutschland) Datenaustauschs in Krankenhäusern durch Verwendung von Sets, internationaler Standards Weltweiter Berufsverband zur Standardisierung von IEEE Technologie, Hardware und Software Amerikanisches Standardisierungsgremium, welches ANSI unter anderem RESTful als Grundlage des FHIR Standards definiert Sicherstellung der Digitalisierung des deutschen Gematik Gesundheitswesens durch die Telematikinfrastruktur Grundlage: §373 SGB V: Bestätigungsverfahren zur Anwendung und Anpassung offener und ISiK standardisierter Schnittstellen zum interoperablen Austausch von Gesundheitsdaten im Krankenhaus 11
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Die Kombination dieser Interoperabilitäts- innerhalb von Krankenhäusern und über Deutschland beteiligte sich in den letzten standards auf allen vier Ebenen bildet die Sektorengrenzen hinweg vorantreiben Jahren auch verstärkt an EU-Initiativen Grundlage funktionierender operativer sollen. Die Standards wurden dabei von zur Nachnutzung medizinischer Daten Prozesse, die dem Austausch und der ge- den Gesellschaftern der gematik, also den (sog. „Real World Data“ – RWD) und meinsamen Nutzung von Informationen Vertretern der Selbstverwaltung und dem Gewinnung von Evidenz (sog. „Real World aller berechtigten Akteure dienen. Bundesministerium für Gesundheit, ent- Evidence“ – RWE). Beispiele zur Nutzung wickelt. von RWD sind die Ökosysteme wie EHR4CR, Als wäre die ausgeglichene Kombination TriNetX und EHDEN. aller Standards und die stringente Einhal- Der Gesetzgeber verbindet die Etablierung tung dieser Standards nicht schon genug der Interoperabilität von Daten mit Maß- Einheitliche und konsequent eingesetzte komplex, so geht es zusätzlich um die Zu- nahmen wie z.B. dem Aufbau der Telematik Nomenklatur- und Terminologiesysteme sammenarbeit zwischen allen Beteiligten, Infrastruktur (§ 355 SGB V: Festlegungen wie LOINC oder SNOMED-CT sind die d. h. zwischen den Verantwortlichen der für die semantische und syntaktische semantische Basis für das inhaltliche Ver- Gesundheitseinrichtungen, der Industrie, Interoperabilität von Daten) und stellt die ständnis und somit der Nachnutzbarkeit den nationalen und internationalen Inter- Verbindlichkeit der Umsetzung der Inter- der Daten. Das Bundesinstitut für Arznei- operabilitätsinitiativen, der Regulatorik und operabilität über das SGB V sicher. Die mittel und Medizinprodukte ergreift seit vor allem aller beteiligten Sektorenvertreter ergriffenen Maßnahmen zeigen Wirkung dem 1. Januar 2021 die notwendigen Maß- und Anwender. und unterstützen den Ansatz von Standar- nahmen, damit diese medizinische Nomen- disierungsorganisationen wie z.B. HL7 und klatur und Terminologie kostenfrei für alle Interoperabilität in Deutschland und IHE, welche in den letzten Jahren eine viel Nutzer zur Verfügung steht und unterhält im internationalen Vergleich engere Zusammenarbeit etabliert haben dafür ein nationales Kompetenzzentrum. Durch die Übernahme der Mehrheits- und somit das Ineinandergreifen einzelner anteile der gematik durch den Bund sowie Standards ermöglichen. So werden unter Darüber hinaus hat die Deutsche For die Gründung des health innovation hubs anderem Standardelemente von HL7 FHIRR schungsgemeinschaft (DFG) in 2019 die (hih) im Jahr 2019, wurde eine Offensive an und IHE XDS gemeinsam für Anwendungs- Empfehlungen zur Sicherung guter wissen- gesetzgeberischen Maßnahmen hervorge- fälle genutzt und durch die Verwendung schaftlicher Praxis grundlegend über- bracht. So wurden durch den Ausbau der von semantischen Standards wie SNOMED arbeitet. Die neuen Leitlinien zur Sicherung Telematikinfrastruktur, organisatorischen CT und LOINC funktionierende Szenarien guter wissenschaftlicher Praxis sind somit Anpassungen der gematik sowie dem geschaffen. Dadurch werden auch die vier verbindlicher und erläutern insbesondere KHZG und dem Krankenhauszukunfts- Ebenen der Interoperabilität miteinander den Umgang mit Forschungsdaten zur fonds Schritte zur weiteren Digitalisierung