Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick

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Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Mai / Juni 2021

    Pfarrnachrichten    Katholische Pfarrei St. Josef | Treptow-Köpenick

     Religion
     und Fußball
     „Leben ohne Gott
     ist wie Fußball ohne Ball“
     David Alaba

                                            ST. JOSEF    ST. ANTONIUS   CHRISTUS KÖNIG

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Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Liebe Mitglieder und           Sport und Religion, Fußball und       hat, nämlich generationen- und
Freunde unserer Pfarrei        Religion, Fußball und Kirche, da      einkommensübergreifend Men-
                               gibt es einige Parallelen: begeis-    schen zu erreichen.
St. Josef Treptow-Köpenick     terte Gesänge, Wallfahrten zu         Fußball ist für viele wie „Religi-
                               Auswärtsspielen, Devotionalien-       on“ und „Lebensinhalt“, ist tief
                               handel mit Trikots und Schals.        in der Gesellschaft verwurzelt
                               Man spricht vom „heiligen Ra-         – trägt bisweilen religiöse Züge,
                               sen“, dem Stadion als „Tempel“        ersetzt aber meiner Meinung
                               oder gar vom „Fußballgott“.           nach nicht Religion, denn „das
                               Viele Vereinslogos bilden mar-        Religiöse“ sitzt eben doch noch
                               kante Gotteshäuser ihrer Stadt        viel tiefer im Menschen selbst.
                               ab: Der 1. FC Köln zeigt im Wap-      Wohl aber bemerken wir, dass
                               pen den Kölner Dom, im Logo           Fußball vielfach kirchliche Züge
                               des FC St. Pauli ist die Kirche St.   trägt.
                               Michaelis, der „Michel“ abgebil-
                                                                     Viele Spieler denken vor dem
                               det. Im Union-Logo fehlt Ähnli-
                                                                     Spiel: Es muss einen Gott geben,
                               ches noch…
                                                                     der mich beschützt. Deshalb
                               Für viele bedeutet der Fuß-           machen viele, brasilianische fast
                               ball ein Stück Sinnstiftung und       immer, vor dem Spiel ein Kreuz-
                               Beheimatung. Es passiert hier         zeichen. Oder danken Gott nach
                               etwas, was Kirche auch zum Ziel       einem Tor damit.

Inhalt
4-9                            16/17                                 28/29
Fußball und Religion           Die Eisheiligen                       Ort Kirchlichen Lebens

10/11                          18/19
                                                                     Erkundungen auf
                                                                     der Hedwigshöhe
Visitation
Besuch von Erzbischof Koch
                               Mitarbeiter vorgestellt
                               Cordula Michalke
                                                                     30/31
                                                                     Kunst und Kirche
12                             20/21                                 Teil 3: St. Antonius

Glauben
Die Weisheit der Bibel
                               Fleißige Helfer
                               Die Kirchenputzer der Pfarrei
                                                                     32/33
aus psychologischer Sicht                                            Orgeljahr 2021
                                                                     Teil 3: Die Orgel in St. Antonius

13                             23
Menschenfischer
                               Buchvorstellung		                     38/39
                               Die Listensammlerin                   Kita St. Josefstift
Katechese von S. Napieralski   von Lena Gorelik                      Hier geht die Post ab!

14/15                          26/27                                 40-51
Kinder, Kirche, Chaos
                               Bistumsgeschichte		                   Infoseiten
Teil 2: Tanz auf dem Vulkan
                               Teil 3: Nikolaus Bares                der drei Gemeinden

                                                                                                          2
Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Auch der evangelische Theologe     erst morgens zur Messe in die    Da sind doch schon ganz schön
    Christhard Lück von der Univer-    Kirche gehen und anschließend,   viele Parallelen zu den „Gebo-
    sität Wuppertal befasst sich mit   wenn es der Spieltag ergibt,     ten“ in der Kirche dabei, denke
    dem Phänomen. Er sieht ganz        zum Fußball ins Stadion…         ich.
    allgemein Parallelen zwischen      Einst wurden die „Gebote“ des    Und dann ist da noch etwas
    kirchlichem Gottesdienst und       Andersseins von UNION durch      ganz besonders anders bei
    der Fankultur in Stadien. „Sin-    den langjährigen Fan Daniel      Union und hat absolut etwas
    gen stiftet Gemeinschaft“, sagt    „Boone“ Blauschmidt formu-       mit Religion zu tun. Richtig! Das
    Lück. Sowohl in der Kirche als     liert, genannt „Boone’sche Ge-   Weihnachtssingen.
    auch im Stadion würden sich        setze“:                          Der Ursprung des weihnachtli-
    Menschen im Gesang vereinen
                                       • Mache nie einen Spieler        chen Stadionsingens liegt nicht
    und in der Gruppe neue Stärke
                                                                        in Bayern, sondern im Berliner
    gewinnen.                            zum Sündenbock!
                                                                        Südosten. Im Jahr 2003, kurz
    Aber noch ein paar Gedanken zu     • Pfeife nie die 		              vor Weihnachten, schlichen sich
    unserem Köpenicker Fußballver-       Mannschaft aus!                89 Fans von Union Berlin ins
    ein, dem 1.FC Union Berlin. Un-                                     Stadion an der Alten Försterei.
    sere Kirchengemeinde St. Josef     • Verlasse nicht vor dem         Sie hatten Liedtexte auf Zettel
    ist ja nur ein paar Hundert Me-      Schlusspfiff das Stadion!      gedruckt, sangen einfach drauf
    ter vom Stadion „An der Wuhl-                                       los. Inzwischen ist auch in Berlin
    heide“ entfernt, so dass nicht     • Heiserkeit ist der Muskel-
                                                                        ein Pfarrer mit dabei, er liest die
    wenige Mitglieder an Spieltagen      kater des Unioners!            Weihnachtsgeschichte, das
                                                                        VATERUNSER wird gebetet,
                                                                        Chöre treten auf, zuletzt kamen
                                                                        28 500 Leute.
                                                                        Es ist ja mittlerweile beim
                                                                        Weihnachtssingen so, dass man
                                                                        denkt, die Alte Försterei würde
                                                                        für einen Tag zum Gotteshaus.
                                                                        Was hat dieses Stadion denn
                                                                        von einer Kirche? Weihnachts-
                                                                        singen-Initiator Torsten Eisen-
                                                                        beiser:
                                                                        „Es ist der Verein selbst, der
                                                                        leuchtet. Es gibt für mich und
                                                                        für viele andere, die diesen Ver-
                                                                        ein lieben,‘ nichts Vergleichba-
                                                                        res. Solange ich lebe, werde ich
                                                                        diesen Verein lieben. Union ist
                                                                        unsere Familie.“

                                                                        „Es ist der Verein
                                                                        selbst, der leuchtet.“
                                                                        – Schöne Worte und auf unsere
                                                                        Kirchengemeinden doch auch
                                                                        ganz gut zu übertragen. Natür-
                                                                        lich ist da überall noch viel Luft
                                                                        nach oben…

                                                                        Mathias Laminski, Pfr.

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Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Fußball und Religion
In dieser Ausgabe der PASTORALE     wollten wissen: Wo sehen Sie        evangelium und dem Vaterunser –
wollen wir – wie im Vorwort an-     Gemeinsamkeiten zwischen            ist das etwa auch eine Art Got-
gekündigt – das Verhältnis von      Sport/Fußball und Religion/         tesdienst?
Sport und Religion beleuchten.      Kirche? Was bedeutet Ihnen          Interessante Antworten haben
Vor allem der Fußball ist tief in   der Sport bzw. der Fußball,         uns erreicht, man spürt, dass
der Gesellschaft verwurzelt und     inwieweit kann er zur Leiden-       dieser tolle Fußballverein zur
das weltweit – ähnlich wie Reli-    schaft, zur Herzensangelegen-       Identität des Bezirks gehört.
gion und Glauben.                   heit werden? Was zieht Sie ins      Herzlichen Dank allen, die uns
Wir haben verschiedene Mit-         Stadion? Das Weihnachtssingen       ihre Gedanken zu dem Thema
glieder unserer Pfarrei dazu        im UNION-Stadion mit dem            mitgeteilt haben!
um ihre Meinung gebeten. Wir        Gesang, dem Weihnachts-                                            bb

Annette Hagen                       damit verbundenen Forderun-         Parallelen zum Glauben sehe.
(Köpenick)                          gen, mich von ihnen und der At-     Was fehlt beim Fußball? Für
                                    mosphäre anstecken zu lassen,       mich eindeutig die Spiritualität,
Der 1. FC Union spricht viele       mitzufiebern und mit ihnen ge-      die Tiefe des Sinns in meinem
Sensoren an: Identifikation,        meinsam den Kopf ausschalten        Leben. Beim Weihnachtssingen
Sinnstiftung, Gemeinschafts-        zu können. Das Pilgern zum Sta-     war ich natürlich schon das ein
gefühl der besonderen Art,          dion, das gemeinsame Singen         oder andere Mal. Für mich war
Zusammengehörigkeitsgefühl          und der Glaube an die Mann-         es außerordentlich mutig und
unabhängig von Bildungsstand,       schaft lassen Gemeinsamkeiten       ergreifend, in einem Fußball-
Arbeitsalltag und Alter, Leiden-    zur Religion anmuten. Auch          stadion Weihnachtslieder zu
schaft sowie ungebremste und        sprachlich geht es in einem         singen, das Vaterunser zu beten
ungefilterte Emotionalität. Man     Song um die Fußballreligion         und das Weihnachtsevangelium
spürt eine einzigartige Energie,    und nach dem Ausrufen jedes         zu hören. Wo gibt es eine brei-
die ansteckt! Ich sehe meine        Spielers bei der Spielaufstellung   tere Möglichkeit, in einem sol-
männlichen Familienmitglieder       ruft die tosende Menge: „Fuß-       chen öffentlichen Rahmen und
selten so außer Rand und Band.      ballgott!“ Fußball und Religion     in unserer atheistisch geprägten
Dieses ist für mich ein wesent-     - ein gewagtes Thema? Beim          Gegend die christliche Botschaft
licher Grund, unabhängig vom        Fußball werden viele Sensoren       zu verkünden!
Arbeitsalltag und den vielen        angesprochen, bei denen ich         U.N.V.E.U.

