Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Herbst 2021 - Scheidegger & Spiess
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Wichtige Neuerscheinungen Frühjahr 2021 Herausgegeben vom Kunsthaus Zürich Hodler, Klimt Gebunden und die Wiener Werkstätte 224 Seiten, 236 farbige Ab- bildungen 22 × 27 cm Die erste umfassende Darstellung der Verbindungen der Wiener 978-3-03942-016-2 Deutsch Werkstätte mit Zürich und der Schweiz. Das höchst attraktive sFr. 49.– | € 48.– ISBN 978-3-03942-016-2 Buch zu den populären Künstlern Klimt und Hodler wirft zu- dem einen frischen Blick von aussen auf den Schweizer Natio- 9 783039 420162 nalmaler. Herausgegeben von Yasmin Afschar In Zusammenarbeit mit dem Kosmos Emma Kunz Aargauer Kunsthaus Aarau Eine Visionärin im Dialog mit zeitgenössischer Kunst Broschur 248 Seiten, 198 farbige und 19 sw Abbildungen 24,5 × 32,5 cm Dieses Buch stellt das Werk der Heilerin und Künstlerin 978-3-85881-682-5 Deutsch / Englisch Emma Kunz (1892–1963) in einen Dialog mit Positionen der sFr. 49.– | € 48.– ISBN 978-3-85881-682-5 zeitgenössischen Kunst. Es greift mit Spiritualität und alter nativen Heilmethoden aktuelle Themen auf, die Kunstschaf- fende und die Gesellschaft gleichermassen beschäftigen. 9 783858 816825 Herausgegeben von der Briefe von Sophie Taeuber-Arp Fondazione Marguerite Arp an Annie und Oskar Müller-Widmann Broschur 144 Seiten, 32 farbige und 7 sw Abbildungen 17 × 24 cm Die Erstveröffentlichung der Briefe und Postkarten von Sophie 978-3-03942-017-9 Deutsch Taeuber-Arp an ihre wichtigsten Sammler und Förderer, kom- sFr. 25.– | € 25.– ISBN 978-3-03942-017-9 mentiert und mit einem Essay von Walburga Krupp, der füh- renden Spezialistin für Leben und Schaffen der grossen Avant- gardistin. 9 783039 420179 American Readers at Home – Herausgegeben von Ludovic Balland mit Pauline Mayor New Cut Broschur 276 Seiten, 69 farbige und 139 sw Abbildungen «Ein faszinierendes Zeitdokument der Widersprüchlichkeiten», 24 × 33 cm 978-3-85881-880-5 Englisch schrieb Die Zeit, als American Readers at Home 2018 erschien. sFr. 39.– | € 38.– ISBN 978-3-85881-880-5 Nun legt der Gestalter und Fotograf Ludovic Balland eine neue Zusammenstellung seines viel beachteten Materials vor. 9 783858 818805
Herausgegeben von Fabienne Rückt erstmals Max Bill als welt- Eggelhöfer und Nina Zimmer weit gesellschaftlich und politisch aktiven Künstler in den Fokus Mit Beiträgen von Fabienne Eggel- höfer, Heloísa Espada, María Amalia Macht das von Bill geknüpfte García, Guitemie Maldonado, weltumspannende Netzwerk von Angela Thomas Schmid und Lynn befreundeten Künstlerinnen und Zelevansky Künstlern und politisch-gesell- schaftlichen Mitstreitern sichtbar Gestaltet von Sabine Hahn Reich illustriert mit rund 120 Wer- In Zusammenarbeit mit dem ken Bills und befreundeter Kunst- Zentrum Paul Klee, Bern schaffender Erscheint anlässlich der gleich Broschur namigen Ausstellung im Zentrum ca. 232 Seiten, ca. 140 farbige Paul Klee, Bern (16. September und 20 sw Abbildungen 2021 bis 9. Januar 2022) 21 × 28 cm 978-3-85881-697-9 Deutsch 978-3-85881-877-5 Englisch ca. sFr. 49.– | € 48.– Erscheint im September 2021 Eine Schlüsselfigur ISBN 978-3-85881-697-9 ISBN 978-3-85881-877-5 der europäischen Deutsch Englisch Moderne und weltweit vernetzter 9 783858 816979 9 783858 818775 Universalkünstler Max Bill Global Ein Künstler als Brückenbauer Max Bill (1908–1994), Schlüsselfigur der europäischen Moderne, war ein Universal talent: vollendeter Maler, Bildhauer, Architekt, Designer, Grafiker und Typograf; emi- nenter Theoretiker, Lehrer und Kurator; vielfältig produktiver Publizist. Von der Schweiz und Deutschland aus baute er ein weltumspannendes Netz von Künstlerinnen und Protagonisten des Modernismus auf. Er engagierte sich für diverse gestalterische, aber auch für gesellschaftliche und politische Themen und förderte den internationalen Dialog. Dieser vielgestaltige Austausch, der Brückenschlag zwischen Ideen, Menschen und Kontinenten, war für Bills Schaffen zentral. Diese Monografie, die anlässlich einer grossen Ausstellung im Berner Zentrum Paul Klee erscheint, rückt erstmals Max Bills weitverzweigtes Netzwerk in den Fokus. Neben rund achtzig von Bill gestalteten Gebrauchsgegenständen, grafischen Erzeugnissen und Kunstwerken stehen auch Werke von Künstlerkolleginnen und -kollegen. Die thematischen Essays beleuchten sein Werk aus neuem Blickwinkel und veranschau lichen seine Beziehungen zu Kunstschaffenden in Dessau, Paris, Zürich, São Paulo, Buenos Aires und New York. Fabienne Eggelhöfer ist Chefkuratorin und Leiterin Sammlung Ausstellungen Forschung am Zentrum Paul Klee, Bern. Nina Zimmer ist seit 2016 Direktorin des Kunstmuseums Bern und des Zentrum Paul Klee, Bern. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 3
Herausgegeben von Eine Sammlung von Gesprächen USPs Peter Zumthor Peter Zumthors mit Philosophen, Kuratorinnen, Historikern, Kompo- Gespräche mit Anita Albus, nistinnen, Autoren, Fotografinnen, Aleida Assmann, Marcel Beyer, Sammlern und Handwerkern Hélène Binet, Hannes Böhringer, Renate Breuss, Claudia Comte, Eine inspirierende Lektüre, die in Bice Curiger, Esther Kinsky, die Gedankenwelt Zumthors und Ralf Konersmann, Walter Lietha, seiner Gegenüber eintauchen lässt Olga Neuwirth, Rebecca Saunders, Karl Schlögel, Martin Seel, Hochwertige Ausstattung: Rudolf Walli und Wim Wenders 17 Hefte plus ein Leporello in Schmuckschuber Gestaltet von Kambiz Shafei 17 Hefte und Leporello zusammen in Schuber Total ca. 480 Seiten, ca. 30 farbige und 10 sw Abbildungen sowie 10 Pläne 12,5 × 21 cm 978-3-03942-009-4 Deutsch 978-3-03942-010-0 Englisch ca. sFr. 160.– | € 150.– Erscheint im Juli 2021 ISBN 978-3-03942-009-4 ISBN 978-3-03942-010-0 Deutsch Englisch 9 783039 420094 9 783039 420100 Dear to Me Peter Zumthor im Gespräch «Erinnern Sie sich an das Haus, in dem Sie aufgewachsen sind?» «In welchem Raum fühlen Sie sich wohl?» «Wie machen Sie das genau?» Der Schweizer Architekt Peter Zumthor führte 17 ausführliche Gespräche, die uns eintauchen lassen in die Gedanken- welt und Arbeitspraxis faszinierender Persönlichkeiten. Ein grosser Teil der Gespräche fand im Rahmen der Ausstellung Dear to Me statt, die Zumthor im Sommer 2017 zum 20-jährigen Jubiläum des von ihm erbauten Kunsthaus Bregenz konzipierte. Er lud Philosophen, Kuratorinnen, Historiker, Komponistinnen, Autoren, Fotografinnen, aber auch einen Sammler und einen Zimmermann dazu ein, persönlich zur Ausstellung beizu tragen. Diese sehr spezielle Publikation mit 17 Heften und einem Leporello im Schmuck schuber trägt die ernsthaften und zugleich auch heiteren Gespräche zusammen. Peter Zumthor erkundet darin mit seinen Gegenübern eigene und andere künstlerische Vorlieben und Praktiken, Denkprozesse genauso wie handwerkliches Erfahrungs wissen. Er fragt hartnäckig nach, bleibt aber immer charmant und liebevoll, nimmt seine Gesprächspartnerinnen und -partner sachte und doch bestimmt mit auf eine gemeinsame Reise. Das Leporello dokumentiert die von Zumthor gestaltete Ausstel- lung Dear to Me in Text und Fotografien. Peter Zumthor entwickelt mit rund 30 Mitarbeitenden in seinem Atelier in Haldenstein architektonische Originale wie das Kunsthaus Bregenz, die Therme Vals, das Museum Kolumba in Köln oder das Steilneset-Denkmal in Vardø. 2009 wurde er mit dem Pritzker Architecture Prize ausgezeichnet. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 5
