Frühlingskids Mode ist doof ich will einfach nur cool ausehen! - MÄRZ 2011 - localLIFE ...
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MÄRZ 2011
Nr. 12 | www.locallife-muenchen.de
mode ist doof
ich will einfach
nur cool ausehen!
Seite 12
frühlingskids
PLUS: Kinderschutz
Seite 6
Pflanzattacke
Seite 4
Kultzone
Seite 24
Eiszeit
Seite 20
Katzenliebe1
localLIFE März/april 2011
Seite 16
Portwein trifft
Fleischp flanzerl
Die Victorian House Group fei- Genießen Sie im stilvollen Londoner Am-
ert das zehnjährige Jubiläum in biente als Lunch oder Dinner eine ofen-
München – und nimmt die er- frische Kalbshaxe mit Rosmarinsauce,
Gemüse und Blechkartoffeln, dazu ein
folgreiche Zeit in der bayrischen Helles von Ayinger. Oder mit einem wür-
Landeshauptstadt zum Anlass, zigem Dunklem die Braumeister-Rinder-
der britisch inspirierten Speise- lende in Biersauce mit Schmelzzwiebeln
karte etwas Deftiges hinzuzu- und Bratkartoffeln. Ob fangfrische Fo-
fügen … relle, ein Rahmgulasch mit Schmand:
Diese herzhaften Gerichte wappnen Sie
Eine kulinarische Verschmelzung, die für die Herausforderungen des ganzen
es in sich hat: Kalbsfleischpflanzerl in Wochenendes. Ob Prinz William und Ca-
Portweinsauce, dazu getrüffeltes Kar- thrine Middleton am 29. April ebenfalls
toffelpüree. Wie es sich für ein bay- derart vergnüglich werden schmausen
risches Schmankerl gehört, darf dabei können, wagen wir zum jetzigen Zeit-
auch ein traditionell gebrautes Bier nicht punkt nicht vorherzusagen.
fehlen. Serviert werden Ayinger Spezi-
alitäten, der Gast hat die Wahl. All das Internet: www.victorianhouse.de
gibt es zum Festtags-Komplettpreis Victorian House am Rotkreuzplatz:
von 12,90 Euro im Victorian House am Ysenburgstraße 13
Rotkreuzplatz – ab April jeden Samstag
und Sonntag ab 11.30 Uhr.
2 localLIFE März/april 2011
Nr. 12 | www.locallife-muenchen.de
25
inh a lt 16
4 Jetzt pflanzen sie wieder 16 Besser als allein zu bleiben!
Guerilla-Gärtner nehmen Neuhausen ins Visier Katzenpension Neuhausen
6 Was geschieht im Waisenhaus? 19 Neue Kurse in der Marionettenwerkstatt
Interview mit Ursula Köpnick-Luber
20 A
lternativen für Frankreichfreunde
10 Feine Adressen im Vinzenzviertel Eis und Crêpes, hausgemacht
12 Aufwachsen mit Sti(e)l. 23 Geschenkideen zur Baumblütenzeit
Blumige und farbige Kindermode von Petra Pohl
25 2 0 Jahre Backstage
14 Das Glück ist bunt und funkelnd! Älter werden und jung dabei bleiben
Besuch bei mimimorgenstern
26 Ski fahren am Mittelmeer:
Reisetipp für Menschen, die ALLES wollen
ed it oria l
Viele der Frühlingsgeschichten in dieser LocalLIFE-Aus- Während wir unsere Beiträge zusammenstellten, stürzten
gabe handeln vom Blühen, Wachsen und Leben. Besonders in Japan riesengroße Welten zusammen. Vor allem Nach-
gern berichten wir über das Waisenhaus, wo Kinder barn waren es, die den Opfern schnell zur Hilfe kamen. Jetzt
geschützt werden und große Geborgenheit erfahren. Beides brauchen selbst die Helfer Hilfe. Wir fügen den Spenden-
macht sie stark, so dass sie frei und unbekümmert in den aufrufen in dieser LocalLIFE-Ausgabe einen weiteren zu:
großen Garten und ins Leben hinausspringen können. „Aktion Deutschland Hilft“. Deren Anzeige auf unserer
Junge Menschen gedeihen, weil sie ein intaktes Umfeld letzten Seite wurde vom LocalLIFE-Verlag finanziert.
haben. Heile(nde) Welten in unserer Nachbarschaft. Lassen wir Japan nicht allein. Viel Spaß bei der Lektüre!
im p ressum
Herausgeber: Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt dieser Ausgabe: Besucheradresse: Kolosseumstr. 1, 80469 München, Tel.: 089 210 288 393
Ivar M.M. Våge, localLIFE Verlag. Druck: Gewerbestr. 2, Postfach 1361, 86825 Bad Wörishofen, www.holzmann-druck.de
Redaktion: Anneke Våge, Cornelia Sauer. redaktion@locallife-muenchen.de
VerTEILUNG: Albina Aruqi – Bayern-Prospekte/Prospektverteil-Agentur, Geretsried.
Gestaltung UND Umsetzung: deed communication agency, Kolosseumstr. 1, Postwurf in Nymphenburg, Gern und Neuhausen. Viermal jährlich.
