Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank

Die Seite wird erstellt Antonia Baumann
 
WEITER LESEN
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
Niedersächsisches
                                       Kultusministerium

                                       Niedersachsens Bildung
                                       inklusiv gestalten

Inklusion durch Enkulturation
ein vom Europäischen Sozialfonds gefördertes
Programm in Verantwortung des
Niedersächsischen Kultusministeriums
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
Inhalt

                                                     Projekte

                                                     LINES

                                                     InGe

                                                     INR

                                                     InBi

                                                     inklusiv VERbunden

                                                     E.B.I.

                                                     FAIR
                                                     Heidekreis
                                                     – Vielfalt inklusive
                                                     Lüneburg_inklusiv

                                                     VisioN

                                                     EaL

                                                     MaRve

Weiterführende Informationen zum Programm
„Inklusion durch Enkulturation“
stehen auf der Homepage der NBank zur Verfügung:     Vielfalt achten,
                                                     Teilhabe stärken
Investitions- und Förderbank Niedersachsen – NBank
Günther-Wagner-Allee 12 –16
30177 Hannover                                       e-Inclusion

Telefon: 0511/30031-0
E-Mail: info@nbank.de
www.nbank.de
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
Inhalt   3

     Grußworte
4    Frauke Heiligenstadt, Niedersächsische Kultusministerin
6    Dr. Sabine Johannsen, NBank

     Steckbriefe                                           Best practice
                                                           inklusive Kitas und Grundschulen
8    LINES III – Lokales Inklusions-Netzwerk zur      22   Modellprojekt-Schule für Inklusion
     Werte- und Normen­bildung im Elementar-,              in Osterholz-Scharmbeck
     Primar- und Sekundarbereich
9    Inklusive Gemeinden – Inklusion und Vielfalt     24   Eine Kita wird auf ihrem Weg zur inklusiven
     in Kita und Schule                                    Einrichtung begleitet
10   InklusionsNetzwerk Ritzebüttel                   26   Fortbildungsreihe „Lernen inklusiv.
                                                           Abgestimmte Bildungsarbeit für einen
                                                           gelingenden Übergang Kita – Grundschule“
                                                           Inklusion, Elternpartizipation und
                                                           bürgerschaftliches Engagement
11   Inklusive Bildung – Vielfalt als Chance          28   Ausgebildete Lernpatinnen und Lernpaten
                                                           unterstützen Kinder beim Bildungszugang
                                                           kommunale Netzwerke
12   Inklusiv VERbunden                               30   Der Aufbau nachhaltiger inklusiver
                                                           Kooperationsstrukturen in Verden
13   Erziehung.Bildung.Inklusion – Netzwerk           32   Die Arbeitsgruppe „Einrichtungsüber­
     Inklusion in Zeven, Tarmstedt und Sittensen           greifende Schulung und Prozess­entwicklung“
14   FAIR – Starke Kinder II                          34   Inklusive kommunale Netzwerke
15   Heidekreis – Vielfalt inklusive                  36   Soziale Ausgrenzung: Wie nachbarschaftliche
     Vertiefungsphase 2013 – 2015                          Treffpunkte die Gemeinschaft fördern …
16   Lüneburg_inklusiv. Selbstverständlich            38   Im Verbund für Familien – Inklusion ist die
     Miteinander.                                          beste Prävention
17   VisioN IV (Vereinbarung integrierter,            40   Kinderrechte im Miteinander erleben
     systematischer, inklusiver, organisatorischer
     Netzwerkarbeit) im Landkreis Harburg
                                                           Inklusion und Menschenrechtsbildung
18   Entrechtung als Lebenserfahrung:                 42   Netzwerk für Menschenrechtsbildung
     Netzwerk für Menschenrechtsbildung
19   Menschen achten – Rechte verstehen.              44   Bildungsportal „Geschichte.Bewusst.Sein.“
     Historisch-politische Bildung in Kooperation
     von Gedenkstätten und Schulen im Primar­
     bereich und im Sekundarbereich I
20   Vielfalt achten, Teilhabe stärken                46   Die Lüneburger Inklusionsschulung

                                                           Inklusive Schulen und Einrichtungen
                                                           im Sekundarbereich
21   e-Inclusion II – EU-Projekt zur inklusiven       48   Digitale Lernplattformen als Unterstützung
     Umgestaltung von Bildungsangeboten in                 beim inklusiven Lernen
     Osterholz-Scharmbeck

50   Fördergebiet und Standorte der Projekte
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
4

    Grußwort
    Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studi-   Das vom Europäischen Sozialfond geför-
    en, die belegen, dass auch heute noch im-     derte Programm „Inklusion durch Enkul-
    mer ein enger Zusammenhang zwischen           turation“, das in der Verantwortung des
    Bildung und sozialer und kultureller Her-     Niedersächsischen Kultusministeriums
    kunft besteht. Der Anteil der jungen Men-     modellhaft in der Zeit von 2007 bis 2013
    schen mit Migrationsgeschichte oder aus       im Konvergenzgebiet umgesetzt werden
    bildungsfernen Familien, die die Schule       konnte, hat einen entscheidenden Beitrag
    ohne Abschluss verlassen und/oder keinen      dazu geleistet, dieses Ziel zu erreichen.
    Ausbildungsplatz bekommen, ist nicht nur      In insgesamt 39 Projekten konnten hier
    in Niedersachsen überproportional hoch.       regionale Maßnahmen gefördert wer-
    Demgegenüber sind diese Personengrup-         den, die u. a. darauf abzielten, Konzepte
    pen bei den höheren Bildungsabschlüssen       und Module zum Erwerb interkultureller,
    deutlich unterrepräsentiert.                  sprachlicher und sozialer Kompetenzen
                                                  und zur Qualifizierung des pädagogischen
    Eines der wichtigsten bildungspolitischen     Personals zu entwickeln, die wirkungsvoll
    Ziele der Landesregierung ist es deshalb,     zum Abbau von Bildungsbenachteiligun-
    die Kausalität zwischen Bildungserfolg        gen bei Kindern und Jugendlichen – ins-
    und sozialer und kultureller Herkunft         besondere mit Migrationsgeschichte und
    aufzulösen, indem Rahmenbedingungen           aus bildungsfernen Familien – beitragen.
    geschaffen werden, die den Zugang zu          Es wurden hierbei nachhaltige Koopera-
    einer erfolgreichen Bildungsbiografie         tionsstrukturen zwischen verschiedenen
    und damit zu einem erfolgreichen Leben,       Einrichtungen geschaffen und der Aufbau
    zur aktiven Bürgerschaft und zu einer         von Erziehungs- und Bildungspartner-
    existenzsichernden Beschäftigung aller er-    schaften initiiert und weiterentwickelt.
    möglichen. Diese große Aufgabe stellt uns     Unmittelbare Zielgruppe des Programms
    angesichts der aktuellen politischen Ent-     „Inklusion durch Enkulturation“ waren
    wicklung und der damit einhergehenden         daher nicht die Kinder und Jugendlichen
    rasant steigenden Zuwanderungszahlen          selbst sondern vielmehr alle an deren
    vor neue Herausforderungen und gewinnt        Entwicklung Beteiligten, die insbesonde-
    zunehmend an Bedeutung.                       re über Qualifizierungsmaßnahmen und
                                                  Vernetzungen in die Lage versetzt werden
                                                  sollten, bessere Rahmenbedingungen für
                                                  die Bildung der Kinder und Jugendlichen
                                                  zu schaffen. Die Einbeziehung der Eltern
                                                  war hierbei eine der entscheidenden Ge-
                                                  lingensbedingungen.
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
5

Mit Hilfe der Projekte sind so Strukturen      Diese Broschüre gibt einen Einblick in die
entstanden, mit deren Hilfe möglichst          Projekte, deren Laufzeit in diesem Jahr
frühzeitig und daher bereits im Elemen-        endet und die die aktuelle Förderperiode
tar- und Primarbereich beginnend, die          abschließen. Die Projektträger zeigen da-
Entstehung von Bildungsdefiziten durch         mit auf, wie „Inklusion durch Enkulturati-
geeignete Maßnahmen verhindert und             on“ in die Praxis umgesetzt werden kann
damit insbesondere auch diejenigen             und bieten damit gute Anregungen und
erreicht werden konnten, die in den Bil-       Ideen für den Auf- und Ausbau von Struk-
dungsprozess bislang nur unzureichend          turen, mit deren Hilfe Bildungsprozesse
einbezogen waren. Unter Berücksichti-          zielgerichtet optimiert werden können.
gung der verschiedenen Bedürfnisse, der
kulturellen und sozialen Herkunft und
der Ressourcen jeder oder jedes Einzelnen
konnte so in vielen Fällen ein sicheres Fun-
dament für den Erwerb von Schlüsselqua-
lifikationen für das lebenslange Lernen        Frauke Heiligenstadt
gelegt werden.                                 Niedersächsische Kultusministerin

