Karriere Magazin PRAKTILICIOUS - WU ZBP Career Center
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Karriere Magazin PRAKTILICIOUS DURCHS PRAKTIKUM DO GOOD – INS BERUFSLEBEN FEEL GOOD 5 Studierende erzählen über ihren Einsatz INFO-HUNTING So machst du dir ein Bild von Unternehmen 20 H O A M AT L A N D , 19 I HAN DI GERN Karrierechancen in Oberösterreich HERBST WINTER B L O G . Z B P. AT Z B P. AT
Traineeprogramm für Absolventen Verantwortung übernehmen & Rückhalt bekommen Das Traineeprogramm von P&C bereitet Sie nach Ihrem Studium in 18 Monaten auf die Position des Junior Buyers oder General Sales Managers vor. Dabei bieten wir Ihnen beste Entwicklungsmöglichkeiten, persönli- ches Mentoring, ein überdurchschnittliches Gehalt sowie ein spannendes Arbeitsumfeld im Handel, in dem Sie früh Verantwortung übernehmen können. Mehr Infos karriere.peek-cloppenburg.at
EDITORIAL Nicht irgendwann, sondern jetzt! Ein Slogan der Career Calling – der Messe für deine Kar- riere – lautet: „Hotel Mama? Nope!“. Denn klar, irgend- wann ist es wichtig, das erste eigene Geld zu verdienen. Warum also nicht gleich jetzt? Erste Berufspraxis neben dem Studium ist für die Bewerbung sehr oft ein Pluspunkt. Viele Arbeitgeber scannen in deinem CV die Jobs, Praktika und Engagements neben dem Studium. Dabei ist es meist gar nicht so wichtig, was du gemacht hast, sondern dass du etwas gemacht hast. Jede Erfahrung zählt. Das bestätigt auch Lukas Berger, Geschäftsführer von 1000things.at. Auch er hat seinen jetzigen Job über Umwege gefunden. Und gerade durch diese herausgefunden, wie er arbeiten will – und wie nicht. 1 Wie es geht, ein Praktikum zu finden und in diesem zu punkten, zeigen wir dir auf Seite 16. So viel steht fest: Angebote gibt es reichlich. Auf unserer Jobbörse auf 2 Talkshow: Brigitte Kuchenbecker im Gespräch mit Lukas Berger, zbp.at werden das ganze Jahr über studienb egleitende Geschäftsführer von 1000things.at. Jobs und Praktika ausgeschrieben. Und nicht selten kommt aus einem Praktikum heraus eine Fixanstellung. Last but not least beleuchten wir in dieser Ausgabe Karrierec hancen in Oberösterreich. So viel vorweg: Bei 3 meiner Recherche wurde ich wirklich überrascht, wie viele namhafte Arbeitgeber ihren Sitz im „Land ob der Enns“ haben, Traineeprogramme inklusive. In diesem Sinne wünsche ich dir wie immer viel Spaß beim Lesen. Text: Brigitte Kuchenbecker Foto: Cochic Photography Deine Brigitte Kuchenbecker Chefredaktion SEITE 10 SEITE 16 SEITE 38 VIRALES WUNDER UND GENERATION IN LINZ PURER ZUFALL PRAKTIKUM BEGINNT‘S 1 2 3 3
HERBST — WINTER 2019 Karriere Magazin 3 EDITORIAL Nicht irgendwann, sondern jetzt! 6 P R A K T I K U M S - FA I L 30 ONE DIRECTION? Was raten WU Studierende? Gastkommentar von Gerhard Furtmüller 8 L WIE LEBENSLAUF Unser Bewerbungsalphabet 32 I C H W I L L’ S W I S S E N ! So machst du dir ein Bild 9 KOLUMNE von Arbeitgebern. Von einer einmaligen Chance 34 F L A S H - F O R WA R D 3 J A H R E : WELCHE SKILLS WERDEN WICHTIGER? 10 EIGENTLICH HR-Verantwortliche berichten. WOLLTE ICH INVESTMENTBANKER 38 HOAMATLAND, WERDEN … DI HAN I SO GERN Lukas Berger, Geschäftsführer der Leben und Arbeiten Online-Plattform 1000things.at im Gespräch. in Oberösterreich 16 PRAKTILICIOUS 46 GOOD TO KNOW So punktest du im Praktikum. News aus der Arbeitswelt 24 DO GOOD. FEEL GOOD. 48 E N G A G E M E N T, M O T I VAT I O N WU Studierende erzählen UND VIEL POSITIVE ENERGIE! über ihre Erfahrungen im Ehrenamt. WU Studierende über ihre Erfahrungen im Praktikum 54 WIR SIND HELDEN Start-ups im Portrait 56 INSIDE KARRIEREMAGAZIN English Summary 58 COMING UP IMPRESSUM ZBP KARRIEREMAGAZIN, Ausgabe Herbst — Winter 2019 | Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: WU ZBP Career Center GmbH, Welthandelsplatz 1, Gebäude LC, 1020 Wien, Tel.: +43 –1– 313 36 – 4968, office@zbp.at | Redaktion: Brigitte Kuchenbecker | Textbeiträge: Ursula Axmann, Benjamin Frahndl, Gerhard Furtmüller, Martina Gröller, Karin Kwapień, Brigitte Kuchenbecker, Sabrina Lupsic | Koordination und Gestaltung: Brigitte Kuchenbecker, Georg Leditzky, Plutonika Design OG | Anzeigens ervice: Brigitte Kuchenbecker, brigitte.kuchenbecker@zbp.at | Layout und Fotoredaktion: Georg Leditzky, Plutonika Design OG | Druck: Gerin Druck | Erscheinungsweise: dreimal jährlich Auflage: 11.000 Stück | § 1 abs. 4 Gleichbehandlungsgesetz: „Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen [...] gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.“ Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Zusammenstellung der Arbeitgeber in redaktionellen Beiträgen erfolgt aufgrund journalistischer Recherchen. Werblich kann jeder Arbeitgeber in diesem Magazin vertreten sein unter der Voraussetzung, dass dieser auch tatsächlich Stellen besetzt. 4 Illustrationen (Cover und rechts): iStock / Nadia Bormotova
Kaffee kochen oder dieWelt retten? ADVERTISER INDEX 2 PEEK & CLOPPENBURG 15 VIG 19 H AY S 23 PORSCHE 31 PWC 37 T PA 45 HOFER 47 EY 53 JTI 60 KPMG Die angeführten Untern ehmen ermögli- chen durch ihre Werbeeinschaltung, dass du das Karrieremagazin gratis bekommst. Vielen Dank dafür!
