Science in Motion N 5 - FH JOANNEUM
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N°05-2017 www.fh-joanneum.at N°5 Science in Motion ANGEWANDTE INFORMATIK BAUEN, ENERGIE & GESELLSCHAFT ENGINEERING GESUNDHEITSSTUDIEN MANAGEMENT MEDIEN & DESIGN
2 F H JOU R N AL | O K TO B E R 2 0 1 7 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser! INHALT W ir haben ein Rekordjahr hinter uns: Wir konnten For- schungsmittel in Höhe von fast sieben Millionen Euro ein- werben. Höchste Zeit, unser FH JOURNAL dem Thema For- schung zu widmen. Und weil unsere Forschung nicht stehen bleibt, flexibel ist, sich den neuen Herausforderungen und Gegebenheit an- passt, passt der Titel „Science in Motion“ perfekt. 03 Highlights 04 Ready for Tomorrow Das Titelbild steht beispielhaft für unser breites Projektportfolio: Das Mikromobil Schaeffler Delivery wurde am Institut Product & Transportation Design in Kooperation mit der Schaeffler AG entwickelt. Das Design stammt 06 Angewandte Informatik von den Studierenden Paul Fally und René Stiegler, die von FH-Prof. Dipl.-Designer Michael Lanz, Leiter des Instituts Product & Transportation Design der FH JOANNEUM, und Marc Ischepp, ehemaliger Lehrender, betreut wurden. Schaeffler Delivery ist die Evolution des Lastenrades: Durch die vielseitige Nutzbarkeit ist es nicht nur für Kurier- und Lieferdienste interessant, sondern auch im privaten Bereich für Familien. Schaeffler Delivery wird durch einen Radnabenmotor an der Hinterachse beziehungsweise durch die Kurbel angetrieben. 08 Bauen, Energie & Zum Studienstart haben wir einen weiteren Grund zur Freude: Nicht nur unsere Studierendenzahlen steigen Gesellschaft stetig, erstmals haben wir für Herbst 2017 mehr als 6.000 Bewerbungen erhalten. Für Herbst 2018 werden au- ßerdem neue Studiengänge entwickelt: der duale Bachelor-Studiengang „Mobile Software Development“ in Ko- operation mit der FH Campus 02 und der TU Graz sowie die beiden Master-Studiengänge „Data and Information Analyst“ und „Lebensmittel: Produkt- und Prozessentwicklung“. 10 Engineering An einigen Studien- und Lehrgängen dürfen wir schon jetzt neue Leiterinnen und Leiter begrüßen: Das Insti- tut Luftfahrt / Aviation und den gleichnamigen Bachelor- und Master-Studiengang leitet Dr. Holger Friehmelt. 12 Dr. Michael Murg, BA MBA MSc übernimmt die Leitung des Instituts Bank- und Versicherungswirtschaft sowie des dort angesiedelten Bachelor- und Master-Studiengangs. MMMMag. DDr. Wolfgang Granigg leitet fortan den Master-Studiengang „Business in Emerging Markets“. Das Institut Electronic Engineering übernimmt FH- Gesundheitsstudien Prof. Priv.-Doz. DI Dr. Christian Vogel. Interimistische Leiterin des Instituts Logopädie ist Claudia Graf. Gabriele Schwarze, MSc MAS übernimmt den Vorsitz im Department für Gesundheitsstudien. Bei den Lehrgängen freuen wir uns über drei neue Angebote, die im Herbst 2017 erstmals starten: Dipl.-Ing. Ge- rald Nittnaus leitet „Luftverkehrsmanagement“, Mag. Martina Windisch-König „Technische Dokumentation“ und 14 FH-Prof. Mag. Dr. Heinz M. Fischer „Visuelle Kommunikation und Bildmanagement“. Management Um die Forschungstätigkeit an der FH JOANNEUM noch stärker zu fördern, leitet Mag. Dr. Roswitha Wiedenhofer die neu eingerichtete Abteilung Forschungsorganisation & -services, die die angewandte Forschung und Koope- rationen mit Unternehmen koordiniert. FH-Prof. Dipl.-Ing. Ewald Graif übernimmt die Stabstelle Datenschutz 16 & Datensicherheit. Damit rüstet sich die FH JOANNEUM für die neuen Datenschutzbestimmungen und künftige Medien & Design Entwicklungen in diesem Bereich. Mag. Alice Greiner übernimmt die Stabstelle Gleichbehandlung und Vielfalt. Nach dem Wechsel von Dr. Günter Riegler, ehemals kaufmännischer Geschäftsführer, in die Grazer Stadtpolitik leite ich bis zum Zeitpunkt der Neubesetzung die FH JOANNEUM als alleiniger Geschäftsführer. Zusätzlich hat die Generalversammlung beschlossen, die Funktion von wissenschaftlicher Geschäftsführung und Kollegiums- 18 Auszeichnungen leitung in Zukunft zu trennen. 22 Auf den nächsten Seiten widmen wir uns ganz dem Thema Forschung: Lesen Sie von weiteren Projekten unse- rer Forscherinnen, Forscher, Studierenden und Lehrenden. Erfahren Sie, welche Schritte wir setzen, um unsere Hochschule noch nachhaltiger zu gestalten, und was Nachhaltigkeit für uns eigentlich bedeutet. Master-Studiengänge Eine gute Gelegenheit, sich nachhaltig weiterzubilden und eigene Forschung zu betreiben, sind Projekte und Ar- beiten im Rahmen eines Master-Studiums. Wir geben Ihnen eine Übersicht, welche Vorteile unsere Studiengänge und Lehrgänge bieten. 24 Sie werden auf den nächsten Seiten sehen – bei uns läuft es ausgezeichnet. Einen weiteren Beweis dafür liefern Studien- & auch die vielen Preise und Ehrungen, die unsere Studierenden, Forscherinnen und Forscher für ihre Projekte im Lehrgangsangebot letzten Jahr entgegennehmen durften. Mehr dazu finden Sie auf den Seiten 18 bis 21. Viel Spaß beim Schmökern Termine – haptisch oder auch unter https://issuu.com/fhjoanneum. o. Univ.-Prof. DI Dr. Karl Peter Pfeiffer Geschäftsführer der FH JOANNEUM IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: FH JOANNEUM Gesellschaft mbH, Alte Poststraße 149, 8020 Graz, AUSTRIA, Tel.: +43 (0)316 5453-0, Fax: DW 8801, E-Mail: info@ fh-joanneum.at, www.fh-joanneum.at • Für den Inhalt verantwortlich: o. Univ.-Prof. DI Dr. Karl P. Pfeiffer • Redaktion: Eva-Maria Kienzl, BA; Natanja Pascottini, BA; Dr. Johanna Theurl • Fotos: S. 1: Projektarbeit „Mikromobil“ FH JOANNEUM Industrial Design in Kooperation mit Schaeffler AG, S. 2-3: Marija Kanizaj / FH JOANNEUM / Manfred Terler (4) / Egger, Kovacs / styria-mobile.at, S. 4: Stefan Leitner (3) / Marion Luttenberger / Egger, Kovacs (2), S. 6-7: Marija Kanizaj / Stefan Leitner / Egger, Kovacs / FH JOANNEUM (2), S. 8-9: Marija Kanizaj / FH JOANNEUM / Christian Rauch, Thomas Solfelner, Matteo Ledda / Maximilian Thum / CC, S. 10-11: Marija Kanizaj / Stefan Leitner / Hannes Süß / Ana Lagger / FH JOANNEUM, S. 12-13: Marija Kanizaj / FH JOANNEUM (2) / Maximilian Thum / Stefan Leitner, S. 14-15: Marija Kanizaj / Maximilian Thum / Marion Luttenberger / Martin Egger / FH JOANNEUM, S. 16-17: Marija Kanizaj / FH JOANNEUM Industrial Design / Manfred Terler / Peter Kovacs / CC, S. 18-21: CC (9) / FH JOANNEUM (4) / Klaus Morgenstern / Manfred Terler / Huawei, S. 22: Marion Luttenberger (2) / Stefan Leitner (2) KTM FOTO • Gestaltung und Produktion: Manfred Terler • Lektorat: Werner Schandor • Druck: Dorrong
HIGHLIGHTS FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 3 Gleich zwei Josef Ressel Zentren durften wir dieses Jahr eröffnen: das Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl besuchten im Mai 2017 die FH JOANNEUM. Sie be- Josef Ressel Zentrum für Dünnglastechnologie sowie ein Forschungs- zeugten einen Meilenstein: die Unterzeichnung einer Doktoratsvereinbarung zwischen der TU Graz und der FH JOANNEUM. zentrum, das sich mit frühkindlicher Adipositasforschung beschäftigt. Das Open House 2017 war der erfolgreichste Tag der offenen Tür Die Bewerberinnen- und Bewerberstatistik von 2017 brachte Unsere diesjährige Werbekampagne rückt unsere Studierenden seit Gründung der Hochschule anno 1995: Über 4.000 Interessier- uns zum Staunen: Über 6.000 Personen bewarben sich um einen sowie erfolgreiche steirische Unternehmen in den Mittelpunkt. te besuchten unseren Standort in Graz. Studienplatz bei uns – so viele wie noch nie zuvor. Beim Studie- renden-Welcome wurden jene, die einen Studienplatz bekamen, herzlich an der Hochschule begrüßt. Wir haben unser Weiterbildungsangebot erweitert. Drei neue Master-Lehrgänge starten im Herbst Unsere Straßenbahn ist seit März in Graz unterwegs. Die Entscheidung über das Design trafen unsere 2018: „Luftverkehrsmanagement“, „Technische Dokumentation“ sowie „Visuelle Kommunikation und Facebook-Fans: Sie konnten zwischen zwei Varianten wählen. Bildmanagement“.
