Oper von Giuseppe Verdi - www.operaviva.ch
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O P era VIVa OB er s a X en D a nK t FÜr D Ie GrOssZÜGI G e U nt e r s t Ü t Z U nG IH r en sPOnsOr en U nD Pa rt ne r n s O WIe GÖnner I nnen U nD G Ö nnern Allemann, Zinsli & Partner AG, Treuhand, Chur · AMAG · Artephila Stiftung, Zug · Axpo Hydro Surselva AG, Tavanasa · Bergbahnen Obersaxen Mundaun · Bergrestaurant Wali, Günter Stegmaier, Obersaxen · Bianchi, Bauunternehmung, Obersaxen · Candreja AG, Ilanz · communicaziun.ch, Ilanz · ERNST GÖHNER STIFTUNG, Zug · F. Tobler AG, Festorganisationen, Altishofen · Galerie Mirer, Obersaxen · Garni Camping und Camping, Norbert Cahenzli, Surcuolm · Gasthof Quadra, Obersaxen Affeier · Gemeinde Obersaxen · Graubündner Kantonalbank · Hemmi Sound GmbH, Lenzerheide/Lai · Henry C. M. Bodmer, Zürich · hirslanden, Klinik im Park, Zürich · Honer Susanna, Thalwil/Obersaxen · Hotel Central, Obersaxen Meierhof · Hotel Eden Montana, Ilanz · Hotel Garni Pöstli, Obersaxen · Hotel Kistenpass, Breil/Brigels · Hotel Mundaun’s, Surcuolm · Interzegg AG, Samnaun · Inventx AG, Chur · Kaffee Badilatti & Co, AG, Zuoz · Karl Schönenberger, Sagogn · Kies- und Beton Schluein AG, Ilanz · Kulturförderung Graubünden · MoorStore Swiss AG, Rabius · Passugger Mineralquellen AG, Passugg · Plozza Vini, Brusio · PostAuto Schweiz AG – Region Graubünden · Procura Treuhand AG, Chur · regiun surselva, Ilanz · Repower Schweiz · Restaurant Stai, Obersaxen Miraniga · Restaurant Valata, Obersaxen Valata · Restaurant Vanis, Obersaxen Affeier · Romantik Hotel Stern, Chur · RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha · Rudolf Mirer, Obersaxen · Rufalipark Obersaxen Mundaun AG, Obersaxen · Sporthotel Val Gronda, Obersaxen Friggahüs · Stadt Ilanz · Stiftung Jacques Bischofberger, Chur · Stiftung Dr. M.O. Winterhalter · Tarcisi Maissen SA, Trun · Stiftung Stavros S. Niarchos für Ausbildung, Wissenschaft und Kultur · Südostschweiz Medien · Surselva Tourismus, Obersaxen · Traitafina AG, Chur · Waldhaus Flims – Mountain Resort & Spa, Flims · Wäscherei Textil Service AG, Ilanz · Watter Max, Thalwil / Obersaxen · Wieland Blumen und Gartenbau, Tamins · ZÜRICH Schweiz 5
Martin Jäger, Regierungsrat Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement «In der Oper ist alles falsch» Geschätzte Freundinnen und Freunde der Oper «In der Oper ist alles falsch: das Licht, die Dekorationen, die Frisuren der Balletteusen, ihre Büsten und ihr Lächeln.» Dieses Zitat des französischen Impressionisten Edgar Degas scheint nicht gerade der beste Willkommens- gruss zu einem Opernerlebnis zu sein. Doch keine Sorge! Der berühmte Maler schrieb nämlich weiter, die Wirkungen von alledem seien eben doch wahr. Und wahrhaftig: Wenn Edgar Degas, der Meister der virtuosen Leich- tigkeit, der Oper an sich schon wahre Wirkung attestierte, wie hätte er erst über eine Oper in der Surselva jubiliert! Hier, wo sich – wie natürlich auch im Prättigau und in den anderen Bündner Tälern – die Schönheit der Berge so wundervoll präsentiert wie sonst nur in der Kunst. Ich freue mich, dass die opera viva in Obersaxen dieses Jahr bereits ein kleines Jubiläum feiern darf. Herzliche Gratulation! So hat sich zur Schönheit der Natur offensichtlich nachhaltig auch der Zauber der Musik gesellt – und er ist ja kaum mehr wegzudenken. Giuseppe Verdis Oper «Macbeth» entfaltet vor ihrem historischen Hintergrund, Shakespeares berühmtem schottischen Königsdrama, bis in die Gegenwart hinein eine grosse Kraft und Aktualität. Verdis Oper legt dar, wie politische Macht gewonnen, gehalten und verloren wird, mit welchen Folgen für die All- gemeinheit und zu welchem Preis für den Herrschenden. Kein anderes seiner Opernwerke hat Verdi in eine derart unheimliche und finstere musikalische Atmosphäre getaucht. Und dennoch ist «Macbeth» eine Lebendigkeit eigen, die amüsiert und unterhält, aber auch berührt, zum Nachdenken anregt. Ich wünsche allen Sängerinnen und Sängern sowie den Musikerinnen und Musikern gutes Gelingen und Ihnen, sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer, ein wundervolles Musikerlebnis. Martin Jäger 7
FEIERT DAS F Ü NF J Ä H R I G E J U B I L ÄUM A M NEUEN STA ND O RT R U FA L I PA R K M ISAN E N GA IN E IN E M GRÖSSE RE N Z ELT Für das Sommeropernfestival opera viva 2012 hat der künstlerische Leiter Gion Gieri Tuor die Oper Macbeth von Giuseppe Verdi gewählt. Diese wunderbare Oper – nach dem gleichnamigen Drama von William Shakespeare – wird von zahlreichen schönen Chorszenen geprägt. Machtgier, Zerstörungswahn und Mordlust bilden die dramatische Essenz. A U FFÜHRUNG E N I N O B E R S A X EN M ISAN E N GA IM «DAS Z E LT» G ENERALPROBE P R E M IE RE DE RN IE RE Donnerstag, 26. 7. 2012 Samstag, 28. 7. 2012 Dienstag, 14. 8. 2012 WEI TERE AUF FÜ H R U NG EN Dienstag, 31. Juli Mittwoch, 8. August Donnerstag, 2. August Freitag, 10. August Samstag, 4. August Sonntag, 12. August Montag, 6. August B ESONDERE A NLÄ S S E Bundesfeier am Mittwoch, 1. August 2012 Matineekonzert am Sonntag, 10.45 Uhr, 5. August 2012 Sinfoniekonzert am Samstag, 20.30 Uhr, 11. August 2012 opera viva OBERSAXEN zu Gast in Bad Ragaz, 12.00 Uhr, 12. August 2012 B EGI NN DER O P ER NA U FFÜ H R U NG E N 20.30 Uhr (Dauer circa 2 1/2 Stunden, inkl. Pause) EINTRITTE Estrade Fr. 100.– (mit Nachtessen Fr. 155.–) Kategorie 1 Fr. 90.– (mit Nachtessen Fr. 145.–) Kategorie 2 Fr. 80.– (mit Nachtessen Fr. 135.–) Kategorie 3 Fr. 65.– (mit Nachtessen Fr. 120.–) N A CHTESSEN I M R I S T O R A NT E O P E RA VIVA Geniessen Sie ein wunderbares Essen aus der opera-viva-Küche von Günter Stegmaier zum Preis von 55 Franken. Angebote auch im Restaurant Rufalipark. Vorgängig zum Nachtessen servieren wir Ihnen gerne einen Apéro in unserer Lounge. Lounge ab 17.00 Uhr offen. Nachtessen um 18.15 Uhr. Vorverkauf und Reservierungen Nachtessen, +41 (0)81 933 15 16, www.obersaxen.ch NEU: Verbindung mit modernem Car, Chur (Bahnhof) – Obersaxen – Chur 25 Franken pro Person, Abfahrt ab Chur 17.00 Uhr, Abfahrt ab Obersaxen 23.15 Uhr 8
