Pfarrbrief Januar 2022 - Hl. Edith Stein
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Vorwort des Pfarrers Anfang des Heiles, das sich im vor- läufigen Schon und Noch-Nicht unse- rer menschlichen Erfahrungen entfal- ten möchte. Wie viele gute Anfänge habe ich schon erleben oder sogar mitanstoßen können? Ende des Unheils. Durfte ich auch davon im Kleinen schon Zeuge oder Mitwirkender sein? Höhepunkt im Sinne von Moment der Erfüllung. Welche erfüllende o- der erfüllte Augenblicke kenne ich? Für den traurigen Fall, dass sich bei Ein neues Kalenderjahr beginnt. keiner dieser Fragen eine Antwort Manchmal kann man sich vor lauter finden ließe, bleibt aber immer noch Jahresrückblicken und gut gemeinter unsere offene Zukunft, die auch in Tipps für gute Vorsätze schon gar Seiner Hand liegt. nicht mehr retten. Da wir zeitliche Wesen sind, ist Rückblick und Aus- Ein gesegnetes Jahr 2022 wünscht blick sicher nichts Verkehrtes; wenn Ihnen das aber zum leeren Ritual wird, wird es zu einer Art Dauerschleife. Ihr Michael Wiesböck, Pfr. Das Neue, das der christliche Glaube auch in der Kultur und Philosophie des römischen Reiches gebracht hatte, war gerade die Zeit nicht mehr als ein ewiges Rad, ein sich ewiges Kreisen zu sehen, wo es nichts fun- damental Neues gibt. Mit Jesus Christus, der kam, „als die Zeit erfüllt war“, haben wir Anfang, Ende und Höhepunkt in einem. 2
Taufe des Herrn Im Zuge der Liturgiereform nach dem funden: Wie kann es sein, dass sich 2. Vaticanum endet die Weihnachts- der Sohn Gottes von Johannes, einem zeit mit der Taufe des Herrn und ganz normalen Sünder, taufen lässt? nicht mehr, wie früher, mit Mariä Wozu braucht Jesus Umkehr und Sün- Lichtmess am 2. Februar. denvergebung, wenn er doch selbst 1955 wurde das Fest von Papst Pius frei von Sünde ist? XII. zum Gedenktag erhoben und erst Mit dem Akt seiner Taufe zeigt sich seit 1970 ist es in seiner heutigen Jesus solidarisch mit den Menschen, Form im liturgischen Kalender expli- mit ihrer Begrenztheit und Endlich- zit verankert. keit. Das Hinabsteigen in den Jordan Festinhalt ist die Taufe Jesu durch ist ein Bild für das Hinabsteigen in die Johannes im Jordan. Darüber wird in Abgründe menschlicher Existenz. allen sog. synoptischen Evangelien Jesu Hineinsteigen ins Wasser des an folg. Stellen berichtet: Mt 3,13-17 Jordans, das Untertauchen und Her- Mk 1,7-11, Lk 3,15-16.21-22. Auch aussteigen aus dem Wasser kann man der Evangelist Johannes nimmt Be- als die Vorwegnahme seines Todes zug darauf, allerdings ohne Schilde- und seiner Auferstehung verstehen. rung der Taufe selbst. Das Tagesgebet des Festes spannt den Johannes der Täufer rief angesichts Bogen von der Taufe Jesu zu unserer des kommenden Gottesgerichts zur eigenen sakramentalen Taufe: Umkehr und zur Taufe als Sünden- „Allmächtiger, ewiger Gott, bei der vergebung auf. Taufe im Jordan kam der Heilige Geist Auch Jesus stellte sich in die Reihe. auf unseren Herrn Jesus Christus her- Wie alle anderen stieg er in den Jor- ab, und du hast ihn als deinen gelieb- dan hinab und ließ sich taufen. ten Sohn offenbart. Gib, dass auch In der frühen Kirche wurde dieses wir, die aus dem Wasser und dem Ereignis teilweise als anstößig emp- Heiligen Geist wiedergeboren sind, in 3
Taufe des Herrn deinem Wohlgefallen stehen und als von jeglichen moralischen Krankhei- deine Kinder aus der Fülle dieses Geis- ten verschont bzw. geheilt wird. tes leben." Die Taufe ist aber das Bekenntnis und Der Täufling erhält in der Taufe Anteil Zusage Gottes, dass er für immer das an Tod und Auferstehung Jesu. Das „Ja“ zu dem Getauften sagt. Dass er menschliche Leben wird hineinge- für immer Interesse an dem Men- nommen in das göttliche Leben. schen hat. Als Jesus aus dem Wasser In der Taufliturgie der frühen Kirche stieg, sah er nach der Darstellung der war das deutlich dargestellt, denn da- Evangelien den Himmel geöffnet und mals stieg der Täufling zusammen mit den Heiligen Geist in Gestalt ei- seinem Paten in das Taufbecken hin- ner Taube herabkommen. Zugleich ein. Dreimal wird der Täufling so un- hörte er eine Stimme vom Himmel, tertauchen und auftauchen aus dem die ihn „seinen geliebten Sohn“ nann- Wasser. Dreimal – bildlich vollzogen – te. Die Annahme an Kindes statt ge- das Sterben des alten Menschen im schieht bei jeder sakramentalen Tau- Wasser, dreimal auferstehen zu einer fe. Gott sagt zu dem Täufling: Du bist neuen Existenz mit Gott. meine Tochter, du bist mein Sohn. In der Taufe Jesu im Jordan wird diese Und auch, wenn die Erfahrung des Hl. innere Umwandlung des Menschen Geistes als eine Taube bei dem Taufri- symbolisch abgebildet. Dort, wo Jesus tus nicht augenfällig ist, bleibt das getauft wurde, fließt der Jordan ins Wirken des Hl. Geistes an dem Tote Meer. Das Tote Meer symboli- Täufling real. siert, dass alle Sünden des Täuflings Die Taufe ist aber auch ein öffentli- ins Meer der Vergessenheit hineinflie- ches Bekenntnis des Menschen, dass ßen. Das alte Leben ist beerdigt. Die er das „Ja“ zu Gott sagt. Dass er sich Berge der bisherigen Sünden sind für mit Gott verbinden möchte. Dass er alle Male von Gott vergeben und ver- sein Vertrauen auf Gott setzt. Bei der gessen. Kindertaufe treten die Eltern mit die- Allerdings ist die Taufe kein Impfpass, sem Bekenntnis für ihr Kind ein. um bei der Begrifflichkeit der aktuel- len Pandemie zu bleiben, gegen das In diesem Monat, am 01. Januar fällt destruktive Verhalten des Menschen der 100. jährige Tauftag der Patronin zu verstehen. Kein Impfpass gegen die unserer Pfarrei, Hl. Edith Stein. Die Sünde. Keine Garantie dafür, dass der dankbare Erinnerung an diese Taufe Täufling nach seiner Taufe vor dem ist eine gute Gelegenheit, über die Bösen bewahrt wird. Und letztendlich eigene Taufe nachzudenken und für kein religiöses „Supermedikament“ diejenigen zu beten, die sich auf ihre dafür, dass der Getaufte in Zukunft Taufe vorbereiten. R.Rösler 4
