Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten

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Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
FRESH
              Nr. 4 | Winter 2012/2013
                                                                                  Das Magazin der
                                                                                  Fachhochschule Kärnten

              Anpfiff
              Mit Studierenden-
              höchstzahl ins
              neue Studienjahr
              		          ➜4
FOTO: WALIK

              JUBILÄUM                         LEHRVERANSTALTUNG: UPDATE                FH-FEIERN

              Studiengänge feiern ihr          Up to date im Curriculum – die           Vom Semesteropening bis
              10-jähriges Bestehen     ➜ 10   Entwicklung ist rasend schnell   ➜ 14   zur Sponsionsfeier   ➜ 24
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
2                            FRESH                                                                                                                   2 | WINTER 2012/2013

    COVER                         Добро
                                пожаловать!
                                                                                                          DATA
                                                                                                          Wie sich die Akademikerland-
                    欢迎!                                                                                   schaft in Kärnten entwickelt
                                      Willkommen!                                                         Zwar hat Kärnten die zweithöchste Hochschulzugangs-
                                                                                                          quote Österreichs, dennoch gibt’s bei Akademikern noch
                                                                                                          Aufholbedarf.                                     ➜8

    Willkommen!                                                                  Das Soziale steht
    Welcome! Bienvenido!                                                         für Potenziale
    Beim Studienbeginn präsentiert sich die FH                                   Seit 10 Jahren lehren und forschen
    Kärnten mit neuer Studierendenhöchstzahl und                                 die Studiengänge Soziale Arbeit und
    als multinationale Hochschule. Plus: Interview                               Gesundheits- und Pflegemanage-
    mit dem wohl bekanntesten FH-Studierenden,                                   ment. Wer hier studiert, gestaltet
    Ex-KAC-Kapitän Christoph Brandner.          ➜4                              mehr als nur sein Leben.       ➜ 10

    CONTENT                                                                                                                             PRACTICE
                                                       Lehrveranstaltung:                                 E-Tourismus:                           Erster Tag

                                                       Update                                             Der Klick in
                                                                                                          den perfekten
                                                                                                          Urlaub
                                                                                                                                                 der Lehre
                                                                                                                                                 Qualitätssicherung in
                                                       Up-to-date-Sein als Bestandteil                                                           der Lehre stand für die
                                                       des Curriculums und wie flexibel                   Experten diskutierten                  Professoren am ersten
                                                       unsere App-Entwickler sein                         beim Forum                             Tag der Lehre auf der
                                                       müssen.                    ➜ 14                   E-Tourismus.        ➜ 13              Tagesordnung.        ➜ 17

    Impressum
    Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: FH Kärnten, Gemeinnützige Privatstiftung, Villacher Straße 1, 9800 Spittal/Drau, Austria, Tel.: +43 5 90500-0, Fax: DW 9810,
    E-Mail: fresh@fh-kaernten.at, www.fh-kaernten.at • Für den Inhalt verantwortlich: DI Siegfried Spanz • Projektleitung: Mag. (FH) Petra Bergauer • Beratung: plaiknerpublic
    medienarbeit • Redaktion: Mag. (FH) Petra Bergauer, Mag. Hannes Klingberg, Stefan Jäger, Peter Plaikner, Andrea Sedlaczek, MA • Fotos: wenn nicht anders gekennzeichnet: FH
    Kärnten, Helge Bauer • Konzept und Gestaltung: designation - Strategie | Kommunikation | Design, www.designation.at • Art Direction: Jürgen Eixelsberger • Lektorat: Mag.
    Sigrid Strauß • Druck: Carinthian Druck Beteiligungs-GmbH, www.carinthian.co.at • Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr • Auflage: 10.000 Stück

    Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei Personen nicht durchgängig die männliche und die weibliche Form angeführt. Gemeint sind selbstverständlich stets beide
    Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Dieses Magazin wurde mit der gebotenen Sorgfalt gestaltet. Trotzdem können
    Satz- und Druckfehler bzw. Änderungen nicht ausgeschlossen werden. Der Herausgeber kann für allfällige Fehler keine Haftung übernehmen. Sämtliche Rechte und Änderungen
    vorbehalten. Alle Angaben Stand November 2012.
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
www.fh-kaernten.at                                                                                      CONTENT                      3

                                                                                                        CAREER
FOTOS: HELGE BAUER, FH KÄRNTEN, FERDINAND NEUMÜLLER, ZURIJETA, ZENTILIA

                                                                                                  Gaudeamus igitur
                                                                                                  304 glückliche Absolventen konnten bei der
                                                                                                  Herbstsponsion ihre Abschlussurkunden
                                                                                                  entgegennehmen.                           ➜ 18

                                                                          Wall of Fame
                                                                          Frauen in der Technik und

                                                                                                                 ACTION
                                                                          Kombistudium. Was kommt
                                                                          nach dem Abschluss? ➜ 20

                                                                                                                                                    Liebe Leserinnen
                                                                          Treffpunkt für Netzwerker                                                 und Leser,
                                                                          Gesucht? Gefunden! Beim Meet & Match haben sich
                                                                          Studierende und Arbeitgeber kennengelernt.   ➜ 21                        als echte Pioniere starteten 2002 die ersten Studieren-
                                                                                                                                                    den der Studiengänge „Soziale Arbeit“ und „Gesundheits-

                                                                          Wohnen
                                                                                                                                                    und Pflegemanagement“ – jeweils 25 an der Zahl – mit

                                                                                                               2.0                                  ihrem Studium am Fachhochschulstandort Feldkirchen.
                                                                                                                                                    Bis zum heutigen Tage gingen aus diesen beiden
                                                                                                                                                    Studienrichtungen über 700 Absolventen hervor.
                                                                          Wie wohnen Kärntens Studierende?                                          Aktuell sind mehr als 400 Studierende in diesen
                                                                          Und wo wohnt es sich am günstigsten? ➜ 22                                Studiengängen inskribiert. Studierende, Absolventen
                                                                                                                                                    und Partner aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissen-
                                                                                                                                                    schaft waren bei den Jubiläumsfeierlichkeiten dabei.
                                                                                                                                                    Für FresH ist dies Anlass, einen Streifzug durch die bei

                                                                          Was war,                              Gute Qualifikation –                der Veranstaltung erörterten Anforderungen, Projekte,

                                                                                                                gute Jobchancen                     Forschungsaktivitäten und Entwicklungen dieser Diszip-

                                                                          was kommt?                            Gastkommentar vom
                                                                                                                                                    linen zu unternehmen.
                                                                                                                                                    Apropos Entwicklung: ein paar weitere Zahlen gefällig?
                                                                          Rocktoberfest zum Semesterbeginn      Präsident der Indust-               Knapp 600 Absolventen konnten heuer wieder ihre
                                                                          und ein Ausblick auf künftige         riellenvereinigung                  Abschlussurkunden entgegennehmen und mit rund
                                                                          Veranstaltungen              ➜ 24    Kärnten, Christoph                  2000 Studierenden ist die FH Kärnten mit neuer
                                                                                                                Kulterer       ➜ 26                Studierendenhöchstzahl ins Wintersemester gestartet.
                                                                                                                                                    Besonders freuen wir uns über die vielen internationa-
                                                                                                                                                    len Studierenden, ist dies doch der beste Beweis dafür,
                                                                                                                                                    dass die Qualitäten unserer Hochschule auch über die

                                                                                                                 Kritik, Lob,
                                                                                                                                                    Grenzen hinaus geschätzt werden.
                                                                                                                                                    Wir hoffen, dass wir Ihnen mit der aktuellen Ausgabe

                                                                                                               Anregungen?
                                                                                                                                                    wieder einen spannenden Einblick in unsere Hochschu-
                                                                                                                                                    le geben können und wünschen Ihnen einen stressfrei-
                                                                                                                                                    en Jahresausklang.

                                                                                                               Wir freuen uns über Ihr Feedback
                                                                                                               zum FH-Magazin FRESH
                                                                                                               an ➜ fresh@fh-kaernten.at            FH-Prof. Dr. Dietmar Brodel     DI Siegfried Spanz
                                                                                                                                                    Rektor			                       Geschäftsführer
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
4                          FRESH                                                                                                2 | WINTER 2012/2013

                           Das neue Studienjahr ist bereits in vollem Gange und mit rund 2000 Studierenden
                           hat die Fachhochschule Kärnten die größte Zahl an Hochschülern seit Bestehen.
                           Damit kann die FH Kärnten schon jetzt eine positive Bilanz ziehen, denn die Zahl
                           der Studierenden hat sich somit seit 2007 fast verdoppelt.

