Schiffbau fürs autonome Fahren - Pilotprojekt auf dem Kanal startet im Frühjahr 2023 - Dortmunder Hafen AG
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1|2023 Drehkreuz für die Energiewende Wie sich der Hafen und die Dortmunder Eisenbahn für grüne Energien aufstellen Schiffbau fürs autonome Fahren Pilotprojekt auf dem Kanal startet im Frühjahr 2023
www.dortmunder-hafen.de Inhalt 1|2023 Prof. Dr. Boris Otto: Digitale Impulse für den Hafen Prof. Dr. Boris Otto ist Leiter des Fraunho- fer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST. Im Interview spricht er über den neuen Standort in der Speicherstraße, über die Po- tenziale des Dortmunder Hafens und Synergien mit den ansässigen Unternehmen. 06 Autonomes Fahren: DEK wird im Frühjahr 2023 zur Teststrecke Der Dortmund-Ems-Kanal (DEK) als Teststrecke für autonomes Fahren: Im Frühjahr 2023 soll das elektrisch betriebene und vom Duisburger DST in Auftrag gegebene Schiffsmodell fertig sein und an der Schleuse Henrichenburg zu Wasser gelassen werden. 13 Binnenhäfen als Drehkreuze für die Energiewende Die gewünschte Klimaneutralität der Wirtschaft eröffnet Binnenhäfen wie dem Dortmunder Ha- fen die Chance, sich als Drehkreuze der Ener- giewende zu positionieren. Vor allem bei der Pro Büro & Kopier GmbH: Ein Betrieb geht mit der Zeit Versorgung mit Wasserstoff. Gleichzeitig fährt Seit mehr als drei Jahrzehnten hält das Unternehmen Pro Büro & Kopier GmbH an seinem auch die Dortmunder Eisenbahn einer von Standort Speicherstraße 1 im Dortmunder Hafen fest und betreibt Verkaufsfilialen. Dabei Nachhaltigkeit geprägten Zukunft entgegen. spiegelt die Geschichte des Betriebes auch den Lauf der Zeit. 08 10 Chris Gutbier: Events in Neue Videoclips: „Steiger“ Interaktive Kunst-Projekte der alten Bootswerkstatt Martin Kaysh auf Hafentour werden zum Hingucker Gekommen, um zu bleiben: Chris Gutbier Kabarettist Martin Kaysh („Geierabend“) Urban Art im Dortmunder Hafen: (35) hat mit seinen Tyde Studios unterhalb war mit einem Filmteam wieder im Hafen Künstler/innen haben mit interaktiven des Alten Hafenamtes in einer alten Boots- unterwegs. Herausgekommen sind vier Kunstwerken an zehn Stellen im werkstatt eine hochwertige Event-Gast- neue Clips, die dem Zuschauer launige Hafengebiet ihre Spuren hinterlassen. ronomie etabliert. Nun wird das Angebot Einblicke geben und das Funktionieren Didi Stahlschmidt, Kurator des Projekts, sogar erweitert. des Hafens erklären. bietet 2023 wieder Führungen an. 05 14 14 2
1|2023 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser! V iele Binnenhäfen wur- den ursprünglich dafür errichtet, eine Region mit Auch die weiteren The- men zeigen, dass im Dort- munder Hafen jede Men- ausreichend Rohstoffen für ge Zukunft andockt. So die Energieerzeugung zu berichten wir über die an- versorgen. Durch rasante stehenden Schritte zur Fortschritte auf dem Gebiet Entwicklung autonomer Digitaler Rundgang der Wasserstoff-Technolo- Binnenschiffe und tau- gie könnte dieser Aspekt künftig wieder stärker an schen uns in einem Inter- view mit Prof. Boris Otto durchs Hebewerk Bedeutung gewinnen. Im Fokus steht dabei vor al- lem der mit erneuerbaren Energien erzeug- aus, der das am Hafen an- gesiedelte Fraunhofer Ins- titut für Software und Systemtechnik leitet. M odelle, Videos und Mitmachstati- onen: Die neue Dauerausstellung im LWL Industriemuseum Schiffshebe- te „grüne Wasserstoff“. Von ihm erhofft man werk Henrichenburg lädt zum digitalen sich, wirtschaftliche Chancen mit wertvol- Mit Hochdruck arbeiten wir zudem daran, Rundgang durch die Geschichte des len Beiträgen zur Energiewende zu ver- den technischen Betriebshof und die Ver- Hebewerks und der Welt der Schiff- knüpfen. waltung der Dortmunder Hafen AG an ei- fahrt. Im leer geräumten Maschinen- nem Zukunftsstandort zusammen zu führen. haus ist der Maschinenpark von 1899 So ist es eine gute Entwicklung, dass sich Kurz vor Redaktionsschluss haben wir hier- digital zum Leben erweckt worden. in Dortmund Ende vergangenen Jahres die zu von unserem Aufsichtsrat grünes Licht Zwei Monitore zaubern jene Dampf- Westfälische Wasserstoffallianz gegründet für die nächsten Schritte erhalten. Wir stre- maschinen, Dynamos und Pumpen hat. Dabei handelt es sich um eine Koope- ben an, noch in diesem Frühjahr die Bauan- hervor, die früher in der Halle stan- ration der Städte Dortmund und Hamm so- tragsreife zu erreichen. Das Gebäude samt den, um Strom zu erzeugen und den wie des Kreises Unna. Ziel ist es, gemein- Bootsgarage und modernsten ökologischen Kanal Richtung Dortmund mit Wasser sam die Weichen für eine erfolgreiche Standards soll an der Franziusstraße seinen zu versorgen. Künstlerin Cristina Tar- Wasserstoffwirtschaft zu stellen und hierzu Platz finden und sichtbarer Ausdruck dafür quini thematisiert in einer Video- und beispielsweise gemeinsame Infrastruktur- werden, dass sich die Logistikdrehscheibe