WAS SOLL ICH JETZT TUN? Praktikums-Fail ELENA, 24 Stell dir vor, du startest dein Praktikum – und es gefällt dir nicht. Die Aufgaben liegen dir nicht, BWL BACHELOR du fühlst dich im Team nicht wohl. Wir haben bei WU Studierenden nachgefragt, wie sie mit Je nachdem, wie die Persönlichkeit dieser Situation umgehen würden. meines Chefs oder meiner Chefin ist und wie gut oder schlecht die per- Die Gespräche führten sönliche Beziehung mit ihm/ihr ist, Benjamin Frahndl und Martina Gröller. würde ich erst einmal das Gespräch Fotos: suchen. Falls das gar nicht möglich WU ZBP Career Center bzw. passend ist, würde ich gleich Illustrationen: kündigen. iStock / Nadia Bormotova KATSIARYNA, 23 INFORMATION SYSTEMS It depends on why you don’t like it there. If you think that you get too much work, you should probably deal with it since it’s an internship. If people there are unprofessional and talking to somebody doesn’t work out or you can’t see any development than I would quit. Even if you signed a contract, there is for sure a way out. I can imagine that it would be harder if the internship was obligatory. MARTIJN, 23 MASTER INFORMATION SYSTEMS MASTER I would figure out the reason. Is it because of the company, the position or the team? Maybe talking to some- body would help. If possible, I would try and change the position. It really depends on the reason. One thing’s for sure: I would not waste my time. 6
JULIA, 20 FLORIAN, 23 IBW BACHELOR INTER Oft weiß man vorher nicht, was einen NATIONAL erwartet. Wenn das Praktikum dann doch nicht den Vorstellungen ent- BUSINESS spricht, muss man abwägen. Ist es nur einen Monat lang, studienrelevant VALERIE, 19 Am besten reflektiert man zuerst, was und halbwegs gut bezahlt, dann würde man sich zu Beginn von dem Prak- ich nicht mittendrin aufhören. Auch WISO BACHELOR tikum erwartet hat und wie der tat- aus negativen Erfahrungen kann man sächliche Arbeitsalltag aussieht. Meist lernen. Dann kann man hinterher sagen: Sollte mal ein Praktikum meine Erwar- ist man unzufrieden, weil der erwartete „Gut, ich weiß jetzt wenigstens, was tungen nicht erfüllen und ich mich über- Schwerpunkt des Praktikums vom tat- ich später nicht machen möchte.“ haupt nicht wohlfühlen, dann würde sächlichen abweicht. Als Zweites sollte ich mir die Frage stellen: Wie wichtig man unbedingt die Kommunikation ist das Praktikum für mich? Handelt es suchen. So lassen sich die meisten sich um ein Pflichtpraktikum im Rahmen Probleme beseitigen. Immerhin gibt der Ausbildung? Oder bringt es mich es ein beidseitiges Interesse, dass man in der Karriere weiter? Wenn ich diese sich im Praktikum wohlfühlt. Fragen mit Nein beantworten muss, würde ich, wenn möglich, abbrechen. CLEMENS, 24 WISO Kommunikation ist das A und O. Man sollte sich nicht scheuen, das Problem BACHELOR mit den Verantwortlichen zu bespre- chen. Oft kann eine passende Lösung gefunden werden, die für beide Seiten fair ist. Man sollte lösungsorientiert denken. Sich Problemen zu stellen, ist für den nachhaltigen Erfolg und die persönliche Entwicklung besonders wichtig. Tipp von Bianca Bauer, Karriereberaterin im Career Center In jedem Praktikum sammelst du wertvolle Erfah- rungen für dein späteres Berufsleben. Solltest du dich in deinem Praktikum jedoch nicht wohlfühlen, BACHELOR suche auf jeden Fall das Gespräch mit deinen Vor- gesetzten. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, das Aufgabengebiet abzuändern oder das Team, in dem es Probleme gibt, zu wechseln. Stimmen die Vorge- setzten dem nicht zu oder tritt keine Verbesserung der Situation für dich ein, kannst du immer noch unter Einhaltung der gesetzlichen Kündigungsfrist das Dienstverhältnis beenden. × 7
BEWERBUNGS-ALPHABET L wie … LAYOUT LEBENSLAUF Bunt oder plain? Schnörkelig oder straight? Es gibt unzählige Das Herzstück deiner Bewerbung ist dein Lebenslauf, dein Ideen und Vorlagen für das Design deiner Bewerbungs- Curriculum Vitae, kurz CV genannt. Mit keinem anderen unterlagen – ein Blick auf Pinterest genügt. Ein Richtig Dokument wird bei der Personalauswahl mehr gearbeitet. oder Falsch gibt es nicht. Wie du deine Bewerbungsun- Alles, was ein/e HR-Mitarbeiter/in über dich und deine terlagen gestaltest – Hoch- oder Querformat, mit oder Qualifikationen wissen muss, soll hier zu finden sein: deine ohne Deckblatt, weniger oder mehr Seiten – bleibt dir persönlichen Daten, Studium, Ausbildungen, Berufspraxis, und deinem Geschmack überlassen. Immer punktest du Skills und gerne auch Hobbies und Interessen. Personal mit Sorgfalt und Genauigkeit. Rechtschreibfehler, eine verantwortliche haben meist nur wenige Minuten, um die uneinheitliche Formatierung oder ein verpixeltes Bewer- wichtigsten Fakten aus deinem CV zu erfassen. Mach es bungsfoto sind No-Gos. Ein Überdrüber an Information ihnen also leicht. Wie? Am besten, indem du die Inhalte solltest du auch vermeiden: alle, die deine Unterlagen so lang wie nötig und so kurz wie möglich fasst. Wir sind durchsehen, sollten auf den ersten Blick die wesentlichen in unserem „Walk-in“ mit Feedback gerne für dich da Infos herausfiltern können. und zeigen dir mit einem Blick von außen, wo du noch ein bisschen prägnanter sein könntest. Ein Tipp: Wenn du dein Profil auf my.zbp.at anlegst, kannst du mit einem Klick ein CV im passenden Layout down- loaden. Formatieren brauchst du nicht mehr. B Y T H E WAY LOVE IT, CHANGE IT L WIE OR LEAVE IT! LADY GAGA Hand aufs Herz: Gibt es Aspekte in deinem Leben, mit Sängerin, Schauspielerin, Oscarpreis- denen du unzufrieden bist? Und die dich schon lange trägerin und Mode-Ikone. Müssen wir nerven? Das kann z.B. eine Situation im Job oder Studium noch mehr sagen …? sein oder eine mühselige Bewerbungsphase. Dann raus aus der passiven Opferrolle und rein ins aktive Verändern. Die LCL-Methode (Love it, Change it or Leave it) kommt L WIE aus dem Coaching und beruht auf der Überzeugung, dass man an sich und seinen Einstellungen arbeiten kann. Phase LEBKUCHEN 1, Love it: Vielleicht kannst du der Situation doch etwas Positives abgewinnen? Phase 2, Change it: Oder kannst In Herz- oder Sternform, als Häuschen du die Situation – und wenn es nur eine Kleinigkeit ist – oder Figur: Versüßen wir uns die kalte so verändern, dass du sie wieder lieben lernst? Phase 3, Jahreszeit! Leave it: Und falls beides nicht gelingen sollte, hast du noch immer die Alternative, aus diesem Szenario auszu- steigen und etwas ganz Neues zu beginnen. Frei nach der L WIE Binsenweisheit: „Wenn eine Tür zugeht, geht eine neue auf“. Man hat ja schließlich immer die Wahl. LINDY HOP Swing-Tanz aus den 30er-Jahren. Die Kurse in Wien boomen. Text: Brigitte Kuchenbecker 8
