Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89

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Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Leipzig
                      Herbst

Veranstaltungsprogramm
rund um den

      9. Oktober
                            2022

                 Lichtfest
           Friedensgebet
     Rede zur Demokratie
                Weitere Veranstaltungen,
           Ausstellungen und Rundgänge
Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Grußworte                                                                                                           Inhalt

                B u r k h a r d Ju n g                                    Friedensgebet | Nikolaikirche                   4
                                                                          Rede zur Demokratie | Nikolaikirche             5
                Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
                Vorsitzender des Beirates „Kuratorium                     Lichtfest Leipzig                               6
                Tag der Friedlichen Revolution 1989“
                                                                          Kerzen-89 | Nikolaikirchhof                     7
Liebe Leipzigerinnen und Leipziger,
am 9. Oktober 1989 erhoben sich in Leipzig über 70 000 Menschen,          „wir sehen uns frei“ | Augustusplatz            8
um friedlich ihr Recht auf Freiheit und Demokratie einzufordern.
Angst lag in der Luft, denn kritischer Protest war in der DDR verboten.   Video, Großprojektion, Sound, O-Töne
Wer demonstrierte, um mehr Freiheit zu erlangen, riskierte das
Gegenteil: gesellschaftliche Ausgrenzung, Benachteiligung, nicht selten   „Das ICH und das WIR“ | Burgplatz              12
Inhaftierung. Weder die Demonstrantinnen und Demonstranten noch           Begehbares Kaleidoskop
die Polizei und Armee konnten wissen, dass wenige Wochen später
die Mauer fallen würde. Die Möglichkeit für diese gewaltige Verände-
                                                                          „Demokratie braucht Farbe – Sprüh mit!“        14
rung im Leben von Millionen Menschen entstand an diesem Abend
in Leipzig durch 70 000, vielleicht noch mehr Demonstrierende.            Richard-Wagner-Platz
Nicht erst seit dem brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine sind       Digitales Graffiti und Performance
Freiheit und Demokratie bedroht. Wir dürfen Freiheit und Demokratie
nicht als etwas betrachten, das einfach gegeben ist. Das reicht nicht.
                                                                          Übersichtsplan Lichtfest                       16
Das diesjährige Motto des Lichtfestes „Preis der Freiheit“ fordert dazu
auf, sich der Verantwortung und der Frage zu stellen: Wie viel sind
wir bereit, für unsere freiheitlich demokratische Ordnung zu geben?
                                                                          Weitere Veranstaltungen                         18
                                                                          Ausstellungen                                   41
                                                                          Dauerausstellungen                              43
                                                                          Stadtrundgänge                                  50
                M i ch a e l Kö l s ch
                                                                          Preisverleihung                                 52
                Sprecher der Initiative
                „Tag der Friedlichen Revolution –                         Erinnerungsorte                                 54
                Leipzig 9. Oktober 1989“                                  Websites und Apps                               65
Der „Preis der Freiheit“                                                  Veranstaltungsorte                              66
… ist mindestens ständige Wachsamkeit. Selten wird sie einem              Sponsoren und Partner                      68 / 69
geschenkt. Meist muss sie verteidigt oder gar erkämpft werden,
                                                                          Kuratorium und Initiative                       70
mitunter kostet sie Leben. Jene mehr als 70 000 Menschen, die am
9. Oktober 1989 um den „Ring“ zogen, errangen durch Mut und               Anfahrt | Impressum | Bildnachweis              71
Solidarität Freiheit und Demokratie, obwohl mit Blutvergießen zu
rechnen war. Und hatten Glück. Die mutigen Verteidiger der Freiheit
in der Ukraine, von denen viele seit dem 24. Februar in einem
menschenverachtenden russischen Angriffskrieg ihr Leben verlieren,
haben dieses Glück nicht. Der diesjährige 9. Oktober bietet
Gelegenheit, dankbar zu sein für die Gnade des friedlichen Verlaufs
der Revolution von 1989. Und fordert uns zur Solidarität mit all
jenen auf, die derzeit im Kampf für die Freiheit ihr Leben riskieren.
Allen voran unsere Verbündeten in der Ukraine. Die Kerzen des
9. Oktobers in Leipzig brennen auch für sie.
2                                                                                                                         3
Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Leipzig, 9. Oktober                                                                                  Nikolaikirche

Friedensgebet | 17 Uhr

„Durst nach Frieden“
Predigt: Kathrin Oxen, Pfarrerin der
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, Berlin

Unerschütterliche Gotteszuversicht – das haben die Men-
schen ausgestrahlt, die im Oktober 1989 im Friedensgebet
in der Nikolaikirche zusammenkamen. Diese Zuversicht
beschreibt auch der 42. Psalm, der im Mittelpunkt des dies-
jährigen Friedensgebetes am 9. Oktober stehen wird. In
der Vertonung von Felix Mendelssohn Bartholdy steht der
musikalische Kontrast zwischen Zuversicht und gefühlter
Verlassenheit – ein Widerspruch den wir gerade auch in
unseren Zeiten wahrnehmen. Der BachChor an der Nikolai-
kirche, das Sächsische Sinfonieorchester Chemnitz sowie
die Sopranistin Taryn Knerr bringen unter der Leitung von
Nikolaikantor Markus Kaufmann die eindrückliche Musik
Mendelssohns in das Friedensgebet ein.                        Rede zur Demokratie | 18:15 Uhr

                                                              Die russische Historikerin und Menschenrechtsaktivistin
                                                              Dr. Irina Scherbakowa wird am 9. Oktober die Rede zur
                                                              Demokratie in der Nikolaikirche halten. Sie ist Mitgründerin
                                                              und Mitarbeiterin der in Russland seit Februar 2022 ver-
                                                              botenen Internationalen Gesellschaft für Historische Aufklä-
                                                              rung, Menschenrechte und Soziale Fürsorge „MEMORIAL“.
                                                              Nach dem Angriff auf die Ukraine und wegen der massiven
                                                              Verfolgung der Opposition in Russland verließ Scherbakowa
                                                              Moskau im Frühjahr 2022 und lebt derzeit in Deutschland.
                                                              Als Autorin und Herausgeberin veröffentlichte sie zahlreiche
                                                              Bücher zu Themen wie Stalinismus, Erinnerungskultur und
                                                              den Beziehungen zwischen Russland und Deutschland. Die
                                                              promovierte Germanistin lehrte Oral History an der Staat-
                                                              lichen Universität für Humane Wissenschaften in Moskau
                                                              und hatte Gastprofessuren an den Universitäten von Salz-
                                                              burg, Bremen und Jena inne. In Interviews und Beiträgen
                                                              machte sie in den vergangenen Jahren immer wieder
                                                              auf die zunehmenden diktatorischen Züge des politischen
                                                              Systems und die schwierige Lage der Opposition in
                                                              Russland aufmerksam.
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Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Lichtfest Leipzig                                                                              Nikolaikirchhof

Lichtfest Leipzig in der                                    19 Uhr | Grußworte und Musik
ganzen Innenstadt erleben

Das Lichtfest Leipzig findet auf dem Augustusplatz,         Der Abend beginnt auf dem Nikolaikirchhof mit kurzen
dem Burgplatz und dem Richard-Wagner-Platz statt.           Grußworten von Oberbürgermeister Burkhard Jung und
An allen Orten sind von 19 bis 23 Uhr Lichtinstallationen   weiteren Ehrengästen. Die Grußworte werden auf eine
zu erleben. Auf dem Nikolaikirchhof erwartet die Besucher   Leinwand auf den Markt übertragen. Musikalisch begleitet
die Kerzen-89. Auch in diesem Jahr haben alle Lichtfest-    wird die Eröffnung von Musizierenden der Musikschule
projekte lokale Kooperationspartner.                        Leipzig „Johann Sebastian Bach“.

