Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten - Niedersächsisches Kultusministerium - NBank
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Niedersächsisches Kultusministerium Niedersachsens Bildung inklusiv gestalten Inklusion durch Enkulturation ein vom Europäischen Sozialfonds gefördertes Programm in Verantwortung des Niedersächsischen Kultusministeriums
Inhalt Projekte LINES InGe INR InBi inklusiv VERbunden E.B.I. FAIR Heidekreis – Vielfalt inklusive Lüneburg_inklusiv VisioN EaL MaRve Weiterführende Informationen zum Programm „Inklusion durch Enkulturation“ stehen auf der Homepage der NBank zur Verfügung: Vielfalt achten, Teilhabe stärken Investitions- und Förderbank Niedersachsen – NBank Günther-Wagner-Allee 12 –16 30177 Hannover e-Inclusion Telefon: 0511/30031-0 E-Mail: info@nbank.de www.nbank.de
Inhalt 3 Grußworte 4 Frauke Heiligenstadt, Niedersächsische Kultusministerin 6 Dr. Sabine Johannsen, NBank Steckbriefe Best practice inklusive Kitas und Grundschulen 8 LINES III – Lokales Inklusions-Netzwerk zur 22 Modellprojekt-Schule für Inklusion Werte- und Normenbildung im Elementar-, in Osterholz-Scharmbeck Primar- und Sekundarbereich 9 Inklusive Gemeinden – Inklusion und Vielfalt 24 Eine Kita wird auf ihrem Weg zur inklusiven in Kita und Schule Einrichtung begleitet 10 InklusionsNetzwerk Ritzebüttel 26 Fortbildungsreihe „Lernen inklusiv. Abgestimmte Bildungsarbeit für einen gelingenden Übergang Kita – Grundschule“ Inklusion, Elternpartizipation und bürgerschaftliches Engagement 11 Inklusive Bildung – Vielfalt als Chance 28 Ausgebildete Lernpatinnen und Lernpaten unterstützen Kinder beim Bildungszugang kommunale Netzwerke 12 Inklusiv VERbunden 30 Der Aufbau nachhaltiger inklusiver Kooperationsstrukturen in Verden 13 Erziehung.Bildung.Inklusion – Netzwerk 32 Die Arbeitsgruppe „Einrichtungsüber Inklusion in Zeven, Tarmstedt und Sittensen greifende Schulung und Prozessentwicklung“ 14 FAIR – Starke Kinder II 34 Inklusive kommunale Netzwerke 15 Heidekreis – Vielfalt inklusive 36 Soziale Ausgrenzung: Wie nachbarschaftliche Vertiefungsphase 2013 – 2015 Treffpunkte die Gemeinschaft fördern … 16 Lüneburg_inklusiv. Selbstverständlich 38 Im Verbund für Familien – Inklusion ist die Miteinander. beste Prävention 17 VisioN IV (Vereinbarung integrierter, 40 Kinderrechte im Miteinander erleben systematischer, inklusiver, organisatorischer Netzwerkarbeit) im Landkreis Harburg Inklusion und Menschenrechtsbildung 18 Entrechtung als Lebenserfahrung: 42 Netzwerk für Menschenrechtsbildung Netzwerk für Menschenrechtsbildung 19 Menschen achten – Rechte verstehen. 44 Bildungsportal „Geschichte.Bewusst.Sein.“ Historisch-politische Bildung in Kooperation von Gedenkstätten und Schulen im Primar bereich und im Sekundarbereich I 20 Vielfalt achten, Teilhabe stärken 46 Die Lüneburger Inklusionsschulung Inklusive Schulen und Einrichtungen im Sekundarbereich 21 e-Inclusion II – EU-Projekt zur inklusiven 48 Digitale Lernplattformen als Unterstützung Umgestaltung von Bildungsangeboten in beim inklusiven Lernen Osterholz-Scharmbeck 50 Fördergebiet und Standorte der Projekte
4 Grußwort Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studi- Das vom Europäischen Sozialfond geför- en, die belegen, dass auch heute noch im- derte Programm „Inklusion durch Enkul- mer ein enger Zusammenhang zwischen turation“, das in der Verantwortung des Bildung und sozialer und kultureller Her- Niedersächsischen Kultusministeriums kunft besteht. Der Anteil der jungen Men- modellhaft in der Zeit von 2007 bis 2013 schen mit Migrationsgeschichte oder aus im Konvergenzgebiet umgesetzt werden bildungsfernen Familien, die die Schule konnte, hat einen entscheidenden Beitrag ohne Abschluss verlassen und/oder keinen dazu geleistet, dieses Ziel zu erreichen. Ausbildungsplatz bekommen, ist nicht nur In insgesamt 39 Projekten konnten hier in Niedersachsen überproportional hoch. regionale Maßnahmen gefördert wer- Demgegenüber sind diese Personengrup- den, die u. a. darauf abzielten, Konzepte pen bei den höheren Bildungsabschlüssen und Module zum Erwerb interkultureller, deutlich unterrepräsentiert. sprachlicher und sozialer Kompetenzen und zur Qualifizierung des pädagogischen Eines der wichtigsten bildungspolitischen Personals zu entwickeln, die wirkungsvoll Ziele der Landesregierung ist es deshalb, zum Abbau von Bildungsbenachteiligun- die Kausalität zwischen Bildungserfolg gen bei Kindern und Jugendlichen – ins- und sozialer und kultureller Herkunft besondere mit Migrationsgeschichte und aufzulösen, indem Rahmenbedingungen aus bildungsfernen Familien – beitragen. geschaffen werden, die den Zugang zu Es wurden hierbei nachhaltige Koopera- einer erfolgreichen Bildungsbiografie tionsstrukturen zwischen verschiedenen und damit zu einem erfolgreichen Leben, Einrichtungen geschaffen und der Aufbau zur aktiven Bürgerschaft und zu einer von Erziehungs- und Bildungspartner- existenzsichernden Beschäftigung aller er- schaften initiiert und weiterentwickelt. möglichen. Diese große Aufgabe stellt uns Unmittelbare Zielgruppe des Programms angesichts der aktuellen politischen Ent- „Inklusion durch Enkulturation“ waren wicklung und der damit einhergehenden daher nicht die Kinder und Jugendlichen rasant steigenden Zuwanderungszahlen selbst sondern vielmehr alle an deren vor neue Herausforderungen und gewinnt Entwicklung Beteiligten, die insbesonde- zunehmend an Bedeutung. re über Qualifizierungsmaßnahmen und Vernetzungen in die Lage versetzt werden sollten, bessere Rahmenbedingungen für die Bildung der Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Die Einbeziehung der Eltern war hierbei eine der entscheidenden Ge- lingensbedingungen.
5 Mit Hilfe der Projekte sind so Strukturen Diese Broschüre gibt einen Einblick in die entstanden, mit deren Hilfe möglichst Projekte, deren Laufzeit in diesem Jahr frühzeitig und daher bereits im Elemen- endet und die die aktuelle Förderperiode tar- und Primarbereich beginnend, die abschließen. Die Projektträger zeigen da- Entstehung von Bildungsdefiziten durch mit auf, wie „Inklusion durch Enkulturati- geeignete Maßnahmen verhindert und on“ in die Praxis umgesetzt werden kann damit insbesondere auch diejenigen und bieten damit gute Anregungen und erreicht werden konnten, die in den Bil- Ideen für den Auf- und Ausbau von Struk- dungsprozess bislang nur unzureichend turen, mit deren Hilfe Bildungsprozesse einbezogen waren. Unter Berücksichti- zielgerichtet optimiert werden können. gung der verschiedenen Bedürfnisse, der kulturellen und sozialen Herkunft und der Ressourcen jeder oder jedes Einzelnen konnte so in vielen Fällen ein sicheres Fun- dament für den Erwerb von Schlüsselqua- lifikationen für das lebenslange Lernen Frauke Heiligenstadt gelegt werden. Niedersächsische Kultusministerin Im Laufe der Förderperiode ist, ange- stoßen durch das Programm, ein breites Netzwerk im Konvergenzgebiet aufge- baut worden, in dem – auch nach Aus- laufen der jeweiligen Projektförderung und somit nachhaltig – ein reger Erfah- rungsaustausch und eine gegenseitige Evaluation stattfinden und Maßnahmen weiterentwickelt werden konnten. Dank des engagierten Einsatzes zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pro- jektträger und ihrer Kooperationspartne- rinnen und -partner ist es gelungen, eine Vielzahl von Projekten ins Leben zu rufen, die jeweils an den regionalen Bedarfen und Problemlagen ausgerichtet sind und die sich von daher in vielen Punkten von- einander unterscheiden. Jedes der Projek- te ist somit einzigartig und trägt auf seine Weise dazu bei, wesentliche Grundlagen für eine Bildungsgerechtigkeit unserer Kinder und für eine gleichberechtigte Teil- habe in unserer Gesellschaft zu schaffen.
