Belastungsprobe - Universität Wien

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Belastungsprobe - Universität Wien
ALUMNI-MAGAZIN
                                                                                       DER UNIVERSITÄT
                                                                                       WIEN, NR 01/ 21
                                                                                       MÄRZ – MAI 2021

mentoring wirkt
ALUMNI BEGLEITEN
BERUFSEINSTEIGER*INNEN S. 4

was machen wir menschen
mit der erde?
DEMOGRAF WOLFGANG LUTZ
ZUR NEUEN SEMESTERFRAGE S. 18

                    belastungsprobe
                     WIE WIR KRISEN BEWÄLTIGEN. STRATEGIEN AUS DER RESILIENZFORSCHUNG S. 10
Belastungsprobe - Universität Wien
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Belastungsprobe - Universität Wien
INHALT                                                                                                                       editorial
                                                                                                                                                                                   LIEBE ALUMNAE, LIEBE ALUMNI!

                                                                                                                                                                                   Nach acht Jahren als Korresponden­
                                                                                                                                                                                   tin und Expat in den USA bin ich seit
                                                                                                                                                                                   Anfang des Jahres also wieder zurück
                                                                                                                                                                                   in Wien. Leicht fällt ein Schritt nicht
                                                                                                                                univie als E-Paper!                                nach so langer Zeit in einem Land,
                                                                                                                                Aus Kostengründe                                   in dem man gerne gelebt hat, das
                                                                                                                                                     n versenden
                                                                                                                                wir die aktuelle Au                                wissen diejenigen von Ihnen, die das
                                                                                                                                                    sgabe
                                                                                                                               ausschließlich dig                                  aus eigener Erfahrung kennen. Auch
                                                                                                                                                  ital.
                                                                                                                               Das nächste Heft fin
                                                        4 	ALMA     MENTORING •
                                                            Was berufserfahrene Alumni
                                                                                                                              wieder wie gewohn
                                                                                                                              Postkasten!
                                                                                                                                                     den Sie
                                                                                                                                                    t in Ihrem
                                                                                                                                                                                   wenn Wien eine der lebenswertesten
                                                                                                                                                                                   Städte der Welt ist. Aber im Moment
                                                             jungen Kolleg*innen mit auf ihren                                                                                     gilt sowieso: Corona beherrscht hier
                                                             Weg zum Traumjob geben.                                                                                               wie dort das tägliche Leben und
                                                                                                                                                                                   verlangt uns allen einiges ab. Wie man
                                                      10 	RESILIENZ          •
                                                           Wie sie uns hilft, Krisen zu über­
                                                                                                                                                                                   Ausnahmesituationen wie diese mit
                                                                                                                                                                                   Hilfe der eigenen Resilienz bewältigen
                                                             stehen, was wir tun können, um sie                                                                                    kann, ist Schwerpunkt unseres Maga­
                                                             zu stärken, und warum trotzdem                                                                                        zins. Das Spannende dabei: Resilienz
                                                                                                                   22 	JDER
                                                             nicht alles bewältigt werden muss.                          OBSUCHE IN ZEITEN                                         kann man lernen. Wie? Bei uns geben
                                                                                                                             PANDEMIE •                                            Expert*innen Tipps. Ich persönlich habe
                                                                                                                             Derzeit für viele ein aufreibender                    jedenfalls fest vor, einige davon zu
                                                                                                                             Prozess: Wie Jobsuchende den                          beherzigen.
                                                                                                                             eigenen Einflussbereich besser
                                                                                                                             ausschöpfen können.                                   Meine Hochachtung gilt in Zeiten
                                                                                                                                                                                   wie diesen Müttern und Vätern von
                                                                                                                   24 	EABSCHLUSS
                                                                                                                          IN RÄTSEL ZUM                                            Schulkindern. Ich will mir gar nicht

                                                      18 	SEMESTERFRAGE          •
                                                           Im aktuellen Sommersemester
                                                                                                                                    •
                                                                                                                             Welche Abschlussarbeit passt zu ...?
                                                                                                                                                                                   vorstellen, im Homeoffice mit Kin­
                                                                                                                                                                                   dern zu arbeiten, Job und Familie auf
                                                             machen sich Wissenschafter*innen                                Diesmal suchen wir die prominenten                    engstem Raum zu jonglieren. Genauso
                                                             der Uni Wien Gedanken übers                                     Autor*innen origineller Diplom­                       wenig will ich mir vorstellen, keinen
                                                             Anthropozän. Der Demograf                                       arbeiten und Dissertationen.                          Job zu haben. In Zeiten von Unsicher­
                                                             Wolfgang Lutz ist einer davon.                                  Garantiert plagiatfrei!
                                                                                                                                                                                   heit einen Job zu suchen, auch das ist
                                                                                                                                                                                   diesmal Thema bei uns.

                                                                                                                                                                                   Mag. Hannelore Veit, Präsidentin des
                                                                univie für Sie – bleiben wir in Kontakt!                                                                           Alumniverbands der Universität Wien
                                                                Wir schicken univie, das Magazin für Absolvent*innen der Universität
                                                                Wien, an Personen, die innerhalb der letzten fünf Jahre ein Studium an der
                                                                Universität Wien abgeschlossen haben oder wissenschaftlich tätig sind.

                                                                Wenn Sie univie dauerhaft beziehen möchten:
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                                                            Impressum: Herausgeber: Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien & Alumniverband der Universität Wien ·
                                                            Medieninhaber & Redaktion: Alumniverband der Universität Wien, ­Spitalgasse 2, Hof 1.5, 1090 Wien, T: 01/4277-28001,
                                                            www.alumni.ac.at, www.univie-magazin.at · Chefredaktion: Dr. Ingeborg Sickinger, Mag. Siegrun Herzog,
                                                            redaktion@univie-magazin.at · Anzeigen: Mag. Judith Jennewein, judith.jennewein@univie.ac.at, T: 01/4277-28003 ·
                                                            Cover: Shutterstock/316pixel · Gestaltung & Grafik: Veza Quinhones-Hall, BA (Alumniverband) ·
                                                            Korrektorat: Mag. Ewald Schreiber

                                                                                                                                                                                                       1 / 21                3
Belastungsprobe - Universität Wien
ALUMNIVERSUM

          mentoring.univie.ac.at

    erfahrungswerte 4
    Berufseinstieg in Begleitung
         MENTORING WIRKT. Seit eineinhalb Jahren ist die alma Mentoring Plattform online.
      Jungabsolvent*innen und Studierende in der Abschlussphase können dort aus über 400
          berufserfahrenen Alumni ihre persönlichen Mentor*innen auswählen, die sie bei der
        Jobsuche begleiten. Wir haben bei jenen nachgefragt, die das Angebot schon genutzt
                                                     haben, als Mentor*in oder als Mentee.

                                                                             ZUSAMMENSTELLUNG: SIEGRUN HERZOG

                 IM AUSTAUSCH MIT DEM NACHWUCHS
                 „Ich musste in meinem Leben viele Wege ohne               Das alma Mentoring Progamm verfolge ich schon
                   Unterstützung ausprobieren. Viele Lektionen alleine     seit Jahren. Als ich endlich die ausreichende Erfah­
                       lernen. Ich wäre dankbar gewesen, hätte ich         rung und Expertise gesammelt hatte, um mich als
                          jemanden mit Erfahrung an meiner Seite           Mentorin zu melden, ging das Programm online.
                            gehabt. Was ich nicht hatte, möchte ich        Es war spannend, dieses neue Format gleich vom
                             nun anderen ermöglichen. Ich hoffe, durch     Start weg kennenzulernen. Erfreulicherweise wurde
                              meine Tätigkeit als Mentorin vielen Men­     es durch grandiose Präsenzveranstaltungen ergänzt,
                              schen eine Stütze in ihrer Entscheidungs­    die den lebendigen Austausch zwischen Mentor*in­
                              findung zu sein. Mit meinen Erfahrungen      nen und Mentees sowie der Organisator*innen
                             zur Klärung ihrer Fragen beizutragen. Und     garantiert.Das Mentoring ermöglicht mir, den Kon­
                            mit dem gemeinsamen Mentoring-Prozess          takt zu einer jüngeren Generation zu halten. Im Aus­
                         dabei behilflich zu sein, dass sie ihr volles     tausch ihre Sorgen und Wünsche zu verstehen und in
                       Potenzial ausschöpfen können. Die Mentees, die      meiner Arbeit als Psychologin, Personalentwicklerin
                   ich bisher begleiten durfte, waren alle von der Frage   und Trainerin täglich besser zu werden.“
                 nach dem Sinn ihrer Tätigkeit beseelt. Es ging niemals
                 primär um monetäre Erfolge oder Prestige, sondern         Mag. Lilly Wagner, Alumna der Psychologie, Perso­
                 wirklich immer um das große Ganze. Die Fragen „Was        nalentwicklerin bei der Stadt Wien – Wiener Wohnen
                 erfüllt mich?“ oder „Wie kann ich mir selber treu blei­   Kundenservice GmbH, selbstständige Trainerin und
                 ben“ standen zu meiner Freude im Vordergrund.             ehrenamtliche alma Mentorin

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Belastungsprobe - Universität Wien
ALUMNIVERSUM