kombiniert. Erste Erfolge im Datenaus- Wahrung der Nachvollziehbarkeit, An- und Interoperabilität von Daten in tausch zwischen Gesundheitseinrichtun- schlussfähigkeit der Forschung und Nach- Deutschland eingeleitet. Allein das SGB gen werden damit sichtbar und zeigen auf, nutzbarkeit selbiger. Die FAIR-Prinzipien V wurde im Rahmen der Digitalisierung wie Interoperabilität sinnhaft möglich ist. („Findable, Accessible, Interoperable, im Gesundheitswesen in der letzten Re-Usable“) liefern Maßnahmen, wie auch Legislaturperiode 45 mal geändert. Die Neben den vom Gesetzgeber initiierten Forschungsdaten und -ergebnisse jederzeit signifikante Forcierung der Umsetzung Maßnahmen arbeiten auch weitere (öffent- maschinell und automatisch wiederver- wird unter anderem deutlich durch die lich geförderte) Initiativen an der Umset- wendet werden können. Die Interoperabili- Sanktionsbehaftung der Einführung zung von Interoperabilität in Deutschland. tät ist ein Teil der FAIR-Prinzipien und der mancher Telematik-Anwendungen und Dabei ist insbesondere die Medizininfor konsequente nächste Schritt beim Umgang KHZG-Fördertatbestände, der Schaffung matik-Initiative (MII) hervorzuheben. mit Daten zur automatisierten Verarbei- der Telematik Infrastruktur 2.0 mit nun Die vom Bundesministerium für Bildung tung und Gewinnung von RWE. überarbeiteten Vorgaben sowie der Vor- und Forschung mit rund 180 Millionen gabe für Krankenhäuser seit dem 30. Juni Euro unterstützte Initiative arbeitet auf 2021 (§373 Abs. 5 SGB V) nur noch von der universitärer Ebene in vier Konsortien gematik bestätigte „Informationstechni daran, Patientendaten aus der Routine- sche Systeme im Krankenhaus (IsiK)“ versorgung einrichtungsübergreifend für einzusetzen, welche auf Interoperabilitäts- die medizinische Forschung, unter Berück- anforderungen beruhen. Zentrale primäre sichtigung gegebener Datenschutzauflagen Informationssysteme, wie KIS oder KAS, wie standardisierte Patienteneinwilligungen müssen seit diesem Stichtag die umfang- und Datenanonymisierung, nutzbar zu reichen Vorgaben der von der gematik ge- machen und die Ergebnisse wieder in eine forderten Standards erfüllen (zweijährige dadurch optimierte Routineversorgung Übergangsfrist findet Anwendung), die auf zurückzuführen. Basis von HL7 FHIR den Datenaustausch 12
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung „Die Standardisierung von Gesundheitsdaten ist zwingend notwendig für eine gute Prävention, Diagnose, Therapie und die Verbesserung der Patientensicherheit. Moderne Verfahren und Algorithmen benötigen dabei FAIRe Daten, die innovative Produkte ermöglichen. Interoperabilität heißt aber auch, dass Menschen und Organisationen Daten miteinander auf denselben datenschutzrechtlichen und ethischen Grundlagen teilen wollen und gemeinsam neue Standards erstellen." Prof. Dr. Med. Sylvia Thun Universitätsprofessorin für Digitale Medizin und Interoperabilität, Charité 13
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Europäischer und weltweiter Vergleich heitseinrichtungen, welche führend in der Zwar wurden in Deutschland durch die Anwendung von Interoperabilität sind, beschriebenen Maßnahmen in den letzten geben einen Einblick in mögliche Zukunfts- Jahren Fortschritte bei der Implemen- szenarien.2 Skandinavische Länder wie tierung der Interoperabilität im Gesund- Dänemark, Schweden oder Finnland haben heitssektor gemacht, im internationalen einen großen Vorsprung durch etablierte, Vergleich wird jedoch deutlich: Deutsch- interoperable nationale Gesundheitsporta- land hat im Gesundheitswesen großes le bzw. -plattformen. Auch Nachbarländer, Optimierungspotenzial zur Herstellung von wie die Schweiz oder Österreich haben Interoperabilität und letztlich zur Digitali- mit der Umsetzung ihrer elektronischen sierung selbst. Deloitte Healthcare sieht Patientenakten einen Vorsprung in der Rea- im europäischen und weltweiten Vergleich, lisierung. Die untenstehenden Fallstudien realisierte Lösungen und