Resilienz XXXII. Jahreskongress - Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022 Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Caprivistraße 1, 49076 ...

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Resilienz XXXII. Jahreskongress - Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022 Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Caprivistraße 1, 49076 ...
XXXII. Jahreskongress

Resilienz
Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022
Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Caprivistraße 1, 49076 Osnabrück

Schirmherrschaft: Stephan Weil
Ministerpräsident des Landes Niedersachsen

www.bdg-online.org
                                                                             1
Resilienz XXXII. Jahreskongress - Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022 Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Caprivistraße 1, 49076 ...
Programm
Pre-Kongress Workshops (je 2 FP)
Freitag, 29. April 2022
                                                                                                                           Seite

10:00–11:30 Workshop I                 Musical Fluency – ein musikalischer Sprachführer durch die Jazz- und                10
              FC 0016 Probebühne       Kirchentonarten (Limit: 25 Plätze) Alexandra Ziegler-Liebst
10:00–11:30 Workshop II                EinSTIMMEn mit Yoga (Limit: 25 Plätze) Dagmar Wagner-Bischof                        11
              FC 0109 Tanzsaal I

10:00–11:30 Workshop III               Resilienz to go: Atemgymnastik nach Alexandra Strelnikova (Limit: 25 Plätze)        12
              FC 0111 Tanzsaal 2       Sylvia Lawaty
10:00–11:30 Workshop IV                Beatboxing – Finde deinen Sound! Für Chöre, Vokalensembles und                      13
              FB 0003 Gartenhaussaal   Gruppenunterricht (Limit: 25 Plätze) Phillip Schröter
12:00–13:30 Workshop I–IV              Wiederholung

Kongress im Saal FC 0005:

14:00–16:00                            Kongresseröffnung                                                                   15
                                       Musikalische Begrüßung
                                       Grußwort Prof. Dr. Andreas Bertram, Präsident der Hochschule Osnabrück
                                       Grußwort Prof. Marilyn Schmiege, Präsidentin des BDG
              Eröffnungsrede           „Nach fest kommt ab“. Über Resilienz und andere Erfahrungen eines Phonochirurgen    16
                                       Prof. Dr. Markus M. Hess
16:00–16:30 Kaffeepause

16:30–17:15 Vortrag                    Silberklang – (Chor-)Singen 60+                                                     17
                                       Prof. Dr. Kai Koch
17:15–18:00 Lehrdemonstration          Wer bin ich – und wenn ja, warum? Rolle, Bühnenpersona und Performance in der       18
                                       Chanson-Interpretation Prof. Dr. Barbara Hornberger
19:30         Theaterbesuch            Martinů: Die griechische Passion
                                       Theater Osnabrück

                                                                                                                           Seite
Samstag, 30. April 2022
              Mitgliederforen          je 20 Minuten, 10 Minuten Wandelpause
09:15-09:35 FC 0005                    „Schöner und schöner schmückt sich der Plan“. Frühes romantisches Lied in           20
                                       historischer Aufführungspraxis Bettina Pahn
09:45–10:05 FC 0005                    Singstimmen beschreiben – aber wie? Sprachliches, musikalisches und gestisches      20
                                       Zeigen im Gesangsunterricht Stephanie Lorsch und Dr. Peter Anton Ling
10:15–10:35 FC 0005                    Buchpräsentation Die 7 Grundelemente der Stimmbildung Dr. Barbara Hoos de Jokisch   21
09:15–09:35 FA 0129                    Ratgeberbuch Im Ton vergriffen! – Intonationsschulung beim Singen                   21
                                       Sylva Bouchard-Beier
09:45–10:05 FA 0129                    Buch „Der Vokalbaum“. Freude am Singen – eine systematische Stimmbildung            22
                                       Juliane Berg
10:15–10:35 FA 0129                    Publikation Live Your Song! – Übungen für mehr Ausdruck und Feeling beim            22
                                       Singen Nikola Materne
09:15–09:35 FA 0118                    Einsingen wie von selbst: Husten! Niesen! Lachen! Beate Josten                      23
09:45–10:05 FA 0118                    Krisenintervention bei Opernsänger*innen nach Stimmverlust Susanne Eisch            23
10:15–10:35 FA 0118                    Gesang für Erzieher*innen Barbara Völkel                                            24
10:35–11:15 Kaffeepause

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11:15–12:00 Präsentation            VdM Rahmenlehrpläne Gesang – Kooperation VdM und BDG                                     26
                                    Matthias Pannes, Prof. Ulrich Rademacher, Prof. Ilse-Christine Otto, Prof. Marc Secara
12:00–13:00 Vortrag/                Cross-Genre mit CVT unterrichten (Complete Vocal Technique)                              29
            Lehrdemonstration       Prof. Sascha Wienhausen
13:00–14:30 Mittagspause
14:30–15:15 Vortrag/                Singen mit Hand und Fuß – Singanimation im Klassenzimmer                                 30
            Lehrdemonstration       Prof. Thomas Holland-Moritz
15:15–16:00 Vortrag/                Unsingbar – muss das sein? Wenn die Worte quer im Mund liegen                            32
            Lehrdemonstration       Edith Jeske, Rainer Bielfeldt
16:00–16:30 Kaffeepause
16:30–17:15 Vortrag                 Mein Vibrato wird langsamer – werd’ ich dramatisch oder alt? Ein objektives System        34
                                    zur Stimmfachdeterminierung Matthias Müller
17:15–18:00 Vortrag                 Von beißender Kälte und „blondem“ Klavierspiel: Norwegische Komponistinnen               36
                                    im 19. Jahrhundert Prof. Dr. Lena Haselmann-Kränzle
Nur BDG-Mitglieder:
18:30        Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl                                                                         37
             Minikonzert während der Stimmzählung: Jugend musiziert BDG-Preisträgerin Alina Adam
ca. 21:15    Sektempfang

Sonntag, 1. Mai 2022
09:15–10:00 Warmup/                 Breathe and Flow… Koordination der sängerischen Atmung!                                  39
            Lehrdemonstration       Christian Oldenburg-Labenz
10:00–10:45 Vortrag                 Wenn’s auf der Bühne nicht mehr klingt: Warum? Was tun?!			                              40
                                    Marianne Spiecker-Henke, Jale Papila
10:45–11:15 Kaffeepause
11:15–12:00 Vortrag                 Stress und Resilienz in den Musikberufen: Herausforderungen und                          43
                                    Präventionsmaßnahmen Dr. Michael Dannhauer
12.00–13:00 Vortrag/                The role of osteopathy in the singing voice IN ENGLISCHER SPRACHE                        44
            Lehrdemonstration       Nico Lambrechts D.O.
13:00–13:30 Kaffee/Imbiss
13:30–15:00 Meisterklasse/          Laura Aikin                                                                              46
            Künstlergespräch        im Gespräch mit Marilyn Schmiege
15:00        Ende des Kongresses – Gute Heimreise!

Der Vorstand 2018 bis 2022
Präsidentin                                                       	 Jale Papila
    Prof. Marilyn Schmiege                                           Tobias Schlosser
Vizepräsident                                                     	 Dagmar Wagner-Bischof
    Prof. Hartmut Zabel                                          Nach Satzung § 9.2 (beratend)
Schriftführerin                                                  Vertreterin der studentischen Mitglieder
    Manuela Gebetsroither                                            Theresa Pilsl
Schatzmeisterin                                                  Vertreter der fördernden Mitglieder
    Anja Günther                                                  	 Prof. Dr. med. Philipp P. Caffier
Beisitzer*innen
    Bettina Kerth
    Prof. Angela Nick

                                                                                                                                   3
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© Aileen Rogge
                                                               Grußwort des
                                                               Präsidenten der
                                                               Hochschule Osnabrück
Liebe Teilnehmer*innen,

herzlich willkommen am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Wir freuen uns sehr, dass der
Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen als größter Berufsverband für Gesangspädagogen in
Europa seinen Jahreskongress bei uns im neu erbauten „Plektrum“ durchführt.

