"Räfis-Burgerau lebt" 2021 - Einwohnerverein Räfis-Burgerau

 
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"Räfis-Burgerau lebt" 2021 - Einwohnerverein Räfis-Burgerau
«Räfis–Burgerau lebt»
 2021

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"Räfis-Burgerau lebt" 2021 - Einwohnerverein Räfis-Burgerau
Räfis-Burgerau lebt 2021

Sehr geehrte Einwohnerinnen und Einwohner von Räfis-Burgerau
Sehr geehrte Gönnerinnen und Gönner sowie Freunde des Einwohnervereins

Wir freuen uns, Ihnen die Ausgabe 2021 des «Räfis-Burgerau lebt» zu überreichen. Die
Redaktion des Einwohnervereins Räfis-Burgerau präsentiert in dieser Ausgabe ver-
schiedene Beiträge unterschiedlichster Themen.
Der Einwohnerverein Räfis-Burgerau möchte nicht nur mit dieser Publikation Spuren
hinterlassen. Wir wollen auch weiterhin die Traditionen und Bräuche sowie das soziale
Netzwerk durch Veranstaltungen für Jung und Alt in Räfis-Burgerau pflegen. Damit wir
diese Aufgaben wahrnehmen können, sind wir auf Ihre finanzielle Unterstützung ange-
wiesen. Sie werden mit der Einzahlung des
Mitgliederbeitrages von mindestens CHF 25.– (pro Person)
Mitglied des Einwohnervereins. Jeweils im Frühling wird die aktuelle Ausgabe von
«Räfis-Burgerau lebt» verteilt.
Nicht in Räfis-Burgerau lebende Personen werden mit der Einzahlung des Mitglieder-
beitrags von mindestens CHF 25.– Gönner-Mitglieder des Einwohnervereins. Als
Gönnerin oder Gönner erhalten Sie jeweils im Frühling die aktuelle Ausgabe vom
«Räfis-Burgerau lebt» zugestellt.
Wichtig: Begleichen Sie den Mitgliederbeitrag per E-Banking oder Vergütungsauftrag.
Das spart unnötige Einzahlungs-Kosten. Bitte geben Sie im Mitteilungsfeld oder im Feld
«zahlbar durch» Namen, Strasse und Ort an. Dies ist notwendig, damit wir Ihre Adresse
erhalten.

Wir wünschen Ihnen viel Spass und Freude beim Lesen und danken herzlich für Ihr
Interesse und Ihre Mitgliedschaft.
Der Vorstand des Einwohnervereins Räfis-Burgerau

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"Räfis-Burgerau lebt" 2021 - Einwohnerverein Räfis-Burgerau
Inhaltsverzeichnis
                         «Räfis-Burgerau lebt» 2021

«Sprachschatz» – Zu dieser Ausgabe ...................................................................... 5
Der Einwohnerverein stellt sich vor ........................................................................... 9
Der Vorstand ........................................................................................................... 10
Jahresbericht der Präsidentin – Vereinsjahr 2020/2021 ......................................... 14
Sprache auf der Spur – Wie ist unsere Sprache entstanden? ................................ 22
Entwicklung der Sprachen – Wie kam es zu 7000 Sprachen? ................................ 26
Sprache oder Dialekt? – Entwicklung des «Schwiizertütsch» ................................. 30
Hiesige Sprachgepflogenheiten – Ein spannender Blick auf den Ursprung ............ 34
Sorgenkind Dialekt? – Wörterbuch Räfis-Burgerauerisch/Deutsch ......................... 38
Unsere Jubilare ....................................................................................................... 42
Silvia Lötscher-Schwendener – «Sprache auf der Bühne» ..................................... 47
Wettbewerb ............................................................................................................ 51
Saxhof – Ein Landwirtschaftsbetrieb geht innovative Wege ................................... 53
Schule und Kindergarten Räfis – Lockdown im Frühling 2020 ................................ 58
«Meine Sprache ist …» – DaZ-Kinder berichten ..................................................... 59
«Erfahrschule» Andy Schwendener – Die Fahrschule mit besonderen Stärken ..... 61
Pfyffateggel! – von Bethli Widmer .......................................................................... 64
Elisabeth Glaus-Widmer – Eigenwillige Verseschmiedin ....................................... 68
Nachgefragt bei «unseren» neuen Stadträten Petra Näf und Andreas Schwarz ... 72
Wir danken allen Inserenten .................................................................................... 74
Veranstaltungen EVRB 2021/2022 ......................................................................... 76

Impressum
Herausgeber:                 Einwohnerverein Räfis-Burgerau – www.evrb.ch
Erscheinungsweise:           jährlich
Redaktion:                   Patrizia Baumgartner
Mitarbeit:                   Vorstand EVRB, Marcel Bärlocher John, Tanja Mettler & DaZ-Kids

Druck:                       Alvier Druck, 9475 Sevelen

Quellen Fotos:               wenn nicht anders angegeben: Patrizia Baumgartner, EVRB
weitere Quellen:             EVRB – n-tv.de – br.de – swr.de – helles-koepfchen.de
                             weltsprachen.cc – diepresse.com – schweizerdeutsch-lernen.ch

                                             «Räfis–Burgerau lebt»                                                            3
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«Sprachschatz»
                         Zu dieser Ausgabe …
Liebe Leserinnen und Leser

In der diesjährigen Ausgabe des rb-lebt wid-     Portraits von interessanten Persönlichkeiten
men wir uns dem Thema Sprache und                und innovativen Betrieben aus unserem
Sprachschatz und hier gehört natürlich auch      Dorfteil fehlen auch im Corona-Jahr nicht
der heimische Dialekt dazu.                      und wir berichten wie immer über Aktuelles
Inspiriert wurde ich vom «Pfyffateggel!», ei-    und Wissenswertes aus Räfis-Burgerau.
nem Vers von Bethli Widmer, verfasst in ur-
chigstem Buchser Dialekt. Er ist als 3-teilige   Natürlich ist auch ein Wettbewerb wieder
Fortsetzungsreihe in den Jahren 1999 bis         Teil des «Büechli». Machen Sie mit und ge-
2001 in unserer Vereinsbroschüre abge-           winnen Sie mit etwas Glück einen schönen
druckt worden. Der Vers ist eine wunder-         Preis.
bare Sammlung, ja ein wahres Lexikon an
hiesigen «alten» Dialekt-Ausdrücken und          So darf ich hoffen, dass es mir gelungen ist,
widerspiegelt in einzigartiger Weise den         ein vielseitiges und lesenswertes «rb lebt»
Sprachwandel, den schon die Autorin zu er-       für Sie zusammenzustellen.
leben schien.
Ein spezielles Augenmerk gilt also in dieser     Mit dieser Ausgabe verabschiede ich mich
Veröffentlichung dem hiesigen Dialekt: un-       aus der Redaktionsleitung des «rb lebt». Mit
serem Sprachschatz! Wenn man sich die            der Realisation der letzten drei Publikatio-
Definition anschaut, bedeutet »Schatz»:          nen habe ich, als Neuling auf diesem Ge-
«Etwas, was seinem Besitzer viel wert ist»       biet, einiges lernen dürfen. Es war eine
oder «Eine angehäufte Menge, Ansamm-             Menge Arbeit und beanspruchte viel Zeit,
lung von kostbaren Dingen». Dies kann auf        aber diese Herausforderung hat mir sehr
einen Dialekt durchaus zutreffen, bleibt aber    grossen Spass gemacht.
selbstverständlich Ansichtssache.                Ebenso möchte ich die Gelegenheit wahr-
                                                 nehmen, mich auch als Präsidentin und Vor-
Ist darum die Sorge, unser Dialekt könnte in     standsmitglied des EVRB von Ihnen zu ver-
Gefahr sein oder gar aussterben, berech-         abschieden und allen herzlich zu danken,
tigt? Soll man, um einen Dialekt zu bewah-       die mich während meiner Amtszeit in irgend-
ren, ältere Ausdrücke bewusst in seinen          einer Form unterstützt haben. Es waren für
Wortschatz aufnehmen? Ist die Tätigkeit          mich schöne, turbulente und erfahrungsrei-
«Sprechen» eine reine Kommunikations-            che Jahre! Ich freue mich sehr, in der Per-
form oder möchte und kann man so auch die        son von Stefan Frey meinen Nachfolger als
Sprache oder einen Dialekt konservieren?         Präsident gefunden zu haben und mit
                                                 Ursina Marti wird ein wirklicher Profi das
Auf der Suche nach Antworten tauchen wir         «rb lebt» weiterführen. Ich wünsche den
ein in die sehr vielfältige Welt der Sprache,    beiden und dem gesamten Vorstand viel
der Sprachentstehung, -wandlung und -ent-        Freude und Erfolg.
wicklung. Wir erfahren Wissenswertes über
Dialekte und die hiesigen Sprachgepflogen-       Ihnen liebe Leserinnen und Leser wün-
heiten und auch das Wörterbuch «Räfis-           sche ich viel Spass beim Lesen und Ver-
Burgerauerisch/Deutsch», für die Ausgabe         weilen mit dieser Ausgabe des «Räfis-
2008 von Daniela Wachter zusammenge-             Burgerau lebt»!
stellt, bekommt einen nochmaligen Auftritt.                         Patrizia Baumgartner