Im Laufe der Förderperiode ist, ange-
stoßen durch das Programm, ein breites
Netzwerk im Konvergenzgebiet aufge-
baut worden, in dem – auch nach Aus-
laufen der jeweiligen Projektförderung
und somit nachhaltig – ein reger Erfah-
rungsaustausch und eine gegenseitige
Evaluation stattfinden und Maßnahmen
weiterentwickelt werden konnten. Dank
des engagierten Einsatzes zahlreicher
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pro-
jektträger und ihrer Kooperationspartne-
rinnen und -partner ist es gelungen, eine
Vielzahl von Projekten ins Leben zu rufen,
die jeweils an den regionalen Bedarfen
und Problemlagen ausgerichtet sind und
die sich von daher in vielen Punkten von-
einander unterscheiden. Jedes der Projek-
te ist somit einzigartig und trägt auf seine
Weise dazu bei, wesentliche Grundlagen
für eine Bildungsgerechtigkeit unserer
Kinder und für eine gleichberechtigte Teil-
habe in unserer Gesellschaft zu schaffen.
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
6

    Grußwort
    „Inklusion durch Enkulturation“. Schon der   Für die NBank als Förderinstitut stellte es
    Name des Programms führte zu Beginn          verständlicherweise in der Bearbeitung
    der Förderperiode 2007–2013 in Nieder-       eine besondere Herausforderung dar, die-
    sachsen zu Erstaunen und Diskussion. Wer     ser Prozessgestaltung gerecht zu werden.
    jedoch die vielfältigen Chancen vor Ort      Meist gibt es für uns ein klar definiertes
    erkennt und umsetzt, weiß um die Bedeu-      Regelwerk, das es einzuhalten und zu
    tung des Programms.                          überprüfen gilt. Die Attribute „flexibel“
                                                 und „offen“ beflügelten die Mitarbeiter
    Den Initiatoren und Initiatorinnen ist       und Mitarbeiterinnen der NBank aber,
    großer Dank geschuldet. Bereits 2007 ent-    auch andere Denkmuster zuzulassen.
    wickelten sie in Niedersachsen den bun-
    desweit einmaligen präventiven Ansatz,       Die jüngsten Vorgänge in Frankreich oder
    übrigens lange vor der UN-Behinderten-       die aktuellen Entwicklungen in Deutsch-
    rechtskonvention.                            land belegen die Sinnhaftigkeit des Pro-
                                                 gramms. Inklusion durch Enkulturation
    Was ist nun an dem Programm so               will unter frühzeitiger Einbeziehung Aller
    besonders?                                   zu Menschenrechts- und Demokratieerzie-
                                                 hung anhalten sowie umfassende Bildung
    Zunächst einmal handelt es sich um eines     ermöglichen. Insgesamt also ein weitrei-
    der in Bezug auf die Umsetzungsmög-          chender Ansatz, um Teilhabe zu ermögli-
    lichkeiten komplexesten ESF-Programme.       chen und zu fördern. Dabei geht es auch
    Ungewöhnlich ist seine Platzierung im        darum, Werte und Normen zu vermitteln
    ESF, der ansonsten vorrangig auf den Ar-     und deren Grundgefüge nicht in Frage
    beitsmarkt abzielt. Außergewöhnlich ist      zu stellen. Dieser Ansatz umfasst weit
    zudem der Prozesscharakter. Das Projekt      mehr als das, was im Zusammenhang mit
    steht bei Antragstellung nicht in allen      „Inklusion“ an der Schule diskutiert wird.
    Einzelheiten fest. Vielmehr steht dem An-
    tragsteller (kommunale Schulträger und
    Träger der öffentlichen Jugendhilfe sowie
    Wohlfahrtsverbänden und Religionsge-
    meinschaften) ein Bündel an Maßnahmen
    mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten zur
    Verfügung.

    Diese Fächerung hat ihren guten Sinn. Die
    Ergebnisse der Projekte drücken sich in
    der Änderung von Haltungen und Einstel-
    lungen aus. Es gibt keinen idealtypischen
    Verlauf. Vielmehr sind die Begleitung des
    Prozesses und die damit verbundenen
    Veränderungen von großer Bedeutung.
    Dies erfordert Flexibilität, Offenheit und
    Lösungsorientiertheit.
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
7

Das Programm „Inklusion durch Enkultu-          Zwei Projekte habe ich kurz im Grußwort
ration“ lebt natürlich auch von den vielen      angerissen. Jedes einzelne weitere Projekt
positiven Projektbeispielen. Zwei von zahl-     hat aber auch eigene positive Auswirkun-
reichen Projekten will ich Ihnen zur Illust-    gen in dem vom Programm gewünschten
ration vorstellen. Insbesondere ersteres        Sinne.
fand auf einer ESF-Messe bei einer Besu-
chergruppe der EU großen Anklang.Es             Wir freuen uns, dass das Programm in der
handelt sich um das Projekt VisioN des          zukünftigen Förderperiode von 2014 bis
Landkreises Harburg. VisioN unterstützt         2020 nicht nur weiter besteht sondern
mehr als 70 Institutionen bei der eigenver-     eine Erweiterung auf ganz Niedersachsen
antwortlichen Problemlösung. Als eiserne        erfahren wird.
Regel gilt: Alle von den Problemen Betrof-
fenen werden in Analyse und Lösungssu-          Den neuen Projekten sehen wir mit Span-
che eingebunden. Diejenigen, die das Pro-       nung entgegen und hoffen, dass auch
blem haben, kennen es am besten und             diese, wie die bisherigen, innovative und
können vor allen anderen „als Experten“         komplexe Ansätze erproben werden.
beurteilen, ob die Lösung tauglich ist.
­Dieser Ansatz hat zur Konsequenz, dass
 bisher „passive“ Problemträger“ selbst
 ­aktiv werden, ihre Motive und Verhalten-
  salternativen reflektieren und damit zur
  Entwicklung des ganzen Systems beitragen.     Dr. Sabine Johannsen
                                                Vorstand Investitions- und Förderbank
Besonders hervorheben möchte ich darü-          Niedersachsen – NBank
ber hinaus das Projekt der Bildungs und
Gedenkstätte „Opfer der NS-Psychiatrie“
in Lüneburg „Vielfalt achten, Teilhabe
stärken“. Ausgehend von der NS-Vergan-
genheit widmet sich das Projekt gegen-
warts- und zukunftsorientierten Fragen
von Zivilgesellschaft, Vielfalt und Teilhabe.
Es wird dabei der weite Bogen von 1940
bis in die Gegenwart gespannt. Auf diese
Weise macht die Gedenkstätte auf Vorur-
teile gegenüber der Psychiatrie und ge-
genüber Menschen mit einer Behinderung
oder seelischen Erkrankung aufmerksam.
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
8   Projektsteckbrief – LINES III

    LINES III
    – Lokales Inklusions-Netzwerk zur Werte- und Normen­
    bildung im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich
    LINES ist das „Lokales Inklusions-Netzwerk zur Wer-    Kind dabei die nötige individuelle Unterstützung
    te- und Normenbildung im Elementar, Primar- und        zukommen zu lassen.
    Sekundarbereich“, ein Bildungsprojekt der Zukunft
    der Stadt Osterholz-Scharmbeck in Zusammenarbeit       Durch Fachveranstaltungen, Fortbildungen und
    mit der vhs Osterholz-Scharmbeck und ABÖE e. V.        Beratung werden Kindergärten und Schulen sowie
                                                           Eltern und Ehrenamtliche dabei unterstützt besser
    Das Ziel dieses Projektes ist es, Kindern und jungen   zusammenzuarbeiten.
    Menschen unabhängig von ihrer Herkunft opti-
    male, ihren Fähigkeiten und Neigungen entspre-         Ein Schwerpunkt in LINES III ist die Weiterentwick-
    chende Bildungschancen zu eröffnen und jedem           lung einer Schule zur Modellschule für Inklusion.