                                                                                                            4
Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Luise Klauke                                                           Christoph Molter
    (Köpenick)                                                             (Friedrichshagen)

    Gemeinschaft! Sowohl die Kir-                                          Wenn ich an Union und die Alte
    che als auch das Stadion sind                                          Försterei denke: Leidenschaft
    für mich Orte, wo Gemeinschaft                                         pur, Anfeuern und Singen aus
    gelebt wird. Alle fiebern ge-                                          vollem Hals, der Glaube an das
    meinsam für eine große Sache.                                          Unmögliche und manchmal
    Ich komme an beiden Orten                                              tatsächlich überraschende
    mit Menschen zusammen, die                                             Wendungen in letzter Sekunde
    mir lieb und wichtig sind und                                          und Ekstase pur. Völliges Aus-
    habe mit ihnen eine gute Zeit.                                         rasten, unbändige Freude, nur
    Auch wenn es mal nicht so gut                                          der Moment zählt. Vereint mit
    läuft, halten in der Kirche und                                        den Menschen um mich herum.
    im Stadion alle zusammen. Beim                                         Auf den Stehplätzen keine Hi-
    Weihnachtssingen war ich auch                                          erarchien: Der Arbeiter neben
    schon öfter, aber das ist schon                                        dem Akademiker, der Teenager
    ein paar Jahre her. Es hat für
    mich persönlich den besinn-
    lichen Charakter verloren, trotz                                       „Solange noch gesungen
    des Weihnachtsevangeliums.                                             wird, ist die Kirche noch
    Für viele andere glaubende und
    nichtglaubende Personen ist es                                         nicht aus!“
    bestimmt eine schöne Einstim-
    mung auf die Weihnachtsfeier-                                          Oliver Kahn
    tage.
                                                                           neben dem Rentner. In der
                                                                           Halbzeit Erinnerung an die, die
                                                                           nicht mehr dabei sein können
                                                                           und von oben auf das Stadion
                                                                           herabschauen. Faninitiativen,
    Leszek Bartuzi                                                         die sich um benachteiligte
    (Pfarrvikar Christus König)           Andreas Tomzik                   Menschen kümmern. Ultras,
                                          (Altglienicke) U.N.V.E.U!        von manchen als Unbelehrbare
    Dieses Bedürfnis ist genauso alt                                       und Chaoten betitelt, die am
    wie der Mensch selbst. Es gibt        Religion und Fußball haben       Bahnhof Köpenick mit großen
    das Gute und das Böse, es gibt        die Kraft, Menschen, egal wie    Bannern während der Covid-Kri-
    den Mannschaftskameraden              verschieden sie sind, in ihren   se auf die Helden in den Kran-
    und den Gegner. Die gemeinsa-         Bann zu ziehen. Aber der Glau-   kenhäusern aufmerksam ma-
    me Zugehörigkeit, das Gefühl          be ist für mich das Fundament    chen. Die einen Gabenzaun für
    der Gemeinschaft, der Kampf           des Lebens und der Fußball ein   Bedürftige errichten. Kurzum:
    für das Richtige. Der Mensch          schönes Hobby. Vor allem in      Eine Fangemeinde, die offen-
    braucht diese Mission, diesen         Gemeinschaft bei einem Spiel     sichtlich und ohne Aufhebens
    Kick. Wir gegen sie, sie gegen        des 1. FC Union mitzufiebern,    christliche Tugenden pflegt und
    uns. Es geht nicht nur um Sieg,       ist ein tolles Gefühl.           an Weihnachten wahrscheinlich
    es geht um viel mehr – um die         In der Hoffnung, dass wir        mehr christliche Lieder singt
    Ehre, ja, die eigene Identität, ja,   gemeinsam auf dem Kirchen-       als so manche Vorzeigefamilie
    um alles. Und letztendlich gibt       grundstück in Altglienicke die   am Heiligen Abend. Spannend.
    der Sport dem Glauben Recht,          Fußball-EM sehen können grüßt    Glaubhaft. Überzeugend. Und
    es muss ein Ziel geben, selbst        Andreas Tomzik                   für mich unfassbar sympathisch
    wenn es nur ein Leder und ein                                          und so unglaublich cool, ein Teil
    Tor sind, sonst wäre alles sinn-                                       dieser einzigartigen Familie zu
    los.                                                                   sein. UNVEU!

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Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Andreas Woske                       Johannes Jagalski                   Christoph Dähnrich
(Altglienicke)                      (Altglienicke)                      (Pastoralreferent in der Pfarrei)

Mit dem Interesse für Fußball       Also der Fußball ist rund wie       Für viele Fans ist Fußball ein
ist es wie mit meinem Glauben.      die Welt, sang einst Frank          sehr wichtiger emotionaler
Er will gelebt werden. Das im       Schöbel. Da kann ich ihm nur        Punkt im Leben. Der Kalender
Stadion sein, das Durchleben        beipflichten, denn er führt viele   richtet sich nach den Spielen,
als Fan von Höhen und Tiefen        Leute aus unterschiedlichsten       der Gang zum Stadion, zum
des Vereins und das gemeinsa-       Schichten eines jeden Landes        Spiel ist selbstverständlich (vor
me Anfeuern der Mannschaft          zusammen und es entsteht ein        Corona). Dort erleben sie ge-
erzeugt ein Gemeinschaftsge-        Gemeinschaftsgefühl. Und seit       meinschaftliches Mitfiebern,
fühl, bei dem wir, wenn wir im      1976 beim Spiel im Stadion Alte     Freuen, Verzweiflung, Glück und
Fanblock stehen, mitgerissen        Försterei gegen Chemie Böhlen,      vieles dazwischen. Auch Religi-
werden. Angesteckt von der          als Union 2:1 gewann, konnte        on will Leben strukturieren und
Euphorie aber auch von der          ich dieses Gefühl etliche Male      begeistern, stärken und Glück
Enttäuschung. Und dieses Ge-        genießen, dazu natürlich die        ermöglichen. Für die „richtigen“
meinschaftsgefühl darf ich auch
in meiner Gemeinde erleben.
Ich darf mich anstecken lassen
vom gemeinsamen Gebet, dem
gemeinsamen Singen (jetzt
eher weniger), aber auch in der
Traurigkeit weiß ich mich in der
Kirche im Glauben geborgen.
Besonders beim Weihnachtssin-
gen in der „Alten Försterei“, wo
so viele Christen und Nichtchris-
ten als Fan oder nur aus Neugier
die Weihnachtslieder singen, so
merke ich doch in diesem Au-
genblick, dass Kirche und Fuß-
ball etwas Verbindendes haben       Gänsehautstimmung. Ja, auch         Fans gilt es das Spiel von den
können. Es hängt ganz allein von    ich war schon zwei Mal beim         Rängen zu gestalten, da werden
mir ab, ob ich mich in meinem       Weihnachtssingen dabei, sang        Choreografien vorbereitet, ge-
Glauben wohl und zufrieden          sehr gerne mit und war ergriffen    probt und aufgeführt. Die Er-
fühle. Denn dieser mein Glaube      von der tollen Weihnachtsstim-      fahrung, ein Teil dessen zu sein,
muss angefeuert werden, damit       mung und auch von der Predigt       bestärkt und motiviert. Im Got-
er für mich erfahrbar wird.         von Pfarrer Müller. Dass aber       tesdienst kann jeder, der aktiv
Und so ist es auch beim Spiel       Fußball und die Religion zusam-     mitgestaltet, ähnliches erfahren.
meiner Mannschaft: Damit es         menpassen, würde ich nicht so       Während vielen Spielern es ge-
ein gutes wird, stehen wir zu-      sehen. Denn die Religion und        lingt, ihre Fans zu tausenden zu
sammen und feuern sie an.           die Aktivität in der Kirche sowie   begeistern, klappt das in der ka-
Es heißt: Du sollst keinen ande-    die Feier der Messe sind für        tholischen Kirche anscheinend
ren Gott neben mir haben. Aber      mich die Besinnung auf Gott.        nur beim Papst. In Deutschland
nur Gott weiß, ob es vielleicht     Der Fußball dagegen ist für mich    kann ich mich nicht erinnern,
doch manchmal eines Fußball-        eine reine Freizeitbeschäfti-       wie Massen einem Bischof
gottes bedarf.                      gung. Mit guten Freunden und        zugejubelt haben. Und doch,
                                    Bekannten ein Spiel zu sehen,       die Erfahrung, mit tausenden
                                    bei Kaffee und Kuchen zu disku-     gemeinsam im Stadion einen
                                    tieren und die Mannschaft an-       Gottesdienst zu feiern (z.B. bei
                                    zufeuern im Stadion – falls man     Papstbesuchen und Kirchenta-
                                    noch mal hin darf. In diesem        gen), ist für viele so begeisternd
                                    Sinne bleibt der Fußball rund       wie ein Stadionbesuch zum
                                    wie die Welt.                       Spiel des eigenen Vereins.

