SCHULZEITUNG DES WERNER-VON-SIEMENS-GYMNASIUMS, GRONAU (WESTFALEN) - AUSGABE 2020 - WVSG ...
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Schule in Krisenzeiten Inhaltsverzeichnis Mein persönlich traurigstes Bild im Zusammenhang mit Schulgremien S. 2-6 Corona an unserer Schule war eine leise in den Mundschutz sickernde Träne einer Schülerin der Q2 aus Enttäuschung über den ausfallenden Abiball. Stille, keiner umarmt die Schülerin, keiner kann trösten. Die Q2 ist für einige Wochen vorm Abitur wieder in der Schule, um sich auf ihre Abitur- prüfungen vorzubereiten. Alles andere entfällt. Das ist trau- rig und dafür gibt es keinen Trost. Und ja, wir sind in diesem Land privilegiert. Es ging uns in Ankündigungen S. 6 all der Zeit besser als in vielen anderen europäischen, erst Wettbewerbe & Auszeichnungen S. 7-10 recht als in vielen anderen Ländern der Welt. Dafür sollten wir dankbar sein. Die Bilder aus Italien und New York aus dem Frühling stecken uns allen noch in den Knochen. Noch immer sterben täglich tausende von Menschen weltweit an Corona – auch wieder bei uns. Wir nehmen das schon all- abendlich nur noch zur Kenntnis. Das ist schlimmer als ein Schulleben S. 11-28 ausgefallener Abiball. Das stimmt. Aber es stimmt auch, dass es traurig ist, wenn man jahrelang von unten zugeschaut hat, wie die anderen auf der Bühne gesungen haben „Ihr müsst zur Schule gehen“ und selber sich, ihren Jahrgang und ihre Zukunft feierten. Es ist trau- rig, wenn man das Abiball-Kleid schon ausgesucht hat und sich den Abend vor seinem inneren Auge ausgemalt hat und es ist traurig, wenn man nach dem Abi die Welt sehen wollte und kaum die Grenzen des eigenen Landes verlassen kann. Es tut uns so leid für euch, liebe Abiturientinnen und Abi- turienten, dass ihr eure persönlichen Träume in diesem Jahr zurückstellen musstet und wir wünschen euch umso mehr von Herzen, dass ihr in Zukunft eure Träume und Hoffnun- gen wahr werden lassen könnt und wir wieder in einer Welt leben werden, indem man jemanden, der traurig ist, zumin- dest in den Arm nehmen kann. Denn alle, die in der Zeit der Schulschließungen die Schule vermisst haben – und ich glaube das sind insgeheim nicht Philosophische Ecke S. 22 nur sehr viele Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch der Kollegium S. 29-34 Großteil der Schülerinnen und Schüler – haben die Men- schen vermisst, die Schule ausmachen: Freunde, Kollegen, Lehrer. Und natürlich ist es gut, dass wir mit Office 365-Zu- gängen für alle Schülerinnen und Schüler jetzt einen zu- verlässigen Weg gefunden haben, die digitale Kommunika- tion auch im Falle einer Schulschließung zu vereinfachen. Aber nicht Digitalisierung ist die Antwort auf das, was uns im Frühling gefehlt hat, sondern Menschlichkeit. Auch das kann vielleicht eine Erkenntnis sein, die wir aus dieser Krise mitnehmen können. Ines Springer Wir wünschen Euch eine schöne Weihnachtszeit im engsten Familienkreis, erholsame Ferien und alles Gute für das neue Jahr! Impressum Schulzeitung Siemens Journal Redaktionsteam: Kathrin Huneke, Franz Küstner-Rensing, Förderverein/ Siemens-Kalender Rückseite Ines Springer, Anja Walter 1 Druck: cewe-print
Schulleitung Schulgremien Liebe Schulgemeinde, in den vergangenen Jahren geprägt haben, in der aktuel- len Situation nicht stattfinden können. Dazu zählen die das bisherige Schulhalbjahr hat Wandertage, der Aktionstag für die kommenden neuen uns alle vor große Herausforde- Fünftklässler, die Projektwoche oder Spiel- und Sportakti- rungen gestellt und auch in der vitäten. Im zweiten Halbjahr werden wir bei konstanterer Zeit des Jahreswechsels werden Wetterlage und einem hoffentlich geringeren Infektionsge- voraussichtlich noch einige fol- schehen versuchen, Ersatzangebote zum Beispiel für den gen. Darunter waren und sind Wandertag draußen zu schaffen. für uns als Schule viele unge- wohnte, zum Teil nie erwarte- Durch die Einhaltung der Hygienevorschriften bitten wir te Situationen. Dafür, dass wir Sie weiterhin Ihre Kinder mit warmer Kleidung im „Zwie- diese im bisherigen Schuljahr bellook“ zur Schule kommen zu lassen, um das vorge- im konstruktiven Miteinander recht reibungslos gemeis- schriebene Lüften zu ermöglichen und Ihre Kinder nicht tert haben, möchte ich mich bei der ganzen Schulgemein- der Gefahr einer Erkältung auszusetzen. Kinder mit Erkäl- de herzlich bedanken. tungssymptomen müssen zuhause bleiben oder wir wer- den sie wie bisher vorsorglich nach Hause entlassen. Gerade die Lehrkräfte stehen in dem Spannungsfeld, so- wohl im Präsenzunterricht als auch auf Distanz Schülerin- Bitte beachten Sie zusätzlich die kurzfristigen Terminän- nen und Schüler zu versorgen, gleichzeitig für ausfallende derungen und Informationen, auf die sowohl wir als auch Kolleginnen und Kollegen einzuspringen und viele Klas- Sie im Moment spontan reagieren müssen. Besuchen Sie sen- und Kursarbeiten mehrfach stellen zu müssen, da ein unsere Informationskanäle wie die Homepage und Teams beträchtlicher Teil der Schülerschaft bei Klassenarbeiten oder treten Sie bei Fragen und Problemen per Email oder und Klausuren oftmals nicht vor Ort sein konnte. Danke Telefon direkt mit uns in Kontakt. für das Engagement der Lehrkräfte und danke für die Ge- duld, die die Schülerschaft und die Eltern gleichermaßen Ich möchte Ihnen alles Gute für die Weihnachtszeit und an der ein oder anderen Stelle aufbringen mussten und den Jahreswechsel wünschen! müssen. Bleiben Sie gesund! Wir bitten um Verständnis, dass viele Veranstaltungen, die das schulische Leben über den Fachunterricht hinaus Ihr Schulleiter T. Herden Schülervertretung - Grußwort der Schülersprecherin Liebe Schülerinnen und Schüler, Ansprechpartner für die an unserer Schule benutzen Apps, wie sehr wurde unser Leben in den letzten wie beispielsweise Teams oder OneNote gesorgt, sodass Monaten schon auf den Kopf gestellt? Ich sich Schüler mit Probleme oder Schwierigkeiten melden will gar nicht anfangen zu zählen! Vieles können: die sogenannten Sprechstunden für die Digitali- von dem, was uns ausmacht, ist nicht mehr sierung. Auch fanden die diesjährigen Jugendschülerpar- so erreichbar, wie es beispielsweise vor lamentwahlen statt, in welchen sich für unsere Schule Car- einem Jahr war. Unsere Hobbies und vor lotta Haben und Felix Adamsky durchgesetzt haben und allem die Treffen mit unseren Freunden für die nächsten zwei Jahre in der Politik unserer Stadt als sind sprichwörtlich aus unserem Leben ausradiert worden. Berater wirken werden. Das Jugendschülerparlament dient Trotz dessen sind die Maßnahmen gegen das Corona-Vi- als Kommunikationssystem zwischen Politkern und Schü- rus