Regionales Raumkonzept Imboden - Beschlussfassung Von der Präsidentenkonferenz am 10. Februar 2021 beschlossen.
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Regionales Raumkonzept Imboden Von der Präsidentenkonferenz am 10. Februar 2021 beschlossen. Beschlussfassung
Herausgeber Region Imboden Geschäftsstelle Plaz 7 7013 Domat/Ems Projektbearbeitung R+K Büro für Raumplanung AG Aeuli 3 Impressum 7304 Maienfeld Michael Ruffner, Marina Grob www.rkplaner.ch 081 302 75 80 michael.ruffner@rkplaner.ch Zitiervorschlag Regionales Raumkonzept Imboden, Stand: Beschlussfassung 2
1. Einleitung 4 2. Übergeordnete Grundlagen 6 3. Die Region Imboden 2019 10 4. Lagebeurteilung und Herausforderungen 20 5. Regionales Raumkonzept Imboden 24 6. Plan Raumkonzept 38 Inhalt 7. Auswirkungen 40 3
1. Einleitung 1.1 Anlass Die Region Imboden existiert seit Anfang des Jahres 2016 als neue Jahre nach Erlass 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre Gebietskörperschaft, die mit der Regionalplanung betraut ist. Zuvor des Richtplans waren fünf der sieben Gemeinden zusammen mit Chur und dem Schanfigg Teil des Regionalverbandes Nordbünden. Flims und Trin Region Regionales Raumkonzept gehörten zur Region Surselva. Revision regionale Richtplanung Innerhalb der Region Imboden besteht eine hohe Nachfrage nach (Siedlung und Verkehr, Festlegung Wohn- und Arbeitsraum. Die Region möchte von dieser Dynamik Siedlungsgebiet) profitieren und sich als attraktiver Wohn- und Arbeitsplatzstandort weiterentwickeln. Als Grundlage für die zukünftige Siedlungsentwick- Gemeinde Kommunales räumliches lung sind die vorhandenen Planungsgrundlagen zu überprüfen und Leitbild (KRL) anzupassen. Die neue Raumordnungspolitik verlangt hinsichtlich der übergeordneten Ziele wie Verdichtung und Wachstum nach innen, Überprüfung Kapazitäts- Mobilisierung der Baulandreserven oder dem Schutz der Fruchtfolge- berechnung gemäss flächen (FFF) auch eine regionale Abstimmung der raumrelevanten Gemeinde-Datenblatt Themen. Revision Ortsplanung (Teil Siedlung) Der Kantonale Richtplan (KRIP), genehmigt durch den Bundesrat am 20. März 2019, definiert verschiedene Aufgaben für die Regionen und Fristen für die Revision der Regional- und Ortsplanungen, Einleitung aus Erläuterungsbericht Kantonaler Richtplan, März 2018 Gemeinden. Die Regionen haben innerhalb von zwei Jahren nach Erlass (ab April 2018) des KRIP ein Raumkonzept auszuarbeiten, wel- ches die Grundzüge der räumlichen Entwicklung in den Bereichen 1.2 Ziele des Raumkonzepts Siedlung und Verkehr definiert. Darauf aufbauend ist innerhalb von drei Jahren die regionale Richtplanung Teil Siedlung zu erstellen. Die inhaltlichen Ziele des Raumkonzepts sind insbesondere: Das Raumkonzept Imboden bildet die Grundlage für eine zukunftso- • Standortbestimmung, Erkennen von Stärken, Schwächen, rientierte Entwicklung der Region und ihrer Gemeinden. Es zeigt auf, Chancen und Risiken sowie der kommenden Aufgaben und wie sich die Region in den nächsten rund 20 Jahren entwickeln will Herausforderungen; und wo sie die Schwerpunkte der räumlichen Entwicklung setzt. • Festlegen von Zielen und Handlungsschwerpunkten; • Abstimmung Siedlung- und Verkehrsentwicklung. 4
Formell dient das Raumkonzept als: 1.4 Prozess • Grundlage für die Ortsplanungen der Gemeinden Was sind die Rahmenbedingun- (Kommunales räumliches Leitbild KRL, Ortsplanungsrevision); April 2017 Grundlagenanalyse gen? Statistische Datenaufbe- reitung • Unterstützung und Grundlage bei den regionalräumlichen Planungen (Basis für regionale Richtplanungen, Teil Siedlung Wo stehen wir? Juni 2017 Workshop Präsidentenkonferenz und Verkehr); Wo wollen wir hin? • Instrument zur Stärkung der regionalen Zusammenarbeit (Synergien und Beziehungen zwischen Gemeinden und den an- Umsetzung der Ergebnisse Work- August 2017 Entwurf Raumkonzept shop in Konzept (Text und Plan) grenzenden Regionen); • Unterstützung der politischen Entscheidungsträger der Region, September Klären der Detailfragen in indem es die regionalen Handlungsschwerpunkte aufzeigt. 2017 Präsidentenkonferenz koordiniert und abgestimmt Oktober 2017 Anpassen Raumkonzept Bis Februar 2019 Vernehmlassung in Gemeinden Regionales Raumkon- Gesamtverkehrskon- zept zept März 2019 Anpassen Raumkonzept Einleitung Juli - Dezember Prüfung Kanton Regionaler Richtplan Siedlung und Verkehr 2019 Dezember 2019 Anpassen Raumkonzept 1.3 Bestandteile des Raumkonzepts November / Mitwirkung Das Regionale Raumkonzept besteht aus dem vorliegendem Bericht Dezember 2020 und Konzeptplan (Syntheseplan Siedlung und Verkehr). Es behandelt das gesamte Spektrum der Raumentwicklung, legt den Fokus jedoch Dezember 2020 Anpassen Raumkonzept klar auf das Thema der Siedlungsentwicklung. 10. Februar Beschluss Präsidentenkonferenz 2021 5
2. Übergeordnete Grundlagen 2.1 Raumplanungsgesetz Seit Mai 2014 ist das revidierte eidgenössische Raumplanungsgesetz (RPG) mit der dazugehörigen Raumplanungsverordnung (RPV) in Kraft. Kantone und Gemeinden sind aufgefordert, ihre Planungsins- trumente den neuen Grundlagen anzupassen. Das neue Raumpla- nungsrecht verlangt zum Beispiel konkrete räumliche Festlegungen des Siedlungsgebiets, klare Aufträge an die Planungsträger zur Aus- richtung der Bauzone auf den Bedarf und praktikable Instrumente zur Mobilisierung und Umlagerung von Bauzonen. Die Kantone sind angehalten, ihre Richtpläne innert fünf Jahren nach Inkrafttreten des revidierten RPG an die neuen gesetzlichen Anfor- derungen anzupassen. Der Kanton Graubünden hat diese Arbeiten umgehend an die Hand genommen und innert Frist abgeschlossen. Übergeordnete Grundlagen 2.2 Raumkonzept Graubünden und Kantonaler Richt- plan Ausschnitt Raumkonzept, Kantonaler Richtplan (März 2018, Stand Genehmigung) Das Raumkonzept Graubünden (RK GR, 2014) ist die Raumentwick- lungsstrategie des Kantons Graubünden und bildet die Basis für den Kantonalen Richtplan. Sowohl das Raumkonzept als auch der Kan- tonale Richtplan sind im Raumkonzept Imboden zu berücksichtigen. Sie legen die Entwicklungsgrundsätze für die Region im Wesentlichen folgendermassen fest: Handlungsraum Nordbünden (gemäss Raumkonzept GR): • Imboden liegt im Handlungsraum Nordbünden, welcher eine Der Handlungsraum ist Bevölkerungs- und Wirtschaftsschwerpunkt zusammenhängende Agglomeration bildet und der Bevölke- der Südostschweiz und Wachstumstreiber Graubündens mit einer ho- rungs- und Arbeitsplatzschwerpunkt des Kantons ist. Die raum- hen Standortattraktivität und einem vielfältigen Unternehmensport- planerischen Tätigkeiten sind daher auf strategischer Ebene folio. Der Bedarf einer überkommunalen Koordination der Siedlungs-, zweckmässig abzustimmen. Verkehrs- und Wirtschaftsentwicklung ist gross. (…) 6