                                                                                            5
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"Räfis-Burgerau lebt" 2021 - Einwohnerverein Räfis-Burgerau
Der Einwohnerverein
                                    stellt sich vor
Der Einwohnerverein Räfis-Burgerau wurde             Ausserdem werden Jubilare ab 80 Jahren alle
am 29. März 1930 von Andreas Müntener,               5 Jahre zu Hause besucht und bekommen ein
Christian Schwendener, Ernst Bruderer,               schönes Präsent zum Geburtstag überreicht.
Georg Grob und Michael Spitz gegründet.
Sich für öffentliche Anliegen und die Interessen     Auf www.evrb.ch finden Sie nebst den
der hiesigen Bevölkerung stark zu machen und         aktuellsten Informationen zum Verein auch
sich dafür einzusetzen, waren Zweck für die          Impressionen von den vergangenen Anlässen.
Gründung des Vereins und Hauptaufgabe zur
damaligen Zeit. Nicht zuletzt ging es auch da-       Beliebt ist auch die einmal jährlich erschei-
rum neue Industriezweige und Verdienstmög-           nende Broschüre «Räfis-Burgerau lebt», wel-
lichkeiten nach Räfis-Burgerau zu holen.             che in alle Haushalte in Räfis und Burgerau ver-
Inzwischen hat sich aus den «armen», kleinen         teilt und den Gönnern zugeschickt wird. In
Dorfteilen Räfis und Burgerau das heutige Rä-        vielen Stunden wird recherchiert, entworfen
fis-Burgerau entwickelt, ein in letzter Zeit rasch   und geschrieben damit in einer vielseitigen
wachsender Teil der Stadt Buchs.                     Ausgabe mit Berichten über Interessantes und
                                                     Aktuelles aus unserem Dorfteil Freude bereitet
War früher die Funktion des EVRB eher wirt-          werden kann.
schaftlicher und politischer Natur, haben sich
die Tätigkeiten mittlerweile deutlich verändert.     Der Einwohnerverein setzt sich durch den
Heute achtet der EVRB vor allem auf die kul-         Vorstand als aktiver Part, sowie zahlreichen
turellen Gepflogenheiten, pflegt Traditionen         Mitgliedern zusammen und wird von Hel-
und Bräuche und erhält diese am Leben.               fern, Gönnern, Sponsoren und auch von Be-
                                                     hörden und anderen Organisationen wert-
Durch zahlreiche Anlässe und Aktivitäten ge-         voll unterstützt.
staltet der Verein aktiv ein lebendiges Räfis-       Mit der Einzahlung des Jahresbeitrages von
Burgerau und trägt zur Erhaltung des sozialen        25.– Fr. pro Person kann jedermann, also auch
Netzwerks bei. So werden für Jung und Alt viele      asserhalb von Räfis-Burgerau wohnhafte Per-
Gelegenheiten geschaffen, um Kontakte zu             sonen, formlos Mitglied oder Gönner werden.
pflegen, sich zu treffen und schöne Stunden zu
erleben.                                             Die Mitgliedschaft und eine rege Teilnahme an
Die Veranstaltungen und Anlässe des EVRB             den Veranstaltungen sind für den Einwohner-
verteilen sich über das ganze Jahr und werden        verein eine wertvolle Unterstützung, damit die-
vom Vorstand organisiert. Wenn die Umstände          ser weiterhin das Brauchtum pflegen und sich
es zulassen, werden jeweils das Familienfrüh-        für die Dorfgemeinschaft und den Zusammen-
stück, die Bundesfeier, der Seniorenausflug          halt im südlichen Teil von Buchs einsetzen
und 2-3 x jährlich ein Jugendanlass durchge-         kann. So ist es auch oberstes Ziel, mit den An-
führt. Im Winter organisiert der Vorstand die        lässen und Tätigkeiten Gelegenheiten zu bie-
Adventsfenster-Eröffnung und koordiniert die         ten, sich zu treffen und Freude zu bereiten.
Adventsfenster. Danach folgen das Altjohr-
Usschella und der Flaggala-Sunntig, bevor
die Hauptversammlung das Vereinsjahr ab-                                     Patrizia Baumgartner
schliesst.

     «                                                                                    »
               Wir pflegen Traditionen.
               Wir tragen zur Erhaltung des sozialen Netzwerkes bei.
               Wir gestalten aktiv ein lebendiges Räfis-Burgerau.
                                                                                                   9
"Räfis-Burgerau lebt" 2021 - Einwohnerverein Räfis-Burgerau
Der Vorstand
                         Vereinsjahr 2021/2022

       Michael Wehrli, Doris Huber-Triet, Jasmine Senn, Carmen Zweidler, Sévérine Halter,
     Stefan Frey, Tomas Cerezo, Tamara Schwendener, Ursina Marti, Daniela Singer (v.l.n.r.)

     Stefan Frey
     Präsident                         «Sprache ist für mich der Schlüssel
     Im Vorstand seit: 2021                für ein gutes Miteinander!»
     Hauptversammlung
     VS-Sitzungen

     Tomas Cerezo                  «Sprachheimat ist für mich ein Gefühl von
     Kassier, Vize-Präsident     Verbundenheit, das man hat, wenn man jemand
     Im Vorstand seit: 2021          in der eigenen Sprache oder sogar im
     Finanzen                     eigenen Dialekt sprechen hört, egal wo man
                                             sich gerade befindet.»

     Sévérine Halter
     Aktuarin                     «Dialekt bedeutet für mich Heimat, Herkunft,
     Im Vorstand seit: 2018       Verbundenheit und Zusammengehörigkeit.»
     Protokolle
     Jugendanlass

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Michael Wehrli
Beisitzer                       «Dia leckt, drum Digifotos.
Im Vorstand seit: 2012         Dialekt isch ötschis kurligs.»
Jubilare

Carmen Zweidler
Beisitzerin               «Hiesige Ausdrücke pflege ich all pott,
Im Vorstand seit: 2016   am Berg diob un im Tal djun, immer denn,
Altjohr-Usschella            wenn’s mer grad in Sinn chunn.»
Werbung

Tamara Schwendener
Beisitzerin                   «Sprachschatz heisst für mich
Im Vorstand seit: 2016          unseren Dialekt zu pflegen
Familienfrühstück                 und weiter zu geben.»
Adventsfenster

Jasmine Senn
Beisitzerin                         «Für mich bedeutet
Im Vorstand seit: 2018               Sprache Heimat.»
Flaggala-Sunntig

Daniela Singer
Beisitzerin                   «Hiesige Ausdrücke pflege ich
Im Vorstand seit: 2018                  öpa dia»
Bundesfeier
Adventsfeier

Doris Huber-Triet
Beisitzerin                   «Mit Sprachschatz verbinde ich
Im Vorstand seit: 2018                Vielseitigkeit.»
Seniorenausflug
Inserate

Ursina Marti
Beisitzerin              «Sprachheimat ist, zu sprechen, wie einem
Im Vorstand seit: 2021        der Schnabel gewachsen ist.»
rb lebt

