Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft

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Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
Nr. 34
24. August 2018
Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
Obsttechnik

               Bereit für die Obsternte?                             Ihr Partner in Sachen Obstbäume
34026

                                                                     • Stark verzweigte Knipbäume mit flachem Ansatz,
                                                                       auch Zwischenveredlung
                                                                     • Neu im Sortiment: Boskoop Bielaar® und
                                                                       Cox Lavera®
                                                                     • Verschiedene resistente Sorten
                                                                     • Conference auf Quitte Eline® (weniger Berostung)
                                                                     • Kaiser Alexander auf BA 29 oder Zwischenveredlung
                                                                     • Kirschen Knipbäume auf Gisela 5 und Gisela 6 in
                                                                       Top Qualität
                                                                     • Zwetschgen und Aprikosen auf Wavit oder Wangen-
            Schneller Ernten. Weniger Kosten.                          heims
                       Gerne beraten wir Sie!                        • Mostäpfel Remo und Rewena auf M 111 und M 25
                                                                     • Gerne berücksichtigen wir Spezialwünsche für ver-
                                                                       schiedene Anbausysteme
                                                                     • Wir verwenden nur virusfreies und geprüftes Material
                                                                     • Auf Herbst 2018 sind die meisten Sorten noch als
                  Modell
            Neues 0                                                    Knipbäume verfügbar
               OB 10
                                                                     Unser Sortiment finden Sie auf unserer Webseite
                                                                     www.thurfrut.ch
                                                                     Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne, oder
                                                                     besuchen Sie uns in der Baumschule.
                                                                                                                        38918

                                                                     Obstlagerung in modernsten
                                                                     CA und ULO Räumen
                                                                     – Haben noch freie Lagerkapazitäten
                             Obstauflesemaschinen                       Herbst 2018
                Arbeitsbreiten von 70 cm bis 140 cm                  – Lagerung in Grosskisten (300 kg)
                                                                     – Lagerkosten Franken 70.–
                                                                        pro Grosskiste
                                                                     Trunz Produkte, Peter und Brigitte Trunz
                                                                     Jägerhof, 9242 Oberuzwil
                                                                     Tel. 071 951 87 71 / 079 285 69 51
                                                                     info@trunz-jaegerhof.ch
                                                                     www.trunz-jaegerhof.ch                 38891

                                                                                    Wir suchen einen

                                  Obstsortierwagen
                                                                      mittleren bis grossen landw. Betrieb
                                                                      zur Selbstbewirtschaftung mit oder
                                                                       ohne Milchwirtschaft, Ackerbau
        Maschinencenter
        Wittenbach AG
                                 Telefon:
                                 Fax:
                                             071 292 30 54
                                             071 292 30 58
                                                                            Genügend Eigenkapital vorhanden
        Romanshornerstrasse 51   E-Mail:     landtechnik@mcwit.ch            Über Fr. 2 500 000.– «Bauland»
        CH-9300 Wittenbach       Internet:   www.mcwit.ch
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                                                                         Angebote unter Chiffre A 9747 an
                                                                     Adveritas GmbH, Grubenstrasse 1, 3123 Belp
                                                                    38698

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Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
INHALT UND EDITORIAL

Inhalt Nr. 34 vom 24. August 2018                        Gelebte Grosszügigkeit
Impressum6                                                                   Rinder stehen auf komplett brau­
Kanton Thurgau                                                                ner Weide und suchen Futter –
Einschätzung Trockenheitsrisiko                    6                         solche Bilder kennen wir aus Afri­
VTL                                                                           ka. Die Dürre betrifft dieses Jahr
Ehemaligentreffen in Güttingen und Kesswil         7                         auch unsere Region und wird an
                                                                              Härte und Dauer mit 1947 gemes­
Management
                                                                              sen. Die Folgen sind fehlende
Daten für Bodenbearbeitung richtig erfassen        8
                                                         ­Futtervorräte, sinkende Schlachtkuhpreise und stei­
Obstbau                                                   gende Preise für Raufutter. Bauernverband, Milch­
Güttinger Tagung 2018                              9     verband, Landwirtschaftsamt und KOL haben sich
Obstbau und Obstverwertung                                abgesprochen und einen ganzen Strauss Massnah­
Ernteaussichten14                                        men verabschiedet, um die Folgen der Dürre zu
Rebbau aktuell                                            mildern. So wandert der Mais fast vollständig in die
Reifewerte deuten auf eine sehr frühe Ernte16            Betriebe mit Raufutterverzehrern, die frisch aufge­
Rebbegehung in Neunforn                    17            schaltete Börse für Raufutter nimmt an Fahrt auf.
Trockenheitsinfo
                                                          Ackerflächen werden auf Hoffnung mit Zwischenfut­
Ausserordentliche Akontozahlung                    17
                                                          ter angesät, und regional sowie national laufen Ver­
                                                          handlungen, um die Milchpreise aufgrund der Situa­
Familienleben                                             tion erhöhen zu können. Leider zeichnet sich ab,
Zwetschgen – das blaue Wunder                      18    dass die Notlage von Einzelnen dazu benutzt wird,
Kaiserschmarren mit Zwetschgenkompott              18    von den Berufskollegen unangemessene Preise zu
Zwetschgenmousse mit Zwetschgensauce               19    verlangen. Können wir es uns leisten, in dieser Situ­
Kinderecke und Auflösung sowie Gewinner Rätsel     20    ation grosszügig zu sein? Den Mais, Siloballen und
Rätseln und gewinnen                               21    Heu und das Zwischenfutter zum üblichen Preis dem
Organisationen berichten                                 Berufskollegen abzugeben? Nein, Fr. 3500.– für ste­
Interview mit Mathias Götti, BienenSchweiz         22    henden Mais und Fr. 45.– für Heu ab Stock sind
Was kann man für die Bienen tun?                   24    ­keine grosszügigen Preise. Für das Wasser, das ich
Abendanlass der Agroberatung Thurgau in Märwil     25     meinen Kollegen abgebe, einen Dürrerabatt zu ge­
Das Erlebniswimmelbuch                             27     währen? Als Käser einer moderaten Preiserhöhung
Swiss Skills: Die Landwirte sind bereit            28     zuzustimmen und als Händler die Kühe bestmöglich
Aus- und Weiterbildung                                    zu platzieren und die Marge tief zu halten? Ich bin
WEHB: Das Gelbe vom Ei finden                   30        überzeugt, wir können und sollen.
BBZ Arenenberg – Start ins neue Ausbildungsjahr 31        Bereits heute ist klar, dass 2018 als extremes Jahr in
Veranstaltungen und Kurse36                               unseren Erinnerungen haften bleibt. Ich hoffe sehr,
Agenda38                                                  dass zu den Geschichten, die wir einander und unse­
Kursagenda BBZ Arenenberg 39                              ren Kindern erzählen werden, auch solche von ge­
                                                           genseitiger Hilfe und gelebter Grosszügigkeit ge­
Marktplatz                                         40     hören. Diese Geschichten schreiben wir jetzt und
                                                           in den kommenden Monaten. Bitte beteiligt euch
                                                           daran.
Titelbild:
Ein neuer Lehrgang der Weiterbildung Ernährung,          Rheinklingen, August 2018
Hauswirtschaft, Bäuerin startete am Bildungs- und        Daniel Vetterli
Beratungszentrum Arenenberg.                             
Impressionen auf Seite 30. (Foto: Sybille Roth)

                                                                                                               3
Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
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        Die Partnervermittlung
        mit Herz®                                                                   Bauer   sucht liefert
                                                                                      Qualitätsdünger Dünger
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        Tipp 3 für Partnersuchende

        "Hübsche Bauerntochter", "junge Kranken-
        schwester" etc. Bei solchen Inseraten ist
        Vorsicht geboten! Viele, der in den Insera-
        ten beschriebenen Personen, sind erfun-
        den. Mit solchen Lockvogel-Inseraten wer-                             DüngerAmmonsulfat       Fr. 40.–
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                                                                                            DAP                   Fr. 60.–
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    Maisernte 2018
    Maisernte 2017                                                                                CHF
                                                                                                       1480.–
                                                                                            Preise inkl. MwSt.
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                                                                                            Abholung     Wir haben die Lösung!
        Maisernte 2017                                                             Landwirtschaftliche
                                                                                        Aktion!
                                                                                                       Sommer-
                                                                                                        079Hilfsstoffe
                                                                                                              501 54 75
                                                                                   Meierhofstrasse      10
                                                                                                      www.bartholdipelletsag.ch
                                                                                   8274 Tägerwilen
                                                                                   NatelZu079  64 37 943
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                                                                    31376
                                                                    38929

