DER RING Oktober 2019 Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel - Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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Das gelobte Land kommt ohne Stempel aus Und Gott sprach zu Abraham: Geh aus deinem Vaterland in ein Land, das ich dir zeigen will. (Gen 12,1) herum. Menschen, dunkel geklei Geh aus deinem Vaterland in ein det, stehen am Kai. Stimmenge Land, das ich dir zeigen will. wirr. Verschiedene Dialekte sind herauszuhören. Aufregung und Fünf Sekunden für jede Antwort. Anspannung liegen in der Luft. Seltsame Fragen. Am Ende der Foto: Paul Schulz Vor uns meterhoch eine Bord fiktiven Reise im Auswanderer wand. Aufbruchsstimmung. »Muss haus entscheidet sich, ob ich ein i denn, muss i denn zum Städtele reisen darf ins gelobte Land. hinaus«, singt jemand. Dann geht Kein Eintritt! – Zu alt, zu lang Pastorin Birte Schwarz. es die Gangway hoch. Kein Zurück sam, zu krank, zu wenig gebil mehr. Im Schiffsbauch verbrauchte det, zu wenig dies, zu wenig Luft, enge Kojen, so viele Men das heißt es für manche. Nur ein Mit großer Geste, den Sohn an schen, und es scheint, als würde Spiel und trotzdem ernüchternd. der Hand, weist der Mann auf die der Boden tatsächlich wanken … Warum … was … aber ich habe offene See. Die Frau schaut zurück doch …! Kein Bleiberecht. Punkt. und beugt sich schützend zum Geh aus deinem Vaterland in jüngeren Kind. Am Weserdeich ein Land, das ich dir zeigen will. Bei Gott gibt’s so etwas nicht. Das in Bremerhaven, da wo es aufs gelobte Land kommt ohne Stem- offene Meer geht, steht diese Die Sehnsucht hat er uns ins Herz pel aus. Und gäbe es doch einen, Skulptur. »Die Auswanderer« gelegt, die Sehnsucht nach dem wäre zu lesen »Bleiberecht ewig!«. ist auf dem steinernen Sockel zu gelobten Land, nach einer neuen lesen. Getrieben von der Sehn Welt, nach Frieden, nach Gerech Geh aus deinem Vaterland in ein sucht nach einem neuen, besse tigkeit, nach Menschlichkeit. Die Land, das ich dir zeigen will. ren Leben, brachen über sieben ses Land ist manchmal »gleich Millionen Menschen von hier aus um die Ecke«, manchmal auf der Gott ruft nicht nur Abraham zum auf. Verzweiflung und Hoffnung anderen Seite des Meeres. Abra Aufbruch, auch die, die schon im Gepäck. Zuhause, Familie, hams Glaube wird auf dem Weg im Lande wohnen. Der Aufbruch Freunde, Geborgenheit, Sprache, ins gelobte Land hart geprüft. heißt: Nach vorne blicken. Wage alles blieb zurück. Abraham heute treibt auf dem mutig sein. Ablegen, was uns Mittelmeer, strandet im Auffang hemmt und träge hält. Leinen Wenige Meter weiter im Auswan lager oder klammert sich am los … mehr hoffen, weiter sehen dererhaus verschwimmen Gegen Ende der Kräfte an einen sechs und vertrauen auf Gottes Segen. wart und Geschichte. Gänsehaut- Meter hohen Grenzzaun. Abra nah. Dunkel ist es. Karren klap ham weiß mitunter gar nicht, ob – Pastorin Birte Schwarz – pern über Kopfsteinpflaster; Kis- er jemals ankommen wird im ( Persönliche Referentin ten, Säcke, Gepäckstücke stehen gelobten Land. des Betheler Vorstands- vorsitzenden) DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Titelbild: Anfang September nahm 59. Jahrgang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes, in Bethel-Vorstand Pastorin Dr. Johanna Zusammenarbeit mit den Mitarbeitervertretungen. Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Petra Wilkening. Satz und Gestaltung: Charlotte Schütz. Sekretariat: Will-Armstrong (l.) die rheinland-pfäl Jutta Seidenberg/Christina Heitkämper. Anschrift: Quellenhofweg 25, 33617 Bielefeld, zische Ministerpräsidentin Malu Dreyer Telefon: 0521 144-3512, Telefax 0521 144 - 2274. E-Mail: presse@bethel.de. bei einem Besuch im Hospiz im Ahrtal Druck: Gieseking Print- und Verlagsservices GmbH, 33617 Bielefeld. Nachdruck ist in Empfang. Dort besichtigte die Politi mit Genehmigung der Redaktion gestattet. © bei v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik kerin das Haus und kam mit Ehrenamt ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. lichen des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr Spendenkonto: IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77, BIC: SPBIDE3BXXX. ins Gespräch. Foto: Paul Schulz Bethel im Internet: www.bethel.de Redaktionsschluss für den November-RING: 10. Oktober 2019 2
i Inhalt Kurz gesagt Neu in Bad Neuenahr 5 Offiziell eingeführt 15 Neuer Chefjurist für Bethel Bethel baut in dem rhein- PD Dr. Tanja Sappok über land-pfälzischen Kurort ein nimmt im »Berliner Behand Die Leitung Inklusionshotel. lungszentrum für psychische der Stabs Gesundheit bei Entwicklungs stelle Recht/ Teilhabe im Beruf 6 störungen« die neue Chefarzt- Versiche Zur Unterstützung schwer Stelle. rungen in behinderter Mitarbeitender der Haupt wird in Bethel eine Inklusions Schöpfung bewahren 16 verwaltung vereinbarung gelten. In Bethel setzen sich Men der v. Bodel- Foto: Paul Schulz schen auf vielfältige Weise für schwingh Tag der Epilepsie 8 den Schutz der Umwelt ein. schen Stif Dr. Thomas Cloppenborg tungen vom Epilepsie-Zentrum Penible Auswertung 22 Bethel hat Bethel hat mit Kollegen Seit den 1980er-Jahren arbei im September Dr. Simon Stark Trends in der Betheler Epi tet Bethel seine Geschichte in übernommen. Der Volljurist lepsiechirurgie erforscht. der NS-Zeit auf. Gegenstand stammt aus dem Ruhrgebiet der Forschung ist auch die und hat an der Ruhr-Universität Tag der Epilepsie 9 Kinderklinik Sonnenschein. Bochum studiert und promo- In Bethel fand das 4. Inter viert. Zuletzt war er verantwort nationale Epilepsie-Sympo- »Ich bin, wie ich bin« 24 lich tätig in der Rechtsabteilung sium statt. eines Maschinenbaukonzerns in Bielefeld. Intensiver Netzwerker 10 Bethels BTHG-Experte An seiner neuen Aufgabe in Bethel Michael Conty geht in schätzt er die sinnstiftende Tätig den Ruhestand. keit zum direkten Wohl der Men- schen, für die Bethel da ist. »Wir Heilsam und befreiend 12 helfen den Klienten zwar meist nicht unmittelbar, aber wir unter stützen die Mitarbeitenden, damit Auf Großflächenplakaten sie sich auf die Arbeit mit kran machen Menschen aus Bethel ken oder behinderten Menschen wieder bundesweit auf die