Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2018/2019 zum UN Global Compact

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Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2018/2019 zum UN Global Compact
Nachhaltige Unternehmensentwicklung

Fortschrittsmitteilung 2018/2019
zum UN Global Compact

                                                            WEIL WIR DICH LIEBEN.

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR
UN Global Compact / Communication on Progress (CoP)
  UN Global Compact / Communication on Progress 2017/2018 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   1
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2018/2019 zum UN Global Compact
Inhalt

BVG Unternehmensportrait .............................................................................................5
   #weilwirdichlieben......................................................................................................5
   Geschäftsmodell .........................................................................................................7
   Wertschöpfungskette Nahverkehrsunternehmen ...........................................................8
Strategische Führung .....................................................................................................9
   Organisation & Prozess ...............................................................................................9
   Positionen & Bekenntnisse ........................................................................................ 12
 Menschenrechte......................................................................................................... 17
   Prinzip 1/2 ............................................................................................................... 17
      Gesundheitsmanagement ...................................................................................... 17
      Barrierefreie Mobilität ........................................................................................... 19
      Verantwortung Lieferkette ..................................................................................... 20
      Gleichstellung und Frauenförderung ....................................................................... 20
      Partnerschaftliche Zusammenarbeit ........................................................................ 22
Arbeitsnormen ............................................................................................................ 25
   Prinzip 3/4/5............................................................................................................. 25
      Nachhaltige Beschaffung ....................................................................................... 26
   Prinzip 6 .................................................................................................................. 27
      Vereinbarkeit von Beruf und Familie ....................................................................... 27
      Soziale Integration, Inklusion und Migration ........................................................... 29
      Kampagne für Gleichstellung ................................................................................. 30
      Diversity – gelb und bunt ...................................................................................... 30
Umweltschutz .............................................................................................................. 32
   Prinzip 7/8 ............................................................................................................... 32
      Umweltleitlinien BVG ............................................................................................. 32
      Fokus Energieverbrauch ......................................................................................... 33
      Reduzierung CO2-Emissionen ................................................................................. 34
      Reduzierung Papiereinsatz ..................................................................................... 34
      Optimierung Wasserverbrauch ............................................................................... 35
      Stärkung Kreislaufwirtschaft .................................................................................. 35

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Schonender Ressourceneinsatz ............................................................................... 36
   Prinzip 9 .................................................................................................................. 37
      Perspektive Elektrobusse ....................................................................................... 37
      Perspektive E-Fuhrpark .......................................................................................... 39
      Leistungsfähige Omnibusflotte ............................................................................... 40
      Innovative Umweltschutz-Projekte ......................................................................... 41
Korruptionsbekämpfung ............................................................................................... 42
   Prinzip 10................................................................................................................. 42
      Aktive Korruptionsprävention................................................................................. 42
UN Global Compact Fortschrittsmitteilung 2018/2019 Überblick..................................... 43
Daten & Zahlen ............................................................................................................ 46
Glossar........................................................................................................................ 49
Impressum .................................................................................................................. 51

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR                                   3
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2018/2019 zum UN Global Compact
Communication on Progress (CoP)

Nachhaltige Unternehmensentwicklung
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR 2018/2019

(1)     Der vorliegende CoP ist ein „Stand-alone“-Dokument und stellt maßgebliche Positionen und
Aktivitäten der BVG zur Unterstützung der 10 Prinzipien des UN Global Compact dar. Diese
dargelegten Inhalte verdeutlichen die umfassende und strukturierte Befassung der Berliner
Verkehrsbetriebe mit den Anforderungen und Zielen des UN GC.

(2)      Die BVG knüpft mit dem aktuellen CoP inhaltlich an den Vorjahresbericht CoP 2018/2019 an
und stellt auch diesbezüglich qualitativ/quantitativ erreichte Zwischenstände dar. Die im UN GC
identifizierten Ziele werden mit denen im BVG-Nachhaltigkeitsmanagement gesetzten
Zielstellungen verknüpft. Umsetzungsmaßnahmen werden sowohl durch priorisierte Projekte
(teilweise vorstandsgeführte TOP-Projekte) wie auch in Regelprozessen der Fachbereiche des
Unternehmens realisiert.

(3)     Die hier dargelegten Zahlen basieren auf regelmäßig realisierten Prozesserhebungen und
sind Teil des Unternehmens-Monitorings. Wirtschaftliche, soziale wie auch ökologische Ziele der
BVG werden strategisch geführt und sind grundsätzlich gleichrangig. Konsequenterweise sind
sowohl wirtschaftliche als auch ökologische und soziale Ziele des Unternehmens Bestandteil von
vergütungsrelevanten Zielvereinbarungen der Führungskräfte der BVG.

(4)     Nicht für alle Prinzipien des UN GC erfolgen umfängliche Darstellungen konkreter BVG-
Aktivitäten. So ist beispielsweise die im Prinzip 5 dargelegte Abschaffung der Kinderarbeit in
Deutschland gegeben und zweifelsfreies Selbstverständnis kommunaler Arbeitgeber. Vorsorglich
und insbesondere auch im Kontext der 17 Sustainable Development Goals (SDG) erfolgen vor dem
Hintergrund der zunehmend globalisierten Wirtschaft regelmäßig die Identifizierung möglicher
bestehender wie auch etwaiger neuer Risiken (beispielsweise in der Lieferkette des Unternehmens).

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BVG Unternehmensportrait

Rund 14.600 Mitarbeiter im BVG-Konzern und mehr als eine Milliarde Fahrgäste im Jahr sind Teil der
Erfolgsstory eines der größten kommunalen ÖPNV-Unternehmen Europas.

#weilwirdichlieben

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind in der Metropole Berlin der starke Partner, um nachhaltige
Mobilität zuverlässig, umweltfreundlich und kostengünstig zu realisieren. Dabei gehen wir flexibel
auf die Anforderungen einer Großstadt im ständigen Wandel ein - und mit klarer Perspektive für
eine wachsende Metropole mitten in Europa. Unser Unternehmen hat den Anspruch, zuverlässig
und innovativ zu agieren sowie spürbar zum Erscheinungsbild der Stadt beizutragen – nach innen
wie nach außen.
Netzdichte, Taktfrequenz und Betriebszeiten des Berliner Nahverkehrs sind im internationalen
Vergleich auf höchstem Niveau, praktisch durchgehend sichern wir Mobilität in der Stadt.

Die BVG arbeitet mit der S-Bahn und der Regionalbahn der Deutschen Bahn AG (DB) im
Verkehrsverbund Berlin - Brandenburg zusammen, sodass ein einfaches Umsteigen zwischen den
einzelnen Verkehrsträgern mit einem Fahrschein möglich ist. Gemeinsam mit den Zügen der
Deutschen Bahn AG wird ein Einzugsgebiet von fast 1.000 km2 bedient, in dem rund 3,6 Millionen
Menschen leben. Unsere Kunden profitieren von unseren im gelben Design sichtbaren und modern
ausgestatteten Fahrzeugen und Bahnhöfen, von denen die meisten bereits barrierefrei sind.
Bis 2022 wird die Barrierefreiheit für alle Fahrzeuge umgesetzt sein. Damit reagieren wir auf den
demografischen Wandel und gewährleisten Mobilität auch für Fahrgäste, die auf Hilfsmittel
angewiesen sind. Mit unserem Verbundkonzept bieten wir außerdem vielfältige
Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder an.