                                                                        Dieselstapler,
                                                                                   a.widmer@quickline.ch

                                                                                                                                                   35824
    Wir empfehlen uns für:                                                    4.80 m Triplex-Vollfreihub
                                                            31376

    • Mais häckseln (auch Vollservice)                                        4. Hydr. Funktion, evtl. mit Drehgerät.
      Wir empfehlen uns für:
    • Kolbenschroten                                                          Dieselstapler, 2.5 t
      • Mais häckseln
    • Körnermais      (auch Vollservice)
                   dreschen/silieren                                          4.80 m Triplex-Vollfreihub
      • Kolbenschroten
    • Wiesenübersaat
      Herbstsaaten     infolge(mit
                    Getreide     Hitzesommer
                                     GPS)                                     4. Hydr. Funktion, Strassenzulass.
      • Körnermais dreschen/silieren
    • landwirtschaftliche
      Herbstsaaten
       • Herbstsaaten Getreide    (mitGPS)
                             Transporte
                       Getreide  (mit  GPS)                                   Paletthubwagen, 2.5 t
      landwirtschaftliche
    • Kauf   von Körnermais   Transporte
       • landwirtschaftliche Transporte                                      kurze Version 80 cm
    • Kauf
       • Kaufvon
              vonSilomais
                  Körnermais und Körnermais                                  Tandemrollen, Aktion.

                                                                                                                                           38907
                                                                            Rauf.-Inserat:
                                                                            Rauf.-Inserat: Tel. 071 411 64 94
                                                                             Heu
                                                                             Heu // Emd
                                                                                    Emd                             Kaufe alle Autos
                                                                                                                    und Busse
                                                                             unbelüftet oder belüftet
                                                                             unbelüftet oder
                                                                             für sämtliche   belüftet
                                                                                           Tiergattungen
                                                                             für sämtliche Tiergattungen
                                                                             konventionell sowie Bio

                                                                                                                    auch Motorräder
                                                                             konventionell sowie Bio
    Werner
    Lukas   Christen,
           Christen,
      Werner            Lohnunternehmen
                      Lohnunternehmen
              Christen, Lohnunternehmen                                      Raygras-Luzerne
    Entetschwil  31,
      Entetschwil31,
    Entetschwil       9223
                  31, 9223 Schweizersholz
                      9223 Schweizersholz
                           Schweizersholz
                                                                             Raygras-Luzerne
                                                                             konventionell sowie Bio
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    071071
    079 947
        665  14
             021457
           947    57www.christen-lohnunternehmen.ch
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                                                                             Luzerne                                Telefon 079 721 40 71
                                                                             Luzerne
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                                                                             andere Herkünfte sowie Bio
                                                                             andere Herkünfte sowie Bio             Wir offerieren:
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    Theoriekurs vom 29.10. bis 02.11                                         Luzernewürfel                          Heu, Emd,
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                        Fahrschule
                                                                             lose, Big-Bag oder gesackt

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                                                                                                            34758

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Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
38643
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  www.dirim.ch · info@dirim.ch
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                                                          Kontakt: Daniel Kressibucher
                                                        079 622 64 08 / 052 740 00 78
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                                                                                                       5
Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
KANTON THURGAU

Einschätzung Trockenheitsrisiko für
den Kanton Thurgau
Aufgrund der Wetterentwicklung, der heute gemes­             tiefe Niveau zu fallen. Eine dauerhafte Erholung ist
senen Abflusswerte in den Thurgauer Oberflächen­             nicht absehbar. Laut Datenerhebung von Montag
gewässern und unter Berücksichtigung der Jahres­             7.00 Uhr haben 13 von 16 der Stationen im Kanton
zeit sowie der Langfristprognosen, beurteilt der             Thurgau mit Q347-Bestimmung diesen Wert unter­
Fachstab Trockenheit die Lage zum Trockenheitsrisi­          schritten. Ganz oder teilweise ohne Wasser sind die
ko für den Kanton Thurgau wie folgt:                         Murg, der Giessen, der Stichbach und der Feilen­
(Klassen: gering, mittel, erheblich, gross)                  bach.
                                                             Infolge der deutlich unterdurchschnittlichen Nieder­
•   Region Thurgau West                             gross   schläge der letzten Monate gehen die Grundwasser­
•   Region Thurgau Ost                              gross   stände und Quellabflüsse stetig zurück. Viele Mess­
•   Region Thurgau Nord und Seerücken               gross   stationen des Grundwasservorkommens im Thurtal
•   Einzugsgebiet Murg und Lauche                   gross   zeigen sehr tiefe Wasserstände auf, zum Teil weit
                                                             unter dem Mittelwert. Bei der Vergleichsstation
Das Entnahmeverbot vom 10. Juli 2018 für alle                Märstetten liegt der Wasserspiegel noch über dem
Oberflächengewässer, mit Ausnahme des Unter-                 langjährigem Mittel, ist jedoch sinkend.
und Obersees sowie Rheins, ist seit der Publika­
tion im Amtsblatt vom 13. Juli 2018 in Kraft.                Lage in den Regionen
                                                             Die 5-Tage-Prognose für den Abfluss zeigt, dass im
Abgesehen von einzelnen Gebieten mit zum Teil                ganzen Thureinzugsgebiet im Laufe der Woche mit
recht hohen Niederschlägen infolge von Gewittern,            gleichbleibenden Abflussmengen auf sehr niedri­
gab es in der vergangenen Woche keine wesentli­              gem Niveau zu rechnen ist. Eine Übersicht zum Zu­
chen Niederschläge im Kanton. Das Niederschlags­             stand der Pegel in Bezug auf den Q347-Wert ist unter
defizit im Thurgau verbleibt über das Kalenderjahr           www.hydrodaten.tg.ch (Parameter: Abfluss) zu fin­
betrachtet weiterhin bestehen. Die bisher gefallenen         den. Der 5-Tages-Ausblick für das pflanzenverfügba­
Niederschläge liegen in der Summe im Bereich des             re Wasserdargebot im Boden zeigt für das Thurein­
Jahres 2003. Die Pegelstände liegen allgemein auf            zugsgebiet eine abnehmende Tendenz.
sehr tiefem Niveau. Sie sind in der vergangenen Wo­          Aufgrund dieser Daten wird das Trockenheitsrisiko
che nur kurz angestiegen, um dann wieder auf das             aktuell für den Thurgau West, Thurgau Ost, den