konzentrieren können«, sagt Arbeit der v. Bodelschwingh der 36-jährige Jurist. Das weite schen Stiftungen Bethel auf Spektrum seiner Aufgaben, etwa merksam. vom Sozialrecht, Wirtschaftsrecht oder Medizinrecht bis hin zu Am ersten Lobetaler Empfang Homborner Bergfest 26 Versicherungsfragen oder Daten nahmen auch Britta Stark, In Breckerfeld-Zurstraße schutz, findet er reizvoll. »Wir Präsidentin des Brandenburger feierten Philipp-Nicolai-Haus, haben hier mit den 15 Kollegin Landtags, und Sozialministerin Werkstatt und Ambulant nen und Kollegen in der Stabs Susanna Karawanskij teil. Betreutes Wohnen mit vielen stelle einen sehr guten Überblick Besucherinnen und Besuchern. über das, was Bethel bewegt, und Besuch im Hospiz 13 können damit Themen in größere Die rheinland-pfälzische Minis RING-Magazin 27 Zusammenhänge einordnen zum terpräsidentin Malu Dreyer Nutzen von Bethel insgesamt«, kam im Hospiz im Ahrtal in Mitarbeiter/-innen 33 ist sich Dr. Stark sicher. Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Ehrenamtlichen ins Gespräch. Namen und Notizen 35 Dr. Simon Stark ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Buntes Treiben 14 4 und 7 Jahre alte Söhne. In der Handwerkerstraße in Bielefeld-Bethel fand das – JUG – jährliche Straßenfest statt. 3
Aus Bethel – Für Bethel Eine Freistatt für den Glauben und tröstliche Arbeit »Zweihundert Jahre, dass wir hier zu Lande ein Obdach fanden, Freistatt für den Glauben und Zuflucht vor Bedrängnis der Gewissen. Ein hochgemuter Fürst, so frei wie fromm, empfing uns hier, und wie der Fürst des Landes empfing uns auch sein Volk. Kein Neid ward wach, nicht Eifersucht – man öffnete das Tor uns und hieß als Glaubensbrüder uns willkommen. Land-Fremde waren wir, nicht Herzensfremde. So ward die Freistatt bald zur Heimstätte.« … schrieb Theodor Fontane und erinnert Friedrich von Bodelschwingh schrieb über damit daran, dass Friedrich Wilhelm von die Anfänge: »Etwa 1000 Hektar Hochmoor Hohenzollern mit dem Edikt von Potsdam die und Heideland haben wir für ca. 160 000 in Frankreich wegen ihrer Religion verfolgten Mark gekauft und für ca. 200 Kolonisten, Hugenotten einfach einlud, nach Preußen Jugendliche, Zwangszöglinge, Trunkfällige, überzusiedeln. So wurde den Religionsflücht Heimat- und Arbeitslose Raum geschaffen. lingen das Land Brandenburg – ein bis auf Wir hoffen für dieselben hier für fünfzig Jahre den Grund verwüstetes Land – zur Freistatt, lang tröstliche Arbeit zu haben und dazu zu einem Ort, an dem sie in Frieden (ihren auch für viele in dem ausgetorften Moor Glauben) leben konnten. Rund 20.000 Huge eigene heimatliche Wohnstätten. – Welche notten kamen. Sie brachten neben der boden Freude!« Die Saat Bodelschwinghs ist reich ständigen Kartoffel einen gewissen Stil und aufgegangen. Ja, welche Freude! Eleganz in das damals noch dörfliche Berlin und Umland. Zudem gründeten sie zahlreiche Freistatt. Das ist ein biblischer Begriff. Seiden-, Woll- und Ledermanufakturen. Er steht für Asyl, für einen Zufluchtsort. Fontane, als prominenter Nachkomme dieser Mehr Freistätten für den Glauben und Hugenotten, verfasste 200 Jahre später an Zuflucht vor Bedrängnis – Orte und Länder lässlich feierlichen Gedenkens obiges Festge bzw. Menschen, die verfolgten und geflüch dicht. Offene Arme und Herzen waren anfangs teten Menschen einfach sagen: »Kommt, nicht jedermann gegeben. Auch damals tat hier ist Frieden, hier ist Platz! Ihr seid zwar man sich hier und da schwer mit Zugereisten. Land-Fremde, aber doch sicherlich nicht Aber 200 Jahre später war das beiderseits ad Herzensfremde!« – die wünsche ich mir acta gelegt. Auch das ein Grund zum Feiern! und uns. Doch was hat nun Theodor Fontane, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr besonders Ihr und vielgestaltig im Brandenburgischen be gangen wird, mit unserem Freistatt und der Heimstätte zu tun? Nichts. Und doch gibt es Pastor Ulrich Pohl Gemeinsamkeiten. »120 Jahre, dass wir hier zu Lande ein Obdach bieten« … können wir in diesem Jahr mit Dankbarkeit und auch Stolz im Blick auf unser Freistatt mit seinen Heimstätten in Bethel im Norden sagen und schreiben. 4
Ein Inklusionshotel in Bad Neuenahr Baubeginn für das Bethel Hotel Zum Weinberg im Herbst Hinzu kommen zwölf weitere Vollzeitarbeitsplätze für den Be trieb eines »Hotel garni«. »Garni« bedeutet, dass es zwar ein Früh stück, aber kein Restaurant geben wird. Ein erheblicher Teil der Zimmer ist behindertengerecht ausgestattet: Sechs Zimmer wer den rollstuhlgerecht sein. Weitere jeweils sechs Zimmer werden für seh- und für hörgeschädigte Grafik: Berghaus + Michalowicz Menschen eingerichtet und mit speziellen assistiven Technologien ausgestattet. In den Hotelneubau investiert Bethel rund 6,7 Millionen Euro, für Einrichtung und Ausstattung weitere 750.000 Euro. In dem Das Inklusionshotel verfügt über 72 Betten. Das längliche Gebäude wird in den Weinort an der Ahr engagiert sich Max-Meier-Park integriert. Bethel bereits mit dem stationären »Hospiz im Ahrtal«, das ebenso Im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler baut Bethel wie das Hotel vom Architektur jetzt ein Inklusionshotel. Es ist – nach dem Ausbildungshotel büro »Berghaus + Michalowicz« Lindenhof in Bielefeld und dem Hotel Grenzfall in Berlin – das geplant wurde. Baubeginn ist im dritte Bethel-Gästehaus, in dem Menschen mit und ohne Behin Herbst 2019. Zwei Jahre später – derungen arbeiten. »Bethel Hotel Zum Weinberg« wird das mit und damit rechtzeitig zur Bundes 72 Zimmern und 138 Betten ausgestattete Haus heißen, im Hin gartenschau in Bad Neuenahr- blick auf die idyllische Lage der Ahrtal-Kleinstadt. Ahrweiler 2022 – soll der Betrieb aufgenommen werden. Bethel hatte sich an einem städti Im »Hotel Zum Weinberg« ent schen Wettbewerb für ein Inklu stehen acht Vollzeitarbeitsplätze – Robert Burg – sionshotel beteiligt und den Zu- für Menschen mit Behinderungen. schlag erhalten. Das Hotel in der Hauptstraße 62 wird sich in un mittelbarer Nähe zum Bahnhof befinden, integriert in den Max- Meier-Park. Die Stadt Bad Neuen- ahr-Ahrweiler fördert die Bethel- Pläne und stellt das Grundstück für den Neubau im Rahmen eines Erbpachtvertrags von zunächst 30 Jahren zur Verfügung, mit Option auf eine weitere Verlän gerung. »Es ist ein Netzwerk des gegenseitigen Vertrauens ent standen«, lobte Bürgermeister Foto: Robert Burg Guido Orthen die Zusammenar beit mit den Bethel-Akteuren. Geschäftsführer der gegründeten »Bethel Hotel Zum Weinberg gGmbH« sind Bethel-Vorstand Netzwerk des Vertrauens: Über die gute Zusammenarbeit freuen sich (v. l.) Volker Pastorin Dr. Johanna Will-Arm Michalowicz, Bethels Vorstandvorsitzender Pastor Ulrich Pohl, Architektin Nicole strong und Diplom-Ingenieur Kay Berghaus, Guido Orthen, Kay Andresen, Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong und Andresen aus Bad Neuenahr. Uli Schmidt vom Sozialministerium Rheinland-Pfalz. 5