Geschäftsmo- verdeutlichen, welchen Mehrwert diese delle, welche dem Entwicklungsprozess in Lösungen für Gesundheitssysteme und Deutschland als Vorlage dienen können. entsprechend auch die Akteure im System Erfahrungen aus den Mayo Kliniken (USA) schaffen können und was dem deutschen oder anderen internationalen Gesund- Gesundheitssystem bisher entgangen ist. Fallstudie immer auf dem neuesten Stand und gemeinsame Nutzung von Daten stehen Klinikern landesweit zur sowohl auf nationaler als auch auf Kanta Services, Verfügung, um Informationen in internationaler Ebene ermöglichen. nationale und Echtzeit hinzuzufügen. Die Patienten haben die vollständige Einsicht in Ihre Gegenwärtig ist es möglich, mit einem finnischen Rezept in Estland und internationale, Gesundheitsakte und die Kontrolle über Kroatien Medikamente zu kaufen, was interoperable die Bereitstellung und Freigabe ihrer Daten. Ein in Deutschland derzeit nicht die länderübergreifenden interoperablen Dienste zeigen. Weitere Gesundheitsdaten – vorstellbares Szenario ist, dass z.B. ein Länder werden sich dem System Finnland Rezept ohne Kontakt zu einem Arzt neu angefordert werden kann. anschließen. In Zukunft wird der Dienst eine europäische Patientenübersicht enthalten, sodass Ärzte in den Finnlands Kanta Services wurde 2010 Ein „Patient Data Repository“ teilnehmenden Ländern auf die als nationale Gesundheitsinfrastruktur ermöglicht die zentrale Archivierung grundlegenden Daten des Patienten und Gesundheitsplattform ins Leben elektronischer Patientendaten sowie zugreifen können. gerufen. Die Infrastruktur umfasst die aktive Nutzung und Speicherung elektronische Patientenakten, der Daten und spielt eine Schlüsselrolle elektronische Rezepte, bildgebende beim Informationsaustausch zwischen Verfahren, elektronische Gesundheitsdienstleistern. Sozialfürsorgedokumente und persönliche Daten zu Gesundheit und Kanta Services stützt sich auf robuste Wohlbefinden. Mit Hilfe von FHIR Interoperabilitätsstandards (HL7- und R4-Ressourcen sind die Datensätze IHE XDS-Schnittstellen), die die 14
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Auch in der Privatwirtschaft bzw. innerhalb (84%) deutlich besser ab. Gründe für die einzelner Sektoren ist die Digitalisierung in hohe Diskrepanz zwischen Deutschland anderen Ländern Europas deutlich weiter und den führenden Nationen waren bisher vorangeschritten. So führte Deloitte im Jahr in der aufwändigen Bürokratie, aber auch 2020 eine europaweite Vergleichsstudie in in der unzureichenden Finanzierung der sieben Ländern (Dänemark, Deutschland, Digitalisierung begründet. Italien, den Niederlanden, Norwegen, Por- tugal und Großbritannien) mit 1.800 in der Die im europäischen und weltweiten Um- Patientenversorgung tätigen Medizinern feld realisierten Lösungen sind sicherlich und Pflegekräften durch.3 Eines der zentra- die Grundlage für ein solches Ergebnis und len Ergebnisse war, dass sich die Befragten bestätigen wiederum die Einschätzungen in Deutschland vergleichsweise schlecht zur aktuellen Positionierung des deutschen auf die Digitalisierung vorbereitet sehen. So Gesundheitswesens. Betrachtet man aber haben insgesamt nur 66% aller Befragten die aktuell angestrebten Veränderungen angegeben, dass sie sich „sehr gut“ oder durch das KHZG und oben genannte zumindest „einigermaßen gut“ auf die Gesetzgebungen, ist eine deutliche Digitalisierung vorbereitet sehen (siehe Ab- Veränderung dieser Grafik in den kom- bildung unten). Dies bedeutete im Vergleich menden Jahren zu erwarten. zu den anderen Ländern die niedrigste Ein- schätzung. Im Vergleich schnitten Länder wie Dänemark (88%) oder die Niederlande Abbildung 1 – Europaweiter Vergleich zur Einschätzung der Digitalisierung (Deloitte-Studie 2020) in % Dänemark 46 42 88% Niederlande 19 65 Portugal 34 50 Norwegen 28 51 Italien 32 43 Europa 27 47 Großbritannien 25 43 66% Deutschland 19 47 Sehr gut Einigermaßen gut Ein wenig Überhaupt nicht Nicht zutreffend / weiß nicht 15
