PRO BAHN Fahrgastverband - PRO BAHN im Jahr 2016 Themen, Aktionen, Projekte
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Fahrgastverband PRO BAHN Landesverband Baden-Württemberg PRO BAHN im Jahr 2016 Themen, Aktionen, Projekte
Jahresbericht Landesverband Wie schon im Vorjahr ist auf Landesebene vergleichsweise wenig zu berichten, so dass es an dieser Stelle im Wesentlichen Aktualisierungen zu den Vorjahres- themen zu vermelden gibt. Die finanzielle Lage für das Land hat sich deutlich verbessert: Die Regiona- lisierungsmittel, die der Bund den Ländern für die Bestellung des Nahverkehrs auf der Schiene zahlt, steigen, der Anteil des Landes an diesen Mitteln steigt ebenfalls, und aus den Ausschreibungen erhält das Land bessere Leistungen zu geringeren Preisen, jedenfalls nach den Buchstaben der Verträge. Ansons- ten steigen die Steuereinnahmen weiter an, die Zinsbelastungen der immensen Altschulden sinken wegen der Niedrigzinsphase und der Länderfinanzausgleich versinkt in einer neu ausgewürfelten Verteilung der Umsatzsteuer, wohl auch nicht zum Nachteil des Landes. Wer nun meint, im ÖPNV brechen auch ange- sichts allgemein wenig ausgeprägten Spareifers der Landesregierung paradiesi- sche, geradezu Schweizer Verhältnisse aus, sei vor zu großer Euphorie gewarnt. Ja, bereits zum letzten Fahrplanwechsel im Dezember gab es teils deutliche Verbesserungen. Die Tagesrandlagen, vor allem abends, werden auf einigen Strecken spürbar besser bedient. Zwischen Lindau und Stuttgart wurde aus ei- nem Zweistunden- ein Stundentakt (zum Leidwesen der RB-Benutzer auf der Filstalbahn, die deswegen eine 20minütige Pause in Geislingen einlegen müs- sen). Am Hochrhein fährt der erfolgreiche IRE zwischen Basel und Singen end- lich auch am Wochenende stündlich. Diese Verbesserungen sind von großem Nutzen, was wir auch ausdrücklich würdigen wollen. Dennoch: Das Land will davon wegkommen, den Schienenpersonennahver- kehr mit „eigenen“ Geldern mitzufinanzieren, was in den letzten Jahren wegen unzureichender Regionalisierungsmittel und stark gestiegener Infrastrukturkos- ten notwendig wurde. Deswegen kommen die neuen finanziellen Möglichkeiten nicht in vollem Umfang bei den Fahrgästen an, aber es tut natürlich weniger weh, wenn weniger zusätzliche Leistungen angeboten werden, als wir uns das wünschen würden, als wenn notwendige Leistungen gestrichen werden. Man kann die Vorgehensweise des Landes kritisieren, weil es zum Beispiel auch Landkreise gibt, die ohne eigene rechtliche Verpflichtung Schienenverkeh- re mitfinanzieren; man also durchaus so etwas freiwillig tun kann, wenn man es möchte. Man kann es aber auch so sehen, dass es keinen Grund gibt, warum das Land quasi dafür bestraft werden soll (durch eine „Ewigkeitsgarantie“ für die einmal eingesetzten Eigenmittel), dass es eben für ein paar Jahre finanziell in 3
Jahresbericht Landesverband Vorleistung getreten ist, als die Regionalisierungsmittel nicht ausgereicht haben. Diese Beurteilung wollen wir uns anmaßen: Das Fahrplanangebot in Baden- Württemberg ist insgesamt recht gut. Unbestritten, wenn man es mit der Zeit vor der Bahnreform vergleicht, nach den jüngsten Ausweitungen auch, wenn man die letzten Jahre als Vergleichsmaßstab anlegt. Aber es ist noch Luft nach oben, wie sich mit einem Blick zum Beispiel in die Schweiz oder auch nach Vorarlberg zeigt. Im Hinblick auf das Dauerthema „Feinstaub“ oder gleich den globalen Klimaschutz, um den sich das kleine Land auch sorgt, können wir wohl guten Gewissens weitere Anstrengungen des Landes, selbstverständlich auch des Bundes im größeren und der Kommunen im kleineren Maßstab einfordern. Leider ist das bestellte Fahrplanangebot das Eine, das tatsächliche Angebot das Andere. Auch die DB selbst bestreitet nicht, dass sie landesweit und be- sonders in der Region Stuttgart nicht die Leistung erbringt, die gewünscht und eigentlich selbstverständlich ist. Irgendwann im letzten Jahr hat es angefangen und wurde ab Oktober, wo es nach Auslaufen des „großen Verkehrsvertrags“ zu grundstürzenden internen Änderungen kam, immer schlimmer. Mittlerweile sind viele geplagte Fahrgäste fast schon über verspätete Züge froh, weil die Quote ganz ausfallender Züge ein inakzeptables Niveau erreicht hat. Immerhin wurde das Problem erkannt. DB-Vertreter werden seit Herbst regelmäßig ins Verkehrs- ministerium zitiert, um zu berichten und Lösungen aufzuzeigen. So recht weiß keiner, was genau aus dem Ruder gelaufen ist (sonst ließen sich die Probleme leichter in den Griff bekommen); angeblich soll es allmählich aber wieder besser werden. Hoffen wir, dass dem so ist. Bei jedem Feinstaubalarm werden die Menschen zur Nutzung des ÖPNV ermuntert (zum Beispiel mit vergünstigten Fahrkarten, was im Hinblick auf die Ganzjahres-Vollzahler und Nicht-Autofahrer vielleicht doch nicht der Weisheit letzter Schluss ist), und dann funktioniert ebendieser nicht vernünftig. Das ist besonders fatal, wenn Menschen, die offensichtlich we- niger ÖPNV-affin sind, bei ihrem ersten Kontakt mit „der Bahn“ gleich einen rich- tig schlechten Eindruck von dieser Alternative bekommen. Dass der Schienen- verkehr und der ÖPNV insgesamt damit langfristig Schaden nehmen kann, liegt auf der Hand. S TEFAN B UHL J OACHIM B ARTH L OTHAR FAAS 4
Großer Fahrplan- und der Sonnenseite des ÖPNV stehend, Vertragswechsel führte die Brechung bestehender Lini- en teils zum Verlust von Reiseketten, Eigentlich hat sich im Schienenverkehr weil keine entsprechenden Anschluss- in Baden-Württemberg nicht so viel beziehungen hergestellt wurden. getan: Die wesentlichen Weichenstel- lungen waren durch die Ausschreibun- gen der Regionalverkehre bereits vor- genommen, die neuen Verträge sind noch nicht in Kraft. Regiobuslinien Dennoch kam es, ausgerechnet mit- ten im laufenden Fahrplanjahr zum 30.09.2016 mit dem Auslaufen des Ergänzt wurde das Schienennetz berühmt-berüchtigten großen Ver- durch vom Land geförderte Regio- kehrsvertrags zu einem (internen) buslinien. Diese sollen in der Fahr- Fahrplanwechsel nie dagewesenen planqualität des Eisenbahnverkehrs Ausmaßes. Auch wenn die Verkehre (durchgängiger Taktfahrplan den gan- unverändert von DB Regio gefahren zen Tag über, auch am Wochenende) werden, ist nunmehr jegliche betriebli- Lücken im Schienennetz schließen. che Flexibilität passé. Die bestellten Die ersten Erfahrungen waren positiv, Leistungen werden nicht mehr aus wie sich bei einer Informationsveran- einem großen Vertrag, sondern „los- staltung des Verkehrsministeriums im genau“ erbracht. Einfach mal Leistun- Dezember zeigte. Allerdings ist das re- gen