Teilhabe im Beruf Mehr Unterstützung für schwerbehinderte Mitarbeitende »Das ist immer mal wieder Thema – es sind allerdings eher Einzel fälle«, sagt Volker Fleckenstein, der mit seinen Stellvertretern Heinrich Lause und Thomas Schriegel die Schwerbehinderten vertretung für Bethel.regional bildet. Der Umgang mit dem Thema werde von vielen Faktoren beeinflusst – dazu zähle neben dem kollegialen Umfeld auch die Art der Behinderung. »Vor allem im Bereich psychischer Erkran kung tun sich Menschen schwe rer damit, sich dazu zu beken Fotos (3): Paul Schulz nen«, so Volker Fleckenstein. Ängste abbauen »Psychische Erkrankungen werden Schwerbehinderte Mitarbeitende haben per Gesetz den Anspruch auf Unterstützung im Gegensatz zu körperlichen am Arbeitsplatz – zum Beispiel in Form von ergonomischer Büroausstattung, wie eines Beeinträchtigungen tendenziell höhenverstellbaren Schreibtisches. eher als persönliche Schwäche interpretiert«, erklärt Heinrich Etwa zehn Prozent der rund 19.700 Bethel-Mitarbeitenden Lause. Ebenfalls bestehe ein Unter haben eine Schwerbehinderung. Für sie gelten bei der Arbeit schied darin, ob eine Behinderung besondere Rechte – etwa hinsichtlich Kündigungsschutz, Hilfen angeboren sei oder nicht. »Wer bei der Arbeitsplatzausstattung oder Urlaubsanspruch. Diese mit einer Behinderung geboren Rechte dienen dem Schutz vor Benachteiligung und sollen die wird, lernt von der Pike auf, sich Teilhabe am Arbeitsleben unterstützen. Dennoch verzichten selbst so anzunehmen, wie er ist.« einige Arbeitnehmer darauf, ihre Schwerbehinderung gegen Jemand, der gesund sei und in- über dem Arbeitgeber anzugeben. Gründe dafür sind zum Bei folge einer Erkrankung eine Be- spiel die Angst vor Stigmatisierung oder vor beruflichen Konse hinderung erwerbe, müsse diesen quenzen. Um derlei Vorbehalte auszuräumen, soll in Bethel Prozess erst noch durchlaufen. künftig eine Inklusionsvereinbarung gelten. »Mit der Inklusionsvereinbarung Sie wird als übergreifende Richtli len mit der Vereinbarung ein wollen wir nicht nur Ängste ab nie für die Einbindung schwerbe klares Zeichen für Gleichberech hinderter Mitarbeiterinnen und tigung und Teilhabe setzen. Als Mitarbeiter in allen Stiftungsbe diakonisches Unternehmen tra reichen dienen. An der Ausarbei gen wir nicht nur gegenüber tung beteiligt sind neben Bethel- unseren Klienten, sondern auch Vorstand Christine Rieffel-Braune gegenüber unseren Mitarbeiten Foto: Hoffnungstaler Stiftung Lobetal auch Schwerbehindertenvertre den eine besondere Verantwor terinnen und -vertreter aus ver tung«, so der Bethel-Vorstand. schiedenen Stiftungsbereichen. »Nach wie vor gibt es Fälle, in Ansprechpartner für die Interessen denen Mitarbeitende durch einen von schwerbehinderten Mitarbei- Schwerbehindertenstatus Nach tenden sind die für den jeweili- teile am Arbeitsplatz befürchten«, gen Stiftungsbereich zuständigen berichtet Christine Rieffel-Braune. Schwerbehindertenvertretungen. Die Inklusionsvereinbarung solle Auch sie berichten von Fällen, in dabei helfen, diese Mitarbeiten denen Kolleginnen und Kollegen Thomas Baunack ist Vertrauensperson den in der Wahrnehmung ihrer sich dagegen entschieden haben, für schwerbehinderte Mitarbeitende in Rechte zu bestärken. »Wir wol ihre Behinderung anzugeben. der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. 6
Mehr Unterstützung … bauen, sondern auch verdeutli in der Hoffnungstaler Stiftung chen, dass Bethel für gerechte Lobetal. Nicht immer seien Füh Arbeitsbedingungen und Berufs rungskräfte auf die Bedürfnisse chancen steht«, betont Christine der Mitarbeiter eingegangen. Rieffel-Braune. Mit Regelungen Dabei existiere eine Vielzahl an zur Personalplanung, Arbeits Fördermitteln, die bei der Be platzgestaltung, Gestaltung des schäftigung von Mitarbeitenden Arbeitsumfeldes, Arbeitsorgani mit Schwerbehinderung zur Ver sation und Arbeitszeit solle die fügung stünden. Das Repertoire Vereinbarung ein Leitfaden so- reiche vom sogenannten Minder- wohl für Arbeitgeber als auch leistungszuschuss über Unter für Arbeitnehmer und Schwer stützung bei der Arbeitsplatzge behindertenvertretung sein. staltung bis hin zum Budget für »Dadurch wollen wir nicht nur Arbeit. Nach wie vor sei es noch die Neueinstellung, sondern auch nicht vollends in der Gesellschaft die Arbeitsplatzerhaltung von angekommen, dass eine Behin Mitarbeitenden mit Schwerbe derung kein Makel sei, sagt Tho hinderung unterstützen.« Christine Rieffel-Braune gestaltet die mas Baunack. »Ich denke aber Inklusionsvereinbarung seitens des auch, dass das kein Lobetal- oder Von Mitarbeitenden, die ihre Bethel-Vorstandes mit. Bethel-spezifisches Phänomen, Einschränkung lieber nicht am sondern ein generelles ist.« Arbeitsplatz kommunizieren viduelle Tätigkeitsbereich der wollten, berichtet auch Petra Mitarbeitenden beeinflusse die »Das selbstverständliche und Tarrach-Rieks, Schwerbehinder Entscheidung, sich als schwerbe gleichberechtigte Zusammenleben tenvertreterin im Evangelischen hindert zu melden oder nicht. von Menschen mit und ohne Klinikum Bethel. Nicht nur die »Immer komplexere Arbeitsfelder Behinderungen ist einer der zent Furcht vor mangelnder Akzep erschweren die Suche nach alter ralen Punkte der Vision Bethels«, tanz im Kollegenkreis spiele nativen Arbeitsplätzen«, so Petra sagt Bethels Vorstandsvorsitzen dabei eine Rolle, mitunter gebe Tarrach-Rieks. der Pastor Ulrich Pohl. »Deshalb es auch Vorbehalte hinsichtlich gehört es für uns dazu, dass wir der Reaktion von Vorgesetzten. Viele Fördermittel jeden Menschen – ob Klient oder »Für eine Schwerbehinderung Mitarbeiter – in seinen individu gibt es immer einen Grund, und »Ich habe sehr gute, aber auch ellen Fähigkeiten fördern und in es kann jeden treffen – deshalb weniger gute Erfahrungen ge seiner Entwicklung unterstützen.