Die BVG ist anhaltend auf wirtschaftlichem Erfolgskurs. Zum fünften Mal in Folge hat
Deutschlands größtes kommunales Nahverkehrsunternehmen das Geschäftsjahr 2018 mit einem
positiven Jahresergebnis abgeschlossen. Grundlagen für diesen Erfolg waren
erneut die stetig steigenden Fahrgastzahlen sowie weiterwachsende Abonnementverkäufe.

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Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Überblick

     Umsatzerlöse im BVG-Konzern in Mio. €                   Unternehmensbezogene
                                                             Fahrgastfahrten in Mio.

     1.237                                                   1.102
     2018                                                    2018

     1.201                                                   1.064
     2017                                                    2017

     1.186                                                   1.045
     2016                                                    2016

      Abonnementzahlen in Tsd.                               Beschäftigte im BVG-Konzern Anzahl

      524,5                                                  14.553
      2018                                                   2018

      484,1                                                  14.589
      2017                                                   2017

      456,9                                                  14.417
      2016                                                   2016

     Frauenquote in Prozent                                CO2-Emissionen in t pro Jahr

     20,1                                                  163.105
     2018                                                  2018

     20,0                                                  160.972
     2017                                                  2017

     19,9                                                  160.490
     2016                                                  2016

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Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2018/2019 zum UN Global Compact
Geschäftsmodell

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wurden 1929 gegründet und sind Deutschlands größter
kommunaler Mobilitätsdienstleister.
Die Kernaufgaben des in hundertprozentigem Eigentum des Landes Berlin befindlichen
Unternehmens bestehen im straßen- und schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr,
dem Betreiben von Fährverbindungen und dem Unterhalt bzw. Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.

Die BVG hält über die BVG-Beteiligungsholding GmbH & Co. KG u. a. die hundertprozentigen
Beteiligungen

       am Tochterunternehmen BT Berlin Transport GmbH, das im Auftrag der BVG ebenfalls
        Fahrleistungen in Berlin erbringt,
       an der IOB Internationale Omnibusbahnhof-Betreibergesellschaft mbH sowie
       an der Urbanis GmbH, deren Kerngeschäft in der Vermietung von Verkaufseinrichtungen auf
        U-Bahnhöfen sowie die Verwaltung von Mietwohnungen in der Bundeshauptstadt besteht.

Gemäß des 2008 mit dem Land Berlin geschlossenen Verkehrsvertrags erbringt die BVG die
Verkehrsdienstleistungen der Verkehrsträger U-Bahn, Straßenbahn und Omnibus bis zum Jahr 2020
zu 100 %.

Im Januar 2016 haben das Land Berlin und BVG einen „Letter of Intent“ unterzeichnet, der die
Perspektive für ein erneut verbessertes Angebot, massive Investitionen in U-Bahn- und
Straßenbahnfahrzeuge und die erklärte Absicht des Landes Berlin, mit der BVG einen neuen
Verkehrsvertrag für den Zeitraum von 2020 bis 2035 abzuschließen, umfasst. Im Berichtszeitraum
wurde die Vorbereitung des nächsten Verkehrsvertrages bis 2035 der BVG mit dem Land Berlin
intensiviert.
Der Umwelt- und Klimaschutz ist gerade in einer wachsenden Stadt wie Berlin von besonderer
Bedeutung und daher wesentlicher Bestandteil des derzeit laufenden wie auch daran
anschließenden Verkehrsvertrages. Die BVG fördert in diesem Kontext die Entwicklung und
Verbreitung umweltschonender Technologien und den verantwortlichen Umgang mit natürlichen
Ressourcen.

Dies stellt auch die unmittelbare inhaltliche Verknüpfung zu dem Mitte 2018 vom Senat von Berlin
beschlossenen Mobilitätsgesetz für die wachsende Metropole Berlin dar. Die gemeinsam getragene
Erkenntnis, dass urbane Mobilität der Zukunft auf eine vernetzte Mobilität setzt, ist ein
Kernelement des strategischen Smart Mobility Konzeptes der Berliner Verkehrsbetriebe.

Der Fortbestand der BVG als voll integriertes Nahverkehrsunternehmen schafft darüber hinaus
exzellente Voraussetzungen für eine im Einklang mit den Entwicklungszielen des Landes Berlin
stehende nachhaltige Unternehmensentwicklung, die ökonomische, ökologische und soziale
Verantwortung konkret gestaltet.

Für die im Unternehmen Beschäftigten generiert die nachhaltige Unternehmensführung der BVG ein
Höchstmaß an sozialer Sicherheit.

Insbesondere langfristig durch die BVG zu gestaltende Themen, die von einer Stärkung des
Umweltverbundes von Fußweg, Fahrradverkehr und ÖPNV bis zur sozialen Verantwortung des
Unternehmens in der Lieferkette reichen, können konsequent fortgesetzt werden.
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Wertschöpfungskette Nahverkehrsunternehmen
                                      Entwicklung neuer                                                                                                                                                          Fahrzeuge und
             Berlin                    Dienstleistungen              Planung & Beschaffung                     Personal                        Vertrieb                Mobilitätsdienstleistung                   Infrastruktur

Kerntätigkeiten - CSR-orientiert

Beitrag ÖPNV für                  Kommunale integrierte            Planung Verkehrsdienstleistung/ - Ausbildung und Qualifizierung / Marketing und Vertrieb ÖPNV      24/7 Mobilitätsdienstleistung in Erhalt und Ausbau Fahrzeuge und
zukunftsgerechte Metropole        Verkehrsdienstleistung für       Infrastruktur / Beschaffung       attraktive Berufe im ÖV                                          der Metropole Berlin             Infrastruktur
Berlin                            wachsende Metropole              Technik & Dienstleistungen

• attraktive Stadtentwicklung     • Vernetzung vohandener,         • Verkehrsnetz                   • Ausbildung                     • Zusammenarbeit mit anderen     • U-Bahn, Straßenbahn,             • Flotten, Verkehrsnetz und
• erfolgreicher                    neuer und externer              • Betriebshöfe/Liegenschaften    • Duales Studium                   Mobilitätsanbietern              Omnibus, Fähre                     Energienetz
  Wirtschaftsstandort Berlin       Mobilitätsangebote über eine    • soziale und ökologische        • Traineeprogramm                • Fokussierung                   • Zugang zu Bildung, Beruf und     • Instandhaltung
• klimaneutrales Berlin 2050       Mobilitätsplattform              Standards bei Beschaffung       • Sicherung notwendiger            zielgruppenorientiertes          Freizeit
• sozialgerechte Metropole        • Verkehrsdienstleistung          Technik und Dienstleistungen      Personalkapazitäten und          Marketing
                                  • Infrastrukturentwicklung       • Erneuerung /Erweiterung          Qualifizierung                 • Gestaltung
                                  • Innovationsmanagement           Flotte Omnibusse und U-Bahnen   • Vereinbarkeit Beruf und          Mobilitätsplattform
                                  • Fokus Smart City                                                  Familie                        • Image ÖPNV
                                                                                                    • attraktiver Arbeitgeber