                           Text: Andrea Sedlaczek | Fotos: FH Kärnten

                           W
                                    ir wollen uns als Hochschule in Lehre und            K LAG E N F U RT: TO P I N F O R M I E RT
                                    angewandter Forschung in unseren Kernbe-             INS ERSTE SEMESTER
                                    reichen Technik, Wirtschaft, Gesundheit und
                           Soziales im Spitzenfeld der österreichischen Hoch-            Am Standort Klagenfurt begrüßten die Studiengangs-
     20072012             schulen positionieren“, erklärt Rektor Dietmar Brodel         leiter von Medizintechnik sowie Netzwerk- und Kom-
    In nur 5 Jahren        zu Studienbeginn. Die mittlerweile 31 Studiengänge            munikationstechnik, Christian Menard und Herbert
    konnte die Zahl        wurden und werden beständig weiterentwickelt, durch           Stögner, die Studierenden. Danach übernahmen Ver-
    der Studierenden       die intensive Zusammenarbeit mit Wirtschaft und               treter der KFAST, der Kärntner Fachhochschul-Stu-
    an der FH Kärnten      Wissenschaft erfahren Studierende der FH Kärnten              dierendenvertretung, das Ruder und berichteten aus
    verdoppelt werden      eine zukunftsorientierte Ausbildung.                          dem Studienalltag. „Hier die Masterstudierenden zu
                                                                                         Wort kommen zu lassen ist eine gute Idee. Als Neu-
                           W E LCO M E DAY                                               ling an der FH traut man sich hier eher Fragen zu
                                                                                         stellen, wenn etwas unklar ist“, sind sich die Medizin-
                           An allen Standorten der Fachhochschule Kärnten fand           technikstudentinnen Kathrin Bacher und Romana
                           in diesem Studienjahr der „Welcome Day“ für erstse-           Ausim einig.
                           mestrige Studierende statt.
                                                                                         Am Nachmittag erfuhren die Studierenden Wichtiges
                                                      Wie finde ich meinen Hörsaal?      rund um den Studienablauf, bevor die Projektbetreu-
                                                      Wer sind meine Kommilito-          er von FH Kärnten Sport übernahmen. Zuschüsse zu
                                                      nen? Wo bekomme ich meine          Nenngeldern, zahlreiche Sportkurse und hochwertige
                                                      Skripten? Und wer ist eigent-      Sportbekleidung zu vergünstigten Preisen motivieren
                                                      lich mein „Buddy“? Das sind        viele Studierende, neben dem Studium den sportli-
                                                      nur einige der unzähligen Fra-     chen Ausgleich zu suchen. Der Orientierung diente
                                                      gen, die sich am Tag 0 des ers-    die abschließende Führung durch den Standort Kla-
                                                      ten Semesters auftun. Sich in      genfurt.
                                                      das neue Umfeld einzufinden
                                                      stellt nationale wie internatio-   V I L LAC H: G E L E BT E I N T E R N AT I O N A L I TÄT
                                                      nale Studierende vor spannen-
    „Neulinge“ wie die Medizintechnikstuden-          de Herausforderungen. FresH        Ein besonderes Programm organisierte das Internatio-
    tinnen Kathrin Bacher und Romana Ausim            war beim Welcome Day an zwei       nale Büro am Standort Villach. Ein bunter Mix aus den
    wurden am Welcome Day begrüßt                     Standorten mit dabei.              verschiedensten Sprachen schwirrte durch die Aula, als

                                         Türkei                                          Kasachstan
                                         Emre Bilgic kommt aus der 15 Mio.-              „Ich möchte die Unterschiede zwischen
                                         Einwohner-Stadt Istanbul. „Österreich ist       den Hochschulen in Kasachstan und
                                         wirtschaftlich ein sehr erfolgreiches Land.     Österreich kennenlernen. Ich habe mich
                                         Deshalb studiere ich hier, um von den Bes-      für die FH Kärnten entschieden, weil ich
                                         ten zu lernen.“ Emre freut sich schon darauf,   denke, dass ich durch die gute Ausbildung
                                         seine Deutschkenntnisse zu verbessern und       hier bessere Berufsaussichten habe“, sagt
                        Willkommen!                                                                                                    Willkommen!
                                         die „sehr sichere“ Stadt Villach zu erkunden.   Studentin Ainura Kaliyeva aus Kasachstan.
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
www.fh-kaernten.at                              COVER     5

                                 Tervetuloa!
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Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
6                         FRESH                                                                                                 2 | WINTER 2012/2013

                                                                                                       eduroam
                                                                                                       FH Kärnten ist Teil des
                                                                                                       weltweiten WLAN-Netzes
        Ein erster Über-      sich rund 100 Kommilitonen aus zahlreichen Ländern
        blick über die        bei einem gemeinsamen Frühstück erstmals kennen-
        temporäre Heimat
        von der Burg
        Landskron für die
                              lernten. Rund 40 „Incomings“, also Austauschstudie-
                              rende, aus Italien, Griechenland, Finnland, Spanien,
                              Deutschland, Kasachstan, Korea und Chile fanden in
                                                                                                      S   eit dem Wintersemester 2012 nimmt die Fach-
                                                                                                          hochschule Kärnten am weltweiten WLAN-Netz
                                                                                                       eduroam teil. Die IKT-Abteilung unter der Leitung
        neuen Incomings       diesem Semester den Weg zur Fachhochschule Kärn-                         von Gerald Plessnitzer griff damit eine Anregung
                              ten. Danach hieß es, die Heimat auf Zeit zu erkunden                     der Lehrenden und Studierenden auf, die dieses
                              – und das macht man am Besten von „oben“. Von den                        System bei Besuchen anderer Hochschulen bereits
                              Aussichtsterrassen der Burg Landskron verschafften                       kennengelernt haben.
                              sich Incomings, Buddies und internationale Studieren-
                              de einen Überblick über die Region. •                                    WO R L D W I D E W LA N

                                                                                                       eduroam macht die einfache Nutzung der WLAN-
        Be a Buddy!                                                                                    Infrastruktur von Unis in weltweit 58 Ländern
                                                                                                       möglich. Studierende und Lehrende melden sich
        Ein Buddy ist ein „Kumpel“, ein Freund, eine Freundin. Studierende, die aus dem                mit den FH-Zugangsdaten z. B. an der Uni Wien bei
        Ausland für ein Semester zu uns kommen, sind froh, wenn sie vor allem am Be-                   eduroam an. So können Studierende während ei-
        ginn einen solchen Ansprechpartner haben. Buddies tauchen durch den Kontakt                    nes Auslandssemesters einfach, unkompliziert und
        mit den „Internationals“ in eine neue kulturelle Welt ein, machen sozusagen                    kostenlos das WLAN der Partneruni nutzen oder
        Auslandserfahrung zu Hause. Es bilden sich Freundschaften, man lernt das Land                  als Incoming mit den Benutzerdaten der Heimat-
        der anderen kennen, man wird in Fremdsprachen sattelfester. Wenn Buddies                       uni an der FH Kärnten surfen. •
        selbst ein Auslandssemester absolvieren wollen, werden sie bei der Vergabe der
        Studienplätze an den Partnerhochschulen bevorzugt behandelt.                                   Informationen unter ➜ www.eduroam.org, www.aconet.at
        ➜ www.fh-kaernten.at/international                                                             oder unter der IKT-Helpdesktelefonnummer DW 9595!
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        Was macht eigentlich …
        … eine Studienbere ichs-                                          dierende von der Bewerbung über das

           administratorin?                                                Aufnahmeverfahren bis zur Immatriku-
                                                                           lation.
                                                                           Zu Beginn jedes Wintersemesters sorgt
                                                                           Frau Reithofer dafür, dass jeder die für
                              Alexandra Reithofer ist Studienbereichs-     das Studium passenden Unterlagen
                              administratorin für den Bereich Enginee-     erhält und damit top informiert in das
                              ring & IT am Standort Villach. In ihrer      neue Semester starten kann. Auch bei
                              Tätigkeit zeichnet sie für eine große        der Organisation der Abschlussprüfun-
                              Anzahl an organisatorischen Tätigkeiten      gen ist Frau Reithofer eine wichtige
                              verantwortlich und ist für die Studieren-    (Kontroll-)Instanz: Zulassungen prüfen,
                              den erste Ansprechpartnerin bei Fragen       Prüfungsprotokolle vorbereiten und zu
                              zum Studienablauf.                           guter Letzt die Erstellung der Abschluss-
                              Frau Reithofer begleitet (künftige) Stu-     dokumente.
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
www.fh-kaernten.at                                                                                                             COVER                     7

                                                          Neu: Studium
FOTOS: FH KÄRNTEN, .SHOCK, OLEKSIY MARK, GEORGE CASWELL

                                                          Wirtschaftsingenieurwesen                                                              Ex-KAC-Kapitän
                                                                                                                                                 an der FH Kärnten
                                                          Wirtschaftsingenieure sind Brückenbauer. Sie werden dort eingesetzt,
                                                          wo technisches und kaufmännisches Wissen zusammentreffen.                              Christoph Brandner, international
                                                                                                                                                 erfolgreicher Eishockeyspieler und