READY FOR TOMORROW FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 5 READY FOR TOMORROW Wie die Welt von morgen aussieht, gestalten wir als nachhaltige Hochschule aktiv mit. Als Bildungsinstitution, Forschungseinrichtung und Arbeitgeber. N achhaltigkeit. Ein Schlagwort, das sich zahlreiche Nachhaltiger Arbeitgeber „Nachhaltigkeit ist ein Organisationen auf die Fahnen heften. Aber den- Eine qualitativ hochwertige hochschulische Lehr- und For- noch eine Begrifflichkeit, die nicht leicht zu fassen schungstätigkeit erfordert hohe fachliche Kompetenzen, Be- zentraler Wert unseres Leitbilds ist. Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns als Hoch- rufserfahrung und eine adäquate Darstellung der Funktionen schule? und Aufgaben. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wol- und zudem in unserer Strategie len wir nachhaltig an unser Haus binden – sie sollen sich hier Nachhaltige Ausbildung persönlich und beruflich entfalten und weiterbilden können. ‚Hands On 2022‘ als Key Jede Absolventin und jeder Absolvent der FH JOANNEUM hat Deswegen war es uns ein wichtiges Anliegen, ein modernes, bei uns eine Aus- oder Weiterbildung genossen, die auf jahre- transparentes und hochschuladäquates Funktionen-, Karrie- Performance Result langer Erfahrung gründet, mit aktuellen Forschungsergebnis- re- und Gehaltsmodell zu schaffen: unser neues Modell „Career sen belegt und auf den jetzigen und zukünftigen Arbeitsmarkt 2017plus“, das am 1. Oktober 2017 in Kraft trat. verankert. Wir übernehmen ausgerichtet ist. Wer unser Haus mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss verlässt, soll nicht nur kurzfristig beim Be- Nachhaltige Organisation Verantwortung für das rufseinstieg oder beim nächsten Karriereschritt davon profitie- Wir wollen nicht nur nach außen nachhaltig agieren, sondern ren. Was wir hier vermitteln, ist Wissen, das auch noch in vie- auch nach innen. Wir werden schrittweise „grüner“: Von LED- Gemeinwohl und die len Jahren Bestand hat. Für ein Wissensupdate kann man zur Leuchtmitteln mit intelligenter Steuerung an allen Standorten Weiterbildung auch jederzeit zu uns zurückkehren. Und das über nachhaltig produzierte Merchandising-Artikel bis hin zur gesellschaftliche Entwicklung neue Serviceangebot für Alumni, das wir momentan aufbauen, Manifestation eines Nachhaltigkeits-KPR (Key Performance sorgt für ein nachhaltiges Netzwerk. Results) in unserer Strategie. Wir kümmern uns um ein gutes und gehen behutsam und Miteinander durch Initiativen wie „Menschen auf der Flucht Nachhaltige Projekte – die FH JOANNEUM hilft“, den jährlichen karitativen Bücher- bedacht mit Ressourcen um. Angewandte Forschung. Von der Idee zur Anwendung. Von der flohmarkt oder Charity-Events, die von Studierenden organi- Theorie in die Praxis. Wissenstransfer in Wirtschaft und In- siert und abgewickelt werden. Eine nachhaltige Denkweise dustrie. Wozu? Weil wir die Welt in dem Einflussbereich, der uns gegeben ist, ein Stück weit besser machen wollen. Nicht Egal ob Studierende, Absolventinnen, Absolventen, Lehrende, prägt unser tägliches Handeln.“ nur im Hier und Jetzt. Sondern auch morgen und übermorgen, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Forscherinnen und Forscher: in drei Jahren, in einem halben Jahrhundert. Forschungspro- Das Team der FH JOANNEUM eint der Spirit, heute etwas zu jekte in den Bereichen Verkehrs- und Stadtplanung, Ressour- schaffen, das auch morgen noch Bestand hat. Karl Peter Pfeiffer, censchonung, Energieeffizienz, Mobilität und Produktion tra- Geschäftsführer der FH JOANNEUM gen dazu bei. Konkrete Beispiele zeigen wir auf den nächsten Seiten – getrennt nach Departments, aber fachübergreifend angelegt und vernetzt gedacht.
Dipl.-Ing. Gerhard Greiner, Partner BearingPoint, Infonova GmbH Thomas Höller studiert „Gesundheitsinformatik / eHealth“. ANGEWANDTE INFORMATIK
A N G E WA N DT E I N F O R M AT I K FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 7 MO B I LER E I NK A U F FÜR KM U Der b e st m ögl i c h e A uf ba u vo n Know-how im Sekto r des ele ktro nischen un d mobi l en Ei n ka ufs für kl ei n e u nd m itt le re U n te r n e h me n – k ur z: KMU – in E uro p a wurde im er fo l grei ch a bgeschl ossen en Proj ekt „m -com m e rc e“ t h e mat i s i e r t . Ü bergeordnetes Ziel war es, den mobilen Einkauf in zehn und 30 Unternehmen aus den verschiedensten Branchen Europa zu fördern. Der im Zuge des Projekts gestal- nahmen jeweils teil. Die Inhalte waren in allen Ländern die tete Trainingskurs ermöglicht KMUs mit möglichst gleichen – die Art des Kurses variierte allerdings: von Präsenz- geringem Aufwand im Umfeld des mobilen Einkaufs kursen über synchrones E-Learning bis hin zu asynchronen tätig zu werden und damit konkurrenzfähig zu sein. Die Work- Massive Open Online Courses, kurz: MOOCs. shops orientierten sich am aktuellen Markt sowie den beste- henden Trends und waren damit an die jeweiligen Bedingun- Das Projekt zeigte, dass im Bereich des mobilen Einkaufes ein gen der EU-Länder angepasst, die sich am Projekt beteiligten. besonders hoher Bedarf an Know-how vorhanden ist und die Online-Umfragen sowie Interviews mit ausgewählten Unter- Akzeptanz für Kurse in diesem Themengebiet sehr hoch ist. nehmen zeigten das fehlende Wissen und die bestehenden Be- dürfnisse der KMU auf. Auch Best-Practice-Beispiele wurden Gemeinsam mit sechs internationalen Partnerorganisationen behandelt und genau analysiert. arbeitete die FH JOANNEUM in diesem Projekt zusammen, das vom Institut Internet-Technologien & -Anwendungen koor- Die Ergebnisse der Studien wurden in insgesamt sieben Kurs- diniert und im Rahmen der europäischen Programmschiene module eingearbeitet, die an der FH JOANNEUM in Kapfenberg „Erasmus+“ gefördert wurde. stattfanden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertieften dabei ihr Wissen in den Bereichen Basic m-commerce, Online Marketing, Social Media Marketing, Mobile Website Usability, Mobile Online Shops, Legal Aspects und Security. Parallel zum Kurs in Kapfenberg wurden weitere Kurse in Ru- mänien, Mazedonien, Spanien, Slowenien, Schweden und Itali- en angeboten. Die Teilnahme war überall kostenlos. Zwischen Smart Health Care Routing-App für Personen (Inter-)Aktiv im Museum Weniger Wartungsarbeit, miteinander kommunizierende mit speziellen Bedürfnissen Das Projekt „Exhibits by DMT“ befasst sich mit Multimedia- Geräte oder die Früherkennung von nötigen Reparaturen in Anwendungen. Das Ziel: Kindern, aber auch Erwachsenen Krankenanstalten oder Praxen – Vorteile des „Internets der Die Unterstützung von beeinträchtigten Menschen im einen spannenden Museumsbesuch bieten. Dinge“ im Gesundheitssystem werden am Institut eHealth Verkehrsalltag war Forschungsschwerpunkt des Projektes erforscht. PONS. I m Museum vor der hundertsten eintönigen Beschreibung auf einer Tafel stehen – das passiert nicht bei Ausstellungen, die J edes vernetzte medizinische Gerät erspart jedem Mitglied des Pflegepersonals zwischen vier und 36 Minuten Arbeit pro Tag. Die gewonnene Zeit kann direkt in eine bessere Ver- B arrierefreie App-Entwicklung ist ein wichtiges Thema, das in der Realität aufgrund des Mehraufwands oft ausgespart wird. An dieser Stelle setzt das Projekt PONS an und bietet Hil- der Studiengang „Informationsmanagement“ konzipiert hat. Multimediale, interaktive Installationen werden für Museen und Ausstellungen entwickelt. Das Spektrum reicht dabei von sorgung der Patientinnen und Patienten investiert werden. festellungen, mit denen Barrierefreiheit einfach und von An- einer konventionellen Info-App für Touchscreens bis hin zu Smart Connected Technologies – Stichwort: Industrie 4.0 – fang an in Entwicklungsprojekte integriert werden