Edith Steins Übertritt zum Christentum Edith Steins Übertritt zum Christen- ne Rolle. Es ist aber nicht richtig, tum vor 100 Jahren (Teil 1) Edith Stein in dieser Zeit als Atheistin zu sehen. In ihren autobiografischen Am 01. Aufzeichnungen findet sich kein Hin- Januar weis auf eine völlige Ablehnung oder 2022 Bekämpfung von Religion. Als Stu- jährt sich dentin nahm sie sogar häufig den Edith Weg über die Breslauer Dominsel, Steins deren Stille und nostalgische Atmo- Tauftag sphäre sie auf sich wirken ließ, ohne zum 100. die Kirchen zu besuchen. An dieser Mal. Aus Stelle wäre es zutreffender, von ei- diesem ner durchaus toleranten agnosti- Anlass schen Haltung zu sprechen. Dem ent- werden in sprechen verschiedene Aussagen, die dieser in ihren Lebenserinnerungen zu fin- und den folgenden Ausgaben der den sind. Edith Stein hat die Existenz Pfarrnachrichten in Auszügen Aspek- Gottes als solche nicht abgestritten te ihrer Hinwendung zum Christen- und religiöse Traditionen respektiert, tum dargestellt. jedoch erschien ihr eine religiös- praktische Haltung bedeutungslos Wenn man die Zeugnisse von Edith bzw. war ihr unmöglich. Sie hat da- Steins Suche nach Wahrheit in den mals versucht, Erfahrungen philoso- Briefen und Memoiren der Schul- phisch zu deuten. Durchgehend be- und Studentenzeit in Breslau ver- kundete sie dabei ein starkes Interes- folgt, so ergibt sich eine in mancher se an der menschlichen Person in Hinsicht zwar dürftige und fragmen- allen Erfahrungszusammenhängen. tarische, aber nicht uninteressante Im Hinblick auf das religiöse Widerspiegelung der Erfahrungen Gespür Edith Steins in dieser agnosti- Edith Steins, die sie allmählich zu schen Phase ihres Lebens scheint es verändern begannen. Ausgangspunkt angebracht, eine Begebenheit zu er- der bereits in den früheren Ausgaben wähnen, die sich bei einem Besuch der Pfarrnachrichten erwähnten exis- eines Kinderheimes ereignete. In ih- tenziellen Krisen war die Erfahrung ren Lebenserinnerungen erzählte der inneren Begrenzung und der ei- Edith Stein ausführlich von ihrer ers- genen Schwäche. ten Begegnung mit evangelischen Der Glaube an Gott spielte im Diakonissen. Dies geschah im Rah- Leben der Studentin Edith Stein kei- men ihrer Tätigkeit in einer 5
Edith Stein "Pädagogischen Gruppe", die unter anderem soziale Einrichtungen ken- nen lernen wollte. Eine Erzieherin des Heimes sprach über den Erhalt einer Schreibmaschine: „Da haben wir darum gebetet und bald beka- men wir eine“. Edith Stein und alle anderen Anwesenden „beugten den Kopf vor diesem kindlichen Vertrau- en. Niemand lächelte". Edith Stein, als zu dieser Zeit überzeugte Agnostikerin begegnete Lieber Herr Görg, Sie gehören zum in der evangelischen Ordensfrau ei- Stammpersonal der Gemeinde Bru- nem Menschen, für den Gott eine der Klaus, viele Pfarrer sahen Sie Wirklichkeit war. Der Glaube der schon kommen und gehen! Können Diakonissin zeigte sich darin, dass sie Sie für die Gläubigen in unserer vertrauensvoll betete. Das Ereignis Pfarrei Edith Stein ein paar Worte zu ist sicherlich nicht von großer Trag- Ihrer Person und zu Ihrem musikali- weite und sollte keineswegs überbe- schen Werdegang sagen? wertet werden. Es macht aber deut- Ich bin in Berlin geboren und war als lich, dass sich Edith Steins Agnostizis- Kind und Jugendlicher in der Ge- mus in Toleranz gegenüber anderen meinde St. Theresia vom Kinde Jesu Weltanschauungen bewegte. verwurzelt. Dort habe ich auch mei- (Fortsetzung folgt) ne ersten kirchenmusikalischen Er- fahrungen gemacht. Noch als Schüler Aleksandra Chylewska-Tölle bin ich im Dezember 1980 dann durch meine Patentante nach Bruder Quellen: ESGA I (Zitat S.149) und Aleksandra Klaus gekommen, weil für die Abend- Chylewska: Selbstbewusste Hingabe. Wandel messe am Fest der Unschuldigen Kin- des Frauenbildes im autobiografischen Werk der in ihrer Gemeinde ein Vertre- Edith Steins (Lit-Verlag Münster 2004, S. 220- 221). tungsorganist gesucht wurde. Nach- dem ich zunächst regelmäßig Vertre- Foto: Edith Stein als Studentin, Quelle: tungen in Bruder Klaus gespielt habe, www.thelittleflower.org wurde ich zum 1. Januar 1984 - im- mer noch als Schüler, minderjährig und daher nur mit dem Einverständ- nis meiner Eltern - vertraglich in Bru- der Klaus angestellt. Wie sich beim 6
Interview mit dem Kirchenmusiker Matthias Görg von Bruder Klaus „Kennenlern-Treffen“ der Mitarbei- ge, heute junge Erwachsene hervor- terinnen und Mitarbeiter unserer gegangen, die jetzt in unserem Vo- Pfarrei Hl. Edith Stein im Oktober kalkreis mitsingen, der sich im Jahr dieses Jahres herausstellte, bin ich 2015 zusammengefunden hat. Sogar damit der dienstälteste Mitarbeiter einen Gospelchor habe ich mal in unserer Pfarrei. Mein kirchenmusika- Bruder Klaus geleitet; das war aller- lisches C-Examen habe ich 1992 ab- dings nicht so meine Sache, weshalb gelegt. Da ich unbedingt in Bruder ich die Leitung nach einiger Zeit auch Klaus bleiben wollte und diese Ge- in andere Hände gelegt habe. Durch meinde damals als „C-Stelle“ ausge- die Sparzwänge in unserem Erzbis- wiesen war, habe ich auf ein weiter- tum wurde der Beschäftigungsum- führendes Studium für das B-Examen fang meines Vertrages mehrfach re- verzichtet und stattdessen meine duziert - zuletzt auf eine Sonntags- Energie in die Kirchenmusik von Bru- messe wöchentlich, so dass der weit- der Klaus gelegt. Neben den wö- aus größere Teil meiner Tätigkeit seit chentlichen Organistendiensten ha- vielen Jahren ehrenamtlich erfolgt. be ich fast 23 Jahre lang einen Chor Immerhin hat mich das nicht davon geleitet, der über die regelmäßige abbringen können, auch nach 38 offi- Gottesdienstgestaltung hinaus auch ziellen bzw. 41 inoffiziellen Jahren zweimal im Jahr in Geistlichen Kon- immer noch mit großer Freude und zerten in unserer Kirche zu hören Begeisterung meinen Dienst in dieser war. Zum Abschluss der Weihnachts- Gemeinde zu tun. zeit gab es immer ein besonders fest- liches Konzert mit unserem Chor, Sie haben also noch einen anderen dem Kammerorchester der Komi- Beruf? schen Oper Berlin und Solisten des Ja, in meinem Hauptberuf leite ich RIAS-Kammerchores. Eine besondere das Fachgebiet Unternehmensorga- Faszination empfinde ich seit langer nisation bei der Deutschen Renten- Zeit auch für die Gregorianik. Deswe- versicherung Berlin-Brandenburg. gen habe ich 1996 eine Choralschola gegründet, die seitdem in regelmäßi- Was ist Ihr Favorit unter den kirchli- gen Gottesdiensten den gregoriani- chen Festen? schen Choralgesang in unserer Ge- Ganz klar: Das österliche Triduum meinde pflegt. 1999 ist in Bruder hat für mich unter all den schönen Klaus ein Kinder- und Jugendchor kirchlichen Festen die größte Faszi- entstanden, den ich über mehr als 14 nation. Dieser eine große Gottes- Jahre geleitet habe. Daraus sind eini- dienst, der sich über drei Tage er- 7