extrem wichtig. Schwierige Situationen, wie in diesem lern unserer Stadt, um Vorschläge, Ideen und Verbesserun- Jahr, werden immer wieder auftreten, wenn auch nicht in gen aus den Augen der Jugend in die Politik einzubringen. diesem Ausmaß. Dieses Jahr ist gefüllt mit wichtigen Er- Dieses Jahr war geprägt von Ereignissen, positiven als auch eignissen in der Politik sowie der Klimawandel, der unsere negativen, diese Ereignisse haben einige von uns sicherlich Welt stark betroffen hat, wie man es auch schon an den verängstigt oder auch verunsichert. Trotz dessen sind wir immensen Buschbränden in Australien Anfang des Jahres in dieser Zeit weiter zusammengewachsen, haben uns ge- hatte erkennen können. Klimawandel, ein großes Thema. genseitig geholfen und unterstützt in schwierigen Situatio- Auch die Schülervertretung unserer Schule engagiert sich nen. Deswegen lasst uns lieber das schätzen, was wir haben in dem Bereich der Nachhaltigkeit sehr stark. So wur- und lasst uns hoffen, dass die jetzige Situation vorübergeht. den im vergangenen Jahr Pfandflaschen gesammelt und Ich hoffe sehr, dass es euch allen gut geht und ihr euch in das dadurch gesammelte Geld gespendet an The Oce- bester Gesundheit befindet. an Cleanup, welche sich dem Einsammeln des Plastiks- mülls in den Ozeanen widmen. In Hinsicht auf die stär- Viele Grüße ker werdende Digitalisierung hat die Schülervertretung Katja Schaffner 2
Schulpflegschaft An das Durcheinander während des Lockdowns nach den Osterferien möch- te sich keiner gerne erinnern. Seit dem Beginn des neuen Schuljahres steht im- merhin eine einheitliche Plattform zur Verfügung. Den richtigen Umgang da- mit müssen sich alle Schüler und Lehrer aber noch weiter erarbeiten, doch die ersten Ansätze zur Durchführung von Distanzunterricht sind da. Diese Ansät- ze weiter auszubauen, ist das Bestreben der Elternschaft, um eine bestmögliche Schulbildung Ihrer Kinder zu gewähr- leisten. Nachdem der Oberstufenjahrgang der EF bereits mit Tablets ausgestattet wur- de, werden im Zuge der weiteren Di- gitalisierung in der kommenden Zeit weitere Jahrgänge mit Tablets ausgestat- tet. Hier sammeln alle Beteiligten viele neue Erfahrungen und müssen sich der Herausforderung stellen, den bisher be- kannten Unterricht neu zu gestalten. Das hier nicht alles auf Anhieb funk- tioniert, sollte von allen Beteiligten mit etwas Geduld und Nachsicht behandelt werden. Gerne nehmen wir auch die Fragen und Anregungen von Eltern entgegen, um diese der Schulleitung vorzutragen. Zu diesem und allen weiteren Themen stehen wir in engem Kontakt mit der Schulleitung und den verantwortlichen Lehrkräften. Stellvertretend für die Mitglieder der Schulpflegschaft wünschen wir allen Liebe Schulgemeinde, Schülerinnen und Schülern, Eltern so- wie den Lehrkräften weiterhin viel Ge- im Namen der Elternvertreter grüßen wir Sie und Euch ganz herzlich. sundheit, eine besinnliche Weihnachts- zeit und einen guten Start in das zweite Ein schwieriges und anstrengendes Jahr liegt hier uns allen. Bedingt durch die Halbjahr 20/21. Corona-Pandemie war und ist der Schulalltag weitaus anders als in allen Jah- ren zuvor. Diese Zeit brachte alle Beteiligten an ihre Grenzen. Viele geplante Unseren Abiturienten viel Erfolg bei Veranstaltungen an unserer Schule wie Klassenfahrten, Schüleraustausch und den bevorstehenden Abiturprüfungen. vor allem für unsere Abiturienten der „ABI-Ball“ konnten nicht wie gewohnt stattfinden. Ihre Schulpflegschaft Besonders möchten wir auch die „neuen Fünfer“ in unserer Gemeinschaft Jörg Overkamp und Jana Hentschel begrüßen und wünschen den Kinder und den Eltern einen guten Start am Werner-von-Siemens-Gymnasium, verbunden mit der Bitte, sich bei Fragen, Anregungen und Problemen direkt an die Lehrkräfte oder die Schulpflegschaft zu wenden. Unsere Schülerinnen und Schüler, wie auch die Lehrkräfte haben unter gro- ßem Einsatz gezeigt, was gemeinsam erreicht werden kann. So konnte seit den Sommerferien ein fast durchgehender Präsenz-Unterricht durchgeführt wer- den. Auch wenn dies nur durch das Tragen von Schutzmasken und die strenge 3 Einhaltung der Hygieneregeln möglich ist, es ist immer noch die beste Form des Unterrichtes gegenüber geteilten Klassen oder kompletten Distanzunter- richt.
Schülervertretung-Corona sorgt auch in der SV für Startschwierigkeiten Die coronabedingten Hygienemaßnahmen machen in die- aus Katja Schaffner (Q1), Carl-Jost Köhler (Q2) und Tor- sem Schuljahr auch die Arbeit für die Schülerinnen und ben Schmidt (Q1) ist gewählt, der neue SV-Raum einge- Schüler der SV schwierig. Eine jahrgangsdurchmischte richtet und gestaltet und auf einem SV-Tag wurden etli- Gruppe in einem viel zu kleinen SV-Raum ohne Belüf- che Projekte und Pläne für das kommende Schuljahr in tungsmöglichkeit - das passt in diesem Schuljahr nicht zu- Angriff genommen. Darunter sind eine Sprechstunde für sammen. Also tagte die Schülervertretung nach den Som- Probleme im Bereich der Digitalisierung, die Wahl der merferien zunächst im Freien, verbesserte dank Teams Vertreter für das Jugendschülerparlament, weitere Ak- auch die eigenen digitalen Kommunikationsmöglichkei- tionen für Nachhaltigkeit, ein Sponsorenlauf etc. Hoffen ten und konnte letztendlich in den hinteren Teil des lange wir mal, dass das Infektionsgeschehen die ein oder ande- leerstehenden Raums neben den PC-Räumen einziehen. re Aktion, die unser Schulleben fröhlicher macht, zulässt. Jetzt sind die ersten wichtigen Schritte in diesem Schul- Ines Springer jahr gemacht: Ein neues Schülersprecherteam bestehend 4
Bilder wie aus einer anderen Welt Ja, noch in diesem Jahr 2020 wurde am Werner-von-Sie- mens-Gymnasium gefeiert. Ohne Abstand und mit Mas- ken nur dann, wenn es die Kostümierung gebot. Nämlich beim diesjährigen traditionell von der Schülervertretung organisierten Karneval für die Jahrgangsstufen 5-7: Immer wieder ein großer Spaß, nicht nur für die Unterstufen- schüler, sondern mindestens so sehr für die Organisatoren aus der SV. Auch die diesjährigen Gewinner des Escape- Room-Spiels, die damalige Klasse 6c, haben wir nicht ver- gessen. Der Gewinn, ein Frühstück mit der SV, kann zwar unter Corona-Bedingungen nicht eingelöst werden, aber es wird eine Alternative geben. Versprochen! Ines Springer 5