                                                                                                             6
Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Jens Rademacher                     „Die Faszination des               Joachim Gericke
    (Köpenick)                                                             (Ehrenmitglied Wirtschaftsrat
                                        Fußballs läßt sich                 1. FC Union e.V.)
    Ich spiele seit über 40 Jahren
    aktiv Fußball und entsprechend
                                        leicht erleben, schwer             Heiliger Rasen, Fußball-Götter,
    spielt dieser auch eine große       beschreiben und                    Fußball-Religion Union, Alte
    Rolle in meinem Leben. Eine                                            Försterei als Fußball- Kathedra-
    Verbindung zwischen Religion        unmöglich erklären.“               le? Gemeinsamkeiten zwischen
    und Fußball sehe ich eventuell                                         Fußball und Religion gibt es vie-
    darin, dass man in Gemein-          Andreas Tenzer                     le. Besonders, wenn ein Verein
    schaft für eine Sache brennt.
    Ein Stadionbesuch mit meinen
    „Jungs“ sehe ich jedoch nicht
    gleichbedeutend mit einem
    Sonntagsgottesdienst.
    Auch wenn in der Alten Förs-
    terei von „Fußballreligion“ und
    „Fußballgöttern“ die Rede ist,
    hat mein Glaube an Gott schon
    einen anderen Stellenwert im
    Leben. Fußball ist und bleibt
    jedoch für mich die schönste
    Nebensache der Welt.
    Beim Weihnachtssingen war ich
    in den Anfängen, als im Stadion
    noch nicht alle Tribünen geöff-
    net waren, dabei. Zu dieser Zeit
    wurde auch noch dem Evan-
    gelium zugehört… Heute sehe
    ich die Veranstaltung eher als      Matthias Ullrich                   den Menschen das gibt, was
    Event, um Geld für die Nach-        (Pfarrvikar St. Antonius)          sonst vor allem die Kirche tut/
    wuchsabteilung zu sammeln                                              tun sollte: Hilfe, Gemeinschaft,
    und in Gemeinschaft Lieder zu       Sport und Religion können den      Solidarität, Respekt, Emotionen
    singen. Das Weihnachtsevange-       Menschen gleichermaßen fit         beim Stadion-Erlebnis. Hier kön-
    lium spielt aus meiner Sicht eine   und gesund erhalten.               nen Kirche und Fußball aufein-
    sehr untergeordnete Rolle.          Zum Sport wie zur Religion ge-     ander schauen und voneinander
                                        hören: Begeisterung im eigent-     profitieren, nicht nur beim
                                        lichen Wortsinn – also ein guter   Weihnachtssingen. Was Fußball
                                        Geist, Leidenschaft, Glückse-      nicht leisten kann, ist Glaube
                                        ligkeit, aber auch Leidensfähig-   und Spiritualität.
                                        keit, Aushalten wie Einstecken     Vielleicht sollten Christen und
                                        können, Anstrengung, und           Fußballfans in Zukunft noch
                                        eigentlich tägliches Training,     mehr prüfen, was sie voneinan-
                                        ein immer Dranbleiben und          der lernen können, Der Anfang
                                        der Wille, mal über sich selbst    ist mit Stadion-Gesprächen
                                        hinaus wachsen wollen. Glaube      unter Beteiligung unseres Erzbi-
                                        und Treue.                         schofs und dem Türöffner e.V. ja
                                        Sport und Religion können den      gemacht!
                                        Gemeinschaftssinn fördern und
                                        stiften Gemeinschaft. Und man
                                        sollte gewinnen und verlieren
                                        können. Nicht nur Siege son-
                                        dern auch Niederlagen gehören
                                        dazu.

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Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
tatsächlich religiöse Züge in
                                                                        sich. Weiterhin ist für viele Men-
                                                                        schen Fußball Lebensinhalt, was
                                                                        man daran merkt, dass ein Sieg
                                                                        der Nationalmannschaft oder
                                                                        des eigenen Vereins kurzfristig
                                                                        für positive Ablenkung und auch
                                                                        teilweise in Krisen für Lebens-
                                                                        mut sorgen kann.
                                                                        Das von aktiven Fans an Weih-
                                                                        nachten 2003 ins Leben ge-
                                                                        rufene Weihnachtssingen in
                                                                        der „Alten Försterei“ sollte ja
                                                                        ursprünglich auch etwas Ab-
                                                                        lenkung vom damaligen Tabel-
                                                                        lenstand in der 2. Bundesliga
                                                                        bringen. Inzwischen nimmt das
Gerald Gaedke                       wir in den 1980er Jahren nicht      Weihnachtssingen einen festen
(St. Antonius)                      unter dem offiziellen Namen,
                                    sondern als FC S.A. Schönewei-
Fußball nimmt in meinem Leben       de geführt. Ein St. Antonius im     „Worin ähnelt der
schon einen hohen Stellenwert
ein. Von Kindheit an jage ich
                                    Vereinsnamen war wohl dem
                                    von der FDJ bezahlten offiziel-
                                                                        Fußball Gott?
dem runden Leder nach und           len Fanclubbetreuer etwas zu        In der Ehrfurcht, die
bin seit meinem 11. Lebensjahr      heikel.
aktiver Stadiongänger beim 1.       Für viele Menschen ist Fußball
                                                                        ihm viele Gläubige
FC Union. Besonders stolz bin       tatsächlich so etwas wie Religi-    entgegenbringen, und
ich noch immer darauf, dass der     onsersatz. Auf einer Beerdigung
FC St. Antonius im Jahr 1981        eines ehemaligen Mitarbeiters       dem Misstrauen, mit
zu den Gründungsmitgliedern         erschien ein Großteil der Trauer-   dem ihm viele Intel-
der noch heute existierenden        gäste in kompletter Union-Fan-
Union-Liga gehörte. Das auf den     montur. Auch sind Vereinsgrä-       lektuelle begegnen.“
Trikots sichtbare Vereinslogo       ber bei einigen Vereinen bereits
wurde übrigens in den Farben        gelebte Praxis. Stadionchoreo-      Eduardo Hughes Galeano
gelb und weiß selbst angefertigt.   graphien und Fangesänge mit
Aus bekannten Gründen wurden        Kanoncharakter tragen teilweise     Platz im Vereinskalender ein
                                                                        und kann mit dem Singen christ-
                                                                        licher Weihnachtslieder durch-
                                                                        aus einen guten Auftakt für die
                                                                        Weihnachtsfeiertage darstellen.
                                                                        So kann Fußball sogar Türöffner
                                                                        für das Verständnis des religiö-
                                                                        sen Ursprungs von Weihnachten
                                                                        darstellen.
                                                                        Es bleibt aber festzuhalten, dass
                                                                        Fußball „nur“ ein Spiel mit rela-
                                                                        tiv einfachen Regeln ist und man
                                                                        sich gerade in der heutigen Zeit
                                                                        vor Überhöhungen in Acht neh-
                                                                        men sollte. Daher sollte kritisch
                                                                        hinterfragt werden, dass der
                                                                        Rücktritt von Joachim Löw am
                                                                        10.03.2021 die erste Meldung
                                                                        der Tagesschau war.

                                                                                                             8
Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
„Wer Fan vom
    1. FC Köln ist,
    lebt ja in einer
    Karsamtags-Existenz:
    Immer zwischen Tod
    und Auferstehung.
    Jetzt ist mal wieder
    Auferstehung
    angesagt.“
    Dominik Meiering,
    Kölner Pfarrer

    Christian Scholz
    (Adlershof)

    Für mich gibt es kaum Gemein-
    samkeiten beim Fußball und
    Religion. Seit ich denken kann,
    gehe ich zur Kirche und bin ich
    Fußball begeistert – fast schon      Jens Schumacher
    ungesund. Nur die Pflicht für        (Altglienicke)
    mich zur Kirche zu gehen oder
    zum Training/Spiel ist eine Ge-      Die Alte Försterei – Sehnsuchts-    negativen Emotionen, die wir im
    meinsamkeit. Zum einen ist der       ort, Zuflucht, die letzte Bastion   Alltag aufgebaut haben. Religion
    Katholik der Grund, zum ande-        des Mannes – von uns Fans lie-      ist das Gegenteil von all dem,
    ren die Verantwortung als Teil       bevoll „Wohnzimmer“ genannt.        heißt, selbst zu lieben, zu ver-
    der Mannschaft. Und eventuell        Hier schreien wir uns vereint       geben und dem Schwachen den
    das gemeinsame Singen, ich           die Seele aus dem Leib bis wir      Triumph zu lassen. Aber den-
    war mindestens sechs Mal beim        heiser sind. Schlachtrufe, um       noch sind wir alle Sünder und
    Weihnachtssingen. Aber Fami-         den Gegner das Fürchten zu          leben in dieser fußballverrück-
    lie, Kirche, soziales und gesell-    lehren. Ein Ort für Sieger, auch    ten Welt. Wir freuen uns wieder
    schaftliches Engagement sind         wenn wir nur passiv am Sieg         auf unser „Wohnzimmer“. Der
    für mich Notwendigkeit, Pflicht      beteiligt sind. Hier dürfen wir     Herr möge uns vergeben.
    und zentraler Baustein für mei-      ohne Kompromisse männlich
    ne Daseinsberechtigung und           sein. Auch als ich noch selbst
    den Platz in der Gesellschaft/im     gespielt habe, fühlte ich mich
    Leben mit der dabei verbunde-        nach einem geschossenen             „Dem Schiedsrichter
    nen Verantwortung. Fußball ist       Tor von allen geliebt. Jedoch       zu widersprechen,
    wirklich schön, spannend und         stolz sein, Aufmerksamkeit
    ich bin begeisterter Anhänger,       bekommen und der Beste sein         das ist, wie wenn
    aber als Lebensmittelpunkt
    taugt er nicht wirklich. Als nicht
                                         wollen, sind wahrlich weltliche
                                         Bedürfnisse. Das alles hat leider
                                                                             man in der Kirche
    dominanter Teil einer Lebens-        gar nichts mit Religion zu tun,     aufsteht und eine
    philosophie schon eher. Das ist      eher mit Hochmut, Egoismus,
    meine Meinung. Andere sehen          Aggression und Feindseligkeit.
                                                                             Diskussion verlangt.“
    das mit Sicherheit anders.           Fußball als Blitzableiter unserer   Dieter Hildebrandt

