Auerhenne - gut getarnt - Steirischer ...
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AUSGABE 101 Juni 2018 NACHRICHTEN DES STEIRISCHEN JAGDSCHUTZVEREINES - ZWEIGSTELLE VOITSBERG Titelfoto: H. Kürzl Auerhenne - gut getarnt Erfreuliche Entwicklung des Auerwildes in den vergangenen Jahren durch sparsame Bejagung! Siehe Bericht von BJM Ing. J. Hansbauer auf Seite 5 Vereinsmeisterschaft: Sa., 1. Sept. 2018 Einladung auf Seite 2
EINLADUNG zur Vereinsmeisterschaft des Steirischen Jagdschutzvereines Zweigstelle Voitsberg im jagdlichen Schießen Ort: Schießstätte Zangtal Zeit: Samstag 1. September 2018 von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr NENNSCHLUSS 15 Uhr Bewerb A (Hauptbewerb): Jagdliche Büchse (Zentralfeuer) ab Kleidung: Jeder Schütze hat in jagdlicher Kleidung zu er- Kaliber 22 Hornet, Distanz 100 Meter, scheinen. Zielfernrohr max. 8-fach (für Schützen ab dem vollendeten Leihwaffen: Wir empfehlen, dass die Teilnehmer mit ihrer ei- sechzigsten Lebensjahr max. 12-fach) genen Waffe antreten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, für Fuchs 3 Schüsse sitzend aufgelegt jeden Bewerb eine geeignete Waffe auszuleihen. Rehbock 3 Schüsse stehend angestrichen Siegerehrung: Die Siegerehrung findet am Samstag, dem Gams 3 Schüsse stehend frei mit Bergstock 1. September 2018 um 19:30 Uhr in den Stadtsälen in Kipphase 10 Schüsse mit Schrot, max. 2,5 mm Voitsberg statt. die 8 besten Treffer werden gewertet Alle Schützen sind eingeladen, an der Siegerehrung teilzu- Beim Bewerb A ist pro Schütze nur 1 Serie möglich. nehmen. Punktemaximum sind 170 Punkte Preise: Für jeden Bewerb werden in der Mitgliederklasse und Bei Punktegleichheit wird zu Gunsten des größeren Kalibers in der Gästeklasse Medaillen in Gold, Silber und Bronze ver- und der besseren Kugelwertung in der Reihenfolge Gams, Reh- geben. bock, Fuchs, Kipphase entschieden. Verlosung: Viele wertvolle Sachpreise werden bei der Sieger- Nenngeld Bewerb A: €10,-- ehrung unter den anwesenden Teilnehmern verlost. Hauptpreis ist ein von der Firma Vector Waffen GmbH ge- Bewerb B (Kleinkaliber): Nur Kaliber .22 lfb., spendetes Gewehr. Distanz 100 Meter, Zielfernrohr max. 8-fach (für Schützen ab 60 max. 12-fach) Im Bewerb A wird zugleich eine Jungjägermeisterschaft Rehbock: 3 Schüsse sitzend aufgelegt. (Zehnerteiler) durchgeführt. Pro Schütze können maximal 5 Serien geschossen werden. Alle Jungjäger/Innen, die in den Jahren 2016/2017/2018 die Punktemaximum: 30/30 Punkte pro Serie Jungjägerprüfung abgelegt haben und Mitglied der Zweigstel- Deckserienwertung, bei Punktegleichheit wird nach Anzahl le Voitsberg sind, werden in einem eigenen Bewerb gewertet. und Punkten der Serien entschieden. Bitte dies bei der Anmeldung bekanntgeben. Nenngeld Bewerb B: €5,-- pro Serie Im Bewerb A wird zugleich eine Ortsstellenmeisterschaft Bewerb C (Laufender Keiler): Jagdliche Büchse durchgeführt. (Zentralfeuer) ab Kaliber 22 Hornet, Distanz 50 Meter Die 5 besten Schützen jeder Ortsstelle kommen in die Orts- Laufender Keiler 4 Schüsse stehend frei stellenwertung. Punktemaximum sind 40 Punkte pro Serie Die führende Ortsstelle erhält einen Wanderpokal. Gewinnt ei- Pro Schütze können maximal 5 Serien geschossen werden. ne Ortsstelle 3-mal diese Wertung, so verbleibt der Wanderpo- Deckserienwertung, bei Punktegleichheit wird zu Gunsten des kal bei dieser Ortsstelle. größeren Kalibers entschieden. Der Bewerb A dient als Qualifikation für die Landes- Nenngeld Bewerb C: €5,-- pro Serie meisterschaft. Schießleitung: Erich Kutschera, DI Georg Skrbinjek, Aus den Schützen im Bewerb A werden die möglichen Teil- Gerhard Treitler nehmer für die Landesmeisterschaft herausgefiltert, die dann das ganze Jahr in einem Trainingsprogramm von der Zweig- Wertungsklassen: a) Vereinsmitglieder der Zweigstelle stelle unterstützt werden. Voitsberg b) Gästeklasse Aus diesen Schützen werden während des Trainings die Mann- Teilnahmeberechtigung: schaften gebildet, die an den Landesmeisterschaften teilneh- a) für die Vereinsmeisterschaft: Mitglieder der Zweigstelle men werden. Voitsberg. b) für die Gästeklasse: Besitzer einer gültigen Jagdkarte und Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt! Mitglieder des SC-Voitsberg Wir freuen uns auf Ihre/deine Teilnahme! 2 WALD+WILD 101 / Juni 2018
Bericht des Zweigstellenobmannes ............................................................................... Kurt Riemer, Vizepräsident DI Acham diesen „Service“ der Zweigstelle durch- und BJM Bürgermeister Ing. Johann führten! Hansbauer gaben der Veranstaltung die Auch den diversen Ortsstellen, wie z.B. Ehre. Ihnen ein herzliches Weidmanns- der OS Ligist, möchte ich für die Aus- dank fürs Kommen und die positiven richtung von traditionellen Schießver- und interessanten Grußworte. Das zahl- anstaltungen danken. Diese dienen reiche Erscheinen der Geehrten für nicht nur der Kameradschaftspflege, langjährige Mitgliedschaft zeigt wie groß sondern auch der richtigen Handhabung die Verbundenheit zum Verein ist. im Umgang mit der Jagdwaffe. In einem sehr interessanten und biswei- klaus.schlagin@aon.at len launigen Vortrag zeigte Zweigstellen- Am 09. Mai 2018 fand die alljährliche obmann Stellvertreter und GF des Wald- Jungjägerangelobung im Gasthaus Rieg- verbandes Steiermark DI Bernd Poinsitt ler in Krottendorf statt. Erich Kutschera die aktuellen und zukünftigen Heraus- hat es auch heuer wieder mit seinem forderungen an Jäger und Grundbesitzer Team geschafft, wie man anhand der po- Geschätzte Mitglieder! auf. Es sind Herausforderungen, die Jä- sitiven Prüfungserfolge sieht, den um- Werte Weidkameradinnen ger und Land- und Forstwirte im Mit- fangreichen Lehrstoff so zu vermitteln, einander lösen müssen. Auch Ihm gilt dass 21 von 22 Teilnehmern die Prüfung und Weidkameraden! mein Dank für diesen interessanten Vor- bestanden. Allen Jungjägern und Jungjä- trag. gerinnen gratuliere ich zu Ihrem Erfolg Das Jagdjahr 2018/19 hat begonnen und wünschen ihnen für ihre jagdliche und diverse Vereinsveranstaltungen sind Tag des Guten Schusses Zukunft viel Freude. bereits „über die Bühne“ gegangen. Auf dem Gelände der Schießarena Zang- tal wurde am 14. April, wie alle Jahre, der Allen Mitgliedern und Weidkameraden Jahresversammlung der Tag des guten Schusses durchgeführt. ein kräftiges Weidmannsheil und einen Zweigstelle Voitsberg Waidkameraden hatten die Möglichkeit guten Anblick für das laufende Jagdjahr! Am 23. März 2018 fand die Jahresver- kostenlos auf vier Kugelständen ihre sammlung der Zweigstelle Voitsberg Jagdwaffen zu überprüfen. Klaus Schlagin beim Gasthaus Wiendl statt. Eine statt- Wie schon viele Jahre stand Erich Kut- liche Anzahl von Mitgliedern fand den schera hilfreich mit Rat und Tat zur Ver- Weg nach Maria Lankowitz. Die Ver- fügung. Es zeigte sich vielfach, wie wich- sammlung wurde durch die Jagdhorn- tig es ist, zumindest einmal im Jahr einen bläsergruppe Stubalm mit Hornmeister Kontrollschuss mit der Jagdwaffe zu ma- Wiendl und Einsatzleiter Pichler würdig chen. Als „Waffenträger“ sind wir es der umrahmt. Auf diesem Wege möchte ich Gesellschaft und unserem Wild schul- mich für die musikalische Umrahmung dig, die einwandfreie Funktionsfähigkeit bei den Jagdhornbläsern der OS Stub- unserer Waffen zu überprüfen. alm nochmals bedanken. Auch die zahl- Weidmannsdank an Erich Kutschera reichen Ehrengäste wie Bürgermeister und seinem Team, die wieder kostenlos WALD+WILD 101 / Juni 2018 3