                                                             DIE NÄCHSTEN SCHRITTE                                                    in der Privatwirtschaft rund um
                                                             ZUM TRAUMJOB                                                            digitale Produkte gibt und welche
                                                             „Weder in meinem engeren Bekannten­                                   meinen Interessen und Fähigkeiten
                                                             kreis noch in meinem familiären Umfeld gab es                    entsprechen würden. Ich hatte keine
                                                             Personen, die wie ich ein sozialwissenschaftliches     Ahnung, nach welchen Begriffen ich suchen
                                                             Studium absolviert haben und mir hilfreiche Tipps      und wo ich überhaupt anfangen sollte. Mit Hilfe
                                                             für die Berufswahl geben konnten. Auf der alma         meines Mentors konnte ich mich für eine Richtung
                                                             Mentoring Plattform fand ich dann recht schnell        entscheiden und auch die nächsten Schritte zu
                                                             einen Mentor – mit einem ungewöhnlichen Berufs­        meinem Traumjob festlegen.
                                                             weg, der auch mich reizen würde. Er schrieb mir        Für mich ist das Mentoring jetzt schon ein Erfolg,
                                                             prompt zurück und wir hatten wenige Tage später        weil mir mein Mentor geholfen hat zu erkennen,
                                                             unser Kennenlerntreffen via Zoom. Ich schätze          welchen Job ich wirklich machen will, und mich
                                                             an ihm seine sehr offene und kommunikative Art         darin bestärkt hat, dieses Ziel auch zu verfolgen.
                                                             und seine Erfahrung in meiner Wunschbranche.           Seine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg
                                                             Er konnte mir schon einige hilfreiche Einblicke        bin, hilft mir dabei wirklich enorm.“
                                                             gewähren.
                                                             Zu Beginn wollte ich vor allem herausfinden,           Lea Kerschbaumer, M.A., Alumna der Kultur-
                                                             welche Jobs es für mich als Sozialwissenschafterin     und Sozialanthropologie, alma Mentee

                                           MIT BREITEREN PERSPEKTIVEN                              Wollen. Aufgefallen ist mir aber bei
                                           UND GESTÄHLTER ZUVERSICHT                               allen bisherigen Mentees, dass
                                           „Orientierung am Arbeitsmarkt ist ein vielseitiges      sie mit dem gegenwärtigen
                                           und mitunter diffuses Unterfangen. Mit einem            Zustand bis zu einem gewissen
                                           geschärften Blick für das Wesentliche tut man           Grad unzufrieden waren. Das
                                           sich leichter, davon bin ich überzeugt. Und diese       zeigt mir, dass das Mentoring
                                           Blickschärfung kann ich als Mentor mitgeben, ohne       hier eine sehr gefragte Nische
                                           gleich einen Job vermitteln zu müssen. Aus eigener      bedient! Wenn die Mentees mit
                                           Erfahrung weiß ich, dass Nebenjobs während des          geschärftem Handwerkszeug,
                                           Studiums wertvoll sein können, sie lassen sich in       breiteren Perspektiven und gestähl­
FOTO: S 3: MARKUS SCHIEDER · S 4: PRIVAT

                                           Kompetenzen übersetzen und können bereits Anfor­        ter Zuversicht rausgehen, dann hat
                                           derungen in Stellenausschreibungen abdecken.            das Mentoring für sie etwas gebracht.“
                                           Eigeninitiative seitens der Mentees ist mir besonders
                                           wichtig, da habe ich bereits unterschiedliche           Mag. Dorian Cantele, Alumnus der Philosophie,
                                           Erfahrungen gemacht: vom Unbedingt-Wollen aber          ehemaliger Consultant, angehender Lehrer und
                                           Nicht-Können, bis zum Eigentlich-eh-nicht-wirklich-     ehrenamtlicher alma Mentor

                                                                                                                                                  1 / 21             5
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ALUMNIVERSUM

                             SICH GEMEINSAM AUF DEN WEG MACHEN
                             „Menschen auf ihrer Suche nach dem persönlichen         Begeistert und beeindruckt hat mich die Kompetenz
                             Weg zu unterstützen, hat mich immer interessiert.       der jungen Frau, die ich begleitet habe. Ich hätte sie
                                 Denn meiner Erfahrung nach kann dieser Weg          vom Fleck weg engagiert! Mir ist aufgefallen, dass
                                    sehr schwierig und voller Umwege sein. Im        viele junge Absolvent*innen unglaublich kompetent,
                                      besten Fall findet man ein Gegenüber, das      lösungskreativ und engagiert sind. Wäre ich Head­
                                       motivierend und erfahren ist und einem        hunterin, befände ich mich im Paradies. DAS nenne
                                        nicht die eigenen Vorstellungen über­        ich einen tollen Nachwuchs. Ich finde es ausgezeich­
                                        stülpt, wie eine Zukunft auszusehen hat.     net, dass es diese Plattform gibt, und nachdem ich –
                                        Ich möchte genau das weitergeben:            wenn auch spätberufen – unendlich gerne studiert
                                        Sei ehrlich zu dir – wie möchtest du         habe, sehe ich es als meine Verpflichtung und
                                       leben/arbeiten? Und dann finden wir           Freude, junge Kolleg*innen zu unterstützen.“
                                      gemeinsam heraus, welche Schritte dazu
                                   getan werden müssen.                              Mag. Katharina Ernst, Alumna der Publizistik
                                 Meine Mentee kam schon nach den ersten Mee­         und Kommunikationswissenschaft, Filmproduzentin,
                             tings super voran, so war es auch nicht schlimm, dass   Buchautorin und Inhaberin der Werbeagentur coop
                             Corona die persönlichen Treffen beendet hat.            wassermann sowie ehrenamtliche alma Mentorin

KLARES BILD VOM ARBEITSMARKT
„Der größte Benefit meines Mentorships war sicher­      das Mentoring beendet. Wir sind aber in Kontakt
lich, dass ich meine Vorstellung vom Arbeitsmarkt       geblieben, schreiben uns manchmal oder telefo­
und von meiner zukünftigen Tätigkeit schärfen           nieren, wenn ich Fragen habe. Ich bin jetzt im
konnte. Außerdem die Gestaltung meiner Bewer­           sozialpädagogischen Bereich tätig, wo ich auch
bungsunterlagen, die schauen jetzt nach der             eine zusätzliche Ausbildung mache. Mein Stu­
gemeinsamen Überarbeitung einfach viel besser           dium der Politikwissenschaft liegt vorerst für
aus. Mein Mentor ging sehr auf mich und meine           zwei Semester auf Eis, das möchte ich später
Bedürfnisse ein und vermittelte mir gute Vor­           aber fortsetzen.“
schläge und Ansätze. Ich bin ein Typ, der sich gerne
beraten lässt, und diese Rolle hat mein Mentor
wirklich gut erfüllt. Nach ca. vier Treffen hatte ich   David Schwab, Studierender
das Gefühl, es passt vorerst und wir haben              der Politikwissenschaft, alma Mentee

                                                                               INFO-WEBINAR ZUR ALMA MENTORING
                                                                               PLATTFORM:

                                                                               Beim virtuellen Treffen mit dem alma Team erhalten Sie
                                                                               alle Infos zur Plattform und können Ihre Fragen live stellen.
                                                                               Do, 11. März 2021, 17–18 Uhr
                                                                               Für angehende Mentees (Jobsuchende),
                                                                               Teilnahme kostenlos, jetzt anmelden!
                                                                               Anmeldung

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Belastungsprobe - Universität Wien
BILDUNG & SOZIALES
                                                                                                                       GESUNDHEIT & NATURWISSENSCHAFTEN
                                                                                                                       INTERNATIONALES & WIRTSCHAFT
                                                                                                                       KOMMUNIKATION & MEDIEN
                                                                                                                       RECHT

                                                                                                                        Bildungshunger
                                                                                                                           und Wissens-
                                                           WISSENS-HÄPPCHEN, VIRENFREI SERVIERT:
                                                           DAS ALUMNI WISSENS-UPDATE
                                                                                                                        durst sind keine
                                                           Das neue Online-Format des Alumniverbands, gestartet
                                                           im Oktober 2020, bietet direkten Zugang zum Wissen der
                                                                                                                            Dickmacher.
                                                           Uni: Einmal im Monat nimmt sich ein*e Wissenschafter*in                                      Lothar Schmidt
                                                           Zeit und spricht über seine*ihre Forschung, Fragen des
                                                           Publikums sind dabei zentraler Bestandteil.
                                                           5-mal wurde bereits „gewuppt“: Michael Wagner über
                                                           Covid-19, Katharina T. Paul über Impfpolitik, Gertraud
                                                           Seiser über die Kultur des Schenkens, Hannelore Veit
                                                           über ihre Zeit in den USA und Brigitte Lueger-Schuster
                                                           über Strategien gegen Corona-Müdigkeit.                     WEITERBILDEN AN DER
                                                           Alle Talks können nachgesehen werden.
                                                                                                                       UNIVERSITÄT WIEN
                                                           Aber jetzt die schlechte Nachricht (die für viele Lesende
                                                           natürlich eine gute ist): Das „WUP“ ist ausschließlich
                                                                                                                                                               NEU
                                                           Alumni-Mitgliedern vorbehalten – unser neuer, virtueller,
                                                           monatlicher Treffpunkt!
                                                           Für all jene, die das noch für eine schlechte Nachricht     Das Postgraduate Center bietet
                                                           halten, kann es hier zu einer guten werden:                 über 70 Weiterbildungsprogramme.
                                                           alumni.ac.at/mitglied                                       Im Jahr 2021 starten neu:
                                                           DER NÄCHSTE TERMIN:                                         ■ Digital Communication and Law (Zertifikat)
                                                           10. März 2021, 17 Uhr:
                                                           Wie viel Sport ist gesund?                                  ■ Europäisches und Internationales
                                                           Dos & Don’ts aus der Sportmedizin                              Wirtschaftsrecht (MLS)
FOTOS: S.6: PRIVAT (2x) · KATHARINA CZICZATKA · S.7: ORF