Das sind die Lichtprojekte der drei internationalen
Künstlerteams beim Lichtfest Leipzig 2022:

Augustusplatz:
„wir sehen uns frei“ von Robert Sochacki, Breslau / Polen
Burgplatz:
„Das ICH und das WIR“ von Betty Mü, Anzing / Deutschland
Richard-Wagner-Platz:
„Demokratie braucht Farbe – Sprüh mit!“
von Cart‘1 und Matthieu Tercieux, Lyon / Frankreich
                                                            Kerzen-89
Geführter Rundgang zu den Installationen                    Auf dem Nikolaikirchhof steht die traditionelle Kerzen-89,
                                                            die im Laufe des Abends von den Besucherinnen und
Neu in diesem Jahr: an allen drei Lichtorten starten
                                                            Besuchern mit tausenden Teelichtern zum Leuchten gebracht
jeweils um 19:30 Uhr und 20:30 Uhr geführte Rund-
                                                            wird. An allen Infoständen in der Innenstadt (siehe Karte
gänge zu den Kunstinstallationen des Lichtfest Leipzig.
                                                            Seite 16 / 17) erhalten Besucher kostenlos Kerzen. Wer
Einige Touren werden zusätzlich von Zeitzeugen be-
                                                            möchte, kann dort via Barspende oder per Paypal (siehe
gleitet. Treffpunkt ist an der jeweiligen Installation am
                                                            QR-Code unten) eine symbolische Kerzenpatenschaft
Kerzenausgabestand. Die Teilnahme ist kostenlos.
                                                            übernehmen. 2022 geht der Erlös der Aktion an das Jour-
Kooperationspartner: Leipzig Erleben GmbH
                                                            nalists-in-Residence-Programm des in Leipzig beheimateten
                                                            Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit
Ausführliche Informationen zu den Lichtprojekten,
                                                            (ECPMF). Medienschaffende und Aktivistinnen für Medien-
den Künstlern und ihren lokalen Kooperationspartnern
                                                            freiheit finden hier Zuflucht und Unterstützung.
finden Sie auf den folgenden Seiten und auf
www.lichtfest.leipziger-freiheit.de.

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Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Lichtfest 9. Oktober                                                                                Augustusplatz

Augustusplatz | 19–23 Uhr                                      Die Installation auf dem Augustusplatz besteht aus vier
                                                               Teilen: die Videoprojektionen auf die „Milchtöpfe“ spielen
„wir sehen uns frei“                                           mit der Erinnerung und Alltagsbildern, interpretieren sie,
Video, Großprojektion, Sound, O-Töne                           rücken sie in neue Zusammenhänge. Dabei kommt sowohl
                                                               privates Bildmaterial als auch das öffentlicher Archive zum
                                                               Einsatz. Zu jeder Projektion sowie für den Gesamtplatz
                                                               komponierte Marek Brandt passende Sounds und Pina
                                                               Rückert arbeitet mit Klangschalen. Eine Großprojektion auf
                                                               die Fassade der Oper zeigt riesige Augenpaare – nicht
                                                               einfach beliebige, sondern die von Leipzigerinnen und
                                                               Leipzigern. Dank der dafür entwickelten App „Augen auf!“
                                                               können sie das Projekt mitgestalten (siehe Seite 10). Die
                                                               Augen sind Aufforderung, aufmerksam hinzuschauen,
                                                               Missstände zu erkennen und öffentlich zu machen. Die
                                                               Pergola links vor der Oper schließlich wird zum intimen
                                                               Raum für akustische Begegnungen und lädt die Besucher
                                                               spielerisch ein, unter acht interaktiven Licht- und Sound-
                                                               duschen O-Töne von Zeitzeugen zu erleben.

                                                               Künstlerteam:
                                                               Gesamtkonzept, Video und Großprojektion: Robert
wir sehen uns frei / we see us free / widzimy siebie wolnymi   Sochacki / Kollektiv noks, Breslau (Polen)
                                                               Kuratorin Gesamtprojekt: Wera Morawiec / Kollektiv
Das Projekt basiert auf der Idee, dass das Leben jedes         noks, Breslau (Polen) www.noks.info
Einzelnen von Bedeutung ist – wir aber immer auch Teil         Audio (Komposition / Field recordings): Marek Brandt,
kleinerer oder größerer Gemeinschaften, Kollektive im          Pina Rücker, Leipzig
eigentlichen Wortsinn sind – die uns Sicherheit, aber auch     www.soundcloud.com/marek-brandt-triphaze
Freiheit geben, uns so zu zeigen, wie wir sind. Daher achten   O-Töne / Sounddusche kuratiert von Minou Becker,
wir sorgsam auf unsere Privatsphäre – sie ist (uns) wichtig.   Paula Bültemann und Lisa-Marie Klee, Leipzig
Gemeinschaften, wie z. B. die der Familie, sind der Kern der
Gesellschaft. Beim Blick hinter die Fassaden finden sich
unzählige Geschichten über die Menschen, Notizen über
ihre kleinen Erfolge und ihr Scheitern gleichermaßen.
Alltäglichkeit, die unsere Geschichte widerspiegelt. Jene
kleinen, intimen Momente und Aufnahmen waren und sind
wichtige Zeitzeugen. Diese privaten, wenig sichtbaren, aber
kostbaren Bilder stehen im Mittelpunkt der Projektion von
Alltagsbildern aus der Zeit um 1989. Sie zeigen, dass wir
in jedem Moment Teil der Geschichte sind – heute genauso
wie 1989.
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Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Lichtfest 9. Oktober                                                                                        Augustusplatz

                                    Wera Morawiec und
                                    Robert Sochacki (Kollektiv
                                    noks)
                                    Robert Sochacki, ge-
                                    boren 1971 in Danzig,
                                    schloss 1997 sein Studium
                                    an der Kunsthochschule
                                    Danzig ab, 2018 Promo-
                                    tion zum Thema „Kunst
                                    im öffentlichen Raum und
bildende Kunst”. Vom Bühnenbild über Performance und
großformatigen Projektionen bis hin zu interaktiven Licht-
installationen – Sochacki ist in verschiedensten Bereichen
tätig. Er ist Mitbegründer und Mitglied des Kollektivs noks.
Robert Sochacki lebt und arbeitet in Breslau und lehrt an
der dortigen Kunsthochschule Eugeniusz Geppert. Er hat
an den renommiertesten internationalen Lichtfestivals und
Festivals im öffentlichen Raum teilgenommen.

„Die ständige aufmerksame Beobachtung des Alltags-
lebens führt meine künstlerische Arbeit immer wieder in
den öffentlichen Raum. Dort, an den Treffpunkten der Stadt,
begegnen sich Werk, Künstler und Betrachter. So entsteht
der sensible Interpretationsspielraum, der das Werk sowohl       Lokale Kooperationspartner:
in sich abschließt als auch nach außen öffnet.“                  Das Tandem Robert Sochacki und Wera Morawiec bindet gleich
www.robertsochacki.pl                                            mehrere Künstler und Kulturschaffende aus Leipzig ein: Marek
                                                                 Brandt und Pina Rücker (triPhaze) komponierten direkt für diese
                                                                 Installation, Marc-André Weibezahn hat die interaktive App
Mitmachen, „Augen-Blick“ senden                                  „Augen auf!” entwickelt. Das Stadtgeschichtliche Museum, das Zeit-
und Teil des Lichtfestes werden:                                 geschichtliche Forum, das Polnische Institut und das Stadtarchiv
                                                                 unterstützten die Bild- und Audiorecherchen, die Studentinnen
Einfach die Webapp „Augen auf!“ öffnen, Selfie machen
                                                                 Minou Becker, Paula Bültemann und Lisa-Marie Klee kuratieren
und Augenpaar für die Großprojektion an der Oper                 die O-Töne für die Soundduschen.
hochladen. Der Teilnahmezeitraum endet am 3.10.2022.             „Es sind viele Menschen, die an dem Projekt mitwirken. Darüber
                                                                 sind wir sehr glücklich. Wir arbeiten alle eng zusammen, stehen
                                                                 in Beziehungen zueinander – korrespondierend zum Grund-
                                                                 gedanken des Projekts, dass Gemeinschaften der Kern jeder
                                                                 Gesellschaft sind. Die Installation zeigt dadurch nicht eine einzelne
                                                                 Perspektive, sondern baut auf dem Zusammenwirken aller Betei-
                                                                 ligten auf,“ so die polnischen Künstler.
                                                                 Ein Video zur Entstehung des Projektes ist an der Installation zu
                        https://augen-auf-leipzig.de/            sehen und auf www.lichtfest.leipziger-freiheit.de.

