RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online

Die Seite wird erstellt Henrik Noll
 
WEITER LESEN
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
ISSN 1439-3433

              RUNDBRIEF

                   2019 – 1

Ohne offizielle Ankündigung begann die Deutsche Post am 18. Dezember 2018 mit dem
Test neuartiger Automatenmarken. Dank der Aufmerksamkeit eines Sammlerfreunds
erreichte bereits drei Tage später ein erster mit der neuartigen Marke frankierter Brief die
Rundbriefredaktion. Was bis zum Redaktionsschluss dieses Rundbriefs in Erfahrung zu
bringen war, ist auf Seite 30 zusammengefasst. Die letzte Meldung besagt, dass der
Versuch wegen Problemen mit dem Quittungsdruck vorläufig unterbrochen ist-

                Bundesarbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e.V. im BDPh
ArGe Briefpostautomation  e. V. Olschimke, Taunushöhe 24, 65779 Kelkheim
                  Leiter: Jürgen                                               RB 2019-1 1
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Liebe Mitglieder und Freunde der ArGe Bpa!
Diesmal eine Information zum Datenschutz der ArGe
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Briefpostautomation e. V. (im folgenden ArGe oder Verein
genannt) geht davon aus, dass alle Personen, die bei Inkrafttreten der DSGVO -Mitglied
unserer ArGe waren, einverstanden sind, dass im Mitgliedsantrag und eventuell später
angegebene Daten zu Vereinszwecken durch die ArGe gespeichert, genutzt und hierfür
auch an andere Mitglieder die ArGe (z. B. zur Bildung von Fahrgemeinschaften) weiter-
gegeben werden dürfen. Ferner wird von der ArGe vorausgesetzt, dass auch weitere für
Vereinszwecke relevante Daten (Teilnahme an Ausstellungen, Auszeichnungen, Ehrungen
udgl.) gespeichert werden dürfen.
Die ArGe setzt voraus, alle Mitglieder sind einverstanden, dass Fotos und Videos von Ihrer
Person bei Vereinstreffen, philatelistischen Veranstaltungen und bei Präsentationen
angefertigt und in regionalen und überregionalen Presseerzeugnissen, in gedruckten und
elektronischen Vereinsnachrichten und Rundbriefen, auf der Homepage der ArGe, in den
Verbandsnachrichten, auf der Homepage und der Facebook-Seite des Verbandes der
Philatelisten-Vereine Hessen, Rhein-Main-Nahe e. V., und des BDPh veröffentlicht werden
dürfen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Fotos und Videos mit Personen bei der
Veröffentlichung im Internet oder in sozialen Netzwerken weltweit abrufbar sind. Eine
Weiterverwendung und/oder Veränderung durch Dritte kann hierbei nicht ausgeschlossen
werden. Im Rahmen der Zugehörigkeit zum BDPh werden personen-bezogene Daten
unserer Mitglieder an diesen weitergeleitet (z. B. für Bezug der Philatelie, Ausstellerpässe,
Ausstellungsteilnahme). Auf Wunsch erhalten Mitglieder die Datenschutzverordnung des
BDPh e. V.
Von Freunden der ArGe, die keine Mitglieder sind, jedoch Rundbriefe erhalten, werden nur
dafür notwendigen Angaben, jedoch keine weiteren Daten gespeichert.
Gespeicherte Daten werden nicht an vereinsfremde Personen oder Organisationen
(Postunternehmen, Händler odgl.) weitergegeben.
Mitglieder können die aus Ihrer langjährigen Mitgliedschaft, Freunde die aus der Angabe
Ihrer Versanddaten resultierende Einwilligung in die Datenverarbeitung der vorgenannten
Angaben jederzeit ganz oder teilweise mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Soweit die
Einwilligung nicht widerrufen wird, gilt sie zeitlich unbeschränkt. Der Widerruf der
Einwilligung muss in Textform (Brief oder per Mail) gegenüber der ArGe-Leitung erfolgen.

Dietzenbach, Februar 2019
                                                                    Heinz Friedberg

     Durch einen Fehler in der Druckerei wurde bei einer Teilauflage des RB 2018-4
                          die Reihenfolge der Blätter vertauscht.
          Ist Ihr Exemplar betroffen, können Sie den Fehler wie folgt beheben:
                        Klammern vorsichtig öffnen und entfernen.
           Die Blätter mit den Seiten 209-224 auf der linken Seite entnehmen.
                         Diese haben rechts die Seiten 225-240.
     Legen Sie diese Blätter in die Mitte zwischen die Seiten 195-208 und 241-254.
                  Nun sind alle Seiten in der richtigen Seitenreihenfolge.
    Setzen Sie die entfernten Klammern vorsichtig wieder von außen nach innen ein.
                         Schließen Sie in der Mitte die Klammern.
               Nun sind alle Seiten des RB 2018-4 in richtiger Reihenfolge.

RB 2019-1 2                                                    ArGe Briefpostautomation e. V.
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Die Geschichte der BArGe Briefpostautomation
Als in den Jahren 1959 bis 1962 in kurzer Folge Marken der Dauerserien Heuß I und II auf
lumineszierendem Papier sowie die von den meisten Sammlern als hässlich empfundenen
Serien Heuß III sowie Bedeutende Deutsche – letztere auf weißem und fluoreszierendem
Papier - erschienen, freuten sich Markensammler dennoch über so viele Varianten,
klebten sie noch mit Falz oder schon in Kunststoffklemmtaschen auf die Vordruckseiten
ihrer Alben und ließen es damit bewenden. Philatelisten hingegen versuchten zu erfahren,
weshalb die Konterfeis berühmter Deutscher bzw. des Bundespräsidenten so klein und
nur in groben Umrissen angedeutet ausfielen und der größere Teil der Markenfläche mit
dunkler Farbe bedeckt war. Auch die Verwendung lumineszierender Substanzen bei der
Markenherstellung warf Fragen auf. In Deutschland kam bei den oben genannten impräg-
nierten offiziellen Postwertzeichenausgaben nur fluoreszierende, d. h. lediglich auf- und
nicht nachleuchtende Substanzen, zur Anwendung. Bei einem Mitarbeiter einer Hersteller-
firma, der sich zu diesem Thema in der Firmenhauszeitschrift geäußert hatte, wurde
angefragt, ob er einen Versuchs-Briefumschlag mit den imprägnierten Marken abgeben
könne (Bild 1). Der Angeschriebene verwies den Philatelisten an einen Dr. Reusse im PTZ
(Post Technischen Zentralamt in Darmstadt); fügte aber hinzu, dass jener auf Brief-
markensammler nicht gut zu sprechen sei, und bat, seinen Namen ihm gegenüber nicht zu
nennen.
Gegen Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde bekannt, dass
auch in anderen Staaten die Postverwaltungen Versuche unternahmen, die Sendungs-
bearbeitung unter Ausnutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung zu automatisieren.
Zudem sprach sich herum, dass es bereits in vergangenen Epochen Versuche der
Mechanisierung sowohl des Stempelvorgangs als auch der Sendungsverteilung gegeben
hatte. Stichworte dazu sind Stempelapparate von Cresswell, Rideout, Pearson Hill, Daguin
und Dani bzw. später Hinrichsen, Haller, Azemar, Bickerdike, Universal bis hin zu
Klüssendorf. Das Interesse galt nicht mehr den Stempelformen, sondern der Technik der
Stempelapparate bzw. -maschinen Hinsichtlich der Mechanisierung des Verteilvorgangs
geriet vor allem die niederländische TRANSORMA- Maschine ins Blickfeld forschender
Philatelisten.

Aktuell richteten sich die Blicke allerdings nach Großbritannien, wo bereits 1957 Marken
mit schwarzen Graphitstreifen in der Region Southampton herausgegeben worden waren,
die bald darauf zusätzlich vorderseitig mit einem bzw. zwei phosphoreszierenden Streifen
von je 4mm Breite (sowohl auf- als auch nachleuchtend) versehen wurden und der Er-
probung von Automatic Letter Facing Maschinen mit Tagespost dienten. Ab 1960 wurden
Postwertzeichen für Versuchszwecke nur noch mit einem Phosphorstreifen von 4 mm
bzw. zwei von insgesamt 8mm, dann 9,5mm mit sog. grün, dann blau und schließlich
violett leuchtender Phosphor Substanz zunächst nur im Gebiet von Southampton heraus-
gegeben; später landesweit dort, wo zuvor ALF-Maschinen installiert worden waren
(Bild 2).