am Himmelfahrtstag in der Kirche S. Maria del Carmine in Kaiser Rudolf II. ist auch eine bizarre Kugeluhr bestimmt, die den Turmbau zu Babel DER MARTIALISCHE LÄRM. Der griechische Mathematiker und Mechaniker Muristus können. Damit hat die Flugabwehr mehr Zeit, sich auf eine Florenz Verwendung. Der Kunsthistoriker Götz Pochat zitiert darstellt und bei jedem Stundenschlag Orgel und Trompeten erklingen. Gleichzeitig ist lediglich und angeblich als Verfasser eines Traktates über tönende Automaten Reaktion einzustellen. Die ersten Geräte dieser Art kommen einen Bericht des russischen Bischofs Abraham von Souzdal, läuft genau eine Minute lang von der Turmspitze eine Kugel der Spiralbahn entlang, bekannt, das mit einiger Verspätung in arabischer Übersetzung überliefert ist. bereits um 1916 in England zum Einsatz, um Zeppeline bei der die Festaufführung im Jahr 1439 besucht: „… Nach die- während die Figur des Saturn eine Glocke anschlägt. Jedenfalls enthält die Handschrift die Beschreibung einer großen, sechs Meter hohen bewölktem Himmel zu lokalisieren. Die deutsche Wehrmacht sen Worten hört man Donnergetöse, Christus erscheint auf hydraulischen Orgelpfeife mit aufgesetztem Schallrohr, einer „weithin tönenden benützt tragbare Hörner, mit denen die Wache stehenden der Spitze des Berges, der Himmel öffnet sich, und man sieht Posaune mit dem weiten Maul und dem lauten Klang“.112 Das Instrument wird mit Soldaten wie Mickey-Mäuse aussehen. Die US-Armee entwickelt den himmlischen Vater in wundersamer Weise frei in der Luft etwa fünfhundertfünfzig Liter Wasser gefüllt, muss also enorme Ausmaße gehabt ebenfalls bereits um 1920 ähnliche Hörner, um Geräusche aus schwebend, von einem strahlenden Schein umgeben, der von haben. Es wird auf Kriegszügen mitgeführt und dient als Signalgeber, deren Ton größerer Entfernung mit einer Art Stethoskop abzuhören. Die unzähligen Lichtern ausgeht. […] Vom Himmel, dort, wo Gott sechzig Meilen weit zu hören ist. Vorstellbar ist ein schauriges sirenenartiges Getöse, Anlagen sind bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges im Einsatz; Rekonstruktion/Interpretation der Himmel- Vater sich befindet, senkt sich eine sehr schöne, genial konst- fahrtsmaschine von Filippo Brunelleschi das die feindlichen Heere in Angst und Schrecken versetzt, weshalb die Orgel auch die Effizienz allerdings ist nicht besonders groß, und wegen der ruierte ‚Wolke’ herab: Sie ist rund und von Scheiben umgeben, (1377-1446) in der Kirche San Felice. Modell als „Kriegsmaschine“ deklariert ist. Die Gebrauchsanweisung vermittelt einen guten Zwei deutsche Soldaten eines Feldartillerie- immer schneller fliegenden Kampfflugzeuge sowie der Erfindung die sich drehen.“36 Noch lange nach Brunelleschis Tod wird für die Ausstellung „Il Logo teatrale a Eindruck von der Konstruktion und der Wirkung: „Soll der Schall ertönen, so nimmt regiments beim Abhören, 1917 des Radars sind sie bald obsolet. Firenze“, Florenz 1975 seine Verkündigung aufgeführt, 1497 kommen die Apparatu- man Böcke, die man um das Instrument aufstellt. Sie sind so hoch, dass sie bis zu ren in verbesserten Versionen noch einmal zum Einsatz: Zwei riesige, bewegliche den Stellen reichen, an denen sich die Schläuche befinden, damit man die Blasebälge DIE POSAUNEN VON JERICHO. Die gewaltige Wirkung des Schalls kennen wir bereits Halbkugeln, in denen sich die Handlung abspielt, in der zum Beispiel der Erzengel auf sie legen kann. … Die Männer blasen und treten die Bälge, bis die Schläuche aus den biblischen Legenden, die vom Tempelinstrument Magrepha erzählen, Gabriel nach Überbringung der Botschaft in einer Mandorla davon fliegt. Die Kons- mit Wind gefüllt sind. Der Wind tritt dann in das Wasser, bringt dies in lebhafte dessen Klang von Jerusalem bis Jericho zu hören ist. Das Alte Testament enthält truktion dieser Mandorla ist in einer Skizze des Buonaccorso Ghiberti überliefert. Bewegung und versetzt es in Aufruhr; er dreht sich und kreist in ihm und sucht einen die Geschichte vom Kampf um Jericho, dessen Stadtmauern durch die Wucht des Diese Aufführung wird übrigens auf Betreiben des Bußpredigers Girolamo Savona- Ausweg. Dann entflieht er aus dem Ende der Röhre mit lautem schauererregendem Posaunenklangs der israelitischen Priester zu Fall gebracht werden. Archäologische rola verboten, weil er die Anspielung mit den Himmelssphären als Provokation für Schall, der kräftig ist und Schrecken verbreitet und die Herzen von jenen, die hören, Untersuchungen haben zwar ergeben, dass Jericho zu biblischen Zeiten eine kleine den orthodoxen Glauben hält. Savonarola selber wird ein Jahr später als Ketzer zerspringen lässt … Die Männer, die die Blasebälge treten, verstopfen ihre Ohren mit unbefestigte Ortschaft war, aber wenn die Begebenheit in der Bibel steht, sollte der exkommuniziert, gehängt und verbrannt. Watte, und darüber sind diese noch mit Wachs bestrichen, damit ihr Verstand nicht Wahrheitsgehalt nicht in Zweifel gezogen werden. entweiche und dass ihr Gehör nicht Schaden leide.“113 In einem hebräischen Text RELIGIÖSE RÄDERWERKE. Die erfindungsreichsten und verspiel- aus dem zwölften Jahrhundert wird die Wirkung ebenfalls beschrieben: „Wenn die testen Automaten aus der Zeit des Manierismus baut der Feinde solchen schrecklichen Lärm hörten, bebten ihre Herzen, die Pferde rannten Künstler-Mechaniker Hans Schlotheim, dessen Konstruktionen weg, und der Sieg wurde der großen Zahl dieser Instrumente verdankt, die ich von Kaiser Rudolf II. gesammelt, zum Leidwesen des erwähnt habe.