                                                                              LINES III – Lokales Inklusions-Netzwerk zur
                                                                              Werte- und Normenbildung im Elementar-,
                                                                              Primar- und Sekundarbereich (LINES III)
                                                                              Projektträger
                                                                              Stadt Osterholz-Scharmbeck
                                                                              Rathausstraße 1
                                                                              27711 Osterholz-Scharmbeck
                                                                              www.osterholz-scharmbeck.de
                                                                              Ansprechperson
                                                                              Frau Dr. Ulrike Baumheier
                                                                              baumheier@osterholz-scharmbeck.de
                                                                              Telefon: 04791-17-520/-207
                                                                              Telefax: 04791-1744207
                                                                              Laufzeit
                                                                              01.09.2012 – 31.08.2015
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
Projektsteckbrief – InGe   9

Inklusive Gemeinden
– Inklusion und Vielfalt in Kita und Schule
Trägerin des Projektes Inklusive Gemeinden – Inklu-     Gestaltung der Übergänge zwischen einzelnen
sion und Vielfalt in KiTa und Schule (InGe) ist die     Bildungseinrichtungen optimale Bildungszugänge
Volkshochschule Lilienthal.Grasberg.Ritterhude.         eröffnet werden. Insbesondere durch die Verbes-
Worpswede in Zusammenarbeit mit der Arbeitsge-          serung des interkulturellen und inklusiven Dialogs
meinschaft Berufsbildung und örtliche Entwicklung       mit den Zielgruppen soll erreicht werden, Kindern
(ABÖE) e. V.                                            und jungen Menschen unabhängig von ihrer Her-
                                                        kunft optimale, ihren Fähigkeiten und Neigungen
Mit diesem Projekt soll eine nachhaltige Vernet-        entsprechende Bildungschancen zu eröffnen und
zung insbesondere von KiTas, Grundschulen, kom-         jedem Kind dabei die nötige individuelle Unterstüt-
munaler Jugendarbeit und Eltern erwirkt werden.         zung zukommen zu lassen.
Damit sollen allen Kindern, besonders jenen, die auf-
grund ihrer sozialen Herkunft oder ihrer Herkunfts-     Durch Fachtagungen, Beratungen, Fortbildungen
sprache von Ausgrenzung bedroht sind, durch             und Arbeitsgruppen werden Kindertageseinrich-
                                                        tungen und Schulen sowie Eltern und kommunale
                                                        Jugendarbeit zusätzlich ermutigt und unterstützt
                                                        zusammenzuarbeiten, um Bildungsbarrieren für
Inklusive Gemeinden – Inklusion und Vielfalt in         Kinder jeden Alters und jeder Herkunft zu mini­
Kita und Schule (InGe)                                  mieren.
Projektträger
Gemeinde Lilienthal, VHS Lilienthal-Grasberg-
                                                        Einen Schwerpunkt des Projektes InGe bildet dabei
   Ritterhude-Worpswede
Murkens Hof, Klosterstraße 25                           die prozesshafte Begleitung der Entwicklung einer
28865 Lilienthal                                        KiTa zur inklusiven Einrichtung.
www.vhs-lilienthal.de/82.html
Ansprechperson
Christine Beulshausen
christine.beulshausen@lilienthal.de
Telefon: 04298/9292-36
Telefax: 04298-9292-93
Laufzeit
01.09.2013 – 31.08.2015
Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
10   Projektsteckbrief – INR

     InklusionsNetzwerk Ritzebüttel
     Ziel des INR-Leuchtturmprojektes ist die Förderung    Das INR bietet Fachkräften im Erziehungs- und
     eines inklusiven Erziehungs- und Bildungssystems      ­Bildungsbereich – insbesondere Erzieherinnen und
     in der Stadt Cuxhaven und im Landkreis Cuxhaven.       Erziehern, Lehrkräften und Sozialarbeiterinnen
     Insbesondere in Sozialräumen wie Cuxhaven-Ritze-       und -arbeitern der Jugendhilfe – einen Rahmen, um
     büttel, die von einer großen herkunftskulturellen      sich – auch gemeinsam mit Eltern – über gemein­
     Vielfalt geprägt und reich an jungen Familien sind,    same Werte zu verständigen und Kooperations-
     wird eine Verständigung auf gemeinsame Werte           strukturen zu entwickeln. Angeboten werden Fach-
     und eine Inklusion durch Enkulturation angestrebt.     tage und Fortbildungen, in denen sich die Beteilig-
     Erreicht werden soll dies durch die intensive Ver-     ten auf einen gemeinsamen Prozess einlassen und
     netzung von Kitas, Schulen, der Jugendhilfe und        durch die Erprobung inklusiver Methoden neue
     örtlichen Einrichtungen/Organisationen. Inklusion      Möglichkeits- und Handlungsräume schaffen (wie
     verstehen wir als gesamtgesellschaftlich anzustre-     das multiprofessionell durchgeführte „Familien-
     bende Wertegrundlage und zugleich als individuelle     klassenzimmer“ oder „Positive Peer Culture“ in der
     Haltung.                                               Schule). Von einer inklusiven Kultur im Sozialraum
                                                            mit inklusiven Strukturen und Praktiken (Index
                                                            für Inklusion) profitieren nicht nur die Kinder und
                                                            ihre Familien, sondern auch die Fachkräfte in ihren
                                                            jeweiligen Arbeitswelten.

                                                           Bewährte Ansätze und erfolgreiche Lösungswege
                                                           aus Ritzebüttel sollen verstetigt werden und via
                                                           Leuchtturmeffekt – auch in Zusammenarbeit mit
                                                           dem Schwesterprojekt InBi – weitere Bildungs­
                                                           einrichtungen erreichen und zu einem landkreis-
                                                           weiten Inklusionsnetzwerk beitragen.

                                                                             InklusionsNetzwerk Ritzebüttel (INR)
                                                                             Projektträger
                                                                             Landkreis Cuxhaven
                                                                             Jugendamt
                                                                             Rohdestraße 2
                                                                             27472 Cuxhaven
                                                                             www.landkreis-cuxhaven.de/inklusion
                                                                             Ansprechperson
                                                                             Hellwardt Mundt
                                                                             Telefon: 04721/66-2838
                                                                             Laufzeit
                                                                             01.09.2012 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – InBi   11

Inklusive Bildung – Vielfalt als Chance
Ziel des Projektes „Inklusive Bildung – Vielfalt als   der Zusammenarbeit mit dem Projekt Inklusions-
Chance“ ist der Auf- und Ausbau sowie die nach-        netzwerk Ritzebüttel geplant.
haltige Entwicklung eines Inklusionsnetzwerks aller
relevanten Akteure für die Bereiche Erziehung,         Das Projekt „Inklusive Bildung – Vielfalt als Chan-
Bildung und Integration im und für den Landkreis       ce“ wirkt neben dem weiteren Ausbau des Inklusi-
Cuxhaven.                                              onsnetzwerks im Landkreis Cuxhaven und in seinen
                                                       Gemeinden auch aktiv am Aufbau einer Vernet-
Dabei spielt besonders die strukturelle und konzep-    zung der im Rahmen des Programms Inklusion
tionelle Weiterentwicklung der bisherigen unter-       durch Enkulturation (IdE) geförderten Projekte mit.
schiedlichen Integrationskonzepte für Kinder und
Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus                                        klusive
                                                                                         ldung
bildungsfernen Bevölkerungsgruppen im Landkreis                           Vielfalt als Chance

Cuxhaven zu einem umfassenden Handlungsansatz                            Inklusive Bildung – Vielfalt als Chance (InBi)
mit dem Ziel der Inklusion durch Enkulturation bei                       Projektträger
Einbezug aller direkten und mittelbaren Ziel- und                        Landkreis Cuxhaven
                                                                         Sozialplanungsreferat
Akteursgruppen eine wichtige Rolle.
                                                                         Vincent-Lübeck-Straße 2
                                                                         27474 Cuxhaven
Durch den Einbezug aller Bildungs-, Erziehungs-,                         www.landkreis-cuxhaven.de
Betreuungs- und Beratungseinrichtungen im Land-                          Ansprechperson
kreis Cuxhaven ab dem Elementarbereich soll die                          Julia Binkowski
                                                                         j.binkowski@landkreis-cuxhaven.de
bereichs- und institutionenübergreifende Zusam-                          Telefon: 04721/66-2455
menarbeit entwickelt und gefördert werden, mit                           Telefax: 04721/66-270391
dem Ziel, gemeinsame Zielvorstellungen, Konzepte                         Laufzeit
und Vorgehensweisen bei der Verbesserung der                             01.09.2012 – 31.08.2015
Inklusion aller Kinder und Jugendlichen, insbeson-
dere aber auch der zentralen Zielgruppen zu ver-
wirklichen.

Einen Schwerpunkt des Projektes bildet die Konzi-
pierung und Durchführung von Fachtagen, insbe-
sondere in den Gemeinden des Ostkreises, um die
bereits erfolgreiche Entwicklung des Regionalen
Netzwerks für Inklusion auch im regionalen Teil des
Landkreises weiter zu entwickeln.

