Pfingsten 2021 ...und Er sah, dass es gut war - St. Michael und Paulus
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Zu diesem Heft ... "...und Er sah, dass es gut war" Schöpfung, Umwelt und Ökologie – das sind wesentliche Aspekte unseres Schwerpunktthemas. Inhalt Seite Grußwort des Seelsorgeteams 4 Grußwort des PGR 5 Wahlen zu Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat 7 Schöpfung – Theologie 8 Würdigung der Enzyklika "Laudato si’" 11 Schöpfungsverantwortung weltweit 15 Go es Schöpfung schützen ‐ Nachhal gkeit leben 16 Kolping Fairtrade und Eine‐Welt‐Kreis St.Don Bosco 18 "Ich lasse mir doch nichts wegnehmen!" 19 Ökologische Aspekte beim Neubau des Pfarrzentrums 23 INNO Kirche Velbert 24 Neue Medien und krea ve Konzepte in herausfordernden Zeiten 26 AKTIV‐Begegnungsstä e St. Michael 28 Erstkommunion im Wandel 30 Kinderseite 32 KJG – nachhal g gut! 34 Abschied Johannes Weller 36 Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de
In diesem Heft Inhalt Seite Taufen 38 Wir werden 70 Jahre alt 38 Unsere Verstorbenen 41 Personalien 42 Impressum 43 Adressen 44 3
Grußwort des Seelsorgeteams Pfingsten - „… Er sah, dass es gut war“. An diesem Pfings est blicken wir zurück. Wie war die Schöpfung gedacht und wie ist sie geworden? Wie war die Kirche gedacht und wie ist sie geworden? Schöpfung und Kirche sind durch Menschenwerk verunstaltet und erscheinen lebensunwert. Krankheiten, die dazu führen, sind Macht, Egoismus und Gewinnstreben. Aber auch für jeden Einzelnen stellt sich die Frage: lebe ich eigentlich ein Leben, das mich glücklich macht, das mich daran erinnert, dass es gut war? Mit Krankheiten und ihren Folgen zu leben haben wir besonders durch Corona gelernt. Es gibt Therapie‐Angebote, die zwar das Überleben sichern, aber nicht heilen. So ermöglichen die digitalen Medien den Kontakt untereinander, können aber die fehlende Nähe nicht ersetzen. Eine Frau erzählte mir: "Mein Mann war lange Zeit auf Montage im Ausland und ich mit den beiden Kindern zu Hause. Wir haben immer wieder miteinander telefoniert oder uns über das Internet gesehen. Doch als er dann wieder zu Hause war, haben wir gemerkt, wie wir uns in dieser Zeit en remdet haben. Auch die Kinder taten sich schwer mit der Nähe zu ihrem Vater, der für den Dreijährigen zunächst ein fremder Mann war. Wir mussten, mit Hilfe von außen, wieder neu lernen zusammenzuleben." Das ist das Pfingstereignis: Go scha eine neue Nähe, damit der Mensch wieder lernt, miteinander und mit der Schöpfung zusammenzuleben. Die Bibel berichtet, dass die Jünger aus Angst auf Distanz zur Bevölkerung gingen, die aus vielen Ländern in Jerusalem zusammengekommen war, um Pfingsten zu feiern. Hinter verschlossenen Türen waren sie sich zwar sehr nahe im Gebet, aber isoliert vom Leben und den Menschen. Sie erleben die Zuwendung Go es. Der Heilige Geist erfüllt jeden Einzelnen, die Gemeinscha der Versammelten, die Stadt Jerusalem und die Welt. Go kommt so nahe, dass kein Raum mehr offen bleibt. Sie sind verwandelt und suchen die Nähe zu den Außenstehenden, suchen Kontakt zu den anderen Völkern und Kulturen. Kirche ist dazu da, die Nähe Jesu erfahrbar zu machen. Sakramentenspendung und Gemeindeleben gehen nicht digital. Digitales Leben hat „den Vorteil“, dass keiner zu nahe kommen kann. Wir wissen aus den Berichten von Flüchtlingslagern, Krieg und Hunger und Elend von dem Unterschied, ob ich das nur auf dem Bildschirm sehe, oder ob ich persönlichen Kontakt mit Betroffenen habe. Die Botscha lautet: Sucht die Nähe zu Go , zu den Menschen und zur Schöpfung, dann werden sich die entstellten Angesichter erneuern. Gesegnete Pfingsten wünscht Ihnen das Pastoralteam 4
Grußwort des PGR Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leserinnen und Leser, "…. und Er sah, dass es gut war" lautet das Titelthema der in Ihren Händen befindlichen Ausgabe des miteinander. Häufig habe ich Ihnen in den vergangenen 5½ Jahren einige meiner Gedanken zum aktuellen Thema der Ausgabe, der Gemeinde‐ oder Kirchenentwicklung und den aktuellen Geschehnissen in der Welt gegeben. Zumeist ist mir das Verfassen der Texte leicht von der Hand gegangen, in diesem Fall nicht. Die Corona‐Pandemie hält unser Land zum Redak onsschluss der Ausgabe seit ungefähr einem Jahr fest in der Hand. Freunde und Verwandte sehe ich nur noch selten oder in kleinen Gruppen und der letzte Grill‐/Koch‐/Gesellscha s‐ abend mit einem Verein, Freunden und Bekannten oder in der Gemeinde liegt gefühlt in einer längst vergangenen Zeit. Gleichzei g ist unsere Kirche in ihrer öffentlichen Wahrnehmung scheinbar paradoxer als je zuvor. Während der Va kan die Segnung homosexueller Paare durch Priester untersagt (das Segnen von Gebäuden, Autobahnen, Tieren oder Autos ist weiterhin zulässig), veröffentlicht das Erzbistum Köln ein Gutachten, das neben einer völlig unzureichenden Aktenführung auch unzählige Pflichtverletzungen in der Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt eindeu g benennt. Die Weihbischöfe Dr. Schwaderlapp und Puff sowie der Offizial Herr Assenmacher wurden vom Erzbischof von Ihren Aufgaben entbunden. Während also ein hoher Maßstab an das (sexuelle) Leben der Kirchen‐ mitglieder gelegt wird, der auch weiterhin eine Beziehung homosexueller Menschen als ein Verhalten wider die Natur darstellt, wird die Kirche den eigenen (und auch externen) Ansprüchen hinsichtlich einer Vermeidung und Sank onierung des sexuellen Missbrauchs in den eigenen Reihen mehrfach und systema sch nicht gerecht. In wenigen Tagen feiern wir nun das Pfings est. Ein Fest, dass durch den Heiligen Geist symbolisch für die Gründung unserer Kirche steht. Gleichzei g gerät unsere (kirchliche) Welt scheinbar immer mehr aus den Fugen. Mir machen, neben den Ärgernissen über manche Entscheidung und manches 5
