Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein

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Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Pfarrbrief Januar 2022
Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Vorwort des Pfarrers

                                           Anfang des Heiles, das sich im vor-
                                           läufigen Schon und Noch-Nicht unse-
                                           rer menschlichen Erfahrungen entfal-
                                           ten möchte. Wie viele gute Anfänge
                                           habe ich schon erleben oder sogar
                                           mitanstoßen können?

                                           Ende des Unheils. Durfte ich auch
                                           davon im Kleinen schon Zeuge oder
                                           Mitwirkender sein?

                                           Höhepunkt im Sinne von Moment
                                           der Erfüllung. Welche erfüllende o-
                                           der erfüllte Augenblicke kenne ich?

                                           Für den traurigen Fall, dass sich bei
Ein neues Kalenderjahr beginnt.            keiner dieser Fragen eine Antwort
Manchmal kann man sich vor lauter          finden ließe, bleibt aber immer noch
Jahresrückblicken und gut gemeinter        unsere offene Zukunft, die auch in
Tipps für gute Vorsätze schon gar          Seiner Hand liegt.
nicht mehr retten. Da wir zeitliche
Wesen sind, ist Rückblick und Aus-         Ein gesegnetes Jahr 2022 wünscht
blick sicher nichts Verkehrtes; wenn       Ihnen
das aber zum leeren Ritual wird, wird
es zu einer Art Dauerschleife.                      Ihr Michael Wiesböck, Pfr.

Das Neue, das der christliche Glaube
auch in der Kultur und Philosophie
des römischen Reiches gebracht
hatte, war gerade die Zeit nicht mehr
als ein ewiges Rad, ein sich ewiges
Kreisen zu sehen, wo es nichts fun-
damental Neues gibt. Mit Jesus
Christus, der kam, „als die Zeit erfüllt
war“, haben wir Anfang, Ende und
Höhepunkt in einem.

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Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Taufe des Herrn

Im Zuge der Liturgiereform nach dem      funden: Wie kann es sein, dass sich
2. Vaticanum endet die Weihnachts-       der Sohn Gottes von Johannes, einem
zeit mit der Taufe des Herrn und         ganz normalen Sünder, taufen lässt?
nicht mehr, wie früher, mit Mariä        Wozu braucht Jesus Umkehr und Sün-
Lichtmess am 2. Februar.                 denvergebung, wenn er doch selbst
1955 wurde das Fest von Papst Pius       frei von Sünde ist?
XII. zum Gedenktag erhoben und erst      Mit dem Akt seiner Taufe zeigt sich
seit 1970 ist es in seiner heutigen      Jesus solidarisch mit den Menschen,
Form im liturgischen Kalender expli-     mit ihrer Begrenztheit und Endlich-
zit verankert.                           keit. Das Hinabsteigen in den Jordan
Festinhalt ist die Taufe Jesu durch      ist ein Bild für das Hinabsteigen in die
Johannes im Jordan. Darüber wird in      Abgründe menschlicher Existenz.
allen sog. synoptischen Evangelien       Jesu Hineinsteigen ins Wasser des
an folg. Stellen berichtet: Mt 3,13-17   Jordans, das Untertauchen und Her-
Mk 1,7-11, Lk 3,15-16.21-22. Auch        aussteigen aus dem Wasser kann man
der Evangelist Johannes nimmt Be-        als die Vorwegnahme seines Todes
zug darauf, allerdings ohne Schilde-     und seiner Auferstehung verstehen.
rung der Taufe selbst.                   Das Tagesgebet des Festes spannt den
Johannes der Täufer rief angesichts      Bogen von der Taufe Jesu zu unserer
des kommenden Gottesgerichts zur         eigenen sakramentalen Taufe:
Umkehr und zur Taufe als Sünden-         „Allmächtiger, ewiger Gott, bei der
vergebung auf.                           Taufe im Jordan kam der Heilige Geist
Auch Jesus stellte sich in die Reihe.    auf unseren Herrn Jesus Christus her-
Wie alle anderen stieg er in den Jor-    ab, und du hast ihn als deinen gelieb-
dan hinab und ließ sich taufen.          ten Sohn offenbart. Gib, dass auch
In der frühen Kirche wurde dieses        wir, die aus dem Wasser und dem
Ereignis teilweise als anstößig emp-     Heiligen Geist wiedergeboren sind, in
                                                                              3
Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Taufe des Herrn

deinem Wohlgefallen stehen und als        von jeglichen moralischen Krankhei-
deine Kinder aus der Fülle dieses Geis-   ten verschont bzw. geheilt wird.
tes leben."                               Die Taufe ist aber das Bekenntnis und
Der Täufling erhält in der Taufe Anteil   Zusage Gottes, dass er für immer das
an Tod und Auferstehung Jesu. Das         „Ja“ zu dem Getauften sagt. Dass er
menschliche Leben wird hineinge-          für immer Interesse an dem Men-
nommen in das göttliche Leben.            schen hat. Als Jesus aus dem Wasser
In der Taufliturgie der frühen Kirche     stieg, sah er nach der Darstellung der
war das deutlich dargestellt, denn da-    Evangelien den Himmel geöffnet und
mals stieg der Täufling zusammen mit      den Heiligen Geist in Gestalt ei-
seinem Paten in das Taufbecken hin-       ner Taube herabkommen. Zugleich
ein. Dreimal wird der Täufling so un-     hörte er eine Stimme vom Himmel,
tertauchen und auftauchen aus dem         die ihn „seinen geliebten Sohn“ nann-
Wasser. Dreimal – bildlich vollzogen –    te. Die Annahme an Kindes statt ge-
das Sterben des alten Menschen im         schieht bei jeder sakramentalen Tau-
Wasser, dreimal auferstehen zu einer      fe. Gott sagt zu dem Täufling: Du bist
neuen Existenz mit Gott.                  meine Tochter, du bist mein Sohn.
In der Taufe Jesu im Jordan wird diese    Und auch, wenn die Erfahrung des Hl.
innere Umwandlung des Menschen            Geistes als eine Taube bei dem Taufri-
symbolisch abgebildet. Dort, wo Jesus     tus nicht augenfällig ist, bleibt das
getauft wurde, fließt der Jordan ins      Wirken des Hl. Geistes an dem
Tote Meer. Das Tote Meer symboli-         Täufling real.
siert, dass alle Sünden des Täuflings     Die Taufe ist aber auch ein öffentli-
ins Meer der Vergessenheit hineinflie-    ches Bekenntnis des Menschen, dass
ßen. Das alte Leben ist beerdigt. Die     er das „Ja“ zu Gott sagt. Dass er sich
Berge der bisherigen Sünden sind für      mit Gott verbinden möchte. Dass er
alle Male von Gott vergeben und ver-      sein Vertrauen auf Gott setzt. Bei der
gessen.                                   Kindertaufe treten die Eltern mit die-
Allerdings ist die Taufe kein Impfpass,   sem Bekenntnis für ihr Kind ein.
um bei der Begrifflichkeit der aktuel-
len Pandemie zu bleiben, gegen das        In diesem Monat, am 01. Januar fällt
destruktive Verhalten des Menschen        der 100. jährige Tauftag der Patronin
zu verstehen. Kein Impfpass gegen die     unserer Pfarrei, Hl. Edith Stein. Die
Sünde. Keine Garantie dafür, dass der     dankbare Erinnerung an diese Taufe
Täufling nach seiner Taufe vor dem        ist eine gute Gelegenheit, über die
Bösen bewahrt wird. Und letztendlich      eigene Taufe nachzudenken und für
kein religiöses „Supermedikament“         diejenigen zu beten, die sich auf ihre
dafür, dass der Getaufte in Zukunft       Taufe vorbereiten.
                                                               R.Rösler
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Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Edith Steins Übertritt zum Christentum