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Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Lichtfest 9. Oktober                                                                                           Burgplatz

Burgplatz | 19–23 Uhr                                        Im Zentrum der Installation steht das „Wir“ von „Wir
                                                             sind das Volk“, der bekanntesten Parole aus dem Herbst
„Das ICH und das WIR“                                        ‘89. Wir können verändern. Wir sind die Hoffnung. Wir
Begehbares Kaleidoskop                                       sind die Zukunft. Jeder einzelne von uns. Mit ihrer Instal-
                                                             lation liefert Betty Mü ein leidenschaftliches Plädoyer für
                                                             gelebte Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement.

                                                                                       Künstlerin: Betty Mü, Anzing
                                                                                       (Deutschland)
                                                                                       Betty Mü ist eine deutsche
                                                                                       Designerin und Bildende Künstle-
                                                                                       rin, die sich auf Video- und
                                                                                       Projektionskunst sowie auf
                                                                                       immersive Rauminstallationen
                                                             spezialisiert hat. Geboren und aufgewachsen in München,
                                                             zog sie 1995 nach New York, wo sie u. a. als Art-Directorin
                                                             arbeitete. Nach sechs Jahren kehrte sie nach München
                                                             zurück, um ihre Erfahrungen als Live-Visualistin und
                                                             Videokünstlerin auszubauen. Neben ihren freien Arbeiten
                                                             realisiert sie häufig Projekte für so namhafte Auftrag-
Wir können verändern. Von den Zweifeln                       geber wie die Pinakothek der Moderne in München,
des Individuums und der Kraft der Masse.                     das Waterkant-Festival in Kiel oder das Kunstkraftwerk
                                                             Leipzig. Zu ihren bislang größten Werken zählt die
Was bedeutet es, als Einzelner in der Gruppe zu wirken?      Münchner Lichtaktion „Das Kunstareal verbindet“, mit der
Was verbindet unsere Gesellschaft heute? Für welche          sie im Winter 2021 ein Zeichen für die Kunst in Corona-
Zukunftsthemen müssen wir uns engagieren? Die Video-         Zeiten setzte. www.bettymue.com
installation der Münchner Künstlerin Betty Mü wirft grund-
sätzliche Fragen auf.
Von außen erinnert die Installation an ein überdimensio-     Lokale Kooperationspartner:
nales begehbares Kaleidoskop: insgesamt elf Meter lang,      Im Juni fand ein mehrtägiger Workshop statt, bei dem die
in der Form eines Hexagons gebaut und mit Spiegeln           Künstlerin gemeinsam mit Leipziger Studierenden u. a. diesen
sowie LED-Screens versehen.                                  Fragestellungen nachging: Vor welchen Aufgaben stehen unsere
Die Besucherinnen und Besucher bewegen sich durch            Gesellschaften heute? Bedeutet Deglobalisierung Risiko oder
                                                             Chance? Wie steht es um das Verhältnis zwischen dem Ich und
diesen Lichttunnel, wodurch dieser gewissermaßen zum
                                                             dem Wir? Warum engagiert man sich als Einzelner oft eher nicht?
Leben erwacht: Das Selbstbild des Individuums fragmen-
                                                             Hat man Angst aus der Menge hervorzutreten? Was kann man
tiert und multipliziert sich zu einer Menschenmenge, ani-
                                                             dagegen tun? Was verbindet unsere Gesellschaft heute noch? Die
mierte grafische und typokinetische Elemente sowie eine      Ergebnisse des Workshops gingen in die Gesamtkonzeption ein
Klangwelt aus Sounds und Stimmen ergänzen das immer-         und sind als Audiostatements im Kaleidoskop zu hören.
sive Erlebnis. Die eingespielten Statements entstanden       Ein Video zum Entstehungsprozess des Projektes ist an der
in einem interdisziplinären Workshop mit Studierenden.       Installation zu sehen und auf www.lichtfest.leipziger-freiheit.de.

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Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Lichtfest 9. Oktober                                                                         Richard-Wagner-Platz

Richard-Wagner-Platz | 19–23 Uhr                                                              Künstler: Cart‘1 und Matthieu
                                                                                              Tercieux, Lyon (Frankreich)
Demokratie braucht Farbe – Sprüh mit!
Digitales Graffiti und Performance                                                          LIGHT SPRAY
                                                                                            Der Streetartist Cart‘1 ist ein
                                                                                            reisender Künstler und oft inter-
                                                                                            national unterwegs, aber seine
                                                                                            Basis hat er in Lyon. Cart‘1,
                                                                                            Jahrgang 1974, macht Graffiti seit
                                                               er 15 ist. Seine Welt wird von Traumfiguren bevölkert, die meist
                                                               in Schwarz-Weiß gesprayt sind. Sie integrieren sich in den Ort,
                                                               an dem er malt, wie lebende Dinge, die die reale Welt stören.
                                                               www.facebook.com/lightspray

                                                               Matthieu Tercieux, ebenfalls aus Lyon, Absolvent der Kunst-
                                                               hochschule Mulhouse, sieht sich als Programmierkünstler. Im
                                                               Zentrum steht die Verbindung von Streetart mit Technologie.
                                                               Er möchte Projekte entwickeln, die eine maximale Interaktion
                                                               mit dem Publikum zulassen. Tercieux arbeitet für verschiedene
                                                               internationale Festivals, kreiert und programmiert interaktive
                                                               Szenografien. www.facebook.com/matthieu.tercieux

                                                               Lokaler Kooperationspartner:
Teilhaben, aktiv werden, mitmachen!                            Im HEIZHAUS in Grünau, Heimstatt des Vereins Urban Souls, fand
                                                               im Sommer ein Workshop mit Jugendlichen statt. „Teilhabe ermög-
Digitales Graffiti, auch unter dem Begriff „Light Spray“       lichen“ – der Leitgedanke, der das Kunstprojekt inspiriert, ist auch
bekannt, ist eine interaktive Kunstform, die aus der           beim lokalen Partner fest verankert: Urban Souls e. V. ist ein ge-
                                                               meinnütziger Verein, der sich der Förderung der Jugendhilfe, Kultur,
Zusammenarbeit zwischen dem Digitalkünstler Matthieu
                                                               Sport, Musik, Kunst und Altenhilfe widmet. Zunächst mit Schwer-
Tercieux und dem Straßenkünstler Cart‘1 entstand.              punkt Skaterszene gestartet, erweiterte sich das Spektrum bald
Mit Hilfe von Elementen aus der Welt der Videospiele           Richtung Tanz, Musik und Graffiti. 2009 öffnete das HEIZHAUS,
erzeugt Cart‘1 per Wii-Controller Graffiti-Projektionen, die   weitaus mehr als „nur“ eine Skatehalle, sondern ein Raum mit
Effekte wie beim Sprühen mit einer Spraydose erlauben.         Angeboten für alle Generationen. Ein Teil des Workshops in Grünau
Die Künstler arbeiteten im Vorfeld mit Leipziger Jugend-       fand in den Räumen des offenen Freizeittreffs „Völkerfreundschaft“,
lichen, um das Projekt großformatig auf dem Richard-           der „Völle“, statt. Das Stadtarchiv Leipzig unterstützte das Projekt
                                                               mit historischem Bildmaterial.
Wagner-Platz umsetzen zu können.
                                                               www.heizhaus-leipzig.de
Besucherinnen und Besucher des Lichtfestes können selbst
                                                               www.leipzig.de/voelkerfreundschaft
zu Akteuren werden und per Light Spray die Fassaden
am Richard-Wagner-Platz mit ihrer Botschaft verändern.         Das Video zum Entstehungsprozess des Projektes ist an der
Zwischendurch gibt es Graffiti-Performances von Cart‘1.        Installation zu sehen und auf www.lichtfest.leipziger-freiheit.de.
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Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Lichtfest 9. Oktober                                             Übersichtsplan

                                     Augustusplatz (19–23 Uhr)
        Nikolaikirchhof:         A   Lichtprojekt „wir sehen uns frei“
        Grußworte (19 Uhr)
        Kerzen-89 (19–23 Uhr)        Burgplatz (19–23 Uhr)
                                 B   Lichtprojekt „Das ICH und das WIR“
        Kerzenausgabe und Info       Richard-Wagner-Platz (19–23 Uhr)
                                 C   Lichtprojekt „Demokratie braucht Farbe –
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                                                  Sprüh mit!“
Oktober 2022 - Lichtfest Friedensgebet Rede zur Demokratie - Herbst '89
Weitere Veranstaltungen                                                                                                  September