Impressum:                                                   Chefredaktion: Jürg Fatzer (jf)
                                                             Redaktion:
                                                             Daniel Thür (dt)
                                                             Esther Fuhrimann
                                                             Mitarbeit verschiedener landwirtschaftlicher
                                                             Institutionen und Organisationen.
(früher «Der Ostschweizerische Landwirt»)
165. Jahrgang.                                               Verlag: galledia frauenfeld ag
Offizielles Organ des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft.    Zürcherstrasse 310, 8500 Frauenfeld
Erscheint wöchentlich.                                       Anzeigenberater: Peter Frehner
                                                             T 058 344 94 83, F 058 344 94 81
Redaktionsadresse:                                           thurgauerbauer@galledia.ch
Verband Thurgauer Landwirtschaft
Industriestrasse 9                                           Anzeigenschluss: Dienstag, 12.00 Uhr.
8570 Weinfelden                                              Abonnemente:
T 071 626 28 88                                              T 058 344 95 33, abo.tgbauer@galledia.ch
F 071 626 28 89
thurgauer.bauer@vtgl.ch                                      Jahresabonnement inkl. MWST     CHF 94.–
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Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
KANTON THURGAU
Thurgau Nord und Seerücken sowie das Ein-                 sern (Rhein, Bodensee) oder Grundwasser (Thurtal)
zugsgebiet Murg und Lauche als gross einge-               entnehmen. Die Entnahme aus Kleingewässern ist
stuft. Da sich die Lage der Fliessgewässer noch nicht     nicht mehr möglich. Eventuell auf Grund- oder Trink­
entspannt hat, wird das generelle Entnahmeverbot          wasser ausweichen (wenn die Wasserversorgung
vom 10. Juli 2018 für alle Oberflächengewässer (mit       ausreichende Kapazitäten hat).
Ausnahme Bodensee, Seerhein, Untersee und                 Ausnahmen vom Verbot können auf Gesuch hin ge­
Rhein) aufrechterhalten.                                  währt werden, wenn der Wasserstand des betroffe­
                                                          nen Gewässers dies erlaubt. Ein entsprechendes
Aussichten für die nächsten 14 Tage
                                                          Gesuch kann beim Amt für Umwelt eingereicht wer­
Aufgrund der prognostizierten Temperaturen und
                                                          den (Emil Kuratli 058 345 51 85 oder Marcel Varga
keiner Aussicht auf ergiebige Niederschläge ist nicht
                                                          058 345 52 13).
mit einer Entspannung der Trockenheits-Situation im
                                                          Privaten wird geraten, sparsam mit Wasser umzuge­
Thurgau zu rechnen. Durch das Ausbleiben der Nie­
                                                          hen. So sollen derzeit nicht unnötigerweise Pools mit
derschläge wird die Trockenheit andauern. Die Quel­
                                                          Wasser gefüllt, Autos gewaschen oder Rasen und
lerträge und Grundwasserstände werden weiter zu­
                                                          Gärten bewässert werden.
rückgehen respektive sinken.
                                                          Die nächste Aktualisierung dieses Bulletin erfolgt vo­
Weitere Massnahmen                                        raussichtlich am 27. August 2018.
Landwirtschaft: Wenn überhaupt, nur nachts bewäs­                                  Frauenfeld, 20. August 2018,
sern. Bewässerungswasser aus den grossen Gewäs­                       Amt für Umwelt und Landwirtschaftsamt

                                                    VTL

 Ehemaligentreffen in Güttingen und Kesswil

 Rund 40 Ehrenmitglieder des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft VTL sowie ehemalige Vorstandsmitglie­
 der der Thurgauer Milchproduzenten TMP trafen sich diese Woche zu einem interessanten und geselligen
 Nachmittag in Güttingen. Dabei stellte Familie Neuenschwander ihre Käserei in Güttingen vor, wobei das
 Degustieren des Weltmeisterkäses «Bodensee Switzerland Swiss» nicht zu kurz kam. Danach folgte in
 Kesswil eine beeindruckende Führung durch die Beeren-Anlagen von Peter Knup. Den Ausklang genossen
 die Anwesenden mit einem Vesperplättli und dem spannenden Referat von Dr. Stefan Greminger über die
 zukünftige hausärztliche Versorgung der Landbevölkerung.                                 Selina Hulst

                                                                                                              7
Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
MANAGEMENT

     Praxistipps des Arenenberger Beratungsteams

Daten für die schonende Bodenbearbeitung
richtig erfassen
Die Frist für die Erfassung der Daten von scho-
nenden Bodenbearbeitungsverfahren läuft                 Der Einsatz vom Pflug (zum Beispiel Schälpflug,
bald aus. Landwirte und Landwirtinnen haben             Parapflug, Schichtenpflug) ist in der Mulchsaat
noch bis zum 31.  August Zeit, die Daten zur            möglich, sofern die Bearbeitungstiefe von 10 cm
Bodenbearbeitung für die Hauptkultur 2018               nicht überschritten wird. Die Tiefenbegrenzung
zu erfassen.                                            von 10 cm gilt bei der Mulchsaat ausschliesslich
Werden die Daten falsch erfasst, riskieren die          in Kombination mit einem bodenwendendem
Betroffenen Beitragskürzungen von 200 % der             Pflugeinsatz.
REB-Beiträge, max. CHF 500.– pro Hektare.
Dieser Praxistipp hilft die schonenden Boden-
bearbeitungsverfahren korrekt zu erfassen.                            Häufige Fehlannahmen bei
                                                                       der Erfassung:
Grundsätzlich kennt die DZV (Direktzahlungsverord­
nung) drei verschiedene Arten der schonenden Bo­       Direktsaat:
denbearbeitung (Art. 79 und 80), nämlich:              •	Vorheriges Grubbern des ganzen Feldes und an­
                                                          schliessende Saat ist keine Direktsaat, da die
    1.	Direktsaat: Bei dieser erfolgt die Saatgut­       ­Direktsaat in einem Arbeitsgang in einen unbear­
        ablage in einem Arbeitsgang direkt in den          beiteten Boden erfolgt.
        unbearbeiteten Boden. Es werden bei der Di­    •	Verwendung einer Saatkombination bei welcher
        rektsaat höchstens 25 % der Bodenoberfläche        die Vorwerkzeuge zur Saatbettbereitung einge­
        bewegt.                                            setzt werden ist keine Direktsaat. Bei der Direkt­
                                                           saat wird der Boden einzig durch die Säschare
    2.	Streifenfrässaat und Strip-Till: Es erfolgt        bewegt.
       ein streifenförmiges maximal 20 cm tiefes Be­   •	Aus dem selben Grund wie oben ist auch die vor­
       arbeiten des Bodens, wobei höchstens 50 %           herige flache Bearbeitung (4 bis 5cm) mit einer
       der Bodenoberfläche bearbeitet werden. Die          Scheibenegge und anschliessender Saat keine
       Streifensaat benötigt höchstens zwei Arbeits­       Direktsaat.
       gänge (Streifenbearbeitung und Saat, oder
       kombiniert).                                    ➞ Bei allen obengenannten Beispielen läge gemäss
    	Bei der Streifenbearbeitung wird stets der ge­   DZV eine Mulchsaat vor.
       wachsene Boden befahren.

    3.	Bei der Mulchsaat erfolgt eine pfluglose,      ➞ Die Direktsaat erfolgt höchstens in einem Durch­
        ganzflächige, möglichst oberflächliche Bear­   gang mit einer Sämaschine, ohne Bodenbearbeitung
        beitung des Bodens.                            entscheidend ist zudem, dass maximal 25 % der Bo-
                                                       denoberfläche bewegt werden.

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Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
MANAGEMENT
Streifenfrässaat:                                        benen Geräten verboten sei. Diese Annahme ist
Vorheriges Grubbern des ganzen Feldes und an­            falsch.
schliessende Streifenfrässsaat/Strip-Till ist keine      Die DZV empfiehlt lediglich auf den Einsatz von zapf­
Streifenfrässaat gemäss DZV, weil für eine Streifen­     wellenbetriebenen Geräte oder Maschinen zu ver­
frässsaat einzig die Arbeitsgänge der Streifenbearbei­   zichten.
tung und die Saat erlaubt sind.                          Bei der Mulchsaat können somit zapfwellenbetriebe­
➞ So eine «Streifenfrässsaat light» wäre gemäss          ne Geräte eingesetzt werden.
DVZ ebenfalls eine Mulchsaat.                            ➞ Beispiel: Ganzflächiges, flaches Abfräsen des Bo­
                                                         dens mit einer Einarbeitung der Gründüngung vor
Ernterückstände (alle drei Verfahren):                   der Hauptkultur Mais ist somit eine Mulchsaat.
Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass der
Boden für eine schonende Bodenbearbeitung zu             Zusätzliche Informationen und Auskunft
mindestens 50 % mit Ernterückständen bedeckt sein        Weitere Informationen und Dokumente zu dem
muss. Diese Annahme ist falsch.                          Thema schonende Bodenbearbeitung sind auf der
Gemäss DZV wird lediglich empfohlen den Boden            Website Acker- und Futterbau / Düngung vom Are­
möglichst mit Pflanzenresten bedeckt zu halten.          nenberg unter der Rubrik „Aktuelles“.
➞ Beispiel: Ein abgeerntetes Weizenfeld mit Stroh­       ➞	https://arenenberg.tg.ch/
abfuhr (wenig Ernterückstände), plus zweimal mit            beratung/ackerbau.html/340
der Scheibenegge flach bearbeitet, plus Ernterück­
stände eingearbeitet, ist somit eine Mulchsaat.          Haben Sie weitere Fragen zum Thema bodenscho­
                                                         nende Anbauverfahren?
Mulchsaat und zapfwellenbetriebene Geräte:               Das Acker- und Futterbauteam vom BBZ Arenenberg
Ebenfalls wird fälschlicherweise angenommen, dass        berät Sie gerne, Telefon: 058 345 85 19.
bei der Mulchsaat der Einsatz von zapfwellenbetrie­                           Viktor Dubsky, BBZ Arenenberg