Grußwort des PGR Handeln in der Weltkirche, die vielen kleinen Zeichen des Christseins in der Welt große Hoffnung. Nach der Entscheidung des Va kans zum Verbot der Segnung von homosexuellen Paaren, dauerte es beispielsweise nur wenige Stunden, bis große Regenbogenfahnen an zahlreichen Kirchen im ganzen Erzbistum zu finden waren, die eine Solidarisierung mit vielen homosexuellen Paaren darstellen sollten. Die Fahnen wurden nicht etwa aufgehängt, weil sie "von oben" angeordnet worden waren, sondern weil viele Menschen vor Ort entschieden haben, dass sie sich ein deutlich anderes Verständnis des Satzes "… und Er sah, dass es gut war" angeeignet haben. Was hat dieser Sachverhalt nun mit Ökologie und Nachhal gkeit, dem Thema dieser Ausgabe des miteinander zu tun? Das Thema Nachhal gkeit ist deutlich umfassender als z.B. der sehr lobenswerte ökologische Anbau von Lebensmi eln oder die Verwertung regionaler Produkte. Nachhal gkeit umfasst gemäß der Vorgaben der United Na ons insgesamt 17 Themenfelder. Diese sind u.a. Gesundheit, die Vermeidung von Unter‐ ernährung, der Stopp der Ausbeutung von Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, die Gleichbehandlung der Geschlechter und sexueller Orien erungen und bezahlbare sowie saubere Energie. Ein bunter Blumenstrauß an Themen, die wir in vielerlei Hinsicht auch aus unserem Glauben heraus unterstützen können und sollten. Während die Weltkirche und auch das Erzbistum Köln in einigen Themenfeldern, wie etwa der nachhal gen Energiegewinnung bereits wich ge Impulse setzt, liegt es an uns, die vielen anderen Themenfelder in unserer Gemeinde mit Leben zu füllen. So wie die vielen Regenbogenfahnen an Kirchtürmen wehten und so ein Zeichen für die Gleichbehandlung homosexueller Menschen setzten, können auch wir vor Ort versuchen, eine nachhal ge, weltoffene und zeitgemäße Gemeindestruktur aufzubauen. So ermöglichten in jüngerer Vergangenheit etwa zahlreiche junge und ältere Gemeindemitglieder auf Ini a ve von Gisbert Punsmann den Besuch des Impfzentrums in Erkrath für ältere Mitglieder unserer Gemeinde. Die Pfadfinder*innen sammelten alte Handys zum Recyclen der natürlichen Ressourcen und der Kirchenvorstand berät aktuell über einen möglichst energieeffizienten Neubau des Pfarrheims St. Marien. In all diesen Beispielen wird neben einem nachhal gen Denken der Menschen auch Christus in unserer Gesellscha deutlich. Wir helfen denen, die Hilfe benö gen und schaffen eine Zukun für diejenigen, die uns nachfolgen werden. Trotz des Missbrauchsskandals und trotz der Entscheidung des Va kans zur 6
Grußwort des PGR Segnung homosexueller Paare machen wir so einen echten Unterschied in der Welt. Christus wird ganz prak sch im Handeln jedes Einzelnen erkenn‐ und spürbar. All das kann aber nur funk onieren, wenn es auch ehrenamtliche Menschen gibt, die all diese Tä gkeiten ausüben und als Christen in der Welt erkennbar werden und gleichzei g die demokra sche Grundordnung unserer Gemeinde stärken. Im November wird sich diese Chance im Rahmen der Wahl für den Kirchenvorstand und den Pfarrgemeinderat erneut für uns ergeben. Nur mit einer möglichst breiten Beteiligung unterschiedlicher Menschen aus unserer Gemeinde im Rahmen des ak ven und passiven Wahlrechts wird auch zukün ig eine nachhal ge und posi ve Entwicklung unserer Kirchengemeinde möglich sein. Ich bin sicher, dass auch Sie in diesem Rahmen einen Unterschied in unserer Gemeindewelt machen können. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Pfings est und eine schöne Geburtstagsfeier unserer Kirche. Bleiben Sie gesund und frohen Mutes! Ihr Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Wahlen zu Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat In diesem Jahr finden am Wochenende 6./7. November 2021 die Wahlen zu Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat sta . Der Kirchenvorstand ist der Rechtsvertreter der Pfarrei. Alle drei Jahre wird die Häl e der Mitglieder neu gewählht, das sind zur Zeit 8 Personen. Die Amtszeit beträgt jeweils 6 Jahre. Der Pfarrgemeinderat ist das Beratungsorgan für den Pfarrer. Er wird für vier Jahre komple neu gewählt. Die Wahlen stehen unter dem Mo o: "Gemeinscha lich, mit Mut, gestärkt durch Go es Zutrauen gestalten wir Heute das Morgen." Die Redak on 7
Schwerpunktthema: Seite Schöpfung – Theologie..........................................................................8 Würdigung der Enzyklika "Laudato si’"...............................................11 Schöpfungsverantwortung weltweit...................................................15 Go es Schöpfung schützen ‐ Nachhal gkeit leben.......................................................................16 Kolping Fairtrade und Eine‐Welt‐Kreis St.Don Bosco.........................................................18 "Ich lasse mir doch nichts wegnehmen!".................................................................................19 Ökologische Aspekte beim Neubau des Pfarrzentrums......................23 Schöpfung – Theologie "Schöpfung" ist ein sehr weitreichendes Thema der Theologie. In verschiedenen Disziplinen wird es bedacht: Bibelwissenscha , Glaubenslehre, Gesellscha slehre, Gebet, Kirchengeschichte, Religionspädagogik, ... . An dieser Stelle soll dieses Thema unter drei S chworten etwas erörtert werden. 1. Bibel Die Heilige Schri der Juden und der Christen beginnt mit zwei Erzählungen über die Erschaffung der Welt. Im sogenannten ersten Schöpfungsbericht wird erzählt, dass Go die Welt und den Menschen in sieben Tagen durch sein Wort ("ER sprach und es wurde") geschaffen hat. Der folgende zweite Schöpfungsbericht spricht von der Anlage eines Gartens durch Go und die Formung des Menschen aus Lehm (Go ist Gärtner und Töpfer). Beide Berichte sind "Heilige Schri ". Es wird deutlich, dass es sich um keine naturwissen‐ 8 Bild: "Globo verde"by Olearys / CC‐by 2.0 / Quelle: flickr.com in Pfarrbriefservice.de
"... und Er sah, dass es gut war" scha liche Erklärung handelt, sondern um eine theologische Aussage. Die Entstehung der Welt hat mit Go zu tun. Dabei bleibt das "Wie" offen. Es sind Erzählungen und keine wissenscha lichen Dokumenta onen. Der erste Schöpfungsbericht (Gen 1,1ff) zeigt, dass Sonne, Mond, Ges rne, kriechendes Ge er und der Mensch von Go geschaffen wurden. Damit setzt sich die Heilige Schri ab von den Religionen der umliegenden Völker. Hier werden Sonne und Ges rne als Gö er angebetet. In Ägypten ist die Schlange eine Verkörperung Go es. Die Könige verstanden sich als Gö erkinder, da sie durch den sexuellen Umgang von Gö ern/Gö nnen mit anderen Gö ern/ Gö nnen oder mit Menschen gezeugt wurden. Die Gö ersagen der Römer und Griechen sind voll von solchen Erzählungen. Der Go Israels dagegen hat alles erschaffen. Der siebte Schöpfungstag als Ruhetag zeigt den Go Israels auch als Schöpfer der Zeit. Die Verfasser dieses Berichtes werden in der Priesterscha des Jerusalemer Tempels um 500 v. Chr. vermutet. In der babylonischen Gefangenscha (585 ‐ 538 v.Chr.) ha e Israel, als Minderheit in einem fremden Land, engen Kontakt zu anderen Religionen und deren Gö ern. Hier wird das Gebot "Du sollst dir kein Bild von Go machen" prägend für die Iden tät, ebenso wie die Feier des Sabbat, des siebten Tages. Der zweite Schöpfungsbericht verweist auf die Zeit als Israel sessha wird, beginnt Ackerbau zu betreiben und Städte zu gründen (1000 v.Chr.). Er ist älter und nimmt Mo ve der Schöpfungsmythen der Umwelt auf. Bibellesen ist der Versuch, die Heilige Schri zu verstehen, den Texten in ihren Zeitumständen, in ihrer literarischen Ga ung und ihrer theologische Aussageabsicht gerecht zu werden. Eine einsei ge Festlegung und wortwörtliche Auslegung widerspricht dem Wesen der Heiligen Schri . Biblisch gesehen ist die Schöpfung Gabe und Aufgabe. Go scha die Welt und bes mmt gleichzei g die Erde als seinen Lebensraum. Die Welt hat ihren Ursprung allein in Go . Der Mensch hat als Sta halter Go es die Aufgabe, die feindlichen Chaosmächte, also die desolaten Zustände auf Erden, auszugrenzen. Durch sein Handeln konfron ert er sie mit der Vision einer go gewollten gerechten Ordnung. Es geht bei den biblischen Texten, besonders bei den Psalmen und bei den Gleichnissen Jesu, nicht um Weltentstehung, sondern um verantwortliche Weltgestaltung. Aus dieser Perspek ve ist die Bibel zu lesen. 2. Evolution Die beiden biblischen Schöpfungsberichte stehen nicht nur im Widerspruch zueinander, sondern auch zur naturwissenscha lichen Rede vom Urknall am Anfang und der weiteren evolu ven Entwicklung durch Werden und Vergehen, 9