Wichtige Stossrichtungen sind: • Die angestrebte Siedlungsentwicklung ist künftig in den Planun- gen detailliert auszuweisen, eine Baulanderweiterung ist nur bei • Konsequentes Ausrichten der Siedlungsentwicklung auf die ausgewiesenem Bedarf möglich. Dabei müssen Massnahmen Knoten des öffentlichen Verkehrs. Besterreichbare Standorte als zur Mobilisierung von unüberbauten Bauzonen und zur inneren Entwicklungsschwerpunkte (ESP) für Wirtschaft, Forschung und Verdichtung bereits umgesetzt sein. Für den Bedarfsnachweis Bildung nutzen. Reaktivieren vorhandener Industriebrachen. ist mitunter auf die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung ge- mäss kantonalem Richtplan abzustellen. Dabei ist die aktuelle • Schaffen eines Umfelds, das die Wettbewerbsfähigkeit ansässi- Bevölkerungsentwicklung jedoch zu berücksichtigen. ger Firmen positiv beeinflusst und die Ansiedlung arbeits- und wertschöpfungsintensiver Firmen begünstigt. • Prognose Bevölkerungsentwicklung und Beschäftigtenentwick- lung 2016-2040 für die Region Imboden: • Stärken des Bildungs- und Forschungswesens. Setzen von Schwerpunkten zur Förderung bestehender Stärken und Kom- 2016/2015 2040 2016-2040, in Prozent petenzen (Hotel- und Tourismusfachschule, Bildungsschwer- Einwohner 20‘500 25‘800 + 5‘300, + 25.9 % punkt für ansässige Industrie). Beschäftigte (VZÄ) 6‘200 7‘800 + 1‘600, + 25.8 % Übergeordnete Grundlagen • Fördern von verdichteten, qualitativ hochwertigen Wohnange- Kantonaler Richtplan (März 2018, Stand Genehmigung) boten in Siedlungen. Ausbau und Weiterentwicklung der Lang- samverkehrsnetze in und zwischen den Siedlungen. • Eingehen enger Partnerschaften mit Liechtenstein und den Ge- bietskörperschaften des Alpenrheintals und Bodenseeraums. Fördern institutioneller und räumlicher Vernetzung mit diesen Räumen zur Stärkung des grenzüberschreitenden Wirtschafts- raums. • (…) • Erhalten des hochwertigen Kulturlands an Tal- und Hangfussla- gen im Bündner Rheintal und Domleschg. Fördern und erhalten der Naherholungsqualitäten. 7
• Die Dörfer in der Region Imboden sind dem urbanen (Domat/ 2.3 Agenda 2030 Ems und Felsberg), sowie dem suburbanen Raum (Bonaduz, Flims, Rhäzüns, Tamins, Trin) zugeordnet. Sie sind damit zusammen mass- Als Grundlage für die Erarbeitung des kantonalen Umsetzungspro- gebender Träger der wirtschaftlichen Entwicklung. Dabei ist im gramms 2016-2023 zur Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) hat suburbanen Raum eine Stabilisierung der Siedlungsausdehnung der Kanton im Mai 2014 den Prozess „Agenda 2030 Graubünden“ anzustreben, während im urbanen Raum eine hohe bauliche lanciert. Kommunale und regionale Entscheidungsträger aus sieben Dichte anzustreben ist. funktionalen Wirtschaftsräumen erarbeiteten zusammen mit dem Amt für Wirtschaft und Tourismus sowie mit Fachleuten Situationsana- • Flims ist als touristischer Ort mit Stützpunktfunktion definiert. lysen, Strategien und Massnahmen. Im Rahmen dieses Prozesses entstand für den Wirtschaftsraum Nord- bünden die „regionale Standortentwicklungsstrategie der Regionen Imboden, Landquart und Plessur“ (März 2015). Das Konzept definiert für Nordbünden vier Strategien: Übergeordnete Grundlagen • Raum und Innovation für Industrie schaffen; Region Imboden • Tourismus grossräumig vernetzen; • Dienstleistungsstandort stärken; • Attraktiver Wohnstandort Rheintal sichern. Ausschnitt Raumkonzept, Kantonaler Richtplan (März 2018, Stand Genehmigung) 8
Da die Gemeinden Flims und Trin im Jahr 2015 noch zur Region Sursel- 2.4 Weitere Grundlagen va gehörten, sind sie Teil der „Standortentwicklungsstrategie Sursel- va“. Die im Vorfeld erwähnten Strategien für die Region Nordbünden • Raumplanungsgesetz (RPG), 22. Juni 1979 machen jedoch auch für die Gemeinden Trin und Flims Sinn. Insbe- • ARE GR, Dezember 2013, Herausforderungen des Kantons Grau- sondere ist das Thema Tourismus mit der Destination Flims von grosser bünden, Trends und ihre Auswirkungen auf die räumliche Ent- Bedeutung. Zudem ist für eine Gesamtbetrachtung der Region Imbo- wicklung den folgende Strategie hinzuzufügen: • ARE GR, Dezember 2014, Raumkonzept Graubünden • ARE GR, März 2018, Kantonaler Richtplan, Richtplananpassung • Verkehr optimieren, Verbesserung der überregionalen sowie in- in den Bereichen Raumordnungspolitik und Siedlung nerregionalen Erreichbarkeit, insbesondere auch um optimale • Regionalverband Nordbünden, März 2015, Zukunft Nordbün- Voraussetzungen für die touristische Erschliessung zu schaffen. den, Standortentwicklungsstrategie der Regionen Imboden, Landquart und Plessur Das regionale Raumkonzept Imboden baut auf den Inhalten der • Bundesamt für Statistik, STATPOP, STATENT Standortentwicklungsstrategien auf. Dabei stellt es die Inhalte in den • ARE GR, Februar 2019, Arbeitsstandorte Graubünden Rahmen der Raumplanung, das heisst es bezieht alle raumplaneri- • Amt für Wirtschaft und Tourismus Graubünden, Wirtschaftsstruk- schen Belange mit ein. Die festgelegten Standortentwicklungsstra- tur der Bündner Regionen und Gemeinden Übergeordnete Grundlagen tegien werden mit planerischen Massnahmen konkretisiert und wo • ARE GR, März 2018, Auslastungsberechnungen nach Gemein- möglich räumlich verortet. den (Gemeinde-Datenblätter) • ARE GR, Januar 2014, ÖV-Güteklassen Im Kapitel „5. Raumkonzept“ wird jeweils auf die Massnahmen in den • Amt für Landwirtschaft und Geonformation, Mai 2016, Schutz Standortentwicklungsstrategien verwiesen. landwirtschaftlich wertvoller Räume im Kanton Graubünden • Ergebnisse / Erkenntnisse Workshops Präsidentenkonferenz 9
3. Die Region Imboden 2019 3.1 Lage und räumliche Beziehungen ► Die Region Imboden ist Teil des dynamischen Wachstumsraums Nordbünden, welcher in den letzten Jahren ein innerkantonal über- durchschnittliches Wachstum erlebt hat. ► Durch die Lage direkt an der Nord-Süd-Achse besteht eine gute Anbindung an den Raum Zürich, den Bodensee-Raum sowie den Raum Lugano aber auch an die Metropolitanräume München/Stutt- gart und Mailand. ► Es bestehen enge funktionale Beziehungen zum Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum Chur. Die Kantonshauptstadt bietet neben vielen Arbeitsplätzen zahlreiche Kultur- und Konsumangebote sowie ein breites Angebot in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Die Region Imboden profitiert damit vom Agglomerationsvorteil. Die Region Imboden 2019 ► Demgegenüber profitiert die Bevölkerung der Agglomeration Chur auch von der Region Imboden. Insbesondere bietet sie einen belieb- ten Naherholungsraum mit verschiedenen Ausflugszielen. ► Die regionsübergreifende Ferien- und Freizeitdestination Flims- Laax bildet einen Anziehungspunkt von internationaler Ausstrahlung. ► Zu den angrenzenden Regionen Viamala, Surselva und Plessur bestehen insbesondere „Wohnen-Arbeiten“-Beziehungen. Das heisst, die Region ist Arbeitsstandort für die Einwohnenden der angrenzen- den Regionen oder umgekehrt. Natürlich profitiert man auch gegen- seitig von Freizeitangeboten in den Bereichen Natur, Sport und Kultur. ► Diese Lagequalitäten bieten grosse Chancen im überregionalen Standortwettbewerb. 10
