Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center

Die Seite wird erstellt Hildegard-Juliane Kurz
 
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Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center
Karriere
                                  Magazin
                                  PRAKTILICIOUS
                                  DURCHS PRAKTIKUM   DO GOOD –
                                  INS BERUFSLEBEN    FEEL GOOD
                                                     5 Studierende erzählen
                                                     über ihren Einsatz

                                                     INFO-HUNTING
                                                     So machst du dir ein Bild
                                                     von Unternehmen

20                                                   H O A M AT L A N D ,

19                                                   I HAN DI GERN
                                                     Karrierechancen in
                                                     Oberösterreich
HERBST
            WINTER
            B L O G . Z B P. AT
Z B P. AT
Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center
Traineeprogramm für Absolventen

Verantwortung übernehmen
& Rückhalt bekommen
Das Traineeprogramm von P&C bereitet Sie
nach Ihrem Studium in 18 Monaten auf die
Position des Junior Buyers oder General
Sales Managers vor. Dabei bieten wir Ihnen
beste Entwicklungsmöglichkeiten, persönli-
ches Mentoring, ein überdurchschnittliches
Gehalt sowie ein spannendes Arbeitsumfeld
im Handel, in dem Sie früh Verantwortung
übernehmen können.

Mehr Infos
karriere.peek-cloppenburg.at
Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center
EDITORIAL

Nicht irgendwann,
sondern jetzt!
Ein Slogan der Career Calling – der Messe für deine Kar-
riere – lautet: „Hotel Mama? Nope!“. Denn klar, irgend-
wann ist es wichtig, das erste eigene Geld zu verdienen.
Warum also nicht gleich jetzt? Erste Berufspraxis neben
dem Studium ist für die Bewerbung sehr oft ein Pluspunkt.
Viele Arbeitgeber scannen in deinem CV die Jobs, Praktika
und Engagements neben dem Studium.

Dabei ist es meist gar nicht so wichtig, was du gemacht
hast, sondern dass du etwas gemacht hast. Jede Erfahrung
zählt. Das bestätigt auch Lukas Berger, Geschäftsführer
von 1000things.at. Auch er hat seinen jetzigen Job über
Umwege gefunden. Und gerade durch diese heraus­gefunden,
wie er arbeiten will – und wie nicht.                           1

Wie es geht, ein Praktikum zu finden und in diesem zu
punkten, zeigen wir dir auf Seite 16. So viel steht fest:
Angebote gibt es reichlich. Auf unserer Jobbörse auf            2   Talkshow: Brigitte Kuchenbecker im
                                                                    Gespräch mit Lukas Berger,
zbp.at werden das ganze Jahr über studien­b egleitende
                                                                    Geschäftsführer von 1000things.at.
Jobs und Praktika ausgeschrieben. Und nicht selten kommt
aus einem Praktikum heraus eine Fixanstellung.

Last but not least beleuchten wir in dieser Ausgabe
Karriere­c hancen in Oberösterreich. So viel vorweg: Bei        3
meiner Recherche wurde ich wirklich überrascht, wie viele
namhafte Arbeitgeber ihren Sitz im „Land ob der Enns“
haben, Traineeprogramme inklusive.

In diesem Sinne wünsche ich dir wie immer viel Spaß
beim Lesen.

                                                                    Text: Brigitte Kuchenbecker

                                                                    Foto: Cochic Photography

Deine Brigitte Kuchenbecker
Chefredaktion

           SEITE 10                                 SEITE 16            SEITE 38
     VIRALES WUNDER UND                           GENERATION            IN LINZ
         PURER ZUFALL                             PRAKTIKUM            BEGINNT‘S
                 1                                          2                 3

                                                                                                         3
Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center
HERBST — WINTER 2019

                                                              Karriere
                                                              Magazin
3      EDITORIAL
Nicht irgendwann, sondern jetzt!

6      P R A K T I K U M S - FA I L                                                      30     ONE DIRECTION?
Was raten WU Studierende?                                                                Gastkommentar von
                                                                                         Gerhard Furtmüller
8      L WIE LEBENSLAUF
Unser Bewerbungsalphabet                                                                 32     I C H W I L L’ S W I S S E N !
                                                                                        So machst du dir ein Bild
9      KOLUMNE                                                                          von Arbeitgebern.
Von einer einmaligen Chance
                                                                                         34     F L A S H - F O R WA R D 3 J A H R E :
                                                                                         WELCHE SKILLS
                                                                                         WERDEN WICHTIGER?
10 EIGENTLICH                                                                            HR-Verantwortliche berichten.

WOLLTE ICH
INVESTMENTBANKER                                                                        38 HOAMATLAND,
WERDEN …                                                                                DI HAN I SO GERN
Lukas Berger, Geschäftsführer der                                                        Leben und Arbeiten
Online-Plattform 1000things.at im Gespräch.                                              in Oberösterreich

16     PRAKTILICIOUS                                                                    46      GOOD TO KNOW
So punktest du im Praktikum.                                                             News aus der Arbeitswelt

24     DO GOOD. FEEL GOOD.                                                              48      E N G A G E M E N T, M O T I VAT I O N
WU Studierende erzählen                                                                  UND VIEL POSITIVE ENERGIE!
über ihre Erfahrungen im Ehrenamt.                                                       WU Studierende über ihre
                                                                                         Erfahrungen im Praktikum

                                                                                         54     WIR SIND HELDEN
                                                                                         Start-ups im Portrait

                                                                                         56     INSIDE KARRIEREMAGAZIN
                                                                                         English Summary

                                                                                         58     COMING UP

IMPRESSUM ZBP KARRIEREMAGAZIN, Ausgabe Herbst — Winter 2019 | Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: WU ZBP Career Center GmbH, Welthandelsplatz 1, Gebäude LC,
1020 Wien, Tel.: +43 –1– 313 36 – 4968, office@zbp.at | Redaktion: Brigitte Kuchenbecker | Textbeiträge: Ursula Axmann, Benjamin Frahndl, Gerhard Furtmüller, Martina Gröller,
Karin Kwapień, Brigitte Kuchenbecker, Sabrina Lupsic | Koordination und Gestaltung: Brigitte Kuchenbecker, Georg Leditzky, Plutonika Design OG | Anzeigen­s ervice: Brigitte
Kuchenbecker, brigitte.kuchenbecker@zbp.at | Layout und Fotoredaktion: Georg Leditzky, Plutonika Design OG | Druck: Gerin Druck | Erscheinungsweise: dreimal jährlich
Auflage: 11.000 Stück | § 1 abs. 4 Gleichbehandlungsgesetz: „Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen [...] gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.“ Namentlich
gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Zusammenstellung der Arbeitgeber in redaktionellen Beiträgen erfolgt aufgrund
journalistischer Recherchen. Werblich kann jeder Arbeitgeber in diesem Magazin vertreten sein unter der Voraussetzung, dass dieser auch tatsächlich Stellen besetzt.

4                                                                                                              Illustrationen (Cover und rechts): iStock / Nadia Bormotova
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kochen oder
dieWelt
retten?

ADVERTISER
INDEX
 2   PEEK & CLOPPENBURG
15   VIG
19   H AY S
23   PORSCHE
31   PWC
37   T PA
45   HOFER
47   EY
53   JTI
60   KPMG

Die angeführten Unter­n ehmen ermögli-
chen durch ihre Werbe­­­­­ein­schaltung, dass
du das Karriere­magazin gratis bekommst.
Vielen Dank dafür!
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WAS SOLL ICH JETZT TUN?

                                Praktikums-Fail

                                                                        ELENA, 24
Stell dir vor, du startest dein Praktikum – und es
gefällt dir nicht. Die Aufgaben liegen dir nicht,                       BWL                            BACHELOR
du fühlst dich im Team nicht wohl. Wir haben
bei WU Studierenden nachgefragt, wie sie mit                            Je nachdem, wie die Persönlichkeit
dieser Situation umgehen würden.                                        meines Chefs oder meiner Chefin ist
                                                                        und wie gut oder schlecht die per-
Die Gespräche führten                                                   sönliche Beziehung mit ihm/ihr ist,
Benjamin Frahndl und Martina Gröller.
                                                                        würde ich erst einmal das Gespräch
Fotos:                                                                  suchen. Falls das gar nicht möglich
WU ZBP Career Center
                                                                        bzw. passend ist, würde ich gleich
Illustrationen:                                                         kündigen.
iStock / Nadia Bormotova

KATSIARYNA,
23
INFORMATION
SYSTEMS
It depends on why you don’t like it
there. If you think that you get too
much work, you should probably deal
with it since it’s an internship. If people
there are unprofessional and talking
to somebody doesn’t work out or
you can’t see any development than
I would quit. Even if you signed a
contract, there is for sure a way out.
I can imagine that it would be harder
if the internship was obligatory.