Schülervertretung spendet 163,76 € an „The Ocean Cleanup“ Aus dem Erlös der Pfandfla- der durch die Rückgabe zahlreicher gesammelter Pfand- schen-Spendenbox, die nun flaschen in etwas mehr als einem Jahr erwachsen ist. schon seit einiger Zeit im Foy- Daher haben wir damals auch den Verkauf von wie- er der Schule steht, hat unsere der befüllbaren Mehrwegflaschen initiiert, die zum SV die ersten 163,76 € an das Beispiel am Wasserspender in der Mensa aufgefüllt niederländische Projekt „The werden können. Mittlerweile sind diese nahezu voll- Ocean Cleanup“ gespendet. ständig vergriffen, einige wenige Flaschen (0,5 und 1 Li- Aufgabe und Ziel dieses Pro- ter) sind jedoch weiterhin bei uns im SV-Raum oder jekts ist es, die Weltmeere so bei den SV-Mitgliedern für 5 bzw. 6 € zu erwerben. weit wie möglich vom Plastik- müll zu befreien. Mit dem oben Da wir uns auch weiterhin dem Thema Nachhaltigkeit zu- genannten Betrag möchten wir dieses Vorhaben unter- wenden möchten, wird auch unsere Pfandflaschen-Spen- stützen. denbox weiterhin ihren Dienst erfüllen. Am liebsten wäre es uns aber, wenn wir ganz darauf verzichten könnten… Gleichzeitig möchten wir aber auch weiterhin auf das Plas- tikproblem bei uns in der Schule aufmerksam machen und Eure Schülervertretung des WvSG unsere Schülerinnen und Schüler zum eigenen nachhalti- gen Handeln anregen, indem wir zum Beispiel auf Plastik Fabian Busch verzichten oder aber dieses wiederverwenden. Dass dies durchaus lohnenswert ist, zeigt der beachtliche Betrag, Ankündigungen a 6
Känguruwettbewerb 2020 Wettbewerbe & Auszeichnungen „Julie hat Selfies mit ihren 8 Cousins gemacht. Jeder der 8 Cousins ist auf 2 oder 3 der Selfies. Auf jedem Selfie sind genau 5 Cousins. Wie viele Selfies hat Julie gemacht?“ - Manch einer versteht nur Bahnhof, nicht aber Luis Arnzen (ehemals Klasse 5b), Constantin Kiefer (ehemals Klasse 6a), Rahel Bozkurt (ehemals Klasse 7a und Schulbeste) und Aisha El Arabi (ehemals Klasse 8b), die Jahrgangsbesten unserer Schule beim Känguruwettbewerb 2020. Herzlichen Glückwunsch zu den bemerkenswerten Leistungen. Henning Temme WvSG-Handballerinnen feiern beachtenswerten 3. Platz bei den Regierungsbezirksmeisterschaften Unsere Handballerinnen dürfen sich nach dem Kreismeis- tertitel in der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2003-2006) über einen respektablen 3. Platz bei den Regierungsbe- zirksmeisterschaften in Bottrop freuen. Nach einem über- zeugenden Sieg in der Zwischenrunde (21:4 gegen die Bottroper Stadtmeisterinnen), der uns zur Teilnahme an eben jenen Bezirksmeisterschaften berechtigte, mussten wir allerdings hier der körperlichen Überlegenheit der Gegnerinnen Tribut zollen. So gingen beide Partien gegen Schulen aus Neuenkirchen und Ahlen verloren, was die insgesamt erbrachte Leistung jedoch keineswegs schmälern soll. Schließlich konnten wir in beiden Spielen beachtens- werte Akzente setzen und hatten den Gegnerinnen, trotz bis zu fünf Jahren Altersunterschied, einiges entgegenzu- setzen. Die Teilnahme überhaupt war für uns Erfolg genug und macht Lust auf mehr in den kommenden Jahren. Für unsere Schule spielten an allen drei Turnieren: Gesa Brockhues, Johanna Sterneberg, Evelyn Liebrecht (alle ehemalige Q1), Carlotta Haben (ehemalige EF), Anna- Maria Schlamann (ehemalige 9B), Johanna Kersting, Carla Leuderalbert, Charlotte Sophie Bosch (alle ehemalige 8C) sowie Leni Neururer und Juliane Kersting (beide ehemali- ge 6A). Siegerfoto aus dem Vorentscheid. Fabian Busch Teilnahme an EuroVisions 2020 Der Q1-SW-Leistungskurs von Herrn Küstner-Rensing nimmt an EuroVisions 2020 teil. Nein, nicht der Songcontest, sondern ein Foto- und Kurzfilmwettbewerb zum Thema Euro- pa des Landes NRW. Mit dem beigefügten Fotobeitrag und einem aufwändig produzierten Kurzfilm erhoffen wir uns einen vorderen Platz. Ergebnisse werden im Februar 2021 ver- kündet! 7
Kreative Suche nach dem Glück – Schüler des Jahrgangs 6 des WVSG Gronau nehmen am 50. Internationalen Jugendwettbewerb zum Thema „Glück ist …“ teil Constantin Kiefer, Elisa Diefenbach und Jeanne Lettang mit ihren Zeichnungen Die 6. Klassen setzten sich im Schuljahr 2019/20 künstle- Sauer für die Teilnahme am Ortsentscheid nominiert. risch-praktisch mit dem Thema Glück auseinander. Dabei Schulsieger für das WVSG sind Constantin Kiefer (Platz begaben sie sich auf eine kreative Suche, um in der Natur 1), Elisa Diefenbach (Platz 2) und Sanna Hentschel (Platz neue Blickwinkel zu entdecken, die man nur bei genauer 3) sowie Charlotte Jörrißen, Jeanne Lettang, Maya Stum- Beobachtung sieht. So waren es zum Beispiel eine einzelne meyer für die Plätze 4 bis 6, Ilaria Chaer, Tatjana Thie- Feder auf dem Weg, Herbstfrüchte oder bizarre Frostblü- mann, Sila Oruc, Noah Lammers und Silas Zaremba (Plät- ten, die das Interesse der Schüler weckten. Diese Eindrü- ze 7-11). cke wurden fotografisch dokumentiert und anschließend Die drei Schulsieger sowie die die im Rahmen der Jurie- grafisch oder malerisch weiterentwickelt. rung von Ludwig Burandt Platzierten 4-6 erhielten Preise Aus allen Arbeiten wurden die Ergebnisse der Schülerin- bzw. Geschenkgutscheine der Volksbank Gronau-Ahaus nen und Schüler von den Kunstlehrern Ludwig Burandt eG. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte die Übergabe und Ulf der Preise im WVSG. Ludwig Burandt Big Challenge Englisch Wettbewerb – Corona Edition und Schüler unserer Schule von zuhause erfolgreich am Englischwettbe- werb „The Big Challenge“ teilgenommen. Die Teilnahme online hatte auch ihren ganz eigenen Reiz: So konnten Video- und Höraufgaben in den Wett- bewerb aufgenommen werden. Jeder Schüler versicherte vor der Teilnah- me, die Wettbewerbsfragen ohne Hilfe zu beantworten – und hatte dann 45 Minuten Zeit, etwa 50 Aufgaben zu Vokabeln, Grammatik, Kultur- und Landeskunde zu beantworten. Die Preise sind bereits in der Schule ange- kommen, so dass die Besten der Schule noch vor den Ferien für ihre Leis- tungen belohnt werden. Besonders erfolgreich waren in diesem Jahr: • Jg. 5: Stella Sophie Wigbels, Tamino Semper und Lena Gurin. • Jg. 6: Robert de Jong, Hannah Hirtzbruch und Jeanne Lettang. Beim Big Challenge Wettbewerb war in die- • Jg. 7: Lucian Kreisel, Rahel Bozkurt und Silvia Tüken. sem Schuljahr, wie bei so vielen Aktivitäten, • Jg. 8: Lara Noll, Melanie Sinner und Annika Jansen. alles anders. Ein Wettbewerb inmitten der Schulschließungszeit – geht das überhaupt? Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinnerinnen und Gewinner. Ich hoffe, Ja, das geht, dank moderner Medien. Mit- ihr seid im kommenden Jahr wieder dabei! hilfe einer Online-Plattform, dem eigenen Handy oder Computer und viel, viel E-Mail- Silke Heilen 8 kommunikation haben 73 Schülerinnen