tauschen, Linien verknüpfen oder lativ zu sehen: An die im Bahnverkehr, personell aushelfen, soll nicht mehr auch auf eher weniger nachfragestar- möglich sein. Positiv gesehen: Damit ken Strecken, üblichen Fahrgastzah- wird es hinsichtlich fehlender Flexibi- len kommen die Regiobusse nicht an- lität keine Rolle spielen, ob DB Regio satzweise heran. Das soll den Erfolg oder ein anderer Anbieter unterwegs der Linien aber nicht schmälern: Ers- sein wird. tens muss den neuen Angeboten noch Für die Fahrgäste jedenfalls war der einige Zeit gegeben werden, sich zu Fahrplanwechsel vor allem durch ei- etablieren und ins Bewusstsein der ne mehr oder weniger vorübergehende potentiellen Fahrgäste zu gelangen; Zunahme an Ausfällen und ähnlichem Zweitens ist noch unglücklich, dass Ärger spür- und sichtbar. Fahrplan- in der Fahrplanauskunft der Bahn für mäßige Verbesserungen kamen dann die Busse meist keine Fahrpreise an- erst mit dem eigentlichen Fahrplan- gegeben werden und somit auch der wechsel im Dezember, wo vor allem Fahrkartenerwerb nicht so einfach wie an den späten Tagesrandlagen und für die „Bahn“ möglich ist. Der Lan- an Wochenenden das Angebot teils destarif, mit dem sich dieses Problem deutlich verbessert wurde. Im Allgäu hoffentlich lösen lassen wird, ist 2016 dagegen, ohnehin nicht gerade auf nicht sichtbar vorangekommen. 5
Jahresbericht Landesverband ÖPNV-Finanzierung Bericht aus dem Fahrgastbeirat für den vom Im letzten Jahr ist die aus rechtli- chen und tatsächlichen Gründen not- Land bestellten SPNV für das wendige Reform der Finanzierung des Jahr 2016 ÖPNV (gemeint ist alles „unterhalb“ des Eisenbahnbetriebs, also Busse, Im Frühjahr begann die dritte Amtspe- Straßen- und Stadtbahnen), zunächst riode des SPNV-Fahrgastbeirats. Der am Widerstand der Beteiligten ge- Beirat besteht zur Hälfte aus interes- scheitert; mittlerweile ist es gelungen, sierten Fahrgästen und zur anderen das Gesetzgebungsverfahren auf den Hälfte aus Vertretern von Verbänden. Weg zu bringen. Offensichtlich hat die 13 seiner 26 Mitglieder wurden neu entspanntere Finanzlage des Landes entsandt. Im Ministerium für Verkehr die Lösungsfindung vereinfacht. und Infrastruktur wurden Ende April In struktureller Hinsicht sollen Auf- 2016 die alten Beiräte verabschiedet gabenträgerschaft und Finanzierungs- und die neuen willkommen geheißen. verantwortung bei den Aufgabenträ- PRO BAHN ist weiterhin durch Sabine gern zusammengeführt werden. Für Lacher vertreten, Vorsitzender ist wei- die Nutzer, also die Fahrgäste, hoffent- terhin Matthias Lieb. Die konstituieren- lich von spürbarem Nutzen wird die de Sitzung des neuen Beirats fand im steigende finanzielle Ausstattung der Juni 2016 statt. ÖV-Finanzierung durch das Land sein. Die Arbeitsgebiete der letzten Jah- Zunächst werden die bisherigen Mittel re bleiben weiter aktuell und werden von etwa 200 Millionen Euro nach bis- weitergeführt. Der Beirat beschäftigt herigem Schlüssel verteilt. Der Betrag sich mit Ausschreibungen im SPNV, erhöht sich von 2021 bis 2023 in drei Landestarif, Pünktlichkeit, Barrierefrei- Schritten auf 250 Millionen Euro und heit, Fahrgastinformation, Sicherheit soll nach einem neu entwickelten bzw. und Sauberkeit von Bahnhöfen und wohl noch zu entwickelnden Schlüssel der Anschlusssicherheit. verteilt werden. Dieser soll „raumstruk- Die Arbeit in den Arbeitsgruppen lief turelle, auf den öffentlichen Personen- erst langsam an, da durch den Wech- nahverkehr bezogene und leistungs- sel eines Teils der Mitglieder erst eine bezogene Parameter“ berücksichtigen. Einarbeitungsphase notwendig ist, be- Konkreter wird das Gesetz nicht, son- vor konkrete Schritte erfolgen können. der verweist auf eine noch zu schaffen- Sabine Lacher beteiligte sich auch de Verordnung, die vom Verkehrsmi- in diesem Jahr an den Arbeitsgrup- nisteriums im Einvernehmen mit dem pen Ausschreibungen und Bahnhöfe. Finanzministerium, dem Wirtschafts- Die Anforderungen der Fahrgäste an ministerium und dem Ministerium für Bahnhöfe wurden diskutiert und um Ländlichen Raum und Verbraucher- weitere Aspekte ergänzt. Im kommen- schutz zu erlassen sein wird. den Jahr sind in der neuen Zusam- S TEFAN B UHL mensetzung Termine mit Verantwortli- 6
Bericht aus dem Fahrgastbeirat für den vom Land bestellten SPNV für das Jahr 2016 chen geplant, wobei verstärkt das The- me verfasst, in der auch mehr Video- ma Barrierefreiheit und Bahnsteighö- überwachung in den Zügen gefordert hen in den Blick genommen werden wird. soll. Die Arbeitsgruppe Bahnhöfe wid- Der Fahrgastbeirat Baden- met sich zukünftig auch dem Thema Württemberg beklagt aktuell vor allem „Apps“. Die Stationsdatenbank steht die mangelnde Pünktlichkeit und Ver- schon als App mit allen wichtigen Infor- lässlichkeit im regionalen Bahnverkehr mationen für Fahrgäste zur Verfügung. und fordert von der DB vertrauensbil- Gerd Hickmann vom Verkehrsminis- dende Maßnahmen sowie Entschädi- terium berichtete zum Sachstand bei gungen nach österreichischem Mus- den Ausschreibungen. Die Vergaben ter. Das Hauptproblem sind weniger erfolgen planmäßig nach dem Ver- die Verspätungen als die Zugausfäl- gabekalender. Netz 2 (Stuttgart–Ulm– le. Ursachen dafür sind zum einen Bodensee) geht zum Fahrplanwechsel technische Probleme bei gebraucht in Betrieb, wobei der Fahrplan neu zu übernommenen Fahrzeugen verschie- einem Stundentakt umstrukturiert wur- dener Modellreihen im Rahmen der de. Durch die überschlagene Wende in Übergangsverträge und zum anderen Stuttgart erhofft man sich, dass Ver- der hohe Krankenstand und Perso- spätungen nicht weitergetragen wer- nalabwanderung aufgrund der fehlen- den. Das Netz 5 (Donau–Ostalb) mit den Berufsperspektive nach Ende der Neigetechnik geht zum Fahrplanwech- Übergangsverträge. Der Fahrgastbei- sel in Betrieb. Die DB wird dieses rat fordert auch im Übergangsvertrag Netz weiterbetreiben, wobei Angebots- ein hochwertiges und gepflegtes Fahr- abrundungen am Wochenende und zeugmaterial mit Klimatisierung. am Abend erfolgen. Auch die Netze 11 Die Einführung des Landestarifs (Hohenlohe–Franken–Untermain) und wird weiter vorbereitet. Er soll im lan- 9a (Breisgau-S-Bahn) wurden an die desweit im verbundgrenzenüberschrei- DB Regio AG vergeben. Im Los 1 tenden Verkehr gelten, wobei für Fahr- der S-Bahn Rhein-Neckar fährt die ten innerhalb eines Verkehrsverbun- DB ab Dezember 2016 mit redesign- des weiterhin der entsprechende Ver- ten Zügen, bei denen Klapptrittstufen, bundtarif gilt. In der ersten Stufe um- bequemere Sitze, Videoüberwachung fasst der Landestarif Einzel-, Gruppen- und ein verbessertes Fahrgastinfor- und Tageskarten für den SPNV und mationssystem eingebaut wurden. Die die Regiobuslinien, verbunden mit ei- Neuerungen wurden dem Fahrgastbei- ner integrierten Anschlussmobilität am rat von einem DB-Vertreter vorgestellt. Reiseziel. Sie soll im Dezember 2018 In den neu vergebenen Netzen sol- eingeführt werden. Zum landesweiten len mehr Zugbegleiter als bisher ein- Semesterticket gibt es noch keine Ei- gesetzt werden. Die Verkehrsunter- nigung. Die Studierendenschaft hat nehmen legen selber fest, in welchen sich gegen ein vollsolidarisches Mo- Zügen Begleiter mitfahren. Der Fahr- dell ausgesprochen. Neu wurde eine gastbeirat hat dazu eine Stellungnah- verkehrsträgerübergreifende elektroni- 7
