COMPENDIUM 2018 Katalog für seltene Kulturpflanzen - VERN e.V.

 
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COM PENDIUM 2018
   Katalog für seltene Kulturpflanzen

     VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG
      VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Inhaltsverzeichnis
         COMPENDIUM, Körner, Kräuter, Kartoffeln ...
                                                           Samen, Saaten und Pflanzen aus Erhaltungsbeständen des VERN e.V.

          Titelbild: Zinnie (aus Nietner, Th. u. Rümpler, Th.: Schmidlin’s Gartenbuch. Berlin, 1877)

Grußwort VERN e. V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         3
Kurzporträt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   4
Ausgewählte Termine 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              5
Schaugarten zur Kulturpflanzenvielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                    6
Kursangebote VERN e. V. 2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              7
SaatGut-Erhalter-Netzwerk-Ost / Projektstart ZEN PGR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                              8, 9
VERN – Saatgut bestellen / Saatgutmengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        10
Kartoffel – „Adretta, Blauer Schwede und Capella“; Kartoffel-Bestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                         11,12
Getreide – „Hirsebrei, Gerstengrütze, Champagnerbrot, Malzbonbons, Bier und Biogas“ . . . . . . . . .                                                     13
Getreide – Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Mais, Hirse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                           14 - 16
Sonstige Körnerfrüchte – Amarant, Buchweizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                          16, 17
Hülsenfrüchte – Bohne, Erbse, Lupine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  17 - 19
Besondere Hülsenfrüchte – Vigna-Bohne, Helmbohne, Speiseplatterbse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                          19
Tomate – „Paradiesäpfel“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            20 - 24
Paprika – „Von ganz mild bis Chilis ‘die Hölle’“ / Kochen mit alten Nutzpflanzen . . . . . . . . . . . . . . .                                            25
Kürbisgewächse – Kürbis, Zucchini, Gurke, Melone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            26, 27
Blattgemüse – Salat, Spinat, Blatt- und Stängelgemüse, Kohlgemüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                       28,29
Wurzelgemüse und Zwiebelgemüse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        30, 31
Kräuter – Kräuter für Küche und Wohlbefinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            31
Zier- und Wildpflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          32,33
Öl-, Faser- und sonstige Nutzpflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   34
Färbepflanzen – „Färbepflanzen wieder auferstanden“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 35
Tabak – „Tabak kann auch eine Zierde sein“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        35, 36
„Kräutergärtnerei helenion“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             36
Balkonkultur – „...die hängenden Gärten der Semiramis...“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                 37
„Samenbau Nordost“ / „Dreschflegel GbR“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                         38, 39
Obstsorten bestimmen, erhalten und vermehren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                            40
Ausgewählte Schaugärten in Berlin, Brandenburg und Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                                         41- 43
Schauen und informieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             44
Wollen Sie im Verein mitmachen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                 45
VERN – Literatur / Sponsoring / Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     46, 47
Bestellformular Sämereien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .           48

   2                                                              VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Verein zur Erhaltung und
      Rekultivierung von Nutzpflanzen

            Liebe Pflanzenfreundinnen
               und Pflanzenfreunde,

das vergangene Gartenjahr brachte uns sowohl er-      zu entwickeln. Dazu gab es 2017 zwei Fachgespräche,
freuliche Veränderungen als auch einige Herausfor-    an denen der VERN beteiligt war, um seine Erfahrun-
derungen. Seit Februar haben wir eine neue, für       gen und Vorschläge einzubringen. Der nächste Schritt,
Vermehrung und Pflege verantwortliche Garten-         passende Förderrichtlinien zu erarbeiten, liegt bei
leiterin in Greiffenberg, die im Herbst mit dem       den Ländern.
Gartenteam Saatgut von mehreren Hundert Sorten                           Ausblick 2018
gewonnen hat.
                                                      Sehr froh sind wir, dass wir im Dezember die lang
Bei der Arbeit bereiteten uns einige Wetterkapri-     erwartete Bewilligung für ein neues Förderprojekt
olen Probleme. Besonders die Getreideernte Anfang     erhalten haben. In den kommenden drei Jahren
August wurde durch Nässe sehr erschwert. Generell     werden wir damit unsere Arbeit zur Erschließung und
erfahren wir immer wieder unberechenbare Schwie-      Nutzung seltener Sorten aus der Genbank fortsetzen
rigkeiten bei der Saatgutgewinnung durch Auswir-      und mit unseren Kooperationspartnern erweitern,
kungen der Klimaveränderung. Immerhin wurden wir      indem wir auch ein Vermarktungskonzept für alte
in diesem Jahr am Standort Greiffenberg aber von      Sorten im Lebensmitteleinzelhandel entwickeln.
Starkregenereignissen verschont.
                                                      Im letzten Jahr haben wir unserem Saatguttütchen
                  Haussanierung                       ein neues Gesicht gegeben und werden im Laufe des
                                                      Jahres auf dieses neue Tütchen umstellen. Mit dem
Im Mai begann in nur sehr langsamen Schritten die     neuen Etikett kommen wir auch dem Wunsch nach,
Sanierung unseres geplanten Seminarhauses. Doch ist   ausführlichere Informationen zu den jeweiligen
nun zum Jahresende das Gebäude entkernt, das          Sorten als bisher anzugeben.
Fundament saniert und mit den Zimmerarbeiten
beginnt die Aufbauphase.                                 Ein großes Dankeschön an unsere Unterstützer

                    Netzwerke                         Sehr herzlich danken wir all unseren aktiven Mit-
                                                      gliedern, die uns bei Veranstaltungen und Festen
Unsere Kooperation im SaatGut-Erhalternetzwerk-       geholfen haben. Unser besonderer Dank gilt auch
Ost ist weiter erfolgreich. Ein Höhepunkt war dabei   allen Förderern, Spenderinnen und Spendern. Ihre
der Workshop zum Erkennen von Pflanzenkrank-          Hilfe ist eine sehr bedeutende Stütze für unsere viel-
heiten, der sehr informativ und anregend war. Im      fältige Arbeit.
Getreidenetzwerk konnten neue Partner gewonnen
und die Getreidearbeit intensiviert werden. Insbe-    Auch in diesem Jahr freuen wir uns über Unter-
sondere entwickelte sich eine gute Zusammenarbeit     stützung und helfende Hände.
mit der bayrischen Landesanstalt.
                                                               Mit den besten Wünschen für Sie,
                  Saatgutpolitik                            Ihren Balkon, den Garten und die Felder

Auf Seiten des Bundeslandwirtschaftsministeriums
gibt es Bemühungen, regionale Kompetenzzentren        Der Vorstand des VERN
und neue Fördermaßnahmen für die On-farm
Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen bis 2020

  WWW.VERN.DE                                                                                           3
Kurzporträt
      VERN e.V., Verein zur Erhaltung und
      Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.

Wer wir sind ...
Der VERN wurde 1996 mit Unterstützung der                     • unterhält ein eigenes Saatgutarchiv und eine Auf-
Landesanstalt für Großschutzgebiete (LAGS), Ebers-              bereitungswerkstatt mit inzwischen etwa 2.000 ver-
walde, der Genbank in Gatersleben (IPK) sowie des               schiedenen Herkünften von Nutz- und Zierpflanzen
Informationszentrums Biologische Vielfalt (IBV),
                                                              • gibt einen eigenen Saatgutkatalog heraus und gibt
Bonn, gegründet. Mitglieder sind Privatpersonen,
                                                                aus eigenen Erhaltungsbeständen Saat- und Pflanz-
Landwirte, Gärtner und Institutionen.
                                                                gut auf nicht-kommerzieller Basis ab

Seit der Gründung trägt der VERN aktiv zur nachhal-           • betreibt Öffentlichkeits- sowie Bildungsarbeit und
tigen Entwicklung des UNESCO-Biosphärenreservats                beteiligt sich an Gartenschauen, Ausstellungen
Schorfheide-Chorin bei und ist seit 2008 Träger der             und Veranstaltungen
Regionalmarke Biosphärenreservat Schorfheide-                 • unterstützt Landwirte bei Anbau und Vermarktung
Chorin. Mit diesem Qualitätssiegel werden Produkte              alter Sorten
und Dienstleistungen aus der Schorfheide ausgezeich-
                                                              • erforscht die Verwendung alter Nutzpflanzensorten
net, die im Sinne von Regionalität, Qualität und Um-
                                                                in Zusammenarbeit mit Universitäten und Züchtern
weltschutz die Ziele des Biosphärenreservats erfüllen.
                                                              • engagiert sich zusammen mit anderen Initiativen
                                                                in seiner politischen Arbeit auf nationaler und
                                                                europäischer Ebene

                                                              Wann wir da sind ...
                                                              Öffnungszeiten / Schaugarten
                                                              • 2. Januar bis 27. April

Was wir wollen ...                                              Montag bis Freitag 10 - 16 Uhr
                                                              • 1. Mai Tomatentag
• alte und seltene Kulturpflanzen erhalten                    • 2. Mai bis 4. Mai
• sie allgemein und einfach zugänglich halten                   Montag bis Freitag 8 - 18 Uhr
• das Wissen über Anbau, Umgang und Nutzung                   • 7. Mai bis 15. September
  dieser Pflanzen erhalten und weitergeben                      Montag bis Freitag 8 - 16 Uhr, Samstag 10 - 16 Uhr
• die Erinnerung und Kenntnis um die besondere                • 17. September bis 20. Dezember
  Kultur- und Züchtungsgeschichte von Nutzpflanzen              Montag bis Freitag 10 - 16 Uhr
  bewahren                                                    Auf Anfrage bieten wir gerne Führungen im
                                                              Schaugarten an.