Handlungsfelder - CSR-orientiert

• BEK - Berliner Energie- und     • digitale Mobilitätsplattform   • effiziente Verkehrsplanung     • Sicherung attraktiver          • digitaler Vertrieb             • Absenkung Zutrittshemmnisse      • Reduktion
  Klimaschutzprogramm 2030        • Mobilitäts-Sharing             • Integration umweltgerechter      Arbeitsplätze/                 • E-Ticket                         Öffentliches                       Ressourcenverbrauch (Energie,
• SDG - Sustainable               • Förderung umweltgerechter        Mobilitätsangebote (Fußweg,      Sozialangebote Arbeitgeber     • ortsunabhängige                  Nahverkehrssystem                  Materialien)
  Development Goals                 Mobilität                        Fahrrad, ÖPNV)                 • Vereinbarkeit Beruf und          Verfügbarkeit von              • Angebot "Rund-um-die-Uhr"        • Reduktion umweltkritischer
• DNK- Deutscher                  • Ausbau elektrischer            • Sicherung Vorrang ÖPNV in        Familie                          Angebotsdaten ÖPNV               Öffentlicher Nahverkehr (ÖV) -     /klimaschädlicher Emissionen
  Nachhaltigkeitskodex              Antriebsarten                    wachsender Stadt               • individuelle Aus- und          • umfangreicher Social-Media-      preiswert und zuverlässig        • Ablösung fossiler
• Ausbau und Stärkung               (Elektromobilität Omnibus)     • Verkehrsbeschleunigung           Weiterbildungsangebote           Auftritt ÖV Metropole Berlin   • BVG-Kundenzentren                  Energieträger
  kommunaler Dienstleistung       • kooperative                      ÖPNV                           • Förderung Diversity            • ökologisch und sozial          • Stärkung Argumentation "ÖV       • Umsetzung von Umwelt- und
  der Metropole                     Industriepartnerschaften       • nachhaltiger Einkauf           • Angebote zur Migration           verantwortliche                  ist Klimaschutz!"                  Sozialstandards in der
• Mobilität für Jedermann         • Bildungs-Netzwerke &           • Fokus auf sozial und           • Engagement-Förderung             Verkehrstarife                 • Monitoring der Qualitäts- und      Lieferkette
• innovatives, digitales Berlin     Entwicklungs-Projekte mit        ökologisch                     • verantwortungsvolle              im Verkehrsverbund VBB           Umweltparameter des ÖV           • Recycling & Verwertung vor
                                    Hochschulen/Universitäten        verantwortungsvolles             Sozialstandards (Vergütung                                                                           Entsorgung
                                                                     Lieferkettenmanagement           und berufliche Perspektiven)                                                                       • Fokus
                                                                                                                                                                                                           Lebenszyklusbetrachtung
                                                                                                                                                                                                         • Stärkung ÖPNV durch
                                                                                                                                                                                                           Netzausbau in wachsender
UN Global Compact / Communication on Progress 2017/2018 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR                                                    8                                                         Metropole Berlin
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2018/2019 zum UN Global Compact
Strategische Führung
Der Anspruch nachhaltigen Wirtschaftens ist für die Berliner Verkehrsbetriebe ein strategisches Ziel.

Dieses ist im Unternehmen, wie auch mit dem Land Berlin als kommunaler Eigentümer, langfristig
fixiert und wird im Dreiklang von wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Verantwortung in
konkreten Aktivitäten erlebbar sowie im breiten Stakeholder-Dialog transparent kommuniziert.

Organisation & Prozess

Die Führung des Nachhaltigkeitsmanagements in der BVG, die Ausgestaltung zielgerichteter
Aktivitäten sowie die Kommunikation der (Zwischen-)Ergebnisse ist seit über einem Jahrzehnt Teil
der strategischen Geschäftsprozesse des Unternehmens.

Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sind Bestandteil
dieser verantwortungsvollen Unternehmensführung.

Der Global Compact bietet der BVG einen praxisorientierten Rahmen zur Entwicklung, Umsetzung
und transparenten Offenlegung der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Er unterstützt in
den definierten Verantwortungsfeldern durch praktische Anleitung im nationalen Netzwerk die
Förderung nachhaltiger Geschäftsmodelle.

Die BVG arbeitet proaktiv und engagiert mit dem nationalen Deutschen Global Compact Netzwerk
zusammen. Als „Signatory“ des UN GC unterstützt das Unternehmen BVG die Arbeit im Netzwerk
inhaltlich wie auch finanziell.

Die zehn Prinzipien des UN GC stehen im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie der BVG und
werden vollumfänglich unterstützt.

Wesentliche Prozessbausteine zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung werden in der
Stabsabteilung Strategie & Public Affairs zusammengeführt, die der Vorstandsvorsitzenden und
Vorstand Betrieb direkt zugeordnet ist. In dieser Abteilung werden beispielsweise maßgebliche
Geschäftsentwicklungs-Tätigkeiten und der damit verbundene Stakeholder-Dialog realisiert.

Die Ausgestaltung einer nachhaltigen Unternehmensführung ist in den BVG-Geschäftsprozessen mit
grundlegenden Prozessbausteinen (Ziele, Maßnahmen, (Teil-) Ergebnisse) verbindlich organisiert.
Diesem Vorgehen werden kontinuierlich weitere Initiativen und Referenz-Projekte zugeordnet.

UN Global Compact / Communication on Progress 2017/2018 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR       9
Nachhaltige Unternehmensentwicklung Fortschrittsmitteilung 2018/2019 zum UN Global Compact
Für den Zeitraum 2019 - 2022 können die thematischen Schwerpunkte einer nachhaltigen BVG-
Unternehmensentwicklung wie folgt gekennzeichnet werden:

Umwelt & Klimaschutz

                                  Stärkung ÖPNV-System Berlin (ÖPNV= Klimaschutz)
                                  Ablösung fossiler Energieträger / Ausrichtung Omnibusflotte und
                                   betrieblicher Fuhrpark auf E-Mobilität
                                  Forcierung Energieeffizienz, insbesondere im System Fahren
                                   (Fahrer, Fahrzeug, Umfeld)
                                  Stärkung Energiemanagement der BVG-Liegenschaften &
                                   Verkehrsinfrastruktur
                                  Innovative Beiträge des ÖPNV für eine intermodale Vernetzung
                                   etablierter wie auch neuer Mobilitätsangebote für eine
                                   Klimaneutrale Metropole Berlin 2050
                                  Stärkung des klassischen Umweltverbundes von Fußgänger,
                                   Fahrrad und ÖPNV
                                  Lösungsbeiträge ÖPNV für eine klimagerechte Smart City Berlin

