Panasonic LUMIX S PRO 16-35 mm f/4 - DEUTSCHLANDS SCHNELLSTES FOTOMAGAZIN - Foto Hauenstein
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DEUTSCHLANDS SCHNELLSTES FOTOMAGAZIN PHOTOkly NO 176 22/2021 Wee M E TA -T E S T Panasonic LUMIX S PRO 16-35 mm f/4 P R O J E K T OT O - n F he s c ät r t r ä Po r M wie im
Aktuell EDITORIAL 02 Wolfgang Heinen & Florian Schuster, Herausgeber Panoramablick ist gesund Wir lernen ja gerne dazu: Andrew Huberman, Neurowissenschaftler an der Stanford University in den USA, ent- deckte neulich, dass visuelle Stimulation den Sehnerv zur Regeneration anregen kann. Oder anders ausgedrückt: Wir fühlen uns, wie wir schauen. Denn, so die Untersuchungen, wenn wir etwas Aufregendes oder Belastendes se- hen, dann steigt der Puls, der Atem geht schneller. Die Pupillen weiten sich, und die Position der Iris ver- » Der Blick ändert sich. Unser bio- logisches visuelles Sys- in die Ferne tem wechselt quasi in beruhigt und den Porträtmodus eines Smartphones. Das Sicht- entschleunigt. « feld verengt sich. Das ist ein uralter Mechanismus, mit dem Stress das Sichtfeld steuert. Denn die Augen sind Teil des zentralen Nerven- systems. Aber was passiert umgekehrt, taugen Bilder auch als Anti-Stresstherapie? Und wenn ja, welche Bilder? Der Wissen- schaftler hat herausgefunden: Wenn man den Blick zum Horizont oder in die Ferne schweifen lässt, dann weitet sich der Blick, sodass man bis an die Ränder des eige- nen Blickfeldes sehen kann. Das beruhigt und dämpft die Erregung. Man kann also eine Stressreaktion ausschalten, indem man wie bei einem Panorama in die Weite schaut. Oder ihr hängt für ständiges visu- elles Wohlfühlklima eure Panoramafotos in die eigenen vier Wände. Denn jetzt wissen wir: Bilder anzuschauen, die den Blick in die Weite führen, macht gesund und entschleunigt. Viel Spaß beim Lesen & Fotografieren!
Inhalt 22/2021 04 Diese Woche in PHOTOkly Wee Hot Shots Die besten Fotos der Woche News-Highlight Viltrox 24 mm f/1,8 FE Ausstellung Luftbilder von Tom Hegen Bildband Peter Lindbergh. Azzedine Alaïa Special Porträts wie im Märchen Bild-Idee Farbenfrohe Spirale Meta-Test Panasonic LUMIX S PRO 16-35 mm f/4
Hot Shots 05 „Eddie“ von Holger Rogge Canon EOS 5D Mark III mit 35mm F1,4 Aufnahme-Details: 35 mm (KB) | f/1,4 | 1/800 s | ISO 125 Costa Rica — das grüne Para- dies, eingerahmt vom Karibi- schen Meer und dem Pazifik. Außer einer überwältigenden Der CEWE Photo Award steht unter Naturschönheit bietet dieser dem Motto „Our schmale Landstreifen auch erst- world is beautiful“ klassige Wellen. Ein Surfer-Para- für eine beeindru- ckende Vielfalt. dies! Fotograf Holger Rogge war Ende Mai war Teil- selbst dort auf einem Surftrip. nehmesschluss. Und da sah er Eddie. „Ich habe Jetzt ist die Jury gefragt. Eddie gesehen und angespro- cewephotoaward.com chen, ob ich ihn fotografieren darf. Ich hatte einen Blitz und einen Schirm dabei. Jemand half mir und hielt das Licht an einem ausgefahrenen Stativ recht hoch in einem 45-Grad-Winkel über Eddie. Das Bild ist eines meiner Lieblingsporträts, es lässt das Älterwerden äußerst positiv er- scheinen“, erzählt der Fotograf. Das Bild spiegelt auch perfekt das typische „Pura Vida“ wieder. Für die Costa-Ricaner bedeutet Pura Vida, das Leben zu genie- ßen, egal, unter welchen Umstän- den; es ist eine einfache Wert- schätzung des Lebens und die Erkenntnis, dass das Leben das ist, was man aus ihm macht. Holger ist mit seiner Aufnahme von Eddie unter den April- Monatsgewinnern 2021 beim CEWE Photo Award.
Hot Shots 06 Birgit Häfner Nikon D5 mit 70-200mm f/2.8 Aufnahme-Details: 200 mm (KB) | f/3,2 | 1/1.600 s | ISO 1.600 Nikon und die Deutsche Eishockey Liga rufen auch in diesem Jahr die Eishockey- und Fotofans in Deutschland wieder dazu auf, aus den WEEKLY-SHOT- Siegerfotos das beste Eishockey- Foto der abgeschlossenen Saison zu wählen – den SEASON SHOT. Abgestimmt werden kann für bis zu drei unterschiedliche Fotos. Das Foto mit den meisten Stimmen wird zum SEASON SHOT gekürt. Unter allen Voting-Teilneh- mern, die für genau dieses Sie- gerfoto abgestimmt haben, wer- den attraktive Preise verlost, darunter eine Nikon Z 6II mit Ob- jektiv NIKKOR Z 24-70 mm 1:4 S im Wert von 2.799 Euro. Mitmachen kannst du bis zum 15. Juni unter www.mynikon.de/ seasonshot. Voraussetzung für die Teilnahme an Voting und Ge- winnspiel ist eine Registrierung unter www.mynikon.de.
