Puls Die Welt in Bewegung | Das Businessmagazin für Österreich - DB Schenker
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02 | inhaltsverzeichnis | Gesamtüberblick Die Welt Menschen 04 Frauen an der Spitze Die Logistikbranche ist in Bewegung besser als ihr Ruf. 04 Menschen In Chefetagen sind Frauen nach wie vor rar. Weibliche Führungskräfte bei DB Schenker berichten über ihren Weg nach oben und den einen oder anderen Stolperstein. 08 Interview DB Schenker-Vorstand Helmut Schweighofer erklärt, an welchen Innovationen DB Schenker arbeitet, und wie man dadurch Mehrwert für die Kunden schafft. 08 10 Trends An welchen alternativen Antrieben im Lkw- Bereich geforscht wird und wie DB Schenker auf mehr Nachhaltigkeit umrüstet. 12 Event Was das Biathlon-Motorhome, das DB Schenker dem ÖSV zur Verfügung stellt, zur optimalen Vorbereitung auf Wettkämpfe bietet. Plus: Reportage vom Weltcup-Einsatz des Trucks. 15 News Vielfalt der Logistikwelt ■ Verlängert: DB Schenker ist für weitere drei Jahre Logistik-Partner des Life Ball. 10 – Trends Die Zukunft der Mobilität Wo eTrucks bereits jetzt eine sinnvolle Alternative sein können. Impressum Herausgeber: S chenker & Co AG, Stella-Klein-Löw-Weg 11, 1020 Wien Kontakt: puls.at@dbschenker.com Redaktion: Industriemagazin Verlag GmbH, Lindengasse 56, 1070 Wien 15 Grafik: veni vidi confici® | Atelier für visuelle Kommunikation, 1070 Wien Druck: gugler GmbH, Auf der Schön 2, 3390 Melk Die Kundenzeitung DB Schenker PULS wird nach umweltfreundlichen und ökoeffizienten Umweltstandards der Druckerei gugler GmbH produziert. Höchster Standard für Ökoeffektivität. Weltweit einzigartig: Cradle-to-Cradle®-Druckprodukte innovated by gugler*. Sämtliche Druckkomponenten sind für den biologischen Kreislauf optimiert. Bindung ausgenommen. PULS 05 | 2017
Editorial | Schenker & Co AG | 03 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kunden! 08 – Interview I Der Mehrwert entscheidet ch sehe die Dinge naturgemäß aus der Sicht eines Mannes und DB Schenker-Vorstand Helmut Schweighofer kenne daher die Hürden, die Frauen im Arbeitsleben überwinden über neue Entwicklungen, die für Mehrwert müssen, nicht aus eigener Erfahrung. Es ist mir aber ein großes An- sorgen. liegen, Frauen zu fördern und ihnen die gleichen Aufstiegschancen einzuräumen wie Männern. Aus diesem Grund führten wir anlässlich des Internationalen Weltfrauentags Interviews mit einer Reihe von weiblichen Führungskräften bei DB Schenker, aus denen wir Ihnen in dieser PULS-Ausgabe gerne Ausschnitte zeigen. Es macht mich stolz, so erfolgreiche Frauen bei DB Schenker zu haben – und gar nicht wenige an der Zahl. Dies darf natürlich nicht darüber 10 hinwegtäuschen, dass noch viel zu tun ist, denn jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin soll dieselben Chancen haben. DB Schenker engagiert sich aber nicht nur im Bereich Diversity, son- dern auch für die Umwelt. Wir haben uns dazu ganz klare Ziele gesetzt und werden konzernweit unsere Emissionen bis 2020 deutlich senken. Es ist diesbezüglich auch schon viel geschehen. Welche Maßnahmen wir zum Thema Umwelt treffen und wie weit beispielsweise die Ent- wicklung bei alternativen Antrieben im Bereich Lkw ist, lesen Sie ab Seite 10. Für Sportbegeisterte haben wir diesmal etwas Besonderes ab Seite 12: DB Schenker stellt dem ÖSV ein Biathlon-Motorhome zur Verfügung, mit dessen Hilfe die Athletinnen und Athleten sich perfekt auf die Wettkämpfe vorbereiten können. Last but not least möchte ich Ihnen das PULS-Interview auf Seite 8/9 über meine Bilanz des Vorjahres und den Ausblick auf das Jahr 2017 nicht vorenthalten. Viel Spaß beim Lesen der aktuellen PULS-Ausgabe wünscht Ihnen 15 – Event Im Einsatz für den Life Ball DB Schenker sorgt auch heuer wieder für die Auf- und Abbau-Arbeiten beim Charity-Großevent in Wien. Helmut Schweighofer Vorstandsvorsitzender DB Schenker, Cluster South East Europe
04 | Frauen- Power Frauen in Führungs- positionen sind immer noch rar. Nicht einmal jedes fünfte österreichische Unternehmen hat eine Frau an seiner Spitze. Die Logistik- branche ist allerdings besser als ihr Ruf: Fünf weibliche Führungskräfte bei DB Schenker schildern, wie frau es in die Chefetage schafft. Ganz nach oben kommen nur wenige: Nur 18,4 Prozent der österreichischen Unternehmen haben Frauen an der Spitze. | Foto © Fotolia.de Q uer über alle Branchen und als 150 Jahre nach Beginn der ersten Von gemischten Teams profitieren Unternehmen hinweg sind die Frauenbewegung so wenig bewegt Zahlen ernüchternd. So ergab und Macht nach wie vor überwiegend Unternehmen jedenfalls können von eine kürzlich veröffentlichte männlich ist? „Es liegt an der Gesell- gemischten Teams, die Probleme aus Studie des Beratungsunternehmens schaft, dem Umfeld und auch daran, ob verschiedenen Perspektiven beleuch- EY, die 900 großteils mittelständische die einzelne wirklich bereit ist, viel da- ten, nur profitieren. Das ist vielen auch Unternehmen befragte, dass nur 18,4 für aufzugeben“, sagt Günther Tengel, bewusst, „nur muss diese Erkenntnis Prozent der österreichischen Unter- Geschäftsführer der Personalberatung auch in konkrete Maßnahmen um- nehmen Frauen in ihren Führungsgre- Amrop Central & Eastern Europe. gewandelt werden“, merkt Elfriede mien haben. Und je größer der Betrieb, Baumann an, Partnerin des Bera- desto dünner wird die Luft: Bei Unter- Denn neben zeitlicher Unabhängigkeit tungsunternehmens EY und dort für nehmen mit mehr als 100 Millionen oder einem auf Kinder abgestimmten die Initiative „Women. Fast forward“ Euro Umsatz sind der Studie zufolge Umfeld hätten die wenigen, die es trotz verantwortlich. Hier fehle es in vielen lediglich 13 Prozent der Chefsessel mit aller Hürden ganz nach oben schafften, Unternehmen an der nötigen Konse- Frauen besetzt. vor allem Zielstrebigkeit gemein. Ganz quenz, um den weiblichen Nachwuchs ähnlich sieht dies Sabine Zeppezauer, auch nachhaltig zu fördern. Die weibliche Hälfte der Bevölkerung die bereits seit 1992 die Geschäftsstel- ist in den Führungsetagen also nach le von DB Schenker in Bad Ischl leitet: Insgesamt betreibt der EY-Befragung wie vor stark unterrepräsentiert. Die „Es gilt, das Ziel nicht aus den Augen nach knapp jedes vierte Unternehmen Veränderung, die seit derselben Befra- zu verlieren, auch bei Rückschlägen (23 Prozent) aktiv Frauenförderung, gung vor zwei Jahren eintrat, ist kaum nicht.