Wirtschaftlichkeit

                                  Erhöhung Stammkunden- / Abonnentenzahl BVG
                                  Einnahmensteigerung aus sozial verantwortlichen
                                   Verkehrstarifen und Zuwachs Kunden BVG
                                  Sicherung Finanzierung Fahrzeugbeschaffung ÖPNV
                                  Erhalt & Neubau Verkehrsinfrastruktur
                                  Stärkung Image ÖPNV der BVG

Soziales und Gesellschaft

                                  Attraktiver Arbeitgeber (Stärkung kommunaler Dienstleistungen
                                   für wachsende Metropole Berlin, Sicherung Vereinbarkeit Beruf
                                   und Familie)
                                  Barrierefreiheit des ÖPNV-Angebotes
                                  Gesundheitsmanagement Arbeitgeber BVG
                                  Ausgeprägtes Diversity-Management des Unternehmens
                                  Integrationsangebote des Unternehmens für Migranten und
                                   Flüchtlinge

Kennzeichnend für die realisierten Fortschritte in der Ausgestaltung des Nachhaltigkeits-Anspruches
des Unternehmens BVG und der Unterstützung des UN Global Compact sind nicht allein die bislang
erreichten Zwischenergebnisse, sondern auch deren strukturierte Handhabung im BVG-
Management. Diese reicht von der strategischen Zielfixierung nachhaltiger
Mobilitätsdienstleistungen bis zur Verknüpfung dieses Nachhaltigkeitsanspruches über Balanced-
Scorecard-Indikatoren und ist dadurch unmittelbar mit der leistungsorientierten Bezahlung der
Führungskräfte des Unternehmens verknüpft.

Die Berliner Verkehrsbetriebe kommunizieren die Umsetzung dieses Anspruches aktiv und
regelmäßig in unterschiedlichen Formaten (Berichte, Fachtagungen, Verbändearbeit etc.), über
UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   10
verschiedenste Kommunikationskanäle (Onlineplattformen, Printmedien, soziale Netzwerke etc.)
und für unterschiedliche Stakeholder und Anspruchsgruppen. Aktive Berichterstattung und
öffentliche Positionierungen versteht die BVG als Teil der Verantwortung, weitere Unternehmen und
Akteure aktiv für eine nachhaltige Unternehmensführung zu gewinnen.

Dies ist insbesondere mit der Unterstützung nachhaltigkeits-relevanter Themenstellungen im
Branchenverband des öffentlichen Verkehrs (VDV) verbunden.

Eine externe Prüfung der Aktivitäten und Ergebnisse des Nachhaltigkeitsmanagements erfolgt für
einzelne Schwerpunkte (z. B. im Rahmen der jährlichen Wirtschaftsprüfung, im regelmäßigen Audit
berufundfamilie, im Audit nach DIN EN 16247-1 etc.), nicht jedoch für die Gesamtheit aller hier
dargelegten Inhalte zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   11
Positionen & Bekenntnisse

Die Berliner Verkehrsbetriebe bekennen sich zur Ausgestaltung der zehn Prinzipien des Global
Compact und zum Anspruch nachhaltigen Wirtschaftens. Dieser Anspruch ist für die BVG im
Handlungsdreiklang von wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Verantwortung gefasst und wird
strategisch geführt.

Die Ziele dieser Selbstverpflichtung zur Nachhaltigkeit bestehen darin,

       der Verantwortung der BVG als voll integrierter Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen im
        Sinne des Gemeinwohls gerecht zu werden und dabei den auf Langfristigkeit orientierten
        ökonomischen Erfolg des Unternehmens zu sichern,

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   12
   den ökologisch sinnvollen und in der Metropole Berlin umweltverträglichen und
        leistungsstarken öffentlichen Nahverkehr zu fördern und die unternehmensspezifischen
        Entwicklungen der BVG für einen umweltschonenden Ressourcenverbrauch voranzutreiben,

       Verantwortung für unsere Fahrgäste mit ihren individuellen Mobilitätsbedürfnissen und -
        anforderungen und für unsere Mitarbeiter und ihre berufliche Entwicklung zu übernehmen.

Mit der Zustimmung zur UITP-Charta für nachhaltige Entwicklung (UITP Internationaler Verband für
Öffentliches Verkehrswesen) im April 2005, durch den Vorstand der BVG im Jahr 2010 erneuert, hat
sich das Unternehmen eindeutig zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung bekannt und
weist hierzu regelmäßig seine konkreten Beiträge nach.

BVG konnte im Zeitraum 2015-2017 erfolgreich nachweisen, der UITP-Charta für nachhaltige
Entwicklung in seiner Zielstellung vollumfänglich zu entsprechen.

Dieses Engagement der BVG im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Internationalen Verband für
Öffentliches Verkehrswesen wird zukünftig stärker auf die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDG)
fokussiert. Die von der UITP im Februar 2019 mit dem internationalen METROPOLIS Netzwerk großer
Metropolen unterzeichnete Vereinbarung hinsichtlich nachhaltiger Mobilität bildet hierfür einen
guten Handlungsrahmen, da das Land Berlin aktiver Gestalter in diesen Netzwerk von über 100
Metropolen und Hauptstädten ist.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   13
Nach einem intensiven Bewerbungs- und Nachweisverfahren hat BVG hat im Dezember 2018 erneut
das CSR-Gütesiegel zur gesellschaftlichen Verantwortung öffentlicher Unternehmen vom
europäischen Dachverband öffentlicher Unternehmen (CEEP) erhalten.

Das Gütesiegel wird Unternehmen verliehen, die in besonders vorbildlicher Art und Weise das
Prinzip der Corporate Social Responsibility umsetzen und damit nachhaltige Unternehmens-
entwicklungen verantwortlich gestalten. Die Anerkennung der CSR-Inhalte und Best Practices für
das Unternehmen BVG im Jahr 2018 wies erstmals das Prädikat „Merit“ aus.

Die BVG sieht darin einen wichtigen Beleg, bei der Ausgestaltung einer nachhaltigen
Unternehmensentwicklung als lokaler Akteur auch globale gesellschaftliche Verantwortung zu
übernehmen und mit Lösungen beizutragen. Dies bestärkt die BVG, in gleicherweise zur
Durchsetzung der Prinzipien des UN GC einen Beitrag zu leisten.

Die BVG hat den strategisch geführten Anspruch zum nachhaltigen Wirtschaften mit dem
Bekenntnis zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) im Jahr 2016 unterstrichen. Dieses
Bekenntnis ist für das Unternehmen ein weiterer logischer Schritt, um die geleisteten Aktivitäten für
eine nachhaltige Entwicklung im gesamten Kontext nachhaltiger Entwicklung darzustellen.

Im Jahr 2019 wird die BVG durch die Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex
ihren Anspruch und konkreten Beitrag für eine nachhaltige Mobilität auch hier transparent
darlegen.