Hot Shots 07 „Sleeping Forest“ von Adam Stunkel Nikon D500 mit Sigma 18-35mm f/1.8 DC HSM Aufnahme-Details: 35 mm (KB) | f/11 | 1/3 s | ISO 200 Mit dieser starken Aufnahme eines Streifenkauzes holte sich der amerikanische Fotograf Adam Stunkel den ersten Platz in der Kategorie „Space“ des neuen WildArt Photographer of the Year. In der Region des pazifischen Nordwestens der Vereinigten Staaten nennen Streifenkäuze einige der üppigsten Wälder der Welt ihr Zuhause. „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, die Schönheit ihrer Welt zu zeigen: ein grünes Meer aus Western Redcedars, Big- leaf Maples und Schwertfarnen. Dieses erwachsene Tier schlief Der WildArt Photo- friedlich, nur etwas entfernt von grapher of the Year einer natürlichen Höhle, die eine wurde von Wildlife- neue Generation von Sperber- Fotografen für Wildlife-Fotografen eulen beherbergte, die bald eine entwickelt und neue Welt in der Schlucht er- wird ausschließlich kunden würden, über der ihr Be- von Wildlife-Foto- schützer ruhte“, sagt der Fotograf grafen bewertet. über seine Aufnahme. wildartpoty.com
News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R presented by 0 % 1 TT R A BA ailtrox- l l e V auf d u k t e Pro VILTROX 24 mm f/1,8 FE Mehr Weitwinkel für’s Geld geht fast nicht Von Sascha Ludwig Innerhalb kurzer Zeit hat sich Viltrox unter Sony-Fotografen einen Namen gemacht. Die in Deutschland von Zubehör-Profi Rollei vertriebenen Objektive set- zen genau da an, worauf ambitio- nierte Fotograf:innen besonderes Augenmerk legen – beim Preis: Native Festbrennweiten für die Quick Facts: Preis: ca. 430 Euro spiegellosen Kleinbild-Kameras Brennweite an von Sony sind meist nicht gerade APS-C auf Kleinbild günstig; umso erfreulicher, dass umgerechnet: 35 mm Viltrox auch beim neuen 24mm Lichtstärke: f/1,8 f/1,8 seiner Linie treu bleibt. Bildstabilisator: Für deutlich unter 500 Euro nein liefert das lichtstarke Weitwin- Größe: 70 x 85 mm kel jede Menge Ausstattung so- Gewicht: 340 g wie die besten Voraussetzungen für klasse Bilder. Insgesamt elf Elemente in neun Gruppen – da- runter drei ED-, zwei asphärische und drei Linsen mit hohem Brechungsindex – sollen die Bild- qualität hoch und Bildfehler so- wie chromatische Aberrationen oder Verzeichnung niedrig hal- ten. Neun abgerundete Blenden- lamellen sorgen für ein sanftes und ansehnliches Bokeh. Damit ist die Optik für eine Vielzahl von Aufnahmesituationen bestens vorbereitet. Die Naheinstell- grenze liegt bei kurzen 30 Zenti- metern; an der Front finden Filter mit 55 Millimetern Durchmesser Platz. Streetfotogaf:in- nen schätzen die kompakten Ab- messungen und das unauffällige Äußere der güns- tigen sowie licht- starken Optik. Die Kombination aus kurzer Brennweite und großer Offen- blende ist besonders bei Reise-, Landschafts- und Astro-Foto- graf:innen sehr beliebt. Unser erster Eindruck stimmt: Bereits bei Offenblende ist die Auflö- sung im Zentrum hoch; abge- blendet ziehen auch die Bereiche am Bildrand nach. Der schnelle und präzise STM-Autofokus der Optik arbeitet nahtlos mit den verschiedenen Fokus-Modi der Sony-DSLMs zusammen und un- terstützt dabei auch praktische Funktionen wie Augen-Erken- nung. Per USB-C-Anschluss am Bajonett lassen sich schließlich neue Firmware aufspielen und Feinabstimmungen vornehmen. An den Kameras der Alpha- Serie von Sony macht das Viltrox eine sehr gute Figur. Das geringe Gewicht von 340 Gramm und die kompakten Abmessungen sorgen für eine perfekt ausbalancier- te Kombination aus Kamera und Objektiv. Positiv auch der prakti- sche Blendenring, der die Licht- stärke direkt am Tubus einstellen lässt. Der breite sowie griffige Fo- kus-Ring rundet das Gesamtpa- Der USB-Anschluss ket stimmig ab. Wer also auf der erlaubt Updates; Suche nach einer günstigen der Schutz gegen Alternative zu den Optiken von Staub- und Spritz- wasser bleibt so Sony ist, sollte sich das Viltrox aber auf der 24mm f/1,8 genauer ansehen. Strecke. 10 % auf alle Viltrox-Produkte Satte Rabatte auf alle Objektive, Speedbooster und Adapter von Viltrox im Summer-Sale. Alle Infos findest du hier.
News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R 11 Festival bekennt sich CO2 -neutral Vom 18.6. bis 17.10. werden auf dem Foto- festival „La Gacilly-Baden Photo“ nicht nur über 1.000 beeindruckende Fotos gezeigt, sondern auch ein toller Einsatz für die Natur. Neben dem Haupterzählstrang „Viva Latina!“ und einer Parade fantastischer Fotograf:innen wird das Festival „La Gacilly-Baden Photo“ in Baden bei Wien zudem die biologische Vielfalt unseres Pla- neten feiern. „Wir werden 2021 Ausstellungen zei- gen, die das Wesen und die Wichtigkeit der Bio- diversität unseres Planeten belegen und die dazu beitragen wollen, die Menschen wieder stärker mit der Lebenswelt unserer Natur zu verbinden“, so Festivalleiter Lois Lammerhuber. Silvia und Lois Lammerhuber sind für ihren Ein- satz bekannt und haben sich aus gegebenem An- lass entschlossen, die Organisation des Festivals CO�-neutral stellen zu lassen. Um das zu ermög- lichen, haben sie Freund:innen gebeten, finanziell mitzuhelfen. Und der Zuspruch war fulminant. „Ein ganz großes Dankeschön gebührt unseren 62 (!) Freund:innen, die offenbar nicht nur uns, sondern auch das Festival sehr mögen“, freut sich Silvia Lammerhuber. Emmanuel Berthier: Die heiligen Stätten des Morbihan. Greg Lecoeur: Reise zum Mittelpunkt des Meeres Da die Ausstellungen des Festivals 2021 Latein- amerika gewidmet sind, haben sich die Lammer- hubers so entschieden, Zertifikate zur Kompensa- tion ihres Festival-CO�-Abdruckes im Lacandón- Urwald in Guatemala zu erwerben: Der Nationalpark Sierra del Lacandon liegt in der Key Biodiversity Area (KBA) Selva Maya Corridor, die nach dem Ama- zonas das zweitgrößte zusammenhängende Gebiet tropischen Regenwaldes auf dem amerikanischen Kontinent enthält. Aufgrund von eindringenden Siedlungen, Waldbränden, schlechter Bewirtschaf- tung der natürlichen Ressourcen, illegalem Holzein- schlag und landwirtschaftlichen Aktivitäten ist die Abholzungsrate jedoch hoch. Das Projekt „Lacandon Forests for Life“ reduziert die Abholzung, indem es die illegale Holzgewinnung kontrolliert und die Legalität der Landnutzung durch nachhaltige Wald- bewirtschaftung sicherstellt. Es fördert Gesundheit, Familienplanung und Umweltbewusstsein durch diverse Bildungsprogramme. Nadia Shira Cohen: Der Honig der Götter Ulla Lohmann: Die Hüter der Artenvielfalt Lois Lammerhuber: „Ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Unser Festival bemüht sich seit An- beginn, humanistische Zeichen zu setzen – natür- lich zuerst mit den Möglichkeiten von Weltklasse- fotografie und den begleitenden Veranstaltungen –, aber dieser Schritt geht erstmals über die Kommu- nikationsmöglichkeiten eines Festivals hinaus. Gemeinsam mit unseren Freund:innen tun wir etwas, das konkret und nachhaltig wirksam ist.