Gedanken zur Aktion „Saubere Steiermark“ 8570 Voitsberg Grazer Vorstadt 142 Tel.: 03142 / 23 0 36 Fax: 03142 / 23 0 36-6 Gottseidank finden wir dieses Bild, aufgenommen 2016 auf einer Insel in Grie- chenland, heute in der Steiermark nicht mehr. Mülltrennung und geordnete office@edler-vo.at Sammlung wird von der Bevölkerung allgemein „gelebt“. Und dennoch: Entlang der Wege, Straßen und Autobahnen glaubt man sich auch bei uns im Süden Europas zu befinden. Unglaublich, was da alles achtlos weggeworfen wird, vor allem aus den Autos! Wer sind diese Umweltmuffel? Braucht man wirklich drakonische Strafen, um diesen wenigen Unbelehrbaren die Folgen ihres unbedach- ten Handelns verständlich zu machen? Ich habe heuer – wie in den vergangenen Jahren auch - mit einigen Jägern in Ligist an der Aktion „Saubere Steiermark“ teilgenommen. Was war da entlang der Wege und Straßen alles zu finden? Ich muss zwar gestehen, dass es besser geworden ist, aber im- mer noch nicht befriedigend. Bier- und Energiedrinks (Red Bull) – Aludosen, Pla- stikgetränkeflaschen, Verpackungen von Snacks (vor allem Süßigkeiten), Zigaretten- 8572 Bärnbach · Afling 61 schachteln, Taschentücher, Plastiksäcke udgl. Muss das sein? Tel.& Fax: 03142/61225 e-mail: dorfwirt.mueller@westnet-kabel.at Dieser achtlos weggeworfene Abfall in den Straßengräben landet bei Wind in den Wie- www.dorfwirt.at sen oder bei Regen in den Bächen, Flüssen und dann im Meer. Für Kühe, Fische und Wildtiere aller Art eine gesundheitliche Gefahr, abgesehen davon, dass der Anblick für jedermann unerfreulich ist. Wir Jäger sind da besonders sensibel, weil wir wissen, dass Raketen-Pyrotechnik Wildtiere einen intakten Lebensraum brauchen. Es gibt kaum einen Pirschgang, bei FACHHANDEL dem ich nicht Abfälle mit nehme und sie zu Hause geordnet entsorge. Bei allem Lob für diese Aktion, durchgeführt von den Gemeinden mit tatkräftiger Jagdbekleidung Unterstützung der Feuerwehren und der örtlichen Vereine, so würde es mich als Jä- ger freuen, wenn die Steir. Landesjägerschaft und der Steir. Jagdschutzverein auch zu Textil- den Förderern dieser Aktion in der Steiermark zählten, wie z. B. Naturschutzbund und Alpenverein. Anglersport WEISS Allen Jägern, die heuer an der Aktion „Saubere Steiermark“ im Bezirk Voitsberg teilnahmen auf diesem Wege einen herzlichen Dank! 8572 BÄRNBACH, Voitsberger Straße 30 Dkfm. Mag. Heinz Kürzl Mobil: 0676/49 51 901 · Tel.: 03142/61 594 Aufsichtsjäger und Jagdleiter 4 WALD+WILD 101 / Juni 2018
Bericht des Bezirksjägermeisters ............................................................................... Bezirksjagdamt 8570 Voitsberg, Schillerstraße 10, Tel. 03142/28324, E-mail: voitsberg@jagd-stmk.at Kanzleistunden: Mittwoch u. Donnerstag von 8 bis 12 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung rem Lebensraumpartner, der Kammer Jungjägerprüfung für Land- und Forstwirtschaft, abgehal- Bei der diesjährigen Jungjägerprüfung ten. Für die konstruktiven und guten sind 28 Kandidaten angetreten. Zwei da- Gespräche und Lösungen darf ich einen von haben die Prüfung leider nicht be- besonderen Dank an Kammerobmann standen. Ich möchte allen Jungjägern zur ÖR Werner Preßler sowie seinen Mitar- Erlangung der ersten Jagdkarte herzlich beitern DI Siegfried Luef und Ing. And- gratulieren und ihnen viel Freude bei der reas Scherr richten. Jagd wünschen. Den Ausbildnern darf Liebe Weidfrauen! ich für die sehr gute Prüfungsvorberei- Rotwild Notfütterung Werte Weidmänner! Durch den äußert strengen Winter mit tung ein besonderes Lob aussprechen. starkem Frost und hoher Schneelage hat Zum Schluss meines Berichtes möchte Zu Beginn des Jagdjahres 2018/19 darf das Rotwild in den alpinen Regionen ich über folgende Themen informieren: ich noch ein paar persönliche Gedan- nicht mehr ausreichend Äsung gefun- kensplitter zur Jagd, zur Persönlichkeit Abschussplanung den. Vor allem in den Regionen Salla der Jäger, aufschreiben: und Kainach ist dadurch das Rotwild bis Ein wesentliches Element der Tätigkeit in die Tallagen gewandert. Im Bereich als Bezirksjägermeister ist eine sorgfälti- • authentisch, bodenständig, bäuerlich Salla wurde vom Revier Talmaier, Ei- • weg von Oberflächlichkeit, hin zu Er- ge, an die Lebensräume und Wildstände gentümer Dr. Karl Wascher, im Einver- angepasste Abschussplanung. Ich habe digkeit, Verbindlichkeit, Handschlag- nehmen mit der BFI und dem Bezirks- qualität für das Jagdjahr 2018/19 zusammenge- jagdamt eine Notfütterung eingerichtet. fasst im Jagdbezirk Voitsberg folgende • weg von Unzufriedenheit, hin zu Freu- Ich möchte Herrn Dr. Wascher für die- de an der Jagd, der Natur und Mut für Abschüsse freigegeben: se Initiative einen herzlichen Weid- Neues mannsdank aussprechen. • weg vom Eigenbrötlertum, hin zu • Rotwild 259 Stück Nicht vergessen möchte ich in diesem ohne Neid und Missgunst zu gemein- • Gamswild 149 Stück Zusammenhang die Familie Leitner, die samen zukunftsweisenden Projekten • Rehwild 3.561 Stück auf der Hirscheggeralpe zwei Rotwild- • Auerhähne 4 Stück fütterungen mit großem Aufwand und In diesem Sinne wünsche ich für das • Birkhähne 5 Stück Arbeitseinsatz betreibt. Auch dafür ei- Jagdjahr 2018/19 einen guten Anblick nen herzlichen Weidmannsdank. und viel Freude an der Jagd! Beim Rotwild habe ich versucht, durch ein modifiziertes Abschussmodell (40 % Abschließend möchte ich noch anmer- Weidwerk verpflichtet Tiere, 40 % Kälber, 20 % Hirsche) mit- ken, dass wir intensiv begonnen haben, telfristig einen artgerechten Altersklas- für den Jagdbezirk Voitsberg an einem Ing. Johann Hansbauer senaufbau und ein adäquates Ge- Überwinterungskonzept für Rotwild zu Bezirksjägermeister schlechtsverhältnis zu erreichen. Beim arbeiten. Unterstützt werden wir dabei Gamswild wurden vor allem in den tie- vom bekannten und anerkannten feren Lagen, bei den sogenannten Wildökologen Dr. Hubert Zeiler. „Waldgams“ die Abschüsse leicht er- höht. Beim Rehwild haben ich generell Raufußhühner die Entnahmen der letzten Jahre als Ba- Eine erfreuliche Entwicklung hat in den sis der Abschussplanung herangezogen. letzten Jahren das Auerwild genommen. Dies hat dazu geführt, dass in den mei- Bei der Frühjahrszählung konnten wir in sten Revieren die von den Jagdberech- diesem Jahr 162 große Hähne bestäti- tigten beantragten Abschüsse auch ge- gen. nehmigt wurden. In einigen Revieren Die Bestände beim Birkwild - hier wur- wurden im Einvernehmen mit den Jä- den 83 Hähne gezählt - stagnieren im gern die Abschüsse erhöht, um den mehrjährigen Vergleich. Wildstand dem Lebensraum entspre- Eine verstärkte Bejagung der Beutegrei- chend anzupassen. fer und waldbauliche Maßnahmen kön- Im Rahmen der Abschussplanung wur- nen wesentlich dazu beitragen, die Be- den mehrere Besprechungen mit unse- stände der Raufußhühner zu sichern. WALD+WILD 101 / Juni 2018 5