“ Und manchmal brauche es auch wobei hier die größeren Unternehmen erwähnenswert. Warum sich mehr etwas mehr Mut. deutlich besser abschneiden als die PULS 05 | 2017
Menschen | Frauen-Power | 05 „Das Ziel nie aus den Augen verlieren“ Zur Person Frau Zeppezauer, Sie leiten die Ge- Sabine Zeppezauer stammt aus Bad Ischl und blieb schäftsstelle Bad Ischl. Ist das als Frau dem Salzkammergut sowie DB Schenker in ihrer ge- in der Logistik-Branche nicht manch- samten beruflichen Laufbahn treu, seit 1992 leitet mal eine Herausforderung? sie die Geschäftsstelle Bad Ischl. Und Langweile er Foto © DB Schenk Natürlich. Ich habe zu einer Zeit begon- wird Zeppezauer wohl auch nach ihrem Pensions- nen, wo eine Frau in einer Führungs- antritt heuer im Juli nicht kennen: Sie verbringt position noch ein Novum war. Also gerne Zeit im Garten oder auf Schiffsreisen. musste ich einen Weg finden, um zu bestehen. Er lautete für mich fachliche Kompetenz, nie die Frage nach dem „warum“, sondern grundsätzlich der Gedanke „warum nicht“ und nie die Freude an dem, was man tut, verlieren. nommen und mir ein fundiertes fach- nend und herausfordernd. Denn es ist liches Wissen angeeignet. Egal ob im ständig alles in Bewegung und einer Sie haben 1972 als Lehrling bei DB Landverkehr, Zoll, See, Luft oder in Veränderung unterzogen. Schenker begonnen. Damals waren Spezialsegmenten wie etwa Umzü- Frauen in der Branche wohl noch sel- ge. 1992 wurde ich mit der Leitung Welchen Rat haben Sie für junge Frau- tener vertreten als heute. der Geschäftsstelle Bad Ischl betraut. en in männerdominierten Branchen? Ja, es ist um vieles besser geworden. 2008 habe ich zusätzlich die fachliche Den jungen Kolleginnen möchte ich Dennoch gibt es in bestimmten Logis- Projektleitung STAR in Wien über- ans Herz legen, das eigene Ziel nie aus tikbereichen noch zu wenige Frauen. nommen, die Software als Business-Ar- den Augen zu verlieren. Dabei gilt es, Das liegt nicht nur am Berufsbild, son- chitekt gestaltet und 2012/2013 den sich auch mit Negativ-Erfolgen ausein- dern auch am Mut, sich neuen Aufga- Rollout in ganz Österreich begleitet, anderzusetzen, denn aus Rückschlägen ben zu stellen. Hier müssen Frauen 2014/2015 Analysen für Südosteuropa kann man viel lernen. Wir sammeln Er- noch stärker auftreten. Speziell in lei- gemacht. Seitens der Konzernleitung fahrungen und starten neu durch. tenden Positionen würde ein ausgewo- hat man sich dann entschlossen, STAR generes Verhältnis der Geschlechter für ganz Europa zu übernehmen. Das Und wie steht es mit der Vereinbarkeit gut tun. war der Zeitpunkt loszulassen und von Beruf und Familie in der Branche? mich wieder voll auf meine Aufgaben Ich habe eine Tochter, die 1985 geboren Wie haben Sie selbst den Aufstieg vom im Salzkammergut zu konzentrieren. ist und jetzt an der Universität Salzburg Lehrling zur Geschäftsstellenleiterin arbeitet. Natürlich war die Vereinbar- geschafft? Was ist für Sie das Faszinierende an keit nicht immer einfach. Man muss Ich habe nach der Lehre alle spedi- dieser Position? sehr konsequent sein und Freude haben tionellen Herausforderungen ange- Jede Position in diesen Jahren war span- an dem, was man tut. Dann klappt es. nker he Foto © DB Sc „Es motiviert, Veränderungen dauerte ganze zwölf Minuten. Das Jahr darauf absolvierte ein männlicher Kol- mitzugestalten“ lege diesen Kundenbesuch und der Sie sind Leiterin einer größeren Divi- Geschäftsführer nahm sich den ganzen sion bei DB Schenker Ungarn. Was fas- Tag Zeit und zeigte unserem Kollegen ziniert Sie an Ihrer Arbeit? auch die Stadt. Auch wenn sich die Welt schnell än- dert, die Welt der Schiene hat sich in Wie steht es mit der Vereinbarkeit von den letzten 10 bis 15 Jahren noch rasan- Beruf und Familie? Steckbrief ter verändert. Dies aktiv mitzugestal- Es ist ganz und gar nicht einfach. Ich ten, ist aufregend und motivierend. hatte das Glück, dass mein Sohn be- Name: reits acht war, als ich meine erste Füh- Andrea Olár Hatten Sie als Frau in der Logistik- rungsposition übernahm. Auch ist die branche schon die eine oder andere Arbeitswelt von heute nicht mehr mit Derzeitige Position: Herausforderung zu meistern? der vor 15 Jahren zu vergleichen. Ich Leiterin der Division Schienengüterver- Ja, ich nenne ein Beispiel. Vor einigen habe großen Respekt vor jungen Kolle- kehr und MMS bei DB Schenker Ungarn Jahren unternahm ich mit einer Kolle- ginnen, die den Spagat zwischen Beruf gin einen Kundenbesuch ins Ausland. und Familie schaffen. Bei DB Schenker seit: Die Anreise dauerte zwölf Stunden. 2009 Wir hatten bereits mehrere Jahre erst- Welchen Rat geben Sie diesen jungen klassige Services für diesen Kunden Frauen mit auf den Weg? Kinder: erbracht. Der Geschäftsführer des Un- Sich natürlich zu geben und nicht zu Einen Sohn (25) plus die zwei Töchter ternehmens empfing uns an einer Ecke versuchen, männlich aufzutreten. meines Mannes seines Schreibtisches und das Gespräch
