Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
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Obsttechnik Bereit für die Obsternte? Ihr Partner in Sachen Obstbäume 34026 • Stark verzweigte Knipbäume mit flachem Ansatz, auch Zwischenveredlung • Neu im Sortiment: Boskoop Bielaar® und Cox Lavera® • Verschiedene resistente Sorten • Conference auf Quitte Eline® (weniger Berostung) • Kaiser Alexander auf BA 29 oder Zwischenveredlung • Kirschen Knipbäume auf Gisela 5 und Gisela 6 in Top Qualität • Zwetschgen und Aprikosen auf Wavit oder Wangen- Schneller Ernten. Weniger Kosten. heims Gerne beraten wir Sie! • Mostäpfel Remo und Rewena auf M 111 und M 25 • Gerne berücksichtigen wir Spezialwünsche für ver- schiedene Anbausysteme • Wir verwenden nur virusfreies und geprüftes Material • Auf Herbst 2018 sind die meisten Sorten noch als Modell Neues 0 Knipbäume verfügbar OB 10 Unser Sortiment finden Sie auf unserer Webseite www.thurfrut.ch Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne, oder besuchen Sie uns in der Baumschule. 38918 Obstlagerung in modernsten CA und ULO Räumen – Haben noch freie Lagerkapazitäten Obstauflesemaschinen Herbst 2018 Arbeitsbreiten von 70 cm bis 140 cm – Lagerung in Grosskisten (300 kg) – Lagerkosten Franken 70.– pro Grosskiste Trunz Produkte, Peter und Brigitte Trunz Jägerhof, 9242 Oberuzwil Tel. 071 951 87 71 / 079 285 69 51 info@trunz-jaegerhof.ch www.trunz-jaegerhof.ch 38891 Wir suchen einen Obstsortierwagen mittleren bis grossen landw. Betrieb zur Selbstbewirtschaftung mit oder ohne Milchwirtschaft, Ackerbau Maschinencenter Wittenbach AG Telefon: Fax: 071 292 30 54 071 292 30 58 Genügend Eigenkapital vorhanden Romanshornerstrasse 51 E-Mail: landtechnik@mcwit.ch Über Fr. 2 500 000.– «Bauland» CH-9300 Wittenbach Internet: www.mcwit.ch Übernahme nach Absprache Angebote unter Chiffre A 9747 an Adveritas GmbH, Grubenstrasse 1, 3123 Belp 38698 2
INHALT UND EDITORIAL Inhalt Nr. 34 vom 24. August 2018 Gelebte Grosszügigkeit Impressum6 Rinder stehen auf komplett brau Kanton Thurgau ner Weide und suchen Futter – Einschätzung Trockenheitsrisiko 6 solche Bilder kennen wir aus Afri VTL ka. Die Dürre betrifft dieses Jahr Ehemaligentreffen in Güttingen und Kesswil 7 auch unsere Region und wird an Härte und Dauer mit 1947 gemes Management sen. Die Folgen sind fehlende Daten für Bodenbearbeitung richtig erfassen 8 Futtervorräte, sinkende Schlachtkuhpreise und stei Obstbau gende Preise für Raufutter. Bauernverband, Milch Güttinger Tagung 2018 9 verband, Landwirtschaftsamt und KOL haben sich Obstbau und Obstverwertung abgesprochen und einen ganzen Strauss Massnah Ernteaussichten14 men verabschiedet, um die Folgen der Dürre zu Rebbau aktuell mildern. So wandert der Mais fast vollständig in die Reifewerte deuten auf eine sehr frühe Ernte16 Betriebe mit Raufutterverzehrern, die frisch aufge Rebbegehung in Neunforn 17 schaltete Börse für Raufutter nimmt an Fahrt auf. Trockenheitsinfo Ackerflächen werden auf Hoffnung mit Zwischenfut Ausserordentliche Akontozahlung 17 ter angesät, und regional sowie national laufen Ver handlungen, um die Milchpreise aufgrund der Situa Familienleben tion erhöhen zu können. Leider zeichnet sich ab, Zwetschgen – das blaue Wunder 18 dass die Notlage von Einzelnen dazu benutzt wird, Kaiserschmarren mit Zwetschgenkompott 18 von den Berufskollegen unangemessene Preise zu Zwetschgenmousse mit Zwetschgensauce 19 verlangen. Können wir es uns leisten, in dieser Situ Kinderecke und Auflösung sowie Gewinner Rätsel 20 ation grosszügig zu sein? Den Mais, Siloballen und Rätseln und gewinnen 21 Heu und das Zwischenfutter zum üblichen Preis dem Organisationen berichten Berufskollegen abzugeben? Nein, Fr. 3500.– für ste Interview mit Mathias Götti, BienenSchweiz 22 henden Mais und Fr. 45.– für Heu ab Stock sind Was kann man für die Bienen tun? 24 keine grosszügigen Preise. Für das Wasser, das ich Abendanlass der Agroberatung Thurgau in Märwil 25 meinen Kollegen abgebe, einen Dürrerabatt zu ge Das Erlebniswimmelbuch 27 währen? Als Käser einer moderaten Preiserhöhung Swiss Skills: Die Landwirte sind bereit 28 zuzustimmen und als Händler die Kühe bestmöglich Aus- und Weiterbildung zu platzieren und die Marge tief zu halten? Ich bin WEHB: Das Gelbe vom Ei finden 30 überzeugt, wir können und sollen. BBZ Arenenberg – Start ins neue Ausbildungsjahr 31 Bereits heute ist klar, dass 2018 als extremes Jahr in Veranstaltungen und Kurse36 unseren Erinnerungen haften bleibt. Ich hoffe sehr, Agenda38 dass zu den Geschichten, die wir einander und unse Kursagenda BBZ Arenenberg 39 ren Kindern erzählen werden, auch solche von ge genseitiger Hilfe und gelebter Grosszügigkeit ge Marktplatz 40 hören. Diese Geschichten schreiben wir jetzt und in den kommenden Monaten. Bitte beteiligt euch daran. Titelbild: Ein neuer Lehrgang der Weiterbildung Ernährung, Rheinklingen, August 2018 Hauswirtschaft, Bäuerin startete am Bildungs- und Daniel Vetterli Beratungszentrum Arenenberg. Impressionen auf Seite 30. (Foto: Sybille Roth) 3