Was wir machen ...
Der VERN ...
                                                              Wo wir sitzen ...
                                                              Vereinssitz
• koordiniert und leistet fachliche Beratung für die
                                                              VERN e. V., Burgstraße 20
  Erhaltungs- und Bildungsarbeit weiterer gärtne-
                                                              16278 Angermünde OT Greiffenberg
  rischer und landwirtschaftlicher Initiativen

• betreibt ein Netz von Demonstrations- und Ver-              Telefon (03 33 34) 7 02 32
  mehrungsgärten in Brandenburg und in Berlin mit             Telefax (03 33 34) 8 51 02
  alljährlich vielen Hunderten verschiedenen Kultur-          info@vern.de
  arten, -formen und -sorten von Nutzpflanzen                 www.vern.de

                                                                                                DE-ÖKO-034
                                                                                                Deutsche Landwirtschaft

  4                                         VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Ausgewählte Termine
                                           2018
       WILLKOMMEN,                  besondere Veranstaltungen
       zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen

Im Schaugarten Greiffenberg!
24. März            Pflanzkartoffeltag     Pfarrscheune: Abgabe seltener und besonderer Kartoffelsorten, Verkauf biologi-
10 bis 16 Uhr                              scher Pflanzkartoffeln an Kleinverbraucher, Informationen rund um die Kartoffel

1. Mai              Tomatentag             VERN-Schaugarten: Traditionelle Veranstaltung, Abgabe von Tomatenjungpflanzen
10 bis 16 Uhr                              und Saatgut, Gartenführungen, Anbauberatung

12. Mai             Kursangebot            VERN-Schaugarten: Eintägige Kurse zur Saatgutvermehrung
23. Juni            Kursangebot            (weitere Ausführungen auf Seite 7)
25. August          Kursangebot

11. August          Sommerfest             VERN-Schaugarten: Garten- und Gewächshausführungen, Ernteschau,
10 bis 16 Uhr                              Tomatenbewertung und Tomatenverkostung

An anderen Orten!
24. Februar         Jahresmitgliederver-   Nabu-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle: Blumberger Mühle 2,
Beginn 13.30 Uhr    sammlung VERN e.V.     16278 Angermünde (www.blumberger-muehle.de)

25. Februar         2. Samenfest –         Naturparkzentrum Hoher Fläming: OT Raben,
14 bis 16 Uhr       Saatguttauschbörse     Filmvorführung „Verbotenes Gemüse“

23. März            Pflanzkartoffeltag     Regionalwerkstatt Stechlin in Menz: Friedensplatz 9, „Die Alte Sorten Fragestunde“,
18 bis 20 Uhr                              Naturpark Stechlin-Ruppiner Land (www.naturparkhaus.de)

7. April            Pflanzkartoffeltag     Naturschutzstation Malchow: „Die Vielfalt der Kartoffel“
12 bis 17 Uhr                              (www.naturschutzstation-malchow.de)

29. April           Tomatentag mit         Naturparkzentrum Hoher Fläming: OT Raben, seltene Tomatenpflanzen erwerben
                    Pflanzentauschbörse    und Gartenpflanzen mit anderen Gartenfreunden tauschen

4. Mai              Tomatentag             NaturParkHaus Stechlin in Menz: „Kleine Tomatenpflanzenbörse“
ab 13 Uhr                                  Naturpark Stechlin-Ruppiner Land (www.naturparkhaus.de)

5. Mai              Tomatentag             Naturschutzstation Malchow: „Die bunte Vielfalt der Tomaten“
12 bis 17 Uhr                              (www.naturschutzstation-malchow.de)

5. Mai              Pflanzentauschmarkt    Berlin, Moritzplatz: Social Seeds PflanzenTAUSCHmarkt im Prinzessinnengarten,
11 bis 18 Uhr       Social Seeds           Information und Beratung vom VERN e. V. und Abgabe von Saatgut

13. Mai             9. Tag                 Forstbotanischer Garten Eberswalde: Abgabe von Tomaten-Jungpflanzen,
13 bis 17 Uhr       der Sortenvielfalt     Information und Beratung vom VERN e. V.

8. - 9. September   Tomaten- und           Naturparkzentum Hoher Fläming: OT Raben, Flämingmarkt, Ausstellung mit
11 bis 18 Uhr       Kartoffelausstellung   seltenen Sorten und Informationen zur Sortenvielfalt

5. Oktober          Sorten-                UMBio, Grünheide: Gutshof 1; Alte und neue Apfelsorten sicher bestimmen
                    bestimmungstag         mit Jürgen Sinnecker (www.umbio.de)

20. Oktober         15. Tag                Naturpark Stechlin-Ruppiner Land in Menz:
10 bis 15 Uhr       des Apfels             (www.naturparkhaus.de)

  WWW.VERN.DE                                                                                                           5
Schaugarten zur Kulturpflanzenvielfalt
      Besuchen Sie uns im    BARNIM PANORAMA

Seit 2013 gestaltet der VERN einen Schaugarten zur
Kulturpflanzenvielfalt im Besucherinformationszen-
trum des Naturpark Barnim in Wandlitz. In jährlich
wechselnden Themenbeeten können Besucherinnen
hier in Vergessenheit geratene Getreide, Gemüse und
Blumen wiederentdecken und Wissenswertes zu Ge-
schichte, Anbau und Verwendung erfahren.

Ausblick 2018                                               Lage
In dieser Saison rücken wir die Färbepflanzen in den        Schaugarten zur Kulturpflanzenvielfalt
Mittelpunkt und zeigen bekannte und wenig be-               im BARNIM PANORAMA
kannte Färbepflanzen wie Färberkrapp, Färberwaid            Naturparkzentrum, Agrarmuseum Wandlitz
und Wau, Reseda sowie Saflor / Färberdistel und             Breitscheidstraße 8-9
Färberamarant und vieles mehr. An Veranstaltungs-           16348 Wandlitz
tagen geben wir Wissenswertes und Praktisches zum
Thema weiter. Bitte informieren Sie sich über das
aktuelle Programm auf unserer website.                      Öffnungszeiten
                                                            täglich außer Freitag, 10 bis 18 Uhr
        Die Gartensaison startet Mitte April
             und endet Mitte Oktober.
                                                            Weitere Informationen auch unter
                                                            www.barnim-panorama.de

  Museumsfest
  13. Mai 2018, 11 bis 17 Uhr

  im BARNIM PANORAMA, Schaugarten

  • Sortenraritäten entdecken und kennenlernen                 Erntefest & Naturparkfest
    mit dem VERN e. V.                                         23. September 2018, 11 bis 18 Uhr
  • Verkauf von Saatgutraritäten
                                                               im BARNIM PANORAMA, Schaugarten

                                                               • Färbepflanzen kennenlernen
                                                                 mit dem VERN e. V.

  6                                       VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Kursangebote VERN e.V. 2018

... in Greiffenberg                                     Zielgruppen
Seit vielen Jahren bieten wir den Grundkurs zur Saat-   • Interessierte Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner
gutvermehrung in unserem Schau- und Vermehrungs-        • Gärtnerinnen und Gärtner mit Interesse an der
garten in Greiffenberg an. Dieser Kurs vermittelt         Erhaltung von Sortenraritäten
Grundlagen zur Saatgutvermehrung und erhaltungs-        • Studierende
züchterischen Bearbeitung traditioneller Nutzpflanzen
im Garten. Die drei Kurstage bauen so aufeinander       Dozentinnen
auf, dass wir die Arbeitsschritte von der Aussaat bis   • Dr. Cornelia Lehmann
zur Samenernte vom Frühjahr bis Spätsommer ken-         • Dr. Monika Beschorner
nenlernen.                                              • Katrin Rust

Auf Anfrage organisieren wir gern weitere Kurs-
angebote zu gesonderten Terminen für Gruppen ab
zehn Personen.