KOLUMNE Von einer einmaligen Chance Meine Praktika liegen nun schon ein paar Sommer zurück. Ich kann mich allerdings noch sehr gut an jedes einzelne erinnern: ich habe unter anderem den Alltag im Head- quarter einer Bank kennenlernen dürfen oder erlebt, wie der Einzelhandel funktioniert. Ich habe Interessantes über „meine“ Unternehmen herausgefunden und Aufschlussrei- ches über das Zusammenarbeiten von Mitarbeiter/innen wahrgenommen. Anstrengend waren meine Praktika auch. Besonders zu Beginn bin ich jeden Abend todmüde ins Bett gefallen. Was ist geblieben? Man hat mir überraschend schnell Verantwortung übertragen, ich habe aber auch die Lange weile von Routinearbeiten erlebt. Vor allem möchte ich die abwechslungsreichen Erlebnisse mit Kunden nicht missen. Dabei habe ich viel über mich selbst gelernt. Und natürlich auch hübsches Geld verdient. Und ein studien- begleitender Job ist daraus auch geworden. Haben sich meine Praktika gelohnt? Auf jeden Fall! Es gab so viele Optionen nach dem Studium und meine Praktika waren so etwas wie der kurze Weg, der mir aufzeigte, wie ich künftig arbeiten möchte. Was mir liegt und wo ich mich keinesfalls sehe. Und sie haben die Tür zu späteren Vorstellungsgesprächen geöffnet. Praktika sind eine einmalige Chance, Unternehmen relativ unverbindlich von innen zu erleben und in einer knackigen Zeitspanne Berufsbilder zu verstehen. Diese Chance gibt es nur während der Studienzeit. Lassen Sie sich das nicht entgehen! URSULA AXMANN ist Geschäftsführerin des WU ZBP Career Center. Text: Ursula Axmann Fotos: Jürgen Pletterbauer 9
INTERVIEW „Eigentlich wollte ich Investmentbanker werden …“ … doch es kommt oft anders, als man denkt. Heute ist Lukas Berger Geschäftsführer der Online-Plattform 1000things.at. Wir treffen uns in seinem Büro, der Wuzeltisch steht in der Ecke, die Terrasse lädt zur Pause ein. Die Stimmung im Open-Space-Büro ist locker, der Spirit steht auf „Wir geben Gas“. Es wird ein Gespräch über Begeisterung, die Ice-Bucket-Challenge und keine Angst vor Job-Fails. Das Gespräch führte Brigitte Kuchenbecker. Fotos: Cochic Photography Location: Headquarter 1000things.at, 1070 Wien 11
WIE BIST DU GEWORDEN, WER DU HEUTE BIST? VIRALES WUNDER Sicherlich nicht geplant (lacht). Für mich war zwar schon immer klar, dass ich in einem Job mit wirtschaftlichem UND PURER Bezug arbeiten möchte, aber bis zur Matura wollte ich eigentlich ein reicher und erfolgreicher Investmentbanker ZUFALL. werden. Also ging es zum Studium an die WU. JETZT BIST DU ABER NICHT IM INVESTMENTBANKING …? Nein. Und wann genau ich von dem ursprünglichen Plan zu wissen, was als nächstes kommen wird. Andererseits abgekommen bin, kann ich retrospektiv gar nicht mehr weiß ich jetzt sehr genau, was ich nicht mehr machen sagen (lacht). Mir war es auf jeden Fall schon immer wichtig, möchte. Große Unternehmen, in denen man einfach ein anzupacken und gestalterisch tätig zu sein. Also habe austauschbares Zahnrad ist, passen nicht zu mir. Ich will ich bereits während meines Studiums angefangen, erste vielmehr Teil eines Teams sein und selbst gestalten können. Berufserfahrung zu sammeln. Zuerst mit einem klassischen Und insofern bin ich auch sehr bewusst das Risiko der Studierendenjob im Verkauf eines Modekonzerns. Dann Selbständigkeit eingegangen. kam eine Station in einem Online-Start-up und danach eine nicht so tolle Tätigkeit im Sales eines großen öster- KAMST DU SO ZU 1000THINGS? reichischen Medienhauses. Das war rückblickend sicherlich Ja. An dem Tag, an dem ich den Sales-Job gekündigt habe, der schlimmste Job, den ich je hatte. traf ich mich zum Mittagessen mit meinem ehemaligen Chef von besagtem Online-Start-up. Vielleicht wusste er INWIEFERN? ja, wer aktuell Leute sucht? Und tatsächlich hat er mich Es hat einfach nicht gepasst. Man musste von Beginn an meinem heutigen Partner und Co-Geschäftsführer Jan funktionieren, obwohl es nicht einmal eine richtige Ein- Pöltner vorgestellt. Jan hatte 2013, als Facebook noch schulung gab. Frei nach dem Motto: „Es ist dein erster einen höheren Suchtfaktor hatte, die Seite „1000 things Arbeitstag. Hier hast du deinen Laptop und jetzt mach.“ to do in Vienna“ gegründet. Damals wie heute gibt es Auf der anderen Seite: Hätte ich diesen Job nicht gehabt, immer wieder solche viralen Wunder, die sich rasend schnell würde ich heute nicht hier sitzen. Klar, damals habe ich verbreiten – man denke nur an die Ice-Bucket-Challenge – es als Rückschlag erlebt – es war schließlich nicht mein und auch genauso schnell wieder verschwinden. Und so Plan, nach 3 Monaten den Job hinzuschmeißen und nicht war es auch mit diversen „1000 things to do in … wo 12
INTERVIEW auch immer“-Seiten. Jan hat also 5 Bilder hochgeladen und Tipps, wie z.B. „Steige auf den Stephansdom“ oder „Mach Party in der Pratersauna“, gepostet. Und inner- halb von 3 Tagen ist die Seite von 0 auf 70.000 Fans gewachsen. Wie gesagt, virales Wunder und purer Zufall. Der Unterschied war eben nur, dass die Seite ab da auch weiterhin betrieben wurde. Ein Jahr später, als Jan und ich uns kennengelernt haben, haben wir überlegt, ob man mit dieser großen Community nicht ein professionelles Business aufziehen könnte. Und so haben wir aus dem „Luftschloss“ 1000things Realität werden lassen. Jan ist nach wie vor der kreative Kopf, und ich bin der Zahlen- mensch. Insofern ergänzen wir uns gut. ALSO START-UP-FEELING? Ja und nein. Ja, weil wir aus dieser Idee, die in einer Studierenden-WG auf der Couch entstanden ist, ein Un- ternehmen aufgezogen haben. Nein, weil ich mich gegen den Ausdruck verwehre, dass 1000things ein Start-up ist. Erstens war 1000things nie als Business gedacht, der Businessplan wurde erst im Nachhinein adaptiert. Und zweitens ist ein Start-up aus Unternehmer- und Investor/ innensicht sehr risikobehaftet. Das kann das viel zitierte Unicorn oder ein totaler Flop werden. Und unser Ge- schäftsmodell ist doch deutlich konservativer. Wir wissen sehr wohl, wer wir sein können und wer nicht. Uns ist klar, dass wir nicht disruptiv sind und keine Milliarden-Dollar- Deals machen. Wir setzen eher auf organisches Wachstum. Meiner Ansicht nach sind wir ein junges Unternehmen, das einen klaren Auftrag hat und eine klare Vision verfolgt. Aber wir haben nicht vor, der nächste Superstar im Silicon Valley zu werden. DU HAST GESAGT, DASS DU DER „ZAHLENMENSCH“ BIST. WELCHE AUFGABEN LIEGEN BEI DIR? Eigentlich alles, was mit Finanzen zu tun hat: Buchhaltung, Controlling, das ganze Personalwesen, Legal und nach wie vor Sales. Das ist eine der großen Herausforderungen einer Expansion: Ab einem gewissen Punkt ist man so mit den Tasks des Tagesgeschäfts verplant, dass es schwer ist, sich Zeit für strategische Überlegungen zu nehmen. Umso wichtiger, Bereiche und To-dos abzugeben. EIN GEFÜHL DER FREIHEIT. > 13