Jahresbericht Landesverband sche Verkehrsauskunft EVA BW ent- setzentwurf auf den Weg gebracht. wickelt, die auch als App zur Verfü- Das Land stellt jährlich rund 200 Mil- gung gestellt wird. Der Fahrgastbeirat lionen Euro zur Rabattierung von Zeit- hat bemängelt, dass bisher noch kei- karten im Ausbildungsverkehr zur Ver- ne Anschlusssicherung zwischen Zü- fügung, die insbesondere in ländlichen gen und Bussen existiert. Regionen eine zentrale Finanzierungs- Das Land will die Regeln zur Fahr- säule für das gesamte ÖPNV-Angebot radmitnahme im SPNV harmonisieren sind. Kernpunkt ist die Stärkung der und hat dies auch mit den Verbünden kommunalen Aufgabenträger, verbun- und den Verkehrsunternehmen abge- den mit einer Kontrolle der Mittelver- stimmt. Auch bei den ICs Stuttgart– wendung durch das Land. Dabei sind Singen bleibt die Mitnahme weiterhin auch eine Erhöhung der Mittel um 50 möglich, allerdings kosten- und reser- Millionen Euro ab 2021 und ein weiter- vierungspflichtig nach IC-Regeln. Der entwickelter Verteilungsschlüssel vor- Fahrgastbeirat hat auf das Problem gesehen. des Fahrradtransports im Schienener- Die Schlichtungsaktivitäten der satzverkehr hingewiesen und eine Mit- Ombudsstelle Nahverkehr Baden- nahmemöglichkeit auch in den Bussen Württemberg werden jetzt zur söp gefordert. Schlichtungsstelle für den öffentlichen Nach langen Verhandlungen wurde Personenverkehr e.V. in Berlin verla- die ÖPNV-Finanzreform mit einem Ge- gert. S ABINE L ACHER , 06.01.2017 8
Jahresberichte der Regionalverbände Regionalverband Region Mit der nächsten Bauphase ab vor- Stuttgart aussichtlich Herbst 2017 und der dann notwendigen, völligen Abkopplung des Auch das Jahr 2016 war in erster Li- Hauptbahnhofs von der Tallängslinie nie von der Mitarbeit in den Gremien ergeben sich dann noch größere Her- zur Verbesserung des ÖPNV im Zu- ausforderungen für einen halbwegs at- ständigkeitsbereich des VVS geprägt. traktiven Betrieb. Bereits jetzt zeigen Nachfolgend einige Themen aus der sich im Handel in der Innenstadt deut- Arbeit des VVS-Fahrgastbeirats: liche Umsatzrückgänge, die z. T. auf die schlechtere Erreichbarkeit zurück- geführt werden können. Unser Regio- Stuttgarter Stadtbahn nalverband hat auf diese Probleme be- reits vor sieben Jahren in einem Pres- Die erste Sitzung im Jahr fand im April segespräch hingewiesen, aber leider bei der SSB statt, bei der der gesam- wurden unsere Einwände damals nicht te SSB-Vorstand vertreten war. Zu- ernst genommen und als Panikmache nächst stellten sich die beiden neuen diffamiert. Vorstandsmitglieder Frau Haaks (Fi- Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass nanzen) und Frau Dr. Groner-Weber wegen der nach wie vor viel zu hohen (Personal) dem Fahrgastbeirat vor. An- Schadstoffwerte im Stuttgarter Talkes- schließend hatten wir die Gelegen- sel Verkehrsbeschränkungen notfalls heit, aktuelle Probleme und Anregun- gerichtlich durchgesetzt werden, was gen verschiedener Fahrgastgruppen den Druck auf die SSB verstärkt, ihre zu diskutieren. Ein Schwerpunkt war Kapazitäten zu erhöhen. dabei die sich abzeichnende Überlas- tung des Stammnetzes der SSB, was Feinstaubalarm in Stuttgart sich durch die Sperrungen auf der Tal- längslinie im Zuge des Bauprojekts Der VVS hat im Jahr 2016 ein Fein- Stuttgart 21 noch verschärft hat. Mit staubticket zum halben Preis einge- dem „Netz 2016“ wurde für viele Fahr- führt, um Autofahrern an Feinstaub- gäste der Weg in die Innenstadt wei- alarm Tagen einen Umstieg zu erleich- ter und unbequemer und auch die Hal- tern. Aber auch dazu müssen entspre- testelle am Hauptbahnhof ist in der chende Kapazitäten vorhanden sein, Hauptverkehrszeit oft völlig überlastet. sonst bleibt ein negativer erster Ein- 9
Jahresberichte der Regionalverbände druck. Zeitkarteninhaber werden bei Verschiedenes diesen Aktionen vergleichsweise be- nachteiligt, hier wächst der Druck auf Weitere Themen waren mögliche An- eine vergleichbare Ausgleichsleistung. gebotsverbesserungen, v. a. ein durch- Aufgrund der relativ schlechten S- gehender 15-Minuten-Takt auf den In- Bahn Pünktlichkeit erscheint uns hier nenstadtbuslinien am Abend, was von eine Erstattung von 10 % - vor allem der SSB als nicht so dringend ange- für Umsteiger mit Anschlussverlusten - sehen wurde. Leider wurden diese im für angemessen. Mit detaillierten Infor- gerade verabschiedeten Nahverkehrs- mationen zur Anschlussqualität wäre plan nicht festgelegt, so dass hier nur auch eine differenziertere Erstattungs- das hartnäckige Bohren dicker Bretter leistung möglich. weiterhilft. Auch im Hinblick auf unsere Kritik an häufig unzuverlässigen bzw. deakti- vierten dynamischen Fahrgastinforma- Aktionsplan „Nachhaltig mobil“ tionsanlagen und an häufig unwirk- samen Ampelbevorrechtigungen gab Auch in die Richtung „mehr Kapazi- es keine Aussicht auf Besserung. Ein täten“ geht der Aktionsplan „Nachhal- Ausbau von Busspuren und Aufhe- tig mobil“ von Oberbürgermeister Fritz bung von Parkflächen zur Anhebung Kuhn, der eine Reduzierung des mo- der teilweise sehr unbefriedigenden torisierten Individualverkehrs um 20 % Betriebsqualität ist ebenfalls nur in vorsieht, was zu weiteren Kapazitäts- sehr kleinen Schritten möglich, weil engpässen auf manchen Linien füh- die Stadtverwaltung immer noch sehr ren wird. Die SSB versucht, dieser stark den Autoverkehr priorisiert. Wei- Situation mit einem weiteren Ausbau tere Verbesserungsvorschläge gab es des Stadtbahnnetzes zu begegnen, v. a. zur Fahrzeugausstattung, dem wie der Verlängerung der U12 ins Mobilfunkempfang in Tunnels sowie Neckartal, die im August 2017 eröffnet zur Einführung von elektrisch betriebe- wird, sowie mit neuen Tangentiallinien, nen Bussen. wie der U19 zwischen Neugereut und Neckarpark. Mit der Beschaffung von Tarif 20 neuen Stadtbahnen könnte u. a. die zeitweise völlig überfüllte Linie 1 ent- Im Juli fand eine weitere Sitzung lastet werden, aber dafür müssen noch zu Themen statt, die den VVS di- an einigen Stellen die Hochbahnstei- rekt betreffen, wie die Weiterentwick- ge verlängert werden und eine Finan- lung des Tarifs, die Fahrgastinforma- zierungsmöglichkeit gefunden werden. tion oder die Einführung eines An- Man hofft dabei auf eine Fahrzeugför- schlusssicherungssystems. Aus unse- derung durch das Land, die zwar im rer Sicht besteht v. a. Verbesserungs- Koalitionsvertrag beschlossen wurde, bedarf beim 9-Uhr-Umweltticket, das jedoch noch nicht verabschiedet ist. gegenüber normalen Zeitkarten zu ge- 10