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Jahresbericht der Präsidentin
                           Vereinsjahr 2020/2021
Es ist eine spezielle Zeit, die wir aktuell erle-    Geschichte eine Vorstandssitzung als Video-
ben. Seit nun mehr als einem Jahr hält das           Konferenz durch. Es hat wunderbar geklappt,
Corona Virus die Welt in Atem und die Auswir-        wenngleich es nicht den direkten Austausch
kungen auf allen Ebenen unseres täglichen Le-       und Kontakt ersetzt. So hoffen wir auch in die-
bens sind spürbar. Natürlich hat sich die Situa-   sem Punkt auf baldige Rückkehr zur Norma-
tion um die Pandemie auch auf unsere                 lität. Das Protokoll der Sitzungen führte die
Vereinstätigkeiten ausgewirkt. So neigt sich        neue Aktuarin Sévérine Halter – Sévérine,
ein sehr spezielles Vereinsjahr dem Ende zu          herzlichen Dank für die fixe und saubere Er-
und es ist Zeit, Rückschau zu halten und den        stellung der Protokolle!
Jahresbericht zu verfassen.
                                                     Viele Vereine mussten in diesem Coronajahr
Man würde jetzt meinen, der ist schnell abge-       auch finanzielle Einbussen erleben. Andreas
handelt ... weil worüber soll ich berichten, wenn   Hofer hatte als Kassier jederzeit den Überblick
doch fast alle unsere Anlässe und Aktivitäten      über unsere Finanzlage und führte auch in die-
abgesagt werden mussten?                             sem Jahr die Kasse kompetent und umsichtig.
Wenn auch vieles in diesem Jahr nicht nach           Herzlichen Dank Andreas, auch für deine vie-
Plan und Gewohnheit ablief, so waren wir nicht       len kleineren und grösseren Einsätze nebst
untätig, beziehungsweise gerade diese Um-           dem Kassieramt.
stände haben Initiative, Austausch und Einsatz
gefordert. Vieles musste besprochen, neu auf-        Nun aber ein Rückblick in dieses spezielle
gegleist, abgeklärt, kurzfristig abgesagt oder      Vereinsjahr:
neu überdacht und sogar auch neu erfunden
werden. Ich bin froh, konnte ich auf ein             Hauptversammlung
bewährtes und initiatives Team zählen.             Freitag, 20. März 2020
                                                     Mit grossem Bedauern mussten wir bereits im
So ist es mir wichtig, dem Vorstand besonders        Jahr 2020 auf die Durchführung der Jubiläums-
herzlich für den Einsatz im letzten Vereinsjahr     Hauptversammlung zum 90. Bestehen unse-
zu danken. Sie tragen viel zum Wohl des Ver-         res Vereines verzichten. Alles war parat und
eins bei, sorgen dafür, dass Traditionen und        eingefädelt, wir hatten uns ein paar spezielle
Bräuche aufrechterhalten werden und es ist          «Leckerbissen» ausgedacht, um diesem Ju-
nicht selbstverständlich, dass unzählige Stun-     biläum Rechnung zu tragen. Anfangs hofften
den freiwillig ohne Entschädigung dafür geop-      wir noch, dass wir die Versammlung im Ter-
fert werden. Herzlichen Dank euch allen – ge-        minkalender etwas nach hinten verschieben
rade im letzten Jahr war viel Ideenreichtum und      können – im Verlauf der Pandemie war es aber
Flexibilität gefordert!                             nicht möglich, eine Versammlung abzuhalten
                                                     und wir verwarfen diese Pläne wieder und hoff-
Die Durchführung von Vorstandsitzungen war          ten, auf eine ordentliche Durchführung der
nicht immer im gewohnten Rahmen möglich             Hauptversammlung im März 2021.
und wir mussten Punkto Durchführungsart und
Räumlichkeiten etwas umdisponieren. So fan-         Aufgrund des Beschlusses des Bundesrates
den neben vermehrtem schriftlichen und tele-         vom 13. Januar 2021 ist auch dieses Jahr eine
fonischem Austausch 7 Sitzungen statt, auch          Durchführung der Mitgliederversammlung mit
in von der Situation geforderten neuen Forma-        physischer Teilnahme nicht möglich. Bei dieser
ten. So führte der Vorstand erstmals in der         Sachlage hat der Vorstand beschlossen, die

                                           «Räfis–Burgerau lebt»
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Hauptversammlung vom 19. März 2021 mit           Sitzung verabschiedet und mit einer kleinen
schriftlicher Abstimmung durchzuführen. Der      Laudation und einem Präsent gewürdigt.
Vorstand bedauert es sehr, dass die Versamm-
lung nicht wie geplant mit unseren Mitgliedern    Jugendanlässe
und Gästen stattfinden kann.                     Freitag, 12. Juni 2020
                                                  Freitag, 6. November 2020
Frühlingsmarkt 2020 – mit Beteiligung des        Aufgrund der Pandemie und der jeweiligen
EVRB                                              Vorgaben von Bund und Kanton war es nicht
2. Mai 2020                                       möglich, die angekündigten Jugendanlässe
Der EVRB war nebst anderen Kulturschaffen-        durchzuführen. Das tat uns sehr leid, waren
den eingeladen, am Frühlingsmarkt 2020 unter     doch diese Anlässe bei den 4. – 6.-Klässlern
dem Motto «Kultur in Buchs» mitzuwirken und       sehr beliebt und gut besucht. Dennoch gilt
unseren Verein vorzustellen. Es fanden Info-      mein Dank dem Vorstand und Ressortinhabe-
Sitzungen mit dem Veranstalter, dem Ver-          rin Sévérine Halter.
kehrsverein, statt und die kreativen Köpfe in
unserem Vorstand machten sich daran, ein          Familienfrühstück
Konzept auszuarbeiten. Viele tolle Ideen und      Sonntag, 14. Juni 2020
Vorhaben warteten nur noch darauf, umge-          Auch das traditionelle und beliebte Familien-
setzt zu werden. Aufgrund der Situation im        frühstück mussten wir absagen. Diese Ent-
Frühling musste der Veranstalter den Anlass      scheidung haben wir uns nicht leicht gemacht,
dann aber absagen und auch die Verschiebe-        aber die Umsetzung von Schutzkonzepten und
daten konnten nicht realisiert werden. So         der Aufwand wäre zu gross und zu risikoreich
schlummert das Konzept weiterhin in unserer       gewesen. Die Absage wurde von der Einwoh-
Schublade. Nichtsdestotrotz danken wir dem        nerschaft bedauert, aber wir spürten viel Ver-
Verkehrsverein für die Möglichkeit, unseren     ständnis für diesen Schritt. Vielen Dank an
Verein und unsere Tätigkeiten zu präsentieren   Tamara Schwendener, Ressortinhaberin «Fa-
und sind gespannt, was die Zukunft bringt.        milienfrühstück» für ihr Engagement.
Herzlichen Dank dem vorstandsinternen OK-
Team, welches sich sehr kreativ ein tolles Kon-   Bundesfeier
zept, den EVRB zu repräsentieren und vorzu-      Samstag, 1. August 2020
stellen, überlegt hatte.                         Die zum Zeitpunkt des Entscheids, ob wir die
                                                  Bundesfeier durchführen können oder nicht,
Verabschiedung         ausgeschiedene     Vor-    geltenden Corona- Vorgaben, liessen zwar
standsmitglieder                                  Anlässe bis 1000 Personen grundsätzlich wie-
Vorstands-Sitzung vom 28. April 2020              der zu, aber für uns war nicht nur die Besucher-
Da wir unsere langjährigen Vorstandmitglieder    anzahl entscheidend.
Manuela Schoch und Nicole Schwendener             Um die geltenden Massnahmen einzuhalten,
nicht wie üblich an der Hauptversammlung ver-    hätten wir ein umfangreiches Schutzkonzept
abschieden konnten, wurden sie an einer           ausarbeiten und umsetzen müssen. Zudem
                                                  gehört doch auch ein erheblicher Teil unserer
                                                  treuen Besucher vom Alter her zur Risiko-
                                                  gruppe. Auch diesem Umstand haben wir bei
                                                  unserer Abwägung Rechnung getragen und
                                                  wir haben uns letztlich gegen eine
                                                  Durchführung entschieden. Zu gross und um-
                                                  ständlich wäre der Aufwand für uns als kleine
                                                  Gruppe gewesen und auch die Unsicherheit,
                                                  wie sich die Lage entwickeln wird und wir dann
                                                  allenfalls doch im letzten Moment den Anlass
                                                  absagen müssten, war uns zu gross. Schwe-
                                                  ren Herzens haben wir dann auch die Bundes-
                                                  feier absagen müssen. Trotz der Absage geht