6 Grußwort „Inklusion durch Enkulturation“. Schon der Für die NBank als Förderinstitut stellte es Name des Programms führte zu Beginn verständlicherweise in der Bearbeitung der Förderperiode 2007–2013 in Nieder- eine besondere Herausforderung dar, die- sachsen zu Erstaunen und Diskussion. Wer ser Prozessgestaltung gerecht zu werden. jedoch die vielfältigen Chancen vor Ort Meist gibt es für uns ein klar definiertes erkennt und umsetzt, weiß um die Bedeu- Regelwerk, das es einzuhalten und zu tung des Programms. überprüfen gilt. Die Attribute „flexibel“ und „offen“ beflügelten die Mitarbeiter Den Initiatoren und Initiatorinnen ist und Mitarbeiterinnen der NBank aber, großer Dank geschuldet. Bereits 2007 ent- auch andere Denkmuster zuzulassen. wickelten sie in Niedersachsen den bun- desweit einmaligen präventiven Ansatz, Die jüngsten Vorgänge in Frankreich oder übrigens lange vor der UN-Behinderten- die aktuellen Entwicklungen in Deutsch- rechtskonvention. land belegen die Sinnhaftigkeit des Pro- gramms. Inklusion durch Enkulturation Was ist nun an dem Programm so will unter frühzeitiger Einbeziehung Aller besonders? zu Menschenrechts- und Demokratieerzie- hung anhalten sowie umfassende Bildung Zunächst einmal handelt es sich um eines ermöglichen. Insgesamt also ein weitrei- der in Bezug auf die Umsetzungsmög- chender Ansatz, um Teilhabe zu ermögli- lichkeiten komplexesten ESF-Programme. chen und zu fördern. Dabei geht es auch Ungewöhnlich ist seine Platzierung im darum, Werte und Normen zu vermitteln ESF, der ansonsten vorrangig auf den Ar- und deren Grundgefüge nicht in Frage beitsmarkt abzielt. Außergewöhnlich ist zu stellen. Dieser Ansatz umfasst weit zudem der Prozesscharakter. Das Projekt mehr als das, was im Zusammenhang mit steht bei Antragstellung nicht in allen „Inklusion“ an der Schule diskutiert wird. Einzelheiten fest. Vielmehr steht dem An- tragsteller (kommunale Schulträger und Träger der öffentlichen Jugendhilfe sowie Wohlfahrtsverbänden und Religionsge- meinschaften) ein Bündel an Maßnahmen mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese Fächerung hat ihren guten Sinn. Die Ergebnisse der Projekte drücken sich in der Änderung von Haltungen und Einstel- lungen aus. Es gibt keinen idealtypischen Verlauf. Vielmehr sind die Begleitung des Prozesses und die damit verbundenen Veränderungen von großer Bedeutung. Dies erfordert Flexibilität, Offenheit und Lösungsorientiertheit.
7 Das Programm „Inklusion durch Enkultu- Zwei Projekte habe ich kurz im Grußwort ration“ lebt natürlich auch von den vielen angerissen. Jedes einzelne weitere Projekt positiven Projektbeispielen. Zwei von zahl- hat aber auch eigene positive Auswirkun- reichen Projekten will ich Ihnen zur Illust- gen in dem vom Programm gewünschten ration vorstellen. Insbesondere ersteres Sinne. fand auf einer ESF-Messe bei einer Besu- chergruppe der EU großen Anklang.Es Wir freuen uns, dass das Programm in der handelt sich um das Projekt VisioN des zukünftigen Förderperiode von 2014 bis Landkreises Harburg. VisioN unterstützt 2020 nicht nur weiter besteht sondern mehr als 70 Institutionen bei der eigenver- eine Erweiterung auf ganz Niedersachsen antwortlichen Problemlösung. Als eiserne erfahren wird. Regel gilt: Alle von den Problemen Betrof- fenen werden in Analyse und Lösungssu- Den neuen Projekten sehen wir mit Span- che eingebunden. Diejenigen, die das Pro- nung entgegen und hoffen, dass auch blem haben, kennen es am besten und diese, wie die bisherigen, innovative und können vor allen anderen „als Experten“ komplexe Ansätze erproben werden. beurteilen, ob die Lösung tauglich ist. Dieser Ansatz hat zur Konsequenz, dass bisher „passive“ Problemträger“ selbst aktiv werden, ihre Motive und Verhalten- salternativen reflektieren und damit zur Entwicklung des ganzen Systems beitragen. Dr. Sabine Johannsen Vorstand Investitions- und Förderbank Besonders hervorheben möchte ich darü- Niedersachsen – NBank ber hinaus das Projekt der Bildungs und Gedenkstätte „Opfer der NS-Psychiatrie“ in Lüneburg „Vielfalt achten, Teilhabe stärken“. Ausgehend von der NS-Vergan- genheit widmet sich das Projekt gegen- warts- und zukunftsorientierten Fragen von Zivilgesellschaft, Vielfalt und Teilhabe. Es wird dabei der weite Bogen von 1940 bis in die Gegenwart gespannt. Auf diese Weise macht die Gedenkstätte auf Vorur- teile gegenüber der Psychiatrie und ge- genüber Menschen mit einer Behinderung oder seelischen Erkrankung aufmerksam.