Regionalverband Region Stuttgart ring rabattiert ist, um eine wirksame aushalten müssen.“ Auch wegen der Auslastungssteuerung zu erzielen. anhaltenden Probleme bei der S-Bahn Dass es auch anders geht, zeigt der sei eine Preiserhöhung unzumutbar. Nürnberger Verkehrsverbund VGN. Gleich zu Beginn des Jahres 2016 Dort wird beim 9-Uhr-Ticket im Innen- veranstaltete PRO BAHN RV Stutt- raum fast 40 % Rabatt auf die normale gart mit dem Bündnis Rems-Murr ge- Monatskarte gewährt, während beim gen S 21 eine Veranstaltung „neue Oa- VVS nur 20 % angeboten werden. Da- sen in der Bahn-Servicewüste“, in der zu hat unser Regionalverband mit dem Locomore das neue Fernzugkonzept BUND eine gemeinsame Pressemit- vorgestellt hat. Unser PRO-BAHN- teilung verfasst. Auch ein attraktives Mitglied Andreas Kleber referierte über Angebot für Teilzeitkräfte, die teilwei- „Fahrpläne – Realität und Perspekti- se zu unterschiedlichen Arbeitsstellen ven?“, David Loher aus der Schweiz fahren, fehlt bisher. Wir schlagen da- stellte eine Nachtzugidee vor. Andre- für eine Zehnfahrtenkarte mit höherem as Kegreiß berichtete über Lücken Rabatt bzw. eine stufenweise Rabat- und Probleme des DB-Tarifs und zeig- tierung bei zunehmendem Absatz von te, wie man eine Nahverkehrsfahrt Einzeltickets vor. Mit der Einführung mit einem Fernzugzusatz (z. B. Berlin– der Polygokarte bzw. dem Handyticket Berlin-Spandau) zum günstigen 29- sind dafür auch die technischen Vor- Euro-Sparpreisticket macht. aussetzungen vorhanden. Am 19.10. hielt er dazu in Ulm einen Auch die diesjährige Preiserhöhung ausführlichen Vortrag: „Fahrkartenkauf war Thema der Pressemitteilung, denn ohne Schweißausbrüche“. Die vorge- durch die Einführung von „Netz 2016“ stellten Tipps und Kniffs sorgten dabei bei der SSB, das durch die Baumaß- unter den Zuhörern des Generationen- nahmen zu Stuttgart 21 notwendig treffs Ulm/Neu-Ulm nicht nur für Er- wurde, werden den Fahrgästen lan- hellung, sondern auch für Verwirrung, ge Umwege in überfüllten Stadtbah- eben wie das DB-Tarifsystem uns im- nen und häufiges Umsteigen abver- mer wieder überrascht und teilweise langt. Busse sind auch keine Alterna- auch mal verwirrt. tive, denn sie bleiben mangels Buss- Zum Ende des vergangenen Jahres puren im Stau stecken. „Hier bleibt der erreichte uns noch die Mitteilung, dass gewohnte und teuer bezahlte Komfort bei „von . . . nach“-Abfragen am DB- auf der Strecke – und nun soll dafür Automaten jetzt korrekt auf die Aus- noch mehr bezahlt werden?“, fragt sich wahlmöglichkeit des Kurzstreckenta- Sabine Lacher vom Fahrgastverband rifs hingewiesen würde und nicht mehr PRO BAHN. „Eine Senkung der Preise nur der Preis für eine oder gar zwei Zo- – beispielsweise durch die Zusammen- nen angeboten wird. Damit ist unsere legung der Zonen 10 und 20 – wäre ei- PRO-BAHN-Forderung aus dem letz- ne kundenfreundliche Reaktion auf die ten Jahresbericht teilweise umgesetzt, Zumutungen, die die Fahrgäste insbe- auch wenn aus technischen Gründen sondere in der Tarifzone 10 jahrelang der SSB-Automat das Kurzstrecken- 11
Jahresberichte der Regionalverbände ticket weiterhin nicht direkt über die me des Tiefbahnhofs gekappt wer- Zieleingabe anbietet. den muss, um die von Cannstatt kom- menden neuen S-Bahntunnel an die neue Haltestelle Mittnachtstraße anzu- Nahverkehrsentwicklungsplan schließen, entsteht im Notfallkonzept eine Lücke. Es gibt dann über Jahre Im Oktober fand dann noch ein Son- keine Umfahrungsmöglichkeit für die dertermin zum Nahverkehrsentwick- nach Stuttgart-Vaihingen fahrenden S- lungsplan statt. Wir haben dazu eine Bahnen, wenn die Stammstrecke ge- Stellungnahme verfasst, die im Janu- sperrt ist. Heute wenden die S-Bahnen ar 2017 eingereicht werden soll und in in diesem Fall im Kopfbahnhof und der wir eher weiter in der Zukunft lie- verkehren über die Panoramastrecke. gende und teilweise neuartige ÖPNV Nach Fertigstellung von Stuttgart 21 Projekte vorschlagen. Dabei werden sollen diese dann über den neuen Fil- neben zusätzlichen Strecken für die dertunnel und den Flughafen fahren. Stadtbahn auch neuartige Verkehrs- Nachdem die FDP im Regionalparla- mittel wie autonome Kleinbusse oder ment gefordert hatte, einen Nutzerbei- Rufbusse als Anschlussverkehrsmittel rat für die S-Bahn ins Leben zu rufen, für den Nahbereich sowie Seilbahnen erhielt Dr. Wolfgang Staiger die Mög- zur Überbrückung von großen Steigun- lichkeit, die bisherige Arbeit des Fahr- gen vorgeschlagen. gastbeirats im Verkehrsausschuss des Außerdem wird auch eine Verkehrs- VRS vorzustellen. Die Parlamentarier wende für Stuttgart gefordert, für die konnten überzeugt werden, dass sich als Grundvoraussetzung der Verkehrs- der bestehende Fahrgastbeirat bereits raum zugunsten des ÖPNV auf Kos- intensiv mit den S-Bahn-Problemen ten des Individualverkehrs neu aufge- beschäftigt hat und mit den Verant- teilt werden muss. Tangentiallinien für wortlichen in engem Kontakt steht. die S-Bahn sowie ein Konzept zur Nut- zung der Gäubahntrasse ergänzen die Stellungnahme. Ein großes Presse- Kontakte zur Politik echo erhielten wir auf unseren offenen Brief an den Verband Region Stutt- Unser Regionalverband pflegt auch gart (VRS) zur Qualität der S-Bahn Kontakte zur Kommunalpolitik. So sowie zu einer weitgehend unbekann- konnten Dr. Wolfgang Staiger und Sa- ten Auswirkung des Baus von Stutt- bine Lacher ein Gespräch mit dem gart 21. Weil sich die geplante Inbe- Fraktionsvorsitzenden der SPD im triebnahme des Filderabschnitts zwi- Stuttgarter Gemeinderat, Hr. Martin schen Flughafen und Rohrer Kurve um Körner, führen, in dem wir auf die mindestens zwei Jahre verschoben hat mangelnde Pünktlichkeit bei Bussen und außerdem der Anschluss der Pan- und Stadtbahnen aufgrund regelmäßig oramabahn an den Kopfbahnhof be- auftretender Staus auf den Straßen reits einige Monate vor Inbetriebnah- hinwiesen. Weiterhin diskutierten wir 12