Mit seinen rund 1.300 Mitgliedern vertritt der BDG die Interessen von Gesangspädaog*innen aller
Sparten und Stile, veranstaltet Fortbildungen und vernetzt die Kolleg*innenschaft untereinander.
Der Bundesverband ist einer der wichtigsten Vermittler von Forschung, Pädagogik und künstlerischer
Praxis. Sein jährlicher Kongress ist die wichtigste Veranstaltung und vereint Fachvorträge auf
internationalem Niveau mit Workshopangeboten, Meisterklassen, Interviews und Berufsforen.

Unser Institut für Musik unterstützt den Verband mit Fachvorträgen und Meisterklassen. Als eine
der ersten Hochschulen hat das Osnabrücker Institut für Musik Faktoren zur Bildung von Resilienz
curricular abgebildet, um die hochschulweite Strategie für Studium und Lehre insbesondere in den
Bereichen Berufsorientierung, Kompetenzverbesserung und Studierbarkeit umzusetzen. Insbesondere
die Implementierung von Life Skills ist als basale Grundlage für eine erfolgreiche Portfolio-Karriere
im Arbeitsfeld Musik und Musikvermittlung ein wesentliches Ziel der Entwicklung des Studiengangs
im Hinblick auf eine erfolgreiche musikalisch-pädagogische Laufbahn. Das Thema „Resilienz“ ist als
Kongressthema nicht nur sehr gut gewählt, es unterstreicht auch die erfolgreichen Bemühungen des
Instituts für Musik.

Wir danken dem BDG sehr, Osnabrück als Tagungsort ausgewählt zu haben und wünschen Ihnen allen
einen erfolgreichen Kongress!

Prof. Dr. Andreas Bertram

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Resilienz XXXII. Jahreskongress - Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022 Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Caprivistraße 1, 49076 ...
© Kerstin Wendt
                                                                   Grußwort des
                                                                   Ministerpräsidenten
                                                                   des Landes
                                                                   Niedersachsen
Sehr geehrte Teilnehmende,

ich freue mich sehr, in diesem Jahr Schirmherr für Ihren Kongress sein zu dürfen! Das Kongressthema
„Resilienz“ verheißt ein spannendes Programm und passt in die Zeit. Wer wünscht sich in diesen Zeiten nicht
mehr Widerstandskraft, um mit schwierigen Lebenssituationen leichter umgehen zu können?

Ihre Berufsgruppe war in den letzten beiden Jahren leider immer wieder von Einschränkungen betroffen. Mit
diesen Unwägbarkeiten umzugehen, war für jede Einzelne und jeden Einzelnen sicher nicht immer einfach.
Deshalb hoffe ich sehr, dass wir im kommenden Herbst von größeren Maßnahmen absehen können!

Der Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen hat sich frühzeitig auf den Weg gemacht, um
herauszufinden, welchen Beitrag Ihre Berufsgruppe bei der Regenerationsbegleitung von Long-COVID-
Patientinnen und -Patienten leisten kann. Für dieses Engagement möchte ich mich ausdrücklich bedanken!

Ich wünsche Ihnen einen anregenden Austausch in den Räumlichkeiten des Instituts für Musik der Hochschule
Osnabrück und zugleich viele aufschlussreiche neue Erkenntnisse!

Stephan Weil

                                                                                                         5
Resilienz XXXII. Jahreskongress - Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022 Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Caprivistraße 1, 49076 ...
Grußwort der
                                                      Oberbürgermeisterin
                                                      der Stadt Osnabrück
Sehr geehrte Mitglieder des Bundesverbands Deutscher Gesangspädagogen,
liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

ich freue mich sehr darüber, dass der diesjährige Jahreskongress des Bundesverbands Deutscher
Gesangspädagogen zum Thema „Resilienz“ in unserer Friedensstadt durchgeführt wird. Zu den
sogenannten weichen Standortfaktoren, die für die Entwicklung einer Stadt immer wichtiger werden,
gehören auch insbesondere Gesundheit und Lebensqualität. Die gesundheitliche Verfassung der
Bevölkerung wird wesentlich durch Altersstruktur, soziale Situation und Umweltbedingungen beeinflusst.
Gerade in diesen Bereichen gibt es erhebliche gesellschaftliche Veränderungen: vom steigenden Anteil
älterer Menschen in unserer Bevölkerung bis zur Kluft zwischen Arm und Reich.

Musikhören und Musizieren steht dagegen allen Bevölkerungsschichten offen. Besonders in Krisenzeiten
kann Musik unterstützen, Emotionen zu regulieren.

Resilienz ist die Beschreibung unserer Fähigkeiten, mit denen wir schwierige Lebenssituationen
überstehen und an den Herausforderungen des Lebens sogar wachsen können. Musik kann dabei helfen,
die mentalen Widerstandskräfte zu optimieren. Musik stärkt Resilienz auch in der Coronakrise.

Ich hoffe, dass diese Konferenz wichtige Erkenntnisse bringt, die Eingang in Ihre praktische Arbeit
vor Ort finden. Darüber hinaus wünsche ich Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in der schönen Stadt
Osnabrück. Ich hoffe, dass Sie neben der Konferenz die Möglichkeit haben, die kulturellen Angebote
unserer Stadt zu nutzen. Vielleicht bummeln Sie auch einfach nur durch die Altstadt, denn Entspannung
ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für die eigene Gesundheit.

Katharina Pötter
Oberbürgermeisterin

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Resilienz XXXII. Jahreskongress - Freitag, 29. April bis Sonntag, 1. Mai 2022 Hochschule Osnabrück, Institut für Musik, Caprivistraße 1, 49076 ...
© Stephill

                                               Grußwort der Präsidentin
                                               des Bundesverbands
                                               Deutscher
                                               Gesangspädagogen
Liebe Kongressgäste,

Zusammenkunft – lat. congressus – war für den BDG bisher eine alljährliche Selbstverständlichkeit. Dass
aber „die Herde“ sich wirklich treffen darf, war zwei Jahre lang nicht möglich und schien auch sogar
zum Anfang dieses Jahres unsicher.

Jetzt aber zeigen und bezeugen wir als Verband unsere Resilienz. Auch wenn wir individuell und als
Kollektiv teil- und zeitweise schwer gebeutelt wurden, haben wir unsere Elastizität – die Fähigkeit,
zurückzuspringen – nicht verloren. Wir feiern zusammen unseren Beruf und den gesunden Gesang in all
seiner Vielfalt; gleichzeitig feiern wir, dass es überhaupt möglich ist, das leibhaftig zu tun.

Im neu eröffneten, außergewöhnlichen, dem Auftritt gewidmeten Saal des Instituts für Musik der
Hochschule Osnabrück suchen wir neue Wege zum Unterricht und zueinander. Es ist uns ein Anliegen,
dass der Kongress die Existenzberechtigung des BDG widerspiegelt – die Förderung des gesunden
Gesangs durch fundierte Gesangspädagogik, die für alle Genres notwendig ist.

Denn unsere Arbeit ist wichtig: Vibrationen im Frequenzbereich der menschlichen Stimme wirken
positiv auf Körper und Seele. Der singende Mensch hält sich und die Zuhörenden gesund und resilient.
Hier und in diesen Tagen wollen wir noch mehr dazulernen, um unsere Kunst so gut, so effektiv, so
erfreulich und motivierend wie möglich weiterzugeben.

Dabei wünsche ich gute Gespräche und noch mehr Lust auf Lernen!