INTERVIEW WELCHE IDEEN UND PLÄNE GIBT ES FÜR DIE NÄCHSTEN WELCHE SKILLS BRAUCHT MAN FÜR JOBS IM ONLINE- JAHRE? KOMMUNIKATIONSBEREICH? Viele (lacht). Aktuell sind wir dabei eine Content-Marketing- Pauschal ist das schwierig zu sagen. Bei uns gibt es eine und Social-Media-Agentur aufzubauen. Dann fassen wir Fuß große Bandbreite an Jobs – von Texterstellung bis zur im Eventbereich. Unlängst haben wir z.B. Yoga-Sessions Grafik, vom Vertrieb bis zum Controlling – und alle brau- an besonderen Locations quer durch Wien organisiert, chen anderes Know-how. Generell glaube ich, dass man unter anderem im Café Landtmann. Außerdem haben vor allem in einem kleinen Unternehmen ein/e gute/r wir gerade unser eigenes Merchandising-Label gestartet. Allrounder/in sein muss. Es wird zwar sicher immer wieder Und eine Expansion nach Deutschland ist auch immer im Jobs geben, die einen sehr hohen Spezifikationsgrad haben. Hinterkopf. Aber gerade in unserer schnelllebigen Kommunikations- branche muss man Flexibilität beweisen. Wenn Facebook WAS IST DAS SCHÖNSTE UND DAS SCHWIERIGSTE AN etwas an einem Algorithmus oder im Backend ändert, lebst DEINEM JOB? du von heute auf morgen in einer anderen geschäftlichen Das hängt interessanterweise miteinander zusammen. Es Realität. Da müssen sich sowohl Unternehmen als auch ist die persönliche Flexibilität. Einerseits bekommt man Mitarbeiter/innen anpassen. als Selbständiger ein Gefühl der Freiheit: Man hat das Glück in der eigenen Hand. Und theoretisch auch die WORAUF ACHTEST DU BEI DER SUCHE NACH MITAR- eigene Work-/Life-Balance. Aber gleichzeitig ist es für BEITER/INNEN? mich persönlich sehr schwer loszulassen und ein bisschen Das Wichtigste bei der Entscheidung für Kandidat/in A Abstand zu gewinnen. Natürlich hängt das auch mit der oder B sind die Leidenschaft und die Überzeugung für Kommunikationsbranche und dem Fluch der ständigen die Sache. Durch Enthusiasmus und Begeisterung werden Erreichbarkeit zusammen. Es ist nicht leicht, das Handy viele fehlende Skills wettgemacht. Ich bin ja gewisser- abzudrehen – selbst im Urlaub. maßen selbst das beste Beispiel: Quereinsteiger in der Branche, kein Studienabschluss und einfach nur beseelt und befeuert von der Idee, ein Unternehmen aufzubauen. WELCHEN TIPP GIBST DU STUDIERENDEN UND JUNGEN ABSOLVENT/INNEN? Arbeiten neben dem Studium macht sehr viel Sinn und ist bei Arbeitgebern gerne gesehen. Dabei geht es auch gar nicht darum, sofort den perfekten Job zu finden - eine langfristige Planung ist heute sowieso nicht mehr möglich. Drei Worte, mit denen Durch jede Tätigkeit sammelt man wertvolle Erfahrungen. ich mich beschreibe: Oder weiß gegebenenfalls, was man später einmal nicht Zielstrebig, titellos, schlagfertig machen will. Auch Negativerfahrungen gehören zur Selbst- erfahrung dazu. Das kann einem schon viel Druck beim Das letzte Buch, das Jobeinstieg nehmen. ich gelesen habe: „Das Gesetz der Himbeermarmelade“ VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH! von Gerald M. Weinberg Auf diese Frage hätte ich gerne eine Antwort: Was würde ich heute wohl machen, hätte ich auf mein Umfeld gehört und mein Studium zielstrebig abge- schlossen, anstatt meinen eigenen Weg zu gehen? Mit diesen 2 Personen würde ich gerne zu Abend essen: LUKAS BERGER Elon Musk und Donald Trump – zweiterer fasziniert › › Alter: 27 mich allerdings nur als psychografische Studie – kein › › Studium: WU, BaWISO Fan. Außerdem habe ich noch nie jemanden „well (nicht abgeschlossen) done“ Steak mit Ketchup essen sehen. › › Position: Geschäftsführer, 1000things.at Meine letzten Worte: Danke für euren Besuch. × 14
KARRIERECHANCE Schützen, was zählt. IHR PROFIL UNSER ANGEBOT Sie haben Freude daran, in einem Wir bekennen uns zu dem Ziel, ein attraktiver internationalen Arbeitsumfeld zu arbeiten Arbeitgeber zu sein und bieten daher ein Sie verfügen über interkulturelle umfangreiches Paket an Benefits und Chancen Kompetenz und Affinität für den Raum CEE Wir stehen für Verlässlichkeit, geprägt von Sie zeigen eine lösungsorientierte unseren Werten, Tradition und Stabilität Arbeitsweise und eine Hands-on-Mentalität Wir bieten ein angenehmes Betriebsklima, Sie sind kontaktfreudig und kommunikationsstark in dem Teamarbeit großgeschrieben wird Wir unterstützen Sie in Ihrer Karriere durch umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in 25 Ländern leben Sie die Dynamik und Vielfalt der VIG Attraktive Sozialleistungen ergänzen unser Angebot WERDEN SIE TEIL UNSERER VIELFALT! Möchten Sie mehr über die Karrierechancen bei der VIG erfahren? vig.career 15
SPECIAL Praktilicious Text: Brigitte Kuchenbecker Illustrationen: iStock / Nadia Bormotova SO PUNKTEST DU IM PRAKTIKUM! 16
PRAKTIKUM „Vor diesem Praktikum habe ich noch keine Er- O H N E P R A X I S Z U M E I N S T I E G S J O B ? fahrung im Eventmanagement gehabt. Jetzt bin Arbeitgeber schätzen dieses Engagement neben dem ich mittendrin.“ Steffi schaut lachend von ihrem Studium. Und oft sogar mehr als das: Bei einer Befragung, Computer auf. Es ist Anfang Oktober, die Vor die wir im Sommer 2019 unter unseren Unternehmens- bereitungen zur Career Calling laufen auf Hoch- kontakten durchgeführt haben, zeigte sich, wie wichtig touren. Die WUlerin arbeitet als Praktikantin bereits vorhandene Praxis für den ersten Job nach Stu- an der Organisation von Österreichs größter dienabschluss ist: Karrieremesse mit. „Aktuell ist sehr viel zu tun. Ich beschäftige mich vor allem mit der Prüfung der geplanten Messestände und schaue, ob die P R A X I S F Ü R Technik passt.“ DEN EINSTIEGSJOB Ihr gegenüber sitzt Melina. Sie hat im vergangenen Jahr 40 % als Praktikantin im WU ZBP Career Center begonnen und FINDEN ES PROBLEMATISCH, arbeitet jetzt fix bei uns im Event- und Kommunikationsteam WENN GAR KEINE PRAKTIKA – mit. „Durch das Praktikum hat sich für mich bestätigt, EGAL, OB FACHEINSCHLÄGIG dass mir sowohl Marketing als auch Eventmanagement ODER NICHT – Spaß machen. Genial, dass ich jetzt in beiden Bereichen ABSOLVIERT WURDEN. weiterarbeiten kann und sogar eigene Projekte, wie den Aufbau unseres Instagram-Auftritts, verantworte.“ 23 % SETZEN ZUMINDEST GELD VERDIENEN UND PRAXIS SAMMELN „STUDIERENDEN-JOBS“ Steffi und Melina sind nicht die einzigen, die neben ihrem IN DER GASTRONOMIE ODER Studium Praxis sammeln. Zu Studienabschluss geben laut MARKTFORSCHUNG VORAUS. einer Erhebung des Vizerektorats für Lehre und Studierende der WU rund 3 Viertel der Bachelor- und Masterstudie- 14 % renden an, während ihres Studiums gearbeitet zu haben. DER ARBEITGEBER LEGEN Bachelorstudierende sind dabei im Median 10 Stunden, SOGAR WERT Masterstudierende 15 Stunden pro Woche im Job. AUF FACHEINSCHLÄGIGE BERUFSPRAXIS. Die Gründe für diese ersten Arbeitserfahrungen liegen neben dem Geldverdienen vor allem im Sammeln wich- tiger Berufspraxis. „Ich habe mich für das Praktikum zur Organisation der Career Calling beworben, weil ich er- Denn wer neben dem Studium schon erste Berufserfah- fahren wollte, wie das Wissen des Studiums in der Praxis rung sammelt, zeigt Motivation und Interesse. Außerdem anwendbar ist“, sagt Steffi. Melina bekräftigt: „Während beweist die Doppelbelastung durch Studium und Arbeit meines Praktikums habe ich sehr viel über Arbeitsabläufe ein gutes Organisationstalent und Zeitmanagement, so und die Zusammenarbeit in Teams gelernt.