5.9.   Montag | 19 Uhr
       Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
                                                                                der Geheimpolizei, geben Einschätzungen zur Wirt-
                                                                                schaftslage ab, beschäftigen sich mit der Wohnsituation
       „Baseballschlägerjahre“                                                  in der DDR, kommentieren selbst den Verkauf von
       Filmvorführung und Gespräch                                              Jeans. Die Hinterlassenschaften des Ministeriums für
                                                                                Staatssicherheit (MfS) geben damit nicht nur Aufschluss
       Nach dem Fall der Mauer brachen in den frühen 1990er                     über die Funktionsweise des staatlichen Überwachungs-
       Jahren in Ostdeutschland Hass, Rassismus und Gewalt                      apparats, sondern gewähren auch einen tiefen Einblick
       auf, besonders unter Jugendlichen. An vielen Orten ge-                  in viele Bereiche des täglichen Lebens in der DDR –
       hörten Straßen und Plätze der rechten Szene.                            wenn sie fachkundig interpretiert werden. Bei einem
       Bomberjacken, Springerstiefel und Hitlergruß zeigten                    Rundgang durch die Ausstellung spricht Stefan Walter,
       dem eingeschüchterten Rest, wo man stand. Wer politisch                 Leiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Leipzig, über die
       andere Ansichten vertrat oder eine andere Hautfarbe hatte,              Bedeutung der MfS-Akten als Quellen, erklärt, wie sie
       musste nicht selten um sein Leben fürchten. In der                      kritisch zu lesen sind, und gibt Einblicke in die Arbeit
       Themenwoche „30 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen“                        seines Archivs. Danach besteht die Möglichkeit zum
       zeigt das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig sechs 15-minü-               Gespräch.
       tige Dokumentarfilme aus der Reihe „Baseballschläger-
                                                                               Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
       jahre“ (Deutschland 2021, Kooperation von rbb und
       ZEIT ONLINE). Anschließend folgt ein Gespräch mit
       dem ZEIT ONLINE-Redakteur und Autor Christian                    9.9.   Freitag | 19 Uhr
                                                                               Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
       Bangel (Berlin) und der Filmwissenschaftlerin
       Luc-Carolin Ziemann (Leipzig).                                          „Banda Comunale“
                                                                               Konzert
       Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation
       mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und ZEIT ONLINE               Seit mehr als 20 Jahren machen sie „antifaschistische
       Eintritt frei
                                                                               Blasmusik“, spielen auf großen Festivalbühnen wie auch
                                                                               in kleinen Clubs und Jugendzentren, auf der Straße, auf
                                                                               Demos und in Erstaufnahmeeinrichtungen. Die Banda
                                                                               Comunale aus Dresden ist eine Brass-Band mit Musikern
                                                                               unterschiedlicher Herkunft; sie kommen etwa aus Syrien,
                                                                               Palästina, Burkina Faso, Russland, Polen, Katalonien,
                                                                               Irak und Deutschland. Die Musiker engagieren sich für
                                                                               Weltoffenheit, Willkommenskultur und Integration,
                                                                               sowohl mit ihrer Musik als auch mit soziokulturellen
                                                                               Projekten. Mit diesem Konzept gewannen sie zahlreiche
                                                                               nationale und internationale Preise. Das Konzert der
                                                                               Banda Comunale ist Teil der Themenwoche „30 Jahre
7.9.   Mittwoch | 16:30 Uhr
       Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
                                                                               nach Rostock-Lichtenhagen“ im Zeitgeschichtlichen
                                                                                                   Forum Leipzig. Mit ihr erinnert das
       FORUM LIVE: „Fake oder Fakten?                                                              Museum an die lange Serie fremden-
       Was wir aus Stasi-Akten erfahren“                                                           feindlicher Übergriffe in den frühen
       Ausstellungsrundgang und Gespräch                                                           1990er Jahren an vielen Orten in
                                                                                                   der gesamten Bundesrepublik.
       Überall in der Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen
       Forums Leipzig begegnen den Besucherinnen und                                                 Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum
                                                                                                     Leipzig | Eintritt frei
       Besuchern Stasi-Akten. Sie dokumentieren Ermittlungen
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Weitere Veranstaltungen                                                                                            September

11.9.   Sonntag | 10–15:30 Uhr
        Museum im Stasi-Bunker
                                                                              Erst im Dezember 1989 wurde der streng gehütete Bunker
                                                                              entdeckt. An jedem letzten Wochenende im Monat können
        „Aufbruch und Erinnerung – Eine fotografische Reise                   Besucher heute das über fünf Hektar große, denkmal-
        in den Osten Anfang der 1990er Jahre“                                 geschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten
        Fotoausstellung in Anwesenheit der Fotografin                         und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere besich-
                                                                              tigen. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral
        Im August 1990 führte die Soziologin und Fotografin                   geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die
        Cordia Schlegelmilch in Wurzen eine außergewöhnliche                  spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur
        Langzeitstudie zum gesellschaftlichen und politischen                 geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppo-
        Umbruch in der DDR durch. Von August 1990 bis 1996                    sitionelle.
        interviewte sie Menschen unterschiedlicher Milieus und                Rundgänge finden am 11. September zwischen 10 und
        Altersgruppen. Begleitend dazu dokumentierte sie das                  16 Uhr statt sowie am 24. und 25. September bzw.
        Erlebte fotografisch. Ihre Fotografien zeigen die Zeit des            29. und 30. Oktober zwischen 13 und 16 Uhr.
        provisorischen Übergangs vom „Nicht-Mehr“ zum „Noch-
                                                                              Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
        Nicht“, geschlossene Gaststätten und Läden, neue Werbe-
                                                                              Eintritt frei | Rundgänge kostenpflichtig
        tafeln und Spuren vergangener Wahlkämpfe und sind eine
        Sammlung von Momentaufnahmen des Übergangs einer
        kleinstädtischen Gesellschaft der DDR in das Gesell-         11.09.   Sonntag | 11–16 Uhr
                                                                              Ehemalige Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR
        schaftssystem der Bundesrepublik Deutschland.                         Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig
        Sie vermitteln die unterschiedlichen Erfahrungen, die                 Führungen
        die Menschen in dieser Zeit des Umbruchs machten, und
        die für unsere Gegenwart noch immer von Bedeutung sind.               Gegen welches System die Menschen im Herbst 1989 auf
        Zum Tag des offenen Denkmals steht die Fotografin für                 die Straße gegangen sind, wird auch an der ehemaligen
        Gespräche über ihre Arbeiten bereit.                                  Zentralen Hinrichtungsstätte für die gesamte DDR deut-
                                                                              lich, die sich ab 1960 in Leipzig befand. Nachweislich
        Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
        Eintritt frei                                                         64 Menschen sind hier hingerichtet worden. Die Leichen
                                                                              der Hingerichteten wurden in aller Heimlichkeit verbrannt
11.9.   Sonntag | 10 –16 Uhr
        24. + 25.9. | 13–16 Uhr
                                                                              und anonym bestattet. Am 11. September bietet sich die
                                                                              seltene Möglichkeit, an Führungen durch die weitgehend
        29. + 30.10. | 13–16 Uhr                                              original erhaltene ehemalige Hinrichtungsstätte teilzu-
        Museum im Stasi-Bunker                                                nehmen.
        Die ehemalige Stasi-Ausweichführungsstelle                            Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
                                                                              Führungen kostenpflichtig
        In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker in Machern,
        30 Kilometer östlich von Leipzig, hätte der Leiter der
        Leipziger Stasi-Zentrale in der „Runden Ecke“ im Ernstfall
        zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit zur Siche-
        rung der SED-Diktatur fortgesetzt. Auch hätte er dazu
        gedient, sämtliche Aktionen zur Niederschlagung einer
        Volkserhebung zu koordinieren. Dafür war alles vorhan-
        den: Luftfilter, Notstromaggregate, Krankenstation,
        Nachrichtentechnik, Schlafräume, Küche usw. Zur Um-
        setzung der Pläne und Belegung des Bunkers kam es dank
        der Friedlichen Revolution im Herbst ’89 zum Glück nie.
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Weitere Veranstaltungen                                                                                                September