06 | kleinen. Warum dennoch in kleineren zu begeistern,“ betont Sandra Huber, startete zum Beispiel ein Diversity-Trai- Firmen Frauen öfter ganz nach oben Geschäftsführerin des Fachverbands ning für Führungskräfte, das in der Fol- kommen: „Eine Erklärung dürfte sein, Spedition & Logistik. Zu diesem Zweck ge auch sämtliche HR-Verantwortliche dass kleinere Unternehmen im Be- habe man 2015 auch die Staatsmeis- an den einzelnen Standorten erhalten mühen um Fachkräfte kreativer sein terschaften Speditionskauffrau- bzw. sollen. Außerdem erarbeitet eine ei- müssen. Sie können es sich daher nicht -mann ins Leben gerufen. Auf längere gene Arbeitsgruppe, die aus 17 Frauen leisten, Frauen an die gläserne Decke Sicht könnten auf diese Weise auch mit Leitungsfunktionen besteht, unter stoßen zu lassen“, sagt Baumann. mehr weibliche Führungskräfte nach- dem Titel „More Women in Operational rücken. Management“ konkrete Maßnahmen in Sachen Marketing, Karriereplanung Gegen Fachkräftemangel oder Personalentwicklung, um den Branche schläckt sich wacker Frauenanteil in Führungspositionen Tatsächlich könnten Unternehmen zu heben. Für vielversprechende, soge- in nicht allzu ferner Zukunft um jede In Summe ist die Logistikbranche in nannte High-Potential-Frauen gibt es ab weibliche Fachkraft froh sein. Denn punkto Chefinnen besser als ihr Ruf. dem zweiten Quartal heuer darüber hi- betrachtet man die demografische Ent- Denn obwohl sie als männerdominiert naus ein eigenes Mentoring-Programm. wicklung, so nähert sich die Generation gilt, ist der Anteil der weiblichen Füh- der Babyboomer dem Pensionsalter. An rungskräfte mit 21 Prozent leicht über Ein wesentlicher Teil der Frauenför- Personen im arbeitsfähigen Alter kom- dem österreichweiten Schnitt (18,4 derung ist es aber auch, erfolgreiche men mittelfristig zu wenige nach. Eine Prozent). Führend ist der Finanzsektor Frauen vor den Vorhang zu holen: In hohe Erwerbsquote der Frauen könnte mit 26 Prozent. Form kurzer Interviews erzählen fünf das Problem zumindest mildern. Top-Frauen bei DB Schenker Öster- Auch bei DB Schenker haben bereits reich und Südosteuropa, wie frau es In der Logistikbranche bemüht man einige Frauen Spitzenpositionen er- ganz nach oben schafft. Und die Chan- sich daher bereits, den Frauenanteil klommen. In Ungarn ist das weibliche cen, dass bald noch mehr Frauen über anzuheben, der quer durch alle Ebenen Geschlecht im Führungsteam sogar in ihre Erfolge berichten können, stehen aktuell bei 33,8 Prozent liegt. „Hier hat der Überzahl (siehe Interviews). Um gut: Immerhin liegt der Frauenanteil sich in den letzten Jahren leider wenig noch mehr Frauen beim beruflichen an der Gesamtmitarbeiterzahl bei DB verändert. Aber wir tun alles, um unse- Aufstieg zu helfen, hat DB Schenker Schenker mit 41,2 Prozent in Öster- re Lehrberufe zu attraktivieren und so konzernweit verschiedene Diversi- reich und 39,4 Prozent in Südosteuropa mehr junge Menschen für die Branche ty-Programme entworfen. Im April deutlich über dem Branchenschnitt. er Foto © DB Schenk „Habe Männer nie überschätzt“ terin mit Kindern, ich habe Teilzeit ge- arbeitet. Tatsache war, dass ich meine Sie sind Finanzchefin von DB Schen- Arbeit in kürzerer Zeit erledigte. Dabei ker Slowakei, leiten aber auch andere habe ich viel über Zeitmanagement ge- Abteilungen. Wie kam es dazu? lernt. Aber um ehrlich zu sein, das per- Ich bin auch zuständig für die IT-, HR-, fekte Gleichgewicht zwischen Arbeit Facility- und Einkaufsabteilung. An- und Privat gibt es nicht. Einmal hat fangs war das Unternehmen eine reine die Arbeit Vorrang, einmal die Familie. Service-Niederlassung, abhängig von Man muss lernen, nicht in beiden Wel- Wien. Das war angesichts des raschen ten jeden Tag perfekt sein zu wollen. Wachstums bald nicht mehr möglich. Daher übernahm ich die Finanzabtei- Welche Karrieretipps haben Sie für lung und arbeitete am Aufbau anderer junge Frauen, um sich in männerdo- Steckbrief Abteilungen mit. minierten Branchen durchzusetzen? Ich habe mein Arbeitsumfeld nie als Name: Sie durften also eine ziemliche Wand- rein maskulin angesehen und nie ge- Soňa Horváthová lung des Unternehmens miterleben, glaubt, dass ich nicht die gleichen Mög- seit Sie vor 22 Jahren eintraten? lichkeiten habe wie Männer. Vielleicht Derzeitige Position: Es wuchs von einem Unternehmen mit ist das Teil des Erfolgs – ich habe Män- CFO bei DB Schenker Slowakei fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ner nie überschätzt und mich als Frau tern zu einem mit 250 Leuten. nie unterschätzt. Wenn man seine Ar- Bei DB Schenker seit: beit mit Leidenschaft macht, werden 22 Jahren Wie gelang Ihnen der berufliche Auf- die Kolleginnen und Kollegen das er- stieg trotz Kindern? kennen, ohne dass Geschlecht, Alter Kinder: Zu Beginn war ich die einzige Mitarbei- oder Hautfarbe eine Rolle spielen. eine Tochter, ein Sohn PULS 05 | 2017