80469 München, Tel.: 089 210 288 390, Fax: 089 210 288 391, www.deed-muc.com
Fotos: Vadim Kretschmer, Backstage GmbH, Sebastien Godon, Petra Pohl, Richard Sturm
© für alle Beiträge beim localLIFE Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit schrift-
licher Genehmigung. Für verloren gegangene und unverlangt eingesandte Manu-skripte, Fotos
anschrift: localLIFE Verlag, Ulrichstr. 46, 82057 Icking, redaktion@locallife-muenchen.de, und andere Arbeiten wird keine Haftung übernommen. Die Meinung, die in den Texten wiederge-
www.locallife-muenchen.de geben wird, ist die der Mitwirkenden und nicht zwingend die des Verlages.
localLIFE März/april 2011 3
Es ist Frühling, Zeit wieder nach
draußen zu gehen. Einfach mal
den Computer ausschalten,
die Wohnung verlassen, den
Vögeln zuhören – und nach
den Pflanzen sehen. Okay,
nicht jeder hat einen Garten vor
der Haustür oder einen Klein-
garten um die Ecke. Aber das
macht nichts. Sind nicht überall
zwischen Parkplätzen und
unter den Bäumchen der Stadt
kleine Erdfleckchen, die trost-
los ausschauen und mehr aus
sich machen könnten? Nichts
wie ran! Schnell noch ein paar
Nachbarn fragen, ob sie helfen
werden, dann geht’s los.
4 localLIFE März/april 2011
New York hat’s, London auch.
Jetzt steigt Neuhausen ein!
Guerillagärtnern
U
Was wollen Guerillagärtner? (also gelegentlich doch mal in
Vieles! Als Stadtmenschen wol- den Computer schauen!) orga-
len sie sich wieder erden. Sie nisiert. Dort werden Termine
wollen Pflanzen wachsen sehen, vereinbart, Vorschläge für die
ihre Umwelt mit Leben besee- nächste Bepflanzungsaktion in
len. „Lächle beim Vorbeispazie- die Runde gegeben, gemein-
ren“, empfehlen die Münchner same Filmabende festgelegt und
Guerillagärtner auf ihrer Home- Kleidertauschpartys verabre-
page. Entstanden ist die Bewe- det. „Eine andere Welt ist pflanz-
gung in den siebziger Jahren im bar“, sagen sie uns. Und: „Ein-
wirklich urbanen New York. fach anfangen!“
Anfang des neuen Jahrtausends
sagten die Menschen in London, Genau. Neuhausen ist ein wun-
dass sie die Straßen zurückero- derbares P f laster. Darunter
m es vorweg zu sagen: Erlaubt bern wollen. In München wur- könnte gegraben werden. Wir
ist es nicht, sich einfach der öf- den die ersten Aktivitäten 2009 haben gehört, dass möglicher-
fentlichen Grünflächen anzu- von Green City e. V. initiiert. weise eine subversive Aktion
nehmen und ein paar wachsende Guerillagärtnern renaturiert die stattfinden könnte. Bald, im
Botschaften in die Erde zu ste- Städte. Es belebt die geschun- April vielleicht. Es müssen nur
cken. Aber es macht Spaß – und dene Natur. Die Augen bekom- noch entsprechende Beete, idea-
bringt Leben in die grauen Stra- men Verweilangebote. Und es lerweise mit Wasseranschluss in
ßen. Entsprechend liberal gehen macht wahnsinnig viel Spaß, der Nähe, gefunden werden.
Stadt und Ordnungsbehörden gemeinsam mit anderen zu ar- Tipps von Insidern könnten die
mit Guerillagärtnern um, wenn beiten: Beete zu planen, Stauden Sache beschleunigen! Dann wer-
sie sie auf frischer Tat bei ihren vorzubereiten, Samenbomben den wir doch gleich mal die
A ktionen ertappen. Ganz zu zu formen, Moosgraffiti (für Be- Gießkannen aus dem Keller ho-
schweigen von all den Pas - tonwände) mit Joghurt anzurüh- len, die gute Komposterde in
santen, die sich offen freuen, ren. Es ist ja nicht damit getan, Eimer füllen, den Lack von den
und den Anwohnern, die irgend- einfach nur Gewächse einzubud- Nägeln entfernen – und alle
wann selbst zur Gießkanne grei- deln. Guerillagärtner gießen netten Menschen fragen.
fen und darauf achten, dass aus selbst oder stiften Anwohner an,
all den Zwiebeln und Samen- das Gießen zu übernehmen. Sie http://guerillagardeningmunich.
bomben bunte Beete werden. pflanzen dornige Rosen, wenn weebly.com/
Man muss also nicht befürchten, ein Hund ihr Beet zerstört. Sie http://www.greencity.de/
wie einst Che Guevara erschos- sind ständig auf der Suche nach
sen zu werden, wenn man – sei Pflanzen- und Sachspenden und
es als Nacht-und-Nebel-Aktion weiteren Beeten.
oder als fröhliches Bürgerfest
mit Vorankündigung – Guerilla- In Haidhausen hatte die Münch-
gärtner wird. So viel ziviler Un- ner Sache ihren Anfang genom-
gehorsam darf sein, vor allem men. Eine kleine Gruppe bunter
natürlich hier in Bayern, wo man Menschen hat sich unter Anstif-
die Staatsanwälte nicht allein tung von Green City e. V. zusam-
darüber befinden lässt, ob einer mengetan und ein Netzwerk
als Lichtgestalt zu sehen ist. An- aufgebaut, das sich nun auch
archie ist machbar, Nachbar! über das Internet und Facebook
localLIFE März/april 2011 5
Im Münchner Waisenhaus trägt jeder dazu bei, die freundliche Atmosphäre zu gestalten und zu bewahren. 6 localLIFE März/april 2011
Das Münchner Waisenhaus
Ein Zuhause auf Zeit
Was ein Waisenhaus ist? Weiß doch jeder: ein Haus für Kinder ohne Eltern. Waisenhäuser, das sind
Einrichtungen, die spendenfreudige Prominente gern unterstützen. Oft liegen sie irgendwo in Afrika,
weil dort besonders viele Kinder ihre Eltern durch AIDS oder durch Krieg verloren haben … Wir
besuchen Ursula Köpnick-Luber, die Leiterin des Münchner Waisenhauses, und lernen eine nach
modernsten pädagogischen Standards geführte Institution von innen kennen.