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KANTON THURGAU Einschätzung Trockenheitsrisiko für den Kanton Thurgau Aufgrund der Wetterentwicklung, der heute gemes tiefe Niveau zu fallen. Eine dauerhafte Erholung ist senen Abflusswerte in den Thurgauer Oberflächen nicht absehbar. Laut Datenerhebung von Montag gewässern und unter Berücksichtigung der Jahres 7.00 Uhr haben 13 von 16 der Stationen im Kanton zeit sowie der Langfristprognosen, beurteilt der Thurgau mit Q347-Bestimmung diesen Wert unter Fachstab Trockenheit die Lage zum Trockenheitsrisi schritten. Ganz oder teilweise ohne Wasser sind die ko für den Kanton Thurgau wie folgt: Murg, der Giessen, der Stichbach und der Feilen (Klassen: gering, mittel, erheblich, gross) bach. Infolge der deutlich unterdurchschnittlichen Nieder • Region Thurgau West gross schläge der letzten Monate gehen die Grundwasser • Region Thurgau Ost gross stände und Quellabflüsse stetig zurück. Viele Mess • Region Thurgau Nord und Seerücken gross stationen des Grundwasservorkommens im Thurtal • Einzugsgebiet Murg und Lauche gross zeigen sehr tiefe Wasserstände auf, zum Teil weit unter dem Mittelwert. Bei der Vergleichsstation Das Entnahmeverbot vom 10. Juli 2018 für alle Märstetten liegt der Wasserspiegel noch über dem Oberflächengewässer, mit Ausnahme des Unter- langjährigem Mittel, ist jedoch sinkend. und Obersees sowie Rheins, ist seit der Publika tion im Amtsblatt vom 13. Juli 2018 in Kraft. Lage in den Regionen Die 5-Tage-Prognose für den Abfluss zeigt, dass im Abgesehen von einzelnen Gebieten mit zum Teil ganzen Thureinzugsgebiet im Laufe der Woche mit recht hohen Niederschlägen infolge von Gewittern, gleichbleibenden Abflussmengen auf sehr niedri gab es in der vergangenen Woche keine wesentli gem Niveau zu rechnen ist. Eine Übersicht zum Zu chen Niederschläge im Kanton. Das Niederschlags stand der Pegel in Bezug auf den Q347-Wert ist unter defizit im Thurgau verbleibt über das Kalenderjahr www.hydrodaten.tg.ch (Parameter: Abfluss) zu fin betrachtet weiterhin bestehen. Die bisher gefallenen den. Der 5-Tages-Ausblick für das pflanzenverfügba Niederschläge liegen in der Summe im Bereich des re Wasserdargebot im Boden zeigt für das Thurein Jahres 2003. Die Pegelstände liegen allgemein auf zugsgebiet eine abnehmende Tendenz. sehr tiefem Niveau. Sie sind in der vergangenen Wo Aufgrund dieser Daten wird das Trockenheitsrisiko che nur kurz angestiegen, um dann wieder auf das aktuell für den Thurgau West, Thurgau Ost, den Impressum: Chefredaktion: Jürg Fatzer (jf) Redaktion: Daniel Thür (dt) Esther Fuhrimann Mitarbeit verschiedener landwirtschaftlicher Institutionen und Organisationen. (früher «Der Ostschweizerische Landwirt») 165. Jahrgang. Verlag: galledia frauenfeld ag Offizielles Organ des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft. Zürcherstrasse 310, 8500 Frauenfeld Erscheint wöchentlich. Anzeigenberater: Peter Frehner T 058 344 94 83, F 058 344 94 81 Redaktionsadresse: thurgauerbauer@galledia.ch Verband Thurgauer Landwirtschaft Industriestrasse 9 Anzeigenschluss: Dienstag, 12.00 Uhr. 8570 Weinfelden Abonnemente: T 071 626 28 88 T 058 344 95 33, abo.tgbauer@galledia.ch F 071 626 28 89 thurgauer.bauer@vtgl.ch Jahresabonnement inkl. MWST CHF 94.– www.vtgl.ch Halbjahresabonnement inkl. MWST CHF 52.– 6
KANTON THURGAU Thurgau Nord und Seerücken sowie das Ein- sern (Rhein, Bodensee) oder Grundwasser (Thurtal) zugsgebiet Murg und Lauche als gross einge- entnehmen. Die Entnahme aus Kleingewässern ist stuft. Da sich die Lage der Fliessgewässer noch nicht nicht mehr möglich. Eventuell auf Grund- oder Trink entspannt hat, wird das generelle Entnahmeverbot wasser ausweichen (wenn die Wasserversorgung vom 10. Juli 2018 für alle Oberflächengewässer (mit ausreichende Kapazitäten hat). Ausnahme Bodensee, Seerhein, Untersee und Ausnahmen vom Verbot können auf Gesuch hin ge Rhein) aufrechterhalten. währt werden, wenn der Wasserstand des betroffe nen Gewässers dies erlaubt. Ein entsprechendes Aussichten für die nächsten 14 Tage Gesuch kann beim Amt für Umwelt eingereicht wer Aufgrund der prognostizierten Temperaturen und den (Emil Kuratli 058 345 51 85 oder Marcel Varga keiner Aussicht auf ergiebige Niederschläge ist nicht 058 345 52 13). mit einer Entspannung der Trockenheits-Situation im Privaten wird geraten, sparsam mit Wasser umzuge Thurgau zu rechnen. Durch das Ausbleiben der Nie hen. So sollen derzeit nicht unnötigerweise Pools mit derschläge wird die Trockenheit andauern. Die Quel Wasser gefüllt, Autos gewaschen oder Rasen und lerträge und Grundwasserstände werden weiter zu Gärten bewässert werden. rückgehen respektive sinken. Die nächste Aktualisierung dieses Bulletin erfolgt vo Weitere Massnahmen raussichtlich am 27. August 2018. Landwirtschaft: Wenn überhaupt, nur nachts bewäs Frauenfeld, 20. August 2018, sern. Bewässerungswasser aus den grossen Gewäs Amt für Umwelt und Landwirtschaftsamt VTL Ehemaligentreffen in Güttingen und Kesswil Rund 40 Ehrenmitglieder des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft VTL sowie ehemalige Vorstandsmitglie der der Thurgauer Milchproduzenten TMP trafen sich diese Woche zu einem interessanten und geselligen Nachmittag in Güttingen. Dabei stellte Familie Neuenschwander ihre Käserei in Güttingen vor, wobei das Degustieren des Weltmeisterkäses «Bodensee Switzerland Swiss» nicht zu kurz kam. Danach folgte in Kesswil eine beeindruckende Führung durch die Beeren-Anlagen von Peter Knup. Den Ausklang genossen die Anwesenden mit einem Vesperplättli und dem spannenden Referat von Dr. Stefan Greminger über die zukünftige hausärztliche Versorgung der Landbevölkerung. Selina Hulst 7