Interview streckt, der am Gründonnerstag zu- ge Messe, die ich am Neujahrstag nächst in festlicher Stimmung be- 2000 im Petersdom in Rom mitfeiern ginnt und mit offenem Schluss in die durfte. Während der - aufgrund der dunkle Nacht der Verlassenheit und vielen Gläubigen - nicht enden wol- Einsamkeit mündet, der uns am lenden Kommunionausteilung wur- nächsten Tag in der Karfreitagslitur- den gefühlt 20 Strophen dieses Lie- gie die völlige Erniedrigung im Kreu- des gesungen. Und auch ohne Text zestod Jesu vor Augen führt und der und Gesangbuch konnte die im Pe- sich nach der Grabesruhe schließlich tersdom versammelte Weltkirche zum Jubelgesang des Ostermorgens, mit einstimmen in das immer wie- dem Exsultet, aufschwingt und erst derkehrende „Venite, adoremus Do- mit dem österlichen Entlassungsruf minum“. „Kommt, lasset uns anbe- „Gehet hin in Frieden. Halleluja, hal- ten den Herrn“ - das möchte man leluja!“ seinen Abschluss findet. Was doch der ganzen Welt zurufen. Ich für ein Mysterium! Was für eine könnte das stundenlang vor mich hin wunderbare Liturgie mit ihren aus- summen. drucksstarken Texten, Zeichen und Gesängen. Das berührt und bewegt Welche Musik hören Sie denn pri- mich jedes Jahr aufs Neue und vat? nimmt mich tief hinein in das Ge- Da bewege ich mich schon vorwie- heimnis unseres Glaubens. gend im klassischen Bereich und zwar durch alle Epochen. Ich mag Was ist Ihr Lieblings- aber auch sehr das französische Weihnachtslied? Chanson und gern auch mal Jazz- Eines meiner Lieblings- Musik. Weihnachtslieder ist „Adeste fide- les“, GL 242 bzw. „Nun freut euch, Haben Sie auch andere Hobbys au- ihr Christen“, GL 241. Dieses Lied hat ßer Musik? unterschiedliche Traditionen der Ich weiß nicht, ob ich das als Hobby Textüberlieferung. Es hat eine wun- bezeichnen würde. Aber ich lese derschöne Melodie, zu der ein- gern, ich fotografiere gern, ich besu- drucksvolle Chor- und Instrumental- che gern Kunstausstellungen. Ich sätze komponiert wurden, es ist fahre auch gern Fahrrad. Und ich schlicht und festlich zugleich, und es kann mich an einem guten Essen und lässt sich wunderbar singen, um einem guten Glas Wein in guter Ge- nicht zu sagen „schmettern“. Dieses meinschaft mit Freunden und Familie Lied erinnert mich auch an eine Heili- erfreuen. 8
chenmusik aus. Im Vergleich zu anderen Musikern ist ja Ihre Musik auf die katholische Warum glauben Sie an Gott, an Je- Liturgie hin geordnet, quasi auch ein sus Christus und den Heiligen Geist Dienst an ihr. Warum wollten Sie und ein ewiges Leben? Organist werden? Hat das auch mit Meine Eltern und meine Großeltern Ihrem Glauben zu tun? haben ihren Glauben an mich weiter- Na ja. „Organist werden“ im Sinne gegeben, und dafür bin ich sehr von „Lokführer oder Feuerwehrmann dankbar. So bin ich in dem Vertrauen werden“ wollte ich eigentlich gar aufgewachsen, dass Gott uns Men- nicht. Das hat sich so ergeben. Ich schen liebt, dass er aus Liebe zu uns sollte vielleicht besser sagen, der in Jesus Christus Mensch geworden liebe Gott hat es so gefügt. Und ich ist und dass er uns seinen Heiligen habe Gefallen daran gefunden. Inso- Geist als Beistand schenkt. Dieses fern hat mein Dienst als Kirchenmu- Vertrauen begleitet mich und trägt siker auch ganz wesentlich mit mei- mich auf meinem Lebensweg. Ich nem Glauben zu tun. Neben der Mu- gehe diesen Weg nicht allein, son- sik liegt mir die Liturgie besonders dern ich weiß mich getragen von der am Herzen. Hier treten Gott und großen Gemeinschaft der Kirche. Mensch in einen Dialog: Gottes Wort Auch das Kirchenjahr mit seinen ge- wird den Menschen verkündet, und prägten Zeiten erlebe ich immer wie- die Menschen antworten ihrerseits der neu als Bestätigung und als Ori- mit Gesang - lobend, dankend, entierung für meinen Weg. Und bittend, klagend, verzweifelt und wenn wir in der Osternacht singen getröstet. Für jede dieser menschli- „Triumph, der Tod ist überwunden! chen Empfindungen, die uns auch in Heil uns zu diesem hohen Glauben; den Psalmen begegnen, hat die Mu- auch wir, wir werden auferstehn!“ sik ihren eigenen Ton. Die Vielfalt an dann wird mein Vertrauen zur Ge- Tönen wiederum eröffnet den Men- wissheit, dass auch wir Anteil haben schen vielfältige Möglichkeiten zur werden am ewigen Leben. ´ Begegnung mit ihrem Gott. Mit der Vielseitigkeit der musikalischen Aus- Ein Organist arbeitet in den Litur- drucksformen möchte ich diesen Dia- gien ja eng mit der Gemeinde zu- log begleiten und das liturgische Ge- sammen. Wie erleben Sie die Ge- schehen unterstützen. Das ist etwas meinde Bruder Klaus? Wunderbares und macht für mich Nun, für die Liturgie ist es ja erst ein- den Wert und den Reichtum der Kir- mal wichtig, dass Priester und Kir- 9
Interview chenmusiker gut zusammenarbeiten, nicht bzw. nur noch durch Kantoren und das harmoniert in Bruder Klaus, gesungen werden durfte. Trotz der wie ich finde, sehr gut. Die Gemein- Enttäuschung der Gemeinde, dass ihr de erlebe ich als offen, aufmerksam das Singen, die tätige Teilnahme, das und interessiert an einer schön ge- „doppelte Beten“ verwehrt bleibt, stalteten Liturgie. Wer mich kennt, habe ich wahrgenommen, dass die weiß, dass ich kein Freund von mir Menschen in unserer Gemeinde zugedachtem Applaus am Ende einer dankbar waren, dass überhaupt wie- Hl. Messe oder am Schluss eines Or- der Gottesdienste gefeiert werden gelnachspiels bin. Da liebe ich viel- konnten. Ich habe es als besonderes mehr die Stille im Kirchenraum und Geschenk empfunden, dass ich wäh- den leisen Nachhall der Worte und rend dieser Zeit stellvertretend für Töne. Aber ich erfahre auf andere die ganze Gemeinde singen durfte. Weise sehr viel Dankbarkeit in der Das war für mich sehr schön, aber Gemeinde Bruder Klaus - allein durch zusätzlich zum Orgelspiel auch an- das Verweilen und Zuhören vieler strengend. Im Festhochamt zu unse- Gläubigen während meiner Orgel- rem diesjährigen Patronatsfest nachspiele, in Gesprächen nach der durfte die Gemeinde nach andert- Hl. Messe draußen vor der Kirche, in halbjähriger Zwangspause dann ja einem Gedankenaustausch über die- erstmals wieder selbst singen. Der ses oder jenes Lied oder in einem gesangliche Jubel war deutlich hör- kurzen, im Vorübergehen zugerufe- bar und wurde auch durch die Mas- nen „Danke für die schöne Musik, für kenpflicht nicht getrübt. Endlich wie- die tolle Liedauswahl“. Und darüber der singen zu dürfen, das war für alle freue ich mich. eine besondere Freude, auch für mich. Schließlich heißt es im Gottes- Gott hat Ihnen eine schöne Stimme lob-Lied Nr. 144 (nach dem 100. gegeben, die besonders im Lock- Psalm): „Nun jauchzt dem Herren, down die ganze Gemeinde sehr be- alle Welt. (...) Lobsingt und danket reicherte. Wie haben Sie diese Zeit allesamt. Gott loben, das ist unser erlebt? Amt.“ Wie wichtig der Gemeindegesang ist im Sinne der tätigen Teilnahme an Lieber Herr Görg, herzlichen Dank der Liturgie, wie es das II. Vatikani- für das Interview! sche Konzil ausdrückt, haben wir wohl in besonderer Weise gespürt, Die Fragen stellte M. Voderholzer als in den Gemeinden coronabedingt 10