                                                                        MARTIJN, 23
                                MASTER
                                                                        INFORMATION
                                                                        SYSTEMS     MASTER

                                                                        I would figure out the reason. Is it
                                                                        because of the company, the position
                                                                        or the team? Maybe talking to some-
                                                                        body would help. If possible, I would
                                                                        try and change the position. It really
                                                                        depends on the reason. One thing’s
                                                                        for sure: I would not waste my time.

6
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JULIA, 20
                                           FLORIAN, 23
                                                                                   IBW                       BACHELOR
                                           INTER­
                                                                                    Oft weiß man vorher nicht, was einen
                                           NATIONAL                                 erwartet. Wenn das Praktikum dann
                                                                                    doch nicht den Vorstellungen ent-
                                           BUSINESS                                 spricht, muss man abwägen. Ist es
                                                                                    nur einen Monat lang, studien­relevant
VALERIE, 19                                Am besten reflektiert man zuerst, was und halbwegs gut bezahlt, dann würde
                                           man sich zu Beginn von dem Prak- ich nicht mittendrin aufhören. Auch
WISO      BACHELOR                         tikum erwartet hat und wie der tat- aus negativen Erfahrungen kann man
                                           sächliche Arbeitsalltag aussieht. Meist lernen. Dann kann man hinterher sagen:
Sollte mal ein Praktikum meine Erwar-      ist man unzufrieden, weil der erwartete „Gut, ich weiß jetzt wenigstens, was
tungen nicht erfüllen und ich mich über-   Schwerpunkt des Praktikums vom tat- ich später nicht machen möchte.“
haupt nicht wohlfühlen, dann würde         sächlichen abweicht. Als Zweites sollte
ich mir die Frage stellen: Wie wichtig     man unbedingt die Kommunikation
ist das Praktikum für mich? Handelt es     suchen. So lassen sich die meisten
sich um ein Pflichtpraktikum im Rahmen     Probleme beseitigen. Immerhin gibt
der Ausbildung? Oder bringt es mich        es ein beidseitiges Interesse, dass man
in der Karriere weiter? Wenn ich diese     sich im Praktikum wohlfühlt.
Fragen mit Nein beantworten muss,
würde ich, wenn möglich, abbrechen.

CLEMENS, 24
WISO
Kommunikation ist das A und O. Man
sollte sich nicht scheuen, das Problem        BACHELOR
mit den Verantwortlichen zu bespre-
chen. Oft kann eine passende Lösung
gefunden werden, die für beide Seiten
fair ist. Man sollte lösungsorientiert
denken. Sich Problemen zu stellen, ist
für den nachhaltigen Erfolg und die
persönliche Entwicklung besonders
wichtig.
                                                                  Tipp von Bianca Bauer,
                                                                  Karriereberaterin im Career Center

                                                                  In jedem Praktikum sammelst du wertvolle Erfah-
                                                                  rungen für dein späteres Berufsleben. Solltest du
                                                                  dich in deinem Praktikum jedoch nicht wohlfühlen,
                       BACHELOR                                   suche auf jeden Fall das Gespräch mit deinen Vor-
                                                                  gesetzten. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, das
                                                                  Aufgabengebiet abzuändern oder das Team, in dem
                                                                  es Probleme gibt, zu wechseln. Stimmen die Vorge-
                                                                  setzten dem nicht zu oder tritt keine Verbesserung
                                                                  der Situation für dich ein, kannst du immer noch
                                                                  unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist
                                                                  das Dienstverhältnis beenden.
                                                                                                                      ×
                                                                                                                        7
Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center
BEWERBUNGS-ALPHABET

                                             L wie …

LAYOUT                                                          LEBENSLAUF
Bunt oder plain? Schnörkelig oder straight? Es gibt unzählige   Das Herzstück deiner Bewerbung ist dein Lebenslauf, dein
Ideen und Vorlagen für das Design deiner Bewerbungs-            Curriculum Vitae, kurz CV genannt. Mit keinem anderen
unterlagen – ein Blick auf Pinterest genügt. Ein Richtig        Dokument wird bei der Personalauswahl mehr gearbeitet.
oder Falsch gibt es nicht. Wie du deine Bewerbungsun-           Alles, was ein/e HR-Mitarbeiter/in über dich und deine
terlagen gestaltest – Hoch- oder Querformat, mit oder           Qualifikationen wissen muss, soll hier zu finden sein: deine
ohne Deckblatt, weniger oder mehr Seiten – bleibt dir           persönlichen Daten, Studium, Ausbildungen, Berufspraxis,
und deinem Geschmack überlassen. Immer punktest du              Skills und gerne auch Hobbies und Interessen. Personal­
mit Sorgfalt und Genauigkeit. Rechtschreibfehler, eine          verantwortliche haben meist nur wenige Minuten, um die
uneinheitliche Formatierung oder ein verpixeltes Bewer-         wichtigsten Fakten aus deinem CV zu erfassen. Mach es
bungsfoto sind No-Gos. Ein Überdrüber an Information            ihnen also leicht. Wie? Am besten, indem du die Inhalte
solltest du auch vermeiden: alle, die deine Unterlagen          so lang wie nötig und so kurz wie möglich fasst. Wir sind
durchsehen, sollten auf den ersten Blick die wesentlichen       in unserem „Walk-in“ mit Feedback gerne für dich da
Infos herausfiltern können.                                     und zeigen dir mit einem Blick von außen, wo du noch
                                                                ein bisschen prägnanter sein könntest.
Ein Tipp: Wenn du dein Profil auf my.zbp.at anlegst, kannst
du mit einem Klick ein CV im passenden Layout down-
loaden. Formatieren brauchst du nicht mehr.

                                                                                    B Y T H E WAY

LOVE IT, CHANGE IT                                                                  L WIE
OR LEAVE IT!                                                                        LADY GAGA
Hand aufs Herz: Gibt es Aspekte in deinem Leben, mit                                Sängerin, Schauspielerin, Oscarpreis-
denen du unzufrieden bist? Und die dich schon lange                                 trägerin und Mode-Ikone. Müssen wir
nerven? Das kann z.B. eine Situation im Job oder Studium                            noch mehr sagen …?
sein oder eine mühselige Bewerbungsphase. Dann raus
aus der passiven Opferrolle und rein ins aktive Verändern.
Die LCL-Methode (Love it, Change it or Leave it) kommt                              L WIE
aus dem Coaching und beruht auf der Überzeugung, dass
man an sich und seinen Einstellungen arbeiten kann. Phase                           LEBKUCHEN
1, Love it: Vielleicht kannst du der Situation doch etwas
Positives abgewinnen? Phase 2, Change it: Oder kannst                               In Herz- oder Sternform, als Häuschen
du die Situation – und wenn es nur eine Kleinigkeit ist –                           oder Figur: Versüßen wir uns die kalte
so verändern, dass du sie wieder lieben lernst? Phase 3,                            Jahreszeit!
Leave it: Und falls beides nicht gelingen sollte, hast du
noch immer die Alternative, aus diesem Szenario auszu-
steigen und etwas ganz Neues zu beginnen. Frei nach der                             L WIE
Binsenweisheit: „Wenn eine Tür zugeht, geht eine neue
auf“. Man hat ja schließlich immer die Wahl.                                        LINDY HOP
                                                                                    Swing-Tanz aus den 30er-Jahren. Die
                                                                                    Kurse in Wien boomen.

                                                                                    Text: Brigitte Kuchenbecker

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KOLUMNE

                               Von einer
                              einmaligen
                                Chance
                                         Meine Praktika liegen nun schon ein paar Sommer zurück.
                                         Ich kann mich allerdings noch sehr gut an jedes einzelne
                                         erinnern: ich habe unter anderem den Alltag im Head-
                                         quarter einer Bank kennenlernen dürfen oder erlebt, wie
                                         der Einzelhandel funktioniert. Ich habe Interessantes über
                                        „meine“ Unternehmen herausgefunden und Aufschlussrei-
                                         ches über das Zusammenarbeiten von Mitarbeiter/innen
                                         wahrgenommen. Anstrengend waren meine Praktika auch.
                                         Besonders zu Beginn bin ich jeden Abend todmüde ins
                                         Bett gefallen.

                                        Was ist geblieben? Man hat mir überraschend schnell
                                        Verantwortung übertragen, ich habe aber auch die Lange­
                                        weile von Routinearbeiten erlebt. Vor allem möchte ich
                                        die abwechslungsreichen Erlebnisse mit Kunden nicht
                                        missen. Dabei habe ich viel über mich selbst gelernt. Und
                                        natürlich auch hübsches Geld verdient. Und ein studien-
                                        begleitender Job ist daraus auch geworden.

                                        Haben sich meine Praktika gelohnt? Auf jeden Fall! Es gab
                                        so viele Optionen nach dem Studium und meine Praktika
                                        waren so etwas wie der kurze Weg, der mir aufzeigte, wie
                                        ich künftig arbeiten möchte. Was mir liegt und wo ich
                                        mich keinesfalls sehe. Und sie haben die Tür zu späteren
                                        Vorstellungsgesprächen geöffnet.

