Neue Handelsformate im Fokus - #05|2019 - BINDER INTERIOR
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#05|2019 Periodikum für Handel und Ladenbau Neue Handelsformate im Fokus Schiesser, Berlin Osiander, Reutlingen Food Station, Zürich TopPharm-Apotheke, Buchs
BINDER INTERIOR | #05|2019 2 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren Mit unserem Periodikum «shopARENA» haben wir nun im wahrsten Sinne des Wortes das richtige Format – und hoffent- lich auch Ihr Interesse – gefunden. Das Thema «Format» ist auch der Schwerpunkt dieser Ausgabe. Wir haben uns umgese- hen, welche neuen Handelsformate in bewegten und digitalen Zeiten wie diesen Erfolg versprechen. Und wir sind in verschie- denen Branchen fündig geworden. Besonders erfreulich für uns, dass bei den sehenswerten Beispielen jeweils auch BINDER INTERIOR eine wichtige Rolle gespielt hat. Überzeugen Sie sich bitte selbst! Mit ein klein wenig Stolz kann ich auch über die positive Ent- wicklung unseres Unternehmens berichten. Vor allem deshalb, weil wir als Partner zahlreicher Unternehmen tätig sein durf- ten, die mutig und erfolgreich in ihre Zukunft investiert haben. Neben der positiven Auftrags- und Umsatzentwicklung gibt es einige bemerkenswerte Meilensteine zu berichten. Dazu ge- hört unter anderem die Teilnahme als Kompetenz-Partner am pharmaSuisse-Wettbewerb «Apotheke der Zukunft». Aber auch die Übernahme des Vertriebs der Pharmathek-Lagerroboter für die Schweiz und Österreich stärkt unsere Position als Apothe- kenbauer. Erste Akzente setzt unsere 2018 neu gegründete Fir- ma in Deutschland. Am stärksten gefordert hat uns der Umzug an den neuen, grösseren Standort im Gewerbepark Brühl in Zo- fingen, wo nun ein kleines, feines Ladenbau-Kompetenzzent- rum entstanden ist (siehe Bericht Seiten 20/21). Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesen und weiteren Akti- vitäten die Anforderungen unserer Kunden weiterhin mit erst- klassigen Leistungen erfüllen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre der «shopARENA» #05/2019. Ihr Christian Binder Impressum Die «shopArena» ist ein von BINDER INTERIOR herausgegebenes Periodikum für Handel und Ladenbau. Verantwortlich: Christian Binder. Konzept und Text der Ausgabe #05/2019: Reinhard Peneder. Redaktion: Regula Wirth, Reinhard Peneder. Bilder/Illustrationen: Andreas Sütterlin (Seiten 1, 2/3, 6–8, 16–19), Regula Wirth (3, 12, 21), Tschümperlin (14/15), Pharmathek (5), Bö- senberg Fotografie (1, 24), Bogen Design (8/9), Zeljko Gataric (1, 10/11), Hanna Krampen (3, 4), GDI (3, 13), Bernd Reutemann (22), Callwey (22), Beeler (22), Messe Düsseldorf (23), atelier dis (5, 20/21), Archiv. Gestaltung: atelier dis, Zofingen.
3 #05|2019 | BINDER INTERIOR Herzlich willkommen in der BINDER shopARENA #05/2019 4 Inhalt 4–5 Detailhandelsperspektiven – Starke Impulse durch neue Formate 6–9 Buchhandlung Osiander – Der Platzhirsch des Südens 10–11 Food Station Zürich – Insel der Frische 12 12–13 Im Gespräch – Dr. David Bosshart, GDI 14–15 Tschümperlin Luzern – Fortschritt aus Tradition 16–17 TopPharm-Apotheke Buchs – Next Generation 18–19 Flughafen Zürich – Höhenflüge im Airport Shopping 20–21 Zofingen – Das neue Ladenbau-Kompetenzzentrum 14 22–23 Handel und Ladenbau – Trends & Events 24 Ku’damm Berlin – Schiesser Marken-Parade 18 20
BINDER INTERIOR | Detailhandels-Perspektiven #05|2019 4 Starke Impulse durch neue Formate Mit einem Umsatzplus von etwa 0,4% hat sich der Schweizer anteil, von Branche zu Branche unterschiedlich, auf einem ge- Detailhandel im Jahr 2018 ganz passabel entwickelt. Der an- wissen Niveau einpendeln. haltend positiven Entwicklung im Lebensmittelhandel steht mit 9% ein gewaltiges Minus im Fashion-Bereich gegenüber. Dynamik durch innovative Ideen und spannende Formate Die Onlineanteile wachsen weiterhin und haben im Vorjahr Ein Grossteil der Konsumenten erwartet längst eine Präsenz rund 10% in Deutschland und 7,6% in der Schweiz erreicht. Zu- des Angebotes auf mehreren Kanälen und informiert sich nehmend belebt wird der Wettbewerb mit neuen, interessan- entsprechend. Viele stationäre Händler haben auf diese digi- ten Formaten. Einige Beispiele gibt es ja in dieser Ausgabe der tale Konsumkultur reagiert, indem sie zum Mehrkanal-Player «shopARENA». werden und ihr Angebot auch ins Netz stellen. Auch Thomas Hochreutener merkte bei der letzten GfK-Handelstagung an, Der im Durchschnitt noch relativ niedrige Onlineanteil täuscht, dass sich vor allem diejenigen Marktteilnehmer behaupten wird er doch durch den ziemlich onlineresistenten Lebensmit- werden, die Online und Offline effizient miteinander ver- telhandel nach unten gedrückt. Ein Blick auf einzelne Branchen knüpfen. Das ist für viele, aber nicht für alle Detailhändler und die Prognosen zeigen das wahre Ausmass der digitalen Re- eine interessante Option. Grosse Chancen wird es aber auch volution (siehe Tabelle aus Deutschland). Bereits jetzt werden für innovative Sortiments-Strategien und spannende neue bei Elektronik und Mode ein Viertel der Umsätze am Ladentisch Formate geben. Das Thema hat viele Facetten – eine kleine vorbei gemacht. In den nächsten Jahren sollte sich der Online- Auswahl: Die Retail-Area beim Mega-Projekt «The Circle at Zurich Airport» wird 2020 mit besonders innovativen Ladenformaten an den Start gegen, wie zum Beispiel von Omega, DUFRY und Jelmoli.