… kurz vor dem Adventsbeginn Adventskranzbinden in St. Joseph sammen. Durch weitere Spenden konnten wir am vergangenen Don- nerstag 500,00 Euro an Frau Kulik von „Evas Obdach“ übergeben. Der Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. ist nicht nur in Neukölln der Träger von Frauen-Notübernachtungen und dem Duschmobil. In normalen Zeiten finden in der Fuldastraße 30 Frauen Schutz (aktuell leider nur 17), einen Schlafplatz, Waschmöglichkeiten und Raum für gemeinsame Mahlzeiten. Drei Sozialarbeiterinnen stehen für Es ist fast schon eine Tradition, dass der „Elternstammtisch“ zum Advent- kranzbinden zusammen kommt. Ent- weder privat oder in St. Joseph treffen wir uns seit vielen Jahren und weitere Unterstützung zur Verfü- haben so die Expertise erworben, gung, Tag und Nacht! Besonders hat inzwischen auch den Kirchenkranz uns beeindruckt, dass die Einrichtung binden zu dürfen. Mitte November auch während der Pandemiewellen werden in unserem Brandenburger immer geöffnet blieb und bei einem „Wäldchen“ die Tannenzweige ge- Coronaausbruch die Sozialarbeiterin- erntet. Dann wird die gesamte La- nen zusammen mit den Frauen in dung zur Gemeinde befördert. Bei Quarantäne gegangen sind. Glühwein und Plätzchen wird dann Wir wünschen Frau Kulik und Ihren eifrig gearbeitet, gebunden und de- Kolleginnen weiterhin so viel Kraft koriert. und frohes Schaffen! In diesem Jahr haben wir dabei für die Obdachlosenhilfe gesammelt. für den Elternstammtisch Schnell kamen über 170,00 Euro zu- Text und Fotos Gabi Köstner 11
Sei gegrüßt lieber Nikolaus Nikolaustag in der Kita nauer wissen: „Wer war Nikolaus St. Dominicus denn? Habt ihr heute was von ihm gehört?“ Er bekommt zunächst keine Antwort. Aber Stefan Flügel, der ehemalige Kirchenmusiker der Gemeinde St. Dominicus, den die Kita zu diesem Tag eingeladen hat, weiß, wie er den Kindern auf die Sprünge helfen kann. Er hat nämlich ein Bischofsgewand dabei. Er zieht die Sachen nach und nach an und erklärt die Bedeutung der einzelnen Kleidungsstücke. Zu- erst zieht er die Albe an, dann folgt das edle Obergewand, er setzt die Mitra auf und nimmt den Hirtenstab in die Hand. Nun ist er plötzlich selbst der Heilige Nikolaus. Er schildert eine Hungersnot in der Stadt Myra. Plötzlich ruft er: „Da! Seht ihr? Ein Schiff am Hafen. Es ist voll mit Getreidesäcken.“ Nun strah- len die Kinder. Sie erinnern sich an die Geschichte, die sie am Morgen von ihrer Erzieherin gehört haben. Ein fünfjähriges Kind wird von Stefan „War Nikolaus der, der seinen Man- F. spontan als Kapitän mit ins Spiel tel geteilt hat?“, fragt der freundli- einbezogen. Es führt einen wunder- che Gast die Kinder, die in einem baren Dialog mit dem Bischof über Stuhlkreis im Garten der Kita vor ihm die Rettung des Volkes. sitzen. „Nein, das war St. Martin!“, So erleben die Kinder die Geschichte rufen sie empört. „Ah, dann war er noch einmal, die sie in den Morgen- der, der mit seiner Frau ein Kind im kreisen der Regenbogengruppe und Stall bekommen hat?“, versucht der der Sonne-Mond-und-Sterne-Gruppe Mann es erneut. „Nein, das war Jo- bereits gehört haben. In der Regen- seph!“ Die Kinder können kaum glau- bogengruppe stellt Erzieherin Chris- ben, dass ein Erwachsener so was tiane M. die Geschichte mit Häusern, nicht weiß. Nun will der Gast es ge- Figuren und einem Schiff aus Holz 12
und einem blauen Tuch als Meer dar. der rufen: „Bischof!“. Mehr wissen Vor den Augen der Kinder entsteht sie nicht zu sagen. Das macht nichts. eine Stadt am Hafen. Sie dürfen sie Ich verlange nicht, dass sie sich die mit den Holzfiguren füllen. Biographie vom Heiligen Nikolaus Die Atmosphäre ist feierlich. In der merken und wiedergeben können. Mitte des Halbkreises steht der Ad- Christiane M. und Stefan Flügel ha- ventskranz mit zwei brennenden Ker- ben durch ihre Erzählungen ver- zen. Die Kinder im Alter von 2 bis 6 mittelt, dass Nikolaus ein lieber Jahren sind auffallend ruhig und kon- Mensch war, der ein gutes Herz zentriert. Sie hören der Geschichte hatte. Und ich habe gespürt, dass aufmerksam zu. Danach ist Gelegen- diese Botschaft bei den Kindern an- heit für jedes Kind zu erzäh- len, was es am Morgen vom Nikolaus be- kommen hat. Der Nikolaus war natürlich wieder großzü- gig. Erstaunlich, was so alles in die kleinen Stiefelchen passt: Schokola- de, Kuscheltiere, Spielzeug und sogar eine Kin- dergitarre! Von der Kita bekommen gekommen ist. Wenn ich meine Fra- sie noch einen Apfel dazu. Der passt ge etwas anders gestellt hätte, zu der Geschichte vom Heiligen Niko- hätten sie mir vielleicht mehr erzäh- laus, der drei armen Schwestern drei len können. goldene Äpfel geschenkt hat. Wenn ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Am Nachmittag habe ich einige Kin- Leser, die Frage stelle, wer Nikolaus der gefragt, wer Nikolaus war. Ein war, können Sie mir bestimmt viel Mädchen antwortet: „Ich weiß nicht über ihn und seine Geschichten er- mehr, wie er heißt.“ Drei andere Kin- zählen. Aber was bedeutet uns Älte- 13
Nikolaus ren der Nikolaustag? Was erhalten Besinnungstag zum Advent in Bru- wir von ihm, Jahr für Jahr? Von unse- der Klaus mit Msgr. Bonin. Auf dem rer Kirchengemeinde haben wir Mit- Weg zur Krippe..... arbeiterinnen jede einen großen Ni- kolaus aus Schokolade bekommen. Den eigenen Weg im zu Ende gehen- Ich hielt ihn in der Hand und konnte den Jahr betrachten. Was hat mich in dem Moment nur sagen: „So ei- geprägt, welche Ereignisse haben nen schönen Nikolaus habe ich noch mich be- oder entlastet? Welche nie bekommen!“. Er sah so schön Menschen sind neu in mein Leben glänzend aus, hatte ein kostbares getreten,- welche habe ich aus dem Gewand an, eine Mitra auf dem Blick verloren? Kopf, in einer Hand den Hirtenstab Wem darf ich dankbar sein und mit und in der anderen die Bibel. So sah wem hadere ich noch? Wo stehe ich, damals also ein Bischof ungefähr - bin ich nach vorne gegangen oder aus. zurück? Die Bezeichnung Bischof kommt aus Diese Fragen stellten sich die Teil- dem Altgriechischen und bedeutet nehmer, unter Anleitung von Msgr. Hüter oder Beschützer. Es ist viel- Bonin, am Samstag, 27.11.21, auf leicht etwas gewagt zu sagen, aber dem Weg zur Krippe. könnte es nicht sein, dass auch wir Zur Bestimmung des eigenen Stand- Erzieherinnen so etwas Ähnliches ortes auf unserem Weg hörten wir wie Bischöfe sind? Denn wir sind für die Geschichte von Elija (Das erste die uns anvertrauten Kinder auch so Buch der Könige, Kapitel 19,3-13). eine Art von Hüterinnen und Be- „Elija geriet in Angst, machte sich auf schützerinnen. Vielleicht sind auch und ging weg, um sein Leben zu Sie in Ihrem Bereich – in der Familie, retten. Er kam nach Beerscheba in im Beruf oder in der Gesellschaft – Juda und ließ dort seinen Diener zu- eine Art „Bischof“ oder „Bischöfin“. rück. Besonders in der aktuellen Pande- Er selbst ging eine Tagereise weit in miesituation sollen wir einander im die Wüste hinein. Dort setzte er sich Blick haben, einander schützen und unter einen Ginsterstrauch und füreinander Verantwortung über- wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun nehmen. ist es genug, Herr. Nimm mein Le- Ich wünsche Ihnen allen ein geseg- ben; denn ich bin nicht besser als netes neues Jahr! meine Väter. Tabitha P. Vajen, Dann legte er sich unter den Ginster- Erzieherin in Ausbildung strauch und schlief ein. Doch ein En- Text und Fotos 14