Menschen | Frauen-Power | 07 „Hindernisse können mich nicht Ich habe mir selbst beigebracht, mei- nen Tag besser einzuteilen. stoppen“ Sie sind CFO und Mitglied des Vor- Stießen Sie als Frau in der Branche stands bei DB Schenker in der Türkei. auf Hindernisse? Wie kam es zu diesem Aufstieg? „This is a man’s world“ heißt es nicht Ich durchlief nach meinem Uni-Ab- nur in einem Lied, es trifft auch auf die nker schluss mehrere berufliche Stationen: Welt zu, in der wir leben. Wenn Sie Foto © DB Sche Zuerst arbeitete ich bei Deloitte, da- dann noch in einem von Männern do- nach bei Degussa Huls, wechselte dann minierten Land leben, in dem berufstä- als Innenrevisor zum Süßwarenherstel- tige Frauen nicht unterstützt werden, ler Intergum und arbeitete auch noch macht das die Dinge noch komplizier- als Finanzmanager bei Miele, bevor ter. Meine Lebensphilosophie lautet: Steckbrief ich bei DB Schenker in einer leitenden man muss sich zwischen dem einfa- Position im Controlling begann. In mei- chen und dem richtigen Weg entschei- Name: nem zweiten Jahr wurde ich zum CFO den, und ich versuche, den richtigen Gamze Görer befördert und seit 2015 sitze ich auch Weg zu gehen. Hindernisse konnten im Vorstand. mich nie stoppen, ich habe immer an Bei DB Schenker seit: mich geglaubt. elf Jahren Ist es manchmal schwierig, Karriere und Familie unter einen Hut zu brin- Wie lautet Ihr Rat an junge Frauen, Derzeitige Position: gen? die Karriere machen wollen? CFO bei DB Schenker Türkei Es ist ganz und gar nicht einfach, eine Machen Sie die richtigen Dinge, nicht gute Work-Life-Balance zu finden. die einfachen. Leben Sie Ihren Traum Kinder: Aber ich akzeptiere diese Aussage von und lassen Sie sich nicht von anderen einen 17-jährigen Sohn mir nicht länger als Entschuldigung. abhalten. Foto © DB Schenker Steckbrief Name: „Man muss visionär und Zsuzsanna Niklós hartnäckig sein“ Derzeitige Position: Sie arbeiten bereits seit 25 Jahren für Head of Sales bei DB Schenker Ungarn DB Schenker Ungarn. Was gefällt Ih- nen an Ihrem Job? Bei DB Schenker seit: Am besten gefällt mir, mit Mitarbei- 25 Jahren terinnen und Mitarbeitern auf allen Ebenen und in allen Bereichen zusam- Kinder: menzuarbeiten. Ich lerne dabei jeden zwei Töchter (10 und 16 Jahre) Tag neue Dinge über die Kunden, das Geschäft und den Markt. Wie funktioniert dabei die Vereinbar- keit von Beruf und Familie? Sehen Sie sich als Frau in der Branche Wie meistern Sie diese Herausforde- Meine Familie ist für mich sehr wich- mit speziellen Herausforderungen rungen? tig, da sie mir den nötigen Rückhalt konfrontiert? Ich versuche stets, mich voller Elan auf gibt. Eine gesunde Work-Life-Balance Als Frau muss man sich Respekt be- alle Schwierigkeiten zu stürzen und die zu schaffen, ist schwer, aber nicht un- sonders hart erarbeiten, um Barrieren großen Zusammenhänge im Fokus zu möglich. Es ist eine Frage der Organi- einzureißen, die auch heute noch exis- haben, anstatt mich in den Niederun- sation (Kinderbetreuung, Privatstun- tieren. Es ist für Frauen in der Logistik- gen der Alltagsprobleme zu verfangen. den ...). Ich setze mir realistische Ziele, branche unglaublich wichtig, visionär, Das ist, was die Motivation betrifft, wie z.B. einmal die Woche früher nach ehrgeizig, hartnäckig, selbstbewusst durchaus von Vorteil. Hause zu gehen. Auch an extrem hek- und zielorientiert zu sein. tischen Tagen nehme ich mir 10 bis 15 Wie lautet Ihr Karrieretipp für Frauen? Minuten Zeit für etwas, was meine Bat- Wenn du etwas wirklich tun willst, terien wieder auflädt. mach es. Und sei offen für Neues!
08 | „Wer bei Themen wie Internet of Things oder Robotik an Zukunfts- phantasien denkt, der irrt gewaltig, denn wir arbeiten bereits ganz konkret an Lösungen.“ | Foto © DB Schenker „Müssen Mehrwert liefern“ Helmut Schweighofer ist seit Februar 2016 Vorstandsvorsitzender von DB Schenker in Österreich und Südosteuropa. Im PULS-Interview spricht er über die größten Herausforderungen in seinem ersten Jahr, über Innovationen, an denen DB Schenker gerade arbeitet, sowie darüber, was es für den Aufstieg vom einstigen Lehrling zum Vorstandschef braucht. Puls: Herr Schweighofer, Sie sind seit beigetragen, insbesondere als Anfang Puls: Bis wann können wir erste Re- gut einem Jahr Vorstandsvorsitzender dieses Jahres chaotische Abläufe zu sultate der Investition sehen? von DB Schenker in Österreich und kurzfristigen und teils künstlichen Helmut Schweighofer: Das geht nun Südosteuropa. Was war die größte He- Engpässen geführt haben. Wir gehen schnell. Der beste Beweis ist die Tatsa- rausforderung im Jahr eins? davon aus, dass sich die Rahmenbedin- che, dass wir erste Piloten haben. Diese Helmut Schweighofer: Es war – wie so gungen wieder beruhigen. Wir sehen laufen sehr gut, das Programm lieferte oft im Leben – die Vielfältigkeit der auch bereits erste Entspannungen. uns bereits zum Start in der operativen Aufgaben. Mit Sicherheit bestanden Denn die wesentlichen Marktparame- Abwicklung enorme Vorteile – daher die großen Herausforderungen in der ter haben sich in Bezug auf Angebot überspringen wir die übliche Pilot- neuen Organisation „One Europe“ und und Nachfrage nicht geändert, und im phase und rollen „Drive4Schenker“ in der damit einhergehenden neuen Orga- Bereich Ocean haben wir nach wie vor Österreich und dem Cluster aus. Es fol- nisationsstrukturen und Berichtsli- Überkapazitäten. gen dann weitere Entwicklungen und nien sowie den wirtschaftlichen Her- Harmonisierungen (Releases). ausforderungen im Landverkehr. Puls: Kürzlich hat DB Schenker mit einer 25 Millionen US-Dollar-Inves- Puls: Kundenbestellungen werden Puls: Eine Herausforderung ist der- tition in die Online-Plattform uShip individueller, just in time und die Liefe- zeit wohl auch die Situation im Be- seine bisher größte Investition in ein rung kleinerer Mengen spielen eine im- reich Seefracht. Hier hat es durch die digitales Unternehmen getätigt. Was mer größere Rolle. Ist DB SCHENKER- Pleite der südkoreanischen Reederei verspricht man sich davon? parcel eine Antwort auf diesen Trend? Hanjin eine Marktbereinigung gege- Helmut Schweighofer: Mit dieser Be- Helmut Schweighofer: Auch hier kann ben. Spüren Sie das in Form von höhe- teiligung wirken wir aktiv mit und kön- ich von neuen digitalen Entwicklungen ren Preisen? nen Prozesse mitgestalten, dies über- berichten. Im Juni werden wir eine Helmut Schweighofer: Der Fall Hanjin steigt die herkömmliche Lieferanten- eLösung technisch fertigstellen. Diese hat zu Turbulenzen geführt. Die neu Kunden-Beziehung. Das hat Qualität wird uns in der Wahl unserer Partner, geformten Allianzen haben ihres dazu und Perspektive. den KEP-Dienstleistern und in unse- PULS 05 | 2017