Regionalverband Region Stuttgart über die Einführung attraktiverer VVS- ger Fahrzeuge häufig S-Bahnfahrten Tarife außerhalb der Hauptverkehrs- auch ganz aus. Es vergeht kaum ein zeiten sowie in den Stadtteilen. Dar- Tag, an dem nicht Weichen-, Signal-, aufhin erhielt der Sprecher des Fahr- Stellwerks- oder Oberleitungsstörun- gastbeirats Dr. Wolfgang Staiger eine gen den Betrieb durcheinanderbrin- Einladung zum „Expertenhearing zum gen. ÖPNV“ der SPD am 7. April und konn- Am 24. November 2016 wurde beim te dort in einer Podiumsdiskussion die SWR Stuttgart eine Stunde lang mit S- Anliegen der Fahrgäste vertreten. Die Bahn-Vertretern und -Experten im Re- Bekanntheit des Fahrgastbeirats konn- paraturwerk Plochingen zur Lage der te damit gesteigert werden und An- S-Bahn diskutiert. Die Sendung wurde regungen aus unserem Kreis wurden live übertragen und wir wurden gebe- vom Gemeinderat aufgegriffen. Ers- ten, einen Vertreter zu entsenden. Un- te Erfolge zeigen sich z. B. beim ge- ser Sprecher Andreas Kegreiß nahm planten Ausbau von Busspuren. Wäh- am Streitgespräch teil und beklagte die rend früher von Stuttgart aus Nacht- vielen Verspätungen bei der S-Bahn züge nach Paris, Amsterdam, Kopen- und forderte die volle Transparenz be- hagen, Prag, Wien und Florenz ver- züglich der Reisekette von der Bahn, kehrten, ist die Stadt seit einiger Zeit um Schwachstellen besser analysie- vollständig vom Nachtzugnetz abge- ren zu können. In Zeiten von Big Data hängt. Wir haben uns deshalb anläss- müssten individuelle Abfragen für Zeit- lich des Kahlschlags bei den Nacht- scheiben erstellt werden können. Ziel zügen dem Appell „Rettet die Nacht- soll es dabei sein, sich einerseits auf züge“ angeschlossen und ein Vorwort das System Schiene besser einstellen zu einem Sonderheft der Zeitschrift zu können und andererseits z. B. für „Lunapark 21“ des Bündnisses „Bahn uns als PRO BAHN eine kontinuier- für Alle“ verfasst. Dort wird mit dem liche Verbesserung auch in Teilberei- „LunaLiner“-Konzept eine Alternative chen (Zeiten, Abschnitten) einfordern aufgezeigt, wie mit einem europawei- zu können. ten Netz von Nachtzügen der interna- Andreas Kegreiß sprach auch das tionale Bahnverkehr wiederbelebt wer- Problem der Verspätungsübertragung den kann. bei mit Stuttgart 21 durchgebunde- nen (Regional-)Zügen an. Er mahn- te, dass die S-Bahn-Pünktlichkeit mit Pünktlichkeit Stuttgart 21 nicht besser werde, weil durchgebundene verspätete Regio- In der Hauptverkehrszeit waren letz- nalzüge in einem höheren Misch- tes Jahr fast 20 % aller S-Bahnen verkehrsanteil Verspätungen übertra- um mehr als drei Minuten verspä- gen. Bei den geplanten Stuttgart-21- tet, was regelmäßig zu Anschlussver- Abschnitten mit Zwangspunkten und lusten führt. Dazu fallen wegen ma- Engpässen (z. B. Gäubahn über den roder Infrastruktur und unzuverlässi- Flughafen im zusätzlichen Mischbe- 13
Jahresberichte der Regionalverbände trieb Rohr–Flughafen) werde das S- VVS sieht das genauso. Maßgeblich Bahn System trotz drittem Gleis am ist der Verursacher/Ort der Verspä- Flughafen nicht stabilisiert. tungsursache.“ Selbst Befürworter von S 21 ge- Wir fordern, dass diese Information ben zu, dass eine Verbesserung in auch entsprechend veröffentlicht und der Stuttgart-21-Projektbeschreibung der Fahrgast aktiv informiert wird. ja auch nicht vorgegeben sei. Das hält den VRS (Verband Region Stutt- Fahrplankonferenz gart) aber nicht davon ab, weiterhin von einer Stabilisierung der S-Bahn Für PRO BAHN wurden folgende An- mit Stuttgart 21 zu sprechen, so leider liegen in die regionale Fahrplankonfe- auch in der genannten Radiosendung. renz eingebracht: Die um eine Minute vorgezogene Abfahrt der S1 ab Herrenberg hat im • ausreichende Kapazität der Zü- vergangenen Jahr zu noch mehr Um- ge auf der Strecke nach Ulm und steigeproblemen beim Übergang von Lindau der Ammertalbahn zur S-Bahn geführt. • Gestaltung des Übergangsver- Nach mehreren Mails ans RAN-Team, trages bei DB Regio Würt- den Verkehrsverbund naldo und den temberg, insb. Wagenkomfort Landkreis Tübingen konnte wenigs- Stuttgart–Neckarsulm (Kritik an tens erreicht, dass die Mobilitätsgaran- alten DR-Wagen) tie des VVS und vom naldo auch ver- bundübergreifend wirkt. • IC-Verbindungen mit dem Kon- Folgendes Schreiben erreichte uns zept ICneu von Stuttgart via vom Verkehrsverbund naldo dazu: Backnang nach Nürnberg „Hat ein Fahrgast einen naldo- und (kommt nicht wegen mehr einen VVS-Fahrschein (z. B. für die schnellen RE-Zügen) sowie Fahrt von Tübingen nach Böblin- Tübingen–Stuttgart–Heilbronn– gen mit Umstieg in Herrenberg) so Bamberg (erst nach 2025) muss je nach Ort (geographische Lage) der Verspätung/Fahrtausfälle • Ersatzkonzept Gäubahn wegen entweder die naldo-Mobilitätsgarantie fehlender Zulassung der IC2- (bei Verspätung/Fahrtausfall im naldo: Züge für die Schweiz (das PB- Strecke Tübingen–Herrenberg) oder Konzept der 2stündig durchge- die VVS-Mobilitätsgarantie (bei Ver- bundenen ICs Stuttgart–Zürich spätung/Fahrtausfall im VVS: Stre- wurde übernommen) ckenabschnitt Herrenberg–Böblingen) greifen. Es spielt keine Rolle, ob Stammtisch das Taxi dann in dem anderen Ver- bund weiterfährt, ausschlaggebend Der Regionalverband Region Stuttgart ist der Ort, an dem die Verspä- trifft sich in der Regel am ersten Don- tung/Fahrtausfall gewesen ist. Der nerstag des Monats ab 19 Uhr zu sei- 14
Regionalverband Rhein-Neckar nem Stammtisch in einem Lokal in der den und Ministerien unter anderem Stuttgarter Innenstadt. Interessenten Bürgerinitiativen, Umwelt- und Fahr- nimmt Herr Dr. Wolfgang Staiger ger- gastverbände oder Kammern. Da die ne in seinen Verteiler auf. Hierzu bitte Neubaustrecke sowohl durch Hessen eine kurze Mail an ihn senden: lacher- als auch durch Baden-Württemberg staiger@t-online.de verlaufen soll, wurden jeweils ein Ver- treter von gleichen Verbänden aus Christian Petersohn beiden Bundesländern benannt. PRO BAHN Baden-Württemberg wird durch Andreas Schöber (Regionalvorsitzen- Regionalverband der PRO BAHN Rhein-Neckar) vertre- Rhein-Neckar ten. In den ersten Sitzungen wurden au- Fernverkehr ßerdem fünf Arbeitsgruppen zu folgen- den Themen gebildet: Die Arbeit des PRO-BAHN- AG 1: Dreieck Lorsch/Viernheim/Mann- Regionalverbands Rhein-Neckar war heim 2016 erneut geprägt von der Diskus- AG 2: Verkehrskonzeption sion um die geplante Neubaustrecke AG 3: Lärmentwicklung Bestandsstre- Rhein-Main/Rhein-Neckar. Nachdem cken das Projekt mit vordringlichem Be- AG 4: Streckenführung Raum Darm- darf in den neuen Bundesverkehrs- stadt und Umgebung wegeplan 2030 aufgenommen wurde, AG 5: Pfungstadt–Lorsch begann am 30. September 2016 das Die Diskussion über die Neubau- Bürgerbeteiligungsverfahren