Jahreshauptversammlung der Zweigstelle Voits Freitag, 23. März 2018 im Gasthof Wiendl in Maria Lankowitz Nach der musikalischen Begrüßung durch die JHBG „Stubalm“ eröffnete Zweigstellenobmann Klaus Schlagin die Jahreshaupt- versammlung 2018. Er begrüßte die anwesenden Mitglieder der Zweigstelle sowie die Ehrengäste Bgm. Kurt Riemer, Vizepräsi- dent DI Willibald Acham, Bezirksjägermeister Bgm. Ing. Johann Hansbauer, Altbgm. Franz Buchegger sowie den Referenten des Abends, Obmannstellvertreter DI Bernd Poinsitt.Nach dem Totengedenken, dem Bericht des Zweigstellenobmannes, dem Kassabericht, dem Bericht über die Kassaprüfung und dem Antrag auf Entlastung der Kassierin Waltraud Hieblinger (einstim- mig angenommen) folgten die Ehrungen und das Referat von DI Bernd Poinsitt. Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft Steirischer Jagdschutzverein Zweigstelle Voitsberg 25 Jahre Mitgliedschaft Georg Kopp, Hirschegg Walter Pichler, Maria Lankowitz August Koschar, Maria Lankowitz Eduard Pignitter, Kainach Hans Dotzler, Bärnbach Günther Labler, Maria Lankowitz Rudolf Pöschl, Bärnbach Manfred Gößler, Edelschrott August Langmann, Krottendorf Johann Gruber, Maria Lankowitz Johann Riedl, Hirschegg Johann Lesky jun., Stallhofen Anton Rieger. Maria Lankowitz Johann Gruber jun., Maria Lankowitz Ernst Maier, Mooskirchen Peter Gupper, Ligist Bruno Scheer jun., Edelschrott Martin Muhri, Maria Lankowitz Johann Hofer, Maria Lankowitz Franz Münzer, Edelschrott Manfred Schein, Köflach Hermann Jandl, Maria Lankowitz Werner Münzer, Edelschrott Rupert Scherr, Edelschrott Erich Kiedl, Hochgößnitz Ewald Nestler, Voitsberg Werner Schilling sen., Stallhofen Erich Kiedl, Gößnitz-Dorf Thomas Nestler, Edelschrott Johann Wiedner, Maria Lankowitz Roman Kienzl, Mooskirchen Stefan Neumann, Ligist Johann Wiendl, Maria Lankowitz 6 WALD+WILD 101 / Juni 2018
berg des Steirischen Jagdschutzvereines 40 Jahre Mitgliedschaft August Hojas, Voitsberg Horst Pendelin, Köflach Alfred Krammer, Edelschrott Hermann Reiterer, Köflach Johann Birnhuber, Maria Lankowitz Alfred Novak, Voitsberg Adolf Scherz, Edelschrott Heinz Helmut Brinner, Gedersberg Johann Ofner jun., Voitsberg Friedrich Wiedner, Krottendorf Franz Frewein, Stallhofen Otto Alfred Passesreiter, Voitsberg 50 Jahre Mitgliedschaft Hubert Krammer, St. Anton am Arlberg Othmar Strasser, Krottendorf Franz Münzer, Ligist Adolf Türk, Bärnbach Bgm.i.R. Franz Buchegger, Köflach Karl Ortner, Bärnbach Erich Ulz, Kainach Johann Graf, Krottendorf Heinrich Perschthaler, Stallhofen Johann Zettl, Stallhofen Olga Felicita Grein, Unterpremstätten Johann Poinsitt, Edelschrott HM Kurt Kleinhofer, Kainach Sophie Schratter, Voitsberg 60 Jahre Mitgliedschaft Ing. Walter Garreis, Voitsberg Anton Reiter, Stallhofen Karl Gayer, Bärnbach OSR Egon Sauer, Köflach Anton Binder, Ligist Ofö. Ing. Emil Hilbel, Graz Franz Scherz sen., Hirschegg Willibald Bretterklieber, Krottendorf August Langmann, Voitsberg Helmut Fuchsbichler, Söding Markus Ofner, Hirschegg Wir gratulieren den Geehrten und danken den Jubilaren für die langjährige Mitgliedschaft beim Steir. Jagdschutzverein. WALD+WILD 101 / Juni 2018 7
Das Weidwerk als Wirtschaftsfaktor Jagd ist mehr als nur Hobby und Lebenseinstellung. Sie hat einen bedeutenden ökonomischen Hintergrund. Eine aktuelle Studie liefert handfeste Zahlen. Die Untersuchung mit dem leicht sperrigen Titel „Volkswirtschaftliche Analyse der wirtschaftlichen Bedeutung der Jagd in Österreich“ von Wissenschaftlern der Johan- nes-Kepler-Universität in Linz befasst sich mit den aktuellen Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten der Jagd. Und die sind beeindruckend. Auf durchschnittlich 731 Millionen Euro Wirtschaftsleistung pro Jahr kommen die Forscher, wenn sie al- le Leistungen und Umsätze der letzten zehn Jahre addieren, die mit der Jagd in un- mittelbarem Zusammenhang stehen. Allein für Pachten, Jagdkarten und diverse Ge- bühren, zum Beispiel für bestimmte Abschüsse, werden fast 100 Millionen Euro aufgebracht. Und das jedes Jahr! Etwa 350 Millionen Euro tragen die Leistungen rund um das Wildbret zu dieser Rechnung bei. Lebensräume Weil die Lebensräume von verschiedenen Wildtieren immer weiter zurückgehen, ver- sucht die Jägerschaft mit gezielten Gegenmaßnahmen neue Lebensräume zu schaf- fen. Zum Beispiel werden zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen Sträucher und sonstige niedrige Pflanzen gesetzt, um dem Wild Deckung und Zuflucht zu ver- schaffen. Zu diesem Zweck werden sogar ganze Flächen gepachtet. Davon profitie- ren dann Wild, Jagd und Landwirtschaft. Allein dafür werden aktuell fast 45 Mil- lionen Euro im Jahr aufgebracht. Jobmotor Jagd Der Jagdbereich schafft und sichert auch Arbeitsplätze. Mehr als 6200 Jobs kön- nen der Jagd direkt zugeordnet werden. Das sind übrigens wesentlich mehr als aktuell im Bergbau arbeiten. Zu den Ar- beitsplätzen, die das Weidwerk bietet, gehören nicht nur Berufsjäger, sondern auch Mitarbeiter von Fachgeschäften oder Produzenten von Jagdwaffen und Zubehör. Apropos Mitarbeiter: Allein für Löhne und Gehälter von Berufsjägern, Jagdaufsichtsorganen und anderen direkt Be- schäftigten im Jagdwesen fließen mehr als 247 Millionen Euro jährlich. Natürlich braucht man die richtige Ausrüstung und sonstiges Rüstzeug für das Weidwerk. Österreichs Jägerinnen und Jäger geben für Waffen und Zubehör, Jagdbekleidung, Aus- und Weiterbildung sowie Brauchtumsaktivitäten fast 165 Millionen Euro im Jahr aus. Abgaben So viel zu den direkten Leistungen und Umsätzen. Was hier noch nicht berücksich- tigt wurde, sind die Steuern und Sozialabgaben, die alle Aktivitäten rund um die Jagd auslösen. Zum Beispiel sind dies die Einkommensteuer und die Sozialversicherung für Beschäftigte, Umsatzsteuer für Waren und Leistungen oder andere Abgaben, et- wa Körperschaftssteuern. Alles zusammen werden hier noch einmal mehr als 270 Mil- lionen für den Staatssäckel lukriert, was auch den Nichtjägern zugute kommt. Der Text erschien am 15. Februar 2018 in der Zeitung „Neues Land“. Herzlichen Dank an Chefredak- teur Bernd Chibici und den Autor Gernot Zenz für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Artikels. 8 WALD+WILD 101 / Juni 2018