LocalLIFE: Welche Kinder leben oder in akuten Krisen stecken. LocalLIFE: Wie viele Kinder leben der Aufenthaltsdauer: Ein Drittel
im Münchner Waisenhaus? Haben LocalLIFE: Können Sie uns ein aktuell im Waisenhaus? Wie der Kinder und Jugendlichen
sie alle ihre Eltern verloren? Beispiel nennen? lange bleiben sie bei Ihnen? wird maximal ein halbes Jahr
behandelt und betreut. Ein Drit-
Ursula Köpnick-Luber: Das ist eher Ursula Köpnick-Luber: Zu uns kom- Ursula Köpnick-Luber: Wir bieten tel bleibt rund ein Jahr. Ein
selten der Fall. Wenn heute ein men Babys, deren Eltern süchtig 130 Kindern und Jugendlichen Drittel verbringt einen längeren
Kind – beispielsweise durch einen sind. Oder stellen Sie sich ein Platz. Nicht alle wohnen hier im Zeitraum bei uns.
tragischen Unfall – seine Eltern Geschwisterpaar vor, dessen Waisenhaus. Wir sind sehr stolz
verliert, wird es mit großer alleinerziehende Mutter psychisch auf unsere beiden Außenwohn- LocalLIFE: Kann man Kindern mit
Wahrscheinlichkeit von Verwand- schwer erkrankt und sich für eine gruppen in Einfamilienhäusern solch problematischen Ausgangs-
ten aufgenommen. Dagegen gibt Weile in klinische Behandlung an den Standorten Laim und situationen in dieser relativ kurzen
es eine zunehmende Zahl von begeben muss. Denken Sie an Forstenried. Dort leben jeweils Zeit wirklich helfen?
Kindern, Jugendlichen und jungen minderjährige Flüchtlinge, die acht Kinder wie eine Familie
Erwachsenen, die Probleme durch Kriegserfahrungen in zusammen. Weitere zehn Jugend- Ursula Köpnick-Luber: Man kann
haben oder machen, dauerhaft ihrem Heimatland traumatisiert liche über 16 Jahren wohnen in sehr viel tun. Neben der heilpä-
in schwierigen Lebenslagen und sind. Solche Kinder finden bei Apartments der Waisenhausstif- dagogischen und psychologischen
Familiensituationen aufwachsen uns quasi ein zweites Zuhause. tung. Nun zu Ihrer Frage nach Behandlung geben der überschau-
localLIFE März/april 2011 7
bare Tagesablauf und die Spiel- Wie lang ein Kind bleiben darf,
regeln der Wohngruppe den entscheidet letztendlich immer
Kindern Orientierung. Die Ver- das Jugendamt, das die Kinder
knüpfung von Alltag, Pädagogik zuvor bei uns eingewiesen hat.
und Therapie hilft bei der Bewäl- Ich bin überzeugt davon, dass
tigung der schmerzhaften Erleb- alle Kinder, egal wie lange sie
nisse und zeigt neue Verhaltens- bei uns wohnen, immer etwas
weisen auf. Wir versuchen, wann von ihrer Waisenhauszeit mit-
immer möglich, Kinder in ihre nehmen. Die einen machen ei-
Familien zurückzugeben. Das nen Sprung in ihrer sozialen
geschieht natürlich nie, ohne Entwicklung, andere entdecken
dass sich Verhältnisse grundle- versteckte Talente. Um jedes
gend verbessert haben. Kind bestmöglich zu fördern, ist
unser Angebot zur Freizeitge-
LocalLIFE: Was nicht allein in Ihren staltung vielfältig: Sport und
Händen liegt ... Musik spielen eine sehr große
Rolle. Es gibt einen Computer-
Ursula Köpnick-Luber: Stimmt! raum, der seinen Namen wirk-
Auch wenn wir uns in erster Linie lich verdient – und sogar Vorle-
als Anwalt der Kinder verstehen, sestunden, die selbst die Großen
arbeiten wir intensiv mit ihren lieben.
Eltern. So kümmern wir uns um
regelmäßige Besuchskontakte LocalLIFE: Welche Bedeutung hat
und führen Elterngespräche. es, dass das Waisenhaus zentral
Kinder wollen den Kontakt zu in Neuhausen liegt?
den Eltern halten, sie sind da
sehr loyal. Um die Lösung der Ursula Köpnick-Luber: Eine große!
Probleme in der Familie vor Ort Ich kann mir keine bessere Lage
kümmern sich aber andere In- vorstellen. Wir finden ein intaktes
stanzen. Umfeld vor und können den
Kindern und Jugendlichen Nor-
LocalLIFE: Wenn man sich im malität bieten: Einkaufen auf dem
Waisenhaus umschaut, hat man Rotkreuzplatz, Brot aus der Bä-
den Eindruck, dass keiner je ckerei holen, Taschengeld im
freiwillig weggehen will. Es Brauseschwein verprassen. Wir
herrscht überhaupt keine Heim- holen den Arzt nicht ins Waisen-
atmosphäre, alle Räume sind haus, sondern gehen zu ihm
farbenfroh und liebevoll einge- hin – so wie unsere Kinder und
richtet. Man fühlt sich sofort zu Jugendlichen im Normalfall auch
Hause und angenommen. Der die Schulen vor Ort besuchen.
riesige Garten draußen ist ein Nur schwer traumatisierte Kinder
wunderschönes Paradies. Gibt werden von zwei Lehrkräften der
es auch Kinder, die länger bleiben „Staatlichen Schule für Kranke“
wollen und länger bleiben dürfen? direkt im Waisenhaus unterrichtet.