Interview | „Müssen Mehrwert liefern“ | 09 daher müssen wir versuchen aus der Preisspirale auszubrechen. Als einer der größten Player müssen wir hier Ak- zente setzen. Puls: Was ist Ihr wichtigstes Ziel für das heurige Jahr? Helmut Schweighofer: Unsere Leute mit unseren Strategien, Programmen und Initiativen „mitzunehmen“ und zu begeistern. Puls: Sie haben seinerzeit als Lehr- ling bei DB Schenker begonnen, später studiert, sind dem Unternehmen aber treu geblieben. Worin liegt für Sie die Faszination der Logistik-Branche? Helmut Schweighofer: Für mich ist es die Arbeit mit Menschen – Kollegin- rem Angebot an die Kunden neue Mög- ten Markt bestehen und wettbewerbs- nen und Kollegen, Mitarbeiterinnen lichkeiten bieten. Wir gehen von einem fähig bleiben? und Mitarbeitern und Kunden – sowie Launch im Sommer bzw. spätestens Helmut Schweighofer: Wir arbeiten in- die Internationalität und die damit ver- Herbst aus. tensiv an unserer Wettbewerbsfähig- bundenen Chancen. Aber auch der keit. Dafür investieren wir kontinuier- technische Fortschritt fasziniert mich Puls: Was macht DB Schenker noch, lich in unser Netzwerk, wie bspw. in immer wieder, Stichwort Internet of um diesen steigenden Anforderungen das neue Terminal in Graz. Ein wesent- Things (Logistik 4.0), Robotik, Senso- gerecht zu werden? licher Schlüssel dafür ist, unsere Ver- rik oder die Möglichkeiten von kogniti- Helmut Schweighofer: Wir haben viel lässlichkeit (Qualität) stets zu erhalten ven Systemen und ganz konkret auch vor und haben auch schon viel über und zu verbessern sowie an den besten „Predictive Analytics“. Wer bei diesen neue Entwicklungen gesprochen. Nun Laufzeiten zu arbeiten. Dazu sind wir Themen noch an Zukunftsphantasien ist es Zeit zu liefern. Mit Drive4Schen- im Februar mit der Plattform Budapest denkt, der irrt gewaltig, denn wir arbei- ker und eParcel tun wir das – aber das live gegangen. Wir verbinden nun täg- ten bereits ganz konkret an Lösungen. ist erst der Anfang, so arbeiten wir mit lich unsere Niederlassungen im Cluster Hochdruck an einer neuen Lösung für SEE mit dem europäischen Netzwerk. Puls: Und was braucht es, um so ei- den C-Bereich. Für konkrete Informati- Das Resultat daraus sind Best in nen Weg, von der Lehre bis zur Vor- onen ist es hier allerdings noch zu früh Class-Frequenzen und Laufzeiten. standsetage, zu gehen? – dazu mehr in der nächsten Ausgabe. Helmut Schweighofer: Jeder muss sei- Puls: Wie sieht die aktuelle Entwick- nen individuellen Weg gehen und für Puls: Innerhalb des Vorstands waren lung der Frachtraten aus? sich herausfinden, was Zufriedenheit Sie auch für den Bereich Landverkehr Helmut Schweighofer: Wir haben uns und Glück bedeutet. Man ist sein eige- zuständig. Wie hat sich dieser in der intensiv mit unserem Kundenportfolio ner „Steuermann“. Zwischenzeit entwickelt? und der Wirtschaftlichkeit beschäftigt. Ich habe stetig Ziele verfolgt. Damit Helmut Schweighofer: Wir haben für Wichtig ist es, unseren Kunden einen meine ich keine hierarchischen Plan- den Landverkehr und unser Manage- Mehrwert zu liefern – nur dann kön- spiele, sondern die Fragen: Wie richte ment-Team einen sehr erfahrenen Land- verkehrs-Profi gewinnen können. Jörg Herwig hat in der Zentrale von Dachser Nur wenn wir dem Kunden das Netzwerkmanagement nachhaltig gestaltet und war bei Kühne + Nagel für einen Mehrwert liefern, können wir auch die Region Eastern Europe, also insge- samt 20 Länder, verantwortlich. für uns selbst faire Preise erwarten. Der Landverkehr ist nach einem in- Helmut Schweighofer, Vorstandsvorsitzender DB Schenker tensiven Jahr 2016, mit strukturellen Veränderungen sowie wichtigen und inhaltlich gut eingeführten Projekten, nen wir auch für uns einen fairen Preis ich mein Team aus und welche Stell- auf einem erfreulichen Weg. Die ers- erwarten. schrauben sind wichtig, um erfolgreich ten Monate zeigen nicht nur positive Das bedeutet, dass wir auf Qualität set- zu sein, damit Kunden auf uns setzen? Tendenzen, sondern im Vergleich zum zen und uns stetig weiterentwickeln An meinen Stationen ist leicht zu er- Vorjahr konkrete Fortschritte in Form müssen. Das führt mich zu dem The- kennen, dass ich es gewohnt bin, die von Ergebnissen und einer wesentlich ma Operational Excellence, bei dem Komfortzone zu verlassen und mich verbesserten Profitabilität. Ein Danke- ich mit großer Freude sehe, wie unsere weiterzubilden und weiterzuentwi- schön an die vielen Kolleginnen und Teams an einer kontinuierlichen Ver- ckeln. Mir war und ist letztendlich die Kollegen, die sich eingebracht haben besserung arbeiten. Einstellung „Spaß an der Sache und und tagtäglich im Einsatz sind! Die Preisdurchsetzbarkeit hat sich Freude am Tun“ sehr wichtig. durchwegs verbessert, somit kann ich Puls: Wie können Sie im Bereich von steigenden Raten sprechen. Ein Landverkehr in einem hart umkämpf- Selbstläufer wird das allerdings nicht, PULS: Vielen Dank für das Gespräch.