ALLGEM EI NE A U S K Ü NFT E Obersaxen/Surselva Information, www.obersaxen.ch, info@obersaxen.ch, Telefon 081 933 15 16, www.operaviva.ch, info@operaviva.ch, Projektleitung, Christian Durisch, 079 634 50 51, c.durisch@bluewin.ch Verbinden Sie den opera viva Besuch mit einem Aufenthalt in Obersaxen oder Umgebung. Wir empfehlen Ihnen: OBERSAXE N Hotel Central, Familie Caduff Tel. 081 933 13 23, www.central-obersaxen.ch Hotel Pöstli Garni, Erika Vollenweider Tel. 081 933 13 01, www.poestli-obersaxen.ch Gasthof Quadra, Erna und Guido Caduff Tel. 081 933 22 58, www.quadra-obersaxen.ch Restaurant Valata, Edith und Erwin Senn Tel. 081 933 11 51, www.valata.ch Sporthotel Val Gronda Tel. 081 920 51 51, www.hotelvalgronda.ch SURCUOLM Hotel Mundaun’s, Sandra De Antoni Tel. 081 933 22 01, www.mundauns.ch Sporthotel Surselva, Chris Kontos Tel. 081 933 16 16, www.hotel-surselva.ch Garni Camping und Camping, Norbert Cahenzli Tel. 081 933 32 23, www.camping-surcuolm.ch ILANZ Hotel Eden Montana, Silvester Cadruvi Tel. 081 925 51 51, www.eden-montana.ch BREI L/BRI G ELS Hotel Kistenpass, Lorenz Derungs Tel. 081 941 11 43, www.kistenpass.ch FLIM S WALDHAUS FLIMS, Mountain Resort & Spa Tel. 081 928 48 48, www.waldhaus-flims.ch CHUR Romantik Hotel Stern, Adrian Müller Tel. 081 258 57 57, www.stern-chur.ch 9
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Ernst Sax Gemeindepräsident Willkommen in Obersaxen Bereits zum fünften Mal dürfen wir Sie in unserer Region wieder zu unseren Opernaufführungen begrüssen und damit mit Ihnen ein kleines Jubiläum feiern. Als Gemeindepräsident von Obersaxen bin ich sehr stolz und dankbar, dass sich dieser einmalige Kulturanlass in unserer Region etabliert hat. Mit der Aufführung der Oper «Macbeth» von Giuseppe Verdi haben sich die Verantwortlichen von opera viva Obersaxen auf der künstlerischen und mu- sikalischen Ebene wiederum eine herausfordernde Aufgabe gestellt. Mit den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen und dem daraus entstandenen Team rund um den künstlerischen Leiter Gion Gieri Tuor freue ich mich mit Ihnen darauf, zu sehen und zu hören, wie alle Beteiligten diese Herausfor- derung umsetzen werden. Wir dürfen sicher gespannt sein! Mit dem Wechsel des Standorts der Opernaufführungen nach Misanenga zu den neu erstellten Anlagen des Rufaliparks Obersaxen Mundaun ergibt sich zum fünfjährigen Jubiläum auch aus organisatorischer Sicht eine neue Herausforderung und Erweiterung des Gesamtangebots. Ich bin überzeugt, dass die Organisatoren auch dies bestens lösen werden. Und für Sie als Besucherinnen und Besucher ergibt sich am neuen Standort beim Rufalipark die schöne Möglichkeit, sich beispielsweise vorgängig zur Aufführung bei einem Spaziergang durch die Aussenanlagen und rund um den Badesee auf den Opernabend einzustimmen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt in Obersaxen. Geniessen Sie eingebettet in unsere schöne Landschaft und fernab von der Hektik des Alltags einen wunderschönen Opernabend. Ernst Sax 11
Gastgeber für die ganze Welt.
Martin Candinas Präsident opera viva Liebe Gäste und Besucher der opera viva Cordial beinvegni, herzlich willkommen in Obersaxen Es freut uns sehr, Sie wieder bei uns in Obersaxen begrüssen zu dürfen. Nach Nabucco im 2010 führen wir dieses Jahr wiederum eine Oper von Giuseppe Verdi auf. Dieses Jahr werden Sie «Macbeth» erleben. Diese wunderbare Oper – nach dem gleichnamigen Drama von William Shakespeare – wird von zahlreichen schönen Chorszenen geprägt. Machtgier, Zerstörungswahn und Mordlust bilden die dramatische Essenz. Wir freuen uns sehr auf diese spannende Herausforderung. Unser künstlerischer und musikalischer Gesamtleiter Gion Gieri Tuor wird mit seinem Orchestra Giuseppe Verdi aus Budapest, den Solistinnen und Solisten und dem coro opera viva, bestehend aus einheimischen Sängerinnen und Sängern, das Publikum zu begeistern wissen. René Schnoz, der bekannte Disentiser Schauspieler, führt die anspruchsvolle Regie. Umrahmt wird dieses Operngeschehen wiederum von einer einzigartigen Kulisse des einheimischen Kunstmalers Rudolf Mirer. Die opera viva verbindet die romanische und die walserische Kultur, sie ver- bindet die ganze Region und ist ein Paradebeispiel für regionale Zusammen- arbeit. L’opera viva unescha la cultura dalla Surselva. Allen Beteiligten danke ich herzlich für ihren Einsatz. Ein besonderer Dank gilt allen Voluntaris vor und hinter den Kulissen für das grosse und unermüdliche Engagement. Eine opera viva ohne Voluntaris wäre nicht denkbar. Ihnen, liebe Gäste, herzlichen Dank ed engraziel fetg für den Besuch. Wir hoffen, dass Ihnen die Aufführung der Oper «Macbeth» viel Freude bereitet und für Sie ein bleibendes Erlebnis wird. Nus selegrein da sentupar cun vus. Gudi l’atmosfera unica dall’opera viva ella magnifica cuntrada da Sursaissa. Martin Candinas 13
« In der Musik gibt es etwas, das mehr ist als Melodie, mehr als Harmonie : die Musik. » 14
G IU sePPe VerD I Giuseppe Fortunino Francesco Verdi (1813 – 1901), der sich «ein Bauer aus Roncole» nannte, wird als bescheiden, sparsam, humorvoll, gutmütig aber auch brüsk, temperamentvoll, unzugänglich und einsiedlerisch beschrieben. Verdi wurde im erwähnten Roncole, einem kleinen Dorf in der Nähe von Busseto, im damaligen Herzogtum Parma, das 1813 noch zu Napoleons Königreich Italien gehörte, geboren. Der schweigsame Alte von Sant’Agata, Bauer, Kammerabgeordneter, Menschen- freund und Musiker, ist zum «Gegenspieler» des im gleichen Jahr geborenen Richard Wagner erklärt worden. Dass die beiden einander nicht begegnen konnten, liegt im Wesen ihrer Wege, ihrer Aufgaben und Eigenart begründet. Verdi erreichte dasselbe Ziel wie Wagner, ihm gleich und doch verschieden. Diese zwei Komponisten revolutionierten die Opernwelt und prägen sie bis heute. Wagner kümmerte sich um Götter und Mythen, währenddem Verdi auf die Menschen und ihre irdischen Probleme einging. Verdi wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater Carlo war ein Schank- wirt, seine Mutter, Luigia Uttini, eine Spinnerin. Die Mittelklassefamilie för- derte Giuseppes Erziehung. Bereits vor seinem vierten Geburtstag wurde er von einem örtlichen Priester unterrichtet, wahrscheinlich auch in Musik. Sein Vater kaufte dem Siebenjährigen ein altes Spinett. Bald wurde er stellvertre- tender Organist in der örtlichen Kirche. 