Ursula Köpnick-Luber: Ja. Dafür Leider werden wir auf dem Weg
haben wir drei heilpädagogische der Öffnung nach außen gerade
Heimgruppen und die Außen- ein wenig gebremst. Unsere Tä-
wohngruppen. Dort können tigkeit im Kinderschutz bringt
„Bist du traurig hast du Sorgen Kinder und Jugendliche aufwach-
sen. Unser Angebot an erziehe-
es zwangsläufig mit sich, dass
wir auch bedroht werden und
kann ich dir ein Lächeln borgen rischen Hilfen ist breit gefächert, mit Gewalttätigkeit konfrontiert
es erfüllt unterschiedliche Be- sind. Erst jüngst wollten Famili-
macht´s dich happy bringt´s dir Glück dürfnisse. Wir haben eine Fünf- enangehörige ihre Kinder ent-
gib´s mir irgendwann zurück“ tagegruppe, in der Kinder leben,
die am Wochenende schon auf
gegen gerichtlicher Anordnung
hier herausholen. Dankenswer-
Lächeln, Gedicht von Mona 12 Jahre ihre Rückführung nach Hause terweise unterstützt uns die hie-
vorbereitet werden. Wir haben sige Polizeiinspektion ausge-
teilbetreute Gruppen für Jugend- sprochen gut. Wir versuchen, so
liche, und es gibt auch eine am- entspannt wie möglich mit sol-
bulante Nachbetreuung für die- chen Situationen umzugehen,
jenigen, die schon w ieder und bitten die Bürger Neuhau-
ausgezogen sind. sens um Verständnis für unsere
8 localLIFE März/april 2011
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localLIFE März/april 2011 11Kleine
Geschichten
begleiten
das
Größerwerden
Petra Pohl kam über ihre
bunten und kindgerechten Illus-
trationen dazu, Kinderkleidung
und Accessoires zu entwerfen.
Diese vertreibt sie über ihren
Laden „Schmuckes Mädel“ in
der Volkartstraße – in dem zu-
dem schöne Schmuckstücke von
Alexandra Schmitt erhältlich
sind – und über ihre Website. Sie
lebt und arbeitet in München.
Petra Pohl Kinderkleidung wird
von Hand gefertigt. Mit sorgfäl-
tig ausgewählten Stoffen, mit
individuell kombinierten Farben
und mit viel Liebe. Nur so ent-
stehen Lieblingsstücke.
Die Zeichnungen sind direkt
auf die Stoffe gemalt, die Bilder
werden einzeln gezeichnet und
koloriert. Dabei entsteht jedes
Mal ein Original. Zwischen den
Zeichnungen und den verwende-
ten Stoffen und Farben besteht
eine Beziehung. So erzählt jedes
Stück eine kleine Geschichte:
vom Frosch, vom Fisch oder vom
Schweinchen.
Bei der Auswahl der Stoffe und
Farben wird darauf geachtet,
dass sie weich und bequem sind.
Und weil es Sachen für Kinder
sind, werden die Stoffe beson-
ders sorgfältig verarbeitet.
Bei Petra Pohl entsteht Kinder-
kleidung, die fröhlich, bunt und
neugierig ist. Genau wie Kinder
nun mal sind.
12 localLIFE März/april 2011dr. med. karim sven liem
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und schneidert Petra Pohl erst-
mals auch Damenmode – ohne
Schweinchen, ohne Frösche. Aber
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2
3
4
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er helle Laden am Eck von Leon-
rodstraße und Albrechtstraße ist
etwas für optische Leckermäuler.
Farben und Funkeln, Glanz und
Grandezza.
5
Teresa Kellermann, die Inhaberin, ist er-
folgreiche Absolventin der Akademie der
Gestaltung. 2006 eröffnete sie das eigene
Atelier mit dem nicht minder interessanten
Namen Kmannkarts, 2008 gründete sie das
Label mimimorgenstern.
Gestaltung ist ihre Leidenschaft: neue Din-
ge herstellen, alte verschönern. So entste-
hen Verpackungen und Grußkarten, Acces-
soires und Handtaschen – und einmalige
Motto-Kollektionen, wie jetzt zur Osterzeit.
Die junge Unternehmerin näht und knüpft,
verbindet Materialien, Formen und Farben
miteinander, wobei erstaunliche Unikate
herauskommen. Niedliche Handtaschen
mit Perlenbestickung, Haarreifen mit Fell-
und Federschmuck, Geschenkboxen mit
Swarovski-Steinen. Modebewusste Girlies
geraten ins Jauchzen. Und die reifere Kund-
schaft raunt, weil Teresa Kellermann in der
Lage ist, alle Einzelwünsche individuell
umzusetzen.
Einfach mal vorbeischauen!
localLIFE März/april 2011 15D
ass Besuch die
Treppen in den
v ier ten Stock
hinaufkommen
w ü rde, hat t e
sich unter den
Tieren in der
Katzenpension
längst rumge -
sprochen, wir mussten also nicht
erst durch Klingeln auf uns auf-
merksam machen. An der Woh-
nungstür wurden wir von Orlan-
do, dem spanischen Siam-Mix-
Kater, der Langhaarkatze Meli-
na aus Malta, von Samir, dem
Abessinier-Mix und von Pippo,
einem katzengroßen Pinscher,
begrüßt. Interessiert schnüf-
felten sie, schauten von unten
noch oben, sprangen zwischen
unseren Beinen herum. Eigen-
tlich sei dies eher eine kleine
Willkommensrunde, schmun-
zelte Friederike Rajmann. Hünd-
chen Lilli sei bei einer Freundin
zu Besuch, Yuma habe den
Schlaf in einem Fensterbank-
körbchen der Begrüßung vorge-
Katzen würden
zogen und als Gast sei heute nur
Shiva anzutreffen.