MANAGEMENT Praxistipps des Arenenberger Beratungsteams Daten für die schonende Bodenbearbeitung richtig erfassen Die Frist für die Erfassung der Daten von scho- nenden Bodenbearbeitungsverfahren läuft Der Einsatz vom Pflug (zum Beispiel Schälpflug, bald aus. Landwirte und Landwirtinnen haben Parapflug, Schichtenpflug) ist in der Mulchsaat noch bis zum 31. August Zeit, die Daten zur möglich, sofern die Bearbeitungstiefe von 10 cm Bodenbearbeitung für die Hauptkultur 2018 nicht überschritten wird. Die Tiefenbegrenzung zu erfassen. von 10 cm gilt bei der Mulchsaat ausschliesslich Werden die Daten falsch erfasst, riskieren die in Kombination mit einem bodenwendendem Betroffenen Beitragskürzungen von 200 % der Pflugeinsatz. REB-Beiträge, max. CHF 500.– pro Hektare. Dieser Praxistipp hilft die schonenden Boden- bearbeitungsverfahren korrekt zu erfassen. Häufige Fehlannahmen bei der Erfassung: Grundsätzlich kennt die DZV (Direktzahlungsverord nung) drei verschiedene Arten der schonenden Bo Direktsaat: denbearbeitung (Art. 79 und 80), nämlich: • Vorheriges Grubbern des ganzen Feldes und an schliessende Saat ist keine Direktsaat, da die 1. Direktsaat: Bei dieser erfolgt die Saatgut Direktsaat in einem Arbeitsgang in einen unbear ablage in einem Arbeitsgang direkt in den beiteten Boden erfolgt. unbearbeiteten Boden. Es werden bei der Di • Verwendung einer Saatkombination bei welcher rektsaat höchstens 25 % der Bodenoberfläche die Vorwerkzeuge zur Saatbettbereitung einge bewegt. setzt werden ist keine Direktsaat. Bei der Direkt saat wird der Boden einzig durch die Säschare 2. Streifenfrässaat und Strip-Till: Es erfolgt bewegt. ein streifenförmiges maximal 20 cm tiefes Be • Aus dem selben Grund wie oben ist auch die vor arbeiten des Bodens, wobei höchstens 50 % herige flache Bearbeitung (4 bis 5cm) mit einer der Bodenoberfläche bearbeitet werden. Die Scheibenegge und anschliessender Saat keine Streifensaat benötigt höchstens zwei Arbeits Direktsaat. gänge (Streifenbearbeitung und Saat, oder kombiniert). ➞ Bei allen obengenannten Beispielen läge gemäss Bei der Streifenbearbeitung wird stets der ge DZV eine Mulchsaat vor. wachsene Boden befahren. 3. Bei der Mulchsaat erfolgt eine pfluglose, ➞ Die Direktsaat erfolgt höchstens in einem Durch ganzflächige, möglichst oberflächliche Bear gang mit einer Sämaschine, ohne Bodenbearbeitung beitung des Bodens. entscheidend ist zudem, dass maximal 25 % der Bo- denoberfläche bewegt werden. 8
MANAGEMENT Streifenfrässaat: benen Geräten verboten sei. Diese Annahme ist Vorheriges Grubbern des ganzen Feldes und an falsch. schliessende Streifenfrässsaat/Strip-Till ist keine Die DZV empfiehlt lediglich auf den Einsatz von zapf Streifenfrässaat gemäss DZV, weil für eine Streifen wellenbetriebenen Geräte oder Maschinen zu ver frässsaat einzig die Arbeitsgänge der Streifenbearbei zichten. tung und die Saat erlaubt sind. Bei der Mulchsaat können somit zapfwellenbetriebe ➞ So eine «Streifenfrässsaat light» wäre gemäss ne Geräte eingesetzt werden. DVZ ebenfalls eine Mulchsaat. ➞ Beispiel: Ganzflächiges, flaches Abfräsen des Bo dens mit einer Einarbeitung der Gründüngung vor Ernterückstände (alle drei Verfahren): der Hauptkultur Mais ist somit eine Mulchsaat. Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass der Boden für eine schonende Bodenbearbeitung zu Zusätzliche Informationen und Auskunft mindestens 50 % mit Ernterückständen bedeckt sein Weitere Informationen und Dokumente zu dem muss. Diese Annahme ist falsch. Thema schonende Bodenbearbeitung sind auf der Gemäss DZV wird lediglich empfohlen den Boden Website Acker- und Futterbau / Düngung vom Are möglichst mit Pflanzenresten bedeckt zu halten. nenberg unter der Rubrik „Aktuelles“. ➞ Beispiel: Ein abgeerntetes Weizenfeld mit Stroh ➞ https://arenenberg.tg.ch/ abfuhr (wenig Ernterückstände), plus zweimal mit beratung/ackerbau.html/340 der Scheibenegge flach bearbeitet, plus Ernterück stände eingearbeitet, ist somit eine Mulchsaat. Haben Sie weitere Fragen zum Thema bodenscho nende Anbauverfahren? Mulchsaat und zapfwellenbetriebene Geräte: Das Acker- und Futterbauteam vom BBZ Arenenberg Ebenfalls wird fälschlicherweise angenommen, dass berät Sie gerne, Telefon: 058 345 85 19. bei der Mulchsaat der Einsatz von zapfwellenbetrie Viktor Dubsky, BBZ Arenenberg OBSTBAU Güttinger Tagung 2018 Aus der Forschung – für die Praxis Zentrale Themen der Tagung vom vergange- zentralen Standort in Posieux (FR) zusammengezo nen Samstag waren Digitalisierung und Pflan- gen werden. An dezentralen Satelliten/Versuchssta zenschutz. Für die nachhaltige Bekämpfung tionen sollen weiterhin Feldversuche unter den ver von Schädlingen muss die Biologie einzelner schiedenen regionalen Bedingungen der Schweiz Arten noch eingehender erforscht und ein möglich sein. Willy Kessler sagte, dass diese Pläne gross angelegtes Monitoring vorgenommen auch bei den Mitarbeitenden Verunsicherung auslö werden. sen. «Wir haben uns vorgenommen, uns nicht auf Szenarien im Sinne von ‹Was wäre wenn ...› zu fokus Willy Kessler, Leiter des Kompetenzbereichs Pflan sieren, sondern auf unsere Kernaufgabe: Gute For zen und pflanzliche Produkte bei Agroscope, infor schung für die landwirtschaftliche Praxis. Kürzlich mierte, dass bei Agroscope per 1. August eine neue haben wir ein neues, vierjähriges Arbeitsprogramm Koordinationsstelle geschaffen wurde. Diese ersetze mit über hundert Forschungsprojekten gestartet.» nicht das Forum für Kern- und Steinobst, sondern Markus Hausammann, Nationalrat und Präsident diene als zusätzliche Anlaufstelle für Anliegen der des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL), nahm Branche. Er thematisierte die Situation von Agros in seiner Ansprache eine Einschätzung des Stellen cope: Die Forschenden von Agroscope sollen im werts der Agrarforschung in der Deutschschweiz vor: Rahmen des Zukunftsprojektes Agroscope an einem Die Agrarforschung stehe, im Gegensatz zum übri 9