« sollte sie nicht als Belastung, son macht«, berichtet Thomas Bau Die Umsetzung von Teilhabe dern als etwas Normales gesehen nack, Vertrauensperson für müsse vollumfänglich und damit werden«, sagt sie. Auch der indi- schwerbehinderte Mitarbeiter auch am Arbeitsplatz erfolgen. »Unsere Mitarbeitenden können darauf vertrauen, dass ihnen durch eine Schwerbehinderung keinerlei Nachteile am Arbeits platz entstehen«, so Christine Rieffel-Braune. »Ich bin froh darüber, dass wir die Inklusions vereinbarung gemeinsam auf den Weg bringen, und hoffe, Foto: Marten Siegmann dass die fertige Version in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in Kraft treten kann.« – Marten Siegmann – Petra Tarrach-Rieks vertritt schwerbehin Volker Fleckenstein ist Schwerbehinder derte Mitarbeitende im Evangelischen tenvertreter im Stiftungsbereich Bethel. Klinikum Bethel. regional. 7
Tag der Epilepsie am 5. Oktober Trends in der Betheler Epilepsiechirugie Dr. Thomas Cloppenborg, Kin- derarzt auf der Station für Prä chirurgische Diagnostik und Epilepsiechirurgie im Epilepsie- Zentrum Bethel, ist momentan von seiner täglichen Arbeit freigestellt. Dank eines Stipen diums der Epilepsie-Akademie Berlin-Bethel kann er sich zur- zeit ganz auf die Frage konzen trieren, wie sich Kinder nach einem epilepsiechirurgischen Eingriff entwickeln. Die Studie führt er gemeinsam mit Kolle gen vom Epilepsie-Zentrum Foto: Paul Schulz Utrecht durch. »Unser Ziel ist es, Chancen und Risiken einer Operation noch bes ser einschätzen und die Eltern Dr. Thomas Cloppenborg hat für die Erforschung der Trends in der Betheler Epilepsie auf der Basis einer umfassenden chirurgie mit Dr. Anne Hagemann (l.), Statistikerin der Gesellschaft für Epilepsiefor eigenen Datensammlung beraten schung, und seiner Kollegin Neuropsychologin Lena Hopf zusammengearbeitet. zu können«, erläutert Dr. Clop penborg. In bisherigen Forschun Operation gegenüber operativen tion für einen epilepsiechirurgi gen hat er bereits gemeinsam mit Risiken und auch möglichen Defi- schen Eingriff gelten.« Kollegen des Epilepsie-Zentrums ziten nach der Operation abzuwä Trends und Erfahrungen seit Be gen. Heute gebe es bei Kindern Komplexere Entscheidungen tref ginn der Epilepsiechirurgie in viel mehr große Eingriffe, wie die fen zu müssen sei ein möglicher Bethel ausgewertet. Die Bedeu Hemisphärotomie, bei der die ge- Grund dafür, dass im Erwachse tung der pädiatrischen Epilepsie samte epileptogene Gehirnhälfte nenalter eine vorgeschlagene chirurgie steige, so der Experte. abgetrennt werde. »Wir haben Operation häufiger abgelehnt Der Anteil der Kinder unter den zum einen gelernt, die Patienten werde als im Kindesalter, so Dr. operierten Patienten habe seit zu identifizieren, die diese OP Cloppenborg. »Es dauert außer den Anfängen der Betheler Epi brauchen. Zum anderen konnte dem immer noch viel zu lange, lepsiechirurgie in den 1990er- durch eine Veränderung der OP- bis Patienten mit der Frage nach Jahren zugenommen. »Wir ope- Technik die Erfolgsrate verbessert einer operativen Behandlung in rieren rund 100 Erwachsene und werden«, erläutert Dr. Thomas unser Zentrum kommen. Bei Kinder jährlich, mit einer Ver Cloppenborg. Die Auswirkungen Erwachsenen betrug dieser Zeit schiebung hin zu mehr Kindern.« der Operation und Reorganisa raum im Mittel etwa 20 Jahre!« tionsmöglichkeiten des kindlichen Hier liege ein wichtiger Ansatz Etwa zwei Drittel der Patienten Gehirns könnten realistisch einge punkt für eine Verbesserung der werden nach einem epilepsiechi schätzt und vorhergesagt werden. Behandlung. »Wenn allerdings rurgischen Eingriff anfallsfrei. mehrere Medikamente nicht ge Auch die Medikamente gegen Schwierige OPs holfen haben, ist man gegenüber Anfälle können bei stabiler An weiteren Therapievorschlägen fallsfreiheit häufig vereinfacht Bei Patienten im Erwachsenenal vielleicht eher kritisch und akzep oder abgesetzt werden. »Beson ter sieht Dr. Cloppenborg einen tiert die Epilepsie als gegeben«, ders bei kleinen Kindern können Trend zu schwierigeren Opera- vermutet der Mediziner. Eltern wir durch eine erfolgreiche Ope tionen, die häufig im Vorfeld für seien da in einer anderen Situa ration und eine Beendigung der die Diagnostik den Einsatz auch tion. »Sie entscheiden für ihr medikamentösen Behandlung invasiver EEG-Ableitungen not- Kind und sind beharrlicher in der wichtige Weichen für den Ent wendig machen. »Dieser Trend Suche nach Lösungen.« wicklungsverlauf stellen«, so Dr. beruht vor allem auf der Abnahme Cloppenborg. Diese Vorteile gelte der Patienten mit Schläfenlappen – Petra Wilkening – es bei der Entscheidung über eine epilepsien, die als typische Indika 8
Tag der Epilepsie am 5. Oktober 4. Internationales Epilepsie-Symposium in Bethel erkennen wie gesunde Menschen. »Das muss allerdings kein Wider spruch sein«, betont Prof. Bien. »Operierte Patienten bedienen sich anderer Wege im Gehirn, um die Verluste auszugleichen. Ihr Gehirn nutzt zum Beispiel den Weg über die linke Hirnhälfte als Umgehungsstraße«, so seine Erklärung. Viel Beachtung bei dem Sympo- sium fanden auch Phänomene wie Erinnerungsschwierigkeiten und Studien zu psychischen Komorbi Foto: Paul Schulz ditäten bei anfallskranken Men schen. »Bei Menschen mit Epilepsie finden sich häufig Depressionen und Angststörungen. Außerdem Prof. Dr. Martin Holtkamp (l.), Stiftungsprofessorin Kirsten Labudda und Prof. Dr. zeigt eine Reihe von Patienten Christian Bien in der Neuen Schmiede. emotionale Defizite«, sagt Prof. Dr. Martin Holtkamp. Ursache An einer Epilepsie zu erkranken kann belastend sein und bei seien wahrscheinlich anfallsbe den Betroffenen nicht selten zu psychischen Erkrankungen füh dingte Veränderungen im Gehirn. ren. Neue wissenschaftliche Studien legen den Verdacht nahe, dass es auch umgekehrt sein kann. »Viele Patienten erleiden