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Religion und Fußball "Leben ohne Gott ist wie Fußball ohne Ball" David Alaba - Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick
Beispielhafte Vernetzung
von Kirche und Gesellschaft
Erzbischof Koch zu Besuch in Treptow-Köpenick
Vier Tage lang waren Erzbischof Dr. Heiner Koch und Markus Weber, der Leiter der Zentralen
Servicestelle Projekte und Prozesse und verantwortlich für den Pastoralen Prozess „Wo Glauben
Raum gewinnt“, Anfang März in der Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick unterwegs, um sich ein
Bild darüber zu machen, wie es anderthalb Jahre nach der Neugründung vor Ort läuft.

Bei dem Besuch kamen viele
Fragen zur Sprache, u.a.: Wie
                                 „Ich sehe eine Visitation [...] als eine
geht es den Mitarbeiter:in-      Möglichkeit, die Menschen in der Pfarrei im
nen? Wie sehen die Immobili-
en aus? Wo gibt es Sorgen und    Glauben zu stärken.“ – Erzbischof Heiner Koch
Nöte? Wie läuft die Verkün-
digung vor Ort? Gibt es ein      dass so eine Visitation auch        der Orte kirchlichen Lebens
Schutzkonzept? Wie bringt        immer viel Arbeit mit sich          und mit Gesprächsterminen. In
sich die Kirche in die Gesell-   bringt, in der Vorbereitung,        fast allen Kirchen in der neuen
schaft ein?                      der Durchführung und auch           Pfarrei wurden Gottesdienste
                                 danach. Aber er begreift es         gefeiert, die teilweise auch im
Vorbereitend wurden viele        als wichtige Chance: „Ich sehe      Livestream zu sehen waren.
Informationen schon anhand       eine Visitation nicht so sehr als
des Visitations-Leitfadens       einen Kontrollbesuch, sondern       Es fanden Gespräche und
beantwortet – aber sich ein      eher als eine Möglichkeit, die      Begegnungen mit dem Perso-
eigenes Bild zu machen ist in    Menschen in der Pfarrei im          nal der Gemeinden statt, aber
regelmäßigen Abständen Auf-      Glauben zu stärken.“                auch mit erwachsenen Tauf-
gabe eines Bischofs und auch                                         bewerben sowie Vertreter der
notwendig, um in Kontakt zu      Um sich ein vollständiges           Gremien und des Kirchenvor-
bleiben mit den Anforderun-      Bild machen zu können, war          stands. Der Besuch des Hos-
gen und Bedürfnissen einer       das Programm dicht gefüllt          pizes in der DRK-Klinik, dem
Pfarrei und den Menschen,        mit den unterschiedlichsten         Seniorenzentrum in Schöne-
die dort leben und arbeiten.     Stationen: dem Feiern von           weide und dem katholischen
Erzbischof Koch weiß darum,      Gottesdiensten, dem Besuch          Krankenhaus Hedwigshöhe in

                                                                                                       10
Bohnsdorf standen ebenso auf      die Tage der Visitation sehr      Die Öffentlichkeitsarbeit der
     dem Programm wie die Begeg-       zufrieden:                        Pfarrei ist beispielhaft mit
     nung mit dem Bezirksbürger-       „An den Tagen in Treptow-         einem tollen Pfarrmagazin,
     meister Oliver Igel im Rathaus    Köpenick durfte ich eine in-      gut sortierten Schaukästen
     Köpenick.                         tensive Vernetzung von Kirche     und professionellen Internet-
                                       und Gesellschaft erleben, die     auftritten. Hier danke ich vor
     Eindrücklich war auch der         mich stark beeindruckt hat und    allem auch allen Ehrenamt-
     Besuch des Gräberfeldes in        nachhaltig begeistert!            lichen, die unsere Pfarrei St.
     Alt-Glienicke, denn an dem        Die Kontakte in die Politik       Josef so professionell in die
     Projekt der deutsch-polni-        und zur Wirtschaft sind von       Öffentlichkeit bringen. Ich
     schen Versöhnung sind alle        lebendigem Austausch und          wünsche mir, dass Sie weiter-
     drei Gemeinden aktiv beteiligt.   gegenseitiger Wertschätzung       machen. Bleiben Sie dabei!“
     Erzbischof Koch resümiert         geprägt.                          Stefan Förner, Pressesprecher

        Kollekten der gesamten Pfarrei im Februar und März
         02.02.21              17.02.21                   07.03.21             21.03.21
         Ministranten          Heizkosten			              Pfarrnachrichten     MISEREOR
         91,95€                318,53€                    1085,95€             2355,53€

         07.02.21              21.02.21                   14.03.21             28.03.21
         Blumenschmuck         Caritas-Kollekte           Kath. Kitas          Für das heilige Land
         598,39€               Allg. soziale Beratung		   774,35€              916,41€
                               943,26€
         14.02.21                                         14.03.21      überwiesene
                               28.02.21
         Reinigungskosten                                 Kirchenmusik		Kollekten Februar
                               Kath. Schulen
         578,99€                                          112,01€       327,22€
                               700,47€
         14.02.21              05.03.21                   14.03.21        überwiesene
         Kirchenmusik          Weltgebetstag              Laib und Seele		Kollekten März
         179,19€               738,22€                    203,54€         467,00€

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„Um geliebt zu werden, muss       Hoffnungs- und Trostlosigkeit,
Glauben                             ich mich anstrengen.“
                                    „Ich muss perfekt sein.“
                                                                      aber auch Strafe und Gericht
                                                                      sind dabei gegenwärtig. Genau-
Die Weisheit der Bibel              „Vertrauen wird enttäuscht.“      so aber auch unsägliche Liebe,
aus psychologischer Sicht           „Es nützt doch alles nichts.“     Vertrauen und Rettung. Die
                                    „Ich bin niemals gut genug.“      inneren Bilder, die wir dadurch
Würdest du glauben, woran du        „Mich versteht sowieso keiner.“   entwickeln, können uns selbst
glaubst, wenn du der einzige        „Ich bin es nicht wert.“, …       und andere einengen, zerstö-
wärst, der es glaubt? K.W.          Es sind Glaubenssätze, die am     ren oder heilen, je nachdem,
                                    Leben hindern.                    welche Glaubenssätze in uns
Das, was wir glauben, be-                                             selbst entstehen. Manchmal
stimmt unser Leben. Es ist          Die moderne Psychologie ver-      geht der Blick auf das wesent-
unser innerer Kompass. Es           sucht negative Glaubenssätze      liche, manchmal auch der ge-
kann unser Weltbild verzerren       aufzuspüren, ins Bewusstsein      samte Glauben durch verzerrte
oder erleuchten. Es bestimmt        zu bringen und durch positive,    Glaubenssätze verloren. Tief
die Haltung, mit der wir durch      lebensförderliche zu ersetzen.    im Innern ist kein Glauben dem
das Leben gehen. Glauben ist        Tief im Inneren sollen sie als    anderen gleich.
ein Fürwahrhalten, eine feste       glaubhaft wahr empfunden und
Überzeugung, die nicht auf          gefühlt werden können.            Und auch in der Bibel wird zu
                                                                      einem wachen Blick auf den
                                                                      Glauben aufgefordert. Prüft
                                                                      alles und behaltet das Gute!
                                                                      1.Thes. 5,21