10 | Die Zukunft der Mobilität Immer mehr Hersteller setzen auf eTrucks. Und im urbanen Bereich können sie tatsächlich eine wertvolle Alternative sein. Anderswo räumt ihnen „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer hingegen noch geringe Chancen ein. Ein Grund, warum DB Schenker an mehreren Rädern in Richtung Umweltfreundlichkeit dreht. D ie Technologie ist vielleicht noch genügt für die Paketzustellung in der ge im Bereich 3,5 bis 7,5 Tonnen und nicht bis ins letzte Detail aus- Stadt“, sagt Dudenhöffer. Im urbanen in Linz über einen Subfrächter auch gereift, doch die Entwicklung Bereich attestiert der „Autopapst“, wie einen größeren Erdgas-Lkw mit über schreitet rasant voran: Lkw-Herstel- Dudenhöffer gerne genannt wird, der 7,5 Tonnen im Einsatz. Außerdem ver- ler MAN will noch im heurigen Jahr eMobilität daher durchaus großes Po- fügt man über eine Flotte von zehn Sta- eTrucks in Österreich in den Testver- tenzial. Der Beitrag, den eTrucks und plern, die mit Biogas betrieben werden, kehr schicken, bevor sie 2018 im Werk eBusse zur Senkung der Emissionen in sowie in Hörsching bei Linz über einen in Steyr in Serienproduktion gehen. Großstädten leisten können, sei auch wasserstoffbetriebenen Stapler. Noch Mercedes plant in Kooperation mit sehr wichtig. „Aber von Wien nach allerdings hat jede der Technologien ei- dem Paketzusteller Hermes 150 elek- München mit einem eTruck zu fahren, nen Haken: Beim Stromantrieb ist dies trisch betriebene Lkw auf die Straße macht weniger Sinn“, meint Duden- die Reichweite, andere Antriebe wiede- bringen. Und die deutsche Post hat höffer. Daran werden auch Versuche, rum sind derzeit alles andere als wirt- eTrucks längst im Einsatz. Da die Auto- Autobahnen mit Oberleitungen auszu- schaftlich. „Vor einigen Jahren haben bauer „zu spät kamen“, wie Ferdinand statten, wie sie nun auf zwei deutschen sich Erdgas-betriebene Lkw gerech- Dudenhöffer, Leiter des CAR-Center Autobahnabschnitten geplant sind, net. Aber nachdem Erdgas sich derzeit an der Universität Duisburg-Essen es wenig ändern. Denn das falle „unter preislich am selben Niveau bewegt ausdrückt, kooperiert die Post dazu mit Experimentieren wie Daniel Düsen- wie Diesel, ist es finanziell uninteres- einem Startup und stellt im städtischen trieb“, großflächig Autobahnen mit sant“, so Krenn. Schließlich kommen Bereich Pakete mittels Elektro-Trans- Oberleitungen auszustatten, komme Erdgas-Lastwägen in der Anschaffung portern zu. einfach zu teuer. um einiges teurer. Biotreibstoff wiede- rum rentiert sich laut Krenn nur dann, Doch ist E-Mobilität tatsächlich schon wenn dieser tatsächlich aus Abfällen eine praktikable Alternative, um Güter Einen Haken gibt’s immer erzeugt wird, was derzeit aber nicht im- von A nach B zu transportieren? Reicht mer der Fall ist. der Akku lange genug, um für den Ein- Für Überland-Strecken muss die Suche satz im Lkw-Verkehr interessant zu nach einer umweltfreundlichen Alter- sein? „Bei den Transportern der deut- native zum dieselbetriebenen Laster Saubere Routenplanung schen Post beträgt die Reichweite rund also weitergehen. Es gibt auch bereits 80 Kilometer, und die Post sagt, das einige Ansätze, doch allen Fortschrit- Doch auch wenn im Bereich alterna- ten zum Trotz haben diese die Expe- tive Antriebe noch nicht ganz klar rimentierphase ebenfalls noch nicht ist, wohin die Reise geht – Möglich- wirklich verlassen. „Neben Stroman- keiten, um Emissionen einzusparen, trieb sind die wichtigsten Ansätze im gibt es reichlich. So muss das bevor- Lkw-Bereich Erdgas und Biotreibstof- zugte Transportmittel nicht immer fe. Welcher sich durchsetzt, wird man der Lkw sein. Zum Beispiel kann der Anna Krenn, erst sehen“, sagt daher Anna Krenn, CO2-Ausstoß bei einem Transport auf Head of Environment Head of Environment bei DB Schenker der Schiene gegenüber der Straße um bei DB Schenker: „Wir testen verschiedene Österreich & Südosteuropa. bis zu 75 Prozent reduziert werden. alternative Antriebe, Der Frachtweg Straße wiederum ist doch welcher sich Derweil testet auch DB Schenker be- wesentlich umweltfreundlicher als durchsetzen wird, ist noch offen.“ reits fleißig: So hat das Unternehmen der Luftweg, weshalb DB Schenker ein | Foto © DB Schenker mehrere Elektro- sowie Erdgasfahrzeu- spezielles Konzept entwickelt hat, um PULS 05 | 2017
Trends | Die Zukunft der Mobilität | 11 Kraft aus der Steckdose: Strombetriebene Lkw sind im Kommen, haben aber noch ein Reichweiten-Problem. | Foto © Fotolia.de Wussten Sie, dass... ...auf der Schiene im Vergleich zum Straßentransport bis zu 75 % der Emissionen eingespart werden? ...der Transport auf dem Landweg nach China doppelt so rasch geht wie auf dem Seeweg, und gegenüber der Luftfracht 95 % weniger CO2 ausstößt? ...durch moderne Lichtkonzepte in den Terminals der Stromver- brauch um 35 % sinkt? hat der Landweg einen weiteren ent- steckte, teilweise vorzeitig erreicht scheidenden Vortei: „Im Vergleich zum wurden. Beispielweise wurden im Be- Flugzeug sparen wir mit dieser Lösung reich Seefracht die Emissionen um Ferdinand Dudenhöffer, pro Fahrt bis zu 95 Prozent CO2“, sagt 52 Prozent gesenkt. Im Landverkehr Leiter des CAR-Centers Alexander Kieslinger, Global Logistics wurden sie um 20 Prozent reduziert, an der Universität Manager bei Tridonic. womit das Ziel, das man sich für 2020 Duisburg-Essen: „Von Wien nach vorgenommen hatte, ebenfalls schon München mit einem Neben der optimierten Routenplanung erreicht ist. Wie dies auch ohne größe- eTruck zu fahren, werden die Terminals sukzessive auf ren Einsatz von eTrucks, Erdgas-Lkw macht wenig Sinn.“ | Foto © CAR – Center LED-Lampen umgerüstet. In Österreich und anderen umweltfreundlich betrie- Automotive Research sind Salzburg, Bregenz, der Terminal benen Lastern gelingt: „Wir können na- in Wien-Freudenau sowie in Innsbruck türlich nur auf einen geringen Teil der und Graz bereits mit dieser modernen Emissionen Einfluss nehmen, der Rest Kurzstreckenflüge zu vermeiden. Und Form der Beleuchtung ausgestattet, was liegt bei den Subfrächtern. Aber überall je weiter die Strecke, desto wichtiger 35 Prozent an Energie einspart. dort, wo wir unsere eigenen Lastwä- ist die Wahl des umweltfreundlichsten gen im Einsatz haben, gestalten wir die Transports. Zum Beispiel transportiert Flotte in Richtung Umweltverträglich- DB Schenker für den Kunden Tridonic, Ehrgeizige Ziele keit und legen den Fokus auf die Eu- einen internationalen Anbieter von roklassen fünf und sechs“, sagt Anna innovativen Lichtlösungen mit Sitz in An all diesen Rädchen zu drehen, erzielt Krenn. Derzeit entsprechen 95 Prozent Dornbirn, jede Woche Container auf in Summe große Wirkung. Dies zeigt der eigenen Lastwägen, die DB Schen- dem Landweg nach China. Dies dau- sich daran, dass die durchaus sehr ehr- ker auf der Langstrecke in Europa ein- ert 17 Tage und geht damit doppelt so geizigen Emissionsziele, die sich DB setzt, den vergleichsweise emissionsar- rasch wie auf dem Seeweg. Gleichzeitig Schenker im Jahr 2006 konzernweit men Euroklassen fünf und sechs. DB Schenker setzte sich ehrgeizige Emissionsziele für 2020. Manche davon wurden bereits vorzeitig erreicht. –3 % –10 % –8 % –20 % –20 % –20 % –52 % –52 % 2006 2015 2020 2006 2015 2020 2006 2015 2020 2013 2015 2020 Road Air Ocean Location