                                                                                                15
mein Dank an Daniela Singer für ihren Einsatz    Nach diversen Abklärungen, Studium der Kon-
rund um die Bundesfeier.                          zeptvorgaben und Diskussion im Vorstand ka-
                                                  men wir zum Schluss, dass wir den Anlass
Seniorenausflug                                   durchführen möchten. Zwar in kleinerem Rah-
Mittwoch, 2. September 2020                       men als üblich – so war der Verzicht auf Aus-
Auch der Seniorenausflug wurde Opfer der          schank von vornherein klar – aber wir freuten
Pandemie. Leider mussten wir auch die be-         uns, dass wir endlich wieder einmal einen An-
liebte «Fahrt ins Blaue» absagen. Schade, war     lass planen und durchführen konnten.
doch der Ausflug eine willkommene Abwechs-        Leider verschärften der Bund und die Kantone
lung für die Seniorinnen und Senioren und im-    dann im Verlauf der Zeit die Vorgaben und wir
mer ein gut besuchter Anlass in unserem Ter-      mussten auch von der Durchführung der
minkalender. So hoffen wir nun, dass wir dafür   Eröffnungsfeier Abstand nehmen. So wurde
im 2021 einen tollen Seniorenausflug erleben      aus dem geselligen Auftakt in die Adventsfens-
dürfen! «Merci» an Doris Huber-Triet, Ressort-   terzeit mit Punsch, Adventsknabbereien und
inhaberin Seniorenausflug.                        Programm eine ganz «normale» Eröffnung ei-
                                                  nes wundervollen Fensters. Daniela Singer hat
Steinbruch Campiun Unterstützung EVRO            neu die Organisation dieses Anlasses über-
Mittwoch, 18. November 2020                       nommen und ein tolles Fenster auf dem Post-
Auf Anfrage des Einwohnervereins Rans-            platz hergerichtet. Herzlichen Dank!
Oberräfis und auf Begehren von Mitgliedern
des EVRB entschied der Vorstand, eine Ein-        Adventsfenster
gabe ans Amt für Raumplanung gegen die           2. bis 24. Dezember 2020
Wiederinbetriebnahme des Steinbruchs Cam-         Endlich! Mit ein paar Anpassungen und Emp-
piun zu machen. Im November 2020 infor-           fehlungen an die «Macher» der Fenster konn-
mierte uns die St. Galler Regierung, dass der     ten wir die traditionellen Adventfenster in Räfis-
Standort Campiun als Hartgesteinsabbauge-         Burgerau durchführen. So empfahlen wir den
biet aus dem Richtplan gestrichen wird. Ein       «Gastgebern», auf den Ausschank und das
grosser Erfolg für den EVRO und wir freuen       Anbieten von Speisen und Getränken zu ver-
uns, dass wir dazu beitragen konnten, wäre       zichten und die aktuellen Weisungen von Bund
doch ein beträchtlicher Teil unserer Einwoh-     und Kanton einzuhalten. Die wiederum toll her-
nerschaft unmittelbar betroffen gewesen.          gerichteten «Fenster» waren gut besucht und
                                                  es war spürbar, dass es den Menschen guttat,
Adventsfenster-Eröffnung                         ein Stück Normalität zu leben, nach Draussen
Dienstag 1. Dezember 2020                         zu gehen, sich zu treffen, wenn auch auf Dis-
Nach einer gewissen Entspannung über die         tanz und ohne wärmendes Getränk in den
Sommermonate zog die Pandemie-Situation           Händen. Als schöne Geste durften die Gastge-
im Herbst wieder an und wir mussten uns           ber neben unserem kleinen Dankeschön auch
bezüglich Durchführbarkeit ganz genau erkun-    eine Aufmerksamkeit von «Wirtschaft Buchs»
digen und abwägen, ob die Situation die          entgegennehmen. Herzlichen Dank!
Durchführung der Adventsfenster-Eröffnung       Vielen Dank allen, die geholfen haben, diese
erlaubte oder nicht.                              schöne Tradition auch in diesem Jahr aufrecht

16
zu erhalten. Ein herzliches Merci an Tamara        den sozialen Medien schalten. So bekam man
Schwendener, die diesen Anlass von mir über-      einen Eindruck, wie toll der Anlass angenom-
nehmen wird. Sie hat mich bereits dieses Jahr      men und mitgetragen wurde! Wir waren
stark unterstützt und die Koordination über-     überwältigt von der grossen Teilnahme und
nommen. Bei Tamara können bereits jetzt Ter-      den vielen tollen Begegnungen auf Distanz.
mine für die Adventsfenster 2021 angefragt        Das Dorf hält definitiv zusammen und das
werden.                                            Gefühl der Gemeinschaft war allgegenwärtig.
                                                   Auch am Wettbewerb wurde rege teilgenom-
Altjohr-Usschella                                  men und wir durften einen Publikumspreis (wer
Donnerstag, 31. Dezember 2020                      hat die meisten «likes») und einen Jury-Preis
Bereits früh war klar, dass es kein normales      vergeben.
Altjohr-Usschella geben wird, da sämtliche        Publikumspreis:
Umzüge verboten worden sind. Wir wollten          1. Platz: Fam. Dürr, 2. Platz: Fam. Spagnolo-
aber diesen traditionsträchtigen Anlass nicht     Müntener, 3. Platz: Luzia Heeb
einfach absagen und Corona ein weiteres Op-        Jurypreis:
fer bringen! So brachte Ressortinhaberin Car-      1. Platz: Generationenprojekt Schoch, 2. Platz:
men Zweidler die Idee auf den Tisch, das           Fam. Frey, 3. Platz: Fam. Schmid und Fam.
diesjährige Altjohr-Usschella als Flash-Mob-      Niederhauser
Version durchzuführen. Bei dieser Variante        Die Gewinner/Innen erhielten eine originelle
sind alle, die mitmachen wollen, eingeladen, zu    «Flaggala-to-go-Trugga» und die weiteren
Hause zu bleiben und am Fenster, unter der         Plätze einen Gutschein aus den hiesigen Ge-
Türe oder im eigenen Garten mit Schellen, Glo-    schäften.
cken oder anderem, was Lärm macht, das Jahr       Mein grosser Dank geht vor allem an Carmen
zu verabschieden. So können die Abstandsre-       Zweidler, die mit ihrer kreativen Idee diesem
geln und weitere geltende Bestimmungen ein-        Anlass Leben einhauchte, den Flaggala-Hol-
gehalten werden.                                   zern und natürlich allen Beteiligten für das Le-
Natürlich waren das Umdisponieren und diese       ben dieser Tradition, dieses Jahr halt «einmal
Idee mit viel mehr Aufwand verbunden. Vor al-      anders»!
lem Carmen investierte viel Zeit und Herzblut.
In der Presse erschienen diverse Beiträge über
unser Vorhaben und so hofften wir, dass das
diesjährige «Altjohr-Usschella – einmal an-
ders!» Anklang bei der Bevölkerung findet und
kräftig mitgeschellt wird. Als kleinen Ansporn,
lancierten wir auch einen Wettbewerb, bei dem
wir die originellsten Filmli, die während des
Schellens entstanden und auf unsere face-
book-Seite geladen worden sind, prämieren
wollten.
Ja und nach den Weihnachtsfeiertagen war er
dann da, der Silvestertag, und wir waren schon
ganz gespannt! Die Flaggala-Holzer standen
einzeln an verschiedenen Plätzen in ganz
Räfis und Burgerau und signalisierten mit dem
Läuten der mächtigen Treicheln den Beginn
des Ausschellens. Ausgerüstet mit Drahteseln
und Kameras wollten wir das lärmige Treiben
als Filme festhalten, damit man auch sehen
konnte, was ausserhalb der eigenen Strasse
abging. So konnten wir zwar amateurhafte,
aber nicht weniger charmante Videoaufnah-
men machen und diese dann später als Zu-
sammenschnitt auf unsere Homepage und in