                                                                      Die universellste Wahrneh-
                                                                      mung Gottes, liegt in seinem
                                                                      Namen - Eheje ascher eheje,
                                                                      in der Übersetzung: Ich bin
                                                                      der ich bin, ich bin der ich war,
                                                                      ich bin der ich sein werde, ich
                                                                      bin alle Formen von sein, ich
                                                                      bin da, IMMER - und in seiner
                                                                      Beschreibung ...denn die Liebe
                                                                      ist aus Gott und jeder, der liebt,
                                                                      stammt von Gott und erkennt
Fakten und Beweisen, son-           Der Blick auf die Welt und uns    Gott… 1.Joh.4,7
dern auf dem Gefühl beruht.         selbst wird dadurch weiter,
Und es gibt keinen Menschen,        facettenreicher und lebendiger,   Dies sind Glaubenssätze, keine
der nicht irgendetwas glaubt.       denn unsere Wahrnehmung           psychologischen sondern auf
Über die Welt, das Leben, sich      wird anders eingefärbt und        Gott bezogene, von unendli-
selbst. Tief im Unterbewusst-       mit ihr die Gedanken, unsere      cher Schönheit und Weite.
sein verankerte Glaubenssätze       Gefühle und Handlungen. Wir       So oder so – weltlich oder
bestimmen unsere Wahrneh-           können dann bewusster und         religiös, stellen wir negative
mung, unser Denken, Fühlen          variantenreicher auf die Gege-    Glaubenssätze in Frage und
und Handeln. Wie wunderbar,         benheiten des Lebens eingehen     spüren den guten nach. Viel-
wenn es lebensfördernde inne-       und schönere Visionen über        leicht machen wir dann ganz
re Bilder sind, die unseren Blick   uns und unsere Mitmenschen        neue Erfahrungen, wird unser
auf die Welt und uns selbst         entwickeln.                       Blick weiter, unser Leben heller.
beeinflussen.
                                    Ähnlich ist es beim religiösen    Glaube aber ist: Grundlage
Oft sind es aber gerade negati-     Glauben. In der Bibel beschrei-   dessen, was man erhofft, ein
ve Glaubenssätze, ein negatives     ben Menschen ihre Erfahrun-       Zutage treten von Tatsachen,
Fürwahrhalten, die uns ein Le-      gen mit Gott, diese sind durch-   die man nicht sieht. Hebr.11,1
ben lang begleiten und leiten.      aus ambivalent. Verzweiflung,
                                                                                                      el

                                                                                                           12
Die Menschenfischer –
     Jesus becomes a Fisherman‘s Friend

     So ein Fischer ist nicht gera-     treffen und ständig etwas vor         halten das Netz in ihrer Mitte, so
     de dafür bekannt, dass er die      dem Mund – so überzeugend             erinnert es an ein Sprungtuch.
     Fische fragt, ob sie mitkommen.    und rücksichtsvoll die Maßnah-        Glaube wie ein Sprungtuch?
     Sicherlich haben Sie mancher-      men zur Corona-Eindämmung             Warum eigentlich nicht?! Wenn
     lei Gestalt vor Augen, am Ufer     auch sind, auf Dauer engen sie        ich falle, so fängt das Netz mich
     der Spree oder auf einem Boot.     ein. Immer mehr zappeln in die-       auf. Selbst wenn das Haus hinter
     Sahen Sie je einen Fischer im      sem Netz und wollen hinaus. Ein       mir brennt, alles einstürzt und
     Dialog mit den Flussbewohnern:     Glaube, der Menschen einfängt         mich bedroht - das Netz fängt
     „Hey du, lieber Fisch! Willste     und gefangen hält, kann nicht         mich auf. Dort stehen Menschen,
     mitkommen?“ Der Fisch dann so:     überzeugen.                           sie halten dieses Netz. Sie fangen
     „Wat haste denn vor?“ „Naja, ich                                         mich auf. Dennoch braucht es
     würd’ dich mitnehmen, zu mir       Das Netz der Fischer, ein Glück       natürlich Überwindung. Soll ich
     nach Hause (weiter murmelnd)       lässt es auch andere Verwen-          wirklich springen? Aus dieser
     und dich dann aufessen.“ Was       dungszwecke zu! Straff ge-            Höhe?! Hält das Netz? Halten die
     soll der Fisch denn nun erwi-      spannt über ein rundes Gestell        Leute es wirklich fest?
     dern? „Komm, lass mal.“ Würde      und schon ist da ein Tennisschlä-
     ich erwarten.                      ger. Glaube als Spiel – deutlich      Mir gefällt diese Metapher: Der
                                        verlockender. Spannen wir ein         Glaube als Sprungtuch. Selbst in
     Wenn nun Jesus ausgerechnet        Netz weit, zwischen zwei Bäu-         der größten Katastrophe fängt
     solche Fischer zu seinen Jüngern   men oder gar Palmen, so wird          mein Glaube mich auf. Es gibt
     erklärt, da liegt der Verdacht     es gemütlich. Glaube als Hänge-       Tage, da zweifle ich und nicht im-
     nahe, sie gehen fortan wie folgt   matte – das klingt verlockend.        mer ist die Not groß. Doch selbst
     vor: Sie nehmen ihre Netze und     Dort lässt es sich entspannen.        dann kann ich mich entspannt
     ab damit in die Stadt. Menschen-   Es fühlt sich sogar besonders an,     auf dieses Tuch legen. Ich kenne
     fischer, das heißt: Menschen       wie Urlaub. Ein wenig aufpas-         Menschen, die mich auffangen
     fangen. Das scheint mir wenig      sen, nicht herauszufallen, das        und tragen. Der Glaube ist wie
     erfolgversprechend. Glaube         ist sicher nötig und vielleicht ist   ein Sprungtuch: Er fängt mich
     unter Zwang, das passt nicht       mir an manchem Tag auch ein           nicht ein, er fängt mich auf. Die
     zusammen. Wie unangenehm           solides Bett lieber. Glaube ist       Jünger fangen keine Menschen
     sich Zwang und Gefangen-Sein       etwas besonderes und fällt mir        ein, sie fangen Menschen auf.
     anfühlt, spüren wir derzeit viel   an manchem Tag doch schwer.
     zu sehr. Die Wohnung nicht         Tun sich hingegen mehrere             Stephan Napieralski,
     verlassen, möglichst niemanden     Menschen zusammen und                 Gemeindereferent

13
Kinder, Kirche, Chaos
– Wie der Sonntagvormittag mit Familie zum Erlebnis wird

Teil 2: Tanz auf dem Vulkan
Was bisher geschah: Wir, zwei chaotische Erwachsene, zwei noch
chaotischere Kleinkinder und ein Baby, das sich noch nicht für
oder gegen das Chaos entschieden hat, haben es fast geschafft,
das Sonntagsoutfit anzuziehen und an den dabei entstehenden
Hindernissen nicht zu verzweifeln.

                                                                      nimmt heroisch den Fußweg
                                                                      mit dem Kinderwagen – ich
                                                                      weiß, dass er die 10 Minuten
                                                                      Ruhe gut gebrauchen kann.
                                                                      Was dann folgt, ist fast immer
                                                                      gleich. Abgehetzt stürmen wir
                                                                      in die Kirche. Eigentlich immer
                                                                      zu spät, mit kreativer Variation
                                                                      in der Dauer der Verspätung.
                                                                      Das erste vorsorgliche „Pssst“
                                                                      ertönt im elterlichen Stereo
                                                                      bereits an der Kirchentür. Die
                                                                      Auswahl des Sitzplatzes erfolgt
                                                                      nach dem Prinzip „Wer hält uns
                                                                      am besten über 60 Minuten
                                                                      lang in seiner Nähe aus?“
                                                                      Mit vorauseilendem schlech-
                                                                      ten Gewissen nehmen wir also
                                                                      Platz. Ob hinten oder vorne,
Ich schicke also die Familie       tücher uvm. Dann: Ein Blick        entscheidet die Fortgeschritten-
schon vor die Wohnungstür,         auf die Uhr versetzt mich in       heit des Eingangsliedes, oder
damit sie die Fahrräder bereit     Schockstarre. Kaugummi muss        war es doch schon das Gloria?
macht. In Wahrheit will ich ein-   das Zähneputzen ersetzen, man
fach nur kurz nochmal meine        hat ja als Student auch was ge-    Mein erhöhter Puls und die
Ruhe. 1,5 Minuten habe ich         lernt. Der dicke Mantel verbirgt   damit einhergehende Hitzewal-
noch, um mich selbst anzu-         die Milcheskapaden des Babys,      lung zwingt mich, den Mantel
kleiden. Da klingelt es schon      umziehen lohnt sich also nicht,    auszuziehen. Hier rächt sich
wieder an der Wohnungstür.         ließe die Zeit ohnehin nicht zu.   die Entscheidung, den vollge-
Sohnemann will noch ein                                               milchten Pullover anzulassen.
Spielzeug mitnehmen. Nein,         Im Fahrradkeller folgt die         Man wird es sehen, ob es der
nicht das Holzschwert, nein, die   obligatorische Diskussion, wer     Nachbar auch riecht? Mir bleibt
Playmobil-Polizeistation auch      mit welchem Gefährt wie in die     keine Zeit, darüber nachzuden-
nicht, und nein, schon gar nicht   Kirche fahren darf oder muss       ken. Schämen kann ich mich
den blinkenden, röhrenden          oder kann. Um des lieben Frie-     später noch. Die Corona-Ab-
Dinosaurier. Er entscheidet sich   dens willen schwinge ich das       standsregelungen kommen mir
für ein Armband und seinen         längst selbst fahrradfahrende      an dieser Stelle jedoch sehr
Drei-Fragezeichen-Detektivaus-     Töchterchen auf den Kindersitz     entgegen.
weis, warum auch immer, und        auf meinem Rad, während Soh-
zischt ab. Ich packe den Rest.     nemann mit seinem Fahrrad          Der weitere Verlauf der Messe
Spucktuch, Windel, Spielpfer-      schon auf die nächste Kreuzung     ist eine sehr löchrige Angele-
de, Pixibücher, Geld, Taschen-     zusteuert. Mein Mann über-         genheit. Jesus und die Liebe