“ der Grundtenor der befragten Unternehmen. Weitere Benefits, die mehrfach genannt wurden, sind das Erlernen der Fähigkeit, sich in betriebliche Abläufe einzuordnen und das Erproben der eigenen sozialen Kompetenz. AUF ZUM PRAKTIKUM Wie kommt man aber nun an ein Praktikum oder an eine Arbeit neben dem Studium? Zunächst einmal gilt es, passende und interessante Möglichkeiten zu finden. Das Durchforsten von Jobbörsen ist hier wohl die erste ABER BITTE Wahl. „Auf zbp.at sind zwischen 70 und in Spitzenzeiten über 100 Praktika oder studienbegleitende Teilzeitjobs pro MIT Tag zu finden“, betont Robert Langer, Karriereb erater bei uns im Career Center. Außerdem seien auf den Karriere- SAHNE! Websites oder Social Media-Profilen der Unternehmen oft Praktika oder Studierenden-Jobs veröffentlicht. Auch Karriereevents seien eine gute Gelegenheit, um sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen und mit Arbeit- gebern unmittelbar ins Gespräch zu kommen. > 17
SPECIAL Will man in die weite Welt hinaus, ist ein Blick auf die Websites der Career Center von Universitäten in der Ziel destination ein guter Tipp. Robert Langer: „Oft können diese Infos geben, wer aktuell nach Praktikant/innen sucht.“ VOM RICHTIGEN ZEITPUNKT PRAKTIKUM FÜR DAS PRAKTIKUM? Bezüglich dem idealen Zeitpunkt für die Praxiserfahrung Braucht man für die Praktikumsbewerbung aber nicht schon meint Robert Langer: „Manche Praktika sind an gewisse erste Berufserfahrung? Zumindest zeigen die befragten Voraussetzungen, wie einen bestimmten Studienfortschritt, Unternehmen eine deutliche Richtung auf: geknüpft. Ein guter Tipp ist also, sich schon früh im Studium zu informieren. So erspart man sich leere Kilometer.“ Denn kenne man die Anforderungen des Wunschpraktikums, PRAXIS dann könne man gezielt Spezialisierungen und LVs danach FÜR DAS PRAKTIKUM planen. Als Richtwert gibt unsere Unternehmensumfrage einen Überblick, ab welchem Studienfortschritt Praktika 63% absolviert werden können: WÜNSCHEN SICH ERSTE BERUFSERFAHRUNG, SETZEN DIESE ABER NICHT ZEITPUNKT ZWINGEND VORAUS. FÜR DAS PRAKTIKUM SEHEN ZUMINDEST 38 % 18 % DER BEFRAGTEN EHRENAMTLICHES ARBEITGEBER SUCHEN ENGAGEMENT PRAKTIKANT/INNEN ODER NEBENJOBS ALS AB DEM ERSTEN SEMESTER. WESENTLICH AN. 36 % 9% SETZEN ZUMINDEST LEGEN WERT AUF BERUFS SCHON EINE ERFAHRUNG, OB FACHEIN- SPEZIALISIERUNG VORAUS. SCHLÄGIG ODER NICHT IST NEBENSÄCHLICH. 22% BIETEN PRAKTIKA ERST KNAPP VOR STUDIENENDE AN. 4% SETZEN FACHEINSCHLÄGIGE BERUFSERFAHRUNG VORAUS. 4% REICHT ES, WENN DAS STUDIUM FACHEINSCHLÄGIG IST. Aber: Beißt sich da nicht die Katze in den Schwanz? Man möchte erste Berufserfahrung sammeln, benötigt diese aber schon dafür? Wann und wie soll man dann anfangen? Robert Langer hat eine klare Empfehlung: „Mein Tipp ist, sich schon früh im Studium die ersten Sporen zu ver- dienen. Vielleicht mit einem 2-monatigen Sommerpraktikum oder einer geringfügigen Tätigkeit. Diese muss auch gar nicht facheinschlägig sein.“ Es gehe vorerst darum, z.B. die Basics der Büroarbeit zu erfahren, das erste Mal bei Teammeetings dabei zu sein oder Kundenkorrespondenz zu führen. „Durch diese ersten, vielleicht auch kürzeren Büroerfahrungen, kann ich meine Startposition für fach- einschlägige, längere Praktika erheblich verbessern.“ Aber auch durch ehrenamtliches Engagement könne man feh- lende Berufserfahrung wettmachen. 18
PRAKTIKUM PIMP MY CV V O N D E R G E N E R AT I O N P R A K T I K U M Tipps, wie man ein noch recht „praxisblankes“ CV am UND KLISCHEEPRAKTIKA Anfang des Studiums aufpimpt, hat unsere Karrierebera- Kommen wir zu einem anderen Thema: Wie steht es ei- terin Johanna Hiebl-Nopp: „Ehrenamtliche Tätigkeiten wie gentlich um den Ruf des Praktikums? Immer wieder ist der Pfadfinder/in, Musikverein oder Schulsprecher/in werten Begriff „Generation Praktikum“ in den Medien präsent. den Lebenslauf genauso auf wie Details zu Kursen und Darunter versteht man eigentlich qualifizierte Arbeits- Projekten im Studium.“ So können Arbeitgeber Rück- verhältnisse mit einer zu geringen Entlohnung. Auf der schlüsse auf vorhandene Skills ziehen. „Auch die Angabe anderen Seite wird heute noch mit Praktika gerne das von Hobbies eignet sich, um daraus gewonnene Kompe- Klischee des „Kopierens und Kaffeekochens“ verbunden. tenzen abzuleiten.“ „Für WU Studierende sind Ferialjobs bzw. Sommerprak- Eine weitere Gelegenheit, um bei der Bewerbung für tika und qualifizierte Praktika zu unterscheiden“, betont die erste Praxiserfahrung zu punkten, sei das Motivati- Johanna Hiebl-Nopp. „Bei Ferialjobs, die üblicherweise der onsschreiben. „Hier kann ich zeigen, dass ich mich mit ersten Berufspraxis dienen, kann Kaffeekochen durchaus der ausgeschriebenen Position auseinandergesetzt habe. vorkommen. Bei qualifizierten Praktika, die meist 2 Monate Und die Aufgaben ausführen kann und will“, so Johanna oder mehr dauern, kann man bereits tief in ein Aufgaben- Hiebl-Nopp. gebiet eintauchen und erste Verantwortung übernehmen.“ Eigene Gütesiegel, wie von Uniforce oder der ÖH, zeichnen faire Praktika aus. Die zu erfüllenden Kriterien zur Erlan- gung der Auszeichnung sind unter anderem die Inhalte, der Ausbildungscharakter und der Bewerbungsprozess im Praktikum. > EINSTEIGEN BEI HAYS ERFOLG IST EINSTELLUNGSSACHE Du hast es in der Hand. Dein Herz schlägt schneller. Das erste Meeting beim Kunden. Selbstbewusst erklärst Du dem Geschäftsführer und Personalchef, wie wir von Hays helfen können: die passenden Experten finden, neue Projekte flexibel besetzen … Überzeugt. Wow, drei neue Anfragen! Ein fester Händedruck zum Abschied. Zurück im Büro gemeinsam mit den Recruiting-Kollegen die Ärmel hochkrempeln und Kandidaten auswählen. Der Kunde wartet schon auf Vorschläge. Und abends dann entspannt mit dem Team anstoßen. Könnte das zu Dir passen? Dann bewirb Dich jetzt unter: hayscareer.net Besuche uns auch auf: facebook.com/hayscareer.net Sandra aus Wien 19 hayscareer.net