Besinnungstag zum Advent gel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! ten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten Als er um sich blickte, sah er neben mit dem Schwert getötet haben. Ich seinem Kopf Brot, das in glühender allein bin übrig geblieben und nun Asche gebacken war, und einen Krug trachten sie auch mir nach dem Le- mit Wasser. Er aß und trank und leg- ben. te sich wieder hin. Der Herr antwortete: Komm heraus Doch der Engel des Herrn kam zum und stell dich auf den Berg vor den zweiten Mal, rührte ihn an und Herrn! Da zog der Herr vorüber: Ein sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der starker, heftiger Sturm, der die Berge Weg zu weit für dich. zerriss und die Felsen zerbrach, ging Da stand er auf, aß und trank und dem Herrn voraus. Doch der Herr wanderte, durch diese Speise ge- war nicht im Sturm. Nach dem Sturm stärkt, vierzig Tage und vierzig Näch- kam ein Erdbeben. Doch der Herr te bis zum Gottesberg Horeb. war nicht im Erdbeben. Dort ging er in eine Höhle, um darin Nach dem Beben kam ein Feuer. zu übernachten. Doch das Wort des Doch der Herr war nicht im Feuer. Herrn erging an ihn: Was willst du Nach dem Feuer kam ein sanftes, hier, Elija? leises Säuseln. Er sagte: Mit leidenschaftlichem Eifer Als Elija es hörte, hüllte er sein Ge- bin ich für den Herrn, den Gott der sicht in den Mantel, trat hinaus und Heere, eingetreten, weil die Israeli- stellte sich an den Eingang der Höh- le. 15
Besinnungstag Da vernahm er die Stimme des selbst festlegen konnte. Es wird inte- Herrn“. ressant sein, diesen dann zu lesen..... Mit Alltagsgegenständen stellten wir Der Tag fand seinen Abschluß mit den Weg von Elija nach. Die Wüste, einer Messe, zu der wir uns alle um Ginsterstrauch, Brot und Wasser, die den Altar versammelten. 40 Tage, die Höhle, der Sturm, Erd- Ein gelungener Tag, mit vielen neuen beben, Feuer und das Säuseln des Eindrücken und vielleicht auch Er- Windes. kenntnissen über den eigenen Stand- Danach zündete jeder ein Teelicht ort und den weiteren Weg. an, stellte es an die Stelle, wo er sich Eine leckere, selbstgemachte Mittagssuppe, Kaffee und selbst ge- backener Lebkuchen (Msgr. Bonin), trugen auch zum Gelingen dieses Tages bei. Ein Dank auch an Mirko, der an vielen Stellen helfend tätig war. Text und Wegbild Rudi Josbächer Höhle und Ginsterbusch Msgr. Bonin Besinnungstag „ Auf dem Weg zur Krippe“ im Moment auf seinem Weg sieht. Ganz herzlich möchte ich mich bei Im Laufe des Tages, konnte dieser Msgr. Bonin für den segensreichen Standpunkt auch geändert werden. Besinnungstag in Bruder Klaus be- Eine besondere Erfahrung war auch danken. Die verschiedenen Impulse das Schreiben eines Briefes. Nicht an und besonders die Phasen der Stille Irgendjemand, sondern an uns gaben Zeit zur Reflexion, ließen mich selbst. Und es war erstaunlich, wie zur Ruhe kommen. Auch neue Mit- einfach dies allen Teilnehmern ge- glieder unserer Pfarrei lernte ich lang. Für viele das erste Mal, sich kennen. Die Eucharistiefeier um den selbst einen Brief zu schreiben. Auch Altar herum war ein eindrucksvoller hier ging es um den eigenen Stand- Abschluss. - Ich freue mich schon auf punkt und den Weg. Dieser Brief den nächsten Besinnungstag in der wird verschickt und kommt zu einem Fastenzeit. Vielleicht kommen Sie ja Datum an, das jeder Teilnehmer auch! Heike Bernsen 16
Red Wednesday (Bruder Klaus) Foto: M. Görg, In Solidarität mit allen Aber Märtyrer gibt es heutzutage "Blutzeugen": Bruder Klaus rot beleuchtet noch mehr als damals. Das zwanzigste Jahrhundert allein hat mehr Opfer gekostet als alle vorigen Jahrhunderte zusammen (man denke nur an den Genozid der Armenier, die Gulags während des Kommunismus, die Ver- folgung der Untergrundkirche in der Ukraine, Nordkorea oder China und an noch viele andere Ereignisse). Und Red Wednesday. Was ist denn das, auch im 21. Jahrhundert bleiben die ein „roter Mittwoch“? Christen mit großem Abstand die Reli- Das ist eine weltweite Initiative gion, die weltweit am meisten verfolgt (daher der englische Name), die die wird. Jeder hat noch die furchtbaren päpstliche Stiftung Kirche in Not im Bilder in Erinnerung von den 21 kopti- Jahre 2015 ins Leben gerufen hat, schen Christen, orange bekleidet, die um auf die immense Diskriminierung von islamischen Fanatikern auf einem und Verfolgung von Christen auf- Strand in Libyen vor laufender Kamera merksam zu machen. Damit dies von enthauptet wurden. Martin Mosebach allen sichtbar wahrgenommen wird, hat ihnen in einem Buch („Die 21. Eine werden am letzten Mittwoch im No- vember Kirchen und Kreuze rot (die Foto: M. Görg, Gedenken an die Christen die Farbe des Blutes) angestrahlt. In die- wegen ihres Glaubens ermordet wurden sem Jahr haben sich in Deutschland 70 Pfarreien daran beteiligt (9 davon in Berlin). Wir sind dafür dankbar, dass die drei Gemeinden unserer Pfarrei Hl. Edith Stein am 24. Novem- ber 2021 daran teilgenommen ha- ben. Wenn man Christenverfolgung sagt, denkt man in erster Linie an die grau- samen Ereignisse der ersten Jahrhun- Reise ins Land der koptischen Marty- derte, als die römischen Kaiser Men- rer“) eine beeindruckende Ehrung zu- schen, die sich zu Christus bekann- teilwerden lassen. Oder man denke an ten, als Beute für wilde Tiere im Zir- Pfarrer Jacques Hamel, dem in Frank- kus oder, bedeckt mit Pech, als le- reich (!) beim Zelebrieren der Messe bendige Fackeln zu Tode brachten. die Kehle durchschnitten wurde. Was 17
Red Wednesday (Bruder Klaus) die Christenverfolgung von heute öffentlicht hat, wurden Fotos von kennzeichnet, ist auch ihre Überkon- Priestern, Ordensleuten und Laien fessionalität. Wenn Djihadisten Chris- gezeigt und ihr Schicksal kurz darge- ten ermordern, fragen sie nicht, ob sie stellt: ein Jugendlicher aus Pakistan, katholisch, protestantisch, orthodox, der eine Attacke gegen eine Kirche koptisch oder sonst was sind: es reicht während einer Messe abgewehrt hat ihnen, dass sie Christus bekennen. und dafür sein Leben hingegeben hat; Somit kann der Papst zu Recht von ein Priester aus Mexiko, der erstochen einer „Ökumene des Blutes“ spre- wurde, weil er sich gegen die wach- chen. sende Gewalt im Lande aussprach; ein Was haben uns diese unzähligen Mär- Seminarist aus Kamerun, der beim tyrer heutzutage zu sagen? Der be- Rosenkranzgebet mit drei Schüssen in rühmte Satz von Tertullian „Das Blut den Hinterkopf erschossen wurde; der Märtyrer ist der Samen der Chris- eine Ordensschwester in Somalia, die ten“ hat an Aktualität nichts einge- im Krankenhaus tätig war und eine büßt. In dem