mit einer strecke (NBS) wurde im Gebiet des Auftaktveranstaltung im Audimax der Regionalverbandes Rhein-Neckar vor Technischen Universität in Darmstadt, allem in Mannheim heftig geführt. an der rund 500 Menschen teilnah- Schon seit fast 20 Jahren macht sich men, darunter auch Aktive von PRO die Politik der Kommune für eine Füh- BAHN Rhein-Neckar und dem hessi- rung der Strecke über das Stadtge- schen Nachbarverband PRO BAHN biet stark. Der Grund: Der frühere Starkenburg e. V., die sich in einem DB-Vorstand Hartmut Mehdorn mach- gemeinsamen Arbeitskreis bereits seit te sich nach dem Jahr 2000 für eine vielen Jahren mit den unterschiedli- Umfahrung der Stadt und damit des chen Aus- und Neubaufacetten der schnellen Fernverkehrs an Mannheim Strecke befassen. vorbei über einen sogenannten „By- Nach der Sitzung wurde festge- pass“ stark. legt, wie das Bürgerbeteiligungsver- Die Führung der NBS durch das fahren umgesetzt werden soll und wel- Stadtgebiet bedeutet aber möglicher- che Gruppen in seinen Gremien ver- weise auch, dass in Zukunft zusätz- treten sein sollen. Dazu zählen ne- liche Güterzüge, für die die Strecke ben Kommunen, Landkreisen, Behör- ebenfalls gebaut werden soll, durch 15
Jahresberichte der Regionalverbände Mannheim rollen werden. Dies hat be- für den Campus, der – so die Meinung reits zahlreiche Bahnlärmgegner auf der Kläger und schließlich auch der den Plan gerufen. PRO BAHN Rhein- Richter – eine Erschließung des Ge- Neckar hat zur Streckenführung, aber ländes mit einer Tram ausschließt. Nun auch, wie Güterzüge in Zukunft lei- muss von der Stadt Heidelberg erst ser gemacht können, bereit zahlreiche einmal ein neuer Generalverkehrsplan Vorschläge ausgearbeitet. für das Areal erstellt werden, bevor es in eine neue Planfeststellung gehen kann. Erwartete Dauer der Verzöge- Meterspur rung: zehn Jahre. Schlechte Nachrichten gibt es auch In der Rhein-Neckar-Region gibt es aus Ludwigshafen. Dort verzögert sich eines der größten Meterspur-Netze die Reparatur der maroden Gleian- für Straßenbahnen/Stadtbahnen in lagen und der behindertengerech- Deutschland, das im Norden bis Wein- te Ausbau der Haltestellen für die heim (Bergstraße), im Osten bis Hei- Straßenbahn-Linie 10 im Norden der delberg, im Süden bis Leimen und Stadt weiter. Eine Stilllegung der Linie im Westen bis Bad Dürkheim reicht droht. Die Chemie-Stadt in Rheinland- und auch die Stadtverkehre in Mann- Pfalz hat in den vergangenen Jahren heim, Ludwigshafen und Heidelberg bereits zwei Straßenbahnstrecken auf- umfasst. Hier gab es in 2016 gu- gelassen, darunter einen rund zwei te, aber auch schlechte Nachrichten. Kilometer langen unterirdischen Ab- Die schlechte Nachricht zuerst: Nach schnitt. jahrelangen Planungen musste der Bau der neuen Straßenbahnlinie in den Uni-Campus „Im Neuenheimer Feld“ in Heidelberg gestoppt werden. Grund dafür war ein Urteil des Verwal- tungsgerichtes Baden-Württemberg in Mannheim, dass den Bau der Strecke in der bereits planfestgestellten Form untersagte. Mit der Tram-Strecke, die einen wichtigen Bereich der Uni-Stadt erschlossen hätte, hätten 10 000 Stu- dierende, Uni-Mitarbeiter und Beschäf- Noch immer wird die Strecke der tigte, Patienten und Besucher der Uni- Straßenbahn-Linie 10 in Ludwigshafen Kliniken erstmals einen Schienenan- nicht reparaiert, die Haltestellen – wie schluss erhalten. Geklagt hatten unter hier am Städtischen Klinikum – nicht anderem die Universität, das Deutsche behindertengerecht ausgebaut. (Foto wb) Krebsforschungszentrum und ein Max- Planck-Institut. Sie beriefen sich auf In Mannheim dagegen stehen die einen 50 Jahre alten Bebauungsplan Zeichen weiter auf Ausbau. Nach rund 16
Regionalverband Rhein-Neckar drei Jahren Bauzeit wurde Mitte des Strecken nach Mainz, Darmstadt, Bib- Jahres 2016 die neue Stadtbahn Nord lis und Karlsruhe (über Schwetzingen) in Mannheim eröffnet. Die rund sechs vor. Begründet wird die Verschiebung Kilometer lange Strecke schließt die mit Schwierigeiten im Ausschreibungs- letzte große Lücke im Straßenbahn- verfahren. Netz der Stadt. Allerdings gibt es bis heute zahlreiche Pannen und Proble- me auf der Strecke, die über die üb- PRO BAHN intern lichen „Kinderkrankheiten“ hinaus ge- hen. Ohnehin hat die Rhein-Neckar Fortgesetzt wurde die intensive Zu- Verkehr GmbH (rnv), die den Betrieb sammenarbeit zwischen PRO BAHN auf dem Schienennetz durchführt, der- Rhein-Neckar und dem Umweltfo- zeit einen großen Mangel an Fahrzeu- rum Mannheim e. V., einem Zusam- gen und Mitarbeitern. Dadurch gibt es menschluss von 17 Verkehrs- und Um- Probleme auf allen Mannheimer Stadt- weltverbänden der Stadt. Einer davon bahnlinien. ist PRO BAHN. Alle zwei Monate kom- men die Aktiven des Regionalverban- des in den Räumen des Umweltfo- rums in Mannheim zu seinem Monats- treffen zusammen, in den Zwischen- monaten trifft sich der Regionalver- band in einem Heidelberger Restau- rant. Neben diesen elf Monatstreffen (im August fällt die Veranstaltung we- gen der Sommerferien aus) gab es, in- itiiert vom Mannheimer Umweltforum, auch noch zahlreiche andere Treffen Mannheimer Stadtbahn an der Endhalte- mit verkehrspolitichem Inhalt, zu de- stelle Käfertaler Wald der neuen Stadtbahn nen PRO-BAHN-Mitglieder eingeladen Nord.(Foto: wb) waren. Zusätzlich gab es 2016 auch zwei Treffen mit Verantwortlichen der Rhein- S-Bahn Rhein-Neckar Neckar Verkehr GmbH in Mannheim, an denen auch Vertreter von PRO Erneut verzögern wird sich die Inbe- BAHN teilnahmen, und bei denen die triebnahme der 2. Stufe der S-Bahn laufenden Probleme und zukünftigen Rhein-Neckar. Ursprünglich war sie für Bauvorhaben im Meterspurnetz und 2017 vorgesehen, dann auf 2019 ver- im Busbetrieb besprochen wurden. Im schoben. Jetzt wird als neuer Termin Frühjahr veranstalteten PRO BAHN frühestens 2020 genannt. Die 2. Stu- Rhein-Neckar und das Umweltforum fe der 2003 eröffneten S-Bahn sieht eine Exkursion in Mannheim entlang unter anderem eine Verlängerung der bestehender Bahnstrecken, um die 17