Mit der inhaltlichen Unterstützung des DNK und der nunmehr durch die BVG ab 2019 regelmäßig
erfolgenden Berichterstattung / DNK-Erklärung wird diese Zusammenarbeit gestärkt.

Die Berliner Verkehrsbetriebe verfügen damit über eine Plattform, um, über wirtschaftliche Aspekte
hinaus, ökologische und soziale Verantwortung systematisch zu steuern (z.B. durch die Bewertung
etwaiger Risiken in der Lieferkette) und effizient in die Umsetzung zu bringen. Dabei werden stets
die Anforderungen Dritter (Gesetzgeber, Stakeholder) einbezogen.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR     14
Hinsichtlich einer auch zukünftig geeigneten transparenten Berichterstattung zur Umsetzung
gesellschaftlicher Verantwortung der BVG werden bislang etablierte Kommunikationsprodukte und -
kanäle 2019/20 neu geordnet werden.

Vor dem Hintergrund der im Dezember 2014 in Kraft getretenen Richtlinie 2014/95/EU des
Europäischen Parlaments (sogenannte CSR-Richtlinie) und des 2017 in Kraft gesetzten deutschen
Umsetzungsgesetzes zu zukünftigen nichtfinanziellen Informationen der Unternehmen besteht für
das Unternehmen BVG keine relevante Berichtspflicht. Jedoch werden Erfahrungen der von dieser
Berichtspflicht erfassten Unternehmen durch Zusammenarbeit in CSR-Netzwerken, wie
beispielsweise den UN Global Compact, für die Arbeit der Berliner Verkehrsbetriebe herangezogen.

Die BVG realisiert Unternehmensverantwortung im Sinne der Prinzipien des UN Global Compact
nicht nur durch konkrete Maßnahmen aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen,
Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Wir verknüpfen unser, im Wesentlichen regionales
Handeln, mit global wirkenden Initiativen und sehen die Möglichkeit konkreter
Unternehmensbeiträge zur Erreichung globaler Ziele.

Mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals / SDGs) und deren
Unterzielen liegt der Fokus aller unterstützenden Akteure auf der Lösung globaler
Herausforderungen. Im Berichtszeitraum wurden hierfür in Zusammenarbeit mit dem Verband
deutscher Verkehrsunternehmen die Rolle von Verkehrsunternehmen wie auch deren konkrete
Lösungsbeiträge klar bestimmt.

Die Beteiligung der Verkehrsunternehmen an den Maßnahmen zur Erreichung der 17 SDGs ist
folgerichtig. Nachhaltigkeitsziele im Bereich der Mobilität sind ohne einen gut ausgebauten und
funktionierenden Öffentlichen Verkehr auf Straße und Schiene nicht zu erreichen. Wachsende
Metropolen geben den beschriebenen Herausforderungen eine zunehmende Dynamik.

Vor diesem Hintergrund haben die Berliner Verkehrsbetriebe im deutschen Branchenverband
öffentlicher Verkehrsunternehmen (VDV) im Jahr 2018 SDG-relevante Beiträge herausgearbeitet und
für die breitere Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei galt es, die Vorteile des ÖPNV auch im
Kontext wachsender Städte und Smart Cities herauszustellen und weitergehende
Handlungsinitiativen der Verkehrsunternehmen zu motivieren.

Für das Unternehmen besonders relevante Stakeholder, wie beispielsweise der BVG-Kundenrat,
wurden 2018 über die längerfristige strategische Positionierung des Unternehmens informiert und
auch hier wurde der Zusammenhang zu den globalen Nachhaltigkeitszielen hergestellt.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR     15
Foto: Andreas Süß

In der aktuellen Befassung und Hinterlegung der 17 SDGs mit Umsetzungsaktivitäten bzw. der
Identifizierung des Unterstützungspotentials seitens der Berliner Verkehrsbetriebe wird deutlich,
dass insbesondere

               SDG 4          Hochwertige Bildung
               SDG 5          Gleichberechtigung der Geschlechter
               SDG 7          Erneuerbare Energie
               SDG 11         Nachhaltige Städte und Gemeinden
               SDG 13         Maßnahmen zum Klimaschutz
               SDG 17         Partnerschaften, um die Ziele zu erreichen

Gestaltungsmöglichkeiten in der Wertschöpfungskette eines kommunalen Mobilitätsdienstleisters
bieten. Diese weitergehend zu identifizieren und zielgerichtet im Unternehmen BVG anzugehen,
bestimmte erneut das Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens im Berichtszeitraum 2018/19.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR       16
Menschenrechte

Prinzip 1: Unternehmen sollen den Schutz der internationalen Menschenrechte unterstützen
und achten.

Prinzip 2: Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechts-
verletzungen mitschuldig machen.

Prinzip 1/2

1/2
Der Schutz der Menschenrechte ist in Deutschland Teil der anerkannten Grundrechte. Sie bestimmen
gleichermaßen die Leitlinien der Führung und Zusammenarbeit im Unternehmen BVG. Vor diesem
Hintergrund werden im Unternehmen konkrete Aktivitäten beispielsweise mit Blick auf Recht auf
Schutz der Familie, Rechte in der Arbeit oder auch zum Recht auf Schutz der Privatsphäre realisiert.
Als Mobilitätsdienstleister in der wachsenden Metropole Berlin können wir gelebte
menschenrechtlichen Praxis und Ausprägung sozialer Verantwortung auch für unsere Kunden
erlebbar gestalten.

Gesundheitsmanagement

                Foto: Andreas Süß

Das im Unternehmen BVG etablierte betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) steht für eine
beispielhafte Ausgestaltung von Unternehmensverantwortung. Im Fokus steht dabei
unternehmensweit Initiativen anzustoßen bzw. weiterzuentwickeln, die die Gesundheit der

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR    17
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen sowie die Eigenverantwortung jedes Einzelnen
fördern und fordern.

Mit der Umsetzung des BGM werden in der BVG folgende Ziele verfolgt:

       Erhalt und Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit
       Schaffung und Erhalt gesundheitsförderlicher und leistungserhaltender Arbeitsbedingungen
        im Rahmen der wirtschaftlich vertretbaren Möglichkeiten
       Förderung einer Arbeitsorganisation, welche gesundheitsbeeinträchtigende Aspekte
        reduziert
       Etablierung einer gesundheitsbewussten Unternehmens- und Führungskultur als Basis für
        das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Bereitschaft, der Gesundheit der
        Beschäftigten eine bedeutende Rolle einzuräumen
       Förderung und Entwicklung der Gesundheitskompetenz der Beschäftigten als Grundlage für
        die Übernahme von Selbstverantwortung

Zielgruppen des BGM sind Beschäftigte aller Hierarchieebenen sowie Auszubildende aller
Unternehmensbereiche der BVG.