                                                          A   n der Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft sind Wirtschaftsin-            Ex-Kapitän des KAC, besucht nach
                                                              genieure seit Jahrzehnten in vielen unterschiedlichen Branchenfeldern              seinem Karriereende im Frühjahr 2012
                                                          erfolgreich im Einsatz.                                                                nun den Studiengang für Physio-
                                                          Mit Beginn des Wintersemesters 2012/13 startete an der Fachhochschule                  therapie an der Fachhochschule
                                                          Kärnten das berufsbegleitende Studium Wirtschaftsingenieurwesen für Indust-            Kärnten. FresH traf den
                                                          rietechnik. Studienstandort ist Villach. Dr. Erich Hartlieb, Interimistischer Leiter   bekannten Sportler zum
                                                          für den Studiengang an der FH Kärnten, bestätigt: „Wirtschaftsingenieure haben         Interview.
                                                          konstant gute Berufsaussichten und lernen bereits während ihrer Ausbildung,
                                                          Aufgabenstellungen zielorientiert zu lösen.“
                                                          Mit dieser Studienrichtung wird ein wichtiger Bedarf aus Wirtschaft und Indus-         FresH: Wie fühlt es sich an, nach einer erfolgreichen Sportler-
                                                          trie gedeckt, wie beispielsweise auch Dr. Rupert Hasenöhrl, Geschäftsführer der        karriere wieder „die Schulbank zu drücken“?
                                                          Sonnenkraft Österreich, bestätigt. „Durch das praxisrelevante Wirtschaftswissen        Brandner: Ich bin jetzt Vollzeitstudent, neben den Lehreinhei-
                                                          und die Projektarbeit in der Industrie ist das eine ideale Mischung, die dynami-       ten bleibt kaum noch Zeit für etwas anderes. Der Stundenplan
                                                          sche Unternehmen heute für Führungspositionen suchen. Ich freue mich, dass             ist sehr intensiv! Ich muss mich an diese Situation erst noch
                                                          dieses Ausbildungsprofil nun auch in Kärnten vermittelt wird.“                         gewöhnen, aber bis jetzt macht es mir Spaß. Auch das Lernen
                                                          Punktgenau mit dem Beginn des neuen Semesters wurde die Akkreditierung                 muss ich erst wieder lernen, nach den vielen Jahren auf dem
                                                          durch die Österreichische Qualitätssicherungsagentur (AQA) verliehen.                  Eis ist das schon eine Umstellung. Aber als Sportler habe ich
                                                          Lehrplan und Ausrichtung des Studiums Wirtschaftsingenieurwesen an der FH              natürlich einen ausgeprägten Ehrgeiz und den setze ich nun für
                                                          Kärnten erfüllen damit die strengen Qualitätsanforderungen eines international         mein Studium ein.
                                                          anerkannten Studiengangs. Das Studium dauert sechs Semester und schließt mit
                                                          dem Titel „Bachelor of Science“ (BSc) ab.                                              FresH: Wie kam es zu der Entscheidung für das Studium in
                                                                                                                                                 Klagenfurt?
                                                                                                           Bachelor of Science in                Brandner: Schon während meiner aktiven Zeit als Eishockey-
                                                                                                           Engineering (BSc)                     spieler habe ich mir Gedanken gemacht, wo ich in Zukunft
                                                                                                           6 Semester, Vollzeit                  beruflich hinwill. Denn dass man nicht bis zur Pension Eisho-
                                                                                                           FH Standort: Villach                  ckey spielen kann, ist klar. Eine Karriere im Eishockeygeschäft
                                                                                                           Unterrichtssprache: Deutsch           hat mich weniger interessiert, da wollte ich schon eher etwas
                                                                                                           Informationen zum Studium unter       im Gesundheitsbereich machen. Also habe ich mich schon im
                                                                                                           ➜ www.fh-kaernten.at/wing             Frühjahr 2012 für das Studium hier beworben – und zum Glück
                                                                                                                                                 hat das gleich geklappt! Mit dem Studium möchte ich mir ein
                                                                                                                                                 zweites Standbein aufbauen und damit eine solide Basis für
                                                                                                                                                 meine Zukunft haben.

                                                                                                                                                 FresH: Was bringt die Zukunft? Gibt es schon Pläne, wie es nach

                                                               Erster!
                                                                                                                                                 dem Studium weitergeht?
                                                                                                                                                 Brandner: Ich konzentriere mich derzeit voll auf mein Stu-
                                                                                                                                                 dium. In diesem Jahr heißt‘s Theorie lernen, ab kommendem
                                                                                                                                                 Jahr wird die dann in die Praxis umgesetzt. Ich hab mir ganz
                                                               Laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer                                bewusst keinen konkreten Plan für die Zeit nach dem Studium
                                                               Kärnten ist die FH Kärnten die führende Ausbildungs-                              zurechtgelegt. Ich lerne jetzt im Studium auch viele neue Per-
                                                               stätte für angehende IT-Fachkräfte. Zudem verspricht                              spektiven kennen und entscheide später, in welchem Bereich
                                                               eine Ausbildung in diesem Bereich solide Berufsaussichten – in diesem             der Physiotherapie ich arbeiten will.
                                                               und im nächsten Jahr können rund 300 Jobs in der Kärntner IT-Branche
                                                               mangels qualifizierter Bewerber nicht besetzt werden, Tendenz steigend.           FresH: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für Ihr
                                                               Informationen zur Studie unter ➜ www.wko.at/ktn                                   Studium!
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
8                        FRESH                                                                                                     2 | WINTER 2012/2013

                                                                                             Jeder dritte Kärntner
                                                                                             zwischen 18 und 25
                                                                                             studiert
    Klagenfurt hat
    mehr Akademiker als                                                                      Kärnten hat mit 32,5 % (inländischen) Studierenden nach

    Völkermarkt Einwohner                                                                    dem urbanen Sonderfall Wien die zweithöchste Studieren-
                                                                                             denquote aller österreichischen Bundesländer (bezogen auf
                                                                                             Einwohner von 18 bis 25). Entsprechend hoch ist auch die
    11.286: Klagenfurt hat mehr Akademiker als Völkermarkt Einwohner (11.221).               Zahl der Erstimmatrikulierten aus Kärnten (29,1 % der 18- bis
    Mit 21,3 % weist die Stadt am Wörthersee nach Graz (28,7 %), Innsbruck (25,5 %),         21-Jährigen) an einer österreichischen Universität. Die Kärntner
    Mödling, Eisenstadt, Salzburg und Wien die siebthöchste Akademikerquote aller            Studierendenquote an Fachhochschulen (4,3 %) dagegen liegt
    österreichischen Kommunen auf. In einer Reihung nach politischen Bezirken nimmt          unter dem österreichischen Schnitt (4,5 %) und hinter jener der
    Kärntens Landeshauptstadt allerdings erst Rang 20 ein. Denn auf den ersten zehn          Niederösterreicher (5,5 %), Burgenländer (5,3 %), Wiener (5,1 %)
    Positionen sowie den Plätzen 12, 14, 15 und 18 liegen Wiener Gemeindebezirke.            und Salzburger (4,5 %).

    Kärnten exakt                                           Die Akademikerquote für Gesamtösterreich beträgt mittler-

    in der Mitte des
                                                            weile schon 14,6 %. Kärnten (12,9 %) liegt im Bundeslän-
                                                            dervergleich hinter Wien (22 %), Salzburg (14,3 %), Tirol

    Bundesländer-                                           (13,5 %) und Steiermark (13,4 %) auf dem fünften Rang vor

    vergleichs
                                                            Niederösterreich (12,3 %), Vorarlberg (12,1 %), Oberöster-
                                                            reich (11,9 %) und Burgenland (10,4 %).

                                                                                                      Studierenden-
                                                                                                      explosion
                                                                                                      an der FH
                                                                                                      In der Fachhochschule Kärnten bildet sich die dyna-
                                                                                                      mische Bildungsentwicklung des Landes besonders
                                                                                                      deutlich ab. Erst im Wintersemester 2005 wurde die
                                                                                                      1.000-Studierende-Marke überschritten. Im Winterse-
                                                                                                      mester 2012 sind es bereits mehr als 2.000 Studieren-
                                                                                                      de. Das wäre ungefähr so, als würde die Bevölkerung
                                                                                                      von Preitenegg (1.032) innerhalb von sieben Jahren
                                                                                                      jene von Sittersdorf/Žitara vas (2.064) erreichen.
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
www.fh-kaernten.at                                                                                                            COVER                       9

                                         Frauenwirtschaft
ILLUSTRATIONEN: DENISE NOTT

                                         und Männertechnik
                                         Gelangen bis 2005 noch 80 % aller Abschlüsse an der FH Kärnten in
                                         den technischen Studienrichtungen, sind es heute nur mehr 60 % der
                                         Gesamtbilanz. Die Wirtschaftsstudien (18 %) wie der Gesundheits- und So-
                                         zialbereich (22 %) haben deutlich aufgeholt. Sie sorgen mit 67 bzw. 85 %
                                         Frauenanteil auch für eine ausgeglichenere Geschlechterbilanz (insgesamt
                                         59:41 % für die Männer), als es durch die Technik der Fall wäre, die erst
                                         17 % Absolventinnen aufweist.

                                                                                                                                        Bald 3.500
                                                                                                                                       Absolventen
                                                                                                                                     der FH Kärnten
                                                                                                                     Bald 3.500 Menschen können einen Abschluss an der Fach-
                                                                                                                     hochschule Kärnten vorweisen. Das entspricht ungefähr der
                                                                                                                     Bevölkerung von Kötschach-Mauthen (3.442) oder St. Paul im
                                                                                                                     Lavanttal (3.519). Waren es bis 2005 insgesamt rund 800, kom-
                                                                                                                     men seit 2010 pro Jahr fast 500 hinzu. Sollte diese Zahl bloß
                                                                                                                     stagnieren, statt weiter zu steigen, gibt es 2050 bereits 20.000
                                                                                                                     FH Kärnten-Absolventen.