Weitere Risikofaktoren, die psy eine psychische Erkrankung ein bis zwei Jahre vor ihrem ersten chische Erkrankungen begünsti Anfall. Es scheint also eine beiderseitige Verbindung zu geben. gen, hat Kirsten Labudda von der Psychische Erkrankungen können Epilepsien zumindest begüns- Universität Bielefeld erforscht. tigen«, folgert Prof. Dr. Christian Bien, Chefarzt des Epilepsie- Ihre Stiftungsprofessur für Epi Zentrums Bethel. lepsieforschung wird von den v. Bodelschwinghschen Stiftun Der Zusammenhang zwischen Epi- tät Sheffield in England wissen gen Bethel finanziert. lepsie und psychischen Erkrankun- schaftlich bearbeitet. Er hat bei gen stand Anfang September im dem Symposium neues Wissen Aus New York war die Neurolo Fokus des 4. Internationalen Epi- zu dem Thema vorgestellt. gin und Epileptologin Prof. Dr. lepsie-Symposiums in der Neuen Jacqueline French nach Bethel Schmiede in Bielefeld-Bethel. Gefühle erkennen angereist. Sie informierte die Teil- Prof. Bien und der Chefarzt des nehmerinnen und Teilnehmer Epilepsie-Zentrums Berlin-Bran Überraschend waren auch neue über Forschungsmethoden, mit denburg, Prof. Dr. Martin Holt Erkenntnisse aus der Neuropsy denen die Wirksamkeit von Medi kamp, hatten den Vorsitz bei der chologie. Der rechte Mandelkern kamenten ermittelt werden kann. Veranstaltung, die alle zwei Jahre im menschlichen Gehirn ist für Die Pharmakologie-Expertin berät abwechselnd in Berlin und Bethel die emotionale Wahrnehmung die Arzneimittelbehörde in den stattfindet. 130 Epilepsie-Exper zuständig – das gilt als wissen USA und viele Kliniken im In- und ten nahmen teil. Die Referenten schaftlich und medizinisch gesi Ausland. Prof. French referierte kamen unter anderem aus New chert. Die Psychologin Prof. Dr. auch zu der Problematik, dass York, Madrid, Modena und Shef Johanna Kißler von der Universi viele zugelassene Medikamente field. Partnerland waren die USA. tät Bielefeld hat Patienten nach zwar in Studien als wirksam ge einer epilepsiechirurgischen testet werden, in der Praxis den Die Beobachtung, dass psychische Operation im Epilepsie-Zentrum Patienten mit Epilepsie aber nicht Erkrankungen Epilepsien begüns Bethel untersucht, denen der ausreichend helfen. tigen könnten, wird von dem Mandelkern entfernt wurde. Das deutschen Neurologen Prof. Dr. erstaunliche Ergebnis: Sie können – Gunnar Kreutner – Markus Reuber von der Universi Gefühle trotzdem genauso gut 9
BTHG-Experte Michael Conty geht in den Ruhestand »Wir können von anderen lernen und andere von uns« im Sozialdienst. Dort entwickelte er mit seinen Mitstreitern Theo Wessel und Detlef Kremser eine neue Leistungsform: In einer ge meinsamen Studie waren sie zu dem Schluss gekommen, dass Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, die neu in eine eigene Wohnung zogen, eine strukturierte Nachbetreuung be Foto: Reinhard Elbracht nötigten. Ihr Konzept fand die Zustimmung des LWL, und zum ersten Mal wurde für Westfalen- Lippe eine ambulante Nachbe treuung vereinbart. 2015 informierte sich die parlamentarische Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller »Als junger Mann stand für mich in Bethel über Behindertenhilfe und Teilhabe. Michael Conty begleitete sie unter ande- fest, dass man alle vier Jahre rem ins Haus Ophra II in Bielefeld-Eckardtsheim. etwas Neues machen muss, um wach und interessiert zu bleiben«, Assistierte Freiheit zu verwirklichen und die am wenigsten ein- erinnert sich Michael Conty. schränkenden Lebensbedingungen für Menschen mit Behinde- »Genau habe ich diese Zeitspan rungen zu schaffen, darum gehe es, unterstreicht Michael Conty ne in meinem Berufsleben zwar mit Nachdruck. Für dieses Ziel hat der Experte für Eingliede nicht eingehalten, aber ich habe rungshilfe rund 40 Jahre in Bethel gearbeitet, zuletzt seit 2017 in Bethel immer wieder andere als Leiter des Projekts »Umsetzung des Bundesteilhabegeset Aufgaben übernehmen können. zes«. Jetzt sei alles gut vorbereitet für die Umsetzung des BTHG Das ist der Vorteil eines großen in Bethel und der richtige Zeitpunkt, in den Ruhestand zu wech Arbeitgebers, der viele Arbeits seln, so der Geschäftsführer. Am 8. Oktober wird der 65-Jährige felder und Aufgaben hat.« im Beisein vieler Gäste offiziell in Bielefeld-Bethel verabschiedet. 1989 wurde Michael Conty Leiter »Das Bundesteilhabegesetz ist Jahre als Vertreter aller Fachver des Kinder- und Jugendbereichs für die nächsten Jahrzehnte in bände für Menschen mit Behin Arche/Regenbogen der damaligen der Eingliederungshilfe bestim derungen an der Entwicklung Teilanstalt Bethel. »Das war im mend. Zum einen galt es, mög des BTHG mitgewirkt. Grunde die schönste Zeit meines lichst große Chancen für die Berufslebens, weil die Arbeit mit Menschen und auch die Leis Seit 1980 in Bethel Kindern besonders lebendig und tungserbringer herausarbeiten, so unmittelbar nahe am Men zum anderen die Risiken für alle Die gesetzlichen Rahmenbedin schen ist«, erinnert er sich. Die zu minimieren«, fasst Michael gungen für Unterstützungsleis Mitarbeiterschaft in Arche/Regen Conty die verantwortungsvolle tungen und die Frage, welche bogen sei interdisziplinär und Projektarbeit zusammen. Die Leistungen für die Menschen sehr kompetent gewesen. Weil beiden vergangenen Jahre seien wichtig seien, hätten ihn schon auch die jungen Menschen in anstrengende Jahre für das 15- immer interessiert, erzählt der Arche/Regenbogen erwachsen köpfige Betheler Projektteam Betheler Geschäftsführer rück wurden und zum Teil nicht mehr gewesen: mit den Verhandlungen blickend. Kurz nach seinem Exa die intensive Betreuung in einer des Rahmenvertrags auf Landes men an der Universität Bielefeld Wohngruppe benötigten, wurde ebene – Michael Conty war als 1980 begann der Diplom-Psy hier die ambulante Betreuung von Vertreter der Diakonie Rheinland- chologe seine Tätigkeit in Bethel, Menschen mit Behinderungen Westfalen-Lippe beteiligt – und zunächst in den damaligen Ge angestoßen. Nach anfänglicher parallel mit der Vorbereitung der meinschaftswerkstätten, dann in Ablehnung fand sie bei den BTHG-Umsetzung für die Betheler der psychiatrischen Reha-Klinik Betheler Verantwortlichen schließ Stiftungs- und Unternehmensbe Pniel. Ab 1984 betreute er woh lich doch Interesse. »Heute leis- reiche. Schon zuvor hatte Michael nungslose Menschen zunächst in tet der Stiftungsbereich Bethel. Conty auf Bundesebene mehrere stationären Einrichtungen, dann regional mehr ambulante als 10