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Interoperabilität zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit Prognose zur Zukunft des Gesund Verwendung von z.B. cloudbasierter Kolla- heitswesens boration (z.B.: MS Teams, Zoom), bis hin zur Der Gesundheitsmarkt wird sich in den Nutzung medizinischer Applikationen ist nächsten Jahren fundamental wandeln. hier, unter Beachtung von Datenschutzvor- Unter dem Oberbegriff „Future of Health“ gaben, bereits eine stark erhöhte Effizienz beschreibt Deloitte fortlaufend, welches zu sehen, welche sich mit zunehmenden Spektrum an Innovationen und effektiver Sicherheitsimplementierungen weiter und effizienter Versorgung, Verbrauchern/ steigern wird. Patienten künftig geboten wird. Für Leistungserbringer ergeben sich entschei- Grundvoraussetzung für dieses Zukunfts- dende Differenzierungsmöglichkeiten und bild wird die Interoperabilität sein. Diese für Kostenträger Einspar- und Versorgungs- Vision funktioniert vollumfänglich nur auf verbesserungsmöglichkeiten (vgl. Deloitte- der Basis von interoperablen Daten, die ag- Publikationen4,5). gregiert, zwischen den Knotenpunkten des Systems standardisiert und strukturiert Die Zukunft wird aus unserer Sicht basie- ausgetauscht und bestenfalls in Echtzeit rend auf Sensoren, Daten- und Analytics- abgeglichen oder analysiert werden. Lösungen, einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitsversorgung hervorrufen: Bereits heutzutage können wir im Ausland von Heilung hin zur Vorsorge, von der Be- unsere Vision des Gesundheitsmarkts in handlung hin zur Erhaltung von Gesundheit Ausschnitten beobachten und sehen, wel- in einem ganzheitlichen Sinn. Es geht nicht che herausragende Rolle Interoperabilität mehr vorrangig um eine binäre Einteilung dabei spielt. „gesund“ vs. „krank“, sondern um das umfassende Wohlbefinden („Well-Being“) Die in den Niederlanden entstandene jeder Einzelperson. Die bisherige Maxime Applikation Luscii zeigt, wie auf Basis einer medizinischer Versorgung „erst ambulant, mobilen Applikation mit interoperablen dann stationär“ wird erweitert: „erst digital, Schnittstellen, eine moderne telemedizi- dann ambulant, dann stationär, dann nische Lösung für Krankenhäuser genutzt digital“. Immer mehr Aspekte der Vorsorge, werden kann und erhebliche Mehrwerte Diagnose und auch Therapie können Ver- erzeugt werden können (siehe Fallstudie braucher nun – professionell unterstützt Seite 18). Dabei deckt die Applikation die – eigenverantwortlich umsetzen. Zusam- 4 P’s vollständig ab. menfassend führen die Trends zu einem Gesundheitsmarkt, der von 4P’s bestimmt wird: Predictive, Preventative, Personalised, und Participatory. Cloudbasierte Ansätze für eine flexible und zukunftsorientierte Datenhaltung und Ap- plikationslandschaft, werden immer mehr in den Fokus kommen. Beginnend bei der 16
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Abbildung 2 – Deloitte-Zukunftsbild Gesundheit 2040 Kernaufgabe: Unterstützende Kernaufgabe: Gesundheit erhalten Aufgaben Krankheit behandeln mgrundlagen Monitoring Syste Diagnose Des Gesundheitszustands um von Patienten mit personali- erhaltung & Ver Erkrankungen und Risiken heits so rg sierten Lösungen und frühzeitig zu erkennen und un Geräten es ten & Plattform Da g G e Verbrauc n dig he ü Inter- r M operable Daten Beratung Gesellschaft offene, Indiviuum Umfeld sichere Gesundheit von Patienten, um Ver- Plattformen haltensweisen präventiv Ethik Ökonomie Finanzen Umfeld Therapie positiv zu beeinflussen Umwelt Institutionen mit personalisierter Wissenschaft Unternehmen Ökologie Regierung Medizin und strukturierten Geographie Verwaltung Erfahrungswerten Unterstützung von Patienten, um den aktuellen Gesundheitszustand zu erhalten 17