Edith Steins Übertritt zum Christen-       ne Rolle. Es ist aber nicht richtig,
tum vor 100 Jahren (Teil 1)                Edith Stein in dieser Zeit als Atheistin
                                           zu sehen. In ihren autobiografischen
                          Am 01.           Aufzeichnungen findet sich kein Hin-
                          Januar           weis auf eine völlige Ablehnung oder
                          2022             Bekämpfung von Religion. Als Stu-
                          jährt sich       dentin nahm sie sogar häufig den
                          Edith            Weg über die Breslauer Dominsel,
                          Steins           deren Stille und nostalgische Atmo-
                          Tauftag          sphäre sie auf sich wirken ließ, ohne
                          zum 100.         die Kirchen zu besuchen. An dieser
                          Mal. Aus         Stelle wäre es zutreffender, von ei-
                          diesem           ner durchaus toleranten agnosti-
                          Anlass           schen Haltung zu sprechen. Dem ent-
                          werden in        sprechen verschiedene Aussagen, die
                          dieser           in ihren Lebenserinnerungen zu fin-
und den folgenden Ausgaben der             den sind. Edith Stein hat die Existenz
Pfarrnachrichten in Auszügen Aspek-        Gottes als solche nicht abgestritten
te ihrer Hinwendung zum Christen-          und religiöse Traditionen respektiert,
tum dargestellt.                           jedoch erschien ihr eine religiös-
                                           praktische Haltung bedeutungslos
Wenn man die Zeugnisse von Edith           bzw. war ihr unmöglich. Sie hat da-
Steins Suche nach Wahrheit in den          mals versucht, Erfahrungen philoso-
Briefen und Memoiren der Schul-            phisch zu deuten. Durchgehend be-
und Studentenzeit in Breslau ver-          kundete sie dabei ein starkes Interes-
folgt, so ergibt sich eine in mancher      se an der menschlichen Person in
Hinsicht zwar dürftige und fragmen-        allen Erfahrungszusammenhängen.
tarische, aber nicht uninteressante               Im Hinblick auf das religiöse
Widerspiegelung der Erfahrungen            Gespür Edith Steins in dieser agnosti-
Edith Steins, die sie allmählich zu        schen Phase ihres Lebens scheint es
verändern begannen. Ausgangspunkt          angebracht, eine Begebenheit zu er-
der bereits in den früheren Ausgaben       wähnen, die sich bei einem Besuch
der Pfarrnachrichten erwähnten exis-       eines Kinderheimes ereignete. In ih-
tenziellen Krisen war die Erfahrung        ren Lebenserinnerungen erzählte
der inneren Begrenzung und der ei-         Edith Stein ausführlich von ihrer ers-
genen Schwäche.                            ten Begegnung mit evangelischen
        Der Glaube an Gott spielte im      Diakonissen. Dies geschah im Rah-
Leben der Studentin Edith Stein kei-       men ihrer Tätigkeit in einer
                                                                                 5
Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Edith Stein

"Pädagogischen Gruppe", die unter
anderem soziale Einrichtungen ken-
nen lernen wollte. Eine Erzieherin
des Heimes sprach über den Erhalt
einer Schreibmaschine: „Da haben
wir darum gebetet und bald beka-
men wir eine“. Edith Stein und alle
anderen Anwesenden „beugten den
Kopf vor diesem kindlichen Vertrau-
en. Niemand lächelte".
        Edith Stein, als zu dieser Zeit
überzeugte Agnostikerin begegnete                Lieber Herr Görg, Sie gehören zum
in der evangelischen Ordensfrau ei-              Stammpersonal der Gemeinde Bru-
nem Menschen, für den Gott eine                  der Klaus, viele Pfarrer sahen Sie
Wirklichkeit war. Der Glaube der                 schon kommen und gehen! Können
Diakonissin zeigte sich darin, dass sie          Sie für die Gläubigen in unserer
vertrauensvoll betete. Das Ereignis              Pfarrei Edith Stein ein paar Worte zu
ist sicherlich nicht von großer Trag-            Ihrer Person und zu Ihrem musikali-
weite und sollte keineswegs überbe-              schen Werdegang sagen?
wertet werden. Es macht aber deut-               Ich bin in Berlin geboren und war als
lich, dass sich Edith Steins Agnostizis-         Kind und Jugendlicher in der Ge-
mus in Toleranz gegenüber anderen                meinde St. Theresia vom Kinde Jesu
Weltanschauungen bewegte.                        verwurzelt. Dort habe ich auch mei-
(Fortsetzung folgt)                              ne ersten kirchenmusikalischen Er-
                                                 fahrungen gemacht. Noch als Schüler
    Aleksandra Chylewska-Tölle                   bin ich im Dezember 1980 dann
                                                 durch meine Patentante nach Bruder
Quellen: ESGA I (Zitat S.149) und Aleksandra     Klaus gekommen, weil für die Abend-
Chylewska: Selbstbewusste Hingabe. Wandel        messe am Fest der Unschuldigen Kin-
des Frauenbildes im autobiografischen Werk       der in ihrer Gemeinde ein Vertre-
Edith Steins (Lit-Verlag Münster 2004, S. 220-
221).                                            tungsorganist gesucht wurde. Nach-
                                                 dem ich zunächst regelmäßig Vertre-
Foto: Edith Stein als Studentin, Quelle:         tungen in Bruder Klaus gespielt habe,
www.thelittleflower.org                          wurde ich zum 1. Januar 1984 - im-
                                                 mer noch als Schüler, minderjährig
                                                 und daher nur mit dem Einverständ-
                                                 nis meiner Eltern - vertraglich in Bru-
                                                 der Klaus angestellt. Wie sich beim
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Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Interview mit dem Kirchenmusiker Matthias Görg von Bruder Klaus

„Kennenlern-Treffen“ der Mitarbei-       ge, heute junge Erwachsene hervor-
terinnen und Mitarbeiter unserer         gegangen, die jetzt in unserem Vo-
Pfarrei Hl. Edith Stein im Oktober       kalkreis mitsingen, der sich im Jahr
dieses Jahres herausstellte, bin ich     2015 zusammengefunden hat. Sogar
damit der dienstälteste Mitarbeiter      einen Gospelchor habe ich mal in
unserer Pfarrei. Mein kirchenmusika-     Bruder Klaus geleitet; das war aller-
lisches C-Examen habe ich 1992 ab-       dings nicht so meine Sache, weshalb
gelegt. Da ich unbedingt in Bruder       ich die Leitung nach einiger Zeit auch
Klaus bleiben wollte und diese Ge-       in andere Hände gelegt habe. Durch
meinde damals als „C-Stelle“ ausge-      die Sparzwänge in unserem Erzbis-
wiesen war, habe ich auf ein weiter-     tum wurde der Beschäftigungsum-
führendes Studium für das B-Examen       fang meines Vertrages mehrfach re-
verzichtet und stattdessen meine         duziert - zuletzt auf eine Sonntags-
Energie in die Kirchenmusik von Bru-     messe wöchentlich, so dass der weit-
der Klaus gelegt. Neben den wö-          aus größere Teil meiner Tätigkeit seit
chentlichen Organistendiensten ha-       vielen Jahren ehrenamtlich erfolgt.
be ich fast 23 Jahre lang einen Chor     Immerhin hat mich das nicht davon
geleitet, der über die regelmäßige       abbringen können, auch nach 38 offi-
Gottesdienstgestaltung hinaus auch       ziellen bzw. 41 inoffiziellen Jahren
zweimal im Jahr in Geistlichen Kon-      immer noch mit großer Freude und
zerten in unserer Kirche zu hören        Begeisterung meinen Dienst in dieser
war. Zum Abschluss der Weihnachts-       Gemeinde zu tun.
zeit gab es immer ein besonders fest-
liches Konzert mit unserem Chor,         Sie haben also noch einen anderen
dem Kammerorchester der Komi-            Beruf?
schen Oper Berlin und Solisten des       Ja, in meinem Hauptberuf leite ich
RIAS-Kammerchores. Eine besondere        das Fachgebiet Unternehmensorga-
Faszination empfinde ich seit langer     nisation bei der Deutschen Renten-
Zeit auch für die Gregorianik. Deswe-    versicherung Berlin-Brandenburg.
gen habe ich 1996 eine Choralschola
gegründet, die seitdem in regelmäßi-     Was ist Ihr Favorit unter den kirchli-
gen Gottesdiensten den gregoriani-       chen Festen?
schen Choralgesang in unserer Ge-        Ganz klar: Das österliche Triduum
meinde pflegt. 1999 ist in Bruder        hat für mich unter all den schönen
Klaus ein Kinder- und Jugendchor         kirchlichen Festen die größte Faszi-
entstanden, den ich über mehr als 14     nation. Dieser eine große Gottes-
Jahre geleitet habe. Daraus sind eini-   dienst, der sich über drei Tage er-

