Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB

Die Seite wird erstellt Ben Schröder
 
WEITER LESEN
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
Auszeichnung des
                                                 Landes Steiermark

Ausgabe 82 | Juni 2018

       PR- und Mitarbeiter/innenmagazin der
       Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH

Erfolgreich
durch Innovation
20 Jahre Graz-Köflacher
Bahn und Busbetrieb GmbH
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
I N H A LT / E D I T O R I A L / I M P R E S S U M

Inhalt                                                     Editorial
Inhalt / Editorial / Impressum                       2    Die Graz-Köflacher Bahn und           Zeitraum heraus. Wir führen außer-
Geschäftsführung		                                    3    Busbetrieb GmbH feiert im             dem ein spannendes Interview mit
Jubiläum: 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn                     Frühherbst mit einem großen           dem neuen Verkehrsminister Ing.
und Busbetrieb GmbH                                  4    Festakt das 20jährige Jubiläum        Norbert Hofer. Ein Special widmet
Interview mit dem neuen				                                als eigenständiges Eisenbahn-         sich dem Thema Elektrifizierung
Verkehrsminister Ing. Norbert Hofer 8                     infrastrukturunternehmen.             der GKB und Umweltschutz. Im
Special: Die Zukunft der GKB -			                                                                Koralmbahnreport berichtet unse-
Umweltschutz durch Elektrifizierung 10                    Wir beschäftigen uns in der vorlie-   re Redakteurin Eva Ganser über
Koralmbahnreport: 			                                      genden Ausgabe der Drehscheibe        den Baufortschritt. Danach folgt
Ein Überblick über die Bauaktivitäten              11     intensiv mit der jüngeren Unter-      ein interessanter Gastbeitrag zum
Historische Betrachtungen:		                               nehmensgeschichte und informie-       Rosegger-Gedenkjahr 2018. Der
Peter Rosegger und die Eisenbahn                   12     ren über die Periode von 1998 bis     Personalteil steht im Zeichen der
Mittelposter: Serie People at work 2/3             14     2018. Ein Überblick über diesen       Aus- und Weiterbildung. In der
Personal                                           16     wichtigen Zeitraum wird außer-        Rubrik „News and Facts“ informie-
Ganz Kurze Berichte                                18     dem in einer multimedialen Fest-      ren wir über Betriebsbesuche, das
Reiseimpressionen: 			                                     schrift zusammengefasst, die wir      Thema Sicherheit und Sportaktivi-
Bahnabenteuer im Südkaukasus 		                            im Herbst den geladenen Ehren-        täten. Der Reisebericht führt uns
- Mit der Eisenbahn durch Georgien                 24     gästen und der Belegschaft beim       nach Georgien und die Steirischen
Technisches Eisenbahnmuseum (TEML)                         Festakt präsentieren werden. Der      Eisenbahnfreunde     unternahmen
& Steirische Eisenbahnfreunde (StEF)               27     aktuelle Leitartikel arbeitet einen   mehrere Sonderfahrten.
Promotion / Charity                                28     ersten komprimierten Überblick
                                                           über diesen intensiven historischen                Mag. Ernst Suppan

Impressum
Die „Drehscheibe“ ist das PR- und Mitarbeiter/
innenmagazin der GKB. Sie ist eine nach Bedarf
erscheinende Informationsschrift. Alle erschienen
Ausgaben und weitere aktuelle Informationen fin-
den Sie im Internet unter: www.gkb.at

Medieninhaber:     Graz-Köflacher Bahn
		                 und Busbetrieb GmbH

Herausgeber:       Mag. Ernst Suppan

Redaktion:		       Mag. Carmen Loibnegger
		                 Eva Ganser, BA
		                 Mag. Ernst Suppan

Anschrift:		 Graz-Köflacher Bahn und
		Busbetrieb GmbH
		           Direktion / Abteilung G-PR
		           Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz
		           0316 / 5987 – 311 oder 315
		drehscheibe@gkb.at

Druck:		 Koralpendruckerei Ges.m.b.H.
		8530 Deutschlandsberg

Auflage:		         5.000 Stück im Quartal

Fotos:		           Cover: Karl Heinz Ferk;
		                 Poster: Harald Mannsberger_GKB;
		                 Ansonsten: GKB-Archiv, K. H. Ferk,
        		         Mag. C. Loibnegger, Eva Ganser, BA
		                 oder Mag. E. Suppan bzw.
		                 lt. jeweiliger Textanmerkung;

 2                | Ausgabe 82 - Juni 2018
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
GESCHÄFTSFÜHRUNG

Erfolg durch flexible Weiterentwicklung
Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH feiert in diesem Jahr ein Ju-
biläum. Die GKB ist nun bereits seit zwei Jahrzehnten erfolgreich als eigen-
ständiges Eisenbahnunternehmen im Eigentum der Republik tätig.

Im Jahr 1998 beschritt unser Unterneh-       dienstleister. Durch dieses internationale
men nach 138 Jahren wechselvoller Ge-        Engagement erwirtschaftete Gewinne,
schichte neue, innovative Wege. Nach         werden von uns bewusst in die Infrastruk-
der Einstellung des Bergbaus in der West-    turentwicklung in der Steiermark reinves-
steiermark, nahm mit dem Entstehen der       tiert und sichern somit die Versorgung der
Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb           Bevölkerung mit Mobilität, aber auch viele
GmbH als eigenständigem Eisenbahnin-         Arbeitsplätze in unserem Bundesland.
frastrukturunternehmen im Eigentum der
Republik eine positive Entwicklung ihren
Anfang. Gemeinsam mit dem Eigentü-                  Unsere Pläne
mer (BMVIT), dem Land Steiermark und
weiteren Partnern aus Politik und Wirt-            für die Zukunft
schaft, haben die Belegschaft und die
Geschäftsführung das Unternehmen mit         Die nachhaltige Weiterentwicklung eines
seinen Tochterfirmen in diesen 20 Jahren     Unternehmens ist nur durch zeitgerechte                                            von
zu einer sehr erfolgreichen Unterneh-        und innovative Planung möglich. Mit dem                    KR Mag. Franz Weintögl
mensgruppe weiterentwickelt. Die GKB         GKB Weißbuch und der GKB Strategie                              Generaldirektor der GKB
steht mittlerweile für die moderne und       2030 wurden zwei Leitfäden entwickelt
umweltfreundliche Verbindung zwischen        um die Erfolgsgeschichte weiterschrei-
dem Zentralraum Graz und der Weststei-       ben zu können. Neben den zentralen
ermark. Die GKB ist ein Partner im Steiri-   Planungen für die von uns angestrebte
schen Verkehrsverbund, Teil der S-Bahn       Elektrifizierung der GKB, enthalten die-
Steiermark und wichtigster regionaler        se und andere strategische Konzeptio-
Mobilitätsanbieter für die Menschen bzw.     nen auch Überlegungen für den Bereich
die Wirtschaft der Weststeiermark. Au-       internationale Entwicklung und für einen
ßerdem beteiligt sich unser Unternehmen      weiteren Ausbau des Mobilitätsangebo-
an der innovativen Weiterentwicklung der     tes. Aber auch zukunftsorientiertes De-
Region. Möglich wurde diese erfolgreiche     mografie- und Beteiligungsmanagement
Entwicklung durch die damals begonne-        oder neue digitale Angebote sind Teil der
ne Diversifizierung der GKB. Die Liberali-   Überlegungen. Unser Unternehmen hat
sierung des europäischen Eisenbahnwe-        zwanzig erfolgreiche Jahre hinter sich
sens bot uns die Möglichkeit den Schritt     und ist wirtschaftlich gut aufgestellt, nun
in den internationalen Güterverkehr zu       möchten wir mit neuen Innovationen die
tun. Mit unseren Tochterfirmen LTE und       Weiterentwicklung der GKB fortsetzen.
Adria Transport sind wir in fast ganz        Durch den Bau der Koralmbahn ergibt
Europa tätig, seit zwei Jahren erstreckt     sich die Chance für eine Elektrifizierung
sich die Geschäftstätigkeit der Unterneh-    des GKB-Streckennetzes. Diese strate-
mensgruppe bereits bis nach Nordchina.       gische Infrastrukturerweiterung wird von
Aktuell unternimmt unser Unternehmen         den Experten auf Basis demografischer,
erste Schritte im internationalen Perso-     wirtschaftlicher und umweltschutztech-
nenfernverkehr. Die breitere Aufstellung     nischer Erhebungen empfohlen. Der
der GKB ermöglichte die Weiterentwick-       großflächige Ausbau der Eisenbahninfra-
lung eines historisch gewachsenen Tra-       struktur hätte außerdem positiven und
ditionsunternehmens, zum erfolgreichen       nachhaltigen Einfluss auf die Regionalent-
regionalen und überregionalen Mobilitäts-    wicklung der Weststeiermark.

