PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...

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PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...
Ausgabe 3 | 2019

                   PIONIERINNEN
                   DER AKADEMISCHEN
                   HEBAMMENAUSBILDUNG
                   IN BAYERN:
                   Wissenschaftsminister Bernd Sibler
                   zu Besuch im Studiengang
                   Hebammenkunde (S. 9 – 10)

                        www.ksh-muenchen.de
PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...
EDITORIAL

                              Liebe Leserinnen,               Editorial                                              2
                              liebe Leser,
                                                              News                                                   3
                              in diesem Magazin widmen
                              wir uns intensiv der Einfüh-    Eröffnung Studienjahr + Hebammenkunde (B.Sc.)          7
                              rung unseres neuen Studien-
                                                              Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch
                              gangs Hebammenkunde
                                                              im Studiengang Hebammenkunde                           9
                              (B.Sc.). Ab Seite 7 lesen
                              Sie von der Eröffnung des       Interview mit Prof. Dr. Gabriel Schoyerer zu seiner
                              Studienjahres und der Eröff-    Berufung in das Expertengremium des BMFSFJ
                              nung des Studiengangs.          zum Monitoring des Gute-KiTa-Gesetzes                 11
                              Anschließend berichten
                                                              Veranstaltung „Care-Zeiten – Utopie oder Chance
                              wir über den gelungenen
                                                              für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?“         13
                              Austausch mit Wissenschafts-
                              minister Bernd Sibler,          Familie in der Hochschule am Campus-Sommerfest        13
                              der unsere Hochschule im
                                                              Mit dem Dualissimo-Preis ausgezeichnet: Nicola Galm,
 Oktober besuchte, um sich über die Studieninhalte zu
                                                              Absolventin von Pflege dual im Interview             16
 informieren und die Hebammenkunde-Studentinnen zu
 begrüßen.                                                    Vortrag mit Ministerialrat Wolfram Stierle:
                                                              Was ist eigentlich Nachhaltigkeit                     18
 Wir haben allen Grund, stolz zu sein: Der Hebammen-
                                                              Wir lernen voneinander: Joseph Njgoroge aus Kenia
 studiengang rundet unser Portfolio ab und passt hervor-
                                                              zu Besuch am Campus Benediktbeuern                    19
 ragend in unser spezifisches Hochschulprofil. Zudem ist
 die KSH München eine von zunächst nur zwei Hochschulen       Kinderuni Benediktbeuern: Utes Oma hat Demenz         20
 bayernweit, die den Studiengang seit diesem Wintersemes-
                                                              IBS-Symposium in Madrid                               21
 ter anbieten dürfen. Mein herzliches Dankeschön geht an
 alle Mitglieder, die sich über Monate in die Studiengangs-   Auf einen Blick: die Erasmus+ Incomings               22
 entwicklung eingebracht haben. Das Studium, seine Inhalte
                                                              Steigende Tendenz: Auslandsmobilitäten Erasmus+       23
 und die Menschen, die mit ihm in Verbindung stehen, sind
 für uns eine große Bereicherung!                             Erasmus Staff Training in Malmö/Schweden:
                                                              Thomas Wanke-Schwing im Interview                     24
 Der neue Bachelorstudiengang bildet allerdings nur
                                                              Prof. Dr. John Munro zu Besuch im Studiengang
 einen Teil des Spektrums ab: Lesen Sie in diesem Magazin
                                                              Religionspädagogik                                    25
 z. B. auch ein Interview mit Prof. Dr. Gabriel Schoyerer,
 der in das Expertengremium des Bundesministeriums für        Besuch am neugegründeten Institut für
 Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Monitoring des      Religionspädagogik in Santiago de Chile               25
 Gute-KiTa-Gesetzes berufen wurde (S. 11) oder erfahren
                                                              Nizza: Bildungsreise zur Anbahnung einer Kooperation 26
 Sie ab Seite 22 mehr darüber, wie positiv sich der Bereich
 Internationales an unserer Hochschule entwickelt.            Lebhafter Austausch im ersten Seniorenheimforum       27

                                                              Forschung: Gute Freunde soll niemand trennen          29
 Ich wünsche Ihnen nun viel Freude an der neuen
 Ausgabe der KSH-News.                                        Forschung: Entwicklung eines Lern- und Qualitätssystems
                                                              in der Schulpastoral                                  31
 Ihr
                                                              Buchtipps                                             33
 Prof. Dr. Hermann Sollfrank
 Präsident der KSH                                            Publikationen, Berufungen                             38

                                                              Personalia                                            42

                                                              Impressum                                             44

                                                              2
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  Mit Erfolg eingeführt:                                        Konsensuskonferenz im Projekt
  der Bachelorstudiengang                                       „Quahopp“
  Healthcare-Management
                                                                Am 11. Oktober 2019 fand in Köln die abschließende
  Von vornherein ein Erfolg: Seit diesem Wintersemester         Konsenuskonferenz im Projekt „Qualitätskriterien für das
  bietet die KSH München den Studiengang „Healthcare-           hochschulische Praxislernen in der Pflege“, kurz QUAHOPP,
  Management“ an und durfte sich bereits beim ersten            statt. Ziel des Projektes ist es, Anforderungen für Praxis-
  Durchgang über eine sehr positive Resonanz freuen.            orte (Krankenhäuser, Altenpflegeeinrichtungen) zu defi-
  Regulär stehen 25 Studienplätze zur Verfügung, doch           nieren, die für ein gutes Praxislernen wichtig sind. Die
  aufgrund der hohen Zahl von fast 100 Bewerbungen ent-         Josef und Luise Kraft-Stiftung stellt für dieses Projekt
  schied sich die Hochschule, mehr Studierende zuzulassen       Mittel zur Verfügung.
  als im Regelfall. Der Bachelorstudiengang konnte mit
  44 Studentinnen und Studenten an den Start gehen.
  Studiengangsleiter Prof. Dr. Clemens Koob sieht die Ent-
  scheidung, den bisherigen Studiengang „Pflegemanage-
  ment“ weiterzuentwickeln, bestätigt: „Über die große
  Resonanz freuen wir uns sehr. Sie zeigt, dass die KSH
  München als ‚Innovator aus Tradition‘ mit dem neuen
  Studienangebot am Puls der Zeit ist.“

  Der Bachelorstudiengang, der 7 Semester dauert, bereitet
  umfassend darauf vor, Managementaufgaben im Gesund-
  heitswesen (z. B. Controlling, Personalmanagement,
  Qualitätsmanagement) und der professionellen Pflege
  fachkundig, selbständig und verantwortungsbewusst
  wahrzunehmen. „Die Qualität der Gesundheitsversorgung
  hängt maßgeblich von der Qualifikation der Führungs-          Mit Hilfe einer ersten Online-Befragung im März 2019
  kräfte ab“, betont Prof. Dr. Koob. „Der neue Studiengang      wurde zunächst ein grober Kriterienkatalog erstellt, der
  macht Studierende ‚fit‘ für die Anforderungen, die Gesund-    dann durch eine zweite Online-Erhebung im Sommer
  heitseinrichtungen an angehende Führungs- und Leitungs-       2019 eine Konkretisierung erfahren hat. Nun galt es im
  kräfte stellen.“ Das wissenschaftlich fundierte und praxis-   letzten Schritt mit Expertinnen und Experten die Krite-
  orientierte Studium verzahnt Gesundheitswissenschaften,       rienliste hinsichtlich ihrer Relevanz zu bewerten. An der
  Managementkompetenzen, Ethik und Recht, Gesundheits-          Veranstaltung an der Katholischen Hochschule in Köln
  ökonomie und methodische Kompetenzen in einem                 nahmen 18 Personen aus den Bereichen Pflegemanage-
  Studiengang.                                                  ment, Praxisanleitung, Verbände und Hochschule teil.
                                                                Die knapp dreistündige Veranstaltung führte zu einer
   Informationen zum Studiengang finden Sie auf                weiteren Reduktion der gesammelten Qualitätskriterien,
     der Webseite unter Studienangebot: https://www.ksh-        die nun nach sprachlichen Korrekturen veröffentlicht wer-
     muenchen.de/hochschule/studienangebot/                     den sollen. Die Kriterienliste mit didaktischen, formalen,
                                                                personellen, organisatorischen und infrastrukturellen
                                                                Kriterien dient als Orientierungsrahmen für das Pflege-
                                                                studium und ist Grundlage für Kooperationsverträge
                                                                zwischen Praxiseinrichtung und Hochschulen.