“114 Jean Tinguely (1925-1991): Cenodoxus-Isenheimer Altar, 1981, Flügelaltar, Nationale SuisseVersicherung, Basel Herstellers aber nicht bezahlt werden. Zu seinen legendären Arbeiten zählt ein mechanisches Krippenwerk in Dresden, HÖRGERÄTE. Die riesigen japanischen Tuba sind keine Lärminstrumente, sondern das beim Bombenangriff 1945 zerstört wird. Der Automat TINGUELYS ALTAR. Der mechanisierte Flügelaltar Cenodoxus von Jean Tinguely Abhörgeräte, mit denen anfliegende Feindflugzeuge frühzeitig identifiziert werden wird durch ein komplexes Antriebswerk aus Federzügen, bezieht sich auf das memento mori-Thema des berühmten Isenheimer Altars von Stiftswalzen und Schöpfbälgen in Gang gesetzt und erzählt Matthias Grünewald und auf das Theaterstück Cenodoxus, der Doktor von Paris des mit einigem Pathos die Geschichte der Geburt Christi: „Die Jesuiten Jakob Bidermann aus dem Jahr 1602. Der Titel bedeutet so viel wie „eitler Weihnachtskrippe stand auf einem ovalen Unterbau, in dem Glanz“ und verweist auf den Gelehrten gleichen Namens, der seine Religiosität ein mechanisches Orgelwerk eingebaut war. Um Maria und einzig und allein ausübt, um Ruhm zu ernten. Tinguelys Altar zeichnet sich durch Josef und das Jesuskind in der Krippe herum gruppierten sich eine ausgeprägte satirische und possenhafte Komponente aus: „Wer ihn betrachtet, Kühe und Schafe, die den Kopf bewegen konnten. Die auf ein weiß nicht recht, ob er lachen oder zittern soll. … Er bezieht sich auf eine bekannte laufendes Band befestigten Figuren der Hirten und der heiligen Bilderwelt, die um Begriffe wie Gut und Böse, Leben und Tod, Heil und Verderben, Drei Könige samt ihrer Dienerschaft zogen an der Krippe Paradies und Hölle kreist.“38 Die Skelette von Tierschädeln verweisen auf die vorüber und verneigten sich. Über dieser Szene schwebte eine Vergegenwärtigung des Todes, rotierende Pfauenfedern auf Eitelkeit und Hochmut, vergoldete Kugel, die von zwei an dem Unterbau befestigen und das langsam permanent rotierende Rad im Zentrum auf die Vergänglichkeit der Armen getragen wurde. Aus ihr senkte sich langsam eine Zeit. In der Mitte dreht sich mit großer Geschwindigkeit ein Holzkreuz, das von zwei Wolkenschale herab, in der kleine Engel saßen. Hinter ihnen kleinen Tierschädeln mit schnappenden Kiefern flankiert ist. Hinter dem Altar wird erschien Gott Vater und hob segnend die Hände. War das Hans Schlotheim (1547-1625): Kugeluhr eine Rosenkranz betende Gläubige hastig auf Rollen hin und hergeschoben; links Schauspiel beendet, spielte die Orgel einstimmig Vom Himmel „Turmbau zu Babel“, 1602, Automat, Silber, und rechts befinden sich „Messdiener“ mit klappernden Knochenköpfen. Gekrönt Messing, vergoldet, eisen, Holz, Leder, Berg- hoch, da komm ich her. Bei der folgenden Melodie Josef, lieber kristall, Darmsaite, 112 x 60 x 60 cm. wird das Ensemble von einem mächtigen, langsam nickenden Stierschädel, der Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872): Die Schlacht von Jericho, um 1830, Feder und Pinsel über Blei- Josef mein bewegte der besungene Josef die Krippe.“37 Für Staatliche Kunstsammlung Dresden möglicherweise Gottvater symbolisiert, der das Geschehen teilnahmslos beobachtet. Japanische Kriegstuba, um 1930, akustische Empfänger, inspiziert von Kaiser Showa stift, 21,2 x 25,5 cm. Museum der Bildenden Künste Leipzig 20 21 60 61 gniert klingenden Frage, mit der er die Kunstwelt und ihre Jargons angreift und mit DIE MECHANISCHEN BLÄSER. Der Pharao Ptolemaios Philadel- zornigen Trommelwirbeln verstärkt. Die Arbeit Lexichaos beschäftigt sich mit Spra- phos gibt im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung che als Machtinstrument und bezieht sich auf den Turmbau zu Babel, auf die Sprach- ein Standbild seiner Gemahlin Arsinoe in Auftrag, das verwirrung, mit der Gott die Überheblichkeit der Turmbauer bestrafte. Huene lässt tanzen und Trompete blasen kann, wie der Schriftsteller den Bibeltext aus den Türmen der Skulptur in drei Sprachen gleichzeitig erklingen; Athenaios berichtet: „Sie trägt ein Füllhorn, das den klaren hebräisch, griechisch und lutherdeutsch überlagern sich. „Sonderbarerweise entsteht Ton einer Trompete von sich gibt, dank eines fließenden aber aus der Sprachschichtung kein Kauderwelsch,“ schreibt die Kunstkritikerin Wasserstrahls. Es ist kein Kriegssignal, sondern im Gegenteil, Doris van Drathen, „Rhythmen, Pausen, Vokallänge scheinen einander zu entspre- mittels einer goldenen Trompete ein Signal zum Feste.“362 chen, ja bilden gemeinsam sogar eine musikalische Harmonie.“360 Auf den Orgel- Vielleicht hat die Trompeterin schon ähnlich funktioniert türmen bringt Huene Buchstaben an, die wie Sehtests beim Augenarzt anmuten. wie der automatische Trompeter, den Heron dreihundert Den Endpunkt sieht der Künstler nicht in der Sprachverwirrung, sondern in deren Jahre später erfindet und auch die technische Beschreibung Zertrümmerung, bei der Wort und Sinn nicht mehr stimmen, „wenn Konsonanten dazu liefert; demnach befindet sich unter dem Standbild und Vokale und Diphtonge zersprengt aufträten, als bedeutungslose Zeichen.“361 ein luftdicht verschlossener Sockel, worin eine gelöcherte Die allgemeine babylonische Verwirrung wird noch verstärkt durch den Lärm von Heron: Automatischer Trompeter, in: Pneuma- Halbkugel montiert ist. Der Sockel wird mit Wasser gefüllt, Nicolas Anatol Baginsky (*1961): „Die Musen des Jenseits“, 1992-2005 Chico MacMurtrie (*1961): Sub Human, Percussion Roboter, 1992-2006 Klingeln und von diversen Geräuschen, die von den Bewegungen der Besucher aus- tica, 1. Jhdt. wodurch ein Druck entsteht, der durch das Innere der Figur gelöst werden. in die Trompete gepresst wird. Die Kompression ruft einen trompetenartigen Ton hervor. DIE MUSEN DES JENSEITS. Das ist der Name einer Roboter-Rockband, eine „selbst- orchestral mit Roboterkollegen zu konzertanten Aufführungen formieren. So ein DIE UNVOLLKOMMENE ORGEL. Aus dem neunten Jahrhundert ist ein mechanischer lernende, informationsverschlingende Maschine, die weiterspielt, solange sie Konzert ist ein nicht immer harmonischer Zusammenklang aus Trommeln, Stampfen, Am technischen Prinzip hat sich Flötenspieler als „Instrument, welches von allein spielt“363 sensorische Reize erfährt“400, wie sie ihr Schöpfer, der Künstler Nicolas Anatol Schlagen, metallischen Schlägen und atonalen Saitenklängen, begleitet vom Zischen zweitausend Jahre nach Ktesibios überliefert, den die in Mathematik, Astronomie, Geometrie Baginsky, nennt. Die Musikerinnen sind nach Sirenen der griechischen Mythologie der pneumatischen Muskeln, mit denen die Extremitäten der Ausführenden in auch beim Mercurius Wagen des und Mechanik gelehrten Brüder Banū Mūsā in Bagdad kon- benannt: die glanzstimmige Aglaopheme ist die Gitarre, die Verführerin Peisinoe Bewegung gesetzt werden. Künstlers Horst Rickels nicht viel struieren. Bei diesem Automat handelt es sich um eine große spielt Bass, und die zauberhafte Thelxiepeia ist das virtuose Schlagwerk. Während geändert, der sein Instrument