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Ein ähnliches Beispiel ist die Dignio-App operabilitätsplattform des Krankenhauses (Norwegen), die eine elektronische Medika- übermittelt werden. Durch die Anwendung tionsdispensierung steuert. Die technische des FHIR-Interoperabilitätsstandards ist Lösung von Dignio ist so konzipiert, dass „Dignio Connected Care“ für den Einsatz sie mit unterschiedlichen Krankenhaus- in der häuslichen Pflege und in Kranken- informationssystemen sowie mit Sensoren häusern sowie in der Forschung und bei beim Patienten zuhause verbunden ist. klinischen Studien im öffentlichen und Daten von Sensoren können in Echtzeit an privaten Gesundheitssektor geeignet. die App des Patienten sowie an die Inter- Fallstudie bei einer Verschlechterung eines Vorteile des interoperablen Zustands informiert. Ärzte und Datenaustauschs mit Luscii: Telemonitoring 2.0 Pflegekräfte greifen auf die Daten der 65% weniger (Luscii, Niederlande) Luscii-App direkt aus ihren EMRs zu. Krankenhauseinweisungen wegen chronischer Herzinsuffizienz Die App ist derzeit in sieben Ländern Luscii ist eine 2019 in Partnerschaft mit ausgerollt und unterhält globale 51% geringere Krankenhauskosten dem Blutdruckmessgeräte-Hersteller Partnerschaften mit Apple, Epic und Omron entstandene innovative Omron. Fünfzig Prozent der 78% weniger telemedizinische mobile Applikation niederländischen Krankenhäuser Krankenhauseinweisungen wegen aus den Niederlanden. Fokus der Luscii arbeiten bereits mit Luscii, und das Schwangerschaftshypertonie App ist die Reduzierung bzw. Unternehmen hat seine Dienste Vermeidung unnötiger international auf Irland, Schweden, das 5 Tage kürzerer Krankenhausaufenthalte und Vereinigte Königreich und auch einige Krankenhausaufenthalt für COVID-19 Krankenhauseinweisungen von afrikanische Länder ausgeweitet. Die Patienten Patienten. Stattdessen setzt die App auf Applikation ist seit 2021 zudem als telemedizinische Betreuung – die “White-Label” Lösung für Kliniken > 90% Zufriedenheitsrate bei Patienten können ihre Vitaldaten verfügbar. Patienten (Blutdruck, Herzfrequenz, EKG, Emotionen, Schmerzen, Gewicht, Die Patienten nutzen die Luscii-App, Blutzuckerwerte und auch zur Eingabe um… in klinische Fragebögen) manuell oder 1. …ihren Gesundheitszustand von zu automatisch in die Applikation Hause aus zu verfolgen übertragen (lassen). 2. …Zugang zu Informationen über den Essenziell ist dabei die offene Plattform, Umgang mit ihren Krankheiten (mit die auf neuester Technologie und Hilfe von multimedialen offenen Standards wie HL7 FHIR basiert E-Learning-Modulen in der App) zu und somit den Anschluss von bekommen Medizingeräten und weiteren Applikationen ermöglicht. Der Schlüssel 3. …rund um die Uhr mit ihrem ist eine KI-basierte „Clinical Engine“, Pflegepersonal über einen welche auf Basis semantisch korrekt integrierten Video-Chat und/oder erhobener Daten und klinisch erprobter Messaging zu kommunizieren Erfahrungswerte Ärzte und Pflegekräfte 18
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Mehrwerte der Interoperabilität aufgewendet werden müssen oder durch Bereits heute sehen wir: Die Versorgung entgangene Termine ungenutzt sind, wer- kann durch interoperable, datengetriebene den frei für spezialisierte Aufgaben. Lösungen ein höheres Level erreichen. Für Kliniker können tägliche Routinen einfacher Klinik zu Hause und die Behandlung sicherer werden. Personal und Technik befinden sich an Organisierte Schnittstellen können bessere einem zentralen Ort, von dem aus die Ver- Übersichten über komplexe Krankheitsver- sorgung überwacht wird. Patienten können läufe schaffen. Der IT-Bereich kann Zeit für in ihrem vertrauten Umfeld genesen, wäh- Konvertierungen und Datenmanagement rend Fachkräfte bei Bedarf intervenieren. einsparen. Für Patienten zeigt sich Inter- Dieses Geschäftsmodell ist insbesondere operabilität schließlich in einer reibungs- in der Nachsorge gefragt. Patienten können losen, unbürokratischen und personali- so nach der Entlassung weniger aufwändig sierten Behandlung. Patienten werden in und unkompliziert weiter beobachtet Zukunft die Angebote und Gesundheits- werden. dienstleister auswählen, die ihnen den größten digitalen Komfort bieten. Mitunter Virtuelle Krankenhauskonzepte hat uns die Corona-Pandemie