11.9.   Sonntag | 17 Uhr
        Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
                                                                        19.9.   Montag | 20 Uhr
                                                                                Volkshochschule Leipzig
        Erhalt oder Abriss? Zum Umgang mit                                      „Erinnern stören. Der Mauerfall aus
        einem schwierigen Ort                                                   migrantischer und jüdischer Perspektive“
        Film und Podiumsgespräch über die Entwicklung                           Lesung und Gespräch
        des Areals der ehemaligen Stasi-Zentrale am früheren
                                                                                Der Mauerfall und die nachfolgende Transformation
        Matthäikirchhof
                                                                                bedeuten in der deutschen Geschichte eine Zäsur. In der
        Der monströse Gebäudekomplex der früheren Bezirks-                      offiziellen Erinnerung sind migrantische Sichtweisen auf
        verwaltung für Staatssicherheit Leipzig zwischen Dittrich-              diese Zeit bis heute kaum gesehen. Wie erlebten jüdische
        ring und Matthäikirchhof thronte bis 1989 als „Zwing-                   und migrantische Menschen die Umbruchszeit? Wie kann
        burg der SED-Diktatur“ mitten in der Stadt. Während der                 eine Erinnerungskultur für alle aussehen? Und warum
        Friedlichen Revolution führten die Montagsdemonstrationen               ist sie heute wichtig?
        ab dem 2. Oktober 1989 an dem Gebäudekomplex vorbei,                    Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution – Revolutionale
        der am 4. Dezember 1989 friedlich besetzt wurde. So ist                 in Kooperation mit der Bürgerrecht.Akademie der Volkshoch-
        die „Runde Ecke“ heute sowohl ein authentischer Ort der                 schule Leipzig | Eintritt frei
        Geschichte von Repression und Unterdrückung in der DDR
                                                                                Mittwoch | 16:30 Uhr
        als auch der Selbstbefreiung von der SED-Diktatur durch         21.9.   Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
        die Friedliche Revolution. Der einst einschüchternde Ort
        der Diktatur soll zu einem „Forum für Freiheit und Bürger-              FORUM LIVE: „Politik & Brause.
        rechte“ weiterentwickelt und ein Zentrum lebendiger                     #1 Bildungsgerechtigkeit“
        Demokratie und des Austausches von Generationen zu                      Interaktives Gespräch
        Zeitgeschichte, Gegenwart und Zukunft werden. Wie                       Schule soll allen Kindern gleiche Chancen eröffnen, egal,
        viel historische Substanz für einen solchen Geschichtsort er-           wo sie herkommen, wie sie leben, was ihre Familien sich
        halten werden muss, darüber debattieren am Tag des offenen              leisten können. Wie steht es in Leipzig um dieses Ver-
        Denkmals Historiker, Architekten und andere Gäste.                      sprechen der Bildungsgerechtigkeit? Darüber diskutieren
        Zuvor können Interessierte zwischen 11 und 16 Uhr am                    Schul-Bürgermeisterin Vicki Felthaus und Hannah Lilly
        ständig angebotenen Rundgang „Stasi intern“ durch die                   Lehmann, Sprecherin des StadtSchülerRats Leipzig. Es
        Leipziger Stasi-Zentrale teilnehmen und sonst nicht                     moderiert Oskar Teufert vom Jugendparlament Leipzig.
        zugängliche Räume und Gebäudeteile erkunden.                            Auf dem Prüfstand stehen drängende Fragen der Bildungs-
        Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“                  politik: Gibt es genügend Lehrkräfte, Schulassistenzen,
        Eintritt frei
                                                                                Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter? Was ist
                                                                                dringend zu tun, damit Kinder und Jugendliche mit
                                                                                körperlichen, sprachlichen und anderen Handicaps opti-
                                                                                mal lernen können? Sollen Schulen gleich oder je nach
                                                                                Bedarf ausgestattet und gefördert werden? Weitere Fragen
                                                                                und Mitdiskutieren sind dringend erwünscht! Nach dem
                                                                                hitzigen Austausch gibt es eine kühle Brause.
                                                                                Das Gespräch ist Teil einer gemeinsamen Reihe des Jugend-
                                                                                parlaments Leipzig und des Zeitgeschichtlichen Forums
                                                                                Leipzig. Sie bringt Gesprächspartnerinnen und -partner
                                                                                aus Stadtpolitik und gesellschaftlichen Initiativen zusam-
                                                                                men und richtet sich vor allem an Schülerinnen, Schüler
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Weitere Veranstaltungen                                                                                                        Oktober

        und Studierende. Auf der Tagesordnung stehen Themen,
        die junge Menschen umtreiben und auch den Trans-
        formationsprozess seit 1989 prägten und prägen.
        Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation
        mit dem Jugendparlament Leipzig | Eintritt frei

22.9.   Donnerstag | 13 Uhr
        Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte
        Leipzig
        „Kann man für Gedichte eingesperrt werden?“
        Lesung und Lieder mit Salli Sallmann                             28.9. Mittwoch | 17 Uhr
                                                                               Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
        Salli Sallmann, Liedermacher, Schriftsteller und Journa-                  Das runde Leder und die Stasi
        list, wurde 1977 wegen „staatsfeindlicher Hetze“ ver-                     Thematische Archivführung
        haftet. Nach sechsmonatiger U-Haft erfolgte die Ausbür-
                                                                                  Jeden letzten Mittwoch im Monat lädt das Bundes-
        gerung nach Berlin-West, seit 1987 freier Journalist und
                                                                                  archiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig zur Archiv-
        bis 2018 Literatur-Redakteur beim Rundfunk. Neben
                                                                                  führung ein. Einmal im Quartal wird dabei ein
        den Erzählungen aus seiner Biographie, die er mit eigenen
                                                                                  ausgewähltes Thema näher beleuchtet. Bei dieser
        Liedern untermalt, wird Salli Sallmann auch die über-
                                                                                  thematischen Führung steht der Leipziger Fußballsport
        arbeitete und erweiterte Ausgabe von Gerulf Pannachs
                                                                                  im Fokus. Neben der engmaschigen Überwachung
        „Als ich wie ein Vogel war“ (Lukas-Verlag, 2021) in diese
                                                                                  der Fanszene durch die Stasi wird auch die operative
        Lesung einfließen lassen.
                                                                                  Kontrolle des Fußballkaders behandelt.
        Um Anmeldung wird gebeten an
        schulmuseum@leipzig.de / Tel. 0341 1231144.                               Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
                                                                                  Eintritt frei
        Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte
        Leipzig | Eintritt frei
                                                                         3.10. Montag | 11 Uhr
                                                                               Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
26.9.   Montag | 18 Uhr
        DenkmalWerkstatt
                                                                                  Karl-Heinz Bomberg: „Von der Angst zur Freude.
                                                                                  Lieder zum Tag der Deutschen Einheit“
        „Die Kamera war immer dabei“
                                                                                  Musikalische Fest-Matinee zum Tag der Deutschen
        Ausstellungseröffnung
                                                                                  Einheit im ehemaligen Stasi-Kinosaal
        Im Herbst ’89 fanden regelmäßig tausende Menschen
                                                                                  1955 in Thüringen geboren, studierte Dr. Karl-Heinz
        zu den sogenannten Montagsdemonstrationen in
                                                                                  Bomberg von 1976 bis 1982 in Leipzig Medizin. Schon
        Leipzig zusammen, um für ihre Freiheit und eine
                                                                                  früh wandte er sich auch der Musik zu und spielte in
        Änderung der Verhältnisse in der DDR zu protestieren.
                                                                                  verschiedenen Orchestern. 1981 trat er auf dem Pots-
        Wie erlebte einer der Teilnehmer die Demonstrationen,
                                                                                  damer Gitarrenfest erstmals mit einem eigenen Programm
        die zum Sturz der SED-Diktatur führten? Die Stiftung
                                                                                  auf. Seine Liedtexte wurden zunehmend kritischer, so
        Friedliche Revolution zeigt in ihrer Ausstellung
                                                                                  dass ein Konzert im Leipziger Studentenclub „Moritz-
        „Fotoausstellung Herbst ’89“ Bilder von den Ereignissen
                                                                                  bastei“ durch einen stellvertretenen Minister für Hoch-
        im Herbst ’89 und Winter ’90 von Eckhard Otto.
                                                                                  und Fachschulwesen unterbrochen wurde. Danach hatte
        Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei              er Auftrittsverbot und spielte überwiegend in Kirchen.
                                                                                  Eine Aufnahme mit verschiedenen kritischen Liedern