                                                                                           Ausgabe 82 - Juni 2018 |              3
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
JUBILÄUM / 20 JAHRE GKB

Die GKB steht mit ihrer fast 160igjährigen Geschichte und ihrer Innovationskraft für sichere und umweltfreundliche Mobilität

Durch Innovationen zum Erfolg
- 20 Jahre Eigenständigkeit der GKB
Die Graz-Köflacher Bahn und Bus-               lacher Bahn mit ihrem großen Stellen-           Unternehmensgruppe entwickelt. Die
betrieb GmbH ist seit 20 Jahren ein            wert als Verkehrsdienstleister zu erhalten      GKB steht mittlerweile für moderne und
modernes, dynamisches und erfolg-              und auszubauen. Daher entschloss sich           umweltfreundliche Mobilität zwischen
reiches Unternehmen. Am Beginn                 der Eigentümer im Jahr 1998 zu einem            dem Zentralraum Graz und der West-
dieser Entwicklung stand ein völliger          Unternehmenssplitting: Der Eisenbahn-           steiermark und ist Teil des Steirischen
Neuanfang, mit der Gründung einer              bereich und der Busbetrieb wurden in            Verkehrsverbundes. Mit neuen kunden-
eigenständigen    Eisenbahngesell-             der „Graz-Köflacher-Eisenbahn GmbH“             orientierten Angeboten konnte eine Viel-
schaft im Eigentum der Republik.               (GKE) zusammengeführt und für den               zahl neuer Fahrgäste gewonnen werden.
                                               Bergbaubereich wurde die „GKB-Berg-             Die GKB beteiligt sich am Erfolgsprojekt
Vor 20 Jahren beschritt das Traditions-        bau GmbH“ gegründet. Nach einer Na-             S-Bahn Steiermark, nutzt moderne und
unternehmen nach 138 Jahren wech-              mensänderung 2004 firmiert die GKB als          bestens gewartete Schienenfahrzeuge,
selvoller Geschichte neue, innovative          „Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb             setzt aber weiterhin auf persönlichen
Wege und schrieb eine echte Erfolgs-           GmbH“, wodurch sie auch wieder das              Service für die Fahrgäste. Die Zahl der
geschichte. Mit dem Ende des Berg-             traditionelle Firmenkürzel führt. Gemein-       angebotenen Linien vervielfachte sich
baus in der Weststeiermark und dem             sam mit dem Eigentümer (BMVIT), dem             und die Busflotte ist auf dem moderns-
Entstehen der GKB als eigenständigem           Land Steiermark und weiteren Partnern           ten Stand der Technik. Das Unterneh-
Eisenbahnunternehmen im Eigentum               aus Politik und Wirtschaft hat die Ge-          men modernisiert außerdem ständig die
der Republik, nahm eine äußerst positi-        schäftsführung das Unternehmen mit              bauliche Infrastruktur bzw. die Siche-
ve Entwicklung ihren Anfang. Es galt die       seinen Tochterfirmen in den letzten zwei        rungstechnik und gewährleistet effiziente
Eisenbahn- und Buslinien der Graz-Köf-         Jahrzehnten zu einer sehr erfolgreichen         Instandhaltung in allen Bereichen. Der

 4                 | Ausgabe 82 - Juni 2018
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
20 JAHRE GKB / JUBILÄUM

Vorzeigebetrieb unterhält zudem eine
moderne Ausbildungseinrichtung für
Eisenbahnpersonal und bildet Lehrlinge
aus u.v.a.m. Neben der hervorragenden
wirtschaftlichen Entwicklung nahm die
GKB stets ihre soziale Verantwortung
wahr und sicherte die Versorgung der Be-
völkerung mit Mobilitätsdienstleistungen,
widmet sich aber auch den wichtigen
Themen Verkehrssicherheit und Elektro-
mobilität. Außerdem beteiligt sich das
Unternehmen an der innovativen Weiter-
entwicklung der Region und ist einer der
größten Arbeitgeber der Weststeiermark.

     Internationaler
    Schienenverkehr                          Die Unternehmensgruppe engagierte sich früh im internationalen Güterfernverkehr

       als Chance
Möglich wurde diese erfolgreiche Ent-
wicklung durch eine Diversifizierung der
GKB. Die Liberalisierung des europäi-
schen Eisenbahnwesens im Jahr 2000
ermöglichte es dem Unternehmen im
Güterverkehr neue Schienen zu befah-
ren. In Kooperation mit der Porr Infra-
struktur GmbH wurde die LTE – Logistik
und Transport GmbH als Tochterfirma
der GKB gegründet. Die LTE hat sich
mittlerweile zu einem äußerst erfolgrei-
chen, international agierenden Schienen-
güterverkehrsunternehmen entwickelt.
                                             Erfolgsprojekt: Güterverkehr für die Koralmbahnbaustellen
Im Jahr 2005 erfolgte die Gründung der
Adria Transport d.o.o. (ADT). Dieses Un-
ternehmen ist ein Joint Venture der GKB
mit dem slowenischen Hafen Koper. Die
GKB-/LTE-/ADT-Gruppe ist mittlerweile
im internationalen Schienengüterverkehr
in fast ganz Europa tätig und unterhält
sogar eine Zugverbindung nach China.
„Die Diversifizierung ermöglicht die Wei-
terentwicklung der GKB. Durch dieses
internationale Engagement erwirtschaf-
tete Gewinne werden bewusst in die In-
frastrukturentwicklung in der Steiermark
reinvestiert und sichern somit die Versor-
gung der Bevölkerung mit Mobilität, aber
auch viele Arbeitsplätze in unserem Bun-
desland“, erläutert Generaldirektor KR
Mag. Franz Weintögl die internationale
                                             Moderne, sichere und bequeme GKB-Busse sorgen für den Nahverkehr in der Region

                                                                                              Ausgabe 82 - Juni 2018 |         5
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
JUBILÄUM / 20 JAHRE GKB

                                                                                          Fahrzeugen und auf den Bahnsteigen,
                                                                                          eine GKB-App, eine Homepage, So-
                                                                                          ziale Medien und natürlich das Personal
                                                                                          sorgen für die umfangreiche Information
                                                                                          der Fahrgäste. Parallel dazu ging die
                                                                                          Modernisierung von Park&Ride-Anlagen
                                                                                          und Bahnhöfen weiter, die Sicherungs-
                                                                                          technik wird großflächig ausgebaut und
                                                                                          die neuen Vorgaben in Folge der Eisen-
                                                                                          bahnkreuzungsverordnung 2012 werden
                                                                                          zügig umgesetzt. Modernes Facility Ma-
                                                                                          nagement ermöglicht die wirtschaftliche
                                                                                          Nutzung von GKB-Liegenschaften. Ge-
Moderne Infrastrukturanlagen und Sicherungstechnik für die Weststeiermark
                                                                                          meinsam mit Partnern entstand u. a. das
                                                                                          GKB-Center in Graz. Dort wurden auf
Strategie des Unternehmensgruppe. Ak-        Arbeitnehmer/innenschutz, betriebliche       GKB-Gelände mehrere Bürogebäude,
tuell unternimmt das Unternehmen erste       Sicherheit und Qualitätsmanagement           eine Parkgarage, ein Hotel und ein Stu-
Schritte im internationalen Personenfern-    abbildet. Modernes Personalmanage-           dierendenwohnheim errichtet.
verkehr. Gemeinsam mit dem tschechi-         ment und sozial verträgliche Lösungen
                                             für die Pensionsproblematik ergänzten
schen Partner RegioJet bietet die GKB
vier Zugpaare zwischen Wien und Prag         die Entwicklung. Die Personalabteilung         Der GKB-Konzern
auf höchstem Niveau zu günstigen Prei-
sen an. Die bisherige Auslastung belegt
                                             widmet sich der Steigerung der Mitarbei-
                                             ter/innenzufriedenheit bzw. -gesundheit
                                                                                             auf Erfolgskurs
bereits erste Erfolge bei der Erreichung     und setzt mittlerweile auf effizientes Re-
                                                                                          Seit Einführung des S-Bahn-Konzep-
des Ziels, Passagiere von Fernbussen         cruting von Fachkräften. Im Jahr 2007
                                                                                          tes für die Weststeiermark erreichten
mit Hilfe von attraktiven Angeboten auf      nahm das Erfolgsprojekt S-Bahn Steier-
                                                                                          die Fahrgastzahlen der GKB jährlich
die Schiene zurück zu bringen. Für die       mark Fahrt auf. Seit 9. Dezember 2007
                                                                                          neue Rekordwerte, die Pünktlichkeit der
GKB ergibt sich durch diese Zusammen-        sind die GKB-Linien Teil der steirischen
                                                                                          Züge stieg auf weit über 99 %. Mehrere
arbeit die Möglichkeit zur Erreichung        Schnellbahn. Das Jahr 2010 brachte den
                                                                                          VCÖ-Analysen über die Fahrgastentwick-
neuer Zielgruppen und zur Erweiterung        nächsten wichtigen Innovationsschub
                                                                                          lung der heimischen Regionalbahnen
ihrer wirtschaftlichen Perspektiven.         für das Unternehmen, dreizehn funkel-
                                                                                          wiesen dem Unternehmen Spitzenplätze
                                             nagelneue dieselelektrische Gelenktrieb-
                                             wagen der Bauart Stadler GTW 2/8 wur-
     Neue Strukturen                         den angeschafft. Außerdem errichtete
                                             man bereits im Vorfeld der Beschaffung
       für die GKB                           eine neue, größere Servicehalle für diese
                                             hochmodernen Fahrzeuge. Seit 13. De-
Die strategische und strukturelle Neuaus-    zember 2010 wird die S6 von Graz über
richtung verlief schrittweise und betraf     die Südbahn und das erste Teilstück
alle Unternehmensbereiche. Nach und          der Koralmbahn nach Wies-Eibiswald
nach wurde die bauliche Infrastruktur        geführt. Damit brauchen die Züge von
erneuert, kurz- und mittelfristig wurden     Deutschlandsberg in die Landeshaupt-
moderne Busse und Schienenfahrzeuge          stadt nur mehr 45 Minuten. Seither wer-
angeschafft. Die Aus- und Weiterbildung      den auch der neue Bahnhof Hengsberg
des Personals und die Instandhaltung         an der Koralmbahn und der Bahnhof
von Fahrzeugen bzw. Anlagen wurden           Werndorf bedient. Die Stammstrecke der
reorganisiert. Die GKB-Ausbildungsein-       Wieserbahn erhielt die Bezeichnung S61
richtung absolvieren mittlerweile rd. 3500   und die S7 fährt nach Köflach, damit be-
Personen jährlich und die Instandhal-        treibt die GKB seither drei S-Bahn-Linien.
tungswerkstätte steht für effiziente und     Gleichzeitig wurde das Fahrplanangebot
hochqualitative Serviceleistungen. Außer-    massiv ausgeweitet und die Fahrgast-
dem wurde ein integriertes Management-       zahlen stiegen immer weiter. Moderne
system eingeführt, dass die Bereiche         Fahrgastinformationssysteme in den           Mehr als 12 Mio. Fahrgäste nutzen die GKB