12. Mai (Samstag)
                                                        ... im Saatgut- und Perma-
Zur Vielfalt beitragen, seltene Sorten erhalten         kulturgarten Alt-Rosenthal
Theoretischer Teil: Wie können wir seltene Kultur-
pflanzen erhalten? Aufgabe der Genbanken und            Seit 2016 bietet der Saatgut- und Permakulturgarten
unsere Aktivitäten zum „Erhalten durch Nutzen“          Alt-Rosenthal Saatgutseminare an.
Praktischer Teil: Untersuchungen an Saatgut ver-
schiedener Arten, Keimprüfungen, Aussaat und            16. Juni (Samstag)
Auspflanzen ausgewählter Sorten                         Saatgutseminar für Einsteiger
                                                        Vermittlung von theoretischen und praktischen
23. Juni (Samstag)                                      Grundlagen zur Saatgutgewinnung im eigenen
Vermehrung von Selbst- und Fremdbefruchtern,            Garten
Sortenpflege
Theoretischer Teil: Blütenbiologie, Vermeidung          8. September (Samstag)
unerwünschter Fremdbestäubungen, Erhaltung des          Saatgutseminar für Einsteiger
Sortenbildes                                            Vermittlung von theoretischen und praktischen
Praktischer Teil: Selektion von Samenträgern bei        Grundlagen zur Saatgutgewinnung im eigenen
Salat- und Radieschensorten, Verkostung traditio-       Garten
neller Erdbeersorten
                                                        • Bitte anmelden per E-Mail bei
25. August (Samstag)                                      boekholt.ute@web.de
Saatguternte und Aufbereitung                           • Beitrag 25 EUR pro Kurs
Theoretischer Teil: Bestimmung des richtigen            • Die Kurse beginnen jeweils um 10.30 Uhr und
Erntezeitpunkts bei verschiedenen Arten                   enden gegen 15 Uhr
Praktischer Teil: Handernte und Saatgutaufbereitung
verschiedener Arten, Einsatz von Handsieben und         Zielgruppen
kleinen Maschinen                                       • Interessierte Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner
                                                        • Gärtnerinnen und Gärtner mit Interesse an der
• Anmelden bitte bis spätestens zwei Wochen vor           Erhaltung von Sortenraritäten
  dem jeweiligen Kurs in der Geschäftsstelle des        • Studentinnen und Studenten
  VERN e.V. per E-Mail bei info@vern.de
  oder unter der Telefonnummer (03 33 34) 7 02 32       Dozentin
• Beitrag 20 EUR pro Kurs                               • Ute Boekholt
• Die Kurse beginnen jeweils um 10 Uhr und enden
  gegen 17 Uhr

  WWW.VERN.DE                                                                                           7
SaatGut-Erhalter-Netzwerk-Ost
        In der Region für die      REGION – Gemüsevielfalt gemeinsam erhalten und nutzen

Von Dezember 2012 bis November 2016 führten der                 Die Zusammenarbeit im Netzwerk bietet uns dabei
VERN e. V. und die Humboldt-Universität zu Berlin               wertvollen Austausch und Anregung. So halten wir
das Modell- und Demonstrationsvorhaben „On-farm                 das Wissen zu Anbau, Verwendung und Zubereitung
Erhaltung alter Gemüsesorten durch den Aufbau                   als auch zur Erhaltung und Saatgutvermehrung alter
eines Netzwerkes“ durch.                                        Sorten lebendig und holen in Vergessenheit gerate-
                                                                nes Wissen zurück.
Im Zuge dessen gründete der VERN mit 16 regionalen
Gartenbaubetrieben ein On-farm Netzwerk, das den                Weitere Informationen zum SaatGut-Erhalter-Netz-
Namen SaatGut-Erhalter-Netzwerk-Ost trägt.                      werk-Ost und zum Angebot der Betriebe finden Sie
                                                                auf unserer website unter:
 Gemeinsames Ziel ist es, die Vielfalt alter Gemüse-            www.saatgut-netzwerk.net
  sorten zu erhalten und seltene und gefährdete
      Arten und Sorten mit ihren besonderen
 Eigenschaften wieder in die Nutzung zu bringen.

  Betriebe, die seltene Sorten anbauen und vermarkten           Betriebe, die Saatgut erzeugen

  • Domäne Dahlem Gemüsebau                                     • Hof Töpferberge
    Königin-Luise-Str 49, 14195 Berlin                            Töpferberge 2, 16247 Ziethen OT Klein Ziethen
    www.domaene-dahlem.de
                                                                • Landwirtschaftsbetrieb Johannishöhe
  • Gärtnerei Rockmann                                            Dresdner Straße 13 a, 01737 Tharandt
    Straße des Friedens 22, 04703 Leisnig OT Fischendorf          www.johannishöhe.de, www.samenbau-nordost.de
    www.gaertnerei-rockmann.de
                                                                • Keimzelle
  • Gärtnerei Tietze                                              Dorfstraße 18, 16845 Temnitztal OT Vichel
    Hillmersdorfer Straße, 04936 Stechau                          www.keimzellevichel.culturebase.org
    www.blumentietze.de                                           www.samenbau-nordost.de

  • Gärtnerhof Wildes Gemüse                                    • Saatgut- und Permakulturgarten Alt-Rosenthal
    Roddahner Dorfstr. 8, 16845 Neustadt (Dosse)                  Bahnhofstraße 2, 15306 Vierlinden
                                                                  Telefon (03 34 77) 5 45 80, www.samenbau-nordost.de
  • Permakultur-Hof Stein-Häger
    Querweg 2, 17268 Gerswalde                                  • Samenbau Grete Peschken
    www.Permakultur-Uckermark.de                                  17168 Stierow Nr. 15, Telefon (0176) 23 86 01 09
                                                                  www.grete-peschken.de, www.samenbau-nordost.de
  • SpeiseGut
    Kladower Damm 244 b, 14089 Berlin
                                                                Betriebe, die beides tun
    www.speisegut.com, www.regionalladen-gatow.de
                                                                • Hof Holderhag im Naturpark Hoher Fläming
  • Sybilles Essbare Erbstücke
                                                                  Schlamau 31 a, 14827 Wiesenburg/Mark
    www.essbare-erbstuecke.com
                                                                  www.hof-holderhag.de
  • Teltower Diakonische Werkstätten
                                                                • Ökohof Waldgarten
    Lichterfelde Allee 45, 14513 Teltow
                                                                  Schönermarker Weg 23, 16866 Gumtow OT Barenthin
  • Wilde Gärtnerei                                               www.solawi-waldgarten.de
    Bernauer Straße 6, 16321 Rüdnitz                              www.samenbau-nordost.de
    wildegartnerei.blogspot.de

  8                                           VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Projektstart ZEN PGR

Projektstart für                                       Beteiligen Sie sich
                                                       am Projekt –
 „Züchterische Erschließung und Nutzbarmachung
von pflanzengenetischen Ressourcen durch on-farm /     machen Sie mit!
in-situ Erhaltung und Positionierung von Produkten
    im Bio-Lebensmitteleinzelhandel“ (ZEN PGR)         Interessierte Anbau- und Samenbaubetriebe
                                                       können teilnehmen.

Anknüpfend an die Ergebnisse des Modell- und           Bitte melden Sie sich bei:
Demonstrationsvorhabens zur „On-farm Erhaltung         Alexandra Becker
alter Gemüsesorten durch den Aufbau eines Netz-        (Projektbearbeitung beim VERN e.V.)
werks“ und des „Rote-Liste Gemüse-Vorhabens“, das      alexandra.becker@vern.de
an der Humboldt-Universität zu Berlin bearbeitet
wurde, sollen „alte Gemüsesorten“ wieder zurück in
den Produktionsprozess geholt werden und ein
geeignetes Vermarktungskonzept entwickelt werden.
Das Projekt erstreckt sich von der Erhaltung gene-
tischer Ressourcen bis hin zur Vermarktung erster
Produkte. Für die Gemüsezüchtung werden neue
Potenziale erschlossen.