Lage und räumliche Beziehungen ZÜRICH BODENSEE Landquart REGION IMBOD EN BILDUNG ARBEITEN FREIZEIT WOHNEN FREIZEIT NAHERHOLUNG Chur Felsberg ARENA ALVA WEISSE ARENA Flims Tamins Die Region Imboden 2019 Trin ARBEITEN Domat/Ems Laax Bonaduz HANDLUNGSRAUM RUINAULTA NORDBÜNDEN FREIZEIT Rhäzüns ARBEITEN Falera VORDERRHEIN - SURSELVA FREIZEIT OBERALP (ARBEITEN) SAN BERNARDINO MILANO HANDLUNGSRAUM SURSELVA HANDLUNGSRAUM VIAMALA Lage und räumliche Beziehungen, Darstellung R+K, 11
3.2 Raumstruktur und Landschaft zigartige Naturschätze, Erholungsräume und attraktive Freizeitmög- lichkeiten. ► Die Region Imboden ist landschaftlich nicht als Einheit erkennbar. Sie besteht aus den untersten Teilen der beiden Rheintäler - dem Vorder- und Hinterrheintal - sowie aus dem obersten Teil des (Alpen-) Rheintals. Bei Reichenau vereinigen sich Vorder- und Hinterrhein zum Alpenrhein. ► Mit dieser landschaftlichen Teilung geht auch eine gewisse funkti- onale Trennung einher. Die Teilung in Vorder- und Hinterrheintal stellt auch eine infrastrukturelle Herausforderung dar, insbesondere für den öffentlichen Verkehr. Beide Täler sind durch die Rhätische Bahn (RhB) erschlossen, der Bahnhof Reichenau bildet dabei die Zweigstelle zwi- schen den beiden Linien. Die Linie Richtung Surselva befindet sich in der Rheinschlucht, so dass Flims keine Bahnhaltestelle hat und Trin nur eine weit vom Siedlungsgebiet entfernte. Die Region Imboden 2019 ► Der grösste Teil der Region ist bewaldet oder besteht aus Alpwei- den und Gebirgslandschaften. Die bewirtschafteten Flächen in den Ebenen des Alpenrheintals sowie auf den Kegeln und Plateaus, die vom Flimser Bergsturz herrühren, sind vergleichsweise klein. Es beste- hen Nutzungskonflikte zwischen Siedlung, Landwirtschaft und Natur/ Landschaftsschutz. ► Die Region Imboden verfügt über insbesondere im Talboden ent- lang des Rheins, aber teilweise auch in den Talflanken eine attraktive Kulturlandschaft. ► Natur und Ruhe sind in der attraktiven und vielseitigen Naturland- schaft der Region Imboden überall zu finden. So kommt der Flussland- schaft (Rheinschlucht) nicht nur als landschaftsdefinierendes Element eine wichtige Rolle zu, sie ist auch ein bedeutendes Naherholungs- gebiet. Des Weiteren bietet die Region mit der Tektonikarena, dem Cauma- und Crestasee sowie den Rhäzünser Rheinauen weitere ein- 12
Ausgangslage Raumstruktur und Landschaft Tektonikarena Die Region Imboden 2019 Crestasee al Vorderrheint Caumasee t ch hlu sc in tal e Rh hein terr Legende Raumstruktur und Landschaft Hin Siedlungsgebiet Kulturland / Talboden Besiedelte Hänge Talflanken/Hänge (bewaldet) Maiensässe Berggebiet mit Anlagen des Intensivtourismus Gebirge (oberhalb Waldgrenze) Flusslauf/See ¯ Ausgangslage Raumstruktur und Landschaft, Darstellung R+K 13
► Es besteht bezüglich Wohnlage (sehr ländlich bis urban) und Woh- 3.3 Wohnbevölkerung nungstyp (Einfamilienhaus bis Kleinwohnung) ein diversifiziertes Ange- bot. Dabei deckt sich die Siedlungsstruktur nicht unbedingt mit dem ► Dank der guten Verkehrsanbindung, der Nähe zur Natur und at- Raumtyp gemäss dem kantonalen Raumkonzept. So gibt es in den traktiven Naherholungs- und Landschaftsräumen ist die Region ein Gemeinden Domat/Ems und Felsberg, die im urbanen Raum liegen, reizvoller Wohnstandort. Dies zeigt mitunter das grosse Bevölke- auch sehr ländliche Siedlungsteile. Auf der anderen Seite bestehen rungswachstum der jüngsten Vergangenheit. Die Region Imboden in Gemeinden wie Bonaduz oder Flims, die im suburbanen Raum lie- ist zwischen 2012 und 2017 um insgesamt 10 % (rund 1‘800 Perso- gen, teilweise urbane Strukturen. In der Ferien- und Freizeitdestination nen) gewachsen. Ende des Jahres 2017 zählte die Region Imboden Flims(-Laax) liegen zudem verschiedene Sondernutzungen vor, wel- 20‘873 Einwohner (vgl. Anhang). che nochmals andere Siedlungsstrukturen aufweisen. ► Die intakten Dorfleben und die überschaubaren Strukturen sind vor allem für Familien ein Pluspunkt. Die Dörfer weisen ein lebendiges Vereinsleben auf, auch wenn (der generellen Entwicklung entspre- chend) die Mitgliederzahlen zurückgehen. ► Die kleineren Gemeinden haben mit der Aufrechterhaltung der Die Region Imboden 2019 Grundversorgungsinfrastruktur (Einkaufsladen, Post, Gesundheitsver- sorgung, Schule, Gastronomiebetriebe) zu kämpfen. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen den Nachbargemeinden ist die Versor- gungsinfrastruktur bis anhin trotzdem überall gut. ► Speziell in den alten Teilen der Ortskerne besteht Erneuerungspo- tenzial bei sanierungsbedürftigen Gebäuden. Es besteht dort die Chance, an zentraler, meist gut erschlossener Lage, neuen und mo- dernen Wohnraum zu schaffen. Absolute und prozentuale Entwicklung der Einwohnerzahl zwischen 2012 und 2017, Bundesamt für Statistik STATPOP 14
3.4 Arbeitsstandorte ► Die Region weist eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur auf. Im Se- kundärsektor (Industrieller Sektor) sind jedoch rund 50 % der Beschäf- ► Das Beschäftigtenwachstum zwischen 2011 und 2016 betrug inner- tigten auf zwei Unternehmen konzentriert. halb der Region Imboden 2.8 % (rund 169 VZÄ). ► Die kleinen Unternehmen und die Mikrounternehmen bilden einen ► Domat/Ems, Flims und Bonaduz bilden Arbeitsplatzschwerpunkte. wichtigen Teil der Unternehmensstruktur. 99 % der Unternehmen sind kleine oder Mikrounternehmen. Die räumlichen Erweiterungsmög- lichkeiten sind für die Weiterentwicklung dieser kleinen Unternehmen meist zentral. Die Region Imboden 2019 Unternehmensstruktur der Region Imboden 2014 ► Der Tourismus bildet ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der Region. Während der Wintertourismus wertschöpfungsstark ist und viele Arbeitsplätze schafft, besteht im Sommertourismus noch viel Po- tenzial. ► Der strategische Arbeitsstandort Vial in Domat/Ems ist die grösste unüberbaute Industriezone des Kantons Graubünden und zählt zu- gleich zu den grössten, erschlossenen Industriezonen der Schweiz. Damit unterscheidet sich der Standort, zusammen mit dem Standort Ems-Chemie, deutlich von den weiteren bedeutenden Gewerbe- gebieten in der Region. Der Arbeitsstandort Vial/Ems-Chemie ist für Entwicklung der Beschäftigtenzahlen zwischen 2011 und 2016, Bundesamt für Statistik exportorientierte Produktions- und Dienstleistungsbetriebe mit hoher STATENT Wertschöpfung und hoher Arbeitsplatzdichte bestimmt. 15