Die erfolgreich implementierten Fortbildungsreihen
für pädagogische Fachkräfte zur „Fachkraft Inklu­
sion“ als auch für ehrenamtlich pädagogisch Tätige
zur/zum Lernpatin/Lernpaten werden fortgeführt,
auch hier mit einem regionalen Fokus auf dem
Ostkreis. Zugleich werden landkreisweit die sehr
erfolgreich durchgeführten Inhouseschulungen
fortgesetzt sowie die Arbeitszusammenhänge zwi-
schen Schulen, die sich aus dem moderierten Nach-
bereitungstreffen einer Inhouseschulungsreihe ent-
wickelt haben. Auch ist eine weitere Intensivierung
12   Projektsteckbrief – Inklusiv VERbunden

     Inklusiv VERbunden
     Inklusiv VERbunden ist ein inklusives Bildungs- und    Der Ausgangspunkt für die inklusive Entwicklung
     Vernetzungsprojekt auf kommunaler Ebene in             liegt in den städtischen Kitas, die sich 2008 auf ih-
     der Stadt Verden an der Aller. Es arbeitet auf der     ren Weg hin zu inklusiven Bildungseinrichtungen
     Grundlage des Index für Inklusion mit dem Ziel         machten. In den folgenden Jahren rückten kom-
     einer hochwertigen Bildung und Teilhabe für alle       munale Aspekte und die Vernetzung vor Ort, also
     Kinder – unabhängig von ihrem sozialen, ökonomi-       die Weiterentwicklung inklusiver Strukturen im
     schen oder religiösen Hintergrund und in Achtung       Sozialraum stärker in den Fokus. Seit 2012 sind die
     ihrer Individualität und körperlichen, geistigen und   Einrichtungen des Gemeinwesens, des schulischen
     sonstigen Voraussetzungen.                             Ganztags und der Kitas der Freien Träger in den in-
                                                            klusiven Prozess mit eingebunden. Hinzu kommen
                                                            die Haupt- und die Realschule sowie die Berufsbil-
                                                            denden Schulen als wichtige Akteure der Verdener
     Inklusiv VERbunden                                     Bildungslandschaft. Öffentliche Veranstaltungen,
     Projektträger                                          eine eigene Website und regelmäßige Presseberich-
     Bildungsvereinigung Arbeit und Leben                   te machen die Erfolge der inklusiven Entwicklung
        Nds. Mitte gGmbH
                                                            sichtbar und befördern die positive Resonanz in
     Heiligengeiststraße 28
     21335 Lüneburg                                         Kommune, Politik und Verwaltung. Verden hat sich
     www.inklusiv-verbunden.de                              auf den Weg zur inklusiven Kommune gemacht.
     Ansprechperson
     Sabine Mandel, Stadt Verden
     s.mandel@verden.de
     Telefon: 04231/12-214
     Laufzeit
     01.09.2012 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – E.B.I.      13

Erziehung.Bildung.Inklusion
– Netzwerk Inklusion in Zeven, Tarmstedt und Sittensen
Angestrebt wird der Aufbau eines Inklusionsnetz-       ■■ für Bildungspartnerschaften zwischen Bildungs-
werks in den beteiligten Samtgemeinden, welches           und Ausbildungsinstitutionen und Eltern
alle relevanten Akteure umfasst und integriert, die    ■■ für Erzieher/innen, Lehrkräfte, Ausbilder/innen
mit den Zielgruppen Kinder und Jugendliche sowie          und Eltern zur Sensibilisierung für soziale und
deren Eltern, die bisher nicht ausreichend integ-         lernbezogene Gefährdungen der Kinder und zur
riert sind (Migrationshintergrund oder bildungs-          Qualifizierung für die Bewältigung dieser Her-
ferne und andere sozial benachteiligte Gruppen),          ausforderungen
arbeiten, mit der Zielsetzung der Inklusion in unse-   ■■ zur Qualifizierung des pädagogischen Personals
re Gesellschaft. Das Inklusionsnetzwerk soll zudem        im Bereich der Inklusion zum Abbau von Bil-
eine organisatorische Grundlage für den Ausbau            dungsbenachteiligung bei Kindern und Jugendli-
von nachhaltigen Kooperationsstrukturen zwischen          chen mit Migrationshintergrund sowie bei sozial
Einrichtungen darstellen, die mit den genannten           Benachteiligten
Zielgruppen im Rahmen einer vergleichbaren Auf-        ■■ zur Implementierung von Kooperationsstruktu-
gabenstellung arbeiten.                                   ren zur Beratung und Förderung im Bildungsbe-
                                                          reich, insbesondere mit dem Ziel einer besseren
Unter Einbeziehung aller relevanten Akteurinnen           Kooperation von Kindertagesstätte, Schule,
und Akteure (Eltern, Erziehungs-, Betreuungs- und         Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sowie mit
Lehrpersonal aller Bildungseinrichtungen in den           außerschulischen Lernorten und –angeboten.
beteiligten drei Samtgemeinden werden offene,
teiloffene (berufsbezogene, aber einrichtungsüber-
greifende) und geschlossene (einrichtungsbezoge-
ne) Fortbildungen bzw. Qualifizierungen konzipiert                    Erziehung.Bildung.Inklusion. Netzwerk Inklusion
bzw. an die lokalen Gegebenheiten angepasst und                       in Zeven, Tarmstedt und Sittensen (E.B.I.)

durchgeführt.                                                         Projektträger
                                                                      Zweckverband Volkshochschule Zeven
                                                                      Lindenstraße 6
Entwickelt, erprobt, evaluiert und ­verbreitet                        27404 Zeven
werden im Rahmen dieser Bausteine die                                 www.vhs-zeven.de/index.php?id=71
folgenden­Konzepte und Module                                         Ansprechperson
■■ zur interkulturellen Erziehung                                     Andrea Stephan
                                                                      as@vhs-zeven.de
■■ zum Erwerb interkultureller, sprachlicher und                      Telefon: 04281/9363-15
   sozialer Kompetenzen                                               Telefax: 04281/9363-13
■■ zur individuellen Lernbegleitung                                   Laufzeit
                                                                      01.09.2013 – 31.08.2015
14   Projektsteckbrief – FAIR II

     FAIR – Starke Kinder II
     Seit dem 01.01.2011 führt das BNW in der Region          Besonderheiten des Konzepts
     Lüneburg das ESF-Projekt „FAIR – Starke Kinder“          ■■ Die Unterstützung findet mobil in den Bildungs-
     durch. Ziel ist es, Kinder bereits in Kindertagesstät-      einrichtungen vor Ort statt.
     ten und Schulen zu befähigen, eine Gemeinschaft          ■■ Die Angebote bauen auf jeweils vorhandenen
     zu bilden, die niemanden aufgrund der kulturellen           Ansätzen der Bildungseinrichtungen und Ge-
     Herkunft oder einer Behinderung ausgrenzt.                  meinden auf. Inhalte werden individuell ange-
                                                                 passt, nicht starr vorgegeben.
     Mitmachen können Kindergärten, Grundschulen,             ■■ Es findet eine nachhaltige Prozessbegleitung
     Netzwerke und Gemeinden im Gebiet der ehema-                statt: Die Arbeitsformen können von den Einrich-
     ligen Bezirksregierung Lüneburg. Das Augenmerk              tungen später allein angewendet werden.
     bei der Umsetzung der Inklusion liegt darauf,            ■■ Die Arbeit jeder Bildungseinrichtung wird ausge-
     Bildungsbiografien für alle Kinder entwicklungs-            weitet bis hin zur Vernetzung auf kommunaler
     förderlich zu gestalten, so dass kein Kind verloren         Ebene und bis zu Aktionsplänen zur Inklusion.
     geht und besonders geachtet wird auf
     ■■ Kinder mit Migrationshintergrund                                        FAIR – Starke Kinder II (FAIR II)
     ■■ Kinder mit Handicap                                                     Projektträger
     ■■ Kinder mit besonderen sozialen oder                                     BNW Bildungswerk der
                                                                                   Niedersächsischen Wirtschaft
        ­emotionalen Bedürfnissen
                                                                                Am Sande 31 a
                                                                                21335 Lüneburg
     Mit einem ganzheitlichen Verständnis für individu-                         www.bnw-fair.de
     elle Bedürfnisse gestalten die Bildungseinrichtun-                         Ansprechperson
     gen Lösungsansätze, die positiv verlaufende Bil-                           Frau Heike Bobie
                                                                                Heike.Bobie@bnw.de
     dungsbiografien bestärken und Ausgrenzung und                              Telefon: 04131/24790-10
     Stigmatisierung abbauen. Die beteiligten Projekt-                          Telefax: 04131/24790-19
     Partner arbeiten hierzu an selbst gewählten Zielen                         Laufzeit
     und Schwerpunkten.                                                         01.01.2013 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – Vielfalt inklusive   15