                                                                                                  17
Flaggala-Sunntig
Sonntag, 21. Februar 2021
Wie jedes Jahr wurden die Christbäume An-
fang Januar von den beiden 5.-Klassen unter
der Aufsicht der Flaggala-Holzer eingesam-
melt und beim Flaggalaplatz deponiert. Dies
schürte bei manch Einem die Hoffnung, dass
wenigstens diese Veranstaltung wie gewohnt
stattfinden kann. Zwar findet der Flaggala-
Sunntig bekanntlich im Freien statt, aber den-
noch hätten weder beim Aufschichten durch
die Flaggala-Holzer, noch am Anlass selber die
Bestimmungen eingehalten werden können.
Leider mussten wir dann auch diesen traditio-
nellen Anlass aufgrund der Lage absagen.
Ich möchte mich trotz der Absage bei allen Be-    berichteten wir auch wieder über weitere aktu-
teiligten bedanken, insbesondere geht ein          elle und wissenswerte Themen aus dem Dorf.
herzliches Dankeschön an Jasmine Senn, wel-       So konnten wir während des Lockdowns mit
che sich im Vorstand für dieses Ressort verant-   unserer Ausgabe etwas Freude, Kurzweile und
wortlich zeigt.                                    Abwechslung in so manche Stube bringen.
                                                   Wiederum war ein Wettbewerb Bestandteil der
Jubilare                                           Ausgabe und aus den richtigen Einsendungen
Geburtstagsbesuche                                 wurden drei Gewinner gezogen. Elisabeth
In diesem speziellen Jahr verzichteten wir nicht   Hobi, Susanna Rutz und Susanne Schaffitel
auf das Ehren und Beschenken unserer Jubi-         durften einen tollen Geschenkskorb mit feinen
larinnen und Jubilare. Gewisse Anpassungen         Spezialitäten vom Buonsapore von mir entge-
und Vorsichtsmassnahmen waren aber auch            gennehmen.
hier notwendig. Insgesamt 20 Geburtstagskin-       Erneute durfte ich mit der Realisation der Bro-
dern durften wir im vergangenen Jahr aufgrund      schüre interessante Menschen kennenlernen,
ihres runden Geburtstages unsere Glück-           über sie berichten, in Archiven und der Ge-
wünsche überbringen und einen Räfiser Ge-       schichte stöbern und eine hoffentlich gelun-
schenkskorb überreichen. Herzlichen Dank Mi-      gene Ausgabe auf die Beine stellen.
chael Wehrli für die Besuche bei unseren Jubi-    Ein Merci geht an den Vorstand, an Regula
laren, denen wir auch weiterhin beste              Bänziger-Uehli, an Marcel Bärlocher und an Ni-
Gesundheit und alles Gute wünschen.               klaus Vorburger für ihre wertvolle Mithilfe. Aus-
                                                   serdem unterstützt uns Hansueli Schwendener
Broschüre «Räfis-Burgerau lebt»                  vom Alvierdruck jedes Jahr mit Rat und Tat
Ausgabe 2020                                       beim Druck der Broschüre. An dieser Stelle
Die Ausgabe 2020 stand im Zeichen des 90-          möchte ich auch allen Inserenten für Ihre Un-
Jahr Jubiläums des EVRB und griff das Thema       terstützung mit der Publikation eines Inserates
Wandel der Zeit auf. Wie ein roter Faden zog       danken – diese Unterstützung ist für uns sehr
es sich durch die verschiedenen Berichte und       wertvoll. Neu hat sich Doris Huber-Triet dem
Beiträge und lud dazu ein, in die Geschichte      Bereich «Inserenten» angenommen, herzli-
des EVRB einzutauchen. In der Ausgabe              chen Dank Doris für deinen Einsatz.
schauten wir zurück auf die Anfänge des
EVRB, wie sich Räfis-Burgerau entwickelt hat
und wieder wurden interessante Persönlichkei-
ten aus unserem Dorfteil portraitiert. Ein be-
sonderer Blick galt der Schulgeschichte. So
stand ja bekanntlich das erste Schulhaus von
Buchs in der Burgerau. Passend dazu gab es
dann auch einen Bericht zum Neu- und Erwei-
terungsbau des Schulhaus Räfis. Natürlich

18
Werbung/Marketing                                      Sitzungen aufheiterte. Mit viel Sachverstand
Flyer/Homepage/soziale Medien/Fotos                    und dem nötigen Überblick führte er die Kasse
In diesem besonderen Jahr waren die sozialen           und wir griffen auch sehr gerne auf seine Er-
Medien und unsere Homepage wohl gefragter              fahrung zurück und profitierten so von seiner
denn je. So konnten wir zeitnah und unkompli-          Kompetenz und seinem Wissen in vielerlei Be-
ziert über das Vorgehen bei den Anlässen be-         langen des Vereinslebens.
richten. Leider waren die Mitteilungen dann            Andreas übernahm aber auch sehr viele kas-
halt oftmals Absagen unserer Anlässe.                 senfremde Arbeiten, wirkte im Hintergrund, un-
Auf www.evrb.ch und auf unserer facebook-              terstütze die anderen Vorstandsmitglieder in
Seite konnten wir aber auch ausführlich über         ihren Ressorts und stand mit Rat und Tat zur
die durchgeführten Aktivitäten informieren und       Seite.
berichten. Diese Bereiche betreuten vor allem          Andreas, wir bedauern deinen Rücktritt sehr
Daniela Singer und Carmen Zweidler und un-             und danken dir sehr herzlich für deinen tat-
sere Homepage halten Beat und Marianne                 kräftigen und wertvollen Einsatz für den Ein-
Schaub in Schuss.                                      wohnerverein über diese lange Zeit. Wir
Die Werbung mit Flyern und Plakaten, welche            wünschen dir und deiner Familie für die Zu-
Carmen Zweidler managt, entfiel für den einten        kunft alles Gute, viel Glück, Zufriedenheit und
oder anderen Anlass.                                   beste Gesundheit.
Wie bereits erwähnt, sind wir froh um die
grosse Unterstützung von Hansueli Schwen-             Nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit, davon die
dener und dem Alvierdruck und auch unser               letzten drei als Präsidentin, möchte auch ich
«Vereinsfotograf» Gerd Hayenga war nicht               den Stab weiterreichen und stelle mein Amt per
ganz arbeitslos. Allen, die hier mitwirken und         19. März 2021 zur Verfügung. Dies habe ich
unterstützen, ein grosses Danke für eure Ar-         dem Vorstand bereits Ende 2019 mitgeteilt.
beit!                                                  Mein Vorhaben, die Mitglieder darüber an der
                                                       HV 2020 persönlich zu informieren konnte ich
Mutationen                                             leider wegen der Absage nicht umsetzen.
Rücktritte im Vorstand und Revisions-                 Ich wurde am 18. März 2011 als Beisitzerin in
stelle/Wahlen                                          den Vorstand gewählt und anfangs war ich in
Im Hinblick auf das neue Vereinsjahr gibt es           den Ressorts Jubilare und Adventsfenster
rund um den EVRB einige Veränderungen.                hauptverantwortlich, später dann für die Ad-
Die erste Veränderung betrifft unser Revi-            ventsfenster-Eröffnung und die Adventsfens-
sorenteam. Christian Takacs hat sich nach 17           ter. Am 16. März 2018 wählte mich die Mitglie-
Jahren als Revisor entschieden, das Amt ab-            derversammlung zur Präsidentin. Da die
zugeben. Wir danken ihm sehr herzlich für             Redaktion des «rb lebt» verwaist und der Fort-
seine langjährige Arbeit für unseren Verein und      bestand der Broschüre gefährdet war, nahm
wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich        ich mich der Sache an.
Gute.
                                                       Meine Zeit im Vorstand, insbesondere als
Auch für den Vorstand haben wir Rücktritte zu        Präsidentin, war für mich eine sehr interes-
verzeichnen.                                           sante und wertvolle Zeit. Ich habe viel gelernt
                                                       und möchte die Erfahrungen nicht missen,
Andreas Hofer wurde auf den Tag genau vor              auch wenn ich auf die eine oder andere Turbu-
11 Jahren, nämlich an der HV vom 19. März            lenz gerne verzichtet hätte. Stets konnte ich
2010, in das Vorstandsteam des EVRB                    auf ein tolles Vorstandsteam zählen und ihnen
gewählt. Als Kassier führte er mit viel Pflichtbe-   gilt auch mein ausgesprochen grosser Dank.
wusstsein und Umsicht die Vereinskasse und             Unsere Diskussionen, Gespräche und Bera-
hatte das richtige Fingerspitzengefühl, wenn          tungen haben uns stets weitergebracht, jeder
es um Ausgaben oder Einsparungen ging. Ich             Einzelne hat seinen Anteil daran, dass unsere
durfte während 10 Jahren mit Andreas im Vor-          Veranstaltungen und Aktivitäten erfolgreich ge-
stand arbeiten und lernte ihn als besonnenes,          lingen. Miteinander haben wir immer versucht,
zuverlässiges Vorstandsmitglied kennen, das           im Sinne des Vereins zu handeln.
so ab und an mit viel Witz und Humor die