                                        Praktika sind eine einmalige Chance, Unternehmen
                                        relativ unverbindlich von innen zu erleben und in einer
                                        knackigen Zeitspanne Berufsbilder zu verstehen. Diese
                                        Chance gibt es nur während der Studienzeit. Lassen Sie
                                        sich das nicht entgehen!

       URSULA AXMANN
     ist Geschäftsführerin
des WU ZBP Career Center.

             Text: Ursula Axmann

       Fotos: Jürgen Pletterbauer

                                                                                                 9
Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center
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INTERVIEW

    „Eigentlich
     wollte ich
 Investmentbanker
     werden …“
… doch es kommt oft anders, als man denkt. Heute ist Lukas
Berger Geschäftsführer der Online-Plattform 1000things.at. Wir
treffen uns in seinem Büro, der Wuzeltisch steht in der Ecke, die
Terrasse lädt zur Pause ein. Die Stimmung im Open-Space-Büro
ist locker, der Spirit steht auf „Wir geben Gas“. Es wird ein
Gespräch über Begeisterung, die Ice-Bucket-Challenge und keine
                       Angst vor Job-Fails.

                    Das Gespräch führte Brigitte Kuchenbecker.

                            Fotos: Cochic Photography

                  Location: Headquarter 1000things.at, 1070 Wien

                                                                    11
WIE BIST DU GEWORDEN, WER DU HEUTE BIST?                          VIRALES WUNDER
Sicherlich nicht geplant (lacht). Für mich war zwar schon
immer klar, dass ich in einem Job mit wirtschaftlichem            UND PURER
Bezug arbeiten möchte, aber bis zur Matura wollte ich
eigentlich ein reicher und erfolgreicher Investmentbanker         ZUFALL.
werden. Also ging es zum Studium an die WU.

JETZT BIST DU ABER NICHT IM INVESTMENTBANKING …?
Nein. Und wann genau ich von dem ursprünglichen Plan            zu wissen, was als nächstes kommen wird. Andererseits
abgekommen bin, kann ich retrospektiv gar nicht mehr            weiß ich jetzt sehr genau, was ich nicht mehr machen
sagen (lacht). Mir war es auf jeden Fall schon immer wichtig,   möchte. Große Unternehmen, in denen man einfach ein
anzupacken und gestalterisch tätig zu sein. Also habe           austauschbares Zahnrad ist, passen nicht zu mir. Ich will
ich bereits während meines Studiums angefangen, erste           vielmehr Teil eines Teams sein und selbst gestalten können.
Berufserfahrung zu sammeln. Zuerst mit einem klassischen        Und insofern bin ich auch sehr bewusst das Risiko der
Studierendenjob im Verkauf eines Modekonzerns. Dann             Selbständigkeit eingegangen.
kam eine Station in einem Online-Start-up und danach
eine nicht so tolle Tätigkeit im Sales eines großen öster-      KAMST DU SO ZU 1000THINGS?
reichischen Medienhauses. Das war rückblickend sicherlich       Ja. An dem Tag, an dem ich den Sales-Job gekündigt habe,
der schlimmste Job, den ich je hatte.                           traf ich mich zum Mittagessen mit meinem ehemaligen
                                                                Chef von besagtem Online-Start-up. Vielleicht wusste er
INWIEFERN?                                                      ja, wer aktuell Leute sucht? Und tatsächlich hat er mich
Es hat einfach nicht gepasst. Man musste von Beginn an          meinem heutigen Partner und Co-Geschäftsführer Jan
funktionieren, obwohl es nicht einmal eine richtige Ein-        Pöltner vorgestellt. Jan hatte 2013, als Facebook noch
schulung gab. Frei nach dem Motto: „Es ist dein erster          einen höheren Suchtfaktor hatte, die Seite „1000 things
Arbeitstag. Hier hast du deinen Laptop und jetzt mach.“         to do in Vienna“ gegründet. Damals wie heute gibt es
Auf der anderen Seite: Hätte ich diesen Job nicht gehabt,       immer wieder solche viralen Wunder, die sich rasend schnell
würde ich heute nicht hier sitzen. Klar, damals habe ich        verbreiten – man denke nur an die Ice-Bucket-Challenge –
es als Rückschlag erlebt – es war schließlich nicht mein        und auch genauso schnell wieder verschwinden. Und so
Plan, nach 3 Monaten den Job hinzuschmeißen und nicht           war es auch mit diversen „1000 things to do in … wo

12
INTERVIEW

 auch immer“-Seiten. Jan hat also 5 Bilder hochgeladen
 und Tipps, wie z.B. „Steige auf den Stephansdom“ oder
„Mach Party in der Pratersauna“, gepostet. Und inner-
 halb von 3 Tagen ist die Seite von 0 auf 70.000 Fans
 gewachsen. Wie gesagt, virales Wunder und purer Zufall.
 Der Unterschied war eben nur, dass die Seite ab da auch
 weiterhin betrieben wurde. Ein Jahr später, als Jan und
 ich uns kennengelernt haben, haben wir überlegt, ob man
 mit dieser großen Community nicht ein professionelles
 Business aufziehen könnte. Und so haben wir aus dem
„Luftschloss“ 1000things Realität werden lassen. Jan ist
 nach wie vor der kreative Kopf, und ich bin der Zahlen-
 mensch. Insofern ergänzen wir uns gut.

ALSO START-UP-FEELING?
Ja und nein. Ja, weil wir aus dieser Idee, die in einer
Studierenden-WG auf der Couch entstanden ist, ein Un-
ternehmen aufgezogen haben. Nein, weil ich mich gegen
den Ausdruck verwehre, dass 1000things ein Start-up
ist. Erstens war 1000things nie als Business gedacht, der
Businessplan wurde erst im Nachhinein adaptiert. Und
zweitens ist ein Start-up aus Unternehmer- und Investor/
innensicht sehr risikobehaftet. Das kann das viel zitierte
Unicorn oder ein totaler Flop werden. Und unser Ge-
schäftsmodell ist doch deutlich konservativer. Wir wissen
sehr wohl, wer wir sein können und wer nicht. Uns ist klar,
dass wir nicht disruptiv sind und keine Milliarden-Dollar-
Deals machen. Wir setzen eher auf organisches Wachstum.
Meiner Ansicht nach sind wir ein junges Unternehmen, das
einen klaren Auftrag hat und eine klare Vision verfolgt.
Aber wir haben nicht vor, der nächste Superstar im Silicon
Valley zu werden.

DU HAST GESAGT, DASS DU DER „ZAHLENMENSCH“ BIST.
WELCHE AUFGABEN LIEGEN BEI DIR?
Eigentlich alles, was mit Finanzen zu tun hat: Buchhaltung,
Controlling, das ganze Personalwesen, Legal und nach
wie vor Sales. Das ist eine der großen Herausforderungen
einer Expansion: Ab einem gewissen Punkt ist man so mit
den Tasks des Tagesgeschäfts verplant, dass es schwer
ist, sich Zeit für strategische Überlegungen zu nehmen.
Umso wichtiger, Bereiche und To-dos abzugeben.

EIN
GEFÜHL DER
FREIHEIT.                                                        >

                                                                 13
INTERVIEW

WELCHE IDEEN UND PLÄNE GIBT ES FÜR DIE NÄCHSTEN                 WELCHE SKILLS BRAUCHT MAN FÜR JOBS IM ONLINE-
JAHRE?                                                          KOMMUNIKATIONSBEREICH?
Viele (lacht). Aktuell sind wir dabei eine Content-Marketing-   Pauschal ist das schwierig zu sagen. Bei uns gibt es eine
und Social-Media-Agentur aufzubauen. Dann fassen wir Fuß        große Bandbreite an Jobs – von Texterstellung bis zur
im Eventbereich. Unlängst haben wir z.B. Yoga-Sessions          Grafik, vom Vertrieb bis zum Controlling – und alle brau-
an besonderen Locations quer durch Wien organisiert,            chen anderes Know-how. Generell glaube ich, dass man
unter anderem im Café Landtmann. Außerdem haben                 vor allem in einem kleinen Unternehmen ein/e gute/r
wir gerade unser eigenes Merchandising-Label gestartet.         Allrounder/in sein muss. Es wird zwar sicher immer wieder
Und eine Expansion nach Deutschland ist auch immer im           Jobs geben, die einen sehr hohen Spezifikationsgrad haben.
Hinterkopf.                                                     Aber gerade in unserer schnelllebigen Kommunikations-
                                                                branche muss man Flexibilität beweisen. Wenn Facebook
WAS IST DAS SCHÖNSTE UND DAS SCHWIERIGSTE AN                    etwas an einem Algorithmus oder im Backend ändert, lebst
DEINEM JOB?                                                     du von heute auf morgen in einer anderen geschäftlichen
Das hängt interessanterweise miteinander zusammen. Es           Realität. Da müssen sich sowohl Unternehmen als auch
ist die persönliche Flexibilität. Einerseits bekommt man        Mitarbeiter/innen anpassen.
als Selbständiger ein Gefühl der Freiheit: Man hat das
Glück in der eigenen Hand. Und theoretisch auch die             WORAUF ACHTEST DU BEI DER SUCHE NACH MITAR-
eigene Work-/Life-Balance. Aber gleichzeitig ist es für         BEITER/INNEN?
mich persönlich sehr schwer loszulassen und ein bisschen        Das Wichtigste bei der Entscheidung für Kandidat/in A
Abstand zu gewinnen. Natürlich hängt das auch mit der           oder B sind die Leidenschaft und die Überzeugung für
Kommunikationsbranche und dem Fluch der ständigen               die Sache. Durch Enthusiasmus und Begeisterung werden
Erreichbarkeit zusammen. Es ist nicht leicht, das Handy         viele fehlende Skills wettgemacht. Ich bin ja gewisser-
abzudrehen – selbst im Urlaub.                                  maßen selbst das beste Beispiel: Quereinsteiger in der
                                                                Branche, kein Studienabschluss und einfach nur beseelt
                                                                und befeuert von der Idee, ein Unternehmen aufzubauen.