8 Projektsteckbrief – LINES III LINES III – Lokales Inklusions-Netzwerk zur Werte- und Normen bildung im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich LINES ist das „Lokales Inklusions-Netzwerk zur Wer- Kind dabei die nötige individuelle Unterstützung te- und Normenbildung im Elementar, Primar- und zukommen zu lassen. Sekundarbereich“, ein Bildungsprojekt der Zukunft der Stadt Osterholz-Scharmbeck in Zusammenarbeit Durch Fachveranstaltungen, Fortbildungen und mit der vhs Osterholz-Scharmbeck und ABÖE e. V. Beratung werden Kindergärten und Schulen sowie Eltern und Ehrenamtliche dabei unterstützt besser Das Ziel dieses Projektes ist es, Kindern und jungen zusammenzuarbeiten. Menschen unabhängig von ihrer Herkunft opti- male, ihren Fähigkeiten und Neigungen entspre- Ein Schwerpunkt in LINES III ist die Weiterentwick- chende Bildungschancen zu eröffnen und jedem lung einer Schule zur Modellschule für Inklusion. LINES III – Lokales Inklusions-Netzwerk zur Werte- und Normenbildung im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich (LINES III) Projektträger Stadt Osterholz-Scharmbeck Rathausstraße 1 27711 Osterholz-Scharmbeck www.osterholz-scharmbeck.de Ansprechperson Frau Dr. Ulrike Baumheier baumheier@osterholz-scharmbeck.de Telefon: 04791-17-520/-207 Telefax: 04791-1744207 Laufzeit 01.09.2012 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – InGe 9 Inklusive Gemeinden – Inklusion und Vielfalt in Kita und Schule Trägerin des Projektes Inklusive Gemeinden – Inklu- Gestaltung der Übergänge zwischen einzelnen sion und Vielfalt in KiTa und Schule (InGe) ist die Bildungseinrichtungen optimale Bildungszugänge Volkshochschule Lilienthal.Grasberg.Ritterhude. eröffnet werden. Insbesondere durch die Verbes- Worpswede in Zusammenarbeit mit der Arbeitsge- serung des interkulturellen und inklusiven Dialogs meinschaft Berufsbildung und örtliche Entwicklung mit den Zielgruppen soll erreicht werden, Kindern (ABÖE) e. V. und jungen Menschen unabhängig von ihrer Her- kunft optimale, ihren Fähigkeiten und Neigungen Mit diesem Projekt soll eine nachhaltige Vernet- entsprechende Bildungschancen zu eröffnen und zung insbesondere von KiTas, Grundschulen, kom- jedem Kind dabei die nötige individuelle Unterstüt- munaler Jugendarbeit und Eltern erwirkt werden. zung zukommen zu lassen. Damit sollen allen Kindern, besonders jenen, die auf- grund ihrer sozialen Herkunft oder ihrer Herkunfts- Durch Fachtagungen, Beratungen, Fortbildungen sprache von Ausgrenzung bedroht sind, durch und Arbeitsgruppen werden Kindertageseinrich- tungen und Schulen sowie Eltern und kommunale Jugendarbeit zusätzlich ermutigt und unterstützt zusammenzuarbeiten, um Bildungsbarrieren für Inklusive Gemeinden – Inklusion und Vielfalt in Kinder jeden Alters und jeder Herkunft zu mini Kita und Schule (InGe) mieren. Projektträger Gemeinde Lilienthal, VHS Lilienthal-Grasberg- Einen Schwerpunkt des Projektes InGe bildet dabei Ritterhude-Worpswede Murkens Hof, Klosterstraße 25 die prozesshafte Begleitung der Entwicklung einer 28865 Lilienthal KiTa zur inklusiven Einrichtung. www.vhs-lilienthal.de/82.html Ansprechperson Christine Beulshausen christine.beulshausen@lilienthal.de Telefon: 04298/9292-36 Telefax: 04298-9292-93 Laufzeit 01.09.2013 – 31.08.2015
10 Projektsteckbrief – INR InklusionsNetzwerk Ritzebüttel Ziel des INR-Leuchtturmprojektes ist die Förderung Das INR bietet Fachkräften im Erziehungs- und eines inklusiven Erziehungs- und Bildungssystems Bildungsbereich – insbesondere Erzieherinnen und in der Stadt Cuxhaven und im Landkreis Cuxhaven. Erziehern, Lehrkräften und Sozialarbeiterinnen Insbesondere in Sozialräumen wie Cuxhaven-Ritze- und -arbeitern der Jugendhilfe – einen Rahmen, um büttel, die von einer großen herkunftskulturellen sich – auch gemeinsam mit Eltern – über gemein Vielfalt geprägt und reich an jungen Familien sind, same Werte zu verständigen und Kooperations- wird eine Verständigung auf gemeinsame Werte strukturen zu entwickeln. Angeboten werden Fach- und eine Inklusion durch Enkulturation angestrebt. tage und Fortbildungen, in denen sich die Beteilig- Erreicht werden soll dies durch die intensive Ver- ten auf einen gemeinsamen Prozess einlassen und netzung von Kitas, Schulen, der Jugendhilfe und durch die Erprobung inklusiver Methoden neue örtlichen Einrichtungen/Organisationen. Inklusion Möglichkeits- und Handlungsräume schaffen (wie verstehen wir als gesamtgesellschaftlich anzustre- das multiprofessionell durchgeführte „Familien- bende Wertegrundlage und zugleich als individuelle klassenzimmer“ oder „Positive Peer Culture“ in der Haltung. Schule). Von einer inklusiven Kultur im Sozialraum mit inklusiven Strukturen und Praktiken (Index für Inklusion) profitieren nicht nur die Kinder und ihre Familien, sondern auch die Fachkräfte in ihren jeweiligen Arbeitswelten. Bewährte Ansätze und erfolgreiche Lösungswege aus Ritzebüttel sollen verstetigt werden und via Leuchtturmeffekt – auch in Zusammenarbeit mit dem Schwesterprojekt InBi – weitere Bildungs einrichtungen erreichen und zu einem landkreis- weiten Inklusionsnetzwerk beitragen. InklusionsNetzwerk Ritzebüttel (INR) Projektträger Landkreis Cuxhaven Jugendamt Rohdestraße 2 27472 Cuxhaven www.landkreis-cuxhaven.de/inklusion Ansprechperson Hellwardt Mundt Telefon: 04721/66-2838 Laufzeit 01.09.2012 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – InBi 11 Inklusive Bildung – Vielfalt als Chance Ziel des Projektes „Inklusive Bildung – Vielfalt als der Zusammenarbeit mit dem Projekt Inklusions- Chance“ ist der Auf- und Ausbau sowie die nach- netzwerk Ritzebüttel geplant. haltige Entwicklung eines Inklusionsnetzwerks aller relevanten Akteure für die Bereiche Erziehung, Das Projekt „Inklusive Bildung – Vielfalt als Chan- Bildung und Integration im und für den Landkreis ce“ wirkt neben dem weiteren Ausbau des Inklusi- Cuxhaven. onsnetzwerks im Landkreis Cuxhaven und in seinen Gemeinden auch aktiv am Aufbau einer Vernet- Dabei spielt besonders die strukturelle und konzep- zung der im Rahmen des Programms Inklusion tionelle Weiterentwicklung der bisherigen unter- durch Enkulturation (IdE) geförderten Projekte mit. schiedlichen Integrationskonzepte für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus klusive ldung bildungsfernen Bevölkerungsgruppen im Landkreis Vielfalt als Chance Cuxhaven zu einem umfassenden Handlungsansatz Inklusive Bildung – Vielfalt als Chance (InBi) mit dem Ziel der Inklusion durch Enkulturation bei Projektträger Einbezug aller direkten und mittelbaren Ziel- und Landkreis Cuxhaven Sozialplanungsreferat Akteursgruppen eine wichtige Rolle. Vincent-Lübeck-Straße 2 27474 Cuxhaven Durch den Einbezug aller Bildungs-, Erziehungs-, www.landkreis-cuxhaven.de Betreuungs- und Beratungseinrichtungen im Land- Ansprechperson kreis Cuxhaven ab dem Elementarbereich soll die Julia Binkowski j.binkowski@landkreis-cuxhaven.de bereichs- und institutionenübergreifende Zusam- Telefon: 04721/66-2455 menarbeit entwickelt und gefördert werden, mit Telefax: 04721/66-270391 dem Ziel, gemeinsame Zielvorstellungen, Konzepte Laufzeit und Vorgehensweisen bei der Verbesserung der 01.09.2012 – 31.08.2015 Inklusion aller Kinder und Jugendlichen, insbeson- dere aber auch der zentralen Zielgruppen zu ver- wirklichen. Einen Schwerpunkt des Projektes bildet die Konzi- pierung und Durchführung von Fachtagen, insbe- sondere in den Gemeinden des Ostkreises, um die bereits erfolgreiche Entwicklung des Regionalen Netzwerks für Inklusion auch im regionalen Teil des Landkreises weiter zu entwickeln. Die erfolgreich implementierten Fortbildungsreihen für pädagogische Fachkräfte zur „Fachkraft Inklu sion“ als auch für ehrenamtlich pädagogisch Tätige zur/zum Lernpatin/Lernpaten werden fortgeführt, auch hier mit einem regionalen Fokus auf dem Ostkreis. Zugleich werden landkreisweit die sehr erfolgreich durchgeführten Inhouseschulungen fortgesetzt sowie die Arbeitszusammenhänge zwi- schen Schulen, die sich aus dem moderierten Nach- bereitungstreffen einer Inhouseschulungsreihe ent- wickelt haben. Auch ist eine weitere Intensivierung