                                                  OBSTBAU
Güttinger Tagung 2018
Aus der Forschung – für die Praxis
Zentrale Themen der Tagung vom vergange-                 zentralen Standort in Posieux (FR) zusammengezo­
nen Samstag waren Digitalisierung und Pflan-             gen werden. An dezentralen Satelliten/Versuchssta­
zenschutz. Für die nachhaltige Bekämpfung                tionen sollen weiterhin Feldversuche unter den ver­
von Schädlingen muss die Biologie einzelner              schiedenen regionalen Bedingungen der Schweiz
Arten noch eingehender erforscht und ein                 möglich sein. Willy Kessler sagte, dass diese Pläne
gross angelegtes Monitoring vorgenommen                  auch bei den Mitarbeitenden Verunsicherung auslö­
werden.                                                  sen. «Wir haben uns vorgenommen, uns nicht auf
                                                         Szenarien im Sinne von ‹Was wäre wenn ...› zu fokus­
Willy Kessler, Leiter des Kompetenzbereichs Pflan­       sieren, sondern auf unsere Kernaufgabe: Gute For­
zen und pflanzliche Produkte bei Agroscope, infor­       schung für die landwirtschaftliche Praxis. Kürzlich
mierte, dass bei Agroscope per 1. August eine neue       haben wir ein neues, vierjähriges Arbeitsprogramm
Koordinationsstelle geschaffen wurde. Diese ersetze      mit über hundert Forschungsprojekten gestartet.»
nicht das Forum für Kern- und Steinobst, sondern         Markus Hausammann, Nationalrat und Präsident
diene als zusätzliche Anlaufstelle für Anliegen der      des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL), nahm
Branche. Er thematisierte die Situation von Agros­       in seiner Ansprache eine Einschätzung des Stellen­
cope: Die Forschenden von Agroscope sollen im            werts der Agrarforschung in der Deutschschweiz vor:
Rahmen des Zukunftsprojektes Agroscope an einem          Die Agrarforschung stehe, im Gegensatz zum übri­

                                                                                                            9
Nr. 34 24. August 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
OBSTBAU
gen Bereich Forschung und Innovation des Bundes,         erfüllen. «Das gilt übrigens auch für die vom Bun­
unter starkem Spardruck. «Die Agrarforschung ist         desrat vorangetriebene Digitalisierung. Sie muss uns
nicht wie allgemein vermutet nur für uns Bauern tä­      Arbeitserleichterung und Kosteneinsparungen brin­
tig. Im Gegenteil: Die enormen Bemühungen der            gen und darf nicht dazu dienen, unsere tägliche
bäuerlichen Organisationen, Einfluss auf das aktuelle    Arbeit noch lückenloser zu überprüfen.» Markus
                                                         ­
Forschungsprogramm von Agroscope und FiBL zu             Hausammann ist überzeugt, dass sich bei einer Zen­
nehmen, ist auf wenig fruchtbaren Boden gefallen.»       tralisierung die Agroscope noch weiter von der Land­
                                                         wirtschaft entfernen wird und sich der Agrarpolitik in
Agrarforschung mit dezentralen Versuchen                 Bundesbern noch mehr annähert. «Die Topografie,
Die Drittmittel im Umfang von 15,4 Mio (8,2 % der        das Lokalklima, die Bodenbeschaffenheit und damit
Forschungsbudgets) hätten den viel grösseren Ein­        die Anbau- und Produktionsbedingungen in der
fluss darauf, worüber geforscht wird. «Bio Suisse        Schweiz sind vielfältig. Um auf die unterschiedlichen
nimmt mit einem Geldbetrag Einfluss darauf, was          Bedingungen einzugehen ist es zwingend, dass
das FiBL forscht. Wir ÖLN-Produzenten müssen uns         ­Agroscope dezentrale Versuche durchführt.»
ebenfalls überlegen, diesen Weg zu gehen.» Es sollte
geprüft werden, die Agrarforschung an den Töpfen         Automatisierung im Obstbau
der übrigen Forschung teilhaben zu lassen, wie es        «Dafür brauche es, diesseits von Nordring und Gub­
sein Vorstoss, der von Ständerätin Häberli-Koller mit­   rist, Standorte mit realen Ansprechpartnern und
getragen wird, bereits fordere. Markus Hausammann        nicht nur Satelliten.» Willy Kessler entgegnete, diese
betonte, er habe solche Veränderungen an die Be­         Botschaft sei angekommen. Was die Forschung für
stimmung geknüpft, dass die Bauern mehr Einfluss         die Praxis betreffe, sei Agroscope schon in der Ver­
darauf erhalten, was für sie geforscht wird. Bei Agro­   gangenheit stets bestrebt gewesen – und werde dies
scope gehe es nicht darum, 715 Stellen zu erhalten       auch in Zukunft sein –, sich aktuellen und relevanten
(wovon rund 100 im Thurgau sind), sondern die            Praxisproblemen und Fragen anzunehmen. Am
Bedürfnisse der produzierenden Landwirtschaft zu         ­Themenparcours wurden Automatisierungsmöglich­

Die Präsentation der Robot Makers GmbH zog grösste Aufmerksamkeit auf sich. Mit dem Autonomiekit für
Reihenkulturen, in Güttingen wurde das Mulchen demonstriert. (is)

10
OBSTBAU

David Szalatnay zeigte auf, woran man frühzeitig erkennen kann, ob Obst von der Mittelmeerfliege
befallen ist. (is)

keiten für den Obstbau gezeigt. Lukas Müller von
Andermatt Biocontrol AG, Grossdietwil, stellte Feld­
messgeräte für das optionale Bewässerungsmanage­
ment und Frostwarnung vor. Die Stationen werden
zur Messung und Überwachung von Feld- und Wet­
terparametern verwendet. Der Einsatzbereich und
die Möglichkeiten der Stationen sind aus Sicht des
Anbieters vielfältig. Sie können als Entscheidungs­
hilfen im Pflanzenschutz, für das Monitoring von
Bodenparametern für ein optimales Bewässerungs­
management (SOIL), die Frostwarnung (ICE) und
eine lokale Wettervorhersage dienen. Für mehr als
35 Kulturen stehen Krankheitsmodelle zur Verfü­
gung. Die integrierte SIM-Karte übermittelt die Da­      Lukas Müller von Andermatt Biocontrol zeigte modu-
ten in Echtzeit via Mobilfunknetzwerk auf die fielcli­   lare Stationen für eine vielseitige Anwendung. (is)
mate.com-Plattform. Die «Field Climate»-Mobile App
erlaubt den Zugriff auf die Daten von unterwegs.         LR-Strategie: (beinahe) rückstandsfreie
Peter Fröhlich von Agricircle AG, Rapperswil, stellte    Produktion
eine Drohne mit Hyperspektral-Kamera vor. Als ei­        Danach befragt, wie es sich mit dem Einsatz der
nen der Vorzüge bezeichnete er, dass eine Reduk­         Drohne im Obstbau und unter Netzen verhält,
tion von Pflanzenschutzmitteln möglich ist. Er räum­     ­meinte Lukas Müller, dass dies denkbar wäre, wenn
te ein, dass der Einsatz der in Güttingen gezeigten       die Drohne zum Beispiel am Traktor befestigt wird.
Drohne erst im Weinbau erfolgte, und man noch             Die von ihm gezeigte Drohne (deren Wert er auf
nicht über Erfahrungswerte im Obstbau verfüge.            über 100 000 Euro bezifferte) sieht er eher bei