kann. Mög- komplexen interaktiven Räumen, in denen der Körper einen bieten hierbei enormes Potenzial. lich wird dies durch Model Driven Development: Aus formalen Großteil der virtuellen Umgebung steuert. Modellen kann dabei automatisch eine App erzeugt werden. Während es im Gesundheitswesen bereits eine Vielzahl an An- Im Zentrum des Projekts steht die Usability. „Nur, wenn die Be- wendungen im Bereich der vernetzten Dokumentation gibt, Um zu überprüfen, ob die überarbeitete Applikation Menschen dürfnisse der Zielgruppe berücksichtigt werden, nehmen die sind die meisten Mess- und Diagnosegeräte in Krankenhäu- mit besonderen Bedürfnissen tatsächlich bei der Routenfüh- Besucherinnen und Besucher in einer Ausstellung die Inhalte sern und Arztpraxen aber noch Insellösungen, die nicht mit rung im Alltag unterstützen kann, wurde eine Testreihe mit aktiv an”, so Projektkoordinator Alexander Nischelwitzer. Die anderen Geräten kommunizieren. Das erschwert nicht nur drei möglichen Zielgruppen durchgeführt. Das Feedback wird Ausstellungen, die sein Team für Digitale Medien Technologi- ein effizientes Raum- und Gerätemanagement, sondern lässt nun in die Forschung integriert. Danach soll die Applikation en (DMT) für das Grazer Kindermuseum FRida & freD entwirft, auch ein großes Einsparungspotenzial ungenutzt. Das Institut den Serienstatus erhalten. Die FH JOANNEUM arbeitet mit der wandern oft weiter: Eine davon wurde sogar in der karibischen eHealth analysiert daher wesentliche Trends der IT-gestützten Johannes-Kepler-Universität Linz sowie diversen Verkehrsbe- Republik Trinidad und Tobago gezeigt. Medizin und ihren Nutzen. trieben und gemeinnützigen Organisationen zusammen.
DI Christian Purrer, Vorstandssprecher Energie Steiermark Benjamin Riccabona, BSc, studiert „Baumanagement und Ingenieurbau“. BAUEN, ENERGIE & DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA, Vorstandsdirektor Energie Steiermark GESELLSCHAFT
BAUEN, ENERGIE & GESELLSCHAFT FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 9 DÜNNES GLAS MIT GROSSEM POTENZIAL Die A nw e nd u ng vo n se h r d ün nem Glas im Ge bäudebau ist das Fo r schungst hema des n euen Josef R essel Zentru m s a n d e r F H J OA N N EU M. Im Jänne r 2 0 17 wurde e s feie r lich i n G ra z eröffn et . G las, das nicht viel dicker ist als ein Blatt Papier, soll Forschungsschwerpunkte Prüfszenarien und Tragverhalten in Zukunft für Stützen, Träger oder spezielle Arten Ein Aufgabenbereich des neuen Josef Ressel Zentrums ist die von Fassadensystemen in und an Gebäuden einge- Erforschung neuartiger Prüfszenarien für die Bestimmung der setzt werden. Die Forschung dazu wird ab sofort im Biegezugfestigkeit von Dünnglas. „Die etablierten Prüfverfah- neuen Josef Ressel Zentrum für Dünnglastechnologie und de- ren für Glas im Gebäudebau können nicht einfach auf Dünn- ren Anwendung im Bauwesen betrieben. Das Forschungszent- glas übertragen werden. An solchen Verfahren für Glas unter rum ist Teil des Instituts Bauplanung und Bauwirtschaft der zwei Millimetern wird jetzt beispielsweise im Josef Ressel Zen- FH JOANNEUM. trum geforscht“, erläutert Jürgen Neugebauer, Leiter des Josef Ressel Zentrums und Lehrender am Institut Bauplanung und Dünnglas kann sowohl in der Fassade als auch im Innenbe- Bauwirtschaft. reich zur Anwendung kommen. Durch neuartige Konzepte können innovative Gestaltungen der Außenhüllen von Gebäu- Ein weiterer Forschungsschwerpunkt befasst sich mit dem den entstehen. Diese Fassaden können zum Beispiel adaptiv Tragverhalten von Dünnglas, das durch die Geometrie des beziehungsweise beweglich sein und sich damit der Umwelt Glases und durch die Verbindung mit anderen Bauteilen mit- anpassen. Die Verformbarkeit ermöglicht neuartige Lösungen bestimmt wird. Der Einfluss der Lagerausbildung und des Kle- für Stützen, Träger oder Wandverkleidungen für den Innen- bers wird dabei untersucht. raumbereich. Für das neue Josef Ressel Zentrum hat die FH JOANNEUM star- Durch seine hohe Flexibilität eröffnen sich auch neue und in- ke Partner gefunden: das Bundeministerium für Wissenschaft, novative Anwendungsgebiete für Glas als Element im Bauwe- Forschung und Wirtschaft (BMWFW), die Christian Doppler sen. Bei viele Konstruktionen, wie zum Beispiel beim Isolier- Forschungsgesellschaft sowie die Unternehmen LISEC Austria glas, können die Glasdicken reduziert werden. Was wiederum GmbH und SFL technologies GmbH. eine Reduktion der verwendeten Glasmengen und somit eine Schonung der Umweltressourcen bedeutet. Keine Energie- Aus altem Haus Migration: Anerkennung verschwendung mach neuen Raum versus Missachtung Die steirische Stadt Judenburg als Smart City etablieren Denkmalpflege, Gebäudeanalyse, Architekturtheorie und Das Projekt „Anerkennung und Migration“ erforschte und mit industrieller Überschussenergie eine möglichst Baugeschichte – mit allen diesen Themen befassten sich in den vergangenen zwei Jahren stereotype Denk- und vollständige Energieversorgung erzielen – das ist das Studierende des Master-Studiengangs „Architektur“ im Handlungsmuster, von denen Menschen mit Migrations- Bestreben des Projekts „SISI“. Rahmen einer Auftragsstudie. Übergeordnetes Thema hintergrund betroffen sind, und wie die Betroffenen und die dabei: die bauliche Verdichtung der innerstädtischen Gesellschaft damit umgehen. A bwärme, Abwässer, Abfall oder Dachflächen für PV-Anla- gen – all das kann zur Energieerzeugung genutzt werden. Parzellen. E inige Ergebnisse: Die aufnehmende Gesellschaft wie auch Und zwar nicht nur für die Industrie selbst, sondern auch für den urbanen Raum. Was wiederum bedeutet, dass man vermehrt fossile Energie ersetzen kann und in weiterer Folge R eale Bestandbauten in der Bürgergasse der oststeirischen Stadt Gleisdorf zu überdenken, war die Aufgabe für die Studierenden. Sie entwickelten Konzepte für eine Neuausrich- Migrantinnen und Migranten untereinander fordern An- passung und Assimilation. Dabei wird pauschalierend, miss- achtend und abwertend auf Migrantinnen, Migranten, Flücht- CO2-Emissionen einspart sowie die Abhängigkeit von Energie- tung eines Grundstücks mit drei ineinander verschränkten linge und AsylwerberInnen geblickt. importen verringert. Gebäuden. Das Projekt wurde in mehrere Lehrveranstaltungen integriert, was trotz Zeitdrucks zu Entwürfen mit einer außer- Diskriminierenden Erfahrungen und strukturellen Mängeln Die Projektergebnisse von SISI zeigen, dass industrielle Energie gewöhnlich hohen Ausarbeitungstiefe geführt hat. begegnen die Migrantinnen und Migranten mit der Forderung einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung der Stadt nach Differenzierung und mit erhöhtem persönlichen Engage- Judenburg leisten kann. Im Zusammenhang mit regionaler er- Neben dem grundlegenden Konzept für das Gesamtareal wur- ment, um diese Mängel zu kompensieren. neuerbarer Energie wird ein Regionalenergiefaktor für Strom den Grundrisse, Ansichten und Schnitte im Maßstab 1:100 von 100 Prozent und für Wärme von bis zu 62 Prozent erreicht entwickelt, Materialien definiert und Leitdetails aufgezeigt. Die Verantwortung für das Gelingen von Zusammenleben wird (Basis: Jahresenergiemengen). Nach erfolgreichem Projektab- Sehr heterogene Ansätze – von der Hotelnutzung über den Re- jedoch eher ausschließlich an Einzelne übertragen und nicht schluss im Frühling 2017 arbeitet die Stadt Judenburg aktuell staurantbetrieb, eine Splittung der Einzelhandelsfläche und etwa in der Schaffung entsprechender struktureller Bedingun- an der Umsetzung ausgewählter Handlungsempfehlungen. Co-Working-Spaces bis hin zur Kinderbetreuung – ergänzten gen – wie Wohnumgebung, Zugang zum Arbeitsmarkt und zum die in jedem Konzept vorgesehene Wohnnutzung. Bildungssystem – gefordert.