12 Projektsteckbrief – Inklusiv VERbunden Inklusiv VERbunden Inklusiv VERbunden ist ein inklusives Bildungs- und Der Ausgangspunkt für die inklusive Entwicklung Vernetzungsprojekt auf kommunaler Ebene in liegt in den städtischen Kitas, die sich 2008 auf ih- der Stadt Verden an der Aller. Es arbeitet auf der ren Weg hin zu inklusiven Bildungseinrichtungen Grundlage des Index für Inklusion mit dem Ziel machten. In den folgenden Jahren rückten kom- einer hochwertigen Bildung und Teilhabe für alle munale Aspekte und die Vernetzung vor Ort, also Kinder – unabhängig von ihrem sozialen, ökonomi- die Weiterentwicklung inklusiver Strukturen im schen oder religiösen Hintergrund und in Achtung Sozialraum stärker in den Fokus. Seit 2012 sind die ihrer Individualität und körperlichen, geistigen und Einrichtungen des Gemeinwesens, des schulischen sonstigen Voraussetzungen. Ganztags und der Kitas der Freien Träger in den in- klusiven Prozess mit eingebunden. Hinzu kommen die Haupt- und die Realschule sowie die Berufsbil- denden Schulen als wichtige Akteure der Verdener Inklusiv VERbunden Bildungslandschaft. Öffentliche Veranstaltungen, Projektträger eine eigene Website und regelmäßige Presseberich- Bildungsvereinigung Arbeit und Leben te machen die Erfolge der inklusiven Entwicklung Nds. Mitte gGmbH sichtbar und befördern die positive Resonanz in Heiligengeiststraße 28 21335 Lüneburg Kommune, Politik und Verwaltung. Verden hat sich www.inklusiv-verbunden.de auf den Weg zur inklusiven Kommune gemacht. Ansprechperson Sabine Mandel, Stadt Verden s.mandel@verden.de Telefon: 04231/12-214 Laufzeit 01.09.2012 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – E.B.I. 13 Erziehung.Bildung.Inklusion – Netzwerk Inklusion in Zeven, Tarmstedt und Sittensen Angestrebt wird der Aufbau eines Inklusionsnetz- ■■ für Bildungspartnerschaften zwischen Bildungs- werks in den beteiligten Samtgemeinden, welches und Ausbildungsinstitutionen und Eltern alle relevanten Akteure umfasst und integriert, die ■■ für Erzieher/innen, Lehrkräfte, Ausbilder/innen mit den Zielgruppen Kinder und Jugendliche sowie und Eltern zur Sensibilisierung für soziale und deren Eltern, die bisher nicht ausreichend integ- lernbezogene Gefährdungen der Kinder und zur riert sind (Migrationshintergrund oder bildungs- Qualifizierung für die Bewältigung dieser Her- ferne und andere sozial benachteiligte Gruppen), ausforderungen arbeiten, mit der Zielsetzung der Inklusion in unse- ■■ zur Qualifizierung des pädagogischen Personals re Gesellschaft. Das Inklusionsnetzwerk soll zudem im Bereich der Inklusion zum Abbau von Bil- eine organisatorische Grundlage für den Ausbau dungsbenachteiligung bei Kindern und Jugendli- von nachhaltigen Kooperationsstrukturen zwischen chen mit Migrationshintergrund sowie bei sozial Einrichtungen darstellen, die mit den genannten Benachteiligten Zielgruppen im Rahmen einer vergleichbaren Auf- ■■ zur Implementierung von Kooperationsstruktu- gabenstellung arbeiten. ren zur Beratung und Förderung im Bildungsbe- reich, insbesondere mit dem Ziel einer besseren Unter Einbeziehung aller relevanten Akteurinnen Kooperation von Kindertagesstätte, Schule, und Akteure (Eltern, Erziehungs-, Betreuungs- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sowie mit Lehrpersonal aller Bildungseinrichtungen in den außerschulischen Lernorten und –angeboten. beteiligten drei Samtgemeinden werden offene, teiloffene (berufsbezogene, aber einrichtungsüber- greifende) und geschlossene (einrichtungsbezoge- ne) Fortbildungen bzw. Qualifizierungen konzipiert Erziehung.Bildung.Inklusion. Netzwerk Inklusion bzw. an die lokalen Gegebenheiten angepasst und in Zeven, Tarmstedt und Sittensen (E.B.I.) durchgeführt. Projektträger Zweckverband Volkshochschule Zeven Lindenstraße 6 Entwickelt, erprobt, evaluiert und verbreitet 27404 Zeven werden im Rahmen dieser Bausteine die www.vhs-zeven.de/index.php?id=71 folgendenKonzepte und Module Ansprechperson ■■ zur interkulturellen Erziehung Andrea Stephan as@vhs-zeven.de ■■ zum Erwerb interkultureller, sprachlicher und Telefon: 04281/9363-15 sozialer Kompetenzen Telefax: 04281/9363-13 ■■ zur individuellen Lernbegleitung Laufzeit 01.09.2013 – 31.08.2015
14 Projektsteckbrief – FAIR II FAIR – Starke Kinder II Seit dem 01.01.2011 führt das BNW in der Region Besonderheiten des Konzepts Lüneburg das ESF-Projekt „FAIR – Starke Kinder“ ■■ Die Unterstützung findet mobil in den Bildungs- durch. Ziel ist es, Kinder bereits in Kindertagesstät- einrichtungen vor Ort statt. ten und Schulen zu befähigen, eine Gemeinschaft ■■ Die Angebote bauen auf jeweils vorhandenen zu bilden, die niemanden aufgrund der kulturellen Ansätzen der Bildungseinrichtungen und Ge- Herkunft oder einer Behinderung ausgrenzt. meinden auf. Inhalte werden individuell ange- passt, nicht starr vorgegeben. Mitmachen können Kindergärten, Grundschulen, ■■ Es findet eine nachhaltige Prozessbegleitung Netzwerke und Gemeinden im Gebiet der ehema- statt: Die Arbeitsformen können von den Einrich- ligen Bezirksregierung Lüneburg. Das Augenmerk tungen später allein angewendet werden. bei der Umsetzung der Inklusion liegt darauf, ■■ Die Arbeit jeder Bildungseinrichtung wird ausge- Bildungsbiografien für alle Kinder entwicklungs- weitet bis hin zur Vernetzung auf kommunaler förderlich zu gestalten, so dass kein Kind verloren Ebene und bis zu Aktionsplänen zur Inklusion. geht und besonders geachtet wird auf ■■ Kinder mit Migrationshintergrund FAIR – Starke Kinder II (FAIR II) ■■ Kinder mit Handicap Projektträger ■■ Kinder mit besonderen sozialen oder BNW Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft emotionalen Bedürfnissen Am Sande 31 a 21335 Lüneburg Mit einem ganzheitlichen Verständnis für individu- www.bnw-fair.de elle Bedürfnisse gestalten die Bildungseinrichtun- Ansprechperson gen Lösungsansätze, die positiv verlaufende Bil- Frau Heike Bobie Heike.Bobie@bnw.de dungsbiografien bestärken und Ausgrenzung und Telefon: 04131/24790-10 Stigmatisierung abbauen. Die beteiligten Projekt- Telefax: 04131/24790-19 Partner arbeiten hierzu an selbst gewählten Zielen Laufzeit und Schwerpunkten. 01.01.2013 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – Vielfalt inklusive 15 Heidekreis – Vielfalt inklusive Vertiefungsphase 2013 – 2015 „Heidekreis – Vielfalt inklusive“ ist im Heidekreis 4 Qualifizierung seit Oktober 2009 aktiv und erarbeitet unterschied- Entwicklung, Erprobung und Durchführung von liche Wege und Maßnahmen, um den Aus- und Fortbildungen für pädagogisches Personal, um Aufbau von Kulturen, Strukturen und Praktiken Inklusion in Bildungseinrichtungen nachhaltig zu fördern, die es allen Menschen gleichermaßen zu etablieren, zum Beispiel durch die „Fachkraft ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzuha- für Inklusion“ und die Initiierung und Begleitung ben. von Changemanagementprozessen in Kita und Schule Dazu ist es in sechs Schwerpunkten aktiv: 5 Entwicklung von Konzepten zum Erwerb von 1 Sensibilisierung Schlüsselkompetenzen Entwicklung von Maßnahmen, die für inklusive z. B. „Fit für den Alltag“, ein Angebot für Men- Strukturen, Kulturen und Praktiken sensibilisieren. schen mit Migrationshintergrund, das Elemente Dazu gehören Fachtage mit bis zu 230 Personen der Sprachförderung mit Vernetzungsstrategien sowie Fachvorträge und Messearbeit. verknüpft. 