5 Der Buchhandel zählt zu den am stärksten vom Onlinehandel betroffenen Branchen. Die angekündigte Fusion zwischen Deutschlands grösster Buchhandelskette Thalia und der Mayer- #05|2019 | BINDER INTERIOR schen Buchhandlung, der Nummer vier am Markt, ist «ein Zei- chen des Aufbruchs gegen die Marktmacht der globalen On- line-Player». Wie Wachstum gegen den Trend dennoch funktionieren soll, zeigt der süddeutsche Platzhirsch, die Osian- dersche Buchhandlung. Das derzeit etwa 50 Läden umfassende Filialnetzwerk soll deutlich erweitert werden. Dabei setzt das Unternehmen unter anderem auf die Vermarktung von Über- produktionen (siehe Seiten 6–9). Ein wesentliches Problem für den stationären Handel ist die sinkende Passantenfrequenz in den Einkaufsstrassen und Ein- kaufszentren. Es nützt das cleverste Konzept nichts, wenn es mangels potenzieller Kunden gar nicht wahrgenommen wer- den kann. Hier sind neben den Händlern selbst sehr stark die Betreiber von Einkaufszentren bzw. in den City-Lagen die Kom- munen in Form von City-Marketing-Aktivitäten gefordert. Das gute alte Erlebnis-Marketing ist wieder gefragt, um mit Ser- vice- und Verkaufsflächen attraktive «Dritte Orte» mit hoher Mit dem Apotheken-Roboter Anziehungskraft zu schaffen. Immer deutlicher wird, dass dabei wurde eine neue Generation gastronomische Konzepte und subtile Themen-Inszenierungen von Apotheken eingeläutet. eine wesentliche Rolle spielen. Die neue «Food Station» am Zür- cher Hauptbahnhof ist ein gutes Beispiel dafür (Seiten 10/11). Onlineanteil ausgewählter Branchen am Gesamtumsatz Die Schweizer Apotheken haben die Zeichen der Zeit erkannt Branche 2017 *) Prognose und präsentieren sich verstärkt als kompletter Gesundheits- 2025 +) Dienstleister. Die durch Apotheken-Roboter ersparte Zeit Consumer Electronics/Elektro 28,7% 35% kommt den Kunden in Form einer intensiveren Beratung zugute Fashion und Accessoires 25,6% 38% (siehe Beispiel Seiten 16/17). Freizeit und Hobby 24,3% 36% (davon Bücher) 26,2% 40% Die Zukunft der Warenhäuser bleibt auch nach der Elefanten- Büro und Schreibwaren 21,5% 26% hochzeit zwischen Karstadt und Kaufhof eine spannende Ge- schichte. Womöglich, wie «Profashionals»-Herausgeber Jürgen Uhren und Schmuck 16,4% 22% Müller schreibt, sieht sie anders aus, als wir uns das vorstellen: Gesundheit und Wellness 12,3% 20% «Weniger Kulisse für Erlebniskauf als Hub zu Distributionszwe- Wohnen und Einrichten 11,9% 18% cken. Förderbänder und Kommissionieranlagen statt Kreuzwin- Heimwerken und Garten 5,2% 9% kelständern und Fascination Points. Vom Warenhaus zum Fast Moving Consumer Goods 2,0% 7% Warehouse sozusagen.» Wie auch immer – das Ringen um die (Lebensmittel, Getränke, Tabak, Nearfood u. ä.) «richtigen» Formate wird uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen. *) Quelle: HDE für Deutschland, +) Prognose von BINDER INTERIOR Zukunftsperspektiven und Charakteristiken stationärer Handelsformate Handelsformat Marktanteils- Sortiment Preisniveau Standort Aussagen Ladengestaltung Einrichtungs- entwicklung ++/+/o/– ++/+/o/– der Waren- kosten bis 2025 Breite/Tiefe präsentation Kauf- und Warenhäuser – ++/++ ++ City breites, tiefes individuell, mittel bis hoch Sortiment hoher SIS-Anteil SB-Warenhäuser, – +/+ + Stadtrand SB-orientiert einfach, flexibel mittel Verbrauchermärkte Fachgeschäfte –– +/++ ++ City, SC zielgruppen- und individuell, hoch themenorientiert designig Fach-Filialisten o +/+ o Generalist SB-orientiert einfach, flexibel mittel Flagship Stores + +/++ ++ City, SC markenorientiert wertig hoch Pop-up Stores + –/– o Generalist erlebnisorientiert flexibel, designig mittel Supermärkte + +/+ 0 autoorientiert SB-orientiert einfach, flexibel mittel Discounter o +/o – autoorientiert SB-orientiert sehr einfach niedrig Marktanteilsentwicklung: – – stark abnehmend, – abnehmend, o gleichbleibend, + zunehmend. Preisniveau: ++ sehr hoch, + hoch, o durchschnittlich, – niedrig. Abkürzungen: SIS = Shop in Shop, SB = Selbstbedienung, SC = Shopping Center
