RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
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ISSN 1439-3433 RUNDBRIEF 2019 – 1 Ohne offizielle Ankündigung begann die Deutsche Post am 18. Dezember 2018 mit dem Test neuartiger Automatenmarken. Dank der Aufmerksamkeit eines Sammlerfreunds erreichte bereits drei Tage später ein erster mit der neuartigen Marke frankierter Brief die Rundbriefredaktion. Was bis zum Redaktionsschluss dieses Rundbriefs in Erfahrung zu bringen war, ist auf Seite 30 zusammengefasst. Die letzte Meldung besagt, dass der Versuch wegen Problemen mit dem Quittungsdruck vorläufig unterbrochen ist- Bundesarbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e.V. im BDPh ArGe Briefpostautomation e. V. Olschimke, Taunushöhe 24, 65779 Kelkheim Leiter: Jürgen RB 2019-1 1
Liebe Mitglieder und Freunde der ArGe Bpa! Diesmal eine Information zum Datenschutz der ArGe Die Bundesarbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e. V. (im folgenden ArGe oder Verein genannt) geht davon aus, dass alle Personen, die bei Inkrafttreten der DSGVO -Mitglied unserer ArGe waren, einverstanden sind, dass im Mitgliedsantrag und eventuell später angegebene Daten zu Vereinszwecken durch die ArGe gespeichert, genutzt und hierfür auch an andere Mitglieder die ArGe (z. B. zur Bildung von Fahrgemeinschaften) weiter- gegeben werden dürfen. Ferner wird von der ArGe vorausgesetzt, dass auch weitere für Vereinszwecke relevante Daten (Teilnahme an Ausstellungen, Auszeichnungen, Ehrungen udgl.) gespeichert werden dürfen. Die ArGe setzt voraus, alle Mitglieder sind einverstanden, dass Fotos und Videos von Ihrer Person bei Vereinstreffen, philatelistischen Veranstaltungen und bei Präsentationen angefertigt und in regionalen und überregionalen Presseerzeugnissen, in gedruckten und elektronischen Vereinsnachrichten und Rundbriefen, auf der Homepage der ArGe, in den Verbandsnachrichten, auf der Homepage und der Facebook-Seite des Verbandes der Philatelisten-Vereine Hessen, Rhein-Main-Nahe e. V., und des BDPh veröffentlicht werden dürfen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Fotos und Videos mit Personen bei der Veröffentlichung im Internet oder in sozialen Netzwerken weltweit abrufbar sind. Eine Weiterverwendung und/oder Veränderung durch Dritte kann hierbei nicht ausgeschlossen werden. Im Rahmen der Zugehörigkeit zum BDPh werden personen-bezogene Daten unserer Mitglieder an diesen weitergeleitet (z. B. für Bezug der Philatelie, Ausstellerpässe, Ausstellungsteilnahme). Auf Wunsch erhalten Mitglieder die Datenschutzverordnung des BDPh e. V. Von Freunden der ArGe, die keine Mitglieder sind, jedoch Rundbriefe erhalten, werden nur dafür notwendigen Angaben, jedoch keine weiteren Daten gespeichert. Gespeicherte Daten werden nicht an vereinsfremde Personen oder Organisationen (Postunternehmen, Händler odgl.) weitergegeben. Mitglieder können die aus Ihrer langjährigen Mitgliedschaft, Freunde die aus der Angabe Ihrer Versanddaten resultierende Einwilligung in die Datenverarbeitung der vorgenannten Angaben jederzeit ganz oder teilweise mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Soweit die Einwilligung nicht widerrufen wird, gilt sie zeitlich unbeschränkt. Der Widerruf der Einwilligung muss in Textform (Brief oder per Mail) gegenüber der ArGe-Leitung erfolgen. Dietzenbach, Februar 2019 Heinz Friedberg Durch einen Fehler in der Druckerei wurde bei einer Teilauflage des RB 2018-4 die Reihenfolge der Blätter vertauscht. Ist Ihr Exemplar betroffen, können Sie den Fehler wie folgt beheben: Klammern vorsichtig öffnen und entfernen. Die Blätter mit den Seiten 209-224 auf der linken Seite entnehmen. Diese haben rechts die Seiten 225-240. Legen Sie diese Blätter in die Mitte zwischen die Seiten 195-208 und 241-254. Nun sind alle Seiten in der richtigen Seitenreihenfolge. Setzen Sie die entfernten Klammern vorsichtig wieder von außen nach innen ein. Schließen Sie in der Mitte die Klammern. Nun sind alle Seiten des RB 2018-4 in richtiger Reihenfolge. RB 2019-1 2 ArGe Briefpostautomation e. V.
Die Geschichte der BArGe Briefpostautomation Als in den Jahren 1959 bis 1962 in kurzer Folge Marken der Dauerserien Heuß I und II auf lumineszierendem Papier sowie die von den meisten Sammlern als hässlich empfundenen Serien Heuß III sowie Bedeutende Deutsche – letztere auf weißem und fluoreszierendem Papier - erschienen, freuten sich Markensammler dennoch über so viele Varianten, klebten sie noch mit Falz oder schon in Kunststoffklemmtaschen auf die Vordruckseiten ihrer Alben und ließen es damit bewenden. Philatelisten hingegen versuchten zu erfahren, weshalb die Konterfeis berühmter Deutscher bzw. des Bundespräsidenten so klein und nur in groben Umrissen angedeutet ausfielen und der größere Teil der Markenfläche mit dunkler Farbe bedeckt war. Auch die Verwendung lumineszierender Substanzen bei der Markenherstellung warf Fragen auf. In Deutschland kam bei den oben genannten impräg- nierten offiziellen Postwertzeichenausgaben nur fluoreszierende, d. h. lediglich auf- und nicht nachleuchtende Substanzen, zur Anwendung. Bei einem Mitarbeiter einer Hersteller- firma, der sich zu diesem Thema in der Firmenhauszeitschrift geäußert hatte, wurde angefragt, ob er einen Versuchs-Briefumschlag mit den imprägnierten Marken abgeben könne (Bild 1). Der Angeschriebene verwies den Philatelisten an einen Dr. Reusse im PTZ (Post Technischen Zentralamt in Darmstadt); fügte aber hinzu, dass jener auf Brief- markensammler nicht gut zu sprechen sei, und bat, seinen Namen ihm gegenüber nicht zu nennen. Gegen Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde bekannt, dass auch in anderen Staaten die Postverwaltungen Versuche unternahmen, die Sendungs- bearbeitung unter Ausnutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung zu automatisieren. Zudem sprach sich herum, dass es bereits in vergangenen Epochen Versuche der Mechanisierung sowohl des Stempelvorgangs als auch der Sendungsverteilung gegeben hatte. Stichworte dazu sind Stempelapparate von Cresswell, Rideout, Pearson Hill, Daguin und Dani bzw. später Hinrichsen, Haller, Azemar, Bickerdike, Universal bis hin zu Klüssendorf. Das Interesse galt nicht mehr den Stempelformen, sondern der Technik der Stempelapparate bzw. -maschinen Hinsichtlich der Mechanisierung des Verteilvorgangs geriet vor allem die niederländische TRANSORMA- Maschine ins Blickfeld forschender Philatelisten. Aktuell richteten sich die Blicke allerdings nach Großbritannien, wo bereits 1957 Marken mit schwarzen Graphitstreifen in der Region Southampton herausgegeben worden waren, die bald darauf zusätzlich vorderseitig mit einem bzw. zwei phosphoreszierenden Streifen von je 4mm Breite (sowohl auf- als auch nachleuchtend) versehen wurden und der Er- probung von Automatic Letter Facing Maschinen mit Tagespost dienten. Ab 1960 wurden Postwertzeichen für Versuchszwecke nur noch mit einem Phosphorstreifen von 4 mm bzw. zwei von insgesamt 8mm, dann 9,5mm mit sog. grün, dann blau und schließlich violett leuchtender Phosphor Substanz zunächst nur im Gebiet von Southampton heraus- gegeben; später landesweit dort, wo zuvor ALF-Maschinen installiert worden waren (Bild 2). ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 3
Bild 1: Von nationaler Korrespondenz… Bild 2: …zu internationaler Korrespondenz RB 2019-1 4 ArGe Briefpostautomation e. V.