Jugend debattiert - Schul- und Regionalfinale Beim heutigen Schulfinale „Jugend debattiert“ trafen die jeweils vier besten Debattanten der Jahrgangsstu- fen 8 und 9 sowie der EF und Q1 aufeinander. Im Wett- bewerb der Sek. I belegten Jana Sander, Carla Leude- ralbert, Catharin Hu und Zahraa Zahwe die Plätze eins bis vier. In der Sek. II sind Samantha Schlief und Sebas- tian Brunnert auf den Plätzen eins und zwei, Silas Ri- cking und Liona Völler belegten die Plätze drei und vier. Mit überzeugenden Argumenten debattierten die Sek I-Kan- didaten die Frage, ob in der Schule das Fach „Ökologisches Verhalten“ eingeführt werden soll. Die Sek. II-Debattanten lieferten sich eine hitzige und ausdrucksstarke Debatte zu der Frage, ob Schulen, die Abschlussfahrten in das Ausland anbieten, verpflichtet sein sollen, immer auch eine Fahrt nach Ostmitteleuropa oder Osteuropa durchzuführen. 9
Am Mittwoch fand die Qualifikationsrunde des Schulwettbewerbs „Jugend debattiert“ statt – hier debattierten Sek. I- und II-Schüler um den Einzug ins Finale. Die Erst- und Zweitplatzierten vertraten unsere Schu- le beim „Jugend debattiert“ Regionalwettbewerb am 19. Februar 2020, bei dem sie sich mit den bes- ten Debattanten des Münsterlandes messen mussten. Der Regionalwettbewerb verlief für unsere Repräsentanten ebenfalls ziemlich erfolgreich, denn beide Sek. I-Kandida- tinnen und eine Sek II-Kandidatin qualifizierten sich für das Regionalfinale. Im Regionalfinale der Sek. I debattier- ten die vier besten Debattanten der Sek. I des Münsterlan- des die Frage, ob Schulen Schüler*innen, die sich in ihrer Freizeit gesellschaftlich engagieren, besonders belohnen sollen. Die Sek. II lieferte sich eine spannende Debatte zu Unsere Finalisten der SEK I: (v. l. n. r.) Catharin Hu, Carla der Frage, ob Freitagsdemonstrationen in den Stundenplan Leuderalbert, Zahraa Zahwe und Jana Sander miteingebunden werden sollen. Im Regionalfinale der Sek. I belegte Jana Sander den drit- ten und Carla Leuderalbert den vierten Platz. Im Finale der Sek. II gelang es Samantha Schlief sich den dritten Platz zu sichern. Sandra Koppelberg gemeinsames Abschlussfoto 10
Naturerlebnisschule Raesfeld Schulleben Liebe Schülerinnen und Schüler des Werner-von-Siemens- Gymnasiums, ich heiße Jasmin und bin 11 Jahre alt. Ich bin Schülerin der Klasse 5a. Das Gymnasium, die Lehrer und meine Klasse sind entzückend. Vor ein paar Monaten, nachdem einige Tage auf dem Werner-von-Siemens Gymnasium vergan- gen waren, machten wir einen kleinen Ausflug zur Natur- erlebnisschule Raesfeld. Für diesen Ausflug brauchten wir Frühstück, etwas zu trinken, Schuhe, die man dreckig ma- chen darf, lange Socken zum Schutz vor Zecken und eine Regenjacke. Als wir mit dem Auto dorthin gelangten, war ich sehr auf- geregt und nervös. Als wir alle angekommen waren, trafen wir uns gemeinsam mit einem Lehrer von der Naturerleb- nisschule und Herrn Hölzenbein an einem ruhigen und schönen Platz. Danach spielten wir viele Spiele, wo man sich einerseits vertrauen und andererseits konzentrieren musste. Die Spiele haben mir sehr viel Spaß gemacht und mir und meinen Mitschülern gezeigt, wie sehr wir uns ver- trauen können. Ich habe alles an diesem Ausflug geliebt und hoffe, dass wir als Klasse noch mehr solcher tollen Er- lebnisse und Momente haben werden. Eure Jasmin Hallo, ich heiße Claire und bin 10 Jahre alt. Ich gehe seit August 2020 auf das Werner-von-Siemens- Gymnasium, worauf ich mich schon lange sehr gefreut habe. Damit wir uns eingewöhnen konnten, sind wir, die Klasse 5a, mit der Naturerlebnisschule Raesfeld im Wald von Epe gewesen. Erwartet haben uns dort Vertrauens- übungen, Geländespiele, Problemlösungsaufgaben und andere Herausforderungen. Ich muss sagen, dass ich vor Schulbeginn in den Sommer- ferien sehr nervös war, auf eine neue Schule zu kommen, denn ich wusste, dass ich neue Mitschüler und Lehrer be- kommen werde, die ich vorher nicht kennen würde. Aber nach unserem Erlebnistag in Epe, kann ich euch sagen, war an Stelle meiner Nervosität Vorfreude getreten. An diesem Tag nämlich konnte ich meine neuen Mitschüler auf spie- lerische Art kennenlernen, denn nur im Team konnte man alle Herausforderungen meistern. Ich kann die Naturerlebnisschule Raesfeld gerne empfeh- len, denn unser Teamgeist steht bis heute. Liebe Grüße Claire Dawoud 11
Projektwoche der 5. Klassen – Im Team sind wir stärker! In unserer Projektwoche haben wir viele tolle Sachen er- lebt, die uns als Klasse weiter zusammengeschweißt haben. Mit Frau Mollen haben wir mit Tausenden Dominosteinen tolle Bahnen aufgebaut und unseren eigenen Domino-Day Eine coole Aktion war auch das Brückenbauen. In 90 Mi- veranstaltet. Außerdem haben wir Entspannungsübungen nuten sollten wir nur mit Papier, Kleber und einer Schnur gemacht: Dazu hat jeder von uns eine Decke mitgebracht Brücken bauen, die ein elektisches Auto über einen 60cm und sie im Klassenraum ausgebreitet. Mithilfe von Ent- breiten Abgrund tragen konnten. Es hat viel Spaß gemacht spannungsmusik haben wir ruhige Yoga-Bewegungen ge- und wir waren sehr kreativ: Es gab Brücken mit Tunnel, macht – das war eine tolle Abwechslung zum Schulalltag! mit Geländer, Röhrenbrücken, unfreiwillige Hängebrü- Mit Frau Heilen haben wir Vertrauens- und Teamspiele ge- cken… andere waren aber echt stabil! Gewonnen hat am macht. Wer lässt sich – blind – von seinen Klassenkamera- Ende die Gruppe, deren Brücke die meisten Bücher tragen den nur mithilfe der Stimme durch einen Parcours dirigie- konnte, ohne zusammenzubrechen. ren? Und wie lange kann man als Gruppe einen Luftballon Wir hatten auch Sportunterricht. Mit anderen fünften in der Luft halten, wenn man an den Armen zusammenge- Klassen haben wir spannende Mannschaftsspiele gespielt. bunden ist und sich nur gemeinsam bewegen kann? Es war eine tolle Projektwoche! Anna Weßling 12
Selbstmanagement für Jugendliche - Projekttage der 7er Auch dieses Jahr standen Projekttage der Jahrgangsstufe 7 unseres Gymnasiums an. Stattgefunden haben sie in Epe. Der Grundkern dieser drei Tage war das "Selbstcoaching". Tag 1: Der erste Tag beinhaltete nicht nur die Vorbereitung auf den zweiten Tag, sondern sollte auch nochmal das wichtige Vertrauen der Kleingruppen stärken. Stärken- ein gutes Stichwort. Beschäftigt haben wir uns mit unseren eigenen Stärken und haben sie sogar noch besser kennengelernt. Nicht nur durch das eigene Nachdenken, sondern auch durch unse- re Gruppe. Was sich außerdem dadurch herausgestellt hat: wenn man über positive Eigenschaften nachdenkt, fühlt man sich auch gleich besser, als wenn man über Negatives nachdenkt. Trotz der so schönen Stimmung, mussten wir uns auch mit den negativeren Gedanken bzw. Gefühlen auseinandersetzen. Nächstes Stichwort-Die somatischen Marker. Wir haben zu den negativen und zu den positiven somati- schen Markern zwei Plakate angefertigt, mit Hilfe unserer Coaches natürlich. In diesen Plakaten haben