Mäuse kaufen
Shiva. Diese Gottheit, das konn-
te nur der graue Wuschel hinter
dem Trennzaun zwischen dem
Flur und dem riesigen Katzen-
gästezimmer sein. Wir erfuhren,
dass diese einstige Fundkatze
Was will die Samtpfote? Lecker riechendes Dosenfutter mit viel Soja schon seit einer Weile bei einer
und Getreide? Vor allem Schlaf und ihre Ruhe? Gelegentlich Streit mit liebevollen Familie unterge -
bracht sei, heute (zum wieder-
der Nachbarskatze? Wenn es jemanden gibt, der diese Fragen mit viel holten Mal) ihren ersten Tag in
der Pension verbringe und sich
Verstand und tiergerecht beantworten kann, ist es Friederike Rajmann, deshalb noch ein wenig streit-
lustig zeige, weshalb das Gatter
die Betreiberin einer Katzenpension in Neuhausen. LocalLIFE hat sie für die Göttliche ausnahmswei-
besucht – und ein ungewöhnliches Tierparadies angetroffen. se notwendig sei. Nach Möglich-
keit würden sich Gast- und Haus-
16 localLIFE März/april 2011„Sie unternehmen immer wieder etwas miteinander
und vermissen auch ihre Menschen. Bei mir zum Beispiel
sitzen sie manchmal abends zusammen am Kamin und
putzen sich gegenseitig.“
katzen in allen Räumen frei ne Einzelgänger, sondern Grup- zengeist verlangt – ihre an- Schützlinge nur an Menschen,
bewegen – wenn Friederike Ra- pentiere“, erklärt Friederike spruchsvollen Fummelbretter die die Verpflichtung überneh-
jmann zu Hause sei. Den anwe- R ajmann, „sie unternehmen vor: Material gewordene Denk- men, für die bestmögliche Le-
senden Katzen, die sich, nach- immer wieder etwas miteinan- sportaufgaben, bei denen es da- bensqualität, inklusive artge-
dem ihre Neugier gestillt war, der und vermissen auch ihre rum geht, Trockenfutter aus rechter Haltung und Fütterung,
von den Besuchern wieder ab- Menschen. Bei mir zum Beispiel allen möglichen Formen heraus- zu sorgen. Das bedeutet, dass
wendeten, schien der Zaun we- sitzen sie manchmal abends zu- zujagen. Die meisten Katzen sie Katzen nicht in Einzelhal-
nig auszumachen. Durch den sammen am Kamin und putzen lernen das schnell und haben tung abgibt – es sei denn, dass
Draht begannen sie, sich nach sich gegenseitig.“ viel Freude damit. Immerhin diese Katze viele Jahre so gelebt
Raubkatzenart anzufauchen. sind sie biologisch betrachtet hat und erkennen lässt, dass sie
In der Pension sind nur glück- Raubtiere und zum Lösen solch sich partout nicht mit anderen
liche Katzen zu sehen, keine anspruchsvoller Aufgaben fähig. Tieren beschäftigen will.
Artgerechte Frage. Überall in der Wohnung
Katzenhaltung finden sie Hängematten und
Tierschutz und
Während Orlando, nachdem er
K letterbäume, Kuschelkörb - nicht ganz vergeblich versucht
Auf die Idee, eine Katzenpension chen und Sprungbretter. Zwi- Katzenvermittlung hatte, Cappuccino-Schaum aus
zu eröffnen, kam Friederike Raj- schen vier Stuhlbeinen sind der Tasse der Autorin zu stibit-
mann, die seit ihrer Jugend im- Matten eingezogen, vor den Re- Katzen, deren Halter sogar für zen, mit geschlossenen Augen
mer mit Tieren zusammengelebt galen stehen steile Rampen, und den Urlaub zahlen, führen meis- auf dem Schoss von Friederike
hat, als ein Zimmer in der Woh- von der Decke hängt so man- tens ein sorgloses Leben. Frie- Rajmann ein Nickerchen samt
nung frei wurde – und sie weder cherlei zum Klettern und Schau- derike Rajmann nimmt sich Streicheleinheiten nimmt – die
Lust auf eine Wohngemeinschaft keln herab. „Ich habe große auch solcher Katzen an, die es anderen Katzen des Hauses
noch auf Untermieter hatte. So Freude daran, die Wohnung schlechter angetroffen haben. schlummern in diversen Körb-
beschloss sie, den Raum für Kat- dreidimensional zu gestalten, so Gemeinsam mit befreundeten chen und Hängematten und
zen anzubieten, die sich in ihre schaffe ich ständig neue Bewe- Tierschützern vermittelt sie Kat- scheinen dem Gespräch trotz-
Obhut begeben würden, wenn gungsangebote“, erklärt Friede- zen nach einer Aufpäppelphase dem aufmerksam zu folgen –,
die Menschen Urlaub machen. rike Rajmann. Dann führt sie in ein neues Zuhause. Bei der erklärt die Katzenliebhaberin
Welche Katze ist schon gern al- uns – weil der gesunde Katzen- Auswahl der Plätze ist sie streng. uns, warum sie sich auch um
lein zu Hause? „Katzen sind kei- körper nach dem gesunden Kat- Gr undsät zl ich ent lässt sie Tiere aus Malta, Spanien und
localLIFE März/april 2011 17Griechenland kümmert: In je- Wir fragen nun nach dem idea-
nen Ländern heißt Tierschutz len Speiseplan der Samtpfoten
vor allem, die Tiere zu kastrie- und lernen, dass die meisten der
ren und sie dann wieder auf die billigen Katzenfutterprodukte
Straße zu lassen. Wenn dann Fleischaromen, Proteine aus
eine sehr menschenbezogene Soja und viel zu hohe Getreide-
Katze auftaucht, die sich nicht anteile enthalten. Müsli ist gut
allein durchschlagen könnte, für Menschen, aber Katzen sind
wenden sich die Tierschützer nun mal hauptsächlich Fleisch-
gern an deutsche Kollegen, weil fresser. Soja und Getreide wer-
hier der Wunsch, einer Katze ein den über die Nieren ausgeschie-
schönes Leben zu bereiten, wei- den, was diese nach und nach
ter verbreitet ist. Selbstverständ- schädigt. Friederike Rajmanns
lich werden auch Tiere aus der Katzen und die Gäste, sofern
Region vermittelt. Es ist nämlich diese nicht auf vertrauter Nah-
nicht so, dass das Leben aller rung bestehen, erhalten hoch-
bayrischen Katzen ein Zucker- wertiges Fleisch- oder Bio-Kat-
schlecken wäre. zenfutter – weil das, was die
Katzen im liebsten essen mö-
gen, nicht in ausreichender Men-
Bio-Katzenfutter – ge verfügbar ist: Mäuse.