SPECIAL K A F F E E K O C H E N O D E R D I E W E LT R E T T E N ? FA I R E B E Z A H L U N G A L S S E L B S T V E R S T Ä N D N I S Doch natürlich: Selbst bei dem „besten“ Praktikum wird Bezüglich der „Generation Praktikum“-Thematik gibt man sich auch mit Aufgaben arrangieren müssen, die auf Robert Langer den Hinweis, dass auf zbp.at ausschließ- den ersten Blick eintönig und basic wirken. Johanna Hiebl- lich fair bezahlte Praktika veröffentlicht werden. „Das ist Nopp: „Das gehört dazu. In jedem Job gibt es To-dos, die unser Selbstverständnis! Wir sind überzeugt davon, dass mühsam sind. Auch das ist ein wichtiges Learning: Was Praktikant/innen gut ausgebildet sind und tolle Arbeit gefällt mir nicht? Und wie gehe ich damit um?“ leisten. Und das muss entsprechend entlohnt werden.“ Bei Eventmanagement-Praktikantin Steffi ist es die Kon- Um aber realistisch zu bleiben, wird ein Praktikant/innen- trolle der Prüfgutachten der Messestände, auf die sie Gehalt nicht auf C-Level sein. Meist entspricht es einer verzichten könnte: „Es ist mühselig, alle Details zu kon- niedrigen Kollektivvertrag-Stufe. Auch der Verhandlungs- trollieren. Aber ich weiß, dass ich dadurch sehr genau spielraum ist gering. 2 Drittel der von uns befragten Ar- arbeiten lerne.“ Melina erinnert sich an das Überprüfen der beitgeber geben an, dass die Entlohnung eines Praktikums Datenbankeinträge aus ihrem Praktikum 2018: „Natürlich bei ihnen nicht verhandelbar sei. Dafür locken bisweilen ist diese Routinearbeit nicht so lustig wie ein kreatives Zusatzbenefits: Bei 36 Prozent der Unternehmen gibt es Brainstorming. Aber es ist für einen gelungenen Event eigene Praktikant/innen-Programme mit Buddies, Men- ungemein wichtig, dass alle Daten korrekt sind, um falsche toring oder Alumni-Communities, bei 15 Prozent gezielte Informationen auf der Website zu vermeiden.“ Aus- und Weiterbildungen speziell für Praktikant/innen. Auch die befragten Arbeitgeber stellen den erlernten Büroroutinen ein gutes Zeugnis aus. Denn Studierende lernen so zu verstehen, wie Unternehmen funktionieren und auch welche Hürden es für gute Ideen gibt. ABSOLUTE D E R E R S T E TA G I M N E U E N P R A K T I K U M Ist die Bewerbungsphase schließlich geschafft und der BEGINNER erste Tag im neuen Praktikum oder Job ist da, wird vieles plötzlich anders. Neue To-dos stehen an, man will die eigenen Skills beweisen. „Eigentlich kann ich mich an meinen ersten Tag im Praktikum gar nicht genau erinnern. Er ist so schnell vergangen, weil so vieles neu war und man sich erst an alles gewöhnen musste“, meint Prakti- kantin Steffi lachend. „Gerade die erste Zeit ist aufregend. Schließlich kennt man die Spielregeln und die Prozesse im Unternehmen noch nicht“, sagt Johanna Hiebl-Nopp. Fragen wie „Du oder Sie?“, „Wie ist der Dresscode?“ oder „Wer geht wann auf Mittagspause?“ sind ganz normal. „Mein Tipp ist, am ersten Tag ein bisschen vorsichtiger auf- zutreten, z.B. die Kleidung eine Spur zu overdressed als zu leger zu wählen“, meint Johanna Hiebl-Nopp. „Dann emp- fehle ich Fragen zu stellen. Kläre ich Rahmenbedingungen wie Pausenzeiten oder das Abheben am Telefon gleich zu Beginn, fühle ich mich automatisch sicherer.“
PRAKTIKUM MÄUSCHEN ODER RAMPENSAU? H I L F E , D A S P R A K T I K U M G E F Ä L LT M I R N I C H T ! Beim Kennenlernen der Büro-Spielregeln wird es aber Im Idealfall wird das Praktikum so zum Highlight. Der nicht bleiben. Will man Superpraktikant/in werden, muss Realitätscheck kann allerdings auch anders ausfallen. Und man wohl eines tun: performen. Oberstes Ziel ist, seine zwar dann, wenn es Aufgabenpakete gibt, die einem gar Kompetenz zu zeigen und sich einzubringen. „Die Frage, nicht zusagen. Oder man sich in dem Unternehmen nicht was das Unternehmen von seinen Praktikant/innen er- wohlfühlt. „Auch zu erfahren, wie oder woran ich nicht wartet, muss individuell geklärt werden. Bei manchen arbeiten will, ist ein super Learning für später“, betont ist strategisches Mitdenken erwünscht, andere setzen Robert Langer. Das bescheinigen auch die von uns be- auf die Übernahme operativer Agenden“, meint Robert fragten Arbeitgeber. Sie sehen es als Benefit, dass Stu- Langer. „Ich empfehle, den eigenen Handlungsspielraum dierende mit Praxiserfahrung die Rahmenbedingungen, abzuklären. Wie viel Proaktivität ist gefragt? Inwieweit in denen sie arbeiten wollen, besser einschätzen können. sollen eigene Ideen eingebracht werden? Grundsätzlich Denn das hilft, um sich bei der späteren Berufs- und gilt, je länger mein Praktikum dauert, desto eher werde Arbeitgeberwahl sicher zu sein und langfristige Arbeits- ich auch eigenständig an Aufgaben und Projekten ar- beziehungen eingehen zu können. Außerdem lernt man beiten können.“ durch das Praktikum verschiedene Rollen, Fachbereiche und Aufgaben kennen. So kann man Zusammenhänge im Das könne man bereits im Bewerbungsgespräch themati- Unternehmen besser verstehen. sieren oder spätestens in der Einarbeitungsphase. Robert Langer: „Es ist immer ein guter Tipp, wissbegierig auf- Robert Langer meint: „Da Praktika in der Regel befristet zutreten und nachzufragen.“ Ist der Rahmen festgelegt, sind, würde ich nicht sofort bei der ersten Kleinigkeit könne man sich aktiv zeigen und den Handlungsspielraum die Flinte ins Korn werfen.“ Vielmehr könne man versu- ausnutzen: „Im Klartext: Fingerspitzengefühl ist gefragt. chen, mit der Situation umgehen zu lernen. Oder auch Weder mir gar nichts zutrauen, noch den Bogen über- das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen. „Allerdings spannen. Genauso wie im späteren Berufsleben.“ muss klar sein: Dem Rahmen, den mir das Unternehmen für das Praktikum steckt, muss ich mich ein Stück weit auch anpassen.“ > 21
SPECIAL WIE GEHT ES NACH DEM PRAKTIKUM WEITER? DOPPELBELASTUNG ARBEITEN UND STUDIEREN Ist das Praktikum dann absolviert, winken in jedem Fall Natürlich darf bei all dem Praxissammeln das Studium Benefits für den Jobeinstieg: Entweder hat man einen nicht zu kurz kommen. Die Doppelbelastung Arbeiten Zusatzpunkt im Lebenslauf oder sogar das Angebot, fix und Studieren darf man nicht unterschätzen. Laut dem im Unternehmen weiterzuarbeiten. Ganze 97 Prozent der Vizerektorat für Lehre und Studierende der WU lassen von uns befragten Arbeitgeber geben an, schon einmal sich aber bis zu 10 Stunden Arbeit pro Woche mit einem eine/n Praktikant/in in eine Vollzeitposition übernommen zügigen Studienfortschritt gut vereinbaren. zu haben. 86 Prozent tun dies sogar regelmäßig. Melina, die nach ihrem Praktikum gleich in einer 30-Stunden-Stelle Auch die von uns befragten Arbeitgeber nehmen vielfach bei uns im Career Center weitergearbeitet hat: „Dass durch Rahmenbedingungen und Anstellungsart Rücksicht ich nach meinem Praktikum eine fixe Stelle angeboten auf die Anforderungen von Studierenden: 60 Prozent der bekommen habe, war super. Ich habe genau gewusst, wie Arbeitgeber setzen auf flexible Arbeitszeiten, nahezu die Team, Strukturen und Projekte funktionieren und nicht bei Hälfte bietet Teilzeitpraktika. Null anfangen müssen.“ AUF INS PRAKTIKUM Aber auch für das CV und die weiteren Bewerbungen Wer nun neben dem Studium erste Praxiserfahrung sammeln ist jede Art der Berufserfahrung Gold wert. Für das will: Möglichkeiten gibt es reichlich. Auf zbp.at werden Bewerbungs-Plus stellt man die Praxiserfahrung in den ganzjährig Praktika und studienbegleitende Teilzeitjobs Unterlagen stichwortartig dar. „Interessant ist neben ausgeschrieben. Alle sind fair entlohnt und speziell für dem Unternehmen, dem Ort und der Dauer auch eine Studierende der WU. Beschreibung der Aufgaben und der Tätigkeit“, erklärt Johanna Hiebl-Nopp. „Und nicht vergessen: Auch die Profile in Bewerber/innen-Datenbanken und auf Social Media aktuell halten.