Dafür arbeiten Partner aus der Wissenschaft, die
Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die Hochschule
für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), mit
Partnern aus der Praxis, dem VERN. e.V., dem
Bundessortenamt Hannover, der Kultursaat e.V. sowie
regionalen Anbau- und Handelsbetrieben zusammen.
Das Projekt läuft vom 1.12.2017 bis 30.11.2020.

Über Aktivitäten und Ergebnisse berichten wir in un-
serem newsletter und auf unserer website.

• gefördert durch das Bundesministerium für
  Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines
  Beschlusses des Deutschen Bundestages

  WWW.VERN.DE                                                                                      9
VERN – Saatgut bestellen

  Die Abgabe unseres Saat- und Pflanzguts erfolgt                              • Zu den üblichen Öffnungszeiten können Sie Saat-
   auf nicht-kommerzieller Basis. Wir bieten Ihnen                               und Pflanzgut am Vereinsstandort Greiffenberg
     aus eigenen Erhaltungsbeständen Saat- und                                   auch direkt bekommen.
 Pflanzgut zahlreicher Wild- und Kulturpflanzen an.                            • Eine Belieferung erfolgt, soweit unser Vorrat reicht!
    Dabei handelt es sich nicht um Zuchtsorten im                              • Eine Aufstellung über die Höhe des Entgelts liegt
                  rechtlichen Sinn.                                              der Lieferung bei.
                                                                               • Zahlen Sie die Summe ohne Abzug bitte innerhalb
Wir stellen Ihnen die Abgaben ausschließlich für eige-                           von zehn Tagen auf das angegebene Konto
ne, nichtgewerbliche Zwecke zur Verfügung. Selbst-                               (eventuell erforderliche Mahngebühren: 2,00 Euro).
verständlich beinhaltet dies aber eine Verwendung                              • Die Ware bleibt bis zur vollständigen Zahlung
für Ausstellungs-, Bildungs- und Versuchszwecke. Unser                           Eigentum des VERN e.V.
Erntegut ist sorgfältig gewonnen, gelagert und auf                             • Der VERN e.V. haftet nur bis zur Höhe des
Keimfähigkeit geprüft.                                                           Warenwertes.

Wie’s geht                                                                     Versandkosten
Das Entgelt für unser Saatgut und Saatgut von                                  • Wir berechnen pro Bestellung eine Bearbeitungs-
Kooperationspartnern wie Samenbau Nord Ost                                       und Verpackungspauschale von 1,00 Euro.
Kooperative GbR und Dreschflegel GbR (hierbei                                  • Porto (Brief, Warensendung oder Päckchen)
keine Ermäßigung für VERN-Mitglieder) beträgt,                                   nach Gewicht.
sofern nicht anders angegeben

2,50 Euro pro Portionstütchen                                                  Versandadresse und v.i.S.d.P.
2,00 Euro pro Portionstütchen für VERN-Mitglieder
2,50 Euro pro Portionstütchen von Samenbau Nordost                             Verein zur Erhaltung und Rekultivierung
3,00 Euro pro Portionstütchen von Dreschflegel GbR                             von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.
                                                                               Burgstraße 20
                                                                               16278 Angermünde OT Greiffenberg
Bestellung                                                                     Telefon (03 33 34) 7 02 32
                                                                               Telefax (03 33 34) 8 51 02
• Unser Angebot können Sie brieflich, per Fax oder                             info@vern.de
  E-mail bestellen (bitte nicht telefonisch).                                  www.vern.de

                                             VERN – Saatgutmengen

Abfüllmenge in den VERN-Tüten
Arten                                        Menge                                 Beispiele
Kleinstsamige Arten. . . . . . . .           reicht für ca. 50 Pflanzen . . .      Tabak, Zierpflanzen, Kräuter
Kleinsamige Arten . . . . . . . . .          reicht für ca. 100 Pflanzen . .       Salat, Zierpflanzen, Kräuter
                                             oder 5 lfd. Meter
Mittelgroßsamige Arten . . . .               reicht für ca. 5 lfd. Meter . . .     Radieschen, Rote Bete
Großsamige Arten . . . . . . . . .           10 - 30 Samen                         Bohnen, Erbsen, Mais, Gurken
Tomaten, Paprika . . . . . . . . . .         20 - 25 Samen
Getreide . . . . . . . . . . . . . . . . .   Sorte reicht für 3 - 5 m² . . . . .   Weizen, Gerste, Roggen, Hafer

   10                                                      VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Adretta, Blauer Schwede und Capella
      KARTOFFEL, „… Wo nur ein leeren Platz zu finden ist, soll die Kartoffel angebaut
      werden, da diese Frucht nicht allein sehr nützlich zu gebrauchen, sondern auch dergestalt
      ergiebig ist, daß die darauf verwendete Mühe sehr gut belohnt wird. …“ aus der „Circular-
      Ordre“ von Friedrich II vom 24. März 1756 (auch als Kartoffelbefehl bekannt)

      Kennen Sie die Adretta oder die Capella?
  Beides sind beliebte deutsche Kartoffelsorten,          Gartenübliche Kleinmengen der aufgeführten Sorten
     die gern angebaut und gegessen werden.                erhalten Sie auf Anfrage per Post gegen Rechnung.
  Oder soll es noch etwas ungewöhnlicher sein?              Die Abgabe erfolgt, sobald ein frostfreier Versand
Dann ist der Blaue Schwede, eine alte Landsorte mit        möglich ist. Eine Portion enthält 10 Knollen, kostet
 unbekannter Herkunft, die eine blaue Schale und             3,50 EUR zzgl. 1,00 EUR Verpackungspauschale ,
       blaues Fleisch hat, genau das Richtige.                  zzgl. Versandkosten, zzgl. Mehrwertsteuer.
   Versuchen Sie es doch selbst – keine Kartoffel
    schmeckt so gut, wie aus der eigenen Ernte.           Für Landwirte, die sich als Mitglieder im VERN engagie-
                                                          ren, stehen auch größere Mengen einiger Sorten als
Die Vielfalt reicht von gelb-, rot-, schwarz- bis blau-   Pflanzgut zur Verfügung. Damit soll neben deren
farbig, manche sind dick wie Nudeln, andere lang wie      Erhaltung auch die Vermarktung als Speiseware auf
Schlangen. Die Kartoffel ist in der Mythologie der        Wochenmärkten, in Hofläden und für die regionale
Indios Symbol der Fruchtbarkeit. Dass diese Knollen       Gastronomie gefördert werden. Bei Interesse wenden
fruchten, kann jeder selbst probieren. Im 16. Jahr-       Sie sich an die Geschäftsstelle.
hundert kam die Knolle nach Europa und schon zu
Beginn des 18. Jahrhunderts wurde sie in Deutschland      Kartoffelangebot 2018:
feldmäßig kultiviert.                                     • Telefonisch unter (03 33 34) 8 51 01 oder 7 02 32
                                                          • Kartoffelversand ab frostfreier Wetterlage
Zur Altenburger Kartoffelausstellung 1875 wurden in       • Die Pflanzkartoffeln sind bis maximal Ende April
Sachsen 2.640 Sorten gezeigt. Allerdings ging es mit        verfügbar
der Vielfalt seit der Erfindung von Maschinen im          • Abgabe verschiedener Sorten in Greiffenberg
Kartoffelanbau steil bergab. Trotzdem haben wir die         ab Hof/Garten nach Vorrat ab dem Kartoffeltag
Möglichkeit, von der Genbank Gatersleben / Groß           • Abgabe besonderer Sorten und individuelle
Lüsewitz ebenso wie aus dem Tausch mit anderen              Beratung: Thomas Ebel, Telefon (01 71) 7 42 34 29
Organisationen und von Privatpersonen aus unserer
Region alte und seltene Kartoffelkostbarkeiten zu
erhalten. Zugegeben, sie sind häufig nicht so krank-
heitsresistent, transport- und lagerfähig wie ihre
kommerziell verkauften Schwestern. Dafür aber
machen ihr exquisiter Geschmack und die Vielfalt an
Form und Farbe, den Anbau, Verarbeitung und
Verzehr zu einem Erlebnis.

Alle Sorten sind langjährig getestet und mit Vor-
behalt für anbaugeeignet befunden. Wir bemühen
uns, durch Gesundlagenanbau für einen Teil des
Angebotes Standardqualität (Virusfreiheit) zu
sichern, der Rest ist visuell selektiert. Für den Anbau
im Kleingarten ist die Qualität der Pflanzgutproben
ausreichend.