Bild 6: Die Anmeldung des Exponats „Brief der Zukunft“ von Paul Salomon für die HANAPOSTA 1966 In Frankreich begann ab Mitte 1962 die Jagd auf das „Goldhähnchen“ (Michel Nr. 1384y), eine Dauerserien-Marke zu 0,25 ffr mit verschieden intensiver Fluoreszenz. Gleich- artige Palissy-Vignetten waren schon im Januar 1962 gedruckt, aber nicht beachtet worden. Im Verlauf des gleichen Jahres begannen Indexierversuche mit fluoreszierenden Balken auf der Sendungsrückseite. Direktver- teilmaschinen hatte es bei La Poste schon seit 1958 gegeben. Niederländische Philatelisten wurden 1962 auf zwei phosphoreszierende Postwert- zeichen der Ziffernserie zu 4 C. bzw. 8 C. (Michel Nr. 471z bzw. 691Az) aufmerksam, die Briefaufstell- und –stempelver- suchen im Postamt Gouda dienten. Zudem begannen sie mit der Erforschung der Geschichte der von Marchand und Andriessen entwickelten, von der Firma Werkspoor gefertigten und in viele Länder gelieferten TRANSORMA-Maschinen, zumal dort schon 1948 die ersten Erprobungen einer Briefaufstell- und Stempelmaschine stattgefunden hatten, bei denen unterschiedliche Materialien als Erkennungskriterien eingesetzt worden waren (Bilder 3 und 4). Der Erfahrungsaustausch mit niederländischen Sammlerfreunden war besonders intensiv, weil viele von ihnen, wie z. B. C. H. F. Meijer oder unser Mitglied Derek Ijspeerd, ausgezeichnete Deutschkenntnisse besaßen bzw. besitzen. Als der Bundesprüfer Paul Salomon, der sehr gute Beziehungen zum Posttechnischen Zentralamt hatte, im August 1966 auf der HANAPOSTA’66 in Hannover (Bild 5) sein Exponat „Der Brief der Zukunft“ mit bis dahin noch nie gezeigten Belegen ausstellte (Bild 6), wurden viele Philatelisten motiviert, sich mit dem Sammelgebiet Automation der Briefpost zu befassen und nach Informationen darüber zu suchen. Dr. Günter Jahn, ein ehemaliger Siemensmitarbeiter im Ruhestand, schlug deshalb ge- meinsam mit anderen Interessenten am 19. Oktober 1968 vor, einen „Zusammenschluss von Interessenten der Posttechnik“ zu gründen (Bild 7), formulierte ein Programm dafür und skizzierte eine Form der Organisation. Unter „Meldungen“ teilt er am Schluss mit: „Inzwischen hat Herr Seipp, [der in München nicht zugegen war], eine Arbeitsgemein- schaft Postautomation beim Bund Deutscher Philatelisten angemeldet und ein Rund- schreiben an ihm bekannte Philatelisten verschickt. (Mitt. Seelemann).“ (Bild 8). Über dieses Treffen berichtet K. H. Imandt am 11.11. [19]69 an H. J. Langwost und fordert ihn zum Mitmachen auf (Bild 9). RB 2019-1 6 ArGe Briefpostautomation e. V.
Bild 7: Oben: Rundschreiben „Posttechnik“, Rechts: Seite 3 des Rundschreibens, Unten: Seite 4 des Rundschreibens Bild 8: Bestätigung des BDPh Bild 9: Brief von K.-H Imandt an H.-J. Langwost ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 7
Hans-Joachim Seipp, obwohl von Ernst Zimmer, Leiter der Bundesstelle Forschung des BDPh e. V., mit Schreiben vom 5. Dezember 1968 zum kommissarischen Leiter der zu gründenden Bundesarbeitsgemeinschaft „Postautomation“ berufen und mit deren Organi- sation beauftragt, unternahm aus beruflichen, vielleicht auch schon gesundheitlichen Gründen in dieser Hinsicht nichts, sondern trat im Januar 1969 der Studiegroep ULTRAVIOLETT im NEDERLANDSE BOND VAN FILATELISTEN-VERENIGINGEN bei, die bereits einen kompletten, arbeitsfähigen Vorstand hatte (Bild 10). Bis Juli1969 taten es ihm die deutschen Philatelisten Paul Salomon, Heinz-Jürgen Langwost und Dr. Günter Jahn sowie unser niederländisches Mitglied Derek Ijspeerd gleich. Die Gründung der deutschen Arbeitsgemeinschaft übernahm schließlich Willi Oschewsky, der mit Ernst Zimmer gut bekannt war und von Claus Seelemann unterstützt wurde, indem er sie im April 1969 juristisch formal korrekt beim Amtsgericht Limburg als eingetragenen Verein registrieren ließ. Die beiden Gründer standen der Bundesarbeitsgemeinschaft „Postautomation“, später Briefpost-Automation“ bis Mitte 1978 vor (Bild 11). In diesem Zeitraum war die BArGe von kaum 10 auf ca. 100 Mitglieder angewachsen. Aus einem losen Verbund einzeln korrespondierender Philatelisten war nun auch in Deutschland eine feste Gruppe geworden, die außerordentlich aktiv wurde. Seit 1970 erscheinen Rundbriefe, z. T. mit Beilagen (Bild 12), Handbücher wurden ediert, eine Dokumentationsstelle eingerichtet, die mit Ulrich Hildebrandt seit 1971 glänzend besetzt war. K, H. Imandt stellte die ersten Rundsendungen zusammen und Siegmund Urff organisierte den Werttausch. 1971 war der Leiter Willi Oschewsky mit dem Exponat „Briefpostautomation in aller Welt“ zum ersten Mal auf einer Ausstellung im Rang 3 an die philatelistische Öffentlichkeit getreten. Im gleichen Jahr wurde er als BArGe-Leiter zum Bundestag des BDPh e. V. nach Kassel eingeladen. Bild 10: Die Niederländische Studiegroep Ultraviolet Bild 11: Im anfänglich verwendeten → Absenderstempel der ArGe findet man noch die Bezeichnung „Bundesarbeits- gemeinschaft Postautomation“, später hat der mehrfach geänderte Briefkopf die Bezeichnung „Bundesarbeitsgemeinschaft Briefpostautomation“. Heute ist auch der Hinweis auf die nicht mehr existierende Ultra-Violett Gruppe EUVG GUVE entfallen. RB 2019-1 8 ArGe Briefpostautomation e. V.