wir mit mög- lichst vielen Farben und Symbolen die Gefühle in verschie- denen negativen und positiven Situationen dargestellt. So- matische Marker zeigen an, wie Emotionen des Menschen sich im Körper widerspiegeln. Ihr kennt vielleicht das Ge- fühl von Bauchkribbeln, wenn ihr verliebt seid oder von Bauchschmerzen, wenn euch eine Situation sprichwörtlich „im Magen liegt“. unser Mottoziel zu beschreiben. Da wir wirklich ein gutes, effektives Mottoziel wollten, halfen uns unsere Coaches Tag 2: beim Verschriftlichen. Zum Schluss tippten wir unser Der zweite Tag war am wichtigsten, denn wir erkannten Mottoziel auf dem Computer ab und fügten noch ein unsere „Probleme” und genauso auch unser Mottoziel bzw. passendes Bild dazu. Als wir unser Mottoziel in unseren wir erarbeiteten es uns. Um dies zu schaffen am Ende des Händen hielten, waren wir alle sehr stolz auf uns, denn um Tages, suchten wir uns als erstes ein Wunschelement. Es dieses Ergebnis in unseren Händen zu halten, hat es viel konnte ein Tier, eine Landschaft oder etwas anderes sein, Teamwork, starkes Vertrauen sowie Positivität gebraucht. wichtig war nur, dass dieses Wunschelement unsere so- matischen Marker widerspiegelt. Danach versuchten wir 13
Tag 3: Am dritten und letzen Tag hatten wir eigentlich unser Mottoziel fertig, jedoch soll die- ses Ziel für uns immer einsetzbar sein. Also stellte sich die Frage: Wie kann man sich in seinen bestimmten Situationen an sein Ziel erinnern? Mit dieser Frage haben wir uns ausführlich beschäftigt am letzten Tag.Und die Lösung war: Die Erinnerungshilfen Um es sich vorzustellen: es ist ein Netz und an jedem Eckpunkt ist eine Erinnerungs- hilfe, wie z.B. eine bestimmte Farbe, die einen an sein Wunschelement erinnert. Nach dem Ausfüllen des Netzes wurde uns eine weitere Möglichkeit vorgestellt, wie man sein Motto-Ziel verankert und es sich im Alltag nutzbar macht. Dies war das Embodiment Das Embodiment bezieht sich auf die Atmung, Körperhaltung, Mimik und Bewegung. Wir suchten uns einen bestimmten Körperausdruck, wie z.B. tief einzuatmen und aus- zuatmen. Unser Körperausdruck sollte uns ebenfalls an unser Mottoziel erinnern. Die letzte Erinnerungshilfe: Mein Buddy „Unser Buddy unterstützt uns bei der Umsetzung unseres Mottoziels“, dies war unsere Vereinbarung. Der Buddy konnte ein guter Freund bzw. Freundin sein. Nachdem wir uns mit den Erinnerungshilfen ausführlich beschäftigt hatten, konnten wir uns um unser Frühstück kümmern bzw. es anrichten. Nicht nur das gemeinsame Frühstück, sondern die drei Tage haben insgesamt sehr viel Spaß gemacht und waren unserer Meinung nach auch hilfreich. Wir danken den Lehrerinnen und Lehrern, die sich in einer speziellen Fortbildung für diese Projekttage haben ausbilden lassen. Taj Ajram und Fjolla Misini 14
Instrumentenbau - Projekttage der 8er In den drei Projekttagen nahmen wir Achtklässler am Am zweiten Tag war der Hauptbautag, an dem wir alle Workshop „Instrumentenbau“ teil. Die Geräusche Instrumente soweit es ging fertigstellten und dessen und Klänge wurden mithilfe von Alltagsgegenständen Klänge optimierten. Den letzten Tag nutzten wir für (z. B.: Flaschen, Angelschnur, Holzlatten und alten die abschließenden Verbesserungen und studierten Blech- und Plastikdosen, etc.) nachempfunden. Aus einen Rhythmus mit den verschiedenen, selbstgebau- diesen Gegenständen haben wir ein Percussionen- ten Instrumenten ein. Eine Präsentation rundete das semble, eine Gitarre und Glockenspiele nachgebaut. Projekt ab. Am Anfang waren wir skeptisch, ob uns der Work- Unser Fazit lautet: Instrumentenbau ist immer mit shop Spaß machen würde, jedoch waren wir nach sehr viel Arbeit verbunden, da man viele Hindernisse dem ersten Tag sehr positiv überrascht und bereiteten überwinden muss (z. B.: Klangstärke etc.), dennoch uns schon auf den nächsten vor. hat uns der Workshop viel Spaß gemacht. Josephine Theresa Gläsel und Sara Ramo Projektwoche der 9er "Er ist wieder da! " In der Projektwoche der Jahrgangsstufe 9 haben wir uns Während der drei Projekttage hat sich die Jahrgangsstufe 9 generell mit dem Thema „Schule ohne Rassismus -Schule in kleinen Gruppen mit dem Thema „Schule ohne Rassis- mit Courage“ auseinandergesetzt. mus" beschäftigt. Dazu gab es verschiedene Workshops, in denen wir uns Die Gruppe mit dem Titel " Er ist wieder da!" hat Rassis- mit Begriffen wie Rassismus und Antisemitismus, oder mus in der heutigen Zeit thematisiert. auch dem jüdischen Leben in Gronau früher und heute, beschäftigt haben. Zu den Themen haben wir uns jedoch nicht nur Texte oder Videos angeschaut, sondern auch Bevor es mit den Interviews in der Fußgängerzone bzw. praktische Erkundungen angestellt. Eine Gruppe ist bei- einer Videodokumentation zu dem Attentäter von Christ- spielsweise auf die Suche nach Stolpersteinen in Gronau church losging, haben wir zuerst den Nationalsozialismus gegangen, meine Gruppe hat spezifisch Passanten nach als Weltanschauung Adolf Hitlers kurz wiederholt und ihrer Meinung zu den neuen Rechten, also neuen rechtsex- diesen dann mit dem heutigen Rechtsextremismus vergli- tremistischen politischen Strömungen befragt. Eine andere chen. Dafür haben wir uns auch Video-Dokumentationen Gruppe wiederum hat den Jüdischen Friedhof in Gronau zu den Attentaten von Christchurch und Halle, dem Mord besichtigt. an Walter Lübcke, der Identitären Bewegung und der AFD, besonders zu der Richtung um Björn Höcke, angeschaut Am letzten Tag der Woche wurden dann alle Arbeitsergeb- und besprochen. Vor allem die Theorie des „Großen Be- nisse vorgestellt. Unter anderem sind Videos entstanden, völkerungsaustausches“ haben wir mit der NS-Ideologie die die Meinung der Passanten widerspiegeln. Eine Auf- verglichen und auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten gabe für alle war es aber, eine Speise aus ihrer jeweiligen untersucht. Erschreckend war dabei, dass alles im Prinzip Kultur mitzubringen, um zusammen die Projektwoche zu ähnlich aufgebaut ist, eben wie klassische Verschwörungs- beenden. theorien. Der Antisemitismus wird beibehalten, wenn auch manchmal versteckt, und dann um eine aggressive Mein Fazit ist, dass man einerseits sehr viel über andere Islamfeindschaft angereichert. Kulturen und auch Religionen gelernt hat, andererseits ist es erschreckend, wie viele Menschen sich entweder rassis- In der Gruppe haben wir uns entschieden, Interviews in tisch äußern, ohne es zu bemerken oder sich erst gar nicht einem Film nachzustellen, da die meisten Passanten nicht für die Politik oder die Geschehnisse in ihrem Land inte- gefilmt werden wollten. Dabei kamen erschreckende Ant- ressieren. worten wie „Politik geht mir am Arsch vorbei“, aber auch „Die Türken haben doch alle nur Dreck am stecken.“ Diese Klara Piepenpott Antworten hat keiner von uns erwartet. Deshalb sehen wir es als wichtig an, noch mehr über dieses Thema zu infor- mieren. Zum Ende der Tage haben alle 9er Klassen zusam- men gegessen. Dazu haben wir ein Büfett aus Snacks, die von den Schülern mitgebracht wurden, aufgebaut. Insgesamt kann man sagen, dass wir vieles Neues zu dem Thema Rassismus gelernt haben. Ebenso muss man erneut sagen, wie wichtig es ist, sich über Politik zu informieren und sich für seine Rechte einzusetzen. Dies ist uns wäh- rend der Projekttage nochmals klar geworden. Lisa Beltermann, Jens Lücke 15