  WWW.VERN.DE                                                                                              11
Kartoffeln, Solanum tuberosum
                        Bestellung per Fax, Post, E-Mail bis 13. April 2018
                                                                                                                     ABSENDER
VERN e.V., Burgstraße 20
                                                              Vor- und Zuname
16278 Angermünde OT Greiffenberg
Fax (03 33 34) 8 51 02                                        Straße, Nr.
E-Mail bestellung@vern.de
                                                              PLZ, Wohnort
      Bitte unbedingt die Telefonnummer angeben,
                 da für die Anlieferung notwendig.            Telefon

Sortenname             Herkunft, Anbauzeit       Kurzbeschreibung                                                 Menge Preis

Adretta                Deutschland, 1975,        früh bis mittelfrüh; gelbschalig und -fleischig; exzellent
                       zugelassene Zuchtsorte    im Geschmack und mehlig kochend

Aquila**               Deutschland, 1942         späte, robuste Universalsorte; die Sorte entstand durch
                                                 Einkreuzungen von Wildkartoffeln; dunkelgelbe Schale,
                                                 gelbfleischig; mehlig bis festkochend

Bamberger              Bamberg, 1870             mittelfrüh; Fingerling, gelbschalig und -fleischig; würziger
Hörnchen*                                        Geschmack, festkochend

Blauer Schwede         Herkunft und Alter        mittelfrüh; rundovale Knolle, blauschalig, blauviolettes
(Blue Congo)           unbekannt, Landsorte      Fleisch; kräftiger Kartoffelgeschmack, vorwiegend fest-
                       aus Genbank               kochend

Capella                Deutschland, 1943         spät; rundovale Knolle, ockergelbe Schale, hellgelbes
(Gerlinde)**                                     Fleisch; mehlig kochend

Desiree                Niederlande, 1962         mittelfrüh; ovale Knolle, rotschalig, gelbfleischig; fruchtig-
                                                 saftiger Geschmack, vorwiegend festkochend

Granola                Deutschland, 1975         mittelfrüh; rundovale Knolle, gelbschalig und -fleischig;
                                                 hervorragender Geschmack, vorwiegend festkochend

Laura                  Deutschland, 1998         mittelfrüh; langovale Knolle, rotschalig, tiefgelbfleischig;
                                                 angenehm kräftiger Geschmack, vorwiegend festkochend

Linda                  Deutschland, 1974         mittelfrüh; „Königin der deutschen Kartoffel“; langovale
                                                 Knolle, gelbe glatte Schale, tiefgelbfleischig; gut lager-
                                                 fähig; sehr guter cremiger Geschmack, festkochend

Nicola                 Deutschland, 1973         mittelfrüh; langovale Knolle, gelbschalig und -fleischig;
                                                 ertragreich; guter cremiger Geschmack, festkochend

Ora                    Deutschland, 1952         spät; rundovale Knolle, braunschalig, hellgelbes Fleisch;
                                                 mehlig kochend

Rosa Tannenzapfen      England, 1850             mittelspät; hörnchenförmige Knolle, rosaschalig, gelb-
(Pink fir Apple)*                                fleischig; sehr guter würziger Geschmack, festkochend

Rote Emmalie           Barum, 2004,              mittelfrüh; Kreuzung aus „Rote Emma“ und „Highland
                       Kartoffelzucht            Burgundy Red“; längliche Knolle, rote glatte Schale, rot-
                       Ellenberg                 fleischig; vorwiegend festkochend

Rotkehlchen**          Deutschland, 1962         mittelfrüh; ovale Knolle, gelbe Schale, hellgelbes Fleisch;
                                                 vorwiegend festkochend

Sieglinde              Deutschland, 1935         früh reif; langovale Knolle, gelbschalig und -fleischig;
                                                 kräftiger Kartoffelgeschmack, festkochend

Violetta               Barum, 2004, Kartoffel-   mittelfrüh; blaue Schale, violettes Fleisch, ovale Knolle;
                       zucht Ellenberg           angenehmer kräftiger Kartoffelgeschmack, festkochend

Ort / Datum                                                         Unterschrift

* Pflanzengut, unbehandelt, aus konventionellem Anbau               Preis: 3,50 EUR pro Portion (10 Knollen) zzgl. 1,00 EUR Ver-
** Speisekartoffeln, unbehandelt, aus konventionellem Anbau         packungspauschale, zzgl. Versandkosten (je Gewicht / Größe),
                                                                    zzgl. 7 % Mwst.

  12                                             VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Hirsebrei, Gerstengrütze, Champagnerbrot,
             Malzbonbons, Bier und Biogas
      DER SÜSSE BREI … Endlich, wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt
      das Kind heim, und spricht nur „Töpfchen, steh“, da steht es und hört auf zu kochen; und
      wer wieder in die Stadt wollte, der mußte sich durchessen. (Jakob und Wilhelm Grimm, Kinder-
      und Hausmärchen, 1812/15)

    Neben Nahrungs- und Futterzwecken dient              weiter nur dem exklusiven Mitgliederkreis im Rahmen
     Getreide für Bienenkörbe, Bettmatratzen,            der gemeinsamen Sortenerhaltung zur Verfügung.
  Erntekronen und auch schon mal zur Kultur von
    Speisepilzen. Auch Strohseile wurden damit           Um unser vorhandenes Sortiment besser verfügbar zu
                 schon hergestellt.                      machen, die Erhaltungsarbeit breiter abzusichern, su-
                                                         chen wir weitere Landwirte und Gärtner, die einzelne,
Dagegen muten die heute gebräuchlichen Verwen-           geprüfte und erprobte Sorten übernehmen möchten.
dungen vergleichsweise wenig einfallsreich an: Vieh-     Bei Interesse wenden Sie sich bitte an unsere Ge-
futter, Backgetreide, seit dem Wegfall der Roggen-       schäftsstelle. Auch im eigenen meist kleineren Garten
preisstützung auch Bioethanol, dessen Produktion         ist vielleicht eher roter Zuckermais zum Kosten,
mit den kräftig gestiegenen Getreidepreisen gleich       Einkorn oder Russische Kolbenhirse als Zimmer-
wieder unwirtschaftlich geworden ist.                    schmuck gefragt? Unser Angebot eignet sich sowohl
                                                         für Privatleute als auch für schulische und sonstige
Seit 1994 vermehren und prüfen wir zielstrebig ein       Versuchszwecke.
Sortiment vor allem regionaler Zucht- und Landsorten
der nordostdeutschen Agrarregion. Über 800 Her-                Nachfolgend einige Beschreibungen der
künfte aller Hauptgetreidearten, also Weizen, Gerste,        vorhandenen Sorten. Bitte beachten: Es gibt
Hafer, Roggen, Mais und Hirse sind es aktuell. Einige     Sommer- und Winteraussaaten, manche Arten wie
Sorten haben in letzter Zeit wieder zurück auf den           Mais und Hirse sind zudem frostempfindlich.
Acker gefunden, z.B. Champagnerroggen, Dickkopf-           Im Regelfall erhalten Sie je angeforderter Sorte
und Eppweizen, verschiedene Gerstenformen sowie          eine ausreichende Menge für 3-5 qm Aussaatfläche.
verschiedene Schwarz-, Weiß- und Fahnenhafer. In
einem dezentralen Erhaltungsnetzwerk beteiligen          Viele unserer alten Zucht- und Landsorten wurden
sich zur Zeit etwa 50 Mitglieder und Landwirte in        inzwischen auf Ertrag, Qualität und Anbaueignung
mehreren Bundesländern an der Sortenvermehrung           getestet.
und deren Nutzung. Ein weiterer Gebrauch erfolgt
durch (leider noch zu) wenige Bäcker und Bierbrauer.
Auch Kornbrand und Wodka werden hergestellt.

Verschiedene Sorten wurden und werden in Branden-
burg im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms
(KULAP) gefördert, ein zusätzlicher Anreiz für manchen
Landwirt sich damit zu befassen. Ansonsten richtet
sich das Angebot auch an Schulen, Freilichtmuseen,
Botanische Gärten und sonstige Interessenten.

Dem neuen Saatgutrecht entsprechend, haben wir
inzwischen die verbreitetesten Sorten, den Nord-
deutschen Champagnerroggen und zwei Hafersorten
als Erhaltungssorten eintragen lassen. Sie sind dem-
zufolge frei als Handelssaatgut verfügbar. Was das
gerade für die europäische Union neu geplante Saat-
gutrecht künftig an Veränderungen bringen wird, ist                Einige Sorten sind auf Anfrage
unklar. Allen Unwägbarkeiten zum Trotz stehen un-                auch in größeren Mengen erhältlich.
sere Sorten für einen flächenhaften Anbau daher

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Getreide
    GERSTE HAFER ROGGEN WEIZEN MAIS HIRSE

GERSTE, Hordeum                       Saat für Winterformen je nach Lage und Art von September bis November, 10-15 g/m2;
                                      Saat für Sommerformen von März bis April, etwa 15 g/m2

Gerste, im germ. Sprachbereich nur im dt. und niederl. gebräuchlich: mittelhochdt. gerste, althochdeutsch gersta, niederl. gerst.
Sprachl. Herkunft unklar, möglicherweise altes Wanderwort nicht indogermanisch, Ableitung a.d. lateinischen hordeum,
Gerstensaft seit 18. Jahrhundert für Bier...