“ Im Rahmen des Festivals in Baden sind es fünf Arbeiten, die sich explizit mit dem Thema Biodiver- sität auseinandersetzen – Greg Lecoeur: Reise zum Mittelpunkt des Meeres, Nadia Shira Cohen: Der Honig der Götter, Emmanuel Berthier: Die Heiligen Stätten des Morbihan, Pascal Maitre: Die faszinie- rende Reise der Monarchfalter, Ulla Lohmann: Die Hüter der Artenvielfalt und Catalina Martin-Chico: Ecuador – Lebendiger Wald. Europas Größtes Outoor-Fotofes- tival: Im vierten Jahr des Fotofes- tivals „La Gacilly- Baden Photo“ wer- den über 1.000 Bilder gezeigt. „La Gacilly-Baden Photo“ wird sich, ausge- hend vom Besucherzentrum am Brusatti- platz, in zwei Schleifen durch die Badener Altstadt sowie durch den Doblhoffpark und den Gutenbrunner Park erstrecken. Es ist das größte Outdoor-Fotofestival Europas, das 2020 von 306.024 Besuchern gesehen wurde. Der Eintritt ist frei. festival-lagacilly-baden.photo
News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R 12 Ruhe in Frieden, Foto: © Christoph Künne Klaus Tiedge Klaus Tiedge, Herausgeber des Maga- zins „Designers Digest“, Kurator des Umweltfotofestivals „horizonte zingst“ und Kolumnist der PHOTO PRESSE, ist am 26. Mai 2021 im Alter von 76 Jahren plötzlich verstorben. Klaus Tiedge hat mit seinem fotofachlichen und jour- nalistischen Know-how sowie seinem Gespür entscheidend zur Entwicklung des Themas Fotografie in Deutschland beigetragen. Für seine herausragenden Verdienste um die Förderung der Foto- grafie und sein beispielhaftes langjähri- ges Wirken verlieh der Photoindustrie- Verband (PIV) Klaus Tiedge seine gol- dene PIV-Ehrennadel. „Durch seinen Einsatz hat er der gesamten Imaging- Industrie und der Fotoszene wertvolle Dienste erwiesen“, so PIV-Geschäfts- führer Christian Müller-Rieker. Ruhe in Frieden, lieber Klaus. Wir werden dich vermissen. Danke für alles!
News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R 13 ZAHL DER WOCHE Euro ... musst du hinblättern, um dir das analoge und streng limitierte Designer- stück Polaroid OneStep Close-Up 600 zu sichern. Die Besonderheiten: Die Gestaltung kommt von Top-Designerin Sarah Coleman und die Sofortbildka- mera wird zudem das Herzstück der Fendi-Kollektion für den Sommer 2021, die Colemans Fingerabdrücke trägt, nachdem die Künstlerin bereits 2020 mit der Marke zusammengearbeitet hat. Die Fendi und Vintage Polaroid OneStep Close-Up 600 zeigt das von Coleman entworfene Fendi FF Vertigo- Motiv, das verdreht und verzerrt er- scheint, als würde man es durch ein Fischaugen-Objektiv sehen. Schicke Sache! Fotografieren kannst du übri- gens auch. Ganz klassisch mit einem Polaroid-600-Film. Die OneStep Close- Up 600 ist exklusiv in Fendi-Boutiquen weltweit und hier erhältlich. Fendi und Vintage Polaroid OneStep Close-Up 600. Gestaltet von Sarah Coleman, exklusiv und streng limitiert.
News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R 14 AUSSTELLUNG Vom Mensch geprägte Lebensräume Quick Facts Der Flächenverbrauch unse- HABITAT – rer modernen Zivilisationsge- Luftbilder von sellschaft ist enorm. Wir bauen Tom Hegen neue Straßen, wir bohren Löcher Deutsches Museum, Flugwerft in den Boden, um die natürlichen Schleißheim Ressourcen der Erde anzuzapfen, Effnerstraße 18, wir roden Wälder. Die Natur hat Oberschleißheim dabei oft das Nachsehen. Mit dem bis 11.7.* Ergebnis, dass nur noch knapp Täglich 9-17 Uhr ein Viertel der gesamten Erdober- deutsches-museum.de fläche heute frei von mensch- * Bitte informiere dich auf der Homepage, ob die Ausstellung lichen Spuren ist. Die Ausstellung von Tom Hegen wie geplant stattfinden kann. zeigt die Beziehung zwischen Mensch und Natur durch Luftauf- nahmen. Landschaften, die mit dem Blick von oben zeigen, in welcher Form der Mensch seinen Lebensraum prägt, gestaltet und organisiert. Die Aufnahmen laden die Betrachtenden dazu ein, un- seren Planeten aus einer neuen Aus „The Toxic Perspektive zu entdecken, die Di- Water Series“ mensionen menschlicher Eingrif- fe auf unserer Erdoberfläche zu Aus „The Quarry verstehen und letztlich Verant- Series“ wortung zu übernehmen. Alle Fotos: Tom Hegen
News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R 15 BILDBAND Die Liebe zum Schwarz Peter Lindbergh und Azzedi- ne Alaïa, den Fotografen und Couturier, verband ihre gemein- same Liebe zur Farbe Schwarz, die sie auf ihre ganz persönliche Weise interpretierten – in legen- Peter Lindbergh. dären Fotografien und in atem- Azzedine Alaïa beraubenden Kleidern. Lindbergh Hardcover favorisierte das Schwarzweiß, 24 x 32,7 cm da es ihm bei seiner Suche nach 240 Seiten Authentizität in den von ihm 60 Euro fotografierten Gesichtern ent- Taschen Verlag gegenkam. Alaïa bezog sich auf die Monochromie klassischer Kleider und kreierte wahre Kör- perskulpturen. Im erotischen Wechselspiel von Verhüllen und Entblößen modellierte Alaïa den weiblichen Körper wie ein Bild- hauer, während Lindbergh ihn zum Leuchten brachte, indem er die Seele und Persönlichkeit der Models festhielt. Beide lehnten Künstlichkeit ab, die vom wirk- lichen Thema ablenkt, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie für eine Reihe gemeinsamer Projekte zusammenkamen. Dieses Buch dokumentiert den Dialog zweier Künstler, die sich in einer außergewöhnlichen Geis- tesverwandtschaft und Partner- schaft nahestanden, und ist zu- gleich Zeugnis ihrer stilbildenden Beiträge zur Geschichte der Fotografie und Mode. Alle Fotos: Peter Lindbergh. Azzedine Alaïa / Taschen