ArGe Briefpostautomation e. V.                                              RB 2019-1 3
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Bild 1: Von nationaler
Korrespondenz…

                           Bild 2: …zu internationaler
                                      Korrespondenz

RB 2019-1 4              ArGe Briefpostautomation e. V.
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Bild 3

                     Bild 4

                                 Bild 5:

ArGe Briefpostautomation e. V.                      RB 2019-1 5
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Bild 6: Die Anmeldung des
Exponats „Brief der Zukunft“
von Paul Salomon für die
HANAPOSTA 1966

In Frankreich begann ab Mitte
1962 die Jagd auf das
„Goldhähnchen“ (Michel Nr.
1384y), eine Dauerserien-Marke
zu 0,25 ffr mit verschieden
intensiver Fluoreszenz. Gleich-
artige Palissy-Vignetten waren
schon im Januar 1962 gedruckt,
aber nicht beachtet worden. Im
Verlauf des gleichen Jahres
begannen Indexierversuche mit
fluoreszierenden Balken auf der
Sendungsrückseite. Direktver-
teilmaschinen hatte es bei La
Poste schon seit 1958 gegeben.
Niederländische     Philatelisten
wurden      1962     auf     zwei
phosphoreszierende Postwert-
zeichen der Ziffernserie zu 4 C.
bzw. 8 C. (Michel Nr. 471z bzw.
691Az)       aufmerksam,      die
Briefaufstell- und –stempelver-
suchen im Postamt Gouda dienten. Zudem begannen sie mit der Erforschung der
Geschichte der von Marchand und Andriessen entwickelten, von der Firma Werkspoor
gefertigten und in viele Länder gelieferten TRANSORMA-Maschinen, zumal dort schon
1948 die ersten Erprobungen einer Briefaufstell- und Stempelmaschine stattgefunden
hatten, bei denen unterschiedliche Materialien als Erkennungskriterien eingesetzt worden
waren (Bilder 3 und 4). Der Erfahrungsaustausch mit niederländischen Sammlerfreunden
war besonders intensiv, weil viele von ihnen, wie z. B. C. H. F. Meijer oder unser Mitglied
Derek Ijspeerd, ausgezeichnete Deutschkenntnisse besaßen bzw. besitzen.

Als der Bundesprüfer Paul Salomon, der sehr gute Beziehungen zum Posttechnischen
Zentralamt hatte, im August 1966 auf der HANAPOSTA’66 in Hannover (Bild 5) sein
Exponat „Der Brief der Zukunft“ mit bis dahin noch nie gezeigten Belegen ausstellte
(Bild 6), wurden viele Philatelisten motiviert, sich mit dem Sammelgebiet Automation der
Briefpost zu befassen und nach Informationen darüber zu suchen.

Dr. Günter Jahn, ein ehemaliger Siemensmitarbeiter im Ruhestand, schlug deshalb ge-
meinsam mit anderen Interessenten am 19. Oktober 1968 vor, einen „Zusammenschluss
von Interessenten der Posttechnik“ zu gründen (Bild 7), formulierte ein Programm dafür
und skizzierte eine Form der Organisation. Unter „Meldungen“ teilt er am Schluss mit:
„Inzwischen hat Herr Seipp, [der in München nicht zugegen war], eine Arbeitsgemein-
schaft Postautomation beim Bund Deutscher Philatelisten angemeldet und ein Rund-
schreiben an ihm bekannte Philatelisten verschickt. (Mitt. Seelemann).“ (Bild 8). Über
dieses Treffen berichtet K. H. Imandt am 11.11. [19]69 an H. J. Langwost und fordert ihn
zum Mitmachen auf (Bild 9).

RB 2019-1 6                                                  ArGe Briefpostautomation e. V.
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Bild 7: Oben: Rundschreiben „Posttechnik“,
Rechts: Seite 3 des Rundschreibens,
Unten: Seite 4 des Rundschreibens

                                              Bild 8: Bestätigung des BDPh

Bild 9: Brief von K.-H Imandt an
H.-J. Langwost 

ArGe Briefpostautomation e. V.                                 RB 2019-1 7
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Hans-Joachim Seipp, obwohl von Ernst Zimmer, Leiter der Bundesstelle Forschung des
BDPh e. V., mit Schreiben vom 5. Dezember 1968 zum kommissarischen Leiter der zu
gründenden Bundesarbeitsgemeinschaft „Postautomation“ berufen und mit deren Organi-
sation beauftragt, unternahm aus beruflichen, vielleicht auch schon gesundheitlichen
Gründen in dieser Hinsicht nichts, sondern trat im Januar 1969 der Studiegroep
ULTRAVIOLETT im NEDERLANDSE BOND VAN FILATELISTEN-VERENIGINGEN bei,
die bereits einen kompletten, arbeitsfähigen Vorstand hatte (Bild 10). Bis Juli1969 taten es
ihm die deutschen Philatelisten Paul Salomon, Heinz-Jürgen Langwost und Dr. Günter
Jahn sowie unser niederländisches Mitglied Derek Ijspeerd gleich.

Die Gründung der deutschen Arbeitsgemeinschaft übernahm schließlich Willi Oschewsky,
der mit Ernst Zimmer gut bekannt war und von Claus Seelemann unterstützt wurde, indem
er sie im April 1969 juristisch formal korrekt beim Amtsgericht Limburg als eingetragenen
Verein registrieren ließ.

Die beiden Gründer standen der Bundesarbeitsgemeinschaft „Postautomation“, später
Briefpost-Automation“ bis Mitte 1978 vor (Bild 11). In diesem Zeitraum war die BArGe von
kaum 10 auf ca. 100 Mitglieder angewachsen. Aus einem losen Verbund einzeln
korrespondierender Philatelisten war nun auch in Deutschland eine feste Gruppe
geworden, die außerordentlich aktiv wurde.

Seit 1970 erscheinen Rundbriefe, z. T. mit Beilagen (Bild 12), Handbücher wurden ediert,
eine Dokumentationsstelle eingerichtet, die mit Ulrich Hildebrandt seit 1971 glänzend
besetzt war. K, H. Imandt stellte die ersten Rundsendungen zusammen und Siegmund
Urff organisierte den Werttausch. 1971 war der Leiter Willi Oschewsky mit dem Exponat
„Briefpostautomation in aller Welt“ zum ersten Mal auf einer Ausstellung im Rang 3 an die
philatelistische Öffentlichkeit getreten. Im gleichen Jahr wurde er als BArGe-Leiter zum
Bundestag des BDPh e. V. nach Kassel eingeladen.

 Bild 10: Die Niederländische Studiegroep
Ultraviolet

Bild 11: Im anfänglich verwendeten      →
Absenderstempel der ArGe findet man
noch die Bezeichnung „Bundesarbeits-
gemeinschaft Postautomation“, später hat
der mehrfach geänderte Briefkopf die
Bezeichnung „Bundesarbeitsgemeinschaft
Briefpostautomation“. Heute ist auch der
Hinweis auf die nicht mehr existierende
Ultra-Violett Gruppe EUVG GUVE entfallen.

RB 2019-1 8                                                   ArGe Briefpostautomation e. V.
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
 Bild 12: Die Titelseite des
                                    ersten, Anfang 1970 erschienenen
                                                        Rundbriefs der
                                    Arbeitsgemeinschaft, damals noch
                                       „Postautomation“. Bis jetzt sind
                                               nahezu 200 Rundbriefe
                                        erschienen, seit 1995 mit allen
                                                 Abbildungen in Farbe

Bild 13: Die Rundbriefe der   →
Arbeitsgemeinschaft
Briefpostautomation werden in der
Literaturklasse bedeutender
Wettbewerbsausstellungen immer
wieder hervorragend bewertet. Auf
der TREVERIS 2018 im Juli 2018
wurden die Rundbriefe der mit
einer Goldmedaille ausgezeichnet

ArGe Briefpostautomation e. V.                            RB 2019-1 9
RUNDBRIEF 2019 1 - Exponate-Online
Auf der LYMPURGA 73 in Limburg war die BArGe auf Initiative von Willi Oschewsky zum
ersten Mal mit einem großen UV-Salon zugegen. Den Preisrichterpass für Ausstellungen
im Rang 3 konnte Willi Oschewsky 1974 entgegennehmen. Damit war das Sammelgebiet
„Briefpostautomation“ auch in der Liste der Preisrichter vertreten.