OBSTBAU gen Bereich Forschung und Innovation des Bundes, erfüllen. «Das gilt übrigens auch für die vom Bun unter starkem Spardruck. «Die Agrarforschung ist desrat vorangetriebene Digitalisierung. Sie muss uns nicht wie allgemein vermutet nur für uns Bauern tä Arbeitserleichterung und Kosteneinsparungen brin tig. Im Gegenteil: Die enormen Bemühungen der gen und darf nicht dazu dienen, unsere tägliche bäuerlichen Organisationen, Einfluss auf das aktuelle Arbeit noch lückenloser zu überprüfen.» Markus Forschungsprogramm von Agroscope und FiBL zu Hausammann ist überzeugt, dass sich bei einer Zen nehmen, ist auf wenig fruchtbaren Boden gefallen.» tralisierung die Agroscope noch weiter von der Land wirtschaft entfernen wird und sich der Agrarpolitik in Agrarforschung mit dezentralen Versuchen Bundesbern noch mehr annähert. «Die Topografie, Die Drittmittel im Umfang von 15,4 Mio (8,2 % der das Lokalklima, die Bodenbeschaffenheit und damit Forschungsbudgets) hätten den viel grösseren Ein die Anbau- und Produktionsbedingungen in der fluss darauf, worüber geforscht wird. «Bio Suisse Schweiz sind vielfältig. Um auf die unterschiedlichen nimmt mit einem Geldbetrag Einfluss darauf, was Bedingungen einzugehen ist es zwingend, dass das FiBL forscht. Wir ÖLN-Produzenten müssen uns Agroscope dezentrale Versuche durchführt.» ebenfalls überlegen, diesen Weg zu gehen.» Es sollte geprüft werden, die Agrarforschung an den Töpfen Automatisierung im Obstbau der übrigen Forschung teilhaben zu lassen, wie es «Dafür brauche es, diesseits von Nordring und Gub sein Vorstoss, der von Ständerätin Häberli-Koller mit rist, Standorte mit realen Ansprechpartnern und getragen wird, bereits fordere. Markus Hausammann nicht nur Satelliten.» Willy Kessler entgegnete, diese betonte, er habe solche Veränderungen an die Be Botschaft sei angekommen. Was die Forschung für stimmung geknüpft, dass die Bauern mehr Einfluss die Praxis betreffe, sei Agroscope schon in der Ver darauf erhalten, was für sie geforscht wird. Bei Agro gangenheit stets bestrebt gewesen – und werde dies scope gehe es nicht darum, 715 Stellen zu erhalten auch in Zukunft sein –, sich aktuellen und relevanten (wovon rund 100 im Thurgau sind), sondern die Praxisproblemen und Fragen anzunehmen. Am Bedürfnisse der produzierenden Landwirtschaft zu Themenparcours wurden Automatisierungsmöglich Die Präsentation der Robot Makers GmbH zog grösste Aufmerksamkeit auf sich. Mit dem Autonomiekit für Reihenkulturen, in Güttingen wurde das Mulchen demonstriert. (is) 10
OBSTBAU David Szalatnay zeigte auf, woran man frühzeitig erkennen kann, ob Obst von der Mittelmeerfliege befallen ist. (is) keiten für den Obstbau gezeigt. Lukas Müller von Andermatt Biocontrol AG, Grossdietwil, stellte Feld messgeräte für das optionale Bewässerungsmanage ment und Frostwarnung vor. Die Stationen werden zur Messung und Überwachung von Feld- und Wet terparametern verwendet. Der Einsatzbereich und die Möglichkeiten der Stationen sind aus Sicht des Anbieters vielfältig. Sie können als Entscheidungs hilfen im Pflanzenschutz, für das Monitoring von Bodenparametern für ein optimales Bewässerungs management (SOIL), die Frostwarnung (ICE) und eine lokale Wettervorhersage dienen. Für mehr als 35 Kulturen stehen Krankheitsmodelle zur Verfü gung. Die integrierte SIM-Karte übermittelt die Da Lukas Müller von Andermatt Biocontrol zeigte modu- ten in Echtzeit via Mobilfunknetzwerk auf die fielcli lare Stationen für eine vielseitige Anwendung. (is) mate.com-Plattform. Die «Field Climate»-Mobile App erlaubt den Zugriff auf die Daten von unterwegs. LR-Strategie: (beinahe) rückstandsfreie Peter Fröhlich von Agricircle AG, Rapperswil, stellte Produktion eine Drohne mit Hyperspektral-Kamera vor. Als ei Danach befragt, wie es sich mit dem Einsatz der nen der Vorzüge bezeichnete er, dass eine Reduk Drohne im Obstbau und unter Netzen verhält, tion von Pflanzenschutzmitteln möglich ist. Er räum meinte Lukas Müller, dass dies denkbar wäre, wenn te ein, dass der Einsatz der in Güttingen gezeigten die Drohne zum Beispiel am Traktor befestigt wird. Drohne erst im Weinbau erfolgte, und man noch Die von ihm gezeigte Drohne (deren Wert er auf nicht über Erfahrungswerte im Obstbau verfüge. über 100 000 Euro bezifferte) sieht er eher bei 11
OBSTBAU Drohnen können auch eine interessante Alternative für die Applikation von Pflanzenschutzmitteln in schwer zugänglichen oder nicht mechanisierbaren Rebbergen sein. Die Agricircle AG prüft den Einsatz im Obstbau erst noch. (is) den Dienstleistern im Einsatz als für Einzelbetriebe. zu hoch, um eine rentable Produktion zu sichern. Matthias Schächter von Robot Makers GmbH aus Eine geeignete Sortenwahl und Heisswasserbehand Kaiserslautern (D) präsentierte die Steuerungstech lungen können diese noch vorhandene Schwäche nologie «RowCropPilot» auf dem Aebi EC-130. Hoch reduzieren. auflösende Sensorik und leistungsfähige Software ermöglichen es dem Fahrzeug, die unmittelbare Schweizweites Monitoring der marmorierten Umgebung wahrzunehmen. Dadurch kann das Baumwanze Fahrzeug sich selbstständig auf den gewünschten Die LR-Pflanzenschutzstrategie im Apfelanbau wird Nutzflächen bewegen und – wie in Güttingen de laufend weiterentwickelt. Neueste Erkenntnisse aus monstriert – zum Beispiel autonom entlang der Rei der Forschung und der Praxis werden integriert und henkulturen mulchen. Am zweiten Info-Posten erör langfristig geprüft. Auf Parzellen in Güttingen wer terte Sarah Perren von Agroscope nachhaltige den neu bewilligte PSM ohne Rückstandsauflagen Fungizidstrategien. Sie bezeichnete die Ergebnisse getestet sowie die Möglichkeiten einer LR-Strategie aus den Agroscope-Feldversuchen als erfolgverspre ohne den Einsatz von PSM mit besonderem Risiko chend. «Der Bekämpfungserfolg bezüglich Apfel potenzial. Anschliessend wird die LR-Strategie in schorf, Echtem Mehltau und der relativ neuen Krank mehrjährige Feldversuche integriert. Am letzten heit Marssonina in der Low-Residue(LR)-Strategie ist Themenparcours informierten Barbara Egger von vergleichbar mit dem Bekämpfungserfolg, der mit Agroscope und David Szalatnay vom Strickhof über Strategien der gängigen integrierten Produktion er Schädlinge (marmorierte Baumwanze und die Mit zielt wird.» Mit der Low-Residue-Strategie waren, mit telmeerfliege). Barbara Egger sagte, dass in den Kan einer Ausnahme im Jahr 2017, alle Früchte PSM- tonen Tessin und Zürich seit einigen Jahren Schäden rückstandsfrei. Allerdings gebe es noch grosse He durch die marmorierte Baumwanze in Obstkulturen rausforderungen in der Lagerung. Der Verlust von beobachtet werden. Die Wanze hat ein breites Wirts 1.