ein Pfeife mit neun Löchern, die mit Hilfe von Ventilen und der letzten Jahre hat sich die Gruppe um einige weitere Solistinnen erweitert, DIE KASPERLMASCHINE. Manchmal fungiert eine harmlose Bastelei als Auslöser „Schlagblaszeug“ nennt, weil es eines rotierenden Zylinders geöffnet und geschlossen wer- wie der Robotersängerin Egeethree mit mechanischem Kehlkopf und gewaltigen für eine obsessive Beschäftigung, die sich durch viele Jahre hinzieht. Im Falle des aus verschiedenen Orgelpfeifen den können. Dieses Instrument könnte eine frühe Form eines vokalen Fähigkeiten. Die Besonderheit dieser musikalischen Apparate liegt in ihrer Musikers Paul Skrepek ist es eine Kasperlfigur, der er das Trommeln beibringt. besteht, die jede einzeln mit einem Automaten mit Stiftswalzen gewesen sein, weil dem Bericht schöpferischen Autonomie, weil kein konzertanter Ablauf programmiert ist und Während der folgenden fündundzwanzig Jahre entwickelt sich ein komplexes Blasebalg verbunden ist und mit zufolge verschiedene Melodien gespielt werden können. Eine keine künstlerisch-inhaltliche Kontrolle durch menschliche Steuerung stattfindet; Klangorchester, das der Schöpfer Kasperlmaschine nennt. Auf Schrottplätzen, Banū Mūsā (9. Jhdt.): Nachbau eines selbst- großem physischem Einsatz mit den spielenden Flötenautomaten durch ein Team Rekonstruktion des Apparates im Jahr 2015 durch Techniker, die Band bringt sich das Musizieren gewissermaßen während der „Sessions“ selber Fäusten und Füßen traktiert wird. der Universität der Künste Berlin für die Aus- Mechatroniker und Programmierer der Universität der Künste bei. Die technische Ausstattung besteht lediglich in der mechanischen Fähigkeit, ihr Jede geringste Druckveränderung stellung „Allah’s Automata“, ZKM Karls- Berlin beweist die Funktionsfähigkeit des Instruments. Instrument zu beherrschen, und einem Mikro-Kontroller, der physikalische Daten ruhe, 2015 hat eine Modulation des Klanges zur erfasst, um die Roboter in ihrer Bewegung zu steuern. Der musikalische Inhalt entsteht Folge. Im Gegensatz zum klassischen DUDELSACKMASCHINENKONZEPT. Die mechanische Sackpfeife in einem Computer mit einem sich selbst organisierendem künstlichen neuronalen Orgelspiel, das eine gleichmäßige des Mystikers und Arztes Robert Fludd ist sicherlich nie Netz, das von einem zufällig entstehenden Klang eine komplexe Komposition Luftzufuhr verlangt, ist Rickels an fabriziert worden, sondern existiert nur als Illustration, entwickelt: „Dieses Geräusch wird analysiert und dient dann als sensorischer Reiz der Instabilität des pneumatischen als Konzept, auf welche Weise mittels Luft, Wasser und für das künstliche Netzwerk – ein einfaches Modell einer Nervenzellensimulation Horst Rickels (*1947): Mercurius Wagen, Version für zwei Spieler, 1989 Drucks interessiert, wodurch die Mechanik ein selbstspielende Pfeife zum Erklingen gebracht mit der Qualität, die eingehenden Reize selbständig zu klassifizieren“401, erklärt Tonhöhen ins Schaukeln geraten und werden kann. Fludds Beschreibung zur Abbildung behandelt der Künstler das technische Prinzip. Konsequenterweise meldete Baginsky seine zerrüttet werden: so genannte „Maultöne“ führen zum „Spucken“ der Orgelpfeifen, denn auch lediglich die theoretischen Grundlagen: „Musik, „Musikerinnen“ offiziell als Künstlerinnen bei der Krankenversicherung an. zu klanglichen Effekten, die im traditionellen Orgelbau vermieden werden. Nicht im Einklang mit bestimmten Tönen, wird auf unterschiedliche ohne Ironie gegenüber der Kirchenorgel als „Königin der Instrumente“ und der Weise erzeugt, durch die Bewegung von Sand, dann durch ROBOTERSCHLAGZEUGER. In seiner New Yorker Werkstatt „Amorphic Robot Works“ Robert Fludd (1574-1637): Mechanischer Gesetzmäßigkeit des herkömmlichen Orgelbaus nennt Rickels sein Instrument Dudelsack, Kupferstich des Druckers Kaspar das Fliessen von Wasser sowie durch den Gebrauch eines baut Chico MacMurtrie hunderte interaktive und computerkontrollierte Maschinen, Mercurius Wagen. Namenspate für das Instrument ist der „Seelenbegleiter“ Rötel, 10,2 x 15,7 cm. In: Robert Fludd: De Rades, wie es auf dieser Seite zu sehen ist; behandelt wird Roboter und Objekte. Virtuose Schlagzeuger und Multi-Instrumentalisten sind die und Götterbote Merkur, der rastlos unterwegs ist, um die Verbindung zwischen naturae Simia, 1618. Sächsische Landesbiblio- Musikroboter, die eindrucksvolle Soli trommeln – mit einer Eleganz, die man den nun diejenige Bewegungen die für das Erklingen von Flöten thek Dresden Himmel und Erde zu schaffen; als Planet ist Merkur der beweglichste, sein Zyklus sorgen. […] Die werden benutzt für Orgeln, um Flöten aus Schrott gebauten Kreaturen nicht zutrauen würde. Sie erinnern in ihrem Habitus um die Sonne ist der schnellste von allen Planeten; und schließlich ist Merkur der erklingen zu lassen, um […] Vögel singen zu lassen, Schlangen zischen zu lassen, an die trashigen Geschöpfe der 1980er Jahre, weisen aber eine „evolutionäre“ Namensgeber des Quecksilbers, das seinen Spott mit der Festigkeit treibt. Löwen und Stiere zum Brüllen zu bringen.“ Entwicklung auf, indem sie ihr Repertoire weiterentwickeln und sich manchmal Paul Skrepek (*): Kasperlmaschine (Detail), 2016, diverse Klangerzeuger, Mechanik 214 215 242 243 Ein kurzweiliger Streifzug durch das Reich der Maschinen und Apparate
Gestaltet von Gottfried Hattinger Eine assoziationsreiche und höchst unterhaltsame Erzählung der Kul- Gebunden turgeschichte aus ungewöhnlicher ca. 640 Seiten, ca. 830 farbige Perspektive und sw Abbildungen 19,5 × 25 cm Umfasst die Themenfelder Kunst, 978-3-03942-029-2 Deutsch Architektur, Technik, Unterhaltung, ca. sFr. 45.– | € 38.