Teil eines starken Netzwerks Ein Grund zum Feiern? Seit 25 Jahren wächst das bundes- weite Netzwerk “Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou- rage” und freut sich derzeit über mehr als 3200 Schulen, die sich in ganz Deutschland gegen Diskriminierung aller Art stark machen. Eine echte Erfolgsgeschichte - könnte man meinen. Traurig und besorgniserregend ist aber die immer größere Notwendigkeit von Initiativen wie dieser in unserer Gesellschaft. Zeigen doch nicht nur die „Black lives matter“-Bewegungen nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd durch Polizisten, sondern auch Ereig- nisse in Deutschland wie der Anschlag auf die Synagoge in Halle, Reichsflaggen vor dem deutschen Bundestag im Zu- sammenhang mit Demonstrationen gegen Corona-Maß- nahmen, der steigende Alltagsantisemitismus in unserem Land, aber auch antidemokratische islamistische Terror- anschläge wie in Wien, Dresden und Frankreich, dass das Eintreten für die Würde jedes Menschen unabhängig von seiner Hautfarbe oder Religion, wichger ist denn je. In Gronau sind neben der Fridtjof-Nansen-Realschule und dem Werner-von-Siemens-Gymnasium auch beide Ge- samtschulen in Gronau und Epe mittlerweile mit an Bord. Ein aktives Netzwerk dieser weiterführenden Schulen trifft sich regelmäßig, um gemeinsame Aktionen zu planen, die in diesem Schuljahr leider fast sämtlich coronabedingt ausfallen mussten. Ein Ergebnis dieser Kooperation ist die riesige Weltkarte, die seit März dieses Jahres durch unse- re Schulen wandert. Alle Schülerinnen und Schüler waren dazu eingeladen ihren Geburtsort, den Geburtsort ihrer Weltkarte wird nun an verschiedenen Gronauer Standor- Eltern und den ihrer Großeltern in verschiedenen Farben ten ausgestellt und findet ihren endgültigen Platz in der zu markieren. Heraus kam ein buntes Banner, das die kul- Gronauer Bücherei, wo sie ein Zeichen gegen Rassismus turelle Vielfalt der Gronauer Schulen repräsentiert. Die und Diskriminierung setzen soll. Ines Springer, Alexandra Brillert Schulsanitäterausbildung Corona-Style Am 23. und 24.6.2020 konnten, nach großen Umwegen und Unsicherheiten, nun doch 14 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 zu Schulsanitätern ausgebildet werden. Die beiden ersten Termine fielen der Schul- schließung zum Opfer, der dritte wackelte lan- ge, da sich kein passender Raum für die Fortbil- dung auf Abstand fand. Zum Glück zeigte sich Ausbilderin Britta Günther flexibel: Die Gruppe wurde kurzerhand geteilt und an zwei verschie- denen Terminen im eigenen Schulungsraum ausgebildet. Auch die Inhalte wurden ange- passt: Die stabile Seitenlage und die Verbände konnten in diesem Jahr nur theoretisch erlernt werden – praktisch erprobt werden sie dann im kommenden Schuljahr im Sanitätsraum… Nein, natürlich überlassen wir die Übungen nicht dem Notfall am Schüler — Frau Günther hat sich netterweise bereit erklärt, nach dem Ende der Corona-Maßnahmen noch einmal zu einem AG-Treffen zu kommen und die verpass- ten Inhalte nachzuholen. Auf Abstand fand in diesem Jahr die SSD-Ausbildung in Epe statt. Silke Heilen 16
Berlinfahrt der Klasse 9b - 09.-13.03.2020 Am 09.03.2020 fuhr die Jahrgangsstufe 9 endlich nach Ber- Der Dienstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück lin. Nach langer Sorge darum, ob es uns aufgrund der auf- und dem anschließenden Spaziergang zu der beeindru- kommenden Coronapandemie noch erlaubt wird zu fah- ckenden East Side Gallery, die nur wenige Fußminuten ren, trafen wir uns am Montagmorgen am Bahnhof in Bad von unserem Hostel entfernt lag. Anschließend ging es Bentheim, um die Reise in die Hauptstadt anzutreten. Mit dann zur Gedenkstätte Hohenschönhausen. Die dortige der Bahn ging es dann erst nach Bielefeld, wo wir auf un- Besichtigung und Führung durch eine Zeitzeugin führte seren Anschlusszug zum Berliner Hauptbahnhof warten uns allen nochmal vor Augen, wie grausam die DDR da- mussten. Nachdem dieser dann angekommen war, konn- mals für viele Bürgerinnen und Bürger gewesen ist. Nach ten wir uns die lange Fahrt über ausruhen, bevor wir in ein paar Stunden Freizeit machten wir dann eine vorberei- Berlin ankamen. Wir waren schon allein von dem riesigem tete Schnitzeljagd, bei der wir weitere Sehenswürdigkeiten Hauptbahnhof überwältigt, doch ohne langes Warten ging Berlins erkunden mussten und die uns viel Spaß gemacht es schon schnell weiter über viele Rolltreppen zur S-Bahn hat. Die Sieger wurden von Frau Huneke und Frau Walter auf dem Weg zu unserem Hostel, dem „Industriepalast“ im zu einem Getränk am Sonycenter, dem Zielpunkt der Ral- Stadtteil Friedrichshain. lye, eingeladen. Am Abend fanden sich alle zum gemein- Die Übergabe der Schlüssel war schnell geschafft und wir samen Bowling im Strike Lanes in dem großen Kaufhaus alle stürmten, sowie unsere schweren Koffer es erlaubten, Alexa am Berliner Alexanderplatz zusammen, um den die Treppen nach oben in unsere Zimmer, um auszupa- Abend zusammen ausklingen zu lassen. cken und anzukommen. Wenig später holten uns die Leh- rer ab, um allgemeine Regeln zu klären und dann ging es Am Mittwoch ging es zum Bundestag, wo unsere Grup- für alle los zu einer Stadtbesichtigung. pe eigentlich von Ingrid Arndt-Brauer herumgeführt Wir erkundeten Berlins Sehenswürdigkeiten zu Fuß und werden sollte, aber da diese noch ein wichtiges Gespräch genossen die gemeinsame Zeit in dieser riesigen Stadt. Der führen musste, übernahm ihr persönlicher Mitarbeiter erste Nachmittag führte uns von der Friedrichsstraße über Herr Arndt diese Aufgabe. Herr Arndt war sehr nett und die berühmte Straße „Unter den Linden“ zum Branden- erzählte uns unter anderem ein paar Details, wie z.B dass burger Tor, zum Reichstag und Kanzleramt und schließlich Angela Merkel in ihrem Büro sehr gerne Süßigkeiten isst. zur Siegessäule und dem Schloss Bellevue. Zwar durften wir wegen der Coronamaßnahmen nicht wie geplant in die Kuppel, aber dafür ergab sich für uns spontan eine Sitzung im Bundestag. Dort wurde gerade die Befragung des Bundestagesmitgliedes, dem Gesund- heitsminister Jens Spahn, abgehalten, was natürlich gerade im Hinblick auf die Coronapandemie sehr spannend war! 17