BINDER INTERIOR | Osiander auf Expansionskurs #05|2019 6 Der Platzhirsch des Südens Während der ohnehin schon extrem hohe Onlineanteil im Buchhandel weiter steigt, setzt die süddeutsche Buchhandels- kette Osiander auf einen erstaunlichen Expansions-Kurs. Das Filialnetz wird systematisch ausgebaut, Flächen an bestehen- den Standorten werden optimiert und alteingesessene Buch- handlungen übernommen. Zu den Erfolgsfaktoren zählt neben der kompromisslosen Kundenorientierung auch die Bereit- schaft, in die Attraktivität der Auftritte zu investieren. Das zeigt auch unser Beispiel aus Reutlingen. Osiander (Gründung 1596) ist die zweitälteste Buchhandlung Deutschlands und nach der Fusion zwischen Thalia und der Mayerschen die drittgrösste. Der Hauptsitz befindet sich in Tü- bingen. Seit 1920 ist sie im Besitz der Familie Jordan/Riethmül- ler. Das derzeit etwa 50 Standorte umfassende Filialnetz soll Step by step weiter ausgebaut werden. Der Fokus liegt dabei nach wie vor auf dem süddeutschen Raum. Innerhalb der Fami- lie ist Christian Riethmüller, der Anfang 2019 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen wurde, unter anderem für die Expansion verantwortlich. Christian Riethmüller ist es auch, der mit seiner mehrjährigen Erfahrung als Bereichsleiter bei Aldi innovative Marketingansätze in das Unternehmen eingebracht hat. So setzt die Osiandersche stark auf die Vermarktung von Überproduktionen. Diese Sonderangebote sind in allen Filialen ein Frequenzbringer. Der Schwerpunkt der Geschäftsflächen liegt – je nach Einzugsgebiet – in einer Grössenordnung von 180 bis 500 Quadratmetern. Auch die Aufnahme von Zusatz- sortimenten wie Papeterie oder Spielwaren wird standortspezi- fisch individuell entschieden. Die Buchhandlung Osiander Ein neuer SAP-Hybris-Webshop soll zusätzlich dabei helfen, den besticht u. a. durch einla- Umsatzanteil im E-Commerce zu steigern. Er liegt derzeit bei dende Übersicht und hohe rund zehn Prozent und ist deshalb ausbaufähig. Allerdings: Die Orientierungsleistung. «durchschnittliche», 40 Jahre alte, gut situierte Osiander-Kun- din geht lieber in den Laden, um sich inspirieren zu lassen. So zumindest war es im «handelsjournal» zu lesen. Der neue Auftritt in Reutlingen Die Filiale in Reutlingen, die 2001 zur grössten Buchhandlung in Baden-Württemberg ausgebaut wurde, erstrahlt seit dem Die Zuggarnitur ist eine 24. November 2018 nach einer umfassenden Neugestaltung in kleine Attraktion im Bereich frischem Glanz. Auf vier Etagen finden sich Bücher aus allen der Kinderbuchabteilung. Sach- und Fachgebieten, Literatur und Unterhaltung, Krimis, Biografien, Hörbücher, Regional- und Reiseliteratur, Kinder- und Jugendbücher sowie eine exquisite Auswahl an Literatur zu Kunst. Eine Abteilung mit Schreibwaren und Papeterie-Artikeln, eine feine Auswahl an Spielwaren und Geschenkartikeln, Zeit- schriften und Postkarten runden das umfangreiche Angebot ab. → Fortsetzung auf Seite 8 Fact Box Projekt: Buchhandlung Osiander Standort: Reutlingen, Wilhelmstrasse Konzept: Osiander, BINDER INTERIOR Planung: Bogen Design / BINDER INTERIOR Ladenbau: BINDER INTERIOR Verkaufsfläche: 2000 m²
7 #05|2019 | BINDER INTERIOR Quer gestellte Regale in Form eines «Tempeltors», Das Buchangebot wird mit einem ansprechenden Mix aus Stapel- plakativ ins Corporate-Design-Rot getaucht, sind präsentation auf den Buchtischen sowie Cover- und Rückenpräsen- ein echter Blickfang. tation in den Regalen zelebriert.
BINDER INTERIOR | #05|2019 Fortsetzung von Seite 6 8 Das Konzept für den Auftritt in Reutlingen wurde in Form eines Workshops von BINDER INTERIOR mit der Familie Riethmüller und leitenden Angestellten erarbeitet. Die langjährige Erfah- rung von Christian Binder bei der Einrichtung von Buch- handlungen war dabei sehr hilfreich. Das Ergebnis wurde von Bogen Design in stimmungsvolle Ladenarchitektur und moder- ne Warenpräsentation gegossen und schliesslich von BINDER INTERIOR realisiert. Zweifellos ein wesentlicher Beitrag zur Kundenbindung ist Die vier Etagen sowie die relativ schmalen und leicht verwinkel- die «Galerie im Gewölbe». ten Grundrisse stellen naturgemäss eine gewisse Herausforde- rung bei der Planung dar. Diese Gegebenheiten wurden aber geschickt für eine gut überschaubare Gliederung der Abteilun- gen und Sortimente genutzt. Mit punktuell quer gestellten Re- galen, plakativ im CD-Rot eingefärbt und wie Tempeltore wir- kend, wurden visuelle Akzente (Fascination Points) gesetzt. Die Buchpräsentation überzeugt durch einen Mix aus Cover- und Rückenpräsentation in den Regalen bzw. eine Stapelpräsenta- tion auf den Mittelraumtischen. Verwöhnt werden die Kunden mit einer Ruhezone, ausgestattet mit bequemen Sesseln, und im Café Libresso mit Kaffee-Spezialitäten und leckeren Kuchen. Das trägt natürlich zu einer längeren Verweildauer und damit zu höheren Umsätzen bei. Die mit bequemen Sitzmöbeln ausgestatteten Ruhezonen laden zum Verweilen ein. MAGAZINE Neuerscheinungen TASCHENBÜCHER MAGAZINE KRIMI Taschenbücher INFO Taschenbücher KASSE 2 BelleTristik COMICS BelleTristik Der Grundriss des Erdgeschosses zeigt beispielhaft die geschickte Gliederung der Abteilungen und Sortimente. Mit 2000 m² Verkaufsfläche ist die Filiale in Reutlingen eine der grösseren Osiander- Buchhandlungen.