Ihre Präsidentin
Prof. Marilyn Schmiege

                                                                                                     7
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Resilienz
Programm

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Freitag, 29. April 2022   10:00–11:30, 12:00–13:30   Workshop I         FC 0016 Probebühne

Musical Fluency – ein musikalischer Sprachführer
durch die Jazz- und Kirchentonarten
Alexandra Ziegler-Liebst

Circlesongs singend zu erleben, ist wunderbar! Es entsteht sehr komplexe Musik im Moment, und
das ganz ohne Noten. Jedoch für diejenigen, die in der Mitte stehen und sich diese Circlesongs
spontan ausdenken sollen, kann das großen Stress bedeuten. Wer ist darin schon so geübt, wie Bobby
McFerrin? In diesem Kurs geht es um das Konzept Musical Fluency von Roger Treece (USA), das wie
eine Art Baukastensystem funktioniert und mit dem sich rhythmisch und tonal gebundene Circles „live“
arrangieren lassen.
Durch reine vokale Praxis erhalten die Teilnehmenden eine neue musiktheoretische Perspektive
auf drei Dimensionen, die jede Musik und eben auch die eines guten Circlesongs kennzeichnen:
Rhythmus, Harmonik und melodische Linie. Die Melodie führt – und durch einen genialen Kniff sogar
in die verschiedenen (oftmals gefürchteten) Jazz- oder Kirchentonarten, die plötzlich die Atmosphäre
verwandeln und in denen wir uns völlig ohne Angst singend bewegen. In der Arbeit in der großen
Gruppe werden die Teilnehmenden üben und lernen, wie sich musikalisch fundierte Circlesongs Schritt
für Schritt aufbauen lassen. Die Übung führt zu mehr Kreativität und Kompositionsfreude und übt die
eigenen musikalischen Fähigkeiten enorm. Schließlich bekommt man eine Ahnung davon, wie es wäre,
wenn man sich so flüssig in der Musik ausdrücken könnte wie in der Sprache.

                               Alexandra Ziegler-Liebst
                              Alexandra Ziegler-Liebst wuchs in Schweden auf und studierte Musik- und
                              Theaterpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie
                              arbeitete 15 Jahre lang als Musikpädagogin an einem heilpädagogischen
                              Kinderheim und leitet seit über 25 Jahren mehrere Chöre. Als Dolmetscherin
                              der Deutschen Gebärdensprache leitete sie den Chor „CantaSigno“, der
                              aus hörenden und gehörlosen Jugendlichen bestand, die Musik und
                              Gebärdenpoesie auf eine neuartige Weise verbanden. Sie hat zahlreiche
                              Lehrbücher für Elementare Musikpädagogik bei Schott und Helbling
  © Jemanda
                              veröffentlicht (u. a. „Die singende Kita“), die mit dem Best Edition Preis
                              ausgezeichnet wurden. Sie hat erfolgreiche musikpädagogische Konzepte
wie die Carusos mitentwickelt und ist eine gefragte Referentin im deutschsprachigen Raum. Seit 2012
ist sie autorisierte Lehrerin für Complete Vocal Technique. Ihr Buch „Crashkurs Singen“ (Schott) wurde
2021 ins Chinesische übersetzt. Sie studiert seit 2020 Musical Fluency bei Roger Treece und beschäftigt
sich intensiv mit „solistischer Mehrstimmigkeit“. Sie unterrichtet in ihrem Gesangstudio in Frankfurt am
Main und online stets nach dem Prinzip „Lernen auf Augenhöhe“ und hat einen Lehrauftrag für Musik
in der Kindheitspädagogik an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/
Holzminden/Göttingen. Mit großer Leidenschaft bringt sie große Gruppen zum Klingen und freut sich
an den leuchtenden Augen ihrer Singenden, wenn etwas gelingt!
www.alexandra-ziegler-voice.com
10
Freitag, 29. April 2022   10:00–11:30, 12:00–13:30   Workshop II             FC 0109 Tanzsaal 1

EinSTIMMEn mit Yoga – Yoga und Resilienz
Dagmar Wagner-Bischof

Yoga und Resilienz haben viele Berührungspunkte, die uns helfen, stark im Leben zu stehen. Der Begriff
„Resilienz“ stammt aus dem Lateinischen und heißt „zurückspringen, abprallen“. Auf uns Menschen
übertragen beschreibt das die Fähigkeit und Kraft, bei allen Herausforderungen des Lebens immer wieder zu
unserem Ursprung, unserer Gelassenheit, in unsere ganz persönliche Art der Regeneration zurückzukehren.
Eine regelmäßig und angemessen ausgeführte Yogapraxis trägt dazu bei, diese seelisch-geistige
Widerstandskraft aufzubauen. Yoga lehrt uns Achtsamkeit im Umgang mit uns selbst und anderen. Wir
lernen, unseren Körper besser wahrzunehmen, bauen Kraft und Flexibilität auf. Wir konzentrieren uns auf
den Moment, die Gedanken kommen zur Ruhe und wir begeben uns auf einen Weg der Selbsterkenntnis und
persönlichen Weiterentwicklung. Yoga ist Selbstfürsorge.
Die wohltuende Wirkung des Yoga werden wir in diesem Workshop miteinander erfahren. Asanas
(Körperübungen), getragen vom Atem, und eine geführte Tiefenentspannung lassen uns entspannt und
voller Kraft und Energie in den Kongress starten, bestens eingeSTIMMt.
In diesem Sinne: Namaste!

                             Dagmar Wagner-Bischof
                              Dagmar Wagner-Bischof studierte Gesang und Allgemeine Musikerziehung
                              an der Hochschule für Musik Detmold, Abteilung Dortmund. Sie unterrichtet
                              an der Musikschule der Stadt Dortmund Gesang und leitet Kinder- und
                              Jugendchöre. Lange Zeit war Frau Wagner-Bischof im Elementarbereich
                              tätig und führte Kurse Musikalischer Früherziehung und Grundausbildung
                              mit dem Schwerpunkt Singen durch. Im Rahmen verschiedener Projekte
                              war sie an der Ausbildung von Erzieher*innen beteiligt.
                              Von 2001 bis 2012 leitete Frau Wagner-Bischof Kinderchöre bei der
                              CHORAKADEMIE Dortmund. Im Rahmen des musikpädagogischen
                              Bildungsprogramms „JeKits“ – mit Schwerpunkt Singen – des Landes NRW
vermittelt sie seit 2015 Grundschulkindern erste musikalische Kenntnisse.
Seit April 2018 engagiert Dagmar Wagner-Bischof sich im Vorstand des BDG als Beisitzerin, hauptsächlich
zuständig für den Bereich „LaiKiJu“ – Laien, Kinder, Jugend.
Seit dem Jahr 2011 praktiziert Dagmar Wagner-Bischof begeistert, intensiv und achtsam Yoga. V. a. ist
sie im Hatha Yoga zuhause, das sie auch gern im Ashtanga- bzw. Vinyasa-Stil ausübt. Häufig fließen
Elemente aus dem Yoga in ihren Gesangsunterricht und die Chor-Arbeit ein. Frau Wagner-Bischof hat
Ausbildungen zur Hatha Yoga-und Ashtanga Yoga-Lehrerin absolviert, sich u. a. im Fachgebiet Faszien-
Yoga fortgebildet und erweitert ihre Kenntnisse häufig in Workshops, Fortbildungen und in der eigenen
Yogapraxis. Sie erteilt leidenschaftlich gern Yoga-Unterricht für alle Altersgruppen.
                                                                                                      11
Freitag, 29. April 2022   10:00–11:30, 12:00–13:30   Workshop III             FC 0111 Tanzsaal 2

Resilienz to go: Atemgymnastik nach
Alexandra Strelnikova
Sylvia Lawaty

Die Atemübungen wurden vor 40 Jahren von der russischen Gesangslehrerin und Bolschoi-Theater
Sängerin Alexandra Strelnikova entwickelt. In den Übungen werden spezielle Atemtechniken mit
Körperbewegungen kombiniert. Tausende von Menschen in Russland konnten sich mit Hilfe dieser
Atemgymnastik von ihren Krankheiten befreien. Besonders wirksam sind die Übungen bei allen
Atemwegserkrankungen wie Asthma, chronischen Nebenhöhlenentzündungen, Bronchitis, Schnarchen,
verstopfter Nase, allergischer Rhinitis (stellt wieder die Nasenatmung ein), Verlust der Stimme,
außerdem bei Hypertonie, Depression, Neurose, Diabetes, Stottern, Herz- Kreislauferkrankungen,
Schilddrüsenerkrankungen, Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Merkfähigkeitsschwäche. Die richtige
und regelmäßige Anwendung stärkt das Immunsystem, versorgt den Körper mit Sauerstoff
(Durchblutung), hilft abzunehmen, fördert natürliche Heilungsprozesse, stellt die Nasenatmung
wieder her, beugt Erkältungen und anderen Krankheiten vor. Atemgymnastik nach Strelnikova hilft
Kindern und Jugendlichen bei Skoliose, Fehlhaltung und Deformation des Brustkorbs, macht den
Körper leicht und geschmeidig, verbessert das Gedächtnis und die Lebensqualität.
Die Übungen sind sehr intensiv. Es ist ratsam, vorher nicht viel gegessen zu haben.
Im Workshop werden alle 13 Übungsfolgen gezeigt und durchgeführt. Sehr zu empfehlen!