                                                                 weitere Informationen zum Projekt unter
                                                                    www.quahopp.de

                                                                3
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  Spitzenposition für die KSH München FOCO e.V. und KSH München
  beim CEWS-Hochschulranking nach schließen Kooperationsvertrag
  Gleichstellungsaspekten
                                                               Die KSH München kooperiert künftig mit FOCO e.V. (Forum
  Die KSH München belegt im aktuellen CEWS-Hochschul-          für Community Organizing) in der Ausbildung und Weiter-
  ranking nach Gleichstellungsaspekten eine Spitzenposition    bildung von Community OrganizerInnen. Der Kooperati-
  in der Ranggruppe 2 der Hochschulen für angewandte           onsvertrag, der Anfang Oktober von Hochschulpräsident
  Wissenschaften.                                              Prof. Dr. Hermann Sollfrank und FOCO-Vorstand Prof. Dr.
                                                               Lothar Stock unterzeichnet wurde, sieht vor, dass künftig
  Das CEWS (Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft            Veranstaltungen an der Hochschule auf die Ausbildung
  und Forschung) legt das Ranking bereits in neunter Ausgabe   bzw. Weiterbildung von Community OrganizerInnen ange-
  vor. Zielstellung ist es, die Leistungen der Hochschulen     rechnet wird und umgekehrt. Zudem planen die Vertrags-
  bei der Gleichstellung von Frauen und Männern mit Hilfe      partner die Intensivierung gemeinsamer Aktivitäten im
  quantitativer Indikatoren kontinuierlich und bundesweit      Bereich der Lehre und Forschung, wie z. B. Kooperationen
  zu vergleichen. Das Ranking ergänzt damit andere Instru-     in Bezug auf Exkursionen, Praktika, Projekte und Abschluss-
  mente der Qualitätssicherung wie Wettbewerbe (Profes-        arbeiten sowie gemeinsame Forschungsprojekte. FOCO
  sorinnenprogramm), Evaluationen und Zertifizierungen.        ist ein Zusammenschluss von PraktikerInnen und Wissen-
  Für das Ranking entwickelte das CEWS ein mehrdimensio-       schaftlerInnen, die sich seit 1993 zum Ziel gesetzt haben,
  nales Indikatorenmodell, das unterschiedliche Abschnitte     Praxis und Theorie von Community Organizing in Deutsch-
  der wissenschaftlichen Qualifikation in den Blick nimmt.     land zu verbreiten und weiter zu entwickeln.
  Das CEWS-Hochschulranking berücksichtigt das Fächer-
  profil der Hochschulen und greift dabei auf das Kaskaden-
  modell zurück. Die Bezugsgrößen sind, je nach Qualifi-
  kationsstufe und Hochschultyp, der Frauenanteil an den
  Studierenden und an den Promotionen. Auf diese Weise
  ist die Vergleichbarkeit von technisch oder sozialwissen-
  schaftlich ausgerichteten Hochschulen gewährleistet.

  Für die KSH München und die Frauen- und Gleichstellungs-
  beauftragten ist die Spitzenposition nicht nur positive
  Rückmeldung zu den stetigen Bemühungen in der Förde-
  rung von Gleichstellung und Ansporn zur Weiterentwick-
  lung, sondern auch ein Merkmal der Qualitätsentwicklung
  einer Hochschule, die in Forschungsanträgen und Dritt-
  mittelprojekten kontinuierlich an Bedeutung gewinnt.

   die Ergebnisse sind veröffentlicht und online zugäng-
     lich über: https://www.gesis.org/cews/unser-angebot/
                                                               Zur Vertragsunterzeichnung waren anwesend (v. l. n. r.):
     publikationen/cewspublik                                  Prof. Dr. Jochen Ribbeck, Prof. Dr. Andreas Schwarz,
                                                               Prof. Dr. Lothar Stock, Hester Butterfield, Prof. Dr. Hermann
                                                               Sollfrank

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  Die KSH München begrüßt                                       Gut vernetzt: die Hochschule
  ihre Erasmus-Incomings                                        und ihre kooperierenden
                                                                Kindertageseinrichtungen
  Gleich in ihrer ersten Woche an der KSH München (Ende
  September) durften die ausländischen Studentinnen und
  Studenten an einem organisierten Wochenende an den
  beiden Hochschulstandorten teilnehmen – um sich gegen-
  seitig besser kennen zu lernen und einen ersten Eindruck
  von ihrer Umgebung zu erhalten, in der sie sich nun in den
  kommenden Wochen und Monaten aufhalten. Eine Station
  in der Großstadt: das Nymphenburger Schloss und seine
  große Parkanlage. In Benediktbeuern ging es unter der
  Leitung von P. Norbert Schützner (KHG) zu Fuß vom Kloster
  nach Kochel – ein vierstündiger Marsch, an dem sich
  ausnahmslos alle beteiligten. Die 10 Erasmus-Incomings
  studieren alle auf Englisch am Campus München das Pro-
  gramm „Social Work: a Human Rights based approach“.
  Die beiden Tutoren des International Office Tobias Nieß
  und Christian Borowski (beide: Soziale Arbeit (B.A.) am
  Campus Benediktbeuern) waren maßgeblich für die Orga-
  nisation des Wochenendes zuständig, dessen Verlauf viel       Seit dem Wintersemester 2019/20 bietet die KSH München
  Lob und Anerkennung erntete. Die beiden Tutoren planen        den Vollzeitstudiengang Kindheitspädagogik (B.A.) an.
  übrigens ebenfalls ein Auslandssemester an der Palacký-       Studierende absolvieren im Laufe ihres Studiums mehrere
  Universität Olmütz (Tschechische Republik) und an der IRTS    studienbegleitende Praxisphasen an Kindertageseinrich-
  (Institut Regional du Travail Social Nouvelle-Aquitaine) in   tungen, die dem Kooperationsnetzwerk der Hochschule
  Bordeaux (Frankreich).                                        angehören. Ende Juni dankten die Studiengangsleitung
                                                                              Prof. Dr. Helga Schneider und der (derzeitige)
                                                                              Dekan der Fakultät Soziale Arbeit, Prof. Dr.
                                                                              Andreas Schwarz, den Kooperationseinrich-
                                                                              tungen für die ausgezeichnete Zusammen-
                                                                              arbeit während des vergangenen Jahres und
                                                                              begrüßten die Vertreterinnen und Vertreter
                                                                              der Einrichtungen, die dem Kooperations-
                                                                              netzwerk an diesem Tag beigetreten sind.
                                                                              Nach der der feierlichen Unterzeichnung der
                                                                              Kooperationsvereinbarungen blieb Zeit für
                                                                              einen gemeinsamen Umtrunk und spannen-
                                                                              den inhaltlichen Austausch.

                                                                             (v. l. n. r.): Bethany Trubshaw (UK), Olivia
                                                                             Lordan (UK), Marina Clavero Albesa (Spanien);
                                                                             stehend (v. l. n. r.): Neele Ansmann (KSH Mün-
                                                                             chen), Alan Georges (Frankreich), Daniel Ternyik
                                                                             (KSH München), Richárd Török (Ungarn), Tobias
                                                                             Nieß (KSH München, Tutor IO), Scarlett Dunn (UK),
                                                                             Connor Hawthorne (UK), Ákos Tóth (Ungarn),
                                                                             Ayan Hirsi (Schweden), Christian Borowski (KSH
                                                                             München, Tutor IO), María Antonia Ceballos
                                                                             Ceballos (Spanien)

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PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...
K S H - KO M PA K T

  Verbundprojekt mit dem KMFV e.V.:                              Podium im Klinikum rechts der Isar
  Neue Wege in der Gesundheitsver-                               mit Konstantin Wecker
  sorgung und Gesundheitsförderung
                                                                 Am 25.10. fand im Klinikum rechts der Isar eine Podiums-
  wohnungsloser Menschen
                                                                 diskussion zum Thema „ Machen oder lassen? Träume
  Wohnungslosigkeit stellt in München und den umliegen-          und Traumata der Machbarkeit in der modernen Medizin
  den Landkreisen eines der zentralen sozialen Probleme dar.     statt“. Die Katholische Stiftungshochschule München war
  So waren im Jahr 2018 rund 9900 Menschen wohnungslos,          Kooperationspartner der Veranstaltung. Kontrovers wurde
  davon 1700 Kinder. Neben fehlendem Wohnraum, Arbeits-          mit Akteuren aus den Bereichen Pflege, Palliativmedizin
  losigkeit und Straffälligkeit sind psychische und somatische   und Neurologie über die Grenzen der Medizin und die
  Erkrankungen zusätzliche Determinanten für Wohnungs-           richtigen Entscheidungswege diskutiert. Gastreferent Kon-
  losigkeit. Über den großen somatomedizinischen Behand-         stantin Wecker glänzte auf seinen Fachgebieten: Poesie
  lungsbedarf hinaus, leiten wohnungslose Menschen sehr          und Widerstand! Im Publikum mit dabei: Studierende des
  häufig auch an einer psychiatrischen Erkrankung, teils auch    Studiengangs Pflege Dual, denen auch ein Schnappschuss
  unter einer Persönlichkeitsstörung. Die vielfältigen gesund-   mit Konstantin Wecker gelang.
  heitlichen Einschränkungen und die Multidisziplinarität
  des Versorgungs- und Hilfssystems stellen eine große
  Herausforderung für die Umsetzung der gesundheitlichen
  Versorgung und Gesundheitsförderung wohnungsloser
  Menschen dar.