2 Inklusion in der Kommune 6 Entwicklung von nachbarschaftlichen Treff Entwicklung von inklusiven Kulturen, Strukturen punkten und Praktiken in einer kommunalen Gesamt als niedrigschwelliger Zugang zu Bildungs- und strategie. In der Modellkommune Schneverdingen Freizeitangeboten. wird zurzeit von und für Kinder ein Internet portal entwickelt. 3 Vernetzung Vernetzung aller relevanten Akteurinnen und Heidekreis – Vielfalt inklusive Akteure vor Ort zur Erreichung eines gemein Vertiefungsphase 2013 – 2015 (Vielfalt inklusive) samen (inklusiven) Bildungsverständnisses und Projektträger aufeinander abgestimmte Maßnahmen. Landkreis Heidekreis Harburger Straße 2 29614 Soltau www.bildungsbuero-heidekreis.de Ansprechperson Frau Janina Ahlhorn ahlhorn@heidekreis.de Telefon: 05191/970637 Laufzeit 01.09.2013 – 31.08.2015
16 Projektsteckbrief – Lüneburg_inklusiv. Lüneburg_inklusiv. Selbstverständlich Miteinander. Ein Modellprojekt mit Bildungseinrichtungen in Ein Baustein des Projekts ist die Mitentwicklung den Stadtteilen Schützenplatz/Neu-Hagen und eines stadtteilbezogenen Konzepts zur präventiven Kreideberg/Ochtmissen Familienförderung aus einem Netzwerk der sozi- alen Akteure im Stadtteil heraus. Ziel ist vor dem Das Projekt der Hansestadt Lüneburg in Kooperati- Hintergrund eines inklusiven Grundverständnisses on mit dem Verbund Sozialtherapeutischer Einrich- eine frühzeitige Stärkung und Unterstützung von tungen e. V. (VSE) unterstützt und begleitet Einrich- Familiensystemen und elterlichen Erziehungskom- tungen (Kitas/Grundschulen/Stadtteilhäuser) aus petenzen. zwei Stadtteilen in ihrer Zusammenarbeit und bei von ihnen selbst benannten Herausforderungen. Es greift dabei vorhandene Potentiale und Spezifika auf. Es bietet ■■ Begleitung und Beratung der Teams in Praxis-/ Konzeptentwicklung und Evaluation, ■■ Inhouse-Veranstaltungen/Schulungen und Themenabende, ■■ Eine einrichtungsübergreifende Fortbildungs reihe für Fachkräfte und Eltern, ■■ Vernetzung und Austausch der Einrichtungen im Stadtteil untereinander. Lüneburg_inklusiv 2013 – 2015. Selbstverständlich Miteinander. (Lüneburg_inklusiv.) Projektträger Hansestadt Lüneburg Postfach 2540 21315 Lüneburg www.lueneburg.de/inklusiv Ansprechperson Frau Angela Lütjohann angela.luetjohann@stadt.lueneburg.de Telefon: 04131/3093-332 Telefax: 04131/3093-590 Laufzeit 01.09.2013 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – VisioN IV 17 VisioN IV (Vereinbarung integrierter, systematischer, inklusiver, organisatorischer Netzwerkarbeit) im Landkreis Harburg Das Projekt VisioN bezieht sich auf die Schwer- Netzwerken zu mehr Verständnis, Verbindlichkeit, punkte: der Formulierung grundlegender mensch- Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, wie dies licher, ethischer und gesellschaftlicher Werte für auf unterschiedlichen Ebenen erfolgreich initiiert ein konstruktives Zusammenleben – jenseits kultu- werden konnte. Damit kommen wir dem Ziel im- reller, sozialer und religiöser Gebundenheiten und mer näher, Bedingungen zu schaffen, die es jedem Vorstellungen; auf das Aushandeln von Werten, Kind ermöglichen, unabhängig von seiner Herkunft die vor dem Hintergrund unterschiedlicher Einstel- gleichberechtigt am Leben in der Gemeinschaft lungen zu respektieren sind; um die Ausbildung teilzunehmen und eine Bildung zu erwerben, die von Multiplikatoren und um die Vernetzung unter- seinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht. schiedlicher Institutionen. Umgesetzt werden diese Neben Projekten an Schulen, Kitas, Jugendpflegen neben der Begleitung unterschiedlicher Instituti- etc. beteiligen sich die freien Träger der Jugend onen mit ganz unterschiedlichen Projektanliegen hilfe. Das Beispiel zeigt das beeindruckende Vor in der Vernetzung von Institutionen, in der Ver- haben einer Jugendhilfeeinrichtung. netzung aller Institutionen in einer Gemeinde, in regionaler Vernetzung und in der Vernetzung über VisioN IV (Vereinbarung integrierter, gemeinsame Anliegen. Das Ziel liegt in der Imple- systematischer, inklusiver, organisatorischer Netzwerkarbeit) im Landkreis Harburg mentierung inklusiver Kultur, Struktur und Praxis. (VisioN IV) Der Inklusionsgedanke beinhaltet in seinem Ansatz Projektträger die Wertschätzung der Vielfalt und Akzeptanz der Landkreis Harburg in Verbindung mit der Unterschiedlichkeit. Inklusive Prozesse führen in Ev. Jugendhilfe Friedenshort Schlossplatz 6 21423 Winsen/Luhe www.lkharburg.de www.landkreis-harburg.de Ansprechperson Frau Barbara Stiels b.stiels@lkharburg.de Telefon: 04171/693-489 Telefax: 04171/693-342 Laufzeit 01.09.2013 – 31.08.2015
18 Projektsteckbrief – EaL Entrechtung als Lebenserfahrung: Netzwerk für Menschenrechtsbildung Seit 2008 ist die Stiftung niedersächsische Gedenk- zu arbeiten. Dabei wird der Blick auf historische stätten mit dem Projekt „Entrechtung als Lebens- Entrechtungserfahrungen ergänzt durch einen erfahrung: Netzwerk für Menschenrechtsbildung“ Gegenwartsbezug und Fragen nach den Chancen am Programm Inklusion durch Enkulturation betei- und Verletzungen von Menschenrechten. Dies ligt. Im Projekt werden in vielfältigen Bildungspro- geschieht entlang eines u. a. auch an inklusions- grammen Ansätze der Gedenkstättenpädagogik, pädagogischen Methoden angelehnten Ansatzes, der historisch-politischen Bildung zum Nationalso- der die individuelle Persönlichkeitsentwicklung, zialismus sowie der Menschenrechts- und Demokra- die Stärkung des Urteils- und Handlungsvermögens tiebildung miteinander verknüpft. Ziel ist es, Multi- sowie Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe zum Ziel plikatorinnen und Multiplikatoren anzuregen, mit hat. Jugendlichen an historischen Fragestellungen der Entrechtung und Exklusion im Nationalsozialismus In der abschließenden Projektphase werden die Projektergebnisse und erarbeiteten Bildungsformate im einjährigen Modularen Qualifizierungsprogramm „Geschichte ist nicht von gestern: Entrechtung und Entrechtung als Lebenserfahrung: Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart“ Netzwerk für Menschenrechtsbildung zusammengeführt und Multiplikatorinnen und Projektträger Multiplikatoren angeboten. Stiftung niedersächsische Gedenkstätten Im Güldenen Winkel 8 29223 Celle www.stiftung-ng.de Ansprechperson Frau Leyla Ercan Leyla.Ercan@stiftung-ng.de Telefon: 05141/933 55-0 Telefax: 05141/933 55-33 Laufzeit 01.09.2013 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – MaRve 19 Menschen achten – Rechte verstehen. Historisch-politische Bildung in Kooperation von Gedenkstätten und Schulen im Primarbereich und im Sekundarbereich I Das Projekt „Menschen achten – Rechte verstehen“ Es werden Veranstaltungen für Multiplikatorinnen der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten wird und Multiplikatoren durchgeführt und Bildungsma- seit September 2013 im Rahmen des Programms terialien entwickelt. Aus dem Projekt heraus wird „Inklusion durch Enkulturation“ gefördert. Es rich- hierfür als Medium ein webbasiertes Bildungsportal tet sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren entwickelt. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Schulen, Gedenkstätten und Einrichtungen der können sich hier über Angebote von Lern- und Ge- Kinder- und Jugendbildung, die mit Schülerinnen denkorten in Niedersachsen sowie Bildungsthemen und Schülern und der 4. bis 8. Klasse arbeiten. Im zur NS-Geschichte informieren. Austausch mit Gedenkstättenpädagoginnen und -pädagogen, Lehrkräften sowie Didaktikerinnen und Didaktikern wird der Frage nachgegangen, wie für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis Menschen achten – Rechte verstehen. 14 Jahren die Beschäftigung mit dem Thema Na- Historisch-politische Bildung in Kooperation von Gedenkstätten und Schulen im Primarbereich und tionalsozialismus altersgerecht gestaltet werden im Sekundarbereich I (MaRve) kann. Neben der Vernetzung und Kooperation mit Projektträger Mitarbeitenden anderer Bildungseinrichtungen Stiftung niedersächsische Gedenkstätten kommt der Verbreitung und Zugänglichmachung Im Güldenen Winkel 8 29223 Celle von pädagogischen Angeboten und Materialien www.stiftung-ng.de/de/projekte/ eine besondere Bedeutung zu. menschen-achten-rechte-verstehen.html www.geschichte-bewusst-sein.de Ansprechperson Frau Ulrike Pastoor ulrike.pastoor@stiftung-ng.de Telefon: 05141/96620-43 Telefax: 05141/93355-33 Laufzeit 01.09.2013 – 31.08.2015
20 Projektsteckbrief – Vielfalt achten, Teilhabe stärken Vielfalt achten, Teilhabe stärken Mitten in einer aktiven Psychiatrie über Verbrechen schulung“) an, in denen Menschenrechte, Entrech- 1934 –1946 informieren, die Brücke schlagen zu tungserfahrungen heute und die Geschichte von Kinder- und Menschenrechten heute, um die zu- Menschen mit Behinderungen im Zentrum stehen. künftige Gesellschaft inklusiv zu gestalten. Wie Teilnehmende befassen sich in bis zu 20 Workshops das geht, ist in der Bildungs- und Gedenkstätte handlungsorientiert und vertiefend mit dem Um- „Opfer der NS-Psychiatrie“ zu erfahren. Das Projekt gang von Krankheit und Behinderung, mit Werte „Vielfalt achten, Teilhabe stärken“ bietet ein- bis wandel, mit Kinder- und Menschenrechten; sie mehrtägige Seminare (die „Lüneburger Inklusions erforschen anhand von Quellen und Zeugnissen die Lebensgeschichten von Verantwortlichen, Pflege- kräften und verschiedenen Psychiatrie-Opfern. In Rollenspielen, Zukunftswerkstätten und mit kreati- Vielfalt achten, Teilhabe stärken ven Methoden werden gegenwärtige Themen, wie Projektträger beispielsweise psychiatrische Diagnostik, assistierter Bildungs- und Gedenkstätte Suizid, Gentechnologie, inklusive Kita und inklusive „Opfer der NS-Psychiatrie“ Schule mit der zeitgeschichtlichen Ebene verknüpft. Am Wienebütteler Weg 1 21339 Lüneburg Zielgruppen der Seminare sind Multiplikatoren, www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette/ Auszubildende aus der Pflege und Pädagogik, Mit- Ansprechperson: arbeiterinnen und Mitarbeiter aus Pflege, Medizin, Dr. Carola S. Rudnick Psychiatrie, Behindertenarbeit und Pädagogik. Ziel- c-rudnick@t-online.de Telefon: 04131/60-88372 gruppen der Materialien sind alle Menschen mit und ohne Behinderung ab 9 Jahre. Laufzeit: 01.09.2012 – 31.08.2015
Projektsteckbrief – e-Inclusion 21 e-Inclusion II – EU-Projekt zur inklusiven Umgestaltung von Bildungsangeboten in Osterholz-Scharmbeck Projektpartner Diese Arbeitsgemeinschaft pflegt einen regelmäßi- ■■ Stadt Osterholz-Scharmbeck gen Austausch in einer Steuergruppe über Fortschrit- ■■ Itslearning GmbH te und Schwierigkeiten bei der Implementierung ei- ■■ Marktgemeinde Wiener Neudorf, Österreich ner digitalen Lernplattform. Schnittstellen des Über- (Inklusionsgemeinde) gangsmanagements werden ebenfalls diskutiert. ■■ eCool – Impulszentrum für Cooperatives Offenes Lernen, Österreich Die Vorhaben des Projektes sind ■■ RS Schulberatung GmbH, Schweiz ■■ Internationaler Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer durch vorbildliche Praxisbei Inklusion als Leitgedanke des Projekts e-Inclusion spiele, Konzeptentwürfe und deren Anpassung II ist die treibende Kraft bei der Prüfung der di- an lokale Gegebenheiten gitalen Lernplattform auf Eignung. Die mediale ■■ Entwicklung von Handlungskonzepten zum Mitgestaltung von inklusiven Lernumgebungen ist Einsatz digitaler Medien in inklusiven Bildungs- unerlässlich für eine erfolgreiche Umsetzung indi- prozessen vidualisierten und personalisierten Unterrichts und ■■ Entwicklung einer digitalen Lernlandkarte zur eröffnet hier weitere Handlungsspielräume. Der Visualisierung von Kompetenzen und Lernstand öffentliche Diskurs geht davon aus, dass die Ein- ■■ Entwicklung von geeigneten Handlungskonzep- führung von Lernplattformen in Bildungseinrich- ten für ein erfolgreiches Informationsmanage- tungen eine veränderte Lehr- und Lernkultur nach ment in Übergangsprozessen sich zieht, die individuelles und selbstgesteuertes ■■ Implementierung eines digitalen Learning- Lernen ermöglicht. Heutige digitale Lernplattfor- Management-Systems (Itslearning) für Bildungs- men können dies leisten und bei Bedarf auch ein- einrichtungen grenzen. ■■ Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Qualifizierungsmaßnahmen für Eltern, Lehrkräfte Der Arbeitsbereich des Projektes e-Inclusion II um- und pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen fasst die Erprobung einer digitalen Lernplattform innerhalb eines Netzwerks aus zwei Kitas, einer Grundschule und einer Sekundarschule sowie der Stadt Osterholz-Scharmbeck als Trägerin der e-Inclusion II – EU-Projekt zur inklusiven Einrichtungen und des Europäischen Instituts für Umgestaltung von Bildungsangeboten in Osterholz-Scharmbeck Innovation (EIfI) e. V. als Projektträger. Projektträger Europäisches Institut für Innovation e. V. Am Kirchenplatz 3 27711 Osterholz-Scharmbeck www.eifi.eu Ansprechperson Janine Girth Europäisches Institut für Innovation e. V. Am Kirchenplatz 3 27711 Osterholz-Scharmbeck Telefon: 04791/82049-0 Telefax: 04791/82049-99 contact@eifi.eu www.eifi.eu Laufzeit: 01.09.2013 – 31.08.2015
22 Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – LINES III Modellprojekt-Schule für Inklusion in Osterholz-Scharmbeck Die Ausgangssituation bisher erzielten Ergebnisse und plant auf dieser Die Grundschule Beethovenschule verfügt seit lan- Grundlage den weiteren Prozess. Ihre Mitglieder gem über Erfahrungen sowohl mit der Einbindung verbreiten als Multiplikatorinnen und Multiplika von Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund toren Planungen und Ergebnisse in der Schule. bzw. aus sozial benachteiligten Lebenswelten als auch mit der Einbeziehung von Kindern mit son- derpädagogischem Förderbedarf. Die Schule liegt in einem „Soziale Stadt“-Gebiet in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Kindertagesstätten und dem Stadtteilhaus „Haus der Kulturen“. Seit 2007 ist sie offene Ganztagsschule. Das Entwicklungsziel wurde gemeinsam von der Stadt Osterholz-Scharmbeck, der vhs Osterholz- Scharmbeck, ABÖE und der Grundschule Beetho- venschule erarbeitet: Die Grundschule Beetho- venschule setzt ihren Weg zu einer barrierefreien, lernförderlichen sowie ausgrenzungsfreien Schule für alle Kinder fort. Besonderes Augenmerk wird dabei unter Einbeziehung von Lehr- und