fast so gut wie Viel Zeit ist vergangen, und wir
Mäuse essen haben noch andere Dinge zu er-
ledigen. Die Katzen merken,
dass der Abschied bevorsteht.
Auch Pippo erhebt sich und be-
gleitet uns auf seinem Samtpfo-
ten zur Tür. Orlando springt auf
eine Säule, posiert mit seinem
farbenfrohen Halsband als wür-
diges Katzendenkmal. Dann
wirft er ein Auge auf Shiva und
beschließt, sie gleich mal wieder
anzufauchen. Es steht ihm ein-
fach auf der Stirn geschrieben.
Wir können das plötzlich lesen.
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„Katzen sind keine Einzelgänger,
sondern Gruppentiere.“
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localLIFE März/april 2011 1920 localLIFE März/april 2011
as kleine Café Bonjour Ferne mit, was zu immer wieder chenchef, keins zu haben. Gut,
bringt ein großes Sor- neuen Desser t-Va r iat ionen er nehme oft recht viel Obst,
timent einer nordfran- führte. damit das Fruchteis – übrigens
zösischen Spezialität garantiert laktosefrei und im-
auf den Tisch: über 16 Auf der Karte des Café Bonjour mer aus reifen Früchten zuberei-
Sorten Crêpes, mehr als acht finden sich Klassiker wie die tet – wirklich fruchtig schmecke.
Sorten Galettes. Man muss lan- Crêpe Suzette, die Crêpe Cas- Im Zweifel etwas weniger Zu-
ge suchen, um ein vergleich- tagne mit Maronencreme, Man- cker. Die Vanilleschoten kratze
bares Angebot in München zu deln und Sahne sowie neue Kre- er selbst aus in seinem Eislabor,
finden. Diese bretonischen Eier- ationen wie Crêpe Mon Chérie und das Aroma sei deshalb so
kuchen werden stets frisch zu- m it A ma rena k i r s chen u nd gut zu schmecken, weil er es in
bereitet, und sie schmecken Kirschlikör. Persönliche Wün- Milch aufkoche und dann gut
vorzüglich. sche werden schnell und einfach ziehen lasse. Sahne sei übrigens
erfüllt: Die Betreiber des Cafés nicht im Eis, auch wenn es sehr
Die Galette ist ein Buchweizen- freuen sich über jede gute Idee danach schmecke.
pfannkuchen, eins der vermut- und entwickeln ihre Rezepte
lich ältesten Nahrungsmittel der ständig weiter. Auch bei den Ga- Vive la différence!
Menschheit. Nach Frankreich lettes sind der Phantasie nur Das Bonjour ist in vielerlei Hin-
kam die Buchweizenpflanze mit wenig Grenzen gesetzt. Da gibt sicht ein besonderes Tagescafé.
den Kreuzrittern. Auch wenn es den köstlichen Pfannkuchen Es folgt keinem Zeitgeist, lässt
der Name es vermuten ließe: Sie mit Spinat, Ziegenkäse, Honig, Stress schnell vergessen. Kin-
ist kein Getreide, sondern ein Thymian und Champignons ne- der, Berufstätige, ältere Men-
Knöterichgewächs. Das macht ben dem Klassiker mit Käse und schen: Alle sind willkommen.
den Buchweizen zum Segen für Tomaten. Auf der Tageskarte Kaminfeuer und Pfannkuchen
viele Allergiker, er ist glutenfrei. finden sich immer wieder beson- wärmen im Winter, im Sommer
Die Bauern in der Bretagne dere Zutaten für Füllungen: Avo- kühlt das Eis. Reduktion auf das
schätzten den Buchweizen da- cado, Shrimps, Zucchini und an- Wesentliche – reden und essen.
mals allerdings aus anderen dere Köstlichkeiten mehr. Es lebe Frankreich!