-Klasse-Früchten durch Lentizellenfäulnis sei noch pflanzenspektrum, darunter alle Obst- und Beeren 12
OBSTBAU arten, diverse Gemüsearten sowie Ackerkulturen wie Mais oder Sonnenblumen. Die von der marmorier ten Baumwanze verursachten Schäden sind häufig nicht eindeutig zuzuordnen, da physiologische Schä den oder heimische Wanzen ähnliche Schadbilder verursachen. In der Saison 2018 wird erstmals ein schweizweites Monitoring der marmorierten Baum wanze durchgeführt. Mittels Pheromonfallen und vi sueller Kontrollen wird ihr Auftreten im Schweizer Obstbau überwacht. Ziel ist es, einerseits ein mögli ches Erstauftreten in Obstbaugebieten zu erfassen und andererseits in Anlagen, in denen schon Schä den beobachtet wurden, die Biologie der Wanze besser zu verstehen. Nach Bekämpfungsmöglichkei ten befragt, sagte Barbara Egger, dass man zum Bei spiel in Asien versuche, den Schädling mittels Parasi toiden (mit kleinen Wespen) zu bekämpfen. Erkenntnisse sammeln David Szalatnay schilderte, dass in verschiedenen Barbara Egger sagte, dass es eine Kombination von Regionen der Welt die Mittelmeerfruchtfliege zu den Massnahmen benötigen wird, um die marmorierte wirtschaftlich bedeutendsten Obstschädlingen ge Baumwanze, die in Gebäuden überwintert, hört. Ihr Befall kann an Zitrus-, Stein- und Kernobst nachhaltig zu bekämpfen. (is) früchten auftreten. Es wird vermutet, dass die Mittel meerfliege hauptsächlich durch den Import von sen, Pfirsichen und Birnen verursachte. Trotz ihrer befallenen Zitrusfrüchten in die Schweiz gelangt. Das grossen Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Auftreten der Mittelmeerfruchtfliege in der Schweiz Klimaregionen schien sie sich auf der Alpennordsei ist nicht neu: Bereits Anfang der 1950er-Jahre über te bisher aber nie massenhaft vermehren zu können. wachte man die Flugaktivität der Mittelmeerfrucht Nach den relativ milden Wintern der Jahre fliege am Genfersee, da sie dort Schäden an Apriko 2015/2016 und 2016/2017 wurde in verschiedenen Erwerbsobstanlagen in Kanton Zürich erstmals Befall an Äpfeln festgestellt. Wegen nachgewiesenem Be fall im Jahr 2016 wurde im Folgejahr erstmals ein Monitoring der Mittelmeerfruchtfliege im Kanton Zürich durchgeführt. Dabei konnten neben Eiern und Larven in Früchten auch erstmals adulte Mittel meerfruchtfliegen im Feld gefangen werden. Das Monitoring wurde 2018 auf weitere Standorte aus gedehnt. Damit sollen weitere Erkenntnisse zur regi onalen Verbreitung sowie Hinweise zur Biologie der Mittelmeerfruchtfliege gewonnen werden. Ein typi sches Merkmal dieses Schädlings ist es, dass die Lar ve in der Lage ist, bis zu 0,5 m zu springen. Danach befragt erklärte der Referent, dass die vollständige Einnetzung nur dann Schutz bietet, wenn diese ab solut lückenlos ist. Sarah Perren zeigte Ergebnisse von Agroscope aus Isabelle Schwander Feldversuchen mit der Low-Residue-Strategie. (is) 13
OBSTBAU UND OBSTVERWERTUNG Ernteaussichten Die Schätzung der hängenden Apfelernte aus den Obstpreise Obstanlagen wird auf 168 322 t geschätzt, davon Das Produktezentrum Tafelkernobst des Schweizeri wurden 133 572 t als Tafelapfelqualität ermittelt, der schen Obstverbandes ist für die Preisbildung der Rest (24 000 t) ist Mostobst. Aus Mostobstanlagen Hauptsorten, das Früchtezentrum SG/TG für die re werden weitere 9950 t Mostäpfel und von den Hoch gionalen Sorten zuständig. stämmen 82 632 t Mostäpfel erwartet, sodass total Basis für die Preisfestlegung der verschiedenen Sor rund 117 000 t Mostäpfel anfallen. Sowohl für Tafel ten bildet das Vermarktungskonzept, welches vom äpfel als auch für Mostäpfel sind dies sehr grosse SOV ebenfalls am 7. August festgelegt wurde. Dabei Obsternten, welche besondere Anstrengungen in werden Erntemengen, Vermarktungschancen und Vermarktung und Produktion (zeitliche Verarbeitung Fruchtgrössen berücksichtigt und der Ziellagerbe des Mostobstes) erfordern. Bei den Tafelbirnen wird stand von Ende November gilt als Basis für die Be die hängende Ernte auf ebenfalls hohe 25 987 t ge rechnungen. Im Ziellagerbestand wird der Druck auf schätzt. Produktion und Handel sind sich einig, dass den Golden deutlich erhöht, das heisst, die Ziellager die gegenwärtige Trockenheit diese Zahlen noch menge für Golden wird früher oder später gesenkt, stark beeinflusst und reduziert. In welchem Umfang weil oft nicht alles verkauft werden kann, was am dies sein wird, kann gegenwärtig nur geschätzt wer Lager ist. Dieses Jahr wurde jedoch noch auf eine den. Der Handel hat jedoch für die Festlegung der Reduktion verzichtet. Im Gegenzug wurde jedoch Obstpreise bereits Flexibilität gezeigt und eine Re duktion im Bereich von 15 % bei den Äpfeln und Preisbeschlüsse Früchtezentrum SG/TG 20 % bei den Birnen angenommen. Das Früchtezentrum SG/TG hat an der Sitzung vom 13. August 2018 folgende Produzenten-Richt- Preisbeschlüsse des Produktezentrum