► Die Arbeitsstandorte Bonaduz Hamilton und Bonaduz Farsch sind Arbeitsplatzgebiete mit regionaler Bedeutung. Die Flächen sind je- doch bereits zu beinahe 100% ausgenützt. Domat/Ems Paleu Sura und Rhäzüns Undrau sind ebenfalls Arbeitsplatzgebiete mit regionaler Bedeutung, welche aber noch über Reserven grösser wie 0.5 ha ver- fügen. Gemeinde Arbeitsplatz- Fläche unbe- Einschätzung gebiet baut Domat/Ems Vial 19 ha National/International Domat/Ems Ems Werk 12 ha National/International Bonaduz Tuleu Sura 4.6 ha Regional Domat/Ems Paleu Sura 1.1 ha Regional Domat/Ems Hofstättle 0.6 ha Lokal Rhäzüns Undrau 0.5 ha Lokal Total 37.8 ha Die Region Imboden 2019 Fläche unbebaute Arbeitsplatzgebiet > 0.5 ha, Gesamtkantonale Auswertung Über- bauungsstand Industrie, Gewerbe- und Gewerbemischzonen (ARE GR 2019) Es zeigt sich, dass der überwiegende Anteil an unbebauten Arbeits- gebieten nationalen/internationalen Charakter hat (31 ha), während die restlichen 9 ha für lokal bis regional agierendes Gewerbe bereit- stehen. Es stehen folglich nur sehr geringe Flächen für Erweiterung und Neuansiedlung von Kleingewerbe zur Verfügung. Die Gemeinde Flims hat ihre Gewerbezonen sogar zu 100% verbaut. 16
3.5 Bauzonen Gemäss Datenblatt Region Imboden, Stand 20. März 2018 • Theoretische Kapazitätsreserve in unüberbauter WMZ 3‘170 EW in überbauter WMZ mit AG < 50% 3‘966 Total 7‘136 EW • Mobilisierbare Kapazitätsreserve bis 2030 in unüberbauter WMZ 1‘585 EW Die Region Imboden 2019 in überbauter WMZ mit AG < 50% 397 EW Total 1‘982 EW • Erwartete Bevölkerungsentwicklung gemäss Richtplan (März 2018, Stand Genehmigung) bis 2030 + 4‘360 EW resp. + 22% bis 2040 + 5‘275 EW resp. + 27% Differenz mobilisierbare Kapazitätsreserve bis 2030 vs. erwartete Be- völkerungsentwicklung gemäss Richtplan - 2‘378 EW 17
3.6 Verkehr Im Gesamtverkehrskonzept wird die Ausgangslage der Region detail- liert geschildert. Die wichtigsten Erkenntnisse für die Region sind die folgenden Punkte: ► Der öffentliche Verkehr innerhalb der Region Imboden ist klar nach Chur ausgerichtet. ► Ab Reichenau teilt sich die Bahnlinie auf zwei Achsen; die eine führt in die Surselva nach Trin-Ilanz-Disentis und die andere Richtung Viamala nach Bonaduz-Thusis und weiter Richtung Albula. ► Die Haltestellen in Domat/Ems, Bonaduz und Rhäzüns sind in das Siedlungsgebiet integriert. Bei den übrigen Gemeinden sind die Hal- Öffentliche Verkehrsverbindungen innerhalb der Region, Darstellung R+K testellen teilweise weit ausserhalb des Dorfkerns. Die Region Imboden 2019 ► Der Knotenpunkt Reichenau hat momentan nur als Umsteigepunkt Verkehrsnetz führt zu starken Belastungen auf die Dorfkerne. Unter zwischen den beiden Bahnlinien Surselva und Domleschg Bedeu- anderem aufgrund der grossen Arbeitsgebietsreserven (z.B. Vial) ist tung. Reichenau ist also kein Busumsteigeknoten. weiterhin eine stark steigende Verkehrsnachfrage zu erwarten. ► Für die innerregionalen Verbindungen ist vor allem der Bus respek- ► Die Autobahnzufahrt Reichenau ist für künftige Belastungen unge- tive das Postauto von Bedeutung. Zwischen den beiden Talschaften, nügend dimensioniert. so beispielsweise zwischen Rhäzüns/Bonaduz und Flims bestehen schlechte Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehr (wenige Kur- ► Das Langsamverkehrsnetz in der Region Imboden ist zwar gut aus- se, lange Reisezeiten). gebaut, trotzdem fehlen einige Anschlüsse und es bestehen Netzlü- cken sowie gefährliche Knotenpunkte. ► Mit der Autobahn A13 und den Ausfahrten Reichenau und Bona- duz verfügt die Region zwischen Chur respektive Felsberg und Bona- ► Die Strecke Tamins-Domat/Ems-Felsberg eignet sich aufgrund der duz über eine optimale Anbindung an das Nationalstrassennetz. An Nähe zu Chur als Pendlerroute, weshalb eine solche Infrastruktur er- den Wochenenden kommt es aufgrund des hohen Transitverkehrs stellt werden soll. oft zu Stausituationen. ► Der Ausweichverkehr durch Überbelastung des übergeordneten 18
Verkehrstechnische Ausgangslage Die Region Imboden 2019 Verkehrstechnische Ausgangslage der Region Imboden, Darstellung R+K 19
4. Lagebeurteilung und künftige Herausforderungen 4.1 Stärken und Schwächen Bei der Beurteilung der Region Imboden zeigen sich unterschiedliche Stärken und Schwächen. Die Stärken sollen dabei mit dem Raumkon- zept erhalten und gefördert werden, während die Strategie ein Weg aufzeigt, wie aus Schwächen schrittweise Stärken werden können. Stärken Schwächen Wohnen / Gesellschaft Arbeitsstandort Wohnen / Gesellschaft Arbeitsstandort • Nähe zu Bildungseinrichtungen in Chur • Kurze Arbeitswege • Verlust an Angeboten der Grundver- • Geringe Erweiterungsflächen für Klein- • Nähe zu Erholungsgebieten • Kleingewerbe als Basis der Unterneh- sorgungsinfrastruktur gewerbe auf lokaler und regionaler • Gute Verkehrserschliessung mensstruktur • Topologisch heterogene Struktur Ebene • Konstantes Bevölkerungswachstum • High-Tech Cluster Domat/Ems und • Sinken der Wohnqualität aufgrund Bonaduz Verkehrszunahme • Heterogenes Wohnangebot (urban bis ländliche Dörfer) Lagebeurteilung Verkehr Landschaft / Freizeit • ÖV-Verkehrsschnittstelle Reichenau-Ta- • Ferien- und Freizeitdestination Flims/ Verkehr Landschaft / Freizeit mins Laax mit internationaler Ausstrahlung • Verkehrs(über)lastungen an Spitzenta- • Nutzungskonflikte zwischen wenigen • ÖV-Knoten Chur • Hoher Wert Naherholungsgebiete gen/Spitzenstunden bewirtschafteten Flächen und der • Flims, Trin, Tamins und Felsberg abseits Siedlung sowie dem Natur- und Land- • Verschiedene Naturschätze (Tektonika- der Bahnlinie schaftsschutz rena, Ruinaulta, Cresta- und Cauma- see • ÖV-Verbindung Rhäzüns - Bonaduz - • Attraktive Kulturlandschaft Trin - Flims ungenügend • Autobahn an Kapazitätsgrenze • Ausweichverkehr durch Dörfer 20