1823 zogen die Verdis nach Busseto. Mit elf ging der junge Verdi dort auf das Ginnasio. Zwei Jahre später begann er bei Ferdinando Provesi Stunden zu nehmen. 1831 zog Giuseppe in das Haus von Antonio Barezzi, einem wohlhabenden Kaufmann und Amateurmusiker. Verdi gab Barezzis Tochter Margherita Ge- sangs- und Klavierunterricht. Verdi und Margherita verlobten sich inoffiziell. Im Mai 1832 ging Verdi mit der finanziellen Hilfe von Barezzi nach Mailand. Dort lehnte ihn das Konservatorium ab, weil er mit 18 bereits vier Jahre über dem normalen Eintrittsalter und kein Einwohner von Lombardei- Venetien war. Barezzi bezahlte Verdi daraufhin drei Jahre lang Privatstunden bei Vincenzo Lavigna, einem Schüler von Paisiello. 1834 wurde Verdi Organist und 1836 Musikdirektor in Busseto. 1836 fand auch Verdis Heirat mit Barezzis Tochter Margherita statt. Mit Margherita hatte er zwei Kinder, die Tochter Virginia und den Sohn Icilio Romano. Der ehrgeizige Verdi wollte in der Oper Erfolg haben. Seine erste Oper 15
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«Oberto, conte di San Bonifacio» wurde im Jahre 1839 an der Scala in Mailand uraufgeführt. Der Erfolg war immerhin gross genug, dass der Ver- leger Giovanni Riccordi das Eigentumsrecht erwarb. Zu einem Fiasko führte das nächste Bühnenwerk «Un giorno di regno», eine Opera buffa. Diese war in tiefer Lebenskrise entstanden, weil Verdi innerhalb zweier Jahre seine Frau Margherita und beide Kinder durch Krankheit verloren hatte. Tief deprimiert beschloss er, das Komponieren aufzugeben. Es mag auch sein, dass dieses Trauma seine harschen Charakterzüge verstärkte. Erst 18 Monate später liess sich Verdi vom Impressario und Leiter des Teatro alla Scala in Mailand, Bartolomé Merelli, der nach wie vor von Verdis Fähig- keiten überzeugt war und an ihm festhielt, ein Libretto aufdrängen. Verdi, obwohl voller Abneigung gegen eine neue Opernarbeit, nahm das Libretto mit nach Hause. Dieses sollte ihn bald vollkommen in seinen Bann ziehen: «Nabucco» von Temistocle Solera. Mit der Oper «Nabucco», an dessen Premiere die spätere Lebensgefährtin Giuseppina Strepponi als Abigaille beteiligt war, setzte sich Verdi hinsichtlich Form und Stil deutlich von seinen Vorgängern ab. Nach dem Triumph von «Nabucco», der Verdis Namen über Italien hinaus bekannt gemacht hat, gelang mit der vierten Oper für die Mailänder Scala «I Lombardi» eine Wiederholung des Erfolgs. Von Aufträgen überhäuft, folgte nun eine Zeit anstrengendster Produktion, mit der Verdi seinen Einfluss ausdehnte. Im Sommer 1846 verhandelte Giuseppe Verdi mit dem Impressario Alessan- dro Lanari des Florentiner Teatro La Pergola über die Komposition seiner zehnten Oper. Verdi zog drei Stoffe in Erwägung: Shakespeares «Macbeth», Schillers «Die Räuber» und Grillparzers «Die Ahnfrau». Dass die Wahl auf Macbeth fiel, hatte nicht zuletzt mit der Besetzung zu tun. Als Darsteller des Titelpaares standen der Bariton Felici Varesi und die Sopranistin Sophie Loewe, welche allerdings durch Marianna Barbieri-Ninni ersetzt werden musste. Für Florenz war Verdi auf der Suche nach einer Oper im «Phantastischen Genre». So schrieb er in einem Brief an Lanari: «Das Sujet der Oper ist weder politisch noch religiös, es ist phantastisch.» Verdi war sich bewusst, dass er mit der Wahl von Shakespeare, ein für Ita- lien damals so gut wie unbekanntes Drama, ein grosses Risiko einging. Der Verzicht auf die Liebesgeschichte und somit auf die tragende Tenorrolle, die Düsternis der Handlung, die der Nachtseite der Natur sowie den Abgründen der menschlichen Seele zugewandt ist, war gewagt. 17
Auf der Grundlage von Rusconis Übersetzung aus dem Englischen schrieb Verdi nicht nur ein Szenarium, sondern einen vollständigen Prosaentwurf. Er übergab diesen seinem Librettisten Francesco Maria Piave mit dem Kommentar: «Diese Tragödie ist eine der grossartigsten menschlichen Schöp- fungen. Wenn wir schon keine grosse Sache daraus machen können, lass uns wenigstens versuchen, eine Sache jenseits des Gewöhnlichen zu machen. Der Entwurf ist unmissverständlich formuliert: ohne Konvention, ohne Umstände und kurz. Ich lege dir die Verse ans Herz: Auch sie müssen kurz sein; je kürzer sie sind, desto mehr Wirkung wirst du erzielen. Für die Verse denke stets daran, dass es dort kein überflüssiges Wort geben darf. Alles muss etwas ausdrücken, und man muss sich einer erhabenen Sprache befleissigen, mit Ausnahme der Hexenchöre; jene müssen ordinär, aber doch extravagant und originell sein.» Verdi war mit dem Libretto Piaves nicht zufrieden und bat seinen Freund und Schiller-Übersetzer Andrea Maffei um Mitarbeit, vor allem für den dritten und vierten Akt. Schliesslich erschien das Libretto ohne Nennung eines Verfassers. Im Frühjahr 1847 begann Verdi selber mit der sorgfältigen Einstudierung, sowohl in musikalischer wie auch in szenischer Hinsicht. Die Premiere fand am 14. März in Florenz statt. Verdi widmete seine Oper «Macbeth», welche er höher einstuft als alle seine bisherigen Opern, seinem langjährigen Gönner Antonio Barezzi, dem Vater seiner längst verstorbenen Gattin Margherita. Im Jahre 1864 arbeitete Verdi erneut an «Macbeth», welche in Paris auf- geführt werden sollte. In der Nachkomposition entstand das für Paris obli- gatorische Ballett sowie ein Schlusschor. Verdi überarbeitete sein Werk und ersetzte einige Nummern, so entstand der Chor der schottischen Flüchtlinge «Patria opressa» zu Beginn des vierten Aktes, der wohl zu den eindrück- lichsten Chorsätzen Verdis gehört. Einen weiteren Höhepunkt erreichte Verdi mit seiner Trias, die bis heute zur ständigen Stütze des internationalen Repertoires zählt: «Rigoletto» 1851, «Il trovatore» 1853 und «La Traviata» 1853. Es folgten weitere grossartige Werke wie «I Vespri Siciliani» 1855, «Simone Boccanegra» 1857, «Un ballo in maschera» 1859, «La forza del destino» 1862, «Don Carlos» 1867, um nur einige zu nennen. In diesen Opern zei- gen sich die meisterhafte Melodieführung, die neu gewonnene Freiheit bei Rezitativen und Arien, die stärkere Betonung der Rolle des Orchesters, sowie auch die musikalischen Gestaltung der Charaktere. 18