Bild 12: Die Titelseite des ersten, Anfang 1970 erschienenen Rundbriefs der Arbeitsgemeinschaft, damals noch „Postautomation“. Bis jetzt sind nahezu 200 Rundbriefe erschienen, seit 1995 mit allen Abbildungen in Farbe Bild 13: Die Rundbriefe der → Arbeitsgemeinschaft Briefpostautomation werden in der Literaturklasse bedeutender Wettbewerbsausstellungen immer wieder hervorragend bewertet. Auf der TREVERIS 2018 im Juli 2018 wurden die Rundbriefe der mit einer Goldmedaille ausgezeichnet ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 9
Auf der LYMPURGA 73 in Limburg war die BArGe auf Initiative von Willi Oschewsky zum ersten Mal mit einem großen UV-Salon zugegen. Den Preisrichterpass für Ausstellungen im Rang 3 konnte Willi Oschewsky 1974 entgegennehmen. Damit war das Sammelgebiet „Briefpostautomation“ auch in der Liste der Preisrichter vertreten. Nach einer turbulenten Jahreshauptversammlung anlässlich der NAPOSTA’78 in Frankfurt am 21. Mai 1978 trat Willi Oschewsky von seinem Posten zurück. Anlass dafür war die Ausnutzung einer an sich gemäß der damaligen Satzung legale Maßnahme, nämlich die Übertragung des Stimmrechts eines Mitglieds, das nicht zur Jahreshauptversammlung kommen konnte, an ein Mitglied, das dorthin reiste. Diese Möglichkeit hatte der damalige Schriftführer der BArGe, K. H. Imandt, unter Mitwirkung des Mitglieds Walter Dickmann in exorbitanter Weise ausgenutzt und bei 25 Teilnehmern an der Veranstaltung 41 Stimmen auf sich vereinigt. Gegen diese Machenschaft protestierte der Leiter, beantragte den Aus- schluss der beiden aus der BArGe, die auch erfolgte, und trat zurück. Claus Seelemann übernahm die kommissarische Leitung. In der Folge wurde die heute noch übliche Briefwahl eingeführt. Von 1979 bis 1983 bestand die geschäftsführende Leitung aus Claus Seelemann, seinem Stellvertreter Horst Steiger und Schatzmeister Theodor Fritz. In die Rundbriefredaktion teilten sich Claus Seelemann und Ulrich Hildebrandt. Als sich Claus Seelemann und Theodor Fritz 1983 aus der geschäftsführenden Leitung zurückzogen und Rundbrief- redakteur Ulrich Hildebrandt, der ein international anerkannter philatelistischer Forscher war und daher stets genug Material für Rundbriefe zur Hand hatte, schwer erkrankte und im Mai 1995 starb, kamen die häufig wechselnden Rundbriefredakteure, die selbst nur in geringem Maße Forschung betrieben, in Bedrängnis, obwohl sie Ulrich Hildebrandt, soweit er noch konnte, unterstützte. Eine Besserung trat erst ein, als Heinz Friedberg ab Rundbrief 2-95 die Redaktion übernahm. Er ediert die Rundbriefe schwarz-weiß und ab 2015 in Farbe seit nunmehr einem Vierteljahrhundert! Dafür gebührt ihm unser aller Dank, denn der Rundbrief ist der Kitt, der unsere Gemeinschaft zusammenhält. Heinz Friedberg ist zum Glück nicht nur ein in technischer Hinsicht sehr fähiger Editor, sondern – wie viele Artikel von ihm zeigen – ein philatelistischer Forscher von Format und kann zudem gewandt formulieren, was durch hohe und höchste Auszeichnungen, die er auf allen Ausstellungen erhielt, auf denen er Rundbriefe im Wettbewerb zeigte, unterstrichen wird (Bild 13). Zu danken ist auch den Schatzmeistern, die die Mitgliedsbeiträge gut verwaltet und das Vermögen der BArGe vermehrt haben. Nachstehend werden die Mitglieder der geschäftsführenden Leitung der BArGe seit 1983 tabellarisch aufgeführt: Leiter Stellv. Leiter Schatzmeister Norbert Heßler 1983-86 Horst Steiger 1979-86 H. J. Nehls 1983-1986 C. Seelemann 1986-94 Rolf Goebel 1986-95 Alfred Rebscher 1986-2004 Dr. P. I. Litschke 1994 E.O. Müller 1995-2004 Stefan Toetzke seit 2004 Rolf Goebel 1995-2008 J. Olschimke 2004-08 J. Olschimke seit 2008 Peter Huss seit 2008 (Verfasst von Rolf Goebel) RB 2019-1 10 ArGe Briefpostautomation e. V.
001. DE—Deutschland Stempel Briefregion 59 Den Stempel Briefregion 59 / -8.11.18 fand der Rundbrief-Redakteur auf einem von Arnsberg nach Dietzen- bach gelaufenen, am 9.11.2018 zuge- stellten Großbrief C4. Es scheint, dass manche Briefzentren die nach Einführung der neuen Postleitzahlen in manchen Regionen vor der Inbetriebnahme eines Briefzentrums eingesetzten Stempel als „eiserne Reserve“ aufbewahren. Sie werden vermutlich eingesetzt, wenn im Starkverkehr zu- sätzliche Stempel benötigt werden oder der BZ-Stempel beschädigt ist. 001. DE- Deutschland BZ 60 – Neuer Maschinenstempel Die Versuche zur Entwertung von Standard- und Kompaktbriefen mit Tintenstrahl- Stempeln gehen dem Anschein nach weiter (siehe RB 2018-4, Titelbild, S. 195 und 214) Einem befreundeten Sammler teilte die Pressestelle der Deutschen Post mit: Bei dem im Briefzentrum 60 (Frankfurt) eingesetzten Verfahren testen wir bei der Entwertung von Standardsendungen seit geraumer Zeit die Anwendbarkeit von Tintenstrahldruckern analog der Technik, wie wir sie bereits bei Großbriefen praktizieren. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt im laufenden Betrieb des Piloten keine konkreten Aussagen zu Wartungsaufwand bei Tintenstrahldruckern vs. dem bei einer mechanischen Stempelmaschine und/oder der Lebensdauer herkömmlicher Stempelmaschinen machen können. Sobald hier eine Entscheidung bezüglich des flächendeckenden Einsatzes in den BZ's getroffen wird, werden wir die Öffentlichkeit selbstverständlich umgehend in geeigneter Weise informieren. Von anderer Stelle erhalten wir die Meldung, dass auch bei einigen im BZ 46 abgefertigten Briefen Tintenstrahl-Entwertungen gefunden wurden. Wie die nachstehenden Bilder zeigen, nicht immer in guter Qualität. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 11
001. DE – Deutschland BZ 80/81 – Neubau in Germering Ergänzend zur Meldung im RB 2018-4, S. 196 wurde jetzt bekannt, dass das neue Brief- zentrum für die Regionen 80/81/82 im Gewerbegebiet Nord von Germering errichtet werden soll. Bedenken der Anwohner, dass zusätzlicher Verkehr in den Ort gebracht wird, konnten bei einer Vorstellung des Projekts weitgehend entkräftet werden, denn der Abtransport der aufgegebenen Sendungen erfolgt in den späten Nachtstunden, die Anlieferung von auswärts kommenden in den frühen Morgenstunden über die Bundes- straße B 2 oder die Autobahnen A 96 und A 99. Für die Zustellung werden vor allem Elektrofahrzeuge eingesetzt. Das neue Briefzentrum soll mit modernsten Anlagen ausgestattet werden. Das Grundstück hat die Post bereits erworben, einen Bebauungsplan gibt es jedoch noch nicht. 001. DE – Deutschland Autoschalter für Pakete Am 3. Dezember 2018 startet die Deutsche Post in Bad Kreuznach den Test eines Auto- schalters zur Paketeinlieferung und -abholung. Es handelt sich um einen Versuch, der zunächst sechs Monate laufen soll. Er soll zeigen, ob die bequeme Übergabe bei Abholung und Einlieferung von Paketsendungen, ohne aus dem Auto aussteigen zu müssen, von den Kunden als Serviceverbesserung angenommen wird. 001. DE – Deutschland Pakete teurer Zum 1. Januar 2019 erhöhte DHL den Preis für Pakete bis 5 kg im nationalen Versand bei der Aufgabe am Schalter von bisher € 6,99 auf € 7,49. Online frankierte Pakete bis 5 kg kosten auch weiterhin € 5,99. Auch alle anderen Preise für Pakete und Päckchen einschließlich der Preise für online vorfrankierte Sendungen bleiben unverändert. Sperrgüter, rollenförmige Sendungen und Nachnahme-Sendungen unterliegen ab dem 01.01.2019 der Umsatzsteuerpflicht. RB 2019-1 12 ArGe Briefpostautomation e. V.