Soundinstallation den Anstieg des Gü- projekte umzusetzen. Dortmunder Hafen kontinuierlich fit für die tertransports auf den Ozeanen und Herausforderungen der Zukunft macht. den Stand der Handelsbeziehungen Dass die hiesigen Häfen in diesem Zusam- zwischen den Kontinenten. Zudem menhang bei Transport, Lagerung, Um- Einen guten Start in ein gesundes und er- zeigt sie, wie extreme Wetterereignis- schlag oder Energiemanagement umwelt- folgreiches Jahr 2023 wünscht Ihre se die Schifffahrt auf dem Rhein und freundlicher Energieträger eine wichtige auf den Kanälen gefährden können. Rolle spielen und zu Drehkreuzen der Ener- Die fünfminütige Installation ist einmal giewende werden könnten, möchten wir in Alexandra Reinbach pro Stunde zu sehen. dieser DOCK-Ausgabe veranschaulichen. Prokuristin Dortmunder Hafen AG Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. IMPRESSUM Herausgeber Layout/Grafik/Satz: Druck: V.i.S.d.P.: Bettina Brennenstuhl, Büro für Gestaltung, Münster LD Medienhaus, Dortmunder Hafen AG, Feldbachacker 16, 44149 Dortmund Bülowstraße 12, 44147 Dortmund, Fotos: Tel.: 0231 / 70 09 01 0 Medienmanufaktur Dortmund, Erscheinung: Dortmunder Hafen AG, Das Hafenmagazin erscheint jeweils zu Textbeiträge: LWL-Industriemuseum/Philipp Harms Beginn eines Quartals in einer Auflage Gregor Beushausen, von 2.500 Exemplaren. Dirk Berger 3
3|2022 GESICHTER des Hafens Haute Cuisine am Wasser Wie Christian Gutbier die Tyde Studios am Hafen etabliert Wasser, sagt Christian Gutbier, ziehe die Menschen magisch an. Der 35-Jährige hat sich das zunutze gemacht – und mit den TYDE Studios unterhalb des Alten Hafenamtes eine hochwertige Event-Gastronomie etabliert. C hristian Gutbier steht auf der Terrasse seiner Tyde Studios. Linker Hand grüßt das Stahlanarbeitungszentrum (SAZ). Co- stimmt, erzählt der Gastronom. „Bei uns gibt es keine Stangenware.“ ils, Spaltanlagen, Kaltwalzen und Eisen- Darauf lässt schon das Interieur schlie- bahnschienen. Die Schwerindustrie als ßen. Rund 300.000 Euro hat Christian Gut- Nachbar. Drüben, auf der anderen Seite bier für den Umbau des Gebäudes inves- des Stadthafens, erhebt sich der Neubau tiert, in dem sich früher eine Seilerei und für die Forscher des Fraunhofer Instituts eine Werkstatt für Schiffsmotoren befan- (ISST). Wenige Meter nebenan der frühere den. „Ein imposantes Gebäude mit ganz Rhenus-Speicher, der zum „Lensing Media viel Charakter“, sagt er beim Gang durch „Jedes Detail wird zuvor mit den Port“ umgebaut wird und ein working-pla- die Räumlichkeiten. Rustikaler Indust- Gästen abgestimmt. Bei uns gibt es keine Stangenware.“ gner, der irgendwann seine Profession als Event-Gastronom entdeckt hat. Vor Jahren, als das Tyde noch „Hafenliebe“ hieß, hat er dort als Veranstalter mit Hip-Hop-Musik für Partystimmung gesorgt. Seitdem hat er den hellen Flachbau an der Wasserkante nie wirklich aus den Augen verloren, und als es irgendwann vorbei war mit der „Ha- fenliebe“ und später auch mit dem „Hafen- „Ein imposantes Gebäude mit ganz viel ce für Digital-Macher werden soll. Die Be- Charakter“, sagt Christian Gutbier über sucher der TYDE Studios mögen das Pan- die Event-Location unterhalb des Alten orama, das ihnen Dortmunds Hafen bietet. Hafenamtes, die auch Hafenanlieger für „Das ist ein einzigartiger Veranstaltungs- Feiern verschiedenster Art nutzen. ort“, sagt Christian Gutbier. riecharme, gepaart mit Moderne. 190 Qua- glück“, da war Christian Gutbier zur Stelle. Insofern hat er alles richtig gemacht, als er dratmer Gastronomie, es gibt eine Lounge Inzwischen sind die TYDE Studios nicht im Februar 2015 die Tyde-Studios eröffnete und ein Spielzimmer für Kinder. Im Stock- mehr wegzudenken aus dem Dortmun- und sich im Laufe der Jahre auf Event-Gas- werk oben drüber weitere 230 Quadrat- der Hafen. Im Gegenteil, das Angebot wird tronomie spezialisierte. Geburtstage, Work- meter mit 22 Schreibtischen und einem sogar erweitert. In den Räumen nebenan shops, Firmen- und Hochzeitsfeiern – das Atelier. Ein Coworking Space für Kreative, setzt Ehefrau Anika ihre eigene Geschäfts- ist sein Kerngeschäft. „Das Fraunhofer-In- junge Unternehmensgründer und Einzel- idee um: ein Verkaufs- und Verleihgeschäft stitut war auch schon zu Gast“, sagt Chris- kämpfer – Christian Gutbier steht mit den für Veranstaltungs-Interieur; von der Blu- tian Gutbier. Rund 30 Mitarbeiter sind in TYDE Studios auf gleich zwei Beinen. mendeko bis zum kompletten Event-De- den TYDE Studios beschäftigt, ihren Gäs- sign. „Einen außergewöhnlichen Ort“ habe ten eine kulinarisch anspruchsvolle Küche Er ist, wenn man so will, ein Selfmade-Un- er damals für seine Gastronomiepläne ge- in exklusivem Ambiente zu bieten. Jedes ternehmer. „Ich war schon früh selbststän- sucht, sagt Christian Gutbier. Unterhalb des Detail werde zuvor mit den Gästen abge- dig“, erzählt er. Er ist gelernter Grafik-Desi- Alten Hafenamtes hat er ihn gefunden. 5