“ LÄNGERE DAUER, TIEFERE EINBLICKE „Ich bin froh, dass ich das Praktikum im Eventmanagement DAS BIETEN mache“, meint Steffi. „Und ich sehe meine Aufgabe als DIR DIE BEFRAGTEN wichtig an. Damit am Tag der Career Calling alles passt.“ Steffi absolviert gerade ein 6-monatiges Gap-Year-Praktikum ARBEITGEBER bei uns im WU ZBP Career Center. Karriereberaterin Johanna 95 % Hiebl-Nopp: „Ab einer gewissen Praktikumsdauer, in der Regel ab 2 Monaten aufwärts, haben Praktikant/innen die Chance, auch eigenständig Teilprojekte zu übernehmen. PRAKTIKA Dann geht es nicht mehr nur ums Zuschauen und Lernen.“ Auch Melina findet es gut, 2018 ein halbes Jahr als Prak- tikantin im Eventbereich mitgearbeitet zu haben: „So habe ich viel mehr Einblicke und auch Verantwortung 82 % TEILZEITT ÄTIGKEITEN NEBEN DEM STUDIUM 41% bekommen als in einem klassischen Ferialjob.“ BACHELOR- ODER MASTERARBEITEN 28 % PROJEKTARBEITEN 15 % VOLUNTEERING Quelle: General Report „Auf ins Praktikum“ Karriere magazin des WU ZBP Career Center, Herbst 2019 (n=46 Arbeitgeber) 22
PRAKTIKUM DAS BRINGT DIE ERSTE PRAXISERFAHRUNG Know how to Du lernst Büro-Basics und Team-Spielregeln kennen. Im Idealfall tauchst du auch in die Fachmaterie ein. Know how not to Bewerbungs-Plus Zu erfahren, was dir nicht liegt, ist auch ein wesent- Arbeitgeber legen Wert auf vorhandene Berufs licher Asset. Denn das erspart zukünftige Job-Fails. erfahrung. Denn dann bist du schneller im neuen Job einsatzfähig. Geld Der Zuverdienst motiviert. Alle auf zbp.at veröf- Kontakte fentlichten Praktika sind fair entlohnt. Du knüpfst Kontakte in die Wirtschaft. Es kann nie schaden, wenn viele Leute wissen, wie du performst. „Es geht los“-Feeling Du erlebst, wie das im Studium Gelernte live funktio- Der erste Job niert. Und was du mit deiner Arbeit bewirken kannst. Machst du deine Sache gut, kommt es oft zu einer Übernahme in einen fixen Job. Und du ersparst dir weitere Bewerbungen. × t u re Passion Fmuobility Drive pi r i t CAreer m s Tea Start your CAReer now Ob Praktikum, Studentenjob, Trainee Programm oder Direkteinstieg: Wir bieten spannende berufliche Perspek- ity tiven und vielfältige Entwicklungsmög- lichkeiten. onal Jetzt bewerben unter: www.porsche-holding-karriere.com Pers 23 WHOLESALE RETAIL FINANCIAL SERVICES IT SYSTEMS
STÜCK Do good. Feel good. Freiwillig helfen? Aber wie? Da gibt es viele Möglichkeiten. Hier erzählen 5 Studierende von ihren Erfahrungen und Beweggründen. Die Gespräche führte Karin Kwapie ń. Illustration: iStock / Nadia Bormotova 24
FÜR SPORTSFREUND WAS? In meiner Funktion als Sport-Buddy war ich in die Planung, Vorbereitung und Betreuung eines von Volunteering@WU MORITZ PHILIPP HAAF organisierten Sommersportcamps involviert. Dort habe › › Alter: 24 ich ca. 35 Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen › › Studium: Bachelor BWL und/oder mit Migrationshintergrund mitbetreut. › › Engagement: Volunteering@WU WARUM? Mir hat die Arbeit mit Kindern schon immer sehr viel Freude bereitet. Außerdem bin ich der Meinung, dass es für unsere Gesellschaft sehr wichtig ist, sozial benach teiligten Kindern Chancen aufzuzeigen und ihnen bei ihrem Entwicklungsweg zur Seite zu stehen. Durch das Ehrenamt kann man unheimlich viel für sich selbst mitnehmen – auch fürs spätere (Berufs-)Leben. Daher kann ich sehr empfehlen, sich neben dem Alltagsstress auf der Uni ehrenamtlich zu engagieren. Es ist ein toller Ausgleich und man erhält für viele Dinge einen anderen Blickwinkel. WIE? Jedes Semester gibt es Ausschreibungen von Volunteering@ WU. Einfach die Deadlines beachten und in einem kurzen Schreiben die Beweggründe erläutern. HIGHLIGHTS? Dazu gehören definitiv die strahlenden Kinderaugen, wenn etwas gelungen ist. Und natürlich die Dankbarkeit, die einem entgegengebracht wird. Aber auch der Fortschritt, den die Kinder oft schon in kurzer Zeit machen. Da ist man schon stolz, dass man ihnen dabei helfen konnte. Schön war außerdem das „Wir“-Gefühl, das man als Team mit den anderen Lern- und Sport-Buddys und den Kindern zusammen entwickelt. LOWLIGHTS? Das Schicksal der Kinder ist oft sehr hart. Man kann einfach nur versuchen, für die Kinder da zu sein, aber muss sich auch gut abgrenzen können. Dabei kommt man schon mal an seine Grenzen und muss es dann schaffen, einen kühlen Kopf zu bewahren und ruhig zu bleiben. Foto: Lernen macht Schule / Christian Dusek > 25
STÜCK HERZBLUT CHRISTINA TÖFFERL › › Alter: 21 › › Studium: Master Supply Chain Management › › Engagement: Rotes Kreuz WAS? HIGHLIGHTS? Vor etwa 3 Jahren bin ich über eine Blutspendeaktion am Das Team ist unglaublich nett und hilfsbereit. Man muss Campus WU zum Roten Kreuz gekommen. Ein Mitarbeiter nie Angst haben, jemanden um etwas zu bitten oder Vor- half mir mit meiner Angst beim Blutspenden und begleitete schläge einzubringen. Auch muss man nur tun, wobei mich durch den gesamten Ablauf. Über ihn bin ich dann man sich wohlfühlt – niemand wird zu etwas gezwungen. ins „Blut-Buddy“-Leben gerutscht. Nun kontrolliere ich Die Blut-Buddys sind wie eine kleine Familie, die sowohl Fragebögen, erkläre Neuspender/innen, was sie erwartet durch Höhen als auch Tiefen gemeinsam geht. Ich finde es und versuche, besonders ängstliche Menschen zu unter- außerdem sehr schön, den Stolz in den Augen der Men- stützen. Zusätzlich helfe ich aus, wo Not am Mann bzw. schen zu sehen, die sich letzten Endes doch überwinden der Frau ist – von Essensversorgung und Blutdruckmessen konnten, Blut zu spenden. bis hin zum Verarzten von Spender/innen. LOWLIGHTS? WARUM? Es ist immer ein kleiner Rückschlag, wenn einem jemand Die Erleichterung damals, einen Menschen an meiner Seite nicht zuhört, man wie gegen eine Wand spricht oder einem gehabt zu haben, machte mir bewusst, was für einen blöde Sprüche entgegenkommen. Dies ist bei einem Fund- Unterschied Unterstützung machen kann. Ich habe auch raising-ähnlichen Job vermutlich normal. Doch wenn ich bereits kleine Vorträge in Schulen und beim Bundesheer am Ende der Spende auch nur von einem Menschen höre, gehalten, um meine Zuhörer/innen von der Notwendigkeit dass ich den Unterschied gemacht habe, gehe ich glück- der Blutspende zu überzeugen sowie ihnen die Angst zu lich nach Hause. Dann erinnere ich mich an mein eigenes nehmen – ich will Menschen dabei helfen, zu helfen. erstes Mal bei der Blutspende. WIE? Die Blut-Buddys sind inzwischen bei fast jeder Blutspen- deaktion vertreten. Sie sind alle sehr offen und stellen leicht den Kontakt zum Roten Kreuz her. Ansonsten findet man Informationen auf der Website. Fotos: Unsplash / Charles Deluvio, privat 26