001. DE – Deutschland Änderungen bei Einlieferungsbelegen Früherer R-Beleg und PRIO-Beleg Neuer R-Beleg und PRIO-Beleg ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 13
Seit kurzem werden die Einlieferungsbelege für R-Briefe und PRIO-Briefe mit einem maschinell lesbaren 2D-Barcode versehen. Rechts Einlieferungsbelege in der neuen Form, links zum Vergleich ältere von der selben Poststelle in der Postbank-Filiale Am Rathausplatz 2-4, 63128 Dietzenbach. Zur Sendungsverfolgung kann mit einer in Vorbereitung befindlichen Smartphone-App dieser 2D-Barcode gescannt werden, so dass man nicht wie bisher auf der Internetseite www.deutschepost.de/sendung/simpleQuery.html die Sendungsnummer und das Auf- gabedatum manuell eintippen muss, um den Status der Sendung abzufragen. Um eine Überlastung des Systems zu vermeiden, wurden die Schalterterminals der ver- schiedenen Poststellen nach und nach auf die neue Funktion umgestellt. 001. DE – Deutschland Jede sechste Kundenadresse unzustellbar Die Qualität der Adressen für Werbesendungen ist in den letzten Jahren erschreckend gesunken. Das ergab eine Studie der Deutschen Post bei 200 Unternehmen in zehn Branchen. Im Jahr 2018 waren im Durchschnitt 16,4% der Adressen veraltet oder schlicht falsch – 2,2% mehr als 2015. Untersucht wurde auch eine Stichprobe der 2017 durch- geführten Adressbereinigungs-Projekte. Die Hauptursache für Unzustellbarkeit mit einem Anteil von 7,5 Prozent liegt darin, dass Anschriften nicht aktuell sind, kein Nachsende- antrag vorliegt oder die Person verstorben ist. Relativ hoch ist der Anteil der Adressen, die bei Unternehmen nicht aktuell sind, für die aber eine Umzugsadresse vorliegt (6 Prozent). Bei vielen Adressen mussten zudem Schreibfehler in der Anschrift korrigiert werden. Die Pflege und Aktualisierung der Adressbestände ist gemäß der neuen EU-Datenschutz- Grundverordnung (DSGVO) nicht nur weiter rechtlich zulässig, sondern sogar geboten, denn: Personenbezogene Daten müssen korrekt und auf dem neuesten Stand sein. Das klappt am besten bei Banken mit nur 7% unzustellbaren Adressen, am wenigsten bei Verlagen (24,3 % unzustellbar) und im öffentlichen Sektor (26,7% unzustellbar). Jahr für Jahr ändern sich Millionen von Adressdaten: 2017 haben sich in Deutschland 163 Ortsnamen geändert, rund 11.000 Straßen wurden neu angelegt, aufgeteilt oder umbenannt. Zudem veralten Adressen jedes Jahr durch rund 11 Millionen Umzüge, 900.000 Todesfälle sowie 400.000 Hochzeiten und 150.000 Scheidungen und die damit verbundenen Namensänderungen. 001. DE—Deutschland Schwierige Zeiten für die Deutsche Post Am 6. Nov. 2018 gab die Deutsche Post die Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2018 bekannt. Zwar kletterte der Umsatz in den Monaten Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,4% auf 14,8 Mrd. €, doch betrug das operative Ergebnis (EBIT) nur 376 Mio. €. Das sind deutlich weniger als der Vorjahreswert von 834 Mio. €. Während die DHL-Divisionen zum Teil deutliche EBIT-Steigerungen verzeichneten, ging das Ergebnis im Unternehmensbereich Post - eCommerce - Parcel (PeP) im dritten Quartal wie erwartet zurück. Das liegt vor allem daran, dass in diesem Quartal der größte Teil der angekündigten Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 500 Mio. € verbucht wurden. Ohne diese Aufwendungen lag das operative Konzernergebnis bei 768 Mio. €. Die Zahl der Briefsendungen im Durchschnitt beträgt zur Zeit etwa 59 Mio. pro Tag. Um hier weiter zu rationalisieren ist dem Vernehmen nach geplant, für die Stempelmaschinen AM990/991, die sich dem Ende ihrer Nutzungsdauer nähern, keinen Ersatz zu beschaffen, sondern die Stempelung in die Stoffeingaben der Anschriftenleser zu integrieren. Die Arbeit in der Briefordnerei beschränkt sich dann auf das Trennen der Formate und das Stempeln nicht maschinengeeigneter Sendungen. RB 2019-1 14 ArGe Briefpostautomation e. V.
020. US – USA Postgebühren steigen Zum 27. Januar 2019 erhöhten die Governors of the Postal Service die Posttarife des USPS. Am stärksten steigen die Preise für Priority Mail und Pirority Express Mail. Im Durchschnitt steigen die Preise um etwa 2,5%. Es gelten für: Seit 27.01.2019 bis 26.02.2019 Postkarten (Inland) 35 cents (ca. 0,30 €) 35 cents (ca. 0,30 €) Briefe bis 1 oz. (= 28,3 g) 55 cents (ca. 0,48 €) 50 cents (ca. 0,43 €) Jede weitere Unze 15 cents (ca. 0,13 €) 21 cents (ca. 0,18 €) Briefe mit Freistempel bis 1 oz. 50 cents (ca. 0,43 €) 47 cents (ca. 0,41 €) Briefe ins Ausland bis 1 oz. 1,15 US$ (ca. 1,00 €) 1,15 US$ (ca. 1,00 €) Ob die Einnahmen wirklich ausreichen, um künftig die Kosten zu decken, bleibt abzu- warten. Für das zweite Quartal 2018 meldete der USPS einen Nettoverlust von 1,3 Mrd. US$, nahezu das Doppelte als im Vergleichszeitraum des Jahres davor. Auch eine Reihe weiterer Länder haben in den letzten Monaten die Posttarife erhöht und zum Teil neue Tarifstrukturen eingeführt, die für Standard-Briefe die Laufzeit auf 2 bis 3 Tage erweitern, daneben aber teurere Dienste mit garantierter Zustellung am nächsten Tag anbieten, vergleichbar etwa mit PRIO der Deutschen Post sind A+ in der Schweiz (siehe RB 2018-4, S. 199) und PRIO in Österreich (siehe RB 2018-4, S. 230). 061. EE – Estland Selbstfahrender Zustell-Roboter Auf der Robotex in Tallin präsentierte die für Paketstationen bekannte Cleveron AS Viljandi, Estland, einen selbstfahrenden Zustell-Roboter, der die „letzte Meile“ und die Übergabe an den Empfänger bei Paketsendungen automatisiert. Der Roboter fährt zum Haus des Empfängers, legt das Paket in einen persönlichen Paketkasten (im Bild im Hinter- grund links) und setzt seine Fahrt fort. Der Empfänger erhält eine Nachricht, dass das Paket angekommen ist und kann es zu einer beliebigen Zeit aus dem Paketkasten nehmen. Der Empfänger muss nicht daheim sein, der Zustelldienst keine besondere Zustellzeit beachten. Daraus ergeben sich Vorteile für den Absender, den Zustelldienst und den Empfänger gleichermaßen. 106. IE – Irland Die Zukunft der Post Escher, der in Irland ansässige Hersteller von Systemen für Postschalter, Postkiosk und mobilen Geräten hat zum Jahresende die Marktuntersuchung „Future of the Posts 2019“ publiziert. Sie kommt zum Schluss, dass angesichts des weiterhin rapide wachsenden Internethandels die Wünsche der Absender und Empfänger noch genauer erfüllt werden müssen. Doch wie müssen Postorganisationen optimieren, um weiter konkurrenzfähig zu bleiben? Folgende Punkte kristallisierten sich als wichtigste heraus: ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 15