4.2 Übergeordnete Entwicklungen und Rahmen- Struktureller Wandel in der Landwirtschaft. bedingungen ► Die Landwirtschaft zählt immer weniger Betriebe, während die durchschnittliche Betriebsgrösse zunimmt. Die zukünftige Entwicklung der Region Imboden ist vor dem Hinter- ► Die Entwicklung der Landwirtschaft hängt wesentlich von grund der übergeordneten Entwicklungen und Trends zu betrachten. der Agrarpolitik des Bundes und zunehmend auch von globa- Das Raumkonzept Graubünden fasst diese Trends mit ihren Auswir- len Entwicklungen ab. kungen auf den Kanton zusammen. Während der nächsten 20 bis 30 Jahren werden mitunter die folgenden Entwicklungen erwartet: Neben diesen übergeordneten Entwicklungen sind Rahmenbedin- gungen wie zum Beispiel der Wechselkurs des Schweizer Frankens, Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum konzentrieren sich auf die die Entwicklung der Finanzierungsinstrumente des Bundes (Finanzaus- Metropolitanräume. gleich) oder die Entwicklung der Bundesgesetzgebung mit zu berück- ► Die Entwicklung der Region Imboden ist stark abhängig von sichtigen. der Entwicklung des übrigen Bündner Rheintals. Kann die Re- gion Nordbünden von der Nähe zum Metropolitanraum Zürich Das Raumkonzept Graubünden leitet aus den Trends verschiedene profitieren und so ein Bevölkerungswachstum erfahren, hält Herausforderungen ab. Diese gelten auch für die Region Imboden auch der Bevölkerungsdruck in der Region Imboden an. (vgl. Raumkonzept Graubünden). ► Da die Region Imboden den Übergang zwischen Stadt und ländlichem Raum bildet, wird der Bevölkerungsdruck aus den Talschaften auch künftig spürbar sein. Lagebeurteilung Gesellschaftliche Veränderungen. ► Steigende Bedeutung des schulischen Angebots und des Freizeit- und Versorgungsangebots. ► Alterung der Gesellschaft und damit einhergehende zuneh- mende Bedeutung des medizinischen Angebots. Veränderungen in der Mobilität und im Ferien- und Freizeitverhalten. ► Die wachsende städtische Bevölkerung wird vermehrt das Bedürfnis nach Erholung haben. Dabei erwartet diese neben der Ruhe und Natur gleichzeitig ein Angebot auf „urbanem Ni- veau“. Der Tagestourismus und Ganzjahrestourismus wird damit an Bedeutung gewinnen. ► Transitachse San Bernardino zunehmend belastet. 21
4.3 Chancen 4.4 Risiken Vor dem Hintergrund dieser übergeordneten Betrachtungen werden Dem stehen folgende Risiken gegenüber: für die Region Imboden folgende Chancen gesehen: • Unternehmen geben ihren Standort in der Region auf, die ei- • Die Region Imboden kann ihre eigenständige Wirtschaft auf- genständige wirtschaftliche Basis wird schwächer. rechterhalten und diversifizieren und auf lukrative Nischen aus- richten. • Die zunehmende Verkehrsbelastung beeinträchtigt die Ver- kehrsqualität und damit die Lebensqualität und Standortattrak- • Sie bleibt als Wohnstandort im kantonalen Vergleich durch eine tivität zunehmend. sehr hohe Lebensqualität attraktiv (diversifiziertes Wohnungsan- gebot, Naherholungs- und Freizeitangebot, Schulangebot). • Der Tourismus leidet unter der internationalen Konkurrenz und kann sich nicht rechtzeitig an die veränderte Ausgangslage so- • Das Tourismusgebiet Flims-Laax-Falera richtet sich auf die (Frei- wie den Klimawandel anpassen. zeit- und Erholungs-) Bedürfnisse der Metropolitanräume und des internationalen Marktes aus; es positioniert sich im Ganzjah- • Eine unkontrollierte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung führt zu restourismus. einer Beeinträchtigung der wertvollen Kultur- und Naturland- schaften, was wiederum den Lebensraum verschiedener Tier- • Durch den Schutz und die qualitative Weiterentwicklung von und Pflanzenarten gefährdet und damit zu einem Verlust der Lagebeurteilung Natur- und Kulturlandschaften ausserhalb der Siedlungen sowie biologischen Vielfalt führt. die Förderung von qualitätsvollen Grün- und Freiflächen inner- halb der Siedlungen, insbesondere im Zusammenhang mit der Siedlungsentwicklung nach innen, werden die Siedlungsqualität und die Biodiversität gesteigert. • Durch eine nachhaltige Siedlungs- und Verkehrsentwicklung so- wie geeigneten Massnahmen zum Klimaschutz wird der Klima- wandel/-erwärmung bekämpft. 22
23 Lagebeurteilung
5. Regionales Raumkonzept Imboden 5.1 Positionierung und Zusammenarbeit Entwicklungsziele • Die Region Imboden positioniert sich im kantonalen Standortwettbewerb als attraktive Wohn- und Arbeitsregion. • Die Region Imboden zeichnet sich als eigenständige Verwaltungseinheit aus. Es findet bei Bedarf eine themenbedingte überregionale Zusammenarbeit statt. Eine weitere überregionale Koordination von räumlichen Tätigkeiten wird mittels Vernehmlassungsverfahren sichergestellt. • Räumwirksame Tätigkeiten, insbesondere geplante Infrastrukturprojekte, der Gemeinden werden mit der Region koordiniert. Dadurch können allenfalls Infrastrukturen für verschiedene Gemeinden zusam- mengelegt werden, woraus sich eine bessere Auslastung und folglich eine effizientere Nutzung ergibt. Dies bietet die Chance die Infrastrukturen auf einem höheren Standard realisieren zu können. • Ziel ist es, die Infrastrukturkosten der Gemeinden tief zu halten und der Bevölkerung trotzdem Top-Infra- strukturen anbieten zu können. Handlungsfeld 1 Innerhalb der Gemeinde-Kooperationsräume wird geprüft, wo Synergien genutzt werden können (Gesund- Raumkonzept heit, Pflege, Werke, Forst, kommunale Verwaltung, Sport etc.). Die Gemeinden organisieren sich informell in Kapiteltitel diesen Kooperationen, je nach Situation und den thematischen Anforderungen. Instrument • Gegebenenfalls Sicherung Raumbedarf wo notwendig, Regionaler Richtplan (RRIP), Verantwortung Präsidentenkonferenz, Gemeinde-Kooperationsräume Handlungsfeld 2 Die Abstimmung für überkommunale Projekte erfolgt gemäss folgendem Schema (Spielregeln): • Eine Projektidee oder ein Ausbauwunsch einer Gemeinde wird in den Gemeinde-Kooperationsräumen besprochen • Besteht der Bedarf weiterhin über die Kooperationsräume hinaus, wird zusammen mit der Region Stand- orte und Möglichkeiten zur Umsetzung eruiert. 24
• Zusammen mit der Region wird eine Nutzungskonzept erstellt. Darin ist zu klären, welche Infrastrukturen/ Prozesse abgestimmt und gemeinsam realisiert/betrieben/genutzt werden können. Instrument • Prozessablauf, Verantwortung Gemeinden und Präsidentenkonferenz Inhalt Konzeptplan Gemeinde-Kooperationsräume, Regionalzentrum Domat/Ems, touristisches Zentrum Flims Abstimmung KRIP Die Region befindet sich gemäss Raumkonzept Graubünden im Handlungsraum Nordbünden, welcher als REGIONALES RAUMKONZEPT Bevölkerungs- und Arbeitsplatzschwerpunkt definiert ist. KONZEPTPLAN Der KRIP verlangt die Abstimmung innerhalb des Handlungsraums Nordbünden bei den übergeordneten Stra- Legende Kapitel Zusammenarbeit tegien (2.3.3.D). Grenze Region Imboden fgfgdfgdffffffffffffffffffffffffffffffffff Gemeinde-Kooperationsräume 5.1 Die Region Imboden weist kein auf kantonaler Ebene bezeichnetes Regionalzentrum auf. Chur übernimmt als Regionalzentrum Domat/Ems fff Touristisches Zentrum Flims Hauptzentrum viele der regionalen Zentrumsfunktionen. 5.1 5.1 Hinweis Schnittpunkte Agenda 2030 Urbaner Raum 2.2 Vermarktung als Arbeitsplatz- und Wohnstandort (Massnahme Nr. 101), Verstärkte Kooperation der Gemein- Suburbaner Raum 2.2 den (Massnahme Nr. 111) Suburbaner Raum mit überlager- 2.2 tem Intensiverholungsraum Raumkonzept Regionale Zusammenarbeit REGIONALES RAUMKONZEPT KONZEPTPLAN Legende Kapitel Raumkonzept Zusammenarbeit Kapiteltitel Grenze Region Imboden Gemeinde-Kooperationsräume 5.1 Regionalzentrum Domat/Ems 5.1 Touristisches Zentrum Flims 5.1 Hinweis Urbaner Raum 2.2 Suburbaner Raum 2.2 Suburbaner Raum mit überlager- 2.2 tem Intensiverholungsraum 1 Standortentwicklungsstrategie Imboden, Landquart und Plessur, 2015 25