                              Raum Villach hat
                              so viele Akademiker
                              wie Velden Einwohner                                                                   So viele Akademiker
                                                                                                                     wie Wolfsberg und
                              Graz ist zwar die Stadt mit der höchsten Akademikerquote (28,7 %),
                              doch die Steiermark führt auch die Negativstatistik für diesen Bereich                 Spittal Einwohner
                              an: Feldbach (6,7 %), Hartberg (7 %) und Leibnitz (7,6 %) sind Öster-
                              reichs Bezirke (insgesamt 121) mit dem geringsten Anteil an Studier-                   Trotz der hohen aktuellen Bildungsbeteiligung besteht weiter-
                              ten. In Kärnten dagegen liegt abgesehen von Spittal (8,7 %/Rang 102)                   hin akademischer Nachholbedarf in Kärnten: Denn der Anteil
                              kein Bezirk hinter dem 100. Platz: Nach Klagenfurt (21,3/20.) lautet                   an Personen mit Tertiärabschluss (= Akademikerquote) ist hier
                              die Reihenfolge: Villach (15,2/31.), Klagenfurt-Land (14,5/35.), Herma-                noch unterdurchschnittlich: 12,9 % der 25- bis 64-Jährigen –
                              gor (11/52.), Villach-Land (10,9/53.), Feldkirchen (9,9/66.), Völkermarkt              insgesamt knapp 40.000 Menschen. Die dritt- und viertgrößte
                              (9,8/67.) und Wolfsberg (9,2/88.). Das sind in Villach-Stadt und -Land                 Stadt des Landes – Wolfsberg (25.126) und Spittal (15.769) –
                              zusammen fast 9.000 Akademiker, die Einwohnerzahl von Velden.                          haben zusammen rund 40.000 Einwohner.
Mit Studierenden-höchstzahl ins neue Studienjahr 4 - FH Kärnten
10                       FRESH                                                                                            2 | WINTER 2012/2013

      Seit zehn Jahren schon lehrt und forscht die Fachhochschule Kärnten zu „Soziale Arbeit“ sowie
      „Gesundheits- und Pflegemanagement“. Das Jubiläum dieser beiden Studiengänge wirkt wie
      der Blick in ein Zukunftslabor des Gemeinwesens. Was auf unsere Gesellschaft insgesamt zukommt,
      wird da bereits individuelle Wirklichkeit. Wer hier studiert, gestaltet mehr als nur sein Leben.

      Das Soziale steht
      für                Potenziale
                         Text: Peter Plaikner | Fotos: FH Kärnten

                         A
                                m Anfang stand eine ande-                                             sagt Hubert Stotter, Rektor der
                                re Definition: Soziale Arbeit                                         Diakonie de La Tour. Er ergänzt
                                statt nur Sozialarbeit. Denn                                          und bestätigt auch die Abgren-
                         so wie Kleider Leute machen, schaf-                                          zung bzw. Ausweitung des Begriffs
                         fen Worte Ansehen. Bringfriede                                               von Bringfriede Scheu: „Wenn das
                         Scheu, die Studiengangsleiterin für                                          Soziale nicht als Arbeit verstan-
                         Soziale Arbeit, sieht darin bis heute                                        den wird, sondern als Potenzial –
                         ein Erfolgsgeheimnis für dieses An-                                          und die Arbeit als Aufgabe, dieses
                         gebot der Fachhochschule Kärnten:                                            Potenzial zu gestalten.“ Der Ideal-
                         „Wir haben außerdem von Beginn an neben der Für-          fall wäre dann, „auch die entsprechenden Ressourcen
                         sorge auch den sozialpädagogischen Ansatz betont“,        dafür zur Verfügung zu stellen“.
                         erklärt sie zum Auftakt eines Round-Table-Gesprächs
                         anlässlich des Zehn-Jahres-Jubiläums in Feldkirchen.      GANZ NEUE FINANZIERUNGSFORMEN
                         Mit 25 Studierenden hat es dort im Herbst 2002 be-
                         gonnen. Mittlerweile ist es „jener Studiengang, der die   Christian Ragger nimmt als Soziallandesrat diesen Ball
                         meisten Bewerber anspricht“, freut sich Rektor Dietmar    schmunzelnd auf: „Das war jetzt eigentlich eine klassi-
                         Brodel in der gleichen Diskussionsrunde. Bisher 730       sche Politikerantwort“, ironisiert er die Rhetorik seines
                         Absolventen und aktuell 400 Studierende verzeichnet       Vorredners und bringt sie auf den Punkt: „Er meint, er
                         er gemeinsam mit dem zweiten Geburtstagskind, dem         braucht mehr Geld.“ 200 Millionen Euro für 5000 Bet-
                         Studiengang für Gesundheits- und Pflegemanagement.

                         Der Erfolg beschränkt sich aber nicht auf die Quan-
                         tität. Wichtige Arbeitgeber betonen vielmehr die              Karrieren
                         Qualität der Abgänger und auch des fixen Personals:
                                              „Die FH ist unsere externe For-          Anja Matschilnig zählt zu den ersten

     „Natürlich brauchen wir                 schungsabteilung. Ich habe               Absolventen des Studiengangs Ge-
                                              das vor Jahren erst einmal               sundheits- und Pflegemanagement.
      mehr Geld. Aber das                     scherzhaft behauptet, sage das           Nach ihrem Abschluss 2006 ging sie

      geht nur durch neue                     seitdem aber immer wieder                für einige Zeit nach Wien. Seit 2009
                                              und meine das jedes Mal noch             ist sie bei der Kärntner Gebiets-
      Finanzierungsformen.“                   ernster. Denn wir sind auf die           krankenkasse in der Service Stelle
                                              wissenschaftliche     Reflexion          „Schule“ tätig und betreut Projekte
      Christian Ragger
                                              unserer Arbeit angewiesen“,              in ganz Kärnten.
www.fh-kaernten.at                                                                                                        DATA                   11