• Big Data ist die Geheimwaffe für Kundenzufriedenheit 94% aller Postanstalten nutzen oder planen die Nutzung von Daten zur Analyse des Kundenverhaltens • Digitalisierung ist ein entscheidender Schritt 92% der Postanstalten glauben, dass digitale Lösungen bei der Verbesserung der Produktivität eine entscheidende Rolle spielen • Selbstbedienungs-Einrichtungen erweitern die Postnetze 91% der Postanstalten benutzen bereits Automaten für das Einliefern und/oder Abholen von Sendungen • Pakete sind der Schlüssel für die Zukunft der Postindustrie 90% der Postanstalten glauben, dass Pakete in den kommenden fünf Jahren der wichtigste Erfolgsfaktor sein werden • Die Deutsche Post ist erneut der am meisten beachtete Postdienst weltweit Mit innovativen Technologien und freundlichem Service ohne Kompromisse bei der Qualität ist DP DHL Schrittmacher der Postindustrie 132. LU – Luxemburg DHL-Paket Uwe Kensing sandte der Rundbrief- Redaktion den Scan einer Paketadresse, die auf den ersten Blick sehr seltsam erscheint. Der Aufkleber hat die Bezeichnung WELTPAKET, doch sind Absender und Empfänger in Luxemburg. Recherchen der RB-Redaktion führten zu folgenden Informationen: WELTPAKET ist das offizielle Produkt von DHL für Pakete International. Die vorliegende Freimachung ist etwas trick- reich: Der Absender ist ein Kunde der DHL mit Sitz in Luxemburg. DHL hat kein luxemburgisches Inlands-Produkt für Inlands- Pakete. Aus diesem Grund verwendet der Kunde das "deutsche" Produkt für Pakete (von Deutschland) nach Luxemburg, eben das WELTPAKET. Diese Sendung muss deshalb auch in Deutschland aufgegeben oder ins PZ-Netz eingespeist werden. Normalerweise sind (ausländische) Kunden verpflichtet, auf der Freimachung auch eine deutsche Absender- anschrift im Falle einer Unzustellbarkeit anzugeben. Manche Firmen haben hier mit DHL eine Sondervereinbarung über eine fiktive Absenderanschrift. Stattdessen gibt der Kunde hier seine reale Absenderanschrift an, was eigentlich nicht zulässig ist. RB 2019-1 16 ArGe Briefpostautomation e. V.
160. AT – Österreich 13 Neue Postfilialen in Wien Während die Deutsche Post sich voll auf Annahmeschalter bei der Postbank und bei Partnern verlässt, richtete die Österreichische Post im Oktober und November 2018 allein in Wien 13 neue Postfilialen ein. Grund ist die Entflechtung von BAWAG P.S.K. und Österreichischer Post, wodurch die Post in Wien aus 43 Bankfilialen ausziehen muss. Wichtig für die Kunden sind die verlängerten Öffnungszeiten der neuen Postfilialen Montag bis Freitag von 08.00-20.00 Uhr und Samstag von 09.00-12.00 Uhr. Die neuen Filialen verfügen über vollausgestattete Selbstbedienungszonen mit Frankierautomat, Drucker, Packstation, Versandbox und Abholstation. Auch ein Geldautomat steht zur Verfügung. Eine barrierefreie Gestaltung ermöglicht es auch Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit einfach in die Filiale zu gelangen. 160. AT – Österreich Innovativer Briefbehälterrollwagen Ein neuer klapp- und stapelbare Briefbehälterrollwagen der Österreichischen Post, mit dem Briefe, Werbung und Kleinpakete innerhalb des Postnetzes befördert werden, lässt sich platzsparend transportieren und verringert so den Anteil an Leerfahrten erheblich. Die zum Patent angemeldete und vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BMÖ) mit einer Auszeichnung bedachte Produktinnovation leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und verringert auch die benötigte Lagerfläche. Die ersten 560 Rollwägen kommen ab Anfang Mai 2019 zum Einsatz. 200. SE – Schweden Transorma Norrköping Einer von nur zwei aus dem Jahr 1950 bekannten Belegen mit Transorma-Kennung AJ von Norrköping wurde im Januar 2019 bei einem schwedischen Auktions- haus angeboten, ein Fenster- umschlag mit Freistempel vom 29.6.1950, bei dem die Transorma- Kennung im Fenster mehr ein- geprägt als abgedruckt ist. Adressiert war der Umschlag nach Holland, eine Expertise bestätigt jedoch die Transorma- Bearbeitung auf der Anlage in Norrköping. Der Ausrufpreis war mit 3000 SEK (ca. 292,- €) festgesetzt. Der Zuschlagserlös war bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 17
Angeboten wurde auch eines von fünf bekannten Stücken aus dem Jahr 1949, eine von Norrköping nach Karlstad gelaufene Postkarte mit der Transorma-Kennung AJ in schwarzer Farbe. Die Briefmarke war abgefallen oder abgelöst worden, so dass der Stempel nur teilweise lesbar ist. Eine Expertise bestätigt auch hier die Verwen- dungszeit. Der Ausrufpreis betrug 2000 SEK (ca. 195,- €). 201. CH – Schweiz Siemens erhält Großauftrag für Briefzentrum Zürich-Mülligen Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics (SPPAL) wird im Briefzentrum Zürich-Mülligen eine Sortieranlage für 20.000 kleine Pakete pro Stunde errichten. Der Auftrag umfasst den Einbau einer vollautomatisierten Sortieranlage in die bestehende Infrastruktur und deren Inbetriebnahme sowie die Optimierung der Prozesse durch innovative, digitale Lösungen. Die Anlage ermöglicht die Bearbeitung und Sortierung der zunehmenden Anzahl kleinerer Pakete in unterschiedlichen Formen und Gewichtsgruppen. Ergänzend werden mit Hilfe einer neuartigen Erkennungs-Software sämtliche Sendungen bereits am Eingang des Hubs erfasst und fortlaufend verfolgt. Somit werden selbst sehr kleine Pakete mit schwer lesbaren Etiketten verlässlich und ohne zusätzlichen Aufwand sortiert. Die umfangreiche Förder- und Sortiertechnik umfasst unter anderem den kompakten Visicon Capella und den VarioRoute. Der Visicon Capella garantiert unter optimaler Nutzung von engstem Raum eine zuverlässige Vereinzelung insbesondere von kleinen und leichten Paketen. Die Aufteilung in verschiedene Paketströme sowie die Zuführung zu den Sortern erfolgt durch den VarioRoute. Auf diese Weise werden Pakete mit einem Gewicht von 50 Gramm bis 9 Kilogramm vollautomatisiert und flexibel verarbeitet. 201. CH – Schweiz Rückgang beim Schaltergeschäft In einem Statement vom 15. Oktober 2019 meldet die Schweizerische Post sinkende Zahlen beim Schaltergeschäft. Nicht nur die Pakete (-44%) und Briefe (-68%), sondern auch der Zahlungsverkehr (-44%) am Schalter ist seit 2000 massiv zurückgegangen. Dieser Rückgang im Schaltergeschäft führte zu einem Defizit in den Jahresrechnungen 2017 von rund 160 Mio. Franken und 2016 von rund 200 Mio. Franken. Das Ziel der Post ist eine Verringerung dieses Defizits. Die Post handelt bereits heute und richtet das Postnetzangebot auf die Zukunft aus, damit sie den Grundversorgungsauftrag weiterhin in hoher Qualität und eigenwirtschaftlich erbringen kann. Dafür wird die Schweizerische Post die Zahl der Zugangspunkte bis zum Jahr 2020 auf mehr als 4200 erhöhen. Das Rückgrat des Postnetzes bilden eigenbetriebene Filialen. Hinzu kommen die bewährten Filialen mit Partner (Agentur) sowie weitere Servicepunkte (Aufgabe- und Abholstellen, My Post 24-Automaten und Geschäftskundenstellen). In den kommenden Jahren werden 40 Millionen Franken in die Modernisierung von rund 300 eigenbetriebenen Filialen investiert und die Zahl der My Post 24-Automaten von heute über 100 auf 200 erweitert. Zusammen mit dem Handelsunternehmen Migros will die Post zusätzliche Aufgabe- und Abholstellen einrichten. RB 2019-1 18 ArGe Briefpostautomation e. V.