9 Eine Attraktion für sich ist die «Galerie im Gewölbe», unterge- bracht in zwei früher leer stehenden Gewölbekellern der Buch- handlung. Seit 2009 finden dort regelmässig Ausstellungen mit #05|2019 | BINDER INTERIOR Künstlern aus der Region statt. Die Galerie ist mittlerweile zum Anziehungspunkt für all jene geworden, die sich im Raum Tü- bingen/Reutlingen für Kunst interessieren. Sie schliesst sich un- mittelbar an die Verkaufsräume im unteren Zwischengeschoss an und versprüht mit ihren roten Metall- und Heizungsrohren, dem porösen Mauerwerk und dem Schotterboden einen ganz eigenen, morbiden Charme. Und schliesslich ist diese Galerie, die während der Ladenöffnungszeiten zugänglich ist, auch ein ganz wesentlicher Beitrag zur Kundenbindung. natur kochen psychologie Ruhezone Esoterik theologie KASSe 1 INFO GESCHICHTE HÖRBücher postkarten HISTORISCHES geographie DVD /CD landkarten
BINDER INTERIOR | Food Station, Zürich HB #05|2019 10 Insel der Frische Mit der Ende September 2018 am Zürcher Hauptbahnhof eröff- neten «Food Station» ist ein bemerkenswertes neues Handels- und Gastronomie-Format entstanden. Ein Migros-Supermarkt, ein Alnatura-Bio-Supermarkt sowie vier beliebte Gastro-For- mate – Hitzberger, Kaimug-Box, Migros-Take-away und «Piz- za» – haben sich auf einer Fläche in zentraler und dennoch re- lativ ruhiger Lage zusammengefunden. BINDER INTERIOR war an der Einrichtung des sehenswerten Migros-Supermarktes wesentlich beteiligt. Platziert ist die «Food Station» in der Passage Sihlquai am Hauptbahnhof, direkt beim Treppenaufgang zur Sihlpost und zur Europaallee. 60 Sitzplätze laden die Gäste der Take-aways Vier namhafte Gastro-Formate zum Verweilen ein – vom Frühstück bis zum Abendessen wird und 60 Sitzplätze bilden den für verschiedene Geschmäcker einiges geboten. Die Palette To-go-Bereich der innovativen reicht von Fast Food vom Sternekoch über authentisch thailän- Food Station. disches Essen, Buntes aus dem Wok-Topf bis hin zu knusprigen Pizzen. Konzipiert hat diese «365-Tage-Kombination» aus bequem Ein- kaufen und unkompliziertem Genuss die Kommunikations- agentur Aroma. Besonders wohltuend ist die naturverbundene Gestaltung mit floralen Motiven, viel Grün und Holz. «Was die Food Station für mich so spannend macht, ist der To-go-Bereich in moderner und ruhiger Atmosphäre» sagt der Projektleiter Gastronomie, Niklaus Kaiser, in einem Interview. Der 500 m² grosse Migros-Supermarkt präsentiert sich als eine Insel der Frische. Er bietet ein vielfältiges Angebot an Lebens- mitteln sowie Hygiene- und Haushaltsprodukte des täglichen Bedarfs. Filetstück der Filiale ist die grosse Frischeauslage mit Backwaren, Gemüse und Früchten. «Unser Standort hebt sich dank dem Einsatz von viel Holz und blumigen Elementen von anderen Migros-Supermärkten ab», stellt Supermarktleiter An- tonio Nabicas Ferreira in einem Gespräch stolz fest. Tatsächlich besticht der Markt durch viel Übersicht, gute Orientierung, kla- re Weg führung mit ausreichend breiten Gängen, erstklassige Warenpräsentation und einer gelungenen Licht-Inszenierung. Neben den Regalen, Mittelraumtischen und Theken sind auch die Kühlmöbel mit Echtholzfurnier verkleidet. Zusammen mit der floralen Deko betont das die Naturverbundenheit. Ein be- sonders nettes Präsentationsdetail ist die Verwendung von Wa- genrädern bei der zentralen Frische-Insel. BINDER INTERIOR hat für dieses Projekt verschiedene Sondermöbel geliefert. Fact Box Projekt: Migros-Supermarkt Standort: Passage Sihlquai, Zürich HB Konzept/Planung: Aroma, Genossenschaft Migros ZH Ladenbau: BINDER INTERIOR und andere Verkaufsfläche: 500 m²
11 #05|2019 | BINDER INTERIOR Der Migros-Supermarkt überzeugt nicht zuletzt durch Übersicht, grosszügige Gehwege und seine «florale» Inszenierung. Die Frische-Insel ist das Filetstücks des Auftritts des Migros- Supermarkts in der Passage Sihlquai am Züricher Hauptbahnhof.
BINDER INTERIOR | Im Gespräch: Dr. David Bosshart, GDI #05|2019 12 Jeder ist selbst ein Händler Ein Gespräch mit Dr. David Bosshart ist immer wieder ein Erleb- nis. Nicht umsonst ist der seit kurzem 60-jährige Trendforscher und CEO des renommierten Gottlieb Duttweiler Instituts in Rüschlikon/Zürich weltweit einer der gefragtesten Propheten zur Zukunft des Handels. Bosshart liebt Überraschungen und er rechnet damit, dass wir solche am entorteten Spielfeld des Konsums, auf dem jeder selbst zum Händler geworden ist, noch sehr zahlreich erleben werden. Das wird auch beim Inter- view mit ihm deutlich. In der Schweiz liegen die Onlineanteile im Handel noch deutlich niedriger als in Ländern wie Deutschland oder Frankreich. Warum ist das so und wird das auch so bleiben? Wir haben im Unterschied zu den genannten Ländern eine sehr hohe Versorgungsdichte auf engstem Raum. Wir sind verwöhnt, fast alles ist bei uns über kurze Fahrdistanzen oder gar in Gehdistanz zu erreichen. Neue Bedürfnisse müs- sen zuerst mit viel Marketingaufwand geweckt werden. Zu- dem ist die Schweiz klein, so dass sich viele innovative «Jeder Konsument ist Dienstleistungen gar nicht rechnen. Da sich der Konsum heute selbst zum Händler aber in vielen Bereichen dematerialisiert und – noch wichti- geworden.» ger – auch entortet, also überall erhältlich sein wird, werden wir auch in der Schweiz noch viele Überraschungen erleben. Der Lebensmittelhandel zeigt sich noch weitgehend reich, zuckerhaltig und ungesund assoziiert. Das geht na- onlineresistent. Kann der stationäre Non-Food-Handel türlich nicht mehr. Aber