ten und 9000, die zu Hause versorgt werden, geben
Bund, Land und Gemeinden derzeit für diesen Bedarf
in Kärnten aus. „Natürlich brauchen wir mehr Geld.
Aber das geht nur durch neue Finanzierungsformen“,
nutzt Ragger die Gelegenheit für einen politischen
Vorstoß und präzisiert: „Auch wir werden um das The-
ma Pflegeversicherung auf Dauer nicht umhinkom-
men, das in Deutschland längst Realität ist“, sagt der
Sozialreferent – wohl wissend, dass vor diesem Round
Table am Vormittag genau das ein Thema der Jubilä-
umsfeier des Studiengangs Gesundheits- und Pflege-
management war: Holger Penz referierte dort über die
Bedeutung dieses Berufszweigs für ein „Gesundheits-
system im Umbruch“, Florian Buchner sprach über den          N U R ZW E I P ROZ E N T                 Berufsbilder und -felder
„Wettbewerb in der sozialen Krankenversicherung“.            A R B E I T S LO S I G K E I T           der Absolventen
Wie am Nachmittag beim Round Table wurde auch                So erzählt Bringfriede Scheu von der     G E S U N D H E I T S- U N D
bei diesem Symposium ein weiter inhaltlicher Bogen           ursprünglichen Heimatlosigkeit in        P F L E G E M A N AG E M E N T:
gespannt, der weit über die Klischees hinausgeht, un-        Feldkirchen, wo eine Lehrveranstal-      • Assistenz und Leitung in Gesund-
ter denen die beiden Studiengänge mitunter zu leiden         tung im Pfarrsaal, die nächste im          heits- und Pflegeeinrichtungen
haben. So reichte das Spektrum von der Realisierung          Jugendraum und dann wieder eine            (z. B. Heimleitung).
der „Studentischen Partizipation in hochschulischer          in der Sparkasse stattfinden musste.     • Leitung des Pflegedienstes an
Gesundheitsförderung“ (Eva Mir) über eine Zehn-Jah-          Hubert Höllmüller, auch ein Pionier        Krankenanstalten
res-Bilanz zum „Qualitätsmanagement im Gesund-               der ersten Stunde, ergänzt: „Wir wa-     • Leitung von Einrichtungen zur Betreu-
heitswesen“ (Ulrich Frick) bis zu den „Potenzialen von       ren auch ein Semester im Speisesaal        ung pflegebedürftiger Menschen
Innovationen im Gesundheitswesen“, die Peter Granig          eines Hotels untergebracht.“ Ob das      • Qualitäts- oder Personalmanagement in
ungeachtet eines verpassten Anschlussfluges in Wien          gut oder schlecht für das Studium          Einrichtungen des Gesundheitswesens
letztlich auch an der FH in Feldkirchen erläuterte, wo er    war, lässt er offen. Susanne Schüssler   • Organisation von Projekten bzw. Mit-
wie seine Kollegen lehrt und forscht. So geriet das Zehn-    vom Streetwork-Verein Kraftwerk ist        wirkung im Bereich Projektmanagement
Jahres-Jubiläum auch zu einer Leistungsschau des Per-        aber der Beweis für die Qualität der     • Aufgaben im Rahmen von Gesundheits-
sonals an der Fachhochschule Kärnten – garniert durch        Absolventen – wie Christian Ragger         förderung und Prävention
Gäste wie Ludmilla Gasser vom Gesundheitsministeri-          betont, der das Land mit zirka 7000
um, die über „Aktuelle Entwicklungen im Ausbildungs-         entsprechenden Stellen als größten       S OZ I A L E A R B E I T:
und Berufsrecht der Gesundheits- und Krankenpflege“          Arbeitgeber für soziale Arbeit sieht:    • Alten- und Behindertenarbeit
referierte. Trotz aller wissenschaftlichen Ernsthaftig-      „Wir geben rund 360 Millionen Euro       • Sozialarbeit in Betrieben, Schulen,
keit gab es aber auch manchen spontanen Sager wie            jährlich für diesen Bereich aus. Das       Krankenhäusern und mit Häftlingen
„Ich habe 120 Folien vorbereitet, werde meinen Vorred-       sind auch Investitionen, denn wir        • Bewährungshilfe
ner also locker übertreffen“ und vor allem Anekdoten         haben Untersuchungen, wie viele          • Familienarbeit
aus der Anfangsphase der beiden Studiengänge.                Arbeitsplätze sich mit einer Million     • Frauenhäuser
                                                             Euro schaffen lassen: zwölf im Bau-      • Projekte im Gemeinwesen
                                                             gewerbe, 14 im Tourismus, aber 17 in     • Interkulturelle Arbeit
                                                             der sozialen Arbeit.“ Der erste Beweg-   • Kinder- und Jugendarbeit bzw.
                                                             grund, einen solchen Beruf anzustre-       Jugendwohlfahrt/Jugendhilfe
                                                             ben, ist immer noch die „Arbeit mit      • Psychosoziale Arbeit und Beratung
                Claus Steiner schloss 2010 das Studium       Menschen“, betont Susanne Schüs-         • Sachwalterschaft
                Soziale Arbeit ab. Vor und während des       sler, die sich noch gut erinnert, wie    • Suchthilfe
                Studiums arbeitete der HTL-Absolvent         es war, als sie das Studium begann:      • Wohnungslosenhilfe
                und diplomierte Behindertenpädagoge          „Damals wurde nur einer von sieben       • Forschung & Entwicklung
                als Heimerzieher. Seit seinem Abschluss      Bewerbern genommen.“                     • Personalwesen
                ist er beim Beruflichen Bildungs- und
                Rehabilitationszentrum (BBRZ) als Sozial-    Soziale Arbeit kann durchaus ein Grund für eine
                arbeiter tätig. Für ihn war das FH Studium   Hochschulausbildung daheim sein – wenn genügend
                „Voraussetzung und Türöffner“ zugleich.      Studienplätze vorhanden sind. Denn danach schaut
12                          FRESH                                                                                                        2 | WINTER 2012/2013

                            es gut aus: „Wir haben unter den Absolventen nur                    Christian Ragger signalisiert dazu durchaus Unterstüt-
                            zwei Prozent Arbeitslosigkeit. Das entspricht der                   zung durch die Politik: „Eine Säule im Sozialplan 2020–
                            Definition von Vollbeschäftigung“, sagt Bringfriede                 2025 ist die Bildung.“ Offenbar erntet er ungläubige
                            Scheu.                                                              Blicke über den weiten Zeithorizont – und ergänzt um-
                                                                                                gehend: „Soziales erfordert langfristige Planung.“ Also
                            WETTBEWERB UM STUDIENANFÄNGER                                       sagt Hubert Höllmüller: „Wir müssen mehr miteinander
                                                                                                reden“ – und meint das interdisziplinär. Hubert Stot-
                            Gerd Sadowski vom Institut für die Wissenschaft der                 ter verbindet die Wünsche seiner Vorredner durch eine
                            Sozialen Arbeit an der FH Köln bringt noch größere                  „evangelische Grundüberzeugung: semper reformanda
     Einblicke in die       Dimensionen in das Round-Table-Gespräch ein. „2014                  – ständig reformieren. Das können wir nur gemeinsam
     Projekte der           feiern wir schon 100 Jahre soziale Ausbildung in Köln.              mit der Politik und der Fachhochschule.“
     Studierenden           An der Fachhochschule gibt es uns auch schon seit
                            1961. Das sind natürlich andere Voraussetzungen als                 Gemeinsamkeit prägte dann auch den Rest des intensi-
                            in Kärnten. Wir haben pro Jahrgang 400 Studierende                  ven Feiertags der Studiengänge „Soziale Arbeit“ sowie
                            im Bachelorstudiengang.“ Trotzdem hat für ihn die                   „Gesundheits- und Pflegemanagement“: Das Programm
                            Partnerschaft gerade mit einer Hochschule großen                    in Feldkirchen umfasste neben einem Praxistag „Sozia-
                            Reiz, die nicht ähnlich groß ist. Denn auch Sadows-                 le Arbeit“ auch das „6. Vernetzungstreffen der Kranken-
                            ki weiß: „Der demographische Wandel bedeutet: Der                   haussozialarbeit in Kärnten“ sowie den „8. Praxistag für
                            Wettbewerb um Studienanfänger wird heftiger.“ Das                   LehrlingsausbildnerInnen in Kärntner Gemeinden“ so-
                            weiß Dietmar Brodel nur zu gut und plädiert: „Die                   wie ein Symposium „Zehn Jahre soziale Arbeit: Einbli-
                            Hochschulen selbst müssen den Hochschulstandort                     cke, Ausblicke, Seitenblicke“ mit insgesamt acht Panels.
                            Kärnten stärken.“                                                   Ein großes Absolvententreffen und eine ausgelassene
                                                                                                FH-Party rundeten ein Fest ab, das seinem Thema auch
     „Der Wettbewerb wird heftiger“ Gerd Sadowski                                              selbst entsprach: von Menschen, mit Menschen und für
                                                                                                Menschen. •

     Work-Life-Balance                                                                          Die fachliche Weiterbildung der Mitarbei-

     an der FH Kärnten
                                                                                                ter wird mit der Übernahme von Tagungs-
                                                                                                und Seminarkosten in In- und Ausland
                                                                                                gefördert. Die Personalabteilung der FH
     Die Personalabteilung der Fachhochschu-      auf die Bedürfnisse von Mitarbeitern          Kärnten bietet zudem Weiterbildungs-
     le Kärnten weiß um die Wichtigkeit der       und Studierenden einzugehen. „Damit           veranstaltungen mit unterschiedlichen
     richtigen Balance zwischen Beruf, Freizeit   ermöglichen wir etwa den Wissenschaft-        Schwerpunkten – von derPersönlichkeits-
     und Weiterbildung. Deshalb werden            lern unserer Hochschule, Freiräume für        bildung bis zur Vertiefung von Zusatz-
     laufend Maßnahmen zur Unterstützung          eigene Qualifizierungsmaßnahmen zu            qualifikationen – an. Ebenso informiert
     der betrieblichen Gesundheitsförderung       finden, und bieten Vätern die Chance, sich    wird über alle Weiterbildungsangebote          Sabine Unterlerch-
     gesetzt und regelmäßig Seminare zur          neben dem Beruf an der Familienarbeit         der Fachhochschulkonferenz und aus             ner, Leiterin der
     beruflichen und persönlichen Weiterent-      zu beteiligen,“ erklärt Sabine Unterlerch-    der Kooperation mit der Alpen-Adria-           Personalabteilung
     wicklung angeboten. Ziel ist es, adäquate    ner, Leiterin der Personalabteilung, die      Universität.
     Rahmenbedingungen für die individu-          unterschiedlichen Beschäftigungsmo-
     ellen Bedürfnisse der Studierenden und       delle. Dem Anspruch, Studierenden eine        Abgerundet wird das Programm zu einer
     Mitarbeiter zu schaffen.                     Ausbildung mit starkem Praxisbezug            ausgewogenen Work-Life-Balance mit
     Flexible Arbeitszeiten, familienfreund-      zu bieten, wird mit der Anstellung von        jährlich stattfindenden Gesundheitstagen.
     liche Arbeitszeitmodelle und individu-       durchschnittlich bis zu 50 studentischen      Mit arbeitsmedizinischen Betreuungs-
     elle Anpassungen der Arbeitstage – die       Mitarbeitern – geringfügig oder in Teilzeit   zeiten werden auch am Arbeitsplatz
     Fachhochschule Kärnten ist stets bemüht,     – Rechnung getragen.                          Möglichkeiten zum medizinischen Check          Informationen
                                                                                                geboten. Neben Impfaktionen (Grippe-           über Seminare

     Flexible Arbeitszeiten, familienfreundliche                                                schutz, Zeckenschutz) sind außerdem
                                                                                                medizinische Beratungstage an allen
                                                                                                                                               und Termine:
                                                                                                                                               ➜ http://intranet.
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Im Zuge der Veranstaltung „eTourismus 2012 – Zeitgemäßer Vertrieb und
Social Media im Tourismus“ präsentierte Wolfgang Eixelsberger die Ergebnisse
seiner Studie über das Buchungsverhalten von Kärnten-Urlaubern.