Der Chef der Jäger im Bezirk Voitsberg ist 60! Zum Geburtstag wünschen wir Dir unbenommen als Trefflage stets Foto: Karl Mayer „Gut abgekommen!“ Von Glück und Gesundheit je einen Teil und vor allem natürlich „Weidmanns Heil!“ Die rasanten Veränderungen im Lebensraum der Wildtiere erforderten in unserem Bezirk nicht nur eine neue Speerspitze in der Jägerschaft, sondern zeigten uns auch wie rasch die Zeit vergeht und dass unser Bezirksjägermeister nun seinen 60-igsten Geburtstag in sein Tagebuch geschrieben hat. Mit BJM Bgm. Ing. Johann Hansbauer in den Bezirksjagdausschuss und so wur- und vor allem Teamfähigkeit sowie ein steht für die Jägerschaft ein erfahrener de er auch ab 1995 Hegemeister im He- hohes Maß an Jagdkultur und die Fähig- Weidmann an erster Stelle, der sich als gegebiet Voitsberg. keit zur positiven Darstellung der Jagd in Bezirksjägermeister sowohl im ländli- Neben den jagdlichen und beruflichen der Öffentlichkeit zeichnen ihn beson- chen als auch im städtischen Raum Aufgaben als Revisor im Raiffeisenver- ders aus. großer Beliebtheit erfreut. band ist er auch noch erfolgreich in der Der Steirische Jagdschutzverein als stärk- Johann Hansbauer ist in Kreuzberg auf Kommunalpolitik tätig. So wurde er ster Vertreter und Verein der jagdinteres- seinem elterlichen Hof aufgewachsen 1990 in den Gemeinderat und ein Jahr sierten Stimmen in unserem Bundesland und besuchte nach dem Abschluss der später zum Ortsparteiobmann gewählt. möchte sich herzlichst als Gratulant ein- achtklassigen Volksschule die HTL in Seit 2000 leitet er als Bürgermeister die stellen und bemerken: Raumberg. Bereits mit 17 Jahren legte er Geschicke der Gemeinde St. Martin am Wieder ein Jahr vorbeigeschnellt, in Liezen die Jagdprüfung ab. Erst 1982 Wöllmißberg. auf deinem Sitz vom Schicksal angestellt, erlegte Hans seinen ersten Rehbock – von manchem Tier schon angenommen bemerkenswert war, dass er als Jungjäger Über 40 Jahre als aktiver Jäger sowie und vielfach sehr gut angekommen, nur weibliche Stücke erlegen durfte - ei- Jagdpächter, beeideter Aufsichtsjäger, hattest Du doch beim Blick zurück, ne Sitte, wie sie zur damaligen Zeit in Hundeführer und jahrelanger Hegemei- im Leben bisher viel Freud und Glück. fast allen Jagdgesellschaften praktiziert ster im Hegering Voitsberg sind Zeugnis So wünschen wir Dir in des Lebens wurde. 1986 legte er die Aufsichtsjäger- für umfassendes jagdliches Wissen und Gefecht, sei immer Du und handle prüfung ab und wurde 1991 zum Auf- Erfahrung. Seit über einem Jahr ist Ing. weidgerecht! sichtsjäger angelobt. Seit 1998 ist er auch Hansbauer als Bezirksjägermeister Jagdpächter in der Gemeindejagd St. bemüht, mit Transparenz und Offenheit Für den Steirischen Jagdschutzverein Martin am Wöllmißberg. Bezirksjäger- Veränderungen im Jagdbezirk durchzu- gratuliert meister Schlagin kooptierte Ing. Hans- setzen. Die lösungsorientierte Zusam- Vize-Präsident bauer 1993 als Öffentlichkeitsreferent menarbeit mit den Lebensraumpartnern Dipl.-Ing. Willibald Jürgen ACHAM WALD+WILD 101 / Jumi 2018 9
Foto: Krammer Konrad Österreichische Hunderassen im Vormarsch hunde mit enormer Jagdpassion, ausgeprägtem Fährtenwillen D ie FCI – Fédération Cynologique Internationale, der größte internationale kynologische Dachverband, aner- und guter Familieneignung. Das jagdliche Einsatzgebiet beider kennt derzeit weltweit rund 360 Hunderassen. Der Brackenrassen ist nahezu gleich. Die eigentümlichste Jagdart Rassestandard oder Zuchtstandard, der die charakteristischen unserer Bracken ist natürlich das Brackieren bzw. die spurlaute Merkmale einer Hunderasse definiert, wird immer vom jeweili- Jagd. Unter Brackieren verstehen wir in Österreich zum Unter- gen Ursprungsland der Rasse bestimmt. Österreich ist innerhalb schied von anderen Ländern, in denen die laute Jagd noch mit der FCI für fünf Rassen, davon vier Jagdhunderassen, verant- Brackenmeuten betrieben wird, das Jagen auf den einzelnen Ha- wortlich. Wir können somit mit Stolz sagen, dass vier Jagdhun- sen oder Fuchs. derassen echte österreichische Rassen sind. Diese sind die Tiro- ler Bracke, die Alpenländische Dachsbracke, die Steirische Unsere Bracken sind klassische Solojäger. Die Hunde werden im Rauhaarbracke und die Brandlbracke. Die beiden Letztgenann- Zuge ihrer Ausbildung auf der Hasenspur eingearbeitet. Das ten darf ich Ihnen nun etwas näher vorstellen. Ausarbeiten einer Hasenspur gilt unumstritten als die schwie- rigste Haarwildfährte, da sie kaum Bodenverwundungen auf- Die Brandlbracke, auch Vieräugl genannt (wegen der beiden, weist. Dies erfordert vom Hund höchste Feinnasigkeit und Kon- charakteristischen lohfarbenen Abzeichen über den Augen) und zentration. Der Hund hat dieser feinen Individualfährte zu die Steirische Rauhaarbracke, auch Peintingerbracke genannt, folgen, ohne eine Verleitfährte anzunehmen. Hat sich ein fermer stammen wie alle unsere Bracken ursprünglich von der Kelten- Hund innerhalb weniger Minuten auf einer Individualfährte bracke ab. Sie sind so gesehen schon sehr „alte“ Hunderassen. eingejagt, so wird er diese auch nicht mehr verlassen. Die weid- Wobei man von Rassen erst sprechen kann, seit es Aufzeich- gerecht abgeführte Bracke folgt dem aufgespürten Hasen spur- nungen über die jeweiligen Züchtungen gibt. In Österreich laut, langanhaltend und mit tiefer Nase. Nur Hunde, die anhal- schlossen sich Ende des 19. Jahrhunderts Jagdhundeverbände tend auf derselben Fährte bleiben, werden den Hasen dem zusammen und gründeten das Österreichische Hundestamm- Hundeführer vor die Flinte bringen. Natürlich sind unsere buch, den Vorläufer des heutigen Österreichischen Hunde- Bracken auch in der Lage, sämtliche Schalenwildfährten spurlaut zuchtbuches. Damals wurden Stämme der sogenannten „Kärnt- zu arbeiten. Im Vergleich zur Hasenspur ist dies natürlich etwas ner Brandl“ für die Reinzucht verwendet. Der erste Eintrag in einfacher. Auf Hochwild- u. Schwarzwildbewegungsjagden fin- diesem Hundestammbuch im Jahre 1883 nennt eine Brandl- den „Brandl“ und „Steirische“ in jüngerer Zeit ein breites Betäti- bracke namens Bergmann. Die Steirische Rauhaarbracke wurde gungsfeld. Der vielerorts verbreiteten Meinung - lautjagende Mitte des 19. Jahrhunderts aus rauhaarigen Istrianerbracken Hunde treiben nachhaltig das ganze Wild aus dem Revier - muss und Hannoverschen Schweißhunden in der Obersteiermark von entschieden widersprochen werden. Richtig ist: Gerade der laut- Karl Peintinger gezüchtet. Erste Einträge von steirischen Rau- jagende Hund gibt dem Wild die Chance, sich nach dem Laut haarbracken im Hundestammbuch scheinen im Jahre 1888 auf. zu orientieren und für sich daraus Vorteile zu schlagen. Da der Hund Kraft zum Lautgeben braucht, ist er immer langsamer als Die Brandlbracke und auch die Steirische Rauhaarbracke sind das Wild. Er kann es deshalb nicht eräugen und kann auch nicht mittelhohe, spurlaute, leichtführige Wald- und Gebirgsjagd- aufrücken. Dort, wo der Hund spurlaut jagt, ist schon lange 10 WALD+WILD 101 / Juni 2018
kein Wild mehr. Das Wild drückt sich gut 5-6 Minuten oder auch länger vor dem Hund durch das Revier und hat genügend Zeit, die Lage zu sondieren. Der spurlaut jagende Hund setzt das Wild in Bewegung, aber nicht in Panik. Ein wesentlicher Vorteil ergibt sich dadurch bei Drückjagden. Das Wild kommt bei den Schützen relativ langsam, niemals flüchtig an. Es bleibt Zeit für ein sicheres Ansprechen und für eine kontrollierte Schussabgabe. Ein erfahrener Brackenjäger erkennt durch das Geläut seiner Bracke, durch Tonlage und Lautfolge, die Wildart und somit auch den Verlauf der Jagd. Es erklärt sich nun von selbst, dass diese Hunde mit ihrer sensi- blen Nase und dem ausgeprägten Finderwillen auch prädesti- niert sind für die Arbeit nach dem Schuss. Fährtentreue und Fährtenwille gepaart mit hoher Jagdpassion und dem Drang Beute zu machen, erhöhen die Chance deutlich, auf langen, schweren Wundfährten das angeschweißte Stück auch zustande zu bringen. Auch in „Punkto“ Wildschärfe dürfen diese Hunde nicht unterschätzt werden. Brandlbracken und Steirische Rau- haarbracken sind absolut in der Lage, krankes Wild ausdauernd zu hatzen, die Bail zu halten, gegebenenfalls Stücke zu fangen und abzutun. Ebenso sind das hervorragende Orientierungsver- mögen und das Verweisen von bereits verendetem Wild zutiefst Brandlbracke (Foto: Hacker Hanspeter) im Brackenblut verankert. Österreicher im Vormarsch! - Unsere „Schwarzen“ und „Blon- den“ (wie sie auch liebevoll von Insidern genannt werden) erle- ben zurzeit eine Renaissance und sind unter Jägern gefragter denn je. Pro Jahr werden in Österreich rund 170 Brandl- brackenwelpen und rund 100 Rauhaarbrackenwelpen gezüch- tet. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass die Hunde ausschließlich nur an JägerInnen und Jäger weitervermittelt wer- den. Dieser Erfolg ist zurückzuführen auf die Arbeit der Funk- tionäre des Österreichischen Brackenvereins (ÖBV) und letzt- endlich auch auf dessen Mitglieder. Der Österreichische Brackenverein wurde 1950 gegründet und ist ein Rassespezial- verein, der sich um das Wohl der beiden Brackenschläge ange- nommen hat. Zuchtgeschehen, Ausbildung und Prüfungswesen liegen in den Händen dieses Vereins. Die beiden Zuchtwarte be- stimmen, welche Hunde zur Zucht verwendet werden dürfen. Sie entscheiden unter anderem, vor allem nach genetischen und gesundheitlichen Aspekten, welcher Rüde und welche Hündin miteinander gepaart werden. Die Welpendurchschnittszahlen, ein wesentlicher Indikator für die Gesundheit einer Rasse, lie- gen bei beiden Rassen bei 8(!)Stück pro Wurf! Zur Zucht wer- den nur rassereine, im österreichischen Hundezuchtbuch einge- tragene Bracken zugelassen, die sich im Besitz von Mitgliedern Steirische Rauhaarbracken (Foto: Krammer Konrad) des ÖBV befinden und die eben den entsprechenden Gesund- heits- und Leistungsnachweis, aber auch die vorgegebene Beno- tung bei der Formbewertung erbringen können. Weitere Informationen finden Sie auf www.bracken.at und auf www.steirisches-gelaeut.at Für mich persönlich stellt die Brackierjagd mit unseren Bracken nicht nur eine außerordentlich spannende Jagdform, sondern auch ein Stück österreichische (Jagd-) Kulturgeschichte dar, die es unbedingt zu erhalten gilt. Brackenlaut ist Heimatlaut! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe LeserInnen und Le- ser, ein Weidmanns- und Brackenheil. Heimo Puches Gebietsführer Steiermark – Österreichischer Brackenverein WALD+WILD 101 / Juni 2018 11
Jungjägerprüfung - Kurs 2017/2018 Der Jungjägerkurs des StJV Zweigstelle Voitsberg wurde am 9. Mai 2018 abgeschlossen. Es haben sich 22 Kursteilnehmer/innen den Prüfungen Die Jagdprüfung haben bestanden: gestellt. Absenger Thomas Premstätten Die erste Hürde stellte die Schießprüfung in Zangtal am 5. Mai 2018 dar. Herr Be- Mag. Artner Jakob Lieboch zirksjägermeister Ing. Johann Hansbauer (Büchse), und Herr Konrad Krammer (Flin- Dr. Binder Michael Lieboch te), überprüften den sicheren Umgang mit der Jagdwaffe. Alle Kandidaten/innen Ing. Dettelbacher Jörg Mooskirchen konnten die Schießprüfung mit ausgezeichneten Leistungen meistern. Hansbauer Simon Köflach Am 7. und 8. Mai wurde in der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg durch eine Prü- Kahr Manfred Gratkorn fungskommission unter dem Vorsitz von Bezirkshauptmannstellvertreterin Frau Mag. Krammer Marcel Thal Ninaus das erlernte Fachwissen abgefragt. Von den 22 Kursteilnehmer/innen haben Nössing Alexander Köflach 21 die Prüfung zur Erlangung der ersten Jagdkarte mit Erfolg abgelegt. Die Zweig- Peßl Martin Voitsberg stelle Voitsberg gratuliert sehr herzlich zur bestandenen Prüfung. Peßl Melanie Voitsberg Am 9. Mai wurden in einem feierlichen Akt mit Unterstützung der Jagdhornbläser- Rössl Sabine, BA Stallhofen gruppe Kainachtal die Jungjäger als steirische Jäger in Eid und Pflicht genommen. Rom Melanie Köflach Im Anschluss wurden vom Obmann der Zweigstelle Voitsberg, Herrn Klaus Schla- gin, die Jungjägerbriefe überreicht. Russa Renate Ligist Ein Weidmannsdank an Bärbel Riegler, die wieder in traditioneller Weise einen Reh- DI(FH) Schalk Birgit Köflach bockabschuss unter den Jungjägern verloste. Schmidbauer Martin Ligist Nach der Überreichung der Urkunden wurde bis in die Morgenstunden gefeiert. DI(FH) Schwab Markus Söding-St.Johann Ein Weidmannsdank möchte ich auch allen sagen, die durch ihren persönlichen Ein- Selic Thomas Bärnbach satz die Jungjäger zur Prüfung vorbereitet und zum steirischen Jäger ausgebildet haben. Sulo Katharina Edelschrott Den Jungjägern möchte ich auch auf diesem Wege viel Freude bei der Ausübung un- Starchl Markus Krottendorf serer schönen und verantwortungsvollen Aufgabe in der Natur wünschen. Starchl Peter Krottendorf Erich Kutschera Vodica Thomas, BSc Köflach Lehrprinz Der Jagdkurs 2018/2019 beginnt am Dienstag, dem 9. Oktober 2018 um 19 Uhr im Gasthaus Riegler in Krottendorf. Anmeldungen bitte über die Website des steirischen Jagdschutzvereines oder beim Kursleiter unter 0664/3008886. 12 WALD+WILD 101 / Juni 2018
Forstwirtschaft hat positive Auswirkungen auf die Wildlebensräume Äsungsangebot kann zwar nicht mit Freiflächen verglichen E in bewirtschafteter Wald schafft Biodiversität und prägt durch forstliche Maßnahmen die Wildlebensräume. Die werden, es erhöht aber die Attraktivität des Biotops und nimmt waldbauliche Behandlung von Beständen ist immer ab- einen Einfluss auf das Raumverhalten des Wildes. hängig von den jeweiligen Altersstadien. Es wird dabei die Ver- jüngung, die Dickung, das Stangen- und das Baumholz unter- Speziell das Auerwild braucht vorgelichtete, lichte und boden- schieden. Der Waldbesitzer sollte sich daher immer Gedanken saure Nadelwälder mit zusätzlichen Einflugschneisen, wobei darüber machen, in welcher Form er seinen Wald verjüngen das Reisig aus den vorhergegangenen Holznutzungen zumin- will. Oft müssen die Naturverjüngungsverfahren je nach Stan- dest auf Haufen gelegt werden sollte. Dadurch werden Nester dort bis zu 30 Jahre vor Erreichen der Umtriebszeit begonnen der Waldameise und die Heidelbeere sowie andere Beeren tra- werden. Unter den Verjüngungsverfahren im Waldbestand sind gende Zwergsträucher gefördert, die für das Auerwild eine es- der Schirmhieb, der Femelhieb und die Plenterung bekannt. sentielle Nahrungsquelle darstellen. Bei einem Saumhieb, Überhältern und dem Kahlschlag ent- stehen immer freie Flächen. Diese sind dabei in der Sukzession Im Laufe der Jahre verändern sich die Wälder langsam, aber mit Begleitvegetation dynamischer, da ein stärkerer Lichtein- doch stetig. Das beinhaltet aber alle Facetten, nicht nur das fall vorhanden ist und das Sonnenlicht und die Wärme den Wachsen der Bäume. Eine zeitgemäße Forstwirtschaft, die den Waldboden direkt erreichen. Das wiederum führt im Zusam- Wald als Ganzes betrachtet, setzt im Gegensatz zu Kalamitäten menhang mit einer stärkeren Mineralisierung des Humus zu ei- kontrollierte und kleinflächige Maßnahmen, die viele Arten ner reichen Kraut- und Strauchschicht. Das Wild nimmt da- benötigen, um auf Dauer überleben zu können. Ein auf den Le- bei diese Vegetation als Äsungsfläche an. bensraum abgestimmter Wildbestand vorausgesetzt und eine stetige Bewirtschaftung unserer Wälder sichert ein höchstes In