Jahresberichte der Regionalverbände Führung von zusätzlichen Gleisen für Was hat sich im öffentlichen die Neubaustrecke zu prüfen und Vor- Verkehr in der Region getan? schläge für die Verlegung von Halte- punkten zu machen. Die ersten lange ersehnten Fahrplan- Last but not least: Der Regional- verbesserungen bei der DB gab es mit verband Rhein-Neckar ist maßgeb- dem Beginn der „Übergangsverträge“ lich an der zusammen mit den hes- am 1. Oktober, weitere dann zum of- sischen Regionalverbänden von PRO fiziellen Fahrplanwechsel im Dezem- BAHN herausgegebenen Mitglieder- ber. Zu erwähnen sind neben neuen zeitschrift „Fahrgastzeitung für Hes- Spätverbindungen geänderte Fahrzei- sen und Rhein-Neckar“ (FGZ) beteiligt. ten am Morgen, die neue Anschlüsse Diese Publikation erscheint 2017 seit an den IC 2261 „Baden-Kurier“ bewir- 20 Jahren, seit 18 Jahren ist Rhein- ken, welche von PRO BAHN initiiert Neckar mit dabei. Aus Anlass des Jubi- wurden. läums wird die FGZ jetzt „relaunched“, Die Umstellung der Züge auf an- die umfangreichen Arbeiten dafür be- dere Wagen und Lokomotiven hat bei gannen bereits 2016. DB Regio Südbaden relativ problemlos geklappt, ganz anders als in anderen Regionen. Die Züge der Schwarzwald- bahn fahren jetzt regelmäßig mit vier Wolfgang Brauer Wagen. Beim Ausbau der Breisgau-S-Bahn zeichnen sich dagegen weitere Verzö- gerungen ab. Insbesondere die Elek- Regionalverband Südlicher trifizierung der Strecken nach Breisach Oberrhein und Elzach wird wohl nicht in dem bis- her vorgesehenen Zeitplan erfolgen. Die Aktiven im Raum Freiburg tra- Fertig gestellt wurden dagegen bereits fen sich auch 2016 regelmäßig ein- die neuen Bahnsteige an der Drei- mal im Monat, um sich über die seenbahn und in Neuenburg. Bei der jeweils aktuellen Entwicklungen im Dreiseenbahn sorgten dabei die für die regionalen Schienen- und Busver- heutigen Züge unzureichenden Bahn- kehr auszutauschen. An den re- steiglängen für Unmut. gionalen Fahrplankonferenzen wur- Im Herbst wurden dann auch die de ebenso teilgenommen, wie auch ersten Ausschreibungsergebnisse ver- an anderen Veranstaltungen zu Ver- kündet. Die West-Ost-Achse durch das kehrsthemen. Zu erwähnen sind Höllental wird auch zukünftig von der noch die Initiativen „Trans-Rhin-Rail“ DB gefahren werden. Ob die von der (TRR) (https://www.Freiburg-Colmar- Region geforderten und vom Land be- Bahn.eu) und „Bahnhof ohne Barrie- stellten Triebzüge aber auch die be- ren“ (BoB) (http://bob-freiburg.de/), die nötigten Kapazitäten bieten werden, wir unterstützen. muss noch bezweifelt werden. 18
Regionalverband Mittlerer Oberrhein Es bleibt also auch in Zukunft viel Alexander Pischon und Ascan Ege- zu tun und wachsam zu bleiben bei rer vom KVV (Karlsruher Verkehrsver- der Entwicklung des öffentlichen Ver- bund), der AVG und den VBK einge- kehrs in der Region. Die Termine für laden. Auch hier entstand nach dem die nächsten Mitgliedertreffen finden Vortrag ein reger Austausch aller Be- Sie immer unter http:www.pro-bahn- teiligten. bw.de/rv_suedl_oberrheinindex_ter- Das im vergangenen Jahr fertig- min.html. gestellte Weißbuch zum grenzüber- schreitenden Verkehr zwischen Ba- Joachim Barth den, der Südpfalz und dem Nordelsass („Neue Wege über Rhein und Lau- ter“) wurde großflächig an Aufgaben- träger aus Politik und Wirtschaft ver- Regionalverband Mittlerer teilt. Pressekonferenzen gab es unter Oberrhein anderem bei der Übergabe an die IHK und den KVV. Hier besonderen Dank Wie in den vergangenen Jahren hat an Gerhard Stolz für sein großes En- sich der hiesige Regionalverband an gagement. In der lokalen Presse sowie jedem zweiten Donnerstag im Monat in der Zeitschrift der IHK, dem KVV- um 19.30 Uhr im Umweltzentrum in Magazin und dem Weichenbengel der Karlsruher Kronenstraße getroffen. wurde über das Weißbuch mit seinen Hier ein Dank an Jörg Maurer, der für Bausteinen zum grenzüberschreiten- uns die lokale Presse aus Baden und den Verkehr ausführlich berichtet und der Südpfalz zusammenfasst. Auch die damit der breiten Öffentlichkeit vorge- Teilnahme an der zweimal im Jahr stellt. Eine große grenzüberschreiten- stattfindenden Fahrplankonferenz und de Pressekonferenz unter Anwesen- das Mitwirken an der dreimal jährlich heit diverser Politiker fand in Lauter- erscheinenden Zeitschrift „Umwelt und bourg in der Geschäftsstelle des Euro- Verkehr“ sind ein fester Bestandteil der districts PAMINA statt. Hier war auch Arbeit des Regionalverbandes. Thomas Müller, Geschäftsführer des Auch in diesem Jahr waren wieder Verkehrsverbundes Vogtland eingela- Gäste zu einzelnen Treffen eingela- den. Dort verbindet das gemeinsame den. Michael Heilmann vom Zweckver- Nahverkehrssystem EgroNet die vier band Schienenpersonennahverkehr Regionen Bayern, Thüringen, Sach- Rheinland-Pfalz Süd hat über die der- sen sowie das im Land Tschechien ge- zeitige Situation in seinem Zuständig- legene Böhmen und bietet mit nur ei- keitsbereich berichtet. Alle Beteiligten nem Ticket einen gelungenen grenz- konnten im Anschluss an seinen Vor- überschreitenden Nahverkehr an. Im trag Fragen stellen und mit ihm ins Dezember veranstaltet Trans PAMINA Gespräch kommen. Im Frühjahr hat einen grenzüberschreitenden Ausflug der Regionalverband in Kooperation zum Marché de Noel nach Strasbourg. mit dem VCD die Geschäftsführer Dr. Mit dieser Veranstaltung freut sich 19
Jahresberichte der Regionalverbände Trans PAMINA über die neue Ticketko- stelle Untermühlstraße an der Durla- operation zwischen dem KVV und der cher Allee. Hier entsteht die neue Ver- SNCF. Ab Mai 2017 soll es zudem an waltungszentrale der Drogeriemarkt- Sonntagen durchgängige Zugverbin- kette „dm“. Zu dieser Veranstaltung dungen zwischen Wörth (Rhein) Bahn- war ebenfalls die lokale Presse gela- hof und Strasbourg über Lauterbourg den. PRO BAHN setzt sich hier ge- geben. Zum Einsatz kommen französi- gen einen „Vollknoten“ des Straßen- sche TER-Triebfahrzeuge („Blauwal“). verkehrs ein, da es durch eine weite- Besonders gefreut hat uns, dass der re Kreuzung des Individualverkehrs mit diesjährige Landesverbandstag von der Straßen- und S-Bahn zu Verzöge- PRO BAHN Baden-Württemberg im rungen im Betriebsablauf des ÖPNV Karlsruher K-Punkt stattgefunden hat. kommen kann. Desweiteren wünscht Nach einem Vortrag zur Kombilösung sich der Regionalverband den Einbau bestand die Möglichkeit, sich im Un- von Aufzügen an dieser Haltestelle, da tergrund über die Baufortschritte zu die bisher geplanten Fußgängerram- informieren. Bei den anschließenden pen einen sehr großen Umweg für vie- Vorstandswahlen hat sich Ullrich Mül- le Nutzer bedeuten würden. Besonde- ler bereit erklärt, den Regionalverband ren Dank an Ullrich Müller, der sich auch auf Landesebene zu vertreten. dieses Themas besonders annimmt Herzlichen Dank hierfür. und die Pressekonferenz geleitet hat. Mit zwei Aktionen ist der Regio- Weiterer Dauerbrenner sind die S- nalverband in diesem Jahr an die Bahnlinien S51/S52 (Wörth (Rhein)– Öffentlichkeit getreten. An der Tal- Germersheim). Für eine Verbesserung station der Standseilbahn „Turmberg- der jetzigen Situation und zur Entlas- bahn“, die Durlach mit dem Haus- tung der Straßenrheinbrücke bei Ma- berg