– Alltagskultur Erscheint im November 2021 Ein umfassender Blick auf die ISBN 978-3-03942-029-2 Vielfalt der Maschinen und der menschlichen Vorstellungskraft Erscheint anlässlich der Ausstellung Weltmaschine im Schlossmuseum 9 783039 420292 Linz (16. November 2021 bis 13. März 2022) Gottfried Hattinger Maschinenbuch Eine Sammlung zur Kultur- und Kunstgeschichte der Apparate Gottfried Hattinger nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise in die bisweilen kuriose Welt der Maschinen. Ob mechanische Puppentheater, Beichtmaschinen, barocke Spektakelmaschinen, automatische Trompeter oder elektronische Haushunde: Es sind nicht immer nützliche Erfindungen und technische Innovationen, die hier in ihrer Fülle versammelt sind, sondern auch Experimente, künstlerische Interventionen und Maschinen, die es so nie gab. Das Panoptikum der Technik hat für alle Tüftler Platz, die ihre Ideen in mechanischen Wunderwerken – von Geräten des Alltags bis hin zu Absurditäten und Verrücktheiten des Genres – fassen. So wird das Reich der mechani- schen Fantasie nicht nur von Genies, Künstlern, Erfindern und Ingenieuren besiedelt, sondern auch von Göttern, Teufeln, Dichtern und Philosophen, Utopisten, Scharlata- nen und Kurpfuschern. In diesem Sinn bietet das höchst unterhaltsame und mit mehr als 800 Abbildungen illustrierte Buch einen geografisch und zeitlich umfassenden Überblick fantastischer und realisierter Maschinen und Apparate. Zugleich führt uns Gottfried Hattinger durch eine erstaunliche Sammlung hybrider Weltentwürfe, Hirngespinste und Ob- sessionen, die von menschlicher Vorstellungskraft über Jahrtausende hervorgebracht worden sind. Gottfried Hattinger war von 1987 bis 1991 künstlerischer Leiter des Festivals ars electronica im Brucknerhaus Linz, seither ist er als freischaffender Kurator, Buchgestalter und Autor tätig. Er konzipiert und gestaltet u. a. Festivals und Ausstellungen in den Bereichen (zwischen) Kunst und Kultur, Performance und Theater, Klangkunst und Musik, alten und neuen Medien. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 7
Vollendet: Der Erweiterungsbau Weiterhin lieferbar: des Kunsthaus Zürich Die Baugeschichte des Kunsthaus Das neue Kunsthaus Zürich Zürich 1910–2020 Museum für Kunst und Publikum 978-3-85881-676-4 Deutsch 978-3-85881-696-2 Deutsch 978-3-85881-859-1 Englisch 978-3-85881-875-1 Englisch 978-3-85881-860-7 Französisch 978-3-85881-876-8 Französisch sFr. 19.– | € 19.– sFr. 15.– | € 15.– ISBN 978-3-85881-676-4 ISBN 978-3-85881-859-1 ISBN 978-3-85881-696-2 ISBN 978-3-85881-875-1 Deutsch Englisch Deutsch Englisch ISBN 978-3-85881-860-7 ISBN 978-3-85881-876-8 9 783858 816764 9 783858 818591 9 783858 816962 9 783858 818751 Französisch Französisch 9 783858 818607 9 783858 818768 6
Herausgegeben vom Kunsthaus Zürich Zeichnet die Entstehungsgeschich- In Zusammenarbeit mit der te von David Chipperfields Erwei- Einfachen Gesellschaft Kunsthaus- terungsbau für das Kunsthaus Zü- Erweiterung rich nach Erscheint anlässlich der Eröffnung Gestaltet von Stefan Hunziker des Erweiterungsbaus im Oktober Corti, Büro4 2021 Broschur Komplettiert die dreiteilige Ge- ca. 72 Seiten, ca. 60 farbige samtdarstellung der Baugeschich- und 20 sw Abbildungen te des Kunsthaus Zürich 19 × 23 cm 978-3-03942-026-1 Deutsch 978-3-03942-027-8 Englisch 978-3-03942-028-5 Französisch ca. sFr. 19.– | € 19.– Erscheint im September 2021 ISBN 978-3-03942-026-1 ISBN 978-3-03942-027-8 Deutsch Englisch 9 783039 420261 9 783039 420278 ISBN 978-3-03942-028-5 Französisch 9 783039 420285 David Chipperfield Architects Berlin und das Kunsthaus Zürich David Chipperfields Neubau für das Kunsthaus Zürich steht nun in voller Pracht und Grösse am Zürcher Heimplatz dem Museumsgebäude von Karl Moser gegenüber und wird im Oktober 2021 eröffnet. Die Erweiterung des Kunsthauses zum grössten Kunstmuseum der Schweiz ist damit Realität geworden. Nach den beiden Bänden zur Baugeschichte und zum Konzept des neuen Kunsthauses als Museum für das 21. Jahrhundert betrachtet dieses Buch die Entstehung des Neu- baus vom Architekturwettbewerb über die politischen Auseinandersetzungen zum Bauprojekt bis zum fertiggestellten Haus. Es enthält einen Text von Christoph Felger, dem ausführenden Architekten bei David Chipperfield Architects Berlin, der auf die Idee hinter dem Entwurf, das damit gemachte Versprechen und seine Einlösung ein- geht. Dazu kommt ein ausführliches, von der Architekturkritikerin Sabine von Fischer moderiertes Gespräch zwischen Christoph Felger, Wiebke Rösler, der Direktorin des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich, und dem Museumsdirektor Christoph Becker. Zahlreiche Abbildungen und Pläne sowie ein Vorwort von David Chipperfield runden den Band ab. Das Kunsthaus Zürich ist eines der führenden Kunstmuseen Europas und seit 2021 das grösste der Schweiz. Seine Sammlung umfasst Werke vom Mittelalter bis zur Gegenwart mit besonderen Schwerpunkten auf dem französischen Impressionismus und Postimpressionismus sowie der klassischen Moderne. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 9
Gestaltet von Claudiabasel Anschauliche Einführung in Leben und Werk der berühmten Künstlerin Gebunden Meret Oppenheim ca. 176 Seiten, ca. 110 farbige und sw Abbildungen Behandelt zentrale Elemente ihres 16,5 × 24 cm künstlerischen Schaffens und die 978-3-03942-046-9 Deutsch Prägungen ihres Lebens in acht ca. sFr. 39.– | € 38.– gut lesbaren Kapiteln Erscheint im Oktober 2021 Vermittelt die neusten Erkenntnisse ISBN 978-3-03942-046-9 der Forschung Zeigt zahlreiche Schlüsselwerke der Künstlerin und dokumentiert ihr Leben mit privaten Fotografien 9 783039 420469 und Dokumenten Erscheint im Vorfeld der Retro spektive im Kunstmuseum Bern (22. Oktober 2021 bis 13. Februar 2022) und der Ausstellung zu Meret Oppenheims Zeichnungen im Kunst- museum Solothurn (23. Oktober 2021 bis 27. Februar 2022) Simon Baur Meret Oppenheim – Geheimnisse Eine Reise durch Leben und Werk Die Schweizer Künstlerin Meret Oppenheim (1913–1985) ist nicht nur die Schöpferin der weltberühmten «Pelztasse», sie hat darüber hinaus ein vielfältiges, komplexes und enigmatisches Werk geschaffen, das solitär in der Kunstlandschaft der Moderne steht. Das vorliegende Buch durchleuchtet das künstlerische Schaffen von Meret Oppenheim wie eine Röntgenaufnahme, um seine Vielfalt, Verspieltheit und Poesie zu erklären. Dabei gibt es nicht alle Geheimnisse preis, zeigt uns aber, welchen Fährten wir folgen können, um mehr Spuren zu entdecken. Der Autor Simon Baur ist einer der besten Kenner von Leben und Schaffen Meret Oppenheims. In acht neuen Aufsätzen – mit wissenschaftlichem Anspruch, aber in einer einfachen, gut lesbaren Sprache gehalten – vermittelt uns Baur die Erkenntnisse und Interpretationen, die aus seiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit dem Œuvre Oppenheims hervorgegangen sind. Dabei verbindet diese Aufsatzsammlung biografische und thematische Aspekte und nimmt uns mit auf eine spannende Reise in den poetischen Kosmos dieser grossen Künstlerin. Simon Baur ist Kunsthistoriker, Kunstkritiker und Autor in Basel. Er hat an zahlreichen Büchern mitgewirkt und ist Co-Herausgeber der beiden Stadtführer Der Reiz des Nebensächlichen. Sieben Spaziergänge durch Basel und Beiläufig Wesentliches in Venedig. Acht überraschende Spaziergänge, die bei Park Books erschienen sind. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 11
Virtuos auch auf dem Papier: Meret Oppenheim als Zeichnerin Weiterhin lieferbar: Meret Oppenheim – Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln Das autobiografische Album «Von der Kindheit bis 1943» und unveröffentlichte Briefwechsel 978-3-85881-475-3 Deutsch ISBN 978-3-85881-475-3 sFr. 69.– | € 68.– 9 783858 814753