                                                                              7
Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Interview

streckt, der am Gründonnerstag zu-       ge Messe, die ich am Neujahrstag
nächst in festlicher Stimmung be-        2000 im Petersdom in Rom mitfeiern
ginnt und mit offenem Schluss in die     durfte. Während der - aufgrund der
dunkle Nacht der Verlassenheit und       vielen Gläubigen - nicht enden wol-
Einsamkeit mündet, der uns am            lenden Kommunionausteilung wur-
nächsten Tag in der Karfreitagslitur-    den gefühlt 20 Strophen dieses Lie-
gie die völlige Erniedrigung im Kreu-    des gesungen. Und auch ohne Text
zestod Jesu vor Augen führt und der      und Gesangbuch konnte die im Pe-
sich nach der Grabesruhe schließlich     tersdom versammelte Weltkirche
zum Jubelgesang des Ostermorgens,        mit einstimmen in das immer wie-
dem Exsultet, aufschwingt und erst       derkehrende „Venite, adoremus Do-
mit dem österlichen Entlassungsruf       minum“. „Kommt, lasset uns anbe-
„Gehet hin in Frieden. Halleluja, hal-   ten den Herrn“ - das möchte man
leluja!“ seinen Abschluss findet. Was    doch der ganzen Welt zurufen. Ich
für ein Mysterium! Was für eine          könnte das stundenlang vor mich hin
wunderbare Liturgie mit ihren aus-       summen.
drucksstarken Texten, Zeichen und
Gesängen. Das berührt und bewegt         Welche Musik hören Sie denn pri-
mich jedes Jahr aufs Neue und            vat?
nimmt mich tief hinein in das Ge-        Da bewege ich mich schon vorwie-
heimnis unseres Glaubens.                gend im klassischen Bereich und
                                         zwar durch alle Epochen. Ich mag
Was ist Ihr Lieblings-                   aber auch sehr das französische
Weihnachtslied?                          Chanson und gern auch mal Jazz-
Eines meiner Lieblings-                  Musik.
Weihnachtslieder ist „Adeste fide-
les“, GL 242 bzw. „Nun freut euch,       Haben Sie auch andere Hobbys au-
ihr Christen“, GL 241. Dieses Lied hat   ßer Musik?
unterschiedliche Traditionen der         Ich weiß nicht, ob ich das als Hobby
Textüberlieferung. Es hat eine wun-      bezeichnen würde. Aber ich lese
derschöne Melodie, zu der ein-           gern, ich fotografiere gern, ich besu-
drucksvolle Chor- und Instrumental-      che gern Kunstausstellungen. Ich
sätze komponiert wurden, es ist          fahre auch gern Fahrrad. Und ich
schlicht und festlich zugleich, und es   kann mich an einem guten Essen und
lässt sich wunderbar singen, um          einem guten Glas Wein in guter Ge-
nicht zu sagen „schmettern“. Dieses      meinschaft mit Freunden und Familie
Lied erinnert mich auch an eine Heili-   erfreuen.

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Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
chenmusik aus.
Im Vergleich zu anderen Musikern
ist ja Ihre Musik auf die katholische    Warum glauben Sie an Gott, an Je-
Liturgie hin geordnet, quasi auch ein    sus Christus und den Heiligen Geist
Dienst an ihr. Warum wollten Sie         und ein ewiges Leben?
Organist werden? Hat das auch mit        Meine Eltern und meine Großeltern
Ihrem Glauben zu tun?                    haben ihren Glauben an mich weiter-
Na ja. „Organist werden“ im Sinne        gegeben, und dafür bin ich sehr
von „Lokführer oder Feuerwehrmann        dankbar. So bin ich in dem Vertrauen
werden“ wollte ich eigentlich gar        aufgewachsen, dass Gott uns Men-
nicht. Das hat sich so ergeben. Ich      schen liebt, dass er aus Liebe zu uns
sollte vielleicht besser sagen, der      in Jesus Christus Mensch geworden
liebe Gott hat es so gefügt. Und ich     ist und dass er uns seinen Heiligen
habe Gefallen daran gefunden. Inso-      Geist als Beistand schenkt. Dieses
fern hat mein Dienst als Kirchenmu-      Vertrauen begleitet mich und trägt
siker auch ganz wesentlich mit mei-      mich auf meinem Lebensweg. Ich
nem Glauben zu tun. Neben der Mu-        gehe diesen Weg nicht allein, son-
sik liegt mir die Liturgie besonders     dern ich weiß mich getragen von der
am Herzen. Hier treten Gott und          großen Gemeinschaft der Kirche.
Mensch in einen Dialog: Gottes Wort      Auch das Kirchenjahr mit seinen ge-
wird den Menschen verkündet, und         prägten Zeiten erlebe ich immer wie-
die Menschen antworten ihrerseits        der neu als Bestätigung und als Ori-
mit Gesang - lobend, dankend,            entierung für meinen Weg. Und
bittend, klagend, verzweifelt und        wenn wir in der Osternacht singen
getröstet. Für jede dieser menschli-     „Triumph, der Tod ist überwunden!
chen Empfindungen, die uns auch in       Heil uns zu diesem hohen Glauben;
den Psalmen begegnen, hat die Mu-        auch wir, wir werden auferstehn!“
sik ihren eigenen Ton. Die Vielfalt an   dann wird mein Vertrauen zur Ge-
Tönen wiederum eröffnet den Men-         wissheit, dass auch wir Anteil haben
schen vielfältige Möglichkeiten zur      werden am ewigen Leben. ´
Begegnung mit ihrem Gott. Mit der
Vielseitigkeit der musikalischen Aus-    Ein Organist arbeitet in den Litur-
drucksformen möchte ich diesen Dia-      gien ja eng mit der Gemeinde zu-
log begleiten und das liturgische Ge-    sammen. Wie erleben Sie die Ge-
schehen unterstützen. Das ist etwas      meinde Bruder Klaus?
Wunderbares und macht für mich           Nun, für die Liturgie ist es ja erst ein-
den Wert und den Reichtum der Kir-       mal wichtig, dass Priester und Kir-

                                                                                 9
Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
Interview

chenmusiker gut zusammenarbeiten,        nicht bzw. nur noch durch Kantoren
und das harmoniert in Bruder Klaus,      gesungen werden durfte. Trotz der
wie ich finde, sehr gut. Die Gemein-     Enttäuschung der Gemeinde, dass ihr
de erlebe ich als offen, aufmerksam      das Singen, die tätige Teilnahme, das
und interessiert an einer schön ge-      „doppelte Beten“ verwehrt bleibt,
stalteten Liturgie. Wer mich kennt,      habe ich wahrgenommen, dass die
weiß, dass ich kein Freund von mir       Menschen in unserer Gemeinde
zugedachtem Applaus am Ende einer        dankbar waren, dass überhaupt wie-
Hl. Messe oder am Schluss eines Or-      der Gottesdienste gefeiert werden
gelnachspiels bin. Da liebe ich viel-    konnten. Ich habe es als besonderes
mehr die Stille im Kirchenraum und       Geschenk empfunden, dass ich wäh-
den leisen Nachhall der Worte und        rend dieser Zeit stellvertretend für
Töne. Aber ich erfahre auf andere        die ganze Gemeinde singen durfte.
Weise sehr viel Dankbarkeit in der       Das war für mich sehr schön, aber
Gemeinde Bruder Klaus - allein durch     zusätzlich zum Orgelspiel auch an-
das Verweilen und Zuhören vieler         strengend. Im Festhochamt zu unse-
Gläubigen während meiner Orgel-          rem diesjährigen Patronatsfest
nachspiele, in Gesprächen nach der       durfte die Gemeinde nach andert-
Hl. Messe draußen vor der Kirche, in     halbjähriger Zwangspause dann ja
einem Gedankenaustausch über die-        erstmals wieder selbst singen. Der
ses oder jenes Lied oder in einem        gesangliche Jubel war deutlich hör-
kurzen, im Vorübergehen zugerufe-        bar und wurde auch durch die Mas-
nen „Danke für die schöne Musik, für     kenpflicht nicht getrübt. Endlich wie-
die tolle Liedauswahl“. Und darüber      der singen zu dürfen, das war für alle
freue ich mich.                          eine besondere Freude, auch für
                                         mich. Schließlich heißt es im Gottes-
Gott hat Ihnen eine schöne Stimme        lob-Lied Nr. 144 (nach dem 100.
gegeben, die besonders im Lock-          Psalm): „Nun jauchzt dem Herren,
down die ganze Gemeinde sehr be-         alle Welt. (...) Lobsingt und danket
reicherte. Wie haben Sie diese Zeit      allesamt. Gott loben, das ist unser
erlebt?                                  Amt.“
Wie wichtig der Gemeindegesang ist
im Sinne der tätigen Teilnahme an        Lieber Herr Görg, herzlichen Dank
der Liturgie, wie es das II. Vatikani-   für das Interview!
sche Konzil ausdrückt, haben wir
wohl in besonderer Weise gespürt,        Die Fragen stellte M. Voderholzer
als in den Gemeinden coronabedingt

10
… kurz vor dem Adventsbeginn

Adventskranzbinden in St. Joseph         sammen. Durch weitere Spenden
                                         konnten wir am vergangenen Don-
                                         nerstag 500,00 Euro an Frau Kulik
                                         von „Evas Obdach“ übergeben. Der
                                         Sozialdienst Katholischer Frauen e.V.
                                         ist nicht nur in Neukölln der Träger
                                         von Frauen-Notübernachtungen und
                                         dem Duschmobil. In normalen Zeiten
                                         finden in der Fuldastraße 30 Frauen
                                         Schutz (aktuell leider nur 17), einen
                                         Schlafplatz, Waschmöglichkeiten und
                                         Raum für gemeinsame Mahlzeiten.
                                         Drei Sozialarbeiterinnen stehen für