 6                | Ausgabe 82 - Juni 2018
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
20 JAHRE GKB / JUBILÄUM

                                                                                             weiterzuschreiben. Neben den zentralen
                                                                                             Planungen für einen großangelegten Inf-
                                                                                             rastrukturausbau, insbesondere die Elek-
                                                                                             trifizierung des GKB-Netzes, enthalten
                                                                                             diese und andere strategische Konzep-
                                                                                             tionen auch Überlegungen zum Bereich
                                                                                             internationale Entwicklung und für einen
                                                                                             weiteren Ausbau des Mobilitätsangebo-
                                                                                             tes bzw. für ein zukunftsorientiertes De-
                                                                                             mografie- und Beteiligungsmanagement.
                                                                                             GD Mag. Weintögl skizziert die strategi-
                                                                                             sche Zielsetzung: „Unser Unternehmen
                                                                                             hat zwanzig erfolgreiche Jahre hinter sich
                                                                                             und ist wirtschaftlich gut aufgestellt, nun
                                                                                             möchten wir mit neuen Innovationen die
                                                                                             Weiterentwicklung der GKB fortsetzen.
                                                                                             Durch den Bau der Koralmbahn ergibt
                                                                                             sich die Chance für eine Elektrifizierung
                                                                                             des GKB-Streckennetzes. Diese strate-
GKB & RegioJet: Fahrgäste im Personenfernverkehr zwischen Wien und Prag
                                                                                             gische Infrastrukturerweiterung wird von
zu. Die GKB liegt auch im Jahr 2018 mit                                                      den Experten auf Basis demografischer,
mehr als 6 Millionen Fahrgästen, nur auf           Die Zukunft hat                           wirtschaftlicher und umweltschutztech-
der Schiene, österreichweit an 2. Stelle.                                                    nischer Erhebungen empfohlen. Der
Insgesamt befördert die GKB jährlich              bereits begonnen                           großflächige Ausbau der Eisenbahninf-
über 12 Millionen Fahrgäste. Die Bus-                                                        rastruktur hätte außerdem positiven und
flotte der GKB wurde fortgesetzt moder-        Da nachhaltige Entwicklung nur aus inno-      nachhaltigen Einfluss auf die Regional-
nisiert, die neuen Busse erfüllen die mo-      vativer Planung erwächst, wurde mit der       entwicklung der Weststeiermark.“
dernsten Umweltschutznormen und sind           GKB Strategie 2030 bereits ein Leitfa-                                         Text: Mag. Ernst Suppan

im Durchschnitt nur vier Jahre alt. Aber       den entwickelt um die Erfolgsgeschichte        Fotos: K. Ferk , Lamm_S-Bahn Stmk., C. Rant & LTE_barus

auch der GKB-Güterverkehr fuhr auf Er-
folgskurs. Die Koralmbahnverkehre, d. h.
der Transport von Perlkies, Zement und
Abraummaterial von und zur Tunnelbau-
stelle, erwiesen sich als wirtschaftlich er-
folgreiches Güterverkehrsprojekt. Einen
sehr großen Beitrag zum wirtschaftlichen
Erfolg der Unternehmensgruppe leis-
teten die Tochterfirmen LTE und Adria
Transport. Die Beförderungsvolumina,
Umsätze und Betriebsergebnisse der
beiden Joint Ventures übertreffen alle
Erwartungen. Im Jahr 2015 konnte die
deutsche Rhenus-Gruppe als strategi-
scher Partner für die LTE gewonnen wer-
den. Diese weltweit operierende Unter-
nehmensgruppe ist spezialisiert auf das
Bahnspeditionswesen, betreibt See- und
Binnenhäfen, Güterterminals und ist als
Eisenbahn– und Busunternehmen tätig.
Der  neue Partner
Die Anzahl          ermöglichte
            der bei der          der GKB-/
                        GKB beschäftigen
 Frauen steigt ständig.
LTE-/ADT-Gruppe      dieDas Unternehmen
                         Erschließung   neu-
erwurde  jünger, moderner
    Geschäftsfelder   und und
                           eineweiblicher.
                                Ausweitung
der internationalen Aktivitäten.               Elektrifizierung als weitere Innovation: So könnte die Zukunft der GKB aussehen?

                                                                                                 Ausgabe 82 - Juni 2018 |                         7
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
INTERVIEW / VERKEHRSMINISTER

„Der Süden Österreichs
braucht diese Tunnel!“
Der neue Verkehrsminister Ing. Norbert Hofer erläutert im Gespräch mit der
Drehscheibe geplante Leuchtturmprojekte, die Zukunft großer Bahnbaupro-
jekte und das Entwicklungspotenzial der steirischen Regionalbahnen.

Drehscheibe: Herr Bundesminister,            chung unserer ehrgeizigen Klimaschutz-
benutzen Sie gerne öffentliche Verkehrs-     ziele. Zum anderen entlasten wir damit
mittel?                                      auch die Ballungszentren, wenn sich die
                                             Anzahl der Pendler reduziert. Im Bahnbe-
BM Hofer: Seit meinem Amtsantritt als        reich sind wir zudem gerade mittendrin in
Verkehrsminister leider weniger als davor    den großen Tunnelbauprojekten Brenner,
– aufgrund der nicht optimalen Verkehrs-     Koralm und Semmering. Die Südbahn
anbindung des südlichen Burgenlandes         wird dadurch eine kleine Revolution erle-
leider sehr wenig. Eine meiner Aufgaben      ben. Mit dem Zug in 2h 40min von Wien
ist daher die bessere Erschließung des       nach Klagenfurt beziehungsweise in 40
ländlichen Raumes mit öffentlichen Ver-      Minuten von Graz nach Klagenfurt. Diese
kehrsmitteln.                                Zeiten schafft niemand auch nur ansatz-
Drehscheibe: Sie wurden erst vor             weise mit dem Auto, wenn er sich an die
einem halben Jahr zum Verkehrsminis-         Geschwindigkeitsbegrenzungen hält.
ter bestellt, was steht für die kommen-      Drehscheibe: Die Bahnbauprojekte
de Legislaturperiode auf Ihrer Agenda?       Koralmbahn und Semmering-Basistun-
Welche „Leuchtturmprojekte“ wollen Sie       nel bringen für die Steiermark, aber auch
umsetzen?                                    die GKB-Gruppe große Entwicklungs-
BM Hofer: Ich habe das Glück, dass           möglichkeiten. Wie geht es mit diesen
das BMVIT unglaublich viele spannende        Eisenbahninfrastrukturprojekten in der
Projekte in den Bereichen Verkehr und        Zukunft weiter?
Forschung bietet. Die Liste der Projek-      BM Hofer: Es laufen beide Projekte
te ist tatsächlich sehr lange. Die ersten    planmäßig. Beim Koralmtunnel macht
Vorhaben werden ab Sommer sichtbar           uns das Gestein ein wenig Probleme,
sein. Wir beginnen mit den Politprojekten    sodass die Inbetriebnahme auf den Fahr-
für die temporäre Pannenstreifenfreiga-      planwechsel 2025 verschoben werden           BM Hofer: Neben der Verbesserung
be sowie mit der Teststrecke für Tempo       musste. Es werden beide Projekte so          der Infrastruktur sehe ich in der Digitali-
140 auf Autobahnen. Es folgen dann           schnell wie möglich fertig gestellt – hier   sierung des öffentlichen Verkehrs große
„Rechts abbiegen bei Rot“ in Linz und        gibt es keine Verschiebungen oder Stre-      Chancen. Konkret lassen sich Routen-
Wels. Das sind alles wichtige Projekte für   ckungen der Projekte aus finanziellen        planungs- und Ticketingsysteme im Sin-
mein Hauptanliegen, die Flüssigkeit des      Gründen. Der Süden Österreichs braucht       ne des Kunden weiterentwickeln. Erheb-
Verkehrs. Genauso wichtig ist aber auch,     diese beiden Tunnel!                         liche Potenziale stecken außerdem in der
dass wir weiterhin kräftig in die Bahn-In-                                                Intermodalität: Wenn Verkehrsmittel wie
frastruktur investieren. Bis 2023 wer-       Drehscheibe: Der öffentliche Verkehr         Bahn, Bus und Micro-ÖV besser mitein-
den 13,9 Milliarden für den Ausbau der       in der Steiermark „boomt“ aktuell, die       ander verkettet werden, lassen sich auch
Schiene in die Hand genommen – das ist       Fahrgastzahlen steigen seit Jahren und       in der Steiermark noch Verbesserungen
ein noch nie dagewesener Rekordwert          die S-Bahn Steiermark ist ein echtes Er-     für den Regionalverkehr erzielen.
und doppelt wichtig. Wir müssen mehr         folgsprojekt. Wo sehen Sie Möglichkeiten
Menschen und Güter von der Straße            zur Weiterentwicklung des Regionalver-       Drehscheibe: Die GKB definiert im
auf die Schiene bringen. Damit leisten       kehrs in unserem Bundesland?                 aktuellen Strategiepapier des Unterneh-
wir auch einen großen Beitrag zur Errei-                                                  mens, die Elektrifizierung des gesamten