preise festgelegt: Tafelkernobst des Schweizerischen Obstver- bandes vom 7. August für die 1. Vermark- Sorte Grösse Klasse 1. Periode tungsperiode 2018/2019 in mm Herbstpreis Tafeläpfel Fr. / kg Sorte Grösse Klasse 1. Periode Boskoop 70–85 I 1.30 in mm Fr. / kg Boskoop 65–85 II 0.50 Tafeläpfel Cox Orange 65–80 I 1.35 Braeburn 65–85 I 1.15 Cox Orange 60–85 II 0.50 Braeburn 65–85 II 0.45 Elstar 65–80 I 1.25 Gala 65–85 I 1.15 Elstar 60–85 II 0.45 Gala 60–85 I 0.45 Glockenapfel 65–80 I * Golden D. 70–85 II 1.05 Gravensteiner 65–80 II 1.35 Golden D. 65–85 I 0.45 Gravensteiner 60–85 II 0.45 Jonagold 70–85 II 1.10 Idared 70–85 I * Jonagold 65–85 I 0.45 Maigold 70–80 I * Birnen Pinova 65–80 I * Conférence 57,5–80 I 1.20 Rubinette 65–80 I 1.30 Gute Luise 55–75 I 1.20 Rubinette 60–85 II 0.50 Kaiser Alexander 60–80 I 1.20 Summerred 65–80 I 1.4±0 Williams 60–75 I 1.15 Topaz 65–80 I * Die nächste Börsensitzung findet am 6. November statt. * Übernahme und Preis nur in Absprache mit dem Abnehmer 14
OBSTBAU UND OBSTVERWERTUNG auch die Menge des Anteils der Clubsorten nicht er das Produktzentrum Mostobst des Schweizer Obst höht. Für diese werden keine Preise festgelegt, da verbands (SOV) die Lage und legte die Richtwerte die Inhaber der Vermarktungsrechte diese selber für die anlaufende Saison fest. Die Produzenten- festlegen. Clubsorten sind zum Bespiel Fuji Kiku 8, Richtpreise für Mostobst bleiben gegenüber dem Cameo, Greenstar, Pink Lady und Kanzi sowie die Vorjahr für alle Kategorien unverändert. Die gewerb Birnensorte Selina. Im Früchtezentrum SG/TG wer lichen Mostereien sind bereit, die gesamte an den Preise nur für die wichtigsten Nebensorten fest fallende Ernte zu übernehmen. Mit den über dem gelegt. Für alle anderen Sorten ist eine Absprache Inlandbedarf liegenden Mengen werden sie eine mit dem Vermarkter erforderlich. Beide Gremien Marktreserve anlegen. Daher ist bis zu einer Gesamt haben bereits getagt und folgende Produzenten menge von 120 000 Tonnen Mostäpfeln, bezie richtpreise für die 1. Vermarktungsperiode (Erntebe hungsweise 12 000 Tonnen Mostbirnen Suisse Ga ginn bis 30. November bei den Äpfeln, bei den Bir rantie kein Rückbehalt erforderlich. Bei einer nen bis Ende Oktober) festgelegt. höheren Gesamtmenge hat das Produktzentrum Mostobst des SOV beschlossen, einen mengenmäs Mostobst sig abgestuften Rückbehalt einzuziehen, um den Die Mostereien haben aufgrund der speziellen Situ Absatz der ganzen Ernte zu sichern. Für Bio-Mostobst ation bereits mit der Mostobstverarbeitung begon sind keine Rückbehalte notwendig. nen. Die anstehende Ernte ist gefragt, denn nach Gemäss Beschluss des Produktzentrums Mostobst dem Frostjahr 2017 waren die Lager leer. Ab sofort vom 14. August 2018 wurden die Richtpreise für dürfen sich die Konsumenten auf frisch gepresste Mostobst, gültig ab sofort, wie folgt festgelegt: Schweizer Obstsäfte in bester Qualität freuen. Be Die Preise sind gültig franko Verarbeitungsbetrieb, reits jetzt steht fest: Die Marktversorgung ist bis zur welcher Konzentrat herstellt, respektive seine An nächsten Ernte gesichert. Am 14. August analysierte nahmestelle. BBZ Arenenberg, Urs Müller Mostobstrichtpreise (Fr. / 100 kg) Mostäpfel gewöhnlich Mostäpfel spezial Mostbirnen übriges Mostobst Suisse Garantie 26.– 33.– 23.– 18.– Konventionell 24.– 31.– 21.– 18.– Bio Knospe 33.– 39.– 28.– 18.– Werbebeiträge 0.86 Fr. / 100 kg Beitrag Fachorganisation 0.14 Fr. / 100 kg KURZ ERWÄHNT Futtermittelbörse «Vom Puur zum Puur» Zur Förderung der Selbsthilfe und Solidarität unter Berufskollegen bietet das Kompetenznetzwerk Ernäh rungswirtschaft den Schweizer Landwirtschaftsbetrieben eine Futtermittelbörse, um Anbietende und Suchende von Futtermitteln miteinander zu vernetzen. Für Mitgliedsbetriebe der teilnehmenden kantonalen Bauernverbände (Verband Thurgauer Landwirt schaft, Bauernverband Appenzell Ausserrhoden, Bauernverband Schaffhausen, Glarner Bauernverband) ist das Einstellen e ines Angebots/Gesuchs kostenlos. Für Nichtmitglieder verrechnen wir einen Kostenbei trag von CHF 20.– je Eintrag. www.ernaehrungswirtschaft.ch/aktuell/aktuell_details/schweizer-futtermittelboerse-152.html Frank Burose, Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft, Tel. 071 626 05 15, Jürg Fatzer, Verband Thurgauer Landwirtschaft, Tel. 071 626 20 58 15
REBBAU AKTUELL Reifewerte deuten auf eine sehr frühe Ernte Die Sorte Gewürztraminer ist deutlich aufgehellt und weist bereits die typische goldige Beerenfarbe auf. (hwg) Die Fachstelle Weinbau SH/TG hat die ersten heit gravierendere Ausmasse angenommen hat als offiziellen Reifewerte zwei Wochen früher als das letzte grosse Trockenheitsjahr 2003. Eher sei das sonst erhoben. Allgemein deuten die ersten heurige Jahr vergleichbar mit dem Hitzesommer Messungen auf einen sehr frühen Jahrgang 1947! hin. Die Trockenheit wirkt sich aber verschie- dentlich auf den Reifeverlauf aus und führt je Offizielle Reifemessungen zeigen sehr hohe nach Trockenheitsstress der Rebe zu deutli- Zuckergehalte chen Verzögerungen oder kann bis zu einem Die ersten Reifemessungen, welche zwei Wochen faktischen Stopp bei der Zuckereinlagerung früher als sonst durchgeführt wurden, zeugen von führen. über Erwarten hohen Zuckerwerten. Als Vergleichs basis können die ebenfalls frühen Jahre 2017, 2015 Der August ist unvermindert trocken und heiss und 2011 herangezogen werden. Die grossen Unter Nachdem bereits die zweite Hälfte Juli sehr heiss schiede bei den am 20. August 2018 ermittelten und trocken war, hält die sehr stabile Hochdruckwet Zuckerwerten deuten auf die äusserst unterschiedli terlage über Mitteleuropa unvermindert an. Nur ver che Reifeentwicklung je nach Trockenheitsstress der einzelt kommt es zu Niederschlägen, welche leider Rebe hin. kaum die erhofften Regenmengen bringen. Gemäss Aussagen von örtlichen Winzern kann davon ausge KEF Situation zwar angespannt, aber ruhig gangen werden, dass der Sommer 2018 in unserer Seit letzter Woche sind die Bonitierungen der Eiabla Region bezüglich Niederschlagsdefizit und Trocken gen überall angelaufen. Bisher konnte keine Eiab ° Oe 2018* 2017 2016 2015 2014 2011 Blauburgunder, 2/45 66 – 81 67 – 73 53 – 63 70 – 75 52 – 62 65 – 67 Müller-Thurgau (R-S) 54 – 73 70 – 73 57 – 59 66 – 74 57 – 58 68 – 72 * Probenahme 14 Tage früher 16