www.dortmunder-hafen.de Wo Digitalität die Logistik beflügelt Prof. Dr. Boris Otto, Leiter des Fraunhofer ISST, sieht große Potenziale für Kooperationen 30 Jahre nach seiner Gründung gibt das das Fraunhofer-Institut für Software- mit der Hafen AG und werden diesen mit unserem Umzug noch intensivieren. Dann und Systemtechnik ISST seinen Sitz im Technologiezentrum auf und geht Mitte werden wir sicher auch noch auf andere Januar 2023 im künftigen Digitalquartier Speicherstraße im Dortmunder Hafen Unternehmen aus unserer neuen Nach- vor Anker. Prof. Dr. Ing. Boris Otto, Leiter des Fraunhofer ISST, äußert sich zu den barschaft zugehen. Gründen und erläutert mögliche Potenziale für die ansässigen Hafenbetriebe. Halten Sie Ausgründungen aus dem Fraun- hofer ISST für denkbar, die sich in Form neuer Unternehmen dann ebenfalls im Ha- H err Prof. Dr. Otto, Sie sind in Hamburg geboren und aufgewachsen. Uns wür- de interessieren, welchen Blick ein gebür- Stück weit anders. Ich bin viel unterwegs – sowohl in virtuellen Terminen als auch tatsächlich auf Reisen. Wann immer mög- fen ansiedeln? Auf jeden Fall. Aus dem Fraunhofer ISST tiger Hanseat auf den Dortmunder Hafen lich, beginne ich daher meinen Tag mit heraus ist im letzten Jahr noch das Un- hat? Sport, um meine Gedanken zu sortieren. ternehmen sovity hervorgegangen, das Unsere Kunden und Partner reichen von aktuell im Dortmunder Technologiepark Nordlichter wie ich verbinden immer Hei- internationalen Großkonzernen über den beheimatet ist. Warum sollte das nächs- matgefühle mit dem Wasser. Ich muss zu- geben, dass ich mich schon jetzt darauf freue, unseren Kunden und Partnern die- se doch noch eher unbekannte Seite von Dortmund bei zukünftigen Besuchen im Institutsgebäude zeigen zu können. Für mich öffnet der Blick aufs Wasser den Ho- rizont – er ist also die perfekte Blickrich- tung für kreative Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie haben vor Jahren an anderer Stelle zu Protokoll gegeben, dass für Sie bei den meisten wichtigen Entscheidungen auch Bauchgefühl und Instinkt eine Rolle spie- Prof. Dr. Boris Otto: „Ich kann mir kaum einen schöneren Rahmen vorstellen als diese tolle Gebäude mit len. Gilt das auch für die Standortwahl im seiner Lage am Kanalhafen.“ Speicherstraßen-Quartier? Mittelstand bis hin zur öffentlichen Hand te Spin-off nicht auch wie wir den Blick Natürlich entscheidet das Bauchgefühl auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Da- aufs Wasser genießen wollen? Neben der nicht allein, aber es muss passen. Gera- neben ist auch die Arbeit mit Studieren- Atmosphäre ist die räumliche Nähe zwi- de nach den Coronajahren, in denen auch den durch meinen Lehrstuhl an der TU schen Ausgründung und Institut gerade in wir sehr stark aus dem Homeoffice gear- Dortmund natürlich Teil meines Arbeitsta- der Startphase, in der Unterstützung auch beitet haben, muss das Gebäude Lust ma- ges. Ich schätze diese Vielfalt sehr. schon einmal sehr „hemdsärmelig“ aus- chen, sich gerne mit dem Team dort wie- sehen muss, sehr attraktiv. Ich kann mir der in Präsenz zu begegnen. Nicht jeder Die rund 170 Unternehmen im Dortmun- auch vorstellen, dass sich aus Kooperati- wird täglich dort sein, aber wir werden der Hafen spiegeln eine beeindruckende onen hafenansässiger Unternehmen und wieder stärker zusammenrücken. Unter- Branchenvielfalt – von der Logistik über uns Unternehmensgründungen ergeben nehmenskultur lebt auch von Begegnung Industrie und Handel bis zur IT- und Krea- könnten. und ich kann mir kaum einen schöneren tivwirtschaft. Wie beurteilen Sie mögliche Rahmen dafür vorstellen als dieses tolle Potenziale für eine Zusammenarbeit und Zum Abschluss: Wie sieht Ihre ganz per- Gebäude mit seiner Lage am Kanalhafen. welche Rolle könnte das Fraunhofer ISST sönliche Zukunftsvision für den Dortmun- dabei übernehmen? der Hafen aus? Herr Prof. Dr. Otto, wie müssen wir uns Ih- Ich kann mir enorm viele Anknüpfungs- Ein Ort mit hohem Wohlfühlwert , der ren Arbeitsalltag als Leiter des Fraunhofer punkte vorstellen. Wir sind ja unter an- Menschen einlädt, sich zu begegnen und ISST vorstellen und wer sind Ihre Kunden? derem in der Digitalisierungsforschung auszutauschen. Ein Ort, der traditionelle für die Logistik unterwegs. Das ist viel- Branchen, Digitalisierung und Kreativität Mein Arbeitsalltag besteht vor allem aus leicht der unmittelbarste Anknüpfungs- verbindet und Horizonte öffnet. Mit Was- wenig „Alltag“, denn jeder Tag ist ein punkt. Wir stehen bereits im Austausch serblick und Weitblick. 6