  Mit einer Laufzeit von fast vier Jahren (Juni 2019 bis Mai
  2023) startete nun im Auftrag des Erzbischöflichen Ordi-
  nariats der Erzdiözese München und Freising das Verbund-
  projekt „Neue Wege in der Gesundheitsversorgung und
  Gesundheitsförderung wohnungsloser Menschen“. Ziel
  dieses Verbundprojektes des Katholischen Männerfür-
  sorgevereins e.V. (KMFV e.V.) und der KSH München ist
  es, Versorgungsdefizite von wohnungslosen Menschen
  hinsichtlich ihrer medizinischen, pflegerischen, psychiat-
  rischen und psychosozialen Versorgung zu identifizieren,
  Verbesserungsmöglichkeiten und deren Umsetzung an-             Samira Kreuzer (links) und Elza Palamar (rechts)
  hand von Qualitätsindikatoren aufzudecken und neue             mit dem Gastreferenten des Abends: Konstantin Wecker.
  Versorgungskonzepte zu entwickeln und erproben. Am
  26. September fand eine Auftaktveranstaltung in der
  Aula am Campus München statt, die Vertreterinnen und
  Vertreter aus Hochschule und Praxis dazu einlud, sich an
  der Entwicklung geeigneter Fragestellungen für das Projekt
  zu beteiligen.

   Für Nachfragen zum Projekt: Vera Richter M.Sc.,
     vera.richter@ksh-m.de

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PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...
DIE HOCHSCHULE

 Gelungene Eröffnung des Studienjahres
 und des Studiengangs Hebammenkunde (B.Sc.)

 Am 9. Oktober lud die KSH München zu einer feierlichen      ist das Klinikum der LMU München und dessen Staatliche
 Eröffnung des Studienjahres und zu der Eröffnung des        Berufsfachschule für Hebammenkunde. Dort werden die
 Studiengangs Hebammenkunde in die Campuskirche am           Studierenden künftige ihre 3000 Praxisstunden leisten.
 Hochschulstandort München ein. Zu der akademischen
 Feier waren Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft      Die Feier begann mit einem Gottesdienst, der von Prälat
 eingeladen, zudem füllten sich die Stuhlreihen nach und     Bernhard Piendl, stellvertretender Stiftungsvorstand und
 nach mit den Studentinnen, die nun zu den ersten Hebam-     Landescaritasdirektor, zelebriert wurde. Im Anschluss be-
 men in Bayern zählen, die in den nächsten Jahren akade-     grüßte Hochschulpräsident Prof. Dr. Hermann Sollfrank
 misch ausgebildet werden.                                   die Gäste, hieß neue Mitglieder in der Lehre willkommen,
                                                             würdigte das hohe Engagement bei der Implementierung
 Endlich ist soweit! So der O-Ton der Gäste, die zu diesem   des neuen Studiums und dankte nicht zuletzt dem Kura-
 sehr stimmungsvollen und kurzweiligen Festakt eingela-      torium der Hochschule, das seit vielen Jahren den Ausbau
 den waren. Dem Start des Studienangebots Hebammen-          der Fakultät Pflege zur Fakultät Gesundheit und Pflege
 kunde ging eine monatelange Entwicklungsphase voran,        aktiv unterstützt.
 die von den beteiligten Personen viel Einsatz und Engage-
 ment forderte – umso mehr zeichnete sich bereits bei den    Prälat Bernhard Piendl sprach in seinem Grußwort von
 Grußworten und auch in der anschließenden Podiums-          „einem besonderen Tag auch für die kirchliche Stiftung der
 diskussion die positive Grundstimmung und die große         Hochschule“. Er lobte den konstruktiven Prozess und die
 Freude darüber ab, mit dem Bachelorstudium nun erfolg-      gute Zusammenarbeit mit der Hochschule in den Monaten
 reich an den Start gehen zu können. Die KSH München ist
 damit, neben der OTH Regensburg, eine der ersten Hoch-      Bild oben: Eine lebendige und aufschlussreiche Dialogrunde
                                                             mit (v. l. n. r.) Prof. Dr. Constanze Giese, Ulrike Geppert-Orthofer,
 schulen in Bayern, die die Hebammenkunde als grund-         Prof. Dr. med. Sven Mahner und Marianne Kerkmann unter der
 ständiges Studium anbietet. Renommierter Bildungspartner    Leitung von Vizepräsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler.

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PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...
DIE HOCHSCHULE

 der Entwicklung und nun in der Phase der Implementie-         kann, entspräche die Hochschule den Vorgaben in der
 rung. Auf einen ersten Schritt, so seine Worte, müssten       Bundesgesetzgebung und stelle sich „vorbildlich“ in der
 immer neue und auch mutige Schritte folgen. Die Hoch-         Hebammenausbildung auf.
 schule stelle sich hiermit den Herausforderungen, die sich
 im Gesundheitsbereich ergeben. „Es war wichtig und gut,       In der anschließenden Dialogrunde, an der sich Ulrike
 so schnell auf einen sich abzeichnenden Bedarf in der         Geppert-Orthofer, Prof. Dr. Constanze Giese (Studien-
 Hebammenausbildung zu reagieren.“ Prälat Piendl dankte        gangsleitung Hebammenkunde), Marianne Kerkmann
 in diesem Zusammenhang auch den Vertreterinnen und            (leitende Lehrhebamme der Staatlichen Berufsfachschule
 Vertretern aus den Ministerien, die in den Prozess einge-     für Hebammen am Klinikum der LMU München) und Prof.
 bunden waren.                                                 Dr. med. Sven Mahner (Direktor der Frauenklinik der LMU
                                                               München) unter der Moderation von KSH-Vizepräsidentin
 Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Ärztlicher Direktor des Klini-   Prof. Dr. Birgit Schaufler beteiligten, zeigte sich dem Publi-
 kums der Universität München, richtete sich in seinem         kum dann nochmals auf, wie intensiv sich der Prozess der
 Grußwort zunächst an die Studentinnen und gratulierte         Studiengangsentwicklung gestaltete – und wie sehr die
 zur Berufswahl. Als Studentin oder Student sei man ge-        kooperative Zusammenarbeit zum Erfolg beigetragen hat.
 fordert, sich auf Innovationen einzulassen, Neues dazu        Marianne Kerkmann bezeichnete die Einführung als „mar-
 zu lernen, mutig zu sein, sich für Entwicklungen immer        kanten, aber wichtigen Schritt“. Sie und ihr hätten in den
 wieder zu öffnen – zugleich sei es aber nicht minder be-      letzten Monaten einige sehr harte, aber auch wichtige Ent-
 deutsam, sich auf menschliche Werte zu besinnen, Traditi-     scheidungen getroffen, wie z. B. fortan keine Schülerinnen
 onen zu bewahren und auch Demut zu zeigen. Heute, so          mehr aufzunehmen, sondern sich auf die Ausbildung der
 betonte er, seien werdende Mütter sehr viel informierter,     KSH-Studentinnen zu konzentrieren. In diesem Kontext
 durch Internet und Co. wüssten sie oftmals sehr viel –        fiel dann auch die Frage nach einem möglichen Gefälle
 und dennoch seien sie dankbar, um jede weitere Beratung       zwischen den Akademikerinnen und den Praktikerinnen.
 und Betreuung, die sie erhalten können. „Dieses Studium       Doch hier konnte Ulrike Geppert-Orthofer mit bereits posi-
 erfordert höchste Sozialkompetenz verbunden mit fun-          tiven Erfahrungen einlenken: „Es gibt Fragen, die nur aus
 dierter, wissenschaftlicher Expertise. Die Einführung des     der Praxis und niemals aus der Theorie oder Wissenschaft
 Studiengangs ist ein Meilenstein in der Entwicklung des       heraus beantwortet werden können – bisher erlebe ich ein
 bayerischen Gesundheitswesens.“                               sehr positives Miteinander von Hebammen, die bereits in
                                                               der Ausbildung sind und den Frauen und Männern, die mit
 Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen            einem Studium begonnen haben.“
 Hebammenverbandes, bezeichnete die Studiengangsim-
 plementierung als einen „längst überfälligen Schritt“. Sie    Der Start ist also gelungen, nun gelte es, den Studiengang
 erhofft sich davon auch den Einstieg von Hebammen in          an die Gesetzesvorschriften anzupassen. Doch auch hier
 eine wissenschaftliche Karriere. Deutschland habe gerade      sind die Beteiligten zuversichtlich. Wichtig sei, so Prof. Dr.
 im Bereich der wissenschaftlichen Publikationen im Euro-      med. Mahner, dass sich die Kooperation auch weiterhin so
 pavergleich deutlichen Nachholbedarf. Hier seien skandi-      offen und dialogisch gestalte wie bisher. Marianne Kerk-
 navische Länder, aber auch die unmittelbaren Nachbarn         mann spricht den Studierenden viel Mut zu, in dem sie
 Österreich und Schweiz deutlich stärker. Sie hob hervor,      abschließend von „einem der schönsten Berufe“ redete.
 wie sehr der Hebammenverband die Akademisierung des           Die Feier wurde musikalisch von Ensemble Orange und
 Hebammenberufs begrüßt und lobte die KSH München              von Musikprofessor Dr. Kai Koch begleitet, in der Aula
 dafür, dass sie der Praxisausbildung einen weiterhin sehr     gab es dann zum Ausklang noch einen kleinen Imbiss und
 hohen Stellenwert einräumt. Mit der Qualifizierung von        Getränke.
 Lehrpersonal, das Berufserfahrung als Hebamme mitbringt       Die Studentinnen freuen sich auf den Start ihres
 und aber auch eine wissenschaftliche Laufbahn vorweisen       Hebammenstudiums.