201. CH – Schweiz Softwareproblem bei Handscannern Wegen eines Softwarefehlers konnten die Handscanner der Zusteller der Schweizerischen Post vom 11. August bis 13. Oktober 2018 die Unterschriften der Empfänger von Briefen und Paketen nicht immer abspeichern. Die Geräte verwarfen die Unterschrift ohne Fehlermeldung, wenn sie ebenfalls zu speichernden GPS-Daten nicht abrufen konnten. Unterschriftsbilder von 74.000 Briefen und 440.000 Paktsendungen wurden nicht abgespeichert. Die 18.800 Handgeräte der Zusteller in der Schweiz wurden inzwischen umprogrammiert und arbeiten nun einwandfrei. 201. CH – Schweiz Post-Drohnen transportieren Laborproben Seit dem 10. Dez. 2018 transportieren Drohnen der Schweizerischen Post Laborproben vom UniversitätsSpital Zürich (USZ) zum Standort Irchel der Universität Zürich (UZH). Die zweieinhalb Kilometer lange Route verläuft von einer Dachterrasse des Nord-Trakts am USZ bis zum UZH Irchel an der Winterthurerstrasse 190 und führt – soweit möglich – über bewaldetes Gebiet. Die Laborproben sind auf dem Luftweg doppelt so schnell am Ziel wie mit einem Kurier auf der Straße. Die Drohne verfügt deshalb über moderne Sicherheits- systeme in doppelter Ausführung inklusive einem Kollisionswarnsystem. Sie hat keine Kamera an Bord. Die Schweizerische Post betont, mit dem Drohnentransport tut sie das, was sie in ihrer über 170-jährigen Geschichte immer tat: Sie transportiert Güter von A nach B. Was sich verändert, ist das Transportmittel. Ob sich dies philatelistisch dokumentieren lässt, bleibt abzuwarten. 250. – Weltpostverein Post – der größte Arbeitgeber Bei einer Plenarsitzung des Council of Administration des Weltpostvereins betonte UPU Director General Bishar A. Hussein, dass der Postsektor weltweit der größte Arbeitgeber ist. In rund 677.000 Poststellen arbeiten etwa 5,3 Millionen Mitarbeiter, um einen optimalen und verlässlichen Postdienst zu gewährleisten. DIE RUNDBRIEFE DES JAHRES 2018 DER ArGe BRIEFPOSTAUTOMATION e. V. sind nun auch auf CD erhältlich. Die Jahrgangs-CD 2016 enthält alle vier Rundbriefe als durchsuchbare PDF-Dateien, so dass jederzeit mit beliebigen Stichworten gesucht werden kann. Auch die Rundbriefjahrgänge 2007 bis 2018 sind auf CD verfügbar. Alle Abbildungen, zu denen Originalbelege vorlagen, sind auf den CDs in Farbe. Die Rundbriefjahrgänge 2003 bis 2006 sind auf CD mit SW-Bildern lieferbar. Das zum Lesen notwendige Programm Acrobat Reader gibt es kostenlos im Internet Für Mitglieder sind die Jahres-CDs zum Preis von 8,00 € pro Jahrgang + Porto erhältlich. Für Nichtmitglieder beträgt der Preis 32,00 € zuzüglich Porto. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 19
001. DE – Deutschland Heinz Friedberg Konsolidierung von Sendungen XVIII Lizenznummer K0377 (siehe auch RB2018-1) Die im Vorjahr in einer DV-Frankierung erstmals aufgetauchte Nummer K0377 ist nach Insiderinformationen tatsächlich eine Konsolidierer Lizenz. Sie wurde inzwischen erneut gefunden, und zwar in der DV-Frankierung einer Tochter- firma der Allianz. Wie viele große Konzerne hat sie eine IT-Tochter für entsprechende Dienstleistungen, näm- lich die Allianz Shared Infrastruture Services mit Sitz in 85774 Unterföhring. Sie betreibt eine der größten Digitaldruckereien und produziert die nationale Allianz-Briefpost. Das bei dem enormen Sendungs- aufkommen selbst konsolidiert wird, ist verständlich. Die Lizenznummer K0377 ist daher eindeutig der Allianz Shared Infrastruture Services SE zuzuordnen. Weitere Informationen über diese Allianz-Tochter findet man unter http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/59019. Lizenznummer K0618 Erstmal entdeckt auf einem Brief der Firma Vodafone wurde im Juni 2018 die Nummer K0618. Vergrößerter Aus- schnitt aus der DV- Frankierung (mit alter Kennung) im Fenster RB 2019-1 20 ArGe Briefpostautomation e. V.
Lizenznummer K2055 (siehe zuletzt RB 2018-1) Brief aus dem 17.07.2018 mit Lizenznummer K2055 mit fortlaufender Zählnummer ähnlich wie in RB 2012-1, S. 16 gezeigt, jedoch mit vorangesetzter Maschinennummer. Lizenznummer K2086 Ausschnitt aus C5-Brief mit Lizenznummer K2086 in ca. 4,5 mm hoher blauer Schrift und Zählnummer in ca. 1 mm hoher blauer Schrift. Lizenznummer K2093 Lizenznummer K2093 an der rechten Seite des Freistempels von oben nach unten. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 21
Brief vom 20.04.2018 mit Lizenznummer K2093 auf der rechten Seite des Freistempels von oben nach unten und unter dem Fenster kopfstehend zusammen mit einer Zählnummer. Auf der Rückseite des Briefs ist nahe dem unteren Rand eine Codierung für die Sortierung bei einem privaten Postdienstleister. Lizenznummer K2121 Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 3D06000710 vom 28.05.2018 mit Lizenznummer K2121 in blauen, ca. 3 mm hoher blauer Schrift, vermutlich zusammen mit dem Freistempel aufgedruckt. Lizenznummer K4000 (siehe zuletzt RB 2018-1) Ausschnitt aus C5-Brief mit Freistempel 3D09000100 vom 04.10.2016 mit Lizenznummer Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher, nach links geneigter Schrift. RB 2019-1 22 ArGe Briefpostautomation e. V.