 8                | Ausgabe 82 - Juni 2018
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
VERKEHRSMINISTER / INTERVIEW

                                                                                                Ende durchsetzen wird, daher ist es für
                                                                                                mich auch wichtig, dass hier Fördergel-
                                                                                                der für alle Technologien zugänglich sind.
                                         Der Burgenländer Norbert Gerwald Hofer maturier-
                                                                                                Ein weiteres großes Thema ist die Ver-
                                         te an der HTBLA Eisenstadt in der Fachabteilung
                                         Flugtechnik. Ing. Norbert Hofer arbeitete danach       schränkung der Verkehrsträger. Vor allem
                                         als Bord- und Systemingenieur bei Lauda Air. Von       große Städte wie Wien, Graz oder Salz-
                                         1996 bis 2007 war er Landesparteisekretär der
                                         FPÖ-Burgenland und ab 1997 Mitglied des Ge-            burg haben Probleme damit, die Men-
                                         meinderates von Eisenstadt. Ab dem Jahr 2000 war       schen vom Stadtrand weiter zu transpor-
                                         Ing. Hofer im Amt der Burgenländischen Landes-
                                         regierung beschäftigt, zwischen 2010 und 2015 in
                                                                                                tieren, weil oftmals die Öffi-Kapazitäten in
                                         der Abteilung Sozialcontrolling. Nach der National-    den Städten fehlen. Hier wird es Aufgabe
                                         ratswahl 2006 wurde Ing. Norbert Hofer erstmals
                                                                                                von Bund, Ländern und Städten sein,
                                         Mitglied des österreichischen Nationalrates, wo er
                                         sich u. a. mit Umwelt- und Rechnungshofagenden         smarte intermodale Angebote zu schaf-
                                         beschäftigte. Am 29. Oktober 2013 wurde Ing. Nor-      fen. In Graz ist das BMVIT Fördergeber
                                         bert Hofer erstmals zum 3. Nationalratspräsidenten
                                         gewählt. Er ist außerdem stellvertretender Bundes-
                                                                                                des „Mobility Lab“, wo innovative urbane
                                         parteivorsitzender der FPÖ. Bei der Wahl für das       Verkehrslösungen erforscht werden. Je-
                                         Amt des Bundespräsidenten 2016 unterlag Norbert
                                                                                                der ist hier eingeladen, seine Ideen ein-
                                         Hofer knapp gegen Alexander van der Bellen. Seit
                                         18. Dezember 2017 ist Ing. Norbert Hofer Bundes-       zubringen. Ich freue mich schon auf die
                                         minister für Verkehr, Infrastruktur und Technologie.   Ergebnisse.
                                                                                Foto: BMVIT
                                                                                                Drehscheibe: Wo sehen Sie für Öster-
                                                                                                reich neue Chancen und Möglichkeiten in
                                                                                                der europäischen Verkehrs- und Regio-
                                                                                                nalpolitik?

                                                                                                BM Hofer: Wir haben mit unserer Lage
                                                                                                im Herzen Europas viele Chancen, aber
                                                                                                auch ein paar Herausforderungen zu
                                                                                                meistern. Ich denke dabei in erster Linie
                                                                                                an die Transitproblematik am Brenner
                                                                                                in Tirol. Es sind in den letzten Monaten
                                                                                                aber auch international einige wichtige
                                                                                                Weichenstellungen passiert. Gemeinsam
                                                                                                mit dem russischen Verkehrsminister So-
                                                                                                kolow durfte ich ein Abkommen über die
                                                                                                geplante Verlängerung der russischen
                                                                                                Breitspurbahn von Kosice nach Öster-
                                                                                                reich bis zum Jahr 2033 unterzeichnen,
                                                                                                und im Rahmen unseres Staatsbesuchs
Streckennetzes als wichtiges Entwick-        bereits einen ersten, konkreten Schritt
                                                                                                in China war Österreich das erste Land,
lungsziel. Wie stehen Sie als zuständiger    gesetzt.
                                                                                                das ein Memorandum für die „Neue
Fachminister zum Ausbau der Regional-                                                           Seidenstraße“ unterzeichnet hat. Damit
                                             Drehscheibe: Das BMVIT förderte
bahnen in der Steiermark?                                                                       transportieren wir Waren von und nach
                                             in der Vergangenheit den Ausbau von
                                             E-Mobility? Wie sehen Sie die Entwick-             China in nur zehn Tagen umweltfreundlich
BM Hofer: Mit der Klima- und Ener-
                                             lungsmöglichkeiten umweltfreundlicher              auf der Schiene. Durch dieses Abkom-
giestrategie „#mission2030“ hat sich
                                             Mobilitätsangebote?                                men winken Aufträge "in den Sektoren
die neue Bundesregierung die Entwick-
                                                                                                Infrastrukturtechnologie, Transporttech-
lung eines nachhaltigen Energie- und
                                             BM Hofer: Wir sind gerade in einer                 nologie (Bahn, Seilbahn, zivile Luftfahrt),
Mobilitätssystems zum Ziel gesetzt.
                                             sehr spannenden Phase, was die Ent-                urbane und 'Smart City'-Technologie so-
Deshalb begrüße ich Ausbau- und
                                             wicklung von emissionsfreier Mobilität             wie Informations- und Kommunikations-
Elektrifizierungsmaßnahmen im Regional-
                                             geht. Die Attraktivität von E-Autos wird           technologie. Mit diesem Abkommen sind
bahnbereich unter Maßgabe der budge-
                                             immer größer, es gibt daneben mit Was-             wir 'Vorreiter in Sachen Seidenstraße auf
tären Möglichkeiten sehr. Mit der Neuauf-
                                             serstoff aber eine weitere Technologie,            europäischer Ebene.
nahme der Elektrifizierung der steirischen
                                             die immer stärker wird. Wir wissen heute
Ostbahn in den Rahmenplan habe ich                                                              Drehscheibe: Danke für das Interview!
                                             noch nicht, welche Technologie sich am

                                                                                                   Ausgabe 82 - Juni 2018 |              9
Erfolgreich durch Innovation - 20 Jahre Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH - Ausgabe 82 | Juni 2018 - GKB
SPECIAL / ELEKTRIFIZIERUNG DER GKB