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PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...
DIE HOCHSCHULE

 Gelungener Austausch: Wissenschaftsminister Bernd Sibler
 zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde (B.Sc.)

 Der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite als Wissen-        bereits geplant und auch beschlossen, dennoch bezeich-
 schaftsminister Bernd Sibler am vergangenen Freitag (18.          nete der Staatsminister die Studentinnen als „Pionierinnen
 Oktober) die bayernweit ersten Hebammen-Studentinnen              der Akademischen Hebammenausbildung in Bayern“ mit
 an der KSH München begrüßte. Der Bachelorstudiengang,             sehr positiven Berufsaussichten, da der Bedarf an Hebam-
 der sieben Semester umfasst und in Kooperation mit dem            men ungebrochen hoch sei. Anders als prognostiziert,
 Klinikum der LMU und der Staatlichen Berufsfachschule             steigt z. B. die Geburtenrate in der Metropolregion München
 für Hebammen angeboten wird, startete nur wenige Tage             seit Jahren an.
 zuvor an der KSH München – die neben der OTH Regens-
 burg zu den ersten beiden Hochschulen bayernweit zählt,           Doch auch, wenn ein akademisches Studium zunächst
 die die akademische Ausbildung anbieten.                          Wissen und Professionalisierung bedeutet, so sind sich
                                                                   Hochschule und Ministerium darin einig, dass für einen so
                                                                   intimen und persönlichen Beruf reines Fachwissen nicht
                                                                   ausreicht. Was hier zählt, ist die professionsethische Hal-
                                                                   tung. Prof. Dr. Constanze Giese, Studiengangsleitung Heb-
                                                                   ammenkunde, wies in ihren anschließenden Ausführungen
                                                                   zu den Studieninhalten auch explizit darauf hin, dass die
                                                                   KSH München traditionell sehr großen Wert auf die Per-
                                                                   sönlichkeitsbildung und den ethischen Anspruch ihrer
                                                                   Studentinnen und Studenten legte. Im Curriculum vorge-
                                                                   sehen sind daneben unter anderem Module im Bereich
                                                                   Management, IT und Kommunikation.

                                                                   Prof. Dr. Hildegard Schröppel führte danach durch die
                                                                   Simulations- und Skillslabore der KSH München. „Mit
                                                                   dem Unterricht in unseren Simulations- und Skillslaboren
                                                                   bringen wir die Praxis bzw. praktische Probleme in unsere
 So ist es richtig: Eine Studentin badet eine Babypuppe.           Hochschule“, sagt sie. Schauspiel-Patienten imitieren heraus-
 Minister Sibler, Präsident Hermann Sollfrank und Prof. Dr. med.   forderndes Verhalten z. B. von einer werdenden Mutter
 Mahner (links) gucken zu.
                                                                   oder Komplikationen in der Schwangerschaft bzw. während
 Prof. Dr. Hermann Sollfrank, Präsident der KSH München,           der Geburt und ermöglichen den Studentinnen so, sich
 hieß zunächst die Gäste aus Politik und Hochschule will-          Praxiswissen anzueignen. „Dabei“, so betont die Professo-
 kommen und wies daraufhin, dass die Hochschule hier               rin, „passen wir uns an den Kenntnisstand unserer Studie-
 bereits vor vielen Jahren aktiv war und auch immer, in            renden an. Wir wollen an der Hochschule nicht überfor-
 relevanten Gremien, auf die Notwendigkeit der Akademisie-         dern, sondern in einem geschützten Umfeld – das Fehler
 rung des Hebammenberufs hingewiesen hat. Wissenschafts-           zulässt – praktische Kenntnisse vermitteln.“
 minister Bernd Sibler bestätigte, dass die Implementierung
 eines solchen Studienangebots „kein einfacher Weg“                Nach einer Führung durch die verschiedenen Räume, zei-
 gewesen sei, betonte aber zugleich die Notwendigkeit. Die         gten die Studierenden, wie sie ein Baby (Babypuppe) baden
 Akademisierung eröffne neue Perspektiven für die Berufs-          und wickeln. Gemeinsam mit dem Minister und unter der
 gruppe, Absolventinnen und Absolventen könnten fortan             Moderation von Prof. Dr. Birgit Schaufler, Vizepräsiden-
  auch in Leitungspositionen einmünden. Zudem sprach               tin Studium und Lehre an der KSH München, wurde zum
 der Minister von einem „Miteinander auf Augenhöhe“ in             Abschluss darüber diskutiert, ob der Hebammenstudien-
 einem medizinischen Berufsumfeld. Der Ausbau des Ange-            gang mit seinen fast 3.000 Praxisstunden nicht vielmehr
 bots in der bayernweiten Hochschullandschaft sei zwar             ein duales Studium sei, das entsprechend vergütet werden

                                                                   9
PIONIERINNEN DER AKADEMISCHEN HEBAMMENAUSBILDUNG IN BAYERN: Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Besuch im Studiengang Hebammenkunde S. 9 ...
DIE HOCHSCHULE

 müsste. Auch fragten die Studentinnen, ob ein einheit-
 liches Studienprogramm in Deutschland angedacht sei,
 um später eventuell auch den Studienort wechseln zu
 können. Bernd Sibler verwies hier auf laufende Gespräche-
 auf Bundesebene. Als es um ein Studium im Ausland ging,
 meldete sich Prof. Dr. med. Sven Mahner (Direktor der
 Frauenklinik der LMU München) zu Wort: „Selbstverständ-
 lich sind wir sehr daran interessiert, die Personen, die wir
 auf hohem Niveau ausbilden, auch nach Abschluss des
 Studiums an unseren Standort zu binden.“

 Mit den Worten „Behalten Sie uns in den Augen und im
 Ohr“, überreichte Prof. Dr. Birgit Schaufler dem Wissen-
 schaftsminister Bernd Sibler zum Abschluss ein Pinard-Ste-
 thoskop. Der gelungene Austausch zwischen Hochschule
 und Ministerium endete in geselliger Runde bei einem
 kleinen Imbiss.

 Ein Neugeborenes braucht viel Fürsorge: Wissenschaftsminister Bernd Sibler erhielt einen guten Einblick
 in die vielen Facetten der akademischen Hebammenausbildung.