                                                                                                         14
und das Beten und Eisern           sierte Fragen: „Wenn er da drin
     Union – das sind oftmals die       ist, wieso kommt er denn nicht
     einzigen Stichworte, die ich       raus?“ Ein flaches Räuspern
     nach angestrengtem Zuhören         meinerseits, ein Lied und ich
     bei der Predigt mit nach Hause     komme um die Antwort erst-
     nehme. Wir pendeln zwischen        mal herum. Töchterchen liegt
     der dosierten Ausgabe von          inzwischen unter der Bank und
     Pixibüchern (ja nicht das Pulver   klopft mit den Schuhen gegen
     schon am Anfang verschießen),      das Holz.
     dem Schaukeln des Kinder-
     wagens und dem Einfangen           Kommunion! Jackpot, denn             15. Mai 2021
     von Kindern, die ausbüchsen
     wollen, um den Organisten zu
                                        sie kommt immer zur richtigen
                                        Zeit, wenn man kurz davor ist,       Radtour nach
     besuchen oder mit anderen
     Kindern die Party in Gang zu
                                        die Kirche zu verlassen oder mit
                                        dem Gedanken spielt, ein Kind        Groß Schauen
     halten.                            im Beichtstuhl einzuschließen.
                                        Das geht aber meistens nicht,        Allen Zweifeln zum Trotz pla-
     Gabenbereitung! Yeah, denke        weil ich diesen Ort ja für´s Stil-   nen wir auch in diesem Jahr
     ich. Aktionswechsel. Geld raus-    len brauche. Deshalb freue ich       wieder eine Radtour.
     kramen, den Kindern zeigen,        mich auf den Gang zur Kommu-
     dreimal aufheben, weil run-        nion, denn da können sich die        Wir wollen vom Bahnhof
     tergefallen, Kinder Opferkorb      Kinder ganz legal in der Kirche      Königs Wusterhausen über
     mitverfolgen lassen, Geld rein-    bewegen, wenn auch nicht             Friedersdorf und Wolzig nach
     werfen, stolzes Kind genießen.     annähernd in der Form, wie           Groß Schauen fahren.
     Wieder drei Minuten über-          sie es eigentlich wollten (Fünf
     standen. Danach verfolgen wir      Hindernisse, ein Seil und eine       Nach 24 km und einer aus-
     manchmal das eigentliche Ziel,     Hüpfburg würden den Gang             giebigen Pause mit Fisch-Im-
     die Kinder in das Messgesche-      nach vorne wohl einigermaßen         biss kann man den Rückweg
     hen miteinzubeziehen. „Schau,      attraktiv machen).                   mit dem RE ab Storkow oder
     der Pfarrer wandelt jetzt das                                           radelnd über Blossin zurück
     Brot. Jetzt kommt Jesus“, säu-     Heute hält aber unser Sohn ein       nach Königs Wusterhausen
     sele ich andächtig, während        Highlight für den Pfarrer bereit.    fahren, insgesamt sind es
     mein Sohn sein Piratenbuch         Welches? Die nächste Ausgabe         dann 48 km.
     durchblättert und auf der Seite    gibt Antwort.
     mit der Totenkopfflagge hängen                                          Treffpunkt:
     bleibt. Ab und zu dann interes-    Simone Müller                        10:30 Uhr
                                                                             vor dem S-Bahnhof
                                                                             Königs Wusterhausen,
                                                                             Ausgang Storkower Str.

                                                                             Wir hoffen sehr, dass die
                                                                             Radtour möglich sein wird.
                                                                             Es kann jedenfalls nicht scha-
                                                                             den, das Fahrrad zu entstau-
                                                                             ben und schon mal flott zu
                                                                             machen.

                                                                             Mitzunehmen wäre wie
                                                                             immer der eigene Proviant,
                                                                             ggf. Regenkleidung.

                                                                             Rückfragen gern bei
                                                                             Birgit Biedermann:
                                                                             0171-6841304

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Eisheilige – vier gestrenge Herren und eine Dame
Bei den Eisheiligen handelt es sich um mehrere Heilige, deren Gedenktage jeweils Mitte Mai began-
gen werden. Wie viele Heilige tatsächlich zu den Eisheiligen gezählt werden, ist regional unterschied-
lich. Während in Norddeutschland Mamertus am 11. Mai als erster Eisheiliger gilt, starten die frosti-
gen Gedenktage in Süddeutschland und Österreich erst mit Pankratius am 12. Mai.
Der Begriff „Eisheilige“ kommt daher, dass es Mitte Mai – nach den ersten frühsommerlichen Tagen
mit teilweise hohen Temperaturen – noch einmal zu einem Kälteeinbruch mit Nachtfrost kommen
kann. Zahlreiche bekannte Bauernregeln rund um die Eisheiligen zeugen davon, dass die Menschen
schon vor Jahrhunderten mit der Aussaat empfindlicher Samen bis nach dem 15. Mai – dem Gedenk-
tag der „kalten Sophie“ – warteten, um die Ernte nicht zu gefährden („Vor Nachtfrost du nie sicher
bist, bis Sophie vorüber ist“).

11. Mai                             in Phrygien auf dem Gebiet der     zu bestatten. Über dem Grab

Mamertus                            heutigen Türkei geboren. Bald
                                    nach seiner Geburt starben
                                                                       wurde im Jahr 500 eine Kirche
                                                                       errichtet; heute steht an dieser
Mamertus wurde um das Jahr          beide Eltern, so dass Pankratius   Stelle die Basilika San Pancrazio.
400 im südfranzösischen Vienne      von seinem Onkel Dionys aufge-
geboren. Im Jahr 461 wurde          nommen und erzogen wurde.          13. Mai
er zum Bischof seiner Heimat-
stadt gewählt. Nachdem Vienne
                                    Um 303 zogen beide nach
                                    Rom, wo es zu dieser Zeit unter    Servatius
durch ein Erdbeben und eine
Feuersbrunst komplett verwüs-
                                    Kaiser Diokletian zu grausamen
                                    Christenverfolgungen kam.          von Tongern
tet zu werden drohte, führte        Pankratius ließ sich davon nicht   Über das Leben von Servatius
Mamertus die sogenannten Drei       einschüchtern und bekannte         ist nur wenig bekannt. Man
Bittgänge, Bittprozessionen zur     sich zu seinem Glauben. Mit        nimmt an, dass er aus Armeni-
Erflehung göttlicher Hilfe an den   dem von seinen Eltern geerbten     en stammte und zu Beginn des
drei Tagen vor Christi Himmel-      Vermögen setzte er sich zudem      vierten Jahrhunderts zur Welt
fahrt, ein. Mamertus starb um       für das Schicksal gefangenge-      kam. Um das Jahr 340 wurde
das Jahr 475 in Vienne, wo er       nommener Glaubensbrüder ein.       er Bischof der belgischen Stadt
auch beigesetzt wurde.              Schon bald wurde Pankratius        Tongern. Bekannt ist, dass er
                                    verraten, verhaftet und am 12.     an zahlreichen Synoden teilge-
12. Mai                             Mai 304 öffentlich enthauptet.     nommen hat, unter anderem
Pankratius                          Obwohl sein toter Körper den
                                    Hunden zum Fraß vorgeworfen
                                                                       343 in Sardica (dem heutigen
                                                                       Sofia) und 359 in Rimini. Ser-
Der Legende nach wurde Pan-         werden sollte, gelang es, seinen   vatius starb am 13. Mai 384 in
kratius um das Jahr 290 als Sohn    Leichnam fortzuschaffen und in     Maastricht; wie er zu Tode kam,
eines wohlhabenden Römers           den Katakomben der Via Aurelia     ist nicht bekannt.

                                                                                                            16
14. Mai

     Bonifatius
     von Tarsus
     Zum Leben von Bonifatius von
     Tarsus – der nicht zu verwech-
     seln ist mit dem als „Apostel
     der Deutschen“ bekannten
     Bonifatius – gibt es so gut wie
     keine gesicherten historischen
     Überlieferungen. Die meisten
     Angaben zu seinem Leben
     beruhen auf Legenden. Dem-
     nach soll Bonifatius im dritten
     Jahrhundert in Rom geboren
     worden sein. Der Legende
     nach reiste er im Auftrag einer
     reichen Römerin nach Tarsus in
     Kleinasien, um dort wertvolle        Die wichtigsten Feste und Heiligen
     Reliquien ausfindig zu machen.       im Mai                         im Juni
     In Tarsus erlebte Bonifatius den
     Schrecken der Christenverfol-        1.5. Josef, der Arbeiter       1.6. Hl. Justin
     gung unter Kaiser Galerius, bei      2.5. Hl. Athanasius, Bischof   2.6. Hl. Marcellinus
     denen zahlreiche Christen gefol-           und Kirchenlehrer              und Hl. Petrus
     tert und getötet wurden. Unter       3.5. Fest der Hl. Apostel      3.6. Hochfest des Leibes und
     dem Eindruck dieses Erlebnisses            Philippus und Jakobus          Blutes Jesu
     wurde Bonifatius zum Chris-          4.5. Hl. Florian                     – Fronleichnam
     tentum bekehrt, bekannte dies        5.5. Hl. Godehard              5.6. Hl. Bonifatius
     öffentlich und wurde daraufhin
                                          11.5. Hl. Mamertus             6.6. Hl. Norbert von Xanten
     ebenfalls getötet. Die Legende
     berichtet weiter, dass seine Ge-     12.5. Hl. Pankratius           9.6. Hl. Ephräm, der Syrer
     beine anschließend nach Rom          13.5. Hl. Servatius            11.6. Heiligstes Herz Jesu
     gebracht und dort an der Via               Christi Himmelfahrt            – Hochfest
     Latina beigesetzt wurden.                  Unsere Liebe Frau        12.6. Unbeflecktes Herz Mariä
                                                 v. Fatima
                                                                         13.6. Hl. Antonius von Padua
     15. Mai                              14.5. Hl. Bonifatius
                                                                         15.6. Hl. Vitus
     Sophia von Rom                       15.5. Hl. Sophia
                                          16.5. Hl. Johannes Nepomuk
                                                                         16.6. Hl. Benno
     Sophia, die im deutschsprachi-                                      19.6. Hl. Romuald
     gen Raum als „kalte Sophie“          18.5. Hl. Johannes I.          20.6. Hl. Adalbert
     bekannt ist, ist die letzte in der   20.5. Hl. Bernhardin                 von Magdeburg
     Reihe der Eisheiligen. Sie erlitt         von Siena                 21.6. Hl. Aloisius von Gonzaga
     als junge Frau im Jahr 305 in        21.5. Hl. Hermann Joseph
     Rom unter Kaiser Diokletian                                         22.6. Hl. Thomas Morus
                                          22.5. Hl. Rita von Cascia      24.6. Geburt des Hl. Johannes
     den Märtyrertod. Um das Jahr
     846 übertug Papst Sergius II.        23.5. Pfingstsonntag                 des Täufers – Hochfest
     ihre Reliquien in die römische       24.5. Pfingstmontag            27.6. Hl. Cyrill von Alexandrien
     Kirche Santi Silvestro e Martino     26.5. Hl. Philipp Neri         28.6. Hl. Irenäus von Lyon
     ai Monti.
                                          27.5. Hl. Augustinus von       29.6. Hl. Petrus und Hl. Paulus –
                                               Canterbury                         Hochfest
     Steffen Zimmermann
     www.katholisch.de                    29.5. Hl. Papst Paul VI.       30.6. Hl. Otto; die ersten
                                          30.5. Dreifaltigkeitssonntag         Hl. Märtyrer der Stadt Rom