                                                           mit Univ.-Prof. Jürgen Scharhag,
                                                           Institut für Sportwissenschaft                              ■ Human Rights (LL.M./MLS) (neues Curriculum)
                                                                                                                       ■ Psychotherapeutisches Fachspezifikum:
                                                           Weiterer Termin siehe Kalender S. 26
                                                                                                                          Personzentrierte Psychotherapie (MA)
                                                           Für Mitglieder im Alumniverband und alle,
                                                           die es werden wollen (36 Euro p.a.).
                                                           Anmeldung erforderlich!                                      Unser Angebot im Überblick finden Sie in der
                                                           alumni.ac.at/wup                                             Gesamtbroschüre 2021/22 – jetzt bestellen
                                                                                                                        unter:
                                                                                                                                 www.postgraduatecenter.at
                                                                                                                                                      1 / 21         7
Belastungsprobe - Universität Wien
ALUMNIVERSUM
                                                             In der Kolumne „Was bleibt?“ schreiben prominente
          was bleibt?                                          Absolvent*innen darüber, was sie aus ihrer Zeit an
                                                               der Uni Wien mitgenommen haben – für den Beruf,
                                                               für’s Leben generell. Wie wirkt ein Studium im Leben
                                                             nach bzw. in die Gesellschaft hinein?

                                      Dr. Danielle Spera,
                                      Alumna der                NEUES VON DER BIOLOGIE
                                      Publizistik und
                                      Politikwissenschaft,      Auch die Biologie-Planungen unseres Teams für das Jahr 2021 leiden
                                      Direktorin des            unter der Kurzfristigkeit des Planungshorizonts, welcher der Pande­
                                      Jüdischen Museums         miebekämpfung geschuldet ist. Im Alltag werden wir Biolog*innen
                                      Wien
                                                                gerne dafür herangezogen, diverse Theorien zu Covid zu bewerten
                                                                und um als Gradmesser für deren Plausibilität herzuhalten. Dazu ist
    GELEITET VON DER LEIDENSCHAFT                               auch der Austausch untereinander wichtig, weil befruchtend. Gerade
    Sehr oft werde ich um Rat gebeten, welche Stu­              in Zeiten des Lockdowns sind hier die Social Media die Agora der
    dienrichtung ich Maturantinnen und Maturanten               Neuzeit. Und deshalb haben die Biologie Alumni auch auf Facebook
    vorschlagen würde, und in diesem Zusammenhang               und LinkedIn jeweils eine eigene Gruppe ins Leben gerufen.
    auch, ob und wie nützlich mein Studium für meine            Die Gruppen sind offen für wirklich jeglichen Inhalt, der irgendwie
    Karriere gewesen sei. Ich empfehle in jedem Fall ein        biologierelevant ist. Tolle Makro-Aufnahmen von Kugelspringern,
    Studium an der Universität Wien, nicht nur weil sie         neue Publikationen zu Sprachparametern der Glaubwürdigkeit,
    meine Alma Mater ist, sondern vor allem weil ich            witzige Initiativen wie der Science-Haiku u. v. m.
    sie für eine großartige Bildungseinrichtung unseres         Es wäre sehr fein, wenn sich noch mehr Biolog*innen finden, um
    Landes halte. Den Studienzweig sollte jede ange­            hier passiv mitlesend oder aktiv mit Content beisteuernd die beiden
    hende Studentin, jeder angehende Student sorgfäl­           Gruppen wachsen zu lassen!
    tig auswählen und sich hier auf das eigene Interesse,
    die eigene Leidenschaft, den eigenen Enthusiasmus           Biologie Alumni auf Linkedin & Facebook
    verlassen. Schließlich ebnet das Studium den Weg in
    einen Beruf, den man letztendlich auch lieben bzw.
    mit großer Freude ausüben sollte.                          EVERYTHING THEY DO, THEY DO IT FOR YOU:
                                                               DIE ALUMNI-FACHINITIATIVEN
    Meine ersten beiden Studienjahre waren geprägt
    vom Wunsch meines Vaters, der mich als Lehrkraft           Hier kommt die nächste gute Nachricht, auch für Nicht-Mitglieder:
    sehen wollte. Sehr bald war mir klar, dass dies nicht      Neben den hochaktiven Biologie Alumni bestehen zehn weitere
    meine Berufung wäre. Unter heftigstem Protest mei­         Alumni-Fachgruppen, die Sie in regelmäßigen Newslettern mit
    ner Eltern wechselte ich zu den von mir bevorzug­          Neuigkeiten aus der Fakultät und Veranstaltungshinweisen versorgen.
    ten Richtungen Publizistik und Politikwissenschaft,        Am besten jetzt gleich abonnieren – hier finden Sie die Links:
    damals keine überlaufenen Massenstudien. Zur
    Vorbereitung meines späteren Berufs als Journa­                Biologie | Geowissenschaften, Geographie und Astronomie |
    listin dienten nicht nur Hermeneutik und Empirie,              Informatik | Mathematik | Physik | Psychologie | Publizistik-
    sondern Lehrveranstaltungen mit praktischem
                                                                   und Kommunikationswissenschaft | Soziologie | Translations-
    Bezug. Tatsächlich war die wichtigste Voraussetzung
    für mein weiteres Berufsleben die detaillierte und             wissenschaft | Wirtschaftswissenschaften | Zeitgeschichte
    exakte Recherche, die ich während meines Studiums
    perfekt erlernt hatte. Die wissenschaftlich fundierte          alumni.ac.at/fachinitiativen
    Suche nach Informationen ist auch das Um und Auf
    in dem Beruf, den ich heute ausübe, als Kuratorin
    bzw. Direktorin des Jüdischen Museums Wien. Letzt­
    endlich waren meine Eltern über meine Ausbildung                                                                  Als man nach der
    zufrieden und stolz darauf, was ich erreicht hatte,                                                               Veranstaltung noch
    auch ohne den von ihnen gewünschten Berufsweg                                                                     bei Brötchen und Bier
    einzuschlagen. Hier möchte ich gern mein Lebens­                                                                  zusammenstehen
                                                                                                                      konnte ...
    motto, das von einem weisen Rabbiner stammt, als
                                                                                                                      wir freuen uns schon
    Tipp weitergeben: Die ganze Welt ist eine schmale                                                                 wieder auf Gespräche
    Brücke, das Wichtigste ist, keine Angst zu haben!                                                                 und Begegnungen in
                                                                                                                      Real Life!

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Belastungsprobe - Universität Wien
ALUMNIVERSUM

                                                                                                                                                             Diese beiden
                                                                                                                                                             Absolventinnen lenken
                                                                                                                                                             die Geschicke des
                                                                                                                                                             Alumniverbands:
                                                                                                                                                             Hannelore Veit (links)
                                                                                                                                                             als Präsidentin und
                                                                                                                                                             Ingeborg Sickinger als
                                                                                                                                                             Geschäftsführerin.

                                                                                  WECHSEL AN DER ALUMNI-VEREINSSPITZE:
                                                                                  WILLKOMMEN, HANNELORE VEIT!

                                                                                  Seit 2016 stand Max Kothbauer, ehemaliger Vizepräsident
                                                                                  der OeNB und Vorsitzender des Universitätsrats von 2003 bis
                                                                                  2013, als Präsident dem Alumniverband vor. Ende Dezember
                                                                                  2020 hat er das Amt zurückgelegt, seine tiefe Verbundenheit
                                                                                  zur Universität Wien bleibt. „Eines hat das Krisenjahr 2020 ganz
                                                                                  deutlich gezeigt: Wie wichtig für eine moderne demokratische
                                                                                  Gesellschaft das Bekenntnis zu Bildung, Wissenschaften und
                                                                                  Forschung ist, ob in Bezug auf die Pandemie, die Bedrohung der
                                                                                  Umwelt, die Gefährdung der Arbeitsplätze, das geistige und kul­
                                                                                  turelle Leben oder die politische Kultur“, so Kothbauer in seinen
                                                                                  Abschiedsworten. Wir danken herzlich für seinen Einsatz!

                                                                                  Neue Alumni-Präsidentin ist Hannelore Veit, die nach Jahren als
FOTOS: S 8: DAVID BOHMANN · ARMIN PROSCHEK · S 9: VERENA MOSER · ARMIN PROSCHEK

                                                                                  ORF-Korrespondentin in Washington nun wieder zurück in Öster­
                                                                                  reich ist. „Es ist eine große Ehre für mich – ich bin stolz, Absolven­
                                                                                  tin der Alma Mater Rudolphina zu sein, die so viele große Männer
                                                                                  und Frauen hervorgebracht hat“, betont Veit. „Die Universität hat
                                                                                  uns alle geprägt, manche mehr, manche weniger: Wir sind eine
                                                                                  Gemeinschaft. Eines meiner Ziele ist es, die Vernetzung in dieser
                                                                                  Alumni-Gemeinschaft zu intensivieren. Als Absolventin einer
                                                                                  amerikanischen Universität, der University of Notre Dame, weiß
                                                                                  ich, wie wichtig Alumninetzwerke im professionellen Leben sein
                                                                                  können und dass man auf Unterstützung durch andere Absol­
                                                                                  vent*innen zählen kann. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl
                                                                                  möchten wir als Alumniverband auch an der Universität Wien               Ihm war der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis stets ein
                                                                                  vermitteln und fördern.“                                                 Anliegen: Max Kothbauer, ehemaliger Alumni-Präsident, hier bei
                                                                                                                                                           der Alumni Lounge in der Sky Lounge der Uni Wien.
                                                                                  Wir freuen uns sehr!