»Wir können … stationäre Unterstützung«, so habe ich immer als wichtige Auf Michael Conty, der Mitglied und gabe empfunden.« Das vielfäl zuletzt Vorsitzender der Geschäfts tige Engagement des Betheler führung von Bethel.regional war, Fachmanns in Verbänden, Fach bevor er in das BTHG-Projekt gremien und Arbeitsgruppen wechselte. »Die meisten Men zeigt, dass er ein intensiver Netz schen wollen in einer eigenen werker ist. Unter anderem war Wohnung leben. Unsere Aufgabe er zwölf Jahre lang Vorstands ist es, die hierzu notwendigen vorsitzender im Bundesverband Unterstützungsleistungen anzu evangelische Behindertenhilfe, bieten«, unterstreicht er. »Im Mit Mitglied des Diakonischen Rats telpunkt stehen der Mensch und und viele Jahre im Vorstand des seine Vorstellungen vom Leben.« Fachverbands Behindertenhilfe der Diakonische Werke Westfa Abteilung Projekte len und Lippe. »Für die wichtige Verbandsarbeit hatte ich immer Nach sechs Jahren in Arche/ die Unterstützung der Kollegen. Regenbogen wurde der damals Sie haben mir den Rücken freige Fotos (2): Paul Schulz 40-Jährige wieder unruhig. Das halten«, sagt er dankbar. neu eingeführte Projektmanage ment bot die Gelegenheit, sich 2001 wechselte Michael Conty beruflich zu verändern. Als die aus der Abteilung Projekte in die Abteilung Projekte aufgebaut Geschäftsführung der Teilanstalt wurde, übernahm er die Leitung. Beim Bielefelder Protesttag 2011 nutzte Bethel. Er war dann nach tief »Es war eine tolle Aufgabe, die Michael Conty die Gelegenheit zu einem greifenden Umstrukturierungs gesamte Unternehmensentwick »Selbstversuch«. prozessen Geschäftsführer im lung im Blick zu haben. Viele neuen Stiftungsbereich Behin unternehmenspolitische Ent der Betheler Wohnungslosenhilfe, dertenhilfe und schließlich im scheidungen wurden durch un den Grundsätzen für Zusammen heutigen Stiftungsbereich Bethel. sere Projekte vorbereitet.« An arbeit und Führung oder auch regional, unter anderem mit den der Vision Bethels »Gemeinschaft denen für das Betheler Qualitäts Arbeitsschwerpunkten Konzept- verwirklichen« wirkte Michael management. Ihm ist es wichtig, und Qualitätsentwicklung, Per Conty ebenso mit wie an der Ein- dass die Projekte und ihre Ergeb sonal und Diakonie. führung der Pflegeversicherung nisse »Gemeinschaftsprodukte« und der Umsetzung der BSHG- waren. »Wir haben in Teams »Ich kann jetzt gut abschließen«, Reform, an der Entwicklung des gearbeitet, in denen unterschied so der angehende Ruheständler. Hauses der Stille der Sarepta lichste Kompetenzen aus den Das BTHG-Projekt zum Abschluss Schwesternschaft, an der Reform Betheler Bereichen zusammenka seines Berufslebens sei noch ein men. Ich habe das Glück gehabt, mal eine ausgezeichnete Gelegen- immer dabei gewesen zu sein.« heit gewesen, sein Wissen und seine Erfahrungen einzubringen. Einen hohen Stellenwert hat für Für den Ruhestand hat er sich Michael Conty die Vernetzung, erst einmal vorgenommen, bis sowohl innerhalb als auch außer Weihnachten keine neuen Ver halb Bethels. »In den Siebziger- pflichtungen einzugehen und und Achtzigerjahren schien in mehr Zeit mit der Familie und Bethel die Auffassung ‚Wir sind Freunden zu verbringen. »Und uns selbst genug‘ vorzuherrschen. dann werde ich in Ruhe gucken, Diese Haltung ist meines Erach welche Aktivitäten ich ehrenamt tens falsch. Wir können von lich weiterverfolge.« Erst einmal anderen lernen und andere von wolle er aber im Ruhestand uns. Die Schnittstellen zwischen ankommen. Bethel, als Teil der Diakonie, und – Petra Wilkening – Michael Conty übernahm 2017 die Lei den Fachverbänden auf Landes- tung des Betheler BTHG-Projekts. und Bundesebene zu pflegen 11
Erster Lobetaler Empfang »Ein heilsamer und befreiender Lebensraum« Robustes Schuhwerk war ge fragt, als Ende August der erste Lobetaler Empfang statt fand. Der Weg führte übers Feld zu einem nicht mehr ge- nutzten Gewächshaus der Barnimer Baumschulen Biesen thal. Dort kamen 150 Gäste zusammen, um – wie der Lobe taler Geschäftsführer Martin Wulff vorschlug – über das Leben nachzudenken und ge meinsam zu überlegen, wie Fotos: Lutz Weigelt man die Welt ein bisschen besser machen könne. Die Präsidentin des Branden- burger Landtags nahm diesen Gedanken in ihrem Grußwort In einem ehemaligen Gewächshaus der Barnimer Baumschulen Biesenthal fand der auf. »Für all das Ermutigende erste Lobetaler Empfang statt mit (vorne, v. l.) Pastor Ulrich Pohl und Landtagspräsi und Stärkende, das von Lobetal dentin Britta Stark sowie (vorne, r.) Martin Wulff. ausgeht, für all die Fürsorge und Unterstützung für so viele Men ob sie vielleicht ein Rezept für den Dienstleistungen, in der Bio- schen möchte ich allen Mitarbei den Lobetaler Bio-Joghurt her Molkerei. »Wir sind da für Men terinnen und Mitarbeitern von ausfinden könne. Susanna Kara schen mit Behinderungen. Unser Lobetal herzlich Dank sagen – wanskij wusste das Rezept: »Ich Ziel ist es, ihnen die Teilhabe am wie allen Frauen und Männern in denke, die geheime Zutat heißt Arbeitsleben zu ermöglichen«, der großen Bethel-Familie«, sagte ‚Menschlichkeit‘.« brachte der Geschäftsführer der Britta Stark. »Ich finde, Sie alle Werkstätten, Ludwig Pagel, die arbeiten an einem hoffnungsvol Teilhabe ermöglichen Aufgabe der Werkstätten auf len Zukunftsprojekt: einer men den Punkt. Insgesamt arbeiten schenfreundlichen Gemeinschaft, Davon konnten sich die Gäste rund 900 Beschäftigte an acht in der alle als Freie und Gleiche überzeugen. Mitarbeiterinnen Standorten. zusammenarbeiten und zusam und Mitarbeiter der Hoffnungs menleben.« So sei Lobetal ein Ort taler Werkstätten berichteten Das gemeinsame Abendessen der für Begegnung und Beziehung, über ihre Arbeit – im Zierpflan Gäste – zwei festlich gedeckte mit Platz für alle Erfahrungen des zenbau, in den Baumschulen und Tafeln luden zum Brandenburger Lebens, ein heilsamer, befreiender, Abendbrot mit regionalen Spezi gemeinsam gestalteter Lebens alitäten ein – eröffnete Bethels raum, in dem Menschen Hoff Vorstandsvorsitzender Pastor nung schöpfen, Sprache finden, Ulrich Pohl mit einem Tischlied: Gemeinschaft erleben und viel »Danket, danket dem Herrn, leicht auch Gott erfahren können. denn er ist sehr freundlich.« Die Musiker Stawinski und Taylor Für Brandenburgs Sozialministerin setzten stimmungsvolle Akzente, Susanna Karawanskij wird in der und am späten Abend tauchten Baumschule Biesenthal weit mehr Scheinwerfer das Glas des Ge veredelt als Gehölze und Sträu wächshauses in die Farben von cher. »Sie veredeln sicherlich auch Lobetal. das Denken und die Einstellungen vieler, die Ihnen begegnen.« – Wolfgang Kern – Sogar die Produkte würden den Lobetaler Geist in sich tragen. Als feststand, dass sie hier sein kann, Brandenburgs Sozialministerin Susanna habe eine Mitarbeiterin gefragt, Karawanskij sprach ein Grußwort. 12