                               Sylvia Lawaty
                             Sylvia Lawaty studierte Musikpädagogik in Frankfurt/Main mit dem Hauptfach
                             Gesang. Weitere Ausbildungen und Zusatzqualifikationen waren musikalische
                             Früherziehung und Grundausbildung, Aufbaustudium Rhythmik, zahlreiche
                             Fortbildungen in Gesang (u. a. Cornelius Reid, N.Y.), Improvisation. Als
                             Cantotrainerin brachte sie Singpaten in Kindergärten. Als Achtsamkeitstrainerin
                             vermittelt sie achtsames Singen. Ihr pädagogisches Wirken erfolgte v. a. in der
                             Kindermusikschule „hoppla di hopp“ in Darmstadt (1988 bis 2003), danach kam
                             der Wunsch auf, allen Altersstufen das Singen zu vermitteln. Dies praktiziert sie
                             v. a. bei ihren Singurlaubsseminaren an wundervollen Orten am Meer bis heute.
                             Auf der Bühne steht Sylvia Lawaty seit ihrem 18. Lebensjahr mit Folk, Gospel,
Musical, Liedermacher- und Chansonprogrammen. In den letzten fünf Jahren war es ihre künstlerische Berufung,
mit Musiker*innen aus aller Welt Musik zu machen und geflüchtete Musiker*innen auf die Bühne zu bringen.
Sie hat mehrere Produktionen veröffentlicht – eine LP, zwei CDs und drei Kinder-CDs. Ein eigenes
Kindermusical mit dem Titel „Andrzejs Traum oder Gib nicht auf“, ein Musical zur Völkerverständigung
komponiert und aufgeführt.
Auch im ZDF und WDR ist sie live aufgetreten. Sie hat mehrere Preise bei Gesangswettbewerben
gewonnen: u. a. 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb für Unterhaltungskünstler, Mainz, Deutscher
Liedermacher Nachwuchsförderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung, Banz, 1. Preis beim Internationalen
Kompositionswettbewerb bei Christian Artist.
www.Lawaty.de
12
Freitag, 29. April 2022   10:00–11:30, 12:00–13:30    Workshop IV         FB 0003 Gartenhaussaal

Beatboxing
Phillip Schröter

Beatboxing nennt man das Erzeugen von Schlagzeug- und Perkussionsgeräuschen mit dem Mundraum.
Zusätzlich zu den eigentlichen Beats werden auch Klangfarben wie Snaretuning, Cymbals, Cowbells,
Congas sowie Scratches, Melodien, Basslinien und Vocals mit dem Mund imitiert. In diesem Workshop
lernen Sie die Basics, die man zum Beatboxen braucht, und machen einen kurzen Exkurs in die Welt
der Loopstation und wie man Beatboxing/Gesang mit dieser verbinden kann. Außerdem lernen Sie die
wichtigsten Beats für verschiedene Musikstile und auch die Anwendung im eigenen Unterricht. Sie
können diese direkt am Mikrofon ausprobieren. Wir erproben Beatboxing als Begleitelement für einen
A-Cappella-Song und erarbeiten in Kleingruppen fantasievolle und kreative eigene Beatbox-Stücke.
Abgerundet wird der Workshop mit Gruppenimprovisationen, in denen alles Gelernte und natürlich auch
spontane Ideen umgesetzt werden können.

                                                        Phillip Schröter
                                                   Jazzsänger, Vokalkünstler, Pianist. Schon früh
                                                   Klavierunterricht bei Yella Schwarzer, später Jazz-
                                                   und Popular-Klavierunterricht bei Bruno Yuen. Dann
                                                   Spezialisierung auf die Stimme und Jazz- und Popular-
                                                   Gesangsunterricht bei Irene Kaltenböck. 2010–2014
                                                   Studium Jazzgesang bei Ines Dominik-Reiger mit
                                                   Nebenfach Klavier, 2016 Abschluss des Master of
                                                   Arts an der Musik und Kunst Privatuniversität in
                                                   Wien mit Auszeichnung und einem Stipendium der
                                                   Stadt Wien für die Masterarbeit.
Künstlerische Erfahrung in unterschiedlichsten Projekten u. a. als künstlerischer Leiter von Urban
Sonic (Tour-Band Conchita-LIVE 2016), Aspiro, Men Only, Flosbros, Soloprojekt „flabous“ sowie
Zusammenarbeit mit Marianne Mendt, Hubert von Goisern, Bella Wagner und Nicolle Rochelle.
Intensive Beschäftigung mit den verschiedenen Soundfacetten der Stimme und rhythmischen
Elementen, die mit Hilfe von Mund und Rachen produziert werden können, und rege Tätigkeit
im Genre A Cappella. Preisträger der Marianne-Mendt-Nachwuchsförderung, Gewinner des Fidelio
Wettbewerbs 2013 und 2014 (Kategorie Kreation.Laboratorium.Werkstatt). Seit 2017 künstlerischer
Leiter, Sänger/Beatboxer und Arrangeur bei der A-Cappella-Band „Das wird super“ und seit 2020
Mitglied bei der mit einem Cara Award gekrönten A Cappella Band „Rock4“.

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Platz für Ihre Notizen

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Freitag, 29. April 2022       14:00–16:00            Kongresseröffnung             FC 0005 Saal

Kongresseröffnung
Grußworte
   Prof. Marilyn Schmiege, BDG-Präsidentin
   Prof. Dr. Andreas Bertram, Präsident der Hochschule Osnabrück

Musikalische Begrüßung

Eröffnungsrede
 	„Nach fest kommt ab“. Über Resilienz und andere Erfahrungen eines Phonochirurgen
    Prof. Dr. Markus M. Hess (siehe Seite 16)

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Freitag, 29. April 2022                                Eröffnungsrede         FC 0005 Saal

„Nach fest kommt ab“. Über Resilienz und andere
Erfahrungen eines Phonochirurgen
Prof. Dr. Markus M. Hess

Schlägt man Resilienz nach, werden die Begriffe Anpassungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit,
Bewältigungsstrategie, Erhaltung von Gesundheit erwähnt. Wenn man will, kann man diese Begriffe
ebenso auf das Gewebe der Stimmlippen anwenden. In diesem Vortrag wird auf die ganz besonderen, zum
Teil einmaligen Eigenschaften unserer Stimmlippen eingegangen, und das im Hinblick auf Physiologie,
Pathophysiologie sowie die Einflussnahme durch Stimmgebrauch bis hin zum schädlichen Verhalten.
Manche Veränderungen an den Stimmlippen stören bis zu einer gewissen Größe die Stimmbildung nicht
– wird diese Größe aber überschritten, empfinden Betroffene ihre Stimme plötzlich als heiser. Anhand
von Fallberichten und vielen Videobeispielen wird demonstriert, wie phonomikrochirurgische Eingriffe
die Restitution unterstützen. Die Indikationen, Möglichkeiten und Grenzen von Interventionen werden
aufgezeigt.