Heidekreis – Vielfalt inklusive
Vertiefungsphase 2013 – 2015
„Heidekreis – Vielfalt inklusive“ ist im Heidekreis     4 Qualifizierung
seit Oktober 2009 aktiv und erarbeitet unterschied-       Entwicklung, Erprobung und Durchführung von
liche Wege und Maßnahmen, um den Aus- und                 Fortbildungen für pädagogisches Personal, um
Aufbau von Kulturen, Strukturen und Praktiken             Inklusion in Bildungseinrichtungen nachhaltig
zu fördern, die es allen Menschen gleichermaßen           zu etablieren, zum Beispiel durch die „Fachkraft
ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzuha-        für Inklusion“ und die Initiierung und Begleitung
ben.                                                      von Changemanagementprozessen in Kita und
                                                          Schule
Dazu ist es in sechs Schwerpunkten aktiv:               5 Entwicklung von Konzepten zum Erwerb von
1 Sensibilisierung                                        Schlüsselkompetenzen
  Entwicklung von Maßnahmen, die für inklusive            z. B. „Fit für den Alltag“, ein Angebot für Men-
  Strukturen, Kulturen und Praktiken sensibilisieren.     schen mit Migrationshintergrund, das Elemente
  Dazu gehören Fachtage mit bis zu 230 Personen           der Sprachförderung mit Vernetzungsstrategien
  sowie Fachvorträge und Messearbeit.                     verknüpft.
2 Inklusion in der Kommune                              6 Entwicklung von nachbarschaftlichen Treff­
  Entwicklung von inklusiven Kulturen, Strukturen         punkten
  und Praktiken in einer kommunalen Gesamt­               als niedrigschwelliger Zugang zu Bildungs- und
  strategie. In der Modellkommune Schneverdingen          Freizeitangeboten.
  wird zurzeit von und für Kinder ein Internet­
  portal entwickelt.
3 Vernetzung
  Vernetzung aller relevanten Akteurinnen und                             Heidekreis – Vielfalt inklusive
  Akteure vor Ort zur Erreichung eines gemein­                            Vertiefungsphase 2013 – 2015
                                                                          (Vielfalt inklusive)
  samen (inklusiven) Bildungsverständnisses und
                                                                          Projektträger
  aufeinander abgestimmte Maßnahmen.
                                                                          Landkreis Heidekreis
                                                                          Harburger Straße 2
                                                                          29614 Soltau
                                                                          www.bildungsbuero-heidekreis.de
                                                                          Ansprechperson
                                                                          Frau Janina Ahlhorn
                                                                          ahlhorn@heidekreis.de
                                                                          Telefon: 05191/970637
                                                                          Laufzeit
                                                                          01.09.2013 – 31.08.2015
16   Projektsteckbrief – Lüneburg_inklusiv.

     Lüneburg_inklusiv. Selbstverständlich Miteinander.
     Ein Modellprojekt mit Bildungseinrichtungen in          Ein Baustein des Projekts ist die Mitentwicklung
     den Stadtteilen Schützenplatz/Neu-Hagen und             eines stadtteilbezogenen Konzepts zur präventiven
     Kreideberg/Ochtmissen                                   Familienförderung aus einem Netzwerk der sozi-
                                                             alen Akteure im Stadtteil heraus. Ziel ist vor dem
     Das Projekt der Hansestadt Lüneburg in Kooperati-       Hintergrund eines inklusiven Grundverständnisses
     on mit dem Verbund Sozialtherapeutischer Einrich-       eine frühzeitige Stärkung und Unterstützung von
     tungen e. V. (VSE) unterstützt und begleitet Einrich-   Familiensystemen und elterlichen Erziehungskom-
     tungen (Kitas/Grundschulen/Stadtteilhäuser) aus         petenzen.
     zwei Stadtteilen in ihrer Zusammenarbeit und bei
     von ihnen selbst benannten Herausforderungen.
     Es greift dabei vorhandene Potentiale und Spezifika
     auf.

     Es bietet
     ■■ Begleitung und Beratung der Teams in Praxis-/
        Konzeptentwicklung und Evaluation,
     ■■ Inhouse-Veranstaltungen/Schulungen und
        ­Themenabende,
     ■■ Eine einrichtungsübergreifende Fortbildungs­
         reihe für Fachkräfte und Eltern,
     ■■ Vernetzung und Austausch der Einrichtungen
         im Stadtteil untereinander.

     Lüneburg_inklusiv 2013 – 2015.
     Selbstverständlich Miteinander.
     (Lüneburg_inklusiv.)
     Projektträger
     Hansestadt Lüneburg
     Postfach 2540
     21315 Lüneburg
     www.lueneburg.de/inklusiv
     Ansprechperson
     Frau Angela Lütjohann
     angela.luetjohann@stadt.lueneburg.de
     Telefon: 04131/3093-332
     Telefax: 04131/3093-590
     Laufzeit
     01.09.2013 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – VisioN IV             17

VisioN IV
(Vereinbarung integrierter, systematischer, inklusiver,
organisatorischer Netzwerkarbeit) im Landkreis Harburg
Das Projekt VisioN bezieht sich auf die Schwer-      Netzwerken zu mehr Verständnis, Verbindlichkeit,
punkte: der Formulierung grundlegender mensch-       Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, wie dies
licher, ethischer und gesellschaftlicher Werte für   auf unterschiedlichen Ebenen erfolgreich initiiert
ein konstruktives Zusammenleben – jenseits kultu-    werden konnte. Damit kommen wir dem Ziel im-
reller, sozialer und religiöser Gebundenheiten und   mer näher, Bedingungen zu schaffen, die es jedem
Vorstellungen; auf das Aushandeln von Werten,        Kind ermöglichen, unabhängig von seiner Herkunft
die vor dem Hintergrund unterschiedlicher Einstel-   gleichberechtigt am Leben in der Gemeinschaft
lungen zu respektieren sind; um die Ausbildung       teilzunehmen und eine Bildung zu erwerben, die
von Multiplikatoren und um die Vernetzung unter-     seinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht.
schiedlicher Institutionen. Umgesetzt werden diese   ­Neben Projekten an Schulen, Kitas, Jugendpflegen
neben der Begleitung unterschiedlicher Instituti-     etc. beteiligen sich die freien Träger der Jugend­
onen mit ganz unterschiedlichen Projektanliegen       hilfe. Das Beispiel zeigt das beeindruckende Vor­
in der Vernetzung von Institutionen, in der Ver-      haben einer Jugendhilfeeinrichtung.
netzung aller Institutionen in einer Gemeinde, in
regionaler Vernetzung und in der Vernetzung über                       VisioN IV (Vereinbarung integrierter,
gemeinsame Anliegen. Das Ziel liegt in der Imple-                      systematischer, inklusiver, organisatorischer
                                                                       Netzwerkarbeit) im Landkreis Harburg
mentierung inklusiver Kultur, Struktur und Praxis.                     (VisioN IV)
Der Inklusionsgedanke beinhaltet in seinem Ansatz
                                                                       Projektträger
die Wertschätzung der Vielfalt und Akzeptanz der                       Landkreis Harburg in Verbindung mit der
Unterschiedlichkeit. Inklusive Prozesse führen in                         Ev. Jugendhilfe Friedenshort
                                                                       Schlossplatz 6
                                                                       21423 Winsen/Luhe
                                                                       www.lkharburg.de
                                                                       www.landkreis-harburg.de
                                                                       Ansprechperson
                                                                       Frau Barbara Stiels
                                                                       b.stiels@lkharburg.de
                                                                       Telefon: 04171/693-489
                                                                       Telefax: 04171/693-342
                                                                       Laufzeit
                                                                       01.09.2013 – 31.08.2015
18   Projektsteckbrief – EaL

     Entrechtung als Lebenserfahrung:
     Netzwerk für Menschenrechtsbildung
     Seit 2008 ist die Stiftung niedersächsische Gedenk-     zu arbeiten. Dabei wird der Blick auf historische
     stätten mit dem Projekt „Entrechtung als Lebens-        Entrechtungserfahrungen ergänzt durch einen
     erfahrung: Netzwerk für Menschenrechtsbildung“          ­Gegenwartsbezug und Fragen nach den Chancen
     am Programm Inklusion durch Enkulturation betei-         und Verletzungen von Menschenrechten. Dies
     ligt. Im Projekt werden in vielfältigen Bildungspro-     geschieht entlang eines u. a. auch an inklusions-
     grammen Ansätze der Gedenkstättenpädagogik,              pädagogischen Methoden angelehnten Ansatzes,
     der historisch-politischen Bildung zum Nationalso-       der die individuelle Persönlichkeitsentwicklung,
     zialismus sowie der Menschenrechts- und Demokra-         die Stärkung des Urteils- und Handlungsvermögens
     tiebildung miteinander verknüpft. Ziel ist es, Multi-    sowie Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe zum Ziel
     plikatorinnen und Multiplikatoren anzuregen, mit         hat.
     Jugendlichen an historischen Fragestellungen der
     Entrechtung und Exklusion im Nationalsozialismus        In der abschließenden Projektphase werden die
                                                             Projektergebnisse und erarbeiteten Bildungsformate
                                                             im einjährigen Modularen Qualifizierungsprogramm
                                                             „Geschichte ist nicht von gestern: Entrechtung und
     Entrechtung als Lebenserfahrung:                        Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart“
     Netzwerk für Menschenrechtsbildung                      zusammengeführt und Multiplikatorinnen und
     Projektträger                                           Multiplikatoren angeboten.
     Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
     Im Güldenen Winkel 8
     29223 Celle
     www.stiftung-ng.de
     Ansprechperson
     Frau Leyla Ercan
     Leyla.Ercan@stiftung-ng.de
     Telefon: 05141/933 55-0
     Telefax: 05141/933 55-33
     Laufzeit
     01.09.2013 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – MaRve       19