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DIE HOCHSCHULE

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 Prof. Dr. Gabriel Schoyerer im Expertengremium
 zum Monitoring des Gute-KiTa-Gesetzes

                                         Am 1. Januar 2019 ist das Gute-KiTa-      stehenden 5,5 Mrd. Euro ungefähr
                                         Gesetz in Kraft getreten, was steht       die dreifache Summe aufwenden.
                                         dahinter, was ist das für ein Gesetz?     Dennoch halte ich das Gute-KiTa-Ge-
                                         Das Gute-KiTa-Gesetz ist ein Bündel       setz für einen wichtigen Schritt in die
                                         aus zehn verschiedenen Handlungs-         richtige Richtung, zumal der Bund so
                                         feldern, die die Qualität in Angeboten    viel Geld wie noch nie in den Kitaaus-
                                         der Kindertagesbetreuung verbessern       bau investiert hat – auch, wenn sich
                                         sollen. Das sind zum Beispiel die Auf-    viele Fachverbände und Wissenschaft-
                                         wertung der Qualifizierung der päda-      lerInnen einheitliche Standards und
                                         gogisch Tätigen, eine Verbesserung        eine dauerhafte Finanzierung gewünscht
                                         des Fachkraft-Kind-Schlüssels oder        hätten. Hier gibt es in einem födera-
                                         die Schaffung eines bedarfsgerechten      listischen System aber auch klare
                                         Angebots. Bestandteil des Gesetzes        verfassungsrechtliche Grenzen.
                                         sind aber auch familienpolitische Leis-
                                         tungen wie etwa die Senkung von           Was wären denn aus Ihrer Sicht
                                         Elternbeiträgen. Der Bund hat nun mit     zentrale Ansatzpunkte einer
 Prof. Dr. Gabriel Schoyerer wurde       jedem einzelnen Bundesland einen Ver-     Qualitätsentwicklung in der
 in das Expertengremium des Bundes-      trag ausgehandelt, der regelt, welche     Kindertagesbetreuung?
 ministeriums für Familie, Senioren,     Schwerpunkte die Länder aus diesem        Ein ganz zentraler Ansatzpunkt ist
 Frauen und Jugend (BMFSFJ) zum          Pool wählen und wofür sie das bereit      sicherlich die Professionalisierung
 Monitoring des Gute-KiTa-Gesetzes       gestellte Bundesgeld einsetzen.           der pädagogischen Fachkräfte und
 berufen. Im Interview spricht er über                                             damit verbunden eine deutlich stär-
 das Gesetz; darüber, wie er es als      Das hört sich nach einem Bundesge-        kere Akademisierung. Wir wissen
 Experte einstuft, wo seine Ansatz-      setz mit viel Spielraum für die Länder    aus Untersuchungen, dass professi-
 punkte in der Qualitätsentwicklung      an. Wie bewerten Sie das Gesetz?          onell ausgebildete Fachkräfte wich-
 liegen und inwiefern er sich in das     Bundesministerin Giffey selbst spricht    tige Rollenvorbilder für ihre Team-
 Gremium einbringen wird.                von ihrem Gesetz als einem „Instru-       Kolleginnen und -Kollegen sind und
                                         mentenkasten“, der die unterschied-       sich darüber die Kultur einer Kinder-
                                         lichen Voraussetzungen und Struktur-      tageseinrichtung im Umgang mit Kin-
                                         bedingungen in den Ländern berück-        der und Eltern positiv beeinflussen
                                         sichtigen soll. Tatsächlich liegen etwa   lässt. Lediglich zu fordern, die Fach-
                                         die Relationen beim Fachkraft-Kind-       kraft-Kind-Relation zu erhöhen, wäre
                                         Schlüssel um den Faktor zwei ausei-       insofern zu kurz gesprungen, da pro-
                                         nander: Was also bei einem einheit-       fessionelles Handeln mehr als bloße
                                         lichen Schlüssel für die einen eine       Vollzugspraxis von zuvor gelerntem
                                         Verbesserung darstellen würde, wäre       Wissen ist. Vielmehr entsteht es aus
                                         für die anderen eine Verschlechterung.    dem reflexiven Nachvollzug dessen,
                                         Zudem: Würde man alleine die fach-        was man getan hat und einer fachlich
                                         lich geforderte Fachkraft-Kind-Relation   begründeten Einordnung. Das sind
                                         von 1:3 bundesweit einheitlich umset-     hohe, aber notwendige Anforderun-
                                         zen wollen, müsste man statt der für      gen, wenn wir die kaum mehr über-
                                         die nächsten drei Jahre zur Verfügung     schaubaren Leistungserwartungen an

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DIE HOCHSCHULE

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 Kindertagesbetreuung zumindest              die aus meiner Sicht gerade für kleine   zu prüfen und den Anschluss der
 annähernd umsetzen wollen. Nicht            Kinder eine sehr geeignete Betreu-       Ergebnisse an die wissenschaftliche
 umsonst fordert deshalb der Aktions-        ungsform darstellen kann. Zum an-        Forschung herzustellen. Zum anderen –
 rat Bildung, dass jede KiTa-Leitung         deren scheint mir dies ein Versuch       und das wird sicherlich eine spannen-
 einen akademischen Hochschulab-             zu sein, den Fachkräftemangel vor        de Frage werden – wird zu diskutieren
 schluss in der Kindheitspädagogik           allem in den ungeliebten Randzeiten      sein, welche Maßnahmen denn tatsäch-
 haben soll. Bis das erreicht ist, dauert    lindern zu wollen, indem diese Auf-      lich zu Effekten geführt haben, die
 dies bei einem Wachstum wie bisher          gabe den Tagespflegepersonen zuge-       wir dann als gute Qualität bezeichnen
 allerdings noch mindestens 15 Jahre.        schoben wird. Aus Untersuchungen         können.
                                             ist allerdings bekannt, dass derart
 Sie sagten, dass beim Gute-KiTa-Gesetz      unattraktive Angebote von den Tages-
 die Länder ihre eigenen Schwerpunkte        pflegepersonen kaum angenommen
 setzen können. Wie beurteilen Sie           werden. Positiv für Bayern ist jedoch
 den Bund-Land-Vertrag für Bayern?           anzumerken, dass die Leitungen in
 Bayern schmückt sich ja gerne mit der       den KiTas anteilig stärker vom Grup-
 Bezeichnung Familienland Nummer 1           pendienst oder Verwaltungsaufgaben
 zu sein. Beim Blick auf die inhaltlichen    freigestellt werden sollen. Mal sehen,
 Schwerpunktsetzungen kann ich aber          wie das im Konkreten aussehen wird.
 kein klares Konzept einer Qualitäts-
 entwicklung erkennen, obgleich das          Sie sind nun als Mitglied in das
 Land Bayern mit den 861 Millionen           Expertengremium gewählt worden,
 Euro, dass es vom Bund bis 2022 er-         das den Monitoringprozess des
 hält, durchaus starke Signale für Qua-      Gute-KiTa-Gesetzes von November
 lität hätte setzen können. Stattdessen      2019 bis Dezember 2022 begleiten
 setzt der Freistaat einen Großteil der      soll. Herzlichen Glückwunsch!
 Mittel für die Ausweitung der Beitrags-     Was wird Ihre vorrangige Aufgabe
 freiheit für Kinder im Kindergarten-        im Prozess sein, wo kommt Ihre Ex-
 alter ein. Auch, wenn es durchaus ein       pertise im Schwerpunkt zum Einsatz?
 mittelfristiges Ziel sein kann, dass alle   Das Monitoring hat die Aufgabe
 Bildungseinrichtungen kostenfrei wer-       die Umsetzung des Gute-KiTa-Gesetzes
 den, haben die Kinder, die heute in         zu beobachten und zu begleiten.
 den Kindergärten betreut sind, nichts       Hier ist sowohl ein bundesweites als
 von solchen familienpolitischen Maß-        auch landesspezifisches Monitoring
 nahmen. Was ebenso verwundert,              geplant, deren Ergebnisse in jähr-
  ist das Vorhaben, dass Tagespflege-        lichen Berichten durch das BMFSFJ
 personen sozialversicherungspflichtig       veröffentlicht werden. Aufgabe des
 in Kindertageseinrichtungen ange-           Expertengremiums ist es, das Monito-
 stellt werden und dort die Randzeiten       ring kritisch zu begleiten, gegebenen-
 sowie Personalengpässe im Gruppen-          falls Anpassungsbedarfe zu veranlas-
 dienst abdecken sollen. Das inter-          sen sowie die Ergebnisse zu beraten.
 pretiere ich als eine Abwertung der         Es geht also zum einen darum, die
 Betreuungsform Kindertagespflege,           eingesetzten Erhebungsinstrumente

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DIE HOCHSCHULE

 Die Zeit gehört uns! „Atmende Lebensläufe“ als Gegenmodell
 zur überfrachteten Erwerbsbiografie?