                                        Prof. Dr. Markus M. Hess
                           © T. Eigel

                            Prof. Dr. Markus M. Hess ist Stimmarzt. 1991 Facharzt für HNO (Uni
                            Düsseldorf), 1995 Facharzt für Phoniatrie (Uni Berlin). 1995 Habilitation
                            über Stimmlippen-Kontaktdruck. HEISENBERG-Stipendiat der DFG.
                            Forschungsaufenthalt und Visiting Lecturer HARVARD – M.I.T. Programm
                            „Health Science and Technology“ in Boston, USA. 1998 Rufannahme am
                            Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 1998 Rufablehnung Rheinisch-
                            Westfälische Technische Hochschule Aachen. Gründung MEDICAL VOICE
                            CENTER (vormals Deutsche Stimmklinik) im Oktober 2014. Spezialgebiete:
                            Berufsstimmstörungen, minimalinvasive Phonochirurgie. Patent LED-
                            Stroboskopie. Publikation vieler Verbesserungen phonochirurgischer
Operationstechniken. 2003 HUFELAND-Preis. Über 200 Buchbeiträge und Fachveröffentlichungen.
2003 Generalsekretär der Pan European Voice Conferences (PEVOC), seit 2015 Präsident PEVOC.
Gründungsmitglied Deutsche Gesellschaft für Phonochirurgie. Gründungsmitglied European Academy
of Voice (EAV). Initiator und Gründungsmitglied des Hamburger Stimmsymposiums (HAMSS). Past-
Präsident Collegium Medicorum Theatri (CoMeT). Scientific Board member European Laryngological
Society (ELS). Generalsekretär International Association of Phonosurgery (IAP). Board Member vieler
weiterer Fachgesellschaften und Komitees.
www.mevoc.de

16
Freitag, 29. April 2022        16:30–17:15                  Vortrag                  FC 0005 Saal

Silberklang – (Chor-)Singen 60+
Univ.-Prof. Dr. Kai Koch

Die Gründung von deklarierten Senior*innenchören ist ein Phänomen, das im Kontext des demografischen
Wandels nicht unerwartet auftritt. Dabei reicht das Spektrum von Alternativchören zu leistungsorientierten
Ensembles oder Senior*innenenkantoreien bis hin zu Rock-/Popangeboten, Chören für Menschen mit
Demenz, intergenerativen Singformaten oder Tanz- und Improvisationschören. Sowohl die Konzeption und
die Zielsetzungen als auch das passende Repertoire tragen maßgeblich zum Gelingen eines solchen Angebots
bei. Zudem sind die altersbedingte Stimmentwicklung, Stimmbildungskonzepte sowie die sozialen Aspekte
im Kontext der Chorarbeit spezifisch für Senior*innenchöre oder auch Ensembles mit überwiegend älteren
Mitgliedern.
In dem Vortrag werden sowohl die konzeptionellen Besonderheiten dieser Chorarbeit als auch die
Gelingensbedingungen – auch auf Basis aktueller Studien des Vortragenden – vorgestellt. Dabei sollen
ebenfalls Einblicke in die altersbedingte Stimmentwicklung und die daraus folgenden Konsequenzen für die
Literaturauswahl im Vortrag enthalten sein.

                             Univ.-Prof. Dr. Kai Koch
                           Kai Koch, Univ.-Prof. Dr., geb. 1986, ist seit 2020 Professor für Musikpädagogik
                           an der Universität Vechta. Er studierte Schulmusik, Chemie, Chorleitung und
                           Orgel in Detmold, Paderborn, Berlin und Münster. Nach dem Referendariat an
                           der Friedensschule in Münster und der Promotion zum Thema „Chorsingen im
                           Alter“ bei Prof. Dr. Heiner Gembris am Institut für Begabungsforschung in
                           der Musik der Universität Paderborn war er mehrere Jahre als Studienrat in
                           Münster und Annweiler tätig, bevor er 2018 als Professor für Musikpädagogik
                           in der Sozialen Arbeit an die Katholische Stiftungshochschule München
                           berufen wurde. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind u. a.
                           musikgeragogische, kirchenmusikbezogene und chorpädagogische Frage-
stellungen sowie musikdidaktische Themen, z. B. Klassenmusizieren, Profilklassen, Methoden des Musik-
unterrichts oder Komponieren und Musizieren mit Neuen Medien und Apps.
Kai Koch ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik e.V. sowie Mitglied des
Landespräsidiums des Bundesverbands Musikunterricht e.V. in Niedersachsen.
www.singen-im-alter.de, www.dg-musikgeragogik.de

                                                                                                        17
Freitag, 29. April 2022      17:15–18:00        Lehrdemonstration          FC 0005 Saal

Wer bin ich – und wenn ja, warum?
Rolle, Bühnenpersona und Performance in der
Chanson-Interpretation
Prof. Dr. Barbara Hornberger

Das deutsche Chanson ist ein schwer abzugrenzendes Genre. Die als „Chanson“ geltenden Lieder
der 20er Jahre sind oft aus größeren Zusammenhängen (Operetten, Revuen) entnommen und
entwickeln als einzelne Lieder neue und vielfältige Bedeutungspotentiale. Sie bieten gerade darum
ihren Interpret*innen umso mehr Möglichkeiten, eigene Akzente zu setzen, das Chanson individuell
anzueignen und mit der eigenen Bühnenpersona performativ anzureichern. Aus diesem Grund ist das
Chanson auch in besonderem Maß geeignet, die eigene Bühnenpersona zu entwickeln und auszuloten
und im situativen Zusammenspiel mit dem Publikum flexibel einzusetzen.
Die Lehrdemonstration zeigt, welche besonderen Chancen gerade eine theoretisch und historisch
fundierte Arbeit an Chansons für intensiv und individuell gestaltete Liedinterpretation sowie die
Ausbildung einer selbstbewussten und sicheren Künstler*innenpersönlichkeit bietet.

                               Prof. Dr. Barbara Hornberger
                          Barbara Hornberger, Prof. Dr., ist Professorin für die Didaktik
                          populärer Musik an der Hochschule Osnabrück. Sie hat in Hildesheim
                          Kulturwissenschaften studiert mit den Fächern Musik, Literatur/Theater/
                          Medien, Politische Wissenschaft und Psychologie und spezialisierte sich
                          auf Populäre Kultur. Von 2003 bis 2007 arbeitete sie am Stadttheater
                          Hildesheim. Von 2006 bis 2016 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin
                          an der Universität Hildesheim, 2009 wurde sie dort mit einer Arbeit zur
                          Neuen Deutschen Welle promoviert.
 © Aileen Rogge
                          Barbara Hornberger hat an der Universität Hildesheim, der Universität
                          Siegen, der TU Dortmund, der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie
der Universität Paderborn gelehrt. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Populäre Musik
und ihre Inszenierungen, die Kulturgeschichte des Populären und die Didaktik des Populären. An
der Hochschule Osnabrück lehrt sie seit 2016 u. a. Seminare und Praxiskurse zu Chanson sowie zu
Bühnenperformance im Bereich Pop.

18
Platz für Ihre Notizen

                         19
Samstag, 30. April 2022        09:15–09:35             Mitgliederforum            FC 0005 Saal

„Schöner und schöner schmückt sich der Plan“.
Frühes romantisches Lied in historischer Aufführungspraxis
Bettina Pahn

                           Der Vortrag soll den Blick auf das romantische Lied aus der Sicht
                           „historischer Aufführungspraxis“ lenken. Wie gestalteten sich
                           Auszierungen und Deklamation im romantischen Lied zu Beginn des 19.
                           Jahrhunderts, welche Rolle spielten die „Manieren“? Wie kann ich als
                           Interpretin den Liedern auch aus historischer Sicht gerecht werden?
                           In unserem heutigen Verständnis, das im 20. Jahrhundert geprägt wurde,
                           spielt der sogenannte Urtext, die Werktreue, eine wesentliche Rolle.
                           Was aber bedeutet das? Die Komposition, dargestellt in einer „idealen“,
                           vielleicht ersten, nicht veränderbaren Form?
                           Das Bild einer unverrückbaren, einzigen, idealen Gestalt kann für die
                           Musik vom 13. bis zum frühen 19. Jahrhundert jedoch nicht postuliert
                           werden, denn für Jahrhunderte war der freie, improvisierte, d. h. nach
Regeln improvisierte Umgang mit der Gestaltung ein wesentliches Element, die rhetorischen Nuancen
in einer persönlichen Darstellung hörbar zu machen.