Gründen. Er gedieh in nur vier
Monaten, auch auf mageren Bö- An heißen Tagen Eis Café Bonjour, Blutenburgstraße
den. Da er nicht zu Brot geba- Das Café Bonjour ist auch ein 90. Einfach mal reinschauen!
cken werden konnte, unterlag er Café Glacier: eine Eisdiele. Wie
weder Steuern noch Abgaben. Crêpes und Galettes sind alle
Die Galette war allgegenwärtig, Eissorten hausgemacht – und
und die bretonischen Frauen entsprechend beliebt. Der Chef Noch mehr Frankreich,
waren stolz auf ihre vielfältigen erzählt uns davon, dass im letz- gleich ums Eck!
Rezepte, die sie nur an Töchter ten Sommer, kurz nach der Er- Auch bei Maître Jean, in der
und Enkelinnen weitergaben. öffnung des Cafés, eine Schul- Elvirastraße 3, kann man sich
klasse der Grundschule an der
ins Nachbarland rüberträumen.
Die süße Schwester der Galette Blutenburg darüber abgestimmt
In seinem kleinen, hübschen
heißt Crêpe. Sie wird mit Wei- habe, wo sie das Geld der Klas-
Laden im Hinterhaus verkauft
zenmehl gebacken und mit Zu- senkasse verfuttern solle. Mit
cker gesüßt. In Paris sei sie als einem klaren Votum für ihn sei
der Chef feine Delikatessen,
Luxusartikel populär gewesen, es ausgegangen. Auch Nach- Champagner, Crémant, gute
sagen die Kochbücher, aber ihre barn und Angestellte aus den Weine und edle Obstbrände.
Heimat war nach wie vor die Bre- umliegenden Unternehmen reih- Es gibt frische Croissants,
tagne, wo die vielen Pfanneku- ten sich in die bald langen leckere Madeleines, gute
chenspezialisten lebten. Von Schlangen vor dem Café Bonjour Konfitüren, Senf natürlich –
ihren Schiffsreisen brachten die ein. Ob es da ein Geheimnis und immer einen exzellenten
Seeleute Rum, Orangenblüten- gebe, wollten wir wissen, aber Kaffee. Lecker und schön!
wasser, Vanille und Zimt aus der lachend erklärte uns der Kü-
Paris, mon amour ... was waren das noch für Zeiten, als Frankreich das Land unserer Träume war!
Heute steht New York ganz oben auf der Skala hipper Städte. Ein Rendezvous heißt heute Date, ein
Mannequin Model. Und wo, vor allem, ist die französische Küche geblieben? Quelle Tristesse! Sarkozy
und Amélie, steht uns bei! … Ach, wir hören gerade: Ihr habt uns Frankreichfreunden schon längst
wieder auf die Sprünge geholfen, mit einer Crêperie in der Blutenburgstraße? Merci, chéries!
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22 localLIFE März/april 2011lingserwachen
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localLIFE März/april 2011 23Hinter den
Kulissen
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Freitag, 01.04.2011 Samstag, 07.05.2011 Freitag, 13.05.2011
24 localLIFE März/april 2011Im Januar wurde das Backstage, Kultur- und Veranstaltungszentrum
am Rande Neuhausens, 20 Jahre alt. Das entlang der Bahngleise wan-
dernde, von niemandem subventionierte Unternehmen ist eine der großen
Adressen der Stadt für junge und jung gebliebene Musik- und Partyfans.
Wie ein Magnet zieht es Besucher an – weit über die Grenzen der Stadt
hinaus. Über 40 Konzerte finden im März statt, sogar für November stehen
heute schon sehr viele Auftritte auf dem Programm. Selbst schuld, wer sich
von dieser kulturellen Energie nicht anstecken lässt!
F
aszination Backstage: ein lässt sich heute kaum Geld ver- Selbst beim Publikum geht es
ewig unfertiges und auf dienen, man muss auf Tournee bunt zu. Mit Konzertpreisen zwi-
den nächsten Umzug gehen, um ein paar Groschen zu schen 7,80 und 20 Euro – nur
wa r tendes Unter neh - verdienen. Eine große Stärke Veranstaltung mit vielen Bands
men. 80 Menschen arbei- des Backstage liegt im Engage- kosten bis zu 35 Euro – und
ten dort, inklusive Auszubilden- ment f ür Newcomer-Bands. einem Bierpreis von 4,80 Euro
den und Barkeepern. Derzeit Nachwuchskünstler werden ge- die Maß sind die Türen für die
gibt drei Bühnen – Werk, Club fördert, zum Beispiel über die meisten Menschen weit geöff-
und Halle –, viele Bars, einen samstäglichen Freakout-Partys, net. Auch das ist Programm.
Nachtbiergarten, überall impro- an denen Youngster nach erfolg- Keiner soll sich ausgeschlossen
visierten Charme und Menschen, reicher Bewerbung kostenfrei fühlen, jeder gehört, so er mag,
die gerade den nächsten Auftritt auftreten können. Im Sommer zur Backstage-Familie.Während
vorbereiten. Ein wildes Gelände findet das Free & Easy Festival sich Punker und Hip-Hopper
mit vielen Pflanzen, irgendwie statt, das ebenfalls unbekannte auf dem Schulhof prügeln, trin-
in der Pampa gelegen, egal wie und lokale Gruppen fördert. ken sie im Backstage gemein-
die Postanschrift gerade lautet. Dort spielt man vor großem Pu- sam ein Bierchen. So viel Under-
blikum, denn der Eintritt ist frei. ground muss sein.