der Mindset bleibt der gleiche, ob daraus lernen? ich ein veganes Sandwich esse, fermentierte Sojabohnen Ich halte diese Interpretation für falsch. Nichts ist so dyna- knabbere oder ein Kokos-Joghurt löffle: es muss unterwegs misch wie der LEH. Die Formate konvergieren, Gastronomie bequem essbar sein. wird wichtiger, Pop-up-Phänomene legen zu, Ultrafrische rückt ins Zentrum, Convenience dominiert den Mindset der Die 69. Internationale Handelstagung kündigen Sie unter Konsument/-innen. Lieferdienste werden wichtiger. Auch anderem mit der Aussage «Mehr Handel, weniger Händler» hier gibt es eine zunehmende Entortung: viel wichtiger als an. Daraus ist abzuleiten, dass Sie eine weitere Konzentration der Laden werden einerseits Social Eating und Social Drin- erwarten. Auf der einen Seite die mächtigen Konzerne, die auf king, also dass ich mit Menschen zusammen vergnüglich allen Kanälen präsent sind. Auf der anderen Seite ein paar Zeit verbringe und dazu esse und trinke, oder dass ich mich clever agierende Nischen-Player. Und die Mitte bricht unterwegs schnell und ultrabequem verpflegen kann. endgültig weg. Wie sehen Sie das? Trends zu Bio und weg von Fast Food bringen die klassischen Wir brauchen tatsächlich nur noch die Funktion des Han- Lebensmittelmarken ins Wanken. Wie beurteilen Sie diese dels, vielmehr als eine Menge von Handelsanbietern, die Entwicklung und was bedeutet sie für den Lebensmittel- sich durch immer weniger unterscheiden. Intelligente Lo- handel? gistik und gutes Datenmanagement sind die Voraussetzung Fast Food ist weiterhin global das mit Abstand am schnells- für den Erfolg von morgen. Interessante Nischen spielen ten wachsende Foodsegement. Die Menschen wollen zwar eine Rolle, auch weil dank besserer künstlicher Intelligenz nicht mehr Fast Food im alten Sinne, sondern Good Food auch viel kleinere Segmente identifiziert und bedient wer- Fast. Aber das reflektiert nur den Zeitgeist. Ich will gutes Es- den können. Micro-Influenzer genügen, um solche Segmen- sen schneller. Das traditionelle Fast Food wird mit kalorien- te zu beeinflussen. Sie sehen das etwa im Beauty-Bereich, wo nicht mehr nur die grossen Anbieter wie L’Oréal oder Estée Lauder im Zentrum stehen, sondern viele kleine, aber hippe Nischenanbieter, die den Zeitgeist treffen und ein bisschen Differenzierung anbieten. Dafür eigenen sich star- ke Plattformen und Marktplätze besonders gut. Bosshart LIVE Welche Rolle werden künftig Beratungs- und Service-Leistun- handelsARENA gen im Detailhandel spielen? Dr. David Bosshart am 18. November 2019 in Zofingen Je qualifizierter Produkte und Dienstleistungen, desto wich- GDI-CEO Dr. David Bosshart wird am Abend des 18. No- tiger werden gute Verkäufer. Immer mehr Dienstleistungs- vember 2019 im Rahmen der 6. Binder handelsARENA in support kommt von intelligenten Maschinen und kogniti- Zofingen vortragen. ven Dienstleistungen. Aber wenn ich eine Luxusuhr kaufe, will ich eine Top-Verkäuferin als Gesprächspartner, die nicht
13 «Wenn ich eine Luxusuhr kaufe, will ich eine Top- Verkäuferin als Gesprächs- #05|2019 | BINDER INTERIOR partner, die auch meine emotionalen Bedürfnisse bedienen kann.» nur das Geschäft beherrscht, sondern auch meine emotio- nalen Bedürfnisse bedienen kann. «Weniger Händler» bedeutet wohl auch weniger Läden. Ein Schrumpfen der Passantenfrequenzen und Verkaufsflächen hat ja bereits eingesetzt. Damit verbunden sind Herausforde- rungen für Kommunen und Shopping-Center-Betreiber. Wie wird sich im Zeitalter der digitalen Konsumkultur der Bran- chen- bzw. Mietermix in unseren Innenstädten und Einkaufs- zentren darstellen? Das Thema Stadt-Land wird uns vermehrt beschäftigen. Die Händler müssen ihre Kostenstrukturen überdenken und so- viel Flexibilität bewahren wie nur möglich. In kleinflächigen Convenience-Läden brauchen wir in Zukunft vielleicht gar keine Menschen mehr, weil die ganze Einkaufsabwicklung und die Transaktionen digitalisiert funktionieren. In China ist das bereits umgesetzt. Dafür kann ich auch an entlege- nen Orten noch einen Laden betreiben, weil ich genau weiss, was wann eingekauft werden wird. Shopping Center werden vermehrt soziale Bedürfnisse befriedigen – in der derzeitigen Phase mit mehr Gastronomieangebot. Welche Rolle spielt der «Faktor Mensch» noch im Detailhandel? Die genau gleiche wie früher. Wir können dank Technologie immer mehr, aber sollten langsam auch lernen, was wir wollen. Entgrenztes Können braucht ein bestimmtes Wol- len. Welche aktuellen Konzepte im Handel halten Sie für vorbildlich und zukunftsfähig? Wenn man traditionell vom stationären Handel her denkt, dann etwa der neue Nike Store an der 5th Avenue in New York. Ansonsten Street-Food-Stände, wie wir sie etwa in Ja- pan oder Thailand finden. Kleines Investment, kaum Büro- kratie, viel Lebensfreude. Sie sind ja ein Retail-Globetrotter. Welche Destinationen würden Sie einem Trendscout aus dem Handel empfehlen? Die künftigen Retail-Reisen sind immer mehr Reisen ins In- nere. In der Mirror World wird alles Erreisbare auch digital verfügbar sein. Das heisst, wo immer wir sind, haben wir die Möglichkeit, uns selbst zu entdecken. Dafür müssen wir im- mer weniger mit dem Auto oder mit dem Flugzeug reisen und unnötig CO2 verursachen. Bosshart komplett Vollständiges Interview Bei diesem Interview mit Dr. David Bosshart handelt es sich um eine gekürzte Fassung. Die vollständige Fassung können Sie unter ww w.binder-interior.ch/pressemedia/ presse-informationen nachlesen.