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D110004F9 vom 26.04.2018 mit Lizenz- nummer K4000, Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in auffallend großer, etwa 4 mm hoher, nach links geneigter Schrift. Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D20000044 vom 03.04.2018 mit Lizenz- nummer K4000 in etwa 1 mm hoher blauer Schrift, deutlich weiter links stehend als beim RB 2018-1, S. 12 gezeigten Brief. Zusätzlich in schwarzer Farbe Lizenznummer mit Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher, nach rechts geneigter schwarzer Schrift, tiefer stehend als beim RB 2018-1, S. 12 gezeigten Brief. DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D 101C 3C DC / 00 0007 40AA vom 27.08.2018 mit Lizenznummer K4000 im blauen Freistempel. Zusätzlich in schwarzer Farbe Lizenznummer mit Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher, nach rechts geneigter schwarzer Schrift, ähnlich wie oben. Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D1400133D vom 29.05.2018 mit Lizenz- nummer K4000 in etwa 2,5 mm hoher Schrift mit vorgesetzter Zählnummer, kopfstehend, weiter links als bei dem im RB 2017-1, S. 21 gezeigten Beleg. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 23
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D110004A5 vom 07.11.2016 mit Lizenznummer K4000 im blauen Freistempel. Zusätzlich kopfstehend in schwarzer Farbe Lizenznummer mit Zählnummer und Maschinen- nummer in etwa 2 mm hoher schwarzer Schrift. Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D150005ED vom 09.11.2016 mit Lizenznummer K4000 im blauen Freistempel in etwas kleinerer und engerer Schrift als oben. Zusätzlich kopfstehend in schwarzer Farbe Lizenznummer mit Zählnummer und Maschinen- nummer in etwa 2 mm hoher schwarzer Schrift. RB 2019-1 24 ArGe Briefpostautomation e. V.
Seite 24 unten: DIN-lang-Brief mit Freistempel 2D04252698 vom 24.01.2017 mit Lizenz- nummer K4000 in etwa 4 mm hoher Schrift. Zusätzlich rückseitig kopfstehend in blauer Farbe nochmals Lizenznummer K4000 in etwa 4 mm hoher Schrift und Zählnummer in etwa 1 mmm hoher Schrift. Ausschnitt aus einem Großbrief C5 mit Freistempel 3D06000D15 vom 04.10.2016 mit Lizenznummer k4000 in etwa 3 mm hoher Schrift links neben dem Absender und schwarzem Tintenstrahldruck der Lizenznummer mit Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer wie in RB 2017-1, S. 22. Zusätzlich Lizenznummer in etwa 4 mm hoher blauer Schrift und weitere Zählnummer in etwa 1mm hoher blauer Schrift. Lizenznummer K4031 (siehe zuletzt RB 2017-1) DIN-lang-Brief mit Freistempel 3D06000425 vom 13.02.2015 mit Lizenznummer k4031, Zählnummer und der noch nicht geklärten Ziffernfolge „01 04“ in aufrechten, schwarzen Tintenstrahldruck, noch höher stehend als im RB2017-1, S.22 gezeigt. Seite 26 oben: Brief DIN-lang mit Freistempel 4D 1314 11FB 00 0391 vom 04.05.2018 mit Lizenznummer K4031 im Freistempel. Zusätzlich in schwarzer Farbe Lizenznummer mit Zählnummer und weitere Nummer in ca. 1,5 mm hoher Schrift nahe dem unteren Rand. Rückseitig ca. 35 mm vom unteren Rand fluoreszierende Strichcodierung nach noch nicht bekanntem Schema. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 25
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D 1314 121F 00 0144 AC40 vom 25.04.18 mit Lizenznummer K4031 im blauen Freistempel. Zusätzlich in schwarzer Farbe Lizenznummer mit Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher, kopfstehender Schrift, ähnlich wie in RB 2015-1, S. 23 gezeigt. Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D101C3BDF vom 13.07.2018 mit kopf- stehender Lizenznummer K4031, Zählnummer und Ziel-Region, Ähnlich wie in RB 2015-5, S. 23 abgebildet, jedoch bei über den Rand des Fensters nach links verschoben. RB 2019-1 26 ArGe Briefpostautomation e. V.
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D 1314 11C0 00 0299 0631 vom 12.07.18 mit Lizenznummer K4031 im blauen Freistempel und pin-Mail Prelabel. Zusätzlich Lizenz- nummer, Zielregion und Zählnummer in schwarzer Farbe kopfstehend in etwa 2 mm hoher, kopfstehender Schrift, ähnlich wie in RB 2015-1, S. 24 gezeigt. Lizenznummer K7011 DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D1000108B vom 14.11.2016 mit Lizenznummer und fort- laufender Zählnummer weit links unter dem Fenster. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 27
Lizenznummer K 7012 (siehe auch RB 2013-1) Oben: Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D 2000 04D1 00 0005 4C34 vom 08.05.2018. Lizenznummer k7012 mit vorgesetzter Zählnummer links neben dem Freistempel in etwa 3 mm hoher Schrift aufgedruckt. Unten: Rückseite mit Label der Chiemgaupost. Lizenznummer K7018 (siehe auch RB 2013-1) Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 6D01000C0A vom 06.02.2018, darunter Lizenznummer und Zählnummer in schwarzer, etwa 2,5 mm hoher Schrift. Lizenznummer K7087 RB 2019-1 28 ArGe Briefpostautomation e. V.
Ausschnitt aus einem DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D11000687 vom 27.10.2017 mit der erstmals gemeldeten Lizenznummer K7087 und Zählnummer links vom Freistempel nahe der oberen Kante des Briefs in auffallend großem schwarzen Tintenstrahldruck (Seite 28 unten). Lizenznummer K7157 (siehe auch RB 2018-1) Im RB 2018-1, S. 14 konnten wir einen kopfstehenden Abdruck der damals zum ersten Mal gemeldeten Lizenznummer K7157 zeigen. Jetzt liegt ein Brief mit aufrechtem Abdruck vor. Er hat den Freistempel 4D1314122C vom 08.01.2018, die Lizenznummer mit einer Zählnummer und Bearbeitungsvermerken eines privaten Postdienstleisters. DIN-lang-Brief, der mit einer Marke der CITIPOST zu 0,65 € freigemacht bei dem Privat- postdienstleister eingeliefert, dort mit dem Freistempel 4D1314122C frankiert und mit der Lizenznummer K7157 und einer Zählnummer bedruckt (zum größten Teil auf der Privat- briefmarke und nur am Original erkennbar) zur weiteren Beförderung bei der Deutschen Post eigeliefert wurde. Der Autor dankt allen Mitgliedern und Sammlerfreunden, die Belege zu diesem Bericht beigesteuert haben und hofft, auch weiterhin so viele Informationen zu erhalten. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 29
001. DE – Deutschland Heinz Friedberg Versuch mit neuartiger Automatenmarke Schon seit einiger Zeit gab es Gerüchte, dass die Deutsche Post auch bei ATM Fälschungen in größerem Umfang vermutet. Es sollen sogar Vordrucke der ATM 1 und ATM2 mit Werteindruck mit Euro-Zeichen (ähnlich wie ATM 4) aufgetaucht sein, die natürlich sofort als Fälschungen zu erkennen sind., Man überlegte daher, ähnlich wie in anderen Ländern die ATM mit einer fortlaufenden Nummer zu versehen. Außerdem erwägte man die Umstellung auf Selbst- klebevordrucke mit Einritzungen. Nun scheint es so weit zu sein: Am 18. Dezember 2018, möglicherweise auch schon einige Tage vorher, begann die Post mit einem entsprechenden Versuch. Die hier abgebildete neue Automatenmarke stammt von einem am 21.12.2018 bei der Rundbrief-Redaktion eingegangenen Brief. Sie ist selbstklebend und lässt erkennen, dass man nun beide Schutzmaßnahmen versucht, Nummerierung und Ritzung. Die Marke trägt das Bild der ATM 8 „Briefe schreiben“. Unter dem Bild befinden sich der Schriftzug „Deutsche Post“ mit dem Posthorn, darunter der Monat des Kaufs und in zwei Zeilen eine 20stellige hexadezimale Nummer. Daneben ist ein 2D-Barcode aufgedruckt, ähnlich wie er auch bei der aktuellen Version der Internetmarken benutzt wird. Der 2D- Barcode enthält wohl die Nummer, den Nennwert, den Ort und das Datum des Kaufs sowie vermutlich noch weitere Informationen. Damit ist auch eine Kontrolle der möglicherweise (wie bei Internetmarken) begrenzten Gültigkeit automatisch möglich. Außerdem ist der Nennwert im Bild der Marke eingedruckt. Die Marke ist in der Fläche an mehreren Stellen eingeritzt, um ein Ablösen und Wiederverwenden zu verhindern oder zumindest stark zu erschweren. In den ersten Meldungen von Sammlern war die Rede, dass versuchsweise vier oder fünf der neuen Münzwertzeichengeber an verschiedenen Orten aufgestellt worden sein sollen. Der Brief, von dem die abgebildete Marke stammt, war in Bonn abgeschickt worden. Inzwischen sind alle Orte bekannt, an denen die fünf Versuchsautomaten aufgestellt sind: • 53177 Bonn, Koblenzer Straße 67 • 50321 Brühl, Wilhelm-Kamm-Straße 2 • 50733 Köln, Wilhelmstraße 55-58 • 50931 Köln-Lindenthal, Geibelstraße 29-31 • 50968 Köln-Bayenthal, Bonner Straße 351 Bisher wurde gemeldet, dass ATM in den Wertstufen 45, 70 und 85 Cent sowie 1,45 und 2,60 Euro gezogen werden können. Ob es auch Wunschmarken, etwa zur Ergänzung der Freimachung von teilfrankierten Sendungen gibt oder künftig geben wird, ist noch unklar. RB 2019-1 30 ArGe Briefpostautomation e. V.