5.2 Bevölkerungsentwicklung und Wohnangebot Entwicklungsziele • Die Region Imboden entwickelt sich als attraktiver Lebensraum weiter. Dazu wird ein diversifiziertes und auf die verschiedenen Bedürfnisse abgestimmtes Wohnungsangebot bereitgestellt. • Das für die Region Imboden prognostizierte Bevölkerungswachstum zwischen 2016 und 2040 liegt bei 26 %. Die Region Imboden strebt diesen Wert an. Dieser Wert ist aufgrund des grossen Potenzials der bereits vorhandenen strategischen Arbeitsplatzgebiete realistisch. • Das Wachstum soll sich innerhalb der Region folgendermassen verteilen: Gemeinde Total in Prozent Bonaduz ca. 1‘150 + 36 % Domat/Ems ca. 1‘900 + 24 % Felsberg ca. 600 + 24 % Flims ca. 640 + 24 % Rhäzüns ca. 350 + 24 % Tamins ca. 270 + 23 % Trin ca. 390 + 29 % Region ca. 5‘300 + 26 % Handlungsfeld 1 Berücksichtigung respektive Umsetzung der Entwicklungsziele in den nachgelagerten Planungen. Raumkonzept Instrumente • Regionaler Richtplan (RRIP), Verantwortung Region, Kommunales räumliches Leitbild (KRL), Nutzungs- planung, Verantwortung Gemeinde 26
Inhalt Konzeptplan Keine Planinhalte. Abstimmung KRIP Das Bevölkerungswachstum liegt zwischen den Jahren 2016 bis 2040 gemäss KRIP bei 26 %. Wohnen am Hang, Trin Wohnen im Ortskern, Felsberg Wohnen in Bahnhofsnähe, Rhäzüns Raumkonzept 27
5.3 Beschäftigte und Arbeitsstandorte Entwicklungsziele • Die Region Imboden entwickelt sich als starker Arbeitsstandort. Es wird ein Beschäftigungswachstum angestrebt, das mit dem Bevölkerungswachstum Schritt hält. • Die ansässigen Unternehmen finden an den bestehenden Arbeitsgebieten optimale Arbeits- und Ent- wicklungsbedingungen vor. • Die neuen Arbeitsplätze konzentrieren sich auf den strategischen Arbeitsstandort Domat/Ems Vial sowie die folgenden Arbeitsstandorte von regionaler und lokaler Bedeutung: • Bonaduz Farsch (regional) • Bonaduz Hamilton (regional) • Bonaduz Tuleu Sura (lokal) • Domat/Ems Paleu Sura (regional) • Domat/Ems Sorts di Lagher (lokal) • Felsberg In da Losa (lokal) • Flims Vallorca (lokal) • Rhäzüns Nord (lokal) • Rhäzüns Süd (regional) • Am Arbeitsstandort Domat/Ems Vial wird eine Diversifizierung der Branchen und Arbeitsplätze ange- strebt. Wie bereits im kantonalen Richtplan festgesetzt, ist der Standort für wertschöpfungsintensive, exportorientierte Unternehmen reserviert. Raumkonzept • Die Arbeitsstandorte von regionaler und lokaler Bedeutung sollen bei Bedarf für ansässige Unterneh- men erweitert werden können. Zur klaren Ausrichtung und Abstimmung innerhalb der Region werden die Standorte im regionalen Richtplan profiliert. • Die übrigen Gewerbestandorte sind im Einzelfall zu beurteilen. Allenfalls sind Verlegungen der Standorte sinnvoll, insbesondere bei Erweiterungsbedarf. Handlungsfeld 1 Den ansässigen Unternehmen wird Sorge getragen und die bestehenden Arbeitsgebiete werden gepflegt. Instrument • Stakeholder-Management (Identifikation im Vorfeld von Planungen, Kontaktaufnahme, Information, gemeinsames Problem- und Lösungsverständnis), Verantwortung Region und Gemeinden Handlungsfeld 2 Profilierung der Arbeitsstandorte von regionaler Bedeutung im RRIP. 28
REGIONALES RAUMKONZEPT KONZEPTPLAN ARBEITSSTANDORTE gende Kapitel eschäftigte und Arbeitsstandorte A Strategischer Arbeitsstandort KRIP Instrument • Regionaler Richtplan (RRIP), Verantwortung Region A A regionaler / lokaler Arbeitsstandort 5.3 Arbeitszonen Inhalt Konzeptplan Strategischer Arbeitsstandort, Arbeitsstandorte von regionaler und lokaler Bedeutung. Abstimmung KRIP Das Arbeitsplatzgebiet Domat/Ems Vial ist als strategischer Arbeitsstandort bezeichnet. Schnittpunkte Agenda 2030 Gesellschaftliche und planerische Voraussetzungen für den Wirtschaftsstandort (Massnahme Nr. 12) Raumkonzept Beschäftigte und REGIONALES RAUMKONZEPT Arbeitsstandorte KONZEPTPLAN ARBEITSSTANDORTE A Legende Kapitel Beschäftigte und Arbeitsstandorte A A Strategischer Arbeitsstandort KRIP A A regionaler / lokaler Arbeitsstandort 5.3 A A Arbeitszonen A A A A A Raumkonzept A A A A A A A 2 Standortentwicklungsstrategie Imboden, Landquart und Plessur, 2015 29
5.4 Siedlungsentwicklung nach innen Entwicklungsziele • Es wird eine hohe Siedlungsqualität angestrebt. Die Siedlungsentwicklung erfolgt vorwiegend innerhalb des bestehenden Siedlungsgebiets. Neue Überbauungen berücksichtigen den Dorfcharakter. An gut erschlossenen Lagen wird eine angemessene Dichte erreicht. Die urbanen Siedlungsgebiete werden mit dem öffentlichen Verkehr optimal erschlossen, insbesondere an die Stadt Chur. Je nach Ortschaft bestehen unterschiedliche Dichteziele (vgl. Konzeptplan): • Regional bedeutendes Verdichtungsgebiet (Verdichtung als Ziel) • Punktuelle bis quartierweise Verdichtung anstreben (an gut mit dem ÖV erschlossenen, zentra- len Lagen wird eine Verdichtung angestrebt) • Bestehende Dichten beibehalten (Verdichtung nicht als Ziel, sondern allenfalls als Konsequenz von Erneuerung und Qualitätssteigerung) • Der Wohn- und Arbeitsraum wird an den bezeichneten Schwerpunkten der Siedlungserneuerung und -verdichtung massgebend erweitert. • Das Siedlungsgebiet wir an regional abgestimmten Schwerpunkten der Siedlungserweiterung für Woh- nen massvoll erweitert. Handlungsfeld 1 Die Gemeinden prüfen im Rahmen der Ortsplanungen die Möglichkeiten der Innenentwicklung und stellen eine qualitätsvolle Entwicklung sicher. Auf Basis des Raumkonzepts definieren die Gemeinden das Sied- Raumkonzept lungsgebiet mit Erweiterungsmöglichkeiten. Sie setzen zudem behördenverbindlich Erneuerungs- und Ver- Kapiteltitel dichtungsgebiete fest, mit jeweiliger Nutzungsbeschreibung. Instrument • Regionaler Richtplan und kantonaler Richtplan (Verbundaufgabe), Kommunales räumliches Leitbild (KRL), Kommunale Nutzungsplanung, Verantwortung Gemeinden Handlungsfeld 2 Die Gemeinden definieren ihre Positionierung und ihre Werte zwischen Dorf und „Agglo- merationsraum“ und damit ihr Erscheinungsbild. Dazu bezeichnen sie die qualitativen Zie- le der Siedlungsentwicklung und die konkreten Verdichtungsgebiete. Sie klären welche Plät- ze, Dorfansichten und dergleichen zu bewahren sind und was das eigene Dorf auszeichnet. Diese Zieldefinition ist die Grundlage für die in der Nutzungsplanung festzusetzenden baurechtlichen Bestim- mungen, welche insbesondere Lage, Mass und Gestaltung von Erneuerung und Verdichtung regeln. 30