Schwerpunktthema: durch fortwährendes Überleben und Verbessern des Erfolgreichen. Die Aussagen müssen also in ihrer Unterschiedlichkeit betrachtet werden. Es geht nicht um eine Entscheidung, welcher Bericht wahr ist. Das führt auf der einen Seite zu einem Fundamentalismus und Krea onismus, bzw. zu einer rein materialis schen Weltsicht auf der anderen Seite. Beide unterliegen dem Irrtum, die Welt vollständig erklären zu können. Der Aachener Religionspädagoge Rainer Oberthür formuliert: "Alle Dinge, die wir sehen, können wir doppelt anschauen: als Tatsache und als Geheimnis. Aus dem Wirklichen erwächst das Erstaunliche. Naturwissenscha und Glaube kommen im Staunen zusammen". Die Naturwissenscha erzählt die Geschichte vom Anfang der Welt: Es geht um den Beginn von Raum und Zeit. Es geht um geheimnisvolle Tatsachen und um das, was Menschen nach und nach dazu herausgefunden haben. In der Bibel wird die Geschichte vom Ursprung der Schöpfung erzählt: Es geht um das Geheimnis hinter den Tatsachen, um das, was Menschen von und mit Go erfahren haben und schon seit langer Zeit glauben. Kein Mensch kann vor den Urknall zurückschauen. Go wollte Lebewesen, die mehr sind als Atome, die sich und andere und Go selbst lieben können. Darwin, der Begründer der Evolu onstheorie, kannte keinen physikalischen Prozess, der die Sonne so lange leuchten lassen kann, wie es die vielen Millionen Jahre der Evolu on erforderten. Heute wissen wir, dass Kernfusion die Energie für die lange Lebensdauer der Sonne liefert. Als Theologe und Paläontologe hat der Jesuit Teilhard de Chardin (1899 – 1955) versucht, Evolu onstheorie und Glaube zusammenzuführen. Für ihn entwickeln sich der Mensch, in seinem Streben nach Erkenntnis, und die Schöpfung hin zur vollkommenen Liebe. Sie ist das Ziel der Evolu on. "Es gibt eine Gemeinscha mit Go durch die Welt" lehrt er. Für ihn ist klar: "Die Zukun gehört denen, die der nachfolgenden Genera on Grund zur Hoffnung geben." Man kann in der Evolu on einen blinden Ablauf von Naturprozessen sehen. Der Glaubende sieht darin aber einen aus dem Liebeswillen Go es entsprungenen Strom des Lebens. Ist der Mensch – bin ich – ein Produkt der Zufälle der Natur? Oder: Bin ich ein Geschöpf Go es, das von Anfang an geliebt ist? Hat Go mich dazu bes mmt, dass ich zurück finde in die Arme Go es, meines Vaters und meines Schöpfers? Die Förderung des Dialoges zwischen Naturwissenscha und Theologie ist Aufgabe der 1936 gegründeten päpstlichen Akademie der Wissenscha en. 3. Glaubensbekenntnis Die Schwierigkeit einer eindeu gen Aussage über den tatsächlichen Anfang der Schöpfung und den Ursprung des Daseins in der Liebe Go es hat die 10
"... und Er sah, dass es gut war" Kirche in der kurzen, schlichten und sehr offenen Formulierung aufzulösen versucht: "Ich glaube an Go , den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde". Hier klingen nicht nur die biblischen Erzählungen, die an ken Schöpfungsmythen und die naturwissenscha liche Forschung, sondern auch die Philosophie und das Weltbild der griechisch‐römischen An ke an. Im Glauben bekennen wir: Materie und Leib sind gut. Go scha sie, nicht weil er sie braucht, sondern weil er Schönheit, Güte und Wahrheit verschenken will. Er will eine Welt, die im Werden ist. Das fordert aber vom Menschen, ein verantwortungsvoller und liebender Mensch zu werden. Ob wir dieser Aufgabe gerecht werden, zeigt sich vor allem im Umgang mit der Schöpfung und den Mitmenschen. Schaffen wir Raum, damit Mensch und Schöpfung wachsen und reifen können, oder zerstören wir diesen Raum durch eine egois sche Lebensweise? Die Ausbeutung der Natur (ÖKOLOGIE) und der Menschen verunstalten die Schöpfung, daher gehört für den Glaubenden Engagement für Ökologie und Gesellscha zusammen. U.Herz, Pfr. Empfehlungen zum Weiterlesen: • "Bibel und Kirche" (Zeitschri des Kath. Bibelwerkes) Nr. 1/2005 : Schöpfung – Gabe und Aufgabe • "Bibel und Kirche" Nr. 1/2021: Nicht mehr gut? Schöpfung in der Krise • "Welt und Umwelt der Bibel" (Zeitschri des Kath. Bibelwerkes) Nr. 2/2016: Bibel kontra Naturwissenscha ? Die Schöpfung • "Das CREDO – Eine Gebrauchsanweisung für das Leben" von Bischof Stefan Oster (Verlag Kath. Bibelwerk, Stu gart, 2019) • "Das Glaubensbekenntnis vor den Anfragen der Gegenwart" von Ulrich Lüke (Herderverlag, Freiburg 2019) Würdigung der Enzyklika "Laudato si’ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus" "Laudato si" aus dem Jahr 2015 ist die zweite Enzyklika von Papst Franziskus bzw. die erste, für die er allein zeichnet. Die Bezeichnung stammt aus dem "Sonnengesang" des Hl. Franz von Assisi. Sie ist nicht allein als Umwelt‐ oder Klimaenzyklika zu verstehen, sondern ist durchdrungen von dem Gedanken, dass Ökologie und Soziales zusammengedacht werden müssen. Damit nimmt der Papst die Kirche, sich selbst und die Weltgemeinscha in die Pflicht, verantwortlich mit der Schöpfung umzugehen. Zentrale Themen der Enzyklika sind die andauernde Zerstörung unseres Planeten sowie die weltweite Armut und soziale Ungerech gkeit. 11