 In Kooperation mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauf-       Gesellschaft und Familie einstehen. Basis dafür sei, so be-
 tragten Prof. Dr. Anna Noweck und Prof. Dr. Julia Seiderer-    stätigt Dr. Heitkötter die Nachfrage einer Zuhörerin, auch
 Nack hat der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB),           ein neues Verständnis von Partnerschaft und Genderge-
 Diözesanverband Augsburg, Expertinnen aus Wissen-              rechtigkeit. Nur so können bestehende Ungleichgewichte,
 schaft, Politik und öffentlichem Dienst zur Podiumsdiskus-     wie z. B. die weitaus höhere Altersarmut von Frauen, auf-
 sion an den Campus Benediktbeuern eingeladen. Auf der          gehoben werden.
 Abendveranstaltung am 21. Mai ging um die hochaktuelle
 gesellschaftspolitische Frage: „Care-Zeiten – Utopie oder      Nach wie vor eine Hürde: die tradierten Rollenbilder
 Chance für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?“           Das Modell der „Optionszeiten“ realisiert damit die be-
                                                                darfsorientierte und selbstbestimmte Gestaltung von
 In ihren Begrüßungsworten rücken sowohl Prof. Dr. Julia        Erwerbsverläufen für Frauen und Männer – eine Utopie?
 Seiderer-Nack als auch Maria Hierl, Bildungsreferentin         Um diese Frage dreht sich die anschließende Diskussions-
 des KDFB Diözesanverband Augsburg, das Thema „Verein-          runde unter der Moderation von Prof. Dr. Egon Endres
 barkeit von Familie und Beruf“ in den gesamtgesellschaft-      und erweitert den Blick um verschiedene Aspekte der
 lichen Mittelpunkt: „Ein Thema, das Frauen in allen Gene-      Vereinbarkeit und deren gesellschaftliche und politische
 rationen beschäftigt“, so beweise es auch der Blick in das     Dimensionen. Jede der Expertinnen selbst, so zeigt die
 Publikum. Und ein Thema, das Vernetzung, politische Dis-       kurze Vorstellungsrunde, lebt ein anderes Modell der
 kussion und die Zusammenarbeit über die Parteigrenzen          Vereinbarkeit, doch für Jede stellt dies eine Herausforde-
 hinweg erfordert.                                              rung dar. Karin Weiß, Gleichstellungsbeauftragte des
                                                                Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, benennt das Pro-
 „Vereinbarkeit von Familie und Beruf greift zu kurz“ –         blem der Rollenverteilung und die nach wie vor tradierten
 mit diesem einführenden Statement bringt Dr. Martina           Rollenbilder. Diese haben dazu geführt, dass die immense
 Heitkötter, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deut-         Fürsorgearbeit der Frauen monetär und in Bezug auf die
 schen Jugendinstitut (DJI) in München, das Anliegen und        Rentenansprüche nicht angemessen vergütet werden.
 die Lösungsansätze des Forschungsprojektes „Atmende            Von Arbeitgeberseite brauche es mehr Flexibilität, um den
 Lebensläufe“ auf den Punkt. Das Konzept denkt Sorge-           unterschiedlichen Ansprüchen der ArbeitnehmerInnen in
 zeiten für Männer und Frauen, nicht nur bezogen auf ein        den verschiedenen Lebensphasen gerecht zu werden.
 Kind, sondern auch bezogen auf Pflege. Es denkt Weiter-        Bezirksrätin Alexandra Bertl (CSU) sieht ebenfalls das deut-
 bildung als bereichernde und weiterführende Zeit im            liche Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in
 Sinne des lebenslangen Lernens, das den bisherigen „Bil-       der Familienarbeit, hier brauche es ein Umdenken und mehr
 dungsurlaub“ deutlich erweitert. Und es denkt auch an          Förderung von Frauen. Diana Stachowitz, Abgeordnete
 das allgemeine Wohlbefinden und die Selbstsorge: Eine          der SPD im Bayerischen Landtag, möchte bei all diesen
 Auszeit sollte auch zu diesem Zweck möglich gemacht            zukunftsweisenden Modellen vor allem den öffentlichen
 werden. Insgesamt wird so ein Zeitkonto von neun Jahren        Dienst in die Pflicht nehmen. Dieser habe die Möglichkeit,
 geöffnet, das jedem angestellten Beschäftigten zur Ver-        hier eine Vorreiterrolle einzunehmen und bereits jetzt
 fügung steht. Eine Finanzierung sei nicht utopisch, so die     Care-Zeiten von Frauen mehr zu würdigen. Als Beispiel
 Referentin auf Nachfragen aus dem Publikum, bedenke            nennt sie die Anerkennung von Familien- bzw. Teilzeit-
 man all die vielen Einzelbezüge, die aktuell von den unter-    Phasen für den beruflichen Aufstieg: „Warum soll die Frau
 schiedlichen Zuständigkeiten her fließen. Das Bundesmi-
 nisterium für Arbeit und Soziales hatte diese Forschungs-
 arbeit in Auftrag gegeben, um über das „erweiterte             Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion
 Vereinbarkeitsmodell“ ein umfassendes Gesamtmodell zu          (v. l. n. r.): Dr. Martina Heitkötter, Eva Lettenbauer,
                                                                Prof. Dr. Endres, Diana Stachowitz, Karin Weiß, Sabine Slawik,
 entwickeln. Ziel ist die Anerkennung und Neuorganisation       Alexandra Bertl, Elisabeth Böswald-Rid, Maria Hierl,
 von Fürsorgezeiten. Dafür müssen Staat, Wirtschaft,            Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack

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DIE HOCHSCHULE

 dafür bestraft werden, dass sie einen Teil ihres Erwerbsle-
 bens den Kindern gewidmet hat? Vielmehr sollten Erzie-
 hungszeiten bei Beförderungen berücksichtigt werden“,
 so ihre Forderung.

 Politisches Engagement ist gefragt!
 Aus dem Publikum meldet sich Cornelia Irmer, ehemalige
 Bürgermeisterin der Gemeinde Geretsried, zu Wort:
 „Seit 40 Jahren hat sich in dieser Frage eigentlich nicht viel
 bewegt.“ Frauen werden immer noch schlechter bezahlt,
 tragen die Hauptlast der Fürsorgearbeit und sind durch
 die geringere Erwerbstätigkeit viel häufiger von Alters-
 armut betroffen. Sie ruft alle Frauen auf, sich politisch zu
 beteiligen, denn nur so rücken Frauenthemen stärker in
 den Fokus. Als Beispiel nennt sie die große VdK-Renten-
 kampagne unter dem Motto „Rente für alle“. Dem schließt
 sich Eva Lettenbauer, Abgeordnete der Grünen Landtags-
 fraktion, an: „Frauen brauchen die Hälfte der Macht, denn
 bestimmte Themen werden sich nur verändern, wenn
 Frauen mitbestimmen.“ Von Seiten der Grünen sind be-
 reits viele Initiativen gestartet, die inhaltlich dem Modell
 der Optionszeiten nahekommen, wie z. B. der Antrag „Zeit
 für mehr – damit Arbeit gut ins Leben passt“. Annekathrin
 Papenfuß, studierende Mutter an der KSH München, bringt
 die außerhäusliche Kinderbetreuung zur Sprache, die nach
 wie vor nicht optimal ist. Kita-Plätze sind oft nicht in der
 nötigen Buchungszeit verfügbar, und, wie eine Zuhörerin
 anmerkt, auch nicht in angemessener Qualität. Denn auch
 an diesem Punkt wird leider gespart. Eine Familienthera-
 peutin ergänzt, dass zu oft wirtschaftliche Aspekte und
 der individuelle Konsum im Mittelpunkt stehen, und dies
 zum Ersatz für ein zufriedenes Leben gemacht werde.
 Dr. Martina Heitkötter zeigt sich sehr angetan von den
 vielfältigen Impulsen, die sowohl vom Podium als auch
 aus dem Publikum kommen.

 Die Schlussrunde macht eines deutlich: Optionszeiten
 sind ein zukunftsorientiertes Modell, das sich an neu-
 en Leitbildern orientiert und ein partnerschaftliches und
 gleichberechtigtes Erwerbsleben ermöglicht. Doch dafür
 müssen sich Frauen stark machen! Politisches und gesell-
 schaftliches Engagement, sei es im Verband oder in der
 Politik, sind dafür der erste Schritt.