Es ist fast schon eine Tradition, dass
der „Elternstammtisch“ zum Advent-
kranzbinden zusammen kommt. Ent-
weder privat oder in St. Joseph
treffen wir uns seit vielen Jahren und   weitere Unterstützung zur Verfü-
haben so die Expertise erworben,         gung, Tag und Nacht! Besonders hat
inzwischen auch den Kirchenkranz         uns beeindruckt, dass die Einrichtung
binden zu dürfen. Mitte November         auch während der Pandemiewellen
werden in unserem Brandenburger          immer geöffnet blieb und bei einem
„Wäldchen“ die Tannenzweige ge-          Coronaausbruch die Sozialarbeiterin-
erntet. Dann wird die gesamte La-        nen zusammen mit den Frauen in
dung zur Gemeinde befördert. Bei         Quarantäne gegangen sind.
Glühwein und Plätzchen wird dann         Wir wünschen Frau Kulik und Ihren
eifrig gearbeitet, gebunden und de-      Kolleginnen weiterhin so viel Kraft
koriert.                                 und frohes Schaffen!
In diesem Jahr haben wir dabei für
die Obdachlosenhilfe gesammelt.                 für den Elternstammtisch
Schnell kamen über 170,00 Euro zu-             Text und Fotos Gabi Köstner
                                                                             11
Sei gegrüßt lieber Nikolaus

       Nikolaustag in der Kita           nauer wissen: „Wer war Nikolaus
           St. Dominicus                 denn? Habt ihr heute was von ihm
                                         gehört?“ Er bekommt zunächst keine
                                         Antwort.
                                         Aber Stefan Flügel, der ehemalige
                                         Kirchenmusiker der Gemeinde St.
                                         Dominicus, den die Kita zu diesem
                                         Tag eingeladen hat, weiß, wie er den
                                         Kindern auf die Sprünge helfen kann.
                                         Er hat nämlich ein Bischofsgewand
                                         dabei. Er zieht die Sachen nach und
                                         nach an und erklärt die Bedeutung
                                         der einzelnen Kleidungsstücke. Zu-
                                         erst zieht er die Albe an, dann folgt
                                         das edle Obergewand, er setzt die
                                         Mitra auf und nimmt den Hirtenstab
                                         in die Hand. Nun ist er plötzlich
                                         selbst der Heilige Nikolaus.
                                         Er schildert eine Hungersnot in der
                                         Stadt Myra. Plötzlich ruft er: „Da!
                                         Seht ihr? Ein Schiff am Hafen. Es ist
                                         voll mit Getreidesäcken.“ Nun strah-
                                         len die Kinder. Sie erinnern sich an
                                         die Geschichte, die sie am Morgen
                                         von ihrer Erzieherin gehört haben.
                                         Ein fünfjähriges Kind wird von Stefan
„War Nikolaus der, der seinen Man-       F. spontan als Kapitän mit ins Spiel
tel geteilt hat?“, fragt der freundli-   einbezogen. Es führt einen wunder-
che Gast die Kinder, die in einem        baren Dialog mit dem Bischof über
Stuhlkreis im Garten der Kita vor ihm    die Rettung des Volkes.
sitzen. „Nein, das war St. Martin!“,     So erleben die Kinder die Geschichte
rufen sie empört. „Ah, dann war er       noch einmal, die sie in den Morgen-
der, der mit seiner Frau ein Kind im     kreisen der Regenbogengruppe und
Stall bekommen hat?“, versucht der       der Sonne-Mond-und-Sterne-Gruppe
Mann es erneut. „Nein, das war Jo-       bereits gehört haben. In der Regen-
seph!“ Die Kinder können kaum glau-      bogengruppe stellt Erzieherin Chris-
ben, dass ein Erwachsener so was         tiane M. die Geschichte mit Häusern,
nicht weiß. Nun will der Gast es ge-     Figuren und einem Schiff aus Holz
12
und einem blauen Tuch als Meer dar.     der rufen: „Bischof!“. Mehr wissen
Vor den Augen der Kinder entsteht       sie nicht zu sagen. Das macht nichts.
eine Stadt am Hafen. Sie dürfen sie     Ich verlange nicht, dass sie sich die
mit den Holzfiguren füllen.             Biographie vom Heiligen Nikolaus
Die Atmosphäre ist feierlich. In der    merken und wiedergeben können.
Mitte des Halbkreises steht der Ad-     Christiane M. und Stefan Flügel ha-
ventskranz mit zwei brennenden Ker-     ben durch ihre Erzählungen ver-
zen. Die Kinder im Alter von 2 bis 6    mittelt, dass Nikolaus ein lieber
Jahren sind auffallend ruhig und kon-   Mensch war, der ein gutes Herz
zentriert. Sie hören der Geschichte     hatte. Und ich habe gespürt, dass
aufmerksam zu. Danach ist Gelegen-      diese Botschaft bei den Kindern an-
heit für jedes
Kind zu erzäh-
len, was es am
Morgen vom
Nikolaus be-
kommen hat.
Der Nikolaus
war natürlich
wieder großzü-
gig. Erstaunlich,
was so alles in
die kleinen
Stiefelchen
passt: Schokola-
de, Kuscheltiere,
Spielzeug und
sogar eine Kin-
dergitarre! Von der Kita bekommen       gekommen ist. Wenn ich meine Fra-
sie noch einen Apfel dazu. Der passt    ge etwas anders gestellt hätte,
zu der Geschichte vom Heiligen Niko-    hätten sie mir vielleicht mehr erzäh-
laus, der drei armen Schwestern drei    len können.
goldene Äpfel geschenkt hat.            Wenn ich Ihnen, liebe Leserin, lieber
Am Nachmittag habe ich einige Kin-      Leser, die Frage stelle, wer Nikolaus
der gefragt, wer Nikolaus war. Ein      war, können Sie mir bestimmt viel
Mädchen antwortet: „Ich weiß nicht      über ihn und seine Geschichten er-
mehr, wie er heißt.“ Drei andere Kin-   zählen. Aber was bedeutet uns Älte-

                                                                           13
Nikolaus

ren der Nikolaustag? Was erhalten        Besinnungstag zum Advent in Bru-
wir von ihm, Jahr für Jahr? Von unse-    der Klaus mit Msgr. Bonin. Auf dem
rer Kirchengemeinde haben wir Mit-       Weg zur Krippe.....
arbeiterinnen jede einen großen Ni-
kolaus aus Schokolade bekommen.          Den eigenen Weg im zu Ende gehen-
Ich hielt ihn in der Hand und konnte     den Jahr betrachten. Was hat mich
in dem Moment nur sagen: „So ei-         geprägt, welche Ereignisse haben
nen schönen Nikolaus habe ich noch       mich be- oder entlastet? Welche
nie bekommen!“. Er sah so schön          Menschen sind neu in mein Leben
glänzend aus, hatte ein kostbares        getreten,- welche habe ich aus dem
Gewand an, eine Mitra auf dem            Blick verloren?
Kopf, in einer Hand den Hirtenstab       Wem darf ich dankbar sein und mit
und in der anderen die Bibel. So sah     wem hadere ich noch? Wo stehe ich,
damals also ein Bischof ungefähr         - bin ich nach vorne gegangen oder
aus.                                     zurück?
Die Bezeichnung Bischof kommt aus        Diese Fragen stellten sich die Teil-
dem Altgriechischen und bedeutet         nehmer, unter Anleitung von Msgr.
Hüter oder Beschützer. Es ist viel-      Bonin, am Samstag, 27.11.21, auf
leicht etwas gewagt zu sagen, aber       dem Weg zur Krippe.
könnte es nicht sein, dass auch wir      Zur Bestimmung des eigenen Stand-
Erzieherinnen so etwas Ähnliches         ortes auf unserem Weg hörten wir
wie Bischöfe sind? Denn wir sind für     die Geschichte von Elija (Das erste
die uns anvertrauten Kinder auch so      Buch der Könige, Kapitel 19,3-13).
eine Art von Hüterinnen und Be-          „Elija geriet in Angst, machte sich auf
schützerinnen. Vielleicht sind auch      und ging weg, um sein Leben zu
Sie in Ihrem Bereich – in der Familie,   retten. Er kam nach Beerscheba in
im Beruf oder in der Gesellschaft –      Juda und ließ dort seinen Diener zu-
eine Art „Bischof“ oder „Bischöfin“.     rück.
Besonders in der aktuellen Pande-        Er selbst ging eine Tagereise weit in
miesituation sollen wir einander im      die Wüste hinein. Dort setzte er sich
Blick haben, einander schützen und       unter einen Ginsterstrauch und
füreinander Verantwortung über-          wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun
nehmen.                                  ist es genug, Herr. Nimm mein Le-
Ich wünsche Ihnen allen ein geseg-       ben; denn ich bin nicht besser als
netes neues Jahr!                        meine Väter.
                 Tabitha P. Vajen,       Dann legte er sich unter den Ginster-
           Erzieherin in Ausbildung      strauch und schlief ein. Doch ein En-
           Text und Fotos

14
Besinnungstag zum Advent

gel rührte ihn an und sprach: Steh
auf und iss!