E-Tourismus
Der direkte Klick in den perfekten Urlaub
Text: Hannes Klingberg, Andrea Sedlaczek | Fotos: Helge Bauer, S. Serdyuk

D   er Urlauber von heute blättert nicht mehr unzäh-
    lige Reisekataloge durch – er googelt das Urlaubs-
ziel, lässt sich von den erstgelisteten Suchergebnissen
                                                                                                ßen Nachholbedarf. Und genau auf diesen Zug sprin-
                                                                                                gen die Studierenden des Studiengangs Digital Busi-
                                                                                                ness Management und Hotel Management auf – und
leiten und wählt jenes, das seinen Ansprüchen am                                                schaffen die Verbindung zwischen Hotellerie und digi-
ehesten gerecht wird. Nicht selten landet er dabei auf                                          taler Vermarktung“, so Eixelsberger, der damit auch die
Booking-Portal-Seiten und bleibt somit von der Web-                                             Weichen der Veranstaltung thematisch vom Vertrieb
präsenz der Unternehmen, Betriebe und Regionen                        Im Audimax am             bis hin zu den Social-Media-Möglichkeiten stellt. Nun
fern. Zu diesem Schluss gelangt auch die Studie von                   Standort Villach          müssen nur noch die Züge anrollen.
Wolfgang Eixelsberger.                                                folgten Experten
                                                                      aus Wirtschaft,           Weitere Experten waren Siegbert Leitner, Mario Joos,
WO D I E R E I S E H I N G E H T                                      Tourismus und             Gerd Weingrill und Waltraud Rieser-Herrnhofer, die
                                                                      Hotellerie den            Einblicke in den Vertrieb gaben. Der Bereich Social
Der digitale Reisezug fährt mit Onlinebuchungen,                      Ausführungen              Media wurde unter anderem von Wolfgang Handler,
Location Based Services, mobilem Marketing und ho-                    von Wolfgang              Georg Lux und Christian Kresse genauer unter die
teleigenen Apps – um nur einige Antriebsstoffe zu                     Eixelsberger              Lupe genommen. •
nennen, die während des E-Tourismus-Forums im Au-
dimax der Fachhochschule Kärnten am Standort Vil-
lach vorbereitet wurden. Dass der Zug auch die Gäste
bis vor die Hoteltür bringt, dafür sorgt der Studiengang
Digital Business Management.                                                 Buchungsportal in, Reisebüro out
„Kärnten hat in diesem Bereich                                              Buchungsarten                                                                 39 %
 einen großen Nachholbedarf.“                                                                                         18 %
                                                                                                                                       33 %

                                                                                                    6%
                                                                                  3%
„Vereinfacht gesagt, geht es um die Frage, wie ich mein
eigenes Unternehmen stärken kann und trotz mächtiger                        Reiseveranstalter    Reisebüro        nicht gebucht      Unterkunft          Online-
                                                                                                                                       direkt         Buchungsportal
Onlineportale gefunden und besucht werde. Das be-
ginnt schon einmal mit einem überzeugenden Interne-                          Die Studie zeigt, dass die meisten           94 % der Befragten sind Internetnut-
tauftritt, der auch für mobile Dienste geeignet ist“, sagt                   Urlauber ihren Urlaub über ein Online-       zer, nur 6 % der Befragten nutzen das
Stefan Nungesser, FH-Professor und Programmleiter im                         Buchungsportal gebucht haben. An             Internet überhaupt nicht.
Studiengang Hotelmanagement. In diesem Zusammen-                             zweiter Stelle liegen die Buchungen          61 % der Internetnutzer haben sich vor
hang wurden unter anderem weitere Serviceleistungen                          direkt bei der Unterkunft, gefolgt von       dem Urlaubsantritt online über die Un-
wie unkompliziertes Onlinebuchen, Location Based Ser-                        denen die nicht gebucht haben, also          terkunft informiert. Zum Wetter haben
vices (der digitale Reiseführer am Handy), mobiles Mar-                      „auf gut Glück“ nach Kärnten gefahren        sich 60 % und zum Urlaubsort 57 %
keting oder kostenlosen Internetzugang für Urlauber                          sind. Über das Reisebüro haben 6 % ih-       informiert. Zu den Ausflugszielen/
angesprochen. „Kärnten hat im digitalen Management                           ren Urlaub gebucht und auf Reiseveran-       Sehenswürdigkeiten haben sich vorab
und im damit verbundenen Direktvertrieb einen gro-                           stalter griffen 3 % der Befragten zurück.    55 % Informationen im Web eingeholt.
14                          FRESH                          2 | WINTER 2012/2013

     Die FH Kärnten ist die erste Fachhochschule
     Österreichs, die ihren Studierenden Apps für iPhones
     und Android Smartphones zur Verfügung stellt
www.fh-kaernten.at                                                                                                              PRACTICE                              15

Klar: Für das Leben lernen wir. Das behauptet man unseren ganzen formalen
Bildungsweg lang. Die gute Nachricht: An der Fachhochschule Kärnten steht
Up-to-Date-Sein im Curriculum.

Lehrveranstaltung:
Text: Stefan Jäger | Fotos: Jupiterimages, Jost & Bayer, FH Kärnten
                                                                                           Update
F                                                                                                                  „Am Anfang bedarf
     rei nach Victor Hugo: Nichts ist mächtiger als eine              Nicht jede App schafft den Sprung
     App, deren Zeit gekommen ist. Bei Jürgen Schuss-                 vom Labor in die Stores von App-
     mann, Professor an der Fachhochschule Kärn-                      le und Google, verrät Schussmann:            es eigentlich nur der
ten, klingt das folgendermaßen: „Am Anfang bedarf                     „Wir haben beispielsweise an einer
                                                                                                                   richtigen Idee.“
es eigentlich nur der richtigen Idee.“ Klingt logisch?                App gearbeitet, die eine digitale Son-
Nicht, wenn man den Blick in Apples App Store wagt:                   nenuhr abbilden sollte. Die Mach-
Weit über 100 Apps versprechen allesamt eine einzige                  barkeit war an sich gegeben und wir waren schon weit,
simple Funktionalität – die, das iPhone mittels hellen                haben die Entwicklung dann aber trotzdem eingestellt.“
Bildschirms in eine handliche kleine Taschenlampe zu                  Gemeinsam mit seinen Kollegen Michael Dorfer
verwandeln. Man muss sich also schon ein wenig an-                    (iPhone) und Markus Prossegger (Android) tüftelt
strengen.                                                             Schussmann indes bereits längst an einer neuen Idee:

Die richtige Nische zu finden ist
allerdings nur der Auftakt zu einer
Vielzahl hochkomplexer Heraus-                                            Apps in Zahlen
forderungen: „Man ist durch die

                                                                         2008                                       3
Hardware von Mobiltelefonen und                                                              Im Juli des Jahres             -mal mehr
Tablets natürlich Einschränkungen                                                            ging der Apple App             Umsatz machten
unterworfen. Einerseits ist damit                                         Store online, Google zog mit Android              App-Entwickler für Apple 2011
der Funktionsumfang von Apps li-                                          Market (heute: Google Play) im Okto-       im Gegensatz zur Konkurrenz von
mitiert, andererseits will man dem              Jürgen Schussmann         ber nach.                                  Google. Vor allem in Südostasien ex-
User ein Maximum an Informatio-                 entwickelt erfolg-                                                   plodierten 2011/2012 die Umsätze mit
nen und Funktionen bieten“, sagt
Schussmann.
                                                reiche Smartphone-
                                                Apps                     35 Mrd.                  Downloads
                                                                                                  verzeichnet
                                                                          der App Store für iPod, iPhone und
                                                                                                                     bezahlten Apps bzw. mit kostenpflichti-
                                                                                                                     gen Funktionen kostenloser Apps.