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Special FOTO-PROJEKT 17 Mä rc he n träts wie im Por Fotografin Bella Kotak gibt Tipps und Inspiration für märchenhafte Selbstinszenierungen. Text: Jana Ley, Fotos: Bella Kotak Schwierigkeits- Selbstinszenierungen sind grad: mittel nicht nur ein großartiger Weg, Zeitaufwand: zwei Stunden um fotografisch inspiriert zu bleiben, sondern auch eine her- Das brauchst du: vorragende Möglichkeit, um als DSLR oder CSC Fotograf:in zu verstehen bezie- Weitwinkel hungsweise sich daran zu erin- (50 mm oder kürzer) nern, wie es ist, vor anstatt hinter Stativ der Kamera zu stehen. Photoshop Fotografin Bella Hotak ist ein großer Fan von Selbstinszenie- rungen sowie von allem, was mit Märchen zu tun hat – insbeson- dere, wenn es um fantasievolle Outfits geht. Hierbei wird die Fo- tografin auch gerne mal selbst zur Stylistin und peppt ihre Klei- dungsstücke mit Klebepistole, Perlen und Co. zusätzlich auf. Besonders kreativ, so sagt Bella, ist sie vor allem im Früh- ling und Sommer, wenn die Natur in satten und bunten Farben er- strahlt. Als Inspirationsquelle für diese märchenhafte Selbstinsze- nierung diente ein leuchtend gel- ber Forsythienbusch, den sie als Kulisse für ihr Shooting wählte. Wie sich die Fotografin Schritt für Schritt selbst „wie im Märchen“ in Szene setzte, erfährst du auf den folgenden Seiten. Viel Spaß! Das Set-up
Special FOTO-PROJEKT 18 Das Set-up 1 2 3 4 1 AV-Modus Für Porträtfotos im Freien nutzt Bella den Modus „Blendenpriori- tät“ mit einem niedrigen ISO. 2 Farbe im Hintergrund Bella liebt das Spiel mit auffäl- ligen Farben und Texturen – wie hier durch den blühenden Strauch im Hintergrund: „Ich hat- te das Gefühl, dass er meinem Hautton und Outfit schmeicheln würde, weshalb ich zwischen den blütenreichen Ästen posierte.“ 3 Kamera auf Stativ Um ein filmischeres Gefühl zu erhalten, montierte Bella ihre Ka- mera etwas unterhalb der Kopf- höhe sicher auf einem Stativ. 4 Styling Das märchenhafte Outfit von Bella stammt von der Designerin Lory Sun: „Ich bin auf Instagram auf sie gestoßen und habe sie kontaktiert“, so die Fotografin. Das perfekte Outfit Nutze Instagram oder Facebook, um mit talentierten Designer:in- nen in Kontakt zu treten. Schau dich in Secondhand-Lä- den nach außergewöhnlichen Setze beim Styling Kleidungsstücken um und su- auf märchenhafte che nach Stoffen mit schönen und verspielte Mustern und Texturen wie Kleidungsstücke und Accessoires. Spitze, Netz oder Rüschen. Werde selbst kreativ und verlei- he einfachen Kleidungsstücken mithilfe einer Klebepistole und zum Beispiel Modeschmuck das gewisse „fantasievolle“ Extra! Das Shooting
Special FOTO-PROJEKT 19 Das Shooting 1 Eine Geschichte erzählen Inspiriert für dieses Selbstporträt-Projekt wurde die Fotografin durch den leuchtend gelben Forsythienbusch. Das Outfit wählte sie passend dazu aus: „Die Rüschen an den Schultern erinnerten mich an Blumen und die Kopfbe- deckung passte gut zu der Figur, die ich darstellen wollte“, so Bella. 2 Vorhandenes nutzen Bevor du extra etwas kaufst, wirf zunächst einen Blick in deine Schränke und Schub- laden und überlege, ob du mit dem bereits vor- handenem Schmuck oder alten Stoffen etwas Schönes aus einem deiner Kleidungstücke zaubern kannst. Bella verwendete Perlen und Nägel, um ihrem Styling mär- chenhafte Akzente zu verleihen. 3 Location & Licht testen Bella besuchte ihren ausgewählten Shooting- ort im Vorfeld zu unter- schiedlichen Tageszei- ten, um zu sehen, wann das Licht am schöns- ten einfällt: „Meine liebste Tages- zeit sind meist die Abende, wenn die Sonne tiefer am Himmel steht und das Licht golden und diffus ist“, so die Fotografin. 4 Kamera & Objektiv Als Optik wählte Bella ein 50-mm-Objektiv und stellte die Kamera auf ein Stativ, das etwas niedriger als ihre Kopf- höhe eingestellt war. 5 Einstellungen & Fokus Für diejenigen, deren Kamera keinen Augen- Autofokus bietet, emp- fiehlt Bella, das mittle- re Autofokusfeld zum Scharfstellen zu ver- wenden: „Als ich den Fokus ein- gestellt hatte, war es an der Zeit, einen schönen Bildausschnitt und die passende Belichtung zu finden. Ich habe einfach ein we- nig herumgespielt, um zu sehen, welche Pose am besten mit dem Licht funktionierte. Für das end- gültige Bild wählte ich 1/250s, f/2.2 und ISO 200.“ Fern- und Selbstauslöser Um den Auslöser (mit aktiviertem Selbstauslö- ser) während des Posens zu betätigen, verwende- te die Fotografin einen Fernauslöser. Auf diese Weise nahm sie mehrere Bilder mit unterschiedlichen Posen auf. Die Bearbeitung
Special FOTO-PROJEKT 20 Die Bearbeitung 1 Komposition perfektionieren Als erstes betrachtete Bella das Zusammen- spiel der einzelnen Ele- mente im Bild: „Ich hatte das Gefühl, dass die lin- ke Seite mehr mit Blu- men gefüllt war. Deshalb habe ich in Photoshop eine neue Ebe- ne erstellt, sie umgedreht und in einer umgekehrten Ebenenmas- ke die Blumen freigemalt, um ein Gleichgewicht herzustellen.“ 2 Dodge-&-Burn-Technik Bella bearbeitet ihre Bil- der grundsätzlich auf „nicht-destruktive Wei- se“ – auch beim „Abwe- deln“ und „Nachbelich- ten“. „Wenn ich Fehler mache, kann ich so einfach zu- rückgehen und sie korrigieren.“ 3 Makel entfernen Um kleine Makel und störende Bildelemente zu entfernen, verwende- te Bella den „Reparatur- pinsel“ (J) und den „Kopierstempel“ (S). 4 Farbanpassung Wie bereits erwähnt, liebt Bella das Spiel mit Farben im Bild – auch in der Nachbearbeitung mit Photoshop: „Mithilfe von Ebenenmasken und der Ebenendeckkraft habe ich das gelbe Blütenmeer in ein in- tensives Pink verwandelt. Möch- test du mehr über das Anpassen von Farbtönen erfahren, empfeh- le ich dir, einen Blick auf meine Plattform „thecolorlab.com“ zu werfen“, verrät die Fotografin. 5 Finale Farbanpassung Zu guter Letzt betrach- tete Bella das Bild noch einmal im Ganzen. „Um die Gesamtwirkung zu maximieren, reduzierte ich den Gelbton im Kleid und fügte subtile Rosatöne hinzu, um dem Blütenmeer mehr Farb- tiefe zu verleihen“, so Bella. Selbstporträt: Die Komposition, das Styling und der Wechsel der Blütenfarbe von Gelb zu Pink verleihen dem Selbstporträt eine märchenhafte und fantasievolle Wirkung.