                                                                                                         11
OBSTBAU

Drohnen können auch eine interessante Alternative für die Applikation von Pflanzenschutzmitteln in schwer
zugänglichen oder nicht mechanisierbaren Rebbergen sein. Die Agricircle AG prüft den Einsatz im Obstbau
erst noch. (is)

den Dienstleistern im Einsatz als für Einzelbetriebe.    zu hoch, um eine rentable Produktion zu sichern.
­Matthias Schächter von Robot Makers GmbH aus            Eine geeignete Sortenwahl und Heisswasserbehand­
 Kaiserslautern (D) präsentierte die Steuerungstech­     lungen können diese noch vorhandene Schwäche
 nologie «RowCropPilot» auf dem Aebi EC-130. Hoch­       reduzieren.
 auflösende Sensorik und leistungsfähige Software
 ermöglichen es dem Fahrzeug, die unmittelbare           Schweizweites Monitoring der marmorierten
 Umgebung wahrzunehmen. Dadurch kann das                 Baumwanze
 Fahrzeug sich selbstständig auf den gewünschten         Die LR-Pflanzenschutzstrategie im Apfelanbau wird
 Nutzflächen bewegen und – wie in Güttingen de­          laufend weiterentwickelt. Neueste Erkenntnisse aus
 monstriert – zum Beispiel autonom entlang der Rei­      der Forschung und der Praxis werden integriert und
 henkulturen mulchen. Am zweiten Info-Posten erör­       langfristig geprüft. Auf Parzellen in Güttingen wer­
 terte Sarah Perren von Agroscope nachhaltige            den neu bewilligte PSM ohne Rückstandsauflagen
 Fungizidstrategien. Sie bezeichnete die Ergebnisse      getestet sowie die Möglichkeiten einer LR-Strategie
 aus den Agroscope-Feldversuchen als erfolgverspre­      ohne den Einsatz von PSM mit besonderem Risiko­
 chend. «Der Bekämpfungserfolg bezüglich Apfel­          potenzial. Anschliessend wird die LR-Strategie in
 schorf, Echtem Mehltau und der relativ neuen Krank­     mehrjährige Feldversuche integriert. Am letzten
 heit Marssonina in der Low-Residue(LR)-Strategie ist    ­Themenparcours informierten Barbara Egger von
 vergleichbar mit dem Bekämpfungserfolg, der mit          Agros­cope und David Szalatnay vom Strickhof über
 Strategien der gängigen integrierten Produktion er­      Schädlinge (marmorierte Baumwanze und die Mit­
 zielt wird.» Mit der Low-Residue-Strategie waren, mit    telmeerfliege). Barbara Egger sagte, dass in den Kan­
 einer Ausnahme im Jahr 2017, alle Früchte PSM-           tonen Tessin und Zürich seit einigen Jahren Schäden
 rückstandsfrei. Allerdings gebe es noch grosse He­       durch die marmorierte Baumwanze in Obstkulturen
 rausforderungen in der Lagerung. Der Verlust von         beobachtet werden. Die Wanze hat ein breites Wirts­
 1.-Klasse-Früchten durch Lentizellenfäulnis sei noch     pflanzenspektrum, darunter alle Obst- und Beeren­

12
OBSTBAU
arten, diverse Gemüsearten sowie Ackerkulturen wie
Mais oder Sonnenblumen. Die von der marmorier­
ten Baumwanze verursachten Schäden sind häufig
nicht eindeutig zuzuordnen, da physiologische Schä­
den oder heimische Wanzen ähnliche Schadbilder
verursachen. In der Saison 2018 wird erstmals ein
schweizweites Monitoring der marmorierten Baum­
wanze durchgeführt. Mittels Pheromonfallen und vi­
sueller Kontrollen wird ihr Auftreten im Schweizer
Obstbau überwacht. Ziel ist es, einerseits ein mögli­
ches Erstauftreten in Obstbaugebieten zu erfassen
und andererseits in Anlagen, in denen schon Schä­
den beobachtet wurden, die Biologie der Wanze
besser zu verstehen. Nach Bekämpfungsmöglichkei­
ten befragt, sagte Barbara Egger, dass man zum Bei­
spiel in Asien versuche, den Schädling mittels Parasi­
toiden (mit kleinen Wespen) zu bekämpfen.

Erkenntnisse sammeln
David Szalatnay schilderte, dass in verschiedenen        Barbara Egger sagte, dass es eine Kombination von
Regionen der Welt die Mittelmeerfruchtfliege zu den      Massnahmen benötigen wird, um die marmorierte
wirtschaftlich bedeutendsten Obstschädlingen ge­         Baumwanze, die in Gebäuden überwintert,
hört. Ihr Befall kann an Zitrus-, Stein- und Kernobst­   nachhaltig zu bekämpfen. (is)
früchten auftreten. Es wird vermutet, dass die Mittel­
meerfliege hauptsächlich durch den Import von            sen, Pfirsichen und Birnen verursachte. Trotz ihrer
befallenen Zitrusfrüchten in die Schweiz gelangt. Das    grossen Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche
Auftreten der Mittelmeerfruchtfliege in der Schweiz      Klimaregionen schien sie sich auf der Alpennordsei­
ist nicht neu: Bereits Anfang der 1950er-Jahre über­     te bisher aber nie massenhaft vermehren zu können.
wachte man die Flugaktivität der Mittelmeerfrucht­       Nach den relativ milden Wintern der Jahre
fliege am Genfersee, da sie dort Schäden an Apriko­      2015/2016 und 2016/2017 wurde in verschiedenen
                                                         Erwerbsobstanlagen in Kanton Zürich erstmals Befall
                                                         an Äpfeln festgestellt. Wegen nachgewiesenem Be­
                                                         fall im Jahr 2016 wurde im Folgejahr erstmals ein
                                                         Monitoring der Mittelmeerfruchtfliege im Kanton
                                                         Zürich durchgeführt. Dabei konnten neben Eiern
                                                         und Larven in Früchten auch erstmals adulte Mittel­
                                                         meerfruchtfliegen im Feld gefangen werden. Das
                                                         Monitoring wurde 2018 auf weitere Standorte aus­
                                                         gedehnt. Damit sollen weitere Erkenntnisse zur regi­
                                                         onalen Verbreitung sowie Hinweise zur Biologie der
                                                         Mittelmeerfruchtfliege gewonnen werden. Ein typi­
                                                         sches Merkmal dieses Schädlings ist es, dass die Lar­
                                                         ve in der Lage ist, bis zu 0,5 m zu springen. Danach
                                                         befragt erklärte der Referent, dass die vollständige
                                                         Einnetzung nur dann Schutz bietet, wenn diese ab­
                                                         solut lückenlos ist.
Sarah Perren zeigte Ergebnisse von Agroscope aus                                           Isabelle Schwander
Feldversuchen mit der Low-Residue-Strategie. (is)