DI (FH) Andreas Gerstenmayer, CEO AT&S Michael Schütz studiert „Elektronik und Computer Engineering“. ENGINEERING
ENGINEERING FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 11 KLEINE GERÄTE – GROSSE LEISTUNG H oc h e f f iz ie n te En e rg i e umwa n dlung und innovative Leistungsele ktron i k für di e Zukun ft : Im JOANNEUM Pow e r E le ctro n i c s C e n te r wi rd dar an ge fo r scht, den E ne rgieve r lust zwi schen Kra ft werk un d S teckdose zu m in im ie re n. U ltrakompakte Leistungselektronikkomponenten – vermehrten Einsatz dieser energiesparenden Geräte braucht was sperrig klinkt, soll dazu beitragen die Effizienz es noch eine Reihe von Lösungen in technischer Hinsicht und und Wirtschaftlichkeit beim Transport von Strom zu eine Reduktion des Verkaufspreises. steigern und die Umweltbelastung zu minimieren. Und das ist dringend nötig: Von der Erzeugung bis zur Steck- Das JOANNEUM Power Electronics Center erforscht unter- dose wird elektrische Energie vielfachen Umwandlungen un- schiedliche Komponenten beim Stromtransport und hat im terzogen, und jedes Mal geht dabei Energie verloren. Zuge dieser Arbeiten den Micro SolarInverter entwickelt. Als hocheffizienter und kompakter Wechselrichter kann dieses Aus einem Windkraftwerk kommen zum Beispiel nur rund 50 Gerät den Strom von zehn Solarmodulen in das Netz einspei- Prozent der Energie auch bei der Endabnehmerin beziehungs- sen. Die Besonderheit: Der innovative Wechselrichter ist nicht weise beim Endabnehmer an. Die Verluste konnten in den größer als drei übereinandergestapelte Streichholzschach- letzten Jahrzehnten zwar kontinuierlich verringert werden, sie teln und damit 250-mal kleiner als vergleichbare Geräte. Bei machen in Summe aber nach wie vor einen beträchtlichen Pro- höchster Effizienz ist der Micro SolarInverter damit gleichzei- zentsatz des weltweiten Stromverbrauchs aus. tig besonders ressourcenschonend. Er war für den österreichi- schen Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie nominiert. Lösung: Leistungselektronik Speichersysteme zum Ausgleich von zunehmenden Schwan- Das JOANNEUM Power Electronics Center wurde 2014 eröffnet kungen, die etwa durch die Netzeinspeisung aus erneuerbaren und wird als Research Studio Austria mit 1,14 Millionen Euro Quellen entstehen, machen zusätzliche Umwandlungsschritte vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und nötig. Hocheffiziente Leistungselektronik ist dabei gefragt. Ein Wirtschaft gefördert. Beispiel sind Leistungshalbleiter basierend auf Gallium-Nitrid und Silicium-Carbid, die deutlich höhere Wirkungsgrade bei gleichzeitig geringerem Bauvolumen ermöglichen. Für einen Am Bauernhof der Zukunft Bewegung ermöglichen – „emotion“ für Flugzeuge Am Studiengang „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ der ultraleichte Rollstuhl Eine neu entwickelte Sensorik im Projekt „emotion“ ermög- wird an smarten Konzepten für ein Miteinander von urba- licht es, Brennkammern in Flugzeugen noch effizienter zu nen Lebenswelten und bäuerlicher Produktion geforscht. Fünf oder 20 Kilogramm sind ein großer Unterschied. Gera- betreiben. Das bringt nicht nur finanzielle Einsparungen, de wenn man auf ein Gerät im täglichen Leben angewiesen sondern auch einen positiven Effekt für die Umwelt. A uf dem Feld ernten selbstfahrende intelligente Maschinen das Getreide und düngen biologisch. Die Eier tausender freilebender Hühner werden automatisch in den Lagerraum ist. Am Institut Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering wird daher an einem ultraleichten Rollstuhl gearbeitet. D as Betriebsverhalten von Luftfahrtantrieben wird durch die neue Technologie noch genauer kontrolliert und opti- transportiert und überprüft. Bemerkt ein implantierter Mikro- chip, dass eine Kuh auf der Weide bereit ist, wird sie mit sanf- ter Technik zum Melkstand gelotst. Die Bäuerin und der Bauer C arbon, Aramid, Aluminium und Stahl ergeben zusammen einen 4,96 Kilogramm leichten Rollstuhl – den leichtes- ten Rollstuhl der Welt. Zum Vergleich: In Krankenhäusern miert. Dazu wurde ein innovativer, berührungsloser Sensor für die Überwachung der Verbrennung konzipiert und erforscht, der es ermöglicht in Echtzeit in die Brennkammer von moder- überwachen den Betrieb. Das ist eine der Zukunftsvisionen für bewegen die Patientinnen und Patienten zusätzlich zu ihrem nen Turboantriebwerken zu blicken. erfolgreiche Bauernhöfe im 21. Jahrhundert und eine Heraus- eigenen Körpergewicht üblicherweise 20 Kilogramm. Ultra- forderung für technische Hochschulbildung, Forschung und leichtbau ermöglicht eine Gewichtsreduktion von bis zu 15 Das Messprinzip des Sensors beruht auf einer Kombination Entwicklung. Kilogramm. aus optischer und akustischer Messtechnik. Es wurden dabei mehrere Optionen für die Sonde getestet und validiert. Zu- Eine andere Richtung weisen aktuelle Forschungsprojekte des Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung die Mobilität zu künftig soll die Technologie in allen im Betrieb befindlichen Studiengangs „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“: Wie erleichtern, ist die Idee hinter diesem Projekt, das von vier Flugzeugtriebwerken Einzug halten. kann eine Stadt wie Graz aus dem unmittelbaren Umland ver- Master-Studierenden umgesetzt wurde. Ihr Wissen zur Kon- sorgt werden? Wie kann das auf kleinen Flächen erfolgen – struktion und Fertigung im Ultraleichtbau haben sie zuvor Das Institut Luftfahrt / Aviation der FH JOANNEUM und das Stichwort: Microfarming? Wie können sich begeisterte junge schon bei der Entwicklung eines Rennautos für die Formula Grazer Unternehmen CBOne arbeiten seit Oktober 2015 am Menschen engagieren? Und: Wie können kleine Bauernhöfe Student eingesetzt. Forschungsprojekt. Im Juni 2017 wurden die Erkenntnisse bei die Lebens- und Arbeitsform der Zukunft werden und nicht das einer wissenschaftlichen Konferenz in North Carolina (USA) scheinbare Auslaufmodell bleiben? Antworten auf diese Fra- Für eine Weiterführung des Projekts gibt es mehrere Möglich- vorgestellt. gen suchen die Forscherinnen und Forscher in den interdiszip- keiten: denkbar ist die Verwendung in Flugzeugen ebenso wie linären Projekten „Bauernhof 21“ und „Smart Food Grid Graz“. der Einsatz elektronischer Antriebe.