Herausgegeben von Christoph Erste Überblicksdarstellung über- Vögele haupt zu Meret Oppenheims Schaffen auf Papier Mit Beiträgen von Simon Baur, Katrin Steffen und Christoph Vögele Zeigt zahlreiche Arbeiten erstmals grossformatig und in Farbe, was In Zusammenarbeit mit dem Kunst- das Buch zum Referenzwerk macht museum Solothurn Erscheint zur gleichnamigen Aus- Gestaltet von Guido Widmer stellung im Kunstmuseum Solo- thurn (23. Oktober 2021 bis 27. Gebunden Februar 2022) ca. 160 Seiten, ca. 120 farbige Die Ausstellung ist ein Satellit der und sw Abbildungen zeitgleich stattfindenden grossen 22,5 × 28,5 cm Meret-Oppenheim-Retrospektive 978-3-03942-034-6 Deutsch im Kunstmuseum Bern ca. sFr. 49.– | € 48.– Erscheint im Oktober 2021 ISBN 978-3-03942-034-6 9 783039 420346 Meret Oppenheim (1913–1985) Arbeiten auf Papier Meret Oppenheim zählt zu den Ikonen des Surrealismus. Sie schuf ein vielschichtiges Werk, das Objekte und Installationen ebenso umfasst wie Gemälde, Schmuck und Möbel. Diese neue Monografie erscheint anlässlich der Meret-Oppenheim-Ausstellun- gen in den Kunstmuseen Solothurn und Bern im Herbst 2021. Sie bietet erstmals einen Überblick über die Papierarbeiten der Künstlerin, die von den 1930er- bis in die 1980er-Jahre entstanden sind. Oppenheim verwendete das Medium Papier bevorzugt und in allen Schaffenszeiten, da es besonders geeignet ist für das assoziative, schnelle Arbeiten. Von der Zeichnung über Aquarell und Gouache bis zur Collage demonstrieren die rund achtzig ganzseitig abgebildeten Arbeiten den medialen Reichtum dieses Werks. Oppenheims wichtigsten Motivreihen Frau und Baum, Vogel und Schmetterling, Wolke und Himmel sowie Tisch und Haus gewidmet, spiegelt dieser Referenzband die ganze stilistische Vielfalt zwischen realistischem Abbild, surrealem Traumbild und geometrischer Abstraktion. Christoph Vögele ist seit 1998 Konservator des Kunstmuseums Solothurn und Kurator und Autor zahlreicher Ausstellungen und Bücher zur Schwei- zer Kunstgeschichte und Gegenwartskunst. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 13
Geschichten durch Bilder erzählt: Die Vielfalt der narrativen Kunst Japans aus acht Jahrhunderten
Herausgegeben von Khanh Trinh Ein einmalig umfassender Über- blick zur narrativen Kunst Japans, Mit Aufsätzen von Sebastian der den immensen Reichtum Balmes, Estelle Bauer, Jaqueline dieser Bildsprache sichtbar macht Berndt, Melanie Trede und Khanh Trinh Präsentiert rund 100 noch nie oder nur selten öffentlich gezeigte Kunst- In Zusammenarbeit mit dem werke und Kunstgegenstände vom Museum Rietberg, Zürich 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart Gestaltet von Studio Marie Lusa Veranschaulicht die grosse Vielfalt der künstlerischen Techniken und Gebunden in flexiblem Einband Medien wie Malerei, Holzschnitt, ca. 328 Seiten, ca. 170 farbige Lack- und Metallarbeiten, Keramik, Abbildungen Textilien 23 × 28 cm Die Texte bieten vertieften Einblick 978-3-03942-023-0 Deutsch in diesen besonders faszinierenden 978-3-03942-024-7 Englisch Teil japanischer Kultur ca. sFr. 49.– | € 48.– Erscheint zur gleichnamigen Erscheint im August 2021 Ausstellung im Museum Rietberg, Zürich (10. September bis 5. De- ISBN 978-3-03942-023-0 ISBN 978-3-03942-024-7 zember 2021) Deutsch Englisch 9 783039 420230 9 783039 420247 Liebe, Kriege, Festlichkeiten Facetten der narrativen Kunst aus Japan Eine Geschichte durch Bilder zu erzählen, hat in der japanischen Kultur eine mehr als tausend Jahre zurückreichende Tradition. Solche narrativen Bilder schöpfen aus bud- dhistischen Texten und klassischer japanischer Literatur und Lyrik ebenso wie aus Theaterszenen. Verweise und Anspielungen auf Heldenepen, Sagen und romantische Erzählungen fanden durch exquisite Objekte aus Kunst und Handwerk Verbreitung und wurden im kollektiven Bewusstsein fest verankert. Über die Jahrhunderte ent- stand eine vielschichtige und reichhaltige Bildsprache und ein faszinierender multi medialer Erzählraum, der Kunstgenuss mit Interdisziplinarität verband und in den Alltag eingebunden war. Dieses Buch bietet den bislang umfassendsten Überblick zur narrativen Kunst Japans vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Mehr als einhundert Malereien, Farbholz- schnitte, Holzschnittbücher sowie geschmückte Lackgegenstände, Keramiken, Seiden roben und Metallobjekte illustrieren diese facettenreiche, farbenfrohe und unendlich fantasievolle Bilderwelt. Texte ausgewiesener Expertinnen und Experten bieten tiefe- ren Einblick in einen besonders faszinierenden Teil der Kultur Japans. Khanh Trinh war von 1997 bis 2004 Kuratorin und Dozentin für japanische Kunstgeschichte in Berlin und ist nun Kuratorin für japanische Kunst am Museum Rietberg, Zürich. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 15
Ja, die Berge sind definitiv auch «a Woman’s Place»! Weiterhin lieferbar: Bikini in den Bergen Schöne Berge 978-3-85881-481-4 978-3-85881-585-9 ISBN 978-3-85881-481-4 ISBN 978-3-85881-585-9 Deutsch Deutsch sFr. 24.– | € 24.– sFr. 24.– | € 24.– 9 783858 814814 9 783858 815859 Kerbhölzer, Schnee von gestern Knochenschlitten, 978-3-85881-668-9 Kuhherden Deutsch 978-3-85881-501-9 sFr. 24.– | € 24.– ISBN 978-3-85881-501-9 ISBN 978-3-85881-668-9 Deutsch sFr. 24.– | € 24.– 9 783858 815019 9 783858 816689
Herausgegeben vom Alpinen Vierzig heitere, freche, melancho Museum der Schweiz lische und nachdenkliche Bilder aus sieben Jahrzehnten Frauen- Gestaltet von 2xGoldstein Alpinismus auf Postkarten zum Herausnehmen und Verschicken 40 farbige und sw Postkarten zum Heraustrennen und Textheft Mit vier Begleittexten, die die Ge- mit 24 Seiten zusammen schichte der Frauen im Alpinismus in Festeinband nachzeichnen 12,5 × 17 cm 978-3-03942-039-1 Deutsch Erscheint zur Ausstellung Fundbüro ca. sFr. 24.– | € 24.– für Erinnerungen. Nr. 2: Frauen im Alpinismus im Alpinen Museum Erscheint im November 2021 der Schweiz (ab 4. Dezember 2021) ISBN 978-3-03942-039-1 9 783039 420391 A Woman’s Place Fundstücke von Bergsteigerinnen aus der Sammlung. Ein Postkartenbuch Seit den Anfängen des Alpinismus sind Frauen in den Bergen unterwegs. Sie organisie- ren Hochtouren, besteigen Gipfel, halten Aussichten und Leistungen fotografisch fest und erzählen in Berichten von ihren Erlebnissen. Dennoch sind ihre Geschichten in der Öffentlichkeit wenig bekannt und in der Sammlung des Alpinen Museums der Schweiz kaum dokumentiert. Diesem Umstand wirkt das neueste der beliebten Postkartenbücher entgegen. Vierzig Fotografien aus diversen Beständen zeigen Frauen im Mittelpunkt alpinistischer Praxis vom frühen 20. Jahrhundert bis in die 1970er-Jahre. Die Bilder gewähren einen viel- fältigen Einblick in die Sammlung des Museums und dokumentieren die Veränderun- gen des Bergsports. Vier Begleittexte reflektieren das Thema Frauen im Alpinismus mit einem aktuellen und historischen Fokus. Einmalig in seiner Ausrichtung und Sammlung konzipiert das Alpine Museum der Schweiz mit Sitz in Bern Ausstellungen rund um die Themen Alpinismus, Identität, Tourismus und Klimawandel. Als interaktive Plattform für Dialog und Orientierung setzt es sich mit den Alpen und ihrer Wahrnehmung zwischen Tradition und Innovation auseinander. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 17