der weiteren Waldpflege ist darauf zu achten, dass die Ver- Maß an Biodiversität und somit vitale Bestände für unsere Zu- jüngung nicht flächig ausgemäht wird, die Bäume sollten nur kunft. ausgekesselt werden. Somit wird die Äsung und auch das Fege- gehölz in Form von Sträuchern erhalten. In schneereichen La- gen mit immergrünen Nadelbäumen haben Verjüngungsverfah- „ ren im Waldbestand für das Wild den Vorteil, dass durch Waldverband Mehr als 15.300 Waldbesitzer in der Steiermark vertrauen uns, Interzeption die Schneeauflage im Bestand geringmächtiger ist. Steiermark GmbH „ denn... Das Wild kann in einer kritischen Zeit leichter zu Äsung kom- men. Neben Äsungsflächen braucht das Rotwild aber auch Ein- (FNFJOTBNTUFIFOXJSGàS t4DIVU[VOE4UÊSLVOHEFT&JHFOUVNT t4DIVU[VOE4UÊSLVOHEFT&JHFOUVNT stände, dafür werden die Dickungen angenommen. Aus der t"LUJWF8BMECFXJSUTDIBGUVOH[VS4JDIFSVOHEFT&JOLPNNFOT t"LUJWF8BMECFXJSUTDIBGUVOH[VS4JDIFSVOHEF T&JOLPNNFOT Dickung geht in weiterer Folge das Stangenholz hervor. t&JHFOWFSBOUXPSUVOHEFS.JUHMJFEFS 6OTFSF.JUHMJFEFSQSPGJUJFSFOEVSDI Der Waldboden würde bei durchschnittlicher Bestockung oh- t1SPGFTTJPOFMMF8BMECFUSFVVOH ne forstliche Maßnahmen bis zum Eintritt der Zerfallsphase ve- t0SHBOJTBUJPOVOE%VSDIGàISVOHEFS)PM[FSOUF t0QUJNBMF)PM[WFSNBSLUVOH getationslos sein. Aus Gründen der Stabilität, der Vitalität und *ISLPNQFUFOUFS"OTQSFDIQBSUOFS des Wertzuwachses ist eine Durchforstung durchaus sinnvoll, Waldverband Waldverband a Steiermark GmbH wobei ein sehr positiver Nebeneffekt für das Wild entsteht. Das Tel.: 0316/83 35-30 Tel.: Mail: office@waldverband-stmk.at Licht, dass jetzt auf den Waldboden trifft, ermöglicht eine Bo- www .waldverband-stmk.at www.waldverband-stmk.at denvegetation, die wiederum als Äsung dienen kann. Das WALD+WILD 101 / Juni 2018 13
Sicherheit bei der Jagd ist oberstes Gebot! Jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich! Die Jagdsaison hat begonnen und viele Jäger haben fast ein halbes Jahr ihre Waffen nicht mehr benutzt. Jungjäger sind überhaupt zum ersten Mal mit einer Waffe im Revier unterwegs. Und jedes Jahr kommt es durch Leichtfertigkeit oder unsachgemäße Handhabung der Waffe zu fatalen Jagdunfällen. Ein Grund mehr, bevor die Bewegungsjagden beginnen, die Jagd-Unfallverhütungsvorschrift in Erinnerung zu rufen. Diese österreichweit gültige standardisierte Richtlinie ist sowohl für die Disziplinarkommission als auch für Gerichte und Verwaltungsbehör- den ein Maßstab, einen Sachverhalt oder eine Handlung eines Jägers richterlich zu beurteilen und juristisch zu würdigen. Aus diesem Grund möchten wir die UVV in Erinnerung bringen. • Die Waffe ist, ob geladen oder nicht, stets mit der Mündung Jagd-Unfallverhütungsvorschrift (UVV) nach oben, keinesfalls aber gegen eine Person gerichtet zu tragen. Empfehlungen der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände, Bei starkem Regen oder Schneefall kann die Flinte auch mit der Stand: Jänner 2013 Mündung nach unten getragen werden, nur ist dabei zu beach- ten, dass kein Schnee oder keine Erde in den Lauf gerät. Bei 1. PERSONENKREIS Büchsen ist stets ein Mündungsschoner zu verwenden. • Diese UVV dient zur Verhütung von Jagdunfällen und zum • Die Hand darf nie an der Mündung ruhen. Schutz aller durch die Jagd direkt und indirekt betroffenen Per- Vor dem Laden ist der Lauf auf eventuell vorhandene Fremd- sonen. Es sind dies Jäger, Jagdgehilfen und dritte Personen, die körper zu untersuchen. Geladen und entladen wird die Waffe sich im Gefahrenbereich eines Schusses mit Feuerwaffen auf- stets mit nach unten gerichteten Läufen. halten oder durch andere jagdliche Einrichtungen gefährdet • Nach einem Sturz ist die Waffe sofort auf eventuelle Schäden zu werden können. prüfen. Die Läufe sind auf Fremdkörper zu untersuchen. • Das Aufstellen von Warntafeln oder von Gefahrenzeichen auf • Die geladene Waffe ist stets im gesicherten Zustand zu führen. den wichtigsten von Trieben betroffenen Straßen und Wegen ist Entsichert wird erst unmittelbar vor Schussabgabe. Bei Hahn- aus Sicherheitsgründen zu empfehlen. Nicht an der Jagd beteilig- gewehren sind Hähne und Abzugbügel dann fest zu umgreifen, te Personen sind aufzufordern, den Gefahrenbereich zu verlassen. wenn erhöhte Unfallgefahr gegeben ist (z.B. unebenes Gelände, Ihnen ist erhöhtes Augenmerk zu schenken. Schneelage, nasser oder gefrorener Boden und beim Durch- queren von dichtem Bewuchs). 2. WAFFEN UND MUNITION • Vor Abgabe eines Schusses hat sich der Schütze zu vergewissern, • Es dürfen nur solche Waffen und Munition verwendet werden, dass niemand gefährdet wird. die nach dem Waffengesetz und dem jeweiligen Landesjagdgesetz • Bei Gellergefahr (Frost, Wasser, Bäume, Weinstöcke usw.) ist vor für jagdliche Zwecke zugelassen sind. Schussabgabe erhöhte Vorsicht zu beachten. • Die Waffen müssen gültige Beschusszeichen aufweisen, sich in • In den Jagdpausen sind die Gewehre stets gebrochen bzw. mit einem sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand befinden und geöffnetem Verschluss zu tragen. widmungsgemäß verwendet werden. In einem sicherheitstech- • Eine Schusswaffe darf nur im entladenen Zustand an andere nisch einwandfreien Zustand ist eine Waffe dann, wenn keine Personen übergeben werden. der folgenden Mängel vorliegen: schadhafte Sicherungs- und • Die Ausübung der Jagd im alkoholisierten Zustand ist verboten. Verriegelungseinrichtungen, undichte Verschlüsse, übermäßige • Der Büchsenschuss Toleranzen im Verschluss, Laufaufbauchungen, Rostnarben, • Die Büchse ist im geladenen Zustand stets gesichert zu führen. Laufdellen und Risse im Schaftholz. Nur unmittelbar vor Schussabgabe ist zu entsichern. • Es darf nur solche Munition verschossen werden, für welche die • Ein Büchsenschuss darf nur dann abgegeben werden, wenn ein Waffe gebaut ist. Selbstlaborierte Patronen sollen nur dann ver- geeigneter Kugelfang vorhanden ist. Als geeigneter Kugelfang ist wendet werden, wenn sie einer Prüfung durch ein Beschussamt der Hintergrund des Geländes anzusehen. Der Wald ist auf unterzogen wurden. Unbrauchbar gewordene Munition (z. B. Grund der hohen Gellergefahr kein geeigneter Kugelfang. feucht gewordene Patronen) ist zu vernichten. Gegen das unbe- • Die Waffe wird erst dann eingestochen, wenn sie entsichert ist absichtigte Vertauschen von Schrotpatronen mit Flintenlaufge- und die Zieleinrichtung im Ziel ruht. schossen ist vorzusorgen. • Feldjagd • Der Transport der Waffen hat stets im ungeladenen Zustand zu • Alle Anweisungen des Jagdleiters sind strengstens einzuhalten. erfolgen. Seinen Weisungen ist unverzüglich nachzukommen. • Waffen und Munition sind stets sicher zu verwahren. • Der Jagdleiter hat den an der Jagd beteiligten Schützen und Jagdgehilfen in eindeutiger Weise alle erforderlichen Anord- 3. AUSÜBUNG DER JAGD nungen und speziellen Verhaltensmaßnahmen für einen unfall- • Allgemeine Bestimmungen freien Ablauf der Jagd zu geben. Insbesondere sind die Signale • Schusswaffen dürfen nur solange geladen bleiben, als es für die bekanntzugeben sowie eine Belehrung für Schützen und Jagd- Jagdausübung unbedingt notwendig ist. gehilfen vorzunehmen. Auf besonders widrige Witterungs-, • Nach jedem Trieb ist die Waffe zu entladen. Ebenso beim Neh- Boden- und Geländeverhältnisse ist hinzuweisen. men von Hindernissen, Besteigen oder Verlassen von Hochstän- • Das Beschießen von Wild in der Nähe jeder Schützenlinie ist den, in und auf Fahrzeugen bei Gesellschaftsjagden und beim verboten. Ebenso das Linieren (Durchziehen mit angeschlagener Betreten von bewohnten Objekten. Waffe durch die Schützenlinie). Ein seitlicher Sicherheitswinkel 14 WALD+WILD 101 / Juni 2018