Jahrzehnten danach immer wechselnde Zwe- cke, wie die Verwahrung von Gefangenen und später sogar die Verwendung als Lebens- mittelspeicher während des Kalten Krieges. Am Abend sollte es für uns eigentlich in die Jugenddisco Matrix gehen, aber wegen der zu hohen Ansteckungsgefahr, durften wir leider nicht mehr hingehen. Stattdessen ging unsere Klasse in eine Pizzeria, um zusam- men zu essen, was uns allen viel Spaß machte und uns ein wenig ablenkte. Danach gingen manche von uns noch in eine Mall, die nicht weit vom Hostel entfernt war, manche gingen aber auch schon zurück ins Hostel, um das Zimmer und die Koffer für die Abreise vorzubereiten. Am Abend spiel- ten wir mit der ganzen Jahrgangsstufe und unseren begleitenden Lehrerinnen und Leh- rern verschiedene Spiele. Am Nachmittag trafen wir uns dann zu einer Besichtigung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas und des darunter liegenden Museums. Freitag war dann leider schon unser letzter In dem Museum waren viele Geschichten verschiedener jüdischer Fami- Tag und wir machten uns schon um 6.30 lien und dessen Schicksale zu lesen, die uns schockierten und uns nach- Uhr mit unseren Koffern zur Abreise bereit. denklich werden ließen. Vom Berliner Hauptbahnhof ging es dann nach Hannover, wo wir noch auf unseren Der nächste und somit vorletzte Tag begann mit einer Mauerführung an Anschlusszug warten mussten, der ein wenig der Bernauer Straße, die auch die Opfer der Mauer zeigte, teilweise waren Verspätung hatte. Doch als dieser dann da es unschuldige Kleinkinder, die z.B. beim Spielen in einen Fluss fielen, der war, konnten wir uns nach dieser aufregen- zum Osten gehörte und keiner helfen wollte, vor Angst mit Flüchtigen den Zeit ein paar Stunden ausruhen. In Bad verwechselt und ermordet zu werden. Bentheim angekommen, verabschiedeten wir uns schnell voneinander, um dann nach Später hatten wir viel Freizeit, in der wir in großen Kaufhäusern oder auf Hause zu fahren. Die Fahrt hat uns allen viel dem Alexanderplatz shoppen und essen gingen. Am Nachmittag trafen Spaß gemacht und es war sehr schön, trotz wir uns am Geschichtsspeicher Fichtebunker zu einer Führung. Es war Corona die Reise antreten zu dürfen. schockierend, unter welchen Umständen die Menschen während des Zweiten Krieges dort unterkamen und leben mussten. Doch nicht nur im Marla Schulz Zweiten Weltkrieg wurde der Fichtebunker genutzt, er erhielt auch in den Klassenfoto der ehemaligen 9c 18
Stolpersteine säubern – Unsere Schule war dabei Am Montag, dem 2. November 2020, begann in Gronau und Epe die „Woche der Erinnerung“ an die Reichspogromnacht von 1938. Zum Auftakt säuberten die Schülerinnen und Schüler der Euregio- Gesamtschule Epe, der Fridtjof-Nansen-Realschule Gronau und des Werner-von-Siemens-Gymnasiums die Stolpersteine in Gronau und Epe, die an die Gronauer und Eperaner Juden erinnern, die in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, enteignet, vertrieben, deportiert und ermordet wurden bzw. die ins Ausland geflüchtet sind. Es gibt noch eine weitere Sorte Stolpersteine, die der politisch Ver- folgten der NS-Herrschaft. Es gibt davon bislang fünf Stolpersteine, die Gronauern gewidmet sind, die als Kommunisten Widerstand leisteten und diesen oft mit Folterungen durch die Geheime Staats- polizei (Gestapo), Haft in Konzentrationslagern und Ermordung bezahlen mussten. Ausgerüstet mit Putzlappen, Schwämmen, Zahnbürsten, Wasser und einem Messing-Reinigungsmittel, startete die Klasse 9b mit ihren begleitenden Lehrern, Frau Kammertöns und Herrn Lücke, in der Morgensternsiedlung. Dort befindet sich vor dem Haus Eilermarkstraße 37 der Stolper- stein für Jenni Kokkeling. Sie war Mitglied der KPD und wurde politisch verfolgt. Frau Kokkeling wurde wegen „Hochverrats“ ver- urteilt und saß zwischen 1936 und 1938 in verschiedenen Gefäng- nissen, in denen sie vermutlich auch gefoltert wurde. Sie überlebte die NS-Zeit und verstarb 1974 in Gronau. Ihr Stolperstein wurde 2017 verlegt und ist von uns nach intensiver Reinigung wieder zum Glänzen gebracht worden. 19
Wenige Meter entfernt befinden sich vor dem Haus Pie- penpohlstraße 22 die drei Stolpersteine von Carl und Elli Domke und ihrer Tochter Grete Kusber. Alle drei waren in der KPD und im kommunistischen Widerstand aktiv und halfen Verfolgten zur Flucht aus Deutschland, indem sie diese über die Grenze bei Overdinkel in die Niederlande brachten. 1936 blieb Grete vorsichtshalber im Exil in den Niederlanden. 1940 geriet sie in Gestapo-Haft und kam bis 1941 in das Zuchthaus Hamm. Nach dem Krieg lebte sie weiterhin in Gronau und starb dort 1987. Ihren Eltern Carl und Elli stellte die Gestapo 1936 eine Falle, indem sich zwei Gestapo-Leute als Fluchtwillige ausgaben. Elli und Carl wurden inhaftiert und überlebten auch die Zeit in einem Konzentrationslager. Sie wohnten und arbeiteten nach dem Krieg wieder in Gronau. Die Stolpersteine wur- den 2015 verlegt und waren schon sehr dunkel oxidiert. Nach unserer Reinigung erstrahlten auch diese wieder. 20
Stolpersteine säubern – Unsere Schule war dabei Während die 9b in der Morgensternsiedlung arbeitete, be- gaben sich zwei Schülerinnen und zwei Schüler des Q2-Ge- schichte-Zusatzkurses von Herrn Lücke zur Michaelstraße 5 und reinigten dort den Stolperstein von Rudi Steffens, der aufgrund seines Widerstand sein Leben lassen muss- te. Rudi Steffens gehörte zur KPD und brachte politische Schriften von Enschede nach Gronau und Dortmund. Er ging ins Exil in die Niederlande, dann über Belgien nach Frankreich und Spanien. 1943 wurde er von der Gestapo in Marseille verhaftet und nach Dortmund in den Gesta- pofolterkeller „Alte Steinwache“ gebracht. 1944 wurde er zuerst in das Konzentrationslager (KZ) Dachau (Bayern) und dann ins KZ Mauthausen (Österreich) überstellt, wo er am 22. April 1945 ermordet wurde. Sein Stolperstein wurde 2014 gesetzt und an diesem Montag vom Zahn der Zeit befreit. Die Reinigungsaktion hat noch einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass alle rassistischen, intoleranten, antidemokrati- schen und freiheitszerstörenden Weltanschauungen wie der damalige Nationalsozialismus auch weiterhin in unse- rer Zeit bekämpft werden müssen. Einmal an der Macht ist es meist zu spät, effektiven Widerstand zu leisten. Die Stolpersteine erinnern an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und ehren diesen. Die Stolpersteine sind eine Mahnung und eine Warnung, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Sie sind ein Auftrag, sich aktiv gegen Intoleranz und Hass, Rassismus und Antisemitismus und für Verständigung und Versöhnung in unserer Gesellschaft einzusetzen. Jens Lücke 21