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Weitere Veranstaltungen                                                                                                       Oktober

        gelangte über einen inoffiziellen Mitarbeiter (IM) an die
        Staatssicherheit, die einen Operativen Vorgang (OV)
                                                                         3.–8.10.   Montag bis Samstag | 19:15 Uhr
                                                                                    Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale zwischen
        „Sänger“ gegen ihn führte. Im Februar 1984 wurde                            Dittrichring und Großer Fleischergasse
        Bomberg an seinem Arbeitsplatz verhaftet und landete in                     Herbst-Filmtage am Matthäikirchhof
        Stasi-Untersuchungshaft. Die Erfahrungen von Haft und                       Filmwoche
        Verfolgung durch Stasi und SED verarbeitete Bomberg in
        seinen Liedern und Texten. Aus Anlass des Tages der
        Deutschen Einheit trägt Dr. Karl-Heinz Bomberg eine
        Auswahl seiner Lieder im ehemaligen Stasi-Kinosaal vor.
        Seine Lieder werden aufgezeichnet und können als Video
        auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte angesehen
        werden unter www.youtube.com.
        Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
        Eintritt frei

        Montag | 16 Uhr                                                             Die „Herbst-Filmtage am Matthäikirchhof“ zeigen auf
3.10.   Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“                                    dem Gelände der ehemaligen Leipziger Bezirksverwal-
        „Einigkeit und Recht und Freiheit“ –                                        tung für Staatssicherheit Filme, die sich mit der SED-
        Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit 2022                              Diktatur der DDR, der Friedlichen Revolution und der
        Festakt am Tag der Deutschen Einheit im                                     Deutschen Einheit sowie dem nachfolgenden Transfor-
        ehemaligen Stasi-Kinosaal                                                   mationsprozess befassen. Gerade in Zeiten, in denen
                                                                                    totalitäre und antidemokratische Ideen wieder stärkere
        Der friedliche Verlauf der Montagsdemonstration am                          gesellschaftliche Akzeptanz erlangen, können Besucher
        9. Oktober 1989 in Leipzig wurde als Signal für die                         für die mit der Friedlichen Revolution wiedererrungenen
        flächendeckenden Proteste gegen das SED-Regime in                           Werte – Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit –
        der gesamten DDR wahrgenommen, in deren Folge                                sensibilisiert werden. Das konkrete Programm ist auf
        am 9. November die Mauer fiel und die friedliche                            der Website www.runde-ecke-leipzig.de abrufbar.
        Wiedervereinigung Deutschlands in einem vereinten                           Bei schlechtem Wetter finden die Veranstaltungen im
        Europa ermöglichte. Am 3. Oktober, dem National-                            ehemaligen Stasi-Kinosaal statt.
        feiertag, soll daran erinnert werden.
                                                                                    Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
        Veranstalter: Evangelischer Arbeitskreis der CDU / CSU                      Eintritt frei
        Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Bürgerkomitee Leipzig e. V.,
        Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“                         Montag | 15 Uhr
        Eintritt frei                                                       3.10.   Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
                                                                                    FORUM LIVE: „Der Vorabend zur Wieder-
                                                                                    vereinigung, Studentenproteste, Demonstrationen
                                                                                    gegen den Irakkrieg – Nachwendejahre in Leipzig“
                                                                                    Ausstellungsrundgang und Gespräch

                                                                                    Die Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung
                                                                                    erlebten viele Menschen in der DDR als eine Achter-
                                                                                    bahnfahrt zwischen Hoffnungen und Zukunftsängsten.
                                                                                    Diese Spannung zog sich durch die frühen 1990er
                                                                                    Jahre, in denen sich in viele Biografien die Extreme
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Weitere Veranstaltungen                                                                                                          Oktober

           einschrieben: Weggehen und Wiederkommen, Neuanfang
           und Scherbenhaufen, Versöhnung und Gewalt.
                                                                             4.10.   Dienstag | 19 Uhr
                                                                                     Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
           Die Leipziger Verlegerin und Autorin Anne König erlebte                   FORUM LIVE: „Drei Frauen träumten vom
           den Herbst und Winter 1989/90 mit seinen Massen-                          Sozialismus. Maxie Wander, Brigitte Reimann,
           demonstrationen als Volontärin der Thüringischen Landes-                  Christa Wolf“
           zeitung in Weimar. Im September 1990, kurz vor der                        Buchvorstellung und Gespräch
           Wiedervereinigung, zog sie nach Leipzig. Während am
           Abend des 2. Oktober in der Innenstadt die offiziellen                    Christa Wolf, Brigitte Reimann, Maxie Wander – waren
           Feierlichkeiten über die Bühne gingen, beobachtete sie                    sie Träumerinnen oder Macherinnen, diese drei Frauen,
           dort gewaltsame Übergriffe von Rechtsradikalen und                        die zu Ikonen der DDR-Literatur wurden? In einem
           schrieb in ihrem Tagebuch darüber. Später erschien                        atmosphärischen Porträt zeigt Carolin Würfel drei Schrift-
           daraus ein Textauszug in dem Band „Das Jahr 1990                          stellerinnen, die im Temperament unterschiedlicher kaum
           freilegen“. In den Nachwendejahren, die von ständiger                     sein konnten und die doch eines einte: die Begeisterung
           Gewalt zwischen Linken und Rechten geprägt waren,                         für das Versprechen des Sozialismus, die Bereitschaft,
           wohnte Anne König unter anderem in einem besetzten                        den Traum vom neuen Menschen in ihrem Alltag, ihrer
           Haus in Leipzig-Connewitz.                                                Arbeit und ihren Beziehungen umzusetzen. Mit welchem
           Während eines Rundgangs durch die Dauerausstellung                        Selbstbewusstsein diese Frauen in den 1950er und
           berichtet Anne König unter anderem, wie sie die                           1960er Jahren ihre Ziele verfolgten, sich dabei als
           Umbrüche von 1989/90 erlebte, wie ihr Studiengang                         Freundinnen stützten – wie und warum ihre Träume
           in Leipzig nach dem ersten Semester abgewickelt wurde,                    aber auch platzten, davon erzählt Carolin Würfel und
           von Studentenprotesten, Demonstrationen gegen den                         lässt ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden.
           Irakkrieg und den Weg zum eigenen Verlag.                                 Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
                                                                                     in Kooperation mit dem Hanser Verlag | Eintritt frei
           Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
                                                                                     Donnerstag | 8:30–11 Uhr + 11:30–14 Uhr
                                                                             6.10.
4.+5.10.   Dienstag + Mittwoch | jeweils 13 Uhr
           Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte
                                                                                     Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
                                                                                     „Fritzi – eine Wendewundergeschichte“
           Leipzig                                                                   Film und Gespräch im ehemaligen Stasi-Kinosaal –
           „Lisa, siebzehn, alleinerzogen: Leipzig 1991“                             Projekttag für Schulen
           Lesung mit Ralph Grüneberger
                                                                                     Die zwölfjährige Fritzi kümmert sich liebevoll um
           Ralph Grüneberger gibt Einblicke in seinen neuen                          Sputnik, den Hund ihrer besten Freundin Sophie. Doch
           Roman: Mit dem Ende der DDR kommt die neue                                Sophie, die mit ihrer Mutter über die Sommerferien nach
           Freiheit und gleichzeitig die Angst vor dem Verlust                       Ungarn gefahren ist, kehrt zum Schulanfang nicht in
           des Arbeitsplatzes und des bezahlbaren Wohnraums.                         die Klasse zurück. Wie viele andere ist sie in den Westen
           Das gilt auch für Lisas Familie. Während dieser                           geflohen. Mutig macht sich Fritzi auf die Suche nach
           Umbruchszeit nimmt das Mädchen Kontakt zu ihrem                           ihrer Freundin und gerät in den Strudel des Herbstes
           in Westdeutschland lebenden Vater auf und besucht                         1989, der die Zukunft des ganzen Landes verändert.
           ihn. Gelingt es den beiden, die spürbare Entfrem-                         Detailgetreu und authentisch schildert der bezaubernde
           dung zu überwinden?                                                       Animationsfilm die Friedliche Revolution im Herbst
           Um Anmeldung wird gebeten an                                              1989 aus dem Blickwinkel eines Kindes.
           schulmuseum@leipzig.de / Tel. 0341 1231144.                               Nach dem Film können Schülerinnen und Schüler im
           Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte                 anschließenden Zeitzeugengespräch mit dem Gedenk-
           Leipzig | Eintritt frei                                                   stättenleiter Tobias Hollitzer ins Gespräch kommen.
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Weitere Veranstaltungen                                                                                             Oktober