  Samstag, 30. April 2022        09:45–10:05             Mitgliederforum            FC 0005 Saal

Singstimmen beschreiben – aber wie? Sprachliches,
musikalisches und gestisches Zeigen im Gesangsunterricht
Stefanie Lorsch und Dr. Peter Anton Ling

                           Auf der Suche nach Beschreibungsmöglichkeiten
                           der Singstimme trifft man immer wieder auf die
                           weitverbreitete Auffassung von Journalist*innen,
                           Musikkritiker*innen, Lehrenden, Studierenden
                           und Sänger*innen, es sei unmöglich, über
                           den Klang einer Stimme zu sprechen, bzw. es
                           stünden nur wenige kodifizierte Begriffe dafür
                           zur Verfügung. Der Widerspruch zwischen dieser
                           Auffassung und der Tatsache, dass privat und
                           institutionell sehr häufig über die Stimme
                           kommuniziert wird und kommuniziert werden
                           muss, veranlasste uns, zu untersuchen, wie
diese Kommunikation im professionellen Gesangsunterricht geschieht – mit Wörtern, mit Sprachbildern,
mit Gestik und Mimik, mit Vormachen und Nachmachen. Im Vortrag werden anhand konkreter Beispiele
die praktische Verfügbarkeit sowie die semantische Reichweite von Beschreibungen stimmlicher
Klangphänomene gezeigt und diverse Formen verbalen und nonverbalen Zeigens systematisiert präsentiert.

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Samstag, 30. April 2022                      10:15–10:35             Mitgliederforum            FC 0005 Saal

Buchpräsentation
„Die 7 Grundelemente der Stimmbildung“
Dr. Barbara Hoos de Jokisch

                           Franziska Martienßen-Lohmanns (1887–1971) Buchveröffentlichungen
                       © Peter C. Theis

                           gehören bis heute zur gesangspädagogischen Standardliteratur. „Die 7
                           Grundelemente der Stimmbildung“ machen erstmals ihre Gesangsübungen in
                           einer annähernd vollständigen, strukturierten Zusammenstellung allgemein
                           zugänglich. Reinhard Becker (1929–2021) hat das komplexe Übungssystem als
                           Ganzes erhalten und mehr als fünf Jahrzehnte lang in seiner Unterrichtspraxis
                           erfolgreich eingesetzt.
                           Barbara Hoos de Jokisch ordnete die Übungen systematisch nach dem Modell der
                           drei Funktionsbereiche der Stimme an, aus dem sich die sieben Grundelemente der
                           Stimmbildung ergeben. Sie versah die einzelnen Abschnitte mit Einführungstexten
                           und nutzerfreundlichen Erläuterungen. Anhand von übersichtlichen Tabellen
                           stellt sie Stimme als logisches synergetisches System vor.
Damit lassen „Die 7 Grundelemente der Stimmbildung“ die Zeitlosigkeit der klassischen Stimmbildung
deutlich werden. Das kommentierte Arbeitsbuch füllt eine Lücke in der Unterrichtsliteratur, die sich im
Populären Gesang bereits seit einiger Zeit geschlossen hat. Es richtet sich an Gesangspädagog*innen,
Gesangsstudierende und Fachdidaktiklehrende.

  Samstag, 30. April 2022                      09:15–09:35             Mitgliederforum              FA 0129

Im Ton vergriffen!
Eine Anleitung zur richtigen Intonation
Sylva Bouchard-Beier

                                          „Sie singen falsch! Wenn Sie trotzdem singen möchten, bedeutet das
                                          sehr harte Arbeit für Sie und einen Leidensweg für mich.“ Für Singwillige,
                                          die sich von derlei knallharten Sätzen nicht abschrecken lassen, hat die
                                          Musikwissenschaftlerin und Gesangspädagogin Sylva Bouchard-Beier eine
                                          auf inzwischen langjähriger Erfahrung beruhende Methodik entwickelt,
                                          mit welcher sich ein sicheres Harmonieempfinden, ein neues Wohlgefühl
                                          für die Singenden und die Zuhörenden herstellen lässt.
                                          Im Impulsreferat werden nicht nur die physikalisch-anatomischen Grundlagen
                                          für das richtige Intonieren vorgestellt, sondern v. a. auch eine lebendige
                                          Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Weg zum richtigen Intonieren.
                                          www.sylva-bouchard-beier.de

                                                                                                                 21
Samstag, 30. April 2022        09:45–10:05             Mitgliederforum              FA 0129

Buchpräsentation
„Der Vokalbaum“. Freude am Singen –
eine systematische Stimmbildung
Juliane Berg

                            „Der Vokalbaum“ beschäftigt sich mit den Kernthemen des Singens: Haltung,
                            Atmung, Stimme. In klarer und lebendiger Sprache werden ausgewählte
                            Übungen, die sowohl im Einzelunterricht als auch in der Gruppe sehr gut
                            umsetzbar sind und sich in langjähriger Unterrichtspraxis bestens bewährt
                            haben, vorgestellt. Zahlreiche Videoclips (über QR-Codes) illustrieren die
                            Übungen und Lieder.

                           Die Balance zwischen stimmbildnerischer Notwendigkeit und Freude am
                           Singen, zwischen notwendiger Wiederholung und belebender Veränderung
                           zu meistern, ist für jede*n Stimmbildner*in, Gesangslehrer*in aber auch
                           Chorleiter*in eine stetige Herausforderung. Nur das „Sich-Bewusstmachen“
                           der Abläufe im Körper beim Singen kann den Klang und die Klangentwicklung
auf Dauer verbessern, weiterentwickeln und verfeinern, nach dem Motto: Stimmbildung ist immer.

  Samstag, 30. April 2022        10:15–10:35             Mitgliederforum              FA 0129

Buchpräsentation
Live Your Song! –
Übungen für mehr Ausdruck und Feeling beim Singen
Nikola Materne

                            Schon in meinem gesamten Berufsleben als Sängerin und Gesangslehrerin
                            interessiere ich mich dafür, wie man lernen und lehren kann, die
                            Emotionen eines Songs nachzufühlen, darzustellen und glaubwürdig ans
                            Publikum zu transportieren. V. a. in der Schauspielpädagogik, aber auch
                            in Gesangscoachings bin ich fündig geworden und habe im Laufe der
                            Jahre eine große Menge Übungen gesammelt, weiterentwickelt und selbst
                            erdacht, diese im Unterricht erprobt und in einem Buch zusammengefasst.
                            Ziel war es, die Übungen für Singende leicht verständlich und ausführbar
                            zu gestalten. Im Mitgliederforum möchte ich dieses Übungsbuch
                            vorstellen. Obwohl es sich an Popsänger*innen richtet, sind die Übungen
                            auch für Sänger*innen anderer Genres gut anwendbar.

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Samstag, 30. April 2022       09:15–09:35             Mitgliederforum              FA 0118

Einsingen wie von selbst: Husten! Niesen! Lachen!
Beate Josten

                            In dem Impulsvortrag werden die Reflexe: Husten, Niesen, Lachen in
                            Gesangsübungen, Bewegungseinheiten, Lauten und Vorstellungshilfen
                            genutzt, um die Gesangsstimme zu trainieren.
                            Die Übungen regulieren die Stimm- und Artikulationsspannung und den
                            Stimmsitz auf natürliche Weise. Sie überlisten falsche Spannungsmuster
                            und das Einsingen wird lebendig, vielseitig und nachvollziehbar effektiv.
                            Das Konzept Schlaffhorst/Andersen hat diesen drei Reflexen die Vokale
                            „U“, „I“ und „A“ zugeordnet. Sie sorgen für den Tiefstand des Kehlkopfs,
                            die Lockerheit des Kiefers und den Vordersitz der Stimme; eine perfekte
                            Verbindung des Konzeptes mit der Gesangpädagogik, die eine konkrete
                            Körpererfahrung garantiert und kluge Stimmbildung ermöglicht.
                            Als Sängerin und Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin verbinde ich die Ideen
des Konzeptes mit Zielen der Gesangspädagogik und unterrichte an der CJD Schule Schlaffhorst-
Andersen, der Ausbildungsstätte zur Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin in Bad Nenndorf, bin
Gesangslehrerin, Trainerin und Stimmtherapeutin.