Kevin Schwender studiert „Physiotherapie“. Barbara Bäck, MBA, MTD-Koordinatorin KAGes GESUNDHEITSSTUDIEN Univ. Prof. Dr. Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstandsvorsitzender KAGes
GESUNDHEITSSTUDIEN FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 13 FRÜHKINDLICHE ADIPOSITASFORSCHUNG W ie h ä ng t d i e f r üh k i n d l i c h e Ernähr ung mit einer sp äte ren Fe ttleib igkei t (Adi posi t a s) zusa mmen ? Mi t diese r Ke rnf r a ge be sc h ä f t ig t sich das Jo sef Re ssel Z e ntr um f ür die Erforschung von Prä di sposi t i on en der per inat a le n me t a b o l i sc h e n Pro gr ammier ung vo n Adip o sit as. M ögliche Vorhersagevariablen für die Entstehung prägen. In der zweiten Untersuchungsperiode bis zum zweiten von Übergewicht und Adipositas multidimensi- Lebensjahr der Kinder werden weitere anthropometrische, bio- onal zu erforschen, ist das Ziel des Forschungs- physikalische und biochemische beziehungsweise klinische zentrums. Im Vordergrund steht dabei die Un- Parameter untersucht, die im Zusammenhang mit der Entste- tersuchung des Einflusses der Qualität und der Menge der hung von Fettleibigkeit stehen. Ein spezieller Fokus wird dabei aufgenommenen Nahrung auf die Prägung von Übergewicht in auf den Verlauf der Zunahme der Körperfettmasse gelegt. den ersten 1000 Tagen, also in etwa bis zum zweiten Geburts- tag des Kindes. Voll gestillte Kinder werden mit nicht gestill- Erwin Zinser, Leiter des Forschungszentrums: „Dieses fünf- ten – ausschließlich mit Formula (Fertignahrung) ernährten – jährige Forschungsvorhaben adressiert die Expertise der FH Kindern verglichen. „Die Innovation des Forschungsvorhabens JOANNEUM in mehreren Fachdisziplinen. Es ermöglicht uns, dieses Josef Ressel Zentrums liegt im Fokus der allerersten exzellentes Know-how und zugehörige Infrastruktur mehre- Lebensphase Schwangerschaft bis zum zweiten Lebensjahr, in rer Institute zu bündeln und somit ein relevantes Thema der der die Mutter-Kind-Einheit multidimensional betrachtet wird. Volksgesundheit auf höchstem Niveau zu beforschen.“ Die gewonnenen Daten stellen die Basis für Präventionsmaß- nahmen dar“, erläutert Moenie van der Kleyn, Leiterin des For- Das Projekt wird im Rahmen der Förderschiene Josef Ressel schungszentrums. Zentren der Christian Doppler Forschungsgesellschaft umge- setzt. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium Eine der Forschungsfragen ist dabei, ob ein Unterschied im für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) sowie aufgenommenen Volumen zwischen gestillten und mit For- den Unternehmenspartner Milupa Österreich. mula ernährten Säuglingen besteht. Das Ernährungsverhal- ten in den ersten 16 Wochen könnte bereits einen nicht mehr umkehrbaren metabolischen Pfad in Richtung Fettleibigkeit Special Olympics: Superfood – super gesund Kleine Stoffe mit vielen ein erfolgreiches Resümee oder super problematisch? Informationen Von der Entwicklung der Maskottchen Lara und Luis bis Gesund bleiben durch richtige Ernährung – damit befasst Das Institut Biomedizinische Analytik der FH JOANNEUM hin zur Sängerin der Hymne bei der Abschlussveranstal- sich die Forschung am Institut Diätologie. Superfoods sol- befasst sich mit Stoffwechselprodukten und anderen tung – die FH JOANNEUM war mit den World Winter Games len schlank machen, jung halten und Krankheiten vorbeu- Erzeugnissen, die bei chemischen Produktionsprozessen der Special Olympics in der Steiermark eng verbunden. gen. Doch welche gesundheitlichen Wirkungen haben die entstehen. Lebensmittel? Ü ber 350 Studierende und zahlreiche MitarbeiterInnen unterstützten die Spiele für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in mehreren Projekten. Zwei Beispiele: Das D ie Acai-Beere aus dem tropischen Regenwald oder die in den peruanischen Anden wachsende Maca-Wurzel sind P roduktionsrückstände und gesundheitsgefährdende Subs- tanzen werden im Labor für Metabolomik erforscht. Wozu diese Forschung notwendig ist? Um Auswirkungen von Pro- „Healthy Athletes“-Programm ist der größte Gesundheitscheck zwei Beispiele für Nahrungsmittel, die in der Werbung als Su- dukten in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie zu kennen. für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. An mehre- perfood angepriesen werden. Mit diesem Phänomen befasst Dabei relevant: die Bestimmung und Identifizierung von un- ren Stationen wurde die Gesundheit von 1.500 SportlerInnen in sich das „Schwarzbuch Superfood – heiße Luft und wahre bekannten Substanzen. So kann Problemen durch Essen oder 6.000 sogenannten Screenings überprüft. Die Studierenden des Helden“, das von Mitarbeiterinnen des Instituts Diätologie ver- Medizin vorgebeugt werden. Departments für Gesundheitsstudien trugen damit einen Groß- fasst wurde. teil des heurigen Gesundheitsprogramms. Sie betreuten einzel- Im seit 2009 bestehenden Labor wurden in der Vergangenheit ne Stationen, führten Befragungen durch und informierten die Das 2016 erschienene Buch gibt Einblicke in versprochene beispielsweise Biomarker des oxidativen Stresses erforscht – SportlerInnen über wichtige Themen rund um ihre Gesundheit. Wirkungen, das ernährungsphysiologische Potenzial, die Pro- also die Auswirkungen von einem Ungleichgewicht zwischen duktionsbedingungen und den Transport exotischer Super- Radikalen und Antioxidantien im Körper. Heute werden vor Außerdem: Studierende des Studiengangs „Journalismus und foods. Auch heimische Kraftbündel werden als Alternativen zu allem Produkte und deren Verpackungsmaterialien auf mögli- Public Relations (PR)“ unterstützen die Special Olympics wäh- den vielen Lebensmitteln, die nach Europa eingeflogen wer- che Substanzen untersucht, welche potenzielle Auswirkungen rend der World Winter Games mit Videos, Fotos und Texten für den müssen, präsentiert. Drei Beispiele sind: Giersch – früher auf den Menschen haben. ihre Social-Media-Kanäle. bekannt als Zipperleinskraut –, Kren und Walnuss.