                                                                                                    19
Ein grosses Dankeschön gebührt auch allen            Namen des Vereins bei allen Mitgliedern,
Mitgliedern, Gönnern und Vertretern von               Gönnern, Sponsoren, Inserenten, Unter-
Behörden und der Kirche für die Unterstützung,      stützern und Helfern, die uns im letzten Ver-
das Wohlwollen und die gute Zusammenarbeit             einsjahr unterstützt haben, sehr herzlich be-
während meiner Zeit im Vorstand und natürlich        danken. In diesen Dank eingeschlossen sind
besonders während meiner Amtsdauer als                vor allem auch die ansässigen Geschäfte, die
Präsidentin.                                          uns in diverser Form unterstützen, sowie
                                                       natürlich die Behörden, die Stadt, die Kirchge-
Um das Funktionieren des Vorstandes zu                 meinden und die Ortsgemeinde. So gelingt es
gewährleisten, müssen entstandene Vakanzen           uns, Traditionen zu bewahren, Bräuche auf-
geschlossen werden. Ich freue mich, dass wir           rechtzuerhalten und das Zusammenleben in
Personen gefunden haben, die bereit sind, ei-          unserem Dorfteil zu pflegen.
nen Teil ihrer wertvollen Freizeit der Vor-            Ein ganz besonderer Dank gebührt Ihnen liebe
standsarbeit zu widmen und dem EVRB zur                Einwohnerinnen und Einwohner von Räfis-Bur-
Verfügung zu stellen. In der heutigen Zeit si-        gerau! Ihre Wertschätzung, ihre Teilnahme
cher keine Selbstverständlichkeit mehr. Das           «trotz allem und wo möglich» und ihr Interesse
zeigte uns auch die Resonanz unserer «Mach             an unseren Anlässen freut uns enorm und sind
mit – hilf mit – sei dabei!»-Aktion. Mit der Wett-     Motivation und Ansporn, uns weiter zu enga-
bewerbskarte des «rb lebt 2020» hatte man              gieren und tolle Veranstaltungen auf die Beine
Gelegenheit, einen Talon auszufüllen und uns          zu stellen, manchmal halt «einfach anders»!
so mitzuteilen, ob und bei welcher Gelegenheit         Bitte kommen Sie auf uns zu, wenn Sie Fragen
wir auf Mithilfe in irgendeiner Form zählen           haben, mithelfen möchten, Interesse an einer
dürfen. Die Rückmeldungen waren ernüch-             Mitgliedschaft haben oder Sie sich sogar im
ternd: Ganze 4 Personen/Familien boten ihre            Vorstand oder fürs «rb lebt» engagieren wol-
Mithilfe an.                                           len.
Umso mehr freue ich mich, dass wir mit Stefan          Mit diesem Jahresbericht verabschiede ich
Frey als neuen Präsidenten, Tomas Cerezo als          mich als Präsidentin des Einwohnervereins.
zukünftigen Kassier und Ursina Marti als wei-         Für mich geht eine schöne, intensive und lehr-
tere Beisitzerin initiative Personen zur Wahl          reiche Zeit zu Ende. Es war mir eine Ehre, mich
vorschlagen dürfen, um die Lücken im Vor-            an vorderster Front für die Zwecke und Ziele
stand schliessen zu können. Schon jetzt               des Vereins einzusetzen.
wünsche ich dem neuen Vorstand ganz viel              Dem Verein und dem neuen Vorstand
Glück, Freude und Erfolg.                             wünsche ich alles erdenklich Gute, viel Freude
Als neue Revisorin dürfen wir Monika Hopf-            und Durchhaltevermögen bei dieser wichtigen
gartner zur Wahl empfehlen und danken auch             und schönen Arbeit, sich für das Dorf und die
ihr sehr herzlich für Ihre Bereitschaft, ihre Frei-   Gemeinschaft zu engagieren.
zeit in den Dienst des EVRB zu stellen.
                                                       Dangga vielmol und alles Gueti!
Zum Schluss
«Dangga vielmol» und «Uf Wiederluaga!»                 Räfis-Burgerau, März 2021
Ein Verein lebt, auch in Zeiten wie diesen, von
seinen Mitgliedern, Freunden und Wohlgesinn-                                    Patrizia Baumgartner
ten. Ich möchte mich darum ganz herzlich im                                        Präsidentin EVRB

«                                                                                         »
           Wir pflegen Traditionen.
           Wir tragen zur Erhaltung des sozialen Netzwerkes bei.
           Wir gestalten aktiv ein lebendiges Räfis-Burgerau.

20
21
Sprache auf der Spur
          Wie ist unsere Sprache entstanden?
Sprechen ist ganz selbstverständlich und ge-
hört zu unserem Alltag – ohne Verständigung
läuft nichts. Wie kam es aber zur Sprache?
Wer hat sie überhaupt erfunden und wann?

Auch Sprachwissenschaftler haben keine ein-
deutige Antwort auf diese Fragen und sind sich
in einigen Punkten nicht einig. Viele Forscher
gehen davon aus, dass die anatomische
Sprechfähigkeit aber wahrscheinlich schon
sehr früh anfing, sich zu entwickeln. Das Klein-                              Bild: macrovector - freepik
hirn, welches für die Entwicklung der Sprache
wichtig ist – insbesondere für die motorische      sich so, dass irgendwann artikulierte Laute
Kontrolle – begann sich vor zwei Millionen Jah-    möglich waren.
ren zu vergrössern. Bis die Sprache als Infor-
mationsaustausch und als soziale Fertigkeit        Der Homo erectus, der Urmensch, der vor über
von unseren Vorfahren genutzt wurde, verging       1 Million Jahren lebte, begann, die tierischen
dann aber noch geraume Zeit.                       Laute und Gesten zu verfeinern und deren Ge-
                                                   brauch zu intensivieren. Er hatte nachweislich
Die ersten Wörter der Menschen unterschie-         ein grösseres Gehirn als die anderen Men-
den sich vermutlich nicht von Tierlauten und       schen vor ihm.
die menschliche Sprache entstand wohl auch         Wissenschaftler vermuten, dass Geräusche
auf der Basis der Kommunikation von Prima-         aus dem Alltag bei der Entwicklung der Spra-
ten. Affen nutzen ähnliche Gesten wie wir Men-     che eine wichtige Rolle gespielt haben. Aus
schen, so liegt es nahe, dass unsere Urahnen       Lauten, die man mit bestimmten Gefühlen, Tä-
anfänglich ebenfalls schon Gesten und Laute        tigkeiten oder Erlebnissen in Verbindung
benutzt haben könnten, um zu kommunizieren.        brachte, leitete man erste Worte ab. Gewisse
Primaten geben zwar Laute von sich, aber sie       Wörter oder auch Tiernamen können sich aus
können nicht sprechen. Dies vor allem aus          den Rufen, Lauten, Schreien oder Geräuschen
anatomischen Gründen: Der Kehlkopf der Pri-        der Tiere entwickelt haben, die nachgeahmt
maten liegt viel zu hoch.                          wurden. Die Sprache hatte zuerst eine rudi-
                                                   mentäre, rein beschreibende Wirkung: Man
Im Laufe der Evolution veränderte sich die         sagte, was man sah.
Kopfform des Ur-Menschen. Der Schädel
wurde grösser, das Hirn wuchs und die Zunge,       Vermutllich war aber erst der moderne Mensch
das Zungenbein und der Kehlkopf entwickelten       (Homo sapiens), der vor rund 100 – 150’000
                                                   Jahren auftauchte, fähig, zu sprechen, sich zu
                                                   unterhalten. Damit das möglich war, muss sich
                                                   in den Köpfen der Menschen aber etwas Ent-
                                                   scheidendes verändert haben: Irgendwann
                                                   war die Entwicklung des Gehirns wohl soweit
                                                   fortgeschritten, dass sie angefangen haben,
                                                   sich Dinge vorzustellen, auch wenn diese
                                                   Dinge nicht da waren.
                                                   Die besondere Sprachfähigkeit des Menschen
                                                   unterscheidet sich, nebst der wichtigen anato-
                                                   mischen Komponente, auch genau in diesem
                                                   Punkt von der Kommunikation von Primaten.
22
Die Fähigkeit zur symbolhaften und abstrakten
Sprache liegt dem evolutionären Vorteil des
modernen Homo sapiens zugrunde. Er wurde
im Laufe der Generationen immer fähiger, sich
im Geiste Dinge vorzustellen, welche nicht zu
sehen waren, gedanklich Neues zu schaffen,
kreativ zu sein, Pläne zu schmieden, seine Zu-
kunft zu planen, über Sachen zu reden, die
man nicht sah. Dies ist wahrscheinlich erst vor
relativ kurzer Zeit entstanden, Forscher vermu-                                Bild: europeanscientist
ten vor 30 oder 40'000 Jahren. Die besondere
Sprachfähigkeit des Menschen hat sich dem-        haben sie ihre Toten begraben, Angehörige
nach gemeinsam mit seiner geistigen Entwick-      gepflegt und Informationen an Artgenossen
lung vollzogen.                                   weitergegeben.