Dabei werden Aufgaben wie

       Belastungssituation / Umfeld (Wirkung aus Metropolenentwicklung, Angriffe,
        Veränderungen am Fahrerarbeitsplatz, Arbeitsverdichtung Verwaltung etc.)
       Gesundheitsdienstleistungen eines erfahrenen Ärzteteams
       Gesundheitstage / -angebote / bereichsspezifische und offenen Angebote vor Ort,
        besonders für das Fahrpersonal
       Prävention durch Ausbau des BGM mit spezifischen Angeboten und verbesserter Evaluation
       Analyse von Arbeitsbedingungen (beispielsweise auf Betriebshöfen) mit Betrachtung der
        konkreten Arbeitsplätze, auch unter dem Aspekt Demografie und Arbeitsschwere
       Schockbetreuung insbesondere bei Überfällen und Unfällen
       Sozialberatung und Fürsorge (Burn-Out Gefährdung und Sicherung der Work-Life-Balance)

wahrgenommen.

Der Erfolg des BGM der BVG basiert auf der engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen
Unternehmensbereichen wie Gesundheitsmanagement, Arbeitsschutz und Personalentwicklung und
den betrieblichen Bereichen der BVG, die in gemeinsamen Konzepten jeweils auf die verschiedenen
Berufsgruppen bezogene Seminare, Beratungen und Freude am Beruf unterstützende Aktionen
anbieten. Auch vor Ort am Arbeitsplatz ist das BGM konkret aktiv. Neue Gestaltungsanforderungen
aus der Dynamik des Arbeitsumfeldes sorgen für ein aus Sicht der Beschäftigten immer wieder
attraktives betriebliches Gesundheitsmanagement.

Und: Diese Aktivitäten des BGM werden innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens
wertgeschätzt. So erhielt die BVG bereits öffentliche Anerkennung durch national bedeutende
Corporate Health Awards.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   18
Barrierefreie Mobilität

    Foto: Jörg Pawlitzke

Für die BVG und den Berliner Senat ist die Mobilitätssicherung von Menschen mit Behinderung ein
zentrales Anliegen. Beim Thema Barrierefreiheit zählt die BVG, auch im internationalen Vergleich,
schon heute zu den Vorreitern.
Der Großteil der 173 Berliner U-Bahnhöfe ist bereits heute durch den Einbau von Aufzügen oder
Rampen stufenlos erreichbar. Auf mehr als 120 Bahnhöfen gibt es Blindenleitsysteme. Die BVG hat
das Ziel, in den kommenden Jahren auch die übrigen U-Bahnhöfe mit Aufzügen bzw. Rampen und
Blindenleitsystemen auszustatten. Die Informations- und Notrufsäulen sind so gebaut, dass sie auch
problemlos von Rollstuhlfahrern benutzt werden können.

Alle Busse der BVG sind barrierefrei zugänglich. Damit Fahrgäste leichter ein- und aussteigen
können, senken sich die BVG- Busse an den Haltestellen automatisch ab. Und auf allen Tram-Linien
fahren barrierefreie Straßenbahnen. Komplettiert wird dieser Anspruch für die ergänzenden
Angebote der BVG auf den Berliner Gewässern: Alle Schiffe und Stege zu den Fähren der BVG sind
ebenso barrierefrei. Des Weiteren möchte die BVG mobilitätseingeschränkte Menschen dabei
unterstützen, mit Bus und Bahn mobil zu bleiben und bietet kostenlose Mobilitätstrainings an.

Die BVG hat Anfang 2018 ihr barrierefreies Angebot mit akustischen Ansagen für sehbehinderte und
blinde Menschen weiter ausgeweitet. Im Modellversuchs „Zwei-Sinne-Prinzip bei Bus und
Straßenbahn“ hat die BVG gemeinsam mit Betroffenen und sehenden Fahrgästen drei verschiedene
Lösungsansätze des Zwei-Sinne-Prinzip getestet: das „sprechende Fahrzeug“, die „sprechende
Haltestelle“ und Apps für das „sprechende Smartphone“.

Im erfolgreichen Modellversuch konnte eine Vielzahl von praktischen Erfahrungen in
Zusammenarbeit mit mobilitätseingeschränkten Kunden bei der Verknüpfung der „traditionellen“
Reisekette mit digitalen Informationsmedien generiert werden.
UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   19
Verantwortung Lieferkette

Die BVG verfügt über ein etabliertes Chancen-Risiko-Managementsystem (CRM), das regelmäßig im
Vorstand des Unternehmens diskutiert wird. Im Berichtszeitraum wurde dabei eine perspektivisch
erweiterte Befassung mit etwaigen ökologischen wie auch sozialen Risiken in der
Unternehmenstätigkeit initiiert.

Vor diesem Hintergrund ist vereinbart, über die bislang in der Lieferkette der BVG eingeforderte
Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen, den Ausschluss von Kinderarbeit und die Förderung der
gleichberechtigten Stellung der Frauen bei den Lieferanten der BVG, Handlungserfordernisse zur
Sicherung einer nachhaltigen Beschaffung herauszuarbeiten.

Die Befassung der BVG mit dem Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ (NAP)
mit seinem Fokus auf „Prozesse menschenrechtlicher Sorgfalt“ hat im Berichtszeitraum diesen
Prozess gestärkt. Ergänzende Ausführungen zur menschenrechtlichen Sorgfalt sind in diesem
Fortschrittsbericht auch im Kapitel Arbeitsnormung / Prinzip 4 und 5 zu finden.

Gleichstellung und Frauenförderung

Die BVG hat sich im Dezember 2015 zu den UN Women`s Empowerment Principles bekannt. Diese
gemeinsame Initiative von UN Women und UN Global Compact sichert Grundsätze zur Stärkung der
Frauen im Unternehmen, diese sind

(1)   Etablierung einer gleichstellungsfreundlichen Führungskultur

(2)   Faire Behandlung aller Männer und Frauen im Erwerbsleben, Einhaltung und Förderung der
      Menschenrechte und der Nichtdiskriminierung

(3)   Gewährleistung der Gesundheit, der Sicherheit und des Wohlergehens aller Arbeitnehmer und
      Arbeitnehmerinnen

(4)   Förderung der Bildung, der Ausbildung und der beruflichen Entwicklung von Frauen

(5)   Förderung des Unternehmertums von Frauen, Stärkung ihrer Rolle im Beschaffungsmarkt,
      Respektierung ihrer Würde bei allen Marketingmaßnahmen

(6)   Förderung der Gleichstellung durch gemeinschaftliche Initiativen und Lobbyarbeit

(7)   Messung und Veröffentlichung der Fortschritte im Bereich der Gleichstellung von Frau und
      Mann.

Das Bekenntnis der BVG zu den UN Women`s Empowerment Principles folgt dem Anspruch des
Unternehmens, mit konkreten Aktivitäten die Geschlechtergleichstellung zu befördern.