Wertschätzung für die Sterbebegleitung Ministerpräsidentin besucht Hospiz im Ahrtal spricht auch die positive Resonanz auf unsere Gedenkgottesdienste.« Als eine »fast einzigartige Verbin- dung« beschrieb Hildegard Schnei der, stellvertretende Vorsitzende des Hospizvereins, die Koopera tion mit Bethel und der Marien haus Unternehmensgruppe. »Unser ökumenischer Ansatz wird jeden Tag im Haus gelebt.« Rund 90 Ehrenamtliche des mehr Fotos: Paul Schulz als 1.300 Mitglieder zählenden Vereins engagieren sich in der Hospizarbeit. Im Hospiz wurde Malu Dreyer (3. v. r.) von (v. l.) Christoph Drolshagen, Geschäfts Größtes Kompliment führer der Hospiz im Ahrtal gGmbH, Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong, Hildegard Schneider, den Gesellschaftervertretern Maria Heine und Kay Andresen sowie Hospiz »Das Hospiz im Ahrtal ist aus leiterin Yasmin Brost begrüßt. einer breiten Bürgerbewegung hospizlichen Denkens gewach »Zu einem guten Leben gehört auch das gute Sterben«, sagte sen«, sagte Bethel-Vorstand Pas- Malu Dreyer. Auf Einladung des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr torin Dr. Johanna Will-Armstrong. besuchte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Anfang »Für uns ist die Unterstützung September das Hospiz im Ahrtal in Bad Neuenahr-Ahrweiler. der Hospizbewegung, des Hos Dort kam die Politikerin auch mit rund 20 Ehrenamtlichen des pizvereins sowie die Beteiligung Vereins ins Gespräch – und unterstrich dabei, wie wichtig die Bethels am Hospiz im Ahrtal ein ambulante und stationäre Sterbebegleitung sei. zentrales Anliegen.« Bethel fühle sich dem Hospizgedanken sehr »Mit der Hospizbewegung bin ich zent. »Wir sind auf einem guten verpflichtet – und habe deshalb seit vielen Jahren eng verbunden«, Weg«, sagte Hospizleiterin Yas auch an anderen Orten, etwa in betonte die Politikerin. Anfangs min Brost. »Ich denke, wir leisten Leipzig beim Hospiz Villa Auguste habe sich die Arbeit der Bewe sowohl in der Pflege als auch in oder in Syke beim Kinderhospiz gung vornehmlich auf den ambu- der Begleitung gute Arbeit. Dafür Löwenherz, die Gründung mit lanten Bereich konzentriert – das auf den Weg gebracht. aber sei für die gute Versorgung der sterbenden Menschen nicht »Ich bin wirklich sehr beein immer ausreichend. Sie sei froh druckt«, sagte Ministerpräsidentin darüber, dass sich mit Bethel und Malu Dreyer. »Nicht nur über die Marienhaus zwei weitere Träger Entwicklung der ehrenamtlichen neben dem Hospizverein gefun Hospizarbeit, sondern auch von den hätten, um den Bau des sta dem wunderschönen Haus.« Prä tionären Hospizes im Ahrtal in gend während ihres Besuchs sei die Tat umzusetzen. auch die Begegnung mit einem Gast des Hospizes gewesen. »Er 2015 wurde das Haus eröffnet. sagte mir, er fühle sich hier gut Gesellschafter sind der Hospiz- betreut und aufgehoben. Ich Verein Rhein-Ahr mit 10 sowie denke, das ist wahrscheinlich das die v. Bodelschwinghschen Stif größte Kompliment, das man in tungen Bethel und die katholi so einer Situation aussprechen sche Marienhaus Unternehmens kann.« gruppe mit jeweils 45 Prozent Beteiligung. Im vergangenen Jahr – Marten Siegmann – lag die Auslastung des Hauses Das Hospiz im Ahrtal wurde 2015 eröff mit 109 Gästen bei rund 97 Pro net und hat zehn Gästezimmer. 13
Straßenfest in der Ortschaft Bethel Buntes Treiben rund um die Neue Schmiede Einen ungewohnten Anblick bot die Handwerkerstraße in der Ortschaft Bethel Ende August. So viele Menschen gibt es dort nur beim jährli chen Straßenfest zu sehen. Auch in diesem Jahr hatten die Organisatoren aus ver schiedenen Betheler Einrich tungen wieder ein buntes Programm aus Musik, Tanz und Theater, Flohmarktstän den und Spielaktionen für Kinder gestaltet. Die Bielefelder Sambagruppe LesBenitas war mit lateinameri kanischen Rhythmen unterwegs, Die Lose der Tombola waren begehrt. Der erste Preis war ein Fahrrad. die Theatergruppe Tapetenwech sel der Neuen Schmiede zeigte wieder fantasievoll selbstgestal tete Kostüme. Der Schmiede- Chor sang für die Gäste, und Bethel-Vorstand Pastorin Dr. Johanna Will-Armstrong und Bethel-Klient Nils Lorenz luden zu einer inklusiven Bibelarbeit ein. Tombola, Malaktion und Rundfahrt mit der Bimmelbahn standen ebenfalls auf dem Programm. – PW – Der Schmiede-Chor trat im Rahmen des Bühnenprogramms auf. Die Theatergruppe Tapetenwechsel ist für ihre kreativ gestalteten Kostüme bekannt. Flohmarktstände luden wieder zum Stöbern ein. 14