Abstrakte Sprache war für den frühen Men-         Eine richtige Sprache entwickelt sich natürlich
schen ein entwicklungsgeschichtlicher Trumpf:     nur, wenn viele Menschen dieselben Laute ver-
In einer sozialen und damit deutlich komplexe-    wenden, um eine bestimmte Sache zu be-
ren Lebenswelt war eine höhere Form von Ver-      zeichnen. Vermutlich wurden gewisse Wörter
ständigung notwendig, um das Zusammenle-          erst einmal innerhalb einer Familie oder Sippe
ben abzustimmen. So lassen sich Regeln für        regelmässig verwendet und in den Alltag im-
soziale Gemeinschaften oder das Festlegen         plementiert. Zu vermuten ist weiter, dass die
von gemeinsamem Vorgehen, wie z.B. die            Mitglieder dieser Sippe häufig die Laute nach-
Taktik bei einer Jagd nur planen, wenn abs-       ahmten, die der Familienchef oder andere
traktes Denken und Sprechen möglich sind. Er      wichtige Personen für eine bestimmte Sache
musste sich nun nicht mehr nur mit Gesten ver-    verwendeten.
ständigen, die Hände konnte er nun für andere
Dinge nutzen.                                     Durch die Ausbreitung der Menschen über die
                                                  Erde, trugen sie auch ihre Sprache weiter. Ge-
Die Neandertaler, die nächsten Verwandten         nerationen gaben sie an die nächste weiter und
des modernen Menschen, konnten vermutlich         es kam auch zu regionalen Verschiedenheiten
diese besondere evolutionäre Fähigkeit, also      der Sprachen.
abstraktes Denken, Sprechen und Handeln,          Heute werden an die 7000 unterschiedliche
ebenfalls bereits nutzen.                         Sprachen auf der Welt gesprochen – Dialekte
Funde belegen Fähigkeiten wie das Anfertigen      nicht mit eingerechnet!
von Werkzeugen, den Einsatz von Feuer oder
die Gruppenjagd auf Grosswild. Forscher ge-                              Patrizia Baumgartner
hen davon aus, dass Neandertaler ein stark
ausgeprägtes Sozialverhalten hatten. So

                                                                                                   23
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Entwicklung der Sprachen
               Wie kam es zu 7000 Sprachen?
Einige Thesen nehmen an, dass die rund 7000
Sprachen, welche auf der Welt gesprochen
werden, aus einer einzigen Ursprache hervor-
gehen. Vermutlich ist die frühe Menschheit aus
Afrika ausgewandert und hat sich von dort aus
über die Erde verteilt. So kam der Mensch vor
gut 40'000 Jahren auch nach Europa.
Mit dem Mensch hat sich auch seine Sprache
über die ganze Welt verteilt. Alle Sprachen wa-
ren ursprünglich wohl einfach regionale Dia-
lekte. Über die Jahrtausende haben sie sich
weiterentwickelt, zersplittert und verändert, so
dass man bei vielen Sprachen keine Gemein-
samkeiten mehr erkennen kann.

Sprache entwickelt sich natürlich viel schneller
als die biologische Evolution, welche über die                                    Bild: rawpikel - freepik
Gene über Generationen weitergegeben wird.
Das dauert Tausende von Generationen. Die          Sprache. Es vermischte sich mit den Sprachen
kulturelle Entwicklung, und damit auch die Ent-    der eingenommenen Länder und daraus entwi-
faltung der Sprache funktioniert viel schneller,   ckelten sich viele weitere Sprachen. Wer also
insbesondere auch regional, da sie von             Lateinkenntnisse hat, kennt nicht nur die Be-
Mensch zu Mensch, von Generation zu Gene-          deutung vieler Fremdwörter, er wird auch viele
ration weitergegeben wird.                         romanische Sprachen um einiges leichter er-
                                                   lernen können.
Die Forscher unterscheiden zwischen ver-
schiedenen Sprachfamilien und so haben mit-        In der Schweiz werden viele Sprachen gespro-
einander verwandte Sprachen einen erkenn-          chen. Heute sind die vier Landessprachen be-
baren gemeinsamen Ursprung.                        kanntlich Deutsch, Französisch, Italienisch und
In Europa zählen die meisten Sprachen zur in-      Rätoromanisch. Hier treffen die germanische
dogermanischen Familie. Nur Finnisch und           und die romanische Sprachfamilie aufeinan-
Ungarisch stellen eine Ausnahme dar, deren         der.
Gemeinsamkeiten lassen aber darauf schlies-        Damit sich die Menschen auch über ihre Lan-
sen, dass sie gemeinsame Wurzeln haben.            desgrenzen hinweg verständigen können, gibt
Die indogermanische Sprachfamilie wird in          es Weltsprachen. So werden Sprachen ge-
verschiedene Gruppen unterteilt, wobei die         nannt, die von mehr als 100 Millionen Men-
grössten Sprachgruppen in Europa die germa-        schen gesprochen werden – und zwar als Mut-
nische, die romanische und die slawische sind.     tersprache und in anderen Ländern auch als
                                                   erlernte Sprache. Weltsprachen nutzen Men-
Das römische Reich erstreckte sich einst über      schen aus allen Schichten und in vielen Län-
weite Teile der Welt. Italienisch, Spanisch oder   dern und Organisationen sind sie offizielle
Französisch haben ihre gemeinsamen Wur-            Amtssprachen.
zeln im Lateinischen. Diese Sprache hat zwar       Da Englisch in ganz vielen Ländern schon in
immer noch grosse Bedeutung für viele Wis-         der Schule als Zweitsprache gelehrt wird und
senschaften, sie wird aber nicht mehr gespro-      durch die Kolonialisierung der Briten weit ver-
chen, es ist eine sogenannte «tote Sprache».       breitet wurde, gilt sie heute als die Weltsprache
Als die alten Römer grosse Teile der Welt ero-     Nummer Eins. Mehr als 370 Millionen Men-
berten, war Latein jedoch eine weit verbreitete    schen sprechen Englisch als Muttersprache,

26
mit den 898 Millionen Zweitsprachlern erhöht
sich die Zahl auf 1.268 Milliarden Menschen,
die Englisch sprechen und gilt darum als die
meistgesprochene Sprache der Welt.

Mit den rund 921 Millionen Muttersprachlern
(total 1.117 Milliarden Gesamtsprecher) ist je-
doch Chinesisch die Sprache, die von den
meisten Leuten auf der Welt als Erstsprache
gesprochen wird.
Mit grossem Abstand folgen dann Hindi (637
Mio Gesamtsprecher) und Spanisch (538 Mio
Gesamtsprecher). Deutsch rangiert auf der          Zweck projektiert, die internationale Kommuni-
Liste der meistgesprochenen Sprachen auf           kation zu vereinfachen und zu erleichtern.
Platz 12 mit total 76 Millionen Muttersprachlern   Bisher konnte sich keine Plansprache als inter-
und Gesamtsprechern von immerhin 132 Milli-        nationale Norm durchsetzen.
onen Menschen aus 18 verschiedenen Län-            Esperanto ist eine der am meisten verbreiteten
dern. (Quelle: Wikipedia)                          Plansprachen. Sie wurde von einem Augenarzt
                                                   im Jahr 1887 als internationale Sprache veröf-
Weil die Vielzahl der Sprachen die weltweite       fentlicht und die Grundlagen haben heute noch
Kommunikation schwierig macht, ist die Ein-        Gültigkeit, jedoch konnte sie sich nie wirklich
führung einer einheitlichen, geplanten Welt-       durchsetzen. Die Sprache wird heute vor allem
sprache immer wieder ein Thema. Als Plan-          als Hobby gesprochen und ist in keinem Land
sprache bezeichnet man eine geplante,              der Welt als Amtssprache anerkannt.
konstruierte menschliche Sprache, meist zum
                                                                          Patrizia Baumgartner

                                                                                               27
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Sprache oder Dialekt?
           Entwicklung des «Schwiizertütsch»
Die Unterscheidung zwischen Dialekt und
Sprache ist nicht ganz so einfach. Es gibt
sprachwissenschaftliche, aber auch histori-
sche, kulturelle, soziale und politische Kriterien
zur Beurteilung, ob eine Sprache bloss ein
Dialekt oder eine eigenständige Sprache ist.