1|2023 Die Motive: „Bequemlichkeit, Faulheit, Gleich- gültigkeit und mangelndes Verantwortungs- bewusstsein gegenüber der Umwelt sowie Gewohnheit und Eile“. Fehlende oder überfüll- Wege aus dem Müllproblem te Behälter spielen für die Litterer kaum eine Rolle - wohl aber die Wahrnehmung, dass ihr Verhalten oft keine Konsequenzen hat. Hafenteam beobachtet zunehmenden Freizeitmüll Laut Gutachten des Instituts INFA belaufen sich die Kosten des Litterings für eine Groß- Ihre Sammelbehälter füllen sich schnell. Viel zu schnell. Die Mitarbeiter stadt auf rund 15,50 Euro pro Einwohner/in des Hafenpräsenzdienstes haben im Industriegebiet alle Hände voll zu tun. und Jahr. Auf Dortmund umgerechnet sind das rund 9 Mio. Euro. „Wir sind stolz auf die D er Müll auf dem Wasser wird von Mitar- beitern der Dortmunder Hafen AG auf- wändig per Boot aus den Becken geholt. An „Seitdem sich der Hafen entlang der Spei- cherstraße zur Stadt öffnet, hat sich die Men- ge an Müll glatt verdoppelt,“ schildert Karl- Kollegen vom Hafenpräsenzdienst, die sich auch in der kalten Jahreszeit mit viel En- gagement um Sauberkeit und Sicherheit im Land kümmert sich der 2020 eingerichtete Heinz Wulfert. Teilweise fehlten ausreichend Industriegebiet verdient machen“, lobt Al- Hafenpräsenzdienst. „Früher stieß man oft große Müllbehälter, soziale Kontrolle und oft exandra Reinbach, Prokuristin der Dortmun- auf die Haltung, dass die Menschen vor he- auch die Einstellung, einen Ort so sauber zu der Hafen AG. ranrückenden Industriegebieten geschützt hinterlassen, wie man ihn am nächsten Tag werden müssen. Heute ist es eher anders- selbst gern vorfinden würde“, so Karl-Heinz Mittel- bis langfristig müsse es darum gehen, herum“, sagt Dirk Karge vom Hafenpräsenz- Wulfert. „Das würde uns die Arbeit sehr er- Einstellungen und Verhaltensroutinen zu än- dienst. Mit seinem Kollegen Karl-Heinz Wul- leichtern“. dern, sagt Alexandra Reinbach. Mit Blick fert ist er fünf Tage die Woche unterwegs. Sie aufs Frühjahr brauche es in der Nordstadt kennen die Hotspots, an denen illegal Müll Das Problem heißt „Littering“ und meint acht- ein breites Bündnis für konkrete Projekte, entsorgt wird. Die beideni Männer sind bei los weggeworfenen Freizeitmüll. Als größ- die Polizei, Ordnungsamt und Entsorgungs- der Grünbau gGmbH angestellt und im Auf- te Verursacher nennt eine Studie des Ver- dienste ebenso einschließen wie Schulen, trag der Dortmunder Hafen AG im Einsatz. bandes kommunaler Unternehmen (VKU) Anwohner, Unternehmen, das Quartiersma- Die Herausforderungen werden nicht kleiner. Jugendliche und junge Erwachsene. nagement und die Bezirksvertretung. BU 7
www.dortmunder-hafen.de Drehkreuz für die Energiewende Wie sich der Hafen und die Dortmunder Eisenbahn (DE) für Wasserstoffwirtschaft positionieren Bei der Transformation der Wirtschaft hin zur CO2-Neutralität spielen Binnen Hafen als Baustein des westdeutschen häfen eine wichtige Rolle. Das gilt insbesondere für Wasserstoff. Dortmunds Kanalnetzes über den Rhein erreichbar. Hafen will seine Potenziale nutzen und sich als Drehkreuz der Energiewende Dortmund solle sich als Nachfrager von positionieren. Auch für die DE könnte Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Wasserstoff etablieren, so die Botschaft der Konferenz. Das Potenzial, um Er- zeugungskapazitäten aufzubauen, sei P rof. Dr. Wolfgang Arlt, ehemaliger In- haber des Lehrstuhls für thermische Verfahrenstechnik an der Uni Erlan- Für Patrick Krieger von der Consultingfir- ma EE Energy Engineers steht fest: „Auch Dortmund wird große Mengen importie- vorhanden. Als Beispiel verwies Hei- ke Marzen, Geschäftsführerin der Wirt- schaftsförderung Dortmund, auf das am gen-Nürnberg, brachte es auf den Punkt: ren müssen.“ Hafen angesiedelte Projekt „CleanPort“, Als hochentwickeltes Industrieland wer- das sich der Herstellung von „türkisem de Deutschland auch künftig auf Energi- Wasserstoff“ (mittels Gas) widme. Die eimporte angewiesen sein, unterstrich Lage am Hafen sei „ideal“, so Marzen, Arlt in einem Vortrag bei der Jahresta- zumal auch der Transport mitgedacht gung des Bundesverbandes Öffentlicher werden müsse. Da passt es gut ins Bild, Binnenhäfen (BÖB) im Oktober 2022. dass Dortmunds OB Thomas Westphal Deshalb bedürfe es einer Versorgungs- den Bau eines Wasserstoffterminals am kette, um grün erzeugten Wasserstoff aus Hafen für denkbar hält, wie er auf Nach- sonnenreichen Gegenden mit Hilfe von frage von Dr. Jan Fritz Rettberg, Mode- Trägersubstanzen auf Seeschiffen zu- rator der Wasserstoffkonferenz und CIIO nächst zu den größeren Häfen und an- Prof. Dr. Wolfgang Arlt veranschaulicht, wie sich der Stadt Dortmund, sagte. schließend per Binnenschiff ins Hinter- Wasserstoff mit einer Trägersubstanz binden land zu transportieren. lässt. Künftig soll in Westfalen eines der bun- desweit größten Netzwerke der Wasser- Den Binnenhäfen komme dabei eine Allein Dortmunds Industrie habe pers- stoffwirtschaft entstehen: Dortmunds wichtige Funktion zu: Sie müssten sich pektivisch einen Bedarf von 57.000 Ton- OB Thomas Westphal, sein Pendant bei der Umstellung auf alternative Ener- nen, unterstrich Krieger bei der Dortmun- Marc Herter aus Hamm und Landrat gieträger neu positionieren. Ein neu- der Wasserstoffkonferenz im November Mario Löhr (Kreis Unna) unterzeichne- er Energieträger wie Wasserstoff müsse 2022 auf Zeche Zollern II/IV. Um die Ver- ten eine Kooperationsvereinbarung als sich auch speichern lassen, unterstich sorgung sicherzustellen, bedürfe es einer Fundament für gemeinsame Projekte. Arlt, nach dessen Darstellung lediglich Infrastruktur. Da kommt Dortmunds Ha- Die Vereinbarung sei auch als Ange- „eine Liegestelle, zwei Tanks für wasser- fen ins Spiel: Während der Bau neuer Pi- bot an alle weiteren Akteure zu sehen, gefährdende Stoffe, eine Abfüllstation pelines langwierige Genehmigungsver- etwa aus der Wirtschaft. „Aus der Dort- und ein Binnenschiff“ benötigt würden. fahren voraussetzt, ist der Dortmunder munder Wasserstoffkonferenz wird die 8