Nach einer turbulenten Jahreshauptversammlung anlässlich der NAPOSTA’78 in Frankfurt
am 21. Mai 1978 trat Willi Oschewsky von seinem Posten zurück. Anlass dafür war die
Ausnutzung einer an sich gemäß der damaligen Satzung legale Maßnahme, nämlich die
Übertragung des Stimmrechts eines Mitglieds, das nicht zur Jahreshauptversammlung
kommen konnte, an ein Mitglied, das dorthin reiste. Diese Möglichkeit hatte der damalige
Schriftführer der BArGe, K. H. Imandt, unter Mitwirkung des Mitglieds Walter Dickmann in
exorbitanter Weise ausgenutzt und bei 25 Teilnehmern an der Veranstaltung 41 Stimmen
auf sich vereinigt. Gegen diese Machenschaft protestierte der Leiter, beantragte den Aus-
schluss der beiden aus der BArGe, die auch erfolgte, und trat zurück. Claus Seelemann
übernahm die kommissarische Leitung. In der Folge wurde die heute noch übliche
Briefwahl eingeführt.

Von 1979 bis 1983 bestand die geschäftsführende Leitung aus Claus Seelemann, seinem
Stellvertreter Horst Steiger und Schatzmeister Theodor Fritz. In die Rundbriefredaktion
teilten sich Claus Seelemann und Ulrich Hildebrandt. Als sich Claus Seelemann und
Theodor Fritz 1983 aus der geschäftsführenden Leitung zurückzogen und Rundbrief-
redakteur Ulrich Hildebrandt, der ein international anerkannter philatelistischer Forscher
war und daher stets genug Material für Rundbriefe zur Hand hatte, schwer erkrankte und
im Mai 1995 starb, kamen die häufig wechselnden Rundbriefredakteure, die selbst nur in
geringem Maße Forschung betrieben, in Bedrängnis, obwohl sie Ulrich Hildebrandt, soweit
er noch konnte, unterstützte. Eine Besserung trat erst ein, als Heinz Friedberg ab
Rundbrief 2-95 die Redaktion übernahm. Er ediert die Rundbriefe schwarz-weiß und ab
2015 in Farbe seit nunmehr einem Vierteljahrhundert! Dafür gebührt ihm unser aller Dank,
denn der Rundbrief ist der Kitt, der unsere Gemeinschaft zusammenhält. Heinz Friedberg
ist zum Glück nicht nur ein in technischer Hinsicht sehr fähiger Editor, sondern – wie viele
Artikel von ihm zeigen – ein philatelistischer Forscher von Format und kann zudem
gewandt formulieren, was durch hohe und höchste Auszeichnungen, die er auf allen
Ausstellungen erhielt, auf denen er Rundbriefe im Wettbewerb zeigte, unterstrichen wird
(Bild 13).

Zu danken ist auch den Schatzmeistern, die die Mitgliedsbeiträge gut verwaltet und das
Vermögen der BArGe vermehrt haben.

Nachstehend werden die Mitglieder der geschäftsführenden Leitung der BArGe seit 1983
tabellarisch aufgeführt:
             Leiter                    Stellv. Leiter               Schatzmeister
    Norbert Heßler 1983-86        Horst Steiger 1979-86         H. J. Nehls 1983-1986
    C. Seelemann 1986-94           Rolf Goebel 1986-95       Alfred Rebscher 1986-2004
    Dr. P. I. Litschke 1994       E.O. Müller 1995-2004        Stefan Toetzke seit 2004
    Rolf Goebel 1995-2008         J. Olschimke 2004-08
    J. Olschimke seit 2008         Peter Huss seit 2008

                                                                (Verfasst von Rolf Goebel)

RB 2019-1 10                                                  ArGe Briefpostautomation e. V.
001. DE—Deutschland

               Stempel Briefregion 59

Den Stempel Briefregion 59 / -8.11.18
fand der Rundbrief-Redakteur auf
einem von Arnsberg nach Dietzen-
bach gelaufenen, am 9.11.2018 zuge-
stellten Großbrief C4. Es scheint,
dass manche Briefzentren die nach
Einführung der neuen Postleitzahlen
in manchen Regionen vor der
Inbetriebnahme eines Briefzentrums
eingesetzten Stempel als „eiserne
Reserve“ aufbewahren. Sie werden vermutlich eingesetzt, wenn im Starkverkehr zu-
sätzliche Stempel benötigt werden oder der BZ-Stempel beschädigt ist.

001. DE- Deutschland                                    BZ 60 – Neuer Maschinenstempel

Die Versuche zur Entwertung von Standard- und Kompaktbriefen mit Tintenstrahl-
Stempeln gehen dem Anschein nach weiter (siehe RB 2018-4, Titelbild, S. 195 und 214)
Einem befreundeten Sammler teilte die Pressestelle der Deutschen Post mit:

Bei dem im Briefzentrum 60 (Frankfurt) eingesetzten Verfahren testen wir bei der
Entwertung von Standardsendungen seit geraumer Zeit die Anwendbarkeit von
Tintenstrahldruckern analog der Technik, wie wir sie bereits bei Großbriefen praktizieren.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt im laufenden Betrieb des
Piloten keine konkreten Aussagen zu Wartungsaufwand bei Tintenstrahldruckern vs. dem
bei einer mechanischen Stempelmaschine und/oder der Lebensdauer herkömmlicher
Stempelmaschinen machen können.
Sobald hier eine Entscheidung bezüglich des flächendeckenden Einsatzes in den BZ's
getroffen wird, werden wir die Öffentlichkeit selbstverständlich umgehend in geeigneter
Weise informieren.

Von anderer Stelle erhalten wir die Meldung, dass auch bei einigen im BZ 46 abgefertigten
Briefen Tintenstrahl-Entwertungen gefunden wurden. Wie die nachstehenden Bilder
zeigen, nicht immer in guter Qualität.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                              RB 2019-1 11
001. DE – Deutschland                                  BZ 80/81 – Neubau in Germering

Ergänzend zur Meldung im RB 2018-4, S. 196 wurde jetzt bekannt, dass das neue Brief-
zentrum für die Regionen 80/81/82 im Gewerbegebiet Nord von Germering errichtet
werden soll. Bedenken der Anwohner, dass zusätzlicher Verkehr in den Ort gebracht wird,
konnten bei einer Vorstellung des Projekts weitgehend entkräftet werden, denn der
Abtransport der aufgegebenen Sendungen erfolgt in den späten Nachtstunden, die
Anlieferung von auswärts kommenden in den frühen Morgenstunden über die Bundes-
straße B 2 oder die Autobahnen A 96 und A 99. Für die Zustellung werden vor allem
Elektrofahrzeuge eingesetzt.
Das neue Briefzentrum soll mit modernsten Anlagen ausgestattet werden. Das Grundstück
hat die Post bereits erworben, einen Bebauungsplan gibt es jedoch noch nicht.

001. DE – Deutschland                                           Autoschalter für Pakete

Am 3. Dezember 2018 startet die Deutsche Post in Bad Kreuznach den Test eines Auto-
schalters zur Paketeinlieferung und -abholung. Es handelt sich um einen Versuch, der
zunächst sechs Monate laufen soll. Er soll zeigen, ob die bequeme Übergabe bei
Abholung und Einlieferung von Paketsendungen, ohne aus dem Auto aussteigen zu
müssen, von den Kunden als Serviceverbesserung angenommen wird.

001. DE – Deutschland                                                      Pakete teurer

Zum 1. Januar 2019 erhöhte DHL den Preis für Pakete bis 5 kg im nationalen Versand bei
der Aufgabe am Schalter von bisher € 6,99 auf € 7,49. Online frankierte Pakete bis 5 kg
kosten auch weiterhin € 5,99. Auch alle anderen Preise für Pakete und Päckchen
einschließlich der Preise für online vorfrankierte Sendungen bleiben unverändert.
Sperrgüter, rollenförmige Sendungen und Nachnahme-Sendungen unterliegen ab dem
01.01.2019 der Umsatzsteuerpflicht.