  Samstag, 30. April 2022       09:45–10:05             Mitgliederforum              FA 0118

Krisenintervention bei Opernsänger*innen nach Stimmverlust
Susanne Eisch

                            Im Mai 2021 wurde ein Sänger im Festengagement mit akutem
                            Stimmverlust an mich empfohlen. Mehrere Phoniater konnten keine
                            klare Ursache der Probleme feststellen. Im Vorgespräch wurde deutlich,
                            dass er die Lockdownphase für Training im Gewichtheben genutzt hatte.
                            Aufgrund meines Verständnisses für die neuronalen Zusammenhänge
                            zwischen Stimm- und Atmungsfunktion ging ich davon aus, dass hier
                            die Ursache seiner Stimmprobleme liegen könnte. Tatsächlich war der
                            Sänger nach 20 Unterrichtsstunden beschwerdefrei und konnte seine
                            Tätigkeit am Theater wieder aufnehmen.
                            Ich skizziere in meinem Vortrag meine pädagogische Vorgehensweise und
                            erläutere die physiologischen Hintergründe. Die Behandlungsergebnisse
                            wurden von der Sprechwissenschaftlerin Marlene Klassen M.A. in einer
Einzelfallstudie erfasst und ausgewertet. Frau Marlene Klassen wird ebenfalls anwesend sein.

                                                                                                  23
Samstag, 30. April 2022        10:15–10:35             Mitgliederforum              FA 0118

Gesang für Erzieher*innen
Barbara Völkel

                            Kommt es, begünstigt durch die Corona-Pandemie, zu einem Verstummen
                            der kindlichen Singstimmen in Kitas? Wie werden Erzieher*innen
                            musikalisch unterstützt und gefördert, besonders diejenigen, die keinen
                            selbstverständlichen Zugang zu ihrer eigenen Singstimme haben? Das
                            fragt Barbara Völkel und stellt eine Initiative für die Qualifizierung von
                            pädagogischen Fachkräften im Singen mit Kindern vor. Diese hat sich
                            2021 als AG „Gesang für Erzieher*innen“ gegründet.
                            Arbeitsmöglichkeiten bietet das neue Kita-Singförderprojekt für
                            Niedersachsen, getragen vom Evangelischen Chorverband Niedersachsen-
                            Bremen. Über zehn Jahre angelegt startet es mit Fortbildungen für
                            Beschäftigte in Kitas ab 2023.

Das Handbuch für das Singen in der Kita „Toni singt“ von Andreas Mohr und Barbara Völkel (Schott-
Music, 2019) enthält als Liederbuch und Lehrwerk reichlich Beispiele mit vielfältigen Anregungen für
Kinderstimmbildung und Didaktik.

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Platz für Ihre Notizen

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Samstag, 30. April 2022         11:15–12:00                Präsentation               FC 0005 Saal

VdM Rahmenlehrpläne Gesang –
Kooperation VdM und BDG
Matthias Pannes, Prof. Ulrich Rademacher, Prof. Ilse-Christine Otto und Prof. Marc Secara

Nach über 30 Jahren erhalten die Musikschulen in Deutschland neue Rahmenlehrpläne für die
Gesangsausbildung. Der VdM (Verband Deutscher Musikschulen) beauftragte zwei hochrangige Kommissionen
mit der Neuerstellung dieser wichtigen Lehrpläne. Sie greifen neueste Erkenntnisse auf und zeigen, wie eine
zeitgemäße Gesangsausbildung an deutschen Musikschulen erfolgen kann.
Unter Beteiligung des BDG arbeiteten die Kommission „Klassischer Gesang“ (Leitung Prof. Ilse-Christine
Otto) und die Kommission „Gesang in den populäre Stilen“ (Leitung Prof. Marc Secara) annähernd zwei Jahre
an den Neufassungen.
Beide Rahmenlehrpläne werden vorgestellt.

                             Matthias Pannes
                          Matthias Pannes, Bundesgeschäftsführer Verband deutscher Musikschulen
                          (VdM) seit 2005. Nach Studium der Schulmusik Musikhochschule Köln
                          von 1986 bis 2005 Geschäftsführer/Generalsekretär des Landesmusikrats
                          NRW, Vorstandsmitglied des Kulturrats NRW seit Gründung bis 2005,
                          Mitglied der Landesmedienkommission NRW 1999 bis 2009. Langjähriges
                          Mitglied mehrerer Fachausschüsse des Deutschen Musikrats und des
                          Deutschen Kulturrats, des Projektbeirats Bundeswettbewerb Jugend
                          musiziert, des Kuratoriums Treffen junge Musikszene, des Netzwerks
                          Junge Ohren. Stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung
                          Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ). Vertretungen des VdM bei
den Bundesakademien Trossingen, Remscheid und Rheinsberg. Daneben seit 1990 Lehrkraft an der
Rheinischen Musikschule Köln.

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Prof. Ulrich Rademacher
                            Prof. Ulrich Rademacher wurde nach seinem Musikpädagogik-, Lied-
                            und Kapellmeister-Studium durch den Geiger Sándor Végh und den
                            Pianisten Jakob Gimpel entscheidend geprägt. Er konzertierte weltweit
                            als Liedbegleiter, Kammermusikpartner, Solist und Dirigent, u. a. mit
                            Frank Peter Zimmermann, Božo Paradžik, Ingeborg Danz, Maria Venuti,
                            Annette Kleine, Aldo Baldin, Christoph Prégardien, Thilo Dahlmann, dem
                            Cherubini-Quartett, der Deutschen Kammerakademie und dem Griechischen
                            Staatsorchester.
                            Seit 1978 lehrt er die Fächer Liedinterpretation und Klavierkammermusik
                            an deutschen Musikhochschulen und im Rahmen von Meisterkursen, aktuell
als Honorarprofessor an der Musikhochschule Köln.
Von 1989 bis 2017 leitete er die Westfälische Schule für Musik in Münster. Gemeinsam mit Inga
Mareile Reuter führte er das Musikalisierungsprogramm JEKISS (Jedem Kind seine Stimme) ein,
das deutschlandweit und darüber hinaus das Singen in Grundschulen auf breiter Ebene erfolgreich
fördert. Mit den von ihm gegründeten Ensembles Westfälisches Jugendsinfonieorcherster und Junges
Westfälisches Barockensemble war er weltweit unterwegs.
Ulrich Rademacher ist Bundesvorsitzender des VdM, Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrats und
Vorsitzender von Jugend musiziert.

                           Prof. Ilse-Christine Otto
                          Ilse-Christine Otto ist Professorin für Gesang an der Hochschule für
                          Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und dort zudem
                          verantwortlich für die gesangspädagogischen Studiengänge.
                          Ihre Gesangsausbildung erhielt Ilse-Christine Otto an der Hochschule für
                          Musik Detmold, der Hochschule der Künste Berlin bei Ingrid Figur und
                          in der Opernklasse der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei
                          Judith Beckmann. Solistische Fest- und Gastverträge folgten. V. a. aber
                          als Konzertsopranistin hat sie sich einen Namen gemacht.
                          Prof. Otto war Dozentin für Gesang und Methodik an der Hochschule
                          für Musik und Theater Hamburg, der Hochschule für Musik und Theater
Rostock und am Hamburger Konservatorium. Seit 2015 gehört sie dem Dozent*innenteam für das
gesangspädagogische Zertifikat des BDG an.