Wintergerste
Engelens Sechszeilige              sechszeilig, lange spreizende Grannen, Halm oben
Hordeum vulgare L.                 häufig etwas verkrümmt, 1,2 m hoch, D vor 1945

Ostfriesische                      vielzeilig, kurzährig, aufrecht, mittellang begrannt,
Hordeum vulgare L.                 gleichmäßig, sehr früh reif, D vor 1945

Schwarze Wintergerste              sehr früh reif; schwarzkörnig, bespelzt, fahlgelbe,
Hordeum vulgare L.                 mittellange Grannen; ca. 1 m hoch

Sommergerste
Tiroler Pfauengerste               zweizeilig; aufrecht, leichter Zwiewuchs; ca. 1,2 m hoch; sehr dekorative Ähren
Hordeum vulgare L.

Döbelner Imperial                  lang begrannte, parallele Ähre, eher kurz, gebogen, hellgelb; ca. 0,8 - 1,1 m hoch
Hordeum vulgare L.

HAFER, Avena                          möglichst frühe Aussaat (März bis April), breitwürfig oder in Reihen 15 g/m2

Hafer (altgermanisch), seit der Bronzezeit in Mitteleuropa kultiviert, mittelhochdeutsch habere, vielleicht Ableitung von habra-,
Ziegenbock, Bock, dann „Bockskorn“. Die lautgerechte Form haber, die noch in südd. Dialekten verwendet wird, wurde durch
die niederdeutsche Form „Hafer“ ersetzt.

Sommerhafer
Ebstorfer Kley                     Kleyhafer sind raschwüchsig, standfest und ertragreich (bei extensivem Anbau modernen
Avena sativa mutica                Zuchtsorten kaum nachstehend), eher großkörnig und sehr strohreich; Kleyhafer sind
                                   Landhaferherkünfte aus Heidegebieten Norddeutschlands, besonders um Lüneburg;
                                   züchterisch bearbeitet erreichten sie um 1920 weite Verbreitung; besonders an bessere
                                   Böden angepasst, im Übergang vom atlantischen in trockeneres Klima; einzelne Auslesen
                                   wurden für ausgesprochen trockene, sandigere Verhältnisse (z.B. ‘Heidegold’) empfohlen

Schwarzer Präsident                Steifrispe mit hängenden Ährchen, schwarzkörnig, gelbe Deckspelze, 1,3 - 1,5 m hoch
Avena sativa L.

Schwarzer Tatarischer              Landsorte; Fahnenrispe; schwarzkörnig, gelbe Deckspelze; ca. 1,5 m hoch
Fahnenhafer
Avena sativa L.

Sobotkaer Fahnen                   gelbkörniger Fahnenhafer; langstrohig und standhaft; D vor 1945; alte Zuchtsorte
Avena sativa L.

  14                                             VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
ROGGEN, Secale                       Aussaat je nach Lage und Art von September bis Oktober, 10-15 g/m2

Roggen (germ.) seit der Bronzezeit im Mitteleuropa angebaut, mittelhochdt. rocke, ahd. rocko, niederl. rogge verwandt mit dem
Baltischen rugys und der slawischen Sippe (im russ. rosch), erst ab dem 18. Jh. setzte sich die Bez. roggen (vorh. rocken) durch.

Winterroggen
Norddeutscher                      um 1900 weit verbreitete, frühe Zuchtsorte (Ursprungsherkunft aus Frankreich); Züchter
Champagnerroggen                   Adolf Jäger, aus Neukünkendorf / Mark, bis 2 m hoch, angepasst für ärmere Sandböden,
Secale cereale L.                  gut backtauglich und sehr auswuchsfest

Sommerroggen                                                                                                        ind
                                                                                                          frage s            sorten
                                                                                                  Auf An           G etreide
                                                                                                            ig e n                ch!
Langerwischer Sandroggen           Landsorte aus Langerwisch; sehr ertragreich;
                                                                                                  von ein                erhältli
Secale cereale L.                  wüchsig, bis zu 2 m hoch                                             e r e M  engen
                                                                                                   größ

WEIZEN, Triticum                     Saat für Winterformen je nach Lage und Art von Oktober bis Dezember, 10-15 g/m2
                                     Saat für Sommerformen von März bis April, etwa 15 g/m2

Weizen, vom mittelhochdeutschen weize, ahd. weizi, gotisch hvaitis, engl. wheat und schwedisch vete; indogermanische
Wortgruppe, Herleitung aus der weißen Mehlfarbe.

Winterdinkel
Schlegeldinkel Weiß                Ähre hellgelb, mittellang, an der Spitze kurz begrannt, relativ dicht besetzt; D vor 1945
Triticum aestivum subsp. spelta

Schwarzer Behaarter Winter-        behaarte Spelzen, unbegrannt; standfest; nickende Ähre; variierende Farbe von Ähre und
kolbendinkel aus Nördlingen        Halm, etwas uneinheitlich
Triticum aestivum subsp. spelta

von Rechbergs                      Ähre lang, Spitze kurz begrannt, bräunlich gelb, geneigt,
Brauner Winterspelz                D vor 1945
Triticum aestivum subsp. spelta

Weißer Wintergrannendinkel         Ähre weißgelb, geneigt, mittellang begrannt; D vor 1945
aus Hohenheim
Triticum aestivum subsp. spelta

Kippenhauser Roter Spelz           rotbraune, schmale, mittellange Ähre, an der Spitze begrannt; Halm fahlgelb
Triticum aestivum subsp. spelta

Müllers Gaiberger                  Ähre weißgelb, geneigt, mittellang, glattspelzig; Halm leuchtend gelb
Triticum aestivum subsp. spelta

Sommerweizen
Braunspelziger Arnautka            (Hartweizen); hellgelbe, aufrecht bis leicht geneigte Kolbenähren, Außenspelze bräunlich
Triticum durum Desf.               überhaucht, auffällig lange Spitzengrannen, früh reifend, 0,9 - 1,1 m hoch

Einkorn                            Einkorn gehört zu den ältesten angebauten Getreiden der Menschheit; wir bieten drei Sorten
Triticum monococcum                an („Ploi“, „Schwedisches Einkorn“ und „Spanisches Einkorn“); von den drei Sorten sind nur
                                   geringe Mengen bei uns vorhanden; Sie können gerne eine der drei Sorten bestellen, wir
                                   senden sie Ihnen zu, solange der Vorrat reicht

Postelberger Wechsel St. 7         (Weichweizen); Ähre eher kurz und schlank; gelbspelzig mit kurzen Hakengrannen; Halm
Triticum aestivum                  hellgelb, aufrecht stehend; schmale Blätter; 1 - 1,2 m hoch; D vor 1945

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MAIS, Zea mays                       Aussaat ab Ende April, Bodenwärme abwarten; etwa 10 Pflanzen je m2

Mais, in deutschen Texten seit dem 16. Jh. so benannt, in Süddeutschland früher als Welschkorn, türkischer Weizen bezeichnet;
Herleitung aus dem karibischen Wort mahiz, frz. als mais, engl. maize, spanisch maiz vermittelt.

Cukrova Cervena                   halbhoch wachsend mit mittelgroßen Kolben und dunkelrot glasigem Korn;
Zea mays saccharata               ungarischer Zuckermais, Nutzung als Gemüsemais
rubrodulcis

Germers Gelber Zahnmais           orangegelbe bis fahlgelbe, flachrunde Körner, außen glasig, weiße Spindel;
Zea mays                          Nutzung als Futtermais

Zuckerfee                         gelb-weißkörnig; relativ ertragreich, robust; alte Zuchtmaissorte aus Deutschland;
Zea mays saccharata               Nutzung als Gemüsemais

HIRSE, Sorgum, Panicum und Co.                     Aussaat spät, erst Mai oder noch Anfang Juni; trockener, sandiger Boden

Hirse, Name auf westgerm. beschränkt, mhd. hirs, ahd. hirsi, altengl. herse, Wortwurzel verm. indogermanisch i. Sinne von
Brotkorn, Nahrung ker wachsen, machen, nähren, füttern; auch lat. Ceres, Göttin des Wachstums, creare zeugen; Hirse spielte
in alter Zeit eine wichtige Rolle f. d. Ernährung; Verwendung zum Brotbacken wie als Brei.