                                          ten deinen Bund verlassen, deine
                                          Altäre zerstört und deine Propheten
Als er um sich blickte, sah er neben      mit dem Schwert getötet haben. Ich
seinem Kopf Brot, das in glühender        allein bin übrig geblieben und nun
Asche gebacken war, und einen Krug        trachten sie auch mir nach dem Le-
mit Wasser. Er aß und trank und leg-      ben.
te sich wieder hin.                       Der Herr antwortete: Komm heraus
Doch der Engel des Herrn kam zum          und stell dich auf den Berg vor den
zweiten Mal, rührte ihn an und            Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein
sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der   starker, heftiger Sturm, der die Berge
Weg zu weit für dich.                     zerriss und die Felsen zerbrach, ging
Da stand er auf, aß und trank und         dem Herrn voraus. Doch der Herr
wanderte, durch diese Speise ge-          war nicht im Sturm. Nach dem Sturm
stärkt, vierzig Tage und vierzig Näch-    kam ein Erdbeben. Doch der Herr
te bis zum Gottesberg Horeb.              war nicht im Erdbeben.
Dort ging er in eine Höhle, um darin      Nach dem Beben kam ein Feuer.
zu übernachten. Doch das Wort des         Doch der Herr war nicht im Feuer.
Herrn erging an ihn: Was willst du        Nach dem Feuer kam ein sanftes,
hier, Elija?                              leises Säuseln.
Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer    Als Elija es hörte, hüllte er sein Ge-
bin ich für den Herrn, den Gott der       sicht in den Mantel, trat hinaus und
Heere, eingetreten, weil die Israeli-     stellte sich an den Eingang der Höh-
                                          le.
                                                                             15
Besinnungstag

Da vernahm er die Stimme des               selbst festlegen konnte. Es wird inte-
Herrn“.                                    ressant sein, diesen dann zu lesen.....
Mit Alltagsgegenständen stellten wir       Der Tag fand seinen Abschluß mit
den Weg von Elija nach. Die Wüste,         einer Messe, zu der wir uns alle um
Ginsterstrauch, Brot und Wasser, die       den Altar versammelten.
40 Tage, die Höhle, der Sturm, Erd-        Ein gelungener Tag, mit vielen neuen
beben, Feuer und das Säuseln des           Eindrücken und vielleicht auch Er-
Windes.                                    kenntnissen über den eigenen Stand-
Danach zündete jeder ein Teelicht          ort und den weiteren Weg.
an, stellte es an die Stelle, wo er sich   Eine leckere, selbstgemachte
                                           Mittagssuppe, Kaffee und selbst ge-
                                           backener Lebkuchen (Msgr. Bonin),
                                           trugen auch zum Gelingen dieses
                                           Tages bei. Ein Dank auch an Mirko,
                                           der an vielen Stellen helfend tätig
                                           war.

                                           Text und Wegbild Rudi Josbächer
                                           Höhle und Ginsterbusch Msgr. Bonin

                                           Besinnungstag „ Auf dem Weg zur
                                           Krippe“
im Moment auf seinem Weg sieht.            Ganz herzlich möchte ich mich bei
Im Laufe des Tages, konnte dieser          Msgr. Bonin für den segensreichen
Standpunkt auch geändert werden.           Besinnungstag in Bruder Klaus be-
Eine besondere Erfahrung war auch          danken. Die verschiedenen Impulse
das Schreiben eines Briefes. Nicht an      und besonders die Phasen der Stille
Irgendjemand, sondern an uns               gaben Zeit zur Reflexion, ließen mich
selbst. Und es war erstaunlich, wie        zur Ruhe kommen. Auch neue Mit-
einfach dies allen Teilnehmern ge-         glieder unserer Pfarrei lernte ich
lang. Für viele das erste Mal, sich        kennen. Die Eucharistiefeier um den
selbst einen Brief zu schreiben. Auch      Altar herum war ein eindrucksvoller
hier ging es um den eigenen Stand-         Abschluss. - Ich freue mich schon auf
punkt und den Weg. Dieser Brief            den nächsten Besinnungstag in der
wird verschickt und kommt zu einem         Fastenzeit. Vielleicht kommen Sie ja
Datum an, das jeder Teilnehmer             auch!
                                                            Heike Bernsen
16
Red Wednesday (Bruder Klaus)

Foto: M. Görg, In Solidarität mit allen     Aber Märtyrer gibt es heutzutage
"Blutzeugen": Bruder Klaus rot beleuchtet
                                            noch mehr als damals. Das zwanzigste
                                            Jahrhundert allein hat mehr Opfer
                                            gekostet als alle vorigen Jahrhunderte
                                            zusammen (man denke nur an den
                                            Genozid der Armenier, die Gulags
                                            während des Kommunismus, die Ver-
                                            folgung der Untergrundkirche in der
                                            Ukraine, Nordkorea oder China und an
                                            noch viele andere Ereignisse). Und
Red Wednesday. Was ist denn das,            auch im 21. Jahrhundert bleiben die
ein „roter Mittwoch“?                       Christen mit großem Abstand die Reli-
Das ist eine weltweite Initiative           gion, die weltweit am meisten verfolgt
(daher der englische Name), die die         wird. Jeder hat noch die furchtbaren
päpstliche Stiftung Kirche in Not im        Bilder in Erinnerung von den 21 kopti-
Jahre 2015 ins Leben gerufen hat,           schen Christen, orange bekleidet, die
um auf die immense Diskriminierung          von islamischen Fanatikern auf einem
und Verfolgung von Christen auf-            Strand in Libyen vor laufender Kamera
merksam zu machen. Damit dies von           enthauptet wurden. Martin Mosebach
allen sichtbar wahrgenommen wird,           hat ihnen in einem Buch („Die 21. Eine
werden am letzten Mittwoch im No-
vember Kirchen und Kreuze rot (die           Foto: M. Görg, Gedenken an die Christen die
Farbe des Blutes) angestrahlt. In die-       wegen ihres Glaubens ermordet wurden
sem Jahr haben sich in Deutschland
70 Pfarreien daran beteiligt (9 davon
in Berlin). Wir sind dafür dankbar,
dass die drei Gemeinden unserer
Pfarrei Hl. Edith Stein am 24. Novem-
ber 2021 daran teilgenommen ha-
ben.
Wenn man Christenverfolgung sagt,
denkt man in erster Linie an die grau-
samen Ereignisse der ersten Jahrhun-        Reise ins Land der koptischen Marty-
derte, als die römischen Kaiser Men-        rer“) eine beeindruckende Ehrung zu-
schen, die sich zu Christus bekann-         teilwerden lassen. Oder man denke an
ten, als Beute für wilde Tiere im Zir-      Pfarrer Jacques Hamel, dem in Frank-
kus oder, bedeckt mit Pech, als le-         reich (!) beim Zelebrieren der Messe
bendige Fackeln zu Tode brachten.           die Kehle durchschnitten wurde. Was
                                                                                           17
Red Wednesday (Bruder Klaus)

die Christenverfolgung von heute          öffentlicht hat, wurden Fotos von
kennzeichnet, ist auch ihre Überkon-      Priestern, Ordensleuten und Laien
fessionalität. Wenn Djihadisten Chris-    gezeigt und ihr Schicksal kurz darge-
ten ermordern, fragen sie nicht, ob sie   stellt: ein Jugendlicher aus Pakistan,
katholisch, protestantisch, orthodox,     der eine Attacke gegen eine Kirche
koptisch oder sonst was sind: es reicht   während einer Messe abgewehrt hat
ihnen, dass sie Christus bekennen.        und dafür sein Leben hingegeben hat;
Somit kann der Papst zu Recht von         ein Priester aus Mexiko, der erstochen
einer „Ökumene des Blutes“ spre-          wurde, weil er sich gegen die wach-
chen.                                     sende Gewalt im Lande aussprach; ein
Was haben uns diese unzähligen Mär-       Seminarist aus Kamerun, der beim
tyrer heutzutage zu sagen? Der be-        Rosenkranzgebet mit drei Schüssen in
rühmte Satz von Tertullian „Das Blut      den Hinterkopf erschossen wurde;
der Märtyrer ist der Samen der Chris-     eine Ordensschwester in Somalia, die
ten“ hat an Aktualität nichts einge-      im Krankenhaus tätig war und eine
büßt. In dem Beispiel der 21 Kopten       Krankenschwester schützen wollte;
attestiert der Pfarrer von dem Ort in     ein indischer Pater, der nach einer
Ägypten, wo man sie jetzt besonders       Beerdigung von Hindu-
verehrt, dass viele Menschen auf-         Fundamentalisten erwürgt wurde;
grund ihres Zeugnisses sich bekehrt       eine Lehrerin und Umweltaktivistin
haben und taufen ließen. Aber auch        aus Guatemala, die ein Caritas-
uns, die wir in (noch) privilegierten     Jugendprojekt leitete und auf offener
Ländern leben, können sie Ansporn         Straße erschossen wurde.
und Fürsprecher sein. Sie erinnern uns    In einer berührenden Andacht wurde
an die Ernsthaftigkeit unseres Glau-      dieser Opfer gedacht, für sie und alle
bens, der auch in Gefahrsituationen       unzähligen unbekannten Märtyrer
und Not sich bewähren sollte. Sie er-     gebetet, Lesungen, Evangelium und
mahnen uns, konsequent im Glauben         Fürbitten vorgetragen, gesungen und
zu bleiben, auch wenn wir davon           letztendlich mit Aussetzung des Aller-
Nachteile bekommen sollten. Sie sind      heiligsten alles Gott anheimgestellt.
uns leuchtende Beispiele auf dem          Wir danken Frau Voderholzer für die-
Weg zur Verherrlichung bei Gott.          se Initiative und allen Anwesenden
An jenem 24. November 2021 in Bru-        und möchten Sie alle, die Sie diese
der Klaus haben die Anwesenden eini-      Zeilen lesen, einladen, im nächsten
ge der neuerlichen Märtyrer als kon-      Jahr dabei zu sein. Unsere Gemeinde
krete Fälle vorgestellt. Aus dem          wird sich 2022 erneut am „Red Wed-
„Kalender der Märtyrer und Zeugen         nesday“ beteiligen.
der Liebe“, den Kirche in Not ver-                    Für die Vorbereitungsgruppe
 18                                                                Pascale Schulte
Red Wednesday (St. Dominicus)