REBBAU AKTUELL lage nachgewiesen werden, trotz überraschend ho nötig. Gleichwohl gilt es, die mit fortschreitender hem KEF-Flug. Es ist davon auszugehen, dass die Reife verbundene KEF-Anfälligkeit der Beeren im zurzeit noch wenig attraktiven Bedingungen die KEF- Auge zu behalten. Weibchen von der Eiablage auf Traubenbeeren ab Markus Leumann, Fachstelle Weinbau SH/TG halten. Vorerst sind keine besonderen Massnahmen 21. August 2018 Rebbegehung in Neunforn Donnerstag, 6. September 2018, Beginn um 17.00 Uhr Treffpunkt: Oelhüsli/altes Schützenhaus, Niederneunforn Die Rebbergkorporation Neunforn lädt zusammen mit der Fachstelle Weinbau SH/TG alle Interessierten zur diesjährigen Rebbegehung ein: Programm: Rundgang durch die Neunforner Reben mit Beiträgen an verschiedenen Posten Je nach Teilnehmerzahl werden Gruppen gebildet. Dauer ca. 75 Minuten Referenten/Infoposten: – Begrüssung, Matthias Hagen, Rebbergkorporation Neunforn – Stand der Kulturen, Situation KEF, Markus Leumann, Rebbaukommissär SH/TG – Rebbauliche Arbeiten, Hans-Walter Gysel, Rebbauberater – Sinn und Zweck von Wartefristen, Erich Schildknecht, Fa. Bayer – Anforderungen des Weinmarkts, Michael Balmer, Rutishauser Weinkellerei AG Die Organisatoren freuen sich auf eine grosse Teilnehmerschar, anregende Gespräche und einen gemüt lichen Ausklang bei Wein, Wurst und Brot. Anschliessend findet um 20.00 Uhr die Herbstversammlung BTW im Oelhüsli statt. Für die Rebbergkorporation Neunforn, Matthias Hagen / Fachstelle Weinbau SH/TG Markus Leumann TROCKENHEITSINFO Trockenheit Info 7: Ausserordentliche Akontozahlung als Folge der Trockenheit Die anhaltende Trockenheit führt bei vielen Betrieben zu einer finanziellen Zusatzbelastung und Liquiditätsengpässen. Um den Handlungsspielraum des Kantons Thurgau zugunsten der Landwirte optimal zu nutzen, plant das Landwirtschaftsamt eine zusätzliche ausserordentliche Akontozahlung bei den Direktzahlungen auszurich ten. Diese ausserordentliche Akontozahlung wird in den nächsten 10 Tagen überwiesen und entspricht in der Regel einem Drittel der im Juli 2018 ausgerichteten Akontozahlung. Landwirtschaftsamt Thurgau 17
FAMILIENLEBEN Zwetschgen – das blaue Wunder Schön früh startete in diesem Jahr die Zwetsch- genernte. Ob roh als energiespendende Zwi- schenverpflegung, gekocht in den verschie- densten Gerichten – sie schmeckt immer. Zwetschgen – die Vielseitigen Früh ist sie dran in diesem Jahr, rund zwei Wochen früher als normal – die Fellenbergzwetschge – und lecker, so frisch genossen. Eine handvoll Zwetschgen trägt zu einer gesunden Ernährung und Versorgung mit Nährstoffen bei. Die Schweizerische Vereinigung für Ernährung empfiehlt fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag in verschiedenen Farben. Zwetschgen enthalten Fruchtzucker, Vitamine, Mine Kaiserschmarren backen und zerzupfen. (vp) ralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe, sie sind gute Energielieferanten und in der Regel gut bekömmlich. Selbstverständlich kann sie nicht nur frisch genossen werden, sondern eignet sich ebenso zum Kochen für Kompotte, zum Backen für Kuchen und Wähen, zum Konservieren für Konfitüre oder zum Tiefkühlen Warum werden Zwetschgen beim Kochen rot? Die Veränderung der Farbe während des Kochens ist vom pH-Wert abhängig. In der Schale der Zwetschge ist der sekundäre Pflanzenstoff Antozyan enthalten, welcher für die rote Farbe der Schale verantwortlich ist. Beim Kochen vermischt sich das sehr saure Fruchtfleisch der Zwetschge mit den Antozyanen der Schale. Je saurer das Milieu (niedriger pH), desto Kaiserschmarren mit Zwetschgenkompott. (vp) stärker ist die Rotfärbung der Frucht. Da Antozyane sehr gut löslich sind, dauert es nicht lange, bis die Tipp: Sind Zwetschgen im Überfluss vorhanden, ganze Zwetschge eine Rotfärbung aufweist. wäre Dörren eine gute Konservierungsmöglichkeit. (Quelle: www.swissfruit.ch) Wohl wird dazu Energie gebraucht, aber die Lage rung kühl, trocken, dicht verpackt, geschieht völlig Zutaten für Kaiserschmarren und Zwetschgen energiefrei. Daneben haben Sie fürs Wandern eine kompott. (vp) tolle Zwischenverpflegung oder für den Winter eine Grundlage für ein neues Rezept. Kaiserschmarren mit Zwetschgen- kompott Zutaten: Kaiserschmarren 150 g Mehl 1 Prise Salz 2 Esslöffel Puderzucker 18