Menschen achten – Rechte verstehen.
Historisch-politische Bildung in Kooperation von
Gedenkstätten und Schulen im Primarbereich und im
Sekundarbereich I
Das Projekt „Menschen achten – Rechte verstehen“      Es werden Veranstaltungen für Multiplikatorinnen
der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten wird      und Multiplikatoren durchgeführt und Bildungsma-
seit September 2013 im Rahmen des Programms           terialien entwickelt. Aus dem Projekt heraus wird
„Inklusion durch Enkulturation“ gefördert. Es rich-   hierfür als Medium ein webbasiertes Bildungsportal
tet sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren    entwickelt. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
aus Schulen, Gedenkstätten und Einrichtungen der      können sich hier über Angebote von Lern- und Ge-
Kinder- und Jugendbildung, die mit Schülerinnen       denkorten in Niedersachsen sowie Bildungsthemen
und Schülern und der 4. bis 8. Klasse arbeiten. Im    zur NS-Geschichte informieren.
Austausch mit Gedenkstättenpädagoginnen und
-pädagogen, Lehrkräften sowie Didaktikerinnen
und Didaktikern wird der Frage nachgegangen,
wie für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis              Menschen achten – Rechte verstehen.
14 Jahren die Beschäftigung mit dem Thema Na-                  Historisch-politische Bildung in Kooperation von
                                                               Gedenkstätten und Schulen im Primarbereich und
tionalsozialismus altersgerecht gestaltet werden               im Sekundarbereich I (MaRve)
kann. Neben der Vernetzung und Kooperation mit
                                                               Projektträger
Mitarbeitenden anderer Bildungseinrichtungen                   Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
kommt der Verbreitung und Zugänglichmachung                    Im Güldenen Winkel 8
                                                               29223 Celle
von pädagogischen Angeboten und Materialien
                                                               www.stiftung-ng.de/de/projekte/
eine besondere Bedeutung zu.                                      menschen-achten-rechte-verstehen.html
                                                               www.geschichte-bewusst-sein.de
                                                               Ansprechperson
                                                               Frau Ulrike Pastoor
                                                               ulrike.pastoor@stiftung-ng.de
                                                               Telefon: 05141/96620-43
                                                               Telefax: 05141/93355-33
                                                               Laufzeit
                                                               01.09.2013 – 31.08.2015
20   Projektsteckbrief – Vielfalt achten, Teilhabe stärken

     Vielfalt achten, Teilhabe stärken
     Mitten in einer aktiven Psychiatrie über ­Verbrechen    schulung“) an, in denen Menschenrechte, Entrech-
     1934 –1946 informieren, die Brücke schlagen zu          tungserfahrungen heute und die Geschichte von
     Kinder- und Menschenrechten heute, um die zu-           Menschen mit Behinderungen im Zentrum stehen.
     künftige Gesellschaft inklusiv zu gestalten. Wie        Teilnehmende befassen sich in bis zu 20 Workshops
     das geht, ist in der Bildungs- und Gedenkstätte         handlungsorientiert und vertiefend mit dem Um-
     „Opfer der NS-Psychiatrie“ zu erfahren. Das Projekt     gang von Krankheit und Behinderung, mit Werte­
     „Vielfalt achten, Teilhabe stärken“ bietet ein- bis     wandel, mit Kinder- und Menschenrechten; sie
     mehrtägige Seminare (die „Lüneburger Inklusions­        erforschen anhand von Quellen und Zeugnissen die
                                                             Lebensgeschichten von Verantwortlichen, Pflege-
                                                             kräften und verschiedenen Psychiatrie-Opfern. In
                                                             Rollenspielen, Zukunftswerkstätten und mit kreati-
     Vielfalt achten, Teilhabe stärken                       ven Methoden werden gegenwärtige Themen, wie
     Projektträger                                           beispielsweise psychiatrische Diagnostik, assistierter
     Bildungs- und Gedenkstätte                              Suizid, Gentechnologie, inklusive Kita und inklusive
        „Opfer der NS-Psychiatrie“
                                                             Schule mit der zeitgeschichtlichen Ebene verknüpft.
     Am Wienebütteler Weg 1
     21339 Lüneburg                                          Zielgruppen der Seminare sind Multiplikatoren,
     www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette/                      Auszubildende aus der Pflege und Pädagogik, Mit-
     Ansprechperson:                                         arbeiterinnen und Mitarbeiter aus Pflege, Medizin,
     Dr. Carola S. Rudnick                                   Psychiatrie, Behindertenarbeit und Pädagogik. Ziel-
     c-rudnick@t-online.de
     Telefon: 04131/60-88372                                 gruppen der Materialien sind alle Menschen mit
                                                             und ohne Behinderung ab 9 Jahre.
     Laufzeit:
     01.09.2012 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – e-Inclusion                                                                                          21

e-Inclusion II
– EU-Projekt zur inklusiven Umgestaltung von
Bildungsangeboten in Osterholz-Scharmbeck
Projektpartner                                        Diese Arbeitsgemeinschaft pflegt einen regelmäßi-
■■ Stadt Osterholz-Scharmbeck                         gen Austausch in einer Steuergruppe über Fortschrit-
■■ Itslearning GmbH                                   te und Schwierigkeiten bei der Implementierung ei-
■■ Marktgemeinde Wiener Neudorf, Österreich           ner digitalen Lernplattform. Schnittstellen des Über-
   (Inklusionsgemeinde)                               gangsmanagements werden ebenfalls diskutiert.
■■ eCool – Impulszentrum für Cooperatives Offenes
   Lernen, Österreich                                 Die Vorhaben des Projektes sind
■■ RS Schulberatung GmbH, Schweiz                     ■■ Internationaler Erfahrungsaustausch und
                                                         Wissens­transfer durch vorbildliche Praxisbei­
Inklusion als Leitgedanke des Projekts e-Inclusion       spiele, Konzeptentwürfe und deren Anpassung
II ist die treibende Kraft bei der Prüfung der di-       an lokale Gegebenheiten
gitalen Lernplattform auf Eignung. Die mediale        ■■ Entwicklung von Handlungskonzepten zum
Mitgestaltung von inklusiven Lernumgebungen ist          ­Einsatz digitaler Medien in inklusiven Bildungs-
unerlässlich für eine erfolgreiche Umsetzung indi-        prozessen
vidualisierten und personalisierten Unterrichts und   ■■ Entwicklung einer digitalen Lernlandkarte zur
eröffnet hier weitere Handlungsspielräume. Der            Visualisierung von Kompetenzen und Lernstand
öffentliche Diskurs geht davon aus, dass die Ein-     ■■ Entwicklung von geeigneten Handlungskonzep-
führung von Lernplattformen in Bildungseinrich-           ten für ein erfolgreiches Informationsmanage-
tungen eine veränderte Lehr- und Lernkultur nach          ment in Übergangsprozessen
sich zieht, die individuelles und selbstgesteuertes   ■■ Implementierung eines digitalen Learning-­
Lernen ermöglicht. Heutige digitale Lernplattfor-         Management-Systems (Itslearning) für Bildungs-
men können dies leisten und bei Bedarf auch ein-          einrichtungen
grenzen.                                              ■■ Entwicklung, Erprobung und Evaluation von
                                                          Qualifizierungsmaßnahmen für Eltern, Lehrkräfte
Der Arbeitsbereich des Projektes e-Inclusion II um-       und pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen
fasst die Erprobung einer digitalen Lernplattform
innerhalb eines Netzwerks aus zwei Kitas, einer
Grundschule und einer Sekundarschule sowie
der Stadt Osterholz-Scharmbeck als Trägerin der                             e-Inclusion II – EU-Projekt zur inklusiven
Einrichtungen und des Europäischen Instituts für                            Umgestaltung von Bildungsangeboten
                                                                            in Osterholz-Scharmbeck
Innovation (EIfI) e. V. als Projektträger.
                                                                            Projektträger
                                                                            Europäisches Institut für Innovation e. V.
                                                                            Am Kirchenplatz 3
                                                                            27711 Osterholz-Scharmbeck
                                                                            www.eifi.eu
                                                                            Ansprechperson
                                                                            Janine Girth
                                                                            Europäisches Institut für Innovation e. V.
                                                                            Am Kirchenplatz 3
                                                                            27711 Osterholz-Scharmbeck
                                                                            Telefon: 04791/82049-0
                                                                            Telefax: 04791/82049-99
                                                                            contact@eifi.eu
                                                                            www.eifi.eu
                                                                            Laufzeit:
                                                                            01.09.2013 – 31.08.2015
22   Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – LINES III