verbindet, wurde über mögliche xau hat Herbert Jäger mit seinem neu Renovierungs- und Ausbaumaßnah- gegründeten Verkehrsforum Südpfalz men berichtet. Eine Revision steht nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. in den kommenden Jahren an. Hier Eine Verlängerung der Rhein-Neckar- waren Vertreter der lokalen Pres- S-Bahn von Germersheim über Wörth se und der Verkehrsbetriebe Karlsru- (Rhein) Bahnhof nach Karlsruhe Hbf he, die Betreiber der Turmbergbahn mit dortigem Fernverkehrsanschluss sind, anwesend. Der Regionalverband wäre wünschenswert. Diese neue Ver- setzt sich für eine Verlängerung der bindung würde nur die Eilzughalte- Turmbergbahn von der Talstation bis punkte bedienen, wohingegen die S- zur Endhaltestelle der Straßenbahn 1 Bahnen der AVG alle Haltpunkte be- „Durlach Turmberg“ ein. Eine Freihal- dienen würden. Ein 20-Minuten-Takt tetrasse für diese Maßnahme existiert könnte als weiterer Schritt auf dieser bereits. Hier besonderen Dank an Ger- Strecke realisiert werden. Vielen Dank hard Stolz und Ullrich Müller für die ge- an Herbert Jäger für seinen unermüdli- lungene Veranstaltung. Die zweite Ak- chen Einsatz für die Verbesserung auf tion ist die Umgestaltung der Halte- dieser Bahnstrecke. 20
Regionalverband Bodensee-Oberschwaben Neben vielen Pressemitteilungen geben. Ein Austausch mit Dr. Alexan- und weiteren kleineren Aktionen wie der Pischon und Ascan Egerer findet zum Beispiel dem schlechten Zu- im Januar statt. Wir freuen uns schon stand des Haltepunktes Haueneber- auf die Herausforderungen und wün- stein (sehr verschmutzt) an der Stre- schen alles Gute für das neue Jahr cke Karlsruhe–Baden-Baden (hier hat 2017. Johannes Hertel mit dem dortigen Bürgermeister ein Konzept zur Ver- Holger Heidt schönerung entwickelt), ist das The- ma Kombilösung (Untertunnelung der Kaiserstraße in Karlsruhe) ein her- Regionalverband ausragendes Thema. Der Regional- Bodensee-Oberschwaben verband setzt sich weiterhin für zwei oberirdisch geführte Straßenbahnlini- Künftig stündlich vom en ein, um einen umsteigefreien An- Bodensee bis Stuttgart schluss des Marktplatzes und der Fuß- gängerzone von der Rüppurrer Stra- Die größte Neuerung des Jahres ße und der Karlstraße zu gewährleis- 2016 in den Regionen Donau-Iller und ten. Hierzu wurde schon Kontakt mit Bodensee-Oberschwaben – und ein den betroffenen Bürgervereinen auf- deutlicher Fortschritt – betrifft die Süd- genommen und bereits von uns ein In- bahn. Statt der bisher zweistündli- fotreffen durchgeführt und andere Ver- chen Durchbindung der IRE Lindau– anstaltungen besucht. Friedrichshafen–Ulm bis Stuttgart er- Zu allen relevanten Themen hat folgt diese künftig stündlich. Dabei wird der Regionalverband inzwischen In- die abendliche Verkehrszeit um eine fomaterial in Form von Flyern her- Stunde verlängert. gestellt. Außerdem gibt es viele Mit dem neuen Fahrplan wird auch weitere Informationen über unse- die betagte Baureihe 218 nach und re Projekte auf unserer Homepage nach („je nach Lieferung“) durch die www.probahn.umverka.de. neue Baureihe 245 ersetzt. Auch im nächsten Jahr wird dem Re- Die Durchbindung der Südbahn-IRE gionalverband die Arbeit nicht ausge- bis Stuttgart stößt allerdings nicht hen. Ein dringliches Thema wird der überall auf Begeisterung. Auf der Fil- Fahrgastrückgang aus dem Umland stalbahn entfällt dafür der bisherige nach Karlsruhe sein. Hier sind wir der- RE. Ebenso bekommen die Regio- zeit bei der Analyse. Vielen Dank an nalbahnen in Geislingen einen 20- dieser Stelle an Dr. Willy Pastorini, der minütigen Aufenthalt zur Überholung die Daten der Bürgerbefragung für uns durch den Fernverkehr, was wiederum zusammengestellt und präsentiert hat. den Schülerverkehr auf der Alb durch- Ein Gespräch mit Vertretern des Ge- einander durcheinanderbringt. Fahr- meinderates zu diesem Thema wird gäste aus Aalen, die bisher im mor- es im Februar des kommenden Jahres gendlichen Berufsverkehr eine Di- 21
Jahresberichte der Regionalverbände rektverbindung Aalen–Friedrichshafen wie Liebherr und Handtmann liegen. hatten, müssen in Ulm jetzt auf den Die Schließung dieser Lücke liegt so- chronisch verspäteten IRE aus Stutt- mit trotz Protesten auch seitens der gart warten. IHK Ulm abermals in weiter Ferne und Hier hat sich PRO BAHN bereits an soll nun mit der Elektrifizierung der das Verkehrsministerium und die ver- Südbahn 2021/22 kommen. antwortlichen Stellen bei der Bahn ge- wandt und auch mit einer Pressemit- teilung auf das Problem hingewiesen. Brenzbahn In einer ersten Antwort teilte die DB Die Interessengemeinschaft Brenz- daraufhin mit, dass die geschilderten bahn peilt nach wie vor den teilweisen Vorgänge dem eigenen Anspruch nicht zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke entsprächen, man eine Task Force ge- an, um zu erreichen, dass Anschluss- bildet hätte und zusammen mit dem verbindungen in Ulm und Aalen besser Verkehrsministerium an einer Lösung abgesichert werden. Im ersten Schritt arbeite. Das Ergebnis bleibt abzuwar- haben verschiedene Anrainerkommu- ten. nen zugesagt, sich an den Planungs- kosten zu beteiligen. Aufgrund von Be- rechnungen wird eine deutliche Aus- RB-Verkehr Ulm–Aulendorf weitung der Fahrgastzahlen prognos- ausgeschrieben tiziert, wenn der Ausbau gelingt. Ver- kehrsminister Hermann setzt sich ak- Nach der Ausschreibung von Netz 2 tuell zudem dafür ein, das abendli- (IRE-Verkehr Ulm–Lindau) bzw. Netz che Fahrplanangebot auf der Strecke 5 (IRE Ulm–Basel), ist nun auch die bis Ende 2017 auszuweiten. Am Über- Ausschreibung des RB-Verkehrs Ulm– gang zur Remstalbahn soll ab dem Aulendorf (Netz 16) erfolgt. Dies al- Jahr 2020 der neue Bahnhof Aalen- lerdings auf Basis des Status quo, West das Angebot verbessern. Finan- d. h. des stündlichen Verkehrs von Ulm ziert wird das Projekt von den Kommu- bis Biberach-Süd und nur vereinzel- nen und dem Land. ter Durchbindung bis Aulendorf. Die Forderung von PRO BAHN nach ei- ner generellen Durchbindung bis Au- Manfred Blumenschein, Peter Egle lendorf wurde nicht erfüllt. Zur Er- innerung: Seit 2007 ist der Regio- nalbahnverkehr der Südbahn in ei- Regionalverband Neckar-Alb ne von der RAB betriebene Nord- hälfte Ulm–Biberach-Süd und eine Seit über einem Jahr gibt es die Aus- von der BOB betriebene Südhälfte weitung des Naldo an den Boden- Aulendorf–Friedrichshafen geteilt. Da- see durch den Regiobus von Sigmarin- zwischen klafft eine ca. 25 km lange gen nach Überlingen. Neben der üb- Lücke, an der namhafte Großbetriebe lichen Anreise an den Bodensee mit 22
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