Schwerpunktthema: Hierbei grei der Papst den die christliche Sozialethik prägenden Dreischri von "Sehen – Urteilen – Handeln" auf. Nach einer Analyse der aktuellen Situa on geht es im zweiten Teil des "Urteilens" um die Grundlinien seiner theologischen und sozialethischen Perspek ven und Argumenta onen, woran sich der dri e Teil des "Handelns" mit Op onen für sach‐ und wertgerechtes Handeln anschließt. Adressat ist nicht nur die gesamte katholische Welt, sondern "alle Menschen guten Willens", um "in Bezug auf unser gemeinsames Haus in besonderer Weise mit allen ins Gespräch zu kommen" (LS 3). Immer wieder spricht der Papst von der Erde als ein "gemeinsames Haus" für die "ganze Menschheitsfamilie" (LS 13) und fordert eine universale Solidarität (LS 14). "Wir müssen uns stärker bewusst machen, dass wir eine einzige Menschheitsfamilie sind" (LS 52). Schon in der Einleitung der Enzyklika werden zentrale Grundgedanken deutlich. Sehr deutlich wird die derzei ge Zerstörung des Planeten angeprangert (LS 2), jedoch immer in Zusammenhang mit der Ungerech gkeit gegenüber den Armen. Glaube an Go impliziere immer auch die Liebe zu seiner Schöpfung. Im ersten Kapitel werden die entscheidenden Umweltprobleme aufgelistet: Verschmutzung und Klimawandel, Wasserknappheit, Verlust der Artenvielfalt verknüp mit weltweiter sozialer Ungerech gkeit. Dabei will der Papst nicht nur informieren, sondern vielmehr betroffen machen angesichts der gravierenden Probleme. Dabei hegt Papst Franziskus keinen Zweifel an der Validität der wissenscha lichen Erkenntnisse, die davon ausgehen, dass der Klimawandel menschengemacht und großteils auf den kaum begrenzten Ans eg der Treibhausemissionen zurückzuführen ist. In diesem Zusammen‐ hang kri siert der Papst die reichen Länder, die bislang wenig zur Bewäl gung der Umweltprobleme getan haben und verlangt einen Kurswechsel. Die christliche Schöpfungstheologie steht im Mi elpunkt des zweiten Kapitels. Hier grei Franziskus die Frage nach dem biblischen Herrscha sau rag auf, den Go dem Menschen erteilt hat. Für ihn geht es hierin nicht um eine "absolute Herrscha über die anderen Geschöpfe" (LS 67), sondern um ein Herrschen, das "hüten, schützen, beaufsich gen, bewahren, erhalten, bewachen" meint. Das schließt eine Beziehung verantwortlicher Wechsel‐ sei gkeit zwischen dem Menschen und der Natur ein" (LS 67). Jedes Geschöpf besitzt demnach seinen eigenen Wert, den der Mensch zu achten hat. Der Mensch ist in das Gesamtgefüge der Schöpfung eingebe et. Eine soziologische und kulturwissenscha liche Systemanalyse und ‐kri k 12
"... und Er sah, dass es gut war" bietet das dri e Kapitel. Zwar werden die Chancen der Technik gewürdigt, gleich‐ zei g das "technokra sche Paradigma" (LS 106ff) als Grundübel der ökologischen Krise bezeichnet. Dieses beherrsche Wissenscha , Wirtscha und Poli k (LS 107‐ 109). Damit verbunden sei ein maßloser Anthropozen‐ trismus (LS 116) in der modernen Gesellscha , der für Ausgrenzungen und Ungerech gkeiten unter den Menschen verantwortlich sei. Auf Basis der Grundeinsicht, dass alles mit allem zusammenhängt (LS 138), entwickelt der Papst im vierten Kapitel einen eigenen Lösungsansatz, den er als "ganzheitliche Ökologie" (vgl. LS 137, 141) bezeichnet. Diese "ganzheitliche Ökologie" umfasst die Umwelt‐, Wirtscha s‐, Kulturökologie, die Ökologie des Alltagslebens und die "Humanökologie". Zusammenhänge und Wechselwirkungen müssen berücksich gt, ganzheitliche Perspek ven entwickelt und Rücksichtnahme auf die schwächsten Glieder prak ziert werden. Das Gemeinwohlprinzip (LS 156) sei heute selbstverständlich ein Weltgemeinwohl und impliziere eine Op on für die Armen (LS 158). In einem eigenen Abschni spricht Franziskus von einer "genera onsübergreifenden Gerech gkeit": "Ohne eine Solidarität zwischen den Genera onen kann von nachhal ger Entwicklung keine Rede mehr sein." (LS 159) Mit großem Nachdruck betont er, dass der derzei ge Lebenss l der reichen Na onen nicht universalisierbar ist. Das könne nur in Katastrophen enden, wie "es periodisch bereits in verschiedenen Regionen geschieht" (LS 161). Handlungsorien erungen auf verschiedenen Ebenen sind wesentlicher Teil des Kapitels 5. Diese basieren darauf, dass die Menschen den Planeten als Heimat begreifen sollen, die sie als ein Volk wie ein gemeinsames Haus bewohnen (LS 154). Franziskus verlangt neben Umweltverträglichkeitsprüfun‐ gen (LS 183) auch eine Dekarbonisierung der Energieversorgung (LS 165). Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und in geringerem Maße Gas müssten unverzüglich ersetzt werden. Der Papst kri siert, dass es bislang noch zu 13
Schwerpunktthema: keiner gemeinsamen verbindlichen Poli k zur Bekämpfung des Klimawandels gekommen ist. Den Grund für das bisherige Scheitern sieht der Papst in den na onalen Eigeninteressen: "Die interna onalen Verhandlungen können keine Fortschri e machen aufgrund der Posi onen von Ländern, die es vorziehen, ihre na onalen Interessen über das globale Gemeinwohl zu setzen" (LS 169). Sta dessen wirbt der Papst für eine "Global Governance". Hierbei sollen zwischenstaatliche interna onale Ins tu onen mit Sank onsmöglichkeiten geschaffen werden. Im sechsten Kapitel gibt Franziskus Hinweise zu einer ökologischen Erziehung, die den herrschenden Konsumismus überwinden könne. Dabei setzt er auf die Verantwortung des Einzelnen und auf ökologische Tugenden. Bei all den drängenden ökologischen Problemen und Herausforderungen empfiehlt der Papst sich nicht niederdrücken zu lassen, sondern sich Freude und Hoffnung zu bewahren (vgl. LS 244). Mit dieser Hoffnung dürfen wir das Schöpfungsgebet von Papst Franziskus gemeinsam beten: Go der Liebe, zeige uns unseren Platz in dieser Welt als Werkzeug deiner Liebe zu allen Wesen dieser Erde, denn keines von ihnen wird von dir vergessen. Erleuchte, die Macht und Reichtum besitzen, damit sie sich hüten vor der Sünde der Gleichgül gkeit, das Gemeinwohl lieben, die Schwachen fördern und für diese Welt sorgen, die wir bewohnen. Die Armen und die Erde flehen, Herr, ergreife uns mit deiner Macht und deinem Licht, um alles Leben zu schützen, um eine bessere Zukun vorzubereiten, damit dein Reich komme, das Reich der Gerech gkeit, des Friedens, der Liebe und der Schönheit. Gelobt seist du. Amen. Gisbert Punsmann, PR Verwandte Literatur: • "Laudato si" (LS) Die Umwelt‐Enzyklika des Papstes, Herder, Freiburg 2015 • Kardinal Reinhard Marx, Würdigung von "Laudato si" – Pressekonferenz v. 18.06.2015 in München • Prof. Dr. Markus Vogt, Würdigung von "Laudato si” – Pressekonferenz v. 18.06.2015 in München • Bischof Franz‐Josef Overbeck, "Zum 5. Jahrestag von ‚Laudato si’" – DBK‐ Pressemi eilung Nr. 083 v. 19.05.2020 14