Im Jahre 1871 fand die Uraufführung der «Aida» in Kairo statt. Es war ein rauschender Erfolg, denn «Aida» war ein Werk aus einem Guss. 1873 komponierte er zum ersten Todestag des Schriftstellers und Freundes Alessandro Manzoni sein bedeutendstes Werk ausserhalb des Bühnenschaffens: die «Messa da Requiem». Danach betrachtete Verdi sich als Rentner und verwendete beträchtliche Zeit und Energie in die Erweiterung und Verbesserung seines Landgutes in Sant’Agata. In dieser Phase errichtete er auch die «Casa di Riposo per Musicisti» in Mailand. Verdi komponierte 16 Jahre lang keine Oper mehr. Sein Verleger Giulio Riccordi allerdings wollte sich mit dem Erreichten nicht zufrieden geben. So kam es, dass Verdi im Alter von über 70 Jahren seine wohl reifsten Opern schrieb. Nach langen Verzögerungen entstand dann 1887 «Otello» zu einem Libretto von Boito nach Shakespeares Tragödie. 1893 folgte als letzte Oper «Falstaff», deren Libretto gleichfalls Boito nach der Vorlage Shakespeares verfasst hatte. Sie wurde in der Mailänder Scala uraufgeführt und gilt vielen als bedeutendste komische Oper überhaupt. Ihr durchschlagender Erfolg war in gewisser Weise ein Ausgleich für den Misserfolg, den Verdi ein halbes Jahrhundert vorher mit «Un giorno di regno» in demselben Haus hatte erleben müssen. Am 21. Januar 1901 erlitt Verdi einen Schlaganfall, sechs Tage später verstarb er. Gion Gieri Tuor 19
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H a n D L UnG ERSTER AKT Es herrscht Krieg in Schottland. Nach einer gewonnenen Schlacht stossen die beiden siegreichen Feldherren Macbeth und Banco auf eine Gruppe sonderbarer Gestalten. Es sind Hexen, die Macbeth einen steilen Aufstieg prophezeien: Zunächst soll er Than von Cawdor und bald darauf König von Schottland werden. Banco weissagen sie, dass er zwar nicht König, aber Vater von Königen sein werde. Da erscheinen Soldaten mit der Meldung, dass Macbeth soeben zum Than von Cawdor ernannt worden sei. Die prompte Erfüllung des ersten Teils der Prophezeiung lässt Macbeth auch vom Königsthron träumen. Lady Macbeth erfährt aus einem Brief von den Weissagungen. Diener berichten, dass der König beabsichtigt, die Nacht auf ihrer Burg zu verbringen. Als Macbeth eintrifft, überredet sie ihn, den König noch in dieser Nacht umzubringen, so dass sich die Weissagung erfüllt und er König sein kann. König Duncan und sein Gefolge ziehen in die Burg ein. Dem Willen der Lady vermag sich Macbeth nicht zu widersetzen. In seiner Fantasie sieht er einen Dolch, der ihm den Weg zur Tat weist. Ein Glockenschlag von Lady Macbeth ist das Signal zum Mord. Nach der Tat plagen Macbeth Gewissensbisse. Aber die Lady verhöhnt ihn. Sie bringt den Dolch ins Zimmer des Königs zurück, um seine Wachen mit Blut zu beschmieren und den Verdacht auf sie zu lenken. Macduff entdeckt frühmorgens als Erster das Verbrechen. Er ruft die Burg- bewohner herbei. Es herrscht Entsetzen über die grauenvolle Tat. Alle ver- fluchen den unbekannten Mörder und flehen die Rache des Himmels herbei. Z W E IT E R A K T Macbeth hat sein Ziel erreicht und ist nun König. Der Verdacht, Duncan ermordet zu haben, fällt auf Duncans Sohn Malcolm. Dieser ist aus Angst vor einem Anschlag nach England geflohen. Aber die Prophezeiung der Hexen, dass der Thron schliesslich Bancos Erben zufalle, lässt Macbeth nicht zur 21
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Ruhe kommen. Er heuert eine Gruppe Mörder an, die Banco und seinen Sohn Fleance in finsterer Nacht auflauern sollen. Banco fällt den Mördern zum Opfer, Fleance entkommt. Macbeth und die Lady haben am gleichen Abend zum Bankett geladen. Als bei dem Fest Macbeth mit heuchlerischer Miene das Fehlen Bancos bedauert, erscheint ihm plötzlich dessen Geist. Zu Tode erschrocken, belastet sich Mac- beth mit wirren Worten. Nur mit Mühe kann ihn Lady Macbeth wieder zur Besinnung bringen. Als gleich darauf Bancos Geist wieder erscheint, verliert Macbeth vollends die Fassung. Ein Schauder ergreift die Gäste und das Fest nimmt ein jähes Ende. In seiner Angst begibt sich Macbeth am nächsten Tag wieder zu den Hexen. DR IT T E R A K T Die Hexen sind um einen brodelnden Kessel vereint. Macbeth tritt in den Kreis und beschwört die Hexen, ihm die weiteren Schritte vorauszusagen. Sie rufen die mächtigen Luftgeister herbei. Diese warnen ihn zunächst vor dem schottischen Edlen Macduff, beruhigen ihn aber dann mit der Weissagung, dass ihm von keinem, der durch ein Weib geboren wurde, Gefahr drohe. Ein anderer Geist bescheinigt ihm, unbesiegbar zu sein, solange nicht der Wald von Birnam gegen ihn vorrücke. Auf die Frage, ob sein Thron wirklich von Bancos Geschlecht bedroht sei, erscheinen hintereinander acht Könige aus dessen Stamm, als achter und letzter Banco selbst mit einem Spiegel in der Hand. Als der verstörte Macbeth gegen die Erscheinungen losstürmt, verkünden ihm die Hexen, dass Bancos Nachkommen leben werden. Da erkennt er, dass er verloren ist, und bricht ohnmächtig zusammen. Als er aus seiner Ohnmacht erwacht, steht seine Gattin vor ihm. Sie stachelt ihn an, alle aus dem Weg zu räumen, die ihm gefährlich werden könnten. Sie beschliessen, Bancos Sohn und Macduffs Familie zu beseitigen. Was mit Blut begann, muss mit Blut enden. VIE RT E R A K T Schottische Flüchtlinge haben ihr Lager aufgeschlagen und klagen über den Verlust ihrer Heimat, die in die Hände von Verbrechern gefallen ist. Macduff trauert um seine Familie und schwört dem Tyrannen Rache. Gemeinsam, mit dem an der Spitze eines englischen Heeres nahenden Malcolm, wollen die Schotten Macbeth entgegentreten. Sie tarnen sich mit Zweigen aus dem nahen Wald von Birnam. 23