Beispiel der 21 Kopten Krankenschwester schützen wollte; attestiert der Pfarrer von dem Ort in ein indischer Pater, der nach einer Ägypten, wo man sie jetzt besonders Beerdigung von Hindu- verehrt, dass viele Menschen auf- Fundamentalisten erwürgt wurde; grund ihres Zeugnisses sich bekehrt eine Lehrerin und Umweltaktivistin haben und taufen ließen. Aber auch aus Guatemala, die ein Caritas- uns, die wir in (noch) privilegierten Jugendprojekt leitete und auf offener Ländern leben, können sie Ansporn Straße erschossen wurde. und Fürsprecher sein. Sie erinnern uns In einer berührenden Andacht wurde an die Ernsthaftigkeit unseres Glau- dieser Opfer gedacht, für sie und alle bens, der auch in Gefahrsituationen unzähligen unbekannten Märtyrer und Not sich bewähren sollte. Sie er- gebetet, Lesungen, Evangelium und mahnen uns, konsequent im Glauben Fürbitten vorgetragen, gesungen und zu bleiben, auch wenn wir davon letztendlich mit Aussetzung des Aller- Nachteile bekommen sollten. Sie sind heiligsten alles Gott anheimgestellt. uns leuchtende Beispiele auf dem Wir danken Frau Voderholzer für die- Weg zur Verherrlichung bei Gott. se Initiative und allen Anwesenden An jenem 24. November 2021 in Bru- und möchten Sie alle, die Sie diese der Klaus haben die Anwesenden eini- Zeilen lesen, einladen, im nächsten ge der neuerlichen Märtyrer als kon- Jahr dabei zu sein. Unsere Gemeinde krete Fälle vorgestellt. Aus dem wird sich 2022 erneut am „Red Wed- „Kalender der Märtyrer und Zeugen nesday“ beteiligen. der Liebe“, den Kirche in Not ver- Für die Vorbereitungsgruppe 18 Pascale Schulte
Red Wednesday (St. Dominicus) Am Mittwoch den 17. November rem Kirchenmusier Ullrich Wünschel 2021 waren Christen weltweit aufge- die Andacht und gab ihr einen würdi- rufen, der Märtyrer, die ihr Leben für gen Rahmen. den Glauben hingegeben haben, o- Die Frauen unserer Gemeinde gestal- der der Unterdrückten, die in ihrem teten zusammen mit zwei Glaubens- Glauben weltweit behindert werden, schwestern unserer Evangelischen zu gedenken. Noch heute werden Nachbargemeinde die Andacht mit Menschen in der Ausübung des Glau- Fürbitten, in denen nicht nur der Op- bens in vielen Ländern der Erde be- fer gedacht wurde, sondern auch um hindert oder sogar mit Gefängnis, Erkenntnis der Peiniger gebetet wur- Folter oder der Todesstrafe bedroht. de (Wie auch wir vergeben unseren Leider ist die Tendenz ansteigend. Schuldigern) . Gott selbst gibt uns So trafen sich 17 Schwestern und den Ratschlag, nur so kann der Frie- Brüder zu einer Gedenkandacht in den zwischen den Völkern, Kulturen unserer Kirche. Markus Wochnik und Glaubensansichten gelingen. Der hatte die Kirche von innen mit roten Verfasser dieses Schreibens ist tief Strahlern ausgeleuchtet, als Symbol gerührt mit welcher Hingabe die der Blutzeugen Christi. Pfarrer Wies- Frauen die Flamme der Liebe Gottes böck begleitete zusammen mit unse- aufrechterhalten. B.J. 19
Red Wednesday (St. Joseph) tung informiert. Viele blieben ste- hen, schauten auf unsere erstrahlte Kirche und lasen die Informationen. Mit einigen kamen wir auch ins Ge- spräch. Sehr erfreulich war auch, dass die Andacht sehr gut besucht war. Ein Gedenktag, der mit Würde, guter Beteiligung und Öffentlichkeitswir- kung begangen wurde. Ein Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt auch der Firma Lichthaus, Herrn Zimmermann. Dieser hat uns in selbstloser Art und Weise mit einer profihaften Lichtin- stallation im Außenbereich unter- stützt. Danke auch an das päpstliche Hilfs- werk, Kirche in Not, für die Unter- Wie in allen Gemeinden unserer stützung mit vielfältigen Druckmate- Pfarrei, haben wir uns auch in St. rialien. Joseph am 24. November, am welt- Etwas enttäuschend war die Reakti- weiten „Roten Mittwoch Tag“ betei- on der Medien. ligt. Die Bedeutung dieses Tages (auf Im Vorfeld wurden 17 Medien das Schicksal verfolgter Christen, (darunter auch die örtlichen) über weltweit aufmerksam zu machen) das bevorstehende Ereignis infor- wurde im Pfarrbrief November (Seite miert. Es kam keine Anfrage und es 28-29) ausführlich beschrieben. ist nicht bekannt, dass darüber be- Die Gestaltung der Andacht erfolgte richtet wurde. durch den Gebetskreis. Dies zeigt uns aber auch, dass die Der Innen und Außenbereich der Pressearbeit von unserer Seite aus Kirche und das Kirchengelände, er- noch verbessert werden kann. strahlte im rötlichen Licht. Kirche im allgemeinen und Kirche vor Die Passanten in Rudow wurden mit Ort im Kiez ist Bestandteil des öffent- einem Aufsteller am Bürgersteig lichen Lebens. über Sinn und Zweck der Veranstal- Die drei wesentlichen Aufgaben der 20
Kirche und eines Christen sind es, den Glauben zu bezeugen (Martyria), den Glauben zu feiern (Liturgia) und dem Glauben zu dienen (Diakonia). Voraussetzung für Martyria und Dia- konia ist stets die Gemeinschaft (Koinonia), also gerade nicht das Wirken im Privaten. Als Fazit kann aber gezogen werden, dass es eine gelungene Veranstal- tung war und eine Wiederholung im nächsten Jahr in Betracht gezogen wird. Text: Rudi Josbächer Bilder: Dorota Pawlaczek und Peter Milewski 21
Rorate in der Pfarrei Marienfesten: Am 8. Dezember, neun Monate vor Mariä Geburt, fei- ert die Kirche Mariä Empfängnis, das Hochfest der ohne Erbsünde emp- fangenen Jungfrau und Gottesmutter und jede Rorate-Messe ist zugleich Marienmesse, bis zum 16.12. Foto: R. Rösler, Roratemesse in St. Joseph Ab dem 17. Dezember werden dann die adventlichen Lesungen und Ta- Rorate-Messe- Impressionen aus St. gesgebete verwendet. Joseph Nicht für jeden ist der Zeitpunkt am Rorate kommt aus dem lateinischen frühen Morgen (6.30 Uhr) ein und heisst «tauet». Es ist das erste „Anreiz“, eine Rorate-Messe zu be- Wort eines Verses aus dem Buch Je- suchen. Aber wenn man es saia, das den Adventsgedanken wie- „geschafft hat,“ die Kirche zu betre- dergibt: „Tauet, ihr Himmel, von ten, dann wird nicht nur das Auge oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit sondern auch das Herz, vom warmen regnen!“ Kerzenlicht und der besonderen At- Diese lateinischen Worte, wurden mosphäre erfüllt. bereits früh in der Liturgie verwen- Schade ist, dass so wenige Kinder det. Im vierten Jahrhundert sind daran teilnehmen und diesen beson- Wechselgesänge belegt, in denen die deren Schein in das Herz erleben Worte "Rorate caeli" ("Tauet, Him- dürfen. mel") als Kehrvers dienten. Vielleicht können wir für das nächste Als Roratemessen bezeichnet man Jahr hier eine gute Lösung finden. Eucharistiefeiern, die im Advent frühmorgens vor Sonnenaufgang, Text Rudi Josbächer örtlich auch am Abend gefeiert wer- den. Foto: G. Kluckert, Roratemesse in Bruder Klaus Nur von Kerzen erleuchtet, weisen die besinnlichen Gottesdienste auf die erwartete Ankunft des Herrn hin – doch eigentlich geht es dabei um die Mutter Jesu. Der Advent läuft auf die Geburt Jesu zu – doch ohne Maria keine Geburt. Das Fest wird quasi eingerahmt von 22