AI-Bildbearbeitung. Fantastisch. Schneller. © Sergio Penzenskiy LuminarAI ist der erste Bildeditor, der vollständig auf künstlicher Intelligenz beruht. Anwendung & Plug-in Für macOS & Windows J E TZ T E R H Ä LT L I C H U N T E R s ky lum.c om
Praxis REISEZIELE presented by FOTO-SPOT DES MONATS Leadenhall Market, London Von Manuel Becker (locationscout.net) „Leadenhall Market, London“ von Manuel Becker Sony Alpha 7II mit Zeiss FE 16-35mm F4 ZA OSS Aufnahme-Details: 17 mm (KB) | 1/25 s | f/5.6 | ISO 500 Der Leadenhall Market war definitiv eines meiner persön- lichen Highlights in London und um ehrlich zu sein, hatte ich vor- her noch nie davon gehört und bin einfach durchgelaufen, wäh- rend ich die Stadt zu Fuß erkun- dete. Eine erstaunliche Architek- tur, viele wunderschön gestaltete Details und nicht nur für Harry- Potter-Fans ein absolutes Must- see in London. Tipp: London lädt mit den vielen Sehenswürdigkeiten einfach zum schlendern und genießen ein, mit interessanten Seitenstraßen und Details, wie eben diese Ausstel- lung der fliegenden Bücher, die je- doch nur eine temporäre Ausstel- lung war. Sie ist aktuell also nicht mehr in dieser Seitenstraße des Leadenhall Market zu sehen. Foto-Spot: Die genauen Geodaten findest du bei Locationscout. Manuel Becker Er ist der Gründer von Locationscout.net, der weltweit größten Plattform zum Finden und Teilen der schönsten Foto-Spots. Er lebt im Rheinland und liebt es zu reisen, um dabei die schönsten Orte der Welt zu entdecken, zu genießen und natürlich zu fotografieren. Weitere Infos: locationscout.net
Praxis BILD-IDEE 23 Farbenfrohe Spirale Setze Highlights mit Wassertropfen! Fotograf Julian Walter stellt dir ein kreatives Fotoprojekt für regnerische Tage im Heimstudio vor. Text: Sarah A. Fechler, Foto: Julian Walter Wie ein kleiner Strudel locken die Tropfen den Blick des Betrachters in die Bildmitte. Für das Fotoprojekt brauchst du Wasser, Reinigungsmit- tel, Bastelspritzen, eine Plexiglasscheibe, ein Tab- let oder einen digitalen Bilderrahmen, ein Hinter- grundbild, Stativ und einen Kabelauslöser. Julian Walter ist folgendermaßen vorgegangen: Zuerst hat er die Plexiglasscheibe gründlich gerei- nigt, dann wurde die Scheibe oberhalb des Tablets platziert. Bücher dienten hier als Abstandshalter. Auf die Scheibe platzierst du dann die Tropfen in gewünschter Form. Die verschwommene Blüte wird als Hintergrundbild auf dem Tablet angezeigt – suche hier ruhig in deinem Archiv nach einer passenden Aufnahme. Hier lohnt es sich, die Sät- tigung für intensive Farben in der Bildbearbeitung noch etwas zu erhöhen. Zum Fotografieren hat Walter die Kamera auf ein Stativ montiert und mit einem 60-mm-Makro-Ob- jektiv gearbeitet. „Du brauchst aber nicht unbedingt ein Makro. Mit dem Kit-Objektiv, bei mir das Pan- cake 14-42 mm mit einer Blende von f/3,5-5,6, funk- tioniert das auch sehr gut. Natürlich ist eine offe- nere Blende schöner, da hier der Hintergrund wei- cher und cremiger wird“, sagt Walter. Ausgelöst wurde per Kabelauslöser, um Verwacklungen zu vermeiden. Solltest du keinen haben, nutze den Selbstauslöser deiner Kamera. Eine passende Schablone für die Tropfen von Julian Walter findest du auf seiner Homepage unter www.lanju-fotografie.de. Dieser Artikel stammt aus der März-Ausgabe der CHIP FOTO-VIDEO. In dieser und jeder anderen Ausgabe findest du jeden Monat jede Menge Praxis-Tipps, Motiv-Ideen, Tests und Profi-Wissen. Jetzt hier bestellen: www.MeinFotoKiosk.de
Praxis BILDBEARBEITUNG presented by LANDSCHAFTSFOTOGRAFIE Faszination im Fokus Jede Landschaft hat ihre eigene Magie. Doch wie bekommst du diesen Zauber auf ein Foto? Das geht einfacher, als du vielleicht denkst. Matthias Butz, Video-Trainer bei TutKit.com, zeigt dir, wie du Naturspektakel mit einfachen Mitteln für die Ewigkeit einfängst. Text: Markus Möller, TutKit.com Der schroffe Fels, der sich im kristallklaren See spiegelt, die schier endlose Weite der Wüste, der reißende Strom, der den Canyon durchschneidet … Es gibt da draußen unzählige Gründe, die Kamera zu zücken. Doch damit mehr als ein Schnappschuss herauskommt, solltest du ein paar wichtige Regeln beherzigen. Mit diesem Wissen im Gepäck löst du in Sachen Landschaftsfotografie neben dem Kamera- knopf auch jede Menge Begeisterung aus. Drei Hinweise, bevor du losknipst 1 Immer mit der Ruhe: Deine Landschaft läuft nicht weg. Hab also Zeit im Gepäck. So kannst du Lichtstimmungen und Perspektiven besser ausprobieren, du bekommst ein Gefühl für die Landschaft und entdeckst viele Kleinigkeiten, die deine Bilder erst ausmachen. 2 Setze auf ein Stativ: Es hilft dir, deine Aufnah- me in Ruhe zu planen. Du schaltest ein Ver- wackeln aus und kannst ganze Bilderserien aus demselben Blickwinkel schießen. Be- sonders für Langzeitbelichtungen ist ein Stativ unerlässlich. 