                                                                                                           13
OBSTBAU UND OBSTVERWERTUNG

 Ernteaussichten
 Die Schätzung der hängenden Apfelernte aus den           Obstpreise
 Obstanlagen wird auf 168 322 t geschätzt, davon          Das Produktezentrum Tafelkernobst des Schweizeri­
 wurden 133 572 t als Tafelapfelqualität ermittelt, der   schen Obstverbandes ist für die Preisbildung der
 Rest (24 000 t) ist Mostobst. Aus Mostobstanlagen        Hauptsorten, das Früchtezentrum SG/TG für die re­
 werden weitere 9950 t Mostäpfel und von den Hoch­        gionalen Sorten zuständig.
 stämmen 82 632 t Mostäpfel erwartet, sodass total        Basis für die Preisfestlegung der verschiedenen Sor­
 rund 117 000 t Mostäpfel anfallen. Sowohl für Tafel­     ten bildet das Vermarktungskonzept, welches vom
 äpfel als auch für Mostäpfel sind dies sehr grosse       SOV ebenfalls am 7. August festgelegt wurde. Dabei
 Obsternten, welche besondere Anstrengungen in            werden Erntemengen, Vermarktungschancen und
 Vermarktung und Produktion (zeitliche Verarbeitung       Fruchtgrössen berücksichtigt und der Ziellagerbe­
 des Mostobstes) erfordern. Bei den Tafelbirnen wird      stand von Ende November gilt als Basis für die Be­
 die hängende Ernte auf ebenfalls hohe 25 987 t ge­       rechnungen. Im Ziellagerbestand wird der Druck auf
 schätzt. Produktion und Handel sind sich einig, dass     den Golden deutlich erhöht, das heisst, die Ziellager­
 die gegenwärtige Trockenheit diese Zahlen noch           menge für Golden wird früher oder später gesenkt,
 stark beeinflusst und reduziert. In welchem Umfang       weil oft nicht alles verkauft werden kann, was am
 dies sein wird, kann gegenwärtig nur geschätzt wer­      Lager ist. Dieses Jahr wurde jedoch noch auf eine
 den. Der Handel hat jedoch für die Festlegung der        Reduktion verzichtet. Im Gegenzug wurde jedoch
 Obstpreise bereits Flexibilität gezeigt und eine Re­
 duktion im Bereich von 15 % bei den Äpfeln und           Preisbeschlüsse Früchtezentrum SG/TG
 20 % bei den Birnen angenommen.                          Das Früchtezentrum SG/TG hat an der Sitzung vom
                                                          13. August 2018 folgende Produzenten-Richt-
 Preisbeschlüsse des Produktezentrum                      preise festgelegt:
 Tafelkernobst des Schweizerischen Obstver-
 bandes vom 7. August für die 1. Vermark-                  Sorte         Grösse Klasse 1. Periode
 tungsperiode 2018/2019                                                  in mm		Herbstpreis
                                                           Tafeläpfel			               Fr. / kg
Sorte      Grösse Klasse 1. Periode                        Boskoop       70–85      I       1.30
           in mm		Fr. / kg
                                                           Boskoop       65–85     II       0.50
Tafeläpfel
                                                           Cox Orange    65–80      I       1.35
Braeburn   65–85      I      1.15
                                                           Cox Orange    60–85     II       0.50
Braeburn   65–85     II      0.45
                                                           Elstar        65–80      I       1.25
Gala       65–85      I      1.15
                                                           Elstar        60–85     II       0.45
Gala       60–85      I      0.45
                                                           Glockenapfel  65–80      I         *
Golden D.  70–85     II      1.05
                                                           Gravensteiner 65–80     II       1.35
Golden D.  65–85      I      0.45
                                                           Gravensteiner 60–85     II       0.45
Jonagold   70–85     II      1.10
                                                           Idared        70–85      I         *
Jonagold   65–85      I      0.45
                                                           Maigold       70–80      I         *
Birnen			                                                  Pinova        65–80      I         *
Conférence      57,5–80 I                         1.20     Rubinette     65–80      I       1.30
Gute Luise       55–75  I                         1.20     Rubinette     60–85     II       0.50
Kaiser Alexander 60–80  I                         1.20     Summerred     65–80      I       1.4±0
Williams         60–75  I                         1.15     Topaz         65–80      I         *
Die nächste Börsensitzung findet am 6. November statt.     * Übernahme und Preis nur in Absprache mit dem Abnehmer

 14
OBSTBAU UND OBSTVERWERTUNG
auch die Menge des Anteils der Clubsorten nicht er­         das Produktzentrum Mostobst des Schweizer Obst­
höht. Für diese werden keine Preise festgelegt, da          verbands (SOV) die Lage und legte die Richtwerte
die Inhaber der Vermarktungsrechte diese selber             für die anlaufende Saison fest. Die Produzenten-
festlegen. Clubsorten sind zum Bespiel Fuji Kiku 8,         Richtpreise für Mostobst bleiben gegenüber dem
Cameo, Greenstar, Pink Lady und Kanzi sowie die             Vorjahr für alle Kategorien unverändert. Die gewerb­
Birnensorte Selina. Im Früchtezentrum SG/TG wer­            lichen Mostereien sind bereit, die gesamte an­
den Preise nur für die wichtigsten Nebensorten fest­        fallende Ernte zu übernehmen. Mit den über dem
gelegt. Für alle anderen Sorten ist eine Absprache          Inlandbedarf liegenden Mengen werden sie eine
mit dem Vermarkter erforderlich. Beide Gremien              Marktreserve anlegen. Daher ist bis zu einer Gesamt­
haben bereits getagt und folgende Produzenten­              menge von 120 000 Tonnen Mostäpfeln, bezie­
richtpreise für die 1. Vermarktungsperiode (Erntebe­        hungsweise 12 000 Tonnen Mostbirnen Suisse Ga­
ginn bis 30. November bei den Äpfeln, bei den Bir­          rantie kein Rückbehalt erforderlich. Bei einer
nen bis Ende Oktober) festgelegt.                           höheren Gesamtmenge hat das Produktzentrum
                                                            Mostobst des SOV beschlossen, einen mengenmäs­
Mostobst                                                    sig abgestuften Rückbehalt einzuziehen, um den
Die Mostereien haben aufgrund der speziellen Situ­          Absatz der ganzen Ernte zu sichern. Für Bio-Mostobst
ation bereits mit der Mostobstverarbeitung begon­           sind keine Rückbehalte notwendig.
nen. Die anstehende Ernte ist gefragt, denn nach            Gemäss Beschluss des Produktzentrums Mostobst
dem Frostjahr 2017 waren die Lager leer. Ab sofort          vom 14. August 2018 wurden die Richtpreise für
dürfen sich die Konsumenten auf frisch gepresste            Mostobst, gültig ab sofort, wie folgt festgelegt:
Schweizer Obstsäfte in bester Qualität freuen. Be­          Die Preise sind gültig franko Verarbeitungsbetrieb,
reits jetzt steht fest: Die Marktversorgung ist bis zur     welcher Konzentrat herstellt, respektive seine An­
nächsten Ernte gesichert. Am 14. August analysierte         nahmestelle. 
                                                                                     BBZ Arenenberg, Urs Müller
Mostobstrichtpreise (Fr. / 100 kg)

                      Mostäpfel gewöhnlich Mostäpfel spezial                  Mostbirnen übriges Mostobst
 Suisse Garantie                 26.–             33.–                            23.–          18.–
 Konventionell                   24.–             31.–                            21.–          18.–
 Bio Knospe                      33.–             39.–                            28.–          18.–
 Werbebeiträge                                            0.86 Fr. / 100 kg
 Beitrag Fachorganisation                                 0.14 Fr. / 100 kg

                                               KURZ ERWÄHNT

 Futtermittelbörse «Vom Puur zum Puur»
 Zur Förderung der Selbsthilfe und Solidarität unter Berufskollegen bietet das Kompetenznetzwerk Ernäh­
 rungswirtschaft den Schweizer Landwirtschaftsbetrieben eine Futtermittelbörse, um Anbietende und
 Suchende von Futtermitteln miteinander zu vernetzen.
 Für Mitgliedsbetriebe der teilnehmenden kantonalen Bauernverbände (Verband Thurgauer Landwirt­
 schaft, Bauernverband Appenzell Ausserrhoden, Bauernverband Schaffhausen, Glarner Bauernverband)
 ist das Einstellen e­ ines Angebots/Gesuchs kostenlos. Für Nichtmitglieder verrechnen wir einen Kostenbei­
 trag von CHF 20.– je Eintrag.
 www.ernaehrungswirtschaft.ch/aktuell/aktuell_details/schweizer-futtermittelboerse-152.html
 Frank Burose, Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft, Tel. 071 626 05 15,
 Jürg Fatzer, Verband Thurgauer Landwirtschaft, Tel. 071 626 20 58

                                                                                                             15
REBBAU AKTUELL

Reifewerte deuten auf eine sehr frühe Ernte

Die Sorte Gewürztraminer ist deutlich aufgehellt und weist bereits die typische goldige Beerenfarbe auf. (hwg)