RB 2019-1 12                                               ArGe Briefpostautomation e. V.
001. DE – Deutschland                 Änderungen bei Einlieferungsbelegen

Früherer R-Beleg  und PRIO-Beleg    Neuer R-Beleg  und PRIO-Beleg 

ArGe Briefpostautomation e. V.                              RB 2019-1 13
Seit kurzem werden die Einlieferungsbelege für R-Briefe und PRIO-Briefe mit einem
maschinell lesbaren 2D-Barcode versehen. Rechts Einlieferungsbelege in der neuen
Form, links zum Vergleich ältere von der selben Poststelle in der Postbank-Filiale
Am Rathausplatz 2-4, 63128 Dietzenbach.
Zur Sendungsverfolgung kann mit einer in Vorbereitung befindlichen Smartphone-App
dieser 2D-Barcode gescannt werden, so dass man nicht wie bisher auf der Internetseite
www.deutschepost.de/sendung/simpleQuery.html die Sendungsnummer und das Auf-
gabedatum manuell eintippen muss, um den Status der Sendung abzufragen.
Um eine Überlastung des Systems zu vermeiden, wurden die Schalterterminals der ver-
schiedenen Poststellen nach und nach auf die neue Funktion umgestellt.

001. DE – Deutschland                            Jede sechste Kundenadresse unzustellbar

Die Qualität der Adressen für Werbesendungen ist in den letzten Jahren erschreckend
gesunken. Das ergab eine Studie der Deutschen Post bei 200 Unternehmen in zehn
Branchen. Im Jahr 2018 waren im Durchschnitt 16,4% der Adressen veraltet oder schlicht
falsch – 2,2% mehr als 2015. Untersucht wurde auch eine Stichprobe der 2017 durch-
geführten Adressbereinigungs-Projekte. Die Hauptursache für Unzustellbarkeit mit einem
Anteil von 7,5 Prozent liegt darin, dass Anschriften nicht aktuell sind, kein Nachsende-
antrag vorliegt oder die Person verstorben ist. Relativ hoch ist der Anteil der Adressen, die
bei Unternehmen nicht aktuell sind, für die aber eine Umzugsadresse vorliegt (6 Prozent).
Bei vielen Adressen mussten zudem Schreibfehler in der Anschrift korrigiert werden.
Die Pflege und Aktualisierung der Adressbestände ist gemäß der neuen EU-Datenschutz-
Grundverordnung (DSGVO) nicht nur weiter rechtlich zulässig, sondern sogar geboten,
denn: Personenbezogene Daten müssen korrekt und auf dem neuesten Stand sein. Das
klappt am besten bei Banken mit nur 7% unzustellbaren Adressen, am wenigsten bei
Verlagen (24,3 % unzustellbar) und im öffentlichen Sektor (26,7% unzustellbar).
Jahr für Jahr ändern sich Millionen von Adressdaten: 2017 haben sich in Deutschland 163
Ortsnamen geändert, rund 11.000 Straßen wurden neu angelegt, aufgeteilt oder
umbenannt. Zudem veralten Adressen jedes Jahr durch rund 11 Millionen Umzüge,
900.000 Todesfälle sowie 400.000 Hochzeiten und 150.000 Scheidungen und die damit
verbundenen Namensänderungen.

001. DE—Deutschland                                Schwierige Zeiten für die Deutsche Post

Am 6. Nov. 2018 gab die Deutsche Post die Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2018
bekannt. Zwar kletterte der Umsatz in den Monaten Juli bis September gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 1,4% auf 14,8 Mrd. €, doch betrug das operative Ergebnis (EBIT)
nur 376 Mio. €. Das sind deutlich weniger als der Vorjahreswert von 834 Mio. €. Während
die DHL-Divisionen zum Teil deutliche EBIT-Steigerungen verzeichneten, ging das
Ergebnis im Unternehmensbereich Post - eCommerce - Parcel (PeP) im dritten Quartal
wie erwartet zurück. Das liegt vor allem daran, dass in diesem Quartal der größte Teil der
angekündigten Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 500 Mio. € verbucht
wurden. Ohne diese Aufwendungen lag das operative Konzernergebnis bei 768 Mio. €.
Die Zahl der Briefsendungen im Durchschnitt beträgt zur Zeit etwa 59 Mio. pro Tag. Um
hier weiter zu rationalisieren ist dem Vernehmen nach geplant, für die Stempelmaschinen
AM990/991, die sich dem Ende ihrer Nutzungsdauer nähern, keinen Ersatz zu beschaffen,
sondern die Stempelung in die Stoffeingaben der Anschriftenleser zu integrieren. Die
Arbeit in der Briefordnerei beschränkt sich dann auf das Trennen der Formate und das
Stempeln nicht maschinengeeigneter Sendungen.

RB 2019-1 14                                                   ArGe Briefpostautomation e. V.
020. US – USA                                                       Postgebühren steigen

Zum 27. Januar 2019 erhöhten die Governors of the Postal Service die Posttarife des
USPS. Am stärksten steigen die Preise für Priority Mail und Pirority Express Mail. Im
Durchschnitt steigen die Preise um etwa 2,5%.
Es gelten für:                        Seit 27.01.2019             bis 26.02.2019
Postkarten (Inland)                   35 cents (ca. 0,30 €)       35 cents (ca. 0,30 €)
Briefe bis 1 oz. (= 28,3 g)           55 cents (ca. 0,48 €)       50 cents (ca. 0,43 €)
    Jede weitere Unze                 15 cents (ca. 0,13 €)       21 cents (ca. 0,18 €)
Briefe mit Freistempel bis 1 oz.      50 cents (ca. 0,43 €)       47 cents (ca. 0,41 €)
Briefe ins Ausland bis 1 oz.          1,15 US$ (ca. 1,00 €)       1,15 US$ (ca. 1,00 €)
Ob die Einnahmen wirklich ausreichen, um künftig die Kosten zu decken, bleibt abzu-
warten. Für das zweite Quartal 2018 meldete der USPS einen Nettoverlust von 1,3 Mrd.
US$, nahezu das Doppelte als im Vergleichszeitraum des Jahres davor.
Auch eine Reihe weiterer Länder haben in den letzten Monaten die Posttarife erhöht und
zum Teil neue Tarifstrukturen eingeführt, die für Standard-Briefe die Laufzeit auf 2 bis 3
Tage erweitern, daneben aber teurere Dienste mit garantierter Zustellung am nächsten
Tag anbieten, vergleichbar etwa mit PRIO der Deutschen Post sind A+ in der Schweiz
(siehe RB 2018-4, S. 199) und PRIO in Österreich (siehe RB 2018-4, S. 230).

061. EE – Estland                                         Selbstfahrender Zustell-Roboter

Auf der Robotex in Tallin
präsentierte die für Paketstationen
bekannte Cleveron AS Viljandi,
Estland, einen selbstfahrenden
Zustell-Roboter, der die „letzte
Meile“ und die Übergabe an den
Empfänger bei Paketsendungen
automatisiert. Der Roboter fährt
zum Haus des Empfängers, legt
das Paket in einen persönlichen
Paketkasten (im Bild im Hinter-
grund links) und setzt seine Fahrt
fort. Der Empfänger erhält eine
Nachricht, dass das Paket angekommen ist und kann es zu einer beliebigen Zeit aus dem
Paketkasten nehmen. Der Empfänger muss nicht daheim sein, der Zustelldienst keine
besondere Zustellzeit beachten. Daraus ergeben sich Vorteile für den Absender, den
Zustelldienst und den Empfänger gleichermaßen.