Schule in der Corona-Zeit Wir alle erinnern uns wahrscheinlich noch ziemlich gut an Und mal ganz so nebenbei war es auch ganz schön inter- den Tag, an dem es hieß: ab Montag bleiben die Schulen essant, was der Hintergrund der Videoanrufe so über Mit- geschlossen. Ein Tag, der gleichzeitig der Anfang von der schüler und Lehrer verriet. Corona-Krise für uns sinnbildlich verdeutlichte, der das Ende vom ,,normalen“ 2020, aber auch eine neue Heraus- Dann kurz nach den Osterferien endlich oder leider wie- forderung für unser Schulsystem, für die Form des Unter- der Schule, zumindest für die Q2 und anschließend auch richtens und für viele von uns bestimmt auch in Sachen für die Q1, aber in zwei Räumen. Also entweder nur die Selbstdisziplin und Selbstständigkeit war. Hälfte der Zeit ,,richtigen“ Unterricht oder über Video zugeschaltet, aber auch das funktionierte eher so mäßig. Wie ungewohnt es doch war, montags aufzustehen mit Dann kam auch die Unter- und Mittelstufe zurück in die dem Wissen, nicht zu wissen, was kommt, vielleicht ohne Schule, aber nur mit der Hälfte der Klasse und nur für drei den nervigen Wecker, ohne Aufgaben und ohne etwas zu Stunden, sehr ungewöhnliche Umstände also. tun zu haben, aber auch ohne Struktur, ohne zu wissen, wie es jetzt weitergeht. Aber immerhin einen Hoffnungsschimmer gibt es, die ganze Schule wird mit Teams bzw. Office 365 ausgestattet. Am Anfang kamen E-Mails mit Aufgaben, dann folgten Dieses Tool wird uns das Homeschooling, falls es wieder Padlets, Skype, Zoom und hundert andere Wege. Ganz dazu kommen sollte - wir drücken mal die Daumen, dass schön kompliziert dieser Dschungel an Aufgabenver- es nicht so kommt - deutlich vereinfachen und wurde im teilungsmechanismen, Fristen und dieses alles alleine zu letzten Jahr glaube ich, nicht nur einmal sehnlichst herbei- erarbeiten. Haben wir nicht da alle gelernt, wie sehr uns gewünscht. Falls ihr dazu Fragen habt oder Hilfe bei Office Schule doch fehlen kann, oder zumindest Teile davon: 365 benötigt, bieten Schülerinnen der SV und der Medien- Freunde treffen, Pausen, Freistunden, aber sogar auch so scouts gerne ihre Hilfe an. manche Unterrichtsstunde. Aber irgendwann wurde dieser Alltag schon fast normal, Aufgaben geschickt bekommen, Maria Beltermann bearbeiten, zurückschicken und Rückmeldung bekom- men, alles aus den eigenen vier Wänden. Potenzialanalyse – was war gut? Ich fand im Großen und Ganzen die Potenzialanalyse ganz Bei dem Geva-Test (ein systematisierter Talente-Check) okay. Ich fand es gut, dass wir häufiger die Aufgaben in fand ich, dass es zu viele Fragen waren, teilweise haben sich einer Gemeinschaft erledigen mussten, dadurch hat man auch einige wiederholt. Sonst fand ich die ganzen hand- die Bindung zu Klassenkameraden, mit denen man nicht werklichen Arbeiten, bei denen man auch viel Kreativität viel Kontakt hatte, verstärkt. Es gab wenig Aufgaben, bei und Vorstellungsvermögen zeigen musste, ganz gut. denen man etwas schriftlich schreiben musste, was auch ein Pluspunkt ist. Jedoch fand ich den Teil, in dem wir Bei dem Auswertungsgespräch war ich dann von den Er- Spiele gespielt haben, nicht so gut. Beim Memory war das gebnissen doch schon überrascht, da ich mich ganz an- im Nachhinein sehr durcheinander, da die Karten nicht ders eingeschätzt habe. Ich wurde viel höher eingeschätzt mehr richtig an ihren alten Plätzen waren, was verwirrend als meine eigenen Einschätzungen, z.B. bei Sachen, wo war, da dadurch die Vorgehensweise, die man im Team ich mich auf zwei gesehen habe, haben die anderen mich festgemacht hat, verändert worden ist. Auch die Aufgabe, zwischen vier und fünf geschätzt, was ein Riesenabstand bei der man einen Ball mit Seilen transportieren musste, ist. Dadurch habe ich gelernt, dass ich solche Sachen viel fand ich nicht so gut, auch wenn es eine Aufgabe war, wo selbstbewusster angehen kann und mich nicht so niedrig man viel kommuniziert hat und viel Teamwork brauchte. einschätzen sollte. Wir haben uns viel ausgetauscht und probiert, aber am Ende haben wir alle verzweifelt dasselbe durchgeführt, in Pelin Turan der Hoffnung, dass es klappt. Dadurch wurde die Aufgabe nach einer Zeit langweilig, da keiner noch eine andere Idee hatte. Philosophische Ecke Wenn es aber darum geht, über den Menschen zu sprechen, versagt die Sprache. Der Mensch unterscheidet sich von den Menschen. Man sagt nichts Wesentliches über den Dom aus, wenn man nur von den Steinen spricht. Man sagt nichts Wesentliches über den Menschen aus, wenn man ihn durch menschliche Eigenschaften zu bestimmen sucht. … Keine Erklärung mit Worten kann je die Schau ersetzen. Die Einheit des Wesens ist nicht durch Worte übertragbar… Ein Wesen wird nicht durch die Sprache, sondern durch Handlungen beherrscht. Aus: Antoine de Saint-Exupéry : Flug nach Arras Was gibt eurem Leben Sinn? Schreibt uns eure Antworten an: winkta@wvsg.schule.gronau.de 22
Der Literaturkurs 2019/20 – Oder: Was im Leben (nicht so) wichtig ist Im November 2019 hielten wir, die Lehrerinnen der Litera- turkurse der Stufe Q1, uns für mutig: Gemeinsam mit un- seren Schülerinnen und Schülern hatten wir beschlossen, im kommenden Sommer „Nichts“ nach einem Roman der dänischen Schriftstellerin Janne Teller, aufzuführen – und dieses „Nichts“ bietet einigen Zündstoff. Alles beginnt mit Pierre Anthon, einem Schüler, dem es zwar an Lebenssinn, aber keinesfalls an Meinung fehlt. Und diese Meinung tut er kund, vor allem seinen Mitschü- lern gegenüber, und fordert sie heraus, ihn von der Sinn- haftigkeit des Lebens zu überzeugen. Schnell kommt es zur Eskalation, als die Sinnsuche der Schulklasse vor nichts halt macht, auch nicht vor Leib und Leben… Mitte Juni, eine Woche nach unserem Aufführungstermin, haben wir tatsächlich NICHTS aufgeführt. Gar nichts. Und zurück bleibt auch hier eine Sinnfrage, und zwar die nach dem Sinn eines Literaturkurses ohne Aufführung: War es sinnlos, dass Lehrerinnen wie SchülerInnen stun- denlang über dem Romantext gebrütet haben, um ihn in ein Theaterstück zu verwandeln? War es sinnlos, drei Stunden wöchentlich und mehrere Sondertermine auf der Bühne Rollen einzuüben, Texte auswendig zu lernen und zu proben, was dann doch nie vor Publikum gespielt wer- den wird? Oder hat es uns doch etwas gebracht? Vielleicht sogar Spaß? Oder einen Lerneffekt? Das müssen euch die Kursteilnehmer beantworten. 23
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