12 | Mit dem Biathlon-Team auf Tour Das ÖSV-Biathlon-Motorhome bietet den Servicetechnikern beste Bedingungen, um die Sportlerinnen und Sportler optimal auf Wettkämpfe vorzubereiten. Der Truck ist in ganz Europa unterwegs. S chleifmaschinen, moderne Werk- bänke, Halterungen für hunderte Skier, ein ausgeklügeltes Beleuch- tungs- und Belüftungssystem, Fuß- bodenheizung: Das Serviceteam des ÖSV-Biathlon-Teams findet in diesem Raum beste Arbeitsbedingungen vor, um die Athletinnen und Athleten per- fekt auf die kommenden Wettkämpfe vorzubereiten. Die Besonderheit: Es handelt sich nicht um eine stationäre Werkstatt, sondern um das ÖSV-Biath- lon-Motorhome, das von DB Schenker zur Verfügung gestellt wird. Der Auf- lieger ist in ganz Europa unterwegs und begleitet das Team zu allen Statio- nen des Weltcups; auch bei der WM in Hochfilzen war die fahrbare Serviceein- von links nach rechts: Mario Reiter, Reinhard Gösweiner, Herbert Pircher, Stefan Lindlbauer, richtung vor Ort. Der Truck wird das Toni Giger, Franz Linecker, Markus Gandler | Foto © DB Schenker Team die nächsten fünf Jahre aber nicht nur zu den einzelnen Wettkämpfen be- gleiten, sondern dient auch bei wichti- gen Materialtests als mobile Infrastruk- Für Markus Gandler, Sportlicher Lei- die Annehmlichkeiten des DB Schen- tur. Dadurch wird sichergestellt, dass ter für Langlauf und Biathlon beim ker-Trucks und verweist auf die lang- das Serviceteam jene Bedingungen vor- ÖSV, bringt das handfeste Vorteile, das jährige Partnerschaft zwischen dem findet, die für eine reibungslose Vorbe- Team sei durch das Biathlon-Motor- Skiverband und dem Unternehmen. reitung von Wettkämpfen wichtig sind home „auf Augenhöhe mit den besten Der nette Nebeneffekt: Während der – egal, ob in Österreich, Südtirol oder Nationen“. Auch ÖSV-Präsident Peter Tour des Biathlon-Trucks werden Fotos Norwegen. Schröcksnadel zeigt sich erfreut über vom Alltag des Serviceteams und der Sportlerinnen und Sportler gepostet, wodurch Fans und Medien interessan- te Einblicke in die Arbeit hinter den Kulissen und die Vorbereitung der Bi- athletinnen und Biathleten erhalten. Beim Biathlon – einer Kombination aus Skilanglauf und Schießen – kommt es ebenso wie in der Logistik auf Viel- seitigkeit an. Und genau deshalb ist der ÖSV-Biathlon-Truck das passende Symbol für diese Sportart. von links nach rechts: Christina Rieder, Markus Gandler, Benjamin Eder | Foto © DB Schenker PULS 05 | 2017
Juni Event | Mit dem Biathlon-Team auf Tour | 13 Boverdalen / Norwegen März Oslo / Norwegen Was der Truck bietet: Der Biathlon-Truck ermöglicht den sicheren Transport der Skier zu den Trainingslagern und Wettkämpfen und dient vor Ort als Servicestation zur Skipräparierung. An Werk- bänken und mittels Schleifmaschine werden die Skier präpariert, eine Lüf- tungsanlage sorgt für die Absaugung der Wachs- dämpfe. Das erspart der Servicemannschaft, ab Juli die früher Material und Österreich Geräte mühsam in Con- Jänner tainern auf- und abbau- April & Mai Ruhpolding / Deutschland en musste, viel Zeit. Ried, Thalgau, Ramsau / Österreich Februar WM Hochfilzen / Österreich Jänner Antholz / Italien 13.743 Kilometer 4 Fahrer wird der Biathlon-Truck heuer laut waren im Einsatz, Plan zurücklegen. Fakten: als der Truck im Vorjahr die 2.400 Kilometer 16 Events lange Distanz zwischen den Austragungsorten besucht der Biathlon-Truck heuer Östersund (Schweden) und Pokljuka (Slowenien) im Rahmen seiner Tour. bewältigte.
14 | Im Weltcup- Einsatz Ferdinand Huber transportiert für DB Schenker den Service-Truck des österreichischen Biathlon- Nationalteams quer durch Europa. Wir haben ihn zur Biathlon-Weltmeisterschaft nach Hochfilzen begleitet. „B ronze Medaillist: Simon portiert haben, damit der Veranstalter Und was passiert mit dem Auflieger Eder, Austria!“ Während die direkt hinter dem Lkw-Anhänger während der Bewerbe in Südkorea? der 33-jährige Spitzensport- aufgebauten Container abbauen kann. „Wir werden ihn für die darauf folgen- ler am letzten Tag der Biathlon-Welt- den Bewerbe in Skandinavien zeitge- meisterschaft in Hochfilzen mit Rang 3 recht nach Rostock trucken, wo wir ihn über 15 Kilometer im Massenstart ei- Termine eng getaktet noch auf die Fähre stellen. Dann greifen nen der größten Erfolge seiner Karriere wir auf unser DB Schenker-Netzwerk feiert, nimmt Ferdinand Huber davon „Im Weltcup sind die Termine oft eng in Nordeuropa zurück, das den An- rund 100 Kilometer entfernt kaum No- getaktet“, erklärt Franz Linecker, der hänger übernimmt und ans Ziel trans- tiz. Der Oberösterreicher interessiert bei DB Schenker in Ried als Business portiert. In den kommenden Tagen sich nicht für Biathlon, auch nicht für Development Manager tätig ist und fe- steht der Auflieger am Heimatstandort anderen Wintersport. Und doch ist Hu- derführend die aktuelle Kooperation Ried.“ ber ein gar nicht so kleines Teilchen im mit dem Österreichischen Skiverband Erfolgspuzzle des österreichischen Bi- (ÖSV) mitentwickelt hat. „Zwischen Genau dorthin ist Ferdinand Huber athleten. Der Rieder ist nämlich dafür den einzelnen Weltcup-Events sind oft nun auf dem Weg. Nachdem er das verantwortlich, dass Ski und Material große Distanzen in sehr kurzen Zeit- Fahrzeug in Hochfilzen aufgesattelt des Salzburgers bestmöglich präpariert fenstern zu bewältigen. Wenn in Ös- hat, geht es für ihn zurück nach Hau- werden können. Im Auftrag von DB tersund in Nordschweden Sonntag um se. „Zur Abwechslung“, wie er sagt. Schenker transportiert er mit seinem 16.00 Uhr ein Rennen endet und in Po- „Normalerweise bin ich die ganze Mercedes-Benz Actros 1845 den neuen kljuka in Slowenien Mittwoch früh be- Woche unterwegs und nur am Wo- Service-Auflieger des Biathlon-Natio- reits wieder das Training beginnt, sind chenende daheim.