Umweltschutz durch Elektrifizierung
Für die GKB stellt der Ausbau des            entstehen aktuell ungefähr 7.700 Ton-       der GKB. Seit 2014 widmet sich unser
elektrischen Schienenverkehrs, die           nen CO2. In Prognosen und Planungen         Unternehmen gemeinsam mit Expertin-
Basis für ein zu 100 % umweltfreund-         werden mittelfristig Steigerungen der       nen und Experten dem Thema umwelt-
liches Mobilitätsangebot dar.                Zugleistungen um bis zu 150 % zur Be-       freundliche      Infrastrukturentwicklung.
                                             deckung der Nachfrage vorhergesagt.         Dafür wurde durch die TU Graz eine inter-
Im Großraum Graz und in den von der          Diese Verbesserung des Mobilitätsan-        aktive Planung entwickelt, die Variablen
GKB bedienten Regionen sollen zukünf-        gebotes würde allerdings eine Erhöhung      wie Bevölkerungsentwicklung, Haltestel-
tig die Zielvorgaben der S-Bahn Steier-      des Emissionsausstoßes bedeuten. Dies       lenveränderung, Mobilitätsverhalten u. a.
mark umgesetzt werden. Auf den Haupt-        kann durch eine strategisch umgesetzte      m. berücksichtigt. Die vorgeschlagenen
strecken in der Region soll jeweils ein      Elektrifizierung des gesamten GKB-Net-      Maßnahmen würden zur Entschärfung
30-Minuten-Takt und im Nahbereich von        zes vermieden werden.                       der Feinstaubproblematik und zur Errei-
Graz eine Fahrplanverdichtung auf einen                                                  chung der Klimaziele beitragen. Ergänzt
15-Minuten-Takt erreicht werden, außer-                                                  durch die Möglichkeiten individueller
dem soll es bedarfsorientierte Verdichtun-        Reduktion von                          Elektromobilität und durch Mikro-ÖV-Lö-
gen geben. Dieses erweiterte Mobilitäts-                                                 sungen kann damit eine massive Reduk-
angebot wäre eine echte Alternative zum          CO2-Emissionen                          tion der CO2-Emissionen in der Region
Individualverkehr. Der Betrieb von Zügen                                                 erreicht werden. Auf 30 Jahre gerechnet
mit Diesel verursacht aber eine zu ver-      Eine Elektrifizierung des gesamten Stre-    entsteht somit ein geschätztes Einspar-
meidende Freisetzung von unerwünsch-         ckennetzes in Kombination mit dem Aus-      ungspotenzial von rund 480.000 Tonnen
ten Emissionen. Auf den GKB-Strecken         bau der Infrastruktur und einer weiteren    CO2-Emissionen.
werden bereits jetzt jährlich ungefähr       Taktverdichtung ist zentraler Bestandteil
1,6 Mio. Zugkilometer erbracht, dadurch      der Überlegungen zur Weiterentwicklung                 Text: ES / Montage: E. Ganser, BA & C. Rant

10                | Ausgabe 82 - Juni 2018
KORALMBAHNREPORT

Baufortschritte an der Koralmbahn
- Tunneldurchschlag und Naturschutz
90 Prozent der Arbeiten an der 130            und das Herzstück der Koralmbahn ist,        technisch aufwändigen Bauwerks fertig-
km langen Koralmbahn sind derzeit             handelt es sich um wahre Pionierarbeit.      gestellt. Bei dieser Aktion handelt es sich
in Bau oder bereits fertiggestellt.           Ein 20 km in eine Richtung verlaufender      um den vorletzten großen Tunneldurch-
                                              Tunnel, welcher durchgehend durch eine       schlag beim Bau der Koralmbahn. Dieser
Aufgrund von geologischen Herausfor-          Tunnelbohrmaschine gegraben wurde,           Tunnel hat eine Gesamtlänge von 665 m
derungen wird die Koralmbahn ein Jahr         1.200 m unter dem Gipfelkreuz, ist derzeit   und eine maximale Überlagerung von 30
später als zuletzt geplant vollständig in     noch weltweit einzigartig. Aufgrund dieser   m. Für Einsatzkräfte wird ein Tunnelret-
Betrieb gehen. Trotz der Verzögerung auf      Dimensionen und weil es in der Natur der     tungsplatz beim Westportal des Tunnels
Dezember 2025 soll der Kostenrahmen           Sache liegt, war eine hundertprozentige      errichtet.
eingehalten werden. Die für den Regio-        Vorwegnahme aller geologischen Risiken
nalverkehr Graz – Deutschlandsberg und        schlicht nicht möglich. Aktuell arbeiten
Klagenfurt – St. Paul bzw. Wolfsberg wich-    rund 1.400 Menschen direkt an der Ko-                Innovation
tigen Zulaufstrecken, welche auch die 12      ralmbahn, davon arbeiten 800 Menschen
neuen Bahnhöfe enthalten, werden somit        direkt im Tunnel.                                 für Naturschutz
ebenfalls erst ab dem Jahr 2023 statt ur-
sprünglich dem Jahr 2022 zur Verfügung                                                     Obwohl die Koralmbahn als Teil der neuen
stehen. Die Fertigstellung der gesamten           Durchschlag bei                          Südstrecke auch im Europäischen Sinn
Südstrecke soll nun 2026 stattfinden.                                                      eine wichtige Hochleistungsverbindung
Doch das Warten soll sich schlussendlich         Untersammelsdorf                          darstellt, wird auch auf den Naturschutz
doch rentieren, denn für die Stecke Wien                                                   nicht vergessen. So garantieren zwei Brü-
– Graz ist eine Fahrzeit von 1 Stunde und     Am 26. April 2018 wurde ein neuer Mei-       cken und ein Durchlass im Waldgebiet
50 Minuten geplant. Die Strecke Wien –        lenstein beim Bau der Koralmbahn er-         der Dobrowa, dass eine gefahrlose Que-
Klagenfurt soll zukünftig mit dem Zug in      reicht. Dabei handelt es sich um den         rung der Bahntrasse, sowie der parallel
2 Stunden und 40 Minuten zurückgelegt         Tunneldurchschlag beim Tunnel Unter-         geführten Straße, durch Wildtiere mög-
werden. Bei dem Bau des Koralmtunnels,        sammelsdorf im Bereich Tunnelkette St.       lich ist. Außerdem wurde bei einer der
der eine Gesamtlänge von 33 km aufweist       Kanzian. Somit wurde der Rohbau eines        beiden Brücken ein neues Bauverfahren
                                                                                           angewendet. Dabei wurde bei der Beton-
                                                                                           kuppel der Wildbrücke Aich eine 10 cm
                                                                                           dicke Betonplatte mit einem Luftkissen
                                                                                           aufgeblasen. Die Kuppel erhielt im An-
                                                                                           schluss eine Aufbetonschicht und wurde
                                                                                           an den Portalen ausgeschnitten. Mit die-
                                                                                           sen Ersparnissen an CO2, welche durch
                                                                                           dieses innovative Verfahren (es wurde
                                                                                           gemeinsam mit dem Institut für Tragkons-
                                                                                           truktionen an der TU Wien entwickelt) er-
                                                                                           reicht wurden, könnte ein vollbesetzter
                                                                                           Railjet rund fünfmal die Erde umrunden.
                                                                                           Aufgrund dieses ressourcenschonenden
                                                                                           Verfahrens – es werden weniger Beton,
                                                                                           Baustahl, Schalung und Rüstung be-
                                                                                           nötigt, daraus resultieren auch weniger
                                                                                           Baustellentransporte – wird zu einem ver-
                                                                                           kleinerten CO2-Fußabdruck beigetragen.

                                                                                                  Text: Eva Ganser, BA / Quelle: Presse / Grafik: ÖBB
Voraussichtlich ab 2025 verbindet die neue Koralmbahn die Steiermark mit Oberitalien

                                                                                              Ausgabe 82 - Juni 2018 |                           11
HISTORISCHE BETRACHTUNGEN / ROSEGGER

„Ich gehöre nicht zu solchen, die
das Eisenbahnwesen für den Tod
der Reisepoesie halten...“ 		 Peter Rosegger
Mit zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen und Initiativen im gesamten
Bundesland gedenkt die Steiermark im Jahr 2018 des 100. Todestages von
Peter Rosegger und feiert seinen 175. Geburtstag. Die Aktivitäten sollen den
Heimatdichter und Schriftsteller den Menschen stärker ins Bewusstsein ru-
fen, aber auch bislang unbekannte Aspekte von Rosegger thematisieren.