Herausgegeben von Raz Samira Aufwendig gestalteter Katalog mit rund hundert Werken der Mit Beiträgen von Bernhard Maaz, legendären Fotografin Raz Samira und Simone Förster Einziges Buch über Aenne Biermann In Zusammenarbeit mit dem in englischer Sprache ausser einem Tel Aviv Museum of Art Reprint von 1930 Gestaltet von Ornan Rotem, Enthält bisher unveröffentlichte Sylph Editions Aufnahmen der Fotografin Präsentiert zusätzliches Material Broschur aus dem Nachlass der Künstlerin ca. 144 Seiten, ca. 100 vierfarbige und Duoton-Abbildungen Mit Essays internationaler Spezia- 22 × 30, 5 cm listen 978-3-85881-882-9 Erscheint zur gleichnamigen Aus- Englisch / Hebräisch stellung im Tel Aviv Museum of Art ca. sFr. 49.– | € 48.– (ab 5. August 2021) Erscheint im August 2021 ISBN 978-3-85881-882-9 9 783858 818829 Der erste Katalog über die legendäre deutsche Fotografin in englischer Sprache Aenne Biermann Aenne Biermann (1898–1933) zählt zu den festen Grössen der Fotografie der 1920er- und 1930er-Jahre und gilt als eine der wichtigen Avantgarde-Fotografinnen des 20. Jahr- hunderts. Pflanzen, Objekte, Menschen und Alltagssituationen fing sie in Aufnahmen ein, die bis heute nichts von ihrem Zauber und ihrer Dringlichkeit verloren haben. Nach dem Buch Aenne Biermann. Fotografin, das Anfang 2020 erschien, auf begeister- te Resonanz stiess und mit dem Deutschen Fotobuchpreis 20/21 in Gold ausgezeichnet wurde, verlegen wir nun die erste englische Neuerscheinung über diese herausragende Fotokünstlerin seit Jahrzehnten. Weiterhin lieferbar: Erscheinend zu einer Ausstellung im Tel Aviv Museum of Art enthält dieser Band rund hundert sorgfältig reproduzierte Aufnahmen Aenne Biermanns, mehrere davon zum ersten Mal veröffentlicht. Der Bildteil wird ergänzt durch Essays von Bernhard Maaz, Simone Förster und Raz Samira. Die Texte sind auf Englisch und Hebräisch abge- druckt. Eine Gelegenheit, Aenne Biermann auch international wiederzuentdecken! Raz Samira ist Kuratorin für Fotografie am Tel Aviv Museum of Art und Kuratorin der Ausstellung über Aenne Biermann. Simone Förster ist Kuratorin der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Pinakothek der Moderne, München. Bernhard Maaz ist Generald irektor der Bayerischen Staatsgemälde- sammlungen und damit Leiter der drei Münchner Pinakotheken, der Sammlung Schack, der Sammlung Brandhorst und der zwölf Aenne Biermann Staatsgalerien. Fotografin 978-3-85881-673-3 ISBN 978-3-85881-673-3 Deutsch sFr. 39.– | € 38.– Scheidegger & Spiess 9 783858 816733 Herbst 2021 18
Herausgegeben von Beat Stutzer Einzige greifbare Monografie zu Augusto Giacometti in korrigierter Mit Beiträgen von Beat Stutzer Neuausgabe und Raimund Meyer sowie einem Text von Augusto Giacometti Die nach wie vor massgebende Überblicksdarstellung über Leben Gestaltet von Guido Widmer und Werk des grossen Meisters der Farbe, reich illustriert mit Broschur rund 120 Werken und weiteren Ab- ca. 200 Seiten, ca. 139 farbige und bildungen 18 sw Abbildungen 20 × 26 cm Untersucht Augusto Giacomettis 978-3-03942-052-0 Deutsch herausragende Beiträge zur Abs ca. sFr. 49.– | € 48.– traktion und zur ungegenständ lichen Malerei der frühen Moderne Erscheint im August 2021 sowie seine Beziehungen zur ISBN 978-3-03942-052-0 Avantgarde und zu Dada in Zürich Enthält Giacomettis legendären Vortrag «Die Farbe und ich» von 9 783039 420520 1933 Die klassische Mono- grafie über den bekannten Pionier der abstrakten Malerei in korrigier- ter Neuausgabe Augusto Giacometti Wege zur Abstraktion Augusto Giacometti (1877–1947) gehört zu den Pionieren der abstrakten Malerei in der Schweiz. Anlässlich einer grossen Retrospektive im Bündner Kunstmuseum Chur konzipiert, erscheint diese nach wie vor massgebende Monografie über den Künstler nun in einer korrigierten Neuausgabe. Diese mit rund 120 seiner wichtigs- ten Werke illustrierte Überblicksdarstellung ermöglicht es, den Stellenwert seiner Bil- der im Kontext des Kunstschaffens seiner Zeit zu sehen. Giacomettis Vorstösse ins Reich des Nichtfigurativen stehen im Zentrum einer eingehenden kunstkritischen Analyse; ausgewählte Arbeiten von Alice Bailly, Ferdinand Hodler, Paul Klee, Otto Meyer-Amden und Sophie Taeuber-Arp werden zum Vergleich herangezogen. Die Essays beleuchten die künstlerischen Intentionen Augusto Giacomettis vor dem Hintergrund von Abstraktion und Ungegenständlichkeit sowie seine Beziehungen zur Avantgarde, vor allem zu Dada. Ergänzt wird dies durch eine Übersicht über Leben und Schaffen des Künstlers sowie durch den Abdruck von Giacomettis legendärem Vortrag «Die Farbe und ich» von 1933. Beat Stutzer ist Kunsthistoriker und war von 1982 bis 2011 Direktor des Bündner Kunstmuseums Chur sowie von 1998 bis 2016 Konservator des Segantini Museums St. Moritz. Mita rbeit am Catalogue raisonné der Gemälde, Wandbilder und Glasmalereien von Augusto Giacometti, dessen Publikation für 2023 geplant ist. Raimund Meyer hat Germanistik und Geschichte studiert und ist als Lehrer tätig. Er hat an Ausstellungen und Büchern zu Dada mitgewirkt, u. a. Genese Dada (Scheidegger & Spiess, 2016). Scheidegger & Spiess Herbst 2021 19
Abb. 1 Abb. 3 Giovanni Giacometti (Stampa 1868–1933 Glion) Giovanni Giacometti (Stampa 1868–1933 Glion) Panorama von Muottas Muragl, 1898 Panorama von Muottas Muragl, 1898 Öl auf Leinwand, 67 · 105 cm Öl auf Leinwand, 67 · 105 cm 10 11 Giovanni Giacometti setzt die Bündner Berge leuchtend in Szene