                                                                WELCHEN TIPP GIBST DU STUDIERENDEN UND JUNGEN
                                                                ABSOLVENT/INNEN?
                                                                Arbeiten neben dem Studium macht sehr viel Sinn und ist
                                                                bei Arbeitgebern gerne gesehen. Dabei geht es auch gar
                                                                nicht darum, sofort den perfekten Job zu finden - eine
                                                                langfristige Planung ist heute sowieso nicht mehr möglich.
     Drei Worte, mit denen                                      Durch jede Tätigkeit sammelt man wertvolle Erfahrungen.
     ich mich beschreibe:                                       Oder weiß gegebenenfalls, was man später einmal nicht
     Zielstrebig, titellos, schlagfertig                        machen will. Auch Negativ­erfahrungen gehören zur Selbst-
                                                                erfahrung dazu. Das kann einem schon viel Druck beim
     Das letzte Buch, das                                       Jobeinstieg nehmen.
     ich gelesen habe:
  „Das Gesetz der Himbeermarmelade“                             VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!
   von Gerald M. Weinberg

     Auf diese Frage hätte ich
     gerne eine Antwort:
     Was würde ich heute wohl machen, hätte ich auf mein
     Umfeld gehört und mein Studium zielstrebig abge-
     schlossen, anstatt meinen eigenen Weg zu gehen?

     Mit diesen 2 Personen würde
     ich gerne zu Abend essen:                                                         LUKAS BERGER
     Elon Musk und Donald Trump – zweiterer fasziniert                                 › › Alter: 27
     mich allerdings nur als psychografische Studie – kein                             › › Studium: WU, BaWISO
     Fan. Außerdem habe ich noch nie jemanden „well                                        (nicht abgeschlossen)
     done“ Steak mit Ketchup essen sehen.                                              › › Position: Geschäftsführer,
                                                                                           1000things.at
     Meine letzten Worte:
     Danke für euren Besuch.

                                                                                                                        ×
14
KARRIERECHANCE
                                                                                 Schützen, was zählt.

      IHR PROFIL                                              UNSER ANGEBOT

            Sie haben Freude daran, in einem                     Wir bekennen uns zu dem Ziel, ein attraktiver
            internationalen Arbeitsumfeld zu arbeiten            Arbeitgeber zu sein und bieten daher ein
            Sie verfügen über interkulturelle                    umfangreiches Paket an Benefits und Chancen
            Kompetenz und Affinität für den Raum CEE             Wir stehen für Verlässlichkeit, geprägt von
            Sie zeigen eine lösungsorientierte                   unseren Werten, Tradition und Stabilität
            Arbeitsweise und eine Hands-on-Mentalität            Wir bieten ein angenehmes Betriebsklima,
            Sie sind kontaktfreudig und kommunikationsstark      in dem Teamarbeit großgeschrieben wird
                                                                 Wir unterstützen Sie in Ihrer Karriere durch
                                                                 umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten
                                                                 Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen
                                                                 in 25 Ländern leben Sie die Dynamik und
                                                                 Vielfalt der VIG
                                                                 Attraktive Sozialleistungen ergänzen
                                                                 unser Angebot

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SPECIAL

              Praktilicious

                                                  Text:
                                 Brigitte Kuchenbecker

                                          Illustrationen:
                              iStock / Nadia Bormotova

     SO
     PUNKTEST
     DU IM
     PRAKTIKUM!

16
PRAKTIKUM

„Vor diesem Praktikum habe ich noch keine Er- O H N E P R A X I S Z U M E I N S T I E G S J O B ?
fahrung im Eventmanagement gehabt. Jetzt bin Arbeitgeber schätzen dieses Engagement neben dem
ich mittendrin.“ Steffi schaut lachend von ihrem Studium. Und oft sogar mehr als das: Bei einer Befragung,
Computer auf. Es ist Anfang Oktober, die Vor­ die wir im Sommer 2019 unter unseren Unternehmens-
bereitungen zur Career Calling laufen auf Hoch- kontakten durchgeführt haben, zeigte sich, wie wichtig
touren. Die WUlerin arbeitet als Praktikantin bereits vorhandene Praxis für den ersten Job nach Stu-
an der Organisation von Österreichs größter dienabschluss ist:
Karrieremesse mit. „Aktuell ist sehr viel zu tun.
Ich beschäftige mich vor allem mit der Prüfung
der geplanten Messestände und schaue, ob die P R A X I S F Ü R
Technik passt.“
                                                              DEN EINSTIEGSJOB
Ihr gegenüber sitzt Melina. Sie hat im vergangenen Jahr

                                                              40 %
als Praktikantin im WU ZBP Career Center begonnen und                             FINDEN ES PROBLEMATISCH,
arbeitet jetzt fix bei uns im Event- und Kommunikationsteam                       WENN GAR KEINE PRAKTIKA –
mit. „Durch das Praktikum hat sich für mich bestätigt,                            EGAL, OB FACHEINSCHLÄGIG
dass mir sowohl Marketing als auch Eventmanagement                                ODER NICHT –
Spaß machen. Genial, dass ich jetzt in beiden Bereichen                           ABSOLVIERT WURDEN.
weiterarbeiten kann und sogar eigene Projekte, wie den
Aufbau unseres Instagram-Auftritts, verantworte.“

                                                              23 %
                                                                                  SETZEN ZUMINDEST
GELD VERDIENEN UND PRAXIS SAMMELN                                                „STUDIERENDEN-JOBS“
Steffi und Melina sind nicht die einzigen, die neben ihrem                        IN DER GASTRONOMIE ODER
Studium Praxis sammeln. Zu Studienabschluss geben laut                            MARKTFORSCHUNG VORAUS.
einer Erhebung des Vizerektorats für Lehre und Studierende
der WU rund 3 Viertel der Bachelor- und Masterstudie-

                                                               14 %
renden an, während ihres Studiums gearbeitet zu haben.                            DER ARBEITGEBER LEGEN
Bachelorstudierende sind dabei im Median 10 Stunden,                              SOGAR WERT
Masterstudierende 15 Stunden pro Woche im Job.                                    AUF FACHEINSCHLÄGIGE
                                                                                  BERUFSPRAXIS.
Die Gründe für diese ersten Arbeitserfahrungen liegen
neben dem Geldverdienen vor allem im Sammeln wich-
tiger Berufspraxis. „Ich habe mich für das Praktikum zur
Organisation der Career Calling beworben, weil ich er-        Denn wer neben dem Studium schon erste Berufserfah-
fahren wollte, wie das Wissen des Studiums in der Praxis      rung sammelt, zeigt Motivation und Interesse. Außerdem
anwendbar ist“, sagt Steffi. Melina bekräftigt: „Während      beweist die Doppelbelastung durch Studium und Arbeit
meines Praktikums habe ich sehr viel über Arbeitsabläufe      ein gutes Organisationstalent und Zeitmanagement, so
und die Zusammenarbeit in Teams gelernt.“                     der Grundtenor der befragten Unternehmen. Weitere
                                                              Benefits, die mehrfach genannt wurden, sind das Erlernen
                                                              der Fähigkeit, sich in betriebliche Abläufe einzuordnen
                                                              und das Erproben der eigenen sozialen Kompetenz.