Geschäfts- Ärzte können sich mit spezialfachärztlichen modelle nähergebracht, die zuvor weit von Fragen virtuell mit Experten aus anderen der Realität entfernt schienen. Genau hier Gesundheitseinrichtungen verbinden, um spielt Interoperabilität eine wichtige Rolle. schnell und unkompliziert von deren Wis- Neben den genannten, grundlegenden Ver- sen zu profitieren. Die Patienten bleiben besserungen in der Versorgung, ermöglicht z.B. im eigenen Krankenhaus, während Interoperabilität die Chance, datenbasierte eine Partnereinrichtung die Behandlung Geschäftsfelder zu erschließen, welche die begleitet. Finanzierungsmöglichkeiten der einzelnen Gesundheitseinrichtungen stark optimie- ren können. Der folgende Auszug von möglichen Mehrwerten durch Interoperabilität unter- streicht die Wichtigkeit und das Potenzial des Themas. Patientendienstleistungen Individuelle Beratung Automatisch erhobene Werte, z.B. von Smartwatches, Wearables, Smart Home oder anderen Sensoren können (remote) in der Klinik von Fachleuten oder durch KI ausgewertet werden und Patienten entsprechend passende, behandlungser- gänzende oder vorsorgerelevante Beratung angeboten werden. Verbesserter Service Patienten können per App digital an Termi- ne erinnert werden und mit Hilfe von Na- vigationssystemen zur rechten Zeit an den rechten Ort gebracht werden. Speisepläne, Medikationseinnahmen, Risikofaktoren, wie Allergien können digital erfragt bzw. ausge- tauscht und bewertet werden. Ressourcen, die sonst fürs Abfragen, Erklären, Erinnern 19
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Interaktion mit Systemherstellern auf den Ebenen der Unternehmensstrate- Herstellerunabhängigkeit gie, der Organisation (Struktur, Prozesse, Durch die Schaffung von standardisierten Mitarbeiter), sowie der IT ergeben. Die Schnittstellen sowie einer standardisierten Herleitung dieser Faktoren ist durch den Datenhaltung ist es möglich, Daten außer- internationalen Vergleich, fortgeschrittener halb des eigentlichen Systems zentral und Interoperabilitätsprojekte (s.o.) in anderen ohne herstellerspezifische Strukturen zu europäischen oder US-amerikanischen speichern bzw. bereitzustellen. Dadurch Kliniken möglich. reduziert sich unter anderem die Abhängig- keit von Systemherstellern drastisch. Auch Unternehmensstrategie: die Komplexität, einzelne systemspezi- fische Datenformate zusammenzuführen, 1. Priorisierung von Interoperabilität reduziert sich, je mehr Systemhersteller auf oberster Führungsebene diese Standardisierung realisieren. Entwicklung eines klaren Verständ- nisses, wie wichtig Interoperabilität für Neue Geschäftsmodelle die Gesamtstrategie des Unternehmens Monetarisierung von Daten über den Datenaustausch hinaus ist, Allein durch den Auszug der oben an- welche Vorteile die Interoperabilität geführten Mehrwerte wird der Wert von bringt und welche Visionen für die Inter- Daten im Gesundheitswesen deutlich, operabilität in der Zukunft bestehen. sofern sie strukturiert erhoben und interoperabel austauschbar sind. Die mög- 2. Strategische statt taktisch geprägte lichen Mehrwerte sind bereits sehr nahe Investitionen an aufkommenden Geschäftsmodellen, Identifikation und Fokussierung auf welche auch durch Hyperscaler wie Google Lösungen der nächsten Generation oder Amazon mit ihrem breiten Netzwerk, bei paralleler Sicherstellung, dass alle ihrer technischen Kompetenz und ihren wichtigen Teile der Unternehmensstra- Fähigkeiten der Vermarktung, an künftige tegie (u.a. M&A, IT, Preisstrategien) mit Kunden herangetragen werden können. In der Interoperabilitätsstrategie und der diesem Bezug zeichnet sich ab, dass der Zukunftsvision des Unternehmens über- Patient auch zum Kunden wird sowie die einstimmen. Innovative Partnerschaften Fragestellung, wem gehören die erhobe- mit großen Technologieunternehmen nen Daten und wer profitiert in welcher oder Start-ups sowie kommunalen oder Form von einer ggf. aufkommenden Ver- gemeinnützigen Organisationen, können marktung der Daten. Wird der