106. IE – Irland                                                     Die Zukunft der Post

Escher, der in Irland ansässige Hersteller von Systemen für Postschalter, Postkiosk und
mobilen Geräten hat zum Jahresende die Marktuntersuchung „Future of the Posts 2019“
publiziert. Sie kommt zum Schluss, dass angesichts des weiterhin rapide wachsenden
Internethandels die Wünsche der Absender und Empfänger noch genauer erfüllt werden
müssen. Doch wie müssen Postorganisationen optimieren, um weiter konkurrenzfähig zu
bleiben? Folgende Punkte kristallisierten sich als wichtigste heraus:

ArGe Briefpostautomation e. V.                                              RB 2019-1 15
• Big Data ist die Geheimwaffe für Kundenzufriedenheit
  94% aller Postanstalten nutzen oder planen die Nutzung von Daten zur Analyse des
  Kundenverhaltens
• Digitalisierung ist ein entscheidender Schritt
  92% der Postanstalten glauben, dass digitale Lösungen bei der Verbesserung der
  Produktivität eine entscheidende Rolle spielen
• Selbstbedienungs-Einrichtungen erweitern die Postnetze
  91% der Postanstalten benutzen bereits Automaten für das Einliefern und/oder Abholen
  von Sendungen
• Pakete sind der Schlüssel für die Zukunft der Postindustrie
  90% der Postanstalten glauben, dass Pakete in den kommenden fünf Jahren der
  wichtigste Erfolgsfaktor sein werden
• Die Deutsche Post ist erneut der am meisten beachtete Postdienst weltweit
  Mit innovativen Technologien und freundlichem Service ohne Kompromisse bei der
  Qualität ist DP DHL Schrittmacher der Postindustrie

132. LU – Luxemburg
                                 DHL-Paket
Uwe Kensing sandte der Rundbrief-
Redaktion den Scan einer Paketadresse, die
auf den ersten Blick sehr seltsam erscheint.
Der Aufkleber hat die Bezeichnung
WELTPAKET, doch sind Absender und
Empfänger in Luxemburg.
Recherchen der RB-Redaktion führten zu
folgenden Informationen: WELTPAKET ist
das offizielle Produkt von DHL für Pakete
International.
Die vorliegende Freimachung ist etwas trick-
reich: Der Absender ist ein Kunde der DHL
mit Sitz in Luxemburg. DHL hat kein
luxemburgisches Inlands-Produkt für Inlands-
Pakete. Aus diesem Grund verwendet der
Kunde das "deutsche" Produkt für Pakete
(von Deutschland) nach Luxemburg, eben
das WELTPAKET.
Diese Sendung muss deshalb auch in
Deutschland aufgegeben oder ins PZ-Netz
eingespeist werden. Normalerweise sind
(ausländische) Kunden verpflichtet, auf der
Freimachung auch eine deutsche Absender-
anschrift im Falle einer Unzustellbarkeit
anzugeben. Manche Firmen haben hier mit
DHL eine Sondervereinbarung über eine
fiktive Absenderanschrift. Stattdessen gibt
der Kunde hier seine reale Absenderanschrift
an, was eigentlich nicht zulässig ist.

RB 2019-1 16                                              ArGe Briefpostautomation e. V.
160. AT – Österreich                                          13 Neue Postfilialen in Wien

Während die Deutsche Post sich voll auf Annahmeschalter bei der Postbank und bei
Partnern verlässt, richtete die Österreichische Post im Oktober und November 2018 allein
in Wien 13 neue Postfilialen ein. Grund ist die Entflechtung von BAWAG P.S.K. und
Österreichischer Post, wodurch die Post in Wien aus 43 Bankfilialen ausziehen muss.
Wichtig für die Kunden sind die verlängerten Öffnungszeiten der neuen Postfilialen Montag
bis Freitag von 08.00-20.00 Uhr und Samstag von 09.00-12.00 Uhr. Die neuen Filialen
verfügen über vollausgestattete Selbstbedienungszonen mit Frankierautomat, Drucker,
Packstation, Versandbox und Abholstation. Auch ein Geldautomat steht zur Verfügung.
Eine barrierefreie Gestaltung ermöglicht es auch Menschen mit eingeschränkter
Bewegungsfreiheit einfach in die Filiale zu gelangen.

160. AT – Österreich                                    Innovativer Briefbehälterrollwagen

Ein neuer klapp- und stapelbare Briefbehälterrollwagen der Österreichischen Post, mit
dem Briefe, Werbung und Kleinpakete innerhalb des Postnetzes befördert werden, lässt
sich platzsparend transportieren und verringert so den Anteil an Leerfahrten erheblich. Die
zum Patent angemeldete und vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik
(BMÖ) mit einer Auszeichnung bedachte Produktinnovation leistet somit einen wichtigen
Beitrag zum Klimaschutz und verringert auch die benötigte Lagerfläche. Die ersten 560
Rollwägen kommen ab Anfang Mai 2019 zum Einsatz.

200. SE – Schweden                                                  Transorma Norrköping

                                                       Einer von nur zwei aus dem Jahr
                                                       1950 bekannten Belegen mit
                                                       Transorma-Kennung        AJ   von
                                                       Norrköping wurde im Januar 2019
                                                       bei einem schwedischen Auktions-
                                                       haus angeboten, ein Fenster-
                                                       umschlag mit Freistempel vom
                                                       29.6.1950, bei dem die Transorma-
                                                       Kennung im Fenster mehr ein-
                                                       geprägt als abgedruckt ist.

Adressiert war der Umschlag nach Holland, eine
Expertise bestätigt jedoch die Transorma-
Bearbeitung auf der Anlage in Norrköping. Der
Ausrufpreis war mit 3000 SEK (ca. 292,- €)
festgesetzt. Der Zuschlagserlös war bis
Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                               RB 2019-1 17
Angeboten wurde auch eines von
                                                      fünf bekannten Stücken aus dem
                                                      Jahr 1949, eine von Norrköping
                                                      nach Karlstad gelaufene Postkarte
                                                      mit der Transorma-Kennung AJ in
                                                      schwarzer Farbe. Die Briefmarke
                                                      war abgefallen oder abgelöst
                                                      worden, so dass der Stempel nur
                                                      teilweise lesbar ist. Eine Expertise
                                                      bestätigt auch hier die Verwen-
                                                      dungszeit. Der Ausrufpreis betrug
                                                      2000 SEK (ca. 195,- €).

201. CH – Schweiz            Siemens erhält Großauftrag für Briefzentrum Zürich-Mülligen

Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics (SPPAL) wird im Briefzentrum Zürich-Mülligen
eine Sortieranlage für 20.000 kleine Pakete pro Stunde errichten. Der Auftrag umfasst den
Einbau einer vollautomatisierten Sortieranlage in die bestehende Infrastruktur und deren
Inbetriebnahme sowie die Optimierung der Prozesse durch innovative, digitale Lösungen.
Die Anlage ermöglicht die Bearbeitung und Sortierung der zunehmenden Anzahl kleinerer
Pakete in unterschiedlichen Formen und Gewichtsgruppen. Ergänzend werden mit Hilfe
einer neuartigen Erkennungs-Software sämtliche Sendungen bereits am Eingang des
Hubs erfasst und fortlaufend verfolgt. Somit werden selbst sehr kleine Pakete mit schwer
lesbaren Etiketten verlässlich und ohne zusätzlichen Aufwand sortiert.
Die umfangreiche Förder- und Sortiertechnik umfasst unter anderem den kompakten
Visicon Capella und den VarioRoute. Der Visicon Capella garantiert unter optimaler
Nutzung von engstem Raum eine zuverlässige Vereinzelung insbesondere von kleinen
und leichten Paketen. Die Aufteilung in verschiedene Paketströme sowie die Zuführung zu
den Sortern erfolgt durch den VarioRoute. Auf diese Weise werden Pakete mit einem
Gewicht von 50 Gramm bis 9 Kilogramm vollautomatisiert und flexibel verarbeitet.