                                                              AUF ZUM PRAKTIKUM
                                                              Wie kommt man aber nun an ein Praktikum oder an
                                                              eine Arbeit neben dem Studium? Zunächst einmal gilt
                                                              es, passende und interessante Möglichkeiten zu finden.
                                                              Das Durchforsten von Jobbörsen ist hier wohl die erste
   ABER BITTE                                                 Wahl. „Auf zbp.at sind zwischen 70 und in Spitzenzeiten
                                                              über 100 Praktika oder studienbegleitende Teilzeitjobs pro
   MIT                                                        Tag zu finden“, betont Robert Langer, Karriere­b erater bei
                                                              uns im Career Center. Außerdem seien auf den Karriere-
   SAHNE!                                                     Websites oder Social Media-Profilen der Unternehmen
                                                              oft Praktika oder Studierenden-Jobs veröffentlicht. Auch
                                                              Karriereevents seien eine gute Gelegenheit, um sich einen
                                                              Überblick über den Markt zu verschaffen und mit Arbeit-
                                                              gebern unmittelbar ins Gespräch zu kommen.

                                                                                                                     >

                                                                                                                     17
SPECIAL

Will man in die weite Welt hinaus, ist ein Blick auf die
Websites der Career Center von Universitäten in der Ziel­
destination ein guter Tipp. Robert Langer: „Oft können
diese Infos geben, wer aktuell nach Praktikant/innen sucht.“

VOM RICHTIGEN ZEITPUNKT                                         PRAKTIKUM FÜR DAS PRAKTIKUM?
Bezüglich dem idealen Zeitpunkt für die Praxiserfahrung         Braucht man für die Praktikumsbewerbung aber nicht schon
meint Robert Langer: „Manche Praktika sind an gewisse           erste Berufserfahrung? Zumindest zeigen die befragten
Voraussetzungen, wie einen bestimmten Studienfortschritt,       Unternehmen eine deutliche Richtung auf:
geknüpft. Ein guter Tipp ist also, sich schon früh im Studium
zu informieren. So erspart man sich leere Kilometer.“ Denn
kenne man die Anforderungen des Wunschpraktikums,               PRAXIS
dann könne man gezielt Spezialisierungen und LVs danach
                                                                FÜR DAS PRAKTIKUM
planen. Als Richtwert gibt unsere Unternehmensumfrage
einen Überblick, ab welchem Studienfortschritt Praktika

                                                                63%
absolviert werden können:                                                           WÜNSCHEN SICH ERSTE
                                                                                    BERUFSERFAHRUNG,
                                                                                    SETZEN DIESE ABER NICHT
ZEITPUNKT                                                                           ZWINGEND VORAUS.

FÜR DAS PRAKTIKUM
                                                                                    SEHEN ZUMINDEST

38 %                                                            18 %
                     DER BEFRAGTEN                                                  EHRENAMTLICHES
                     ARBEITGEBER SUCHEN                                             ENGAGEMENT
                     PRAKTIKANT/INNEN                                               ODER NEBENJOBS ALS
                     AB DEM ERSTEN SEMESTER.                                        WESENTLICH AN.

36 %                                                                9%
                     SETZEN ZUMINDEST                                               LEGEN WERT AUF BERUFS­
                     SCHON EINE                                                     ERFAHRUNG, OB FACHEIN-
                     SPEZIALISIERUNG VORAUS.                                        SCHLÄGIG ODER NICHT
                                                                                    IST NEBENSÄCHLICH.

22%                  BIETEN PRAKTIKA ERST
                     KNAPP VOR STUDIENENDE AN.                      4%              SETZEN FACHEINSCHLÄGIGE
                                                                                    BERUFSERFAHRUNG VORAUS.

                                                                    4%              REICHT ES, WENN DAS STUDIUM
                                                                                    FACHEINSCHLÄGIG IST.

                                                                Aber: Beißt sich da nicht die Katze in den Schwanz? Man
                                                                möchte erste Berufserfahrung sammeln, benötigt diese
                                                                aber schon dafür? Wann und wie soll man dann anfangen?
                                                                Robert Langer hat eine klare Empfehlung: „Mein Tipp
                                                                ist, sich schon früh im Studium die ersten Sporen zu ver-
                                                                dienen. Vielleicht mit einem 2-monatigen Sommerpraktikum
                                                                oder einer geringfügigen Tätigkeit. Diese muss auch gar
                                                                nicht facheinschlägig sein.“ Es gehe vorerst darum, z.B.
                                                                die Basics der Büroarbeit zu erfahren, das erste Mal bei
                                                                Teammeetings dabei zu sein oder Kundenkorrespondenz
                                                                zu führen. „Durch diese ersten, vielleicht auch kürzeren
                                                                Büroerfahrungen, kann ich meine Startposition für fach-
                                                                einschlägige, längere Praktika erheblich verbessern.“ Aber
                                                                auch durch ehrenamtliches Engagement könne man feh-
                                                                lende Berufserfahrung wettmachen.

18
PRAKTIKUM

     PIMP MY CV                                                                     V O N D E R G E N E R AT I O N P R A K T I K U M
    Tipps, wie man ein noch recht „praxisblankes“ CV am                             UND KLISCHEEPRAKTIKA
    Anfang des Studiums aufpimpt, hat unsere Karrierebera-                          Kommen wir zu einem anderen Thema: Wie steht es ei-
    terin Johanna Hiebl-Nopp: „Ehrenamtliche Tätigkeiten wie                        gentlich um den Ruf des Praktikums? Immer wieder ist der
    Pfadfinder/in, Musikverein oder Schulsprecher/in werten                         Begriff „Generation Praktikum“ in den Medien präsent.
    den Lebenslauf genauso auf wie Details zu Kursen und                            Darunter versteht man eigentlich qualifizierte Arbeits-
    Projekten im Studium.“ So können Arbeitgeber Rück-                              verhältnisse mit einer zu geringen Entlohnung. Auf der
    schlüsse auf vorhandene Skills ziehen. „Auch die Angabe                         anderen Seite wird heute noch mit Praktika gerne das
    von Hobbies eignet sich, um daraus gewonnene Kompe-                             Klischee des „Kopierens und Kaffeekochens“ verbunden.
    tenzen abzuleiten.“
                                                             „Für WU Studierende sind Ferialjobs bzw. Sommerprak-
     Eine weitere Gelegenheit, um bei der Bewerbung für tika und qualifizierte Praktika zu unterscheiden“, betont
     die erste Praxiserfahrung zu punkten, sei das Motivati- Johanna Hiebl-Nopp. „Bei Ferialjobs, die üblicherweise der
     onsschreiben. „Hier kann ich zeigen, dass ich mich mit ersten Berufspraxis dienen, kann Kaffeekochen durchaus
     der ausgeschriebenen Position auseinandergesetzt habe. vorkommen. Bei qualifizierten Praktika, die meist 2 Monate
     Und die Aufgaben ausführen kann und will“, so Johanna oder mehr dauern, kann man bereits tief in ein Aufgaben-
     Hiebl-Nopp.                                              gebiet eintauchen und erste Verantwortung übernehmen.“
                                                              Eigene Gütesiegel, wie von Uniforce oder der ÖH, zeichnen
                                                              faire Praktika aus. Die zu erfüllenden Kriterien zur Erlan-
                                                              gung der Auszeichnung sind unter anderem die Inhalte,
                                                              der Ausbildungscharakter und der Bewerbungsprozess
                                                              im Praktikum.

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K A F F E E K O C H E N O D E R D I E W E LT R E T T E N ?       FA I R E B E Z A H L U N G A L S S E L B S T V E R S T Ä N D N I S
Doch natürlich: Selbst bei dem „besten“ Praktikum wird           Bezüglich der „Generation Praktikum“-Thematik gibt
man sich auch mit Aufgaben arrangieren müssen, die auf           Robert Langer den Hinweis, dass auf zbp.at ausschließ-
den ersten Blick eintönig und basic wirken. Johanna Hiebl-       lich fair bezahlte Praktika veröffentlicht werden. „Das ist
Nopp: „Das gehört dazu. In jedem Job gibt es To-dos, die         unser Selbstverständnis! Wir sind überzeugt davon, dass
mühsam sind. Auch das ist ein wichtiges Learning: Was            Praktikant/innen gut ausgebildet sind und tolle Arbeit
gefällt mir nicht? Und wie gehe ich damit um?“                   leisten. Und das muss entsprechend entlohnt werden.“

Bei Eventmanagement-Praktikantin Steffi ist es die Kon-          Um aber realistisch zu bleiben, wird ein Praktikant/innen-
trolle der Prüfgutachten der Messestände, auf die sie            Gehalt nicht auf C-Level sein. Meist entspricht es einer
verzichten könnte: „Es ist mühselig, alle Details zu kon-        niedrigen Kollektivvertrag-Stufe. Auch der Verhandlungs-
trollieren. Aber ich weiß, dass ich dadurch sehr genau           spielraum ist gering. 2 Drittel der von uns befragten Ar-
arbeiten lerne.“ Melina erinnert sich an das Überprüfen der      beitgeber geben an, dass die Entlohnung eines Praktikums
Datenbankeinträge aus ihrem Praktikum 2018: „Natürlich           bei ihnen nicht verhandelbar sei. Dafür locken bisweilen
ist diese Routinearbeit nicht so lustig wie ein kreatives        Zusatzbenefits: Bei 36 Prozent der Unternehmen gibt es
Brainstorming. Aber es ist für einen gelungenen Event            eigene Praktikant/innen-Programme mit Buddies, Men-
ungemein wichtig, dass alle Daten korrekt sind, um falsche       toring oder Alumni-Communities, bei 15 Prozent gezielte
Informationen auf der Website zu vermeiden.“                     Aus- und Weiterbildungen speziell für Praktikant/innen.