Diese Aktivitäten sind eine Fortsetzung      gründig anregten, sondern dass es die
des Rosegger-Impulsjahres 2013 und           Eisenbahn war.
Höhepunkt eines 5-Jahres-Programms
des Landes Steiermark, mit dem das Wir-      „Wenn je einmal untersucht werden sollte,
ken von Peter Rosegger in seiner ganzen      woher denn diesem „fruchtbaren Poeten”
Breite abbildet werden soll. Viele große     die vielen Dinge in den Kopf gekommen
Kulturorganisationen beteiligen sich am      sind, so dürften nicht viele Professoren,
Jubiläum. Unsere Gastautorin Direktorin      nicht viele Bücher genannt werden, aber
Mag. Kerstin Ogris, die Leiterin des Süd-    man würde finden, dass es die k.k. privile-
bahnmuseums in Mürzzuschlag, widmet          gierte Südbahn war, die ihm freies Geleite
sich in diesem Beitrag dem Thema "Peter      gab durch die Schule, in welcher dieser
Rosegger und die Eisenbahn":                 Mensch seine Wissenschaft geholt.“
                                                                                            Peter Rosegger als (Bahn-)Reisender
„Wenn die alten Dichter auf dem Pegasus      Rosegger schätzte die Möglichkeiten,
geritten sind, und himmelwärts geflogen,     welche ihm die Eisenbahn bot: ob auf           der k. k. priv. Südbahn Gesellschaft.
wohlan! Ich bleibe auf der lieben Erde,      Vorlesereisen (358 dokumentiert!) oder
wähle als Reitpferd das Dampfross und        im privaten Bereich. Zügig von einem Ort       „Mir das Liebste auf der Welt aber liegt
fahre auch nicht schlecht.“                  zum nächsten zu kommen. Auszusteigen           an der Südbahn. Die Waldheimat, mein
                                             und Gegenden zu erkunden. Kontakt zu           Graz, das große Wien. Die Stränge die-
In so mancher Erzählung Peter Roseggers      seinen Lesern zu haben. Einzelne Ro-           ser Bahn gehen hinauf gegen die Glet-
(1843-1918) lässt sich seine Leidenschaft    mane und Geschichten schrieb er direkt         scherwelt, sie gehen hinab ans Meer; sie
für das neue Verkehrsmittel Eisenbahn        Landschaften welche er unterwegs be-           durchziehen die allerschönsten Länder.
herauslesen. Besonders die Erzählung         wunderte zu.                                   Und diese Länder mit ihren Naturherrlich-
„Das Dampfross mein Pegasus“ ist dafür                                                      keiten, mit ihren eigentümlichen Völker-
der literarische Beweis. Bereits als Schü-   „Vielleicht ist es, dass ich von der Tauern-   schaften, hat die Südbahn mir zum Ge-
ler der Grazer Handelsakademie erhielt       kette meine „Schriften des Waldschul-          schenke gemacht.“
Rosegger 1865 eine Freikarte der Kron-       meisters“ holte, vom Hochschwabgebiete
prinz-Rudolf-Bahn. Somit bekam er die        den „Gottsucher“, von den Murgeländern         „Mit treuem Gruß Peter Rosegger
Gelegenheit seine Heimat zu bereisen         „Jakob den Letzten“, von den kroatischen       Besitzer der Eisernen Krone III. Classe
und kennenzulernen. 1888 machte ihm          Ländern „Martin den Mann“, von den             Des Preußischen Kronenordens II. Classe
die Südbahngesellschaft ein besonderes       Ufern des Eisack den „Peter Mahr“, und         Der k.k. priv. Südbahnkarte I. Classe“
Geschenk. Peter Rosegger erhielt eine        manch anderes Buch von unterwegs.“
Freifahrkarte auf Lebenszeit für die Stre-                                                  Die Zitate sind Auszüge aus dem Text
cken der k.u.k. Südbahngesellschaft. Die     Doch trotz dieser Reisefreudigkeit war es      „Das Dampfross mein Pegasus“ von
Eisenbahnreisen beflügelten seine Fan-       seine Heimat die Steiermark die ihn Zeit       1896. Die Signatur „Mit treuem Gruß“
tasie. Er sagte selbst, dass nicht Bücher    seines Lebens fesselte. Und eben diese         setzte er unter einen Brief an Heinrich
und Professoren sein Schaffen vorder-        verband er mit den Eisenbahnstrecken           Freiheim, Südbahnbeamter. >>

12                | Ausgabe 82 - Juni 2018
ROSEGGER / HISTORISCHE BETRACHTUNGEN

                                                                                             Informationen
                                                                                            zum Programm:
                                                                                                      Sonderausstellung:
                                                                                             „Aus Peter Roseggers Reisetagebuch“
                                                                                            im SÜDBAHN Museum in Mürzzuschlag

                                                                                                      Sonderausstellung:
                                                                                                 „Mürzzuschlag, der Schlüssel
                                                                                                        zur Steiermark.
                                                                                                Postkartenreise durch die Stadt“
                                                                                                       Eine Sonderausstellung im
                                                                                                   öffentlichen Raum, ab 30. Juni 2018
                                                                                                       Begleitender Stadtrundgang
                                                                                                     am 3. August und 7. September,
                                                                                                ab18 Uhr Treffpunkt Wintersportmuseum
                                                                                                              (min. 5 Pers.)

                                                                                               Ausstellungsöffnungszeiten:

                                                                                                    23. Juni 2018 bis 31. Oktober 2018
                                                                                          Täglich (außer Dienstag) 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr

                                                                                                    Mehr Infos unter:
                                                                                                 www.suedbahnmuseum.at
Historisches Postkartenmotiv aus der Obersteiermark

  Sonderausstellung
   in Mürzzuschlag
„Aus Peter Roseggers Reisetagebuch“
so der Titel einer Sonderausstellung, im
historischen Eisenbahnwaggon im SÜD-
BAHN Museum in Mürzzuschlag, hat den
Weltenbummler Peter Rosegger zum
Thema. Peter Rosegger dokumentierte
nämlich alle seine (Bahn-)Reisen, unab-
hängig davon ob es ein Privat- oder Le-
sereise war. Ergänzt wird die Schau mit
einer Ausstellung im öffentlichen Raum.
Die Postkartenreise erzählt von Peter Ro-
seggers Liebe zur Stadt Mürzzuschlag
und der Steiermark.

                Text: Direktorin Mag.a Kerstin Ogris & Red.

                               Fotos: Rosegger auf Reisen

 © Archiv Wintersportmuseum Mürzzuschlag Heilandskirche

in Mürzzuschlag, © Archiv SÜDBAHN Museum 24.1.1883 ©

   Archiv Steirermärkische Landesbibliothek und K. H. Ferk    Mit Südbahnlokomotiven wie der 671 bereiste Peter Rosegger die k. u. k. Monarchie

                                                                                                               Ausgabe 82 - Juni 2018 |           13
14   | Ausgabe 82 - Juni 2018
Ausgabe 82 - Juni 2018 |   15
PERSONAL / AUS- UND WEITERBILDUNG

Qualifizierte Fachkräfte für die GKB
Für die Graz-Köflacher Bahn und              genommen werden, so werden eine Rei-           gelmäßige Seminare zum Thema „Diver-
Busbetrieb GmbH ist die kontinu-             he an Zusatzausbildungen angeboten             sity“ oder der Lehrlingssport im Rahmen
ierliche Aus- und Weiterbildung der          oder es wird den Lehrlingen die Absol-         der Betrieblichen Gesundheitsförderung.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein         vierung von Staplerkursen oder Kran-
wesentlicher Bestandteil der Unter-          kursen ermöglicht. Parallel dazu werden
nehmensphilosophie.                          die Lehrlinge der GKB regelmäßig in den           Erfolg durch Aus-
                                             Landesberufsschulen Arnfels, Feldbach,
Unser Unternehmen hat seit 1999 ins-         Graz und Mureck unterrichtet. Für Ab-             und Weiterbildung
gesamt 63 Lehrlinge aufgenommen und          wechslung im Lehrlingsausbildungspro-
fast alle auch bis zur Lehrabschlussprü-     gramm sorgen Exkursionen in andere             Die GKB ist daran interessiert ihre hoch
fung ausgebildet. Rund 24 % der Lehr-        Betriebe, ein jährliches Lehrlingsseminar      qualifizierten und spezialisierten Fach-
linge waren weibliche Auszubildende.         zur Persönlichkeitsentwicklung und re-         kräfte im Unternehmen zu halten. Daher
                                                                                            wird Lehrlingen im Rahmen von Weiter-
                                                                                            bildungsangeboten für fachliche Zusatz-
                                                                                            qualifizierungen oftmals die Möglichkeit
                                                                                            eines Verbleibs im Unternehmen ange-
                                                                                            boten. Aber auch Mitarbeiterinnen und
                                                                                            Mitarbeiter die erst nach einer Berufsaus-
                                                                                            bildung oder bereits mit Berufserfahrung
                                                                                            in die GKB eintreten, wird auf Wunsch
                                                                                            die Möglichkeit der Weiterbildung ange-
                                                                                            boten. Die äußerst erfolgreiche, firmen-
                                                                                            eigene Ausbildungseinrichtung für Eisen-
                                                                                            bahnpersonal bietet dafür den idealen
                                                                                            Rahmen. Außerdem soll die Belegschaft
                                                                                            durch modernes Demografiemanage-
                                                                                            ment die Möglichkeit zur persönlichen
                                                                                            und beruflichen Weiterentwicklung erhal-
                                                                                            ten. Nachhaltiges Personalmanagement
                                                                                            garantiert den Nachwuchs an hoch qua-
                                                                                            lifizierten Führungs- und Fachkräften für
                                                                                            das Unternehmen.
                                                                                                                   Text, Grafik & Foto: EG & ES
Viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Ausbildung von zukünftigen Fachkräften

Tendenz steigend! Neben der Lehraus-
bildung und vielen fachspezifischen Wei-
terbildungsangeboten, bietet die GKB
ihren motivierten Lehrlingen die Mög-
lichkeit einer Lehre mit Matura an. Bei
der GKB können derzeit vier Lehrberufe
erlernt werden. Die Ausbildungsdauer
dieser Berufe liegt bei durchschnittlich
dreieinhalb Jahren. Die Lehrlinge, wel-
che sich zuvor bei einem eingehenden
Eignungstest unter Beweis stellen müs-
sen, werden im dualen Berufsausbil-
dungssystem praktisch und theoretisch
ausgebildet. Zudem können ergänzende
Ausbildungsmöglichkeiten in Anspruch
                                             In der Ausbildungseinrichtung erhalten Fachkräfte die Möglichkeit der Weiterqualifizierung