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Prof. Marc Secara
                               Marc Secara studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin Jazz-
                               und Pop-Gesang und erhielt ein IASJ-Stipendium am Berklee College of Music
                               in Boston, USA. Mit 20 Jahren sang er in der deutschen Nachwuchsschmiede
                               für hochbegabte Musiker*innen, dem Bundesjugendjazzorchester. 2001
                               erhielt Marc weltweites Medienecho: Als erster westlicher Künstler seit 20
                               Jahren durfte er im Iran auf Tournee gehen und gewann beim landesweit
                               wichtigsten Musikfestival „Fadjr“ den ersten Preis als bester Künstler. Im
                               Jahr 2004 wurde er als einziger deutscher Künstler ausgewählt, um im
                               Auftrag der Bundesregierung in Europa auf Konzertreise zu gehen und um
                               die damaligen zehn neuen EU-Länder musikalisch willkommen zu heißen.
Sein Major Debut gab er 2006 mit der Produktion „Strangers in the Night“ (Universal Records). 2008
komponierte und sang er den Titelsong (Warner Music) zu der großen deutschen Kinoproduktion
„Mord ist mein Geschäft, Liebling“ mit Nora Tschirner und Rick Kavanian. 2019 sang er wieder für eine
Kinoproduktion und war auf dem Soundtrack zu „Der letzte Bulle“ zu hören.
Er gehört zu den bekannten Vertretern des neuen deutschen Jazz- und Popgesangs, ist Gaststar u. a. bei
Jazzprogrammen des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, dem Deutsche Oper Orchester, der hr-Bigband, NDR
Bigband oder dem Deutschen Filmorchester Babelsberg. Er stand auf der Bühne mit Thomas Quasthoff, Paul Kuhn,
New York Voices, Peter Herbolzheimer, Joja Wendt, Dieter Hallervorden, Manfred Krug, Pe Werner, Patti Austin u. v. a.
Im Jahr 2011 erschien mit „Now and forever“ eine aufwendige Produktion mit einer deutschen All-Star
Bigband, Sinfonie Orchester und Chor. Im gleichen Jahr erschien die live DVD eines Konzerts aus der
Frankfurter Oper – „Strangers in the Night“ (Universal Records). Im Jahr 2013 wurde er als Professor für
Gesang an die Hochschule der Populären Künste (Berlin) berufen. Für die Olympischen Spiele 2016 sang er
zwei Titel auf dem offiziellen Soundtrack der ARD zusammen mit der NDR Bigband. Im Jahr 2021 erschien
sein neues Album „SONGS OF BERLIN“.
Marc Secara ist ein Estill Mentor Course Instructor. Er leitete 20 Jahre lang den Landesjugend
Jazz- und Popchor „Young Voices Brandenburg“ und gehört zum regelmäßigen Dozententeam des
Bundesjugendjazzorchesters und der European Jazz Academy. In Zusammenarbeit mit dem BDG und dem
VdM leitet er aktuell die Kommission zur Erstellung neuer Rahmenlehrpläne für die Gesangsausbildung
in den populären Stilen in Deutschland.

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Samstag, 30. April 2022        12:00–13:00           Vortrag/Lehrdemonstration         FC 0005 Saal

Cross-Genre mit CVT unterrichten
(Complete Vocal Technique)
Prof. Sascha Wienhausen

Complete Vocal Technique (CVT) ist eine der am schnellsten wachsenden Vokaltechnik-Methoden
der Welt. CVT wird für die Entwicklung technischer und künstlerischer Fähigkeiten, die Lösung von
Gesangs- und Stimmproblemen sowie für Gesangscoaching und -produktion eingesetzt. CVT ist in
seiner Sprache und Umsetzung anatomisch sowie stimmphysiologisch fundiert, präzise und konkret,
wodurch jeder Klang in allen Stilen gelehrt werden kann. Es gibt viele Überschneidungen zu anderen
methodischen Ansätzen, die sich der genauen wissenschaftlichen Fundierung von Gesangsmethodik
verschrieben haben. Allerdings liefert CVT auch zu bisher undidaktisierten Aspekten neue Impulse,
stellt neue Zusammenhänge her und versucht, Gesangspädagogik vor allem durch das einbeziehen
informeller Lernaspekte neu zu denken.
In dieser Session wird eine klassische und eine nicht-klassische Sänger*in mit Cross-Genre mit CVT
unterrichtet. Fragen sind während der gesamten Lehrdemonstration willkommen.

                            Prof. Sascha Wienhausen
                            Sascha Wienhausen schloss seine Ausbildung an der Musikhochschule
                            Detmold als Diplomgesangspädagoge und mit Reifeprüfung im Konzert-
                            und Oratoriengesang ab. Der Kontaktstudiengang Popularmusik und die
                            Bühnenreife im Fach Musical komplettierten seine Ausbildung. Er war in
                            über 2000 Vorstellungen auf der Musical- und Opernbühne zu sehen. Er ist
                            Certificated Master Teacher of Estill Voice Training sowie autorisierter Complete
                            Vocal Technique Lehrender. Seit 2009 hat er eine Professur für den Bereich
                            Pop- und Musicalgesang an der Hochschule Osnabrück inne. Von 2009 bis
                            2012 war er Gastprofessor an der Hochschule für Musik und Theater in Wien.
                            Seit 2012 ist er Dekan des Instituts für Musik der Hochschule Osnabrück.

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Samstag, 30. April 2022        14:30–15:15          Vortrag/Lehrdemonstration      FC 0005 Saal

Singen mit Hand und Fuß
Singanimation im Klassenzimmer
Prof. Thomas Holland-Moritz

Das Klassenzimmer ist ein Raum, in dem sich an fünf Tagen in der Woche ein großer Teil des Lebens
der Kinder abspielt. Ein Raum des Lernens, aber auch der sozialen Begegnung und des Rituals. Wie
schmerzlich diese Atmosphäre vermisst wird, haben uns die vergangenen zwei Jahre gezeigt und im
dritten Jahr der Pandemie ist die Lage eher noch misslicher geworden.
Aber unabhängig von dieser Ausnahme ist der Klassenraum auch ein Platz für das gemeinsame Singen
von Kindern, eine Kulturtechnik, die in den Elternhäusern aus vielerlei Gründen immer weniger präsent
ist und gepflegt wird. Gleichzeitig hat man längst erkannt (oder auch wiedererkannt, wenn man auf die
Musikpraxis der letzten über tausend Jahre zurückblick), welche Fundamente der Musikalisierung das
Singen in allen Lebensaltern zu legen vermag. „Singen ist das Fundament zur Musik in allen Dingen …“
(G. Ph. Telemann); es stimmt immer noch.
Ohne sofort den Anspruch auf eine funktionierende Stimme der Kinder zu erheben, geht es bei der
Singanimation um den Einstieg in eine musikalische Kommunikation, die gewissermaßen unsere
„eigentliche Muttersprache“ ist, wie es Yehudi Menuhin einmal formuliert hat. Dabei stehen uns eine
Fülle von Möglichkeiten zur Verfügung, die ohne ein äußerliches Medium durch unseren Körper jedem
gegeben sind: pantomimische Gesten, gestalttypische Gesten, Klanggesten (Body Percussion / Vocal
Percussion), Solmisation und vieles mehr, sodass die Stimme in allen ihren Ausdrucksvarianten zum
Tragen kommen kann und das Singen im eigentlichen Sinn zu einem selbstverständlichen Medium wird,
das in die Atmosphäre des Klassenzimmers als Unterrichtsfach hineingehört und durch die Steigerung
der Persönlichkeitskräfte der Kinder, ausgelöst durch sich entwickelnde musikalische Fähigkeiten bis hin
zu elementarer Improvisation, z. B. auch einen Bogen zum Kongressthema schlägt. Vielleicht können
uns Kinder einen Einblick geben, indem wir eine kurze Unterrichtseinheit vorführen; wenn nicht, sind
alle Teilnehmer*innen des Vortrags zum Mitmachen herzlich eingeladen.

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Prof. Thomas Holland-Moritz

                                                    © Maik Reishaus
                                                              g eboren 1948 in Berlin
                                                               Studium an der Freien Universität Berlin und
                                                                in Münster (Philologie, Musikwissenschaft,
                                                                Musikpädagogik, Chor- und Orchesterleitung
                                                                sowie Komposition)
                                                                seit 1975 Lehrer, Chor- und Orchesterleiter an der
                                                                 Musik- und Kunstschule Remscheid, von 1979 bis
                                                                 2009 Leiter der Schule
                                                                 1982 bis 1989 musikalischer Leiter jährlicher
                                                                  Kindermusiktheaterproduktionen       an      den
                                                                  Städtischen Bühnen Wuppertal in Kooperation
                                                                  mit der Musik- und Kunstschule Remscheid
Leitung des Orchesters der Universität Wuppertal, Leitung der Städtischen Chöre Remscheid und Solingen
 und des Chors der Konzertgesellschaft Wuppertal
 Lehrbeauftragter an der Folkwang-Hochschule Essen für Musikpädagogik
  von 2009 bis 2018 Professor für das Studienfach „Singen mit Kindern“ am Institut für Musik der Hochschule
   Osnabrück, danach Lehrauftrag
   Fachberater des VdM für die Bereiche Gesang und Singen im Chor
    umfangreiche Lehrgangstätigkeit für die Bereiche: Kinderchor, Animatives Singen, Vokales Klassenmusizieren,
     Singen im Seniorenalter u. a.

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