Besenhirse                        bis zu 3 m Höhe erreichend, auf den ersten Blick leicht mit Mais zu verwechseln, schöne rote
Sorghum saccharatum               Samenrispen, wie alle Hirsen besonders geeignet für sonnige Standorte, spät reif
convar. technicum

Eleusine Fingerhirse              „Bluthirse“; freidreschende Hirse mit verschiedenfarbigen Körnern, 30 bis 90 cm hoch
Eleusine digitaria sanguinalis

Hanackka Nana                     Rispenhirse (Herkunft über Pro Specie Rara), graukörnig und in Nordostdeutschland
Panicum miliaceum                 rechtzeitig reifend

Russische Kolbenhirse             kolbenförmig, attraktive rot überlaufende Vogelfutterpflanze, Wuchshöhe 60 bis 120 cm,
Setaria italica                   selten bis 150 cm

Teff                              bis 0,7 m hohes Rispengras mit sehr kleinen Körnern, äthiopisches Kulturgetreide, sehr
Eragrostis tef                    eiweißreich, meist spätreif, auch als Ziergras für Gebinde

                                 Sonstige Körnerfrüchte
                                 AMARANT BUCHWEIZEN

AMARANT, Amaranthus                               AMARANT und BUCHWEIZEN reifen ungleichmäßig ab, die Amarant-
                                                  sorten haben eine Erntespanne von 2 bis 3 Wochen, der Buchweizen reift
                                                  von Juli bis zum ersten Frost, die reifen Körner fallen nach kurzer Zeit aus,
                                                  Direktsaat Buchweizen: April bis August, Direktsaat Amarant: ab Anfang
                                                  Mai (Pflanzen i. d. Reihe auf 25 cm vereinzeln, Reihenabstand: 45 cm)

Amarant Mix                       bis 2 m hohe Amarantmischung; sehr dekorativ; Nutzung der jungen Blätter als Spinat
Amaranthus spec.

Körneramarant ‘Golden Gigant’     bis 2 m hohe Pflanzen mit attraktiven Blütenständen und goldenen bis zu 50 cm langen
Amaranthus spec.                  Kolben, sehr dekorativ; Nutzung der Körner gegart z. B. zu Gemüse oder gepoppt in Müsli,
                                  gemahlen in Brot und Gebäck; Amarantkörner sind glutenfrei und ernährungsphysiologisch
                                  sehr wertvoll

  16                                            VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
BUCHWEIZEN, Fagopyrum
Amurskaja                     Echter Buchweizen; Verwendung als Getreide, Futterpflanze, Bienenweide; Bodenverbesserer,
Fagopyrum esculentum          gut geeignet für karge Böden; Wuchshöhe 50 bis 120 cm, Blätter sind herz- bis pfeilförmig;
                              Herkunft IPK Gatersleben

Bogatyr                       Echter Buchweizen; Verwendung als Getreide, Futterpflanze, Bienenweide; Bodenverbesserer,
Fagopyrum esculentum          gut geeignet für karge Böden; Wuchshöhe 50 bis 120 cm; Blätter sind herz- bis pfeilförmig;
                              Herkunft IPK Gatersleben

Tatarischer Buchweizen        Falscher Buchweizen; breitblättrig, starkwüchsig; nicht so kälteempfindlich wie der Echte
Fagopyrum tataricum           Buchweizen, trotzdem Aussaat erst ab Mitte Mai; kräftigere Pflanzen mit mehr Blattmasse;
                              gut geeignet für karge Böden; Herkunft IPK Gatersleben

                                        Hülsenfrüchte
         BOHNE                                    ERBSE                                         LUPINE

BOHNE, Phaseolus                Aussaat ab Mitte Mai nach den letzten Spätfrösten

Buschbohne, Phaseolus vulgaris L. var. nanus
Berliner Markthallen          Hülsen gelb, mit Fäden; Blüten violett; reifer Samen schwarz; jung als Gemüse vorzüglich,
                              ältere Hülsen mit Fäden; mittlere Ernte, langes Erntefenster; Herkunft IPK Gatersleben

Flageolet mit Blauen Bohnen   Hülsen gelb; Blüten violett; reifer Samen violett; Flageoletbohnen werden geerntet,
                              wenn die Hülse ledrig wird, die milchreifen Samen gelten als Delikatesse und werden wie
                              Markerbsen gekocht; junge Hülsen als „grüne Bohnen“ nutzbar; Herkunft IPK Gatersleben

Genfer Markt                  Hülsen grün, sehr lang, ohne Fäden; Blüte violett; reifer Samen braun bis schwarz; späte
                              Reifezeit; Sortenzulassung 1935, Herkunft IPK Gatersleben

Herold                        Hülsen grün, ohne Fäden; Blüte weiß; reifer Samen weiß; sehr ertragreich; frühe bis
                              mittlere Ernte, langes Erntefenster; Herkunft IPK Gatersleben

Krummschnabel                 Hülsen grün, stark gekrümmt, mit Fäden; Blüte weiß;
                              reifer Samen weiß; frühe Ernte; Herkunft IPK Gatersleben

Sultan                        Hülsen grün, mit Fäden; Blüten hellgelb; reifer Samen zwei-
                              farbig braun/weiß; mittlere Reifezeit; Herkunft IPK Gatersleben

Stangenbohne, Phaseolus vulgaris L. var. vulgaris
Quedlinburger Speck           Stangenbohne; gelb-weiß blühend; lange grüne Hülsen, fadenlos;
                              weißes Korn; ertragreich; Herkunft Dreschflegel

Spatzeneier                   Hülsen grün mit attraktivem roten Muster, ohne Fäden; Wuchshöhe bis 180 cm;
                              erntefähig solange Musterung hell ist; Herkunft Dreschflegel

Stangenbohne lila             ertragreiche, violett blühende Stangenbohne, mit violetter Hülse und hellbraunem Korn;
                              Herkunft unbekannt

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Feuerbohne, Phaseolus vulgaris L. var. coccineus
Priestbohne                  mit großem weißen Korn; als Trockenbohne zu verwenden, nicht als „grüne Bohne“; wird
                             beim Kochen mindestens doppelt so groß; ertragreich; Anhäufeln wenn Pflanzen 15 cm hoch
                             sind; Herkunft: Privatzugang aus Mecklenburg

Weiße Riesen                 grüne, lange flache Hülsen; Samen weiß; grüne Hülsen jung ernten, Anhäufeln wenn
                             Pflanzen 15 cm hoch sind; Herkunft IPK Gatersleben

PUFFBOHNE                        Dicke Bohnen werden sehr früh im Jahr gesät (sobald der Boden frostfrei ist), ab einer
                                 Höhe von 50 cm müssen sie angebunden werden, darum in langen Reihen säen, Pflanz-
DICKE BOHNE,                     abstand bei nur einer Reihe ca. 20 cm, ansonsten 10 und 50 cm Reihenabstand

Vicia faba L.

Karmesin                     rotblühende Sorte mit grünem Korn, was auch beim Kochen grün bleibt; Wuchshöhe bis 1 m

Wagners Perfekta             Blütenfarbe weiß, leicht rosa, mit schwarzem Melaninfleck; Hülsen mittellang, Hülsenreife
                             früh bis mittel; Trockenkorn beige; Wuchshöhe: kann sehr hoch werden, daher wird
                             empfohlen, die Pflanzen gut anzubinden; Herkunft IPK Gatersleben

ERBSE, Pisum sativum L.             Erbsen sollten so früh wie möglich gesät werden: Pal- und Felderbsen ab März
                                    (Bodentemperaturen 2 - 5 °C), Mark- und Zuckererbsen ab April (Bodentemperaturen
                                    5 - 8 °C). Samen von Pal- und Markerbsen werden grünreif als Frischgemüse zube-
                                    reitet, ausgereifte Samen von Palerbsen als Trockenspeiseerbsen. Zuckererbsen
                                    werden jung geerntet und mit der Hülse verzehrt.