                                                                          wird, und schließt sich der Gruppe an. Im Januar
                                                                          1989 beschließen sie, den Gedenktag für Karl
                                                                          Liebknecht und Rosa Luxemburg zu einer Demonstra-
                                                                          tion für Meinungsfreiheit zu nutzen und mit Flug-
                                                                          blättern dazu aufzurufen. Die Stasi kommt der Gruppe
                                                                          bald auf die Spur und verhaftet einige Mitglieder.
                                                                          Doch die Wirkung der Flugblattaktion ist nicht mehr
                                                                          aufzuhalten: Die Versammlung auf dem Leipziger
                                                                          Marktplatz wird zu einer der Initialzündungen für
                                                                          die Friedliche Revolution.
        Abgerundet wird das Programm mit einer anschließenden
                                                                          Der Film ist eine freie Adaption des Buches „Die
        Kurzführung durch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg
                                                                          unheimliche Leichtigkeit der Revolution: Wie eine
        zur Friedlichen Revolution“ oder die historische
                                                                          Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR
        Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“.
                                                                          wagte“.
        Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
        Eintritt kostenpflichtig                                          Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
                                                                          Eintritt frei

6.10.   Donnerstag | 17 Uhr
        Stadtgeschichtliches Museum im Alten Rathaus              8.10.   Samstag | 19 Uhr
                                                                          Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
        Friedliche Revolution ’89 und die Folgen.                         „Einblicke. Zur Situation
        Führung mit Kuratorin Dr. Johanna Sänger in                       der russischen Zivilgesellschaft“
        der Ständigen Ausstellung „Moderne Zeiten“                        Diskussion
        Bringen Sie Ihre Fragen und Wünsche mit!                          Über das Verbot der russischen Menschenrechts-
        Um Anmeldung wird gebeten an                                      organisation „MEMORIAL“ und den Angriffskrieg auf
        stadtmuseum@leipzig.de / Tel. 0341 9651340.                       die Ukraine sprechen die Leiterin des Arbeitsbereichs
        Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig                 Public History bei der Bundesstiftung zur Aufarbei-
        Führung kostenfrei zzgl. Eintritt                                 tung der DDR-Diktatur, Dr. Sabine Kuder, und der
                                                                          Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen, Stephan
6.10.   Donnerstag | 19:15 Uhr
        Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
                                                                          Bickhardt, mit der im Exil lebenden Historikerin,
                                                                          Germanistin und Menschenrechtsaktivistin Prof. Dr.
        „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“
                                                                          Irina Scherbakowa. Welche Auswirkungen hat das Verbot
        Filmvorführung
                                                                          von „MEMORIAL“ auf die russische Zivilgesellschaft,
        Im Mittelpunkt des Filmdramas aus dem Jahr 2021                   auf die Nachbarstaaten Russlands und ganz Europa?
        steht eine Gruppe Jugendlicher, die sich für den Schutz           Im Fokus des Gesprächs stehen darüber hinaus das
        der Umwelt und für demokratische Grundrechte ein-                 verschärfte Strafrecht, der Einfluss und die Auswirkungen
        setzt. Die 19-jährige Abiturientin Franka Blankenstein            der Propagandasprache in Russland und die Rolle der
        lernt durch Zufall Stefan Clausnitz kennen, der sich              Orthodoxen Kirche.
        unter dem Dach der Kirche für den Umweltschutz in                 Um Anmeldung wird gebeten an
        der Region engagiert. Er ist Wortführer einer Gruppe              anmeldung-zfl@hdg.de / Tel. 0341 2220400.
        Gleichgesinnter, die in einem Abrisshaus wohnt und                Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen und Archiv
        von dort ihre Aktionen plant. Franka verliebt sich in             Bürgerbewegung Leipzig e. V. in Kooperation mit dem
                                                                          Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig | Eintritt frei
        Stefan, der indes von der Staatssicherheit beobachtet

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Weitere Veranstaltungen                                                                                                     Oktober

8.+9.10.   Samstag | 11 Uhr
           Sonntag | 11+ 14 Uhr
                                                                            9.10.   Sonntag | 18–24 Uhr
                                                                                    Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale,
           DenkmalWerkstatt                                                         Außenfläche hinter der Klinger-Treppe
           „Fritzi – eine Wendewundergeschichte“                                    Historische Aufnahmen der
           Filmvorführung für Kinder und Familien                                   Montagsdemonstrationen
                                                                                    Projektion von historischem Filmmaterial
           Die 12-jährige Leipzigerin Fritzi will die Sommerferien
                                                                                    am authentischen Ort
           1989 eigentlich mit ihrer besten Freundin Sophie
           verbringen. Diese fährt jedoch mit ihren Eltern in den
                                                                                    Mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“
           Urlaub nach Ungarn und bittet Fritzi, solange auf ihren
                                                                                    haben sich in Leipzig am 9. Oktober 1989 weit mehr
           Hund Sputnik aufzupassen. Als Sophie nach den Ferien
                                                                                    als 70 000 Menschen dem SED-Regime trotz drohenden
           nicht wieder in die Schule kommt, erfährt Fritzi, dass sie
                                                                                    Schießbefehls friedlich entgegengestellt. Sie forderten
           mit ihrer Familie in den Westen geflohen ist und
                                                                                    das Ende der SED-Diktatur und wollten stattdessen
           beschließt, Sophie Sputnik zurückzubringen. Sie beginnt,
                                                                                    Freiheit, Bürgerrechte und einen demokratischen Rechts-
           sich mit den Gründen für die Flucht auseinanderzusetzen
                                                                                    staat. Auf Grund der Übermacht der weit über 70 000
           und nimmt fortan an den Montagsdemonstrationen für
                                                                                    Demonstranten mussten sich die bereitstehenden bewaff-
           Freiheit und offene Grenzen teil. Berührend erzählt der
                                                                                    neten Sicherheitskräfte zurückziehen. Der Tag wird als
           Film „Fritzi – eine Wendewundergeschichte“, basierend
                                                                                    Sieg über die SED-Diktatur gefeiert.
           auf dem gleichnamigen Buch von Hanna Schott, die
                                                                                    Historische Original-Aufnahmen der entscheidenden
           Ereignisse des Herbstes ’89 aus der Sicht eines Kindes und
                                                                                    Demonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 werden
           vermittelt authentisch, warum die Menschen damals auf
                                                                                    an diesem Abend an die Außenfläche hinter der
           die Straße gingen. Für Kinder ab 8 Jahren.
                                                                                    Klinger-Treppe projiziert.
           Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
                                                                                    Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“

   9.10.   Sonntag | 14 –19 Uhr
           Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
                                                                                    Eintritt frei