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In ihrem Schloss wird Lady Macbeth von Angstträumen verfolgt. Sie erlebt schlafwandelnd, dem Wahnsinn nahe, die von ihr begangenen Bluttaten noch einmal. Wieder und wieder versucht sie, das imaginäre Blut von ihren Händen abzuwaschen. Macbeth erkennt die Sinnlosigkeit seines Lebens. Der Fluch des Mordens wird ihn bis ins Grab verfolgen. Auf die Nachricht vom Tod der Lady reagiert er mit verächtlicher Gleichgültigkeit. Als der Wald von Birnam sich auf das Schloss zubewegt, ahnt Macbeth, dass die höllische Weissagung sich erfüllt. Er wird von Macduff erstochen. Und auch die letzten Prophezeiungen werden wahr: Denn Macduff wurde nicht von einem Weib geboren, sondern aus ihm herausgeschnitten und Fleance, Bancos Sohn, wird neuer König von Schottland. Gion Gieri Tuor/René Schnoz KOnZePt « E IN E M Ö R D E R G R U B E I S T D I ES LA N D G EWO R D EN» «Macbeth» von Verdi ist die Oper, die die Ansprüche und Erwartungen des Opernpublikums erstmals ganz und gar nicht erfüllt: keine Liebesgeschichte, keine Identifikationsfiguren, nichts Rührendes, keine Trauer, kein Mitleid, kei- ne Sympathie, keine Schönheit, keine Entspannung, nur Hässlichkeit, Abgrün- de, Blut, Dreck und ewig gleiche Anspannung des Bösen. Diese Radikalität Verdis (und Shakespeares) möchte ich auf die Bühne bringen. Natürlich nicht, um das Publikum zu vergraulen, im Gegenteil: Der Zuschauer soll fasziniert sein von so viel Boshaftigkeit, soll in den Bann gezogen werden von den dunklen Seiten des Menschen, vom Horror, der Lust des Mordens, von der skrupellosen Gier nach Macht, über die alles gestellt wird. Es gibt keine Erholung und Zurücklehnung in diesem Werk, unaufhaltsam steigert und windet sich das Geschehen bis zum erlösenden Schluss. Im besten Fall ist es eine Katharsis, die der Zuschauer durchmacht: Zerfall der Ordnung, sich fallen lassen ins Chaos, Erregung durch niedere Triebe und schliesslich Wiederherstellung der Ordnung am Schluss des Stücks. «Macbeth» ist ein durch und durch politisches Stück. In keinem anderen Werk Shakespeares/Verdis zeigen sich die Mechanismen der Macht so exem- plarisch wie in diesem Werk. 25
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Das Gegenteil der «Nabucco»-Inszenierung schwebt mir vor – keine Sti- lisierung, keine saubere Schachbrettbühne, keine artifiziellen Spielfiguren. Sondern dampfender Dreck, Blut und Schweiss – die ganze Hässlichkeit des Krieges und Mordens. Alles andere wäre inkonsequent. AU S G A N G S L A G E Verdi liebte die Werke Shakespeares, obschon dieser im Italien des 19. Jahrhunderts fast unbekannt war. «Macbeth» war Verdis erste musikalische Umsetzung eines Shakespeare-Stoffes, es folgten «Otello» und «Falstaff». Über Shakespeares «Macbeth» urteilte der Komponist: «Diese Tragödie ist eine der grossartigsten menschlichen Schöpfungen, frei von Konventionen.» Die Komplexität der Geschichten, die Vielschichtigkeit der Charaktere und das grosse Rollenpersonal stellten Verdi und seine Librettisten vor grosse Herausforderungen. Für eine Oper musste die Story vereinfacht, die Per- sonen einfacher gezeichnet und das Personal reduziert werden. Vor allem aber musste der Text stark gekürzt werden, denn eine Arie singen dauert nun mal länger als einen Text sprechen. Dadurch wird die Geschichte aus meiner Sicht nur halb erzählt. Durch Ausloten der nonverbalen Möglichkeiten, insbesondere mit Filmeinspielungen erhoffe ich mir a) mehr Klarheit über die Beweggründe der Figuren und b) ein für den Zuschauer bildhafteres und damit emotionaleres Erleben des Geschehens. SP IE LW E I S E U N D G E S A N G Verdis Vorstellung vom Gesang unterscheidet sich grundsätzlich von denen seiner Vorgänger Rossini, Bellini und Donizetti. Nicht sich selbst genügender Schöngesang, sondern Wahrhaftigkeit, also lebendige, kraftvolle Deklamation des Textes und damit Vollzug des Dramas durch die Sänger war sein Ziel. «Ich werde nie aufhören, Dir zu empfehlen, die Situation und die Worte gut zu studieren. Die Musik kommt von selbst. Mit einem Wort: Mir ist es lieber, dass Du dem Dichter mehr dienst als dem Komponisten», schreibt er dem Darsteller des Macbeth anlässlich der Uraufführung. «Macbeth» war der erste und entscheidende Schritt auf diesem langen Weg zu einem neuen, realistischen Musiktheater. Auch mir ist es wichtig, die Sänger zu einem natürlichen, glaubhaften, intensiven Spiel hinzuführen. 27
DIE BESTEN SHOWS ON TOUR PHILIPP FANKHAUSER MARC STORACE GOLA BLIGG MARC COCO ROBIN MARINA SANTELLI CARLOS LEAL GIANNI PONT ILLO BIEL LENZERHEIDE AARAU 06.07. – 14.07.12 13.10. – 23.10.12 05.05. – 12.05.12 BASEL INTERLAKEN HORGEN 08.09. – 18.09.12 30.10. – 10.11.12 19.05. – 02.06.12 WINTERTHUR LUZERN LANGENTHAL 25.09. – 06.10.12 17.11. – 02.12.12 13.06. – 24.06.12 TICKETS: www.daszelt.ch ., Festnetztarif) oder 0900 800 800 (CHF 1.19/Min (Normaltarif) GAL A-D INN ER: 084 8 000 300 Nationale Partner Vorverkauf
M AC B E T H , E I N M O N S T E R ? O D ER WER A S A G T, MU S S A U C H B S A GEN Sie haben soeben den erfolgreichen Abschluss eines Geschäftes hinter sich. Im persönlichen Horoskop wird Ihnen prophezeit, dass Sie vom Abteilungs- leiter erst zum Regionaldirektor und schliesslich zum CEO befördert werden. Könnte es sein, dass Ihre geheimsten Träume wahr werden? Sogleich bekom- men Sie einen Anruf und erfahren, dass Sie zum Regionaldirektor gewählt wurden. In einer SMS schreiben Sie davon Ihrer Frau. Als Anerkennung beschliesst der CEO, den Abend bei Ihnen zu verbringen und bei Ihnen zu übernachten. Ihre Frau deutet dies als Wink des Schicksals und überredet Sie, den Direktor in derselben Nacht umzubringen. Es kostet Sie Überwin- dung, aber Sie wollen vor Ihrer Frau nicht als Memme dastehen. Der Mord wird vollzogen, und es gelingt Ihnen, den Verdacht auf seine Assistenten zu lenken. Sie sind nun über Nacht zum Chef avanciert. Doch im Horoskop stand auch, dass Konkurrenten ihnen den Chefsessel streitig machen könnten. Konsequenterweise müssen Sie auch diese eliminieren. Und so dreht sich die Spirale des Horrors bis zum bitteren Ende. Wobei Ihre Gewissenbisse immer grösser werden, das haben Sie so doch gar nicht gewollt. Keine Sekunde können Sie den Chefsessel geniessen. Es kommt zum