                                                                                                                                                                                                    1 / 21                  9
Belastungsprobe - Universität Wien
SCHWERPUNKT

Was wir aushalten.

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SCHWERPUNKT

                                     KRISENBEWÄLTIGUNG.
                                     Um Ausnahmesituationen wie die aktuelle
                                     Pandemie gut zu überstehen, ist es hilfreich,
                                     aus der eigenen Resilienz zu schöpfen. Was
                                     uns psychisch stabil und widerstandsfähig
                                     macht und warum auch die Verletzlichkeit
                                     ihren Wert hat, haben uns Psycholog*innen
                                     und Theolog*innen erzählt. Und aus der
                                     Geographie erfahren wir, was resiliente
                                     Systeme ausmacht und was wir aus der
                                     Corona-Pandemie für andere Katastrophen
                                     wie den Umweltwandel lernen können.

                                                                     TEXTE: SIEGRUN HERZOG

                                     W
                                                 as wir schon alles ausgehalten haben“, stellt die
                                                 Psychologin Brigitte Lueger-Schuster angesichts
                                                 der seit ziemlich genau einem Jahr andauern-
                                     den kollektiven Ausnahmesituation durch Corona aner-
                                     kennend fest. Die Professorin für Psychotraumatologie an
                                     der Universität Wien findet, dass die Gesellschaft tatsäch-
                                     lich extrem stark ist. „Wir funktionieren immer noch. Viel-
                                     leicht ein bisschen grantiger, irritierter und gereizter, aber
                                     im Grunde schaffen wir es, die Disziplin weitgehend auf-
                                     rechtzuerhalten, um das zu tun, was notwendig ist.“ Wie
                                     wir mit dieser Situation zurechtkommen, ist auch eine
                                     Frage der Resilienz. Damit gemeint ist unsere psychische
                                     Widerstandskraft, die es ermöglicht, uns an schwierige
                                     Lebenssituationen anzupassen und nach stressigen Phasen
                                     der Anspannung wieder zurück auf ein Ausgangsniveau zu
                                     pendeln. Wo dieses Ausgangsniveau angesiedelt ist, sei
                                     individuell höchst unterschiedlich und habe biografische,
FOTO: SHUTTERSTOCK/PHOTOGRAPHEE.EU

                                     soziale sowie entwicklungspsychologische Gründe, so die
                                     Psychologin. Außerdem komme es stark auf die Ressourcen
                                     an, die ein Mensch zur Verfügung hat. Und damit sind
                                     nicht nur finanzielle Ressourcen gemeint, auch die Fakto-
                                     ren Bildung oder gesellschaftliche Integration spielen eine
                                     Rolle. Besonders tragisch: Menschen, die wenig haben, ver-
                                     lieren in der Krise mehr als Menschen, die viel haben. Die

                                                                                         1 / 21       11
SCHWERPUNKT

       „Sehr vieles, was                    BETROFFEN. In einer europaweit ange-         Lueger-Schuster, weil sie isoliert seien und
                                            legten Studie möchten Wissenschaf-           vereinsamen würden. „Doch es zeigt sich,
         Jugendliche an                     ter*innen nun herausfinden, wie es Euro-     dass ältere Menschen aufgrund ihrer
 Entwicklungsschritten                      päer*innen in der Corona-Krise psy­-
                                            chisch geht. Lueger-Schuster leitet den
                                                                                         Lebenserfahrung den Umgang mit dieser
                                                                                         Pandemie eigentlich ganz gut meistern.
    machen müssen, ist                      österreichischen Teil der Studie, die von    Sie haben gelernt, mit schwierigen Situati-
                                            der „European Society for Traumatic          onen umzugehen, haben oft schon meh-
 derzeit nicht möglich.“                    Stress Studies“ koordiniert wird. Dafür      rere Krisen gemanagt und wissen, wie es
                                            wurden 14.000 Europäer*innen zu ihrem        geht.“ Besonders große Betroffenheit ortet
                                            Wohlbefinden und danach, wie sie ihren       die Psychologin vor allem bei Jugendli-
                    Univ.-Prof.
                                            Alltag meistern, befragt. Erste Ergebnisse   chen. „Junge Menschen in der Pubertät
     Brigitte Lueger-Schuster,
 Psychotraumatologin, Uni Wien              sollen Ende März veröffentlicht werden.      haben ein Bedürfnis nach individueller
                                            Bisherige Studien aus Österreich deuten      Entwicklung, nach einem eigenen Leben.
                                            jedenfalls auf einen deutlichen Anstieg      Sie sind im Moment alles andere als sozial
                                            psychischer Belastungen während der          verbunden. Sehr vieles, was Jugendliche
                                            Corona-Zeit hin. Ein österreichweiter        an Entwicklungsschritten machen müs-
Krise verstärkt Ungleichheiten und Be­-     Survey vom Mai 2020 weist moderate bis       sen, ist derzeit nicht möglich.“ Es fehle der
nachteiligungen also noch.                  schwere Depressionssymptome (21 %)           Kontakt zu den Freund*innen sowie die
  Wenn Psycholog*innen Resilienz            sowie Angststörungen (19 %) bei einem        Förderung durch die Schule, all das könne
erforschen möchten, fragen sie verschie-    Fünftel der befragten Österreicher*innen     ein Elternhaus nicht ersetzen. „Langsam
dene Bewältigungsstile ab, also inwie-      aus. 16 % leiden zudem an einer Schlaf-      geht ihnen die Power aus“, bringt es die
weit Menschen aktiv etwas zur Verbes-       störung (Pieh et al. 2020). Und eine         Psychologin auf den Punkt.
serung ihrer Lage tun oder ob sie eher      repräsentative Befragung von Wie-
passiv abwarten. Dabei gilt Symptom-        ner*innen während des ersten Lock-           VERSCHÄRFT. Jede Generation hat zwei-
freiheit als Gradmesser. „Je weniger psy-   downs (Zandonella et al. 2020) deutet        fellos ihre Themen in dieser kollektiven
chologische Belastungsreaktionen oder       auf eine Verschlechterung der psychi-        Ausnahmesituation. Und je nach persön-
psychische Symptome Personen zeigen,        schen Gesundheit bei mehr als einem          licher Lage, ob man selbst von der Krank-
desto stärker ist ihre Bewältigungskom-     Viertel der Wiener*innen hin (27 %).         heit betroffen ist, sich um Angehörige
petenz und damit auch ihre Resilienz,       Besonders betroffen ist, wer schon vor-      oder Freund*innen sorgt oder gar in sei-
weil sie immer wieder auf ihr Ausgangs-     her psychische Probleme hatte.               ner Existenz bedroht ist, unterscheidet
niveau zurückkommen können“, erklärt           Bisher ging man davon aus, dass eher      sich auch die Belastung. Die Probleme der
Lueger-Schuster.                            ältere Menschen stark belastet seien, so     arbeitenden Bevölkerung kennt Tobias

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SCHWERPUNKT
                                                                                                 Jede Generation ist anders betroffen in dieser
                                                                                                 kollektiven Ausnahmesituation. Ob Homeschooling
                                                                                                 oder Single-Haushalt, es zieht sich dahin und wir
                                                                                                 sind einfach pandemiemüde.

                                                                                                 Glück von Berufs wegen besonders gut.               RESILIENZ KANN MAN LERNEN. Dass
                                                                                                 Der Psychologie-Alumnus ist für die                 man Resilienz lernen bzw. aufbauen
                                                                                                 Gesundheitsmanagementfirma IBG als                  kann, davon ist der Experte überzeugt.
                                                                                                 Arbeits- und Gesundheitspsychologe                  Wichtig findet Glück, ein regelmäßiges
                                                                                                 tätig und betreut in Wien rund 15 Firmen            Angebot zu schaffen, also nicht der ein-
                                                                                                 mit mehreren Tausend Arbeitnehmer*in-               malige Workshop, der in zwei Stunden
                                                                                                 nen. In Zeiten von Covid ist dieses Ange-           Resilienz vermitteln soll, sei zielführend.
                                                                                                 bot stark nachgefragt. Und häufig werden            Vielmehr müssten die Leute kontinuier-
                                                                                                 nicht nur arbeitsbezogene Probleme                  lich am Ball bleiben, etwa durch Medita-
                                                                                                 besprochen, sondern fließt auch Privates            tions- oder Entspannungs-Apps, durch
                                                                                                 mit ein, im Homeoffice gestalten sich               Coaching- oder Selbstcoaching-Mög-
                                                                                                 diese Grenzen sowieso meist fließend.               lichkeiten. Hilfreich sei außerdem,
                                                                                                 Generell bemerkt Glück eine Verschär-               immer wieder die Perspektive zu wech-
                                                                                                 fung von Dingen, die bereits vor Corona             seln, den eigenen Standpunkt zu hinter-
                                                                                                 problematisch waren. Etwa die Überfor-
                                                                                                 derung von Führungskräften angesichts
                                                                                                 der komplexen Herausforderungen, die
                                                                                                 Kommunikation und Zusammenarbeit                       10 MÖGLICHKEITEN, DIE EIGENE RESILIENZ ZU STÄRKEN:
                                                                                                 von Teams, die Arbeitsorganisation und
                                                                                                 gefühlte Unkonzentriertheit im Home­                   •	Stressreduktion durch Akzeptanz: „Es ist jetzt im Moment ganz schwierig für
                                                                                                 office. „Wir nehmen Pausen und Unter-
FOTOS: S 12: UNIVERSITÄT WIEN · SHUTTERSTOCK / GOO MMNUTT · S 13: SHUTTERSTOCK / KATRINA LEIGH