Julia Wetschnig studiert „Management internationaler Geschäftsprozesse“. Kathryn List, Geschäftsführerin AVL Cultural Foundation GmbH MANAGEMENT
MANAGEMENT FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 15 SMARTE PRODUKTION IM FOKUS Bei d e r s m ar te n Pro d uk t i o n werde n Maschinen unte reinander und mi t n euen Techn ol ogi en verbun den . 201 8 w ird a n d e r F H J OA N N EU M in Kap fe nberg e in neues Lab o r zu di esem Thema eröffn et . R und 500 Quadratmeter – ein neues Labor: Die effi- matisiert werden dabei die Kompetenzen und Stellenprofile ziente Vernetzung der Maschinen innerhalb der Pro- der Zukunft, die notwendigen Ausbildungsstandards – Stich- duktion wird im Smart Produktion Lab erforscht. wort: digitales Lernen – und der optimale Change-Prozess in Dazu wird an der FH JOANNEUM in Kapfenberg das Unternehmen auf dem Weg zur Industrie 4.0. seit 2013 bestehende Labor zum Thema Industrie 4.0 mit Inf- rastruktur am neusten Stand der Technik ausgebaut. Und zwar Industrieregion und öffentliches Bewusstsein stärken zu einer öffentlich zugänglichen Lehr- und Forschungsfabrik Im Smart Production Lab können Unternehmen, Schulen und mit dem Namen Smart Production Lab. Angewandte Forschung interessierte Privatpersonen Digitalisierung in der Industrie steht wie an der FH JOANNEUM üblich auch im neuen Labor erleben und im sogenannten Fabrication Laboratory – kurz: im Zentrum. FabLab – mit öffentlichem Zugang die Infrastruktur für indi- viduelle Zwecke nutzen. Für Unternehmen werden zusätzlich Ein Labor – vier Schwerpunkte spezielle Roadmapworkshops und Augmented Reality gestütz- Die Hauptforschungsgebiete des Smart Production Labs sind te Weiterbildungsprogramme entwickelt. So werden sie bei in vier Bereiche gegliedert: Die vertikale Integration mit der der Nutzung smarter Technologien im eigenen Unternehmen Dezentralisierung von Systemen. Die partielle oder gesamt- unterstützt. heitliche Optimierung von technischen Fragestellungen mit Möglichkeiten wie beispielsweise der Echtzeit-Entscheidungs- Ziel ist es, die Wettbewerbsvorteile der Industrieregion Stei- fähigkeit und der Produktionsoptimierung. Die Supply-Chain- ermark durch Wissen rund um die Digitalisierung zu sichern Integration, bei der die gesamte Lieferkette bis zur Kundin be- und die Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure auf zu- ziehungsweise zum Kunden vernetzt funktioniert. künftige Anforderungen im Kontext der Industrie 4.0 ideal vorzubereiten. Der Faktor Mensch als wesentlicher Teil der neuen Entwicklun- gen wird im vierten Forschungsschwerpunkt behandelt. The- Der Fußball als Sich selbst gut verkaufen Entrepreneurship Trainingspartner Das Projekt „SALE“ widmete sich der Entwicklung eines im Vormarsch Social-Media-Trainingskurses, um der hohen Arbeitslosen- Die Euphorie um das runde Leder wird im Projekt „Ge- quote in der Gruppe der AkademikerInnen entgegenzuwir- Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) ist die weltweit sundheitsfördernder Fußball“ des Sportwissenschaftlichen ken. Im vergangenen Jahr wurde es erfolgreich abgeschlos- größte Studie zum Thema Unternehmertum. Das Institut Labors genutzt. Ziel dabei: Ballbegeisterte zum Fitnesstrai- sen. International Management der FH JOANNEUM leitet die ning motivieren. Umsetzung in Österreich. W ie eine Einheit aussehen kann? Beispielsweise so: Wäh- rend im Fitnessstudio Zeit am Stepper abgespult wird, S oziale Medien wirken sich auf den Alltag aus, beeinflussen aber auch das Arbeitsleben. Die Veränderungen des Re- cruiting Prozesses sind Thema des im Rahmen von Erasmus+ W ie entwickelt sich die Zahl der neuen Unternehmens- gründungen in verschiedenen Ländern weltweit? Wel- können leichte Passübungen die Gelenke und Muskeln ideal geförderten Projekts „SALE“. Einige Aspekte davon: Viele Stel- che Faktoren unterstützen junge, kreative Köpfe, und welche aufwärmen. Auch Kraft- und Ausdauertraining sowie das Deh- lenangebote werden mittlerweile in Social-Media-Kanälen sind hinderlich für das Unternehmertum? Antworten auf diese nen werden mit dem Ball kombiniert. veröffentlicht. Unternehmen durchsuchen Onlineplattformen Fragen rund um die unternehmerische Aktivität in den Län- aktiv nach geeigneten MitarbeiterInnen. Qualifikationen im dern werden jährlich in einem Bericht zusammengefasst. Projektleiter Dietmar Wallner sieht mehrere Vorteile: „Die Bereich Social Media werden in vielen Stellenausschreibungen Gesundheit von Fußballinteressierten kann durch die ideale gefordert. Besonders spannend – auch für die FH JOANNEUM als Hoch- Kombination von Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitsübun- schule – war im vergangenen Bericht das Spezialthema For- gen gefördert werden. Außerdem hat jede Gemeinde die nötige Gemeinsam mit sechs europäischen Partnern entwickelte das schung, Technologie und Innovation. „Die Studienergebnisse Infrastruktur, nämlich einen Fußballplatz.“ Im Rahmen des Institut International Management Trainingsmaterialien, um zeigen, dass das unternehmerische Potenzial in Österreich Projekts werden Trainerinnen und Trainer ausgebildet. AkademikerInnen den Umgang mit Social-Media-Tools für On- zunehmend ausgeschöpft wird. Erfreulich dabei ist, dass Jung- linebewerbungen vertraut zu machen. Dabei wurden unter an- unternehmerInnen vermehrt auf Forschung, Technologie und Neben dem Forschungsschwerpunkt zu Trainingstherapien derem die Darstellung der eigenen Kompetenz und die Suche Innovation setzen“, erläutert Doris Kiendl, Leiterin des Insti- im Gesundheitsbereich erforscht das Sportwissenschaftliche nach entsprechenden Jobs im Social-Media-Bereich behandelt. tuts International Management der FH JOANNEUM. Labor seit 2003 auch Konzepte zur Leistungsdiagnostik im Profisport.
Hofrat Dr. Wolfgang Muchitsch, Direktor Universalmuseum Joanneum GmbH Josephine Hetkamp, BA, studiert „Ausstellungsdesign“. MEDIEN & DESIGN
MEDIEN & DESIGN FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 17 DEN DATENBERG ERKLIMMEN Das Forsch u ngs p ro j e k t VA L I D unter sucht jo ur nalistische Ro utine n i m Umga ng mi t großen Date nm e nge n . D a s Ko n so r t i um e ntwicke lt auf B asis inte r aktiver Vi sua l i si erungen digi t a l e Werkzeuge, die e s J ou rna l i st i n n e n un d J o ur nalisten in Z ukunft e r leichte r n so llen , In format i on en a us zum Tei l u nst ru k t u rie r te n D ate n be rge n zu ziehen. M eist haben Journalistinnen und Journalisten Das Projekt VALID, unterstützt von der Forschungsförderungs- keine Programmierkenntnisse und keine Daten- gesellschaft (FFG), strebt daher einen sowohl nutzerzentrierten analyseausbildung, während die Nutzung der als auch problemorientierten Design- und Evaluierungsansatz derzeit verfügbaren Werkzeuge ein anspruchs- an, der die praktische Verwendbarkeit der Methoden, Konzepte volles technisches Know-how erfordert. Zudem müssen bei und Forschungsprototypen gewährleisten soll. Die entwickelten journalistischen Recherchen fast immer komplexe, hetero- Tools sollen Journalistinnen und Journalisten bei der Handha- gene Datenquellen sinnvoll miteinander verknüpft werden. bung von komplexen, heterogenen Daten unterstützen, zudem wird eine Reihe von Richtlinien und Best-Practice-Beispielen Ein Beispiel: Wenn etwa eine Redaktion den Einfluss von Kon- für datenjournalistische Abläufe entwickelt. zernen auf das Abstimmungsverhalten in einem Parlament nachvollziehen will, dann wird sie unter Umständen einerseits Alle Ergebnisse werden der Öffentlichkeit frei zur Verfügung ge- auf die Abstimmungsdaten zurückgreifen, andererseits die Le- stellt. Die Zusammenarbeit mit renommierten österreichischen bensläufe von Politikerinnen und Politikern durchleuchten, um Medienunternehmen sowie die künftige Weiterentwicklung des Verbindungen zu finden. Visual-Analytics-Technologien können Prototyps bei Unternehmenspartnern sollen die nachhaltige hierbei eine große Unterstützung im journalistischen Arbeits- Nutzung der Ergebnisse absichern und zur wirtschaftlichen prozess sein, weil sie Auffälligkeiten sichtbar machen, die der Stärkung des Medienstandorts Österreich beitragen. Mensch leicht übersieht. Autonome Mobilität im Fokus Design anders gedacht Wissen rund ums Web Vom mühelosen Transport von Sportgeräten über die UNESCO City of Design. Neue Herangehensweisen an das Das Web Literacy Lab Graz an der FH JOANNEUM erforscht Möglichkeiten persönlicher Mobilität von morgen bis Thema „Design“. Eine nachhaltige Denkweise. All das und und entwickelt neue Medienkompetenzen bei Menschen hin zur Personifikation