16                | Ausgabe 82 - Juni 2018
NEUAUFNAHMEN & DIVERSITY / PERSONAL

Neues Personal
Im 2. Quartal wurden wieder vie-        und neue Aufgaben, ergibt sich ho-
le neue Fachkräfte eingestellt.         her Personalbedarf. Informationen
                                        finden Sie auf der Homepage.                                            Mag.a Kerstin Hernler, MBA
Durch einen Generationenwechsel                                 Text: ES / Fotos: CL                            Diversitybeauftragte der GKB

                                                                                               Das Gender-Gap
                                                                                                im Jahr 2018
                                                                                       Statistiken werden vielfach bemüht, um den Stand-
                                                                                       punkt zu erklären, dass in puncto Gleichstellung oder
                                                                                       Gleichbehandlung alles in bester Ordnung sei. Sehr
Fabian Lackner           Kevin Kriegl                Milan Mackovic                    oft hört man auch, man brauche die Bemühungen gar
Zugbegleiter             Busfahrer                   Mitarbeiter Werkstätte            nicht mehr, da Gleichbehandlung doch vorgeschrie-
                                                                                       ben wäre. Es wurde dahingehend schon viel erreicht,
                                                                                       dass es schließlich einmal genügen müsse. Die For-
                                                                                       derungen wären mittlerweile überzogen. Das mag in
                                                                                       mancher Hinsicht sicher stimmen – bis man genau-
                                                                                       er auf die Fakten schaut. Die klischeemäßig üblichen
                                                                                       Teilzeitstellen (80%) werden aufgrund familiärer Ver-
                                                                                       pflichtungen vornehmlich von Frauen besetzt, die Be-
                                                                                       zahlung ist entsprechend gering. Die gläserne Decke
                                                                                       existiert nach wie vor in vielen Bereichen, auch wenn
Andrea Puntigam          Christian Eibisberger       Bettina Nemas, MA                 durch geschickten Einsatz von Auswahlverfahren die
Personalabteilung        Triebfahrzeugführer i. A.   Personalabteilung                 Optik etwas geschönt wird. Gleiche Bezahlung bei
                                                                                       gleicher Leistung klingt gut, tatsächlich verdienten im
                                                                                       Jahr 2015 rund 22% der Frauen pro Stunde im Durch-
                                                                                       schnitt weniger als Männer, was bis heute annähernd
                                                                                       gleichgeblieben ist. Damit ist Österreich Spitzenreiter
                                                                                       bei Ungleichbehandlung. Soweit die Fakten – so gut
                                                                                       die Gleichstellung?! Man sieht deutlich, dass die The-
                                                                                       orie der Praxis leider nicht immer entspricht und echte
                                                                                       Gleichbehandlung nicht im täglichen Leben ankommt.
                                                                                       Es wird zwar viel darüber berichtet und gesprochen,
Patrick Fras             Pascal Koschar              Florian Kranner                   wirkliche Gleichberechtigung lebt aber nur ein Bruch-
Mitarbeiter Werkstätte   Verschubmitarbeiter         Verschubmitarbeiter               teil davon. Um das zu erreichen, ist ein gesellschaft-
                                                                                       licher Wandel notwendig, der nicht nur die Arbeitswelt
                                                                                       betrifft, sondern die Gesellschaft insgesamt. Das fängt
                                                                                       bei der Kinderbetreuung an und hört bei der Pflege
                                                                                       auf. Auch wenn man/frau selbst nicht übermäßig sol-
                                                                                       chen Problemen begegnen sollte, gibt es Frauen, die
                                                                                       betroffen sind und für die eine Forderung für gerech-
                                                                                       te und gleiche Behandlung aufrechterhalten werden
                                                                                       muss. Es braucht noch einige Anstrengungen, damit
                                                                                       eine echte und ehrliche Gleichstellung erreicht wird -
Elke Orthaber            Stefan Ruis                 Stefanie Russ                     auch in der Alpenrepublik des 21. Jahrhunderts.
Zugbegleiterin i. A.     Zugbegleiter i. A.          Zugbegleiterin i. A.

                                                                                               Ausgabe 82 - Juni 2018 |                 17
GANZ KURZE BERICHTE / BETRIEBSBESUCHE

Ein Blick hinter die
Kulissen der GKB
Die GKB freut sich immer, interessierten Menschen das
Unternehmen in Form von Betriebsbesuchen näher brin-
gen zu können. Dabei können sich die Besucherinnen
und Besucher ein umfassendes Bild der GKB machen.

Diesen Frühling besuchten          sucht. Trotz des schlechten
uns drei, sehr unterschied-        Wetters, verbrachte man ge-       K. Kohler (l.) mit Kindern u. Begleitpersonen des KiGa Georgsberg
liche, Besucher/innengrup-         meinsam mit den 15 Schüle-
pen. Das Programm der Be-          rinnen und Schülern und dem
triebsbesuche wird jeweils         begleitenden Fachlehrer eine
individuell auf die verschie-      tolle Zeit bei der Besichtigung
denen Gruppen abgestimmt,          der Fahrdienstleitung und der
wenn gewünscht dienen die          Werkstätte. Ein kurzer Vortrag
Besuche auch der Verkehrs-         über die GKB sowie die Be-
schulung. Am 13. April freu-       sichtigung der dienstältesten
te sich die Busbetriebsstelle      Lok, der 671, rundeten die
in Stainz über den Besuch          Visite ab. Im Mai bekam die
des Kindergartens Georgs-          GKB Besuch von der NAbg.
berg. Die Kinder wurden mit        Martina Kaufmann, MMSc
einem GKB-Bus abgeholt             sowie den Verkehrssprechern
und mit lustigen Kinderlie-        LAbg. Anton Gangl und GR
dern empfangen. Den jungen         Dipl.-Ing. Georg Topf. Die        Ing. H. Muster (hi. M.) mit den Lehrlingen der LBS Arnfels
Besucher/innen wurde das
korrekte Verhalten beim Ein-
und Aussteigen an den Bus-
haltestellen erklärt. Außerdem
wurde die Gurtpflicht und die
Notwendigkeit des Stillsit-
zens besprochen. Bei den
kindergerecht aufbereiteten
technischen Details zu den
360 PS starken Bussen war
die Aufmerksamkeit hoch.
Auch die Besichtigung des
GKB-Betriebsgeländes be-           GD F. Weintögl m. d. Delegation   Die Gäste aus der Politik im Gespräch mit den Lehrlingen
reitete den Kindern viel Freu-
de! Neben vielen weiteren          hochrangige Delegation aus        GKB – und die Ausbildungs-          fand zum Abschluss eine
Attraktionen wurden die Be-        der Verkehrspolitik zeigte re-    einrichtung inklusive Führer-       nette Gesprächsrunde in ge-
gehung einer unterirdischen        ges Interesse am Unterneh-        standsimulator. Es bedurfte         mütlicher Atmosphäre, mit
Montagerampe und die Be-           men, während der Firmen-          keiner großen Überredungs-          Lehrlingen aus verschiede-
gutachtung eines Busunter-         präsentation und der Führung      kunst für eine Probefahrt am        nen Bereichen statt. Die GKB
bodens von den Kindern als         am Betriebsgelände. Besucht       Simulator durch die National-       durfte sich von Seiten aller
Highlight auserkoren. Nur          wurde die Fahrdienstleitung       ratsabgeordnete. Da sich die        Gäste über äußerst positives
drei Tage später wurde die         am Graz Köflacherbahnhof,         Besucherin und die Besucher         Feedback freuen.
GKB in Graz von der Lan-           die Werkstätte, die Dampflok      besonders für die Lehrlings-                             Text: E. Ganser, BA

desberufsschule Arnfels be-        671 – das Schmuckstück der        ausbildung     interessierten,              Fotos: CL, EG & Gemeinde Stainz

18               | Ausgabe 82 - Juni 2018
VERKEHRSSICHERHEIT / GANZ KURZE BERICHTE

Bei der Jugendsicherheitsmesse der BHAK Voitsberg konnten sich die zahlreichen Besucher/innen über das Thema Sicherheit informieren

Sicherheitsmesse für
Jugendliche in Voitsberg
Am 17. Mai 2018 beteiligte sich die GKB an einer großen Jugendsicherheits-
messe am Gelände der BHAK Voitsberg mit einem Infostand und stellte einen
Schulbus zu Anschauungszwecken. Das Unternehmen will auf diese Weise
zu mehr Sicherheit im Bahn- und Straßenverkehr beitragen.

Bei dem Infostand zum         und Busbereich aufmerk-       Homepage der GKB.
Thema "Sicherheit im          sam zu machen. An ei-              Text: E. Ganser, BA / Fotos: CL
                                                                                                   Infostand der GKB auf der Sicherheitsmesse
Bahn- und Busbereich"         nem GKB-Bus wurde den
auf der großartig orga-       Jugendlichen dazu der
nisierten Jugendsicher-       "Tote Winkel" aus Sicht
heitsmesse in Voitsberg       des Busfahrers demons-
konnten sich die Schüler/     triert. Im Zuge dessen
innen bei speziell geschul-   wurde außerdem über
ten Kolleg/innen über das     das richtige Verhalten
Thema      Verkehrssicher-    beim Ein- und Ausstieg in
heit, aber auch über die      den Schulbus bzw. in die
Ausbildungsangebote bei       S-Bahn diskutiert. Infor-
der GKB informieren. Das      mationen zu diesem The-
Ziel war es, Jugendliche      ma, in Form von kurzen
auf die Gefahren im Bahn-     Videos, finden Sie auf der   Es wurde über das richtige Ein- und Aussteigen in den Schulbus informiert

                                                                                                      Ausgabe 82 - Juni 2018 |            19
GANZ KURZE BERICHTE / FEUERWEHRÜBUNG

Zusammenstoß zweier Busse mit Auto
- Große Feuerwehrübung in Stallhofen
Am 14. Mai 2018 fand die erste Ab-
schnittsübung 2018 der Feuerwehren
Stallhofen, Voitsberg, Krems Söding-
berg, Geistthal, Kainach, Bärnbach
und Afling in Stallhofen unter Betei-
ligung des GKB-Busbetriebes statt.