Am Mittwoch den 17. November             rem Kirchenmusier Ullrich Wünschel
2021 waren Christen weltweit aufge-      die Andacht und gab ihr einen würdi-
rufen, der Märtyrer, die ihr Leben für   gen Rahmen.
den Glauben hingegeben haben, o-         Die Frauen unserer Gemeinde gestal-
der der Unterdrückten, die in ihrem      teten zusammen mit zwei Glaubens-
Glauben weltweit behindert werden,       schwestern unserer Evangelischen
zu gedenken. Noch heute werden           Nachbargemeinde die Andacht mit
Menschen in der Ausübung des Glau-       Fürbitten, in denen nicht nur der Op-
bens in vielen Ländern der Erde be-      fer gedacht wurde, sondern auch um
hindert oder sogar mit Gefängnis,        Erkenntnis der Peiniger gebetet wur-
Folter oder der Todesstrafe bedroht.     de (Wie auch wir vergeben unseren
Leider ist die Tendenz ansteigend.       Schuldigern) . Gott selbst gibt uns
So trafen sich 17 Schwestern und         den Ratschlag, nur so kann der Frie-
Brüder zu einer Gedenkandacht in         den zwischen den Völkern, Kulturen
unserer Kirche. Markus Wochnik           und Glaubensansichten gelingen. Der
hatte die Kirche von innen mit roten     Verfasser dieses Schreibens ist tief
Strahlern ausgeleuchtet, als Symbol      gerührt mit welcher Hingabe die
der Blutzeugen Christi. Pfarrer Wies-    Frauen die Flamme der Liebe Gottes
böck begleitete zusammen mit unse-       aufrechterhalten.
                                                                  B.J.        19
Red Wednesday (St. Joseph)

                                        tung informiert. Viele blieben ste-
                                        hen, schauten auf unsere erstrahlte
                                        Kirche und lasen die Informationen.
                                        Mit einigen kamen wir auch ins Ge-
                                        spräch.
                                        Sehr erfreulich war auch, dass die
                                        Andacht sehr gut besucht war.
                                        Ein Gedenktag, der mit Würde, guter
                                        Beteiligung und Öffentlichkeitswir-
                                        kung begangen wurde.
                                        Ein Dank an alle, die zum Gelingen
                                        beigetragen haben.
                                        Ein besonderer Dank gilt auch der
                                        Firma Lichthaus, Herrn Zimmermann.
                                        Dieser hat uns in selbstloser Art und
                                        Weise mit einer profihaften Lichtin-
                                        stallation im Außenbereich unter-
                                        stützt.
                                        Danke auch an das päpstliche Hilfs-
                                        werk, Kirche in Not, für die Unter-
Wie in allen Gemeinden unserer          stützung mit vielfältigen Druckmate-
Pfarrei, haben wir uns auch in St.      rialien.
Joseph am 24. November, am welt-        Etwas enttäuschend war die Reakti-
weiten „Roten Mittwoch Tag“ betei-      on der Medien.
ligt. Die Bedeutung dieses Tages (auf   Im Vorfeld wurden 17 Medien
das Schicksal verfolgter Christen,      (darunter auch die örtlichen) über
weltweit aufmerksam zu machen)          das bevorstehende Ereignis infor-
wurde im Pfarrbrief November (Seite     miert. Es kam keine Anfrage und es
28-29) ausführlich beschrieben.         ist nicht bekannt, dass darüber be-
Die Gestaltung der Andacht erfolgte     richtet wurde.
durch den Gebetskreis.                  Dies zeigt uns aber auch, dass die
Der Innen und Außenbereich der          Pressearbeit von unserer Seite aus
Kirche und das Kirchengelände, er-      noch verbessert werden kann.
strahlte im rötlichen Licht.            Kirche im allgemeinen und Kirche vor
Die Passanten in Rudow wurden mit       Ort im Kiez ist Bestandteil des öffent-
einem Aufsteller am Bürgersteig         lichen Lebens.
über Sinn und Zweck der Veranstal-      Die drei wesentlichen Aufgaben der

20
Kirche und eines Christen sind es,
den Glauben zu bezeugen (Martyria),
den Glauben zu feiern (Liturgia) und
dem Glauben zu dienen (Diakonia).
Voraussetzung für Martyria und Dia-
konia ist stets die Gemeinschaft
(Koinonia), also gerade nicht das
Wirken im Privaten.
Als Fazit kann aber gezogen werden,
dass es eine gelungene Veranstal-
tung war und eine Wiederholung im
nächsten Jahr in Betracht gezogen
wird.

         Text: Rudi Josbächer
      Bilder: Dorota Pawlaczek
      und Peter Milewski

                                       21
Rorate in der Pfarrei

                                               Marienfesten: Am 8. Dezember,
                                               neun Monate vor Mariä Geburt, fei-
                                               ert die Kirche Mariä Empfängnis, das
                                               Hochfest der ohne Erbsünde emp-
                                               fangenen Jungfrau und Gottesmutter
                                               und jede Rorate-Messe ist zugleich
                                               Marienmesse, bis zum 16.12.
  Foto: R. Rösler, Roratemesse in St. Joseph
                                               Ab dem 17. Dezember werden dann
                                               die adventlichen Lesungen und Ta-
Rorate-Messe- Impressionen aus St.             gesgebete verwendet.
Joseph                                         Nicht für jeden ist der Zeitpunkt am
Rorate kommt aus dem lateinischen              frühen Morgen (6.30 Uhr) ein
und heisst «tauet». Es ist das erste           „Anreiz“, eine Rorate-Messe zu be-
Wort eines Verses aus dem Buch Je-             suchen. Aber wenn man es
saia, das den Adventsgedanken wie-             „geschafft hat,“ die Kirche zu betre-
dergibt: „Tauet, ihr Himmel, von               ten, dann wird nicht nur das Auge
oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit          sondern auch das Herz, vom warmen
regnen!“                                       Kerzenlicht und der besonderen At-
Diese lateinischen Worte, wurden               mosphäre erfüllt.
bereits früh in der Liturgie verwen-           Schade ist, dass so wenige Kinder
det. Im vierten Jahrhundert sind               daran teilnehmen und diesen beson-
Wechselgesänge belegt, in denen die            deren Schein in das Herz erleben
Worte "Rorate caeli" ("Tauet, Him-             dürfen.
mel") als Kehrvers dienten.                    Vielleicht können wir für das nächste
Als Roratemessen bezeichnet man                Jahr hier eine gute Lösung finden.
Eucharistiefeiern, die im Advent
frühmorgens vor Sonnenaufgang,                                 Text Rudi Josbächer
örtlich auch am Abend gefeiert wer-
den.                                            Foto: G. Kluckert, Roratemesse in Bruder Klaus
Nur von Kerzen erleuchtet, weisen
die besinnlichen Gottesdienste auf
die erwartete Ankunft des Herrn hin
– doch eigentlich geht es dabei um
die Mutter Jesu.
Der Advent läuft auf die Geburt Jesu
zu – doch ohne Maria keine Geburt.
Das Fest wird quasi eingerahmt von

22
Pilgerfahrt der Senioren (St. Dominicus)

Pilgerfahrt der Seniorinnen und Se-      (Anfang 18. Jh.). Nachdem sie wäh-
nioren in das Land Brandenburg           rend der DDR-Zeit in den Dornrös-