der Maschine – am Studiengang nun auch eine Kooperation des CCS und der FH JOANNEUM und in Organisationen. „Industrial Design“ der FH JOANNEUM haben Studierende eint die Städte Detroit und Graz. in Kooperation mit BMW Mobilitätslösungen der Zukunft entwickelt. Drei Beispiele. D as College for Creative Studies (CCS) in Detroit und die FH JOANNEUM sind nun Partner: Ab Herbst 2017 können jähr- D as Web Literacy Lab Graz – kurz WLL – ist ein anwendungs- bezogenes Forschungsprojekt zum Thema Webkommuni- kation, angesiedelt am Institut Journalismus und Public Re- B MW xBASE ist der ideale Begleiter bei Sportaktivitäten wie Mountainbiken, Klettern oder Surfen. Das Fahrzeug bringt die NutzerInnen zum Start, bietet Erholung während der Pau- lich zwei Studierende der beiden Institutionen ein Exchange- Programm nutzen. Unterstützt werden sie dabei vom Pro- gramm „Erasmus+“. lations der FH JOANNEUM. Das WLL erforscht, welche neuen Medienkompetenzen nötig sind, damit Menschen, Organisa- tionen und Unternehmen erfolgreich online kommunizieren. sen und ermöglicht den Transport der Sportgeräte. Die erste Studierende, die von der neuen Kooperation profi- Als interdisziplinärer Think-Tank berät das Web Literacy Lab In einer Zukunft von Shared-Mobility benötigt BMW ein Flagg- tiert, ist Sofia Lewandowski: Ihr Studium „Interaction Design“ Unternehmen in Kommunikationsfragen und bietet Weiterbil- schiff, das Premium-Mobilität bietet und die Markenwerte führt sie für ein Semester in den mittleren Westen der USA. dungen sowie Studien an. Wie kommuniziert mein Unterneh- Freude und Dynamik neu interpretiert. Durch die klare Tren- men online mit seinen Stakeholdern? Was ist der richtige Ton nung der Fahrgastzelle entsteht beim BMW auriga ein luxuri- In weiterer Folge werden nun auch Projekte mit dem CCS ent- im Netz? Was muss ich bei einem Blog oder einem Wiki beach- öses Raumgefühl. wickelt. Auch ein Staff- und Lehrenden-Exchange befindet sich ten? Wie kann ich Wissen in meiner Organisation dauerhaft in Planung. Das College for Creative Studies in Detroit zählt sammeln? Auf diese und weitere Fragen gibt das Web Literacy Das Auto ist beim BMW I AM nicht länger nur Mittel zum Trans- zu einer der drei besten Design-Schulen der USA. Karl Stocker Lab praktische Antworten mit wissenschaftlicher Expertise. port, sondern ein Medium für die persönliche Identifikation. (links am Foto), Leiter des Instituts Design & Kommunikati- Unterstützt wird es von der Forschungsförderungsgesellschaft Die wachsende Beziehung zwischen UserIn und Fahrzeug on der FH JOANNEUM, unterzeichnete die Vereinbarung mit (FFG). schafft das notwendige Vertrauen für vollständig autonome Provost und Vizepräsident des CCS Sooshin Choi (Mitte) und Fortbewegung. Richard L. Rogers, Präsident des CCS (rechts).
18 F H JOU R N AL | O K TO B E R 2 0 1 7 AUSZEICHNUNGEN AUSZEICHNUNGEN UND PREISE DER FH JOANNEUM Preisgekröntes Projekt „Steirische Vielfalt visualisiert“ Preis der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin Auszeichnung für Austauschstudierende in Mexiko Das Projekt „Steirische Vielfalt visualisiert“ des Instituts Jour- Maria Leopold, Absolventin des Master-Lehrgangs „Angewand- Drei von insgesamt sechs Auszeichnungen für Austauschstudi- nalismus und Public Relations der FH JOANNEUM will öffent- te Ernährungsmedizin“, erhielt im Juni 2016 den Abstract- erende der Universidad Tec de Monterrey gingen 2016 an Gab- lich verfügbare Daten zur Diversität in der Steiermark über Preis der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin. The- riela Kohlmayr, Lisa Dobler und Magdalena Bosankic, Studie- eine Webplattform zugänglich machen – und zwar barriere- ma der ausgezeichneten Master-Arbeit ist die Ernährung von rende des Bachelor-Studiums „Management internationaler frei, nachhaltig und an modernen Webstandards orientiert. Patientinnen und Patienten, die an einer Störung des Säure- Geschäftsprozesse“ der FH JOANNEUM. Basen-Haushalts oder einer Nierenschwäche leiden. Ziel des Projekts ist, die vorhandene Vielfalt anschaulich er- Die drei Studierenden verbrachten ihr Auslandssemester an lebbar zu machen und so einen nachhaltigen Beitrag zum so- Die Ergebnisse ihrer Arbeit „Pilotstudie (RCT) zur konserva- der Partnerhochschule Tec de Monterrey in Mexiko. Lisa Do- zialen Zusammenhalt in der Region zu leisten. Der Code der tiven Ernährungstherapie und zu Obst- und Gemüsekonsum bler und Magdalena Bosankic wurden von der Hochschule für Web-App wird als Open-Source-Software freigegeben. Durchge- bei über 60-jährigen Patienten mit metabolischer Azidose und ihre Sprachfortschritte in Spanisch ausgezeichnet, und Gab- führt wurde das Projekt unter der Leitung von Thomas Wolkin- chronischer Niereninsuffizienz“ präsentierte Maria Leopold riela Kohlmayr erreichte den besten Notendurchschnitt aller ger gemeinsam mit der Technischen Universität Graz. bei der Preisverleihung in Dresden. Austauschstudierenden. Die Anwendung wurde mehrfach ausgezeichnet: einerseits im Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin befasst sich Die Studierenden profitierten vom Auslandsaufenthalt in vie- Juni 2016 bei der open4data challenge der österreichischen mit Stoffwechselerkrankungen, ernährungsbedingten Erkran- lerlei Hinsicht: vom Kennenlernen verschiedener Menschen Bundesregierung und andererseits durch den Best Demo kungen und Mangelernährung, die durch Krankheit ausgelöst und Kulturen über das Erkunden des fremden Landes durch Award auf der 15th International Conference on Knowledge wird. Im Rahmen mehrerer Preise werden ernährungsmedizi- Reisen und das leichtere Erlernen der Sprache bis hin zum Technologies and Data-driven Business 2015 in Graz. nische Wissenschaft und Forschung gefördert. Freiheitsgefühl und Ablegen gewohnter Verhaltensmuster. GHP Academic Excellence Award in the Field of Dietetics WACE: Hall of Fame Cannes Corporate Media & TV Awards 2016 Das weltweit operierende Netzwerk Global Health & Pharme Christine Hofstätter, Absolventin des dualen Bachelor-Stu- In der Kategorie „Student Films“ wurden Helena Pichler, Paul – kurz: GHP – zeichnete 2016 das Institut Diätologie der FH diums „Produktionstechnik und Organisation“ der FH JOAN- Freiberger und Daniel Stuhlpfarrer, Studierende des Bachelor- JOANNEUM für die exzellente ernährungswissenschaftliche NEUM wurde 2016 von der World Association of Cooperate Studiums „Informationsdesign“, in Cannes, Frankreich, mit Forschung aus. Education – kurz: WACE – in die Hall of Fame aufgenommen. dem Delphin in Silber ausgezeichnet. Das Institut Diätologie beschäftigt sich mit Konzepten zur Stei- Jedes Jahr werden Personen mit einem besonderen beruflichen Die prämierte Kurzdokumentation „Dying Craft – La Gondola gerung der Ernährungskompetenz von Menschen, entwickelt Werdegang während oder nach einer dualen Hochschulbil- Tramontin“ erzählt die Geschichte von Roberto Tramontin, ei- Sporternährungskonzepte und forscht zum Thema Public dung von WACE ausgezeichnet. Christine Hofstätter hat ihr nem der letzten Gondelbauer in Venedig. In seiner Werkstatt Health Nutrition. Außerdem wird im Health Perception Lab ge- Studium, in dem sich Theoriephasen an der Hochschule und „Tramontin & Figli“, deren Charme in der Dokumentation be- sundheitsorientierte Sensorikforschung in der Prävention und Praxisphasen im Ausbildungsunternehmen abwechseln, mit sonders hervorsticht, übt er einen Beruf aus, der immer sel- Therapie von Adipositas angewendet. Das Health Perception ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. tener wird. Der Großvater von Roberto Tramontin gründete Lab hat eine hochmoderne Ausstattung, wie etwa standardi- die Bootswerft, heute ist unklar, wie lange sie noch bestehen sierte Sensorikkabinen sowie den Pea Pod® und den Bod Pod®. Schon während ihres Studiums startete Christine Hofstätter bleibt. ihre Karriere in der Automobilbranche. Seit ihrem Abschluss Die Nominierung für den GHP Academic Excellence Award er- ist sie bei der Sattler Group für das Qualitätsmanagement und Die Cannes Corporate Media & TV Awards prämieren jedes folgt durch externe Personen. Nominiert werden Firmen oder die Organisationsentwicklung verantwortlich. Im Mittelpunkt Jahr die weltbesten Wirtschaftsfilme, Online-Medien und TV- Personen, die mit innovativen Ideen das jeweilige Kompetenz- ihrer Arbeit stehen optimale Organisationsstrukturen und Produktionen. Es ist das einzige Festival dieser Art in Cannes, feld vorantreiben. sinnvolle Prozesse für eine strategische Weiterentwicklung. der legendären Stadt der Spiel- und Werbefilme.