Herausgegeben von Stephan Kunz Erste Monografie über Giovanni Giacomettis grosse Panoramen, Mit Beiträgen von Stephan Kunz, die in seinem Werk eine Sonder- Paul Müller und Cordula Seger stellung einnehmen In Zusammenarbeit mit dem Wirft neues Licht auf die Entwick- Bündner Kunstmuseum Chur lung von Giovanni Giacomettis eigenständiger Malerei und Gestaltet von Thomas Neeser präsentiert wichtige Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte der Broschur grossen Panoramen mit teilweise ca. 104 Seiten, ca. 40 farbige und bislang unveröffentlichtem Bild- 12 sw Abbildungen und Quellenmaterial 19 × 25 cm 978-3-03942-042-1 Deutsch Erscheint anlässlich der gleich- ca. sFr. 39.– | € 38.– namigen Ausstellung im Bündner Kunstmuseum Chur (5. Juni bis Erscheint im Juni 2021 29. August 2021) ISBN 978-3-03942-042-1 9 783039 420421 Giovanni Giacometti Die grossen Panoramen Zwischen 1898 und 1904 schuf der Maler Giovanni Giacometti (1868–1933) drei grosse Panoramen, in denen er die landschaftliche Schönheit Graubündens einfing: Das Panorama von Muottas Muragl (1898; vierteilig, insgesamt 67 × 510 cm), die Vista su Maloggia con l’albergo Palace (1900; 119 × 150 cm) und das Flimser Panorama (1904; dreiteilig, 180 × 200 cm und zweimal 150 × 100 cm). War das früheste der drei, das einen Hirten mit seinen Schafen vor der Engadiner Bergkette zeigt, ein Privatauftrag für ein Chalet in St. Moritz-Bad, sollten die beiden späteren Aufträge die Bündner Hotellerie bewerben: zuerst das Hotel Palace in Maloja und darauffolgend das Kur hotel Waldhaus in Flims. Beide Panoramen geben die Häuser vor einer imposanten Bergkulisse wieder. Die Gemälde, allesamt von hohem künstlerischem und kultur historischem Wert, bringen die ganze Kraft Giovanni Giacomettis zum Ausdruck und dokumentieren darüber hinaus die touristische Entwicklung Graubündens. Das Buch, das anlässlich einer Ausstellung im Bündner Kunstmuseum Chur erscheint, vereint diese drei grossen Panoramen, die Giovanni Giacometti zu Beginn seiner Kar- riere gemalt hat. Mit bislang unveröffentlichtem Quellen- und Bildmaterial zeigt es eindrücklich Giovanni Giacomettis künstlerischen Weg, von der Profilierung in der engen Zusammenarbeit mit Giovanni Segantini bis hin zu seiner ganz eigenen Malerei. Stephan Kunz ist seit 2011 künstlerischer Direktor des Bündner Kunst- museums Chur. Davor war er langjähriger Kurator und stellvertretender Direktor des Aargauer Kunsthauses, Aarau. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 21
Die erste Übersicht über das Schaffen des in New York lebenden Künstlers Nicolas Party
Herausgegeben vom MASI Lugano Erste Monografie zu Nicolas Party, einem führenden Vertreter der Mit Beiträgen von Tobia Bezzola, zeitgenössischen Schweizer Kunst Nicolas Party und Michele Robecchi Präsentiert die bekannten Schlüssel- In Zusammenarbeit mit Edizioni werke Partys ebenso wie zahlreiche Casagrande, Bellinzona bislang unveröffentlichte Arbeiten Gestaltet von Studio Marie Lusa Erscheint anlässlich der gleichna- migen Ausstellung im MASI Lugano Gebunden (27. Juni 2021 bis 9. Januar 2022) ca. 176 Seiten, ca. 90 farbige und sw Abbildungen 23 × 28,5 cm 978-3-03942-035-3 Deutsch / Englisch / Italienisch ca. sFr. 49.– | € 48.– Erscheint im Juli 2021 ISBN 978-3-03942-035-3 9 783039 420353 Nicolas Party – Rovine Dieses Buch dokumentiert die erste umfassende Retrospektive des 1980 geborenen Schweizer Künstlers Nicolas Party. Der heute in New York wohnhafte Party hat sich in den letzten Jahren als einer der wichtigsten Protagonisten der internationalen Ge- genwartskunst etabliert. Nicolas Party – Rovine (italienisch für Ruinen) präsentiert eine Auswahl von Pastell- malereien und Skulpturen, die Party seit 2013 geschaffen hat. Die thematischen Schwerpunkte des Buchs beziehen sich auf die zentralen Gattungen der Malerei: Still- leben, Landschafts- und Porträtmalerei. Hier setzt Party Akzente durch die Benutzung wilder, antinaturalistischer Farben sowie durch seine extrem präzise Umsetzung der Sujets. In je einem begleitenden Text erläutert der Künstler seine Faszination für jedes dieser Genres. Ebenso gezeigt werden ein grossformatiges Wandgemälde sowie eine Skulptur, die für die Ausstellung im Tessiner Kunstmuseum MASI Lugano entstanden sind, in deren Zusammenhang diese grosse Werkrückschau erscheint. Texte des Kunstkritikers und Kurators Michele Robecchi sowie des MASI-Direktors Tobia Bez- zola komplettieren den Band. Nicolas Party, geboren 1980 in Lausanne, lebt und arbeitet in New York. Seine Kunst ist international erfolgreich und wird rund um die Welt aus- gestellt. Zu seinen letzten grossen Einzelausstellungen gehören diejenigen in der FLAG Art Foundation, New York, im M Woods, Peking, und im Magritte Museum, Brüssel. Tobia Bezzola ist Kunsthistoriker und seit 2018 Direktor des Museo d’arte della Svizzera italiana MASI Lugano. Davor war er von 2013 bis 2017 Direktor des Museums Folkwang in Essen. Michele Robecchi lebt und arbeitet in London als Autor und Kurator. Er ist Herausgeber der bei Phaidon erscheinenden Buchreihe Contemporary Artists Series. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 23
Dreissig skulpturale Ensembles als Einstieg in die vielschichtig sinnliche Welt des berühmten Künstlerduos
Mit Beiträgen von Dokumentiert die Dauerausstellung Lutz & Guggisberg des viel gerühmten Schweizer Künstlerduos Lutz & Guggisberg Gestaltet von Selina Bütler im Kunstdepot Altdorf Broschur Dreissig skulpturale Ensembles 72 Seiten, 47 farbige und ermöglichen einen Rundgang durch 3 sw Abbildungen 25 Jahre gemeinsamer künstle 21 × 26 cm rischer Tätigkeit von Andres Lutz 978-3-03942-044-5 und Anders Guggisberg Deutsch / Englisch sFr. 29.– | € 29.– Das Buch gibt Einblicke in die nur auf Anmeldung zugängliche Aus- Bereits lieferbar stellung im Privatmuseum Kunst- ISBN 978-3-03942-044-5 depot Altdorf 9 783039 420445 Lutz & Guggisberg – Volle Helle Halle Kunstdepot Altdorf Das Schweizer Künstlerduo Lutz & Guggisberg ist vom Sammler Christoph Hürlimann eingeladen worden, ein Stockwerk des Kunstdepots Altdorf mit ihrer Kunst zu bestü- cken. Die helle Halle ist ein architektonisch überaus gehaltvolles Interieur: Architekt war der Schweizer Ingenieurpionier Robert Maillart – einer der ersten Auftritte der später weltberühmten oktogonalen Pilzsäulen findet hier statt. In diesem Kunstdepot von etwa 1350 m2 Fläche sind nun rund dreissig skulpturale Ensembles zusammenge- fasst, welche die über 25-jährige Zusammenarbeit von Lutz & Guggisberg in retro spektiver Manier abbilden. Das Buch vermittelt einen sinnlichen und unterhaltsamen Einstieg in die facetten reiche Welt der beiden Künstler, die für das Arrangement der vorliegenden Werkgruppe drei Monate vor Ort gearbeitet haben. Den Fotos beigegebene Kurztexte liefern weitere Hilfestellung, die Werke zu kontextualisieren, ihre Genese nachzuzeichnen und Inter pretationsansätze, die ausnahmsweise von den Künstlern selbst stammen, nachzuvoll ziehen. Lutz & Guggisberg, bestehend aus Andres Lutz und Anders Guggisberg, sind eines der bekanntesten und erfolgreichsten Künstlerduos der Schweiz. Scheidegger & Spiess Herbst 2021 25
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