1|2023 sei der Umschlag von grüner ten führen soll. Auf der Straße Energie ein folgerichtiger Ent- sei bereits eine CO2-Einspa- wicklungsschritt und zugleich rung von 6,5 Prozent nachge- eine Chance, unterstreicht wiesen worden. 30.000 Liter Bettina Brennenstuhl. „Als Be- beträgt das Kontingent. Bei treibergesellschaft des Hafens einem Verbrauch von drei bis stehen wir bereit, den Prozess sieben Litern/km, je nach An- zu begleiten.“ hängelast, rechnet Jan Läzer mit einer Versuchsdauer von Zugleich rollt auch die Dort- Jan Läzer, Geschäfts- etwa zwei Monaten. munder Eisenbahn (DE) einer führer der Dortmunder grünen und von mehr Nach- Eisenbahn. Nach dem Test wird der Motor haltigkeit geprägten Zukunft zerlegt, um zu analysieren, ob entgegen: Sie nimmt an einem Pilotpro- sich auch der Verschleiß reduziert hat. jekt teil und testet den Kraftstoff „HEION Für DE-Geschäftsführer Jan Läzer ist der Clean Diesel“. Er soll den Verbrauch und Einsatz von „Clean Diesel“ eine Brücken- den Ausstoß von CO2 und Stickoxiden technologie, denn auch die DE möchte senken. künftig Wasserstoff zum Antrieb ihrer e Loks einsetzen. „Wir wollen 2023 einen Äußerlich zeigt sich die „811“ der DE im Demonstrator bauen“, kündigt Jan Lä- typischen Grün der Captrain Deutsch- zer an. „Wir werden den Motor so mo- land-Gruppe. Allein ihre Tankfüllung difizieren, dass er mit Wasserstoff ange- lässt sie aus der Flotte der 38 Diesel- trieben werden kann.“ Bevor solche Loks loks herausstechen. Seit August fährt zum Einsatz kommen, werde es bis 2024 die 1990 gebaute, 1013 PS starke Lok mit dauern. Zudem seien drei neue Siemens dem Kraftstoff des Green-Tech-Start-ups Vectron Dual Mode Lokomotiven im Zu- HEION. lauf. Sie verfügen über einen kombinier- ten Diesel- und Elektroantrieb. Auch für Das Pilotprojekt ist weltweit der erste die DE gilt: Die Weichen für die Zukunft Versuch auf der Schiene. „Wir verspre- stehen auf Grün. chen uns eine Ersparnis von bis zu zehn Prozent bei Verbrennung und Emissi- on“, sagt DE-Geschäftsführer Jan Läzer. Bei einem Jahresverbrauch von etwa 2,5 Mio. Litern und den aktuellen Dieselprei- sen sei das Projekt auch betriebswirt- schaftlich interessant. Dem Verbrauch Die Dortmunder Wasserstoffkonferenz als Auf- stehe ein Transportvolumen von über 15 takt für regionale Zusammenarbeit. Millionen Tonnen Fracht gegenüber. Da könne kein Straßentransport mithalten. Westfälische Wasserstoffkonferenz“, so Herter. Das Geheimnis des „Clean Diesel“ liegt Das Pilotprojekt mit „Clean Diesel“ in der „811“ in einer chemischen Veränderung, die zu könnte die Emissionen um rund zehn Prozent Ein Schritt, den Stefan Schreiber, Haupt- verbesserten Verbrennungseigenschaf- senken. geschäftsführer der Dortmunder Indus- trie- und Handelskammer (IHK) aus- drücklich begrüßt. Zur Unterstützung der Wirtschaft sei die regionale Einigkeit und Zusammenarbeit der Stakeholder unver- zichtbar. Das Geheimnis des „Clean Diesel“ liegt in einer chemischen Veränderung, die zu verbesserten Verbrennungseigenschaften führen soll. Bettina Brennenstuhl, Vorständin der Dortmunder Hafen AG, ist sicher, dass Dortmunds Hafen im Rahmen der west- fälischen Wasserstoff-Initiative eine wichtige Rolle spielen wird. Nach dem Abschied von Energieträgern wie Kohle 9
www.dortmunder-hafen.de UNTERNEHMENSPORTRAIT Tradition im Wandel der Zeit Wie sich Pro Büro & Kopier GmbH auf die digitale Zukunft vorbereitet Im Speicherstraßen-Quartier baut Dortmund an der digitalen Zukunft. Hans-Peter Podszuk ist dort mit der Pro Büro & Kopier GmbH seit 32 Jahren ansässig. Seine Adresse Speicherstraße 1 sieht er als Ansporn. D er Seniorchef des Unternehmens mit 25 Mitarbeitern sitzt im Büro und lä- chelt. „Mit dieser Hausnummer stehen wir „Gebrüder Rosendahl“, steht schmuckge- schmiedet über dem Eingang des 1904 errichteten Ziegelbaus, den Podszuk 1990 sozusagen am Anfang der Entwicklung“, kaufte, um einer Geschäftsidee Raum und sagt er. Aber ernsthaft: Sein Haus ist wirk- Adresse zu geben, die er als Student an lich eine der Immobilien, die zu den ältes- der Ruhr-Universität Bochum entwickelt ten im Dortmunder Hafen gehören. hatte. „Damals gab es kaum Kopierer, was Seniorchef Hans-Peter Podszuk hatte über die in den Bibliotheken zur Folge hatte, dass Jahrzehnte schon viele Geschäftsideen. Studenten immer wieder Seiten aus ge- liehenen Werken herausrissen. Oder sie klauten die Bücher gleich ganz.