BINDER INTERIOR | #05|2019 14 Tschümperlin Luzern Fortschritt aus Tradition Das traditionsreiche Familienunternehmen Tschümperlin mit deln eingehängten Tablaren, und zwar offen paarweise neben- Hauptsitz in Schwyz hat sich mit 20 Geschäften als aktiver und einander und in allen verfügbaren Grössen. Bildsujets in der attraktiver Schuhfilialist in der Innerschweiz etabliert. Die An- dritten Ebene signalisieren weithin sichtbar die jeweilige Abtei- fang 2018 neu gestaltete Filiale in Luzern setzt an dem gut fre- lung bzw. das Sortiment. Die relativ hohen Mittelraumgondeln quentierten Standort in der Hertensteinstrasse auch auf die tragen gut zur Gliederung der Abteilungen bei. Bequeme Sitz- Kauflaune von Touristen. Deshalb wird das Thema «Swissness» möbel laden jeweils zum Probieren ein, bei Bedarf kompetent im Angebot und im Auftritt gekonnt thematisiert und visuali- unterstützt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des siert. Hauses. Ein besonderer Blickfang ist eine Steinwand, mit der auf die Natürlichkeit und Ursprünglichkeit des Sortiments («Swissness») genauso hingewiesen wird wie mit entsprechend Tschümperlin bietet ein ausgewogenes und breites Angebot arrangierten Schaufenstern. an Markenschuhen zu vernünftigen Preisen für die ganze Fami- lie. Wander- und Sportschuhe, in den grösseren Filialen auch Sportbekleidung, ergänzen das Angebot. Grosser Wert wird auf freundliche Bedienung und kompetenten Service rund um das Thema Schuhe gelegt. Stets ist man bei Tschümperlin am Fact Box Puls der Zeit. Das zeigt zum Beispiel die Einrichtung eines Projekt: Schuhhaus Tschümperlin Click&Collect-Services im Rahmen der eigenen Website. Standort: Luzern, Hertensteinstrasse Realisierung: Februar 2018 Seit Jahren begleitet BINDER INTERIOR die Aktivitäten des In- Planung: Tschümperlin / BINDER INTERIOR nerschweizer Schuhhändlers, auch die 678 m² grosse Filiale in Ladenbau: BINDER INTERIOR Luzern wurde vom Zofinger Ladenbauer eingerichtet. Präsen- Verkaufsfläche: 678 m² / 2 Etagen tiert werden die Schuhe auf schräg in die Wandregale und Gon-
15 Eine interessant gestaltete Steinrückwand betont die Ursprünglichkeit des #05|2019 | BINDER INTERIOR Sortiments. Tschümperlin bietet geballte Schuh- Kompetenz für die ganze Familie. In der Kinderschuh-Abteilung werden farbige Akzente gesetzt. Auf der dritten Regalebene wird gut sichtbar Bequeme Sitzmöbel laden das jeweilige Sortiment visualisiert. zum Probieren ein.
BINDER INTERIOR | TopPharm-Apotheke Buchs #05|2019 16 Next Generation Die TopPharm-Apotheke und Drogerie in Buchs (AG) ist ein wei- Gesetzgeber den Apothekern eine tragende Rolle in der Betreu- teres eindrucksvolles Beispiel einer neuen Apotheken-Genera- ung und Beratung kranker Menschen eingeräumt. Damit ha- tion, bei der die ganzheitliche Gesundheitsberatung im Mittel- ben Apotheken die Möglichkeit, sich als Kompetenzzentren für punkt der Aktivitäten steht. Apotheker, Pharma-Assistentinnen Gesundheitsdienstleistungen, Fitness und Schönheit zu prä- und Drogist/-innen verstehen sich als Gesundheits-Coaches, sentieren. die sich auch dank einem Apotheken-Roboter ausreichend Zeit für einfühlsame und kompetente Gespräche mit Kunden und Patienten nehmen können. Ausgestattet wurde diese neue Die TopPharm-Apotheke ist vom bisherigen Standort in Buchs Apotheke von BINDER INTERIOR auf Basis einer Planung von in das neue Gesundheitszentrum mit Hausarztpraxis übersie- Bogen Design. delt und hat hier auf 160 m² eine solche Apotheke der neuen Generation etabliert. Die Planung ermöglicht zeitgemässe Ar- beitsabläufe, integriert komfortable Beratungsbereiche, posi- Der Gesundheitsmarkt ist ein nach wie vor lukrativer und des- tioniert den Apotheken-Roboter als zuverlässigen und zeitspa- halb besonders heiss umkämpfter Markt. Die Schweizer Apo- renden «Medikamenten-Beschaffer» und bietet eine attraktive theker befinden sich im Sandwich zwischen Selbstdispensa- Präsentation des Freiverkaufs-Sortiments. Natürliche Materia- tion, in- und ausländischen Internetanbietern und Wettbewer- lien und warme Farbtöne schaffen zudem eine sehr entspann- bern aus dem klassischen Detailhandel. Andererseits hat der te, ruhige Atmosphäre. Viele reizvolle Design-Details, wie etwa Die TopPharm-Apotheke präsentiert sich als einladender Boulevard mit vielen funktionellen und gestalterischen Details.
17 Viele kleine Details tragen zum gelungenen Auftritt der neuen Apotheke bei. #05|2019 | BINDER INTERIOR die Fussgestelle der mit Bildschirmen ausgestatteten Bera- tungstische, vermitteln eine zeitlose Modernität. Die ganze Szenerie wird von einer markant gestylten Spot-Parade in stim- miges Licht getaucht. Ein besonders attraktiver, animierter Rundgang durch diese Apotheke ist unter www.apotheke.ch/ buchs/rundgang zu finden. Fact Box Projekt: TopPharm-Apotheke und Drogerie Standort: Buchs (AG), Mitteldorfstrasse Realisierung: Herbst 2018 Planung: Bogen Design Ladenbau: BINDER INTERIOR Verkaufsfläche: 160 m² Eine Parade an Spots taucht die Apotheke in stimmiges Licht. Sogar die Decke bietet reizvolle Blickfänge. Gut ausgestattete Bera- tungsnischen betonen den Dienstleistungsanspruch.