nervlichen Kurzschluss: Den Unfalltod Ihrer Frau nehmen Sie apathisch zur Kenntnis. So in etwa könnte man die Geschichte heute erzählen. Bei allem Greuel: Es ist mir wichtig, Macbeth so menschlich wie möglich zu zeigen, damit wir uns eben doch ein Stück weit identifizieren können mit dem vermeintlichen Monster. Es sind auch Schicksalsschläge, Zufälle, die uns zum Mörder werden lassen. Seine psychische Struktur freilich ist der ideale Nährboden: Er ist ein Mensch zwischen Labilität und Aggressionsbereitschaft, zwischen Unterwerfung und Machtdemonstration – repräsentativ für man- cherlei Despoten dieser Welt. HIN T E R J E D E M S TA R K E N M ANN S TEH T EI NE NO C H S TÄ R K ER E FR A U Die treibende Kraft, die (vermeintlich) starke Persönlichkeit, die Inkarnati- on der Machtgier ist bei Verdi – noch mehr als bei Shakespeare – Lady Macbeth. Und doch interessiert mich, auch bei ihr Charakterzüge herauszu- schälen, die dem Bild der «eisernen Lady» entgegenlaufen. Weshalb ist diese Frau so durchtrieben böse? Was kompensiert sie damit? Offensichtlich konnte das Paar keine Kinder bekommen. Vielleicht wirft sie das ihrem Mann vor? Auf jeden Fall unterlässt sie keine Gelegenheit, ihren Mann als Schwächling zu denunzieren. Dass auch sie nicht unverwundbar ist, zeigt sich in den 29
MACBETH 2012 30
Alpträumen, die sie nach Duncans Tod jede Nacht einholen: Manisch versucht sie, sich das Blut von den Händen abzuwischen. DIE H E X E N Es gibt drei Hauptrollen in «Macbeth»: Lady Macbeth, Macbeth und die Hexen. Letztere bringen das Drama überhaupt ins Rollen. Sie brauen einen Zaubertrank aus Vipernzungen, Affenblut und Tatarenlippen und geben davon Macbeth zu trinken. Zwar geben sie sich als neutrale Seherinnen aus, aber im Grunde sind sie grausam, durchtrieben und freuen sich, Menschen ins Unglück zu stürzen. Wir haben ein Hexenbild aus Märchen, das wohl wenig mit Shakespeares Vorstellung von Hexen zu tun hat. Die meisten Zeitgenossen Shakespeares glaubten im 17. Jahrhundert noch an Hexen und deren Einfluss auf das Schicksal des Menschen. «Ich würde Euch Weiber nennen, wär nicht dieser scheussliche Bart», sagt Banco am Anfang. Bärte brauchen sich meine Hexen zwar nicht wachsen lassen, aber ungeheuerliche, angsteinflössende Wesen sollen sie durchaus sein. DA S RE S T L I C H E P E R S O N A L Die weiteren wichtigen Figuren in dieser Oper sind an einer Hand abzu- zählen: – Banco, mit dem Macbeth erfolgreich gegen fremde Heere auszog, recht- schaffen und prinzipientreu. Historisch gesehen allerdings war Banco ein Mittäter an Duncans Mord. Dies konnte Shakespeare jedoch nicht schrei- ben, da König James I., der Regent zu Zeiten Shakespeares, ein Nachkom- me Bancos war. Es wird im Stück sogar mehrfach darauf hingewiesen, dass die Nachkommen Bancos Könige sein sollen– eine Gefälligkeitsgeste Shakespeares? Als Adliger ist Banco auf derselben Rangstufe wie Macbeth und somit Thronrivale. Er muss wohl ahnen, dass Macbeth der Mörder von Duncan ist, rührt jedoch keine Hand, um den Mord aufzuklären. Eine Prophezeiung der Hexen besagt, dass Banco der Vater von Königen sein wird. Deshalb lässt Macbeth ihn umbringen. Dem Sohn Fleance hin- gegen gelingt die Flucht. 31
NABUCCO 2010 32
– Macduff, ein Adliger niederen Ranges, vor dem sich Macbeth in Acht nehmen muss, nachdem Banco beseitigt ist. Macduff flieht nach England, um dort Unterstützung gegen Macbeth zu erbitten. Dabei lässt er seine Kinder und seine Frau schutzlos zurück. Das nützt Macbeth aus, um diese töten zu lassen. Macduff ist es schliesslich auch, der Macbeth am Schluss des Stücks im Kampf besiegt. Z E IT, G E S C H I C H T L I C H E R H I NTER G R U N D U ND K O S TÜ ME Die Geschichte Shakespeares ist angelehnt an die wahre Begebenheit Mac- beths Regentenzeit im 11. Jahrhundert. Es sind also rund 1000 Jahre vergangen seither. Shakespeare hat die Geschichte 1606 geschrieben, also vor fast genau 400 Jahren. Vor rund 150 Jahren (1865) hat Verdi eine Oper daraus gemacht. Und heute, 2012, wird sie in Obersaxen aufgeführt. Wo also die Geschichte ansiedeln? Macbeth soll ein äusserst brutaler Despot gewesen sein. In dieser Zeit wurde der König nicht durch Erbschaft bestimmt, sondern vom Rat des Than ge- wählt. Dadurch war es gängige Praxis, unliebsame Konkurrenten durch Mord eliminieren zu lassen. Es ist eine durch und durch militärische Gesellschaft, in der das Individuum nur wenig zählt. Das regnerische, düstere Schottland mit seinen Mythen und seinem Geisterglauben bildet das Umfeld der Geschichte. Mir liegt es fern, den Stoff in die Jetztzeit zu transformieren. Ich möchte aber auch nicht Men- schen in Ritterrüstung zeigen. Es soll kein Kostümschinken werden, der zu folkloristischer Distanz führt. Was im Film funktionieren mag, wirkt auf der Bühne mit seinen stilistisch minimierten Mitteln distanziert und angestaubt. Mir scheint die Zeit des Ersten Weltkrieges adäquat, um einerseits eine kriegerische Gesellschaft, andererseits eine gewisse Nähe zu unserer jetzigen Zivilisation zu zeigen. Wobei sich die Zeit um 1915 nur in den Kostümen widerspiegelt und nicht in irgendwelchen historischen Begebenheiten. René Schnoz 33
Inserat
Rossini L‘ Equivoco stravagantE Inserat i m K u L m H o t E L s t. m o r i t z 30. Juni – 14. JuLi 2012 Donnerstag, 28. Juni 2012, 18.00 uhr (generalprobe) samstag, 30. Juni 2012, 17.30 uhr (Première) Dienstag, 03. Juli 2012, 18.00 uhr Donnerstag, 05. Juli 2012, 20.00 uhr samstag, 07. Juli 2012, 17.30 uhr Dienstag, 10. Juli 2012, 20.00 uhr Donnerstag, 12. Juli 2012, 18.00 uhr samstag, 14. Juli 2012, 17.30 uhr (Dernière) Vorverkauf: st. moritz tourist information 081 / 837 33 33 Wega Buchhandlung, st. moritz 081 / 833 31 71 Bider & tanner m. musik Wyler, Basel 061 / 206 99 96 infostellen Engadin st. moritz ticketcorner vorverkaufsstellen in der schweiz online-Bestellung unter: www.opera-stmoritz.ch inkl. „Print at home“-service Opera Diners Di. 03. Juli und Do. 12. Juli nach der vorstellung Do. 05. Juli und Di. 10. Juli ab 18.00 uhr 3-gang-menu im italienischen restaurant des Kulm Hotels Fr. 70.- inkl. mineralwasser und Kaffee Reservation: Hotel Kulm st. moritz 081 / 836 80 00