Auch die befragten Arbeitgeber stellen den erlernten
Büroroutinen ein gutes Zeugnis aus. Denn Studierende
lernen so zu verstehen, wie Unternehmen funktionieren
und auch welche Hürden es für gute Ideen gibt.

   ABSOLUTE                                                      D E R E R S T E TA G I M N E U E N P R A K T I K U M
                                                                 Ist die Bewerbungsphase schließlich geschafft und der
   BEGINNER                                                      erste Tag im neuen Praktikum oder Job ist da, wird vieles
                                                                 plötzlich anders. Neue To-dos stehen an, man will die
                                                                 eigenen Skills beweisen. „Eigentlich kann ich mich an
                                                                 meinen ersten Tag im Praktikum gar nicht genau erinnern.
                                                                 Er ist so schnell vergangen, weil so vieles neu war und
                                                                 man sich erst an alles gewöhnen musste“, meint Prakti-
                                                                 kantin Steffi lachend.

                                                                 „Gerade die erste Zeit ist aufregend. Schließlich kennt
                                                                  man die Spielregeln und die Prozesse im Unternehmen
                                                                  noch nicht“, sagt Johanna Hiebl-Nopp. Fragen wie „Du
                                                                  oder Sie?“, „Wie ist der Dresscode?“ oder „Wer geht
                                                                  wann auf Mittagspause?“ sind ganz normal.

                                                                 „Mein Tipp ist, am ersten Tag ein bisschen vorsichtiger auf-
                                                                  zutreten, z.B. die Kleidung eine Spur zu overdressed als zu
                                                                  leger zu wählen“, meint Johanna Hiebl-Nopp. „Dann emp-
                                                                  fehle ich Fragen zu stellen. Kläre ich Rahmen­bedingungen
                                                                  wie Pausenzeiten oder das Abheben am Telefon gleich zu
                                                                  Beginn, fühle ich mich automatisch sicherer.“
PRAKTIKUM

MÄUSCHEN ODER RAMPENSAU?                                    H I L F E , D A S P R A K T I K U M G E F Ä L LT M I R N I C H T !
Beim Kennenlernen der Büro-Spielregeln wird es aber         Im Idealfall wird das Praktikum so zum Highlight. Der
nicht bleiben. Will man Superpraktikant/in werden, muss     Realitätscheck kann allerdings auch anders ausfallen. Und
man wohl eines tun: performen. Oberstes Ziel ist, seine     zwar dann, wenn es Aufgabenpakete gibt, die einem gar
Kompetenz zu zeigen und sich einzubringen. „Die Frage,      nicht zusagen. Oder man sich in dem Unternehmen nicht
was das Unternehmen von seinen Praktikant/innen er-         wohlfühlt. „Auch zu erfahren, wie oder woran ich nicht
wartet, muss individuell geklärt werden. Bei manchen        arbeiten will, ist ein super Learning für später“, betont
ist strategisches Mitdenken erwünscht, andere setzen        Robert Langer. Das bescheinigen auch die von uns be-
auf die Übernahme operativer Agenden“, meint Robert         fragten Arbeitgeber. Sie sehen es als Benefit, dass Stu-
Langer. „Ich empfehle, den eigenen Handlungsspielraum       dierende mit Praxiserfahrung die Rahmenbedingungen,
abzuklären. Wie viel Proaktivität ist gefragt? Inwieweit    in denen sie arbeiten wollen, besser einschätzen können.
sollen eigene Ideen eingebracht werden? Grundsätzlich       Denn das hilft, um sich bei der späteren Berufs- und
gilt, je länger mein Praktikum dauert, desto eher werde     Arbeitgeberwahl sicher zu sein und langfristige Arbeits-
ich auch eigenständig an Aufgaben und Projekten ar-         beziehungen eingehen zu können. Außerdem lernt man
beiten können.“                                             durch das Praktikum verschiedene Rollen, Fachbereiche
                                                            und Aufgaben kennen. So kann man Zusammenhänge im
Das könne man bereits im Bewerbungsgespräch themati-        Unternehmen besser verstehen.
sieren oder spätestens in der Einarbeitungsphase. Robert
Langer: „Es ist immer ein guter Tipp, wissbegierig auf-     Robert Langer meint: „Da Praktika in der Regel befristet
zutreten und nachzufragen.“ Ist der Rahmen festgelegt,      sind, würde ich nicht sofort bei der ersten Kleinigkeit
könne man sich aktiv zeigen und den Handlungsspielraum      die Flinte ins Korn werfen.“ Vielmehr könne man versu-
ausnutzen: „Im Klartext: Fingerspitzengefühl ist gefragt.   chen, mit der Situation umgehen zu lernen. Oder auch
Weder mir gar nichts zutrauen, noch den Bogen über-         das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen. „Allerdings
spannen. Genauso wie im späteren Berufsleben.“              muss klar sein: Dem Rahmen, den mir das Unternehmen
                                                            für das Praktikum steckt, muss ich mich ein Stück weit
                                                            auch anpassen.“

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SPECIAL

WIE GEHT ES NACH DEM PRAKTIKUM WEITER?                         DOPPELBELASTUNG ARBEITEN UND STUDIEREN
Ist das Praktikum dann absolviert, winken in jedem Fall        Natürlich darf bei all dem Praxissammeln das Studium
Benefits für den Jobeinstieg: Entweder hat man einen           nicht zu kurz kommen. Die Doppelbelastung Arbeiten
Zusatzpunkt im Lebenslauf oder sogar das Angebot, fix          und Studieren darf man nicht unterschätzen. Laut dem
im Unternehmen weiterzuarbeiten. Ganze 97 Prozent der          Vizerektorat für Lehre und Studierende der WU lassen
von uns befragten Arbeitgeber geben an, schon einmal           sich aber bis zu 10 Stunden Arbeit pro Woche mit einem
eine/n Praktikant/in in eine Vollzeitposition übernommen       zügigen Studienfortschritt gut vereinbaren.
zu haben. 86 Prozent tun dies sogar regelmäßig. Melina,
die nach ihrem Praktikum gleich in einer 30-Stunden-Stelle     Auch die von uns befragten Arbeitgeber nehmen vielfach
bei uns im Career Center weitergearbeitet hat: „Dass           durch Rahmenbedingungen und Anstellungsart Rücksicht
ich nach meinem Praktikum eine fixe Stelle angeboten           auf die Anforderungen von Studierenden: 60 Prozent der
bekommen habe, war super. Ich habe genau gewusst, wie          Arbeitgeber setzen auf flexible Arbeitszeiten, nahezu die
Team, Strukturen und Projekte funktionieren und nicht bei      Hälfte bietet Teilzeitpraktika.
Null anfangen müssen.“
                                                               AUF INS PRAKTIKUM
Aber auch für das CV und die weiteren Bewerbungen              Wer nun neben dem Studium erste Praxiserfahrung sammeln
ist jede Art der Berufserfahrung Gold wert. Für das            will: Möglichkeiten gibt es reichlich. Auf zbp.at werden
Bewerbungs-Plus stellt man die Praxiserfahrung in den          ganzjährig Praktika und studienbegleitende Teilzeitjobs
Unterlagen stichwortartig dar. „Interessant ist neben          ausgeschrieben. Alle sind fair entlohnt und speziell für
dem Unternehmen, dem Ort und der Dauer auch eine               Studierende der WU.
Beschreibung der Aufgaben und der Tätigkeit“, erklärt
Johanna Hiebl-Nopp. „Und nicht vergessen: Auch die
Profile in Bewerber/innen-Datenbanken und auf Social
Media aktuell halten.“

LÄNGERE DAUER, TIEFERE EINBLICKE
„Ich bin froh, dass ich das Praktikum im Eventmanagement       DAS BIETEN
 mache“, meint Steffi. „Und ich sehe meine Aufgabe als
                                                               DIR DIE BEFRAGTEN
 wichtig an. Damit am Tag der Career Calling alles passt.“
 Steffi absolviert gerade ein 6-monatiges Gap-Year-Praktikum   ARBEITGEBER
 bei uns im WU ZBP Career Center. Karriereberaterin Johanna

                                                               95 %
 Hiebl-Nopp: „Ab einer gewissen Praktikumsdauer, in der
 Regel ab 2 Monaten aufwärts, haben Praktikant/innen die
 Chance, auch eigenständig Teilprojekte zu übernehmen.                            PRAKTIKA
 Dann geht es nicht mehr nur ums Zuschauen und Lernen.“

Auch Melina findet es gut, 2018 ein halbes Jahr als Prak-
tikantin im Eventbereich mitgearbeitet zu haben: „So
habe ich viel mehr Einblicke und auch Verantwortung
                                                               82 %               TEILZEIT­T ÄTIGKEITEN
                                                                                  NEBEN DEM STUDIUM

                                                               41%
bekommen als in einem klassischen Ferialjob.“
                                                                                  BACHELOR-
                                                                                  ODER MASTERARBEITEN

                                                               28 %               PROJEKTARBEITEN

                                                               15 %               VOLUNTEERING

                                                                                   Quelle: General Report „Auf ins Praktikum“ Karriere­
                                                                                   magazin des WU ZBP Career Center, Herbst 2019
                                                                                   (n=46 Arbeitgeber)

22
PRAKTIKUM

        DAS BRINGT
        DIE ERSTE
        PRAXISERFAHRUNG

        Know how to
        Du lernst Büro-Basics und Team-Spielregeln kennen.
        Im Idealfall tauchst du auch in die Fachmaterie ein.