     Modellprojekt-Schule für Inklusion
     in Osterholz-Scharmbeck
     Die Ausgangssituation                                   bisher erzielten Ergebnisse und plant auf dieser
     Die Grundschule Beethovenschule verfügt seit lan-       Grundlage den weiteren Prozess. Ihre Mitglieder
     gem über Erfahrungen sowohl mit der Einbindung          verbreiten als Multiplikatorinnen und Multiplika­
     von Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund        toren Planungen und Ergebnisse in der Schule.
     bzw. aus sozial benachteiligten Lebenswelten als
     auch mit der Einbeziehung von Kindern mit son-
     derpädagogischem Förderbedarf. Die Schule liegt
     in einem „Soziale Stadt“-Gebiet in unmittelbarer
     Nachbarschaft zu zwei Kindertagesstätten und dem
     Stadtteilhaus „Haus der Kulturen“. Seit 2007 ist sie
     offene Ganztagsschule.

     Das Entwicklungsziel wurde gemeinsam von der
     Stadt Osterholz-Scharmbeck, der vhs Osterholz-
     Scharmbeck, ABÖE und der Grundschule Beetho-
     venschule erarbeitet: Die Grundschule Beetho-
     venschule setzt ihren Weg zu einer barrierefreien,
     lernförderlichen sowie ausgrenzungsfreien Schule
     für alle Kinder fort. Besonderes Augenmerk wird
     dabei unter Einbeziehung von Lehr- und Betreu-
     ungskräften, Eltern, Kindern und angrenzenden           Zur inklusiven Gestaltung des Übergangs von der
     KiTas auf die Weiterentwicklung der Schule als          Kita in die Schule hat die Beethovenschule mit
     Lern- und Lebensraum gelegt. Die Schule möchte          dem Schuljahr 2013/14 die offene Eingangsstufe als
     als Referenzschule dienen, die auf der Grundlage        Instrument eingeführt, um den unterschiedlichen
     ihrer eigenen Erfahrungen andere Schulen in ihrem       Voraussetzungen von Schulanfängerinnen und -an-
     Veränderungsprozess kollegial unterstützt.              fängern besser gerecht werden zu können. LINES
                                                             hat die Konzeptentwicklung und Umsetzung durch
     Der Prozess                                             drei Inhouseschulungen mit dem gesamten Kolle-
     Im Februar 2013 haben die LINES-Partner und die         gium zur inklusiven Gestaltung von Lernkulturen
     Grundschule Beethovenschule eine Kooperations-          begleitet.
     vereinbarung zur Modellschulentwicklung abge-
     schlossen mit dem Ziel, inklusive Strukturen und        Als weiterer zentraler Ansatzpunkt auf dem Weg
     Praktiken nachhaltig weiterzuentwickeln, um allen       zur inklusiven Schule erweist sich die verstärkte
     Schülerinnen und Schülern in ihrer Vielfältigkeit       Einbindung und Förderung der Selbstorganisation
     noch besser gerecht werden zu können. Hand-             der Eltern. Die Entwicklung eines Konzepts zur Ein-
     lungsfelder sind die inklusive Gestaltung von Über-     bindung und Beteiligung insbesondere von Eltern
     gängen, neue Formen der Zusammenarbeit von              mit Migrationshintergrund, die an dieser Grund-
     Schule und Eltern und die Weitervermittlung der         schule stark vertreten sind, wurde eng von einer
     eigenen Erfahrungen an andere Schulen.                  LINES-Mitarbeiterin begleitet. Zwei LINES-Kultur-
                                                             mittlerinnen mit eigenem Migrationshintergrund
     Die Arbeit wird koordiniert in einer Planungsrunde      unterstützen zusätzlich die Schule dabei, gezielt El-
     mit Vertreterinnen und Vertretern der Schule der        tern mit Migrationshintergrund anzusprechen und
     LINES-Partner Stadt, ABÖE und VHS. Die Steue-           einzubinden. Als niedrigschwelliger Anlaufpunkt
     rungsrunde ist verantwortlich für die Umsetzung         wurde ein wöchentliches Elterncafé eingerichtet.
     der Kooperationsvereinbarung. Sie analysiert die        Unter dem Motto „Eltern für Eltern“ sind aus dem
Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – LINES III   23

Elterncafé heraus eine Reihe weiterer Angebote
entstanden: So hat das Elterncafé bereits mehrfach
Eltern und Kinder der Eingangsstufe und des letz-
ten Jahrgangs der angrenzenden Kitas zu einem
aktiven Nachmittag in die Schule eingeladen.

Um Eltern in den Gestaltungsprozess zur inklusi-
ven Schule noch stärker einzubeziehen, wurde der
Schulelternrat durch LINES in Grundbegriffen der
Inklusion geschult. Zudem wurde ein Elternwork-
shop zum interkulturellen Lernen mit 30 Teilneh-
menden durchgeführt.

Mit Unterstützung des LINES-Teams wird die Zu-
sammenarbeit von Ehrenamtlichen aus dem För-
derverein der Schule und den pädagogischen Fach-         Erfahrungsberichte der Schulleiterin im Schulleiter-
und Lehrkräften der Schule neu strukturiert.             Arbeitskreis und bei bilateralen Gesprächen mit an-
                                                         deren städtischen Grundschulen gestoßen. Bis zum
                                                         Sommer 2015 wird der Schwerpunkt auf der Weiter-
                                                         gabe der Erfahrungen an andere Schulen liegen.
                                                         Als Grundlage für Hospitationen dokumentiert das
                                                         LINES-Team die einzelnen Schritte. Gemeinsam mit
                                                         Schulvertretern und -vertreterinnen wurde zudem
                                                         eine Arbeitshilfe zum Thema Elternpartizipation
                                                         erstellt.

Zur nachhaltigen Verankerung dieser Ansätze hat
die Beethovenschule im bisherigen Durchführungs-
zeitraum ihr Schulprogramm überarbeitet. LINES III
hat diesen Prozess durch zwei Workshops für das
gesamte (pädagogische und nichtpädagogische)
Schulteam begleitet und unterstützt. Das neue
Schulprogramm ist im Schuljahr 2014/2015 vom
Schulvorstand verabschiedet worden.

Zwischenstand und ein Ausblick
Insgesamt hat sich die Entwicklung zur ­Modellschule
als erfolgreicher Ansatz erwiesen, die Qualität
­inklusiver Bildungsstrukturen und -prozesse weiter
 zu verbessern und entsprechende Maßnahmen um-
 fassend in der Schule, aber auch in der Elternschaft,
 zu verankern. Auf großes Interesse sind bereits
24   Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – InGe