Pilgerfahrt der Senioren (St. Dominicus) Pilgerfahrt der Seniorinnen und Se- (Anfang 18. Jh.). Nachdem sie wäh- nioren in das Land Brandenburg rend der DDR-Zeit in den Dornrös- Welch ein Glück, die Pilgerfahrt konnte noch unter der 2G-Regel am 18. November 2021 stattfinden. Um 8 Uhr begann der Tag mit der Heiligen Messe in St. Dominicus, nachdem erst alle ihren Impfausweis vorgelegt hatten. Pünktlich um 9 Uhr fuhr der Bus mit 53 Pilgern aus Domi- nicus und Bruder Klaus mit dreifa- cher geistlicher Begleitung ab. Erste Station war die Dorfkirche in Niebendorf. Beim Betreten blieb vie- len vor Staunen der Mund offen und ah’s und oh’s waren zu hören. Diese kleine Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist wahrhaftig ein chenschlaf versetzt worden war, Juwel! Die weitgehend hölzerne Aus- wurde sie im Herbst 2008 mit einer stattung stammt aus der Barockzeit aufwendigen Restaurierung durch Mithilfe der Dorfgemeinschaft wie- der erweckt. Durch großzügige Spen- den und Zuwendungen öffentlicher Mittel konnte die Kirche mit einer Gesamtsumme von 92.397 EUR im Laufe der Jahre restauriert werden. Mit einer kleinen Andacht, begleitet von Herrn Wünschel an der kleinen Orgel und dem Segen von Pfr. 23
´ Pilgerfahrt der Senioren (St. Dominicus) Wiesböck, verließen wir die Dorfkir- che, um uns weltlichen Genüssen zuzuwenden. Im Gasthof „Zum Anger“ erwartete uns der Gänsebraten mit entspre- chenden Beilagen. Ein Lob der Küche! Nachdem wir gestärkt waren und uns noch ein wenig die Füße vertreten hatten, fuhren wir weiter zum Was- serschloss Fürstlich Drehna (erbaut 14. bis 16. Jh). Ein kleiner Spaziergang um das Schloss mit seinem ca. 40 ha großen Schlosspark gab uns einen kleinen Eindruck von der romanti- schen Umgebung. Der Ort Drehna, der sich seit 1990 wieder „Fürstlich“ nennen darf, ist eine einzigartige und interessante Symbiose zwischen der alten restaurierten Ortschaft und der direkt anliegenden Tagebau- Folgelandschaft. Nach diesen schönen Eindrücken genossen wir den Kaffee mit leckerem Kuchen im historischen Gasthof „Zum Hirsch“ in einem wun- derschönen Saal. Als Höhepunkt ver- wöhnte uns Herr Wünschel noch mit Kaffeehausmusik am Klavier. Gefüllt mit geistiger, kulinarischer und musikalischer Nahrung kamen wir pünktlich um 18.30 Uhr in St. Domini- cus an. Ein großes Dankeschön an Herrn Jüngling, der wieder alles so hervorragend organisiert hat und auch an alle anderen Helfer, die ihm zur Seite standen. Text und Fotos G.P. 24
Seniorenrat hat getagt Am 24.11.21 traf sich der Senioren- empfunden und sollte auf diesem rat zu seiner 37. Sitzung in St. Domi- Treffen diskutiert werden. nicus Dann folgte die Planung für das kom- Wegen der zurzeit herrschenden mende Jahr, die nur vorläufig sein Kontaktbeschränkungen können ne- kann: ben den Vorsitzenden und der Proto- Die Seniorenfaschingsfeiern sind ge- kollantin nur drei Personen aus jeder plant in Bruder Klaus am 24.02.2022, Gemeinde teilnehmen. in St. Joseph am 24.02.2022, in St. Dominicus am 01.03.2022. Zu Beginn wurde ein Gebet des Erz- Der Seniorenkreuzweg ist geplant am bischofs zur Corona-Krise verlesen. Mittwoch, 16.03.2022, in St. Joseph, Dann folgten Berichte aus den einzel- die Seniorenmaiandacht ist geplant nen Gemeinden über ihre Arbeit mit am Mittwoch, 18.05.2022, in Bruder den Senioren unter den erschwerten Klaus, die Seniorenrosenkranzan- Bedingungen. Von den Senioren wird dacht ist geplant am Mittwoch, ein großes Interesse an den Grup- 12.10.2022, in St. Joseph, jeweils penstunden festgestellt. Dabei wird 15:00 Uhr. besonders das Thema diskutiert: Wie erreichen wir Senioren, die aus ge- Am Mittwoch, 13.04.2022, ist in St. sundheitlichen oder anderen Grün- Dominicus ein Senioreneinkehrtag den nicht mehr kommen können? geplant. Es wurde darauf hingewiesen, dass bei den häufig wechselnden Corona- Ein Themenabend „Tod – Auferste- Regeln besonders auf die Vermel- hung – Fegefeuer ist für Samstag, dungen geachtet werden sollte. 28.05.2022, geplant. Ort und genaue Zeit werden im nächsten Seniorenrat Ein Diskussionspunkt war die Praxis festgelegt, wenn der Referent fest- der Glückwunschkartenverschickung steht. in den einzelnen Gemeinden. Dazu sollte Pfarrer Wiesböck Vertreter der Der nächste Seniorenrat ist am Mitt- einzelnen Glückwunschkreise einla- woch, 30.03.2022, um 10:30 Uhr in den, um Erfahrungen auszutauschen Bruder Klaus. und zu einem gleichen Vorgehen in allen drei Gemeinden zu kommen. Die Sitzung endete mit dem Gebet Der Vorschlag, Glückwünsche auch der Hl. Edith Stein. an Gemeindeglieder zum 18. Ge- burtstag zu versenden, wurde als gut Katharina Mücke 25
´ Seniorenfahrt (St. Joseph) Seniorenfahrt am 17.12.21 ten mit allem, was so dazu gehört. Davor aber noch einen kleinen ge- schichtlichen Vortrag über den Ort und die Lausitz von der Köchin, die zugleich auch die Wirtin war. Nach dem Mittagsmahl besuchten wir die Kirchen in Beesdau und Goß- mar, mit fachkundigen Erläuterun- gen der örtlichen Pastorin. Dabei sprach sie die Probleme der Gemein- den (geringe Einwohner/ Kirchenmitglieder-Anzahl) auf dem Land an. 9 Kirchen sind in ihrer Pfar- rei zu betreuen und wirtschaftlich zu erhalten. Nach ihren Schilderungen verglich ich diese Situation und unse- re in Berlin und dachte mir dann, dass es uns vergleichsweise doch noch sehr gut geht. Nach Kaffeetrinken mit Stollen und Plätzchen gab es noch ein weih- nachtliches Konzert vor Ort, mit ju- gendlichen Mitgliedern der Musik- schule Luckau. Hierbei kam uns die Sangesfreude und Kenntnis einer kath. Gemeinde zu Gute und wir san- gen kräftig mit. Traditionell in der Adventszeit, geht Mit vielen Eindrücken und gut ge- die letzte Fahrt im Jahr in das Berli- stärkt, ging es dann gegen Abend ner Umland. wieder Richtung Berlin. Dieses Mal lag das Ziel in Goßmar. Ein schöner und gelungener Tag und Wie immer, begann die Fahrt mit ein Dank an die Organisatoren, An- einem gemeinsamen Gottesdienst in nemarie und Norbert Spieker. St. Joseph. Rechtzeitig zur Mittagszeit erreichten Text Rudi Josbächer wir das Gasthaus „Schlemmerstube“ Bilder Conny Josbächer und dort gab es leckeren Gänsebra- 26