Das Szenario bot den 234 Anwesenden
von Feuerwehr, Rettung und Suchhun-
destaffel allerlei Aufgaben. Die insge-
samt 43 geschminkten Unfallopfer ließen
das Geschehen besonders authentisch
wirken. Die Situation, die es im Rahmen
der Abschnittsübung zu meistern galt,
orientierte sich an einem realen Unfall
mit einem GKB-Bus. Übungsannahme:
Ein Reisebus war im Ortsgebiet von
Stallhofen mit einem Linienbus der GKB       Das äußerst realistische Szenario bei der großen Abschnittsübung in Voitsberg
kollidiert und umgekippt. Nachkommen-
de PKWs konnten nicht mehr rechtzei-         sierte das Rote Kreuz die Versorgung der
tig halten und fuhren auf die verunfallten   Verletzten, die Suche nach den abgän-
Busse auf. Anders als 2016 – damals          gigen Personen (ÖRK Hundestaffel), den
befand sich im Bus nur der Fahrer – wa-      Aufbau von Notzelten durch den Katast-
ren in der Übungsannahme beide Busse         rophenzug (ÖRK KAT) und die seelische
mit insgesamt 43 Personen besetzt. Ein       Betreuung der leichter Verletzten und
Großteil der Passagiere wurde beim Zu-       Angehörigen durch das Kriseninterven-
sammenstoß teils schwer verletzt. Fünf       tionsteam (KIT). Bei Ereignissen mit der-
Fahrgäste wurden als vermisst gemeldet       art vielen Verletzten kommt zur effiziente-
– sie dürften im Schock von der Unfall-      ren Betreuung der Personen ein System
stelle davongelaufen sein.                   namens „Triage“ zum Einsatz, bei dem
                                             alle Verletzten vor der Behandlung einer
                                             Verletzungskategorie zugeteilt werden.
     Übungsaufgaben                          Damit soll sichergestellt werden, dass
                                             jene Hilfe zuerst bekommen, die sie am
      wurden erfüllt                         dringendsten benötigen. Nach rund zwei
                                             Stunden waren alle Einsatzziele erreicht,
                                                                                           Schwierige Bergungen wurden geübt
Um eine derart umfangreiche Schadens-        sämtliche Kräfte konnten zum Rüsthaus
lage zu bewältigen bedarf es nicht nur       der FF Markt Stallhofen abrücken. Dort        sammenarbeit unter den verschiedenen
zahlreicher (Spezial-)Kräfte der Feuer-      angekommen lobten die Redner der              Einheiten der teilnehmenden Organisa-
wehren, sondern auch einer großen An-        Schlusskundgebung (Dir. Aldo Stric-           tionen. Dank sei auch an die tapferen
zahl an Expert/innen des ÖRK. Während        cher / Rotes Kreuz; OBR Christian Leit-       Statist/innen gerichtet, die trotz des Wet-
die Feuerwehrkamerad/innen mit der           geb / FF Bereichskommandant; Bgm.             ters sehr authentisch ihre Rolle gespielt
Rettung der Unfallopfer aus den Fahr-        Franz Feirer und Rupert Preglau jun. /        haben und die Übungsannahme noch
zeugen, dem Brandschutz, der Unter-          Kommandant FF Stallhofen) die ruhige,         realistischer erscheinen ließen. Die GKB
stützung des ÖRK und der Regelung            besonnene Abarbeitung der Übungs-             dankt allen Beteiligten.
des Verkehrs beschäftigt waren, organi-      aufgaben, sowie die professionelle Zu-                            Text: Red. / Fotos: FF Stallhofen

20                | Ausgabe 82 - Juni 2018
BEWERB & DSGVO / GANZ KURZE BERICHTE

                                                                   Datenschutzinformation
                                                                     der GKB lt. DSGVO
                                                                  Der Schutz von personenbezogenen Daten ist ein
                                                                  wichtiges Anliegen der GKB. Daher verarbeiten
                                                                  wir diese ausschließlich auf Grundlage der gesetz-
Die Feuerwehrmänner mit den GKB-Trikots                           lichen Bestimmungen, insbesondere der Daten-
                                                                  schutz-Grundverordnung (DSGVO). Nachfolgend
                                                                  informieren wir – in Erfüllung der nunmehr erwei-
Fire Cross Run                                                    terten rechtlichen Verpflichtungen – über die von
                                                                  uns im Rahmen der Drehscheibe durchgeführten

mit Rekord                                                        Datenverarbeitungen.

                                                                  Das Magazin Drehscheibe wird an unsere aktiven und
                                                                  ehemaligen Mitarbeiter/innen sowie an interessierte
Die 10. Auflage des steirischen „Fire Cross                       Personenkreise bzw. Organisationen versandt. In einer
Runs“ in Picheldorf ist geschlagen und das
                                                                  Adressdatenbank werden Namen samt akademischem
mit einem neuen Streckenrekord.
                                                                  Grad, gegebenenfalls Ehren- bzw. Amtstitel und Be-
Bei diesem Feuerwehrleistungswettbewerb stan-
                                                                  rufsbezeichnung sowie Adressen der Drehscheiben-
den wieder knapp 250 Läuferinnen und Läufer am                    bezieher/innen elektronisch erfasst und verarbeitet.
Start, davon rund 50 Jugendliche. Die GKB unter-                  In der Drehscheibe können personenbezogene Daten
stützte die Teilnehmer/innengruppe aus Stallho-                   einschließlich Fotos - zum Beispiel von Veranstaltungs-
fen. Zum schnellsten Feuerwehrmann der Steier-                    teilnehmer/innen - veröffentlicht werden. Als Rechts-
mark mit Streckenrekord kürte sich Lukas Vasold                   grundlage für diese Verarbeitungen dient das berech-
von der FF Liezen Stadt mit 24:14 Minuten. Bei                    tigte Interesse gemäß Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO an
den Damen war die schnellste Yvonne vor Johan-                    Information durch Berichterstattung über Aktivitäten der
na Harrer im Ziel. Bei der Jugend war Lukas Füh-
                                                                  GKB und ihrer verbundenen Unternehmen. Eine Weiter-
rer von der FF Bischofsfeld nicht zu schlagen und
                                                                  gabe der Daten an Dritte erfolgt ausschließlich an die
stand im Endeffekt ganz oben auf dem Stockerl.
Das Wetter war diesmal absolut perfekt und lock-
                                                                  im Rahmen der Versendung der Drehscheibe erforder-
te auch zahlreiche Zuseher/innen, Gäste und Fans                  liche Stelle (Druckerei), der wir die Einhaltung der Daten-
an. Mit Musik von Bernd Kurek kam dann nach                       schutzpflichten vertraglich auferlegt haben. Im Falle der
dem Lauf auch noch richtig Feststimmung auf.                      Verwendung der personenbezogenen Daten zu anderen
Zum Abschluss fand eine würdige Siegerehrung                      als den angeführten Zwecken, wird die GKB eine ge-
statt, wo an die ersten Drei aller 23 Wertungs-                   sonderte Einwilligung einholen.
klassen - durch die Ehrengäste Vbgm. Susanne
Kaltenegger, Sportreferent Mag. Christian Mayer,                  Sollten Sie die Zusendung der Drehscheibe nicht mehr
ABI Jürgen Rachwalik und Feuerwehrkomman-
                                                                  wünschen, können Sie uns das wie bisher jederzeit und
dant HBI Wolfgang Trobos - jeweils eine schöne
                                                                  ohne Angabe von Gründen schriftlich an unsere Firmen-
Glastrophäen überreicht wurde. Für 2019 hat sich
das Team der FF Picheldorf etwas Besonderes
                                                                  adresse, telefonisch unter der Durchwahl 315 oder per
einfallen lassen. Es wird eine neue Streckenfüh-                  Mail an drehscheibe@gkb.at mitteilen. In diesem Fall
rung geben, die wieder alle ansprechen soll und                   erfolgt die umgehende und vollständige Löschung des
natürlich einen Anreiz für die Läuferinnen und Läu-               Datensatzes aus unserem System und Sie erhalten ab
fer darstellen soll.                                              diesem Zeitpunkt keine weitere Zustellung mehr.
                          Text: Redaktion / Foto: FF Stallhofen

                                                                                                Ausgabe 82 - Juni 2018 |        21
Sie können auch lesen