Das reicht im Berichtszeitraum von aktiver Öffentlichkeitsarbeit der BVG zur Förderung von
Bewerberinnen für insbesondere technische Berufsausbildungen, z.B. im Rahmen des bundesweiten
Girls`Day, bis hin zur aktiv verfolgten Durchsetzung eines höheren Frauenanteils, in allen
Fachbereichen und über alle Führungsebenen des Unternehmens hinweg.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR      20
Die konkrete Ausgestaltung dieses Bekenntnisses im Unternehmen dokumentiert sich beispielsweise
im BVG Frauenförderplan 2016 - 2022. Dieses Vorgehen hat sich bewährt, ist doch der erste
Frauenförderplan bereits am 1.12.2003 in Kraft getreten. Er wurde 2016 mit einer Laufzeit von
weiteren sechs Jahren fortgeschrieben.

Bestandteile dieses BVG-internen Führungsdokuments, der allen Beschäftigten zur Kenntnis
gegeben und auf der Intranet-Seite der BVG veröffentlicht ist, sind beispielsweise konkrete
Ausgestaltungen wie „Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männer“ oder auch
„Methoden und Instrumente zur Erhöhung der Chancengleichheit“ im Unternehmen.

Zunehmend wurden im Berichtszeitraum 2018/19 Wirkungen aus diesem zielgerichteten Handeln
sichtbar, wie beispielsweise die weitere Erhöhung der Frauenquote in der BVG AöR oder auch das
vermehrte Interesse von jungen Frauen für technische Berufe.

Und es zahlt sich aus: Die Berliner Verkehrsbetriebe gehören zu den Unternehmen mit den besten
Karriereaussichten für Frauen. Das belegt eine 2018 erschienene Studie im Auftrag von Focus
Money. Bei den „Top-Karrierechancen für Frauen“ machte der BVG im Bereich Regional und
Nahverkehr niemand etwas vor. Von 42 untersuchten Unternehmen dieser Branche erreichte die
BVG bei der Auswertung den Spitzenplatz.

Mit elf Berufen bietet die BVG ein vielfältiges Ausbildungsangebot, von der Gleisbauerin über den
Industriekaufmann bis hin zur IT-Systemelektronikerin und natürlich der Fachkraft im Fahrbetrieb.
Sie ist damit nicht nur einer der größten Ausbildungsbetriebe der Region, sondern auch mit dem
Siegel „Exzellente Ausbildungsqualität“ der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK)
ausgezeichnet.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR    21
Foto: Andreas Süß

In der Öffentlichkeit wahrnehmbares Engagement des Unternehmens in Sachen Frauenpower wird
auch bei der wiederholten Unterstützung des deutschlandweiten Girls’Days durch konkrete BVG-
Angebot deutlich.

Beim jährlich im Frühjahr stattfindenden Girls’Day bieten bundesweit Unternehmen einen
Schnuppertag für Mädchen zwischen der 5. und 13. Klasse an. Gezeigt werden Berufsbilder aus
Technik und Naturwissenschaft. Die BVG beteiligt sich seit Jahren an dieser Initiative.

Auf fünf verschiedenen Liegenschaften konnte im März 2019 eine von neun Veranstaltungen
besucht werden, um technisch-gewerbliche Ausbildungsberufe oder den Ausbildungsberuf
Fachkraft im Fahrbetrieb ganz praktisch kennenzulernen.

Neueste Fahrzeugtechnik, interessante Verkehrsinfrastrukturen, neue Ausbildungsberufe und
interessante berufliche Perspektiven werden hier für junge Frauen ganzheitlich mit dem Anspruch
verantwortlicher Unternehmensführung und den Zielen des UN Global Compact verbunden.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

„Berliner Schulpate“ bringt Grundschülern spielerisch Berufe näher – und schafft so Berufsvorbilder
für Zukunftsträume, weckt Interessen und fördert Talente. „Berliner Schulpate“ wurde auf Initiative
des Berliner Handwerks mit dem Ziel gegründet, Grundschulen mit hoher sozialer Belastung zu
unterstützen.

Im Fokus steht dabei das aktive, spielerische Kennenlernen von Berufen. Die Berliner
Verkehrsbetriebe sind Förderer der „Berliner Schulpaten“ und vermitteln auch mit diesem Beispiel,
wie unternehmerische Verantwortung mit Bildung und beruflicher Orientierung gleichermaßen,
sinnstiftend verbunden werden können.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR     22
 Foto: Oliver Lang
Foto: Andreas Süß

Für partnerschaftliche Zusammenarbeit steht auch ein anderes BVG-Angebot. Zwischen 20.000 und
25.000 Berliner Mädchen und Jungen besuchen jedes Jahr das Unternehmen BVG an einem
Praxistag. Dieses Angebot der Zusammenarbeit mit Berliner Schulen hat sich nunmehr seit 30
Jahren kontinuierlich weiterentwickelt.

Bekanntestes Markenzeichen ist der Doppeldecker der BVG-Bus-Schule. Inzwischen werden
verschiedene Praxistage bei Omnibus, U-Bahn, Tram und ein Spezial-Kurs für Schüler der 5. und 6.
Klassen angeboten. Diese Praxiserfahrung der BVG in der schulischen Zusammenarbeit wird
zwischenzeitlich auch von anderen deutschen Verkehrsunternehmen nachgefragt.

               Foto: Clemens Bilan

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   23
Frauenquote in Prozent                                 Ausbildung Frauenanteil in Prozent

      20,1                                                   21,1
      2018                                                   2018

      19,3                                                   22,2
      2015                                                   2017

      17,4                                                   23,3
      2010                                                   2015

     Teilzeitbeschäftigte Frauen (ohne                      Zielstellung Frauenquote in Prozent
     passive Altersteilzeit) in Prozent

     31,9                                                   27,0
     2018                                                   2022

     31,9                                                   20,0
     2020                                                   2020

                    Foto: Oliver Lang

     Foto: Oliver Lang

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   24
Arbeitsnormen

Prinzip 3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des
Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren.

Prinzip 4: Unternehmen sollen sich für die Beseitigung aller Formen der Zwangsarbeit
einsetzen.

Prinzip 5: Unternehmen sollen sich für die Abschaffung von Kinderarbeit einsetzen.

Prinzip 6: Unternehmen sollen sich für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung
und Erwerbstätigkeit einsetzen.

Prinzip 3/4/5

3
Die betriebliche Sozialpartnerschaft im Dialog zwischen Arbeitnehmervertretungen und dem
Unternehmen BVG ist für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung wichtig. Ein frühzeitiger und
vertrauensvoller Dialog eröffnet dabei die Chance, Vorschläge und Anregungen aus verschiedenen
Blickrichtungen für ein gutes und gemeinsam getragenes Ergebnis zu nutzen.

Es entspricht den Erfahrungen der BVG, dass ein sozialpartnerschaftliches Miteinander die Basis für
wirtschaftlichen Erfolg und kulturelles Handeln im Unternehmen bildet.