Patient z.B. Gelegenheiten bieten, wirtschaftlicher anteilig „bezahlt“, wenn seine Daten in einer und effizienter als in der Vergangenheit Auswertung verwendet werden, welche zu sein. dem Wohl eines anderen dient? Oder wird er ggf. vom Kostenträger „bezahlt“, wenn 3. Nutzung des regulatorischen „Mo er seine Daten zur Verfügung stellt? Oder mentums“ der Digitalisierung „erstattet“ das Krankenhaus dem Patienten Die aktuellen Gesetze, Vorschriften und gewisse Wahlleistungen, wenn es seine Initiativen verleiten dazu, passiv abzu- Daten an die Industrie weitergeben darf? warten und zu implementieren. Die Zu- Diese Fragestellungen kommen zwangs- kunft des Gesundheitswesens auf Basis läufig durch die Realisierung von Inter- interoperabler Daten wird kommen – operabilität auf und werden den Wert der die aktuelle Situation sollte vielmehr medizinischen Daten monetarisieren. als Katalysator gesehen werden, um die Dynamik im Unternehmen voran- Kritische Erfolgsfaktoren für die zutreiben und potenziell schneller und Umsetzung von Interoperabilität besser zu sein als der aufkommende Die umfangreiche, internationale Projekt- Wettbewerb. erfahrung zeigt uns in dieser Entwicklungs- phase, dass sich für eine erfolgreiche Umsetzung von Interoperabilität in der Praxis, zahlreiche kritische Erfolgsfaktoren 20
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung „Der Markt ist bisher sehr stark von Herstellern dominiert, die sich mit proprietären Systemen als Geschäftsmodellen gut im Markt platziert haben. Es wäre ein Erfolg, wenn sich tatsächlich Standards durchsetzen und Daten damit besser nutzbar gemacht werden. Neue Geräte und Technologien können ohne hohen Integrationsaufwand und damit verbundenen Kosten in das Software-Ökosystem implementiert werden. Systeme werden anschlussfähig und können gegen bessere Lösungen und Technologien auf Basis internationaler Standards ausgetauscht werden. Dies belebt den Wettbewerb und stärkt die Nutzer.“ Marcus Wortmann CIO, Medizinische Hochschule Hannover 21
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung Abbildung 3 – Notwendigkeit der Berücksichtigung von Interoperabilität Globale Digitale Transformation und technische Neuerungen werden vom Gesetzgeber gefördert und weiterentwickelt Organisationen, die die Macht dieser beiden Faktoren nicht erkennen und die Bedeutung und den Wert der Interoperabilität unterschätzen, riskieren, ins Hintertreffen zu geraten Patienten kommen in den Mittelpunkt und spielen eine aktivere Rolle bei Entscheidungen über ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden Organisation (Struktur, Prozesse, Datenarchitektur und Entwicklung einer Mitarbeiter): praktikablen Strategie zur Umsetzung einer Datenkonsolidierung. Zusammen- 1. Betrachtung als ganzheitliche, orga führung der Vielzahl an heterogenen, nisatorische Veränderung herstellereigenen Datensilos in gemein- Die Einführung von regulatorisch vorge- sam genutzte, zentrale Repositories, gebenen Standards zur Interoperabilität, in denen Daten nach einheitlichen wie IHE, FHIR oder gematik Festlegun- Standards gespeichert und verfügbar gen, bewirkt eine radikale Umstellung gemacht werden. einer Gesundheitseinrichtung in nahezu jedem Unternehmensbereich. Es muss eine neue Definition von Prinzipien, Fähigkeiten, Prioritäten und Verhaltens- weisen erfolgen, welche von internen Mitarbeitern erwartet werden. 2. Aufbau eines Interoperabilitäts- Kompetenzzentrums („Competence Center“ mit Data und Process Archi tects) Aufbau einer eigenen Einheit – zwischen IT und Operative – welche für die prak- tische Umsetzung der Interoperabilität, für die Einhaltung von Daten- und Schnittstellenstandards sowie für die Definition von IT-Architekturanforderun- gen und -muster zuständig ist. Es gilt die Akzeptanz voranzutreiben, die internen Kompetenzen zu schaffen und zu er- weitern und somit den Wert innerhalb der Organisation zu steigern. Es geht um die Anpassung der heterogenen 22