APPS FÜR FUN UND INFO

Was nach grauer Theorie klingt, wird an der FH realitäts-
                                                                          iPad bislang. Google spricht von 25
                                                                          Milliarden Downloads aus dem Goog-
                                                                          le Play Store.
                                                                                                                     56 %               der Smartphone-User
                                                                                                                                        sind männlich. Wobei:
                                                                                                                     Weibliche Benutzer holen schnell auf.
nah erprobt: Mit der „Kärnten läuft“-App, entwickelt für                                                             Bei Tablets ist es
Teilnehmer der beliebten Laufveranstaltung der Klei-                                                                 bereits fast so
nen Zeitung, wurde zuletzt ein Meilenstein gesetzt. Aus                   287 Milliarden                             weit, Männer
                                                                                                                                               4
den Labors der FH stammt auch die Kärnten-Card-App                        So viele App-Downloads für mobile          führen in der        Minuten
oder FunnyVoice, ein Programm, das auf einfachem                          Endgeräte erwarten Forscher für das        User-Statistik
                                                                                                                                           dauert die Interaktion zwischen
Weg die – humorvolle – Verzerrung von Stimmen er-                         Jahr 2016. 21 Milliarden davon sollen      nur noch               Smartphone-User und App im
laubt. Für den internen Gebrauch wurde „Students Life“                    kostenpflichtige Downloads sein.           mit 2 %.                Durchschnitt. Auf Tablets ist
                                                                                                                                                es doppelt so lange:
entwickelt, ein Programm für iPhone und Android-End-

                                                                         25 %
                                                                                                                                                     8 Minuten.
geräte, mit dem sich beispielsweise Klausurnoten mobil                                     aller Apps in Apples App Store sind Spiele
abrufen lassen.                                                                            oder Unterhaltungs-Apps. Bereits rund 10 % aller
                                                                          Downloads kommen allerdings aus einer völlig anderen Ecke – es sind Bücher.
16                           FRESH                                                                                                2 | WINTER 2012/2013

                                                                                               „Die App wird Jam Session hei-

                                                                                                                                                              FOTOS: FH KÄRNTEN, APPLE, ROVIO
                                                                                               ßen und Musiker wesentlich beim
     Vögel, die auf Schweine schießen                                                          gemeinsamen Musizieren unter-
                                                                                               stützen.“ Studieren nahe am „wirk-
     Was macht eine App erfolgreich? Der finnischen                                            lichen“ Leben also? „Es ist das wirk-
     Software-Schmiede Rovio ist mit „Angry Birds“                                               liche Leben. Unser Team steht vor
     ein digitaler Welterfolg gelungen.                                                               den gleichen Herausforde-
                                                                                                            rungen wie andere Ent-    Mit FunnyVoice
     Man muss das Land schon etwas besser                                                                   wickler auch“, bekräftigt macht Sprachver-
     kennen, um es zu lieben. Finnland ist voll   Das Erfolgs-                                          der Professor. Die wichtigste änderung richtig
     von unterhaltsamen Charakteren, ge-          geheimnis hinter der                              Lektion: Je intensiver die Brain- Spaß
     formt von langen schneereichen Wintern       Entwicklung Rovios klingt so                 storming- und Vorbereitungspha-
     und kurzen intensiven Sommermonaten.         einfach wie abgedroschen: „Angry Birds“      se, desto unkomplizierter geht der
     In keinem anderen Land der Welt hätte        macht Spaß und kostet wenig. Beson-          eigentliche Entwicklungsprozess vor sich. So ist die
     es Nokia, ein Hersteller von Gummistie-      ders auf mobilen Plattformen – Apple         „Kärnten läuft“-App das Produkt viermonatiger Arbeit
     feln und Autoreifen, zum Weltmarktfüh-       hat mit dem iTunes Store eindrucksvoll       eines dreiköpfigen Teams.
     rer für Mobiltelefone geschafft.             vorexerziert, wie erfolgreich micro
                                                  payments sein können – spielt der Preis      Gleichzeitig liefern Apps wichtige Informationen über
     Die Faszination der Finnen für Technik       nach wie vor eine wichtige Rolle: Angry      das Verhalten der Nutzer: „Wir können sehr gut eruieren,
     und Innovation ist seitdem ungebro-          Birds gibt es sowohl als kostenlose          welche Informationen tatsächlich abgerufen werden und
     chen und es kann kein Zufall sein, dass      Testversion wie auch als mit einem           was eher uninteressant ist. Früher passte man Websites
     mit Apple just jenes Unternehmen, das        Centbetrag bepreiste Premium-Ausgabe.        auf mobile Endgeräte an, heute sind Smartphones und
     Nokia vom internationalen Handy-Thron                                                     Tablets wichtige Indikatoren dafür, was die User wirklich
     stieß, eine entscheidende Rolle dabei        Was Software, die im App-stellkeller ver-    wollen.“
     spielt. Mit Apples iPhone und dem            schwindet, von Welterfolgen unterschei-
     zugehörigen Betriebssystem iOS erlebte       det: „Angry Birds bietet immer wieder        RASANTE MARKTENTWICKLUNGEN
     auch ein unscheinbares Unternehmen           einen Grund, ein Level neu zu probieren.
             aus Helsinki einen ungeahnten        Sei es, einen neuen Lösungsweg zu fin-       Während sich die Problemstellungen für die Studieren-
                Aufschwung.                       den, weniger Birds zu verbrauchen oder       den vor allem auf Konzeption, Design und Umsetzung
                                                  mehr Punkte zu sammeln“, konstatiert         der Apps beschränken, hält der „App-Hype“ auch für
                 Rovio, 2003 von den drei         das Branchen-Blog „The Next Web“ und         das Lehrpersonal Herausforderungen bereit: „Als un-
                 finnischen Studenten Kim         ergänzt in seiner Serie „Was eine App        sere diesjährigen Masterabsolventen ihr Studium be-
              Dikert, Niklas Hed und Jarno        großartig macht“ mit weiteren Erfolgsfak-    gonnen haben, gab es das iPhone noch gar nicht. Die
     Väkeväinen gegründet, gilt inzwischen        toren: überschaubare Komplexität, intuiti-   Entwicklung ist rasend schnell, die Updatezyklen bei
     als internationales Musterbeispiel für       ves Interface und vor allem – Bereitschaft   Soft- und Hardware sind es auch“, sagt Schussmann.
     erfolgreiches Software-Publishing auf        zur Veränderung. „Wenn den Usern ein         „Du entwickelst heute eine App für iOS und am Tag da-
     mobilen Plattformen. Die Zahlen spre-        neues Feature nicht gefällt, wollen sie es   rauf stellt Apple ein größeres iPhone und ein kleineres
     chen für sich: Im Mai 2012 feierte ihr       in der nächsten Version sofort entfernt      iPad vor – das sind spannende Aufgabenstellungen.“
     Meisterwerk „Angry Birds“, ein kurzwei-      sehen“, schließt „The Next Web“.
     liges Strategiespiel, den einmilliardsten                                                 Spannend sind auch die weiteren Karrieremöglichkei-
     Download. Die Aufgabe ist so simpel wie      Der Schlüssel lautet Anpassungsfähig-        ten der Absolventen: „Einer unserer Kärnten-Card-
     faszinierend: Mittels einer Schleuder        keit, das hat auch Rovio gelernt: Wäh-       Entwickler arbeitet bereits bei einem Unternehmen
     werden verschiedene Comic-Vögel auf          rend iPhone-Kunden für die Vollversion       an einer innovativen Messaging-Lösung“, freut sich
     die Bauten der feindlichen Schweinchen       pro Download zahlen, ist das Spiel für       Schussmann und fasst zusammen: „Der größte Motiva-
     abgefeuert. Stürzen diese ein, müssen        Android-User frei zum Download erhält-       tor ist es, Lehrinhalte so zu vermitteln, dass sie trotz der
     auch die Schweinchen daran glauben –         lich, allerdings durch Werbung finanziert.                     Geschwindigkeit des Fortschritts den-
     der Spieler ist eine Runde weiter.           Die Begründung ist einfach: Apple                              noch möglichst lange halten.“ •
                                                  habe seine Kunden an das Zahlen von
     Mit „Angry Birds“ als Zugpferd für die       Kleinstbeträgen, „micro payments“ also,
     Plattformen iOS und Android erwirt-          gewöhnt. Google Play hingegen sei für
     schafteten Rovio und seine 300 Ange-         seine kostenlosen Programme bekannt.                           Eine Übersicht über die App-Projekte:
     stellten im Geschäftsjahr 2011 einen         Vogel muss man dazu keinen haben –                              ➜ www.fh-kaernten.at/smartphone-apps
     Gewinn von rund 50 Millionen Euro.           nur Geschäftssinn.
www.fh-kaernten.at                                                                                                          PRACTICE                   17

                    Erster Tag der Lehre
FOTOS: FH KÄRNTEN

                    zur Qualitätssicherung
                    F  ür einige haupt- und nebenberuflich Lehrende hieß
                       es im Rahmen des ersten Tags der Lehre die Schul-
                    bank zu drücken. Das Motto: Qualitätsmanagement für
                                                                                       „In unserem Leitbild ist die kontinuierliche Verbesse-
                                                                                       rung unserer Leistungen fest verankert. Mit dem Tag
                                                                                       der Lehre setzen wir dieses Bekenntnis in die Tat um,
                                                                                                                                                     Lehrende der FH
                                                                                                                                                     Kärnten drücken
                                                                                                                                                     am ersten Tag der
                    die Lehre. Das Ziel: Die Entwicklung von Ideen und Pro-            sammeln Impulse und arbeiten konkrete Projekte aus“,          Lehre die Schulbank
                    jekten, die der Qualitätssicherung und Weiterentwick-              fasst Brodel die Veranstaltung zusammen.
                    lung der Lehre an der FH Kärnten Rechnung tragen.
                                                                                       TAG DES AUSTAUSCHS
                    „Intention, den Tag der Lehre zu veranstalten, war, für
                    einen Tag bewusst das größte Kapital unserer Hoch-                 Unter der Moderation von Magdalena Bleyer, Unter-
                    schule, nämlich die Lehre, ins Zentrum zu rücken“,                 nehmensberaterin und Inhaberin von puma consult,
                    erläutert Rektor Dietmar Brodel die Veranstaltung.                 erarbeitete das Kollegium der FH Kärnten Projekt-
                                                                                       initiativen zur Qualitätssicherung der Lehre an der FH
                                                                                       Kärnten. Wichtiger Hintergrund der Veranstaltung war
                                                                                       der Austausch zwischen den Lehrenden aus den ver-
                                                                                       schiedenen Studienrichtungen. Fachübergreifend gab
                                                                                       es bei den meisten Themen große Übereinstimmung.
                                                                Rektor Dietmar         Anliegen wie größere Zeitressourcen für die Entwick-
                                                                Brodel und Magda-      lung der Lehre und die engere Abstimmung mit den
                                                                lena Bleyer (puma      Bedürfnissen der Studierenden standen im Vorder-
                                                                consult) diskutieren   grund. In konkrete Projekte umsetzen wird die Ideen
                                                                die Ergebnisse des     nun eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe, um die
                                                                ersten Tags der        hohe Qualität der Lehre an der Fachhochschule Kärn-
                                                                Lehre                  ten auch künftig aufrechtzuerhalten. •