17
Vorstellung Mitarbeiterteam

Cordula Michalke
„Die Gespräche mit den Menschen,
die ins Pfarrbüro kommen, sind mir wichtig.“
                                                                         Schnell kamen wir in Kontakt
                                                                         mit der Kirchengemeinde St.
                                                                         Josef und fanden einen kurz
                                                                         vorher gegründeten Famili-
                                                                         enkreis, in dem wir uns bald
                                                                         wohlfühlten. Längst ist es ein
                                                                         guter Freundeskreis gewor-
                                                                         den. Ich beteiligte mich an der
                                                                         Kinderbetreuung während des
                                                                         Gottesdienstes, an der Vorbe-
                                                                         reitung und Durchführung von
                                                                         Familiengottesdiensten und im
                                                                         Caritashelferkreis.

                                                                         Unsere Tochter Susanne wurde
                                                                         1984 und unser jüngster Sohn
                                                                         David 1990 geboren. So zogen
                                                                         wir noch zweimal innerhalb von
                                                                         Köpenick in größere Wohnun-
                                                                         gen um. Ein großes Geschenk
Nein, in Köpenick bin ich nicht      Pankow. Ich fand neue Freunde.      war für uns, dass unsere Kinder
aufgewachsen. Meine Kindheit         Wöchentliche Jugendstunden,         die Kita St. Josefstift besuchen
erlebte ich in der Kirchenge-        Basteln für die Weihnachtsba-       konnten, katholische Kitas
meinde „Zum guten Hirten“, die       sare und Kursteilnahmen im          waren ja in der DDR die Ausnah-
heute an die Pfarrei St. Josef an-   „Christian-Schreiber-Haus“ in       me. Als 1993 in der Kita für 14
grenzt. Durch mein katholisches      Alt Buchhorst prägten diese         Wochenstunden eine Rendantin
Elternhaus und das lebendige         Zeit. Ich durfte auch zum Son-      gesucht wurde und ich arbeitsu-
Gemeindeleben wurde hier der         derkurs nach Zinnowitz fahren,      chend war, übernahm ich die
Grundstein meines Glaubens           wo wir eine inoffizielle Kurzaus-   Stelle.
gelegt.                              bildung für die Helferarbeit in
                                     der Gemeinde erfuhren. Danach       Im Jahr 2000 ergab sich die
1972 zogen meine Eltern mit          leitete ich einige Jahre eine       Gelegenheit, nach über 18
meinen zwei Geschwistern und         Mädchengruppe.                      Jahren in Köpenick, in Erkner in
mir nach Pankow in eine größe-                                           ein Einfamilienhaus mit Garten
re Wohnung. Ich kam in die           1980 heiratete ich meinen           zu ziehen. Hier gab es viel Arbeit
8. Klasse und entschied mich,        damaligen Freund, den ich in Alt    für uns beide. Wir renovierten
wie auch zwei evangelische           Buchhorst kennengelernt hatte.      vieles mit unseren Verwandten
Mitschülerinnen, gegen die Teil-     Wir zogen erst zur Untermiete       und Freunden zusammen. Der
nahme an der Jugendweihe. In         nach Birkenwerder, wo mein          Garten wurde mein großes
der Folge erfuhren wir Ausgren-      Mann aufwuchs. An eine eigene       Hobby und ist auch heute noch
zungen bei außerschulischen          Wohnung war nicht zu denken.        ein guter Ausgleich zur Bürotä-
Veranstaltungen.                     Erst nach der Geburt unseres        tigkeit.
                                     ältesten Sohnes Tobias im März
Gleichzeitig begann eine gute        1982 erhielten wir die erste        In der Kirchengemeinde St. Bo-
Zeit in der Jugendarbeit der         eigene Wohnung – in Köpenick!       nifatius lebten wir uns durch das
Kirchengemeinde „St. Georg“ in       .45 qm und wir waren happy.         Mitsingen im Kirchenchor sehr

                                                                                                              18
schnell ein. 10 Jahre arbeitete     kurz, Anleitungen seitens des       im neuen Zentralsekretariat
     ich im Pfarrgemeinderat mit.        EBO gab es sehr wenige. Dabei       durch die Neugründung der
     Ich organisiere die Verteilung      gibt es viele Vorgänge, die nur     Pfarrei St. Josef mit drei Kir-
     der Senioren-Geburtstagskarten      einmal monatlich oder jährlich      chengemeinden wiederum
     und plane die Reinigungsdienste     erfolgen.                           verändert. Viele neue Namen
     in der Kirche, putze selbst auch                                        und neue Straßen, die zum
     in einer Gruppe mit und arbeite     Pfarrer Scholz war offen für        Pfarrgebiet dazugehören, lerne
     in unserer Pfarrbriefredaktion      meine Fragen, hatte aber nicht      ich kennen. Anfragen aus allen
     mit.                                immer die notwendige Zeit.          drei Kirchengemeinden kom-
                                         Auch Christa Scholz, die dama-      men nun vermehrt im Zentral-
 Leitfaden für mein Leben                lige Gemeindereferentin, und        büro an. Materialbestellungen
 ist ein Gebet:                          mein Vorgänger waren an-            werden abgestimmt und zentral
                                         sprechbar. Dafür bin ich heute      erledigt. Eintragungen in die
                                         noch dankbar. So habe ich mir       Matrikelbücher für Taufe, Ehe-
 „Gott gebe mir                          nach und nach alles erarbeitet,     schließungen u. v. a. erfolgen
 Gelassenheit,                           auch im Austausch mit anderen       zentral.
                                         Pfarrsekretärinnen im Bistum.
 Dinge hinzunehmen,                                                          Das wird aber auch auf breite-
 die ich nicht ändern kann,              Der Kontakt zu den Gemeinde-        ren Schultern getragen.
 den Mut,                                mitgliedern war und ist mir sehr    Wir Sekretärinnen aus den drei
                                         wichtig. Viele kannte ich ja noch   Kirchengemeinden und die
 Dinge zu verändern,                     aus der Zeit, als wir in Köpenick   Mitarbeiter in der Verwaltung
 die ich ändern kann,                    wohnten. Ich lernte im Laufe        tauschen uns regelmäßig aus,
 und die Weisheit,                       der Zeit auch für mich neue Ge-
                                         meindemitglieder kennen, die
                                                                             um die Arbeit besser zu organi-
                                                                             sieren und anfallende Informati-
 das eine vom anderen                    trotz Familie und Beruf ehren-      onen weiterzugeben. So haben
 zu unterscheiden.“                      amtlich sehr aktiv sind.            wir z. B. im letzten Frühjahr die
                                         Die zahlreichen in der Gemein-      wöchentlichen Gottesdienstplä-
                                         de tätigen Senioren machen          ne und die Vermeldungen auf
 Reinhold Niebuhr                        das Gemeindeleben ebenfalls         ein Format für alle Standorte
                                         wertvoll, das finde ich toll.       gebracht. Es gibt aber noch
     Zum 1. Juli 2007 erfolgte der       Gespräche mit Menschen, die         vieles, was wir zum Vorteil
     Trägerwechsel der Kita zur          Sorgen haben oder einfach nur       für die große Pfarrei verän-
     Pfarrei St. Josef. Pfarrer Scholz   mal reden wollen, sind für mich     dern wollen: So werden wir in
     bot mir an, nicht nur weiterhin     wichtig geworden. Manchmal          Zukunft ein PC-Programm zur
     die Rendantur der Kita, sondern     denke ich, dass mir die Zeit        Organisation der Büros und der
     auch die Stelle im Pfarrbüro und    davon läuft. Es liegt ja noch „so   pastoralen Arbeit nutzen. Die
     die Rendantur der Pfarrei zu        viel unerledigte Arbeit“. Dann,     Zusammenarbeit untereinander,
     übernehmen. Von da an arbei-        wenn die Menschen sich verab-       ob technische oder pastorale
     tete ich 30 Wochenstunden an        schieden und dankbar für das        Mitarbeiter/-innen empfinde ich
     zwei Orten.                         „offene Ohr“ sind, bin auch ich     als sehr angenehm. Wir unter-
                                         beschenkt worden.                   stützen uns gegenseitig, wo es
     Es begann eine anspruchsvol-                                            möglich ist.
     le Zeit für mich. Obwohl ich        Mitte 2013 ging Pfarrer Scholz
     katholisch geprägt bin, sagten      in den verdienten Ruhestand.        Ich wünsche der großen Pfarrei
     mir Begriffe wie Intentionen        Im Frühjahr 2014 kam Pfarrer        mit allen Gläubigen, besonders
     und Direktorium recht wenig.        Laminski. Damit ging die dazwi-     den Ehrenamtlichen, aber auch
     Die Abrechnung in der Ren-          schen liegende unruhige Zeit        uns Hauptamtlichen weiter-
     dantur der Pfarrei erfolgte mit     mit mehreren verantwortlichen       hin viel Kraft, Elan, viel Freude
     einem völlig anderen PC-Pro-        Geistlichen zu Ende. Es begann      Neues auszuprobieren. Ich
     gramm als in der Kita. Meine        wieder eine Normalität in der       hoffe, dass gute Traditionen in
     Einarbeitungszeit für Pfarrbüro     gesamten Arbeit.                    den einzelnen Standorten dabei
     und Rendantur war extrem            Seit 2020 hat sich meine Arbeit     nicht verloren gehen.