 Beitrag: Elisabeth Böswald-Rid

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DIE HOCHSCHULE

 Sommer, Sonne, Spiel und Spaß! Familie in der Hochschule
 am Campus-Sommerfest

 Dass Kinder am Campus willkommen sind, ist an der KSH
 München selbstverständlich. Nun aber hat die Familie auch
 das Campus-Sommerfest erobert. Angeregt und vorbereitet
 von den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hoch-
 schule gab es ein umfassendes Angebot für studierende
 Eltern und ihre Kinder. Eingestimmt durch Kinderschminken
 konnten die großen und kleinen Besucher und Besuche-
 rinnen den Campus mit Straßenkreide und Riesen-Seifen-
 blasen verschönen. Nach Spiel und Spaß kam der Durst,
 der an der kindgerechten Cocktailbar gestillt werden
 konnte.

 Prof. Dr. Anna Noweck, Frauen- und Gleichstellungsbeauf-
 tragte am Campus München, betont die Bedeutung der
 Aktion für den familiären Charakter der KSH München:
 „Die Hochschule ist offen für die Kinder der Studierenden
 und Mitarbeitenden am Campus. Das zeigt, dass für uns
 der Mensch im Mittelpunkt steht: zuerst im Studium, dann
 aber auch in seinem ganzen Lebenskontext, zu dem auch
 Kinder gehören. Daher ist es nicht nur wichtig, dass wir
 der Charta ‚Familie in der Hochschule‘ und dem ‚Familien-
 pakt Bayern‘ beigetreten sind, sondern auch im alltäglichen
 Campusleben der Familie Raum geben.“

 Das Kinderprogramm am Campus-Sommerfest ist dabei
 nur ein Aspekt des umfassenden Engagements der Hoch-
 schule für „Familie in der Hochschule“. Neben dem Angebot
 eines Elternzimmers auf dem Campus gibt es neuerdings
 auch einem Willkommensgruß für Neugeborene und den
 druckfrischen Leitfaden „Studieren mit Kind – das geht!“.
 Darin werden alle wichtigen Aspekte des Studiums für
 Eltern an der KSH München noch einmal gebündelt und
 gut abrufbar macht. Ziel ist es, den Überblick über Unter-
 stützungsmöglichkeiten an der Hochschule und darüber            der Leitfaden „Studieren mit Kind – das geht“ kann
 hinaus aufzuzeigen. Wichtig ist aber immer auch die per-           als PDF-Datei unter https://www.ksh-muenchen.de/
 sönliche Beratung, die an den verschiedenen Stellen der            fileadmin/user_upload/Leitfaden_Studieren_mit_Kind.pdf
 Hochschule mit Rat und Tat zur Verfügung steht. „Familien-         abgerufen werden oder Sie wenden sich per E-Mail
 freundlichkeit ist ein wichtiges Zukunftsthema im Wett-            an Prof. Dr. Anna Noweck: anna.noweck@ksh-m.de
 bewerb der Hochschulen“, sagt die Frauen- und Gleich-
 stellungsbeauftragte. „Daher werden wir uns auch in den
 kommenden Jahren weiter intensiv mit diesem Thema
 beschäftigen, z. B. konkret auch mit dem Ausbau der
 campusnahen Kinderbetreuung oder Betreuungsangebo-
 ten in den Schulferien.“

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D I E FA K U LTÄT E N

  Nicola Galm, Absolventin von Pflege dual, im Interview
  zu ihrer Auszeichnung mit dem Dualissimo-Preis

  Im Rahmen eines Festaktes im            Könnten Sie Ihren bisherigen Ausbil-      Anfang des Jahres hat mich die KSH
  Literaturhaus München wurden die        dungs- und Berufsweg skizzieren?          München durch eine E-Mail auf den
  fünf besten Absolventinnen und          Nach dem Abitur habe ich angefan-         Preis aufmerksam gemacht. Eher
  Absolventen eines dualen Studiums       gen Grundschullehramt zu studieren        spontan habe ich beschlossen, mich
  an einer bayerischen Hochschule für     und habe aber relativ schnell gemerkt,    zu bewerben und es einfach mal zu
  angewandte Wissenschaften mit dem       dass das nichts für mich ist. Ich bin     versuchen. Ich rechnete nicht wirk-
  Dualissimo-Preis ausgezeichnet, der     dann nach Südafrika und Australien        lich mit einer Auszeichnung und war
  gemeinsam von „hochschule dual“         gereist und bin dort das erste Mal mit    umso überraschter als die E-Mail kam,
  mit der „vbw – der Vereinigung          einer akademischen Pflege in Kontakt      dass ich als Preisträgerin ausgewählt
  der Bayerischen Wirtschaft e.V.“ für    gekommen. Da ich das bisher so aus        wurde.
  herausragende Leistungen im dualen      Deutschland nicht kannte, habe ich
  Studium vergeben wird. Unter den        mich mit der Thematik dort genauer        Wie viele Mitbewerber gab es?
  ausgezeichneten Absolventinnen          befasst und den Entschluss gefasst,       Welche Studiengänge waren letztlich
  und Absolventen: Nicola Galm, die       dass ich in Deutschland Pflege studie-    in der Preisvergabe vertreten?
  bis 2018 „Pflege dual“ an der KSH       ren möchte. Dadurch bin ich auf das       Es haben sich rund 120 Absolven-
  München studierte, ihre Praxisausbil-   duale Studium aufmerksam geworden         tinnen und Absolventen aus ganz
  dung fand an der „Berufsfachschule      und habe mich deutschlandweit             Bayern für den Preis beworben. Ne-
  für Krankenpflege Maria Regina“         beworben – und mich letztendlich          ben meinem dualen Pflegestudium
  in München statt. Im Interview          für München und das duale Studium         waren hauptsächlich technische Stu-
  beschreibt sie unter anderem, wie       an der KSH entschieden. Nach den          diengänge vertreten. Eine weitere
  es zur Auszeichnung kam und was         ersten sechs Semestern habe ich mein      Preisträgerin studierte Mechatronik
  sie aus ihrem dualen Studiengang        Examen zur Gesundheits- und Kranken-      in Ingolstadt. Das Studium der Luft-
  mitnimmt.                               pflegerin an der Berufsfachschule         fahrttechnik war ebenfalls vertreten,
                                          Maria Regina bestanden. Direkt            genauso wie ein Student der Physika-
                                          danach bin ich für sechs Monate nach      lischen Technik. Der fünfte Preisträger
                                          Kopenhagen in Dänemark für ein            absolvierte das Studium Electronic
                                          Auslandssemester. Auch dort hatte ich     Systems.
                                          zwei Praxiseinsätze neben den Vor-
                                          lesungen an der Universität. Insge-       Die Auswahl erfolgt nach verschie-
                                          samt habe ich in Dänemark sehr viel       denen Kriterien, Ihre sehr guten
                                          gelernt, nicht nur die Sprache, sondern   Studienleistungen waren ein Aspekt,
                                          auch vieles über ein anders gestalte-     der bewertet wurde. Was nehmen
                                          tes Gesundheitssystem und über            Sie aus Ihrem dualen Studium mit
                                          eine etwas anders funktionierende         in die Praxis?
                                          Gesellschaft. Nach meiner Rückkehr
                                          aus Dänemark habe ich die letzten         Herzlichsten Glückwunsch! Nicola Galm
                                                                                    bei der Überreichung des Preisgeldes,
                                          Semester meines Studiums erfolgreich      (v. l. n. r.): Prof. Dr. Franz Boos, wissen-
                                          absolviert.                               schaftlicher Leiter hochschule dual;
                                                                                    Gabriela Reger, Krankenpflegeschule Maria
                                                                                    Regina; Nicola Galm; Bertram Brossardt,
                                          Wie kam es dazu, dass Sie sich
                                                                                    vbw Hauptgeschäftsführer; Dr. Rolf-Dieter
                                          für den Dualissimo-Preis beworben         Jungk, Amtschef im Bayerischen Staats-
                                          haben?                                    ministerium für Wissenschaft und Kunst