           Museumsfest                                                      9.10.   Sonntag | 18–24 Uhr
                                                                                    Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale
                                    Mit einem abwechslungsreichen                   zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse
                                    Programm mit Livemusik, Mit-                    „HORCHTURM an der OHRENBURG“
                                    machaktionen und Laternen-                      Lichtprojekt
                                    basteln für das Lichtfest sowie
                                    Kurzführungen durch die Dauer-                  Der Treppenturm des Neubaus der Leipziger Stasi-
                                    ausstellung begeht das Zeitgeschicht-           Zentrale mit seiner an Ohren erinnernden Verkleidung
                                    liche Forum den 23. Jahrestag seiner            wird zwischen 18 und 24 Uhr erleuchtet. Diese Licht-
                                    Eröffnung und erinnert an die                   installation erinnert mit dem von weitem sichtbaren
                                    Ereignisse in der DDR im Herbst                 blauen Licht im Treppenhaus des Stasi-Gebäudes an
                                    1989 sowie an die Friedliche                    den friedlichen Sturz der SED-Diktatur, die Wieder-
                                    Revolution.                                     erlangung von Freiheit und demokratischem Rechtsstaat
                                                                                    sowie der Deutschen Einheit. Als optische Landmarke
                                    Veranstalter: Zeitgeschichtliches
                                    Forum Leipzig | Eintritt frei
                                                                                    wird die Lichtfarbe weithin sichtbar sein und die
                                                                                    Dimension des gesamten Stasikomplexes eindrucksvoll
                                                                                    symbolisieren. Dieses Projekt wird an den historischen
                                                                                    Daten der ab dem Herbst ’89 regelmäßig stattfindenden
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Weitere Veranstaltungen                                                                                                         Oktober

        Montagsdemonstrationen wiederholt, bis zum Jahrestag
        der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990.
                                                                          9.10.   Sonntag | 19–23 Uhr
                                                                                  Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte
        Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“                    Leipzig
        Eintritt frei                                                             Nacht der offenen Tür

                                                                                  Das Schulmuseum öffnet anlässlich des Lichtfestes seine
                                                                                  Türen und lädt zu einer Entdeckungsreise durch die
                                                                                  Leipziger Bildungsgeschichte ein. Das Schulmuseum ist
                                                                                  ein Ort, an dem erfahren werden kann, wie Schule und
                                                                                  Erziehung sein können – unter den Bedingungen des
                                                                                  Obrigkeitsstaats, der Diktatur und der demokratischen
                                                                                  Öffnung, sei es nach 1918, nach 1989 oder heute.
                                                                                  Entdecken Sie an diesem besonderen Abend die Ausstel-
                                                                                  lungen zur Schule in der SED-Diktatur, zum Wider-
                                                                                  stand von Schülern und Lehrern und zu den Verände-
                                                                                  rungen während und nach der Friedlichen Revolution.
                                                                                  Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte
                                                                                  Leipzig | Eintritt frei

                                                                                  Montag | 19 Uhr
                                                                         10.10.   DenkmalWerkstatt
                                                                                  Die Gewalt der Vereinigung
                                                                                  Vortrag und Gespräch
9.10.   Sonntag | 19–23 Uhr
        Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und
                                                                                  Millionen Menschen in Ost- und Westdeutschland
        Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
                                                                                  feierten am 3.Oktober 1990 die deutsch-deutsche
        Nacht der offenen Tür
                                                                                  Wiedervereinigung. Doch der Tag der Vereinigung ging
        Die „Runde Ecke“ war während der Montagsdemons-                           auch mit gewalttätigen, teils pogromartigen Ausschrei-
        trationen 1989 der neuralgische Punkt, an dem immer                       tungen gegen Linke und Migrantinnen und Migranten
        die Gefahr einer gewaltsamen Eskalation bestand. Um                       einher, die weitgehend unbeachtet blieben. Das Projekt
        dies zu verhindern, wurden jede Woche tausende Kerzen                     „zweiteroktober90“ dokumentiert rechte Angriffe am
        vor dem Haus und auf den Treppenstufen abgestellt. Im                     2. und 3. Oktober 1990 und möchte diese Lücke füllen.
        Anschluss an das Lichtfest sind die original erhaltenen                   Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution – Revolutionale
        Räumlichkeiten der ehemaligen Bezirksverwaltung der                       in Kooperation mit der Bürgerrecht.Akademie der
                                                                                  Volkshochschule Leipzig | Eintritt frei
        Staatssicherheit Leipzig geöffnet. Die Gedenkstätte
        Museum in der „Runden Ecke“ und das Bundesarchiv –
        Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig informieren über das
        Wirken der DDR-Geheimpolizei als „Schild und
        Schwert“ der SED-Diktatur. Vielfältige Angebote wie
        Ausstellungen, Beispielakten, Filme und Multimedia-
        präsentationen können genutzt werden.
        Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und
        Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei

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Weitere Veranstaltungen                                                                                                       Oktober

10.10.   Montag | 19–23 Uhr
         Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
                                                                           11.10.   Dienstag | 19–21 Uhr
                                                                                    Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
         „Auf alles vorbereitet? Planungen, Abläufe und                             Hände weg von der Ukraine! Putinismus, die neue
         Hintergründe zur entscheidenden Montags-                                   Gefahr für Freiheit, Frieden und Demokratie?
         demonstration mit neuem Filmmaterial“                                      Podiumsgespräch
         Filme, Vortrag und Gespräch im ehemaligen
         Stasi-Kinosaal                                                             Seit dem 24. Februar dieses Jahres verteidigt das
                                                                                    ukrainische Volk in dem völkerrechtswidrigen Vernich-
         Die DDR-Sicherheitskräfte waren von den Demonstra-                         tungskrieg Russlands gegen die Ukraine seine Freiheit und
         tionen im Herbst 1989 nicht überrascht, sondern bereits                    ein Leben auf Basis einer demokratischen Werteordnung
         im Juni 1989 gab es auf dem Truppenübungsplatz in                          gegen Putins postsowjetische Diktatur. Der Aufstand für
         Belzig bei Potsdam eine zentrale Großübung zur Nieder-                     eine demokratische und europäische Ukraine 2014 auf
         schlagung von Protesten durch die Volkspolizei. Doch die                   dem Maidan in unserer Partnerstadt Kiew wurde ebenso
         Sicherheitskräfte hatten nicht mit den weit über 70 000                    als faschistisch diskreditiert wie der KGB-Mann Putin
         Personen gerechnet, die am 9. Oktober 1989 in Leipzig                      heute noch behauptet, die Ukraine von Faschisten be-
         friedlich gegen die SED-Diktatur demonstrierten.                           freien zu müssen. Zur Durchsetzung der kommunistischen
         Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer beleuchtet in seinem                  Diktatur nutzte bereits die sowjetische Geheimpolizei
         Vortrag die Gründe, die zum Rückzug der Sicherheitskräfte                  „Tscheka“ ab 1917 Terror und Gewalt. Jeder Protest und
         führten und schildert den Ablauf des entscheidenden Ereig-                 alle demokratischen Regungen werden in Russland diskre-
         nisses der Friedlichen Revolution. Der Historiker Christian                ditiert, kriminalisiert und brutal verfolgt. Im Dezember
         Booß präsentiert bisher unbekannte Schulungsfilme der                      2021 wurde die international bekannte Aufarbeitungs-
         Deutschen Volkspolizei aus dem Sommer 1989, die das                        und Menschenrechtsorganisation MEMORIAL verboten.
         geplante Vorgehen der Sicherheitskräfte im Ernstfall zeigen.               Anke Giesen, Mitglied des Vorstandes von MEMORIAL
         Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“                     Deutschland, Jörg Babarowski (angefragt), Professor für
         Eintritt frei                                                              osteuropäische Geschichte, und der ukrainische Historiker
                                                                                    Dr. Mykola Borovyk analysieren die aktuelle Situation
10.10.   Montag | 19 Uhr
         Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
                                                                                    und diskutieren die Auswirkungen auf die Demokratie in
                                                                                    Europa.
         „Eltern, Kinder, Stasihaft“
         Filmvorführung mit Gespräch                                                Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
                                                                                    Eintritt frei
         Über 250 000 Menschen waren aus politischen Gründen
         in der DDR inhaftiert. Viele leiden noch immer an Spät-
         folgen ihrer Hafterfahrungen. Direkt und indirekt waren
         und sind auch ihre Kinder von der Inhaftierung und deren
         Folgen betroffen. In der Dokumentation (Deutschland
         2020, 47 Min, Regie: Prof. Jürgen Haase) setzen sich vier
         Protagonisten eindrücklich mit ihren Eltern und den Lang-
         zeitfolgen der Haft auseinander. Der Film geht den Fragen
         nach, wie sie mit den Traumata ihrer Eltern umgehen und
         wie sich die Erfahrungen auf die Kinder ausgewirkt haben.
         Mit Dr. Karl-Heinz Bomberg, Psychotherapeut und Lieder-
         macher, und Prof. Jürgen Haase, Regisseur und Film-
         produzent.
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