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung „Die Implementierung von Interoperabilität in einem Krankenhaus kann als realisiert angesehen werden, wenn gesammelte Daten den Patienten auf der Ebene der einzelnen Akte vollständig digital innerhalb aller eingesetzten IT-Systeme zur Verfügung gestellt werden können. Das bedeutet, dass die Daten in digitaler Form bereits zwischen den IT-Systemen und Geräten der Abteilungen übertragen werden und Patienten oder andere medizinische Einrichtungen als letzter Übergabepunkt gesehen sind.“ Andreas Henkel CIO, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München 23
Mit Interoperabilität in die Zukunft | Standardisierte Daten verändern die Gesundheitsversorgung IT: 3. Vollumfassende Ausrichtung der IT-Architektur auf Interoperabilität 1. Aufbau eines Clinical Data Reposi Für die Etablierung einer Interopera- tory (CDR) bilitätsplattform muss die gesamte Implementierung eines zentralen IT-Architektur auf Funktionsfähigkeit in Systems zur Speicherung von struktu- Bezug der Verwendung von Standards rierten, patienten- und aufenthaltsbe- überprüft werden. In vielen Fällen zogenen Daten. Zusammen mit den o.g. werden hier technische bzw. sogar Data Architects werden Einzelsysteme prozessuale Anpassungen notwendig in der Organisation mittels Standard- sein, die sich auf die Arbeitsweisen der schnittstellen – maßgeblich über FHIR – Anwender auswirken können. an das System angeschlossen. Ziel ist es Inhalte von Dokumenten, welche bisher 4. Denken in Anwendungsfällen, statt als PDF oder sogar noch in Papierform in „IT-Systemen“ vorliegen, strukturiert zu speichern, zu- Die reine Einführung von IT-Systemen, sammenzuführen und somit maschinell ist hierbei nur ein Teil der Lösung. Es auswertbar zu machen. Daten einzelner muss vielmehr in Anwendungsfällen Systeme werden somit in einer be- gedacht werden, die durch IT-Systeme kannten Struktur gespeichert und nicht unterstützt werden. Hierbei kommen mehr in der jeweils unterschiedlichen, z.B. durch die gematik und das KHZG herstellerspezifischen Definition. auch eine Vielzahl an neuen Anwen- dungsfällen auf, die zum Teil weit über 2. Herstellung einer Interoperabilitäts die derzeitigen „Funktionen“ einer Ge- plattform sundheitseinrichtung hinausgehen. Anbindung des Clinical Data Reposito- ries an eine Plattform von Repositories, 5. Sicherstellung der IT-Sicherheit welche Daten in ihrer unterschiedlichen Verfügbarkeit und maschinelle Auswert- Ausprägung für wesentliche Anwen- barkeit von Daten sowie ein genau dar- dungsfälle bereitstellt. Die Plattform auf ausgelegtes Berechtigungskonzept besteht aus einer zentralen Regist- sind Themen, die nicht voneinander ge- rierung von Informationen und daran trennt werden können. Wie bei den An- angeschlossenen Repositories, aus forderungen an die Datenübermittlung, welchen Daten anwendungsfallbezogen muss auch bei der Konzentration von abgerufen werden können. Hierbei sind Daten in zentralen Repositories ein wirk- die wesentlichen Repositories: samer Schutz inklusive der regulatorisch - Bildgebung (Standards: IHE XDS-I, vorgegebenen Datenschutzanforderun- DICOM) gen umgesetzt werden. - Dokumente (Standardisierte, digitale Archive. Standards: IHE XDS.b) Wer diese Erfolgsfaktoren berücksichtigt, - strukturierte Daten (Labor, Diagnosen, wird sich auch erfolgreich in einem dy- Prozeduren etc. Standards: FHIR) namischen, digitalen Gesundheitsmarkt etablieren. Die reine Einhaltung von Auf die Plattform kann über API’s (z.B. gesetzlichen Fristen und Vorgaben, ohne RESTful), standardisiert zugegriffen die Bedeutung von Interoperabilität und werden. Systemhersteller, welche diese deren Anwendungsfällen zu verstehen und API’s bzw. Standards implementieren, zu nutzen, könnte dagegen ein Zurückfallen sind stark vereinfacht in ein Kranken- der Einrichtung bedeuten. haus IT-Umfeld zu implementieren. Ebenso sind sie austauschbar und können einfacher durch andere System- hersteller ersetzt werden. 24
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