Kaffeenachmittag (SJ) Adventsgottesdienst für Senioren Bild: Salzsee in Argentinien Adventsgottesdienst für Senioren Es ist schon eine gute Tradition, dass die Seniorinnen und Senioren der drei Gemeinden Bruder Klaus, St. Joseph und St. Dominicus einige Gottesdiens- te im Jahr gemeinsam feiern, so auch den Adventsgottesdienst am St. Joseph- Kaffeenachmittag der Se- 17.12.2021 in St. Dominicus. Leider nioren mit Lichtbildvortrag, am waren wir diesmal nur 30 Personen, 25.11.21. aber alle drei Gemeinden waren ver- Ein heißer Kaffee und ein leckeres treten. - Der Hl. Joseph, der Mann Ma- Stück Kuchen schmecken in der dunk- rias, der Ziehvater Jesu, stand im len Jahreszeit noch besser als in der Mittelpunkt des Gottesdienstes; - „der übrigen Zeit. Und so kamen wieder Mensch der täglichen, diskreten und viele zum Seniorentreffen. Aber an verborgenen Gegenwart“ - so nannte diesem Nachmittag gab es schon fast Papst Franziskus diesen unauffälligen traditionell einen Lichtbildervortrag Heiligen, als er in 2020 das Josephs- von Herrn Neumann. Wer in den Vor- Jahr ausrief. Der hl. Joseph sollte auch jahren schon einmal teilgenommen uns in der Vorbereitungszeit auf Weih- hatte, wusste, dass der passionierte nachten Vorbild sein. Das kam beson- Fahrradfahrer schon fast die Hälfte ders im Evangelium, in der Predigt und aller Länder der Erde „beradelt“ hat. in den Fürbitten zum Ausdruck. Unser Durch seine anschauliche und span- Kirchenmusiker, Herr Wünschel, ge- nende Erzählweise versteht er es im- staltete die Messe musikalisch; sodass mer wieder, seine Zuhörer mit auf die sie ein Lob Gottes wurde und uns Kraft Reise zu nehmen. Dieses Mal, berich- für die kommende Zeit gab. Leider tete er von der Durchquerung von Ar- konnten wir uns anschließend nicht gentinien, vom Süden bis in den Nor- zum Gedankenaustausch zusammen- den. Angereichert mit vielen Bildern, setzen (Corona bedingt). Aber eine bekamen alle einen plastischen Ein- kleine, liebevoll eingepackte, adventli- druck seiner Erlebnisse. Passend zur che Überraschung wurde an alle ver- bevorstehenden Advents- und Weih- teilt, mit der Bitte, auch denjenigen, nachtszeit, berichtete er u.a. davon, die an diesem Tag leider nicht kom- dass es in Argentinien, das zu 76,5% men konnten, die kleine Überraschung katholisch ist, der Brauch ist, das Jesus zu bringen und so ein wenig Freude zu Kind erst am Heiligabend in die Krippe bereiten. - Wir hoffen, auch im Jahr zu legen. Ein gelungener Nachmittag, 2022 gemeinsame Gottesdienste, viel- der bereits wieder Lust auf den nächs- leicht sogar in größerer Runde und mit ten Vortrag gemacht hat. Gedankenaustausch, feiern zu können! Heike Bernsen 27 Rudi Josbächer
Kinderkirche in St. Dominicus deutet „König des Lichts“ und der dritte König heißt Balthasar. Dieser Name bedeutet „Gott schützt sein Leben“. Die drei Könige folgen einem hellen Stern, der sie bis zu einem Stall in Betlehem führt. Und dort, in diesem Bild: A.L. Stall, finden sie das neugeborene Je- suskind. Caspar, Melchior und Baltha- Liebe Kinder, liebe Eltern! sar haben Jesus Geschenke mitge- Anfang des Jahres feiern wir am 06. bracht. Gold, Weihrauch und Myrrhe. Januar einen weiteren wichtigen Fei- Das sind sehr kostbare Geschenke. ertag, der zur Weihnachtszeit dazu- Doch an der Krippe erkennen die gehört. Im großen Bibel-Bilderbuch drei, dass dieses kleine Kind selbst ein mit Bildern von Kees de Kort haben großes Geschenk ist. Ein Geschenk wir eine passende Geschichte dazu von Gott. Jesus bringt den Frieden gefunden. Erkennt ihr, von wem in und die Liebe Gottes in die Welt. Zu dieser Geschichte erzählt wird? ihm können wir immer kommen, „In einem fernen Land leben kluge wenn wir Angst haben oder nicht Männer. Man nennt sie „die Weisen weiter wissen. Er wird uns helfen. aus dem Morgenland“. Jede Nacht Und er schenkt uns Gottes guten Se- blicken sie zu den Sternen auf. Auf gen. einmal entdecken sie einen neuen Einen solchen Segen beten wir mit Stern. Was hat das zu bedeuten? Sie euch auch immer am Ende unseres machen sich auf den Weg. Sie folgen Kindergottesdienstes. Erinnert ihr dem Stern. Der Stern führt sie nach euch? Betlehem. Über dem Stall bleibt er stehen. Sie freuen sich. Sie sind am Gottes guter Segen Ziel.“ ist wie ein warmer Regen, Na, wisst ihr von wem die Rede ist? ist wie die Sonne, Ja, richtig. Von den heiligen drei Kö- die uns wärmt, nigen. Hier werden sie „die Weisen ist wie die Kraft, aus dem Morgenland“ genannt. Aber die uns stärkt. sie haben auch noch jeder einen be- So bleibe Gottes Segen, sonderen Namen. Der erste König auf allen unsren Wegen, heißt Caspar, das bedeutet „Der bis wir uns wiedersehen. Schatzmeister“. Der zweite König trägt den Namen Melchior, das be- Amen 28
Aus dem AKDo Neues vom AKDo freue mich sehr, dass Frau Angelika Kwasigroch sich bereit erklärt hat, Mit der Versammlung vom dieses Amt zu übernehmen. So wur- 23.11.2021 hat sich einiges verän- de sie in der Versammlung von allen dert. Aufgrund der Zusammenlegung gewählt. unserer drei Gemeinden haben die Mitglieder einen neuen Namen für Ich bedanke mich ganz herzlich bei unseren Verein gewählt. Wir nennen allen, die mich bei den Aktionen des uns jetzt: AKDo unterstützt und damit das An- Förderkreis Heilige Edith Stein liegen unseres Vereins bekannt ge- für Entwicklungshilfe und Mission macht haben. e.V. kurz FESEM. Damit wollen wir auch zum Ausdruck bringen, dass Dem Förderverein Heilige Edith Stein unsere Mitglieder aus allen drei Ge- wünsche ich weiterhin viel Erfolg und meinden kommen. Wir hoffen sehr, hoffe sehr, dass neue Mitglieder das dass dies auch ein Anreiz für junge Bestehen des Vereins weiterhin si- Gemeindemitglieder ist, sich dem chern und damit noch viele neue Förderkreis anzuschließen. Projekte verwirklicht werden kön- nen. Die Höhe des Mitgliedsbeitrags kann jeder selbst nach seinen Möglichkei- Mit Gottes Segen sage ich ade als ten bestimmen, jeder EURO zählt. Vorstand, bleibe aber als einfaches Mitglied erhalten. Da wir das „Tigerwitwen-Projekt“ nun abschließen konnten, hat die Gudrun Pelz Versammlung sich für das neue Pro- jekt „Meisterköche für die Metropo- le, Die Gastronomiefachschule in Ho- Chi-Minh-City“ (Vietnam) mit einem Förderbetrag von 25.000 EUR ent- schieden. Im Februar-Heft wird Frau Wolf einen genauen Bericht über dieses Projekt veröffentlichen. Zum guten Schluss möchte ich mich verabschieden. Ich habe mein Amt als Vorsitzende des AKDo niederge- legt. 10 Jahre sind genug, und ich 29
Bericht aus der Kita Schutzengel zu St. Martin Was für ein nettes Zusammensein sorgt. war dies am St Martinsfest im Garten der Kita Hl. Schutzengel. Die Kinder saßen auf den Baumstäm- men rund um den Sandkasten und Unter vorgeschriebenen Corona- sangen am Martinsfeuer, die im gan- Hygiene-Regeln trafen wir uns in der zen Garten leuchtenden Laternen engsten Kitagemeinschaft auf unse- erfreuten alle. rem Außengelände. Eine wunderschöne Überraschung Mit Waffeln, Hotdogs, Kinderpunsch, war das liebevoll gestaltete Schatten- Kakao war, dank Eltern und Ki- spiel, welches eine Mutter erstellt tateam, für das leibliche Wohl ge- hatte und Eltern uns vortrugen. 30
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