“ Unsozi- den konnten“, sagt Hans-Peter Podszuk. Es al und ärgerlich. Podszuk war Betroffe- lief gut, auch wenn er sich manchmal näch- ner und angehender Wirtschaftswissen- tens auf die Lauer legen musste, um Übel- schaftler: Was also lag näher, als aus der täter beim Aufbrechen der Automaten auf Lösung des Problems ein Geschäft zu ma- frischer Tat zu ertappen. Was des Öfteren chen? „Ich habe damals den ersten Münz- auch geklappt hat. Podszuk brachte sein kopierer an der juristischen Fakultät auf- Studium zuende, blieb aber selbstständig. gestellt“, erzählt er. Eine Idee, die er sich „Ich hatte den theoretischen Hintergrund flächendeckend zunutze machte. und habe mir die Praxis erarbeitet“, sagt er – und wollte keinen, der ihm soufflierte, was Die Universitäten in Dortmund, Duisburg, er zu tun und zu lassen habe. Essen, Düsseldorf und Münster folgten, das Unternehmen hatte später bis zu 150 Gerä- In der Folge eröffnete Pro Büro & Kopier Fi- te stehen. „Wir haben Millionen von Kopien lialen im gesamten Ruhrgebiet und über- verkauft und zusätzlich noch ein Geschäft nahm andere Geschäfte. Ein zentraler Mitarbeiterin Gabriele Voß in der Verkaufsfiliale für Bürobedarf aufgemacht, wo die Studen- Standort wurde gesucht, so kam es zum „Stift & Feder“ in der Brauhausstraße. ten ihre Diplom- und Doktorarbeiten bin- Kauf des Hauses Speicherstraße 1 mit rund 10
1|2023 3000 qm Büro- und Lagerflächen. An den Sortimenten in den Schreibwaren- und Lot- togeschäften, den Reisebüros und Bücher- eien, die er übernommen hatte, hielt er fest, frischte sie aber gleichwohl auf. „Man hatte plötzlich auch Porzellan, Schul- bedarf und Spielwaren im Angebot “, erinnert er sich, „wir haben das aber so ge- lassen, weil es Kundschaft dafür gab.“ In al- lerster Linie will Büro & Kopier Partner für Familien und Unternehmen sein, wenn es Das Verkaufsgeschäft „Stift und Feder“ in der um Bürobedarf geht. Die meisten Kunden Brauhausstraße. Der Firmensitz im 1904 erbau- sehe man erstmals im Alter von sechs Jah- ten Gebäude Speicherstraße 1 beherbergte einst eine von den Gebrüdern Paul und Max ren im Geschäft, wenn es um die Erstaus- Rosendahl gegründete Kolonialwarenhandlung. stattung für die Schule gehe. Als Erwach- Alles in allem warten an der Speicherstra- ße 10.000 Artikel auf ihren Versand – von Papierkörben, Briefumschlägen, Tintenpa- tronen oder Kopierpapier bis hin zu Fül- lern. Das Kopieren war mal das Herzstück des Geschäfts, spielt allerdings kaum mehr eine Rolle. „Zwei oder drei Kopierläden ha- ben wir noch unter unseren rund 30 Fili- alen“, schätzt der Seniorchef, der das Un- ternehmen bereits an Sohn und Tochter übergeben hat. Gesamtumsatz zuletzt: etwa zehn Millionen Euro. Natürlich sei das Internet eine große Konkurrenz und auch der Grund dafür, „dass wir in der Vergan- genheit die ein oder andere Filiale schon zumachen mussten. Die Alternative ist, sel- Die leergezogenen Lagerflächen könnten, ber im Internet tätig zu werden“, findet er. wenn es denn möglich sein soll, in Büros mit individuellem Zuschnitt umgebaut wer- Einer Geschäftsidee, die sich abgewickelt den, 20 bis 40 qm groß. Der Direktversand hat, muss eine neue folgen. Deshalb ver- diene dem Umweltschutz, ein möglicher folgt Hans-Peter Podszuk die Entwicklung Umbau des Gebäudes nach modernen des Hafenquartiers zu einer IT-Hochburg ökologischen Maßstäben einschließlich Mitarbeiter Thorsten Herrmann prüft den Ware- mit großem Interesse. „Es würde Sinn ma- Solarenergie der Nachhaltigkeit. Hans-Pe- neingang am Hauptsitz in der Speicherstraße 1. chen, wenn wir unsere 3.000 Quadratme- ter Podszuk hat seine Geschäftsmodelle ter in Zukunft anders nutzen könnten“, mit den Jahren immer wieder angepasst sene interessieren sie sich (auch in Zeiten überlegt er. Es spräche vieles dafür, die und erneuert. der Digitalisierung) vielleicht für einen hoch- Produkte, die jetzt noch an der Speicher- wertigen Füllfederhalter – auch da sind sie straße lagern, direkt von der Soennecken Er war weit vorne mit der Idee, vor 50 Jah- bei Pro Büro richtig. „Wir sind der größte e.G. an die Kunden liefern zu lassen. Dieser ren Münzkopierer aufzustellen. Aber die Montblanc-Händler in Deutschland“, stellt Einkaufsgenossenschaft hat sich Pro Büro Zeiten sind vorbei. Hans-Peter Podszuk Hans-Peter Podszuk fest. angeschlossen. weiß: Die jeweils nächste Idee ist die beste. Neu im Team der Hafen AG W echsel bei der Dortmunder Hafen AG: Mirjana Zimpel, ausgebildete Kauffrau für Bürokommunikation, hat ihre Tätigkeit als Assistentin von Bettina Brennenstuhl, Vorständin der Dortmunder Hafen AG, aufgenommen. Sie folgt damit Sigrid Kottas, die in den beruflichen Ruhestand gegangen ist. Zuvor war Mirjana Zimpel, die privat gern reist, fotografiert und mit ihrem Hund in der Natur unterwegs ist, in der Stadtverwaltung Lünen tätig. Bereits dort stand sie u.a. Bettina Brennenstuhl in ihrer damaligen Funktion als Kämmerin und Erste Beigeordnete als Assistentin zur Seite. 11