        Know how not to                                           Bewerbungs-Plus
        Zu erfahren, was dir nicht liegt, ist auch ein wesent-    Arbeitgeber legen Wert auf vorhandene Berufs­
        licher Asset. Denn das erspart zukünftige Job-Fails.      erfahrung. Denn dann bist du schneller im neuen
                                                                  Job einsatzfähig.
        Geld
        Der Zuverdienst motiviert. Alle auf zbp.at veröf-         Kontakte
        fentlichten Praktika sind fair entlohnt.                  Du knüpfst Kontakte in die Wirtschaft. Es kann nie
                                                                  schaden, wenn viele Leute wissen, wie du performst.
        „Es geht los“-Feeling
        Du erlebst, wie das im Studium Gelernte live funktio-     Der erste Job
        niert. Und was du mit deiner Arbeit bewirken kannst.      Machst du deine Sache gut, kommt es oft zu einer
                                                                  Übernahme in einen fixen Job. Und du ersparst dir
                                                                  weitere Bewerbungen.

                                                                                                                               ×

     t u   re                                                                              Passion
 Fmuobility                                   Drive
            pi r i t                                                                                           CAreer
     m s
 Tea                                                                                       Start your
                                                                                           CAReer now
                                                                                           Ob Praktikum, Studentenjob, Trainee
                                                                                           Programm oder Direkteinstieg: Wir
                                                                                           bieten spannende berufliche Perspek-
     ity

                                                                                           tiven und vielfältige Entwicklungsmög-
                                                                                           lichkeiten.
 onal

                                                                                           Jetzt bewerben unter:
                                                                                           www.porsche-holding-karriere.com
Pers

                                                                                                                               23
       WHOLESALE                           RETAIL                  FINANCIAL SERVICES                       IT SYSTEMS
STÜCK

                     Do good.
                    Feel good.
     Freiwillig helfen? Aber wie? Da gibt es viele Möglichkeiten. Hier
     erzählen 5 Studierende von ihren Erfahrungen und Beweggründen.

                                 Die Gespräche
                              führte Karin Kwapie ń.

                                    Illustration:
                             iStock / Nadia Bormotova

24
FÜR

   SPORTSFREUND
WAS?
In meiner Funktion als Sport-Buddy war ich in die Planung,
Vorbereitung und Betreuung eines von Volunteering@WU             MORITZ PHILIPP HAAF
organisierten Sommersportcamps involviert. Dort habe             › › Alter: 24
ich ca. 35 Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen         › › Studium: Bachelor BWL
und/oder mit Migrationshintergrund mitbetreut.                   › › Engagement: Volunteering@WU

WARUM?
Mir hat die Arbeit mit Kindern schon immer sehr viel
Freude bereitet. Außerdem bin ich der Meinung, dass es
für unsere Gesellschaft sehr wichtig ist, sozial benach­
teiligten Kindern Chancen aufzuzeigen und ihnen bei ihrem
Entwicklungsweg zur Seite zu stehen. Durch das Ehrenamt
kann man unheimlich viel für sich selbst mitnehmen – auch
fürs spätere (Berufs-)Leben. Daher kann ich sehr empfehlen,
sich neben dem Alltagsstress auf der Uni ehrenamtlich
zu engagieren. Es ist ein toller Ausgleich und man erhält
für viele Dinge einen anderen Blickwinkel.

WIE?
Jedes Semester gibt es Ausschreibungen von Volun­teering@
WU. Einfach die Deadlines beachten und in einem kurzen
Schreiben die Beweggründe erläutern.

HIGHLIGHTS?
Dazu gehören definitiv die strahlenden Kinderaugen, wenn
etwas gelungen ist. Und natürlich die Dankbarkeit, die
einem entgegengebracht wird. Aber auch der Fortschritt,
den die Kinder oft schon in kurzer Zeit machen. Da ist man
schon stolz, dass man ihnen dabei helfen konnte. Schön
war außerdem das „Wir“-Gefühl, das man als Team mit
den anderen Lern- und Sport-Buddys und den Kindern
zusammen entwickelt.

LOWLIGHTS?
Das Schicksal der Kinder ist oft sehr hart. Man kann einfach
nur versuchen, für die Kinder da zu sein, aber muss sich
auch gut abgrenzen können. Dabei kommt man schon
mal an seine Grenzen und muss es dann schaffen, einen
kühlen Kopf zu bewahren und ruhig zu bleiben.                    Foto: Lernen macht Schule / Christian Dusek

                                                                                                               >

                                                                                                               25
STÜCK

     HERZBLUT

                                                                               CHRISTINA TÖFFERL
                                                                               › › Alter: 21
                                                                               › › Studium: Master Supply
                                                                                   Chain Management
                                                                               › › Engagement: Rotes Kreuz

WAS?                                                        HIGHLIGHTS?
Vor etwa 3 Jahren bin ich über eine Blutspendeaktion am     Das Team ist unglaublich nett und hilfsbereit. Man muss
Campus WU zum Roten Kreuz gekommen. Ein Mitarbeiter         nie Angst haben, jemanden um etwas zu bitten oder Vor-
half mir mit meiner Angst beim Blutspenden und begleitete   schläge einzubringen. Auch muss man nur tun, wobei
mich durch den gesamten Ablauf. Über ihn bin ich dann       man sich wohlfühlt – niemand wird zu etwas gezwungen.
ins „Blut-Buddy“-Leben gerutscht. Nun kontrolliere ich      Die Blut-Buddys sind wie eine kleine Familie, die sowohl
Fragebögen, erkläre Neuspender/innen, was sie erwartet      durch Höhen als auch Tiefen gemeinsam geht. Ich finde es
und versuche, besonders ängstliche Menschen zu unter-       außerdem sehr schön, den Stolz in den Augen der Men-
stützen. Zusätzlich helfe ich aus, wo Not am Mann bzw.      schen zu sehen, die sich letzten Endes doch überwinden
der Frau ist – von Essensversorgung und Blutdruckmessen     konnten, Blut zu spenden.
bis hin zum Verarzten von Spender/innen.
                                                            LOWLIGHTS?
WARUM?                                                      Es ist immer ein kleiner Rückschlag, wenn einem jemand
Die Erleichterung damals, einen Menschen an meiner Seite    nicht zuhört, man wie gegen eine Wand spricht oder einem
gehabt zu haben, machte mir bewusst, was für einen          blöde Sprüche entgegenkommen. Dies ist bei einem Fund-
Unterschied Unterstützung machen kann. Ich habe auch        raising-ähnlichen Job vermutlich normal. Doch wenn ich
bereits kleine Vorträge in Schulen und beim Bundesheer      am Ende der Spende auch nur von einem Menschen höre,
gehalten, um meine Zuhörer/innen von der Notwendigkeit      dass ich den Unterschied gemacht habe, gehe ich glück-
der Blutspende zu überzeugen sowie ihnen die Angst zu       lich nach Hause. Dann erinnere ich mich an mein eigenes
nehmen – ich will Menschen dabei helfen, zu helfen.         erstes Mal bei der Blutspende.

WIE?
Die Blut-Buddys sind inzwischen bei fast jeder Blutspen-
deaktion vertreten. Sie sind alle sehr offen und stellen
leicht den Kontakt zum Roten Kreuz her. Ansonsten findet
man Informationen auf der Website.                                                     Fotos: Unsplash / Charles Deluvio, privat

26
DIE

                                                                             CONTACT HIGH

BENJAMIN KNIRSCH
› › Alter: 23
› › Studium: Bachelor
    Wirtschaftsrecht
› › Engagement: ÖH WU

WAS?                                                         HIGHLIGHTS?
Ich war viele Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv.   In den vielen Jahren hatte ich schon sehr viele Highlights.
Seit ich in Wien wohne bin ich bei der ÖH der WU eh-         Besonders gefallen mir immer die mehrtägigen Veranstal-
renamtlich tätig.                                            tungen, bei denen man mit anderen richtig in Kontakt
                                                             kommt und sehr viel erlebt. Auch jedes erfolgreich um-
WARUM?                                                       gesetzte Projekt ist immer etwas Besonderes.
Weil es mir viel Spaß macht, etwas zu organisieren, zu
planen und mich für andere einzusetzen. Außerdem lernt       LOWLIGHTS?
man bei den zahlreichen Veranstaltungen der ÖH viele         Die hatte ich bisher zum Glück kaum. Wenn, dann sind
neue Leute kennen. Das war für mich mit ein wichtiger        es die Momente, in denen etwas nicht so läuft, wie man
Grund, da ich neu in der Stadt war und so andere Stu-        möchte. Oder wenn die nötige Unterstützung fehlt.
dierende kennenlernen konnte.