3 Aller guten Dinge sind ein Drittel: Vor allem in der Landschaftsfotografie dankt es dir jedes Bild, wenn du die Drittelregel anwendest. Du bist dir unsicher? Schal- te einfach den Live-Modus deiner Kamera ein, schon Im Live-Modus siehst du die Linien und prima zu sehen: Bereiche, in die du dein die Drittel-Regel. Motiv aufteilen kannst. Achte auf mehr als den Horizont Der Berg in der Ferne ist eine schöne Sache. Doch mit einem Objekt im Vordergrund gibst du deiner Aufnahme mehr Tiefe. Spendiere ihr zum Beispiel durch Bäume links und rechts im Bild einen natür- lichen Rahmen. So ziehst du den Betrachter ins Bild hinein. Die Natur bietet nur Ferne? Hilf selbst mit einem Objekt nach. Du kannst einen Baumstamm nahe der Kamera ins Wasser ziehen und ihn so mit aufs Bild nehmen. Oder du platzierst eine Person im Vordergrund. Dein Foto wird interessanter und der Betrachter bekommt eine Vorstellung von den Dimensionen der Landschaft. Wähle eine möglichst hohe Blende – zum Beispiel Blende 8. So lichtest du die Landschaft komplett scharf ab. Unschärfen ver- wirren in diesem Fall nur. Ein natürliches Objekt im Vordergrund verleiht dem Bild mehr Tiefe. Ein natürlicher Rahmen dank der Bäume. Der Mensch zieht den Betrachter ins Bild hinein. Bleib den Linien treu Linien in Bildern prägen dein Landschaftsbild. Es gibt perspektivische und diagonale Linien. Beide erzeugen eine komplett andere Wirkung. Die perspektivischen Linien: Sie eignen sich, wenn du etwas Statisches wie einen Berg foto- grafierst. Diese Linien können auf einer Straße verlaufen, die zum Horizont führt. So lenkst du den Blick des Betrachters dorthin. Du gibst deinem Bild Ruhe und Stabilität. Die diagonalen Linien: Sprüht die Landschaft vor Dynamik? Dann achte auf diese Linien. Passe deine Perspektive so an, dass die Linien diagonal durchs Bild fließen. Ideal bei einem reißenden Fluss. Du er- reichst, dass du den Blick statt in die Mitte des Bildes diagonal hindurch leitest. Das sorgt für mehr Kick. Aufnahme im 45-Grad-Winkel: Dir fehlen die natürlichen Li- nien? Hilf dir selbst – und lich- te dein Motiv einfach schräg ab. Sei nicht halbherzig, sonst wirkt es ungewollt. Mach es richtig schräg – und nutze einen 45-Grad-Winkel. Du erzeugst eine völlig andere Wirkung und weckst Neugier. Beweise deine Liebe zur Ordnung Keine Bange, du musst nicht die Straße fegen. Ord- nung vermeidet Unruhe im Bild. Achte darauf, dass weder Leute durchlaufen noch Autos die Szene zer- schneiden. Das lenkt nur ab von dem, was dein Foto wirklich ausdrücken soll. Zeige Größe War der Berg nun 300 oder 3.000 Meter hoch? Wie weit war die Weite wirklich? Manche Motive geben ihre Dimension nicht von alleine preis. Du kannst das ändern: Mit einem Objekt im Vordergrund, das die Größe der Landschaft ausdrückt. Wähle einen Baum, eine Hütte oder einen Menschen. So schaffst du einen spannenden Bezug zum Motiv. Landschaft und Mensch – in Relation gesetzt. Objekte in der Landschaft steigern die Vorstellungs- kraft des Betrachters. Wechsle die Perspektive Ob aus der Adler- oder Ameisensicht – ein Perspek- tivwechsel ändert deine Bildaussage radikal. Pro- biere dich aus, ob du lieber von oben oder unten ab- drückst. Wie wär’s mal im Hochformat – kombiniert mit einem schönen Weitwinkel? Du wirst über- rascht sein, wie du dein Motiv variieren kannst. Fasziniere mit Filtern Klar, du kannst deinen Bildern auch am Computer einen schönen Filter verpassen. Zwei von ihnen solltest du trotzdem im Rucksack haben. Der Polfilter: Er reduziert Reflexionen im Himmel oder auf dem Wasser. Das Bild wirkt lebendiger und gesättigter. Der ND-Filter (Graufilter): Der ist wie gemacht für die Landschaftsfotografie. Mit ihm erzeugst du wunderbare Langzeitaufnahmen – zum Beispiel von spiegelglatten Wasserflächen. Starker ND-Filter: Meeresoberflächen wie aus einer Traumlandschaft. Pfeif auf High Noon Fotografie lebt von Licht und Schatten. Mittags findest du von dem einen viel, von dem an- deren wenig. Außerdem ist das Licht viel härter. Landschaftsfotos gewin- nen enorm, wenn du sie morgens oder abends schießt. Nimm dir ein paar Stunden Zeit. Sonnen- auf- oder -untergang bieten dir zahllose Facetten des Lichts. Auch die Blaue Stunde fasziniert. Foto- grafiere dich durch jede Phase und bekomme ein Gespür für die Natur. Belichte ruhig mal länger Mit einer Langzeitbelichtung kannst du unglaublich schöne Effekte erzielen. Besonders Wasser wirkt ganz anders. Erzeuge Wasserfälle, die wie Seiden- tücher ins Tal fallen, Meeresoberflächen, die wie weichgezeichnet wirken, reißende Flüsse, die sich surreal durch die Landschaft schlängeln. Dank Sta- tiv und Zeitauslöser verwackelt nichts. Teste die Tipps doch mal in der Praxis. Und wenn du das Thema weiter fokussieren willst: In unse- ren Video-Tutorials auf TutKit.com findest du noch viel mehr Wissen für das optimale Foto. Teste deine Plattform für E-Learning und digitale Assets jetzt kostenlos und unverbindlich und sieh dir gleich das gesamte Fotografie-Training an. Video-Trainings und mehr ... Noch mehr Trainings zu den Grundlagen der Fotografie und speziellen Fotothemen stehen dir auf TutKit.com zur Verfügung, deiner Online- Plattform für E-Learning und digitale Assets. Weitere Infos: www.tutkit.com
Praxis FOTO-PROJEKT 25 Höhenflug trifft Urlaubs-Sehnsucht Von der geplatzten New-York-Reise eines Models ließen sich Fotografin Lia Konrad und Designer Anton Krug zu einer luftig-feschen Fotoidee in- spirieren. Hier spricht Lia Konrad über das Projekt „Famous Places“. Text: Sarah Alexandra Fechler, Fotos: Lia Konrad Wir würden doch alle gern wieder reisen, ganz egal, ob ins Nachbarland oder in die Ferne – mit Corona gestaltet sich das al- les etwas schwieriger. So ging es auch einem der Models, mit dem Zur Person: Fotografin Lia Konrad am Set ins Fashion- und Gespräch kam: „Sie erzählte mir, Peoplefotografin dass sie aufgrund der Pandemie Lia Konrad lässt ihre langgeplante New-York- sich für ihre Port- rät-Shootings im- Reise nicht antreten konnte und mer wieder etwas das Reisen sehr vermisst. Da Neues einfallen. dachte ich mir, dass es doch zu- Ihre blühende Fan- tasie und fotogra- mindest schön wäre, wenn sie fische Experimen- auf einem Bild über New York tierfreude zeigt schweben könnte.