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MeLODraM a I n V I e r t eI L en V O n GI UsePPe V e r D I Libretto: Francesco Maria Piave/Andrea Maffei, nach William Shakespeare DIe Be setZUn G Macbeth Anatolij Fokanov Lady Macbeth Szilvia Rálik Kammerfrau der Lady Macbeth Bettina Herrmann Banco Alexander Trauner Macduff Peter Galliard Malcolm Hubert Mirer Hexen, Boten des Königs, schottische Edle und Flüchtlinge, Mörder, englische Soldaten, Barden, Luftgeister, Erscheinungen Coro opera viva / Statisten / Tänzerinnen Orchester Orchestra Giuseppe Verdi Budapest Künstlerische und musikalische Leitung Gion Gieri Tuor Regie, Inszenierung und Bühnenkonzept René Schnoz Regieassistenz und Abendspielleitung Josef Nigg Bühnenbild Rudolf Mirer Bühnenbau Monika Elisabeth Casanova Kostüme Ursina Schmid Maske Annina Schmid Choreografie Arnaldo Hernandez Echevarria Licht Hannes Fopp Video Peter Kreiliger Übertitelung Cornelius Räber Choreinstudierung Gion Gieri Tuor Korrepetition Johanna Scherer / Gieri Maissen 37
O r C Hestra GIU s e P P e V e r D I B U D aPest Das Orchestra Giuseppe Verdi wurde 2004 von Gion Gieri Tuor und seinem Freund Miklós Wrchovszky gegründet. Das Orchester setzt sich aus hervor- ragenden Musikern aus Budapest sowie aus anderen Landesteilen Ungarns zusammen. Der Dirigent Gion Gieri Tuor und das Orchester haben sich zum Ziel gesetzt, Werke aus dem Barock bis hin zur Moderne zu interpretieren. Seine Premiere feierte das Orchestra Giuseppe Verdi im Jahre 2005 in Ober- saxen. Das «Festliche Konzert zum Jahresende» beinhaltete Werke aus der italienischen Oper und begeisterte das Publikum auf Anhieb. Danach wurde die musikalische Arbeit intensiviert. Anlässlich der opera viva Obersaxen 2006 wurde mit viel Freude die Verdi-Oper «I Lombardi» sowie die 1.-August-Feier mit einem symphonischen Konzert gestaltet. Wiederum waren die Ungarn im Dezember 2006 bis 2011 zu Gast in Ober- saxen. Die «Festlichen Konzerte zum Jahresausklang» fanden beim Publikum jeweils grossen Anklang. Die Opernaufführungen – 2007 «MOSES» von Gioacchino Rossini – 2008 «L’ELISIR D’AMORE» von Gaetano Donizetti – 2010 «NABUCCO» von Giuseppe Verdi finden nun die Fortsetzung in diesem Jahr mit «Macbeth» von Giuseppe Verdi. Ebenso werden diesen Sommer eine MATINEE und ein SINFONIEKON- ZERT stattfinden. 39
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C O r O OPera VIVa NABUCCO 2010 Marlene Alig, Rita Alig, Barla Aumer, Fina Blumenthal, Henrica Brunold, Carin Cadonau, Romina Casanova, Caroline Casanova, Caroline Casanova-Gurt, Olivia Caviezel, Pascale Fluri, Bettina Herrmann, Brida Janka, Maria Maron, Sabrina Mirer, Anita Mirer, Conny Mirer, Edith Mirer, Agnes Nigg, Esther Perl, Renata Peterhans, Lara Probst, Silja Räber, Giuanna Raeber, Barbara Simmler, Sabina Solèr, Letizia Soller, Daniela Vincenz, Eva Zellweger, Rinaldo Bieler, Guido Bürgler, Hubertus Cantieni, Conrad Casanova, Hubert Mirer, Karl Mirer, Giachen Albrecht, Giusep Blumenthal, Fritz Hofmann, David Lutz, Sigisbert Maissen, Urban Maissen, Andy Patzen, Corsin Rensch, Rico Tuor, Georges Ulber, Erich A. Vuk, Andreas Zuber T ÄN Z E R IN N E N Merle Hunger, Naomi Huonder, Myriam Kohler, Brigitte Larcher, Nicole Mösli, Patricia Pasquale, Aline Raeber, Simone Schaniel, Riccarda Sulser STAT IS T E N Marcus Schmid (König Duncan), Andrea Cantieni (Fleance), Gion Ursin Tuor, Simon Cabalzar, Damian Lutz und weitere. 41
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Gion Gieri Tuor Künstlerische und musikalische Leitung In Rabius geboren und aufgewachsen, lebt Gion Gieri Tuor heute in Ober- saxen. Während der Lehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen besuchte er Dirigentenkurse für Blasmusik- und Chorleitung. Diesen folgte das Studium für Blasorchesterdirektion am Konservatorium in Luzern, welches er mit dem Dirigentendiplom und dem Abschluss in verschiedenen Theoriefächern beendete. Als Chorleiter bildete er sich bei Erich Widl, Chordirektor am Opernhaus Zürich weiter. Anschliessend studierte er Orchesterdirektion bei Laszlo Pogany am Landeskonservatorium in Feldkirch und bei György Selmeczi in Budapest. Danach folgte eine intensive Weiterbildung als Dirigent bei Andreas Spörri in Basel, welche noch heute andauert. Seine Ausbildung für Sologesang erhielt Gion Gieri Tuor bei Armin Caduff und Gaetano Bardini. Auch bei La Compagnia Rossini gehörte er von Beginn an bis im Jahre 2010 dazu und hat das Ensemble bei unzähligen öffentlichen und privaten Konzerten begleitet. 45
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Künstleriche und musikalische Leitung NABUCCO 2010 Als Dirigent leitet er diverse romanisch- und deutschsprachige Chöre sowie Bläserformationen. Seit dem Jahre 2004 ist Gion Gieri Tuor Dirigent des vom ihm mitgegründeten «Orchestra Giuseppe Verdi» Budapest. Zu den Höhepunkten seiner bisherigen Dirigententätigkeit gehören zweifellos die Aufführungen der von Giuseppe Verdi komponierten Opern «Nabucco», «Ernani» (Kulturanlässe der EMS-Chemie), «I Lombardi» (opera viva 2005), Gioachino Rossinis Oper «Mosé» (opera viva 2006) und Gaetano Donizettis Opera buffa «L’elisir d’amore» (opera viva 2007). Zu erwähnen sind auch die von der Galerie Mirer initiierten Konzerte im Rahmen der «Festlichen Konzerte zum Jahresausklang» 2004 bis 2011 in Obersaxen mit verschiede- nen Werken aus der italienischen Oper für Soli, Chor und Orchester, sowie Musik von G. F. Händel, W. A. Mozart, L. v. Beethoven, Joseph Haydn, Giacomo Puccini und weitere. Durch die Arbeit mit dem «Orchestra Giuseppe Verdi» hat sich die Liste seiner bisher aufgeführten Werke reichhaltig gestaltet. Im Jahre 2009 wurde Gion Gieri Tuor zum künstlerischen Gesamtleiter der opera viva gewählt. Für das Sommerfestival 2010 hat er die Oper «Nabucco» von Giuseppe Verdi gewählt, und für dieses Jahr «Macbeth», eine weitere grossartige Oper ebenfalls von Giuseppe Verdi. 47