                                                                                                                                                           mich und das belastet mich und so ist es“
                                                                                                 brechungen zu Hause anders wahr. Wenn                  •	Regelmäßigkeit in der Tagesstruktur: Wechsel zwischen Aktivitäten
                                                                                                 wir vom Schreibtisch aufstehen, uns                       und Pausen schützt vor Antriebslosigkeit (Vorsicht: Nicht zu viel vornehmen)
                                                                                                 etwas zu trinken holen oder die Wasch-                 •	Lernen, den eigenen Perfektionismus zu zügeln, z. B. durch Selbstmitgefühl
                                                                                                 maschine ausräumen, meldet sich sofort                 •	Von Tag zu Tag bzw. Woche zu Woche planen: Tages- und Wochenpläne
                                                                                                 unser innerer Kritiker zu Wort. Doch wir                  bringen Struktur, nicht die Perspektive riesengroß machen
                                                                                                 sollten uns darüber im Klaren sein, dass
                                                                                                                                                        •	Sozial verbunden bleiben
                                                                                                 es auch im Büro solche Ablenkungen gibt
                                                                                                                                                        •	Spazieren gehen: Neue Winkel entdecken, eventuell einen Stadtführer kaufen
                                                                                                 und diese akzeptiert werden.“ Der Gang
                                                                                                 zum Kopierer etwa, zur Kaffeemaschine                  •	Ruheplätzchen aufsuchen: Öfter einmal aussteigen aus dem Gewusel
                                                                                                 oder der kurze Tratsch mit der Kollegin                   von Familie, Betrieb etc.
                                                                                                 gehören normalerweise dazu, doch die                   •	Achtsamkeitsübungen: Mehrfaches tiefes Ein- und Ausatmen
                                                                                                 Produktivität werde meist anders wahrge-                  täglich vor dem Schlafengehen oder wenn der Druck zu groß wird
                                                                                                 nommen. Generell sei jedenfalls zu beob-               •	Liste von Dingen anlegen, die guttun und diese umsetzen
                                                                                                 achten, dass die Leute im Homeoffice frü-              •	Lernen, gelassener zu reagieren: Wut verhindert Denken und Planen
                                                                                                 her anfangen und später aufhören zu                        (Zusammengestellt nach Empfehlungen von Brigitte Lueger-Schuster
                                                                                                 arbeiten und dass sie weniger Pausen                       und Tobias Glück)
                                                                                                 machen als normalerweise.

                                                                                                                                                                                                                       1 / 21             13
SCHWERPUNKT

                                                                                                 „Psychothera­peutische
                                                                                                 Interventionen sind
                                                                                                 wie Physio­therapie
                                                                                                 fürs Gehirn.“

                                                                                                                   Dr. Tobias Glück,
                                                                                                         Arbeits- und Gesundheits­
                                                                                                      psychologe, Psychotherapeut

fragen, um aus einer Erstarrung heraus-        abnimmt und eine gewisse „Planungssi-
zukommen. „Ich baue gerne kurze                cherheit im Unplanbaren“ gewährt.
Atem- oder Entspannungsübungen in              Außerdem sei es an der Zeit, die
meine Trainings ein, denn Resilienz hat        Anspruchshaltung zu überdenken. „Wir
auch eine biologische Komponente“, so          kennen ja nicht nur den individuellen,
Glück. Er nennt die Herzratenvariabilität      sondern auch den institutionellen Perfek-
als zentralen biologischen Parameter für       tionismus. Problematisch dabei ist, dass
Resilienz. Dieser natürlich-variable           es meist kein definiertes Ziel gibt, nur ein
Wechsel zwischen den einzelnen Puls-           diffuses Mehr. Da hilft es, klar zu definie-
schlägen ergibt sich in Abstimmung mit         ren, was denn ein zufriedenstellendes
dem, was in der Umgebung passiert, und         Ergebnis ist, worauf wir dann auch
ist auch an die Atmung gekoppelt. Je bes-      gemeinsam stolz sein können.“
ser man also gelernt hat, sich durch die          Was zeichnet resiliente Menschen aus
Atmung selbst zu regulieren, desto bes-        und woran merkt man schließlich selbst,
ser kann man aus einer Anspannung              dass man Resilienz aufgebaut hat? Tobias
wieder in die Entspannung finden.              Glück beobachtet bei seinen Klient*innen                                 Mag. Dipl.-Ing. Lisa Achathaler,
                                                                                                                         Alumna der Internationalen
                                               nach einigen Wochen Achtsamkeitstrai-
                                                                                                                         Entwicklung, Doktorandin
PLANUNGSSICHERHEIT. Auch Arbeits-              ning, dass sie plötzlich Dinge weniger stö-                               Advanced Theological Studies
und Organisationsstrukturen können die         ren, die sie vorher gestört haben, dass die                              an der Uni Wien
Resilienz fördern. Zentral dabei sei es,       Grundanspannung runtergeht. Aber auch
eine Atmosphäre der Sicherheit zu ver-         daran, dass sie weniger grübeln, also bes-
mitteln, das fange bei der Führungsebene       ser mit ihren Emotionen umgehen kön-
an, betreffe aber grundsätzlich alle. Trans-   nen, spüren es manche. „Psychotherapeu-                         Univ.-Prof. Kurt Appel,
parent und nachvollziehbar zu kommu-           tische Interventionen sind wie Phy-              Theologe und Leiter des Forschungs­
                                                                                              zentrums Religion and Transformation
nizieren, nicht Dinge schönzureden oder        siotherapie fürs Gehirn“, sagt Glück. Und                   in Contemporary Society
zu vertuschen sowie eine Organisation,         niemand sollte sich scheuen, diese bei                                an der Uni Wien
die Mitarbeiter*innen Verantwortung            Bedarf in Anspruch zu nehmen. •