DIE CONTACT HIGH BENJAMIN KNIRSCH › › Alter: 23 › › Studium: Bachelor Wirtschaftsrecht › › Engagement: ÖH WU WAS? HIGHLIGHTS? Ich war viele Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. In den vielen Jahren hatte ich schon sehr viele Highlights. Seit ich in Wien wohne bin ich bei der ÖH der WU eh- Besonders gefallen mir immer die mehrtägigen Veranstal- renamtlich tätig. tungen, bei denen man mit anderen richtig in Kontakt kommt und sehr viel erlebt. Auch jedes erfolgreich um- WARUM? gesetzte Projekt ist immer etwas Besonderes. Weil es mir viel Spaß macht, etwas zu organisieren, zu planen und mich für andere einzusetzen. Außerdem lernt LOWLIGHTS? man bei den zahlreichen Veranstaltungen der ÖH viele Die hatte ich bisher zum Glück kaum. Wenn, dann sind neue Leute kennen. Das war für mich mit ein wichtiger es die Momente, in denen etwas nicht so läuft, wie man Grund, da ich neu in der Stadt war und so andere Stu- möchte. Oder wenn die nötige Unterstützung fehlt. dierende kennenlernen konnte. WIE? Bei der ÖH WU gibt es eine spezielle E-Mail-Adresse für interessierte Studierende, an die man sich wenden kann. > Fotos: privat, Unsplash / Cory Bouthillette 27
W E LT ELEFANTENRUNDE VERENA LASCHOBER › › Alter: 23 › › Studium: Bachelor BWL › › Engagement: Elefanten- Auffangstation in Thailand WA S ? Ich habe für 1 Woche als Volunteer bei einer Elefanten- HIGHLIGHTS? Auffangstation in Surin, Thailand, gearbeitet. Gemeinsam Die Zeit mit den Elefanten war der Wahnsinn! Es sind so mit 3 weiteren Freiwilligen habe ich mich um insgesamt 8 tolle und liebevolle Tiere. Die jüngeren Elefanten wollten Elefanten gekümmert. Diese waren zuvor in einem Zirkus immer mit uns spielen. Der kleinste Elefant war gerade oder bei einer Touristenattraktion missbraucht und gequält einmal 5 Monate alt und ein richtiger Tollpatsch. Was mir worden. Wir haben sie gefüttert, mit ihnen Spaziergänge am besten gefallen hat, war das Schwimmen mit ihnen. gemacht und ihr Essen geerntet. Wir sind auch mit ihnen Toll war auch, dass sie nicht angekettet wurden, sondern baden gegangen und manchmal haben wir sie auch einfach sich frei bewegen durften – natürlich unter Aufsicht. nur beobachtet. LOWLIGHTS? WA R U M ? Eigentlich fällt mir nicht wirklich etwas ein. Es war jedoch Ich wollte etwas Gutes tun und mich um Tiere kümmern, schlimm anzusehen, dass direkt in unserem Dorf viele Ele- die sonst keine Unterstützung bekommen. Nachdem mich fanten angekettet waren und schlecht behandelt wurden. Elefanten schon immer fasziniert haben und eine Freundin so eine ähnliche Tätigkeit in Afrika ausgeübt hat, habe ich mich schließlich auch dazu entschlossen. WIE? Ich habe die Reise über praktikawelten.de gebucht. Man bekommt Infobroschüren zugeschickt und muss dann eine Art Online-Test machen, um sich vorzubereiten. Fotos: Unsplash / Iswanto Arif, privat 28
RETTEN HEILE WELT WA S ? JANSHER QURESHI Ich engagiere mich im Rahmen der Selbsthilfe Darmkrebs. › › Alter: 31 Dabei berate und unterstütze ich in Selbsthilfeangelegen- › › Studium: Bachelor BWL heiten bei Themen wie: Anforderung eines Behindertenaus- › › Engagement: Selbsthilfe weises, Krebs und Arbeit, Ernährung, Erfahrungsaustausch Darmkrebs oder Reha. Ich helfe auch beim Umgang mit herkömmlichen, therapieinduzierten Nebenwirkungen. WARUM? HIGHLIGHTS? Da ich selbst Betroffener und ehemaliger Patient bin, Als ich meinen ersten Vortrag im AKH Wien zum Thema habe ich mich vor einigen Jahren dazu entschlossen, der PNP (Polyneuropathie) hatte, wurden über die Selbsthilfe- Gesellschaft etwas zurückzugeben und onkologischen gruppe 8 Patient/innen dazu eingeladen. Es kamen dann Patient/innen zu helfen. Ich möchte dazu beitragen, das jedoch über 50 Leute, die sich alle freuten, endlich mehr Leid der Patient/innen zu lindern. Deshalb stehe ich an über das Thema zu erfahren. Das hat mich in meinem vorderster Front, wenn es um Aufklärung geht, sowohl Vorhaben, weitere Vorträge bzw. Workshops zu halten, für Patient/innen, als auch für Ärzte bzw. Ärztinnen und bestärkt. Vertreter/innen der Pharmazeutischen Industrie. LOWLIGHTS? WIE? Leider stehen auch heute noch viele Menschen der evidenz Es war mir ein großes Anliegen, meine Erfahrungen basierten Medizin skeptisch gegenüber und suchen sich weiterz ugeben. Vor allem war es aber auch eine Art der in ihrer Verzweiflung alternative Wege um die Erkran- Selbsttherapie, um das Erlebte aufzuarbeiten. Aber man kung zu bekämpfen – ich habe viele sehr liebe Menschen kann auch als Nicht-Selbstbetroffene/r etwas tun. Am kennengelernt und leider dann durch diesen Umstand besten ist es, sich an eine der Selbsthilfegruppen oder verloren. Es ist mir ein großes Anliegen, in diesem Bereich die Krebshilfe zu wenden und dort nachzufragen. aufzuklären und zu unterstützen. Foto: privat × 29
G A S T K O M M E N TA R One Direction? Text: Gerhard Furtmüller Die Wahl des künftigen Berufswegs stellt von Jahr zu Jahr erneut viele junge Menschen auf die Probe. Doch nur wer sich über seine Interessen und Stärken im Klaren ist, kann in weiterer Folge auch zielgerichtet seine Wege gehen. Daher möchte ich dir in diesem Beitrag aufzeigen, wie du deine berufsbezogene Leidenschaft finden kannst. ORIENTIERUNGSSCHWIERIGKEITEN? Die Unsicherheit über das künftige Berufsbild ist insbeson- dere zu Studienbeginn noch sehr groß. Diese Erkenntnis ist nicht weiter verwunderlich, da man sich als junger Mensch erstmal in diesem Dschungel an beruflichen Ent- wicklungsmöglichkeiten zurechtfinden muss. DIE BEDEUTUNG VON SPEZIALISIERUNG Deine Interessen und Talente sind dein unverwechselbares Markenzeichen, welches sich auch in deiner beruflichen Spezialisierung wiederfinden sollte. Wenn du also weißt, wofür du brennst, kommt der Erfolg von ganz allein. PROBIERE DICH AUS! Daher ist es wichtig, sich auszuprobieren, um die eigenen Interessen, aber auch die für dich unpassenden Themen zu orten. Dazu solltest du mit verschiedenen Unternehmen in Kontakt treten: Du könntest dich beispielsweise auf einer Messe mit verschiedenen Unternehmensvertreter/ innen unterhalten oder auch ein Praktikum absolvieren. GERHARD FURTMÜLLER WEGE ENTSTEHEN BEIM GEHEN aka „Doktor Furti“ ist Das sind großartige Chancen, bei denen du mehr über Senior Lecturer am Department die Unternehmen und auch über deine Interessen er- für Management, Speaker fährst. Und auch wenn du zu Beginn noch nicht weißt, und Kolumnist in „Die Presse“. wie passend der jeweilige Weg für dich ist, so beobachte ich dennoch in aller Regelmäßigkeit, dass die Wege oft beim Gehen entstehen. So erzählte mir beispielsweise eine Studentin von ihrem Weg in einem Unternehmen, der mit dem Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit begann und sie letztlich bis hin zur Finanzchefin geführt hat. Der Volksmund sagt dazu: „Der Appetit entsteht beim Essen“. Daher frage ich dich: In welchem Praktikum probierst du dich aus? Ich freue mich über dein E-Mail unter: gerhard.furtmueller.presse @ wu.ac.at Foto: WU
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