Die Fachstelle Weinbau SH/TG hat die ersten              heit gravierendere Ausmasse angenommen hat als
offiziellen Reifewerte zwei Wochen früher als            das letzte grosse Trockenheitsjahr 2003. Eher sei das
sonst erhoben. Allgemein deuten die ersten               heurige Jahr vergleichbar mit dem Hitzesommer
Messungen auf einen sehr frühen Jahrgang                 1947!
hin. Die Trockenheit wirkt sich aber verschie-
dentlich auf den Reifeverlauf aus und führt je           Offizielle Reifemessungen zeigen sehr hohe
nach Trockenheitsstress der Rebe zu deutli-              Zuckergehalte
chen Verzögerungen oder kann bis zu einem                Die ersten Reifemessungen, welche zwei Wochen
faktischen Stopp bei der Zuckereinlagerung               früher als sonst durchgeführt wurden, zeugen von
führen.                                                  über Erwarten hohen Zuckerwerten. Als Vergleichs­
                                                         basis können die ebenfalls frühen Jahre 2017, 2015
Der August ist unvermindert trocken und heiss            und 2011 herangezogen werden. Die grossen Unter­
Nachdem bereits die zweite Hälfte Juli sehr heiss        schiede bei den am 20. August 2018 ermittelten
und trocken war, hält die sehr stabile Hochdruckwet­     ­Zuckerwerten deuten auf die äusserst unterschiedli­
terlage über Mitteleuropa unvermindert an. Nur ver­       che Reifeentwicklung je nach Trockenheitsstress der
einzelt kommt es zu Niederschlägen, welche leider         Rebe hin.
kaum die erhofften Regenmengen bringen. Gemäss
Aussagen von örtlichen Winzern kann davon ausge­         KEF Situation zwar angespannt, aber ruhig
gangen werden, dass der Sommer 2018 in unserer           Seit letzter Woche sind die Bonitierungen der Eiabla­
Region bezüglich Niederschlagsdefizit und Trocken­       gen überall angelaufen. Bisher konnte keine Eiab­

 ° Oe                           2018*         2017         2016          2015          2014         2011
 Blauburgunder, 2/45            66 – 81      67 – 73       53 – 63       70 – 75      52 – 62      65 – 67
 Müller-Thurgau (R-S)           54 – 73      70 – 73       57 – 59       66 – 74      57 – 58      68 – 72
* Probenahme 14 Tage früher

16
REBBAU AKTUELL
lage nachgewiesen werden, trotz überraschend ho­      nötig. Gleichwohl gilt es, die mit fortschreitender
hem KEF-Flug. Es ist davon auszugehen, dass die       Reife verbundene KEF-Anfälligkeit der Beeren im
zurzeit noch wenig attraktiven Bedingungen die KEF-   Auge zu behalten.
Weibchen von der Eiablage auf Traubenbeeren ab­              Markus Leumann, Fachstelle Weinbau SH/TG
halten. Vorerst sind keine besonderen Massnahmen                                         21. August 2018

 Rebbegehung in Neunforn
 Donnerstag, 6. September 2018, Beginn um 17.00 Uhr
 Treffpunkt: Oelhüsli/altes Schützenhaus, Niederneunforn
 Die Rebbergkorporation Neunforn lädt zusammen mit der Fachstelle Weinbau SH/TG alle Interessierten
 zur diesjährigen Rebbegehung ein:
 Programm:
 Rundgang durch die Neunforner Reben mit Beiträgen an verschiedenen Posten
  Je nach Teilnehmerzahl werden Gruppen gebildet. Dauer ca. 75 Minuten
 Referenten/Infoposten:
 –	Begrüssung, Matthias Hagen, Rebbergkorporation Neunforn
 –	Stand der Kulturen, Situation KEF, Markus Leumann, Rebbaukommissär SH/TG
 –	Rebbauliche Arbeiten, Hans-Walter Gysel, Rebbauberater
 –	Sinn und Zweck von Wartefristen, Erich Schildknecht, Fa. Bayer
 –	Anforderungen des Weinmarkts, Michael Balmer, Rutishauser Weinkellerei AG
 Die Organisatoren freuen sich auf eine grosse Teilnehmerschar, anregende Gespräche und einen gemüt­
 lichen Ausklang bei Wein, Wurst und Brot.
 Anschliessend findet um 20.00 Uhr die Herbstversammlung BTW im Oelhüsli statt.
 Für die Rebbergkorporation Neunforn, Matthias Hagen / Fachstelle Weinbau SH/TG Markus Leumann

                                         TROCKENHEITSINFO

 Trockenheit Info 7: Ausserordentliche Akontozahlung
 als Folge der Trockenheit
 Die anhaltende Trockenheit führt bei vielen Betrieben zu einer finanziellen Zusatzbelastung
 und Liquiditätsengpässen.
 Um den Handlungsspielraum des Kantons Thurgau zugunsten der Landwirte optimal zu nutzen, plant das
 Landwirtschaftsamt eine zusätzliche ausserordentliche Akontozahlung bei den Direktzahlungen auszurich­
 ten. Diese ausserordentliche Akontozahlung wird in den nächsten 10 Tagen überwiesen und entspricht in
 der Regel einem Drittel der im Juli 2018 ausgerichteten Akontozahlung.
                                                                          Landwirtschaftsamt Thurgau

                                                                                                      17
FAMILIENLEBEN

Zwetschgen – das blaue Wunder
Schön früh startete in diesem Jahr die Zwetsch-
genernte. Ob roh als energiespendende Zwi-
schenverpflegung, gekocht in den verschie-
densten Gerichten – sie schmeckt immer.

Zwetschgen – die Vielseitigen
Früh ist sie dran in diesem Jahr, rund zwei Wochen
früher als normal – die Fellenbergzwetschge – und
lecker, so frisch genossen. Eine handvoll Zwetschgen
trägt zu einer gesunden Ernährung und Versorgung
mit Nährstoffen bei. Die Schweizerische Vereinigung
für Ernährung empfiehlt fünf Portionen Früchte und
Gemüse pro Tag in verschiedenen Farben.
Zwetschgen enthalten Fruchtzucker, Vitamine, Mine­       Kaiserschmarren backen und zerzupfen. (vp)
ralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe,
sie sind gute Energielieferanten und in der Regel gut
bekömmlich.
Selbstverständlich kann sie nicht nur frisch genossen
werden, sondern eignet sich ebenso zum Kochen für
Kompotte, zum Backen für Kuchen und Wähen, zum
Konservieren für Konfitüre oder zum Tiefkühlen

Warum werden Zwetschgen beim Kochen rot?
Die Veränderung der Farbe während des Kochens ist
vom pH-Wert abhängig. In der Schale der Zwetschge
ist der sekundäre Pflanzenstoff Antozyan enthalten,
welcher für die rote Farbe der Schale verantwortlich
ist. Beim Kochen vermischt sich das sehr saure
Fruchtfleisch der Zwetschge mit den Antozyanen der
Schale. Je saurer das Milieu (niedriger pH), desto       Kaiserschmarren mit Zwetschgenkompott. (vp)
stärker ist die Rotfärbung der Frucht. Da Antozyane
sehr gut löslich sind, dauert es nicht lange, bis die    Tipp: Sind Zwetschgen im Überfluss vorhanden,
ganze Zwetschge eine Rotfärbung aufweist.                wäre Dörren eine gute Konservierungsmöglichkeit.
(Quelle: www.swissfruit.ch)                              Wohl wird dazu Energie gebraucht, aber die Lage­
                                                         rung kühl, trocken, dicht verpackt, geschieht völlig
Zutaten für Kaiserschmarren und Zwetschgen­              energiefrei. Daneben haben Sie fürs Wandern eine
kompott. (vp)                                            tolle Zwischenverpflegung oder für den Winter eine
                                                         Grundlage für ein neues Rezept.