Auch wenn es Tage gibt, an de- Die Fantastischen Vier haben im
nen wüst gestylte Punker in Backstage gespielt, die Sport- Das Backstage veranstaltet nicht
Scharen aus Neuhausen und freunde Stiller und die Banana- alle Konzerte selbst. Man arbei-
München, aus Passau und Re- fishbones auch. Heute treten tet mit Agenturen zusammen,
gensburg, Innsbruck und dem solche Gruppen eher in der die passende Bühnen für ihre
Salzburger Land über die nahe- Olympiahalle auf – was nicht an Künstler suchen. Zudem vermie-
gelegene S-Bahn-station Hirsch- der technischen Ausstattung tet man Räume an Unterneh-
garten oder mit eigenen Ver- des Backstage liegt, die höchs- men: Wer seine Firmenparty
kehrsmitteln einfallen: Das ten Ansprüchen genügen dürfte. mal zu einem besonderen Event
Backstage ist kein alternativer Etablierte Künstler ziehen ein- machen möchte, könnte einfach
Punkerschuppen. An anderen fach weiter, wenn sich mehr als anrufen und nach freien Termi-
Tagen kommen nämlich ganz 1.200 Karten verkaufen lassen. nen fragen. Eine coole Location–
andere Szenen: Reggae aus der So ist das eben. nicht nur für heiße Tage.
K aribik, nordamerikanische
Rap, Metal, Funk, Ethno, In- Es geht um die Vielfalt, und es Der nächste Umzug auf einen
die ... Es gibt keine Schublade geht um die Musik. Toleranz und nahen Standort – östlich des jet-
für das Backstage – und genau Offenheit sind oberstes Gebot im zigen Geländes – soll der letzte
das macht es aus. Soeben lief Backstage, müssen im Einzelfall sein. Wenn alles läuft wie ge-
dort die Drei ???-Party mit Le- aber immer wieder aufs Neue plant, wird das Backstage neu
sung – eine „Lauscher-Lounge“. interpretiert werden. Junge Mu- erbaut. Den Charakter als be-
Mitte Juni wird das Musical siker dürfen sich ausprobieren. sonders offenes, freundliches,
„Der kleine Horrorladen“ aufge- Vorauseilende Zensur lehnt man lässiges Kultur- und Veranstal-
führt, im Oktober findet eine entschieden ab – genauso wie tungszentrum wird es deshalb
Japanmesse statt … rassistische oder faschistische best immt nicht verä nder n.
Inhalte. Manchmal erregen sich Dann würde es ja genau das ver-
Etwa eine Millionen Bands sind die Gemüter in den Debatten um lieren, was es ausmacht – und
unterwegs und suchen ihr Publi- Songs und Gruppen. Dann küh- nicht mehr so gut nach Neuhau-
kum. Über Platten und Internet len sie auch wieder ab. sen passen.
localLIFE März/april 2011 25gern
REISEN
Seit 30 Jahren sind sie als Globetrotter unterwegs, wann immer es die Zeit
erlaubt: Exklusiv für localLIFE berichten Lucia und Joseph Strasser aus Gern.
Sie können sich nicht entscheiden, ob im April noch Win-
ter- oder schon Sommerurlaub ist? Ihr Partner will Skifah-
ren, während Sie vom Sandstrand träumen? Sie schätzen
es sehr, immer alles auf einmal zu haben? ROBINSON
kennt solche Herausforderungen – und löst sie: Firnwoche
in der Sierra Nevada. Eins von zwei Topangeboten des
Clubbetreibers. Das andere heißt: 1001 Nacht in Agadir.
Skischuhe und Bikini –
Paella in der Berghütte
Morgens auf die Piste, nachmittags an den Strand.
Bis Ende April 2011 bietet der ROBINSON Club Pla-
ya Granada an der Südküste Andalusiens seine Firn-
woche an. Fast 100 Pistenkilometer für alle Schwie-
rigkeitsgrade, über 50 Skilifte und Blick bis zum
Mittelmeer bietet die Sierra Nevada, das höchste
Gebirge Spaniens und südlichste Skigebiet Europas.
Zünftige Mittagessen auf einer typisch spanischen
„Hüttn“ mit Paella und spanischen Tapas – was für
ein Erlebnis! Bei Tagestemperaturen von mehr als 20
Grad müssen Sie für die Après-Ski-Party nur noch
den Bikini aus dem Koffer holen. Ob am Strand oder
im NITE Club – das Club-Team sorgt für eine typisch
alpenländische Party. An den Strandtagen genießen
Sie einfach die Sonne am Meer. Oder Sie nehmen an
einer der zahlreichen organisierten ROBINSONA-
DEN teil. Kennen Sie schon die weltberühmte Alham-
bra in Granada?
Marokkanische Zauberwelt
Der ROBINSON Club Agadir liegt direkt neben dem
Königspalast und hat als einzige Hotelanlage direkten
Zugang zum 8,5 km langen Sandstrand. Das Haupt-
haus ist einem marokkanischen Riad nachempfunden
und besticht durch einen bepflanzten andalusischen
Innenhof. Auf dem 160.000 qm großen Grundstück
sind ein WellFit®-Spa, eine Tennisanlage sowie eine
beeindruckende Poollandschaft in die großzügige
Gartenanlage integriert. Dennoch: Wir raten Ihnen,
den Club auch mal zu verlassen. Erkunden Sie Essa-
ouira in kleinen Gruppen oder erleben Sie 1001 Nacht
in Marrakesch mit seinen verschlungenen Gassen
der Altstadt. Übernachten Sie im ROBINSON Riad
Zakaria, einem kleinen historischen Stadthaus mit
wunderschönen, individuell eingerichteten Zimmern
im marokkanischen Stil. Ein Traum – der wirklich-
keit werden kann.
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localLIFE März/april 2011 27Gemeinsam schneller helfen
© REUTERS
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Stichwort: Erdbeben Japan
Spendenhotline: 0900 55 102030 oder Online www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
28 localLIFE März/april 2011
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