WIE?
Bei der ÖH WU gibt es eine spezielle E-Mail-Adresse für
interessierte Studierende, an die man sich wenden kann.

                                                                                                                    >
Fotos: privat, Unsplash / Cory Bouthillette

                                                                                                                    27
W E LT

                                                                 ELEFANTENRUNDE

                                                                 VERENA LASCHOBER
                                                                 › › Alter: 23
                                                                 › › Studium: Bachelor BWL
                                                                 › › Engagement: Elefanten-
                                                                     Auffangstation in Thailand

WA S ?
Ich habe für 1 Woche als Volunteer bei einer Elefanten-      HIGHLIGHTS?
Auffangstation in Surin, Thailand, gearbeitet. Gemeinsam     Die Zeit mit den Elefanten war der Wahnsinn! Es sind so
mit 3 weiteren Freiwilligen habe ich mich um insgesamt 8     tolle und liebevolle Tiere. Die jüngeren Elefanten wollten
Elefanten gekümmert. Diese waren zuvor in einem Zirkus       immer mit uns spielen. Der kleinste Elefant war gerade
oder bei einer Touristenattraktion missbraucht und gequält   einmal 5 Monate alt und ein richtiger Tollpatsch. Was mir
worden. Wir haben sie gefüttert, mit ihnen Spaziergänge      am besten gefallen hat, war das Schwimmen mit ihnen.
gemacht und ihr Essen geerntet. Wir sind auch mit ihnen      Toll war auch, dass sie nicht angekettet wurden, sondern
baden gegangen und manchmal haben wir sie auch einfach       sich frei bewegen durften – natürlich unter Aufsicht.
nur beobachtet.
                                                             LOWLIGHTS?
WA R U M ?                                                   Eigentlich fällt mir nicht wirklich etwas ein. Es war jedoch
Ich wollte etwas Gutes tun und mich um Tiere kümmern,        schlimm anzusehen, dass direkt in unserem Dorf viele Ele-
die sonst keine Unterstützung bekommen. Nachdem mich         fanten angekettet waren und schlecht behandelt wurden.
Elefanten schon immer fasziniert haben und eine Freundin
so eine ähnliche Tätigkeit in Afrika ausgeübt hat, habe
ich mich schließlich auch dazu entschlossen.

WIE?
Ich habe die Reise über praktikawelten.de gebucht. Man
bekommt Infobroschüren zugeschickt und muss dann eine
Art Online-Test machen, um sich vorzubereiten.                                               Fotos: Unsplash / Iswanto Arif, privat

28
RETTEN

        HEILE WELT

WA S ?                                                         JANSHER QURESHI
Ich engagiere mich im Rahmen der Selbsthilfe Darmkrebs.        › › Alter: 31
Dabei berate und unterstütze ich in Selbsthilfeangelegen-      › › Studium: Bachelor BWL
heiten bei Themen wie: Anforderung eines Behindertenaus-       › › Engagement: Selbsthilfe
weises, Krebs und Arbeit, Ernährung, Erfahrungsaustausch           Darmkrebs
oder Reha. Ich helfe auch beim Umgang mit herkömmlichen,
therapieinduzierten Nebenwirkungen.

WARUM?                                                      HIGHLIGHTS?
Da ich selbst Betroffener und ehemaliger Patient bin,       Als ich meinen ersten Vortrag im AKH Wien zum Thema
habe ich mich vor einigen Jahren dazu entschlossen, der     PNP (Polyneuropathie) hatte, wurden über die Selbsthilfe-
Gesellschaft etwas zurückzugeben und onkologischen          gruppe 8 Patient/innen dazu eingeladen. Es kamen dann
Patient/innen zu helfen. Ich möchte dazu beitragen, das     jedoch über 50 Leute, die sich alle freuten, endlich mehr
Leid der Patient/innen zu lindern. Deshalb stehe ich an     über das Thema zu erfahren. Das hat mich in meinem
vorderster Front, wenn es um Aufklärung geht, sowohl        Vorhaben, weitere Vorträge bzw. Workshops zu halten,
für Patient/innen, als auch für Ärzte bzw. Ärztinnen und    bestärkt.
Vertreter/innen der Pharmazeutischen Industrie.
                                                            LOWLIGHTS?
WIE?                                                        Leider stehen auch heute noch viele Menschen der evidenz
Es war mir ein großes Anliegen, meine Erfahrungen           basierten Medizin skeptisch gegenüber und suchen sich
weiter­z ugeben. Vor allem war es aber auch eine Art der    in ihrer Verzweiflung alternative Wege um die Erkran-
Selbsttherapie, um das Erlebte aufzuarbeiten. Aber man      kung zu bekämpfen – ich habe viele sehr liebe Menschen
kann auch als Nicht-Selbstbetroffene/r etwas tun. Am        kennengelernt und leider dann durch diesen Umstand
besten ist es, sich an eine der Selbsthilfegruppen oder     verloren. Es ist mir ein großes Anliegen, in diesem Bereich
die Krebshilfe zu wenden und dort nachzufragen.             aufzuklären und zu unterstützen.

Foto: privat                                                                                                       ×
                                                                                                                   29
G A S T K O M M E N TA R

                     One Direction?
                                       Text: Gerhard Furtmüller

              Die Wahl des künftigen Berufswegs stellt von Jahr zu Jahr erneut
              viele junge Menschen auf die Probe. Doch nur wer sich über seine
              Interessen und Stärken im Klaren ist, kann in weiterer Folge auch
              zielgerichtet seine Wege gehen. Daher möchte ich dir in diesem
              Beitrag aufzeigen, wie du deine berufsbezogene Leidenschaft
              finden kannst.

                                                     ORIENTIERUNGSSCHWIERIGKEITEN?
                                                     Die Unsicherheit über das künftige Berufsbild ist insbeson-
                                                     dere zu Studienbeginn noch sehr groß. Diese Erkenntnis
                                                     ist nicht weiter verwunderlich, da man sich als junger
                                                     Mensch erstmal in diesem Dschungel an beruflichen Ent-
                                                     wicklungsmöglichkeiten zurechtfinden muss.

                                                     DIE BEDEUTUNG VON SPEZIALISIERUNG
                                                     Deine Interessen und Talente sind dein unverwechselbares
                                                     Markenzeichen, welches sich auch in deiner beruflichen
                                                     Spezialisierung wiederfinden sollte. Wenn du also weißt,
                                                     wofür du brennst, kommt der Erfolg von ganz allein.

                                                     PROBIERE DICH AUS!
                                                     Daher ist es wichtig, sich auszuprobieren, um die eigenen
                                                     Interessen, aber auch die für dich unpassenden Themen zu
                                                     orten. Dazu solltest du mit verschiedenen Unternehmen
                                                     in Kontakt treten: Du könntest dich beispielsweise auf
                                                     einer Messe mit verschiedenen Unternehmensvertreter/
                                                     innen unterhalten oder auch ein Praktikum absolvieren.

     GERHARD FURTMÜLLER                              WEGE ENTSTEHEN BEIM GEHEN
         aka „Doktor Furti“ ist                      Das sind großartige Chancen, bei denen du mehr über
Senior Lecturer am Department                        die Unternehmen und auch über deine Interessen er-
     für Management, Speaker                         fährst. Und auch wenn du zu Beginn noch nicht weißt,
 und Kolumnist in „Die Presse“.                      wie passend der jeweilige Weg für dich ist, so beobachte
                                                     ich dennoch in aller Regelmäßigkeit, dass die Wege oft
                                                     beim Gehen entstehen.

                                                     So erzählte mir beispielsweise eine Studentin von ihrem
                                                     Weg in einem Unternehmen, der mit dem Verfassen einer
                                                     wissenschaftlichen Arbeit begann und sie letztlich bis hin
                                                     zur Finanzchefin geführt hat. Der Volksmund sagt dazu:
                                                    „Der Appetit entsteht beim Essen“.

                                                     Daher frage ich dich: In welchem Praktikum probierst
                                                     du dich aus? Ich freue mich über dein E-Mail unter:
                                                     gerhard.furtmueller.presse @ wu.ac.at

                                              Foto: WU
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