"... und Er sah, dass es gut war" Schöpfungsverantwortung weltweit Die Hilfswerke der Katholischen Kirche in Deutschland haben sich auf ein gemeinsames Jahresthema geeinigt. Ziel ist es, wich ge Themen nachhal g im Bewusstsein der Gemeinden und der Gläubigen zu verankern. "Wasser" stand im Mi elpunkt der letzten ADVENIAT‐Ak on, MISEREOR lenkte den Blick auf ökologische Landwirtscha in Amazonien und die diesjährige Pfingstak on von RENOVABIS trägt den Titel "DU erneuerst das Angesicht der Erde. Ost und West in gemeinsamer Verantwortung für die Schöpfung". Im Fokus stehen die ökologischen Herausforde‐ rungen und das Umwelt‐ bewusstsein der Menschen und Verantwortlichen in den Ländern Osteuropas. Die Katholische Soziallehre und die orthodoxe Sozialdoktrin kri sierten gleichermaßen eine konsumorien erte und ressourcenverschwendende Lebensweise. Eine Sensibili‐ sierung für den Glauben an "Go , den Schöpfer des Himmels und der Erde" ist allen christlichen Konfessionen eigen. Er ist die spirituelle Grundlage eines ökumenischen Handelns. Im Osten Europas ist z.B. die Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 noch sehr präsent. Menschen leben dort, insbesondere in Belarus und in der Zentralukraine, mit den Langzei olgen. Die Vergi ungen der Umwelt und die Schädigungen des Erbgutes sind auch heute noch Realitäten. Gleichzei g ist das Thema Ökologie in vielen osteuropäischen Ländern aber überlagert von den großen wirtscha lichen und sozialen Problemen, z.B. Armut, Korrup on, Arbeitslosigkeit und Alkoholismus. RENOVABIS fördert Projekte, in denen Umweltbildung eine große Rolle spielt. Kirchengemeinden soll geholfen werden, für eine ökologische Lebensweise konsequent einzutreten. Über Gebet und Spenden hinaus will die RENOVABIS‐Pfingstak on mit ihren vielfäl gen Informa onsmöglichkeiten Interesse am Leben der Menschen im Osten Europas wecken. Es wäre schön, wenn in unserer Gemeinde der eine oder die andere dadurch auf die Idee käme, unseren "Eine‐Welt"‐Kreisen durch sein Engagement neue Impulse zu geben. U.Herz, Pfr. 15
Schwerpunktthema: Gottes Schöpfung schützen - Nachhaltigkeit leben Die UNO ha e die Jahre 2005 bis 2014 zur weltweiten "Dekade der Bildung für nachhal ge Entwicklung" erklärt. Ziel war es, Prinzipien der nachhal gen Entwicklung weltweit in den Bildungssystemen zu verankern. Menschen sollen befähigt werden, die Komplexität und gegensei ge Abhängigkeit von Umwelt, Gesellscha und Wirtscha zu verstehen, sowie globale Probleme vorherzusehen und Lösungen für sie zu finden. Unser pädagogisches Konzept orien ert sich an den Leitlinien der "Bildung für nachhal ge Entwicklung". Zukün ige Genera onen sollen die gleichen Chancen auf eine lebenswerte Zukun haben wie wir – das ist der Kerngedanke der Nachhal gkeit. In diesem Zusammenhang begleitet uns seither der Gedanke des katholischen Geistlichen und Autoren A. L. Balling: "Wer mithil , die Schöpfung zu bewahren, baut Brücken in die Zukun ." Die Kinder, die wir in unseren Kindertagesstä en begleiten, sind die zukün igen Genera onen, denen wir die Welt übergeben. Unsere Aufgabe ist es ihnen auf vielfäl ge Weise Go es Schöpfung näher zu bringen, sie an der Sorge und Pflege der Natur zu beteiligen und ihnen den sorgfäl gen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen näher zu bringen. Konkret haben wir in den letzten Jahren an vielen unterschiedlichen Aspekten gearbeitet: Ernährung, Natur, Energie. Für die Mahlzeiten in unserer Einrichtungen sind uns folgende Kriterien wich g: • Frische, Regionalität, biologischer Anbau und Kosten. • Bewusst verzichten wir auf die Gabe von Fleisch, um so zur Reduzierung CO2‐Emmisionen beizutragen. Wir verarbeiten täglich frisches Obst und Gemüse. Ein‐ bis zweimal in der Woche reichen wir Fisch. Dieser bewusste Einsatz von Nahrungsmi eln entspricht unserer gesundheitlichen und ernährungsphysiologischen Überzeugung. In den letzten Jahren haben wir jeden Morgen im Eingangsbereich ein 16
"... und Er sah, dass es gut war" gesundes Frühstück angeboten (dies ist zurzeit durch Corona nicht möglich). Aber wir bieten den Kindern unverändert, täglich ein gesundes mit Liebe zubereitetes Frühstück an. Unser Brot und unsere Brötchen backt unser Koch mehrmals wöchentlich frisch. Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein, backen wir unser Brot im Steinbackofen auf unserem Nutzgartengelände. Das Brot enthält keine Konservierungsstoffe, und nur einen geringen Anteil an Weizen. Unsere Marmelade stellen wir selbst her und sind stolz darauf, uns in diesem Bereich komple selbst versorgen zu können. Das Einmachen übernimmt eine Mitarbeiterin zusammen mit den Kindern. Auch Apfel‐ und Traubensa stellen wir je nach Ernteertrag selbst her. Die Äpfel und Weintrauben pflücken wir im eigenen Garten oder bekommen sie von den Bauern auf dem Wochenmarkt gespendet. Gegen den Durst reichen wir Wasser und Tee. In den Sommermonaten ernten wir Pfefferminze und Zitronenmelisse, die wir weiter verarbeiten. Gemeinsam mit den Kindern bearbeiten wir unseren Nutzgarten in seinem Jahresverlauf. Dort werden frische Küchenkräuter gesät und unter anderem für das Frühstück geerntet (z.B. Schni lauch und Petersilie), Gemüse gezogen (z.B. Salat, Tomaten und Möhren) und als Rohkost genutzt und Obst geerntet (z.B. Johannis‐ und Erdbeeren, Himbeeren, Äpfel, Weintrauben) und dieses zu Marmelade/Gelee verarbeitet. Besonders deutlich wird den Kindern Go es Schöpfung im Umgang mit den Pflanzen in unserem Nutzgarten. Bewusst erleben sie, wie aus einem Samenkorn eine Pflanze wird, deren Früchte wir ernten können. Außerdem verstehen sie, wie wich g Licht, Wasser und Erde für das Wachstum der Pflanzen sind. Sie erleben neben dem ökologischen Gedanken einen nachhal gen Umgang mit den Ressourcen z.B. mit Wasser. Auch für die Tierbeobachtung ist das Außenspielgelände ein geeigneter Ort. Neben Vögeln tummeln sich hier auch viele Insekten, vor allem, weil das Beet mit bunten Blumen und insektenfreundlichen Pflanzen gefüllt ist. Abschließend lässt sich sagen, dass wir in den vergangenen Jahren viele Aspekte der Nachhal gkeit mit den Kindern erarbeitet haben. Es ist für uns eine Herzensanliegen den Gedanken den Papst Franziskus in der Enzyklika Laudato si die Sorge für das gemeinsame Haus ausgedrückt hat, wich g und ernst zu nehmen. Es ist unsere Aufgabe den Kindern eine Welt zu hinterlassen auf der sie leben können. Sandra Peterburs, Kindertagesstä e St. Marien 17
Schwerpunktthema: Er sah, dass es gut war. Sechsmal kann man in der Bibel diese Aussage lesen. Hat Go Recht? Natürlich hat er Recht, denn die Erde gibt immer noch so viel her, dass die gesamte Bevölkerung sa werden kann. Aber es werden nicht alle Menschen sa . Warum? Die Bibel sagt nach der Erschaffung des Menschen nicht: "Er sah, dass es gut war". Liegt es möglicherweise an uns Menschen, wenn nicht alle sa werden? Ohne Zweifel tragen Dürren, Seuchen, Überschwemmungen und viele Katastrophen zur Armut vieler Menschen in der Welt bei, aber die gerechte Verteilung von Lebensmi eln und Gewinnen aus Bodenschätzen liegt in Menschenhand. Bei dieser Verteilung geht es in der Welt wahrlich nicht gerecht zu. Er sah, dass es gut war, aber wie gehen wir mit unserer guten Umwelt um? Mancher Autofahrer mag sich sicher freuen, wenn er im Sommer nach langen Fahrten keine Insekten mehr auf der Windschutzscheibe seines Fahrzeuges kleben hat, wundert sich aber, dass einige Imker ihre Bienen in der Stadt sta onieren, weil es da mehr gi freie Blüten gibt als auf dem Land. Das wird sich auch ändern, wenn die Scho ervorgärten mehr werden. Im Winter sind frische Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren usw. köstlich, sie haben aber einige tausend Flugkilometer hinter sich gebracht. Können es nicht auch mal saisonale Produkte aus unserer Umgebung sein? Im "Vaterunser" bi en wir um das tägliche Brot, wir bi en nicht um tägliches Fleisch. Die Massen erhaltung in Deutschland verschlingt 80% unserer 18