ist in Abhängigkeit von Gelände- und Bodenverhältnissen einzu- halten. • Achtung auf Jagdteilnehmer, die Wild bergen und sich dabei außerhalb der Schützenlinie befinden! • Bei fehlender oder schlechter Sicht (Nebel, Schneetreiben, dichter Bewuchs und dergleichen), wenn der Gefährdungsbereich des Schusses nicht eingesehen werden kann, darf kein Schuss abgegeben werden. • Waldjagd • Alle Anweisungen des Jagdleiters sind strengstens einzuhalten. Seinen Weisungen ist unverzüglich nachzukommen. • Der Jagdleiter hat allen an der Jagd beteiligten Schützen und Jagdgehilfen in eindeutiger Weise alle erforderlichen Anordnun- gen und speziellen Verhaltensmaßnahmen für einen unfallfreien Ablauf der Jagd zu geben. Insbesondere sind die Signale, die Richtung des Triebes, die erlaubten Schussrichtungen, ungefähre Zeitdauer des Triebes und der Sammelplatz bekanntzugeben. • Das Verändern oder Verlassen des zugewiesenen Standes während des Triebes ist strengstens verboten. Der Kontakt mit den Nachbarschützen ist herzustellen. • Der Schuss in den Trieb ist nur dann erlaubt, wenn mit Sicher- heit weder Personen noch Hunde gefährdet werden. • Auf Schneisen und Waldwegen ist der Stand an der Triebwand einzunehmen. Ausnahmen kann der Jagdleiter verfügen. • Die Nachsuche krankgeschossenen Wildes darf erst nach Beendigung des Triebes vorgenommen werden. • Nach Beendigung des Triebes ist die Waffe sofort zu entladen und gebrochen bzw. mit geöffnetem Verschluss zu tragen. 4. BAULICHE JAGDEINRICHTUNGEN • Hochstände und Hochsitze dürfen nur aus hierfür geeignetem Material gebaut werden. Verwendetes Holz muss gesund und entsprechend stark dimensioniert sein. Holzleitern mit aufgena- gelten Sprossen sind schräg aufzustellen. Die Sprossen sind in den Holmen einzulassen. Bretter von Böden, Dächern und Brüstungen sind entsprechend zu befestigen, damit ein Kippen Foto: ©Fotolia bzw. Abtragen durch Sturm verhindert wird. • Bauliche Jagdeinrichtungen sind laufend auf ihren sicheren Zu- chen Maßnahmen zu treffen. Dies sind: stand zu überprüfen. Aufgetretene Mängel sind sofort zu beseitigen. • Kennzeichnung der Standorte aller Schützen und Jagdgehilfen; • Nicht mehr benötigte Einrichtungen sind ehestens abzutragen. sowohl der am Unfall Beteiligten als auch der Zeugen. • Sicherstellung abgefeuerter Patronenhülsen und Kennzeichnung 5. WILDFANGEINRICHTUNGEN der Fundorte. • Einholen der technischen Daten der von den Schützen verwen- • Beim Auslegen von Wildfangeinrichtungen ist auf die einschlä- deten Munition (Kaliber, Marke, Type, Geschoßgewicht bzw. gigen Bestimmungen des Landesjagdgesetzes zu achten. Schrotdurchmesser). Werden von einem Schützen verschiedene • Das Sichern und Entsichern von Abzugeisen darf nur mit einem Marken und Schrotdurchmesser verwendet, so sind die Daten geeigneten Gegenstand erfolgen. Beim Spannen ist unter Um- aller Patronen aufzunehmen. Bei selbstlaborierten Patronen ist ständen eine Hilfsperson einzusetzen. ein Muster sicherzustellen. • Eine tägliche Kontrolle ist vorzunehmen. • Feststellung der Schussrichtung aller zum fraglichen Zeitpunkt 6. VERHALTEN AUF SCHIESSSTÄTTEN abgegebenen Schüsse. • Sicherung von Schussspuren. Dies können sein: Einschüsse in • Es darf nur mit solchen Waffen und solcher Munition geschossen Bäume, Äste, Weinstöcke und dergleichen, Spuren auf dem Bo- werden, für welche die Schießstände zugelassen sind. den, eventuelle Spuren von Abprallern (Geller), abgeschossene • Beim Übungsschießen sind die Gewehrriemen abzunehmen. Zweige oder Blätter usw. • Nicht benutzte Waffen sind entladen und gebrochen bzw. mit • Überprüfung, ob Anweisungen des Jagdleiters befolgt wurden geöffnetem Verschluss abzustellen. (z. B. Einhaltung des zugewiesenen Standes, einzuhaltende • Schusswaffen werden erst unmittelbar vor Schussabgabe auf dem Schussrichtung, Beachtung von Jagdsignalen und dergleichen). Stand geladen. Halbautomatische Büchsen dürfen nur mit einer, • Kennzeichnung von Fluchtweg und Fluchtrichtung des bes- halbautomatische Flinten nur mit zwei Patronen geladen werden. chossenen Wildes. Kennzeichnung der Position und Sicherstel- • Im Übrigen gilt die ausgehängte „Schießstätten- und Schießord- lung des erlegten Wildes. nung“. • Anfertigung einer Lageskizze, in der alle wichtigen Angaben der voranstehenden Punkte einzutragen sind. 7. VORGANGSWEISE BEI JAGDUNFÄLLEN • Durchführung von Ermittlungen, ob Alkoholisierung vorliegt. • Im Falle eines Unfalles ist die Jagd sofort abzubrechen, dem • Festhalten des Unfallzeitpunktes sowie der Wettersituation. Verletzten ist Erste Hilfe zu leisten, und er ist einer ärztlichen Aufnahme der Personalien und Merkmale der Jagddokumente Versorgung zuzuführen. Die zuständige Polizeidienststelle ist aller beteiligten Schützen. unverzüglich zu verständigen. • Vom Jagdleiter sind alle für die Klärung des Unfalles erforderli- http://www.jagd-stmk.at/wp-content/uploads/UVV.pdf WALD+WILD 101 / Juni 2018 15
Mythos „Fangschuss“ Viele Mythen ranken sich um den Fangschuss: Wie man ihn platziert, welche Waffe bzw. Munition man benutzen soll etc. In diesem Artikel zu dem Thema Fangschuss möchte ich einige Fragen beantworten und einen einfachen Einblick in die Schießtechnik des Fangschusses geben. Sucht man im Internet nach dem Begriff Fangschuss, stößt liches Wildfolgeübereinkommen besteht, nicht verfolgt werden. Die man sofort auf die Definition von Wikipedia: etwaige weitere Verfolgung, Erlegung und Besitznahme des ver- letzten Wildes bleibt vielmehr der/dem Jagdausübungsberechtigten „Als Fangschuss wird in der Jägersprache derjenige Schuss bezeich- desjenigen Jagdgebietes vorbehalten, in welchem sich das Wild be- net, welcher abgegeben wird, um schwer verletztes oder nicht un- findet. Die/Der Jagdausübungsberechtigte, in dessen Revier das mittelbar tödlich getroffenes Wild zu erlegen. Der Fangschuss steht Wild angeschossen oder sonst verwundet wurde, hat die/den Jagd- oft am Ende einer Nachsuche oder nach einem Verkehrsunfall, bei ausübungsberechtigten des benachbarten Jagdgebietes, in das das dem Wild verletzt wurde.