Palerbse, Pisum sativum L. convar. sativum
Hamburger Markt Vierländer   weiß blühend; wenig standfest; spitzblättrig; eher spätreifend; bis 1,2 m hoch; Herkunft IPK
                             Gatersleben

Kronenerbse                  hochwüchsig; Blüte weiß, blüht nur im oberen Fünftel der Pflanze, dadurch besonders
                             attraktiv; Herkunft IPK Gatersleben

Schnabel Verbesserte         mittel bis hoch wachsend; Blüte weiß, Hülsenende spitz zulaufend („Schnabel“), grünes Korn;
Grünbleibende                schon um 1900 erwähnt; Herkunft IPK Gatersleben

Markerbse, Pisum sativum L. convar. medullare Alef.
Ruhm von Braunschweig        alte Sorte aus Deutschland vor 1945; mittel bis hochwüchsig (bis 100 cm); grünes Korn, weiße
                             Blüten, trockene Erbsen zylindrisch geformt; spätreif; guter Geschmack; Herkunft IPK
                             Gatersleben

Telephone                    kräftige Pflanzen, lange große Hülsen, für Kleingärtner_innen interessant, weiß blühend,
                             spät reif, süß, Wuchshöhe 130 bis 150 cm, benötigt Stütze; Herkunft IPK Gatersleben

Zuckererbse, Pisum sativum L. convar. axiphium Alef.
Graue Buntblühende           rotlila blühende und graukörnige Sorte; bis 1,2 m hoch, braucht eine Stütze; deutsche Sorte
                             von vor 1945; spätreif; Herkunft IPK Gatersleben

Mammoth Podded               sehr hoch wachsend; violette Ringe in den Blattachseln; Nebenblätter marmoriert; Blüten
Extra Early                  violett; Hülsen lang und sehr breit; reife Samen bräunlich-grün mit violetten Sprenkeln;
                             Herkunft IPK Gatersleben

  18                                      VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
Posthörnchen             Hülsen gekrümmt, Blüte rötlich purpur; Zuckererbse mit dicker Hülsenwand und lila
                         Hülsennaht bei ausreifenden Hülsen

Universal                sehr hochwachsend, Blüte rosa; späte Sorte; Deutschland vor 1945; Herkunft IPK Gatersleben

Felderbse, Pisum sativum L. convar. speciosum (Dierb.) Alef.
Vilmorin VI              sehr dekorativ, rot-violette Blüten; reife Samen schwarz, spät reifend; junge, noch grüne
                         Samen als Frischgemüse wie Markerbsen, reife Samen als Trockenspeiseerbsen nutzbar;
                         Trockenerbsen bleiben beim Kochen schwarz, einen Tag einweichen, ca. 45 Minuten Kochzeit;
                         Herkunft IPK Gatersleben

LUPINE, Lupinus
Graf Schwerin Rote       rot blühende Form der Blauen Lupine, feineres Blatt, weniger frost- und kälteempfindlich
Lupinus angustifolius    als die Gelbe Lupine; auch auf schwereren Böden einsetzbar; Herkunft IPK Gatersleben

                        Besondere Hülsenfrüchte
    VIGNA-BOHNE                    HELMBOHNE                            SPEISEPLATTERBSE

VIGNA-BOHNE, Vigna                        besonders wärmebedürftig

Adzuki-Bohne             buschförmiger Wuchs; kleine, erbsengroße rote Samen; frische Hülsen und Bohnen ver-
Vigna angularis          wenden; hoher Eiweißanteil

Stangenbohne Liane       sehr lange, dünne Hülsen (Spaghettibohne) mit sehr kleinen schwarzen Bohnen,
Vigna unguiculata        lila-farbene Blüten; rankend und dekorativ

HELMBOHNE, Lablab                         besonders wärmebedürftig

Helmbohne                Kletterpflanze; Heimat Nordostafrika oder Indien; benötigt sehr warmen Standort,
Lablab purpurens         verträgt keine Staunässe und keinen Frost; als Kurztagpflanze blüht sie erst ab Mitte August;
                         blüht violett-pupurrot; kann bis 4 m hoch werden; junge Hülsen sind nur gekocht essbar;
                         sehr gut als spät blühende Zierpflanze

SPEISEPLATTERBSE, Lathyrus
Zedzwian siewny          polnische Speiseplatterbse; wüchsig, etwas rankend, ca. 150 cm hoch; sehr lange ertragreich;
Lathyrus sativus         Platterbsen werden wie andere Hülsenfrüchte gekocht zubereitet: grünreif wie Markerbsen,
                         reif und trocken wie Palerbsen verwenden

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Paradiesäpfel
         TOMATE,           Lycopersicon esculentum.
         Sie heißen Paradiesäpfel oder Paradeiser, Goldäpfel oder gar
         Liebesäpfel – die Namen verraten, wie köstlich sie ihren
         ersten Bewunderern in Europa schmeckten.

    Tomaten sind in unseren Breitengraden gar                        Kulturhinweise
nicht so einfach zu ziehen. Sie stammen schließlich                  Aussaat ab Mitte März bis Anfang April (Keimtempera-
 aus tropischen Gebieten, in denen sie viel Sonne                    tur von 20 - 28 °C) . 8 - 10 Tage nach Keimung pikieren
bekommen. Wer alte Sorten anbaut und vermehrt,                       und kälter stellen (um 16 °C, sonst Gefahr der Vergei-
                                                                     lung) . Auspflanzen ins Freiland nach den Spätfrösten
wird aber mit einer geradezu unglaublichen Vielfalt                  . sonnige Standorte sollten bevorzugt werden . je
      belohnt – weltweit sind insgesamt etwa                         nach Sorte an Stab, Stange oder Schnur ein- oder mehr-
          10.000 Tomatensorten bekannt.                              triebig ziehen . viele Sorten sind balkontauglich

TOMATE, Sammlung alter europäischer (überwiegend deutscher und französischer) Sorten
Baselbieter Rötelie     Stabtomate; aus der Schweiz; kleine eiförmige Früchte; mit sehr gutem, süßem Geschmack

Beste von Allen         Stabtomate; alte Schweizer Zuchtsorte; rot, rund, mehrkammerig; ertragreich und wohlschmeckend

Merveille des Marches   Stabtomate mit buschigem Wuchs; rote, große, relativ platzfeste Früchte; saftig, süß und aromatisch;
                        war schon 1882 als alte Sorte bei Vilmorin-Andrieux im Handel

Ochsenherz Wole Sorce Stabtomate; aus Polen; mittelgroße, ochsenherzförmige, rote Früchte; saftig, süß und sehr aromatisch

Perdrigeon              Stabtomate; rotfrüchtig, aromatisch, saftig, süß und mittelgroß; alte Sorte von Vilmorin-Andrieux

Quedlinburger           Stabtomate mit frühen, roten, normalgroßen Früchten; guter Ertrag, in der DDR zugelassen 1951,
Früheste Liebe          Kreuzung aus ‘Mikado’ x ‘Allererste’

Rheinlands Ruhm         rotfrüchtige Stabtomate; hat sich als bewährte deutsche Sorte auch außerhalb des Rheinlands seit
                        über 100 Jahren gehalten und sollte uns auch noch weiter erhalten bleiben

Riesentraube            Stabtomate; schöne alte deutsche Sorte (20er Jahre); tennisballgroße, rote Früchte in reichen Trauben;
                        nicht ausgeizen

Roter Apfel             Stabtomate; rote große apfelförmige Früchte; platzfest; ertragreich; Geschmack aromatisch, saftig, süß

Saint-Pierre            Stabtomate; sehr alte französische Sorte; sehr zeitig bei früher Anzucht; große Früchte bei guter
                        Qualität; die bekannte französische Zuchtfirma Vilmorin-Andrieux hatte sie schon 1880 im Handel

Veni Vidi Vici          Stabtomate; kam, sah und siegte, auch bei Ihnen? – alte, rote Sorte von Benary

TOMATE, kleinfrüchtige Vielfalt
Blondköpfchen           Stabtomate; 2-3 cm große, gelbe, aromatische Früchte aus der UDSSR; in großen Trauben mit bis
                        zu 80 Früchten reifend; nicht ausgeizen, sehr guter Geschmack „klein & lecker“; auffällig reicher
                        Fruchtstand

Gardeners Delight       kräftige Stabtomate aus England; kirschgroße, runde, rote, in Trauben reifende schöne Früchte;
                        mittelfrüher, lang anhaltender Ertrag; sehr aromatisch (eine der aromatischsten Sorten im Sortiment);
                        war vermutlich ursprünglich die Sorte „Gartenfreude“ von Benary, die aus England wieder zurück nach
                        Deutschland gewandert ist

Korall                  mittelgroße, rote Frucht; süß und fruchtig; 2-3 kammrig

  20                                           VEREIN ZUR ERHALTUNG UND REKULTIVIERUNG VON NUTZPFLANZEN IN BRANDENBURG e.V.
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