BINDER INTERIOR | Flughafen Zürich #05|2019 18 Höhenflüge im Airport Shopping Das Travel Retail Business ist ein enorm sensibles, aber höchst profitables Geschäft. Sensibel deswegen, weil es gegenüber politischen, wirtschaftlichen und Umwelt-Einflüssen relativ anfällig ist. Profitabel deswegen, weil die Geldbörsen und Kre- ditkarten der meist wenig preisbewussten Reisenden sehr lo- cker sitzen. Der Flughafen Zürich hat 2018 gerade ein Rekord- jahr mit über 30 Millionen Passagieren hinter sich, für 2040 träumt man bereits von 50 Millionen. Und auch die wollen ver- wöhnt werden. War «Duty Free» früher für Flughäfen eher ein Add-on-Ge- schäft, so ist es heute längst zu einer Haupteinnahmequelle geworden. Manch ein Shopping Center wäre über einen derart illustren Aufmarsch an globalen Brands glücklich. Mit immer ausgefeilteren Konzepten wird um die Gunst der Stunde – mehr ist es für den Reisenden ja nicht – geworben. Empfangen wird der Passagier gleich nach der Sicherheits- oder Passkontrolle in Die Warenpräsentation einer sogenannten Walk Through Area, einer Art Zwangsfüh- in den Shopping-Areas rung durch den klassischen Duty-Free-Bereich. Danach folgen der Airports ist sehr plakativ attraktive Gassen der Verführung in Form exquisiter Marken- und die Markendarstellung Shops. Letzte Lücken werden durch Gate Shops im unmittelba- wird stark forciert. ren Abflugbereich bzw. Arrival Shops im Ankunftsbereich ge- schlossen. Gate Shops machen vor allem deshalb Sinn, weil an diesem Punkt der Passagier sein verbleibendes Zeitbudget ge- nau abschätzen kann. Diese Zeit wird gerne für letzte Einkäufe genutzt. Das Basler Unternehmen Dufry ist Weltmarktführer in diesem Business und in über 60 Ländern präsent, sehr prominent auch am Flughafen Zürich. Der steigenden Frequenz folgend, wurden Ende 2018, ergänzend zum bereits bestehenden Ladennetz, drei neue Gate Shops etabliert. Geliefert und montiert wurden sie – während des laufenden Betriebs – von BINDER INTERIOR. Das Zofinger Unternehmen hat grosse Erfahrung mit der Ein- richtung solcher Flächen und den speziellen Anforderungen (höchste Qualität, kurze Lieferzeiten, plakatives, markenbeton- tes Visual Merchandising). Fact Box Projekt: 3 Gate Shops Standort: Flughafen Zürich, Dock E und A80 Realisierung: November 2018 Konzept/Planung: DUFRY Planungsabteilung / ABERT Architekten Ladenbau: BINDER INTERIOR Die Gate Shops sind Verkaufsfläche: 138 m²/138 m²/50 m² der «letzte Aufruf» zum Shopping am Flughafen.
19 #05|2019 | BINDER INTERIOR Präsentationsmöbel im Airport Shopping heisst auch: Qualität en gros und en détail. Kosmetik – ein Highlight in jedem Duty-Free-Sortiment.
BINDER INTERIOR | #05|2019 Kompetent, kreativ, schnell, präzise und flexibel 20 Das Ladenbau-Kompetenzzentrum von BINDER INTERIOR Nach einer intensiven Umzugsphase ist Mitte April 2019 das Die BINDER INTERIOR AG ist aus der H. J. Zimmerli AG entstan- neue Kompetenzzentrum von BINDER INTERIOR im Gewerbe- den. Diese war im Aargau ein Begriff für anspruchsvollen Innen- park Brühl in Zofingen in Vollbetrieb gegangen. Damit wurde ausbau und hochwertige Küchen. Christian Binder hat das ein weiterer wichtiger Schritt in der Expansion des dynami- Unternehmen im Zuge einer Nachfolgeregelung 2012 über- schen Laden- und Innenausbau-Unternehmens gesetzt. Das nommen und mit dem Bereich Ladenbau für die Zukunft neu grosszügig adaptierte Gebäude umfasst eine modern ausge- aufgestellt. Die grosse Tradition des Unternehmens im Innen- stattete Fertigung mit Lager sowie attraktive Räumlichkeiten ausbau ist dabei erhalten geblieben. Mit dem jahrzehntelan- für Büro, Architektur, Projekt-Management sowie für Kunden- gen Ladenbau-Know-how des Nachfolgers konnten neue Pers- Events. pektiven für das Unternehmen geschaffen werden. Christian Binder hat Ladenbau von der Pike auf gelernt. Er war im interna- tionalen Shopfitting-Business in verschiedenen Ländern in lei- Neben den ehrgeizigen Expansionsplänen ist der Umzug in tenden Positionen tätig. Unter anderem hat er bis 2012 über 15 das Areal der ehemaligen Druckerei Printcolor auch deshalb Jahre die Geschicke von Umdasch Shop-Concept in der Schweiz notwendig geworden, weil der frühere Standort in der Riedtal- geführt. Einige Weggefährten haben ihn bei seinem Weg in die strasse vom Hochwasser des Jahres 2017 arg in Mitleiden- Selbständigkeit begleitet. Sie alle bilden nun das Fundament schaft gezogen worden ist und deshalb keine Perspektiven eines jungen und dennoch erfahrenen Unternehmens. mehr bot. Im nun entstandenen Ladenbau-Kompetenz- und Logistikzentrum sind derzeit mehr als 20 Mitarbeiterinnen Meilensteine der Entwicklung und Mitarbeiter beschäftigt, für einen weiteren Ausbau be- Der Umzug an den neuen Standort ist der vorläufig letzte Mei- steht ausreichend Platz. lenstein eines dynamischen Ausbaus in den letzten Jahren. Be- Das neue Ladenbau-Kompetenzzentrum bietet viel Raum für kreative Konzepte.