Betreu- ungskräften, Eltern, Kindern und angrenzenden Zur inklusiven Gestaltung des Übergangs von der KiTas auf die Weiterentwicklung der Schule als Kita in die Schule hat die Beethovenschule mit Lern- und Lebensraum gelegt. Die Schule möchte dem Schuljahr 2013/14 die offene Eingangsstufe als als Referenzschule dienen, die auf der Grundlage Instrument eingeführt, um den unterschiedlichen ihrer eigenen Erfahrungen andere Schulen in ihrem Voraussetzungen von Schulanfängerinnen und -an- Veränderungsprozess kollegial unterstützt. fängern besser gerecht werden zu können. LINES hat die Konzeptentwicklung und Umsetzung durch Der Prozess drei Inhouseschulungen mit dem gesamten Kolle- Im Februar 2013 haben die LINES-Partner und die gium zur inklusiven Gestaltung von Lernkulturen Grundschule Beethovenschule eine Kooperations- begleitet. vereinbarung zur Modellschulentwicklung abge- schlossen mit dem Ziel, inklusive Strukturen und Als weiterer zentraler Ansatzpunkt auf dem Weg Praktiken nachhaltig weiterzuentwickeln, um allen zur inklusiven Schule erweist sich die verstärkte Schülerinnen und Schülern in ihrer Vielfältigkeit Einbindung und Förderung der Selbstorganisation noch besser gerecht werden zu können. Hand- der Eltern. Die Entwicklung eines Konzepts zur Ein- lungsfelder sind die inklusive Gestaltung von Über- bindung und Beteiligung insbesondere von Eltern gängen, neue Formen der Zusammenarbeit von mit Migrationshintergrund, die an dieser Grund- Schule und Eltern und die Weitervermittlung der schule stark vertreten sind, wurde eng von einer eigenen Erfahrungen an andere Schulen. LINES-Mitarbeiterin begleitet. Zwei LINES-Kultur- mittlerinnen mit eigenem Migrationshintergrund Die Arbeit wird koordiniert in einer Planungsrunde unterstützen zusätzlich die Schule dabei, gezielt El- mit Vertreterinnen und Vertretern der Schule der tern mit Migrationshintergrund anzusprechen und LINES-Partner Stadt, ABÖE und VHS. Die Steue- einzubinden. Als niedrigschwelliger Anlaufpunkt rungsrunde ist verantwortlich für die Umsetzung wurde ein wöchentliches Elterncafé eingerichtet. der Kooperationsvereinbarung. Sie analysiert die Unter dem Motto „Eltern für Eltern“ sind aus dem
Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – LINES III 23 Elterncafé heraus eine Reihe weiterer Angebote entstanden: So hat das Elterncafé bereits mehrfach Eltern und Kinder der Eingangsstufe und des letz- ten Jahrgangs der angrenzenden Kitas zu einem aktiven Nachmittag in die Schule eingeladen. Um Eltern in den Gestaltungsprozess zur inklusi- ven Schule noch stärker einzubeziehen, wurde der Schulelternrat durch LINES in Grundbegriffen der Inklusion geschult. Zudem wurde ein Elternwork- shop zum interkulturellen Lernen mit 30 Teilneh- menden durchgeführt. Mit Unterstützung des LINES-Teams wird die Zu- sammenarbeit von Ehrenamtlichen aus dem För- derverein der Schule und den pädagogischen Fach- Erfahrungsberichte der Schulleiterin im Schulleiter- und Lehrkräften der Schule neu strukturiert. Arbeitskreis und bei bilateralen Gesprächen mit an- deren städtischen Grundschulen gestoßen. Bis zum Sommer 2015 wird der Schwerpunkt auf der Weiter- gabe der Erfahrungen an andere Schulen liegen. Als Grundlage für Hospitationen dokumentiert das LINES-Team die einzelnen Schritte. Gemeinsam mit Schulvertretern und -vertreterinnen wurde zudem eine Arbeitshilfe zum Thema Elternpartizipation erstellt. Zur nachhaltigen Verankerung dieser Ansätze hat die Beethovenschule im bisherigen Durchführungs- zeitraum ihr Schulprogramm überarbeitet. LINES III hat diesen Prozess durch zwei Workshops für das gesamte (pädagogische und nichtpädagogische) Schulteam begleitet und unterstützt. Das neue Schulprogramm ist im Schuljahr 2014/2015 vom Schulvorstand verabschiedet worden. Zwischenstand und ein Ausblick Insgesamt hat sich die Entwicklung zur Modellschule als erfolgreicher Ansatz erwiesen, die Qualität inklusiver Bildungsstrukturen und -prozesse weiter zu verbessern und entsprechende Maßnahmen um- fassend in der Schule, aber auch in der Elternschaft, zu verankern. Auf großes Interesse sind bereits
24 Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – InGe Eine Kita wird auf ihrem Weg zur inklusiven Einrichtung begleitet Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn: auf dem Weg Der Prozess zur inklusiven Einrichtung – begleitet durch das Pro- Der erste Kontakt des Projektes „Inklusive Gemein- jekt Inklusive Gemeinden – Inklusion und Vielfalt in den – Inklusion und Vielfalt in KiTa und Schule“ KiTa und Schule zunächst zur Grundschule Trupermoor entstand bereits wenige Tage nach Projektbeginn. In der Die Ausgangssituation Schule wurden die Ziele und Möglichkeiten des Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn verfügt seit Projektes vorgestellt und gefragt, ob die Eröff- langem über Erfahrungen in der Einbeziehung von nungstagung des Projektes dort stattfinden kann. Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf In diesem Gespräch im September 2013 erklärte die und ihren Eltern. Die KiTa liegt räumlich angren- Grundschulleitung ihr Interesse und schilderte auch zend an eine Grundschule in einem ländlich ge- die in einigen Bereichen bestehende Kooperation prägten Umfeld der Gemeinde Lilienthal. Die KiTa mit der benachbarten KiTa Trupermoorer Kinder- Trupermoorer Kinderkahn war bis zum Ende Schul- kahn. Die im Oktober 2013 durchgeführte Eröff- jahr 2013/2014 Integrations-KiTa, ab Schuljahres- nungstagung erlaubte es dann, mit beiden Einrich- beginn 2014/2015 weitete sie ihr Tätigkeitsfeld um tungen einen gemeinsamen Planungstag für das eine Krippengruppe aus. Eine Besonderheit dieser erste Quartal 2014 zu verabreden. An diesem Tag KiTa ist, dass die räumlich benachbarte Grundschu- stellte sich heraus, dass die Fortbildungskontingente, le Trupermoor Modellschule für Dokumentation aber auch der Wissensstand und die Vorbehalte der der Lernentwicklung/Brückenjahr ist und beide Ein- Einrichtungen (noch) unterschiedlich waren, so dass richtungen in den Jahren 2007 bis 2009 gemeinsam ein modulares Vorgehen mit individuell angepassten am Modellprojekt Brückenjahr teilnahmen. Die Ko- Beratungs- und Fortbildungsangeboten durch das operation wurde seitdem intensiviert: es finden z. B. Projekt InGe verabredet wurde. gemeinsame Elternabende, regelmäßige Sitzungen, Projekte im Brückenjahr und Fortbildungen statt. Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn nahm dann an der zweiten Fachtagung des Projektes InGe im Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn möchte sich zu Juni 2014 zum Thema „Ist normal normal? Auf- einer KiTa für alle Kinder weiter entwickeln und fälliges Verhalten von Kindern besser verstehen dabei besondere Aufmerksamkeit auf nachhaltige, lernen“ teil. Noch im Juli 2014 sowie im August lernförderliche, barriere- sowie ausgrenzungsfreie 2014 beschäftigte sich die – durch die Umgestal- Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten für alle tung des KiTa-Gebäudes für den Krippenbereich Kinder richten. Ein Schwerpunkt wird dabei auf sehr in Anspruch genommene – KiTa Trupermoorer die Einbeziehung von Erziehungs- und Betreuungs- Kinderkahn in zwei Inhouseschulungen mit den kräften, Eltern und Kindern in diese Entwicklung Grundlagen inklusiver Pädagogik sowie inklusiver gelegt. Raumgestaltung unter Einbeziehung des „Index für Inklusion“. Die Erkenntnisse dieser Fortbildung flossen unmittelbar in die Umgestaltung ein.
Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – InGe 25 Parallel dazu wurde vom Projekt InGe zusammen Zwischenstand und ein Ausblick mit der Grundschule ein Handlungsplan entwi- In regelmäßigen Abständen werden seitens der ckelt, der deutlich die langfristige Entwicklung der KiTa Trupermoorer Kinderkahn in Rücksprache mit Grundschule zu einer inklusiven Einrichtung, auch dem InGe-Projektteam neue Teilziele der inklusiven unter Einsatz des „Index für Inklusion“, ermögli- Einrichtungsentwicklung festgelegt und erprobt. chen soll. Eine Inhouseschulung hierzu mit dem ge- Als aktuelles Teilziel wird von der KiTa Trupermoo- samten Kollegium fand im November 2014 statt. rer Kinderkahn formuliert, dass eine Vertiefung der inklusiven Strukturen unter Einsatz einer internen Die KiTa Trupermoorer Kinderkahn bereitet sich Prozessbegleitung mit besonderem Augenmerk seit November 2014 durch Teilnahme an der InGe- auf eine Einbeziehung sämtlicher Mitarbeitenden Arbeitsgruppe Moderierte Prozessbegleitung zur durchgeführt werden soll. Dieser Prozess ist über Entwicklung inklusiver Strukturen in Einrichtungen die Projektlaufzeit hinaus angelegt und wird fort- darauf vor, selbst gesteuert und selbst evaluierend geführt. den eigenen Weg zu einer inklusiven Einrichtung prozesshaft zu gestalten. Die inklusive Entwicklung der KiTa Trupermoorer Kinderkahn mit dem Ziel, bestmögliche Bildungs- chancen für jedes Kind zu bieten, kann mittels der eingesetzten Beratungs-, Konzeptions- und Fortbil- dungsangebote des Projektes InGe in besonderer Weise unterstützt werden. Auch die auf dasselbe Ziel ausgerichtete Kooperation der KiTa Trupermoorer Kinderkahn mit der Grundschule Trupermoor konnte durch das Projekt InGe besonders unterstützt wer- den, da keine der beiden Einrichtungen allein in der gegenwärtigen Situation hierfür ausreichende personelle und insbesondere zeitliche Ressourcen hätte aufwenden können.
26 Best practice – Inklusive Kitas und Grundschulen – INR Fortbildungsreihe „Lernen inklusiv. Abgestimmte Bildungsarbeit für einen gelingenden Übergang Kita – Grundschule“ Ziel des INR-Leuchtturmprojektes ist die Förderung Systemische Gesellschaft zertifizierte Berater Frido- eines inklusiven Erziehungs- und Bildungssystems lin Sickinger im November 2013 einem Publikum im Landkreis Cuxhaven. Insbesondere in Sozialräu- von Fachkräften aus Kindertagesstätten, Grund- men wie dem Stadtteil Ritzebüttel in Cuxhaven, die schulen und der Jugendhilfe in Stadt und Landkreis von einer großen herkunftskulturellen Vielfalt ge- Cuxhaven. Die Ritzebütteler Grundschule und drei prägt und reich an jungen Familien sind, wird eine sozialräumlich angebundene Kindertagesstätten Verständigung auf gemeinsame Werte und eine setzen sich zum Ziel, ihre Bildungsarbeit künftig Inklusion durch Enkulturation angestrebt. Erreicht abzustimmen, um allen Kindern eine durchgängige werden soll dies durch die intensive Vernetzung Bildungsbiografie zu ermöglichen. Im Anschluss an von Kindertagesstätten, Schulen, der Jugendhilfe diesen Fachtag erarbeiteten sich die Fachkräfte in und örtlichen Einrichtungen/Organisationen. In- der Fortbildungsreihe ein gemeinsames Bild vom klusive Lern- und Lebensräume können nur durch aktiv lernenden Kind: gute Zusammenarbeit geschaffen werden – berufs- übergreifend, gemeinsam mit Eltern und Familien und unter Einbezug der Gemeinde. Das INR-Projekt bietet Fachkräften im Erziehungs- und Bildungsbereich, insbesondere Erzieher/-innen, Lehrkräften und Sozialarbeiter/-innen der Jugend- hilfe, einen Rahmen, um sich, auch gemeinsam mit Eltern, über gemeinsame Werte zu verständigen und Kooperationsstrukturen zu entwickeln. An- geboten werden Fachtage und Fortbildungen, in denen sich die Beteiligten auf einen gemeinsamen Prozess einlassen und neue Handlungsspielräume schaffen. Grundgedanke des INR-Fortbildungsan- gebotes ist das Systemische Denken und Handeln. Systemische Perspektiven können helfen, eine res- sourcen- und lösungsorientierte Haltung zu bewah- Das menschliche Gehirn besitzt ein körpereigenes ren, Eigenes und Fremdes besser zu verstehen und Motivationssystem und kann sich beim Lernen gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Gelingende selbst „belohnen“. Angeschaltet wird das köperei- Kooperationen sind das Kernkonzept Systemischen gene Motivationssystem durch a) Lernerfolge bei Denkens und Handelns. Aha-Effekten, wenn eine neue Information an et- was Bekanntes andockt (anstelle von unpassenden Ein Modell intensiver Zusammenarbeit von Bil- Lerneinheiten, unverständlichen Anweisungen, zu dungsinstitutionen, das sich im InklusionsNetzwerk hohem oder zu niedrigem Tempo) b) eigene Ziele, Ritzebüttel als Erfolgsmethode erwiesen hat, ist wobei die sinnesnahe Vorstellung vom Erreichen die Abstimmung von Bildungsarbeit für gelingende des Ziels uns mit Energie für den ersten Schritt ver- Übergänge von der Kita in die Grundschule im Rah- sorgt (anstelle von zu hohen eigenen Zielen oder men der Fortbildungsreihe „Lernen inklusiv“. „Kin- fremden Zielen, mit denen keine persönliche Ver- der können schlichtweg nicht alle gleich lernen“ bindung entsteht) und c) vertraute Personen, die – ausgehend von Erkenntnissen der Entwicklungs- als unterstützend und wertschätzend eingestuft psychologie sowie der Lehr- und Lernforschung werden. Deshalb kommt es in der Entwicklung vom vermittelte dies Diplom-Psychologe und durch die intuitiven zum bewussten Lernen „nur“ darauf
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