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1|2023 Schiffbau für ein Zukunftsprojekt Innovatives Binnenschiff soll im Frühjahr 2023 auf dem Dortmund-Ems-Kanal (DEK) fahren Auf dem DEK soll ein Testfeld für autonome Binnenschiffe entstehen. Das Testfeld umfasst den Dortmunder Hafen, die Schleuse Waltrop und die rund 15 Kilometer lange Strecke dazwischen. Im Frühjahr 2023 soll ein erstes Projekt starten. „Ella“ sollte eigentlich Ende 2022 im in Bremen einen autonomen Unterwasser- tainer laden können, das Hinterland zu Waltroper Schleusenpark Henrichen- roboter gebaut hat. Die Inbetriebnahme versorgen. Der Dortmunder Hafen könnte burg ins Kanalwasser gelassen werden. des weltweit ersten autonomen Binnen- dafür ein Ausgangsort sein. Durch Lieferprobleme bei der Steuerein- schiffmodells soll nun nach seiner Über- heit kommt es nun zu Verzögerungen. gabe ans DST im Frühjahr 2023 starten. Das fast 15 Meter lange und von einer Bat- „Ärgerlich, aber auch kein Beinbruch“, terie elektrisch betriebene Schiff wird im sagt Schiffsbauer Uwe Feller von der Fir- Das DST (Entwicklungszentrum für Probelauf vorerst noch nicht autonom un- ma FELLERdesign (Wetter an der Ruhr), Schiffstechnik und Transpor tsyste- terwegs sein. „Ella“ verfügt über alle für die bereits über mehrjährige Erfahrungen me e.V.) in Duisburg ist Koordinator Binnenschiffe notwendigen Steuer- und bei der Konstruktion von innovativen Boo- und Auftraggeber und hat Schiffsbau- Bedienelemente und soll zunächst zu- ten und Spezialwasserfahrzeugen verfügt Fast 15 Meter und unter anderem für das Deutsche For- lang und elekt- schungszentrum für Künstliche Intelligenz risch betrieben, soll „Ella“ als Testschiff auf dem DEK Da- ten sammeln - unter realen Bedingungen. er Uwe Feller als Basis ein CAD-Modell verlässige Daten für die Manöverauto- im Maßstab 1:6 zur Verfügung gestellt. matisierung liefern. Dazu gehören Um- Mit dem neu konstruierten Schiff soll die welterkennung, das An- und Ablegen, Energiewende auf dem Wasser vorange- Schleusendurchfahrten und Brückenpas- trieben werden. Das Ziel ist, später mit sagen unter realen Witterungsbedingun- Firmenchef Uwe Feller möchte „Ella“ im Frühjahr kleinen, elektrischen und autonom fah- gen. Obendrein können mit Ballasttanks 2023 übergeben. renden Binnenschiffen, die bis zu 15 Con- alle Beladungsstände simuliert werden. 13
www.dortmunder-hafen.de Der Steiger geht wieder auf Hafentour Vier neue Videoclips: Kabarettist Martin Kaysh entdeckt „das Glück der Kanäle“ J etzt ist sie da, die zweite Filmstaffel der Hafentouren mit „Steiger“ Martin Kaysh („Geierabend“). Nach der coronabedingten FOLGE 9: Wo die Fische beißen und die Portalkräne schwenken – der Dortmunder Hafen als ma- Aussetzung der Produktion Ende 2021 ha- ritimer Lieblingsort ben Hafenliebhaber und Interessierte nun die Möglichkeit, Kabarettist Martin Kaysh Im Hafenquartier liegen Anglerglück, Klein- bei seiner Tour durch Dortmunds Hafen auf gartenidylle und Logistikerlebnisse dicht vier neuen Videoclips zu begleiten. Herge- beieinander. Martin Kaysh ergründet, war- stellt unter der Leitung von Pascal Frai (Ha- um so viele Dortmunder/innen den Hafen fen AG) und Sebastian Bickert (DSW21), zu ihren Lieblingsorten zählen. Bei seinem können die rund fünf Minuten langen Fol- Streifzug trifft er auf vielseitige Gesprächs- gen ab sofort auf der Hafen-Homepage ab- partner/innen. gerufen werden. Wir wünschen viel Spaß „Eines hat sich tief bei mir dabei! eingeprägt nach der Fahrt auf einem FOLGE 10: Binnenschiff: Es gibt nicht nur die Schiff ahoi – per Güterschiff von Dortmund FOLGE 7: Freiheit der Meere, es gibt auch das Richtung Belgien Wo Digitalität auf Logistik trifft – im Dort- Glück der Kanäle. Der Wandel am munder Hafen wird Zukunft gemacht „Südstrand“, der Speicherstraße, Rein in den Dortmunder Hafen mit Perli- wird das künftig viele Menschen te und wieder heraus mit Stahlschrott. Das Die Entwicklung des Digitalquartiers in erleben lassen.