“ sie so unter an- derem in Porträts Das Fotoshooting selbst hatte von zauberhaften dabei eigentlich das Thema „luf- Feen, harten Wikin- tige Höhen“, das Konrad gemein- ger oder fliegenden Models. sam mit Designer Anton Krug www.liancary.com im Stil des Fotografen Kristian Schuller umsetzen wollte. Dafür hatten die beiden auch extra eine Turnhalle gemietet, die den nöti- gen Platz für ihr Set-up bot. Doch die Geschichte des Models gab Konrad noch eine weitere Inspiration: „Ich dachte mir, dass es doch zumindest schön wäre, wenn sie auf einem Bild über New York schweben könnte.“ Genug Platz für die Porträts fand Kon- rad mit ihrem Team in einer Turnhalle. Desert Canon EOS 6D mit 24-105mm Aufnahme-Details: 35 mm (KB) | f/4 | 1/160 s | ISO 640 Designer: Anton Krug, Model: Darya So wurde die Idee für die zauber- hafte Bilderserie geboren. Die Serie „Famous Places“ besteht insgesamt aus sechs Fotos, die je- weils ein fliegendes Model über New York, Dubai, Disneyland, Japan, der Sahara und Bali zei- gen. Und da Reisen gerade schwer ist, arbeitete Fotografin Lia Konrad für die Hintergründe mit Lizenzen von iStockphoto, Unsplash und Pexels. Entstan- Japan den sind starke Kompositionen, Canon EOS 6D die nicht nur die Models, sondern mit 24-105mm Aufnahme-Details: auch uns ein wenig in der Ferne 24 mm (KB) | f/6,3 | träumen und schweben lassen. 1/400 s | ISO 2.000 Designer: Anton Krug, Model: Yile Xiang
Technik M E TA -T E S T 26 PANASONIC LUMIX S PRO 16-35 mm f/4 Leichtes Weitwinkelzoom für L-Mount Das Lumix S Pro 16-35 mm f/4 wurde für Panasonics Vollformat- DSLMs der S-Serie entwickelt und deckt sowohl den Weitwinkel- als auch den Reportagebereich ab. Von Thomas Probst Mit dem Lumix S Pro 16-35 mm f/4 hat der Hersteller Panasonic NO 176 sein Lumix-S-System um ein 22/2021 leichtes und kompaktes Weitwin- Panasonic Lumix S Pro 16-35 mm F/4 kelzoom für den L-Mount ausge- baut. Da sich Panasonic für eine sehr gut maximale, konstante Blendenöff- nung f/4 entschieden hat, konn- te das Objektiv etwas handlicher gebaut werden als vergleichbare Vollformat-Weitwinkelzooms an- derer Hersteller mit einer durch- gängigen Blende f/2,8. Der Preis liegt aktuell mit rund 1.560 Euro im gehobenen Preissegment, wenn man das Lumix-S-Zoom zum Beispiel mit Nikons Vollfor- mat-Weitwinkelzoom NIKKOR Z 14-30 mm f/4,0 S für rund 1.180 Euro vergleicht. Ausstattung Der Brennweitenbereich des Zoom-Objektivs erlaubt vielfälti- ge Einsatzmöglichkeiten. Neben Landschaften und Architektur mit 16 mm und einem diagonalen Bildwinkel von 107 Grad eignet Quick Facts: sich das Objektiv auch für Repor- Preis: ca. 1.560 Euro tage- und Streetlife-Aufnahmen Gewicht: 500 g bei 35 mm am oberen Brennwei- Filterdurchmesser: tenende. Damit das Objektiv bei 77 mm jedem Wetter einsatzbereit bleibt, Naheinstellgrenze: ist es mit zahlreichen Dichtun- 25 cm gen gegen Staub und Spritzwas- Erhältlich für: L-Mount ser geschützt und kann auch bei niedrigen Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius ein- gesetzt werden. Auf einen opti- schen Bildstabilisator hat Pana- sonic verzichtet. Das macht aber nichts, da die Vollformatkameras der S-Serie jeweils mit einer Bild- stabilisierungseinheit am Sensor ausgestattet sind. Um zwischen dem Panasonic ist es gelungen, das automatischen und Gehäuse nur rund zehn Zenti- dem manuellen Fo- kus zu wechseln, meter lang und mit lediglich 500 wird der gesamte Gramm auch erfreulich leicht Fokusring nach zu bauen. Das Filtergewinde für vorne oder nach hinten geschoben. Schraubfilter hat einen Durch- messer von 77 Millimetern. Zum Scharfstellen arbeitet das Objek- tiv mit einem AF-Linearmotor, der durch zwei Magnete ange- trieben wird. Tim Coleman von photographyblog.com beschreibt den Autofokus im Test mit einer Lumix S1R als „wunderbar schnell und leise“. Dabei unterscheidet sich die AF-Geschwindigkeit im Foto- und Video-Modus. So berichtet Coleman in sei- nem Test von sehr sanften Fo- kusübergängen im Videomodus, die kaum wahrnehmbar waren. Um vom automatischen in den manuellen Fokus zu wechseln, hat sich Panasonic anstelle des typischen AF/MF-Schalters dazu entschieden, den gesamten Fokusring mit einer „Focus- Clutch“-Funktion auszustatten. Um den Fokusmodus zu wech- seln, wird der Fokusring vor- oder zurückgeschoben. Bildqualität Die optische Konstruktion be- steht aus zwölf Linsenelemen- ten in neun Gruppen. Dazu gehö- ren drei asphärische Linsen, eine ED-Linse (Extra-Low Dispersion) und eine UHR-Linse (Ultra-High Refractive Index). Dass Panaso- nic damit eine richtig gute Ab- bildungsleistung gelingt, zeigen Tests, wie der von Ivo Freriks auf camerastuffreview.com. Freriks spricht von einer erstklassigen Schärfe bereits bei voller Blen- denöffnung f/4 und einem nur geringen Schärfeabfall in den Ecken. Als einzige Schwachstelle sieht er eine recht hohen Vignet- tierung in den RAW-Dateien. Auch Tim Coleman von photographyblog.com zeigt sich beeindruckt von der Schärfe bei f/4: „Man muss sich identische Bilder wirklich genau ansehen, um einen Unterschied zwischen f/4 und f/5,6 zu erkennen.“ Laut Coleman liegt der Sweetspot des Objektivs, also der Blendenbe- reich mit der ausgeglichensten Schärfe bis in die Ecken, bei f/5,6 bis f/11 über den gesamten Zoom- bereich. Matthew Richards von www.digitalcameraworld.com lobt darüber hinaus die minima- len Farbsäume und Verzeichnun- Zahlreiche Dich- gen, die durch die Kamera intern tungen schüt- effektiv korrigiert werden. Auch zen das Lumix S Pro 16-35 mm f/4 Geisterbilder und Streulicht habe gegen Staub und das Objektiv gut im Griff. Spritzwasser. Das sagen die Kollegen ... 