201. CH – Schweiz                                       Rückgang beim Schaltergeschäft

In einem Statement vom 15. Oktober 2019 meldet die Schweizerische Post sinkende
Zahlen beim Schaltergeschäft. Nicht nur die Pakete (-44%) und Briefe (-68%), sondern
auch der Zahlungsverkehr (-44%) am Schalter ist seit 2000 massiv zurückgegangen.
Dieser Rückgang im Schaltergeschäft führte zu einem Defizit in den Jahresrechnungen
2017 von rund 160 Mio. Franken und 2016 von rund 200 Mio. Franken. Das Ziel der Post
ist eine Verringerung dieses Defizits. Die Post handelt bereits heute und richtet das
Postnetzangebot auf die Zukunft aus, damit sie den Grundversorgungsauftrag weiterhin in
hoher Qualität und eigenwirtschaftlich erbringen kann.
Dafür wird die Schweizerische Post die Zahl der Zugangspunkte bis zum Jahr 2020 auf
mehr als 4200 erhöhen. Das Rückgrat des Postnetzes bilden eigenbetriebene Filialen.
Hinzu kommen die bewährten Filialen mit Partner (Agentur) sowie weitere Servicepunkte
(Aufgabe- und Abholstellen, My Post 24-Automaten und Geschäftskundenstellen). In den
kommenden Jahren werden 40 Millionen Franken in die Modernisierung von rund 300
eigenbetriebenen Filialen investiert und die Zahl der My Post 24-Automaten von heute
über 100 auf 200 erweitert. Zusammen mit dem Handelsunternehmen Migros will die Post
zusätzliche Aufgabe- und Abholstellen einrichten.

RB 2019-1 18                                                ArGe Briefpostautomation e. V.
201. CH – Schweiz                                         Softwareproblem bei Handscannern

Wegen eines Softwarefehlers konnten die Handscanner der Zusteller der Schweizerischen
Post vom 11. August bis 13. Oktober 2018 die Unterschriften der Empfänger von Briefen
und Paketen nicht immer abspeichern. Die Geräte verwarfen die Unterschrift ohne
Fehlermeldung, wenn sie ebenfalls zu speichernden GPS-Daten nicht abrufen konnten.
Unterschriftsbilder von 74.000 Briefen und 440.000 Paktsendungen wurden nicht
abgespeichert. Die 18.800 Handgeräte der Zusteller in der Schweiz wurden inzwischen
umprogrammiert und arbeiten nun einwandfrei.

201. CH – Schweiz                                   Post-Drohnen transportieren Laborproben

Seit dem 10. Dez. 2018 transportieren Drohnen der Schweizerischen Post Laborproben
vom UniversitätsSpital Zürich (USZ) zum Standort Irchel der Universität Zürich (UZH). Die
zweieinhalb Kilometer lange Route verläuft von einer Dachterrasse des Nord-Trakts am
USZ bis zum UZH Irchel an der Winterthurerstrasse 190 und führt – soweit möglich – über
bewaldetes Gebiet. Die Laborproben sind auf dem Luftweg doppelt so schnell am Ziel wie
mit einem Kurier auf der Straße. Die Drohne verfügt deshalb über moderne Sicherheits-
systeme in doppelter Ausführung inklusive einem Kollisionswarnsystem. Sie hat keine
Kamera an Bord.
Die Schweizerische Post betont, mit dem Drohnentransport tut sie das, was sie in ihrer
über 170-jährigen Geschichte immer tat: Sie transportiert Güter von A nach B. Was sich
verändert, ist das Transportmittel. Ob sich dies philatelistisch dokumentieren lässt, bleibt
abzuwarten.

250. – Weltpostverein                                           Post – der größte Arbeitgeber

Bei einer Plenarsitzung des Council of Administration des Weltpostvereins betonte UPU
Director General Bishar A. Hussein, dass der Postsektor weltweit der größte Arbeitgeber
ist. In rund 677.000 Poststellen arbeiten etwa 5,3 Millionen Mitarbeiter, um einen
optimalen und verlässlichen Postdienst zu gewährleisten.

                   DIE RUNDBRIEFE DES JAHRES 2018
                DER ArGe BRIEFPOSTAUTOMATION e. V.
                                 sind nun auch auf CD erhältlich.
  Die Jahrgangs-CD 2016 enthält alle vier Rundbriefe als durchsuchbare PDF-Dateien,
           so dass jederzeit mit beliebigen Stichworten gesucht werden kann.
          Auch die Rundbriefjahrgänge 2007 bis 2018 sind auf CD verfügbar.
    Alle Abbildungen, zu denen Originalbelege vorlagen, sind auf den CDs in Farbe.
      Die Rundbriefjahrgänge 2003 bis 2006 sind auf CD mit SW-Bildern lieferbar.
   Das zum Lesen notwendige Programm Acrobat Reader gibt es kostenlos im Internet
      Für Mitglieder sind die Jahres-CDs zum Preis von 8,00 € pro Jahrgang + Porto
                                        erhältlich.
               Für Nichtmitglieder beträgt der Preis 32,00 € zuzüglich Porto.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                                  RB 2019-1 19
001. DE – Deutschland                                                    Heinz Friedberg

Konsolidierung von Sendungen XVIII
Lizenznummer K0377 (siehe auch RB2018-1)

Die im Vorjahr in einer DV-Frankierung
erstmals aufgetauchte Nummer K0377
ist nach Insiderinformationen tatsächlich
eine Konsolidierer Lizenz. Sie wurde
inzwischen erneut gefunden, und zwar
in der DV-Frankierung einer Tochter-
firma der Allianz. Wie viele große
Konzerne hat sie eine IT-Tochter für
entsprechende Dienstleistungen, näm-
lich die Allianz Shared Infrastruture
Services mit Sitz in 85774 Unterföhring. Sie betreibt eine der größten Digitaldruckereien
und produziert die nationale Allianz-Briefpost. Das bei dem enormen Sendungs-
aufkommen selbst konsolidiert wird, ist verständlich. Die Lizenznummer K0377 ist daher
eindeutig der Allianz Shared Infrastruture Services SE zuzuordnen. Weitere Informationen
über diese Allianz-Tochter findet man unter http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/59019.

Lizenznummer K0618

Erstmal entdeckt auf einem Brief der
Firma Vodafone wurde im Juni 2018 die
Nummer K0618.

                                                                 Vergrößerter Aus-
                                                                schnitt aus der DV-
                                                                Frankierung (mit alter
                                                                Kennung) im Fenster

RB 2019-1 20                                                ArGe Briefpostautomation e. V.
Lizenznummer K2055 (siehe zuletzt RB 2018-1)

Brief aus dem 17.07.2018 mit Lizenznummer K2055 mit fortlaufender Zählnummer ähnlich
wie in RB 2012-1, S. 16 gezeigt, jedoch mit vorangesetzter Maschinennummer.

Lizenznummer K2086

Ausschnitt aus C5-Brief mit Lizenznummer K2086 in ca. 4,5 mm hoher blauer Schrift und
Zählnummer in ca. 1 mm hoher blauer Schrift.

Lizenznummer K2093

Lizenznummer K2093 an der rechten Seite des Freistempels von oben nach unten.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                          RB 2019-1 21
Brief vom 20.04.2018 mit Lizenznummer K2093 auf der rechten Seite des Freistempels
von oben nach unten und unter dem Fenster kopfstehend zusammen mit einer
Zählnummer. Auf der Rückseite des Briefs ist nahe dem unteren Rand eine Codierung für
die Sortierung bei einem privaten Postdienstleister.

Lizenznummer K2121

Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 3D06000710 vom 28.05.2018 mit
Lizenznummer K2121 in blauen, ca. 3 mm hoher blauer Schrift, vermutlich zusammen mit
dem Freistempel aufgedruckt.

Lizenznummer K4000 (siehe zuletzt RB 2018-1)

Ausschnitt aus C5-Brief mit Freistempel 3D09000100 vom 04.10.2016 mit Lizenznummer
Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher, nach links
geneigter Schrift.

RB 2019-1 22                                             ArGe Briefpostautomation e. V.
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D110004F9 vom 26.04.2018 mit Lizenz-
nummer K4000, Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in auffallend großer,
etwa 4 mm hoher, nach links geneigter Schrift.

Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D20000044 vom 03.04.2018 mit Lizenz-
nummer K4000 in etwa 1 mm hoher blauer Schrift, deutlich weiter links stehend als beim
RB 2018-1, S. 12 gezeigten Brief. Zusätzlich in schwarzer Farbe Lizenznummer mit
Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher, nach rechts
geneigter schwarzer Schrift, tiefer stehend als beim RB 2018-1, S. 12 gezeigten Brief.

DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D 101C 3C DC / 00 0007 40AA vom 27.08.2018 mit
Lizenznummer K4000 im blauen Freistempel. Zusätzlich in schwarzer Farbe
Lizenznummer mit Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher,
nach rechts geneigter schwarzer Schrift, ähnlich wie oben.

Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D1400133D vom 29.05.2018 mit Lizenz-
nummer K4000 in etwa 2,5 mm hoher Schrift mit vorgesetzter Zählnummer, kopfstehend,
weiter links als bei dem im RB 2017-1, S. 21 gezeigten Beleg.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                           RB 2019-1 23
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit
Freistempel 4D110004A5 vom
07.11.2016 mit Lizenznummer
K4000 im blauen Freistempel.
Zusätzlich    kopfstehend      in
schwarzer Farbe Lizenznummer
mit Zählnummer und Maschinen-
nummer in etwa 2 mm hoher
schwarzer Schrift.

                                    Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit
                                    Freistempel 1D150005ED vom
                                    09.11.2016 mit Lizenznummer
                                    K4000 im blauen Freistempel in
                                    etwas kleinerer und engerer Schrift
                                    als oben. Zusätzlich kopfstehend
                                    in schwarzer Farbe Lizenznummer
                                    mit Zählnummer und Maschinen-
                                    nummer in etwa 2 mm hoher
                                    schwarzer Schrift.

RB 2019-1 24                              ArGe Briefpostautomation e. V.
Seite 24 unten: DIN-lang-Brief mit Freistempel 2D04252698 vom 24.01.2017 mit Lizenz-
nummer K4000 in etwa 4 mm hoher Schrift. Zusätzlich rückseitig kopfstehend in blauer
Farbe nochmals Lizenznummer K4000 in etwa 4 mm hoher Schrift und Zählnummer in
etwa 1 mmm hoher Schrift.

Ausschnitt aus einem Großbrief C5 mit Freistempel 3D06000D15 vom 04.10.2016 mit
Lizenznummer k4000 in etwa 3 mm hoher Schrift links neben dem Absender und
schwarzem Tintenstrahldruck der Lizenznummer mit Zählnummer und vorgesetzter
Maschinennummer wie in RB 2017-1, S. 22. Zusätzlich Lizenznummer in etwa 4 mm
hoher blauer Schrift und weitere Zählnummer in etwa 1mm hoher blauer Schrift.

Lizenznummer K4031 (siehe zuletzt RB 2017-1)

DIN-lang-Brief mit Freistempel 3D06000425 vom 13.02.2015 mit Lizenznummer k4031,
Zählnummer und der noch nicht geklärten Ziffernfolge „01 04“ in aufrechten, schwarzen
Tintenstrahldruck, noch höher stehend als im RB2017-1, S.22 gezeigt.

Seite 26 oben: Brief DIN-lang mit Freistempel 4D 1314 11FB 00 0391 vom 04.05.2018 mit
Lizenznummer K4031 im Freistempel. Zusätzlich in schwarzer Farbe Lizenznummer mit
Zählnummer und weitere Nummer in ca. 1,5 mm hoher Schrift nahe dem unteren Rand.
Rückseitig ca. 35 mm vom unteren Rand fluoreszierende Strichcodierung nach noch nicht
bekanntem Schema.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                          RB 2019-1 25
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D 1314 121F 00 0144 AC40 vom 25.04.18
mit Lizenznummer K4031 im blauen Freistempel. Zusätzlich in schwarzer Farbe
Lizenznummer mit Zählnummer und vorgesetzter Maschinennummer in etwa 2 mm hoher,
kopfstehender Schrift, ähnlich wie in RB 2015-1, S. 23 gezeigt.

Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D101C3BDF vom 13.07.2018 mit kopf-
stehender Lizenznummer K4031, Zählnummer und Ziel-Region, Ähnlich wie in RB 2015-5,
S. 23 abgebildet, jedoch bei über den Rand des Fensters nach links verschoben.

RB 2019-1 26                                             ArGe Briefpostautomation e. V.
Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D 1314 11C0 00 0299 0631 vom 12.07.18
mit Lizenznummer K4031 im blauen Freistempel und pin-Mail Prelabel. Zusätzlich Lizenz-
nummer, Zielregion und Zählnummer in schwarzer Farbe kopfstehend in etwa 2 mm
hoher, kopfstehender Schrift, ähnlich wie in RB 2015-1, S. 24 gezeigt.

Lizenznummer K7011

DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D1000108B vom 14.11.2016 mit Lizenznummer und fort-
laufender Zählnummer weit links unter dem Fenster.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                           RB 2019-1 27
Lizenznummer K 7012 (siehe auch RB 2013-1)

Oben: Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 1D 2000 04D1 00 0005 4C34 vom
08.05.2018. Lizenznummer k7012 mit vorgesetzter Zählnummer links neben dem
Freistempel in etwa 3 mm hoher Schrift aufgedruckt. Unten: Rückseite mit Label der
Chiemgaupost.

Lizenznummer K7018 (siehe auch RB 2013-1)

Ausschnitt aus DIN-lang-Brief mit Freistempel 6D01000C0A vom 06.02.2018, darunter
Lizenznummer und Zählnummer in schwarzer, etwa 2,5 mm hoher Schrift.

Lizenznummer K7087

RB 2019-1 28                                           ArGe Briefpostautomation e. V.
Ausschnitt aus einem DIN-lang-Brief mit Freistempel 4D11000687 vom 27.10.2017 mit der
erstmals gemeldeten Lizenznummer K7087 und Zählnummer links vom Freistempel nahe
der oberen Kante des Briefs in auffallend großem schwarzen Tintenstrahldruck (Seite 28
unten).

Lizenznummer K7157 (siehe auch RB 2018-1)

Im RB 2018-1, S. 14 konnten wir einen kopfstehenden Abdruck der damals zum ersten
Mal gemeldeten Lizenznummer K7157 zeigen. Jetzt liegt ein Brief mit aufrechtem Abdruck
vor. Er hat den Freistempel 4D1314122C vom 08.01.2018, die Lizenznummer mit einer
Zählnummer und Bearbeitungsvermerken eines privaten Postdienstleisters.

DIN-lang-Brief, der mit einer Marke der CITIPOST zu 0,65 € freigemacht bei dem Privat-
postdienstleister eingeliefert, dort mit dem Freistempel 4D1314122C frankiert und mit der
Lizenznummer K7157 und einer Zählnummer bedruckt (zum größten Teil auf der Privat-
briefmarke und nur am Original erkennbar) zur weiteren Beförderung bei der Deutschen
Post eigeliefert wurde.

Der Autor dankt allen Mitgliedern und Sammlerfreunden, die Belege zu diesem Bericht
beigesteuert haben und hofft, auch weiterhin so viele Informationen zu erhalten.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                             RB 2019-1 29
001. DE – Deutschland                                                   Heinz Friedberg

Versuch mit neuartiger Automatenmarke
Schon seit einiger Zeit gab es Gerüchte, dass die
Deutsche Post auch bei ATM Fälschungen in
größerem Umfang vermutet. Es sollen sogar
Vordrucke der ATM 1 und ATM2 mit Werteindruck mit
Euro-Zeichen (ähnlich wie ATM 4) aufgetaucht sein,
die natürlich sofort als Fälschungen zu erkennen sind.,
Man überlegte daher, ähnlich wie in anderen Ländern
die ATM mit einer fortlaufenden Nummer zu versehen.
Außerdem erwägte man die Umstellung auf Selbst-
klebevordrucke mit Einritzungen. Nun scheint es so
weit zu sein: Am 18. Dezember 2018, möglicherweise
auch schon einige Tage vorher, begann die Post mit
einem entsprechenden Versuch.

Die hier abgebildete neue Automatenmarke stammt von einem am 21.12.2018 bei der
Rundbrief-Redaktion eingegangenen Brief. Sie ist selbstklebend und lässt erkennen, dass
man nun beide Schutzmaßnahmen versucht, Nummerierung und Ritzung.