FAMILIENLEBEN 1 Kaffeelöffel Vanillezucker Zubereitung: Gelatineblätter in kaltem Wasser ein 2,5 dl Milch weichen. Rotwein oder Wasser, Zucker und Zimt- 3 Eigelb stange in eine Pfanne geben, Zwetschgen halbieren 3 Eiweiss und entsteinen, beifügen, aufkochen und Zwetsch 1 Prise Salz gen weichkochen. Zimtstange herausnehmen. Bratbutter Zwetschgen noch heiss mit dem Mixstab pürieren. Puderzucker Nach Belieben Zwetschgenwasser zugeben. Zwetsch Zwetschgenkompott gensauce halbieren, die Hälfte beiseite und kühl 2 Esslöffel Wasser stellen. 600 g Zwetschgen Unter die zweite Hälfte der noch heissen Zwetsch 2 bis 3 Esslöffel Zucker gensauce die eingeweichten Gelatineblätter unter 1 Stück Zimtstange Rühren zugeben. Masse auskühlen lassen, bis sie am Rand leicht fest wird. Glatt rühren und Quark und Zubereitung: Für den Kaiserschmarren: Mehl in steif geschlagenen Rahm sorgfältig darunterziehen, eine Schüssel geben, Salz, Puder- und Vanillezucker in Gläser oder Schälchen füllen, kühl stellen bis das zufügen, Milch auf einmal zugiessen, Teig mit dem Mousse fest wird, am besten über Nacht. Schwingbesen glatt rühren, Eigelb darunter rühren. Zum Servieren wenig Zwetschgensauce auf das Zugedeckt bei Zimmertemperatur ca. 30 Minuten Zwetschgenmousse geben. quellen lassen. Eiweiss mit einer Prise Salz zu Schnee BBZ Arenenberg, Vreni Peter schlagen unter den Teig ziehen. Bratbutter in einer beschichteten Bartpfanne heiss werden lassen, die Hälfte des Teiges zugeben, Hitze reduzieren und Teig backen bis sich die Unterseite löst und hellbraun ist, wenden, leicht anbacken. Mit zwei Bratschaufeln zer zupfen und kurz fertig backen, anrichten und warm stellen. Mit der zweiten Teighälfte gleich verfahren. Kaiserschmarren mit Puderzucker bestäuben und sofort mit dem Zwetschgenkompott servieren. Für den Zwetschgenkompott Wasser in Pfanne ge ben, Zwetschgen halbieren, entsteinen und beifü gen, Zucker und Zimtstange beifügen, aufkochen, Zwetschgen weichdämpfen. Vorsicht, dass sie nicht zerfallen. Zimtstange herausnehmen, Kompott warm oder kalt zum Kaiserschmarren servieren. Tipp: Kaiserschmarren – ein feines Gericht, das vor Zutaten für Zwetschgenmousse und -sauce. (vp) allem auch Kindern schmeckt. Zwetschgenmousse mit Zwetschgen- sauce Zutaten: 1 ⁄2 dl Rotwein oder Wasser 80 g Zucker 1 ⁄2 Zimtstange 500 g Zwetschgen evtl. 1 bis 2 Esslöffel Zwetschgenwasser 3 Blatt Gelatine 1 Magerquark 1 dl Rahm Zwetschgenmousse mit Zwetschgensauce. (vp) 19
FAMILIENLEBEN Kinderecke Wetter-Sudoku Trage in jedes Kästchen ein Symbol ein. In jeder Spalte und Zeile darf das Symbol nur einmal vorkommen. Lösung von: Gitterrätsel, aus Nr. 33 Auflösung und Gewinner des Sudoku-Rätsels Nr. 33 vom 17. August 2018 Das Lösungswort heisst: DRAHTWURM Die Gewinnerin eines Thurgauer Geschenkharasses heisst: Elsy Münger, 8580 Amriswil. Wir gratulieren und wünschen viel Spass. 20
FAMILIENLEBEN Rätseln und gewinnen Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von Fr. 50.–, einlösbar an den Standorten der LANDI Mittelthurgau in Ermatingen, Leimbach, Märstetten, Neukirch an der Thur, Sonterswil und im LANDI Markt Weinfelden. So nehmen Sie teil: Senden Sie die richtige Lösung per E-Mail an: info@vtgl.ch, per Post an: Thurgauer Bauer, Rätselspass, Industriestrasse 9, 8570 Weinfelden oder per Fax an: 071 626 28 89. Absenderadresse nicht vergessen! Teilnahmeschluss: Mittwoch, 29. August 2018, 8.00 Uhr. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. 21
ORGANISATIONEN BERICHTEN «Wir haben nicht zu wenig Bienenvölker – sondern zu wenig Nahrung für die Bienen» Die UNO hat im vergangenen Dezember auf Initiative von Slowenien den 20. Mai zum Weltbienentag ausgerufen. Über Aktivitäten an diesem Tag soll das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Bienen und anderen Bestäu- bern gefördert werden. Ziel ist aber auch, Gefahren für diese Bestäuber-Insekten und Massnahmen dagegen aufzuzeigen, nicht nur Martin Schwegler: Das Bienensterben ist ja in aller am Weltbienentag, sondern das ganze Jahr Munde. Braucht es einen Weltbienentag überhaupt? über. Mathias Götti Limacher: Genau weil es die Bienen aktuell schwer haben, braucht es Gelegenheiten, die Gesellschaft auf die Bedürfnisse und Anliegen der Bienen aufmerksam zu machen. Sie präsidieren den Verband «BienenSchweiz», der sich bis vor kurzem noch Verein deutschschweizeri- scher und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB) nannte. Auf Ihrer Webseite bienen.ch wird die Na- mensänderung auch damit begründet, dass Sie in der Öffentlichkeit noch stärker präsent sein möch- ten. Haben die Imker in der Schweiz das Problem, dass sie zu wenig wahrgenommen werden? Ja und nein. Die Wahrnehmung der Tätigkeiten der Imkerinnen und Imker hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Wertschätzung unserer Arbeit gegenüber ist gestiegen. Als Verband sind wir aber der Meinung, dass unsere Botschaft noch zu wenig gehört wird. Wir möchten in der Öffentlichkeit und auch in der Politik noch klarer als Stimme der Bienen wahrgenommen werden. Mit dieser Namensände Mathias Götti Limacher ist seit 2017 Zentral- rung äussert sich auch der Wille, die Bienen und präsident von BienenSchweiz. weniger die Imker in den Vordergrund zu stellen. Die Er ist Ingenieur-Agronom FH. Vor rund 15 Jahren Imkerei selbst erlebt tendenziell einen Boom, was hat er mit Imkern begonnen und hat sich in den nicht nur unproblematisch ist. letzten Jahren immer intensiver mit der Bienen haltung und vor allem auch der Imkerausbildung Inwiefern ist der «Imkerboom» problematisch? auseinandergesetzt. Mit seiner Familie wohnt er in Weil viele Leute meinen, man müsse zwingend Bie Maienfeld. © bienen.ch nenvölker anschaffen, um etwas gegen das Bienen sterben zu tun. Honigbienen zu halten ist anspruchs voll, eine unsachgemässe Pflege führt nicht selten dazu, dass sich die Völker nicht optimal entwickeln Dazu wurde Mathias Götti Limacher in einem Inter können und gar dahinserbeln. Eine gut gemeinte view auf den Zahn gefühlt. Mathias Götti ist Zentral Initiative kann sich rasch kontraproduktiv auf die Bie präsident von BienenSchweiz, dem Imkerverband nengesundheit auswirken. Zudem ist es so, dass wir der deutschen und rätoromanischen Schweiz. in der Schweiz eine relativ hohe Dichte an Honigbie 22
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