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SCHWERPUNKT

                                                                                                                 Bleiben Sie
                                                                                                                 verletzlich!
                                                                                                                 LEBENSSCHULE. Für die Theolog*innen Kurt Appel und Lisa
                                                                                                                 Achathaler ist Vulnerabilität ein zentraler Bestandteil der Resilienz.
                                                                                                                 Ein Gespräch über den Wert von Unsicherheit und Verletzbarkeit
                                                                                                                 angesichts von Krisen.
                                                                                                                                                                                            wir die Hände in den Schoß legen sollen, aber sich dessen
                                                                                                                        : Was verstehen Sie als Theolog*innen unter Resilienz?              bewusst zu werden, dass eben nicht alles bewältigbar ist, kann
                                                                                                                 Kurt Appel: Resilienz hat damit zu tun, wie man mit Verletzbarkeit         schon hilfreich sein.
                                                                                                                 umgeht, das heißt, ob man eine Möglichkeit findet, auch Vulne­             Ist das etwas, was wir aus dieser Krise lernen können?
                                                                                                                 rabilität zu bejahen.
                                                                                                                                                                                            Appel: Wir sind immer stärker in einem Hamsterrad, wo Zeit total
                                                                                                                 Lisa Achathaler: In der Literatur wird das als „kontrafaktisches           kontrolliert werden muss, wo alles dem Leitmotiv der Effizienz zu
                                                                                                                 Trotzdem“ betitelt. Also eine Zustimmung zum Leben trotz widri­            folgen hat. Mit allem, was nicht so unmittelbar kontrollierbar ist,
                                                                                                                 ger Umstände. Eben diese enge Verwobenheit zwischen Vulne­                 können wir immer schlechter umgehen. Das sehe ich als Problem
                                                                                                                 rabilität und Resilienz ist ganz wichtig, weil es bei einer resilienten    und als Herausforderung. Ob wir aus dieser Krise lernen, weiß ich
                                                                                                                 nicht um eine invulnerable Person geht.                                    nicht.
                                                                                                                 Verletzbar zu sein ist also nichts Negatives?                              Welche Gruppe ist Ihrer Meinung nach die vulnerabelste?
                                                                                                                 Achathaler: Verletzbarkeit ist etwas, das dem Leben inhärent               Appel: Ich denke, dass Jugendliche einfach sehr wenig Gewicht
                                                                                                                 ist. Es ist einerseits natürlich die Quelle von Risiko und echten          haben. Ich bin oft in Italien, hier herrscht eine ungeheure, leider
                                                                                                                 Verletzungen, aber gleichzeitig auch der Bereich, wo „meaningful           nicht bewusste Diskriminierung der jüngeren Generationen durch
                                                                                                                 connections“ entstehen, wo Freundschaft entsteht, wo Kreativität           die älteren, das erlebt man durch Covid ganz massiv. Es gibt zwar
                                                                                                                 entspringt. Verletzbar sein heißt berührbar sein. Es steckt also           eine unglaubliche Solidarität der Jungen gegenüber den Alten,
                                                                                                                 auch etwas Positives drinnen.                                              aber das wird kaum gewürdigt. Sozial und wirtschaftlich gesehen
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                                                                                                                 Welche Rolle spielt die Religion, der Glaube für die Resilienz von         sind die Jungen sicher die am schwersten betroffene Gruppe. Man
                                                                                                                 Menschen?                                                                  müsste einmal diskutieren, ob das kollektive Überleben wirklich
                                                                                                                                                                                            der einzige und höchste Wert ist. Für mich gehört es auch zur
                                                                                                                 Appel: Die Religion ist ambivalent. Einerseits suggeriert sie den          Resilienz, den Blick in die Zukunft zu richten auf das Wohlergehen
                                                                                                                 Menschen Unverletzbarkeit, im Paradies etwa. Andererseits schafft          der kommenden Generationen.
                                                                                                                 sie kleine Ausgänge aus der unmittelbaren Lebenswelt, dort, wo
                                                                                                                 oft keine Ausgänge mehr sichtbar sind. Religiöse Feste und Rituale         Achathaler: Resilienz kann jedenfalls nie von einem Individuum
                                                                                                                 können etwa solche Ausgänge sein, die alternative Zeiten bieten.           alleine gestemmt werden, es braucht immer ein Miteinander. Ein
                                                                                                                 Aber auch religiöse Räume. Man muss kein gläubiger Mensch sein,            neues Miteinander zu finden, sehe ich als etwas ganz Zentrales für
                                                                                                                 um sich z. B. in eine Kirche zurückzuziehen, darin zu verweilen. Die       die Zukunft.
                                                                                                                 Theologie kann, ähnlich wie auch die Kunst, eine Art Lebensschule          Wie gehen Sie persönlich mit Krisen um? Wie schaffen Sie sich Stabilität?
                                                                                                                 sein, sich in Haltungen hineinzubegeben, wo Sterblichkeit und
                                                                                                                                                                                            Appel: Für mich ist die Kultivierung von Freundschaften in dieser
                                                                                                                 Verletzbarkeit als etwas angesehen werden, das zum Menschsein
                                                                                                                                                                                            Zeit eine wichtige Dimension.
                                                                                                                 dazugehört.
                                                                                                                                                                                            Achathaler: Für mich sind es Gespräche, einfach da sein füreinan­
                                                                                                                 Zeigt uns die aktuelle Covid-Krise nicht genau diese Verletzbarkeit auf?   der. Dort, wo das nicht mehr stattfinden kann, ist für mich nach
                                                                                                                 Appel: Covid ist eine unglaubliche Beleidigung für die Politik und         wie vor im Glauben eine Perspektive zu suchen.
                                                                                                                 auch für die Wissenschaft geworden, weil man es nicht vollständig          Appel: Es ist mir noch wichtig zu betonen, dass man Resilienz
                                                                                                                 beherrschen und bewältigen kann. Die Religion kann helfen, ein             nicht mit Sicherheitsdenken verwechseln sollte. Momente der
                                                                                                                 bisschen von dem Gedanken wegzukommen, dass alles meiner                   Stabilität sind, denke ich, genauso wichtig wie Momente der
                                                                                                                 Aktivität, meinem Willen unterworfen sein muss. Es gibt ja Alter­          Unsicherheit. Zukunft hat immer etwas Erschütterndes, das nicht
                                                                                                                 nativen, die nicht von mir konstruierbar sind. Das heißt nicht, dass       planbar ist. Religion kann dazu beitragen, das zu akzeptieren. •

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SCHWERPUNKT

„Das Undenkbare denken“
WECKRUF. Die Erfahrung, Entscheidungen unter großer Unsicherheit treffen
zu müssen, wie wir es derzeit pandemiebedingt erleben, kann uns auch für
kommende Krisen wie den Umweltwandel nützen.

Dass wir es bei der Corona-Pandemie mit       SYSTEMFRAGE. Resilienz und Vulnerabi-
einem Extremereignis globalen Ausmaßes        lität werden je nach Maßstabsebene und
zu tun haben, ist für den Geographen
Thomas Glade unbestritten. Der Experte
                                              Systemgrenze unterschiedlich betrachtet:
                                              Ob Gemeinde, Staat oder Ökosystem, es
                                                                                           „Die Pandemie hat
für Risikoprävention und Katastrophen-        geht um die Widerstandsfähigkeit eines       uns herausgerissen
management an der Uni Wien stuft die          Systems gegenüber äußeren Einwirkun-
Pandemie ganz klar als (Natur-)Katastro-      gen. Die Frage ist, welche Bewältigungs-     aus unserem
phe ein. „Eine Katastrophe ist ein Ereig-
nis, das die lokalen Kapazitäten, damit
                                              mechanismen man zur Verfügung hat:
                                              Bis wohin kann man sich adaptieren und
                                                                                           gesellschaftlichen
umzugehen, sprengt. Man braucht Hilfe         ab wann nicht mehr? Denn nach einem          Kuschelgefühl, wo
von außen. Ob das nun Individuen sind,        großen Input funktionieren Systeme
Familien, Betriebe oder Städte und            plötzlich nach ganz anderen Logiken, die     wir dachten, wir sind
Gemeinden, die betroffenen Gruppen
oder Institutionen können alleine nicht
                                              man vorher gar nicht gekannt hat, etwa
                                              dann, wenn gewisse Schwellenwerte,
                                                                                           sicher und haben alles
mehr damit fertigwerden“, so Glade.           sogenannte „Tipping Points“, überschrit-     im Griff.“
Naturkatastrophen müssten nicht immer         ten werden. „Im Fall der Pandemie war es
von einem „großen Wumm“ begleitet             so, dass dieses Ereignis riesige Kaskaden­
werden, wie etwa bei einem Erdbeben           effekte mit sich zog, die in die Gesell-
oder Vulkanausbruch, auch schleichende        schaft hineinwirken, aber auch in die
Prozesse wie Dürre oder Bodenerosion          Natur“, sagt Glade.                          es nicht geben. Parallelen zieht der Geo-
können sich zu einer Katastrophe aus-                                                      graph zum Klima- bzw. Umweltwandel,
wachsen, und eben auch Pandemien. Die         REAKTIONSZEIT. Entscheidungen unter          die noch viel längere Wirkungszeiträume
hat es zwar auch schon in der Vergangen-      großer Unsicherheit zu treffen sieht der     einnehmen. „Im Gegensatz zur Pande-
heit gegeben, aber sie konnten noch nie       Experte in solchen Situationen als die       mie, wo man in der Regel nach einigen
derart global wirken wie heute. „Unsere       zentrale Herausforderung. Man könne          Wochen des Lockdowns Ergebnisse sieht,
weltweite Mobilität hat diese globale Ver-    zwar aufgrund der Daten, die zur Verfü-      haben wir beim Klimawandel Reaktions-
breitung des Virus überhaupt erst möglich     gung stehen, Szenarien entwickeln und        zeiten von Dekaden.“ Besonders schwie-
gemacht, insofern ist das schon beispiellos   Annahmen treffen, aber eine hundert-         rig dabei: Die Rahmenbedingungen
in der neueren Mensch­heitsgeschichte“,       prozentige Sicherheit, ob die getroffenen    ändern sich laufend, und das erhöhe die
betont Glade.                                 Entscheidungen die richtigen sind, werde     Handlungsunsicherheit noch zusätzlich.

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SCHWERPUNKT

                                                                                                                                                                                                  POSTGRADUALE WEITERBILDUNG
                                                                                                                                                                                                  AN DER UNI WIEN

                                                                                                                                                                                                  Risikoprävention und Katastrophen-
                                                                                                                                                                                                  management
                                                                                                                                                                                                  Wissenschaftliche Leitung: Thomas Glade
                                                                                                                                                                                                  Abschluss: Master of Science (MSc)
                                                                                                                                                                                                  Dauer: 4 Semester (berufsbegleitend)
                                                                                                                                                                                                  Umfang: 90 ECTS | Sprache: Deutsch
                                                                                                                                                                                                  Kosten: EUR 12.500 | Start: Oktober 2021
                                                                                                                                                                                                  Info & Anmeldung:
                                                                                                                                                                                                  www.postgraduatecenter.at/oerisk

                                                                                                                                                                                                                  Univ.-Prof. Thomas Glade,
                                                                                                                                                                                                                   Geograph und Leiter des Univer­
                                                                                                    VERWUNDBARKEIT. Wie angesichts der             stoffen, ist beeindruckend. Ich würde mir                       sitätslehrgangs „Risikoprävention
                                                                                                    Pandemie evidenzbasierte Entscheidun-          wünschen, dass das auch auf andere Her-                         und Katastrophenmanagement“
                                                                                                    gen getroffen werden, befürwortet der          ausforderungen wie den Umweltwandel                            an der Uni Wien
                                                                                                    Wissenschafter, und dass aufgrund der          übertragen wird.“
                                                                                                    sich rasch ändernden Entwicklungen oft           Das kollektive Krisenerleben derzeit
                                                                                                    kurzfristig reagiert werden oder die Stra-     versteht Glade jedenfalls als Weckruf,
                                                                                                    tegie geändert werden muss, ist für ihn        der uns die eigene Verwundbarkeit vor         Ein Symbol für Resilienz ist für mich …
                                                                                                    nur verständlich. Wir müssten generell         Augen führt.                                  ein Flummi, so ein kleiner Gummiball; der ist
                                                                                                    wieder lernen, mit Unsicherheit umzuge-                                                      in sich zwar fest, aber kann doch reagieren,
                                                                                                    hen, ist Glade überzeugt. Noch vor eini-       BEREIT SEIN. Gerade auf Verwaltungs­          und wenn er zu viel Druck abbekommt oder
                                                                                                    gen Hundert Jahren lebten die Menschen         ebene müsse man daher viel mehr im            zu heiß wird, geht er kaputt. Und natürlich
FOTOS: S 16: SHUTTERSTOCK / SOPHIA GRANCHINHO · S.17: BARBARA MAIR · SHUTTERSTOCK / PRASONGTAKHAM