ONALES RAUMKONZEPT EPTPLAN, Entwurf Präsidentenkonferenz 16. Mai 2019 Kapitel Verdichtungsgebiet 5.4 Instrument • Kommunales räumliches Leitbild (KRL)3, Verantwortung Gemeinden quartierweise Ver- 5.4 eben 5.4 Handlungsfeld 3 Die Gemeinden legen Arealplanpflichtgebiete mit Dichtezielen fest und überprüfen das Baugesetz (BauG) chte beibehalten und den Zonenplan (zum Beispiel gebietsbezogenen Aufzonungen oder dergleichen). edlungserneuerung 5.4 ng Instrument • Kommunale Nutzungsplanung, Verantwortung Gemeinden edlungsgebiet 5.4 und Zentrumszone) Inhalt Konzeptplan Unterschiedliche Dichteziele je nach Ortschaft. Definition der Schwerpunkte für Siedlungserneuerung, Sied- et 5.3 5.3 lungsverdichtung und Siedlungserweiterung. Abstimmung KRIP Mit den Konzeptinhalten werden die Inhalte des KRIP regional umgesetzt. Raumkonzept REGIONALES RAUMKONZEPT Siedlungsentwicklung W KONZEPTPLAN, Entwurf Präsidentenkonferenz 16. Mai 2019 Legende Kapitel V Siedlung W W W W Bedeutendes Verdichtungsgebiet 5.4 Punktuelle bis quartierweise Ver- 5.4 dichtung anstreben 5.4 Bestehende Dichte beibehalten V Schwerpunkt Siedlungserneuerung 5.4 V und -verdichtung W W Erweiterung Siedlungsgebiet 5.4 (Wohn-, Misch- und Zentrumszone) W Siedlungsgebiet Raumkonzept 5.3 Kapiteltitel 5.3 V W W W W 3 Die weiteren im KRL zu beantwortenden Fragen sind im Leitfaden „Wegleitung KRL“ des ARE aufgeführt, V 2018 W 31
5.5 Stärkung der Ortskerne Entwicklungsziele • Die Gemeinden halten zu ihren Ortskernen Sorge. Die Dorfkerne sind als Wohn- und Arbeitsstandort genutzt. • Die Strassenräume innerhalb der Ortskerne sind attraktiv und sicher zu gestalten. Es ist auf die Aufent- haltsqualität im Strassenraum sowie auf die Wohnattraktivität zu achten. Besonderes Augenmerk ist auf Platzgestaltungen und die Freiräume zu legen. • Die Region strebt hinsichtlich der Grundversorgungseinrichtungen eine dezentrale Struktur an. Es soll keine weitere Stärkung des Einkaufsangebots in Domat/Ems erfolgen. Handlungsfeld 1 Keine neuen Einkaufszentren ausserhalb der Ortskerne und -zentren. Neue Einkaufsgeschäfte mit Angebo- ten von Gütern des täglichen Bedarfs (Coop, Denner, Migros und dergleichen) sollen nicht weiter ausser- halb der Dörfer erstellt werden. Sie sind wichtig für die Belebung der Dorfzentren. Instrument • Regionaler Richtplan (RRIP) Teil Siedlung und Verkehr, Verantwortung Region Handlungsfeld 2 Innerhalb der Dorfkerne regeln die Gemeinden die Parkierung und Verkehrslenkung, werten wichtige Stras- senräume auf, schaffen attraktive Gewerbestandorte und thematisieren den Dorfkern. Instrument • Kommunales räumliches Leitbild (KRL), Verantwortung Gemeinden Raumkonzept Kapiteltitel 32
erkehr Bahnlinie (und Haltestellen) Buslinie (und Haltestellen) Umgestaltung Strassenräume Inhalt Konzeptplan Umgestaltung Strassenräume REGIONALES RAUMKONZEPT Raumkonzept, Teil KONZEPTPLAN STÄRKUNG ORTSKERNE, Entwurf Präsidentenkonferenz 22. Mai 2019 Strassenräume ! ! ! ! Legende Kapitel ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Verkehr ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Bahnlinie (und Haltestellen) ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Buslinie (und Haltestellen) ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Umgestaltung Strassenräume ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Raumkonzept ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Kapiteltitel !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Dorfkern Trin Dorfkern Domat/Ems Dorfkern Bonaduz ! ! ! ! 33
5.6 Tourismus und Vermarktung Entwicklungsziele • Die Region positioniert sich als Feriendestination nicht nur im Bereich Wintersport, sondern auch als Som- merdestination. Mit den verschiedenen Kultur- und Naturgütern, namentlich der Tektonikarena Sardo- na als UNESCO-Welterbe und der Rheinlandschaft, kann der ganzjährige Tourismus in der gesamten Region gestärkt werden. Die Natur- und Kulturgüter werden erhalten und touristisch sinnvoll genutzt. • Dazu werden das Intensiverholungsgebiet sowie die regional bedeutenden Naherholungsgebiete op- timal erschlossen. • Ausserhalb dieser Gebiete werden der naturnahe Tourismus und die regionalen Wertschöpfungsketten gefördert. • Am Standort Farsch, nahe des Zusammenflusses von Vorder- und Hinterrhein, entsteht ein touristischer Ausgangspunkt (Tor zur Ruinaulta). • Die Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen wird verstärkt. Handlungsfeld 1 Optimierung der Erschliessung im Gebiet Tektonikarena Sardona. Instrument • Regionaler Richtplan (RRIP), Verantwortung Region Handlungsfeld 2 Bessere Vermarktung der Rheinlandschaft (Zusammenfluss, Auen, Rheinschlucht, Seen), der bestehenden touristischen Angebote sowie der Kulturobjekte. Förderung von Projekten des „naturnahen Tourismus“, ge- Raumkonzept meinsame Vermarktung über die Flims Laax Falera Management AG. Instrument • Verantwortung Region und Gemeinden Handlungsfeld 3 Konzept Farsch als touristischer Ausgangspunkt (zusammen mit neuem Gewerbestandort) erarbeiten. Instrument • Regionaler Richtplan (RRIP), Verantwortung Gemeinde Bonaduz 34
Inhalt Konzeptplan Intensiverholungsgebiet (Weisse Arena), Naherholungsgebiete von regionaler Bedeutung (Cauma- und Crestasee), Kulturobjekte mit touristischer Bedeutung (Kirchen Sogn Gieri und Sogn Paul, Schloss Rhäzüns) und touristische Schlüsselprojekte (Neue Bahnanlage Cassons, touristischer Ausgangspunkt Ruinaulta Farsch) Abstimmung KRIP Flims ist als „Touristischer Ort mit Stützfunktion“ bezeichnet, die Weisse Arena als Intensiverholungsraum Schnittpunkte REGIONALES Agenda 2030 RAUMKONZEPT Förderung touristische Produkte/Infrastrukturen (Massnahme Nr. 5 und 64), Strukturelle Optimierung der Desti- KONZEPTPLAN nationsentwicklung und Vermarktung (Massnahme Nr. 75) Legende Kapitel Raumkonzept Teil Kultur, Zusammenarbeit REGIONALES RAUMKONZEPT Landschaft, Grenze Region Imboden Tourismus KONZEPTPLAN Regionalzentrum Domat/Ems 5.1 Touristisches Zentrum Flims 5.1 Legende Kapitel Zusammenarbeit Kultur / Landschaft / Tourismus Grenze Region Imboden Intensiverholungsgebiet 5.7/5.8 Regionalzentrum Regionales Domat/Ems5.7/5.8 Naherholungsgebiet 5.1 T T Touristisches Weitere Zentrum touristische Flims Angebote 5.7 5.1 (Camping, Golf, Go Kart) K Regionales Kulturobjekt 5.7 T Touristischer Ausgangspunkt 5.7 KulturFlussraum / Landschaft / Tourismus Intensiverholungsgebiet Wald 5.7/5.8 T Regionales Naherholungsgebiet 5.7/5.8 T Weitere touristische Angebote 5.7 (Camping, Golf, Go Kart) K Regionales Kulturobjekt 5.7 T Touristischer Ausgangspunkt 5.7 T T T Raumkonzept T Flussraum T Wald K K K T T T T T K 4 Standortentwicklungsstrategie Imboden, Landquart und Plessur, 2015 5 Standortentwicklungsstrategie Surselva, 2015 K K 35