Berliner Behandlungszentrum am KEH Erste Chefärztin wurde mit Fachsymposium eingeführt noch die Facharztprüfung für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Privatdozentin wurde bereits 2018 zur Chefärztin des Behand lungszentrums berufen. Beim Symposium anlässlich ihrer Einführung gab Dr. Tanja Sappok zusammen mit Betroffenen und Angehörigen einen Einblick in das Leben mit Behinderung und Krankheit. Hier komme es auf Fotos: Jens U. Garlichs gute Kommunikation der Betei ligten untereinander an, Betrof fene wollten verstanden werden, Angehörige würden gestärkt durch den Austausch mit anderen Beim Symposium im KEH-Festsaal: PD Dr. Tanja Sappok mit (v. l.) Michael Mielke, in gleicher Situation. Die Akzep Prof. Dr. Albert Diefenbacher und dem KEH-Aufsichtsratsvorsitzenden und Bethel- tanz der Behinderung sei der Vorstandsvorsitzenden Pastor Ulrich Pohl. Schlüssel für ein befreites Leben, für Eltern sei zudem Selbstfürsorge Seit fast 20 Jahren gibt es am Evangelischen Krankenhaus neben aller Sorge um ihr behin Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin ein Zentrum für dertes Kind existenziell wichtig. die Behandlung erwachsener Menschen mit geistiger Behinde rung und psychischer Erkrankung. Inzwischen ist das »Berliner MZEB auf gutem Weg Behandlungszentrum für psychische Gesundheit bei Entwick lungsstörungen« zu einem Klinikbereich im KEH mit eigener Der Psychologe Prof. Dr. Matthias Chefärztin geworden. Schützwohl vom Universitäts klinikum der Technischen Univer- Privatdozentin Dr. Tanja Sappok In seiner Klinik hatte Dr. Tanja sität Dresden nahm Stellung zur wurde im September zur ersten Sappok 2003 ihre Arbeit im KEH gesundheitlichen Versorgungs Chefärztin des Behandlungszent begonnen, wurde Fachärztin situation von Menschen mit geis- rums ernannt. In einem Gottes für Neurologie und auch für Ner tiger Entwicklungsstörung. Eine dienst in der KEH-Kapelle und mit venheilkunde, habilitierte sich Studie habe gezeigt, dass es nur einem Fachsymposium wurde sie 2014 in »Experimenteller Psychia- bei einem kleineren Teil Versor in die neue Funktion eingeführt. trie« und absolvierte anschließend gungsmängel gebe. Es seien aber KEH-Geschäftsführer Michael mehr Forschung, eine bessere Mielke betonte bei der Einfüh Kommunikation und Kooperation rung, die Etablierung eines eige- aller Beteiligten untereinander nen Chefarztbereichs sei ein und mehr Alternativen zur psy- besonderes Bekenntnis des KEH chopharmakologischen Behand zur Versorgung von Menschen lung nötig. mit geistigen Behinderungen, ganz im Sinne Friedrich von Bodel Im KEH ist zurzeit im Rahmen schwinghs: »…und dass ihr mir des Behandlungszentrums für niemanden abweist.« Menschen mit Behinderungen auch noch eine ambulante Ver Start im Jahr 2000 sorgung (MZEB) im Aufbau; die staatliche Genehmigung liegt Michael Mielke würdigte die Rolle bereits vor, derzeit werden noch von Psychiatrie-Chefarzt Prof. die Pflegesätze verhandelt. Dr. Albert Diefenbacher, der die Behandlung von Menschen mit Prof. Dr. Matthias Schützwohl nahm – Jens U. Garlichs – Behinderungen in einem Zentrum Stellung zur medizinischen Versorgung im KEH seit 2000 aufgebaut hatte. von Menschen mit Behinderungen. 15
Umweltschutz in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Für die »Bewahrung der Schöpfung« wird viel getan jetzt alle Standorte der v. Bodel schwinghschen Stiftungen Bethel auf ihre Energieeffizienz hin über prüft. »Dabei geht es um mehr als 1.000 Gebäude, für die wir Daten zusammentragen und die wir auch begehen werden. Unser Auftrag ist es, die Mitarbeitenden vor Ort auf Basis der Bestands aufnahme zu beraten, wie sie das Bestehende optimieren können.« Das Team für diese Aufgabe um fasst aktuell eine Vollkraft sowie Foto: Reinhard Elbracht drei Studierende. Vom EM+ ist auch Werner Kuh len, im Evangelischen Klinikum Bethel für den Umweltschutz zuständig, überzeugt: »Durch Das 2013 eröffnete Seniorenzentrum Breipohls Hof in Bielefeld ist ein Passivhaus. das System wird energieeffizien tes, umweltbewusstes Handeln Den Insekten geht es schlecht. Hitzeperioden scheinen extremer institutionalisiert, und es kommen zu werden, Trockenheit breitet sich aus, wird in manchen Regio so viel mehr Ideen zusammen.« nen zum Problem. Deutschland – das lag doch immer in einer Im Evangelischen Klinikum angenehmen gemäßigten Zone. Plötzlich ist der Klimawandel Bethel sei im Rahmen des EM+ auch hier greifbar. Die »Bewahrung der Schöpfung« hat, das die »uralte« Heizzentrale außer lässt sich nicht mehr ignorieren, eine neue Dringlichkeit bekom Betrieb genommen und durch men. »Innerhalb der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel das erste Blockheizkraftwerk im setzen sich Menschen seit Langem und auf vielfältige Weise für Krankenhaus abgelöst worden. den Schutz der Umwelt und einen nachhaltigen Umgang mit »Das ist sehr gut für die CO²- den Ressourcen ein«, stellt Bethels Vorstandsvorsitzender Pastor Reduzierung. In einem Kranken Ulrich Pohl grundsätzlich fest. haus ist rund um die Uhr Strom nötig. Mit dem Blockheizkraft Neue Gebäude zu errichten oder technik bezogene Neubau oder werk lässt sich Strom gewinnen, bestehende Einrichtungen zu die 2016 eröffnete Brockensam und mit der dabei entstehenden modernisieren, ohne auf die Ener mlung. Das Ophir-Gebäude ist Abwärme kann man heizen.« gieeffizienz zu achten – das ist seit 2011, nachdem es für die inzwischen in Bethel undenkbar. »Archive am Bethelplatz« umge Hannover im Blick Ein möglichst geringer Energie staltet wurde, ein »Null-Emis verbrauch ist bei den Planungen sions-Haus« mit neutraler CO²- In diesem Jahr ist der Blick des immer im Blick. In Bielefeld wur Bilanz. Für eine bessere Energie EM+-Teams besonders auf die den zum Beispiel das Kinder- und effizienz sorgt in der Ortschaft Betheler Einrichtungen in Hanno Jugendhospiz und das Senioren Bethel inzwischen ebenfalls eine ver gerichtet. Dort wurde 2015 zentrum Breipohls Hof als Passiv Vielzahl von Fotovoltaikanlagen im Stadtteil Stöcken das alte häuser konzipiert. Der damalige und Blockheizkraftwerken. Friedrich-Wasmuth-Haus durch NRW-Umweltschutzminister ein modernes Gebäude ersetzt. Johannes Remmel eröffnete den Veraltete Heizanlagen durch Die neue Pflegeeinrichtung von Breipohls Hof 2013 persönlich. Blockheizkraftwerke zu ersetzen Bethel im Norden wird mit Bio Hier sei das neue Bauen, das die sei zurzeit ein Schwerpunkt im gas versorgt. »Das ist zwar teurer, Energiewende benötige, vorbild Rahmen des Betheler Energie- aber dafür wird das Friedrich- lich umgesetzt worden, lobte er. managements (EM+), informiert Wasmuth-Haus als sogenanntes Reinhard Röse, Leiter der Stabs KfW-40-Haus von der Kreditan Energetisch auf modernstem stelle Immobilienmanagement. stalt für Wiederaufbau gefördert. Stand sind in der Ortschaft Bethel Das System wurde 2016 einge Das gleicht die höheren Kosten auch der 2015 von der Gebäude führt. Nach und nach werden wieder aus«, so Reinhard Röse. 16
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