"... und Er sah, dass es gut war" Grünpflanzen, dazu kommen enorme Mengen Fu ermi el aus fernen Ländern. Muss ein Mu erschwein wie eine Gebärmaschine auf kleinstem Raum eingepfercht sein? Kann es für uns auch mal etwas weniger Fleisch sein? Velbert ist seit 2018 "Faire Stadt". Das ist möglich geworden, weil eine bes mmte Zahl Velberter Händler bereit ist, Produkte aus fairem Handel anzubieten. Sinn des fairen Handels ist es, den Kleinbauern kostendeckende Preise zu zahlen, damit sie nicht dem Preisdiktat großer Konzerne ausgeliefert sind. Neben den "Eine‐ Welt‐Läden" in den Pfarreien findet man faire Produkte auch in Velberter Supermärkten und Discountern. Fair sta billig. Tun wir etwas, damit unsere gute Welt auch gut bleibt! Für Kolping Fairtrade und Eine‐Welt‐Kreis St.Don Bosco: Reinhard Wiefelspütz und Michael Wolframm "Ich lasse mir doch nichts wegnehmen!" Ich habe Angst. Es ist nicht einfach, diese drei Worte zu sagen, aber ich glaube, dass es vielen so geht wie mir. Klimawandel, der heute sogar schon bei uns in Velbert spürbar ist, tonnenweise Plas k im Meer, Artensterben, Flächenfraß, soziale Ungerech gkeit, das Erstarken der Rechten, an semi sche Tendenzen und so weiter. Allesamt große Themen unserer Zeit, die alle zusammen kaum zu greifen, aber doch irgendwie da sind. Es ist ein ganz diffuses Gefühl der Angst – man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Die Liste scheint endlos und wird von Tag zu Tag immer länger – die "kleine" Corona‐Pandemie einmal ganz außer Acht gelassen. Vertrocknete Bäume im August machen mir ein mulmiges Gefühl; Hitze ist nichts mehr, was ich wie ein kleines Kind herbeisehne. So eine diffuse Angst prägt. Ich wäre allerdings nicht ich, wenn ich nicht versuchen würde, die Angst ins Posi ve zu wenden und sie dadurch zu bekämpfen. Und für mich geht das 19
Schwerpunktthema: nicht mit einem Rückzug, sondern mit der Flucht nach vorne. Also habe ich mir ganz ambi oniert einen Plan gemacht, was ich persönlich zum Beispiel gegen den Klimawandel machen kann. Schnell bin ich auf die Klassiker gekommen: weniger Autofahren und dafür Bus und Bahn nutzen, plas kfrei einkaufen und den Rest nur noch gebraucht, also Second Hand, besorgen. Meine Begeisterung für den Plan ließ direkt nach, als die halbstündige Auto‐ fahrt zu meinem Freund in Langenfeld durch eine 2,5‐stündige Bus‐ und Bahn‐ fahrt ersetzt werden sollte. Ich versuchte es mir damit schön zu reden, dass ich im Bus ja ach so produk v an anderen Sachen arbeiten könne. Als meine Freundin mich dann fragte, ob ich mit ihr bummeln gehen möchte, es im Supermarkt kaum Gemüse ohne Plas k und es am See sta Flaschenbier Dosenbier gab, ha e ich keine Lust mehr. "Was mache ich schon für ein Unterschied? Selbst wenn ganz Köln plötzlich verschwinden würde, es macht keinen Unterschied.", dachte ich und gab auf. Frustriert merkte ich, was der eigentliche Grund für mein Aufgeben war. Nicht etwa, dass ich sowieso viel zu unbedeutend war, sondern das Gefühl, dass mir etwas weggenommen wird: meine Freiheit, zu tun und zu lassen was ich will. Ja, ich weiß, meine Genera on ist die erste Genera on jemals, die so viel Freiheit hat – aber ich sage Ihnen ganz ehrlich: Wenn man sie einmal hat, möchte man sie auch nicht mehr hergeben. Ich hoffe, Sie können das verstehen. Also was nun? Alle guten Vorsätze über Bord werfen und weitermachen wie bisher? Das will ich auch nicht. Nicht konsumieren scheint also keine Möglichkeit – nicht für meine Mo va on und nicht für Arbeitsplätze und die Wirtscha , also eben anders. Und so fand ich einen guten Mi elweg: Zuerst habe ich recherchiert, was wirklich etwas verändert und zwei Ansätze für mich mitgenommen. Zum einen habe ich einfach einmal ausprobiert, zwei Wochen vegan zu leben. Sie können sich vorstellen, dass das als Tochter eines Milchbauern zu vielen 20
"... und Er sah, dass es gut war" Diskussionen am Ess sch geführt hat – aber dennoch, mein Ziel habe ich erreicht. Zwar werde ich wahrscheinlich nicht dauerha komple vegan leben, aber einfach mehr vegan leben. Ich liebe Käse und auch ein Stück Fleisch auf dem Grill oder eine gute Salami machen mich glücklich – aber es muss ja nicht immer sein. Für alle Vegan‐skep ker: Ich habe keine Ersatzprodukte, Nahrungsergänzungsmi el oder Soja aus dem Regenwald gegessen, sondern einfach Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte – produziert in Europa. Zum zweiten habe ich begonnen, auf Instagram ak v zu werden und andere Menschen an meiner Reise teilhaben zu lassen (mal sehen, ob ich das dauerha mache, aber es ist ja auch nur ein Versuch. Es muss nicht immer alles funk onieren). Mein Ziel ist es, mich für Dinge einzusetzen, die nachhal g, sozial und ökologisch sind ‐ und die jeder einfach umsetzen kann: Dinge, die nicht wehtun, keinem etwas wegnehmen, sondern vielleicht sogar das Leben noch vereinfachen oder entspannter machen. Bestärkung und Mo va on sind hier die S chwörter. Wich g ist mir hier, keinen Trends hinterherzulaufen, sondern gut recherchierte Dinge vorzustellen, die wirklich einen Effekt haben. Auch will ich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger arbeiten, sondern mit Witz, Realismus und meiner efen, im Glauben verwurzelten Überzeugung, dass uns die Schöpfung von Go anvertraut wurde, es also unser Au rag ist, diese auch zu wahren. Mein erstes Anliegen war es, auf die inneren Werte unserer Alt‐Handys aufmerksam zu machen. Sie kennen es sicher von Kolping oder ähnlichen Ak onen: in unseren Schubladen liegen Gold, Silber, Lithium und andere Edelmetalle in Form von alten Handys. Vor allem Coltan wird in Minen unter dem Einsatz der Leben von Kindern abgebaut. Je mehr wir also recyceln, desto weniger muss neu im Raubbau abgebaut werden. Und: Alte Handys in Schubladen stören uns wahrscheinlich mehr als dass sie uns etwas nutzen, also weg damit! Missio betreibt viele verschiedene Sammelstellen und bietet an, die Handys nicht nur zu recyceln, sondern auch den Erlös davon an Familien in betroffenen Regionen zu spenden, um Frauen zu fördern, Opfern von Gewalt zu helfen und Bildungsprojekte zu unterstützen. Das sind die effek vsten Maßnahmen, um Familien aus der Armut zu helfen und Abhängigkeiten zu vermindern. Wenn Sie also noch alte Handys haben, können Sie diese gerne auch spenden (alle Sammelstellen sind auf missio‐hil .de zu finden) oder bei der nächsten Sammelak on in der Kirche abzugeben. Wer es nicht abwarten kann, kann 21