“ verletzte Wild übersetzt hat, hiervon ungesäumt in Kenntnis zu set- zen und die Stelle des Übersetzens bzw. des Anschusses zu bezeich- Im Grunde genommen trifft diese Definition den Kern der Sa- nen. Diese/Dieser ist verpflichtet, die Nachsuche vorzuneh- che sehr genau; wir möchten gerne diese Definition noch um men. den Aspekt erweitern, dass der Fangschuss meist aus einer Ent- (5) Die Unterlassung der Meldung von über die Grenze fernung von drei bis acht Metern abgegeben wird. wechselndem, angeschossenem Wild sowie die Unterlassung der Nachsuche durch die verständigte Person oder die von Rechtslage in der Steiermark ihr Beauftragte sind strafbar. Wer sich dessen wiederholt Im Steiermärkischen Jagdgesetz 1986 unter § 58 Sachliche Ver- schuldig macht, kann neben der Geldstrafe oder Ersatzfrei- bote; Wildfolge heißt es unter anderem: Es ist verboten mit heitsstrafe mit dem Entzug der Jagdkarte bestraft werden. Schrot, Posten oder gehacktem Blei auf Schalenwild oder Mur- meltiere zu schießen; im besiedelten Gebiet ist der Fangschuß mit Welche Waffe soll ich für den Fangschuss verwenden? Schrot erlaubt; In der Jägerschaft herrscht aktuell eine rege Diskussion über die und es ist weiter verboten, die Nachsuche auf angeschossenes oder Art der verwendeten Fangschusswaffe. Claudia Elbing, Mich- in anderer Art verwundetes Wild zu unterlassen. ael Schmid, Andreas Bach haben in der Zeitschrift „Wild und Und weiter schreibt das Steiermärkische Jagdgesetz den Jagd- Hund“ einen Artikel zu dem Thema veröffentlicht. Die Waf- ausübungsberechtigten vor: fenwahl machen die Autoren von den Vorlieben des Waffen- (4) Ein angeschossenes oder in anderer Art verwundetes Wild, das trägers abhängig. Sie geben das Beispiel eines Nachsuchenfüh- in ein fremdes Jagdgebiet übersetzt, darf dorthin, sofern nicht mit rers, dem die Nachsuchenbüchse zu sperrig, weswegen er einen der /dem Jagdausübungsberechtigten dieses Jagdgebietes ein schrift- starken Revolver führt. Für eine Kurzwaffe spricht, dass es ei- 16 WALD+WILD 101 / Juni 2018
ne sehr führige Waffe ist, die eine geringe Umgebungsgefähr- dung durch herumfliegende Geschosse hervorruft. Da die Fangschüsse meist aus einer Entfernung von drei bis acht Me- tern abgegeben werden, ist die Kurzwaffe immer noch gut ge- eignet, um einen sicheren Treffer abzugeben. Gegen die Kurz- waffe spricht, dass für jeden Schützen ein erhöhter Trainingsbedarf besteht, da die meisten Jäger das Kurzwaffen- schießen nicht regelmäßig trainieren und somit von dem un- geübten Gebrauch einer Kurzwaffe eine erhöhte Gefahr aus- geht. Hans J. Heigel hat für all4shooters einen sehr guten Artikel zu diesem Thema verfasst. Für Herrn Heigel steht fest, dass die Kurzwaffe die beste Wahl als Fangschusswaffe ist. In seinem Ar- tikel stellt er nochmals genau da, welche Kriterien für die Wahl eine Fangschusswaffe ausschlaggebend sind. Die Frage nach dem richtigen Geschoss Der Autor Roland Zeitler hat sich in einem Artikel im Inter- netportal jagderleben vielen Gedanken zur richtigen Geschoss- für einen Fangschuss erfolgsversprechend sind. wahl gemacht. Er empfiehlt für Langwaffen Hohlspitz- oder Zum ersten das Haupt des Wildes, zum zweiten der Träger und Teilmantelgeschosse; beim Einsatz von Kurzwaffen empfiehlt drittens die Kammer. Bei Haupt und Träger sprechen wir von er ebenfalls Hohlspitz- aber auch Flachkopfgeschosse in Ab- Trefferzonen, die je nach Wildart oft nur einige Zentimeter hängigkeit des Kalibers. Das Autorenteam Claudia Elbing, breit sind, die Kammer ist da schon deutlich leichter zu treffen. Michael Schmid, Andreas Bach hat sich ebenfalls dezidierte Dazu kommt der Winkel, in dem man auf das Wild schießt. Gedanken über die Geschosswahl gemacht und die Ver- Einen Aspekt sollte man allerdings auch beim Fangschuss nicht suchsergebnisse in einem kurzen Artikel dargestellt und gelan- vernachlässigen, trotz der Pflicht des Jägers, dem Wild Leid zu gen zu einem ähnlichen Ergebnis. ersparen, sollte auch das Wildbret geschont werden. Schüsse mit der Kurzwaffe sind insofern unproblematisch, als Wie gebe ich einen Fangschuss ab? dass man als geübter Schütze auch auf kurzer Distanz den Entscheidet man sich für die Abgabe eines Fangschusses, so ist Punkt trifft, den man auf seinem Visier aufsitzen lässt und die die Hintergrundgefährdung genauestens zu beurteilen. Viele geeigneten Schießqualifikationen hat. Der Fangschuss mit der Hundeführer bevorzugen aufgrund der oft sehr hohen Hinter- Büchse stellt einen da schon vor mehr Herausforderungen. So grundgefährdung und Gefährdung für den Hund das Abfan- muss man beim Schießen auf eine kleine Trefferzone auf kurze gen mit einer kalten Waffe. Fällt die Wahl auf den Fangschuss, Distanz die Schussentfernung und die Montagehöhe genau so ist es wichtig, genau darauf zu achten, dass ein Kugelfang ge- bedenken. Der Schuss liegt in der Regel zwischen sechs und geben ist, der Untergrund nicht zu hart ist, sodass das Geschoss drei Zentimeter unterhalb des Punktes, den ich anvisiert habe, abprallen kann und sich keine weiteren Lebewesen in näherer im schlimmsten Fall muss deutlich außerhalb der Trefferzone Umgebung zu dem Wild befinden. Weiterhin ist die Grund- angehalten werden. Zudem kann es aufgrund der eingestellten regel „den Fangschuss gibt der Hundeführer ab“ von höchster Vergrößerung am Zielfernrohr schwierig sein, seinen Halte- Wichtigkeit. Denn oftmals werden umstehende Hunde von punkt überhaupt zu finden. Kugeln oder Splittern von Geschossen getroffen, die dem Wild Wenn ein Jäger eine Nachsuche verursacht hat, kann dies bei galten. mangelnder Nachsuchenerfahrung zu Panikschüssen führen. Kommen wir zu der Schussabgabe: Oft sind die Situationen des Wohlplatzierte Schüsse machen keine Probleme. Problema- Fangschusses sehr hektische Schusssituationen, nach längerer tisch sind Schüsse, die in Situationen abgegeben werden, die Suche ist man sogar sehr „außer Puste“. Der Schütze muss auf der Jäger nicht beherrscht. breit stehende und auch flüchtende Tiere aus jeglichen Schuss- winkeln vorbereitet sein. Weiterhin muss der Schütze wissen, Wie kann ich mich auf einen Fangschuss vorbereiten? wo er wirksam treffen kann, egal aus welchem Winkel er das Meiner Ansicht nach kann man sich am besten in einem Wild trifft bzw. muss er sich innerhalb von Sekunden sicher Schießkino auf den Fangschuss vorbereiten. Bevor Sie jedoch sein, wie er seinen Schuss zu platzieren hat. Zudem muss er Si- in das Schießkino gehen, überprüfen Sie auf einem Schießstand tuationen beherrschen, die weiträumige Waffenbewegungen den Haltepunkt Ihrer Langwaffe auf kurze Distanz. Viele wer- erfordern und blitzschnell den Punkt treffen, den er auch tref- den sich wundern wie groß die Ablagen der eigenen Büchse fen möchte. sind bzw. wie gut oder schlecht man mit der Kurzwaffe ist. In der Abbildung rechts oben sehen Sie die Trefferzonen, die Der Fangschuss ist eine besondere Schusssituation und erfor- bei richtiger Schussplatzierung beim Wild augenblicklich zum dert viel Übung auch unter körperlicher Belastung, um Stress Tod führen. Treffer im zentralen Nervensystem (rot) wie Hirn, zu simulieren. Trainieren Sie in ruhiger Atmosphäre für den Hirnstamm oder Rückenmark töten bzw. lähmen das Wild fast Ernstfall, um in stressigen Situationen vorbereitet zu sein! augenblicklich. Ähnlich wie Treffer in wichtigen Teilen des Blutkreislaufes wie Aorta, Hauptvenen oder –arterien das Le- ben des Wildes in wenigen Sekunden bis Minuten beenden. Diesen Artikel hat Michael Gast von „deutscher-jagdblog.de“ Aus der Darstellung ergeben sich somit drei Trefferzonen, die freundlicherweise zur Verfügung gestellt. WALD+WILD 101 / Juni 2018 17
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