001. DE – Deutschland Heinz Friedberg Automationsfähige Briefsendungen heute Jeder Sammler, der sich mit der Automation bei der Post befasst, weiß zumindest in Umrissen, wie Briefsendungen beschaffen sein müssen, um bei der Post mechanisch und später automatisch bearbeitet werden zu können. Dazu gehören: • Einhalten definierter Formate und Abmessungen • Stabiles und ausreichend festes Material • Regelgerechte, leicht lesbare Aufschrift • maschinenlesbare Aufschrift • Freihalten einer Codierzone Der erste Automatisierungsschritt war die Entwicklung, Erprobung und Einführung von hand- und später elektrisch betrieben Stempelmaschinen. Dabei waren bereits die beiden ersten Punkte wichtig. Mit der Einführung der Transorma, der ersten praxistauglichen Sortiermaschine, bei der die Transormisten noch die gesamte Postgeografie im Kopf haben mussten, um jede Sendung dem richtigen Fach zuordnen zu können, wurde auch der dritte Punkt wichtig. Mit der Entwicklung der Postleitzahlen und der Briefverteilanlagen mit Matrixcodierung gewann dieser Punkt noch mehr Bedeutung. Mit der Einführung der automatischen Anschriftenleser schließlich wurden auch die beiden letzten Punkte unabdingbar. Doch wie sind die Anforderungen heute im Einzelnen? 1. Die heutigen Produkte der Briefpost Neben den klassischen Produkten Brief und Postkarte gehören auch Bücher- und Waren- sendungen, Blindensendungen, Dialogpost (Werbesendungen und Kataloge) sowie die entsprechenden Antwortsendungen (Werbeantwort, Responseplus) in diese Kategorie. Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die für Sammler wichtigen Briefformate. Rollenformen sind nicht berücksichtigt, da von solchen, ebenso wie von Groß- oder Maxibriefen, meist nur die Aufkleber gesammelt werden. Bei Dialogpost gibt es nur zwei Formate mit einem maximalen Gewicht von 50 g bzw. 500g und geringfügig abweichenden Maßen. Länge Breite Dicke Gewicht min-max min-max max max Standard 140-235 mm 90-125 mm 5 mm 20g Kompakt 100-235 mm 70-125 mm 10 mm 50g Groß 100-335 mm 70-250 mm 20 mm 500 g Maxi 100-335 mm 70-250 mm 50 mm 1000 g Tabelle 1: Die Basisformate für Briefe, Postkarten, Werbeantwort und Responseplus Alle in Tabelle 1 genannten Sendungen müssen grundsätzlich rechteckig sein. Die Länge muss mindestens das 1,4fache der Breite betragen. Groß- und Maxibriefsendungen dürfen auch quadratisch sein, wenn die Seitenlänge mindestens 125 mm beträgt. Für Sendungen in Rollenform gelten besondere Bestimmungen. ArGe Briefpostautomation e. V. RB 2019-1 31
2. Maschinenlesbarkeit Schriften ohne Serifen sind grund- sätzlich eine gut maschinell lesbar. Als Standard gelten heute die Schriftarten Arial, Frutiger, Helvetica und Univers. Ein Schriftgrad von 10 pt bis 12 pt mit normalem Zeichenabstand („regular“) gilt als optimal. Zwischen den Zeichen muss ein durchgehender Abstand sein. Der Abstand zwischen Ziffernblöcken (Postleizahl) und Wörtern (Ort) muss einem oder zwei Leerzeichen ent- sprechen (Bild 1). Nicht maschinell lesbar sind Schriften, die von einer einheitlichen Grundlinie Bild 1: Gestaltung der Anschrift [Lit. 1] abweichen (Handschriften), Kursiv- schriften, Zierschriften, konturierte und schattierte Schriften, Altdeutsche und Gotische Schriften sowie ungleichmäßige Schriften. Für den Aufbau der Empfängeranschrift gilt folgende Reihenfolge (von oben nach unten): Anrede (falls gewünscht); Name des Empfängers (Name oder Firma); Weitere Empfänger- bezeichnung (Person in einer Firma falls zutreffend); Ortsteil (falls gewünscht); Straße und Hausnummer oder Postfach; Postleitzahl und Bestimmungsort. Bei Sendungen ins Ausland sind der Bestimmungsort in Großbuchstaben in der Sprache des jeweiligen Bestimmungslandes mit der im jeweiligen Land gebräuchlichen Angabe der Postleitzahl und in der untersten Zeile die Landesbezeichnung in deutscher, englischer oder französischer Sprache in Großbuchstaben anzugeben. Die früher propagierte Angabe eines Länderkürzels entsprechend dem KFZ-Kennzeichen oder der ISO-Kennung ist nicht erwünscht. Der Anschriftenblock ist linksbündig ohne Leerzeilen laut DIN 5008 in einheitlicher Schrift mit lateinischen Schriftzeichen und arabischen Ziffer zu gestalten. Briefe an Postfach- inhaber sollen immer an die Postfachanschrift adressiert werden. Ergänzende Hinweise zur Zustellangabe (Treppenhaus B; Wohnung 12 odgl.) sind durch doppelten Schrägstrich getrennt hinter der Hausnummer anzugeben. Zusätzliche Angaben Absenderangabe bzw. Rücksendeadresse darf nur einzeilig oberhalb der Empfänger- anschrift platziert werden, damit bei der maschinellen Bearbeitung keine Verwechslung mit dem Empfänger entsteht. Absenderangabe sowie eventuelle Ordnungsbezeichnungen müssen maschinenlesbar, jedoch in deutlich kleinerer Schriftgröße (z.B. Schriftgrad 8 pt) gedruckt werden. Zugelassene Frankierungen (DV-Freimachung mit 2D-Matrixcode) oder Kennung (P) und Code für Premiumadress [Lit. 2] müssen ebenfalls maschinenlesbar sein und oberhalb der Anschrift angebracht werden. Die Gesamtlänge der Aufschrift darf 100 mm nicht überschreiten. Kennzeichnungen für spezielle Produkte (z.B. Infocard oder Werbeantwort) sind deutlich separiert oberhalb der Aufschrift linksbündig anzubringen. RB 2019-1 32 ArGe Briefpostautomation e. V.
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