     Eine Kita wird auf ihrem Weg
     zur inklusiven Einrichtung begleitet
     Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn: auf dem Weg           Der Prozess
     zur inklusiven Einrichtung – begleitet durch das Pro-   Der erste Kontakt des Projektes „Inklusive Gemein-
     jekt Inklusive Gemeinden – Inklusion und Vielfalt in    den – Inklusion und Vielfalt in KiTa und Schule“
     KiTa und Schule                                         zunächst zur Grundschule Trupermoor entstand
                                                             bereits wenige Tage nach Projektbeginn. In der
     Die Ausgangssituation                                   Schule wurden die Ziele und Möglichkeiten des
     Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn verfügt seit           Projektes vorgestellt und gefragt, ob die Eröff-
     langem über Erfahrungen in der Einbeziehung von         nungstagung des Projektes dort stattfinden kann.
     Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf            In diesem Gespräch im September 2013 erklärte die
     und ihren Eltern. Die KiTa liegt räumlich angren-       Grundschulleitung ihr Interesse und schilderte auch
     zend an eine Grundschule in einem ländlich ge-          die in einigen Bereichen bestehende Kooperation
     prägten Umfeld der Gemeinde Lilienthal. Die KiTa        mit der benachbarten KiTa Trupermoorer Kinder-
     Trupermoorer Kinderkahn war bis zum Ende Schul-         kahn. Die im Oktober 2013 durchgeführte Eröff-
     jahr 2013/2014 Integrations-KiTa, ab Schuljahres-       nungstagung erlaubte es dann, mit beiden Einrich-
     beginn 2014/2015 weitete sie ihr Tätigkeitsfeld um      tungen einen gemeinsamen Planungstag für das
     eine Krippengruppe aus. Eine Besonderheit dieser        erste Quartal 2014 zu verabreden. An diesem Tag
     KiTa ist, dass die räumlich benachbarte Grundschu-      stellte sich heraus, dass die Fortbildungskontingente,
     le Trupermoor Modellschule für Dokumentation            aber auch der Wissensstand und die Vorbehalte der
     der Lernentwicklung/Brückenjahr ist und beide Ein-      Einrichtungen (noch) unterschiedlich waren, so dass
     richtungen in den Jahren 2007 bis 2009 gemeinsam        ein modulares Vorgehen mit individuell angepassten
     am Modellprojekt Brückenjahr teilnahmen. Die Ko-        Beratungs- und Fortbildungsangeboten durch das
     operation wurde seitdem intensiviert: es finden z. B.   Projekt InGe verabredet wurde.
     gemeinsame Elternabende, regelmäßige Sitzungen,
     Projekte im Brückenjahr und Fortbildungen statt.        Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn nahm dann
                                                             an der zweiten Fachtagung des Projektes InGe im
     Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn möchte sich zu         Juni 2014 zum Thema „Ist normal normal? Auf-
     einer KiTa für alle Kinder weiter entwickeln und        fälliges Verhalten von Kindern besser verstehen
     dabei besondere Aufmerksamkeit auf nachhaltige,         lernen“ teil. Noch im Juli 2014 sowie im August
     lernförderliche, barriere- sowie ausgrenzungsfreie      2014 beschäftigte sich die – durch die Umgestal-
     Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten für alle            tung des KiTa-Gebäudes für den Krippenbereich
     ­Kinder richten. Ein Schwerpunkt wird dabei auf         sehr in Anspruch genommene – KiTa Trupermoorer
      die Einbeziehung von Erziehungs- und Betreuungs-       Kinderkahn in zwei Inhouseschulungen mit den
      kräften, Eltern und Kindern in diese Entwicklung       Grundlagen inklusiver Pädagogik sowie inklusiver
      gelegt.                                                Raumgestaltung unter Einbeziehung des „Index
                                                             für Inklusion“. Die Erkenntnisse dieser Fortbildung
                                                             flossen unmittelbar in die Umgestaltung ein.
Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – InGe   25

Parallel dazu wurde vom Projekt InGe zusammen             Zwischenstand und ein Ausblick
mit der Grundschule ein Handlungsplan entwi-              In regelmäßigen Abständen werden seitens der
ckelt, der deutlich die langfristige Entwicklung der      KiTa Trupermoorer Kinderkahn in Rücksprache mit
Grundschule zu einer inklusiven Einrichtung, auch         dem InGe-Projektteam neue Teilziele der inklusiven
unter Einsatz des „Index für Inklusion“, ermögli-         Einrichtungsentwicklung festgelegt und erprobt.
chen soll. Eine Inhouseschulung hierzu mit dem ge-        Als aktuelles Teilziel wird von der KiTa Trupermoo-
samten Kollegium fand im November 2014 statt.             rer Kinderkahn formuliert, dass eine Vertiefung der
                                                          inklusiven Strukturen unter Einsatz einer internen
Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn bereitet sich            Prozessbegleitung mit besonderem Augenmerk
seit November 2014 durch Teilnahme an der InGe-           auf eine Einbeziehung sämtlicher Mitarbeitenden
Arbeitsgruppe Moderierte Prozessbegleitung zur            durchgeführt werden soll. Dieser Prozess ist über
Entwicklung inklusiver Strukturen in Einrichtungen        die Projektlaufzeit hinaus angelegt und wird fort-
darauf vor, selbst gesteuert und selbst evaluierend       geführt.
den eigenen Weg zu einer inklusiven Einrichtung
prozesshaft zu gestalten.

Die inklusive Entwicklung der KiTa Trupermoorer
Kinderkahn mit dem Ziel, bestmögliche Bildungs-
chancen für jedes Kind zu bieten, kann mittels der
eingesetzten Beratungs-, Konzeptions- und Fortbil-
dungsangebote des Projektes InGe in besonderer
Weise unterstützt werden. Auch die auf dasselbe Ziel
ausgerichtete Kooperation der KiTa Trupermoorer
Kinderkahn mit der Grundschule Trupermoor konnte
durch das Projekt InGe besonders unterstützt wer-
den, da keine der beiden Einrichtungen allein in
der gegenwärtigen Situation hierfür ausreichende
personelle und insbesondere zeitliche Ressourcen
hätte aufwenden können.
26   Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – INR

     Fortbildungsreihe „Lernen inklusiv. Abgestimmte
     Bildungsarbeit für einen gelingenden Übergang
     Kita – Grundschule“
     Ziel des INR-Leuchtturmprojektes ist die Förderung       Systemische Gesellschaft zertifizierte Berater Frido-
     eines inklusiven Erziehungs- und Bildungssystems         lin Sickinger im November 2013 einem Publikum
     im Landkreis Cuxhaven. Insbesondere in Sozialräu-        von Fachkräften aus Kindertagesstätten, Grund-
     men wie dem Stadtteil Ritzebüttel in Cuxhaven, die       schulen und der Jugendhilfe in Stadt und Landkreis
     von einer großen herkunftskulturellen Vielfalt ge-       Cuxhaven. Die Ritzebütteler Grundschule und drei
     prägt und reich an jungen Familien sind, wird eine       sozialräumlich angebundene Kindertagesstätten
     Verständigung auf gemeinsame Werte und eine              setzen sich zum Ziel, ihre Bildungsarbeit künftig
     Inklusion durch Enkulturation angestrebt. Erreicht       abzustimmen, um allen Kindern eine durchgängige
     werden soll dies durch die intensive Vernetzung          Bildungsbiografie zu ermöglichen. Im Anschluss an
     von Kindertagesstätten, Schulen, der Jugendhilfe         diesen Fachtag erarbeiteten sich die Fachkräfte in
     und örtlichen Einrichtungen/Organisationen. In-          der Fortbildungsreihe ein gemeinsames Bild vom
     klusive Lern- und Lebensräume können nur durch           aktiv lernenden Kind:
     gute Zusammenarbeit geschaffen werden – berufs-
     übergreifend, gemeinsam mit Eltern und Familien
     und unter Einbezug der Gemeinde.

     Das INR-Projekt bietet Fachkräften im Erziehungs-
     und Bildungsbereich, insbesondere Erzieher/-innen,
     Lehrkräften und Sozialarbeiter/-innen der Jugend-
     hilfe, einen Rahmen, um sich, auch gemeinsam mit
     Eltern, über gemeinsame Werte zu verständigen
     und Kooperationsstrukturen zu entwickeln. An-
     geboten werden Fachtage und Fortbildungen, in
     denen sich die Beteiligten auf einen gemeinsamen
     Prozess einlassen und neue Handlungsspielräume
     schaffen. Grundgedanke des INR-Fortbildungsan-
     gebotes ist das Systemische Denken und Handeln.
     Systemische Perspektiven können helfen, eine res-
     sourcen- und lösungsorientierte Haltung zu bewah-        Das menschliche Gehirn besitzt ein körpereigenes
     ren, Eigenes und Fremdes besser zu verstehen und         Motivationssystem und kann sich beim Lernen
     gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Gelingende             selbst „belohnen“. Angeschaltet wird das köperei-
     Kooperationen sind das Kernkonzept Systemischen          gene Motivationssystem durch a) Lernerfolge bei
     Denkens und Handelns.                                    Aha-Effekten, wenn eine neue Information an et-
                                                              was Bekanntes andockt (anstelle von unpassenden
     Ein Modell intensiver Zusammenarbeit von Bil-            Lerneinheiten, unverständlichen Anweisungen, zu
     dungsinstitutionen, das sich im InklusionsNetzwerk       hohem oder zu niedrigem Tempo) b) eigene Ziele,
     Ritzebüttel als Erfolgsmethode erwiesen hat, ist         wobei die sinnesnahe Vorstellung vom Erreichen
     die Abstimmung von Bildungsarbeit für gelingende         des Ziels uns mit Energie für den ersten Schritt ver-
     Übergänge von der Kita in die Grundschule im Rah-        sorgt (anstelle von zu hohen eigenen Zielen oder
     men der Fortbildungsreihe „Lernen inklusiv“. „Kin-       fremden Zielen, mit denen keine persönliche Ver-
     der können schlichtweg nicht alle gleich lernen“         bindung entsteht) und c) vertraute Personen, die
     – ausgehend von Erkenntnissen der Entwicklungs-          als unterstützend und wertschätzend eingestuft
     psychologie sowie der Lehr- und Lernforschung            werden. Deshalb kommt es in der Entwicklung vom
     vermittelte dies Diplom-Psychologe und durch die         intuitiven zum bewussten Lernen „nur“ darauf
Sie können auch lesen