“ Zumeist führen nalteams quer durch Europa und legt innovative Lösungen gefragt, um den ihn seine Sammelgut-Aufträge nach damit die Basis für Weltcupsiege und Auflieger zeitgerecht ans Ziel zu brin- Deutschland, seltener auch nach Bel- Medaillengewinne. gen. Vor allem, wenn man weiß, dass gien und in die Niederlande. „Insofern 40 Stunden Fahrzeit und eine Strecke sind die Transporte für den ÖSV eine Schon Tage bevor die Wintersportler von 2.700 Kilometer bei winterlichen nette Abwechslung.“ Und noch dazu zu den Bewerben reisen, macht sich Bedingungen dazwischenliegen.“ eine, die sich auch in sportlichen Erfol- Huber mit seinem Truck auf den Weg. gen niederschlägt. „Da kommt man ganz schön herum“, Wie sah die „innovative Lösung“ in die- sagt der Lkw-Fahrer, während er mit sem Fall aus? „Diese Herausforderung seinem Actros zurücksetzt, um den haben wir mit insgesamt vier Fahrern Auflieger in Hochfilzen aufzusatteln. gelöst. Zwei sorgten für den Transport Das große Remmidemmi um die Welt- des Aufliegers in Schweden, dann ge- meisterschaft ist seit wenigen Stunden langte er mittels Fähre nach Rostock vorbei, die mehr als 150.000 Zuschauer und von dort transportierten den Ser- sind ebenso wie Medaillengewinner Si- vice-Truck zwei weitere Fahrer nach mon Eder abgereist. Um halb fünf Uhr Slowenien.“ früh hat sich Ferdinand Huber heute in Ried auf den Weg gemacht, um den Ferdinand Huber ist einer von vier Fahrern des Service-Truck abzuholen. Um 9.00 Uhr Biathlon-Truck und war als solcher bei der WM in muss er ihn aus dem Athletendorf trans- Hochfilzen hautnah dabei. | Foto © DB Schenker PULS 05 | 2017
news | Vielfalt der Logistikwelt | 15 Logistik Vertrags-Verlängerung für den Life Ball Im April wurde der Vertrag unterzeichnet: DB Schenker ist für weitere drei Jahre offizieller Logistik-Partner des Großevents in Wien. Schon in den vergangenen neun Jahren setzte das Life Ball Team auf die Logistikdienstleistungen von DB Schenker. Diese Zusammenarbeit geht jetzt in die Verlängerung: Im April wurde der Vertrag für weitere drei Jahre unterzeichnet, in denen DB Schenker offizieller Logistik-Partner des Groß- Events sein wird. Gery Keszler, Life Ball-Organisator und -Gründer, betont, Die Kooperation geht in die Verlängerung: Life Ball-Organisator dass man mit DB Schenker einen zuverlässigen Partner Gery Keszler (li.) und DB Schenker-Vorstandsmitglied Alexander Winter habe, der die besonderen Anforderungen des Life Ball erfül- besiegeln die Partnerschaft. | Foto © DB Schenker le. Denn die Auf- und Abbauarbeiten für die Großveranstal- tung im Wiener Rathaus erfordern höchste Flexibilität. Wie diese Flexibilität genau aussieht, schildert Alexander Win- ter, Vorstandsmitglied von DB Schenker in Österreich: „Wir Heuer wird der Life Ball am 10. Juni stattfinden und unter stehen rund um die Uhr für Transporte aller Art mit unse- dem Motto „Recognize the Danger“, also „Erkenne die Ge- rem Expertenteam zur Verfügung und kümmern uns bereits fahr“ stehen. Der Ball zählt zu den größten Charity-Events ab Mitternacht wieder um den Abbau am Rathausplatz, wäh- im Kampf gegen HIV und AIDS weltweit und ist vor allem rend im Rathaus selbst noch gefeiert wird.“ für seine extravaganten Outfits bekannt. „Wissen verhindert Ansteckung“ Life Ball-Gründer Gery Keszler will das Thema HIV/AIDS beim heurigen Event stärker in den Fokus rücken. Der heurige Life Ball steht unter dem Motto „Recognize the rikanischen Provinz Kwa-Zulu Natal. Bei einer Projektreise beglei- Danger“. Wird die Gefahr unterschätzt? tete ich die Gründerin Jackie Branfield bei ihrem unermüdlichen Laut WHO wissen 54% der weltweit HIV-positiven Menschen nicht Einsatz, Kinder vor sexueller Gewalt zu bewahren – und wurde von ihrer Infektion. Deshalb möchten wir aufmerksam machen, Zeuge einer täglichen Gratwanderung zwischen Unverständnis wie wichtig es ist, seinen Immunstatus zu kennen. Es sollte so und Verzweiflung, aber auch kleinen Hoffnungsschimmern. Jackie selbstverständlich sein wie die Kenntnis der eigenen Blutgrup- investiert jeden Funken Energie in ihre Arbeit. Ich habe höchsten pe. Nur wenn das gelingt, rückt das Ziel – eine Generation ohne Respekt vor diesem Kraftakt. HIV-Neuinfektionen – in greifbare Nähe. Was ist die größte logistische Herausforderung bei so einem Warum haben Sie sich dafür entschieden ein Jahr zu pausieren? Großevent und auf welche Weise steuert DB Schenker für den Wir haben ja nicht wirklich pausiert – das Kernteam hat intensiv Life Ball seine Expertise bei? daran gearbeitet, den Life Ball nach 25 Jahren auf eine neue Mein Team und ich sind unendlich dankbar für die langjährige Ebene zu heben. Weg vom reinen Event-Gedanken, zurück zum Kooperation mit DB Schenker. Nicht nur, dass das gesamte Unter- eigentlichen Kern: „Together we can end AIDS!“ Wir wollen mehr nehmen und die MitarbeiterInnen die Philosophie des Life Ball Awareness generieren. Wissen verhindert Ansteckung. und den Charity-Gedanken teilen, mit DB Schenker steht uns ein verlässlicher und flexibler Logistikpartner zur Seite. Tonnen von An welches Charity Projekt, das durch den Life Ball finanziert Kulissenteilen, Bühnen-Elemente, Dekorationen und Kostüme werden konnte, denken Sie am liebsten zurück? müssen transportiert werden. DB Schenker steht uns quasi rund Es gibt unzählige berührende und wichtige Projekte. Mein um die Uhr für Transporte aller Art zur Verfügung und kümmert Herzensprojekt ist die Initiative „Operation Bobbi Bear“, eine sich bereits ab Mitternacht wieder um den Abbau am Rathaus- Einrichtung für missbrauchte und HIV-infizierte Kinder in der af- platz, während im Rathaus selbst noch gefeiert wird.
Kontaktieren Sie uns noch heute: E-Mail an info@schenker.at Unsere Transportlösungen kommen gut an. Bei Millionen Kunden, weltweit. Ob Schiene, Straße, Wasser oder Luft – mit der Erfahrung aus über 140 Jahren, dem Know-how unserer Mitarbeiter und der Sicherheit einer globalen Marke liefern wir auf allen Verkehrswegen genau das, was Sie brauchen: optimale Lösungen. Welche Aufgabe dürfen wir für Sie lösen? Kontaktieren Sie uns: +43 (0) 5 7686-210900 www.dbschenker.com/at
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