                    Projektwettbewerb tragWERK 13:
                    Aus zwei mach eins
                    Österreichs HTL-Schülerinnen und -Schüler sind gefordert, denn die
                    Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Bionik der
                    Fachhochschule Kärnten rufen zum Wettbewerb.

                    tragWERK 13 heißt die landesweite Aus-      Stühlen über Tische bis zu Paravents
                    schreibung, deren Ziel es ist, innovative   oder sogar Flugobjekten sind alle –
                    und praxistaugliche Tragkonstruktionen      funktionierenden – Projektideen erlaubt.
                    aus Holzverbundstoffen hervorzu-            Nach erfolgreicher Anmeldung haben         die Beanspruchbarkeit der eingereich-
                    bringen.                                    die Projektteams nun bis Ende Februar      ten Konstruktionen im Vordergrund. Als
                    Der Werkstoff Holz soll mit einem frei      Zeit für die Umsetzung ihrer Ideen.        Gewinn winken 200 bis 500 Euro und
                    wählbaren zweiten Material wie Papier,      118 Projektgruppen aus neun Schu-          die eventuelle Umsetzung des Projekts.
                    Textil, Metall, Glas, Beton, Lehm etc. in   len nehmen am Wettbewerb teil. Als         Bewertet und prämiert werden die Pro-
                    eine sinnvolle Verbundwirkung gebracht      Beurteilungskriterien stehen neben         jekte von einer sachkundigen Jury.
                    werden. Dabei sind der Kreativität der      der gestalterischen Lösung auch der        Nähere Infos zum Projektwettbewerb:
                    Schüler keine Grenzen gesetzt: Von          Innovationsgrad, die Leichtigkeit und      ➜ www.fh-kaernten.at/tragwerk13
18                                                FRESH                                                                                        2 | WINTER 2012/2013

                                              ARCHITEKTUR (BSc)           Michael Werlberger, BSc        Dagem A. Goshu, BSc              MASCHINENBAU (BSc)
     Herbstsponsion 2012  Gaudeamus igitur
                                              Florian Anzenberger         Ajla Zejnic, BSc               Daniel Hofer, BSc                Christoph Gugler
                                              Karin Brand                 Merisa Zildum, BSc             Daniel Lesjak, BSc
                                              Elisabeth Berka             Gábor Kárász, BSc              Emanuel Pachoinig, BSc           MEDIZINISCHE INFOR-
                                              Thomas Harlander                                           Ikhsan Sulistyanto, BSc          MATIONSTECHNIK (BSc)
                                              Mario Hofer                 BIONIK (MSc)                   Markus Lagler, BSc               Astrid Mandl
                                              Simone Kremser              Nicholas J. Dittes, BSc        Marc Ofner, BSc                  Philipp Bürger
                                              Silvia Schretter            Sebastian Engelhardt, BSc      Markus Vormaier, BSc             Markus Fillafer
                                              Natascha S. Taubmann        Florian Latzelsperger, BSc     Satya S. Damarla, BTech          Verena Hinteregger
                                                                          Christian Michor, BSc                                           Martina Preiml
                                              ARCHITEKTUR (DI)            Dr. Mag. Tanja Oberwinkler     ELECTRICAL ENERGY AND            Anita Schöftner
                                              Carina Burgstaller, BSc     Andreas Spitaler, BSc          MOBILITY SYSTEMS (MSc)           Georg Skuk
                                              Peter Schörghofer, BSc      Alexander Starz, BSc           DI Erwin Fugger                  Christoph Tarmann
                                                                          Stephan Thaler, BSc            Severin Kampl                    Daniel Ch. Thaler
                                              BAUINGENIEURWESEN           Max Philipp Weichert, BSc      Wolfgang Mühleisen               Verena Venek
                                              (BSc)                       Carmen Zlaner, BA              DI Bernhard Töscher              Dietmar M. Wohlbauer
                                              Hannes Egger                Severin Ehret, BSc             DI(FH) Matthias Schratter        Tibor Zajki-Zechmeister
                                              Verena A. Fuchs             Boris Pavlin, BSc              Helmut Lagger, BSc               Christoph R. Zaminer
                                              Stefan Gallinger            Svetoslav Stoykov, BSc                                          Medea Biebl-Rydlo, Bakk. phil.
                                              Simon Gandler               DI (FH) Christian Hornhuber    GEOINFORMATION (BSc)             Alexandra Strecker
                                              Margit Kaspret                                             Josef Franz Hecher

                                                 304          Absolventen der FH Kärnten bekamen im
                                                              Rahmen eines würdevollen Festaktes im
                                                  „Spittl“ ihre Bachelor-, Diplom- bzw. Masterurkunden
                                                                                                           Logopädie, Physiotherapie und Radiologietechnolo-
                                                                                                           gie erstmals den akademischen Titel Bachelor (BSc).
                                                                                                           Letztmalig hingegen wurden die Diplomurkunden für
                                                  überreicht. Mit der Herbstsponsion vergeben die Stu-     den akademischen Titel Mag. (FH) im Studiengang
                                                  diengänge Biomedizinische Analytik, Ergotherapie,        Public Management vergeben. •

                                              Katharina A. Kettl          COMMUNICATION                  HEALTH CARE IT (DI)              SYSTEMS DESIGN (MSc)
                                              Markus Murauer              ENGINEERING FOR IT (DI)        Michael Ch. Allmayer, BSc        Michael Janach, BSc
                                              Benjamin S. Ober            Markus Ambros, BSc             Andreas Fritz, BSc               Michael Penker, BSc
                                              Sandra Ofner                Arno Glantschnig, BSc          Martina Erna Kraxner, BSc        Christopher Pucher, BSc
                                              Goran Pranjic               Helmut Grollitsch, BSc         Nikola Ona Kulmitzer, BSc        Nkemjika Okafor
                                              Elisabeth Puscher           Bohdan Kaspryshyn, BSc         Stefan Ch. Kummer, BSc           Martin Lexa, BSc
                                              Fabian Resch                DI (FH) Christian-Heribert     Beate Obermeyer, BSc
                                              Angelika Seiwald            Leitner                        Florian Paul, BSc                SYSTEMS ENGINEERING (BSc)
                                              Stephan Steinberger         Johannes Maurer, BSc           Andre S. Prochiner, BSc          Harun Habibovic
                                              Elisabeth Wirnsberger       Georg Mayr, BSc                Christoph H. Rabensteiner, BSc   Markus Kraut
                                              Christina Heiser            Denise Nepraunig, BSc          Markus Salzmann, BSc
                                                                          Patrick Rainer, BSc            Thomas H. Wohlmuther, BSc        SPATIAL INFORMATION
                                              BAUINGENIEURWESEN (DI)      Stefan Reichhold, BSc          Mouhannad Ali                    MANAGEMENT (MSc)
                                              David Danzl, BSc            Alexander Ronacher, BSc        Ahmad Haj Mosa                   Sarah J. Bräuning
                                              David Gasser, BSc           Georg Sitter, BSc              Jürgen Jerolitsch-Binder, BSc    Simon Gröchenig, BSc
                                              Lukas Granitzer, BSc        Michael Strieder, BSc                                           Bernhard Kosar, BSc
                                              Manuela Hanser, BSc         Martin Titz, BSc               INTEGRATED SYSTEMS AND           Joan Wamaitha Maina
                                              Manuel Kratzer, BSc         Alexander Tömel, BSc           CIRCUITS DESIGN (MSc)            Bettina Neunegger, BSc
                                              Thomas Kritzinger, BSc      Michael Wedam, BSc             Liping Fan, BSc                  Melanie Regenfelder, BSc
                                              Anna Kronlechner, BSc       Andreas Wuttei, BSc            Guruvaiah Golla                  Christian Robin, BSc
                                              Stefan Mandler, BSc         Marco Blatnik, BSc             Chafik Souimdi                   Markus M. Robnik, BSc
                                              Ludwig Scherzer, BSc        Ernesto C. Rodriguez, BSc                                       Vahid Tavakkoli
                                              Christian Sturm, BSc        Harald K. Goriupp, BSc                                          Kemal C. Özden
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