91 Punkte „Das Panasonic Lumix S Pro 16-35mm f/4 ist eine wirklich fantastische Bereicherung für das Lumix-S-System. Die Bildqualität des Panasonic Lumix S Pro 16-35mm f/4 ist nahezu perfekt. Außerdem ist das Objektiv kompakt, leicht, solide und erschwinglich.“ (Ivo Freriks) „Mit dem Panasonic Lumix S 16-35mm F4 PRO haben wir ein kompaktes und leichtes Weitwinkel-Zoomobjektiv mit ei- ner soliden, wetterfesten Konstruktion. Die manuelle Fokussierkupplung, der leise, schnelle und zuverlässige Autofokus und die Handhabung des Objektivs gefallen uns richtig gut.“ (Tim Coleman) „Anstatt ein ‚Trinity‘-Weitwinkelzoom mit einer Blende f/2,8 zu entwickeln, hat Panasonic dieses 16-35-mm-f/4-Objektiv entworfen. Es ist relativ leicht, verglichen mit dem Canon 15-35mm f/2.8 für spiegellose Vollformatkameras, mit 500 g statt 840 g, aber dennoch tadellos gebaut und bietet eine erstklassige Handhabung und Bildqualität. Es passt perfekt zur Panasonic-S1-Serie und ist für Fotos und Videos gleichermaßen geeignet.“ (Matthew Richards ) Das PhotoWeekly-Urteil Das hat uns gefallen: Das Lumix S Pro 16-35 mm f/4 überzeugt als ein recht kompaktes und ange- nehm leichtes Weitwinkelzoom mit einem rundum abgedichteten Gehäuse, einem schnellen Autofokus und einer sehr guten Abbildungsleistung mit einer richtig guten Schärfe bei bereits offener Blende f/4. Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Da die Lichtstärke nicht so hoch ausfällt wie bei Profizooms mit einer durchgängigen Blende f/2,8, ist der Foto- graf bei schwachem Licht auf den Bildstabilisator der Kamera angewiesen. Insgesamt fällt der Preis zu- dem recht happig aus. Dass es sowohl gut als auch günstig geht, zeigt Nikon mit dem Nikon Z 14-30 mm f/4,0 S für rund 1.170 Euro. Panasonic Lumix S Pro 16-35 mm F/4 N 176 O 22/2021 sehr gut
Finale AUSSTIEG 27 Unsere Erde im besten Licht Text: Benjamin Lorenz, Foto: NASA / Toby Ord Foto: NASA / Toby Ord Wer hätte das gedacht: Während wir knackscharfe Aufnahmen von fer- nen Planeten in Hülle und Fülle in di- versen Archiven bewundert können, fristete Mutter Erde bis dato tatsäch- lich ein Schattendasein. So zumindest die Meinung des Oxford-Forschungs- stipendiaten Toby Ord. Der Grund: Die Erde wurde entweder aus unvorteilhaf- ten Perspektiven, etwa von der Raum- station ISS, abgelichtet oder virtuell am Computer gebastelt. Natürliche Schön- heit? Fehlanzeige! Ein klarer Fall für Ord, der kurzerhand die wohl besten Aufnahmen unserer Erde sichtete, die die Apollo-Astronauten auf ihren Mis- sionen in den 1960er- und 1970er-Jah- ren festhielten. Mit idealem Porträt- abstand vom Mond zur Erde. Ange- strahlt von der Sonne präsentierte sich unser Heimatplanet einst von seiner Schokoladenseite. Nur schade, dass die Technik noch nicht auf dem ge- wünschten Level war. Hier half Orb mit allerlei Bildbearbeitungstricks nach und holte aus den Analogbildern alles heraus – mit fantastischen Ergebnis- sen. Nun können wir Mama Erde hier in nie dagewesener Qualität bewun- dern. Und auch der blaue Planet wird sich über seine neuen Porträtfotos sicher freuen.
Finale IMPRESSUM 28 Das PhotoWeekly-Team Anja Bethge Redaktionsmanagerin Jana Ley Redakteurin Sarah Alexandra Fechler Redakteurin Julia Harrer Grafikerin Wolfgang Heinen Herausgeber Michael Hüttinger Art Director Benjamin Lorenz Redakteur Sascha Ludwig Leitender Redakteur Dragana Mimic Sales Management Thomas Probst Redakteur Peter Schuffelen Redakteur Florian Schuster Herausgeber (V.i.S.d.P.) Julia Schuster Lektorat Verlag IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG Grete-Mosheim-Straße 7, 80636 München www.imaging-media-house.de E-Mail: redaktion@photo-weekly.de Geschäftsführer: Wolfgang Heinen und Florian Schuster Anzeigen Dragana Mimic, Sales Management, Tel. (01 76) 21 32 72 91, dm@imaging-media-house.de Articles in this issue translated or reproduced from Digital Photographer magazine are copyright or licensed by Future Publishing Ltd., UK 2011-2021. All rights reserved. For more information about magazines published by the Future plc group, contact www.futureplc.com © 2021 by IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbeitung von Beiträgen vor. Für unverlangt eingesandte Fotos, Manuskripte und Dateien wird keine Haftung übernommen. Das Recht zur Veröffentlichung wird grundsätzlich vorausgesetzt. Durch die Einsendung befreit der Absender den Verlag in jeglicher Weise von Ansprüchen Dritter. Alle in PhotoWeekly veröffentlichten Text- und Bildbeiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit schriftlicher Erlaubnis der Redaktion genutzt werden. Angaben gemäß § 5 TMG: IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG, In den Flachten 10, 53639 Königswinter Registereintrag: Eintragung im Handelsregister, Registergericht: Siegburg, HRA 6207 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß §27a Umsatzsteuergesetz: DE313552293 Zweigniederlassung in 80636 München, Grete-Mosheim-Straße 7 Vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin Infomax 21 GmbH, In den Flachten 10, 53639 Königswinter Handelsregister: Amtsgericht Siegburg, HRB 10704 Geschäftsführer: Wolfgang Heinen, Florian Schuster Kontakt: mail@imaging-media-house.de, Tel. (02223) 907 840 Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Florian Schuster, Grete-Mosheim-Str. 7, 80636 München Wir sind nicht bereit oder verpflichtet, an Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen. Unsere Datenschutzerklärung
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