AUSZEICHNUNGEN FH J OURN AL | OKTOB ER 2017 19 Dankesurkunde für das „Fest der Zukunft“ Der steirische Landesrat Christopher Drexler verlieh 2016 eine Dankesurkunde an die Verantwortlichen für das „Fest der Zu- kunft“ und den Wasserkruglauf in Bad Gleichenberg. Beide Veranstaltungen werden seit mehreren Jahren von Studieren- den der FH JOANNEUM erfolgreich durchgeführt. Sie setzen sich mit großem Engagement für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen sowie die Förderung der Gesundheitskompetenz und des Zusammenhalts in der Region ein. Mit der Urkunde wurde den Verantwortlichen nun offiziell gedankt. Bachelor- und Master-Studierende von „Gesundheitsmanage- ment im Tourismus“ arbeiten gemeinsam an der Organisation, Finanzierung und Umsetzung des „Fest der Zukunft“ und des Wasserkruglaufs. Ideenfindung, Sponsorensuche und Planung sind dabei wichtige Aufgaben der Studierenden, die ihr theore- Verleihung der Siegfried Wolf Awards 2016 tisches Wissen aus den Bereichen Projektmanagement, Sport pma junior award 2016 und Marketing in der Praxis anwenden. Topmanager Siegfried Wolf vergab bereits zum dritten Mal die pma – Projekt Management Austria zeichnet herausragende Young Talent Awards an der FH JOANNEUM Bad Gleichenberg. Leistungen im Projektmanagement aus. Mit dem pma junior Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten die Auszeich- award werden angehende Expertinnen und Experten im Be- nungen im Rahmen der Graduierung des Master-Studiengangs reich Projektmanagement geehrt. „Gesundheitsmanagement im Tourismus“ im Oktober 2016. Gemeinsam mit dem Unternehmen Unito führten Studierende Der mit 5.000 Euro dotierte Ambassador-Award richtet sich von „Management internationaler Geschäftsprozesse“ unter an Alumni, die schon erfolgreich im Berufsleben stehen. Die AUSZEICHNUNGEN der Leitung von Bernadette Frech ein ausgezeichnetes Projekt Preisträgerin Carina Lipold ist Absolventin des Bachelor- und zum Thema internationale Marktselektion durch. Master-Studiums „Gesundheitsmanagement im Tourismus“ UND PREISE und Wellness Project Director der Six Senses Hotels Resorts Studierende von „Gesundheitsmanagement im Tourismus“ Spas in Bangkok, Thailand. DER FH JOANNEUM entwickelten einen Stationenraum für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflege- und Seniorenheimen. Ziel ist, kogniti- Der High-Potential-Award, der mit 1.000 Euro dotiert ist, geht ve und physische Fähigkeiten anhand verschiedener Übungen an zwei Studierende, die am Tag der Preisverleihung ihre Gra- zu fördern und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Unter duierung feiern und hohes Potenzial für zukünftige Leistun- der Leitung von Karin Gebhardt hat das studentische Team, gen im touristischen Umfeld aufweisen. 2016 waren das Karin bestehend aus Simone Vogl, Lena Neureiter, Laura Radnetter, Sereinigg und Michael Zwanzger. Caroline Hohmeyer und Lisa Pirkner, das prämierte Projekt umgesetzt. GRAWE High Potential Awards 2016 Red Dot Junior Award 2016 Fachhochschulpreis des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie Die besten Absolventinnen und Absolventen der Institute In- Die „Informationsdesign“-Absolventin Lisa Faustmann erhielt Andreas Summer, Christoph Haidinger, Andreas Zwölfer und ternational Management, Bank und Versicherungswirtschaft für ihre Bachelor-Arbeit „WHERE IS LOU?“ den begehrten Red Marius Hofmann, Studierende am Institut Fahrzeugtechnik / sowie Internet-Technologien & -Anwendungen wurden mit Dot Junior Award in der Kategorie „Kommunikationsdesign“. Automotive Engineering der FH JOANNEUM, wurden bei ihrer dem GRAWE High Potential Award ausgezeichnet. Die Verlei- Graduierung Anfang November 2016 von Walter Linszbauer, hung der Awards fand im Rahmen der Graduierungsfeierlich- Aufgrund steigender technischer Anforderungen der Compu- dem Geschäftsführer des Fachverbandes der Fahrzeugindust- keiten statt. terwelt werden 3D-Modelle mit einer immer höheren Anzahl rie, ausgezeichnet. von Polygonen realisiert, um detaillierte Objekte zu erschaf- Othmar Ederer, der Generaldirektor der Grazer Wechselseiti- fen. Trotzdem hat sich auch ein Trend zur Reduktion der Po- Andreas Zwölfer untersuchte in seiner Abschlussarbeit die An- gen, überreichte die Awards in Graz an Kerstin Fuchs und Pa- lygonzahl etabliert: Low Poly besticht durch einfache Optik. wendung von elastischen Elementen an Fahrzeugen. Gemein- trick Stefan Scheucher vom Institut Bank- und Versicherungs- sam mit Marius Hofmann, der sich mit der Charakterisierung wirtschaft sowie Elisabeth Reidlinger und Katharina Santner Lisa Faustmann geht in ihrer Abschlussarbeit der Frage nach, eines nitrierten Werkstoffs befasste, wurde er für seine Bache- vom Institut International Management. wie sich eine Landschaft mit Figuren für einen Animations- lor-Arbeit ausgezeichnet. „Feasibility and design analysis of kurzfilm im Low-Poly-Stil realisieren lässt. Darüber hinaus a pressure wave supercharger adaption on a 600 cm3 spark Florian Mayerhofer, Christine Pompenig, Robert Pürer und beschäftigt sie sich mit dem Thema, wie man aus einer unrea- ignited engine“ ist der Titel der prämierten Master-Arbeit von Florian Stoppacher vom Institut Internet-Technologien & -An- listischen Form eine möglichst realistische Darstellung erhält. Christoph Haidinger. Andreas Summer befasste sich in seiner wendungen wurden in Kapfenberg von Wolfgang Thelesklav, Das Ergebnis der ausgezeichneten Bachelor-Arbeit ist ein Trai- ausgezeichneten Abschlussarbeit mit der Implementierung dem Leiter der Personalabteilung der Grazer Wechselseitigen, ler für einen Kurzfilm. von Versagenskriterien für Faserkunststoffverbunde. geehrt.
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