Bei der eigenständigen Sprache unterscheidet
sich die Sprache deutlich von anderen Spra-
chen, wird von der Mehrheit der Menschen ei-
nes grösseren Territoriums verwendet und die
Sprecher verstehen sich untereinander. Im
Idealfall gibt es eine standardisierte Schrift-
sprache und eine gemeinsame Literatur.               In Mittel- und Norddeutschland wird das Neu-
                                                     hochdeutsch bis gegen 1700 zur neuen Schrift-
Dialekt ist hingegen eine regionale Variante ei-     sprache und es entwickelt sich auch ein münd-
ner Sprache, welche vor allem gesprochen             liches Hochdeutsch, welches die Ortsdialekte
wird. Verschriftlicht wird sie allenfalls in Kom-    immer mehr verdrängt, auch heute noch! Die-
munikationsformen, die einem Gespräch sehr           ses, von den meisten Deutschen gesprochene,
ähnlich sind, z.B. sozialen Medien, jedoch nicht     überregionale Hochdeutsch nennt man «Stan-
in offiziellen Dokumenten, amtlichen Verwal-         dardsprache».
tungen und nur selten in der Literatur.              Hingegen der süddeutsche Raum und die
                                                     Deutschschweiz machen diese Lautverschie-
Deutschschweizer Dialekte sind das, was man          bung zum Neuhochdeutschen nicht mit und es
gewöhnlich in Abgrenzung zum Hochdeut-               entsteht keine überregionale mündliche Stan-
schen, also der «schriftdeutschen Standart-          dardsprache. So werden in der Deutsch-
sprache» als «Schwiizertütsch» bezeichnet.           schweiz in fast allen Gesprächssituationen vor-
Wie aber entstanden diese Abspaltungen? Da-          rangig die verschiedenen regionalen Dialekte
für schauen wir auch über die Grenzen: Vom           benutzt.
Moin aus Norddeutschland, übers Grüssgott in
Süddeutschland, das bernische Grüessech,             Der schweizerdeutsche Dialekt besteht aus
Grüezi in Zürich bis zum Servus in Österreich        hunderten von Mundarten. Die räumlich-topo-
und Hopp oder Hoi hier bei uns – die deutsche        grafischen Gegebenheiten der Schweiz und
Sprache hat viele Varianten. Genauso span-           die noch nicht so ausgeprägte Mobilität bis An-
nend ist die Entwicklung des Schweizer-              fangs des 20. Jahrhunderts führten dazu, dass
deutsch. Schauen wir zurück!                         sich die lokalen Dialekte entwickelten und sich
                                                     teils sehr stark voneinander unterscheiden.
Durch neue Handelswege und auch durch Gu-            Beinahe jede Region, teilweise sogar jede Ge-
tenbergs erfundenen Buchdruck wandelt sich           meinde hat lokalspezifische Eigenheiten in ih-
im 15. Jahrhundert das mittelalterliche Mittel-      rem Dialekt. Neben den unterschiedlichen
hochdeutsch und begünstigt die Entstehung            Aussprachen sind insbesondere Flurnamen
und Ausbreitung eines überregionalen Neu-            oder Benennungen von Pflanzen, Werkzeu-
hochdeutschs. Hörbar war der Wandel etwa             gen, landwirtschaftlichen Geräten und Ähnli-
bei den sogenannten Lautverschiebungen.              chem stark regional geprägt.
Aus den einfachen Vokalen in den mittelhoch-
deutschen Worten «min hus» werden im Neu-            Dr. This Fetzer, Redaktor Schweizerisches Idi-
hochdeutschen Doppelvokale: «mein Haus».             otikon verweist mich dann auch auf eine

30
Bildquelle: Jakob Berger –
  Die Laute der Mundarten
  des St.Galler Rheintals und
  der angrenzenden vorarl-
  bergischen Gebiete - 2013

kartografische Darstellung von Dialektgrenzen,    Eindruck davon, dass (Herrschafts-)Grenzen
die in einem Buch von Jakob Berger aus dem        und natürliche Hindernisse wie Talengen,
Jahr 1913 (Die Laute der Mundarten des            Berge und Flüsse oft mit Dialektgrenzen über-
St.Galler Rheintals und der angrenzenden vor-     einstimmen. Im vorliegenden Fall ist also der
arlbergischen Gebiete) zu finden ist. Er führt    Hirschensprung bei Rüthi eine sehr deutliche
aus, dass die Linien auf der Karte Gebiete tei-   Dialektgrenze.
len, in denen man gleiche Begriffe anders aus-
spricht. So teilen Linien Gebiete, wo man z.B.    Die Schweizer sind sich die verschiedenen Di-
«groess» sagt, von solchen ab, wo man             alekte gewohnt und verstehen diese zumeist
«gross» sagt. Ebenso verhält es sich mit den      auch, wobei gewisse Dialekte Ausdrücke ver-
Gebieten, wo man «ötschis» beziehungsweise        wenden, die von «Auswärtigen» nicht auf An-
«eppes» sagt.                                     hieb verstanden werden, man denke da etwa
                                                  ans höchstalemannische «Walliserdeutsch».
Obwohl auf der Karte leider die Beschriftungen
der Linien fehlt, bekommt man doch einen                                Patrizia Baumgartner

                                                                                            31
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Hiesige Sprachgepflogenheiten
      Ein spannender Blick auf den Ursprung
«Diob» und «diun», diese beiden Ausdrücke           grösste Teil der heutigen Namen stammt aus
versteht man schnell einmal, wenn man Einhei-       dem Alemannischen.
mischen zuhört. Wer aber versteht Ausdrücke         Vincenz schreibt in seinem Artikel, dass die
wie «Denggali», «bissma» und «Schassa» und          Namen ein Beweis dafür sind, dass in unserer
weiss, dass es für ein feines «Brüttli» andere      Gegend bis vor 2000 Jahren rätisch/keltisch
Zutaten braucht als «bruttla» und «Zücha»?          gesprochen wurde. «Diese Sprachen wurden
                                                    ab dem Jahr 15 vor Christus vom Volkslatein
Gerade für Auswärtige oder Zuzüger lohnt es         der Römer überdeckt. Daraus entstand das Alt-
sich, das Wörterbuch «Räfis-Burgeraue-              rätoromanische, das bei uns bis ins 11./12.
risch/Deutsch» etwas genauer zu studieren (in       Jahrhundert gesprochen wurde. Das Rätoro-
dieser Ausgabe auf Seite 39). Daniela Wachter       manische wurde dann durch die Sprache der
übersetzt in dieser freien Aufzählung typische      von Norden her eingewanderten Alemannen
hiesige Ausdrücke, welche man vor allem im          bis in die Bündner Bergtäler zurück verdrängt»,
Gespräch mit der älteren Generation noch öf-        schreibt er weiter.
ters antreffen kann. Sie werden aber teilweise
auch von den Jüngeren erfreulicherweise noch        Vincenz nennt Beispiele, welche den verschie-
rege gebraucht.                                     denen Sprachschichten zuzuordnen sind.

Ich habe mich als Zugezogene sofort vom hie-        Namen rätisch-keltischen Ursprungs:
sigen Dialekt angezogen gefühlt und höre Ein-       Räfis: Der Name Räfis selber ist sehr alt. Er
heimischen sehr gerne zu, wenn sie sich unter-      wird urkundlich erstmals um das Jahr 842 als
halten. Fasziniert war ich darum auch, als ich      Herrenhof Revena erwähnt. Wir können den
den Mundart-Vers «Pfyffadeggel!» von Bethli         Namen nicht mit Sicherheit deuten. Vermutlich
Widmer entdeckt habe. Es ist fast schon ein         geht er auf rätisch oder keltisch «Rovena» zu-
Lexikon originaler Ausdrücke, verständlich für      rück, was wir mit «Rutschgebiet am Bergfuss»
Jedermann, verpackt in einzigartigen Versen.        übersetzen können. Das «Rutschen» muss in
Ein Leckerbissen des einheimischen Sprach-          Zusammenhang mit dem Rhein gesehen wer-
gebrauchs. In dieser Ausgabe haben wir den          den. Urkunden sagen aus, dass einzelne
gesamten Vers (in Originalschreibweise) da-         Rheinarme bis zum Bergfuss vordringen konn-
rum auch nochmal abgedruckt und veröffent-          ten.
licht.                                              Saar: Dieser Bachname ist keltisch und bedeu-
                                                    tet «fliessendes Wasser, Bach».
Sprachgeschichtlich interessant sind aber           Grof: Mit Grof wurde früher ein viel grösseres
auch die Räfiser Familien-, Orts- und Flurna-       Gebiet als heute benannt. das rätische Wort
men. Diese wurden in der Ausgabe des «rb ak-        «Grava» bedeutet «Flussgeschiebe, mit Ge-
tuell» vom Jahr 2000 von Dr. Valentin Vincenz       schiebe überdecktes Gelände, Schwemm-
wortwörtlich seziert und detailliert vorgestellt.   land».
In seinem Artikel ist zu lesen, dass gerade Rä-
fiser Orts- und Flurbezeichnungen wohl schon        Beispiele für altromanische Namen in Räfis:
über 2000 Jahre alt sein können und bis heute       Sindenweg: Sinda hiess im Romanischen «la
überlebt haben.                                     senda». Die Bedeutung ist «Am Weg, am
                                                    Pfad».
Die alten Bezeichnungen gehören drei ver-           Valgurg: Im Altromanischen war dies ein
schiedenen Sprachschichten an. Die ältesten         Bachname, nämlich «ual da gurgas».
sind rätisch/keltischen Ursprungs, die zweite,      Bofel: Dieser Name kam in jedem Dorf vor. Im
grössere Schicht umfasst Namen aus der latei-       Romanischen lautete es auf «bual», was man
nischen/alträtoromanischen Sprache und der          als «Ochsenweide» aber auch als «Gemeinat-
                                                    zung» (= Weiderecht von Klein- und Grossvieh

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