                                                                                                    viel stärker mit dem Risiko, einfach weil      Sinne von Extremen denken. „Behörden          der Blick auf die Erde aus dem Weltraum:
                                                                                                    vieles noch nicht so optimiert war, weil       und andere Institutionen haben meiner         Das ist eigentlich eine schöne resiliente Ein­
                                                                                                    Kenntnisse und technische Frühwarnsys-         Meinung nach die Aufgabe, dieses bisher       heit und vulnerabel zugleich.
                                                                                                    teme fehlten. Die Wissenschaft spricht         Undenkbare zu denken und sich die
                                                                                                    hier vom „Vulnerabilitätsparadoxon“, das       Handlungsoptionen zu überlegen.“ Das
                                                                                                    besagt, je optimierter ein System ist, desto   mache schließlich gute Risikoprävention
                                                                                                    verwundbarer wird es, sobald ein Bau-          aus. Viele würden dies jedoch nicht
                                                                                                    stein ins Wanken gerät. „Die Pandemie          gerne hören und ihn schon mal als
                                                                                                    hat uns herausgerissen aus unserem             „Katastrophenmann“ belächeln, wenn er
                                                                                                    gesellschaftlichen Kuschelgefühl, wo wir       sagt, „bereitet euch vor“, wie etwa auf ein
                                                                                                    dachten, wir sind sicher und haben alles       Blackout, erzählt Glade. „Wir haben
                                                                                                    im Griff “, stellt Glade fest. Tatsächlich     immer einen Vorrat an Wasser, Dosen
                                                                                                    aber haben wir nur das im Griff, was wir       und fertig zubereiteten Gerichten zu
                                                                                                    kennen. Und dennoch: Global gesehen            Hause, sodass wir sicher locker drei bis
                                                                                                    habe man es gut geschafft, darauf zu           vier Wochen überleben könnten, aber
                                                                                                    reagieren, sich zu koordinieren und            ich glaube, viele Haushalte sind darauf
                                                                                                    zusammenzuarbeiten. „Was die globale           überhaupt nicht eingestellt.“ •
                                                                                                    Gemeinschaft geleistet hat, über den Aus-
                                                                                                    tausch von Kenntnissen bis hin zu Impf-        „ExtremA”– Naturgefahren im Alpenraum

                                                                                                                                                                                                                        1 / 21                   17
Das Potenzial der
                                    Weltbevölkerung
                                    DEMOGRAFIE UND KLIMAWANDEL. „Mehr Menschen haben mehr Einfluss auf die
                                    Umwelt“, erklärt der Demograf Wolfgang Lutz. Ihr Einfluss hänge aber vor allem davon ab,
                                    wie sie sich verhalten, welche Technologien sie nutzen, wie sie konsumieren. Der Schlüssel
                                    zur nachhaltigen Entwicklung lautet daher: Bildung.

                                                                                   GASTBEITRAG: SARAH NÄGELE (UNI:VIEW)

                                    „Anthropozän ist ein symbolisches              schen mehr Einfluss auf die Umwelt. Ihr
       Univ.-Prof. Wolfgang Lutz,   Schlagwort dafür, dass wir Menschen            Einfluss hängt aber vor allem davon ab,
     Demograf, Universität Wien,    aktuell mehr Einfluss auf die Welt neh-        wie sie sich verhalten, welche Technolo-
Gründungsdirektor des Wittgen­      men als jemals zuvor“, erklärt der Demo-       gien sie nutzen, was sie konsumieren“, so
  stein Centre for Demography
     and Global Human Capital       graf Wolfgang Lutz. Der Klimawandel sei        Lutz. Die höchsten Fertilitätsraten welt-
                                    erdgeschichtlich gesehen zunächst neu­         weit gibt es derzeit in afrikanischen Län-
                                    tral, so Lutz: „Die Erde hat schon sehr viel   dern südlich der Sahara. Laut Daten der
                                    extremere Veränderungen in ihrem               Weltbank bekam eine Frau in Mali im
                                    Klima erlebt.“ Doch: Wie gefährlich ist er     Jahr 2018 durchschnittlich 5,9 Kinder, in
                                    für das Wohlergehen der künftigen Gene-        Niger sogar 6,9. „Gleichzeitig sind diese
                                    rationen in verschiedenen Teilen der           Länder so arm, dass sie quasi keine
                                    Welt? „Manche Regionen werden davon            CO2-Emissionen ausstoßen und sich
                                    profitieren, während andere leiden.“           kaum auf das Klima auswirken.“

                                    Wenn man zum Thema Klimawandel                 DAS SCHLÜSSELWORT LAUTET BILDUNG.
                                    recherchiert, stößt man schnell auf den        Umgekehrt gebe es sehr dünn besiedelte
                                    Begriff der Überbevölkerung, den der           Länder mit einem starken fossilen Ener-
                                    Sozialwissenschafter aufgrund seiner           gieverbrauch und hohem CO2-Ausstoß.
                                    negativen Konnotation ablehnt. Gleich-         Diese Ungleichheit müsse man genauso
                                    wohl seien wir derzeit in einer Phase, in      beachten wie die unterschiedliche Vulne-
                                    der die Weltbevölkerung ungewöhnlich           rabilität. Wer leidet am meisten? „Da
                                    stark wachse. „In den letzten 60 Jahren        sind wir leider wieder bei den ärmsten
                                    ist sie von drei auf fast acht Milliarden      und am wenigsten gebildeten Menschen“,
                                    gestiegen. Ich glaube, dass sie knapp          so Lutz.
                                    unter zehn Milliarden abflachen wird,
                                    das werden wir in der zweiten Hälfte des       Ein wesentlicher Faktor für den Rück-
                                    Jahrhunderts erleben“, so Lutz.                gang von Geburtenraten ist die zuneh-
                                                                                   mende Bildung der Frau. „Fertility must
                                    SIND WIR ZU VIELE? Sind wir im Hin-            come into the calculus of conscious
                                    blick auf unsere Emissionen also einfach       choice“, laute der Lösungsansatz. In
                                    zu viele? „Sicherlich haben mehr Men-          Nordafrika sind die Geburtenraten in

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UNIVERSUM

                                                                                                                                                                              wordrap mit
                                                                                                                                                                              dem rektor

                                                                                    medienportal.univie.ac.at/semesterfrage

                                                                                    den letzten 20 Jahren bereits deutlich      erklärt Lutz, doch in den meisten westli-
                                                                                    zurückgegangen. Eine gewisse Basisbil-      chen und ostasiatischen Ländern liegt sie     Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien
                                                                                    dung, die auch zu mehr Familienplanung      aktuell niedriger, in Korea bereits unter
                                                                                    befähigt, sei extrem wichtig, wie man in    1,0. Durch so niedrige Werte ändere sich
                                                                                    Stichprobenuntersuchungen aus Äthio-        das Verhältnis der Generationen zuein-        Diese Tätigkeit habe ich in der
                                                                                    pien sehen könne: Wenn eine Frau keine      ander und der Alterungsprozess der            Coronazeit neu bzw. wieder für
                                                                                    Schulbildung hat, bekommt sie im            Gesellschaft werde beschleunigt. Aber die     mich entdeckt … Langlaufen.
                                                                                    Schnitt sechs Kinder, wenn sie die Volks-   Entwicklung sehe weniger dramatisch
                                                                                    schule absolviert hat, vier Kinder, wenn    aus, wenn man sich nicht nur das Alter,       Die aktuelle kollektive Krisenerfah-
                                                                                    sie Matura hat, nur zwei.                   sondern auch andere demografische             rung wirkt sich auf die Wissenschaft
                                                                                                                                Dimensionen anschaue: „Wir sehen in           insofern aus, als … die Bedeutung
                                                                                    Derzeit sieht der Demograf gerade hier      praktisch allen Bevölkerungen, dass die       internationaler wissenschaftlicher
                                                                                    starke Rückschläge. Aufgrund der            jungen Generationen besser gebildet sind      Kooperation unabhängig von natio­
                                                                                    Covid-19-Pandemie sind die Schulen in       als die älteren.“ Dieser Umstand habe         nalen und politischen Interessen in
                                                                                    vielen afrikanischen Ländern jetzt schon    auch auf Gesundheit, Kindersterblichkeit      Erinnerung gerufen wird.
                                                                                    fast ein Jahr geschlossen, doch: „Wenn      und die Zunahme der Lebenserwartung
                                                                                    Mädchen nicht mit fünf, sechs, sieben       positive Auswirkungen.
ILLUSTRATION: S 18: SHUTTERSTOCK /HOBBIT · FOTO: IIASA · FOTOS: S 19: MINNA ROSSI