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D I E FA K U LTÄT E N

  Zum einen profitiere ich bis heute          sieren und seine To-dos abzuarbeiten.    Den Hauptteil des Preisgeldes werde
  von dem Wissen, welches ich in den          Da ich ein gutes Miteinander wichtig     ich für mein Masterstudium verwen-
  Jahren des Studiums erworben ha-            finde und davon überzeugt bin, dass      den und dort speziell für ein weiteres
  ben. Zum anderen auch von den vie-          das nur funktioniert, wenn sich jeder    Auslandssemester, das ich absolvieren
  len Erfahrungen, die ich an der Hoch-       dafür aktiv einsetzt, war ich auch       möchte. Mein Wunsch wäre nach Aus-
  schule, an der Berufsfachschule und         während meiner Praxiseinsätze in         tralien zu gehen, um dort intensiver
  in der Praxis sammeln konnte. Mit           dieser Richtung sehr bemüht und          das Gesundheitssystem kennenzu-
  dabei sind da auch viele lehrreiche         fand es wichtig, mit den Menschen        lernen und zu sehen, wie Menschen
  und interessante Gespräche mit Pa-          in gutem Kontakt und Austausch zu        über die Weiten des Landes hinweg
  tienten. Aber auch die Disziplin und        stehen. Im Allgemeinen habe ich          versorgt werden. Mit einem weiteren
  die Flexibilität, die ich mir während       besonders während des dualen Stu-        kleinen Teil habe ich einen Urlaub in
  des Studiums nach und nach erarbei-         diums gemerkt, wie wichtig Freund-       Schottland mitfinanziert.
  tet habe, sind für mich nach wie vor        schaften und ein Unterstützernetz
  eine Bereicherung in meinem jetzigen        sind, um seine Ziele zu erreichen.
  Tun. Auch das Wissen um die Bedeu-          Gemeinsam ist man einfach stärker.
  tung, sich immer wieder kritisch selbst     Die im Studium entstandenen Freund-
  zu reflektieren, nehme ich mit aus          schaften sind mittlerweile mit die
  meinem Studium. Das ist nicht nur gut       wichtigsten in meinem Leben.
  für die Praxis, sondern generell wichtig
  für alle Bereich in meinem Leben.           Wie schätzen Sie diese Auszeichnung
                                              ein?
  Ehrenamt und der außergewöhnliche           Die Auszeichnung ist, meiner Mei-
  Einsatz in der betrieblichen Praxis         nung nach, eine wichtige Anerken-
  waren weitere Kriterien, nach denen         nung der Leistungen und des Enga-
  die Jury auswählte. Können Sie hierzu       gements, die ich während des dualen
  ein bisschen erzählen?                      Studiums erbracht habe. Besonders
  Für mich war und ist besonders das          schön fand ich es, dass nicht nur nach
  Ehrenamt oder auch ein Hobby außer-         Noten ausgewählt wurde, sondern
  halb des Studiums/der Arbeit ein            eben auch nach Erfahrungen und En-
  guter Ausgleich. Man kommt nochmal          gagement, die man noch neben dem
  mit anderen Menschen und mit an-            Studium gesammelt und erbracht hat.
  deren Themen in Kontakt. Ich arbeite        Das geht leider immer wieder unter.
  schon seit Jahren als Trainerin beim        Zudem befürworte ich die Auszeich-
                                                                                       Freuen sich mit der Preisträgerin: (v. l. n. r.)
  Eiskunstlauf und für mich sind die          nung der Praxispartner. Diese leisten    Generalökonom Claus Peter Scheucher,
  vielen Trainingsstunden mit Erwach-         zusammen mit der Hochschule einen        Barmherzige Schwestern vom heiligen
  senen und Kindern immer eine Berei-         enormen Beitrag, um das Studium so       Vinzenz von Paul; Generaloberin Schwester
                                                                                       Rosa Maria Dick, Barmherzige Schwestern
  cherung. Auch in der Kirchenarbeit          erfolgreich gestalten zu können. Auch
                                                                                       vom heiligen Vinzenz von Paul; Dekanin
  engagiere ich mich nach wie vor gerne.      das sollte nicht vergessen werden.       Prof. Dr. Anita Hausen, KSH München;
  Manchmal ist das alles natürlich stres-                                              Gabriela Reger, Krankenpflegeschule
                                                                                       Maria Regina und Dr. Markus Benicke,
  sig, aber im Endeffekt lohnt es sich        Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert –
                                                                                       Verwaltungsdirektor der Kliniken der
  doch immer irgendwie und man lernt          wissen Sie bereits, wie Sie das Geld     Barmherzigen Schwestern vom heiligen
  auch in Stresssituationen sich zu organi-   einsetzen?                               Vinzenz von Paul

                                                                 17
D I E FA K U LTÄT E N

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  Was ist eigentlich Nachhaltige Entwicklung?
  Gastreferent Wolfram Stierle, Ministerialrat im Entwicklungsminis-
  terium, bot auf dem Campus Benediktbeuern spannende Antworten

  Ministerialrat Dr. Wolfram Stierle kam im Juni 2019 extra       Herkunft unserer Lebensmittel geht oder um unseren
  aus Berlin nach Benediktbeuern, um einen Bogen von              ökologischen Fußabdruck.“ Dass sich dieser wiederum nur
  der Entwicklungshilfe hin zu den Global Goals für Nach-         durch „Verzicht“ verringern lässt, sieht er als Theologe eher
  haltige Entwicklung zu spannen und die Arbeit seines            positiv und plädiert dafür, die Sichtweise darauf zu ändern,
  Ministeriums zu erklären. Und wie jeder Einzelne dazu           was wir eigentlich unter Verzicht verstehen, denn: „Ist es
  beitragen könne, die weltweiten Ziele zu erreichen.             nicht so, dass wir z. B. momentan auf öffentliche Plätze in
                                                                  Städten verzichten müssen, weil der Platz von zu vielen
  Die öffentliche Ringvorlesung auf dem Campus Benedikt-          Autos belegt wird?“ Mit der Aussicht auf mehr Raum zum
  beuern widmet sich dieses Jahr dem Thema Nachhaltigkeit         Verweilen seien „weniger Autos eben kein Verzicht, sondern
  – und Nachhaltigkeit steht auch im Zentrum der Arbeit           eine Bereicherung“. Mit der Veränderung der Einstellung
  des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammen-            sei ein erster Schritt getan, um tatsächlich im Sinne von
  arbeit und Entwicklung (BMZ). Dass und warum das nicht          Nachhaltigkeit sich selbst und die Welt weiter zu entwickeln.
  immer so war, erklärte Ministerialrat Dr. Wolfram Stierle
  an diesem Abend höchst eindrücklich im Audimax der              Beitrag: Dr. Alexandra Hessler
  Hochschule. Der gelernte Ökonom und Theologe spannte
  einen kurzweiligen Bogen von den Anfängen der Entwick-
  lungshilfe in den 1960er Jahren bis hin zu den SDG, den             Sie sind herzlich eingeladen!
  Sustainable Development Goals oder kurz „Global Goals“.             Der Abschluss der Ringvorlesung 2019 zum Thema
  Insgesamt 17 Ziele zur Nachhaltigen Entwicklung wurden              „Zukunftsfähige Bildung für eine Welt im Wandel“
  von den Vereinten Nationen 2016 festgelegt, die weltweit            findet am 04.12. um 19.00 Uhr im Audimax
  verfolgt werden sollen. Und die – so äußerten sich die              mit Prof. Dr. Dr. Gregor Lang-Wojtasik statt.
  anwesenden Studierenden – noch viel zu wenig bekannt
  und bewusst seien. „Bekämpfung der Armut“ und „Ernäh-
  rungssicherheit“ sind dabei eher klassische Ziele, neu sind
  etwa „Gendergerechtigkeit“, „nachhaltige Stadtentwick-
  lung“ und „Beendigung der Vernichtung von Biodiversität“.

  Dass hier noch viel zu tun ist, politische Entscheidungen
  aber dennoch Zeit brauchen, weiß Dr. Wolfram Stierle aus
  eigener Erfahrung: Seit vielen Jahren widmet er sich dem
  Thema und hat schon so manche hochrangigen Politiker
  beraten, aktuell ist er im Stab von Entwicklungsminister
  Gerd Müller. Sein aktuelles Tätigkeitsfeld besteht unter
  anderem darin, Strategien für globale Partnerschaften zu
  entwickeln, Strukturen vor Ort anzusehen und für mehr
  Balance zwischen den Ländern zu werben. Die kulturelle
  Dimension von Entwicklung ist ihm ein besonderes Anlie-
  gen, und die Transformation von „verkleisterten“ Denk-
  mustern hin zu mehr Nachdenken über die globalen
  Zusammenhänge: „Wir denken ja, wir wären Vorreiter“,
  kritisierte Dr. Wolfram Stierle, „dabei ist auch Deutschland
  als Entwicklungsland zu sehen, wenn es etwa um die

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