Schwerpunktthema: die Handys auch mir zukommen lassen, ich bringe diese dann weg. Warum dafür Instagram? Zugegebenermaßen: ich habe etwas Sorge davor, mir könnte jemand vorwerfen, ich würde damit egois sche Interessen verfolgen, ich wäre abgehoben oder ähnliches. Klar macht es mir auch Spaß, das Ganze auf Instagram zu machen. Vor allem geht es mir aber darum, die Kra des exponen ellen Wachstums für etwas Gutes zu nutzen. Was dieses Wachstum kann, zeigt uns die Corona‐Infek onslage regelmäßig, daher würde ich es gerne für posi ve und gewinnbringende Dinge nutzen: die Welt zumindest ein kleines bisschen besser zu machen. Wenn auch nur zwei Personen wegen meiner Beiträge anfangen, sich ein wenig mit der Thema k zu beschä igen oder sogar selbst ak v werden, habe ich aus meiner Mo va on (1 Person) schon das doppelte herausgeholt (2 weitere Personen). Erzählen diese davon, was Sie gemacht haben an zwei andere weiter, so sind wir schon bei 4 Personen. Es muss also von jedem einzelnen gar nicht viel gemacht werden, um schon etwas zu verändern. In meinem nächsten Projekt möchte ich Dinge vorstellen, bei denen die nachhal gere Variante viel besser, einfacher oder sinnvoller ist als die konven onelle. Und nein: ich werde nicht anfangen, alles nur noch selbst zu machen und nichts mehr zu kaufen. Das was ich mache, sollte zeitlich in das Leben von Berufstä gen passen, budgetmäßig in das Leben von jedem, der es gerade nicht so dicke hat und nicht aufwendiger sein als die bisherige Variante auch. Ich bin gespannt, ob das alles so klappt oder ob ich meinen Idealismus wieder ein wenig einfangen muss. Wenn Sie Ideen oder Anregungen haben, freue ich mich sehr über eine Nachricht via Instagram oder Whatsapp (01573‐8442100). Ich bin dankbar für jede Idee, jeden Gedanken und freue mich über jedes Engagement von Ihnen in die Richtung einer besseren Welt – und ich weiß, dass in diese Richtung in unserer Gemeinde schon viel passiert! Und wenn Sie nun wissen wollen, was Sie tun können: über neue Wege nachdenken, neue Ideen nicht direkt verwerfen und einfach mal was ausprobieren. Zurück zum Alltag kann man danach immer noch. "Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern." (Sprichwort der Xhosa). Carolin Greshake 22
"... und Er sah, dass es gut war" Neubau des Pfarrzentrums - ökologische Aspekte Nach dem Architekten‐We bewerb zum Neubau des Pfarrheimes an unserer Pfarrkirche St. Marien geht die Arbeit und Planung weiter. Zu klären sind neben Fragen und Auflagen des Denkmalschutzes ebenso die Schaffung einer barrierefreien Nutzung. Es geht um Details für eine gute Nutzung des Gebäudes und besonders der Küche. Auch muss überlegt werden, welche Materialien, z.B. Stein und Holz, auch ökologisch verantwortbar sind. Die Energiefrage stellt sich bei Heizung, Lü ung und Beleuchtung. Wir können nur schwer der nachfolgenden Genera on vermi eln, dass sie Finanzen au ringen muss zum Betrieb und Erhalt eines Gebäudes, das ihre ökologische Lebensgrundlage zerstört. Mit diesem Grundgedanken wurden auch die Außenanlagen geplant. Verschiedene Gutachten, u.a. das Fledermausgutachten, wurden erstellt. Eine ausreichende Bepflanzung, die Neupflanzung von Bäumen und die Begrünung der Dachfläche wurden bedacht. Neu zu errichtende Parkplätze sollen E‐Mobile‐Ladesta onen erhalten. Gleiches gilt für E‐Bikes bei einer ausreichenden Zahl von Fahrradständern. Natürlich ist jeder Neubau ein Eingriff in ein bestehendes Ökosystem. Aber er bietet die Chance, umweltschädliche Bausubstanzen und Nutzungen zu ändern. Hilfe bietet auch das Erzbistum, das die Stelle eines Umweltbeau ragten neu eingerichtet hat. Die an der Planung Beteiligten, Vertreter von Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat, Erzbistum und die Architekten gehen sehr verantwortlich mit diesen Fragen um, soll das Heim doch für folgende Genera onen ein lebenswerter Ort sein. Nach all diesen Vorüberlegungen wurde der Antrag auf Planungsgenehmigung mit einer Kostenberechnung in Höhe von 4.550.000€ beim Erzbistum gestellt. Dazu gehört auch der Vorschlag zur Finanzierung, besonders für die notwendigen Eigenmi el von 1.365.000€. Der Vermögensrat hat inzwischen zuges mmt und wir können nun den Bauantrag bei der Stadt Velbert einreichen. Nach der städ schen Baugenehmigung erfolgt die Ausschreibung der einzelnen Gewerke. Mi e 2022 können wir dann beim Vermögensrat des Erzbistums die Ausführungs‐ Genehmigung beantragen. So hoffen wir, dass wir Mi e 2024 das neue Pfarrheim beziehen und ohne Corona‐, Hygiene‐ und Abstandsregeln feierlich einweihen können. U.Herz, Pfr. 23
Aus der Gemeinde INNO Kirche Velbert - Erneuerung und Vitalisierung unserer Pfarrgemeinde Christen sollen "Licht der Welt" sein, sagt Jesus in seiner berühmten Bergpredigt (Ma häus 5,14). Sie sollen dazu beitragen, dass jeder Mensch in Würde leben kann, dass die ganze Gesellscha von Werten wie Gerech gkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung geprägt ist und dass Probleme gemeinsam gelöst werden. Doch funk oniert das heute noch? Befinden sich nicht alle Kirchen in der westlichen Welt im Sinkflug, zerrieben zwischen interner Reformverweigerung und externen gesellscha lichen Veränderungen? Das Pastoralteam und der Pfarrgemeinderat unserer katholischen Kirchengemeinde haben über die aktuelle Situa on von katholischer Kirche in Velbert nachgedacht. Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern ak v werden wollen. Wir brauchen eine professionelle Vitalisierung unserer Gemeinde, um jeden und jede einzelne*n, aber auch unsere ganze Gemeinde leuchtend und anziehend zu machen. Dabei können wir auf posi ven Beispielen in unserer Pfarrei au auen, wir brauchen aber zusätzlich konstruk ve Impulse von außen. Wir wollen von Kirchengemeinden lernen, die einen echten Turn‐Around gescha haben und die wieder wachsen! Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. - Aristoteles - 24