                                                         Kaiserschmarren mit Zwetschgen-
                                                         kompott
                                                         Zutaten:
                                                         Kaiserschmarren
                                                         150 g Mehl
                                                         1 Prise Salz
                                                         2 Esslöffel Puderzucker

18
FAMILIENLEBEN
1 Kaffeelöffel Vanillezucker                             Zubereitung: Gelatineblätter in kaltem Wasser ein­
2,5 dl Milch                                             weichen. Rotwein oder Wasser, Zucker und Zimt-
3 Eigelb                                                 stange in eine Pfanne geben, Zwetschgen halbieren
3 Eiweiss                                                und entsteinen, beifügen, aufkochen und Zwetsch­
1 Prise Salz                                             gen weichkochen. Zimtstange herausnehmen.
Bratbutter                                               Zwetschgen noch heiss mit dem Mixstab pürieren.
Puderzucker                                              Nach Belieben Zwetschgenwasser zugeben. Zwetsch­
Zwetschgenkompott                                        gensauce halbieren, die Hälfte beiseite und kühl
2 Esslöffel Wasser                                       stellen.
600 g Zwetschgen                                         Unter die zweite Hälfte der noch heissen Zwetsch­
2 bis 3 Esslöffel Zucker                                 gensauce die eingeweichten Gelatineblätter unter
1 Stück Zimtstange                                       Rühren zugeben. Masse auskühlen lassen, bis sie am
                                                         Rand leicht fest wird. Glatt rühren und Quark und
Zubereitung: Für den Kaiserschmarren: Mehl in            steif geschlagenen Rahm sorgfältig darunterziehen,
eine Schüssel geben, Salz, Puder- und Vanillezucker      in Gläser oder Schälchen füllen, kühl stellen bis das
zufügen, Milch auf einmal zugiessen, Teig mit dem        Mousse fest wird, am besten über Nacht.
Schwingbesen glatt rühren, Eigelb darunter rühren.       Zum Servieren wenig Zwetschgensauce auf das
Zugedeckt bei Zimmertemperatur ca. 30 Minuten            Zwetschgenmousse geben.
quellen lassen. Eiweiss mit einer Prise Salz zu Schnee                          BBZ Arenenberg, Vreni Peter
schlagen unter den Teig ziehen. Bratbutter in einer
beschichteten Bartpfanne heiss werden lassen, die
Hälfte des Teiges zugeben, Hitze reduzieren und Teig
backen bis sich die Unterseite löst und hellbraun ist,
wenden, leicht anbacken. Mit zwei Bratschaufeln zer­
zupfen und kurz fertig backen, anrichten und warm
stellen. Mit der zweiten Teighälfte gleich verfahren.
Kaiserschmarren mit Puderzucker bestäuben und
sofort mit dem Zwetschgenkompott servieren.
Für den Zwetschgenkompott Wasser in Pfanne ge­
ben, Zwetschgen halbieren, entsteinen und beifü­
gen, Zucker und Zimtstange beifügen, aufkochen,
Zwetschgen weichdämpfen. Vorsicht, dass sie nicht
zerfallen. Zimtstange herausnehmen, Kompott warm
oder kalt zum Kaiserschmarren servieren.
Tipp: Kaiserschmarren – ein feines Gericht, das vor      Zutaten für Zwetschgenmousse und -sauce. (vp)
allem auch Kindern schmeckt.

Zwetschgenmousse mit Zwetschgen-
sauce
Zutaten:
1
 ⁄2 dl Rotwein oder Wasser
80 g Zucker
1
 ⁄2 Zimtstange
500 g Zwetschgen
evtl. 1 bis 2 Esslöffel Zwetschgenwasser
3 Blatt Gelatine
1 Magerquark
1 dl Rahm                                                Zwetschgenmousse mit Zwetschgensauce. (vp)

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FAMILIENLEBEN

                                Kinderecke
     Wetter-Sudoku
     Trage in jedes Kästchen ein
     Symbol ein. In jeder Spalte und
     Zeile darf das Symbol nur
     einmal vorkommen.

     Lösung von:
     Gitterrätsel, aus Nr. 33

     Auflösung und Gewinner des Sudoku-Rätsels Nr. 33
     vom 17. August 2018 Das Lösungswort heisst: DRAHTWURM
     Die Gewinnerin eines Thurgauer Geschenkharasses heisst: Elsy Münger, 8580 Amriswil.
     Wir gratulieren und wünschen viel Spass.

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FAMILIENLEBEN

Rätseln und gewinnen
Gewinnen Sie einen Gutschein im Wert von Fr. 50.–, einlösbar an den Standorten
der LANDI Mittelthurgau in Ermatingen, Leimbach, Märstetten, Neukirch an der Thur,
Sonterswil und im LANDI Markt Weinfelden.

So nehmen Sie teil: Senden Sie die richtige Lösung per E-Mail an: info@vtgl.ch, per Post an:
Thurgauer Bauer, Rätselspass, Industriestrasse 9, 8570 Weinfelden oder per Fax an: 071 626 28 89.
Absenderadresse nicht vergessen! Teilnahmeschluss: Mittwoch, 29. August 2018, 8.00 Uhr.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

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ORGANISATIONEN BERICHTEN

«Wir haben nicht zu wenig Bienenvölker – sondern
zu wenig Nahrung für die Bienen»
Die UNO hat im vergangenen Dezember auf
Initiative von Slowenien den 20. Mai zum
Weltbienentag ausgerufen. Über Aktivitäten
an diesem Tag soll das Bewusstsein für die
Wichtigkeit von Bienen und anderen Bestäu-
bern gefördert werden. Ziel ist aber auch,
Gefahren für diese Bestäuber-Insekten und
Massnahmen dagegen aufzuzeigen, nicht nur               Martin Schwegler: Das Bienensterben ist ja in aller
am Weltbienentag, sondern das ganze Jahr                Munde. Braucht es einen Weltbienentag überhaupt?
über.                                                   Mathias Götti Limacher: Genau weil es die Bienen
                                                        aktuell schwer haben, braucht es Gelegenheiten, die
                                                        Gesellschaft auf die Bedürfnisse und Anliegen der
                                                        Bienen aufmerksam zu machen.

                                                        Sie präsidieren den Verband «BienenSchweiz», der
                                                        sich bis vor kurzem noch Verein deutschschweizeri-
                                                        scher und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB)
                                                        nannte. Auf Ihrer Webseite bienen.ch wird die Na-
                                                        mensänderung auch damit begründet, dass Sie in
                                                        der Öffentlichkeit noch stärker präsent sein möch-
                                                        ten. Haben die Imker in der Schweiz das Problem,
                                                        dass sie zu wenig wahrgenommen werden?
                                                        Ja und nein. Die Wahrnehmung der Tätigkeiten der
                                                        Imkerinnen und Imker hat in den letzten Jahren stark
                                                        zugenommen. Die Wertschätzung unserer Arbeit
                                                        gegenüber ist gestiegen. Als Verband sind wir aber
                                                        der Meinung, dass unsere Botschaft noch zu wenig
                                                        gehört wird. Wir möchten in der Öffentlichkeit und
                                                        auch in der Politik noch klarer als Stimme der Bienen
                                                        wahrgenommen werden. Mit dieser Namensände­
 Mathias Götti Limacher ist seit 2017 Zentral-          rung äussert sich auch der Wille, die Bienen und
 präsident von BienenSchweiz.                           weniger die Imker in den Vordergrund zu stellen. Die
 Er ist Ingenieur-Agronom FH. Vor rund 15 Jahren        Imkerei selbst erlebt tendenziell einen Boom, was
 hat er mit Imkern begonnen und hat sich in den         nicht nur unproblematisch ist.
 letzten Jahren immer intensiver mit der Bienen­
 haltung und vor allem auch der Imkerausbildung         Inwiefern ist der «Imkerboom» problematisch?
 auseinandergesetzt. Mit seiner Familie wohnt er in     Weil viele Leute meinen, man müsse zwingend Bie­
 Maienfeld.                          © bienen.ch       nenvölker anschaffen, um etwas gegen das Bienen­
                                                        sterben zu tun. Honigbienen zu halten ist anspruchs­
                                                        voll, eine unsachgemässe Pflege führt nicht selten
                                                        dazu, dass sich die Völker nicht optimal entwickeln
Dazu wurde Mathias Götti Limacher in einem Inter­       können und gar dahinserbeln. Eine gut gemeinte
view auf den Zahn gefühlt. Mathias Götti ist Zentral­   Initiative kann sich rasch kontraproduktiv auf die Bie­
präsident von BienenSchweiz, dem Imkerverband           nengesundheit auswirken. Zudem ist es so, dass wir
der deutschen und rätoromanischen Schweiz.              in der Schweiz eine relativ hohe Dichte an Honigbie­

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