4/5
Die im Rahmen der BVG-Nachhaltigkeitsstrategie definierten drei Perspektiven hinsichtlich
Wirtschaftlichkeit, ökologischer und sozialer Verantwortung sind im Berichtszeitraum in
unterschiedlicher Ausprägung in die tägliche Beschaffungspraxis der BVG fortgesetzt eingeflossen.
Das Engagement der BVG, wie auch der fachliche Austausch im Netzwerk des UN Global Compact,
hat den Blick auf etwaige menschenrechtliche Risiken in der Lieferkette der BVG verstärkt.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR    25
Nachhaltige Beschaffung

Der Einkauf der BVG hat seine ab 2015 intensivierte Befassung bezüglich Identifizierung und
Bewertung von Risiken in der Lieferkette fortgesetzt.

Insbesondere auch durch die Mitwirkung der BVG im deutschen Netzwerk des UN Global Compact
im Zeitraum 2018/19 konnte deren fachliche Unterstützung genutzt und der Erfahrungsaustausch
zwischen den befassten Unternehmen intensiviert werden. Themen wie Workshops zum Nationalen
Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ (NAP) mit seinem Fokus auf „Prozesse
menschenrechtlicher Sorgfalt“ können hier beispielhaft genannt werden.

Initiiert durch die BVG wurde seinerzeit ein Arbeitskreis "Nachhaltige Beschaffung" im Rahmen des
Bundesverbandes Material, Einkauf und Logistik e.V. (BME) für die Region Berlin-Brandenburg
etabliert.

Die 2016 in deutsches Recht überführte EU-Vergaberechtsnovelle hat hinsichtlich der zukünftigen
Stärkung des Nachhaltigkeitsanspruches im Beschaffungsprozess einen maßgeblichen Beitrag
geleistet. Diese Vergaberechtsreform bietet neue Möglichkeiten, früher als ‚vergabefremd'
bezeichnete nachhaltige Aspekte nun bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen.
Dies wurde seit 2017 durch ein von der BVG inhaltlich unterstütztes Arbeitsteam in Zusammenarbeit
mit dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen aufgegriffen.
Das ab Mitte 2019 speziell für die Verkehrsunternehmen zur Verfügung stehende Dokument
„Nachhaltige Vergabekriterien - Leitfaden für die Berücksichtigung und Bewertung nachhaltiger
Vergabekriterien unter Beachtung neuester vergaberechtlicher Bestimmungen für
Verkehrsbetriebe“ kennzeichnet die fortgeschriebene Modernisierung des Vergaberechts zur
öffentlichen Auftragsvergabe.
Es werden branchenspezifisch und ganz praktisch die gestalterischen Möglichkeiten aufgezeigt,
über wirtschaftliche Aspekte hinaus stärker umweltbezogene oder auch beschäftigungspolitische
Belange bei der Vergabe heranzuziehen.

Den mit der Vergaberechtsreform verstärkt gebotenen Möglichkeiten nachhaltiger Beschaffung
werden durch die BVG sowohl inhaltliche beachtet wie auch mit konkreten Ausgestaltungen
unterstützt.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR   26
Prinzip 6

6
Die Positionierung der BVG als attraktiver Arbeitgeber für die Region Berlin-Brandenburg ist
strategisch motiviert und entspricht dem unternehmerischen Selbstverständnis. Nachweislich trägt
eine aus Sicht des Unternehmens verantwortungsvolle Gestaltung der Erwerbstätigkeit wie auch die
proaktive Positionierung zu jeder Form von Diskriminierung zum langfristigen Unternehmenserfolg
bei.

Berlin wächst und die BVG wächst mit. Auch wenn nicht in jedem Geschäftsjahr ein absoluter
Personalzuwachs im Unternehmen gegeben ist bleibt die grundsätzliche Perspektive klar. Allein
2018 sind 837 Beschäftigte neu eingestiegen. Und wir sorgen weiter vor, bilden Nachwuchskräfte
aus und stellen bis 2025 allein aus altersbedingten Abgängen 2.700 neue Beschäftigte ein.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die BVG ist seit 2009 mit dem audit berufundfamilie zertifiziert. Das Unternehmen sieht hierin einen
Baustein zu einem professionellen Personalmanagement und attraktiven Arbeitgeber und
verdeutlicht ebenso unser sozial verantwortliches Familien-Verständnis als eine Lebensform, in der
die Beziehungen durch Solidarität, persönliche Verbundenheit und Fürsorge (Betreuung oder Pflege)
gekennzeichnet sind.

                                          Foto: Oliver Lang

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR    27
Der dem UN GC Prinzip 6 folgende Anspruch der BVG zu Beseitigung etwaiger Diskriminierungen bei
der Erwerbstätigkeit, beispielsweise aus der sozialen Situation heraus, lässt sich im Unternehmen
als pyramidal ineinandergreifende Verantwortlichkeiten und konkrete Maßnahmen darstellen.

Auch im aktuellen Berichtszeitraum gehen bei der BVG praktisch gleich viele Männer und Frauen in
die geförderte Elternzeit zur Kinderbetreuung & -erziehung.

Die systematische und kontinuierliche Ausprägung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zeigt
sich hier in einer Vielzahl von Aktivitäten und Bausteinen, die für den Berichtszeitraum 2018/2019
beispielsweise aufgezeigt werden können.

Verknüpfung Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit dem BVG- Qualitätsmanagementsystem
Bei der Überarbeitung des allgemeinen Managementhandbuchs der BVG, sowie der
bereichsspezifischen Managementhandbücher, wurde das Thema Vereinbarkeit von Beruf und
Familie in die jeweiligen Managementhandbücher integriert

Erweiterung Basis-Profil für BVG Führungskräfte
Integration eines Bausteins „Familien- und lebensphasenbewusstes Führen“ in das dokumentierte
Basis-Profil für Führungskräfte des Unternehmens

Ergänzung des Leitfadens für Mitarbeitergespräche
Der Leitfaden für Mitarbeitergespräche wurde um den Familienaspekt ergänzt.

Kinderhochstühle in Mitarbeiterrestaurants
In verschiedenen Mitarbeiterrestaurants an den BVG-Standorten im Stadtgebiet Berlins stehen
Kinderhochstühle für die Kinder der BVG-Beschäftigten bereit.

Kindernotfallbetreuung im Schichtdienst
Die BVG startete Kooperationen mit verschiedenen Elternservice-Diensten, die schnell und
unkompliziert eine Notfallbetreuung für Kinder der BVG-Beschäftigten im Fahrdienst auf Basis von
vom Arbeitgeber bereitgestellten Gutscheinen ermöglichen.

Veranstaltungsformat Berufundfamilie „vor Ort“
Dieses vergleichsweise junge Veranstaltungsformat wurde erneut angeboten. Ziel ist es, den
Kindern der Mitarbeiter/innen den Arbeitsplatz der Eltern näher zu bringen.

Die Berliner Verkehrsbetriebe haben Mitte 2018 die erneute Auditierung erfolgreich realisiert und
hinsichtlich der zukünftigen inhaltlichen Ausgestaltung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
weitergehende Gestaltungsperspektiven gesetzt.

UN Global Compact / Communication on Progress 2018/2019 / Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR       28
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