Aus der Gemeinde Für diesen dreijährigen Prozess von 2021‐2023 hat unsere Kirchen‐ gemeinde mit "Pastoralinnova on" ein Ins tut aus Graz gewinnen können, das über langjährige Erfahrungen in der Begleitung von Gemeinden verfügt, die innova v sein wollen und bereit sind, dafür engagiert zu arbeiten. Insofern wird es in diesen drei Jahren eine ganze Fülle von unterschiedlichen Veranstaltungen geben (Besuche von Veranstaltungen vor Ort durch Pastoral‐ innova on, Work‐ shops, Arbeitsgrup‐ pentreffen, Treffen des Projekt‐Leitungsteams etc.). Am 20.03.2021 fand per Online‐Konferenz ein ganztägiger Mo va onstag mit über 30 Teilnehmer*innen sta , der große Lust auf mehr machte. Es bildeten sich bereits einige thema sche Schwerpunkte heraus, die durch verschiedene Arbeitsgruppen aufgegriffen und in konkretes pastorales Handeln umgesetzt werden sollen. Sie sind über die konkreten Ergebnisse und kommende Veranstaltungen der INNO Kirche Velbert durch die Homepage unserer Kirchengemeinde www.st‐michael‐paulus‐velbert.de ‐ INNO Kirche Velbert – jederzeit gut informiert. Gesteuert wird der Erneuerungsprozess durch ein siebenköpfiges Leitungsteam. Ansprechpartner für dieses Projekt ist PR Punsmann. Wir freuen uns über Ihre Impulse, Ideen und Ihre Mitarbeit. Machen Sie mit bei diesem aufregenden, innova ven Projekt! Gisbert Punsmann, PR Bildquelle: Wikimedia Commons, Lizenz (CC‐BY‐SA 3.0), User Dnalor_01 25
Aus der Gemeinde Neue Medien und kreative Konzepte in herausfordernden Zeiten Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisa on den Ausbruch des neuen Corona‐Virus zur Pandemie. Damit einhergehend wurden umfassende Beschränkungen im täglichen Leben beschlossen (Lockdown), die vor allem das soziale Miteinander, wie Begegnungen, Feiern, Singen und vieles mehr, komple reduzierten. Der Begriff „soziale Distanzierung” tri den Kern dieser Maßnahmen. Auch bei uns in der Gemeinde wurde vor Ostern fast alles „auf Null” gesetzt. Die österlichen Feiertage mussten im kleinsten Kreis gefeiert werden. Heute, ein Jahr später, sind wir immer noch nicht am Ende der Pandemie angekommen. Wir dürfen zwar Go esdienste feiern, aber nur mit reduzierter Anzahl der Mi eiernden, kein Gesang, die Chöre dürfen ihre regelmäßige Probenarbeit nicht aufnehmen. Die Feier der österlichen Tage, die in der Osternacht die Auferstehung Jesu jubelnd ihren Höhepunkt erreichen soll, verlaufen wieder s ll und leise. Nein, auch in diesem Jahr 2021 sind wir von einer Normalität in unserem kirchlichen Miteinander noch weit en ernt. Was also tun? Welche neuen Wege können gegangen werden, um trotz „sozialer Distanz” Glauben zu vermi eln und Gemeinscha zu leben? Eine Antwort lautet: Social Media. Hierzu gehören u.a. Facebook, Instagram, YouTube. Auf allen drei Pla ormen ist unsere Pfarrgemeinde mi lerweile präsent. Seit der Adventszeit 2020 gibt es auf YouTube den Kanal "St. Michael und Paulus, Velbert". Hier werden Go esdienste live übertragen und sogenannte Podcasts veröffentlicht; dies sind Audio‐ und Videobeiträge. Aber bevor der Kanal starten konnte, musste die Technik bescha und gelernt werden, wie damit umzugehen ist, wie YouTube funk oniert, wie ein Podcast aufgebaut werden kann, Musik musste lizenziert und Inhalte gestaltet werden. Schließlich wurden die einzelnen Folgen aufgenommen (auch an verschiedenen Orten), dann die Aufnahmeschnipsel (Takes) geschni en und zusammengefügt, um schließlich die fer ge Aufnahme auf YouTube hochzuladen und für die Veröffentlichung freizugeben. Für die Liveübertragung von Go esdiensten sind die technischen Voraussetzungen Kamera, Computer, stabile Internetverbindung und gutes Audioequipment, damit der Ton aus der Kirche präsent und verständlich aus den 26
Aus der Gemeinde Lautsprechern kommt. Zurzeit sind auf unserem Kanal Podcast‐Folgen zum Advent 2020 „Auszeit für die Seele” verfügbar, Live‐Go esdienste vom Heilig Abend, eine Live‐ Andacht aus St. Joseph und 20 Folgen "Au ruch für die Seele" für die Fasten‐ und Osterzeit 2021. Unser Kanal "St. Michael und Paulus, Velbert" ist via Handy, Computer oder Tablet zu erreichen über folgenden Link: h ps://t1p.de/3g8t. Bleiben wir in diesen Monaten der „sozialen Distanz” in Verbindung und nehmen Sie über diese Audio‐ und Videofolgen unsere Pfarrgemeinde St. Michael und Paulus in Ihren Alltag mit. Wir würden uns über ein „Abonnement” sehr freuen. Drücken Sie hierfür auf „Abonnieren” und ak vieren Sie die nebenstehende „Glocke”, dann verpassen Sie keinen neuen Beitrag. Ursula und Michael Sme en (Ostern 2021) Adressen unserer Gemeinde in den sozialen Medien: • YouTube: h ps://t1p.de/3g8t • Instagram: h ps://instagram.com/stmichaelundpaulus • Facebook: h ps://www.facebook.com/stmichaelundpaulus/ • Im Internet: h p://st‐michael‐paulus‐velbert.de/ 27
Aus der Gemeinde Aus dem "Leben" unserer AKTIV-Begegnungsstätte St. Michael in Velbert-Langenberg, Froweinplatz 4 Unsere op mis schen Berichte für das Advents‐Miteinander 2020 waren gerade an die Redak on versandt, da zeichneten sich schon dunkle Wolken wegen einer Schließung unserer Willkommensstä e für November 2020 ab. Dies wurde bi ere Realität und auch jetzt ist immer noch keine realis sche Öffnungsperspek ve in Sicht. Aber, wir geben die Hoffnung nicht auf! Sommer, Impfungen und Öffnungen kommen bes mmt. Vor Weihnachten und vor Ostern wurden sämtliche Gäste, die uns ihre Anschri en hinterlegt ha en, mit einem persönlichen Briefgruß bedacht. Die meisten Grußbotscha en wurden persönlich kontaktlos überbracht. Täglich stehen wir mit unseren Gästen telefonisch in Kontakt und muntern sie immer wieder auf. Dankbar sind diese vor allem dafür, dass hier keine seelenlosen Anru eantworter an der Strippe hängen, sondern rich ge Menschen. Einige haben uns Begebenheiten aufgeschrieben, die wir gerne weitergeben dürfen. Sie finden diese am Ende unseres Berichtes. Außerdem wurden für den Hospiz‐Neubau in Velbert alleine in unserer AKTIV‐ BGS bis jetzt schon rd. 1 Zentner Kronkorken abgegeben. Die Post‐Apotheke, Inhaberin Frau Ulrike Kuhlendahl, spendete 1.000 OP‐ Masken zur kostenlosen Verteilung an jedermann. Ein kleiner Rest ist zur Zeit noch vorhanden. Wir konnten auch von 40 ausgemusterten Stühlen 16 gegen eine Spende von 10,‐‐Euro für neue Sitzpolster in unserer Kirche St. Michael abgeben. Somit stehen noch 24 Stühle auf "Halde" und warten auf Abnehmer Berichte, Telefonate, E‐Mails mit Kreis, Stadt, den anderen Begegnungsstä en, Zoom‐Konferenzen über die jeweils aktuelle Entwicklung sind aufwendige back‐office‐Tä gkeiten, die zwar den Austausch fördern und auch wechselsei g Mut machen, andererseits aber vor Augen führen, dass wir zur Zeit auf der Stelle treten. Mit den besten Wünschen für ein gesegnetes Pfings est verbleibt das gesamte Team der AKTIV‐Begegnungsstä e St. Michael Nun kommen noch die Gäste zu Wort, die ihren Beitrag bis Redak onsschluss einreichen konnten: Die Corona‐Zeit hat uns alle zur Ruhe gebracht. Gern besuchte Treffen in der AKTIV‐BGS fallen aus. Was soll man so allein für sich tun? In einem Katalog 28
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