Welch ein Glück, die Pilgerfahrt
konnte noch unter der 2G-Regel am
18. November 2021 stattfinden.
Um 8 Uhr begann der Tag mit der
Heiligen Messe in St. Dominicus,
nachdem erst alle ihren Impfausweis
vorgelegt hatten. Pünktlich um 9 Uhr
fuhr der Bus mit 53 Pilgern aus Domi-
nicus und Bruder Klaus mit dreifa-
cher geistlicher Begleitung ab.
Erste Station war die Dorfkirche in
Niebendorf. Beim Betreten blieb vie-
len vor Staunen der Mund
offen und ah’s und oh’s waren zu
hören. Diese kleine Kirche aus dem
13. Jahrhundert ist wahrhaftig ein       chenschlaf versetzt worden war,
Juwel! Die weitgehend hölzerne Aus-      wurde sie im Herbst 2008 mit einer
stattung stammt aus der Barockzeit       aufwendigen Restaurierung durch
                                         Mithilfe der Dorfgemeinschaft wie-
                                         der erweckt. Durch großzügige Spen-
                                         den und Zuwendungen öffentlicher
                                         Mittel konnte die Kirche mit einer
                                         Gesamtsumme von 92.397 EUR im
                                         Laufe der Jahre restauriert werden.
                                                                    Mit einer
                                                                    kleinen
                                                                    Andacht,
                                                                    begleitet
                                                                    von Herrn
                                                                    Wünschel
                                                                    an der
                                                                    kleinen
                                                                    Orgel und
                                                                    dem Segen
                                                                    von Pfr.
                                                                              23
´   Pilgerfahrt der Senioren (St. Dominicus)

    Wiesböck, verließen wir die Dorfkir-
    che, um uns weltlichen Genüssen
    zuzuwenden.
    Im Gasthof „Zum Anger“ erwartete
    uns der Gänsebraten mit entspre-
    chenden Beilagen. Ein Lob der Küche!
    Nachdem wir gestärkt waren und uns
    noch ein wenig die Füße vertreten
    hatten, fuhren wir weiter zum Was-
    serschloss Fürstlich Drehna (erbaut
    14. bis 16. Jh). Ein kleiner Spaziergang
    um das Schloss mit seinem ca. 40 ha
    großen Schlosspark gab uns einen
    kleinen Eindruck von der romanti-
    schen Umgebung.
    Der Ort Drehna, der sich seit 1990
    wieder „Fürstlich“ nennen darf, ist
    eine einzigartige und
    interessante Symbiose zwischen der
    alten restaurierten Ortschaft und der
    direkt anliegenden Tagebau-
    Folgelandschaft. Nach diesen schönen
    Eindrücken genossen wir den Kaffee
    mit leckerem Kuchen im historischen
    Gasthof „Zum Hirsch“ in einem wun-
    derschönen Saal. Als Höhepunkt ver-
    wöhnte uns Herr Wünschel noch mit
    Kaffeehausmusik am Klavier.
    Gefüllt mit geistiger, kulinarischer und
    musikalischer Nahrung kamen wir
    pünktlich um 18.30 Uhr in St. Domini-
    cus an. Ein großes Dankeschön an
    Herrn Jüngling, der wieder alles so
    hervorragend organisiert hat und
    auch an alle anderen Helfer, die ihm
    zur Seite standen.
                        Text und Fotos G.P.

     24
Seniorenrat hat getagt

Am 24.11.21 traf sich der Senioren-      empfunden und sollte auf diesem
rat zu seiner 37. Sitzung in St. Domi-   Treffen diskutiert werden.
nicus
                                         Dann folgte die Planung für das kom-
Wegen der zurzeit herrschenden           mende Jahr, die nur vorläufig sein
Kontaktbeschränkungen können ne-         kann:
ben den Vorsitzenden und der Proto-      Die Seniorenfaschingsfeiern sind ge-
kollantin nur drei Personen aus jeder    plant in Bruder Klaus am 24.02.2022,
Gemeinde teilnehmen.                     in St. Joseph am 24.02.2022, in St.
                                         Dominicus am 01.03.2022.
Zu Beginn wurde ein Gebet des Erz-       Der Seniorenkreuzweg ist geplant am
bischofs zur Corona-Krise verlesen.      Mittwoch, 16.03.2022, in St. Joseph,
Dann folgten Berichte aus den einzel-    die Seniorenmaiandacht ist geplant
nen Gemeinden über ihre Arbeit mit       am Mittwoch, 18.05.2022, in Bruder
den Senioren unter den erschwerten       Klaus, die Seniorenrosenkranzan-
Bedingungen. Von den Senioren wird       dacht ist geplant am Mittwoch,
ein großes Interesse an den Grup-        12.10.2022, in St. Joseph, jeweils
penstunden festgestellt. Dabei wird      15:00 Uhr.
besonders das Thema diskutiert: Wie
erreichen wir Senioren, die aus ge-      Am Mittwoch, 13.04.2022, ist in St.
sundheitlichen oder anderen Grün-        Dominicus ein Senioreneinkehrtag
den nicht mehr kommen können?            geplant.
Es wurde darauf hingewiesen, dass
bei den häufig wechselnden Corona-       Ein Themenabend „Tod – Auferste-
Regeln besonders auf die Vermel-         hung – Fegefeuer ist für Samstag,
dungen geachtet werden sollte.           28.05.2022, geplant. Ort und genaue
                                         Zeit werden im nächsten Seniorenrat
Ein Diskussionspunkt war die Praxis      festgelegt, wenn der Referent fest-
der Glückwunschkartenverschickung        steht.
in den einzelnen Gemeinden. Dazu
sollte Pfarrer Wiesböck Vertreter der    Der nächste Seniorenrat ist am Mitt-
einzelnen Glückwunschkreise einla-       woch, 30.03.2022, um 10:30 Uhr in
den, um Erfahrungen auszutauschen        Bruder Klaus.
und zu einem gleichen Vorgehen in
allen drei Gemeinden zu kommen.          Die Sitzung endete mit dem Gebet
Der Vorschlag, Glückwünsche auch         der Hl. Edith Stein.
an Gemeindeglieder zum 18. Ge-
burtstag zu versenden, wurde als gut                   Katharina Mücke
                                                                               25
´   Seniorenfahrt (St. Joseph)

    Seniorenfahrt am 17.12.21                ten mit allem, was so dazu gehört.
                                             Davor aber noch einen kleinen ge-
                                             schichtlichen Vortrag über den Ort
                                             und die Lausitz von der Köchin, die
                                             zugleich auch die Wirtin war.
                                             Nach dem Mittagsmahl besuchten
                                             wir die Kirchen in Beesdau und Goß-
                                             mar, mit fachkundigen Erläuterun-
                                             gen der örtlichen Pastorin. Dabei
                                             sprach sie die Probleme der Gemein-
                                             den (geringe Einwohner/
                                             Kirchenmitglieder-Anzahl) auf dem
                                             Land an. 9 Kirchen sind in ihrer Pfar-
                                             rei zu betreuen und wirtschaftlich zu
                                             erhalten. Nach ihren Schilderungen
                                             verglich ich diese Situation und unse-
                                             re in Berlin und dachte mir dann,
                                             dass es uns vergleichsweise doch
                                             noch sehr gut geht.
                                             Nach Kaffeetrinken mit Stollen und
                                             Plätzchen gab es noch ein weih-
                                             nachtliches Konzert vor Ort, mit ju-
                                             gendlichen Mitgliedern der Musik-
                                             schule Luckau. Hierbei kam uns die
                                             Sangesfreude und Kenntnis einer
                                             kath. Gemeinde zu Gute und wir san-
                                             gen kräftig mit.
    Traditionell in der Adventszeit, geht    Mit vielen Eindrücken und gut ge-
    die letzte Fahrt im Jahr in das Berli-   stärkt, ging es dann gegen Abend
    ner Umland.                              wieder Richtung Berlin.
    Dieses Mal lag das Ziel in Goßmar.       Ein schöner und gelungener Tag und
    Wie immer, begann die Fahrt mit          ein Dank an die Organisatoren, An-
    einem gemeinsamen Gottesdienst in        nemarie und Norbert Spieker.
    St. Joseph.
    Rechtzeitig zur Mittagszeit erreichten            Text Rudi Josbächer
    wir das Gasthaus „Schlemmerstube“              Bilder Conny Josbächer
    und dort gab es leckeren Gänsebra-