21 #05|2019 Eine funktionierende Logistik spielt in einem modernen Ladenbaubetrieb | BINDER INTERIOR eine wesentliche Rolle. sonders hervorzuheben ist die rasante Entwicklung zu einem führenden Apothekenbauer. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Gründung einer eigenen Firma in Deutschland; diese Ex- pansion wird nun von Maximilian Binder, dem Sohn des Inha- bers, vorangetrieben. Für die Schweiz konnte mit Michael Bund- schuh ein Ladenbau-und Beratungsprofi par excellence mit ins Boot geholt werden. Auch in allen anderen Disziplinen sind Pro- Die mit viel Tageslicht fis am Werk, bei Bedarf kann auf ein ausgesuchtes Netzwerk an durchfluteten Büroräume externen Spezialisten zugegriffen werden. bieten sehr gute Arbeits- bedingungen. Der aktuelle Stellenwert von BINDER INTERIOR kommt auch in Form hochkarätiger Referenzen zum Ausdruck. Im Apotheken- bau etwa sind die TopPharm-Apotheken in Erlinsbach und Buchs (AG), die Apotheke zur Bleiche in Zürich oder die Linden- apotheke in Suhr zu nennen. Auf der Referenzliste stehen wei- ters führende Adressen wie die Migros, die Wäschemarke Schiesser, der Schuhfilialist Tschümperlin, Lindt, Läckerli-Huus sowie Airport Shops in Basel und Zürich. Im klassischen Innen- ausbau ist Binder vor allem im regionalen Bereich tätig. Permanenter Dialog mit den Kunden Mit dem Umzug wurde «Unser wichtigstes Ziel sind zufriedene Kunden», sagt Christian der Maschinenpark Binder. Der permanente Dialog ist ihm deshalb besonders wich- bei BINDER INTERIOR tig. Ergänzend zu topaktuellen Informationen auf der Website, grosszügig erneuert. einem E-Letter und einer Artikelserie in der führenden Schwei- zer Handelspublikation «HANDEL HEUTE», gibt Binder deshalb mit der «shopARENA» ein eigenes Periodikum heraus. Eine Plattform für den lockeren Gedankenaustausch zwischen Profis aus Handel und Ladenbau wiederum ist die jährlich stattfin- dende handelsARENA. Bei dieser Abendveranstaltung referie- ren und diskutieren prominente Vortragende über brandaktuel- le Themen aus dem Retail-Business. Nächster Termin ist der 18. November 2019 in Zofingen, bei dem mit Dr. David Bosshart einer der international führenden Trendforscher referieren Die modern ausgestattete wird. In Vorbereitung ist ausserdem ein Spezialseminar unter eigene Schreinerei ist dem Titel «Category Management und Visual Merchandising Garant für hohe Qualität für Apotheken», das im Ladenbau-Kompetenzzentrum stattfin- und sichere Termine. den soll. Fact Box Ladenbau-Kompetenzzentrum BINDER INTERIOR AG Untere Brühlstrasse 9 · CH-4800 Zofingen Telefon +41 (0)62 787 00 40 · www.binder-interior.ch A1 Zürich BINDER INTERIOR befindet ZOFINGEN Ausfahrt Nr. 48 Oftringen/ Altstadt sich im Gewerbepark Brühl Zofingen Äussere Luzernerstrasse in Zofingen. SBB Bahnhof Untere Brühlstrasse A2 Luzern A1 Bern/Basel
BINDER INTERIOR | Trends & Events #05|2019 22 S Servicekultur: 5. BINDER handelsARENA Ein Feuerwerk in Sachen Dienstleistungs- und Servicekultur zündete der schwäbische Hotelier und Buchautor Bernd Reute- mann anlässlich der 5. BINDER handelsARENA am 12. Novem- ber 2018 in Zofingen. Anhand konkreter, mit Witz und Humor vorgetragener Beispiele zeigte Reutemann auf, dass ehrliche Servicequalität hohe Bindungskraft im Detailhandel schafft. 22 «Machen ist wie Wollen, nur krasser» war einer seiner markigen Aussagen. T TopPharm-Apotheke im STORE BOOK 2019 Die von BINDER INTERIOR 2018 eingerichtete TopPharm-Apo- theke in Erlinsbach hat den Sprung in die Ausgabe 2019 des «STORE BOOK» geschafft. Dieses vom renommierten Callwey- Verlag und dem Deutschen Ladenbauverband (dlv) herausgege- bene Jahrbuch schöner und erfolgreicher neuer Läden ist An- fang März 2019 erschienen. A Apotheke der Zukunft: Preise vergeben Bei dem vom Branchenverband pharmaSuisse lancierten und von BINDER INTERIOR als Kom- petenzpartner begleiteten Ideenwettbewerb «Apotheke der Zukunft» wurden am 27. Okto- ber 2018 in Montreux im Rahmen einer Jubilä- umsveranstaltung die Preise vergeben. Mégane Jagut, Kimberley Witwer und Claudia Batista – alle von der Hochschule für Angewandte Kunst in Vevey – holten die in drei Kategorien vergebe- nen Auszeichnungen. Übrigens hat BINDER INTERIOR seine Position als «Apothekenbauer der Zukunft» mit der Übernahme des Vertriebs der Pharmathek- Lagerroboter für die Schweiz und Österreich weiter ausgebaut.
23 #05|2019 | BINDER INTERIOR E EuroShop 2020 Die nächste EuroShop, die globale Ladenbau-Leitmesse, steht vor der Tür. Sie geht vom 16. bis 20. Februar 2020 wieder in Düs- seldorf über die Bühne. Erwartet werden über 100 000 Fachbe- sucher aus der ganzen Welt. BINDER INTERIOR wird die Trends dieser Messe beobachten und darüber berichten. M Michael Bundschuh Vertriebs-Geschäftsführer BINDER INTERIOR hat sich mit Michael Bundschuh als Geschäfts- führer Vertrieb einen ausgewiesenen Retail- und Shopfitting- Profi mit an Bord geholt. Der 46-jährige Diplombetriebswirt ver- fügt nach Stationen bei Vitrashop, ALU spa, Umdasch Shopfitting und Philips Lighting über umfassende Kompetenzen bei der Be- ratung von Handels-Unternehmen. B Binder Interior AG: Expansion Deutschland Maximilian Binder, Sohn von Unternehmensgründer Christian Binder, treibt die Expansion von BINDER INTERIOR in Deutsch- land voran. Neben dem Firmensitz in Schliengen laufen die Ak- tivitäten nun auch über ein eigenes Verkaufsbüro in Rheine/ NRW. E Event-Kalender 25.–27. 6. 2019 GlobalShop Chicago www.globalshop.org 5.–6. 9. 2019 69. Internationale Handelstagung Rüschlikon www.gdi.ch 17.–18. 9. 2019 EHI Retail Design Konferenz Köln www.ehi.org 26. 9. 2019 Tag des Handels Wien www.tagdeshandels.at 7. 11. 2019 Retail Forum: The Future of Retail Zürich www.retailforum.ch 18. 11. 2019 6. BINDER handelsARENA Zofingen www.ch-binder-ag.ch 16.–20. 2. 2020 EuroShop – The Global Trade Fair Düsseldorf www. euroshop.de 8.–13. 3. 2020 Light + Building Frankfurt am Main www.light-building.com
BINDER INTERIOR | #05|2019 Schiesser-Markenparade Der Ende Oktober 2018 am Kurfürstendamm in Berlin eröffnete Flagship-Store ist eine beeindruckende Präsentation der Kollek- tionen Schiesser und Schiesser Revival der deutschen Traditi- onsmarke. Geplant wurde der 220 m² grosse Laden vom Atelier 522, eingerichtet hat ihn BINDER INTERIOR. Binder Interior AG Untere Brühlstrasse 9 CH-4800 Zofingen +41 62 787 00 40 www.binder-interior.ch
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