5.7 Landschaft und Naherholung Entwicklungsziele • Die Natur- und Landschaftsräume der Region und die damit einhergehenden Naherholungsmöglich- keiten schaffen eine sehr hohe Wohn- und Lebensqualität. • Im ländlichen Raum sowie im Naturraum werden das Landschaftsbild und die Biodiversität besonders berücksichtigt. • Den Siedlungsrändern kommt hinsichtlich Ortsbild und Naherholung eine hohe Bedeutung zu. Traditio- nelle Bepflanzungsformen (zum Beispiel Baumgärten) werden gefördert. • In den regional bedeutenden Naherholungsgebieten (vergleiche Entwicklungsziele Tourismus und Ver- marktung) werden die Interessenkonflikte zwischen Naturschutz und der Erschliessung für die verschie- denen Sportarten durch Entflechtung geklärt. • Zum Schutz der wertvollen Natur- und Landschaftsräume ist die künftige Siedlungs- und Verkehrsent- wicklung sorgfältig mit den Naturanliegen zu koordinieren. Handlungsfeld 1 Bedeutende Naherholungsgebiete in den kommunalen Leitbildern thematisieren, Konflikte erkennen und lösen. Instrument • Kommunales räumliches Leitbild (KRL), Verantwortung Gemeinden Handlungsfeld 2 Innerhalb des Siedlungsgebiets Strukturelemente des ursprünglichen Landschaftscharakters erkennen und Raumkonzept fördern. Instrument • Inventare und Nutzungsplanung, Verantwortung Gemeinden 36
Inhalt Konzeptplan Intensiverholungsgebiet (Weisse Arena) und Naherholungsgebiete von regionaler Bedeutung (Cauma- und Crestasee) Raumkonzept Caumasee, Flims Weisse Arena Flims/Laax/Falera Ruinaulta Quelle: Gaudenz Danuser Quelle: Gaudenz Danuser Quelle: Rhätische Bahn 37
6. PlanREGIONALES Raumkonzept RAUMKONZEPT KONZEPTPLAN, Mitwirkung und Prüfung ARE, 19. Dezember 2019 Legende Kapitel Zusammenarbeit Grenze Region Imboden Gemeinde-Kooperationsräume 5.1 Regionalzentrum Domat/Ems 5.1 Touristisches Zentrum Flims 5.1 Siedlung (gemäss Kantonalem Richtplan) Bedeutendes Verdichtungsgebiet 5.4 T Punktuelle bis quartierweise Ver- 5.4 dichtung anstreben Bestehende Dichte beibehalten 5.4 V Schwerpunkt Siedlungserneuerung 5.4 und -verdichtung W Erweiterung Siedlungsgebiet 5.4 ! ! A (Wohn-, Misch- und Zentrumszone) W! ! ! ! Strategischer Arbeitsstandort ! ! 5.3 ! ! ! A ! ! ! ! ! ! ! ! A ! ! ! ! ! ! A A regionaler / lokaler Arbeitsstandort 5.3 ! ! ! ! ! ! Arbeitszonen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! V ! ! ! ! ! A ! ! Siedlungsgebiet !! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! A ! W ! ! ! ! ! ! ! W ! ! ! W W ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! A ! ! T ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! T ! T ! Kultur / Landschaft / Tourismus ! ! ! ! ! ! ! ! A! ! ! ! ! ! ! ! ! T ! ! Intensiverholungsgebiet 5.6/5.7 ! ! T Regionales Naherholungsgebiet 5.6/5.7 ! T Weitere touristische Angebote 5.6 V! ! (Camping, Golf, Go Kart) ! Plan Raumkonzept A W A ! Regionales Kulturobjekt ! K 5.6 K A T Touristischer Ausgangspunkt 5.6 W ! K ! Flussraum ! ! ! ! Wald ! K Verkehr A ! ! Bahnlinie (und Haltestellen) Buslinie (und Haltestellen) Nationalstrasse Skilifte / Gondelbahn 38
39 Plan Raumkonzept
7. Auswirkungen 7.1 Abstimmung Siedlung & Verkehr überlastet, was sich negativ auf die Lebensqualität auswirkt. Zusammen mit temporären Schliessungen der Autobahnzufahr- Themen der Siedlung und des Verkehrs stehen in starker Abhängigkeit ten zu den Hauptverkehrszeiten des Tourismusverkehrs kann der zueinander. So erzeugen neue Siedlungs- oder Arbeitsplatzgebiete überregionale Verkehr auf den lokalen Strassen reduziert wer- mehr Verkehr. Gleich verhält es sich mit der Verdichtung bestehender den. Mit der Reduktion der Emissionen des Durchgangverkehrs Siedlungsgebiete, welche eine Mehrbelastung auf die vorhandenen kann die Attraktivität der Ortskerne sowie die Lebensqualität Verkehrsinfrastrukturen verursachen können. Umgekehrt ermöglichen gesteigert werden (MIV 3, 5, 6 und 7). Verkehrsmassnahmen Spielräume für eine Siedlungsentwicklung oder eine Verbesserung der Lebensqualität. ► Mittels einer Geschwindigkeitsharmonisierung auf der Auto- bahn A13 soll die Leistungsfähigkeit verkehrsabhängig erhöht Aus diesem Grund wurde das Raumkonzept und das Gesamtver- werden (MIV 2). kehrskonzept aufeinander abgestimmt entwickelt. Folgende Auszü- ge aus dem Gesamtverkehrskonzept zeigen die Auswirkungen der ► Das Potenzial der Velos und E-Bikes soll ausgeschöpft wer- Massnahmen der Siedlung auf den Verkehr und umgekehrt auf (in den mit der Erstellung einer schnellen Veloverbindung. Diese Klammern, Massnahme Verkehr): Massnahme soll den Anteil des Langsamverkehrs am Modal Split zulasten des MIV erhöhen (VV 2). Ausserdem sollen Velo- ► Die Taktverdichtung der Bahnlinie ermöglicht eine Verbesse- abstellanlagen an den Bahnhöfen Domat/Ems, Ems/Werk, rung der Erschliessungsgüte. Dadurch können Erschliessungslü- Bonaduz und Rhäzüns aufgewertet werden (VV 3). cken geschlossen werden, was eine Siedlungsentwicklung am richtigen Ort ermöglichen kann. Die Massnahmen aus dem Verkehrskonzept zeigen auf, wie die Leis- Auswirkungen tungsfähigkeit der Verkehrsinfrastrukturen ausgebaut werden soll, ► Verbesserung der ÖV-Verbindung nach Flims vermindert die und damit die zusätzliche Nachfrage aufgrund der Arbeitsgebiete topographische Trennung durch den Vorderrhein. Es kann für und Wohnraumentwicklung aufgefangen werden kann. Probleme die Gemeinden Trin und Flims eine bessere Erschliessung durch des Durchgangsverkehr werden zum einen über die Erhöhung des den ÖV erreicht werden. Durchfahrtswiderstand reduziert und zum anderen wird eine leis- tungstärkere Alternative über die Autobahn A13 mittels Spurausbau ► Auf dem zentralen Abschnitt des Verkehrs in der Region wird angeboten. Die Abnahme des Durchgangsverkehr steigert wieder- die Leistungsfähigkeit der Autobahn A13 ausgebaut. Besonders um die Lebensqualität innerhalb der Dörfer. aufgrund der grossen Arbeitsgebietreserven werden grössere Kapazitäten notwendig werden (MIV 1 und 4). ► Die Umgestaltung der Strassenräume soll den Durchfahrtswi- derstand der Dörfer Flims, Rhäzüns, Bonaduz und Domat/Ems erhöhen. Durch den Ausweichverkehr sind diese immer wieder 40
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