“ niederländische Güterschiff „Initium“ setzt der Speicherstraße schreitet rasant vor- Martin Kaysh Kurs auf Gent (Belgien). Martin Kaysh taucht an. Auch an anderen Stellen im Hafen do- in den Alltag eines Binnenschiffers ein, cken Zukunftstechnologien an. Gleichzeitig Im Dortmunder Hafen wird rund um die schrubbt das Deck und nimmt zwischenzeit- braucht es aber weiterhin die analoge Ma- Uhr gearbeitet. Rund 5.000 Beschäftigte lich den Kapitänsplatz ein. Dabei lässt Bin- loche, wie Martin Kaysh erfährt. aus über 170 Unternehmen erwirtschaf- nenschiffer Marek anklingen, dass sein Be- ten einen Umsatz von über einer Mrd. Euro ruf für ihn zu den schönsten der Welt gehört. FOLGE 8: samt wichtiger Steuereinnahmen für die Vom Dortmunder Hafen in die Welt – Er- Stadt. Grund genug für Martin Kaysh, ex- Die neuen Folgen finden Sie auf: folgsprodukte aus Dortmunds größtem In- emplarisch an Unternehmenstüren zu klop- www.dortmunder-hafen.de dustriegebiet fen und hinter die Kulissen zu schauen. Urban Art im Hafengebiet Wo Künstler/innen ihre Spuren hinterlassen haben K unst im Hafenviertel: „Radius Nordstadt Urban Art“ ist das Projekt überschrieben, in dessen Rahmen Künstler und Künstlerin- „Heimat“ mit interaktiven Kunstwerken für hohe Aufmerksamkeit sorgen. Verschiede- ne Akteure aus der Stadtgesellschaft hatten nen an zehn öffentlichen Standorten inner- dazu Flächen rund um den Hafen zur Ver- halb des Hafenviertels rund um das Thema fügung gestellt – von Giebelwänden über Mauern und Garagen bis hin zu öffentlichen Plätzen. Entsprechend groß war das Interesse, als Didi Stahlschmidt (Foto), Kurator des vom Depot und Künstlerhaus Dortmund ange- stoßenen Radius-Projekt, Interessierte zu zwei Runden „Urban Art“ im Hafenviertel Wer dabei sein möchte: Im Frühjahr 2023 will einlud. Dabei blickten die je 25 Teilnehmer Didi Stahlschmidt weitere Führungen anbie- auf große Fassadengemälde, betrachteten ten. Wer auf eigene Faust eine Runde Urban staunend eine Pflanzenskulptur und disku- Art genießen möchte, findet hier alle Infos: tierten über Graffiti in Blindenschrift. www.depotdortmund.de/Radius 14
1|2023 SIEBENFRAGEN Das markante Wohnhaus ist mehr als 100 Jahre alt und ein prägendes Element der Speicherstraße. (Frage 1). 1 in Großteil der früheren Lagerhäuser in E der Speicherstraße existiert nicht mehr. Dennoch sind die Spuren der Vergangen- heit allgegenwärtig. Das Gebäude Spei- cherstraße 38 etwa stammt von 1909 und befindet sich fast noch im Originalzustand. Wie ist das heutige Wohnhaus damals ge- nutzt worden? A Es war einer der ersten Kornspeicher im Dortmunder Hafen. B D ort war ein Gastronomiebetrieb mit dem Namen „Restaurant zum Stadthafen“. C Es war Sitz eines Mehl- und Kolonialwa- renhandels. 4 Im September 2020 war ein Bundesminis- nenschiffer, der über den DEK Dortmunds ter aus Berlin in Dortmunds Hafen zu Gast. Hafen anläuft, eine finanzielle Belastung 2 wei Jahre vor der offiziellen Eröffnung des Z Er informierte sich unter anderem über das weniger. Welche? DEK (Dortmund-Ems-Kanal) kamen am 18. CTD und die wirtschaftliche Bedeutung A Er muss kein Ufergeld mehr zahlen. November 1897 Vertreter aus Industrie und des Hafens als Logistikdrehscheibe für die B Er muss keine Kanalabgaben (Schiff- Handel zu einem historischen Gründungs- Region. Wer war’s? fahrtsabgaben) mehr zahlen. akt in einem Dortmunder Hotel zusammen. A Der damalige Bundeswirtschaftsminister C Er muss kein Hafengeld mehr zahlen. Es war die Geburtsstunde … Peter Altmaier. A …für die Westfälische Transportgesell- B Der damalige Bundesminister für 7 ach Errichtung der Dortmunder KV-An- N schaft (WTAG), die später in der Stinnes Verkehr und digitale Infrastruktur, lage an der Franz-Schlüter-Straße durch Reederei AG Dortmund aufging. Andreas Scheuer. DSW21 ist nun ein weiteres Terminal in Be- B …für die heutige Dortmunder Hafen AG. C Der damalige Bundesaußenminister trieb gegangen, dass DSW21 mitgebaut C …für die Container Terminal Dortmund Heiko Maas. hat. Wo denn? GmbH, der sich sofort zahlreiche Ree- A In Hamm. dereien anschlossen. 5 ie Deutsche Bahn (DB) AG hat bereits D B In Osnabrück. einen Namen für ihr neues ICE-Werk, das C In Lünen. 3 ür den frühen Terminkalender: Auch in F auf dem früheren Rangier- und Güterbahn- diesem Jahr lädt das Quartiersmanage- hof an der Westfaliastraße gebaut wird. Sie LÖSUNGEN ment Nordstadt als Organisator zum „Ha- wissen, wie es heißen soll? Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt. fenspaziergang“, der Jahr für Jahr ein gro- A Dortmund-Hafen. 0-2 Punkte: ßes Publikum begeistert. Am 26. August B Heimathafen. Da ist noch deutlich Luft nach oben. 2023 ist es wieder soweit. Zum wie wie- C Dortmund-Nord. 2-5 Punkte: vielten Mal eigentlich? Gutes Basiswissen. 5-7 Punkte: A Schon zum elften Mal. 6 Um die Wettbewerbsfähigkeit der Binnen- Glückwunsch: Sie sind auf dem B Es ist die achte Veranstaltung. schifffahrt zu erhöhen, verzichtet der Bund Weg zum Hafen-Experten. C Im Jahr 2023 steht der Hafenspaziergang seit 2019 auf Einnahmen in Millionenhö- 1B//2A//3A//4C//5A//6B//7B Nr. 12 an – das Dutzend ist voll. he. Seitdem hat beispielsweise ein Bin- DOKOM21 Online Backup Wir sichern Ihre Unternehmensdaten vollautomatisch: ü Daten standortunabhängig sichern und wiederherstellen ü regelmäßige, automatische Durchführung ü Minimierung von Fehlerquellen ü Datenverschlüsselung & Komprimierung ü Unternehmensdaten vor internen und externen Gefahren im DOKOM21 Rechenzentrum in Dortmund geschützt Meine Sicherheit t:0231.930-94 02 • www.dokom21.de 15
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