    26
Kaffeenachmittag (SJ)                  Adventsgottesdienst für Senioren
Bild: Salzsee in Argentinien
                                            Adventsgottesdienst für Senioren
                                            Es ist schon eine gute Tradition, dass
                                            die Seniorinnen und Senioren der drei
                                            Gemeinden Bruder Klaus, St. Joseph
                                            und St. Dominicus einige Gottesdiens-
                                            te im Jahr gemeinsam feiern, so auch
                                            den Adventsgottesdienst am
St. Joseph- Kaffeenachmittag der Se-        17.12.2021 in St. Dominicus. Leider
nioren mit Lichtbildvortrag, am             waren wir diesmal nur 30 Personen,
25.11.21.                                   aber alle drei Gemeinden waren ver-
Ein heißer Kaffee und ein leckeres          treten. - Der Hl. Joseph, der Mann Ma-
Stück Kuchen schmecken in der dunk-         rias, der Ziehvater Jesu, stand im
len Jahreszeit noch besser als in der       Mittelpunkt des Gottesdienstes; - „der
übrigen Zeit. Und so kamen wieder           Mensch der täglichen, diskreten und
viele zum Seniorentreffen. Aber an          verborgenen Gegenwart“ - so nannte
diesem Nachmittag gab es schon fast         Papst Franziskus diesen unauffälligen
traditionell einen Lichtbildervortrag       Heiligen, als er in 2020 das Josephs-
von Herrn Neumann. Wer in den Vor-          Jahr ausrief. Der hl. Joseph sollte auch
jahren schon einmal teilgenommen            uns in der Vorbereitungszeit auf Weih-
hatte, wusste, dass der passionierte        nachten Vorbild sein. Das kam beson-
Fahrradfahrer schon fast die Hälfte         ders im Evangelium, in der Predigt und
aller Länder der Erde „beradelt“ hat.       in den Fürbitten zum Ausdruck. Unser
Durch seine anschauliche und span-          Kirchenmusiker, Herr Wünschel, ge-
nende Erzählweise versteht er es im-        staltete die Messe musikalisch; sodass
mer wieder, seine Zuhörer mit auf die       sie ein Lob Gottes wurde und uns Kraft
Reise zu nehmen. Dieses Mal, berich-        für die kommende Zeit gab. Leider
tete er von der Durchquerung von Ar-        konnten wir uns anschließend nicht
gentinien, vom Süden bis in den Nor-        zum Gedankenaustausch zusammen-
den. Angereichert mit vielen Bildern,       setzen (Corona bedingt). Aber eine
bekamen alle einen plastischen Ein-         kleine, liebevoll eingepackte, adventli-
druck seiner Erlebnisse. Passend zur        che Überraschung wurde an alle ver-
bevorstehenden Advents- und Weih-           teilt, mit der Bitte, auch denjenigen,
nachtszeit, berichtete er u.a. davon,       die an diesem Tag leider nicht kom-
dass es in Argentinien, das zu 76,5%        men konnten, die kleine Überraschung
katholisch ist, der Brauch ist, das Jesus   zu bringen und so ein wenig Freude zu
Kind erst am Heiligabend in die Krippe      bereiten. - Wir hoffen, auch im Jahr
zu legen. Ein gelungener Nachmittag,        2022 gemeinsame Gottesdienste, viel-
der bereits wieder Lust auf den nächs-      leicht sogar in größerer Runde und mit
ten Vortrag gemacht hat.                    Gedankenaustausch, feiern zu können!
                                                           Heike Bernsen          27
                      Rudi Josbächer
Kinderkirche in St. Dominicus

                                           deutet „König des Lichts“ und der
                                           dritte König heißt Balthasar. Dieser
                                           Name bedeutet „Gott schützt sein
                                           Leben“.
                                           Die drei Könige folgen einem hellen
                                           Stern, der sie bis zu einem Stall in
                                           Betlehem führt. Und dort, in diesem
                              Bild: A.L.   Stall, finden sie das neugeborene Je-
                                           suskind. Caspar, Melchior und Baltha-
Liebe Kinder, liebe Eltern!                sar haben Jesus Geschenke mitge-
Anfang des Jahres feiern wir am 06.        bracht. Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Januar einen weiteren wichtigen Fei-       Das sind sehr kostbare Geschenke.
ertag, der zur Weihnachtszeit dazu-        Doch an der Krippe erkennen die
gehört. Im großen Bibel-Bilderbuch         drei, dass dieses kleine Kind selbst ein
mit Bildern von Kees de Kort haben         großes Geschenk ist. Ein Geschenk
wir eine passende Geschichte dazu          von Gott. Jesus bringt den Frieden
gefunden. Erkennt ihr, von wem in          und die Liebe Gottes in die Welt. Zu
dieser Geschichte erzählt wird?            ihm können wir immer kommen,
„In einem fernen Land leben kluge          wenn wir Angst haben oder nicht
Männer. Man nennt sie „die Weisen          weiter wissen. Er wird uns helfen.
aus dem Morgenland“. Jede Nacht            Und er schenkt uns Gottes guten Se-
blicken sie zu den Sternen auf. Auf        gen.
einmal entdecken sie einen neuen           Einen solchen Segen beten wir mit
Stern. Was hat das zu bedeuten? Sie        euch auch immer am Ende unseres
machen sich auf den Weg. Sie folgen        Kindergottesdienstes. Erinnert ihr
dem Stern. Der Stern führt sie nach        euch?
Betlehem. Über dem Stall bleibt er
stehen. Sie freuen sich. Sie sind am       Gottes guter Segen
Ziel.“                                     ist wie ein warmer Regen,
Na, wisst ihr von wem die Rede ist?        ist wie die Sonne,
Ja, richtig. Von den heiligen drei Kö-     die uns wärmt,
nigen. Hier werden sie „die Weisen         ist wie die Kraft,
aus dem Morgenland“ genannt. Aber          die uns stärkt.
sie haben auch noch jeder einen be-        So bleibe Gottes Segen,
sonderen Namen. Der erste König            auf allen unsren Wegen,
heißt Caspar, das bedeutet „Der            bis wir uns wiedersehen.
Schatzmeister“. Der zweite König
trägt den Namen Melchior, das be-          Amen
28
Aus dem AKDo

Neues vom AKDo                           freue mich sehr, dass Frau Angelika
                                         Kwasigroch sich bereit erklärt hat,
Mit der Versammlung vom                  dieses Amt zu übernehmen. So wur-
23.11.2021 hat sich einiges verän-       de sie in der Versammlung von allen
dert. Aufgrund der Zusammenlegung        gewählt.
unserer drei Gemeinden haben die
Mitglieder einen neuen Namen für         Ich bedanke mich ganz herzlich bei
unseren Verein gewählt. Wir nennen       allen, die mich bei den Aktionen des
uns jetzt:                               AKDo unterstützt und damit das An-
       Förderkreis Heilige Edith Stein   liegen unseres Vereins bekannt ge-
für Entwicklungshilfe und Mission        macht haben.
e.V. kurz FESEM. Damit wollen wir
auch zum Ausdruck bringen, dass          Dem Förderverein Heilige Edith Stein
unsere Mitglieder aus allen drei Ge-     wünsche ich weiterhin viel Erfolg und
meinden kommen. Wir hoffen sehr,         hoffe sehr, dass neue Mitglieder das
dass dies auch ein Anreiz für junge      Bestehen des Vereins weiterhin si-
Gemeindemitglieder ist, sich dem         chern und damit noch viele neue
Förderkreis anzuschließen.               Projekte verwirklicht werden kön-
                                         nen.
Die Höhe des Mitgliedsbeitrags kann
jeder selbst nach seinen Möglichkei-     Mit Gottes Segen sage ich ade als
ten bestimmen, jeder EURO zählt.         Vorstand, bleibe aber als einfaches
                                         Mitglied erhalten.
Da wir das „Tigerwitwen-Projekt“
nun abschließen konnten, hat die                        Gudrun Pelz
Versammlung sich für das neue Pro-
jekt „Meisterköche für die Metropo-
le, Die Gastronomiefachschule in Ho-
Chi-Minh-City“ (Vietnam) mit einem
Förderbetrag von 25.000 EUR ent-
schieden. Im Februar-Heft wird Frau
Wolf einen genauen Bericht über
dieses Projekt veröffentlichen.

Zum guten Schluss möchte ich mich
verabschieden. Ich habe mein Amt
als Vorsitzende des AKDo niederge-
legt. 10 Jahre sind genug, und ich
                                                                               29
Bericht aus der Kita Schutzengel zu St. Martin

Was für ein nettes Zusammensein        sorgt.
war dies am St Martinsfest im Garten
der Kita Hl. Schutzengel.              Die Kinder saßen auf den Baumstäm-
                                       men rund um den Sandkasten und
Unter vorgeschriebenen Corona-         sangen am Martinsfeuer, die im gan-
Hygiene-Regeln trafen wir uns in der   zen Garten leuchtenden Laternen
engsten Kitagemeinschaft auf unse-     erfreuten alle.
rem Außengelände.
                                       Eine wunderschöne Überraschung
Mit Waffeln, Hotdogs, Kinderpunsch,    war das liebevoll gestaltete Schatten-
Kakao war, dank Eltern und Ki-         spiel, welches eine Mutter erstellt
tateam, für das leibliche Wohl ge-     hatte und Eltern uns vortrugen.
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