Die Marke trägt das Bild der ATM 8 „Briefe schreiben“. Unter dem Bild befinden sich der
Schriftzug „Deutsche Post“ mit dem Posthorn, darunter der Monat des Kaufs und in zwei
Zeilen eine 20stellige hexadezimale Nummer. Daneben ist ein 2D-Barcode aufgedruckt,
ähnlich wie er auch bei der aktuellen Version der Internetmarken benutzt wird. Der 2D-
Barcode enthält wohl die Nummer, den Nennwert, den Ort und das Datum des Kaufs
sowie vermutlich noch weitere Informationen. Damit ist auch eine Kontrolle der
möglicherweise (wie bei Internetmarken) begrenzten Gültigkeit automatisch möglich.
Außerdem ist der Nennwert im Bild der Marke eingedruckt. Die Marke ist in der Fläche an
mehreren Stellen eingeritzt, um ein Ablösen und Wiederverwenden zu verhindern oder
zumindest stark zu erschweren.

In den ersten Meldungen von Sammlern war die Rede, dass versuchsweise vier oder fünf
der neuen Münzwertzeichengeber an verschiedenen Orten aufgestellt worden sein sollen.
Der Brief, von dem die abgebildete Marke stammt, war in Bonn abgeschickt worden.
Inzwischen sind alle Orte bekannt, an denen die fünf Versuchsautomaten aufgestellt sind:
   • 53177 Bonn, Koblenzer Straße 67
   • 50321 Brühl, Wilhelm-Kamm-Straße 2
   • 50733 Köln, Wilhelmstraße 55-58
   • 50931 Köln-Lindenthal, Geibelstraße 29-31
   • 50968 Köln-Bayenthal, Bonner Straße 351

Bisher wurde gemeldet, dass ATM in den Wertstufen 45, 70 und 85 Cent sowie 1,45 und
2,60 Euro gezogen werden können. Ob es auch Wunschmarken, etwa zur Ergänzung der
Freimachung von teilfrankierten Sendungen gibt oder künftig geben wird, ist noch unklar.

RB 2019-1 30                                               ArGe Briefpostautomation e. V.
001. DE – Deutschland                                                      Heinz Friedberg

Automationsfähige Briefsendungen heute
Jeder Sammler, der sich mit der Automation bei der Post befasst, weiß zumindest in
Umrissen, wie Briefsendungen beschaffen sein müssen, um bei der Post mechanisch und
später automatisch bearbeitet werden zu können. Dazu gehören:
•   Einhalten definierter Formate und Abmessungen
•   Stabiles und ausreichend festes Material
•   Regelgerechte, leicht lesbare Aufschrift
•   maschinenlesbare Aufschrift
•   Freihalten einer Codierzone
Der erste Automatisierungsschritt war die Entwicklung, Erprobung und Einführung von
hand- und später elektrisch betrieben Stempelmaschinen. Dabei waren bereits die beiden
ersten Punkte wichtig. Mit der Einführung der Transorma, der ersten praxistauglichen
Sortiermaschine, bei der die Transormisten noch die gesamte Postgeografie im Kopf
haben mussten, um jede Sendung dem richtigen Fach zuordnen zu können, wurde auch
der dritte Punkt wichtig. Mit der Entwicklung der Postleitzahlen und der Briefverteilanlagen
mit Matrixcodierung gewann dieser Punkt noch mehr Bedeutung. Mit der Einführung der
automatischen Anschriftenleser schließlich wurden auch die beiden letzten Punkte
unabdingbar. Doch wie sind die Anforderungen heute im Einzelnen?

1. Die heutigen Produkte der Briefpost
Neben den klassischen Produkten Brief und Postkarte gehören auch Bücher- und Waren-
sendungen, Blindensendungen, Dialogpost (Werbesendungen und Kataloge) sowie die
entsprechenden Antwortsendungen (Werbeantwort, Responseplus) in diese Kategorie.

Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die für Sammler wichtigen Briefformate. Rollenformen
sind nicht berücksichtigt, da von solchen, ebenso wie von Groß- oder Maxibriefen, meist
nur die Aufkleber gesammelt werden. Bei Dialogpost gibt es nur zwei Formate mit einem
maximalen Gewicht von 50 g bzw. 500g und geringfügig abweichenden Maßen.

                        Länge             Breite             Dicke            Gewicht
                       min-max           min-max             max               max
     Standard        140-235 mm         90-125 mm            5 mm               20g
     Kompakt         100-235 mm         70-125 mm           10 mm               50g
       Groß          100-335 mm         70-250 mm           20 mm              500 g
       Maxi          100-335 mm         70-250 mm           50 mm              1000 g

    Tabelle 1: Die Basisformate für Briefe, Postkarten, Werbeantwort und Responseplus

Alle in Tabelle 1 genannten Sendungen müssen grundsätzlich rechteckig sein. Die Länge
muss mindestens das 1,4fache der Breite betragen. Groß- und Maxibriefsendungen dürfen
auch quadratisch sein, wenn die Seitenlänge mindestens 125 mm beträgt. Für Sendungen
in Rollenform gelten besondere Bestimmungen.

ArGe Briefpostautomation e. V.                                                RB 2019-1 31
2. Maschinenlesbarkeit
Schriften ohne Serifen sind grund-
sätzlich eine gut maschinell lesbar. Als
Standard gelten heute die Schriftarten
Arial, Frutiger, Helvetica und Univers.
Ein Schriftgrad von 10 pt bis 12 pt mit
normalem Zeichenabstand („regular“)
gilt als optimal. Zwischen den Zeichen
muss ein durchgehender Abstand sein.
Der Abstand zwischen Ziffernblöcken
(Postleizahl) und Wörtern (Ort) muss
einem oder zwei Leerzeichen ent-
sprechen (Bild 1).

Nicht maschinell lesbar sind Schriften,
die von einer einheitlichen Grundlinie          Bild 1: Gestaltung der Anschrift [Lit. 1]
abweichen (Handschriften), Kursiv-
schriften, Zierschriften, konturierte und schattierte Schriften, Altdeutsche und Gotische
Schriften sowie ungleichmäßige Schriften.

Für den Aufbau der Empfängeranschrift gilt folgende Reihenfolge (von oben nach unten):
Anrede (falls gewünscht); Name des Empfängers (Name oder Firma); Weitere Empfänger-
bezeichnung (Person in einer Firma falls zutreffend); Ortsteil (falls gewünscht); Straße und
Hausnummer oder Postfach; Postleitzahl und Bestimmungsort.

Bei Sendungen ins Ausland sind der Bestimmungsort in Großbuchstaben in der Sprache
des jeweiligen Bestimmungslandes mit der im jeweiligen Land gebräuchlichen Angabe der
Postleitzahl und in der untersten Zeile die Landesbezeichnung in deutscher, englischer
oder französischer Sprache in Großbuchstaben anzugeben. Die früher propagierte
Angabe eines Länderkürzels entsprechend dem KFZ-Kennzeichen oder der ISO-Kennung
ist nicht erwünscht.

Der Anschriftenblock ist linksbündig ohne Leerzeilen laut DIN 5008 in einheitlicher Schrift
mit lateinischen Schriftzeichen und arabischen Ziffer zu gestalten. Briefe an Postfach-
inhaber sollen immer an die Postfachanschrift adressiert werden. Ergänzende Hinweise
zur Zustellangabe (Treppenhaus B; Wohnung 12 odgl.) sind durch doppelten Schrägstrich
getrennt hinter der Hausnummer anzugeben.

Zusätzliche Angaben
Absenderangabe bzw. Rücksendeadresse darf nur einzeilig oberhalb der Empfänger-
anschrift platziert werden, damit bei der maschinellen Bearbeitung keine Verwechslung mit
dem Empfänger entsteht. Absenderangabe sowie eventuelle Ordnungsbezeichnungen
müssen maschinenlesbar, jedoch in deutlich kleinerer Schriftgröße (z.B. Schriftgrad 8 pt)
gedruckt werden.

Zugelassene Frankierungen (DV-Freimachung mit 2D-Matrixcode) oder Kennung (P) und
Code für Premiumadress [Lit. 2] müssen ebenfalls maschinenlesbar sein und oberhalb der
Anschrift angebracht werden.

Die Gesamtlänge der Aufschrift darf 100 mm nicht überschreiten. Kennzeichnungen für
spezielle Produkte (z.B. Infocard oder Werbeantwort) sind deutlich separiert oberhalb der
Aufschrift linksbündig anzubringen.

RB 2019-1 32                                                  ArGe Briefpostautomation e. V.
Sie können auch lesen