19
Fleißige Helfer hinter den Kulissen
Hinter dieser Überschrift könnten sich sehr viele ‚fleißige Helfer‘ mit ihren verschiedensten Diensten
verbergen. Und tatsächlich arbeiten sie oft im Verborgenen – die vielen Ehrenamtlichen, die dafür
sorgen, dass alle Gottesdienst- und Kirchenbesucher immer eine saubere Kirche vorfinden. Unse-
re Kirchen sind besondere Orte – für Fremde, wie für uns als Gemeindemitglieder. Für alle ist eine
saubere Kirche und damit ein einladender Eindruck eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenngleich
sich die Meisten kaum nähere Gedanken um die Kirchenreinigung machen. Wir möchten an dieser
Stelle einmal über unsere „Putz-Engel“ (woher kommt eigentlich das unpassende Wort „Putz-Teu-
fel“?) an den 7 Kirchenstandorten berichten:

St. Laurentius
                                      Einmal im Jahr treffen sich die       St. Antonius
In der Bohnsdorfer Gemeinde
                                      freiwilligen Kirchenputzer zum        In St. Antonius, der größten Kirche
wird die St. Hedwig-Kapelle des
                                      gemeinsamen Kaffeetrinken und         unserer Pfarrei mit immerhin 275
Krankenhauses Hedwigshöhe be-
                                      Austausch. Auf diese schöne           Quadratmetern Fläche, sind es
reits seit 1991 von einer Gruppe
                                      Tradition muss aufgrund der ak-       vier Teams, die im zweiwöchigen
freiwilliger ehrenamtlicher Helfer,
                                      tuellen Situation leider verzichtet   Wechsel dafür sorgen, dass die
den sogenannten Kirchenputzern,
                                      werden, aber aufgeschoben ist         Kirche ‚strahlt‘. Viele von ihnen
gereinigt. Auch wenn durch das
                                      nicht aufgehoben.                     erledigen diesen Dienst tatsäch-
Krankenhaus die Grundreinigung
                                                                            lich schon seit 30 Jahren, hier auf
gewährleistet wird, so gibt es        Maria Hilf                            dem Foto sind einige bei ihrer
noch genug „Detailarbeit“ zu leis-    Die Altglienicker Kapelle Maria       Arbeit am 3. März zu sehen.
ten. Derzeit sind es acht Frauen      Hilf wird ebenfalls im Ehren-
und zwei Männer, die im 14-tä-        amt gereinigt. Hier könnten           St. Johannes Evangelist
gigen Rhythmus in ihrer Kapelle       die beiden Familien Herrmann          In und um die Johannisthaler
für Sauberkeit sorgen und mit         und Schiller/Tomzik, die derzeit      Kirche wirbelt zumeist Konrad
viel Engagement und gutem Blick       wechselseitig im Einsatz sind,        Müller mit Besen und Wischei-
Altarraum, Holzbänke sowie Sakri-     durchaus noch Unterstützung           mer, mitunter wird er von Herrn
stei und Beichtraum in Ordnung        gebrauchen.                           Hasselberg vertreten.
halten.

                                                                                                                  20
St. Franziskus                             diese Aufgabe erledigt und so bat            er- oder auch Dreiergespanne
     In Friedrichshagen ist die St. Fran-       sie ihn um Rat und fragte nach               bewährt. Das Putzen sei keine
     ziskus-Kirche „putz-technisch“             bewährten Methoden. Er wies die              Schwerstarbeit, aber es helfe,
     seit vielen Jahren in den Händen           ersten Ehrenamtlichen ein und                wenn bei Terminkollisionen nicht
     von Winfried Grobys. Auch wenn             blieb weiterhin dabei. So putzen             eine Person alles alleine machen
     die Kirche nicht enorm groß ist,           die Geschwister Müller seither               müsse.
     würde er sich den Dienst sicher            einmal im Monat für ca. zwei
     gern mit weiteren Helfern teilen.          Stunden das Kirchenschiff, die               Das dritte Team formte sich
                                                Kapelle und die Sakristei. Gewisse           ebenfalls früh im Jahr 2008 um
     Christus-König                             Vorzüge bietet dieses Ehrenamt               Gabi Hollenbach. Sie wurden, wie
     Die Kirche in Adlershof, zweitgröß-        allen Musikliebhabern, denn es               die anderen Urgesteine dieses
     te Kirche unserer Pfarrei, wird            gibt häufig die Chance auf ein Pri-          Ehrenamtes, angesprochen. Da-
     von den beiden Hausmeistern                vatkonzert von Tobias Segsa oder             mals war Frau Liesebach bereits
     der Pfarrei Heiko Mannewitz und            seinen Schülern, wenn sie an der             im Kirchenreinigungsdienst und
     Bernd Hasselberg gereinigt.                Orgel üben.                                  suchte weitere Helfer. Im Jahr
                                                                                             2012 stieg, durch die Suche von
                                                                                             Pfarrer Scholz, Rita Haag in das
                                                                                             Team mit ein.

                                                                                             Die Teams befinden sich ab und
                                                                                             an im Wandel, so entschloss
                                                                                             sich vor einiger Zeit Fady Mikheil
                                                                                             zur Mitarbeit, auch wenn man
                                                                                             hier noch nicht von einem Team
                                                                                             sprechen kann. Vielleicht sind
                                                                                             noch weitere Gemeindemitglie-
                                                                                             der auf die Privataudienzen von
                                                                                             Tobias Segsa und seinen Schülern
                                                                                             neugierig oder Sie möchten sich
                                                                                             einbringen und scheuen einen
                                                                                             geringen körperlichen Einsatz
                                                                                             dafür nicht?

     Waltraud Baltrusch, Karola Herde, Rosel Schemiczek (Hans-Joachim Herde nicht im Bild)   Erkennbar ist, dass in nahezu
                                                                                             allen Kirchen immer wieder neue
                                                                                             Fleißige Helfer benötigt werden,
     St. Josef
                                                                                             besonders, weil einige eben
     In der Pfarrkirche St. Josef haben         Seit 2007 sind auch Hans-Joachim
                                                                                             diesen Dienst schon sehr lange
     es sich insbesondere drei ehren-           und Karola Herde dabei, wenn
                                                                                             tun und auch „Putz-Engel“ nicht
     amtlich tätige Gruppen zur Aufga-          es einmal im Monat wieder zum
                                                                                             jünger werden. Es ist ein Dienst,
     be gemacht, die Kirche zu einem            Putzen in die Kirche geht. Nach all
                                                                                             der bisweilen körperlich einiges
     einladenden Ort zu machen:                 den Jahren wurden sie nun dan-
                                                                                             abverlangt. Aber auch mit dem
     Als 2007 die Ausgaben der Ge-              kend von diesem Ehrenamt ver-
                                                                                             Staubtuch kann man beste Diens-
     meinde enorm gekürzt werden                abschiedet. Zu ihrem Kirchenrei-
                                                                                             te leisten und das gute Gefühl
     mussten, fiel unter anderem                nigungs-Team gehören außerdem
                                                                                             nach dem Putzen – das kennen
     die Stelle des Hausmeisters                Rosel Schemiczek und Waltraud
                                                                                             wir ja alle.
     weg. Pfarrer Scholz suchte nach            Baltrusch, die beide vor ca. sechs
     Ehrenamtlichen, die sich fortan            Jahren dazukamen. Gerade in
     bereiterklärten, das Kirchenschiff         der aktuellen Situation freuen sie           Ein großes
     zu reinigen. Petra Müller meldete          sich auf das Wiedersehen mit den
     sich damals neben drei weiteren            anderen Team-Mitgliedern, wenn               DANKESCHÖN
     Frauen. Sie erinnert sich, wie             einmal im Monat in St. Josef die             allen, die sich hier
     gewaltig diese Aufgabe damals              Besen und Eimer gezückt werden.
     wirkte. Ihr Bruder, Konrad Müller,         Je nach Alter haben sich Zwei-               engagieren!
     hatte zuvor als Hausmeister

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