                                                                                                                                                                              Die beste Nachricht in den letzten
                                                                                    Jahren in die Schule kommen, zieht ihre                                                   Monaten war für mich …
                                                                                    Chance vorbei. Sie werden eher schon als    „Die Welt ist in den letzten Jahren in vie-   die erfolgreichen Impfstoffentwicklun­
                                                                                    Teenager schwanger. Damit wird auch         len Bereichen noch ungleicher gewor-          gen in Rekordzeit.
                                                                                    der Prozess der Senkung der Geburten-       den“, so Lutz. Diese Ungleichheiten
                                                                                    rate verlangsamt.“ Außerdem gebe es in      müsse man reduzieren: „Human capabi-          Eine überraschende Entwicklung
                                                                                    der frühkindlichen oder kognitiven Ent-     lities müssen gestärkt werden: Basisge-       an der Uni Wien während der Lock-
                                                                                    wicklung der Kinder gewisse Fenster, und    sundheit, Bildung, soziale Inklusion.“        down-Phasen war für mich …
                                                                                    wenn die nicht genutzt werden, könne        Das seien Aspekte, die uns befähigen,         der beeindruckende Zusammenhalt.
                                                                                    man das später nur schwer aufholen.         unsere Leben aktiv und vorausschauend
                                                                                                                                zu bewältigen: „Einsicht, Umsicht und         Nach Bewältigung der Pandemie
                                                                                    WIE WEIT WIRD DIE GEBURTENRATE SIN-         Vorausschau sind Grundvoraussetzun-           freue ich mich am meisten auf …
                                                                                    KEN? Früher sei man davon ausgegangen,      gen, um den nächsten Generationen              Theater und Konzert.
                                                                                    dass sich die Geburtenrate bei etwa zwei    eine lebensfreundliche Welt zu hinter-
                                                                                    Kindern pro Frau einpendeln werde,          lassen.“ •

                                                                                                                                                                                                  1 / 21                   19
UNIVERSUM

Die Bildung
von morgen
THEORIE & PRAXIS. Uni Wien-Alumna Vera Popper
und Bildungspsychologin Christiane Spiel sprechen im Inter­
view über die Schule der Zukunft, Herausforderungen
der Digitalisierung und die Rolle der Universität.
Zentral für ihre Arbeit ist eine praxisorientierte Forschung,
die in die Gesellschaft wirkt.

                GASTBEITRAG: SARAH NÄGELE (UNI:VIEW)

uni:view: Frau Spiel, als Bildungspsycholo-    men vieles intuitiv über den Körper wahr.    nen übernommen wird, haben wir mehr
gin haben Sie die Auswirkungen der Schul-      Es ist wichtig, jetzt genau hinzuschauen:    Zeit. Wir müssen uns überlegen, wofür
schließungen auf Lernerfolg und Lernen         Was sind die Vorteile des Homeoffice?        wir sie nutzen.
erhoben. Welche Schlüsse ziehen Sie aus        Und wo ist es wichtig, dass der ganze
den Ergebnissen?                               Mensch Platz hat?                            Wo sehen Sie den Einfluss Ihrer täglichen
Christiane Spiel: In der Schule müssen                                                      Arbeit – können Sie ein Beispiel geben?
wir uns verstärkt fachübergreifenden           Auf welche großen Fragen der Zukunft         Spiel: Ich habe lange zu Gewaltprävention
Kompetenzen wie selbstorganisiertem            werden Ihre Fachbereiche Antworten           in Schulen geforscht und wurde gebeten,
Lernen widmen. Das war in der Covid-           geben müssen?                                eine nationale Strategie für den Bildungs-
19-Phase wichtig. Wer dazu in der Lage         Spiel: Im Bildungsbereich müssen wir         bereich zu entwickeln. Im Zuge dessen
ist, kann immer wieder neues Wissen            uns überlegen, welche Kompetenzen            haben wir ein Präventionsprogramm für
erwerben oder altes auffrischen. Der           junge Menschen in einer Zeit und Gesell-     Schulen evaluiert und Trainer*innen aus-
zweite Bereich ist die Digitalisierung. Die    schaft brauchen, die sich ständig verän-     gebildet, die mit den Schulen zusammen-
Schulen haben den notwendigen Schub            dert. Das sind Selbstorganisation und        gearbeitet haben. Die Gewaltraten in
bekommen, um digitaler zu werden –             digitale Basiskompetenzen, aber auch         Schulen konnten durch unser Programm
doch neben der Ausstattung gilt es auch        Mut, Selbstvertrauen, Solidarität und        deutlich reduziert werden.
entsprechende Pädagogik und Didaktik           Verantwortungsübernahme. Die Schule          Popper: Wenn ich in einem Team arbeite
mitzudenken.                                   wird dafür Lerngelegenheiten schaffen        und die Prozesse nach bildungspsycholo-
                                               müssen. Es braucht hier mehr Aufgaben        gischen Konzepten gestalte – also kompe-
Frau Popper, Sie hatten als Coach und          mit offenen Lösungen, die im Team zu         tenzorientiert, stärkenfokussiert und res-
                                                                                                                                          FOTOS: S.20/21: GERHARD SCHMOLKE · S.21: HERTHA HURNAUS

Beraterin für Unternehmen während des          bearbeiten sind und bei denen jede*r         sourcenorientiert –, entwickeln sich ganz
Lockdowns auch mit dem Thema Homeof-           etwas einbringen kann.                       neue Dynamiken. Wenn Menschen
fice zu tun. Was konnten Sie beobachten?       Popper: Unsere Profession ist wichtig,       anfangen, sich etwas zuzutrauen, ist das
Vera Popper: Meine Erfahrung mit dem           um den notwendigen Haltungswandel zu         eines der schönsten Feedbacks.
Thema Homeoffice ist ambivalent. Wenn          unterstützen. In meiner Coaching-Tätig-
der Austausch abseits des Bildschirms          keit sehe ich, dass die Menschen, die sich   Frau Spiel, Sie leiten das „Third Mission“-
fehlt, findet viel Lernen, das sonst infor-    mit Sinnfragen beschäftigen, immer jün-      Projekt an der Uni Wien, in dem es darum
mell in Pausen und Zwischengesprächen          ger werden: Wie kann ich ein gutes Leben     geht, aktiv und bewusst Verantwortung
passiert, nicht statt. Wir hören ja nicht      führen? Wie kann ich sinnvoll arbeiten?      für die Gesellschaft zu übernehmen. Was
unterhalb des Kopfs auf, sondern neh-          Wenn immer mehr Arbeit von Maschi-           bedeutet das?

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UNIVERSUM

                                              Alumna Dr. Vera Popper ist als Organisations­
                                              beraterin, Coach, Psychologin und Lehrende an
                                              der Uni Wien tätig. Gemeinsam mit Christiane
                                              Spiel hat sie eine Reihe von Evaluationsprojekten
                                              durchgeführt.

                                              Univ.-Prof. Christiane Spiel ist Professorin für
                                              Bildungspsychologie und Evaluation an der
                                              Universität Wien. Sie ist die Begründerin der
                                              Bildungspsychologie.

Spiel: Dass man der Öffentlichkeit wis-       FRAUEN AN DER UNI WIEN
senschaftliche Erkenntnisse zugänglich
macht und bereit ist, sich in gesellschaft-   124 Jahre Frauenstudium an der Universität Wien.
liche Diskurse einzubringen. Ich finde es     Im Wintersemester 1897/98 öffnete die Universität Wien ihre Tore für Frauen, zunächst
                                              an der philosophischen Fakultät, gefolgt von der Medizinischen Fakultät im Jahr 1900
wichtig, dass die Universität als Ganzes      und der Juridischen Fakultät ab 1919/20.
dafür steht.
                                              Über 60 % Frauenanteil bei Studierenden und Absolvent*innen.
                                              Im Studienjahr 2019/20 waren 60 % der Studierenden Frauen. 67 % der Erstabschlüsse
Frau Popper, Sie haben an der Uni Wien im     (Diplom, Bachelor) wurden von Frauen gemacht sowie 65 % der weiteren Abschlüsse
Fach Psychologie promoviert und sich dann     (Master, Doktorat).
selbstständig gemacht. Was hat Ihnen die      1/3 aller Professuren von Frauen besetzt.
Uni mitgegeben?                               Erfreuliche Tendenz: Der Frauenanteil an den Professuren hat sich zwischen 2008
Popper: Ich bin in unterschiedlichen          und 2018 nahezu verdoppelt, und von den 69 Neuberufungen der letzten 3 Semester
                                              (WS 2019/20, SoSe 20, WS 2020/21) wurden bereits 48 % mit Frauen besetzt.
Kontexten unterwegs, um gemeinsam
mit einer Person, einem Team oder einer
Organisation herauszufinden, wie sie                   Zum Weiterlesen:
bestimmte Ziele erreichen können.                      20 Jahre Gleichstellung und Diversität an der Uni Wien
Dafür nützt mir das Handwerkszeug,
                                                       Geschichte der Frauen an der Uni Wien
das ich auf der Universität mitbekom-
men habe. Ich kann Methoden, Theorie,                  Datenbroschüre „Gender im Fokus 6“
Konzepte und Modelle komplexitätsre-
duziert anbieten. Wenn ich zurückbli-
cke, war Zeit für mich eines der größten
Geschenke an der Uni Wien. Sich auf ein
Thema zu konzentrieren, sich im Aus-
tausch mit anderen intensiv mit Fragen
auseinanderzusetzen – dadurch entste-
hen neue Ideen. •
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Lesen Sie hier die Langfassung

                                                                                                                  1 / 21              21
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