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Der Maler Rudolf Mirer Bühnenbild Der 1937 geborene Rudolf Mirer ist einer der bekanntesten und erfolgreichs- ten Künstler der Schweiz. Der Bogen seiner künstlerischen Ausdruckskraft ist weit gespannt: er reicht von der Verbundenheit mit seiner Heimat, mit den Bergen und der Natur sowie der Tierwelt bis hin zu sakralen Themen und der Abstraktion. Den Entschluss, Maler zu werden, fasste Rudolf Mirer während seines zwei- jährigen Aufenthalts in Rom, wo er als Angehöriger der Schweizergarde zwei Päpsten diente. In die Schweiz zurückgekehrt, setzte er seinen Entschluss mit der den Walsern eigenen Beharrlichkeit in die Tat um. Der Erfolg stellte sich denn auch ein und hält nun seit vier Jahrzehnten an. Den endgültigen Durchbruch schaffte Rudolf Mirer mit einer grossen Aus- stellung im Seedamm-Kulturzentrum in Pfäffikon im Jahre 1986. Es folgten Ausstellungen in zahlreichen Schweizer Städten sowie in Schongau und Regensburg in Bayern. Seine künstlerische Ausdruckskraft hat auch internationale Anerkennung ge- funden. 1993 erhielt Rudolf Mirer von der Uno in New York den ehrenvollen Auftrag, ein Bild zum Thema «Flüchtlinge» zu schaffen. Er überzeugte damit so sehr, dass er zum 50-Jahr-Jubiläum der UNO auch drei Sonderbriefmarken gestalten durfte. Ein weiterer Höhepunkt waren 2006 die Feierlichkeiten «500 Jahre Schweizergarde im Vatikan». Rudolf Mirer gestaltete für diesen Anlass eine Briefmarkenserie und eine Sondermünze, Illustrationen für das Jubiläumsbuch sowie die Lithografie «Guardia Svizzera Pontificia». Rudolf Mirer setzt sich in seinem Schaffen mit der Umwelt und den Men- schen auseinander und hilft zu verstehen, nicht so sehr mit dem Kopf, aber mit dem Herzen. 49
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René Schnoz Regie und Inszenierung Aufgewachsen in Disentis, Jahrgang 1966, absolvierte René Schnoz nach der Handelsschule in Chur die Schauspielakademie Zürich. Danach Festengage- ments am Theater Basel (bei Frank Baumbauer), Theater Oberhausen (bei Klaus Weise), 2004 – 2008 Ensemblemitglied Theater am Neumarkt Zürich, viele Jahre freischaffend z. B am Theater am Hechtplatz, Zürich; Rote Fabrik, Zürich; Theater Tuchlaube, Aarau; Theater Schlachthaus, Bern; Neue Schaubüh- ne, München; 13 Produktionen an der Klibühni, Chur; drei Stücke mit den Freilichtspielen Chur; Theater am Kirchplatz, Schaan; sieben Sommer an den Burgfestspielen Mayen; Theater im Bahnhof, Graz u.a. Letzte Rollen: «Comme- diamarkt» von G. M. Cavelty; «Venedig im Schnee»; «Erbgut» von Sebastian Frommelt, Theater am Kirchplatz, Schaan. Film- und Fernsehen z. B. «Tatort», «Eurocops», «Lüthi und Blanc», «Marien- hof», «Victors Spätprogramm», «Punkt CH», verschiedene Filme. Moderator, Theaterworkshops, Hörspiele, Liederabende, Tour de SAC – über 100 Auftritte in Berghütten und Theatern mit der «Bergfahrt» von Ludwig Hohl und «Ein Russ im Bergell». Seit März 2009 auf Tour mit «Business Class» von Martin Suter. Regie: Letzte Arbeiten: «Nabucco», opera viva, Obersaxen. «Hochzeit von Kana», Szenische Kantate von Arno Schocher, Martinskirche Chur, «Der Revisor», Böse Komödie nach Nikolaj Gogol, Freilichtspiele Chur. «Geständnis einer Diva» für das Ensemblemiroir Zürich; «Die Argonauten», Freiluftspektaktel im Vögele Recycling, Chur, mit 50 Spielern mit und ohne geistige Behinderung; «Der Zaubertrank und die Pille» von Grazia Meier, Piccola Commedia, Zürich; «Der Gott des Gemetzels» von Yasmina Reza; «Das Wetter vor 15 Jahren» von Wolf Haas; «Schwester Erna», Liederabend mit Martina Hug; «Eifersucht» von Esther Vilar, alle vier in der Klibühni Chur. www.rene-schnoz.com 51
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Josef Nigg Regieassistenz, Abendspielleitung Josef Nigg, Lehrer, ist langjähriger Regisseur von Volkstheaterstücken in Untervaz und Obersaxen. Der Einsatz als Regieassistenz an der letztjährigen Oper «Nabucco» hat ihm so viel Freude bereitet, dass er auch dieses Jahr ohne Zögern zugesagt hat. Ihn faszinieren vor allem das Ausgehen und die Realisierung von Ideen, das Miterleben des Zusammenfügens der vielen Einzelteile zum Gesamten. Es beginnt im Chor, dann kommt mit der Inszenierung Bewegung und Bild in den Gesang, allmählich entsteht die Ganzheit mit Bühne, Choreografie, Kos- tümen, Beleuchtung, Orchester, Solisten, Multimedia, bis hin zu jenem grossen Augenblick der absoluten Ruhe, wo Gion Gieri Tuor den Taktstock hebt. Monika Elisabeth Casanova Bühnenbau Monika Elisabeth Casanova wurde 1963 in Ilanz geboren und ist in Obersa- xen aufgewachsen. Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte sie in Chur eine vierjährige Lehre als Möbelschreinerin. Anschliessend arbeitete Monika in einer Schreinerei in Zürich. Später machte sie eine zweijährige Ausbildung als Restauratorin. Nach der Rückkehr nach Obersaxen im Jahre 1987 arbeitete sie in der familieneigenen Schreinerei. Seit über zehn Jahren betreibt Monika E. eine kleine Schreinerei und Möbelrestauration in Obersaxen. Ihre qualifizierte Arbeit überzeugte auch während der opera viva 2010, wo sie für den Bühnenbau zuständig war. 53
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Ursina Schmid Kostüme Ursina Schmid wurde 1985 in Luzern geboren und wuchs im Kanton Graubünden auf. 2002 – 2005 machte sie eine Ausbildung zur Damenschneiderin. 2005 – 2006 bildete sie sich als Theaterschneiderin weiter. Beides an der Fachschule für Mode und Gestaltung in Zürich. Seit 2006 arbeitet Ursina Schmid als freie Kostümbildnerin in der Schweiz. Unter anderem am Stadttheater Chur («Giacumbert Nau», Regie: Manfred Ferrari), am Casino Theater Winterthur («Super Teo», Regie: Katja Früh), an der Klibühni Chur («Steine in den Taschen», Regie: Andrea Zogg; «Endstation Sehnsucht», «Maria Stuart», Regie: Marco Luca Castelli). Für die Opera Viva in Obersaxen entwarf sie 2010 das Kostümbild für Verdis Oper «Nabucco». In der Spielzeit 2011/12 entwirft sie unter anderem das Bühnenbild und die Kostüme für Alessandro Bariccos «Novecento» und die Kostüme für die Operette «Im weissen Rössl» anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Casinotheaters Winterthur. 55
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